26.06.2023 Aufrufe

Gestaltungsfaktor Digitalisierung - so stemmt der Einkauf die Zukunft!

eProcurement bzw. digitale Beschaffung und automatisierter Belegfluss bilden das Rückgrat, mit dem der Einkauf erfolgreich die Herausforderungen von Lieferkettenschwierigkeiten und ESG bewältigt. Das Magazin bietet neben den neuesten Trends und interessanten Case Studies erfolgreiche Beispiele der Einkaufsdigitalisierung in unterschiedlichen Branchen.

eProcurement bzw. digitale Beschaffung und automatisierter Belegfluss bilden das Rückgrat, mit dem der Einkauf erfolgreich die Herausforderungen von Lieferkettenschwierigkeiten und ESG bewältigt. Das Magazin bietet neben den neuesten Trends und interessanten Case Studies erfolgreiche Beispiele der Einkaufsdigitalisierung in unterschiedlichen Branchen.

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Klaus Merfeld

Leiter Einkaufs systeme &

-controlling

Doppelte Tail-Spend-Optimierung

bei STEAG

Mit der eProcurement-Lösung von DIG hat man zunächst 2012 die C-Teil-Beschaffung

dezentral organisiert und dann 2022 den Unite Marketplace angebunden.

Ein knappes Jahr später kommt mit dem Unternehmenssplitting die nächste

Revolution: „Wir betreiben jetzt parallel zwei eProcurement-Lösungen zur

Tail-Spend-Optimierung“, erzählt der Leiter Einkauf Indirekte Güter, Jörg

Zöhler, der das Projekt gemeinsam mit Klaus Merfeld umgesetzt hat.

STEAG steht seit über 85 Jahren international

für sichere Energieerzeugung. Von Planung und

Entwicklung bis hin zu Betrieb und Vermarktung

hocheffizienter Kraftwerke bietet man ein breites

Spektrum für die Strom- und Wärmeversorgung.

In Deutschland betreibt der STEAG-Konzern

Großkraftwerke an Rhein und Ruhr, im Saarland

und in Sachsen-Anhalt sowie über 400 dezentrale

Anlagen. Unter dem Konzerndach sind die beiden

Geschäftsbereiche Iqony und STEAG Power angesiedelt.

„Dieser Kernbereichsstrategie folgend

wurde nun auch unser bewährtes eProcurement

angepasst“, verrät Zöhler.

Gedoppeltes eProcurement

Nach dem erfolgreichen ersten Roll-out der Unite-

Anbindung Anfang 2022 wurde Ende desselben

Jahres eine signifikante Änderung notwendig,

setzt Merfeld fort: „Durch die Aufteilung in Power

und Iqony musste das eProcurement beider

Bereiche getrennt werden.“ Dazu wurde in einem

kurzen Umsetzungszeitraum von Anfang Oktober

bis 1. Dezember das gesamte System gespiegelt,

die Datenbank kopiert, Mappings geändert,

Lieferanten informiert usw. „Außerdem wurde

je nach Buchungskreis – also ob die Bestellung aus

dem Bereich Power oder Iqony kommt – eine Logik

eingebaut, um diese entsprechend zuzuteilen

und den richtigen Freigabeprozess auszulösen“,

schildert DIG Projektmanager Stefan Cuic. Zöhler

zeigt sich zufrieden: „Insgesamt hat das sehr gut

funktioniert. Und so ganz nebenbei konnten wir

im Zuge dieses Projekts auch die unterschiedlichen

Freigabeprozesse vereinheitlichen.“

Digitale Beschaffung schafft notwendige

Entlastung

Die tragischen geopolitischen Ereignisse des

Jahres 2022 wirkten sich nicht zuletzt auf die

Energiebranche aus. „Gerade in diesem Umfeld

hat unsere Einkaufsdigitalisierung geholfen“,

erklärt Merfeld und Zöhler ergänzt: „Ein Unternehmen

unserer Größenordnung wäre ohne

automatisierte Prozesse für die Beschaffung von

Verbrauchsmaterial undenkbar.“

Damit war Effizienz auch bei der Marktplatzanbindung

das bestimmende Thema, schildert

Merfeld: „Unser Ziel war es, den Anteil an Freitextbestellungen

bzw. Bestellanforderungen über

unser SAP zu reduzieren.“

User-Experience als Erfolgsfaktor

Man habe sich ursprünglich verschiedene Anbieter

angesehen, erinnert sich Merfeld:

„In diesem Prozess wurde uns klar, dass wir einen

OCI-Punchout zum Wohle unserer Mitarbeiter unbedingt

vermeiden wollten, um Bedarfe effizient

ohne umständliche Auswahl des Lieferanten

oder Vergleiche in unterschiedlichen Shops zu

erfassen.“

Auch die Suche selbst sollte vollständig im Power

Order Shop erfolgen, wie die hochgradig individualisierte

DIG eProcurement-Plattform bei STEAG

genannt wird. Die Lösung: die API-Anbindung von

Unite! Das Application Programming Interface

erlaubt einen komfortablen, vollintegrierten Zugriff

auf externe Kataloge und bietet umfassende

Konfigurationsmöglichkeiten sowie performanten

Datenaustausch (z. B. Bestelländerung ohne

Absprung in den Lieferantenshop).

„All das mit überlegener Datengeschwindigkeit,

in der unsere User auf das riesige Sortiment

von Unite zugreifen können“, zeigt sich Zöhler

zufrieden.

Single-Creditor-Prinzip und

Sortimentmanagement

„Überzeugt hat uns Unite als Anbieter mit Expertise

in der Systemintegration, sodass das gesamte

Angebot optimal in unser bestehendes Shop-Sortiment

eingebunden werden konnte“, schildert

Merfeld. Auch das Single-Creditor-Prinzip wissen

die Profis für effiziente Einkaufsprozesse zu

schätzen, betont Zöhler: „So haben wir einen

Ansprechpartner für alle Themen rund um die

Bestellungen bei Unite. Außerdem sparen wir uns

zusätzliche Lieferantenadministration.“

Wichtig war die Möglichkeit der Sortimentseinschränkung:

„Beim Arbeitsschutz oder der IT

unterliegen wir konzernweiten Vorgaben unserer

Fachabteilungen – diese Artikel mussten daher

neben Weiteren ausgeschlossen werden. Das ist

über die DIG Plattform bzw. den Power Order

Shop problemlos machbar.“ Über Unite können

sogar eigene Lieferanten als Business-Shops mit

individuellen Sortimenten und endverhandelten

Preisen eingebunden werden. „Wegen unserer

Umstrukturierung haben wir dieses Thema

allerdings noch aufgeschoben“, wirft Zöhler ein.

Überzeugende Zahlen

„So gut wie keine Beschwerden bei hervorragenden

Anwenderzahlen“, fassen Zöhler und Merfeld

die Erkenntnisse der vergangenen 12 Monate

zusammen. Trotz der rund 40 anderen Kataloge

auf der Plattform habe sich Unite erfolgreich

etabliert, wie die Umsätze erkennen lassen:

„Mehr als 6.700 Beschaffungsvorgänge und ein

Gesamtwert von ca. 1,2 Mio Euro sprechen für eine

erfolgreiche Optimierung unserer Tail-Spends!“ ■

25 Millionen Artikel

(Silvia Kollmann im Interview)

„Der Unite Spotmarket – unser B2B-Sortiment

– umfasst 17,5 Mio. Artikel allein

in Österreich bzw. mehr als 25 Mio. in

Deutschland. Einkäufer können damit

schnell und einfach Ad-hoc-Bedarfe decken.

Über das Unite Netzwerk sind sie in

der Lage, nachhaltige 1:1-Beziehungen mit

Lieferanten aufzubauen und individuelle

Konditionen auszuhandeln.

Die Kataloganpassung erfolgt sehr effizient

durch den Lieferanten, und der Einkauf behält

stets den Überblick über die Updates.“

Silvia Kollmann

Country Manager Austria

Fotos

STEAG, Unite

52 DIG-Magazin 2023

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