BAUREPORT – das Magazin | Henrich | Ausgabe 01-2023
01 23 53721 Siegburg · Konrad-Adenauer-Allee 100 · Telefon 02241 121-0 · www.henrich-baustoffzentrum.de Wege zur Fachkräftesicherung Arbeitsschutz als ökonomischer Faktor wir sind die bauprofis ! Start-up-Power als Triebfeder nutzen: Tradition trifft Zukunft
- Seite 2 und 3: Der wohngesunde Unterschied bei der
- Seite 4 und 5: Henrich Standort in Kastellaun Unse
- Seite 6 und 7: TOP-THEMA Fachkrä 4 I BAUREPORT TO
- Seite 8 und 9: Demografischer Wandel am Bau Bye, b
- Seite 10 und 11: Für Maurer und Betonbauer wird bei
- Seite 12 und 13: Perspektiven für die letzten Beruf
- Seite 14 und 15: Effektive Strategien in der Praxis
- Seite 16 und 17: Das Arbeitskräftepotenzial besser
- Seite 18 und 19: © stock.adobe.com - Seventyfour Fl
- Seite 20 und 21: © colourbox.de - Kzenon » Reinhö
- Seite 22 und 23: Mit innovativen Ideen neue Arbeitsk
- Seite 24 und 25: BRANCHE AKTUELL Neue Chancen in ein
- Seite 26 und 27: Holz ist essenziell, aber begrenzt
- Seite 28 und 29: Chancen und Grenzen der KI ChatGPT
- Seite 30 und 31: © Photo by MJH Shikder on Unsplash
- Seite 32 und 33: Profitieren vom Wachstumsmarkt Ener
- Seite 34 und 35: Die Leistungen aus einer Hand zu be
- Seite 36 und 37: short news. 2.600 zertifizierte „
- Seite 38 und 39: Prämien Neuer Katalog der BG BAU l
- Seite 40 und 41: UNTERNEHMEN Baufachhandel unterstü
- Seite 42 und 43: Arbeitsschutz als ökonomischer Fak
- Seite 44 und 45: Arbeits- und Gesundheitsschutz soll
- Seite 46 und 47: Start-up-Power als Triebfeder nutze
- Seite 48 und 49: © stock.adobe.com - pressmaster We
- Seite 50 und 51: Nicht jedes Start-up schafft das er
<strong>01</strong> 23<br />
53721 Siegburg · Konrad-Adenauer-Allee 100 · Telefon 02241 121-0 · www.henrich-baustoffzentrum.de<br />
Wege zur<br />
Fachkräftesicherung<br />
Arbeitsschutz als ökonomischer Faktor<br />
wir sind<br />
die bauprofis !<br />
Start-up-Power als Triebfeder nutzen:<br />
Tradition trifft Zukunft
Der wohngesunde<br />
Unterschied<br />
bei der Sanierung<br />
Eine Vielzahl von Baumit-Produkten und insbesondere unsere Klima-<br />
Kalkputze sowie einige Baumits-Beste-Produkte sind vom eco-INSTITUT<br />
geprüft und zertifiziert. Für eine sichere und wohngesunde Sanierung!<br />
Für fast alle Anwendungsfälle: Mauerwerk, Böden und Wände vom<br />
Keller bis zum Dach.<br />
gesünder-wohnen.de<br />
Ideen mit Zukunft.
Will<br />
kom<br />
men<br />
Von der Bildhauerwerkstatt<br />
zu einem führenden<br />
Baustoffzentrum in der<br />
Rhein-Mosel-Region<br />
Im Jahr 1863 kam der junge Steinmetz<br />
Reinhard <strong>Henrich</strong> nach Siegburg,<br />
um eine Bildhauerwerkstatt zu<br />
eröffnen. Schon vor der Jahrhundertwende<br />
wurde dem Steinmetzbetrieb<br />
eine Baustoff handlung angegliedert.<br />
150 Jahre nach der Gründung hat<br />
sich <strong>das</strong> Unternehmen zu einem<br />
Baustoffzentrum mit 10 Standorten<br />
unterschiedlicher Schwerpunkte mit<br />
über 400 Mitarbeitern entwickelt.<br />
AACHEN<br />
GEROLSTEIN<br />
BITBURG<br />
KASTELLAUN<br />
KÖLN<br />
BERGISCH GLADBACH<br />
MUCH<br />
SIEGBURG<br />
SIERSHAHN<br />
MAINZ-KASTEL<br />
,,<br />
Wir sind stolz darauf, unsere Kundschaft mit einer<br />
neuen, großzügig gestalteten Ausstellung und<br />
einem fachkundigen Service im Bereich des Bauens<br />
zu begeistern. Wir bieten erstklassige Produkte an,<br />
die bei uns hautnah erlebt werden können.<br />
Pascal Schnitzius,<br />
Standortleiter Kastellaun<br />
Die <strong>Henrich</strong>-Philosophie<br />
<strong>Henrich</strong> ist seit mehr als 150 Jahren ein Familienunternehmen.<br />
Loyalität zum Kunden, umfassende Fachkompetenz, hohe Produktqualität<br />
zu fairen Preisen und Liefertreue sind traditionelle<br />
Stärken von <strong>Henrich</strong>. Seit den 90er-Jahren ist <strong>das</strong> führende Baustoffzentrum<br />
mit inzwischen 10 Standorten in den Händen der<br />
Unternehmer-Familie Fink-Stauf. Sie konzentriert sich dabei auf<br />
die Rhein-Mosel-Region und führt diese Philosophie nahtlos in<br />
die Zukunft fort.
<strong>Henrich</strong> Standort<br />
in Kastellaun<br />
Unser Standort in Kastellaun ist führender Vollsortimenter für Hochbau, Fliese, Dach,<br />
Tiefbau sowie Garten- und Landschaftsbau im Hunsrück <strong>–</strong> und feiert nach umfassenden<br />
Umbaumaßnahmen im Juni große Neueröffnung.<br />
Entdecken Sie auf der großzügig und modern<br />
gestalteten Ausstellungsfläche ein umfangreiches<br />
Sortiment an Bauelementen sowie ein ausgewähltes<br />
Sortiment an Bodenbelägen und Fliesen. In der<br />
großzügigen Badausstellung bieten wir Ihnen nicht<br />
nur eine große Vielfalt unterschiedlicher Designelemente<br />
und Individualisierungsmöglichkeiten,<br />
sondern auch die virtuelle 3D-Badplanung, um Ihr<br />
Traumbad detailgetreu zu gestalten.<br />
Im gut sortierten Baufachmarkt finden Bauprofis<br />
und private Bauleute professionelles Werkzeug sowie<br />
eine breite Auswahl von Verbrauchsmaterialien,<br />
Kleineisenwaren und vieles mehr.<br />
Mit unserer Profi-Farbmischanlage können Sie sich<br />
jeden gewünschten Farbton anmischen lassen.<br />
Aber auch Firmen aus dem Bereich Tiefbau und<br />
Garten- und Landschaftsbau finden hier ein umfassendes<br />
Sortiment zur Sofortabholung.<br />
Der Standort Kastellaun hat eine Gesamtfläche von<br />
15.000 Quadratmetern. Das ermöglicht eine umfassende<br />
Lagerhaltung und gewährleistet eine hohe<br />
Lieferfähigkeit <strong>–</strong> Steine, Mörtel, Putze und andere<br />
Materialien sind in der Hochbau- Abteilung ständig<br />
auf Lager. Lieferungen gehen ins Rhein-Main-<br />
Gebiet, in die Regionen Rhein-Hessen und Koblenz<br />
sowie nach Frankfurt bis an den Rand der Eifel.<br />
AusstellungDigital bei <strong>Henrich</strong><br />
Entdecken Sie die neuen Ausstellungen in Kastellaun<br />
und lassen Sie sich vor Ort ausführlich von<br />
<strong>Henrich</strong>-Experten beraten.<br />
Die Auswahl des passenden Bodens oder der<br />
richtigen Wandfarbe ist oft schwieriger als gedacht.<br />
Mit uns erleben Sie keine bösen Überraschungen!<br />
In unserer digitalen Ausstellung können Sie jede<br />
verfügbare Farbe und jeden Boden belag kombinieren,<br />
vergleichen und sich vom Gesamtbild überzeugen<br />
<strong>–</strong> anhand eines fertigen Raumbildes oder Ihres<br />
eigenen Fotos. So verbindet <strong>Henrich</strong> <strong>das</strong> Beste aus<br />
zwei Welten: Sie profitieren weiterhin vom haptischen<br />
Erleben der Produkte vor Ort, erweitert durch<br />
die unendlichen Möglichkeiten der Digitalisierung.
<strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong> 23<br />
INHALT<br />
EDITORIAL<br />
TOP-THEMA<br />
04 14<br />
Wege zur<br />
Fachkräftesicherung<br />
Lösungsansätze<br />
in Theorie und Praxis<br />
Frauen am Bau<br />
Das Arbeitskräftepotenzial<br />
besser nutzen<br />
Bye, bye Boomer!<br />
Modellprojekte zur<br />
06<br />
Demografischer Wandel<br />
20<br />
Fachkräftesicherung<br />
12<br />
am Bau<br />
Erfolgsfaktor<br />
Mitarbeiterbindung<br />
Effektive Strategien<br />
in der Praxis<br />
BRANCHE AKTUELL<br />
Holzbau boomt<br />
22 30<br />
Neue Chancen in einem<br />
wachsenden Markt<br />
Mit innovativen Ideen neue<br />
Arbeitskräfte anwerben<br />
Energetische Sanierung<br />
Profitieren vom<br />
Wachstumsmarkt<br />
ChatGPT im<br />
short news.<br />
26<br />
Handwerksbüro<br />
34<br />
Chancen und Grenzen der KI<br />
UNTERNEHMEN<br />
38 44<br />
Fördermittel zur Kundenansprache<br />
nutzen<br />
Baufachhandel unterstützt<br />
mit Service<br />
Tradition trifft Zukunft<br />
Start-up-Power<br />
als Triebfeder nutzen<br />
Unfälle vermeiden,<br />
short news.<br />
40<br />
Ausfälle verhindern<br />
50<br />
Arbeitsschutz als<br />
ökonomischer Faktor<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
eines steht fest <strong>–</strong> wir leben in anspruchsvollen<br />
Zeiten. Die Umsetzung<br />
der Klimaschutzmaßnahmen, der<br />
System wechsel beim Heizen und der<br />
Sanierungsstau fordern alle Kraft.<br />
Gleichzeitig sind die Herausforderungen<br />
rund um die weltwirtschaftliche<br />
Lage kaum weniger geworden <strong>–</strong> und<br />
über all dem schwebt der Fachkräftemangel.<br />
Als regionaler Baustoffhandel<br />
sehen wir es als unsere Aufgabe,<br />
lösungs orientiert nach vorne zu blicken.<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong> gehen wir beispielsweise<br />
der Frage nach, was die Betriebe<br />
selbst gegen die Personallücke tun<br />
können. Außerdem beleuchten wir den<br />
Arbeitsschutz unter ökonomischen Gesichtspunkten<br />
und werfen einen Blick<br />
darauf, für welche Anwendungsfälle im<br />
Handwerksbüro sich der Einsatz künstlicher<br />
Intelligenz lohnen kann.<br />
Mit der energetischen Sanierung des<br />
Gebäudebestands <strong>–</strong> ebenfalls Thema<br />
dieser <strong>Ausgabe</strong> <strong>–</strong> entsteht gerade ein<br />
Wachstumsmarkt. Wir unterstützen Sie<br />
mit unserem Angebot, davon profitieren<br />
zu können.<br />
Ihr regionaler Baustoffhandel,<br />
Partner des Handwerks<br />
Auch als Podcast:<br />
Markierte Artikel können Sie im<br />
Podcast anhören. Mehr dazu auf<br />
der Rückseite des <strong>Magazin</strong>s!<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 3
TOP-THEMA<br />
Fachkrä<br />
4 I <strong>BAUREPORT</strong> TOP-THEMA I WEGE ZUR FACHKRÄFTESICHERUNG
Wege zur<br />
ftesicherung<br />
Lösungsansätze in Theorie und Praxis<br />
Trotz digitalem Wandel und technologischem<br />
Fortschritt: Qualifizierte Mitarbeiter<br />
machen den Unterschied. Nur<br />
werden sie aufgrund der demografischen<br />
Entwicklung ein immer kostbareres Gut.<br />
Fachkräftesicherung lautet deshalb nicht<br />
nur <strong>das</strong> Gebot der Stunde, sondern der<br />
kommenden Jahre. Mittelfristig müssen<br />
Betriebe auf immer älter werdende<br />
Mitarbeiter reagieren, deren großen<br />
Wissens- und Erfahrungsschatz konservieren,<br />
weil immer weniger Fachkräfte<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Neben der Stärkung des Erwerbspotenzials<br />
Älterer, der höheren Beteiligung von Frauen und<br />
der Erleichterung qualifizierter Zuwanderung ist<br />
auch die Mitarbeiterbindung ein Schlüsselfaktor<br />
zur Fachkräftesicherung. Wie kann man die<br />
junge Generation nicht nur vom Bauhandwerk<br />
begeistern, sondern nachhaltig in einem Beruf<br />
der Baubranche etablieren? Welche Faktoren,<br />
Instrumente und Strategien sind generell entscheidend,<br />
damit <strong>das</strong> Handwerk nicht veraltet<br />
oder gar ausstirbt? „Entdecke die Möglichkeiten“<br />
lautet hier die Devise <strong>–</strong> und manchmal auch <strong>das</strong><br />
Einschlagen kreativer, pragmatischer Wege.<br />
© stock.adobe.com <strong>–</strong> sirisakboakaew <strong>BAUREPORT</strong> I 5
Demografischer Wandel am Bau<br />
Bye, bye<br />
Boomer!<br />
Der Fachkräftemangel spitzt sich weiter<br />
zu. Auch <strong>das</strong> Baugewerbe leidet massiv<br />
unter einem Engpass an qualifiziertem<br />
Personal. Als Ursache sehen die Experten<br />
vor allem die demografische Entwicklung:<br />
Die Babyboomer gehen in Rente und<br />
es kommen zu wenig junge Menschen<br />
nach. Deshalb müssen alle vorhandenen<br />
Erwerbspotenziale stärker als bisher ausgeschöpft<br />
werden <strong>–</strong> auch <strong>das</strong> der Älteren.<br />
Aus einem anderen Grund geht ohnehin<br />
kein Weg daran vorbei: Die Belegschaften<br />
in den Betrieben werden immer älter.<br />
In den nächsten 15 Jahren werden nach Angaben<br />
des Statistischen Bundesamts knapp 13 Millionen<br />
Erwerbstätige in Rente gehen. Das entspricht in<br />
etwa 30 Prozent aller sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten des Jahres 2021. Die bereits heute<br />
eklatante Fachkräftelücke wird also noch einmal<br />
deutlich zunehmen <strong>–</strong> auch und gerade in der Bauwirtschaft.<br />
Denn obwohl aktuell die Baukonjunktur<br />
rückläufig ist, die Einhaltung der Klimaziele, der<br />
Bedarf an zusätzlichem Wohnraum und die Ertüchtigung<br />
der Infrastruktur werden den Arbeitskräftebedarf<br />
in der Branche weiter erhöhen.<br />
Fest steht: Zur Fachkräftesicherung müssen alle<br />
Register gezogen werden. Neben der geplanten<br />
