Tirol am Teller 2023
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TIROL<br />
9. Jg., Juli <strong>2023</strong> · € 4,-<br />
P.b.b. 02Z032987M, Retouren an: ECHO Zeitschriftenverlag, Museumstraße 21, 6020 Innsbruck<br />
<strong>am</strong> <strong>Teller</strong><br />
<strong>2023</strong><br />
Hauben vor<br />
den Vorhang<br />
Wie sind sie Koch geworden? Was prägt ihre Küche?<br />
Was sind die Lieblingsgerichte der Profis?<br />
Wunderknolle:<br />
Kartoffel<br />
Geschichte, Sorten,<br />
Rezepte<br />
Schwein gehabt<br />
Potenzial für<br />
die <strong>Tirol</strong>er Küche<br />
Genussliste<br />
Gault Millau, Falstaff, A La Carte:<br />
Alle ausgezeichneten<br />
Gastronomiebetriebe <strong>Tirol</strong>s<br />
auf einen Blick!
ät<br />
t t<br />
Jubiläum!<br />
feiert Top-Qualitä<br />
um!<br />
ALLES GUTE:<br />
60 JAHRE TANN.<br />
+ TANN ist Österreichs Nr. 1<br />
bei Wurst und Frischfleisch.<br />
+ Das von TANN verarbeitete Frischfleisch<br />
ist zu 100% aus Österreich.<br />
+ TANN<br />
produziert auch die<br />
Fleisch- und Wurstwaren in<br />
Bio-Qualiät von SPAR Natur*pur.<br />
+ TANN<br />
ist ein wichtiger Partner der<br />
heimischen Landwirtschaft.<br />
+ TANN steht für Regionalität - aus der Region<br />
für die Region.<br />
+ Die 6 TANN-Produktionsbetriebe in<br />
Dornbirn, Wörgl, Marchtrenk, St.Pölten,<br />
Graz und Föderlach sorgen für kurze<br />
Transportwege und machen TANN<br />
in Punkto Nachhaltigkeit unschlagbar.<br />
+ TANN setzt seit Jahrzehnten<br />
auf das streng kontrollierte<br />
AMA-Gütesiegel.<br />
+ Bei SPAR gibt‘s TANN-Qualität<br />
in Bedienung und Deka für Deka<br />
zum Aktionspreis!
Editorial<br />
Hoch die<br />
Hauben<br />
Impressum<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> Nr. 9, <strong>2023</strong><br />
Mit großer Freude präsentieren wir Ihnen<br />
TIROL AM TELLER <strong>2023</strong>. Ein besonders<br />
abwechslungsreiches, vielfältiges Magazin,<br />
das mit Sicherheit zum Kochen und Genießen, zum Essengehen<br />
und Ausprobieren einlädt.<br />
In der aktuellen Ausgabe von TIROL AM TELLER haben<br />
wir 31 <strong>Tirol</strong>er Haubenköch:innen gebeten, aus der Schule zu<br />
plaudern. Warum sie diesen Beruf ergriffen haben, wo sie<br />
ihr Handwerk erlernt haben und wie sie ihren Zugang zum<br />
Kochen beschreiben würden. Kurzweilig und mundgerecht<br />
stellen wir die Crème de la Crème der <strong>Tirol</strong>er Küchen vor. Der<br />
einzigen Vier-Hauben-Köchin Österreichs, Traudl Sigwart,<br />
haben wir zur Abrundung unseres Hauben-Schwerpunkts ein<br />
großes Porträt gewidmet.<br />
Neben diesem Hauben-Feuerwerk bietet Ihnen TIROL AM<br />
TELLER <strong>2023</strong> zahlreiche Leckerbissen, etwa zur Vielfalt der<br />
Kartoffel, dem ungeheuren Sortenreichtum heimischer Gemüse<br />
oder den Möglichkeiten von Schweinefleisch, um hier<br />
nur einige der Geschichten zu nennen. Selbstverständlich<br />
darf die Weinbegleitung bei so viel kulinarischen Bestleistungen<br />
nicht fehlen, weshalb wir die Weinprofis von Gottardi<br />
gebeten haben, ihre Empfehlungen, welche Weine zu welchen<br />
Speisen passen, mit unseren Leser:innen zu teilen.<br />
Und auf Wunsch unserer Leser:innen gibt es zahlreiche<br />
Rezepte zu unterschiedlichen Themen zum Nachkochen:<br />
Bodenständiges von der Kartoffel, Herzhaftes vom Schwein,<br />
Gesundes und Leckeres aus Gemüse und viele weitere tolle<br />
