ADAC-Urlaub Ausgabe 04-23
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Experten-Tipp Mein Land<br />
Mein Land Experten-Tipp<br />
75.000<br />
Islandpferde<br />
kommen auf die<br />
gerade mal 316.000<br />
pferdevernarrten<br />
Einwohner, Reittouren<br />
kann man in<br />
fast jede Ecke der<br />
Insel unternehmen.<br />
11<br />
%<br />
der Fläche Islands<br />
sind von<br />
Gletschern bedeckt.<br />
470.000<br />
Schafe leben auf Island –<br />
das sind eineinhalb<br />
Schafe pro Einwohner.<br />
0<br />
Moskitos gibt<br />
es in Island.<br />
1989<br />
wurde Bier in<br />
Island legalisiert.<br />
45<br />
Mal am Tag bebt die<br />
Erde der größten<br />
Vulkaninsel der<br />
Welt. Etwa alle fünf<br />
Jahre bricht ein<br />
Vulkan aus.<br />
60<br />
80<br />
%<br />
der Isländer glauben an<br />
Elfen. Vor einer Baugenehmigung<br />
wird deshalb<br />
von einem Experten<br />
geprüft, ob durch<br />
das Vorhaben größere<br />
Gesteinsformationen<br />
zerstört werden, in<br />
denen übernatürliche<br />
Wesen leben könnten.<br />
Im Zweifel werden<br />
Gebäude nicht errichtet<br />
und Straßenführungen<br />
verlegt.<br />
%<br />
der Einwohner leben im Hauptstadtgebiet<br />
Reykjavik. Der Rest des Landes<br />
ist dünn besiedelt. 3,1 Einwohner<br />
kommen auf einen Quadratkilometer.<br />
Zum Vergleich: In Deutschland sind<br />
es 229 Einwohner.<br />
Fotos: Getty Images/Roc Canals, Privat; Icon: Flaticon<br />
Seinen Ausbruch<br />
kann man<br />
nicht verpassen:<br />
Geysir Strokkur<br />
schießt etwa<br />
alle zehn Minuten<br />
in die Höhe<br />
Mein Land Island<br />
Mehr Infos<br />
adac.de/island<br />
Góður dagur*,<br />
Island!<br />
Die größte Vulkaninsel der Welt liegt<br />
knapp unterhalb der Polargrenze mitten<br />
im Atlantik. Diese Abgeschiedenheit und<br />
ganz besondere Naturschauspiele machen<br />
Island zu einem einzigartigen Reiseziel,<br />
findet Dorit Finnegan aus dem<br />
<strong>ADAC</strong> Reisebüro Mönchengladbach<br />
Frau Finnegan, auf Island spielen Naturreligionen<br />
seit jeher eine große Rolle.<br />
Sind Ihnen Trolle und Feen begegnet?<br />
Nein, aber unsere Reiseführerinnen haben<br />
immer wieder auf Orte hingewiesen, an denen<br />
das huldufólk wohnen soll, also das<br />
„versteckte Volk“, an das ein Großteil der Isländer<br />
glaubt.<br />
Island ist eine dünn besiedelte Insel und<br />
liegt – ziemlich ab vom Schuss – mitten<br />
im Atlantik. Wie würden Sie die Bevölkerung<br />
beschreiben?<br />
Die Isländer sind ein ganz eigenes Völkchen.<br />
Sie sehen sich als Teil eines größeren Ganzen<br />
und nicht als Zentrum der Welt, weshalb sie<br />
ziemlich entspannt sind und nicht alles so<br />
schwernehmen. Und sie leben viel naturverbundener<br />
als wir.<br />
Ein Beispiel?<br />
Vulkanausbrüche zum Beispiel werden gar<br />
nicht als Katastrophe wahrgenommen. Sie<br />
gehören einfach zum Alltag dazu. Werden<br />
dabei Häuser verschüttet, packt jeder mit an,<br />
um sie auszubuddeln. Das Gemeinschaftsgefühl<br />
der Isländer ist sehr groß.<br />
Viele Menschen stellen sich Island als<br />
eine verwunschene Insel vor. Hatten Sie<br />
einen magischen Moment?<br />
Ja. Nachdem ich abends an der Hotelrezeption<br />
meine Telefonnummer angegeben hatte,<br />
damit man mich weckt, sollten Nordlichter<br />
am Himmel auftauchen, klingelte gleich in<br />
der ersten Nacht das Telefon. Mit dicker Jacke<br />
über dem Schlafanzug bin ich raus und der<br />
Nachtportier hat mir gezeigt, in welche Richtung<br />
ich laufen muss. Da waren sie dann:<br />
Nordlichter! Ich konnte es kaum fassen. Das<br />
habe ich mir immer gewünscht.<br />
Was hat Sie sonst noch beeindruckt?<br />
Auf der Route Golden Circle haben wir den<br />
berühmten Wasserfall Gullfoss und den Geysir<br />
Strokkur gesehen. Die kochende Wassersäule<br />
des Strokkur schießt etwa alle zehn<br />
Minuten in die Höhe. Man hat also die Garantie,<br />
einen Ausbruch zu sehen.<br />
Haben Sie einen Geheimtipp?<br />
Obwohl sich der Wasserfall Faxi direkt neben<br />
einer der Hauptstraßen des Golden Circle<br />
und nur wenige Kilometer entfernt vom<br />
Gullfoss befindet, steht er im Schatten der<br />
großen Wasserfälle Islands – und ist zumindest<br />
etwas weniger besucht.<br />
Welchen Ausflug sollte man nicht verpassen?<br />
Reynisfjara. Das ist ein schwarzer Sandstrand<br />
an der Südküste von Island – eine<br />
mystische Landschaft mit riesigen Basaltsäulen<br />
und Felsnasen, die ins Wasser ragen.<br />
Auch die Gewächshäuser von Friðheimar<br />
sind beeindruckend.<br />
Was ist so besonders daran?<br />
Das Klima auf Island lässt wenig Vegetation<br />
zu. Früher wurden Obst und Gemüse deshalb<br />
vor allem aus Deutschland und Amerika<br />
nach Island gebracht. Heute versucht man,<br />
vieles in Gewächshäusern selbst anzubauen.<br />
In Friðheimar steht eine mit Geothermie betriebene<br />
Tomatenplantage in Gewächshäusern.<br />
Der Anbau gelingt so gut, dass Island<br />
sich damit selbst versorgen kann. In Friðheimar<br />
haben wir Tomatensuppe probiert. Es<br />
war die beste, die ich je gegessen habe.<br />
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30 <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong><br />
<strong>04</strong> · 20<strong>23</strong> <strong>04</strong> · 20<strong>23</strong><br />
*„Guten Tag“ auf Isländisch<br />
<strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong> 31