Einwanderungsreform gilt es, die in der Gesellschaft<br />
vorhandenen Erwerbspotenziale stärker zu<br />
nutzen. Auch wenn zwar seit den 2000er-Jahren<br />
die Erwerbsbeteiligung in der Altersgruppe ab<br />
55 Jahren steigt, die Mehrheit geht nach wie vor<br />
deutlich vor dem offiziellen Rentenalter in den Ruhestand.<br />
Die Wirtschaft kann sich dies jedoch kaum<br />
mehr leisten. Gleichzeitig werden die Belegschaften<br />
immer älter <strong>–</strong> in der Baubranche ist nach Angaben<br />
des Kompetenzzentrums für Fachkräftesicherung<br />
bereits heute mehr als ein Viertel der Beschäftigten<br />
über 55 Jahre alt. Politik und Unternehmen sind<br />
deshalb gefordert, geeignete Rahmenbedingungen<br />
für eine älter werdende Arbeitsgesellschaft zu<br />
schaffen. Handlungsfelder sind dabei Personalplanung,<br />
Arbeitszeitmodelle, Arbeitsorganisation,<br />
Gesundheitsmanagement sowie Flexibilisierung<br />
von Fachkarrieren und Nachqualifizierung.<br />
Lebenszyklusorientierte Personalpolitik<br />
Es sind vor allem drei Risiken, die zu einem frühzeitigen<br />
Ausscheiden aus dem Erwerbsleben führen:<br />
physische und psychische Belastungen sowie<br />
veraltete, nicht mehr den Anforderungen entsprechende<br />
Qualifikationen. Diese Risiken sind jedoch<br />
beeinflussbar. Da gesundheitliche Beeinträchtigungen,<br />
Motivations- und Qualifikationsdefizite im<br />
Laufe des Berufslebens entstehen, ist die wichtigste<br />
und nachhaltigste Maßnahme eine sogenannte<br />
lebenszyklusorientierte Personalpolitik. Darunter<br />
versteht man den Ansatz, ganzheitlich auf alle Lebensphasen<br />
der Beschäftigten <strong>–</strong> vom Einstieg über<br />
Karriereentwicklung und Familienplanung bis hin<br />
zum Übergang in den Ruhestand <strong>–</strong> zu blicken und<br />
diese mit passenden Maßnahmen zu unterstützen.<br />
Basis einer solchen Personalpolitik ist die laufende<br />
Dokumentation der Altersstruktur im Betrieb, um zu<br />
erfahren, welche Schlüsselpositionen in den nächsten<br />
Jahren zu besetzen sind und wann Personalengpässe<br />
oder der Verlust von Qualifikation drohen.<br />
6 I <strong>BAUREPORT</strong> © stock.adobe.com <strong>–</strong> Solid photos<br />
TOP-THEMA I WEGE ZUR FACHKRÄFTESICHERUNG
Langfristige Beschäftigungsperspektive<br />
Neben einer kontinuierlichen, <strong>das</strong> Erwerbsleben<br />
begleitenden Anpassung der Arbeitsbedingungen<br />
und Tätigkeiten an individuelle Bedürfnisse gehört<br />
es auch zu einer lebenszyklusorientierten Personalpolitik,<br />
Mitarbeitern eine langfristige Beschäftigungsperspektive<br />
aufzuzeigen. Ein ergänzender Baustein<br />
ist dabei <strong>das</strong> Ermöglichen alternativer interner<br />
sowie externer Karrierewege. Gerade im Baugewerbe<br />
kann <strong>das</strong> ein sinnvoller Weg sein. Denn<br />
Experten zufolge sind die Bauberufe Dach decker,<br />
Zimmerer, Betonbauer und Maurer besonders<br />
alterskritisch. Das Institut für Arbeit und Qualifikation<br />
(IAQ) an der Universität Duisburg- Essen hat in einer<br />
Studie Tätigkeitsfelder für diese Berufsgruppen im<br />
späteren Erwerbsleben identifiziert <strong>–</strong> mit dem Ziel,<br />
körperliche Arbeit zu reduzieren.<br />
Das steigende Durchschnittsalter<br />
der Belegschaften erfordert<br />
neue, geeignete Rahmenbedingungen<br />
seitens<br />
Unternehmen und<br />
Politik.<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 7
Für Maurer und Betonbauer wird beispielsweise<br />
die interne Aufstiegsqualifikation zum geprüften<br />
Polier und Meister vorgeschlagen, aber auch<br />
Spezialisierungen und Weiterbildungen rund um<br />
<strong>das</strong> Thema „Bauen im Bestand“, im Bereich Qualitätssicherung<br />
oder zum „Gutachter für Betonbau“<br />
werden empfohlen. Als externe, aber branchennahe<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten für erfahrene Maurer<br />
und Betonbauer werden in der Studie der Baustofffachhandel,<br />
die Vertriebsberatung sowie die<br />
Beratung für altersgerechtes Wohnen genannt.<br />
Auch wenn durch einen solchen Tätigkeitswechsel<br />
einzelne Mitarbeiter ausscheiden <strong>–</strong> die betriebliche<br />
Unterstützung eines alternativen Karrierewegs im<br />
Rahmen einer lebenszyklusorientierten Personalpolitik<br />
steigert Experten zufolge die Attraktivität der<br />
Baubranche. Denn auf diese Weise wird jüngeren<br />
Beschäftigten vermittelt, <strong>das</strong>s dieser Wirtschaftszweig<br />
eine langfristige Erwerbskarriere bietet.<br />
Schlüsselfaktor Gesundheitsschutz<br />
Ein anderes zentrales Handlungsfeld ist die Gesunderhaltung<br />
der Mitarbeiter. Branchen mit körperlich<br />
belastenden Berufen sind dabei besonders<br />
gefordert. Über den gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Arbeitsschutz hinaus sollte deshalb ein Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement (BGM) etabliert<br />
werden. Dazu gehört es, die Ziele für Gesundheit<br />
im Betrieb zu beschreiben, Verantwortliche zu<br />
bestimmen, Ressourcen bereitzustellen, Gefährdungen<br />
zu ermitteln und gesundheitsfördernde<br />
Maßnahmen zu planen, umzusetzen und zu<br />
evaluieren. Eine praktikable Lösung, um BGM auch<br />
in kleineren und mittleren Betrieben anbieten zu<br />
können, besteht darin, sich mit mehreren Unternehmen<br />
zusammenzuschließen. So können die<br />
Aufgaben verteilt, Kosten gespart und Synergien<br />
genutzt werden. Unterstützung beim BGM bieten<br />
unter anderem die BG Bau sowie Krankenkassen<br />
und Rentenversicherungen.<br />
Klassische BGM-Angebote und positive<br />
Unternehmenskultur<br />
Die Maßnahmen im Rahmen des BGM setzen zum<br />
einen bei den Mitarbeitern selbst an und bestehen<br />
in der Regel aus Angeboten der Gesundheitsförderung<br />
rund um Bewegung, Ernährung und<br />
Entspannung. Zum anderen umfasst BGM auch<br />
Maßnahmen der Arbeitsplatzgestaltung. Gerade<br />
8 I <strong>BAUREPORT</strong> TOP-THEMA I WEGE ZUR FACHKRÄFTESICHERUNG
© stock.adobe.com <strong>–</strong> NVB Stocker<br />
© Photo by James Sullivan on Unsplash<br />
Handlungshilfen<br />
für die Praxis<br />
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz<br />
und Arbeitsmedizin (BAuA) unterstützt<br />
Unternehmen bei einer alters- und<br />
alterungsgerechten Arbeitsgestaltung.<br />
Unter www.baua.de stehen Broschüren<br />
mit verschiedenen Schwerpunkten zum<br />
Download zur Verfügung.<br />
Sensibilisierungsmaßnahmen zum Thema „Altern<br />
im Betrieb“ können zu einer positiven Unternehmenskultur<br />
beitragen <strong>–</strong> und sie zu einem gesundheitlichen<br />
„Schutzfaktor“ machen.<br />
Flexible Arbeitszeit und Weiterbildung<br />
hier gibt es für die Baubranche viele Ansatzpunkte.<br />
Der erste beginnt bereits vor der eigentlichen Arbeit<br />
und besteht in einer vorausschauenden Planung,<br />
beispielsweise des Transports der benötigten<br />
Baustoffe und Werkzeuge auf die Baustelle, eines<br />
realistischen Arbeitspensums, der Pausen sowie<br />
von Zeitpuffern. Am Arbeitsplatz sollten ergonomische<br />
Hilfsmittel wie Hebebühnen, Bauaufzüge,<br />
Transportmittel und ergonomische Werkzeuge zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Einen Einfluss auf die Gesundheit der Beschäftigten<br />
hat auch die Unternehmenskultur. Relevante<br />
Faktoren sind dabei Arbeitsklima, Identifikation<br />
mit der Arbeit, Anerkennung und Unterstützung.<br />
Maßnahmen wie Feedback-Gespräche, Konfliktmanagement-<br />
Seminare, Einzelcoaching, die<br />
Schaffung von Partizipationsmöglichkeiten und<br />
Ein Hebel für eine längere Erwerbsbeteiligung älterer<br />
Beschäftigter ist außerdem die Flexibilisierung<br />
der Arbeitszeit. Denn oft möchten Ältere arbeiten,<br />
aber nicht unbedingt 40 Stunden in der Woche.<br />
Variable Ausstiegsmodelle, die ein allmähliches<br />
Ausgleiten aus dem Arbeitsleben ermöglichen, Teilzeit,<br />
Arbeitszeitkonten, flexible Pausenzeiten, eine<br />
altersgerechte Schichtplanung sowie Zusatzurlaub<br />
sind hier geeignete Angebote.<br />
Eine weitere wichtige Maßnahme, um ältere Beschäftigte<br />
länger im Erwerbsleben zu halten, ist<br />
deren betriebliche Weiterbildung. Denn oft werden<br />
dabei Ältere weniger berücksichtigt. Neben speziellen,<br />
auf <strong>das</strong> Lernen im höheren Erwerbsalter ausgerichteten<br />
Formaten, sollte auf „lebenslanges Lernen“<br />
gesetzt werden. Auf diese Weise werden alle<br />
Beschäftigten gleichermaßen adressiert <strong>–</strong> und eine<br />
„Lernentwöhnung“ kann gar nicht erst entstehen.<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 9
Perspektiven für die letzten Berufsjahre<br />
In enger Verbindung mit dem Thema Weiterbildung<br />
steht <strong>das</strong> Wissensmanagement, also der systematische<br />
Erhalt des Wissens im Betrieb. Die Tradition,<br />
<strong>das</strong>s Meister zum Ende ihrer Berufslaufbahn<br />
eigenständig ihr Wissen an die nächste Generation<br />
weitergeben, löst sich heute immer mehr auf. Oft<br />
gelangt <strong>das</strong> wertvolle Fachwissen nicht mehr nachhaltig<br />
an die junge Generation.<br />
Bei der Neuorganisation des Wissensmanagements<br />
können ältere Beschäftigte eine wichtige<br />
Rolle spielen, indem sie als Mentoren ihr Wissen<br />
zielgerichtet an jüngere Kollegen übertragen. Diese<br />
Tätigkeit kann zudem eine attraktive, motivierende<br />
Perspektive für die letzten Berufsjahre bieten.<br />
Auch Möglichkeiten einer Weiterbeschäftigung im<br />
Ruhestand können <strong>das</strong> Potenzial und die Motivation<br />
älterer Beschäftigter stärken. In Frage kommen<br />
dabei beispielsweise Beschäftigungsverhältnisse<br />
auf Projekt- oder Zeitbasis, als Aushilfe oder in<br />
Teilzeit. Der demografische Wandel kann außerdem<br />
„genutzt“ werden, indem ältere Mitarbeiter gezielt<br />
für die Betreuung und Beratung älterer Kunden eingesetzt<br />
werden. Denn die Annahme ist, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />
Marktpotenzial von Verbrauchern über 60 Jahren<br />
für <strong>das</strong> Handwerk deutlich zunehmen wird. Dabei<br />
geht es um eine Kundengruppe, der eine hohe<br />
Kaufkraft und eine eher geringere Preissensibilität<br />
zugeschrieben wird. Ältere Mitarbeiter können diese<br />
Generation am besten verstehen und beraten,<br />
beispielsweise auch rund um <strong>das</strong> barrierefreie<br />
Wohnen.<br />
Unternehmen müssen künftig ihren Erfolg mit älter<br />
werdenden Belegschaften erzielen <strong>–</strong> <strong>das</strong> bringt Herausforderungen<br />
mit sich, birgt aber auch Chancen.<br />
Werden die Rahmenbedingungen in den relevanten<br />
Handlungsfeldern entsprechend gestaltet, können<br />
ältere Arbeitnehmer ähnlich leistungsfähig sein wie<br />
jüngere. Und sie haben einen Anreiz, länger im Erwerbsleben<br />
zu bleiben und damit dem Arbeitsmarkt<br />
zur Verfügung zu stehen.<br />
Obwohl die Schaffung altersgerechter Arbeitsbedingungen<br />
im Baugewerbe eine im Vergleich zu<br />
vielen anderen Branchen besonders schwierige<br />
Aufgabe darstellt, kann sie durch breit angelegte<br />
Maßnahmen und vor allem durch eine ausgeprägte<br />
Präventionskultur erfolgreich bewältigt werden.<br />
10 I <strong>BAUREPORT</strong> TOP-THEMA I WEGE ZUR FACHKRÄFTESICHERUNG
» Reinhören<br />
Der Podcast<br />
zum Artikel<br />
© stock.adobe.com <strong>–</strong> NDABCREATIVITY<br />
Reinhören in<br />
den <strong>BAUREPORT</strong><br />
Podcast Folge<br />
#22 „Wege zur<br />
Fachkräftesicherung“<br />
bei Spotify<br />
und Apple.<br />
Erfahrenes<br />
Mentoring und<br />
Beratung auf<br />
Augenhöhe:<br />
Eine alternde<br />
Belegschaft<br />
birgt auch<br />
interne wie<br />
externe<br />
Chancen.<br />
© Photo by Troy Mortier on Unsplash<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 11
Effektive Strategien<br />
in der Praxis<br />
Erfolgsfaktor<br />
Mitarbeiterbindung<br />
© Marc Herrmann<br />
Udo Herrmann ist Schreinermeister,<br />
Handwerksunternehmer, Autor und<br />
erfolgreicher Redner und Coach.<br />
Im Interview verrät er effektive Strategien,<br />
um Talente im Betrieb zu halten.<br />
<strong>BAUREPORT</strong>: Welche Rolle spielen<br />
Mitarbeiterbindungsstrategien bei der<br />
Sicherung von Fachkräften?<br />