Rezeptideen.<br />
Hier findest Du alles, was das<br />
Kaffeekenner-Herz begehrt.<br />
Seit über 250 Jahren ist<br />
Unterberger Kaffee Partner<br />
der gepflegten Gastronomie<br />
und versorgt nun auch Dich<br />
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Titelfoto: Adobe Stock, Foto: <strong>Tirol</strong> Werbung<br />
Herausgeber: ECHO Zeitschriftenund<br />
VerlagsgmbH<br />
Redaktion: Mag. Amata Steinlechner<br />
Layout & Bildbearbeitung:<br />
Daniela Steixner-Winkler<br />
Anzeigen: Mag. Birgit Steinlechner,<br />
Manuela Gabl<br />
E-Mail: anzeigen@echotirol.at<br />
Geschäftsführung:<br />
Mag. Birgit Steinlechner<br />
Redaktions-, Herausgeber-,<br />
Verwaltungsadresse:<br />
ECHO Zeit schriften- und VerlagsgmbH,<br />
Museumstraße 21,<br />
A-6020 Innsbruck,<br />
Tel.: +43 512 342170<br />
www.tirol<strong>am</strong>teller.at<br />
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<strong>Tirol</strong>s Gastronomie & Produzenten im Fokus.<br />
Der Kern von TIROL AM TELLER ist und bleibt aber die Genussliste.<br />
Sie bietet in übersichtlicher Form eine Auflistung<br />
sämtlicher von den Gourmetführern Gault&Millau, Falstaff<br />
und A la Carte ausgezeichneten <strong>Tirol</strong>er Betriebe und darüber<br />
hinaus auch von jenen Betrieben, die zumindest zwei der drei<br />
regionalen Gütesiegel tragen, Bewusst <strong>Tirol</strong>, das AMA-GE<br />
NUSS-REGION-Siegel für Gastronomie bzw. das Siegel der<br />
<strong>Tirol</strong>er Wirtshauskultur. D<strong>am</strong>it haben Sie einen kompakten<br />
Überblick, wo Qualität, Innovation, aber auch Tradition zu<br />
Hause sind und wie vielfältig das kulinarische Angebot in<br />
allen Teilen unseres Landes ist.<br />
Über Ihre Meinung freuen wir uns unter<br />
tirol<strong>am</strong>teller@echotirol.at<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Viel Vergnügen beim Lesen und viel Spaß<br />
beim Nachkochen der Rezepte wünscht Ihnen<br />
das Te<strong>am</strong> von <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong>.<br />
Finden Sie uns auf der<br />
FAFGA!
INHALT<br />
Willkommen bei TIROL <strong>am</strong> <strong>Teller</strong><br />
20 Die Genussliste: Alle ausgezeichneten<br />
<strong>Tirol</strong>er Gastronomiebetriebe im Überblick<br />
<strong>2023</strong><br />
06<br />
06 Kleine Knolle, großer Knaller<br />
16 Gemüse soweit das Auge reicht<br />
42 Hauben vor den Vorhang<br />
58 Aufgekocht! Im Sailer<br />
62 Echt beerig<br />
64 Zum Genießen und Verschenken<br />
64<br />
70<br />
66<br />
58<br />
16<br />
74<br />
4 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
… auf einen Blick<br />
80<br />
66 Schwein gehabt<br />
70 Das Beste aus der Natur<br />
74 Dem <strong>Teller</strong> treu bleiben<br />
80 Wein gut, alles gut<br />
84 Heute für morgen<br />
86 Gegen alles ist ein Kraut<br />
gewachsen<br />
90 Planetary Health Diet<br />
94 Buntes Marktgeschehen<br />
42 Hoch die Hauben<br />
62<br />
84<br />
90<br />
86<br />
94<br />
www.tirol<strong>am</strong>teller.at
Getreide<br />
Kleine<br />
Knolle,<br />
goßer<br />
Knaller<br />
Unendliche Vielfalt in der Zubereitung<br />
kombiniert mit sensationellen Nährwerten<br />
bietet die in <strong>Tirol</strong> bestens kultivierbare<br />
Kartoffel. Anfangs mit Argwohn beäugt,<br />
war der weltweite Siegeszug der Kartoffel<br />
unaufhalts<strong>am</strong>.<br />
