Schlossturm_2023-02_Festausgabe
Vereinszeitschrift des St. Seb. Schützenverein 1316 e.V.
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Geschichte der Autoskooter<br />
Einer der ersten Skooter von Bruch Distel-Neon-Skooter 1958<br />
holde Weiblichkeit stand – nur noch mit Dessous bekleidet – da. Wie<br />
groß in solchen Fällen das Hallo war, ist leicht vorstellbar.<br />
Ab 1958: Automatic – Chips<br />
Solche negativen Dinge konnten freilich im Lauf der Jahrzehnte erfolgreich<br />
abgestellt werden, so dass das Vergnügen, Auto-Skooter zu<br />
fahren, heute völlig ungefährlich ist. Insbesondere wurden auch die<br />
ursprünglich aus Vollgummi bestehenden, mit einem Stahlband eingefassten<br />
Puffer der Wagen durch eine luftgefüllte Gummiwulst ersetzt.<br />
Das machte die meist gewollt herbeigeführten Zusammenstöße<br />
schließlich zu einem mehr oder minder großen Vergnügen. Als weitere,<br />
bahnbrechende Neuheit wurde 1958 durch den Skooter-Pionier Bruno<br />
Tusch erstmals auf deutschen Plätzen das französische Automatic-System<br />
eingeführt, das fortan das äußerst personalintensive und<br />
oft zu Ärgernissen führende Kassieren durch das auf der Wulst mitfahrende<br />
Personal beendete. Stttdessen mussten fortan Chips an der<br />
Kasse gelöst werden, mit denen sich heute alle Skooter-Chaisen in<br />
Bewegung setzen lassen.<br />
Moderne Bauweisen<br />
Ebenfalls in den 1950-er Jahren wurden auch die Auto-Skooter-Hallen<br />
immer moderner. Wurden die Dach-Konstruktionen zunächst noch<br />
von 24 bis 36 Holzsäulen getragen und entsprechend schwer aufzubauen<br />
waren, kamen ab Mitte der 50-er Jahre die ersten „Sechs-Säulen-Skooter“<br />
auf. 1971 wurden schließlich die heute meist üblichen<br />
Zwei-Säuler eingeführt, bei denen die Dachkonstruktion am Boden<br />
aufgebaut und hydraulisch angehoben wird. Gleichzeitig entwickelten<br />
sich die Auto-Skooter mit immer stärkeren Musik-Anlagen zu regelrechten<br />
Discos für die heranwachsende Jugend.<br />
„Hurra, wir fahren uns selbst!“<br />
Waren die Kirmesbesucher der 1920-er Jahre nach anfänglicher Skepsis<br />
fasziniert von der Möglichkeit, auch ohne Führerschein – und überhaupt<br />
! – ein Auto selbst zu steuern, so sind die Auto-Skooter heute<br />
längst Standard auf jeder Kirmes, ob groß, ob klein. Ohne die bunten<br />
Flitzer, die Jung und Alt bei heißen Rhythmen ein wenig „Rennsport-Feeling“<br />
vermitteln, läuft gar nichts. So gelten denn auch die<br />
beiden Auto-Skooter-Betriebe auf der Rheinwiese als eine<br />
erste Adresse für die Kirmesfans von weit und breit.<br />
Ihle-Chaisen im Alfa Romeo - Stil<br />
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