Udo Herrmann: Eine ganz entscheidende!<br />
Heute müssen sich Unternehmen bei neuen Mitarbeitern<br />
bewerben, nicht umgekehrt. Das bedeutet,<br />
ich muss für meine Beschäftigten ein attraktiver<br />
Arbeitgeber sein, der auf ihre Anforderungen<br />
eingeht und ihnen Anreize bietet. Bis 2050 werden<br />
circa 9,5 Millionen Erwerbstätige aus dem Arbeitsleben<br />
ausscheiden. Diese Entwicklung macht deutlich,<br />
<strong>das</strong>s die künftige Wettbewerbsfähigkeit eines<br />
Betriebs entscheidend davon abhängen wird, ob er<br />
seinen Bedarf an qualifiziertem Personal decken<br />
kann. Die Qualifizierung der aktuell auf dem Markt<br />
vorhandenen Arbeitskräfte reicht jedoch oft nicht<br />
aus, um steigenden Kundenerwartungen gerecht zu<br />
werden. Deshalb: Qualifizierte Mitarbeiter zu binden<br />
ist ein Schlüsselfaktor.<br />
<strong>BAUREPORT</strong>: Welche konkreten Maßnahmen<br />
empfehlen Sie Handwerksbetrieben?<br />
Udo Herrmann: Der erste Ansatzpunkt besteht<br />
im Ausschöpfen von steuerlichen Möglichkeiten,<br />
also in der Nettoentgeltoptimierung. Wenn es klug<br />
gemacht wird, belastet dies den Betrieb von der<br />
Kostenseite her nicht zu sehr, bringt aber den Beschäftigten<br />
viele Vorteile. Klassischerweise sind<br />
<strong>das</strong> Jobrad, Benzin- und Geschenkgutscheine oder<br />
auch die Verdoppelung der Verpflegungspauschale<br />
bei auswärtigen Baustelleneinsätzen. Ein sehr<br />
attraktives Angebot ist es auch, sich als Arbeitgeber<br />
um die Kinderbetreuung zu kümmern bzw. Kindergartenplätze<br />
zu finanzieren <strong>–</strong> <strong>das</strong> bindet die Familien<br />
der Mitarbeiter ein und schafft emotionale Nähe<br />
zum Unternehmen. Aber auch serviceorientierte Benefits,<br />
wie zum Beispiel die Wäsche und Reparatur<br />
der Arbeitskleidung, sind sehr beliebt.<br />
<strong>BAUREPORT</strong>: Können Sie uns auch einige<br />
eher unkonventionelle Benefits nennen?<br />
Udo Herrmann: Ja, aufgrund meiner Tätigkeit<br />
als Handwerkstrainer erfahre ich immer wieder<br />
auch von ungewöhnlichen Ideen wie einem<br />
Werkstatt- Hol- und Bringservice für die Privatautos<br />
der Beschäftigten. Sogar Benefits im medizinischen<br />
Bereich, wie Termine außerhalb üblicher Sprechzeiten,<br />
sind attraktive Maßnahmen. Ebenso Hausaufgabenbetreuung<br />
oder Nachhilfe für den Nachwuchs<br />
der Beschäftigten. All <strong>das</strong> sorgt für Entlastung im<br />
Privatleben. Kürzlich wurde mir davon berichtet,<br />
ein Betrieb habe für seine gewerblichen Mitarbeiter<br />
große, abschließbare Boxen aufgestellt und jedem<br />
ein eigenes kleines Jahresbudget für die Werkzeugbeschaffung<br />
zur Verfügung gestellt. Jeder kann<br />
sich so seine persönlichen Wunschwerkzeuge, die<br />
ausdrücklich auch privat genutzt werden dürfen,<br />
zusammenstellen und in der Box aufbewahren.<br />
Ein Benefit mit Spaßfaktor!<br />
12 I <strong>BAUREPORT</strong> TOP-THEMA I WEGE ZUR FACHKRÄFTESICHERUNG
© Speakers Excellence<br />
© stock.adobe.com <strong>–</strong> kvector<br />
Udo Herrmann beantwortet in seinem Ratgeber „Von nichts<br />
kommt niemand“ die Frage, wie Nachwuchs gefunden<br />
und langfristig an <strong>das</strong> Unternehmen gebunden werden kann.<br />
<strong>BAUREPORT</strong>: Auch die Unternehmensführung<br />
spielt eine wichtige Rolle bei der<br />
Mitarbeiterbindung. Was macht aus Ihrer<br />
Sicht positive Führung aus?<br />
Udo Herrmann: Aus meiner Sicht muss ein<br />
Arbeitgeber alles so organisieren, <strong>das</strong>s sich die<br />
Mitarbeiter stressfrei auf ihre Arbeit konzentrieren<br />
können. Ein Beispiel: Aufgrund von organisatorischen<br />
Defiziten wird ein Kollege kurzfristig von<br />
einer Baustelle vor Ort auf eine weiter entfernte beordert.<br />
Das erzeugt Stress, der sich auch ins Privatleben<br />
hineinzieht. Über kurz oder lang kann <strong>das</strong> zu<br />
Unzufriedenheit und Kündigung führen. Optimale<br />
Rahmenbedingungen sind deshalb entscheidend<br />
und reichen von klar definierten Prozessen und<br />
Verantwortungsbereichen über Hilfsmittel an den<br />
Schnittstellen bis hin zu kommunizierten Zielen.<br />
<strong>BAUREPORT</strong>: Was halten Sie von Maßnahmen<br />
wie Anerkennungsgesprächen<br />
oder Mitarbeiterbefragungen?<br />
Udo Herrmann: Von Mitarbeiterbefragungen<br />
halte ich viel <strong>–</strong> aber nur, wenn sie gut gemacht sind.<br />
Oft liefern Kollegen tatsächlich Verbesserungsvorschläge<br />
<strong>–</strong> und dann bleibt von Unternehmensseite<br />
<strong>das</strong> Feedback aus, zugesagte Verbesserungen<br />
werden nicht umgesetzt und Mitarbeitende bleiben<br />
unmotiviert zurück. Es gilt also, eine Befragung professionell<br />
vorzubereiten, sich ihr Ziel sowie passende<br />
Fragen zur Zielerreichung zu überlegen. Ich rate<br />
zu etwa fünf Fragen mit einer möglichst einfachen<br />
Antwortskala wie „Wie wahrscheinlich würdest du<br />
uns als Arbeitgeber empfehlen?“ oder „Was würdest<br />
du ändern, wenn du morgen der Chef wärst?“. Von<br />
systematisch geführten Anerkennungsgesprächen<br />
halte ich nicht so viel. Lob sollte vielmehr sofort vor<br />
der Mannschaft erfolgen, Kritik unter vier Augen.<br />
<strong>BAUREPORT</strong>: Was sollten Unternehmer<br />
bei der Einführung von Maßnahmen der<br />
Mitarbeiterbindung beachten?<br />
Udo Herrmann: Eingeführte Benefits können nur<br />
schwer wieder abgeschafft werden. Wie es aktuell<br />
aussieht, kommen auf die Bauwirtschaft schwierige<br />
Zeiten zu. Ein Betrieb, der viele Benefits bietet,<br />
kann da schnell in Bedrängnis geraten. Auch die<br />
staatliche Inflationsprämie von 3.000 Euro ist so ein<br />
zweischneidiger Benefit: Viele Betriebe gewähren<br />
sie gestreckt über zwei Jahre, was dann 125 Euro<br />
pro Monat ausmacht. Ich bin überzeugt, <strong>das</strong>s man<br />
<strong>das</strong> nach den zwei Jahren nicht einfach wieder<br />
einstellen kann. Deshalb gilt es, die Einführung von<br />
Benefits sehr sorgfältig abzuwägen.<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 13
Das Arbeitskräftepotenzial<br />
besser nutzen<br />
Frauen<br />
am Bau<br />
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Podcast Folge<br />
#23 „Frauen am<br />
Bau“ bei Spotify<br />
und Apple.<br />
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im Podcast<br />
Im Interview<br />
spricht Schreinermeisterin<br />
Maxime<br />
Krämer über<br />
Chancengleichheit<br />
im Handwerk.<br />
Noch immer sind sie eine Ausnahme auf<br />
den deutschen Baustellen: Maurerinnen,<br />
Betonbauerinnen oder Dachdeckerinnen.<br />
Dabei könnten sie helfen, den Fachkräftemangel<br />
zu lindern. Frauen für den Bau zu<br />
gewinnen, ist allerdings nicht einfach,<br />
da es Handlungsbedarf in vielen Bereichen<br />
gibt. Dazu zählen insbesondere<br />
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf,<br />
die Recruiting-Praxis, <strong>das</strong> Gehaltsniveau<br />
und die Überwindung von Geschlechterklischees<br />
und Diskriminierung.<br />
Auch wenn die Anzahl an weiblichen Fachkräften<br />
im Bauwesen steigt, beschäftigt die Branche<br />
immer noch so wenig Frauen wie kein anderer<br />
Wirtschafts zweig. Nur 1,8 Prozent der gewerblichen<br />
Beschäftigten im Bauhauptgewerbe sind weiblich.<br />
Unwesentlich höher ist der Frauenanteil in den Ausbauberufen,<br />
wie zum Beispiel in der Elektrik oder der<br />
Anlagenmechanik für Sanitär, Heizung und Klima.<br />
Doch warum ist die Frauenquote im Bauhandwerk<br />
so niedrig? Experten zufolge ist <strong>das</strong> nicht zuletzt<br />
eine Nachwirkung des gesetzlichen Beschäftigungsverbots<br />
für Frauen im Baugewerbe, <strong>das</strong> in<br />
den alten Bundesländern noch bis 1994 galt. Auch<br />
wenn dies inzwischen schon lange Geschichte ist<br />
<strong>–</strong> die damit einhergehenden Rollenbilder und Vorurteile<br />
sind es nicht. Das hat weitreichende Folgen.<br />
Denn je einseitiger die Verteilung der Geschlechter<br />
in den Branchen ist, desto größer ist auch der<br />
Fachkräftemangel.<br />
Geschlechterklischees und<br />
Gender-Pay-Gap<br />
Längst hat die Bauwirtschaft erkannt, <strong>das</strong>s mehr<br />
weibliche Fach- und Führungskräfte benötigt werden<br />
und sich <strong>das</strong> Ziel gesetzt, den Anteil in allen Ebenen<br />
zu erhöhen. Auf Seiten der Unternehmen sind die<br />
Handlungsfelder dabei nach Angaben des Kompetenzzentrums<br />
für Fachkräftesicherung insbesondere<br />
14 I <strong>BAUREPORT</strong> TOP-THEMA I WEGE ZUR FACHKRÄFTESICHERUNG
© stock.adobe.com <strong>–</strong> Anselm<br />
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Kinderbetreuungsmöglichkeiten,<br />
Arbeitszeitgestaltung,<br />
Entgeltgleichheit, Netzwerk/Mentoring und Unternehmenskultur.<br />
Letztere kann deshalb zu einer Barriere<br />
für Bewerberinnen werden, da sie oft männlich<br />
geprägt ist und sich dadurch Geschlechter klischees<br />
hartnäckig halten. In manchen Fällen haben sich<br />
sogar diskriminierende Strukturen entwickelt, die<br />
in Form von Sexismus, sexueller Belästigung,<br />
Anfeindungen und einer vergleichsweise geringen<br />
Fehlertoleranz zu Tage treten. Um den Frauenanteil<br />
im Unternehmen zu erhöhen, ist es deshalb wichtig,<br />
einen kulturellen Wandel hin zu einer geschlechtersensiblen<br />
Unternehmenskultur anzustoßen.<br />
Ein weiterer Faktor ist die Einführung eines gleichen<br />
Gehaltsniveaus für Männer und Frauen. Denn auch<br />
<strong>das</strong> Bauhandwerk ist nicht frei vom Gender-Pay-<br />
Gap: Laut Statistischem Bundesamt verdienten<br />
hier Frauen im Jahr 2020 im Durschnitt 2.881 Euro<br />
brutto weniger als ihre männlichen Kollegen mit<br />
gleichem Erfahrungsschatz und Bildungsstand.<br />
FrauenNetzwerk-Bau<br />
Am internationalen Frauentag hat der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) <strong>das</strong> „ FrauenNetzwerk-Bau“ ins<br />
Leben gerufen. Schirmherrin ist Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Das Forum für<br />
Austausch und gegenseitige Förderung soll die Öffnung der Branche für weibliche Fach- und Führungskräfte vorantreiben.<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 15
© stock.adobe.com <strong>–</strong> Seventyfour<br />
Flexibilität<br />
und Unterstützung<br />
im<br />
Bereich der<br />
Kinderbetreuung<br />
machen<br />
Jobs für<br />
Frauen interessanter.<br />
Attraktive Angebote und Arbeitszeiten<br />
Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern,<br />
spielt die Kinderbetreuung eine Schlüsselrolle.<br />
Als Unternehmen Betreuungsmöglichkeiten zu<br />
fördern, kann deshalb ein entscheidender Benefit<br />
sein. In Kooperation mit anderen regionalen Betrieben<br />
ist sogar die Schaffung eines gemeinsamen<br />
Betriebskindergartens realistisch. Als weitere strukturelle<br />
Job-Barriere für viele Frauen gelten außerdem<br />
unflexible Arbeitszeiten, da diese die Organisation<br />
der unbezahlten Sorgearbeit erschweren. Mit individuellen<br />
und flexiblen Arbeitszeitmodellen können<br />
Unternehmen bei Frauen punkten. Aber auch „Führen<br />
in Teilzeit“ und ein leichter Wechsel von Teil- zur<br />
Vollzeit und umgekehrt sind attraktive Angebote.<br />
Gerade in männerdominierten Branchen sind auch<br />
frauenspezifische Mentoring- oder Coachingprogramme<br />
und <strong>das</strong> Engagement in Frauen-Netzwerken<br />
sinnvoll. Dadurch können sich Frauen ihrer<br />
Stärken bewusst werden und im Austausch mit Kolleginnen<br />
Rückhalt erfahren. Nicht zuletzt kann auch<br />
<strong>das</strong> Ermöglichen von „Zweitkarrieren“ zusätzliches<br />
Arbeitskräftepotenzial erschließen: Viele Frauen<br />
möchten, wenn einmal die Kinder aus dem Haus<br />
sind, noch einmal richtig durchstarten.<br />
Im Recruiting auf Vielfalt setzen<br />
Schließlich gilt es, als Arbeitgeber mit seinen Benefits<br />
potenzielle Bewerberinnen auch zu erreichen.<br />
Dazu muss <strong>das</strong> Recruiting entsprechend angepasst<br />
werden. Die Formulierung von Stellenausschreibungen<br />
und Berufsprofilen, die Bildsprache und vieles<br />
mehr spielt dabei eine Rolle. Es gibt allerdings noch<br />
einen anderen Stolperstein in Stellenanzeigen: die<br />
Tendenz, mit unbewusst gewählten Formulierungen<br />