6 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> 2022
A<br />
usgehend von den Anden verbreitete<br />
sich die Kartoffel in<br />
wenigen Jahrhunderten über<br />
die ges<strong>am</strong>te Welt. Bereits vor 7.000 bis 10.000<br />
Jahren bauten die Inka „Papas“, übersetzt in<br />
etwa „die Knolle“, als wesentliches Grundnahrungsmittel<br />
an. Die Inka verehrten die Kartoffel<br />
und die Kartoffelgöttin Axom<strong>am</strong>a, feierten<br />
ihr zu Ehren viele Feste und bauten ihre Kultur<br />
nicht zuletzt auf Basis des Lebensmittels auf.<br />
Denn selbst in Höhen von über 4.000 Metern<br />
gedieh das Gemüse mit akzeptablem Ertrag.<br />
Mit den spanischen Konquistadoren gelangte<br />
die Kartoffel auch nach Europa. Auf der langen<br />
und beschwerlichen Schiffsreise erkannten die<br />
Seeleute, dass der Verzehr der Knollen vor dem<br />
gefürchteten Skorbut zu schützen vermochte.<br />
Auch dies trug zum Siegeszug der Kartoffel bei,<br />
die in Spanien den N<strong>am</strong>en „patata“ bek<strong>am</strong>. Um<br />
1570 wurde die Kartoffel in der Gegend des<br />
d<strong>am</strong>als wichtigsten spanischen Amerikahafens<br />
Sevilla bereits in großem Stil angebaut. Der<br />
N<strong>am</strong>e Erdapfel entstand übrigens in der gebildeten<br />
Elite Europas, die in jeder Frucht eine<br />
Abwandlung des Apfels zu erkennen glaubte.<br />
Aus dem Jahr 1621 st<strong>am</strong>mt der älteste Rezeptnachweis<br />
mit Kartoffeln in einem Linzer<br />
Kochbuch.<br />
Fotos: Adobe Stock<br />
DÄMONISCHES GEMÜSE<br />
Der spanische König Philipp II. ließ bereits um<br />
1565 dem an Gicht leidenden Papst Pius IV.<br />
einige Kartoffeln zukommen. Diese können<br />
eine schwache medizinische Wirkung entfalten.<br />
Der Papst traute den Kartoffeln nicht, die<br />
den Ruf hatten, krank zu machen. Er baute sie<br />
als Zierblumen an und verfütterte die Knollen<br />
an die Schweine. Die Kirche begegnete dem<br />
unbekannten Gemüse zunächst mit Argwohn,<br />
immerhin wurde die Knolle in der Bibel nicht<br />
beschrieben und galt dem Klerus darum als<br />
„dämonisches, lüsternes Gewächs, eine Frucht<br />
des Teufels“. Wohl darum reagierte auch die<br />
Bevölkerung zunächst zurückhaltend, vorerst<br />
k<strong>am</strong> die Kartoffel vielerorts nur als Tierfutter<br />
zum Einsatz. Aufgrund der hübschen Blüten<br />
der Kartoffelpflanze fand sich diese auch in<br />
den höfischen Gartenanlagen Europas. Erst ➝<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong> 7
Kartoffel<br />
Kartoffelsorten,<br />
die in <strong>Tirol</strong> angebaut<br />
werden:<br />
Anuschka: gelbe Fleischfarbe und rundovale Knollen;<br />
hervorragende Speisequalität und gutes Ertragspotenzial<br />
mit guter Lagerfähigkeit; mittlerweile die bedeutendste<br />
Sorte <strong>Tirol</strong>s<br />
Bernina: mittelfrühe, festkochende Speisekartoffeln<br />
mit hohem Ertragspotenzial und tiefgelber Fleischfarbe<br />
Belana: mittelfrühe, festkochende Speisekartoffel;<br />
Belana eignet sich als Premiumkartoffel mit sehr guter<br />
Lagerfähigkeit<br />
Bettina: mittelfrühe, vorwiegend festkochende Speisekartoffel<br />
mit guter Keimruhe<br />
Bionta: sehr widerstandsfähig gegenüber Krautfäule<br />
und Virosen und daher für den biologischen Landbau hervorragend<br />
geeignet<br />
Ditta: eine mittelfrühe Speisesorte mit langovaler<br />
Knollenform, flacher Augenlage und gelber Fleischfarbe; als<br />
festkochende Speisesorte eingestuft, ist sie für alle Zwecke<br />
– auch für Salat – bestens geeignet; eine auslaufende<br />
Sorte<br />
Laura: vorwiegend festkochend mit roter Schale; das<br />
Fleisch ist tiefgelb und die Schale glatt; Laura ist gegen<br />
Schorf resistenter als die bekannte rotschalige Desirée<br />
Evita: eine mittelfrühe, rundovale, festkochende Speisekartoffel;<br />
eine klassische „speckige“<br />
Gala: eine mehlige, gelbfleischige Sorte; feinaromatisch<br />
Französische Galette mit<br />
Kartoffeln, Knoblauch und Rosmarin Rezept für 4 Personen<br />
Zutaten:<br />
200 g Mehl, 100 g Butter, 1 Prise Salz, 1 EL Wasser<br />
Belag:<br />
300 g Kartoffeln, 250 ml Sauerrahm, 2 Knoblauchzehen, Zweig Rosmarin, Thymian frisch oder getrocknet,<br />
Salz, Pfeffer, Olivenöl zum Beträufeln, Dotter zum Bestreichen<br />
Zubereitung:<br />
Teig: Alle Zutaten in einer Schüssel zwischen den Handflächen abbröseln, kurz (ergibt lockeren Teig)<br />
zu einem Teig kneten, 30 Minuten kühlstellen. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche rund ausrollen<br />
(Durchmesser ca. 40 cm), auf ein Backblech (Backpapier) legen, mit Sauerrahm bestreichen (dabei<br />
4 cm <strong>am</strong> Rand frei lassen), Kartoffelscheiben dachziegelartig darauf auflegen, mit Salz und Pfeffer<br />
würzen, Knoblauchscheiben, Rosmarin und Thymian darüberstreuen, mit Olivenöl beträufeln, den Rand<br />
rundum nach innen klappen und mit Dotter bestreichen, bei 200 °C 25 Minuten backen.<br />
Belag: Kartoffeln schälen, in 1 mm dünne Scheiben hobeln. 1 Knoblauchzehe zerdrücken, 1 Knoblauchzehe<br />
in Scheiben schneiden. Sauerrahm mit der zerdrückten Knoblauchzehe, Thymian, Salz und Pfeffer<br />
vermengen.<br />
Nährwerte: (bezogen auf 200 g Rohgewicht, dies entspricht etwa zwei Kartoffeln)<br />
Ribera: eine mittelfrühe, vorwiegend fest kochende<br />
Speisesorte mit gelber Fleischfarbe, ovaler Knollenform,<br />
flachen Augen und einer glatten bis genetzten Schale<br />
Quarta: eine mittelfrühe, vorwiegend festkochende<br />
Kartoffelsorte; gelbfleischig mit roten Augen<br />
Agria: eine mittelfrühe, vorwiegend mehligkochende<br />
Speisekartoffelsorte; gut für Pommes oder Chips geeignet;<br />
gelbes Fleisch mit rauer Schale<br />
Quelle: https://www.tiroler-saatbau.at/erd%C3%A4pfel/<br />
Energie: 140 kcal/560 kJ<br />
Eiweiß: 4,0 g<br />
Fett: 0,2 g<br />
Cholesterin: <br />
0 mg<br />
Kohlenhydrate: <br />
29,6 g<br />
Ballaststoffe: <br />
4,2 g<br />
(14 % des empfohlenen<br />
Richtwerts von 30 g)<br />
Vit<strong>am</strong>in C: 34 mg (34 %)*<br />
Vit<strong>am</strong>in B1: 0,20 mg (18 %)*<br />
Vit<strong>am</strong>in B6: 0,60 mg (46 %)*<br />
Kalium: 822 mg (41 %)*<br />
Phosphor: 100 mg (14 %)*<br />
Magnesium: 40 mg (12 %)*<br />
Rezepte: www.tiroler.gemuesekiste.at<br />
8 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
mit der „kleinen Eiszeit“ sowie dem Ausbruch des<br />
Vulkans T<strong>am</strong>bora auf Indonesien und den d<strong>am</strong>it<br />
verbundenen Wetterkatastrophen, Ernteausfällen<br />
und Hungersnöten fand die Kartoffel ihren Weg<br />
in die europäischen Küchen, aus denen sie seither<br />
nicht mehr wegzudenken ist.<br />
„IHR MÜSST KARTOFFELN ESSEN“<br />
Sowohl Maria Theresia als auch Friedrich II. erkannten<br />
das Potenzial der Kartoffel und forcierten<br />
ihren Anbau, per Befehl und Strafandrohungen.<br />