ein Geschlecht gegenüber dem anderen zu bevorzugen.<br />
Nach Angaben des Online-Jobportals<br />
Stepstone weist die Hälfte aller Stellenanzeigen<br />
diesen sogenannten „Gender Bias“ auf.<br />
16 I <strong>BAUREPORT</strong> TOP-THEMA I WEGE ZUR FACHKRÄFTESICHERUNG
CARBON EVOLUTION<br />
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Im Vorsatz- undKernbeton<br />
reduzieren wir so<br />
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11KG C0 2<br />
Ersparnis/m²
© colourbox.de <strong>–</strong> Kzenon<br />
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#24 „Frauen am<br />
Bau“ bei Spotify<br />
und Apple.<br />
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im Podcast<br />
Talentscout Anita<br />
Gmeiner zeigt<br />
Wege auf, um<br />
junge Frauen für<br />
Handwerksberufe<br />
zu begeistern.<br />
Das ist ein Problem, denn viele Frauen verzichten<br />
dadurch auf eine Bewerbung <strong>–</strong> während Männer<br />
sich hingegen von einer Bewerbung auf eine Anzeige<br />
mit weiblichem Bias nicht abschrecken lassen.<br />
Eine eigene Recruiting-Herausforderung ist es,<br />
(weibliche) Auszubildende anzusprechen. Trotz<br />
Imagekampagnen und politischen Bemühungen,<br />
<strong>das</strong> Handwerk aufzuwerten, wird eine Ausbildung<br />
im Handwerk vom Umfeld oft immer noch eher<br />
negativ betrachtet. Ein Umdenken ist ein gesellschaftlicher<br />
Prozess, der Zeit und Beharrlichkeit<br />
braucht. Aber auch auf Unternehmensebene kann<br />
viel für die Nachwuchsgewinnung getan werden.<br />
Ein Ansatzpunkt ist, die Nachhaltigkeit des Handwerks<br />
stärker herauszustellen. Denn die junge<br />
Generation möchte eine Berufswahl treffen, die mit<br />
ihren Werten im Einklang steht. Praktika, Betriebsführungen<br />
oder Probearbeitstage sind sinnvolle<br />
Angebote, um junge Frauen und Männer für <strong>das</strong><br />
Handwerk zu begeistern.<br />
Gute Karriereperspektive<br />
Fest steht: Das Handwerk benötigt <strong>das</strong> weibliche<br />
Arbeitskräftepotenzial, um den Personalengpass<br />
schließen zu können. Umgekehrt hat auch die<br />
Branche Frauen einiges zu bieten: So sind die<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten am Bau vielfältiger<br />
und innovativer geworden, moderne Maschinen<br />
übernehmen körperlich schwere Arbeit und die Digitalisierung<br />
lässt neue Tätigkeitsfelder entstehen.<br />
Frauen mit der gesuchten Qualifikation oder dem<br />
Interesse, diese zu erwerben, können mit kurzer<br />
Jobsuche und einem sicheren Arbeitsplatz rechnen.<br />
Unternehmen profitieren wiederum von gemischten<br />
Teams, einer Verbesserung ihres Images und<br />
von neuen Talenten im Bewerberpool. Und auch<br />
aus gesellschaftlicher Perspektive ist eine höhere<br />
Frauenquote im Baugewerbe bedeutsam: Eine breitere<br />
Bevölkerungsgruppe hat dadurch Zugang zu<br />
technischem Fachwissen und ist an den Zukunftsprojekten<br />
des Landes beteiligt.<br />
18 I <strong>BAUREPORT</strong> TOP-THEMA I WEGE ZUR FACHKRÄFTESICHERUNG
Technische Mörtel<br />
Fassaden-/Putz- und Mauerwerksysteme<br />
Fliesen- und Bodensysteme<br />
Garten und Landschaftsbausysteme<br />
Betoninstandsetzung<br />
Visionen verwirklichen.<br />
SAKRET Produkte mit System.<br />
SAKRET <strong>–</strong> Service und Kompetenz<br />
Als Erfinder der Werktrockenmörtel ist SAKRET seit 1936 Ihr kompetenter Partner im Handel und Bauhandwerk.<br />
Die umfangreiche Sortimentsvielfalt optimiert die professionelle Anwendung von Systemlösungen für individuelle<br />
Neu-, Bestands- und Infrastrukturbauten sowie spezielle Anforderungen im Garten- und Landschaftsbau.<br />
Wir beraten Sie gern unter 08 00 88 44 44 4 (gratis aus dem deutschen Festnetz).<br />
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EINER MUSS ES KÖNNEN.
Mit innovativen Ideen neue Arbeitskräfte anwerben<br />
Modellprojekte zur<br />
Oft fehlt es in den Betrieben an qualifiziertem Nachwuchs. Fachkräfte sind Mangelware.<br />
Dabei gibt es viele Projekte, die zum Ziel haben, <strong>das</strong> Handwerk attraktiver und<br />
auch Menschen zugänglich zu machen, die einen handwerklichen Beruf bisher noch<br />
nicht in Erwägung gezogen haben.<br />
Projekttage wie der Girls’Day oder der Tag des<br />
Handwerks haben sich bereits etabliert und sind<br />
weit bekannt. Sie schaffen es seit vielen Jahren,<br />
<strong>das</strong> Handwerk in <strong>das</strong> Bewusstsein junger Menschen<br />
zu rücken. Darüber hinaus gibt es noch viele<br />
weitere, nicht ganz so prominente Aktionen, die<br />
handwerkliche Berufsbilder präsentieren. Damit<br />
sollen vor allem junge Menschen auf eine mögliche<br />
Ausbildung in den unterschiedlichen Gewerken aufmerksam<br />
gemacht werden. Manche setzen dabei<br />
schon sehr früh an und wollen Kindern und Jugendlichen<br />
zeigen, wie schön ihr Beruf sein kann. Solche<br />
Modellprojekte suchen Nachahmer, die diese<br />
Ideen auch auf ihren Betrieb übertragen und sollen<br />
Inspiration sein, ähnliche Aktionen umzusetzen.<br />
Auch mit Lernschwäche zum Erfolg<br />
Individuelle Defizite wie eine Lernschwäche<br />
schränken manche Lehrlinge ein. Hier gilt es, zu<br />
unterstützen und zur Seite zu stehen. Einrichtungen<br />
wie <strong>das</strong> Dominikus-Ringeisen-Werk in Ursberg<br />
haben sich genau dem verschrieben: Menschen<br />
mit Förderbedarf haben hier die Möglichkeit, einen<br />
handwerklichen Beruf zu erlernen und ihre Fähigkeiten<br />
weiter auszubauen: Verschiedene Berufsbilder<br />
wie Maurer, Hochbaufacharbeiter, Maler<br />
und Lackierer, Fachpraktiker für Holzverarbeitung,<br />
Metallbauer mit Fachrichtung Konstruktionstechnik<br />
und viele mehr sind dabei möglich.<br />
Während ihrer Lehrzeit werden die Auszubildenden<br />
in den hauseigenen Werkstätten fit gemacht, um<br />
danach in einem regulären Betrieb arbeiten zu<br />
können. Das spezielle Ausbildungskonzept macht<br />
es möglich, eine Lehre wie in jedem anderen<br />
Betrieb durchzuführen. Das ist eine Chance für<br />
Unternehmer, junge und motivierte Ausgelernte zu<br />
übernehmen, die den eigenen Betrieb bereichern.<br />
Abi und Schreinerlehre in der Tasche<br />
Dass der direkte Kontakt zu Schulen lohnend<br />
sein kann, zeigt ein Gymnasium in Marquartstein:<br />
Hier haben Schüler die Möglichkeit, parallel zum<br />
Unterricht eine Schreinerlehre zu machen.<br />
20 I <strong>BAUREPORT</strong> TOP-THEMA I WEGE ZUR FACHKRÄFTESICHERUNG
Fachkräftesicherung<br />
Über fünf Jahre streckt sich diese Ausbildung <strong>–</strong><br />
begleitend zum regulären Unterricht. Drei Schüler<br />
pro Schuljahr können an diesem Projekt teilnehmen<br />
und in der hauseigenen Schreinerei ihr Geschick<br />
unter Beweis stellen. Einzige Voraussetzung: Unter<br />
der Doppelbelastung dürfen die schulischen Leistungen<br />
nicht leiden.<br />
Die Kreativität wirkt sich auch auf <strong>das</strong> Lernen positiv<br />
aus: Die Erfahrungen haben gezeigt, <strong>das</strong>s vor<br />
allem <strong>das</strong> strukturierte Denken gefördert wird. Den<br />
Absolventen erschließen sich durch diese zweigleisige<br />
Ausbildung exzellente berufliche Perspektiven.<br />
Schon die Jüngsten mit an Bord holen<br />
Unter dem Motto „Kleine Hände, große Zukunft“<br />
startet die Aktion Modernes Handwerk (AMH) als<br />
Partner des Handwerks jährlich einen Kita-Wettbewerb.<br />
Kita-Kinder im Alter zwischen drei und sechs<br />
Jahren treffen auf echte Handwerker und dürfen<br />
ihnen über die Schulter schauen. So bekommen sie<br />
einen Einblick in die verschiedenen handwerklichen<br />
Berufsbilder und dürfen auch selbst mit werkeln.<br />
Dabei können Handwerksbetriebe aktiv auf die Kita<br />
zugehen und diese besuchen oder die Kinder im<br />
eigenen Betrieb empfangen. Aus den Eindrücken<br />
und Erlebnissen der kleinen Nachwuchshandwerker<br />
entsteht ein Poster, <strong>das</strong> an die AMH geschickt wird.<br />
Eine Jury entscheidet, welche Kita <strong>das</strong> Preisgeld<br />
für ein Kita-Fest oder einen Projekttag zum Thema<br />
Handwerk gewinnt.<br />
Die ohnehin schon vorhandene Begeisterung für<br />
<strong>das</strong> Bauhandwerk wird bei den Kindern durch dieses<br />
Erlebnis noch einmal gesteigert. Der Tag bleibt in<br />
Erinnerung und in den Kindern keimt der Gedanke:<br />
„Wenn ich einmal groß bin, werde ich Bauarbeiter.“<br />
Vom Hörsaal auf die Baustelle<br />
Viele Studierende haben Zweifel an ihrer Studienwahl.<br />
Fast jeder dritte bricht sein Studium ab. Sie<br />
sind auf der Suche nach einer neuen Perspektive<br />
<strong>–</strong> und finden diese immer öfter im Handwerk. Denn<br />
der Vorteil gegenüber einem theoretischen Studium<br />
liegt auf der Hand: Jeden Tag hat man <strong>das</strong> Ergebnis<br />
seiner Arbeit direkt vor Augen.<br />
Das Projekt „YourPUSH“ stellt den Zweiflern und<br />
Abbrechern handwerkliche Alternativen zum Studium<br />
vor. Die gemeinsame Initiative der Handwerkskammer<br />
Frankfurt-Rhein-Main und der Goethe-<br />
Universität Frankfurt bringt Studien abbrecher<br />
und Betriebe zusammen, die auf der Suche nach<br />
Fachkräften sind. „YourPUSH“ unterstützt dabei,<br />
die Qualifikationen aus Abitur und Studium in den<br />
neuen Karriereweg im Handwerk einzubringen.<br />
© FULLHAUS GmbH<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 21
BRANCHE AKTUELL<br />
Neue Chancen in einem wachsenden Markt<br />
Holzbau boomt<br />
Klimaschutz, Ressourcenschonung und<br />
nicht zuletzt die Probleme um die Energieversorgung<br />
haben den natürlichen<br />
Rohstoff Holz in den Fokus des öffentlichen<br />
Interesses gerückt. Der Holzbau<br />
gewinnt an Bedeutung <strong>–</strong> in Deutschland,<br />
aber auch weltweit. Das Baugewerbe<br />
erkennt zunehmend <strong>das</strong> Potenzial von<br />
Holz als nachhaltigen Baustoff. Die<br />
strategische Ausrichtung auf diesen<br />
Zukunftsmarkt eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten<br />
und trägt gleichzeitig zur<br />
nachhaltigen Entwicklung des Baugewerbes<br />
bei.<br />
Das Bauen mit Holz ist ein Wachstumsmarkt: Von<br />
1960 bis 2020 ist die weltweite Produktion von<br />
Holzwerkstoffen um fast <strong>das</strong> 15-fache gestiegen.<br />
Einen deutlichen Zuwachs hat die Produktion von<br />
Schnittholz, die mit dem Baugewerbe verbunden<br />
ist, in den letzten 10 Jahren erfahren. Die zunehmende<br />
Bedeutung des Holzbaus hat vor allem mit<br />
dem Fortschreiten des Klimawandels zu tun <strong>–</strong> denn<br />
Holzprodukte binden schädlichen Kohlenstoff. Gebäude<br />
sind dabei die nachhaltigsten Speicher, da<br />
sie eine lange Lebensdauer haben. Nur der Baum<br />
selbst, der mehrere 100 Jahre im Wald wächst,<br />
jedes Jahr weiteres CO 2<br />
aufnimmt und nach seinem<br />
Absterben jahrzehntelang als Totholz im Wald verbleibt,<br />
ist ein noch nachhaltigerer Speicher.<br />
Es liegt auf der Hand, <strong>das</strong>s angesichts des weltweit<br />
wachsenden Wohnbedarfs und des Klimawandels<br />
dem Baustoff Holz als CO 2<br />
-Speicher und damit<br />
für die Erreichung der Klimaziele eine wichtige<br />
Bedeutung zukommt. Das Potsdamer Institut für<br />
Klimafolgenforschung (PIK) rechnete Anfang 2020<br />
vor, <strong>das</strong>s ein fünfgeschossiges Wohngebäude aus<br />
Brettschichtholz pro Quadratmeter bis zu 180 Kilogramm<br />
Kohlenstoff speichern könnte.<br />
© colourbox.de <strong>–</strong> Vector Tradition, colourbox.de <strong>–</strong> #316452<br />
22 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
BRANCHE AKTUELL
Kürzere Bauzeit möglich<br />
Zudem kann mittels sogenannter Kaskadennutzung<br />
die Klimabilanz eines Holzhauses noch weiter<br />
erhöht werden. Das heißt, Holz muss so verbaut<br />
werden, <strong>das</strong>s es nach einem Abriss oder der<br />
Renovierung eines Holzhauses mehrfach weiterverwendet<br />
werden kann, bevor es ganz am Ende der<br />
energetischen Nutzung zugeführt wird <strong>–</strong> und erst<br />
dann <strong>das</strong> Kohlendioxid wieder freisetzt. Dies fördert<br />
die Kreislaufwirtschaft und reduziert den Abfall.<br />
Wachstumspotenzial<br />
beim Geschosswohnungsbau<br />
In Deutschland sind in Holzbauweise bislang vor<br />
allem Ein- oder Zweifamilienhäuser zu finden. 2021<br />
lag die Holzbau-Quote im Bereich des Wohnbaus<br />
bei 21,3 Prozent <strong>–</strong> Tendenz seit Jahren steigend.<br />
Weiteres Potenzial steckt im Bereich des mehrgeschossigen<br />
Wohnungsbaus. In diesem Sektor<br />
kommt Deutschland bislang auf einen Anteil von<br />
4,5 Prozent, während beispielsweise Österreich bei<br />
19 Prozent und Schweden bei 13 Prozent liegt.<br />
Rainer Kabelitz-Ciré, zuständig für den Holzbau<br />
beim Zentralverband Deutsches Baugewerbe, ist<br />
überzeugt, <strong>das</strong>s sich mehrgeschossige Gebäude<br />
in Holz- oder Mischbauweise durchsetzen werden.<br />
Ein Grund dafür sei, <strong>das</strong>s in den vergangenen Jahren<br />
habe nachgewiesen werden können, <strong>das</strong>s die<br />
heutigen Holzbaukonstruktionen die Brandschutzanforderungen<br />
erfüllen. Vor allem aber verspricht<br />
man sich von vier- und fünfgeschossigen Holzwohngebäuden,<br />
die aufgrund eines hohen Vorfertigungsgrades<br />
in kürzerer Bauzeit als herkömmliche<br />
Gebäude errichtet werden können, einen Beitrag<br />
zur Linderung der Wohnungsnot in Städten und<br />
Kommunen. Allerdings muss laut Kabelitz-Ciré für<br />
eine Steigerung des mehrgeschossigen Holzbaus<br />
die digitale Planung und Ausführung noch enger<br />
verzahnt und die Standardisierung erhöht werden.<br />
Laut der Studie „Urbaner Holzbau“ vom Büro für<br />
Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag<br />
(TAB) kann nicht nur die Holzbaubranche<br />
von der zu erwartenden größeren Nachfrage nach<br />
Holzbauten profitieren, sondern auch die Massivbauindustrie.<br />
Denn für den mehrgeschossigen<br />
Holzbau im urbanen Raum werde überwiegend<br />
der Holzhybridbau eingesetzt und damit seriell vorgefertigte<br />
Leichtbauelementen benötigt. Noch vor<br />
dem erwarteten Hochlauf des mehrgeschossigen<br />
Holzbaus sieht <strong>das</strong> TAB aktuell die größten<br />
Marktpotenziale in den Bereichen<br />
Aufstockungen, Baulückenschluss<br />
und energetische Fassadensanierung.<br />
Wachstumspotenzial<br />
erwarten die<br />
Forscher außerdem<br />
bei Zweckbauten wie<br />
Schulen oder Kindertagesstätten,<br />
da die<br />
öffentliche Hand hier<br />
verstärkt auf Holzbauweise<br />
setze.<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 23
Holz ist essenziell,<br />
aber begrenzt verfügbar<br />
Eine andere Frage ist jedoch: Kann überhaupt<br />
ausreichend Holz für den Hausbau produziert<br />
werden? Dem Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung<br />
(PIK) zufolge müsste der Flächenbedarf<br />
der Holzproduktion global von aktuell 137 Millionen<br />
auf 425 Millionen Hektar steigen, würden weltweit<br />
Häuser für neue Stadtbewohner zu 90 Prozent aus<br />
Holz gebaut. Der deutlich höhere Platzbedarf der<br />
benötigten Holzplantagen würde zwar nicht auf<br />
Kosten von Ackerflächen gehen, allerdings könne<br />
es zu Konflikten zwischen Holzplantagen und naturnahen<br />
Wäldern kommen.<br />
Auch <strong>das</strong> Büro für Technikfolgen-Abschätzung<br />
beim Deutschen Bundestag (TAB) hat sich mit der<br />
Holzverfügbarkeit beschäftigt, allerdings mit Blick<br />
auf Deutschland. Die Holzvorräte in deutschen<br />
Wäldern seien in den vergangenen Jahren zwar<br />
stetig gestiegen und prinzipiell auch ausreichend,<br />
aber aufgrund des beabsichtigten Waldumbaus<br />
könne sich die Rohstoffbasis verändern. Einfluss<br />
auf die Verfügbarkeit von Holz für die Bauindustrie<br />
hat der Studie zufolge außerdem die Nachfrageentwicklungen<br />
im Verpackungs-, Papier-, Möbel- und<br />
Energiesektor.<br />
Das zeigt: Holz als alternatives Baumaterial<br />
ist aufgrund des Klima-<br />
24 I <strong>BAUREPORT</strong> BRANCHE AKTUELL
wandels essenziell, seine Nutzung kann und<br />
muss noch weiter vorangetrieben werden <strong>–</strong> doch<br />
angesichts begrenzter Holzvorräte werden auch<br />
herkömmliche Baustoffe wie Ziegel und Beton<br />
ihren Stellenwert behalten. Prof. Dr. Stefan Winter,<br />
Inhaber des Lehrstuhls für Holzbau und Baukonstruktion<br />
an der TU München, bringt es so auf den<br />
Punkt: „Im Schulterschluss mit den mineralischen<br />
Baustoffen können wir die benötigten Wohnungsmengen<br />
bauen und liefern.“<br />
Holzbauanteil von 30 Prozent bis 2030?<br />
Letztendlich geht es darum, den unumgänglichen<br />
CO 2<br />
-Fußabdruck über den gesamten Lebenszyklus<br />
eines Gebäudes möglichst klein zu halten. Neben<br />
den Baustoffen spielen dabei viele weitere Faktoren<br />
wie Bauweise, Regionalität der Baustoffe und<br />
Transport eine wichtige Rolle. Was die Holznutzung<br />
betrifft, gilt es zu priorisieren: An erster Stelle sollen<br />
langlebige Produkte aus Holz und hochwertiges<br />
Recycling stehen, an letzter Stelle die Verbrennung<br />
von Holz zur Energiegewinnung.<br />
Der Bundesverband Holz und Kunststoff hält in<br />
Deutschland einen Holzbauanteil von 30 Prozent<br />
bis 2030 für realistisch. Für einschlägige Handwerksunternehmen<br />
bedeutet dies, <strong>das</strong>s eine entsprechende<br />
Erweiterung ihres Leistungsangebots,<br />
gezielte Spezialisierungen auf bestimmte Bereiche<br />
des Holzbaus, gewerkeübergreifende Kompetenzen<br />
und Kooperationen eine gute Positionierung<br />
in diesem Zukunftsmarkt versprechen. Auch der<br />
Baufachhandel richtet sich noch mehr auf den Zukunftsmarkt<br />
Holzbau aus <strong>–</strong> mit Gesamtkonzepten<br />
und Serviceleistungen rund ums Holz.<br />
Digitale Planungshilfe<br />
Der an Bedeutung gewinnende mehrgeschossige Holzbau stellt aufgrund der großen<br />
Variantenvielfalt eine Herausforderung für Planer und ausführende Firmen dar. In Österreich<br />
bietet ein digitaler Bauteilkatalog Unterstützung. Diesen hat die TU München nun auf deutsche<br />
Rahmenbedingungen übertragen. Unter www.dataholz.de steht eine Sammlung häufig verwendeter<br />
Konstruktionsvarianten mit Angaben zu Bauphysik, Brandschutz und ökologischen<br />
Kennwerten zur Verfügung.<br />
© colourbox.de <strong>–</strong> Vector Tradition, colourbox.de <strong>–</strong> #316452<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 25
Chancen und Grenzen der KI<br />
ChatGPT im<br />
Handwerksbüro<br />
Der smarte Textgenerator der<br />
Firma OpenAI sorgt derzeit<br />
für Furore. Viele Unternehmen<br />
machen ihre ersten Erfahrungen<br />
damit. Auch im Handwerk kann<br />
sich der Einsatz lohnen.<br />
Website-Text, Stellenanzeige, Kündigung,<br />
Newsletter oder Produktname: Im Handwerksunternehmen<br />
fällt jede Menge Geschäfts-<br />
und Marketingkommunikation an.<br />
Die künstliche Intelligenz ChatGPT kann<br />
dabei helfen <strong>–</strong> vor allem bei Routineaufgaben,<br />
die in einem Betrieb typischerweise<br />
vorkommen. Die Schreib-KI zur Texterstellung<br />
hat jedoch auch ihre Grenzen<br />
und Fallstricke. Entscheidend ist es, sie<br />
dort einzusetzen, wo sie wirklich nützt.<br />
Haben wir im November 2022 den nächsten<br />
„iPhone-Moment“ erlebt? Digitalexperten beantworten<br />
diese Frage fast unisono mit einem „Ja“.<br />
Sie sind überzeugt, <strong>das</strong>s mit der Einführung von<br />
ChatGPT und vergleichbaren KI-Anwendungen<br />
ein neues Informationszeitalter angebrochen ist.<br />
Ähnlich wie <strong>das</strong> iPhone <strong>das</strong> „Konzept Smartphone“<br />
in unser Leben integriert hat, werden auch Sprachverarbeitungssysteme<br />
wie ChatGPT zunehmend<br />
integraler Bestandteil des täglichen Lebens. Das<br />
Potenzial ist auch deshalb so groß, weil nun eine<br />
breite Öffentlichkeit Zugriff auf diese Technologie<br />
hat und für deren Nutzung keinerlei Spezialkenntnisse<br />
erforderlich sind: ChatGPT „versteht“ die natürliche<br />
Sprache, der Nutzer „unterhält“ sich<br />
mit der KI wie mit einem menschlichen<br />
Gegenüber <strong>–</strong> und sie „erinnert“<br />
sich an den Gesprächsverlauf.<br />
26 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
© Photo by Ilgmyzin on Unsplash BRANCHE AKTUELL
© stock.adobe.com <strong>–</strong> Limitless Visions<br />
Gute Ergebnisse bei einfachen<br />
Textaufgaben<br />
So weit so revolutionär. Aber was kann ChatGPT<br />
wirklich im Alltag eines Handwerksbüros leisten?<br />
Das „Mittelstandszentrum Digital <strong>–</strong> Zentrum Handwerk“<br />
hat verschiedene Anwendungsfälle getestet<br />
und kommt zu einem ambivalenten Ergebnis.<br />
Kurz gefasst lautet es zum einen, <strong>das</strong>s die von<br />
der Schreib-KI in Sekunden- bis Minutenschnelle<br />
verfassten Texte vor allem dann „gut genug“ sind,<br />
wenn sie mit überschaubaren, routinemäßigen Aufgaben<br />
zusammenhängen. Gibt man beispielsweise<br />
folgendes in <strong>das</strong> Dialogfeld ein:<br />
Ich führe einen Maurerfachbetrieb. Leider sind mehrere Mitarbeiter krank geworden,<br />
deshalb muss ich einen Kundentermin absagen. Verfasse eine Terminabsage.<br />
<strong>–</strong> liefert <strong>das</strong> System einen professionellen, freundlichen<br />
Text, der nur noch in <strong>das</strong> Mail-Programm<br />
kopiert werden muss. Auch Kündigungsschreiben,<br />
Preiserhöhungs-Ankündigungen oder Website-<br />
Einstiegstexte fallen in die Text-Kategorie, die<br />
ChatGPT gut übernehmen kann.<br />
Wenn es allerdings um komplexere Texte geht, ist<br />
<strong>das</strong> Ergebnis <strong>–</strong> zumindest zunächst <strong>–</strong> weit weniger<br />
positiv. Die KI liefert bei Aufgaben dieser Art vergleichsweise<br />
langweilige und vor allem recht oberflächliche<br />
Texte. In Teilen sind sie zwar verwendbar,<br />
bedürfen aber in der Regel der Nacharbeit. Sind die<br />
Ressourcen im Büro knapp, kann <strong>das</strong> Tool zumindest<br />
unterstützen <strong>–</strong> allerdings mit Abstrichen beim<br />
textlichen Niveau. Ein Beispiel sind Stellenanzeigen.<br />
ChatGPT schreibt sie absolut seriös und mit allen<br />
relevanten Inhalten wie Aufgaben, Voraussetzungen,<br />
Benefits und Bewerbungsaufforderung. Aber:<br />
Die erstellen Texte sind eher monoton und farblos,<br />
was <strong>das</strong> Recruiting nicht gerade befeuern dürfte.<br />
Ergebnis-Qualität<br />
hängt vom Eingabe befehl ab<br />
Allerdings kommt an dieser Stelle ein Aspekt ins<br />
Spiel, bei dem es letztendlich um <strong>das</strong> Aufwand-<br />
Nutzen- Verhältnis geht: Denn oberflächliche,<br />
unvollständige und langweilige Texte sind nicht<br />
zielführend <strong>–</strong> die Qualität der generierten Texte<br />
steht und fällt mit der Qualität der Eingabebefehle,<br />
der sogenannten Prompts.<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 27
© Photo by MJH Shikder on Unsplash<br />
How to: ChatGPT<br />
• Registrieren Sie sich auf chat.openai.com<br />
• Sie landen auf einer Website mit einem<br />
Texteingabefeld, über <strong>das</strong> Sie direkt Ihre<br />
Frage oder Aufgabe eingeben können.<br />
• Je klarer, spezifischer, detaillierter und<br />
kontextreicher Ihre Eingabe ist, desto<br />
besser und präziser ist <strong>das</strong> Ergebnis,<br />
<strong>das</strong> der Bot liefert.<br />
• Sind Sie mit dem Ergebnis noch nicht<br />
zufrieden, können Sie „nachprompten“.<br />
Dabei müssen Sie die Anfrage nicht<br />
wiederholen, ChatGPT erinnert sich an<br />
zuvor gestellte Fragen.<br />
Und dieses Prompting ist eine<br />
einigermaßen anspruchsvolle<br />
Disziplin. „Prompting ist kein Sprint,<br />
sondern ein Marathon“ <strong>–</strong> so bringt es<br />
Alessandro Alviani, Experte für Natural<br />
Language Processing (NLP) auf den<br />
Punkt. Dabei müsse jeder Betrieb bzw. jeder<br />
Nutzer viel experimentieren, um Prompts<br />
so zu formulieren, <strong>das</strong>s die Antwort der KI der<br />
gestellten Aufgabe gerecht wird. Meist geschehe<br />
dies, indem ein zunächst einfacher Prompt<br />
immer weiter verfeinert werde, so Alviani. Ob es<br />
sich lohnt, entsprechenden Aufwand zu investieren,<br />
muss jeder Betrieb für sich selbst herausfinden.<br />
Beim derzeitigen Entwicklungsstand kann ChatGPT<br />
im Handwerksbetrieb vor allem für profane Textaufgaben<br />
wie Kundenkorrespondenz oder interne<br />
Kommunikation genutzt werden. Ist man international<br />
aktiv, kann ChatGPT Übersetzungen in andere<br />
Sprachen übernehmen und auch für Recherchezwecke<br />