Der Krieg zwischen Böhmen und Österreich 1778<br />
erhielt den Bein<strong>am</strong>en „Kartoffelkrieg“, da die verfeindeten<br />
Soldatenregimenter sich gegenseitig ihrer<br />
Vorräte beraubten und die Kartoffeln der Gegenseite<br />
aus den Feldern gruben. Schon d<strong>am</strong>als waren<br />
die Erträge im Vergleich zu anderen Feldfrüchten<br />
enorm. Zudem können Kartoffeln mit der richtigen<br />
Vorgehensweise lange gelagert werden und sind<br />
einfach zu kultivieren. Die Kartoffel vermochte es<br />
also, die wachsende Bevölkerung gut zu ernähren.<br />
Eine Anekdote aus Frankreich zeigt, wie die Eliten<br />
versuchten, die skeptische Bevölkerung von der Kartoffel<br />
zu überzeugen. So ließ der Apotheker Antoine<br />
Auguste Parmentier nach der Hungersnot im Jahr<br />
1769 sein Kartoffelfeld von Soldaten bewachen,<br />
um die Knollen als besonders wertvoll darzustellen,<br />
d<strong>am</strong>it die Bauern in der Nacht die Kartoffeln stehlen<br />
und selber anbauen würden. Auch machte er<br />
Ludwig XVI. Kartoffeln und Kartoffelblüten öffentlichkeitswirks<strong>am</strong><br />
zum Geschenk. Marie Antoinette<br />
trug die hübsche Kartoffelblüte übrigens gerne als<br />
Schmuck im Haar. Um 1770 wurden in Europa<br />
schon 70 Kartoffelsorten kultiviert. Allmählich<br />
begann sich die Knolle durchzusetzen. Im 19. Jahrhundert<br />
verzehrten die Europäer schließlich bis zu<br />
200 Kilogr<strong>am</strong>m Kartoffeln pro Jahr, heute sind es in<br />
Österreich noch knapp 50 Kilogr<strong>am</strong>m.<br />
KARTOFFELN IN TIROL<br />
Auch in <strong>Tirol</strong> wurde die Kartoffel langs<strong>am</strong> heimisch.<br />
Hier hatte es die Kartoffel lange besonders schwer, in<br />
die Kochtöpfe der Menschen zu gelangen. Die Bevölkerung<br />
war (aber)gläubig und argwöhnisch, die Erschließung<br />
der Seitentäler schlecht. Erst im Laufe des<br />
19. Jahrhunderts setzte sich die Kartoffel auch ➝<br />
Kartoffel-Paunzen<br />
Rezept für 4 Personen<br />
Zutaten:<br />
1.000 g mehlige Kartoffeln, 200 g Mehl,<br />
1 Ei, 1 Prise Muskatnuss gemahlen, Salz,<br />
Butterschmalz zum Braten<br />
Zubereitung:<br />
Kartoffeln kochen, schälen, durch eine<br />
Kartoffelpresse drücken, mit Mehl, Ei,<br />
Muskatnuss und Salz zu einem Teig<br />
verkneten. Paunzen formen: daumendicke<br />
Rollen machen, mit einem befeuchteten<br />
Messer 2 bis 3 cm lange Stücke abschneiden.<br />
Paunzen in heißem Butterschmalz<br />
rundherum goldgelb bräunen<br />
(ein Vorgang, den man <strong>am</strong> besten Schicht<br />
für Schicht macht, da nicht alle Paunzen<br />
in einer Pfanne Platz haben). Paunzen<br />
nach Belieben mit Buttermilch, Sauermilch<br />
oder Sauerkraut servieren.<br />
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Riedhart Handels GmbH - Innsbrucker Straße 96 - 6300 Wörgl
Kartoffel<br />
Prinzesskartoffeln Rezept für 4 Personen<br />
Kartoffel-Blattln mit Sauerkraut Rezept für 4 Personen<br />
Zutaten:<br />
600 g Kartoffeln, 200 g Mehl, 2 Dotter, 2 EL Butter, Salz, Öl zum Herausbacken<br />
Sauerkraut:<br />
500 g Sauerkraut, 80 g Speckwürfel, 1 Knoblauchzehe, 1 EL Butter<br />
Zubereitung:<br />
Blattln: Kartoffeln kochen, schälen, durch eine Kartoffelpresse drücken und auskühlen lassen, mit Mehl,<br />
Dottern, zerlassener Butter und Salz zu einem Teig verkneten. Teig 2 mm dick ausrollen, 8 cm große Kreise<br />