ist die KI gut geeignet. Das Mittelstandszentrum<br />
Digital nennt als Beispiel die Recherche<br />
für ein betriebliches Energiesparprojekt. ChatGPT<br />
liefert hierfür ein präzises Grundgerüst und eine<br />
Sammlung von Möglichkeiten. Aber Achtung: Die<br />
Frage des Urheberrechts ist nicht endgültig geklärt.<br />
Aktuell gehen die meisten Experten davon aus,<br />
<strong>das</strong>s es sich bei KI-Erzeugnissen um eigene Werke<br />
handelt und die Urheberrechte deshalb nicht verletzt<br />
werden. Insbesondere bei einfachen Prompts<br />
wie „Schreibe einen Website-Artikel über XY“ bestehen<br />
kaum urheberrechtliche Bedenken.<br />
ChatGPT ist fehleranfällig<br />
Ganz wichtig bei jeglicher Nutzung ist es allerdings,<br />
die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen, d. h.<br />
Fakten und Zahlen immer zu überprüfen. ChatGPT<br />
ist fehleranfällig, weil die Inhalte rein nach sprachlichen<br />
Wahrscheinlichkeiten erzeugt werden. Hinzu<br />
kommen erfundene Fakten <strong>–</strong> im Fachjargon heißt<br />
es, die KI halluziniert. Warum sie <strong>das</strong> tut, ist nicht<br />
eindeutig geklärt. Aber immerhin konnte die Halluzinations-Wahrscheinlichkeit<br />
beim letzten Update<br />
des Chatbots um 40 Prozent reduziert werden.<br />
Als Grundregel gilt jedoch weiterhin: immer davon<br />
ausgehen, <strong>das</strong>s eine genannte Tatsache falsch ist.<br />
Die Verantwortung für die Fehler des Tools trägt der<br />
Anwender. Am besten funktioniert es deshalb bei<br />
vertrauten Themen.<br />
Sich als Unternehmer mit dem Thema (frühzeitig)<br />
zu beschäftigen, lohnt sich: Denn ChatGPT entwickelt<br />
sich sprunghaft. Vorne dabei zu sein, kann<br />
schon jetzt die Produktivität steigern <strong>–</strong> über kurz<br />
oder lang ist der Einsatz dieser Art von KI womöglich<br />
eine wirtschaftliche Notwendigkeit.<br />
Bereits heute erweist sich ChatGPT als nützlicher Helfer im<br />
Arbeitsalltag. Noch ist die Technologie jedoch nicht ausgereift <strong>–</strong><br />
aber die Entwicklung schreitet sprunghaft voran.<br />
28 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
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<strong>BAUREPORT</strong> I 29
Profitieren vom Wachstumsmarkt<br />
Energetische<br />
Sanierung<br />
Zuerst der neue Heizungsplan der Bundesregierung,<br />
dann der Gesetzesentwurf<br />
des EU-Parlaments für strengere Anforderungen<br />
an die Energieeffizienz von<br />
Gebäuden: Der Druck auf Hausbesitzer<br />
zur energetischen Sanierung ihrer Immobilie<br />
wird immer größer. Noch ist nichts<br />
Gesetz, eines aber ist sicher: Der Sanierungsboom<br />
geht ungebrochen weiter.<br />
Spezialisierte Handwerksbetriebe können<br />
von einem zukunftsträchtigen Markt profitieren.<br />
Nach Vorgaben des EU-Parlaments sollen die Gebäude<br />
in der EU bereits in naher Zukunft deutlich<br />
weniger Energie verbrauchen. Eine mittlere Energieeffizienz<br />
<strong>–</strong> die künftig auf einer Skala von „A“ bis<br />
„G“ angegeben wird <strong>–</strong> bis 2033 ist <strong>das</strong> Ziel. Allein in<br />
Deutschland würden Expertenschätzungen zufolge<br />
sechs bis acht Millionen ältere Wohngebäude in<br />
den nächsten neun Jahren zur Sanierung anstehen.<br />
Eine enorme Herausforderung für <strong>das</strong> Handwerk <strong>–</strong><br />
sorgen doch Fachkräftemangel, Materialengpässe<br />
und höhere Kreditkosten für Immobilienbesitzer<br />
für reichlich Gegenwind. Gleichzeitig eröffnet<br />
der boomende Sanierungsmarkt jede Menge<br />
Geschäftschancen. Profitieren werden vor allem<br />
auf Sanierung und Modernisierung spezialisierte<br />
Dienstleister, die aktiv auf potenzielle Kunden zugehen<br />
und einen möglichst ganzheitlichen Rundum-<br />
Service bieten können <strong>–</strong> von der Energie- und<br />
Fördermittelberatung über die Wahl der richtigen<br />
Baustoffe bis hin zum Einbau der Lösungen. Denn<br />
Hausbesitzer benötigen nicht nur Realisierungskompetenz,<br />
sondern auch Unterstützung bei den<br />
vielen Entscheidungen rund um die energetische<br />
Sanierung.<br />
Mit Energie zu neuen Aufträgen<br />
Kernfragen bestehen beispielsweise darin, ob sie<br />
zuerst dämmen oder eine neue Heizung installieren<br />
sollen, welche Reihenfolge bei der Wärmedämmung<br />
optimal ist und welche Förderung es dafür<br />
vom Staat gibt. Eine ganzheitliche, fachgerechte<br />
Planung ist deshalb unerlässlich, entscheidet sie<br />
doch maßgeblich darüber, wie wirtschaftlich und<br />
nachhaltig die Maßnahmen sind. Nachdem vor<br />
ca. neun Jahren die Einschränkung für Meisterbetriebe<br />
weggefallen ist, entweder als Sachverständige<br />
oder als Ausführende tätig zu werden, bietet die<br />
Energieberatung auf Basis einer Ausbildung<br />
zum Gebäudeenergieberater mit HWK-<br />
Abschluss eine vielversprechende<br />
Möglichkeit, <strong>das</strong> Kerngeschäft zu<br />
erweitern. So können energieberatende<br />
Handwerksbetriebe<br />
bei energetischen Sanierungsvorschlägen,<br />
die <strong>das</strong> eigene<br />
Gewerk betreffen, diese<br />
auch gleich umsetzen.<br />
© FULLHAUS GmbH<br />
30 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
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<strong>BAUREPORT</strong> I 31
Die Leistungen aus einer Hand zu beziehen ist<br />
auch für Kunden attraktiv, mussten sie doch vor<br />
der Neuregelung auch bei kleinen Einzelmaßnahmen<br />
einen unabhängigen Energieberater hinzuziehen.<br />
Dadurch wurde <strong>das</strong> Projekt aufwendiger<br />
und der Vorteil durch die Förderung war schnell<br />
aufgebraucht. Seit dem 1. Dezember 2<strong>01</strong>7 sind<br />
handwerkliche Gebäudeenergieberater außerdem<br />
berechtigt, den sogenannten individuellen Sanierungsfahrplan<br />
(iSFP) für Gebäude im Rahmen der<br />
Bafa-Vor-Ort-Beratung auszustellen. Dieser wird<br />
jedoch seit Kurzem nicht mehr gefördert.<br />
Mit Gebäudeenergieberatung und Spezialisierungen<br />
in den Bereichen der Sanierung und Modernisierung lassen<br />
sich vielversprechende Zusatzgeschäfte und potenzielle<br />
Folgeaufträge generieren.<br />
Wer eine Gebäudeenergieberatung anbietet<br />
und staatliche Fördermittel für die Maßnahmen<br />
beantragen will, muss sich in die Energieeffizienz-<br />
Expertenliste für Förderprogramme des Bundes<br />
der Deutschen Energie-Agentur (dena) eintragen<br />
lassen. Damit sollen Qualität und Unabhängigkeit<br />
der Beratung und der Sanierungsmaßnahmen<br />
sichergestellt werden. Die Eintragung ist mit einmaligen<br />
und jährlichen Kosten verbunden, außerdem<br />
müssen regelmäßig Weiterbildungen absolviert<br />
werden. Zusätzlich wird stichprobenartig geprüft,<br />
ob die Leistungen auch fachgerecht durchgeführt<br />
wurden.<br />
Lukratives Zusatzgeschäft<br />
Es ist offensichtlich: Während der Neubau in der<br />
Krise steckt, Materialmängel und Kostenexplosion<br />
neue Bauvorhaben sowohl für Auftraggeber als<br />
auch für ausführende Baufirmen und Handwerker<br />
unkalkulierbar machen, verspricht die Verbesserung<br />
des Bestands Wachstumschancen. Vor diesem<br />
Hintergrund ist es eine strategische Überlegung<br />
wert, sich <strong>das</strong> Zusatzgeschäft Energieberatung<br />
oder auch andere Spezialisierungen rund um<br />
Sanierung und Modernisierung zu erschließen.<br />
Daraus können sich auch Folgeaufträge ergeben,<br />
insbesondere wenn die Möglichkeit besteht, gemeinsam<br />
mit Kooperationspartnern aus anderen<br />
Gewerken und Branchen Komplettsanierungen<br />
gewinnbringend anbieten zu können. Auch neue<br />
Zielgruppen <strong>–</strong> neben den privaten Hauseigentümern<br />
<strong>–</strong> lassen sich möglicherweise ansprechen.<br />
Auf der anderen Seite steht jedoch der enorme<br />
Aufwand, der neben dem Tagesgeschäft entsteht.<br />
Betriebe, die mangels Ressourcen oder aus anderen<br />
Gründen keine Qualifikation in dieser Richtung<br />
anstreben, können sich <strong>das</strong> Thema Fördermittelund<br />
Energieberatung mithilfe des Baustoffhandels<br />
zumindest für ihre Kundenansprache erschließen:<br />
Über <strong>das</strong> Partner-Netzwerk Ihres Baustoffhändlers<br />
kann sowohl auf Fördermittel-Know-how als auch<br />
auf Energieberater zurückgegriffen werden.<br />
© FULLHAUS GmbH<br />
32 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
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<strong>BAUREPORT</strong> I 33
short<br />
news.<br />
2.600<br />
zertifizierte „Green Buildings“<br />
In den letzten 10 Jahren stieg die Zahl zertifizierter<br />
Gebäude in Deutschland von 550 auf 2.600.<br />
Zuschuss<br />
Geförderte Wärmepumpen-Fortbildung<br />
Seit 1. April <strong>2023</strong> können Handwerksbetriebe<br />
beim BAFA einen Zuschuss für Schulungen rund<br />
um die Wärmepumpe beantragen.<br />
Wer haftet?<br />
Update Produkthaftungsrichtlinie<br />
Die EU-Kommission modernisiert nach fast<br />
40 Jahren die Haftungsvorschriften für fehlerhafte<br />
Produkte und nimmt darin erstmals<br />
Regeln für KI-Produkte auf.<br />
34 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
© Photos by Danist Soh, Christian Dubovan and Tingey Injury Law Firm on Unsplash BRANCHE AKTUELL
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Prämien<br />
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Die BG BAU unterstützt die Investition in sichere<br />
und gesunde Arbeitsplätze <strong>–</strong> im Prämienkatalog<br />
<strong>2023</strong> sind alle Angebote auf einen Blick zu finden.<br />
28 %<br />
Bauingenieurinnen in Bauunternehmen<br />
Die Frauenquote im Bauingenieurstudium lag 2022<br />
bei 30 %, zudem sind mittlerweile 28 % der in Bauunternehmen<br />
beschäftigten Bauingenieure weiblich.<br />
Kipppunkt?<br />
„System Wohnungsbau“<br />
Sofern die Rahmenbedingungen nicht verbessert<br />
werden, könnte ein Systemversagen im Wohnungsbau<br />
eintreten. Ein Sondervermögen für den<br />
sozialen Wohnungsbau wird gefordert.<br />
Zu wenig!<br />
Mangel an altersgerechten Wohnungen<br />
Dieser wird sich bis 2040 mit dem Renteneintritt<br />
geburtenstarker Jahrgänge weiter verschärfen.<br />
Gefordert wird ein „Alterswohnprogramm“ in Höhe<br />
von mindestens einer halben Milliarde Euro.<br />
36 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
© Photos by Sven Mieke, Walid Amghar and Alexas Fotos on Unsplash BRANCHE AKTUELL
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Baufachhandel unterstützt mit Service<br />
Fördermittel<br />
zur Kundenansprache<br />
nutzen<br />
Die Förderlandschaft für energetische<br />
Sanierung ist ein komplexes Gebilde:<br />
Fördervoraussetzungen, Zusammenhänge<br />
zwischen Programmen und ständige Veränderungen<br />
machen den Durchblick selbst<br />
für Fachbetriebe schwer. Gleichzeitig sind<br />
Fördergelder für Sanierungswillige ein<br />
entscheidender Faktor. Der Baufachhandel<br />
unterstützt Fachhandwerksbetriebe darin,<br />
<strong>das</strong> Thema als Instrument für die Kundenansprache<br />
zu nutzen.<br />
Die Sanierung des Gebäudebestands ist eine Mammutaufgabe.<br />
Um sie voranzubringen, nimmt die<br />
Bundesregierung jährlich rund 12 bis 13 Milliarden<br />
Euro in die Hand, die über die staatliche Förderbank<br />
KfW und <strong>das</strong> Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />
(Bafa) ausgegeben werden. Mit steigendem<br />
Sanierungsdruck ist auch die Nachfrage nach<br />
Fördermitteln explodiert: Im Oktober 2022 meldete<br />
<strong>das</strong> Bafa eine Rekordzahl von 700.000 Anträgen <strong>–</strong><br />
eingegangen in den ersten zehn Monaten 2022.<br />
Wenn es um die energetische Sanierung und<br />
deren Förderung geht, müssen Sanierungswillige<br />
viele Entscheidungen treffen. Komplettsanierung<br />
oder Einzelmaßnahme(n)? Welche Maßnahmen-<br />
Kombinationen sind für welche Effizienzhaus-Stufe<br />
erforderlich? Mit welchen Maßnahmen lässt sich<br />
der größte Effekt erzielen? Wie und wo beantrage<br />
38 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
© colourbox.de <strong>–</strong> Marian Vejcik<br />
UNTERNEHMEN
BEG-Reform <strong>2023</strong><br />
• Die Antragsberechtigung wurde auf alle Investoren erweitert,<br />
die Beschränkung auf Eigentümer, Pächter und Mieter gilt nicht mehr.<br />