ausstechen (oder Rechtecke schneiden), schwimmend in heißem Öl goldgelb ausbacken, auf Küchenpapier<br />
abtropfen lassen, mit Sauerkraut servieren.<br />
Sauerkraut: Knoblauch fein hacken. 1 El Butter erwärmen, Speck darin rösten, Sauerkraut und Knoblauch<br />
zugeben, einige Minuten dünsten lassen.<br />
<br />
Zutaten:<br />
1.000 g mehlige Kartoffeln, 100 g Butter, 100 g Parmesan, 2<br />
Dotter, Salz, Muskatnuss gemahlen<br />
Zubereitung:<br />
Kartoffeln weich kochen, schälen und zerdrücken, zerlassene<br />
Butter einrühren, etwas abkühlen lassen. Dotter,<br />
Parmesan, Salz und Muskat zugeben, gut vermengen. Die<br />
Kartoffelmasse in einen Spritzsack füllen, auf ein Backblech<br />
kleine Rosetten spritzen, nach Belieben mit Ei bestreichen,<br />
bei 180 °C 10 bis 15 Minuten backen, bis sie Rosettenspitzen<br />
Farbe annehmen. Passt gut zu Fleischgerichten.<br />
<br />
hierzulande so richtig durch. Die Tartuffelen spielten<br />
im Pustertal, im heutigen Osttirol, vor allem aber im<br />
venezianischen Raum als Grundnahrungsmittel eine<br />
wichtige Rolle. In <strong>Tirol</strong> wurden sie zunächst weitaus<br />
stärker im Oberland angebaut als im Unterland. Die<br />
Kartoffel lieferte einen höheren Rohertrag als Getreide<br />
und wurde darum an vielen Orten angebaut,<br />
an denen nur wenig Ackerland zur Verfügung stand.<br />
Kartoffeln ergänzten den Speiseplan der Menschen,<br />
der ansonsten aus Milchprodukten, Getreide, spärlichem<br />
Fleisch- und Fettkonsum sowie aus Kraut<br />
und Rüben bestand.<br />
➝<br />
Wussten Sie, dass ...<br />
… bereits drei Kartoffeln fast 2/3 des täglichen Vit<strong>am</strong>in-<br />
C-Bedarfs decken können?<br />
… Kartoffeln (insbesondere die Schale) 15 verschiedene<br />
Mineralstoffe und Spurenelemente sowie viele Antioxidantien<br />
enthalten?<br />
… Kartoffelsaft basisch ist und darum gegen Sodbrennen<br />
hilft? Kartoffelbrei früher gegen Magen-Darm-Probleme<br />
eingesetzt wurde, Kartoffelwickel gegen rheumatische<br />
Entzündungen, Verstauchungen, Halsweh, Husten und<br />
Mückenstiche helfen können (die Stärke bindet Säure<br />
und Gifte und wirkt so beruhigend)?<br />
… Kartoffeln glutenfrei sind?<br />
… es früher Kartoffelferien gab, da viele Kinder beim<br />
Ernten helfen mussten?<br />
… der Koch George Crum die Chips erfunden hatte, nachdem<br />
ein Gast, der Großindustrielle Cornelius Vanderbilt,<br />
sich über die Dicke der Bratkartoffeln beschwerte?<br />
Wutentbrannt schnitt Crum die Kartoffeln so dünn,<br />
dass sie sich nicht mehr mit der Gabel essen ließen.<br />
Vanderbilt war begeistert.<br />
… aus Kartoffeln auch Papier, Alkohol, Kunstschnee,<br />
Pappe, Seife, Sh<strong>am</strong>poo, Tesafilm, Waschpulver oder<br />
Puder gewonnen werden kann?<br />
… die Süßkartoffel botanisch nicht verwandt mit der<br />
Kartoffel ist? Sie ist nämlich ein Windengewächs und<br />
kein Nachtschattengewächs. Sie wächst aber auch als<br />
Knolle unter der Erde. Süßkartoffeln enthalten mehr<br />
Ballaststoffe, aber auch mehr Zucker als Kartoffeln.<br />
… sich „Kartoffel“ vom italienischen Begriff „tartufolo“<br />
(Trüffel) herleitet?<br />
… ein Kartoffelsud sogar gegen graue Haare helfen soll?<br />
… versalzenes Essen durch Zugeben einer Kartoffel wieder<br />
genießbar wird?<br />
Rezepte: www.tiroler.gemuesekiste.at<br />
10 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
„Bewusstsein<br />
für Erdäpfel schaffen!“<br />
<br />
Johanna Daum, Patataria in Oberhofen<br />
Fotos: Patrick Steiner, Sarah Rainer<br />
Von links: Johanna, Regina und Martha Daum<br />
Was ist die Patataria?<br />
Johanna Daum : Wir bauen seit Generationen<br />
Erdäpfel an und sind Teil der Genussregion<br />
Oberinntaler Erdäpfel. Die Äcker und<br />
Böden eignen sich ideal für den Anbau erstklassiger<br />
Kartoffeln. Im Juli startet der Verkauf<br />
unserer Frühkartoffeln. Wir lagern die<br />
Erdäpfel zudem ein und verkaufen sie das<br />
ganze Jahr hindurch. Vereinzelt beliefern<br />
wir Gasthäuser, v. a. bedienen wir Privatkunden<br />
im Direktverkauf. Über die Patati-Box<br />
können unsere Kunden 24/7 selbstständig<br />
Erdäpfel abholen. Wir möchten Bewusstsein<br />
für Erdäpfel schaffen, die v.a. im <strong>Tirol</strong>er<br />
Oberinntal sehr gut gedeihen und sich zu<br />
großartigen Speisen verarbeiten lassen. Bei<br />
uns steht die Kartoffel quasi täglich auf dem<br />
Speiseplan, weil sie so vielseitig einsetzbar<br />
ist. Unsere Rezepte, Einblicke in den Anbau<br />
sowie allerlei Wissenswertes teilen wir über<br />
unsere Website und soziale Medien.<br />
Bio-Sommerrind<br />
Was zeichnet Ihre Kartoffeln aus?<br />
Daum: Es klingt etwas kitschig, aber viel Liebe und Herzblut. Wir arbeiten mit maschineller Unterstützung<br />
und wo es sinnvoll ist, steckt viel Handarbeit in den Erdäpfeln. Das fängt mit unseren<br />
selbst konstruierten Saatkisten an, in denen die Erdäpfel vorkeimen. Unkraut wird teils manuell<br />
mit der Handhacke gejätet. Wir arbeiten in kleinstrukturierter Kreislaufwirtschaft. Wir düngen<br />
mit Stallmist unserer zehn Milchkühe. Wir achten auf wechselnde Fruchtfolge. Wir tüfteln an<br />
unseren Maschinen, d<strong>am</strong>it diese so bodenschonend wie möglich sind. Mit unserem E-Auto, mit<br />
Strom vom Stalldach, beliefern wir unsere Kunden zwischen Telfs und Innsbruck sowie zwischen<br />
Kundl und Wiesing. Die Handarbeit und Liebe zum Detail zeigt sich auch in der Vermarktung<br />
und Verpackung. So bedrucken wir die Taschen (Verpackungsmaterial) selbst mit Siebdruck und<br />
haben auch die Website sowie das Logo selbst kreiert.<br />
Wer steckt hinter der Patataria?<br />
Daum: Meine Eltern, Martha und Peter, meine Schwester Regina und ich, wir sind beide teilzeit<br />
beschäftigt und widmen den Rest unserer Arbeitszeit den Erdäpfeln und der Landwirtschaft.<br />
Da wir ein F<strong>am</strong>ilienbetrieb sind, unterstützen uns zu Spitzenzeiten auch unsere Partner sowie<br />
meine zweite Schwester.<br />
Welche Kartoffelsorten baut ihr an?<br />
Daum: Unsere Frühkartoffeln, die<br />
Sorte Anuschka. Sie ist festkochend,<br />
aber dennoch geeignet für Püree u.<br />
Ä. Ab September ernten wir mehlige<br />
und speckige (festkochende) Erdäpfel,<br />
heuer die Sorten Belana (speckig)<br />
und Laura (rotschalig, mehlig) sowie<br />
Olivia (mehlig). Ein Teil unseres<br />
Saatguts kommt von unseren eigenen<br />
Erdäpfeln. Den Rest beziehen wir vom<br />
<strong>Tirol</strong>er Saatbau.<br />
biovomberg.at<br />
Premiumrindfleisch aus<br />
alpiner Kleinstruktur. Für den<br />
<strong>Tirol</strong>er Ursprung bürgt das<br />
Gütesiegel „Qualität <strong>Tirol</strong>“.<br />
Patataria: Ein N<strong>am</strong>e, der die Liebe<br />
zur Kartoffel, zum Reisen, zu Italien<br />
sowie zur Oma Maria und dem „Tata“<br />
ausdrückt.