• Auch Materialkosten bei Eigenleistungen werden gefördert.<br />
• Bei einem Heizungsdefekt werden im Zusammenhang mit einer geförderten<br />
Anlage zur Wärmeerzeugung die Mietkosten für eine provisorische<br />
Heiztechnik gefördert. Die Förderung ist auf ein Jahr begrenzt.<br />
• Gefördert wird der Einbau von stationären Brennstoffzellenheizungen,<br />
die mit grünem Wasserstoff oder Biomethan betrieben werden.<br />
© stock.adobe.com <strong>–</strong> SFIO CRACHO<br />
ich die Fördergelder? Soll ich mich womöglich<br />
gegen die Förderung und für den Steuerbonus<br />
entscheiden? Fest steht <strong>–</strong> die Förderlandschaft für<br />
energetische Sanierung ist hochkomplex, in der<br />
Regel benötigen Verbraucher die Hilfe eines Energieberaters,<br />
um die für sie optimale Lösung herauszuarbeiten.<br />
Geht es um einen Antrag bei der KfW,<br />
ist ein Energieberater ohnehin vorgeschrieben.<br />
Beratung ist der (investitions-)<br />
entscheidende Faktor<br />
Für ausführende Unternehmen bedeutet dies:<br />
Beratungskompetenz in Sachen Fördermittel ist<br />
ein zunehmend wichtiger Faktor und demzufolge<br />
bestens geeignet, um Kunden anzusprechen. Wie<br />
entscheidend er ist, unterstreicht auch eine Studie<br />
aus dem Jahr 2020: Im „Kundenmonitor Energiemarkt“,<br />
herausgegeben vom Forschungs- und Beratungsinstitut<br />
Sirius Campus GmbH, beschreiben<br />
sich 92 Prozent aller modernisierungswilligen<br />
Wohneigentümer als „Beratungskunden“. Das<br />
heißt: Sie würden sich nur nach einer ausführlichen<br />
Beratung für eine energetische Sanierung<br />
ihrer Immobilie entscheiden <strong>–</strong> vor allem deshalb,<br />
weil ihr Wissen über staatliche Förderungen und<br />
unterschiedliche Sanierungskonzepte gering ist.<br />
Gewünscht werden vor allem ganzheitliche Beratungen<br />
von der Planung bis zum Förderantrag, die<br />
idealerweise vom Handwerk durchgeführt werden.<br />
Denn 83 Prozent der Befragten gaben an, einer Beratung<br />
durch den Handwerksbetrieb großes Vertrauen<br />
entgegenzubringen. Beratungskompetenz beeinflusst<br />
also maßgeblich die Investitionsentscheidung<br />
der Kunden. Für manche Betriebe kann es eine Option<br />
sein, sich die Energieberatung als Zusatzgeschäft<br />
selbst zu erschließen, um Beratung und Ausführung<br />
aus einer Hand anbieten zu können. Allerdings ist<br />
der Qualifizierungs- und Weiterbildungsaufwand<br />
dafür hoch. Und auch die Beratungen selbst sind mit<br />
rund zwei Tagen sehr zeitintensiv. In der Regel muss<br />
ein entsprechend qualifizierter Mitarbeiter eigens für<br />
diese Aufgabe abgestellt werden.<br />
Web-Service für Fachhandwerker<br />
Für Fachhandwerksbetriebe, die <strong>das</strong> nicht stemmen<br />
können oder möchten, bietet der Baufachhandel<br />
in Kooperation mit der febis Service GmbH eine<br />
Alternative: Sie können auf die Förder mittel-<br />
Informationen von febis zurückgreifen <strong>–</strong> verschiedene<br />
Anwendungen stehen dafür zur Verfügung,<br />
beispielsweise eine Profi-Web-Anbindung inklusive<br />
einer eigenen Fördergeld-Hotline. Fördermittel-<br />
Content kann dabei sowohl zur Ansprache auf der<br />
Website genutzt werden als auch als Beratungsunterstützung<br />
in einem geschützten Bereich. Auf<br />
diese Weise kann der Handwerksbetrieb zum Fördermittelberater<br />
werden <strong>–</strong> ohne die Qualifizierung<br />
selbst vorhalten zu müssen.<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 39
Arbeitsschutz als ökonomischer Faktor<br />
Unfälle vermeiden,<br />
Ausfälle verhindern<br />
Die Arbeiter sind auf den Baustellen<br />
einer Vielzahl unterschiedlicher Gefahren<br />
und Risiken ausgesetzt. Umso wichtiger<br />
ist es, durch gezielte Arbeitsschutzmaßnahmen<br />
für Sicherheit und Gesundheit zu<br />
sorgen. Neben der sozialen Komponente<br />
hat die Vermeidung von unfallbedingten<br />
Ausfällen nämlich auch ökonomische<br />
Faktoren.<br />
Die Arbeit mit schweren Maschinen, Ausrutschen,<br />
Stolpern, Stromschläge oder allgemeine Fahrlässigkeit<br />
<strong>–</strong> kurz unachtsam und schon ist es passiert:<br />
Ein Arbeitsunfall auf der Baustelle führt meist dazu,<br />
<strong>das</strong>s ein Arbeitnehmer für längere Zeit ausfällt. Der<br />
ohnehin schon von Fachkräftemangel geprägte<br />
Arbeitsablauf wird dadurch noch einmal zusätzlich<br />
strapaziert. Die Folge: Projektabläufe verzögern<br />
sich oder müssen gar unterbrochen werden. Mangelnde<br />
Arbeitssicherheit führt zudem zu besorgten<br />
Mitarbeitern und weiterer Belastung für die Kollegen,<br />
denn sie müssen den Ausfall abfedern.<br />
Unzureichende Sicherheitsstandards können<br />
mitunter zu einer schlechten Arbeitsmoral führen.<br />
Ein Umstand, den man sich nicht leisten kann.<br />
Die Mitarbeiter sind besorgt <strong>–</strong> darunter leiden die<br />
Produktivität und die Qualität der Arbeit. Eine gute<br />
und sichere Arbeitsumgebung hingegen steigert die<br />
Mitarbeiterzufriedenheit. Durch Präventionsmaßnahmen<br />
fühlen sich die Beschäftigten sicherer, was<br />
positive Auswirkungen auf den Arbeitsprozess hat.<br />
40 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
UNTERNEHMEN
© stock.adobe.com <strong>–</strong> Getty Gallery<br />
© FULLHAUS GmbH<br />
Betriebsinterne Vorgaben<br />
als Ergänzung<br />
Gesetzliche Vorgaben wie <strong>das</strong><br />
Arbeitsschutzgesetz, die Baustellen-,<br />
Arbeits stätten- und Betriebssicherheitsverordnung<br />
regeln den Arbeitsschutz auf<br />
der Baustelle. Die „Regeln zum Arbeitsschutz<br />
auf Baustellen (RAB)“ der BAuA<br />
konkretisieren die staatlichen Vorschriften,<br />
um die Arbeitsbedingungen auf einer<br />
Baustelle sicherer zu gestalten. Aber<br />
auch weiterführende interne Maßnahmen<br />
zur Erhöhung des Gefährdungsbewusstseins<br />
bei den Mitarbeitern lohnen sich.<br />
Eine hohe körperliche Belastung, unvorhersehbare<br />
Wetterbedingungen, Zeitdruck und wechselnde Einsatzorte<br />
sind Faktoren, die den Arbeitsalltag auf dem<br />
Bau zusätzlich erschweren und <strong>das</strong> Gesundheitsund<br />
Unfallrisiko erhöhen. Für den Unternehmer<br />
bedeutet ein Arbeitsunfall auch einen ökonomischen<br />
Schaden. Denn nicht nur der Mitarbeiter, der wegen<br />
des Unfalls nicht arbeiten kann, kostet Geld. Hinzu<br />
kommt, <strong>das</strong>s aus einer möglichen Verzögerung<br />
des Bauprojekts Geldbußen und Vertragsstrafen<br />
resultieren können. Dabei kommen Kosten in Milliardenhöhe<br />
zusammen: Bei einer durchschnittlichen<br />
Arbeitsunfähigkeit von 17 Tagen pro Arbeitnehmer<br />
ergaben sich im Jahr 2021 697,9 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage.<br />
Darauf basierend schätzt die<br />
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />
(BAuA) die volkswirtschaftlichen Produktionsausfälle<br />
auf insgesamt 89 Milliarden Euro bzw. den Ausfall<br />
der Bruttowertschöpfung auf 153 Milliarden Euro.<br />
Kosten und Nutzen von Arbeitssicherheit<br />
Neben der persönlichen Sicherheit der Angestellten<br />
und der Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben<br />
fließen also auch wirtschaftliche Faktoren in die<br />
Entscheidung ein, in Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />
zu investieren. Die Deutsche Gesetzliche<br />
Unfallversicherung führte die Kennzahl „Return<br />
on Prevention“ ein. Diese bewertet Kosten und<br />
Nutzen von Präventionsmaßnahmen. Den befragten<br />
Unternehmen der Studie zufolge liegt dieser Wert<br />
bei 2,2: Jeder in die Arbeitssicherheit investierte<br />
Euro kommt also mehr als doppelt wieder in den<br />
Betrieb zurück. Vielen Unternehmen ist nicht bewusst,<br />
<strong>das</strong>s Arbeitssicherheit nicht nur Kosten verursacht,<br />
sondern auch einen Nutzen mit sich bringt.<br />
Eine individuelle Kosten-Nutzen-Aufstellung führt<br />
noch einmal mehr vor Augen, inwieweit sich eine<br />
Investition lohnt. Kostenfaktoren wie Schutzausrüstung,<br />
sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische<br />
Betreuung, Vorsorgeuntersuchungen oder Organisationskosten<br />
sind dem Nutzen gegenüberzustellen.<br />
Dieser umfasst beispielsweise Kosteneinsparungen<br />
durch geringere Nacharbeit und verhinderte<br />
Betriebsstörungen sowie Ausfallzeiten, aber auch<br />
einen Wertzuwachs durch gestiegene Motivation<br />
und Zufriedenheit der Mitarbeiter, verbesserte Produktqualität<br />
und nachhaltige Qualitätsorientierung.<br />
Ersparnisse durch Vermeidung von Fehlzeiten sind<br />
also ein direkter Nutzen. Schätzungen der BAuA<br />
zufolge können 30 bis 40 % der krankheitsbedingten<br />
Ausfallzeiten durch ein effizientes Gesundheitsmanagement<br />
im Betrieb vermieden werden.<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 41
Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
sollte im Fokus<br />
jedes Unternehmens<br />
stehen, damit seine<br />
Angestellten sicher und<br />
gesund arbeiten können.<br />
© Photo by Joshua Sukoff on Unsplash<br />
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Podcast Folge<br />
#25 „Arbeitsschutz<br />
als<br />
öko nomischer<br />
Faktor“ bei<br />
Spotify und<br />
Apple.<br />
» Exklusiv<br />
im Podcast<br />
Die häufigsten<br />
Probleme beim<br />
Arbeitsschutz<br />
Arbeitssicherheit als Imagefaktor<br />
Damit Unternehmer bewerten können, wie sich<br />
Arbeitsschutzprävention auf die wirtschaftliche<br />
Leistung ihres Betriebes auswirkt, hat die Europäische<br />
Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />
am Arbeitsplatz (EU-OSHA) eine Rahmenstruktur<br />
entwickelt. Diese legt den Schwerpunkt auf den mikroökonomischen<br />
Nutzen der Implementierung des<br />
Arbeitsschutzes. Deutliches Fazit: Der direkte Nutzen<br />
ergibt sich aus den eingesparten Kosten durch<br />
die Verringerung von Arbeitsunfällen <strong>–</strong> zum Beispiel<br />
auch in Bezug auf Versicherungskosten. Genannt<br />
werden in diesem Zusammenhang weitere positive<br />
Nebeneffekte wie gesteigerte Produktivität und<br />
Servicequalität, verbesserte psychische Gesundheit<br />
und Imagesteigerung bei Kunden. Vor allem<br />
letzterer Punkt ist nicht zu unterschätzen: Bei Missachtung<br />
von Arbeitsschutzmaßnahmen kann auch<br />
<strong>das</strong> Image eines Unternehmens massiv leiden.<br />
Potenzielle Kunden werden schnell abgeschreckt<br />
und entscheiden sich daher lieber für ein anderes<br />
Unternehmen, mit dem sie zusammenarbeiten<br />
wollen. Denn auch als Bauherr steht die Sicherheit<br />
auf der Baustelle an oberster Stelle.<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz sollte ein Hauptanliegen<br />
jedes Unternehmers sein, damit seine<br />
Angestellten sicher und gesund arbeiten können.<br />
Denn viele Unfälle und die daraus resultierenden<br />
Kosten für Ausfälle, Personalengpässe sowie<br />
Störungen im Produktionsprozess können durch<br />
wirksamen Arbeitsschutz eingedämmt werden!<br />
Das Thema Arbeitssicherheit sollte auch den Mitarbeitern<br />
bestmöglich nahegelegt werden. Regelmäßige<br />
Unterweisungen zum Thema Sicherheit<br />
sowie eine gute Planung der Arbeitsabläufe<br />
können dazu beitragen, den Arbeitsalltag für die<br />
Beschäftigten sicherer zu gestalten. Es lohnt<br />
sich, seine Angestellten für den Arbeitsschutz zu<br />
sensibilisieren und ein generelles Bewusstsein in<br />
Sachen Sicherheit zu etablieren.<br />
42 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
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Start-up-Power als Triebfeder nutzen<br />
Tradition<br />
trifft<br />
Zukunft<br />
Wenn innovative Ideen auf klassisches<br />
Handwerk treffen, können daraus durchaus<br />
vielversprechende Kooperationen<br />
entstehen, die für beide Parteien lohnend<br />
sein können. Wer an so einer Zusammenarbeit<br />
interessiert ist, sollte allerdings<br />
ein paar Punkte beachten.<br />
Start-ups und Handwerk: Was im ersten Moment<br />
wie ein großer Gegensatz klingt, kann eine enorme<br />
Chance sein. Während Start-ups meist mit innovativen<br />
Technologien, schnellen Veränderungen und<br />
der digitalen Welt in Verbindung gebracht werden,<br />
werden mit dem Handwerk eher traditionelle<br />
Fähigkeiten und handwerkliche Kunstfertigkeit<br />
assoziiert. Dennoch gibt es eine Menge Potenzial<br />
für eine Zusammenarbeit auf beiden Seiten.<br />
Denn die innovativen Ideen und Technologien<br />
der Start-ups können gerade <strong>das</strong> Baugewerbe<br />
unterstützen. Auch die Handwerkskammern sind<br />
sich dem bewusst und veranstalten regelmäßig<br />
Formate wie „Start-up meets Handwerk“. Profis<br />
aus dem Handwerk und junge Gründer können<br />
sich hier unkompliziert kennenlernen. Bei einer<br />
Art „Speeddating“ kann man die Möglichkeiten für<br />
neue Zusammenarbeit ausloten. Schon etliche vielversprechende<br />
Kooperationen gingen aus diesen<br />
Ideenwerkstätten hervor.<br />
Optimierung der Arbeitsroutine<br />
Ziel einiger bereits bewährter Start-ups ist es, den<br />
Alltag für Bauunternehmen zu vereinfachen. Sie<br />
entwickeln maßgeschneiderte Lösungen für spezifische<br />
Bedürfnisse von Handwerksbetrieben. Viele<br />
stellen zu diesem Zweck App-Lösungen bereit. So<br />
erfasst beispielsweise die App von Digiholz die<br />
Arbeitszeit per Smartphone und kann die Daten<br />
einfach an die Lohnabrechnung weiterleiten. Auch<br />
eine projektbezogene Baustellendokumentation<br />
Profit für Start-ups und traditionelle Handwerksbetriebe:<br />
Die perfekte Symbiose aus fachlichem Know-how und ungebremstem<br />
Innovationsgeist schafft Mehrwert für beide Seiten.<br />
44 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
UNTERNEHMEN
© Photo by Ramon Salinero on Unsplash<br />
© colourbox.de <strong>–</strong> Andy Dean Photography<br />
oder Materialerfassung ist hier möglich. Capmo<br />
stellt eine App für digitale Baudokumentation<br />
und Mängel management bereit, womit auch die<br />
Arbeitseffizienz steigen soll. Aber nicht nur die bürokratischen<br />
Angelegenheiten können mit Start-up-<br />
Unterstützung vereinfacht werden: Der Liftbot von<br />
KEWAZO übernimmt den körperlich anstrengenden<br />
Materialtransport für den Gerüstbau auf der Baustelle<br />
und schafft so sichere Arbeitsbedingungen.<br />
AirView Bavaria bietet professionelle Luftaufnahmen<br />
und damit Bau doku mentation und Vermessung<br />
mit einer leistungsstarken Drohne.<br />
Andere Start-ups wiederum setzen auf Künstliche<br />
Intelligenz: Bei der Abrechnung, den Absatzprognosen<br />
oder sogar der Bauplanung können junge<br />
Unternehmen mit den von ihnen entwickelten,<br />
KI-unterstützten Tools behilflich sein. So lassen sich<br />
einige Prozesse durch den Einsatz von neuen Technologien<br />
und digitalen Tools automatisieren <strong>–</strong> <strong>das</strong><br />
spart Zeit und Ressourcen. Eine Vielzahl anderer<br />
junger Unternehmen stellt digitale Lösungen bereit,<br />
die einen Überblick über <strong>das</strong> verbrauchte Material<br />
geben. So kann rechtzeitig beim Baustoffhandel<br />
nachgeordert werden, der dann wie gewohnt zuverlässig<br />
und schnell direkt an die Baustelle liefert.<br />
Unterstützung für Endkunden<br />
Support von einem Start-up kann aber auch für den<br />
Endkunden vielversprechend sein. Zum Beispiel,<br />
wenn die Vorstellungskraft mancher Auftraggeber<br />
begrenzt ist: Nur mit einem Grundriss oder Bauplan<br />
können sie sich nicht wirklich vorstellen, wie groß<br />
die jeweiligen Räume ihres Hauses tatsächlich sein<br />
werden. Abhilfe verschafft <strong>das</strong> Start-up Grundriss<br />
in Lebensgröße. Wie der Name schon sagt, haben<br />
hier Interessierte die Möglichkeit, ihren Bauplan per<br />
Lichtprojektion in die originale Größe übertragen zu<br />
lassen. So hat man noch die Option für letzte Verbesserungen,<br />
bevor der Bau beginnt.<br />
Auch dem nachhaltigen Bauen widmen sich viele<br />
Start-ups <strong>–</strong> 2021 waren es insgesamt 25 Prozent<br />
aller Jungunternehmen, die in der Baubranche<br />
gegründet haben. Damit versuchen sie, nicht nur<br />
Klimaprobleme zu lösen, sondern auch Kosten für<br />
Baumaterial einzusparen. Das Start-up Lumoview<br />
zum Beispiel führt mit einem von ihm entwickelten<br />
Messtool sekundenschnelle Raumanalysen durch.<br />
Dabei wird <strong>das</strong> Gebäude anhand von Daten unter<br />
anderem zur Wärmedämmung bewertet. Mithilfe<br />
dieser Informationen wird ein 3D-CAD-Modell<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 45
© stock.adobe.com <strong>–</strong> pressmaster<br />
Wer sein volles<br />
Potenzial ausschöpft<br />
und<br />
offen für neue<br />
Ideen ist,<br />
kann gemeinsam<br />
erfolgreich<br />
sein und<br />
Innovationen<br />
vorantreiben.<br />
oder ein Grundriss erstellt, der zeigt, wo ein Gebäude<br />
Wärme verliert. Dies hilft dem Endkunden,<br />
seinen Bedarf besser zu verstehen und führt so zu<br />
einer erfolgreichen energieeffizienten Sanierung.<br />
Ein Plus für beide Seiten<br />
Dabei sind Start-ups aber nicht nur als Problemlöser<br />
für <strong>das</strong> Handwerk zu verstehen. Handwerksbetriebe<br />
können auch als kompetente Fertigungsund<br />
Entwicklungspartner für die jungen Gründer<br />
fungieren. Denn die Jungunternehmer sind meist<br />
auf <strong>das</strong> Fachwissen erfahrener Handwerker angewiesen.<br />
So können Profis dabei helfen, Prototypen<br />
zu erstellen und Produkte und Dienstleistungen von<br />
Start-ups zu verbessern. Die einen wollen etwas<br />
konstruieren, wissen aber nicht, wie sie mit dem<br />
gewünschten Material umgehen sollen. Jemand,<br />
der ihnen zur Seite steht und seine fachmännische<br />
Hilfe anbietet, ist da Gold wert. Tipps in Sachen<br />
Statik oder Planung können ein Garantiefaktor für<br />
ein gelungenes Produkt werden.<br />
Beide Seiten profitieren von einer Zusammenarbeit<br />
und können ihre jeweiligen Stärken einbringen.<br />
Resultat: Abläufe werden modernisiert und effizientes<br />
Arbeiten ermöglicht. Werden diese Synergien<br />
genutzt, können Start-ups und Handwerksbetriebe<br />
gemeinsam erfolgreich sein und Innovationen<br />
vorantreiben. Nicht zuletzt kommt diese Symbiose<br />
auch gut beim Kunden an. Denn der lässt sich<br />
meist gerne von technischem Fortschritt begeistern<br />
<strong>–</strong> wenn er ihm gut verkauft wird.<br />
Schritt für Schritt zur erfolgreichen<br />
Kooperation<br />
Als Unternehmen kann man durchaus profitieren,<br />
wenn man mit einem Start-up kooperiert: Neue<br />
Technologien können getestet und erlernt sowie<br />
die eigenen Ressourcen besser genutzt werden.<br />
Was aber noch viel mehr zählt: Der eigene Wiedererkennungswert<br />
auf dem Markt steigt und <strong>das</strong><br />
Unternehmen bleibt wettbewerbsfähig.<br />
Als ersten Schritt muss man aber verstehen, <strong>das</strong>s<br />
ein Start-up eine ganz andere DNA hat als ein<br />
bereits etabliertes mittelständisches Unternehmen.<br />
Die meisten jungen Gründer haben mit ihrem eher<br />
kleinen Team eine völlig andere Arbeitsweise. Im<br />
Gegensatz zu den langjährigen Profis fehlt ihnen<br />
hingegen oft <strong>das</strong> Know-how <strong>–</strong> <strong>das</strong> sie sich wiederum<br />
von diesen erhoffen. Wer sich den Stärken und<br />
Schwächen des jeweils anderen bewusst ist, schafft<br />
auch diese erste Hürde.<br />
Bei Interesse an einer Idee eines Start-ups, <strong>das</strong><br />
gerade noch in den Kinderschuhen und der Ideenphase<br />
steckt, sollten für eine Kooperation die<br />
richtigen Rahmenbedingungen festgelegt werden.<br />
Zu welchem Wissen oder welchen Bereichen des<br />
Unternehmens ist der Zugang nötig? Wie lange<br />
soll die Kooperation bestehen? Wird eine Kapitalbeteiligung<br />
vorausgesetzt oder geht es vorrangig<br />
um Vernetzung und Mitarbeit? Hier ist es erforderlich,<br />
die richtige Kooperationsform für sich zu<br />
definieren.<br />
46 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
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Zertifizierung des Montage betriebs entfällt ebenso wie<br />
eine Schulung der Nutzer im Umgang mit Anseilschutz-<br />
Systemen. Unterm Strich einfach ein gutes Gefühl.<br />
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Nicht jedes Start-up schafft<br />
<strong>das</strong> erste Jahr<br />
Bei aller Euphorie sollte aber dennoch Vorsicht<br />
geboten sein. Denn nicht jedes Start-up eignet sich.<br />
Wer an einer Zusammenarbeit interessiert ist, sollte<br />
sich an seine örtliche Handwerkskammer wenden.<br />
Bestimmt werden auch hier ähnliche Veranstaltungen<br />
wie „Start-up meets Handwerk“ angeboten. Die<br />
Handwerkskammern haben bereits Kontakt zu den<br />
Gründern hergestellt und wissen, ob es sich hierbei<br />
um ein seriöses Jungunternehmen handelt.<br />
Man sollte sich auch der Gefahr bewusst sein,<br />
<strong>das</strong>s Start-ups in finanzielle Schieflage geraten<br />
können. Sie sind angewiesen auf Investoren und<br />
auch Abnehmer, die sich genauso für ihre Idee begeistern<br />
können wie sie selbst. Viele der jungen Unternehmen<br />
können sich auch mit grandiosen Ideen<br />
nicht auf dem Markt festsetzen: Etwa 80 Prozent<br />
aller Start-ups scheitern in den ersten drei Jahren.<br />
Deswegen sollte man nur auf Unternehmen vertrauen,<br />
deren Finanzierung sicher oder von denen<br />
man vollkommen überzeugt ist.<br />
Eine gewisse Risikobereitschaft und Bereitwilligkeit,<br />
auch eher unkonventionelle Wege mitzugehen, gehört<br />
aber dazu. Sich nicht vor dem Neuen versperren<br />
und offen sein für innovative Ideen <strong>–</strong> <strong>das</strong> ist <strong>das</strong><br />
Gebot der Stunde. Diesen Fortschritt sollte man als<br />
Chance sehen, der sich positiv auf den Arbeitsalltag<br />
auf dem Bau auswirken kann.<br />
Die richtige Kooperationsform finden<br />
© stock.adobe.com <strong>–</strong> Treecha<br />
Beim Innovation Hub geht es um <strong>das</strong> Entwickeln<br />
und Ausarbeiten von Ideen sowie die Ausbildung<br />
der Gründer während der Zusammenarbeit bis zu<br />
einem Jahr. Kapital wird nicht eingebracht. Unternehmen<br />
können durch diese Kooperation ihre<br />
eigenen Denk weisen oder Methoden erneuern.<br />
Systematische und methodische Unterstützung<br />
der Start-ups ist beim Accelerator erforderlich. In<br />
intensiven Blöcken sind Coaching, Vernetzung und<br />
Mitarbeit des Unternehmens gefragt. Ein Investment<br />
ist möglich, aber kein Muss.<br />
Bei der langfristigen Zusammenarbeit im Modell<br />
Venture Capitalist geht es um die finanzielle Beteiligung<br />
an einem Start-up. Vom Unternehmen<br />
gefordert werden finanzielle Unterstützung, Controlling<br />
und Mentoring. Hier sollte man sich sicher sein,<br />
<strong>das</strong>s die entwickelte Idee Zukunftspotenzial hat.<br />
Für Unternehmen, die schon mehrmals mit Startups<br />
zusammengearbeitet und Abläufe festgelegt<br />
und erprobt haben, ist <strong>das</strong> Modell des Company<br />
Builder eine Möglichkeit. Hier werden regelmäßig<br />
junge Unternehmen aufgebaut.<br />
48 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
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des Deutschen Handwerksblatts bewerben.<br />
Bildnachweis: Titel: stock.adobe.com <strong>–</strong> saravut | S. 3 Kopfhörer-Icon: stock.adobe.com <strong>–</strong> robert6666 | S. 52 Kopfhörer: stock.adobe.com <strong>–</strong> Ivan<br />
Haftungsausschuss: Herausgeber, Verlag und Redaktion übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit und Qualität der bereitgestellten<br />
Informationen. Haftungsansprüche gegen Herausgeber, Verlag oder Redaktion, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die<br />
durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden,<br />
sind <strong>–</strong> soweit gesetzlich zulässig <strong>–</strong> ausgeschlossen, sofern seitens Herausgeber, Verlag oder Redaktion kein nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges<br />
Verschulden vorliegt. Nachdruck sowie Wieder gaben, auch auszugsweise, sind nicht gestattet.<br />
Herausgeber: EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft mbH & Co. KG | Auf dem Hohenstein 2 | 61231 Bad Nauheim |<br />
Tel. +49 6032 805-0 | Fax +49 6032 805-265 | kontakt@eurobaustoff.de | www.eurobaustoff.com<br />
Redaktion, grafische Umsetzung & Lektorat: FULLHAUS GmbH | Maxhüttenstraße 12 | 93055 Regensburg | www.fullhaus.de<br />
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