Kartoffel<br />
Die Bedingungen für den Kartoffelanbau und eine<br />
umfassende Ernte sind im <strong>Tirol</strong>er Oberland wie<br />
Unterland jedoch ausgezeichnet. Die luftigen, fast<br />
sandigen Böden sowie das raue Klima sind wie geschaffen<br />
für den Kartoffelanbau und hemmen die<br />
Vermehrung von Kartoffelschädlingen. Die großen<br />
Tages- und Nachttemperaturschwankungen sorgen<br />
für ausgezeichnete Qualität, da die Kartoffeln durch<br />
die rauen Nächte langs<strong>am</strong>er wachsen und so noch<br />
geschmackvoller werden.<br />
Kartoffelsalat mit Eiern, Radieschen und Gurke<br />
Rezept für 4 Personen<br />
Zutaten:<br />
750 g Kartoffeln, 4 hartgekochte Eier, 1 Bund Radieschen, 1 Gurke, ½ Bund Schnittlauch<br />
Marinade:<br />
3 EL Obstessig, 2 EL Mayonnaise (nach Belieben mehr), Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />
Zubereitung:<br />
Schnittlauch fein hacken. Kartoffeln in der Schale kochen, noch heiß schälen. Kartoffeln, Eier, Radieschen<br />
und Gurke blättrig schneiden, mit der Marinade übergießen, ziehen lassen, bei Bedarf nachwürzen, mit<br />
Schnittlauch bestreut servieren. Marinade: alle Zutaten verrühren, nach Belieben mit Wasser oder Gemüsebrühe<br />
verdünnen.<br />
Erdäpfel-Eis-Waffeln<br />
Zutaten:<br />
250 g mehlige Erdäpfel, 80 g Mehl, 25 ml Rahm<br />
Sonnenblumenöl<br />
Zubereitung:<br />
Erdäpfel schälen, in Stücke schneiden und in<br />
Wasser 20 bis 25 Minuten garkochen. Nur so viel<br />
Wasser verwenden, um die Hälfte der Erdäpfel<br />
im Topf zu bedecken. Die Temperatur reduzieren,<br />
sobald das Wasser kocht. Die gekochten Erdäpfel<br />
pressen, st<strong>am</strong>pfen oder einfach mit der Gabel<br />
zerdrücken und mit Mehl vermengen. Optional<br />
eine Prise Salz zugeben – das passt auch bei<br />
Süßspeisen gut. Mit Rahm und einem Schuss<br />
Sonnenblumenöl zu einem Waffelteig rühren. Die<br />
Masse portionsweise für vier Minuten in das heiße<br />
Waffeleisen geben. Sobald die Waffeln etwas abgekühlt<br />
sind, mit Beeren und deinem Lieblingseis<br />
garnieren und genießen!<br />
KARTOFFELKÄFER GEGEN NAZIS<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts machte die Kraut- und<br />
Knollenfäule dem weiteren Siegeszug der Kartoffel<br />
schwer zu schaffen. Zunehmend wurde mehr in<br />
die Weiterentwicklung der Landwirtschaft und der<br />
angebauten Sorten investiert. Im zweiten Weltkrieg<br />
diente die Knolle als Mittel der Kriegsführung. Die<br />
us-<strong>am</strong>erikanischen Soldaten sollen den Kartoffelkäfer<br />
mitgebracht haben, der ganze Felder vernichtete<br />
und den Kriegswillen im Dritten Reich brechen<br />
sollte.<br />
KARTOFFEL HEUTE<br />
Heute gibt es weltweit über 4.000 verschiedene<br />
Kartoffelsorten. Die Knolle wird in 130 Ländern<br />
angebaut, die weltweit größten Anbauflächen liegen<br />
in Asien. Nach Weizen und Reis ist die Kartoffel das<br />
drittmeist angebaute Gemüse weltweit. Jährlich<br />
werden weltweit über 380 Millionen Tonnen Kartoffeln<br />
geerntet. 1.600 verschiedene Sorten sind in<br />
der EU-Saatgutverordnung gelistet. Auch die Rekultivierung<br />
alter Sorten wird zunehmend wichtig.<br />
In <strong>Tirol</strong> werden heute 24 verschiedene Erdäpfelsorten<br />
angebaut. Besonders beliebt sind die Sorten<br />
Anuschka (Frühkartoffel), Evita und Bionta. Nicht<br />
nur pur ist das Lebensmittel gefragt, sondern auch<br />
in verarbeiteter Form von Chips und Pommes bis<br />
hin zu Alkohol, Baustoffen, Reinigungsmittel, Biosprit<br />
und Textilien. Heute hat die Kartoffel sogar<br />
einen eigenen Gedenktag, den 19. August. Er wurde<br />
in den USA ins Leben gerufen und soll das Bewusstsein<br />
für die vielseitige Knolle vergrößern. Mit Schale<br />
enthält die Kartoffel mehr Vit<strong>am</strong>in C als ein Apfel<br />
und dabei kaum Fett. Während der Corona-Pandemie<br />
war die Kartoffel als sehr lagerfähiges Gemüse<br />
v. a. bei „Preppern“ beliebt wie lange nicht. Auch in<br />
Sachen klimafreundlicher Ernährung können die<br />
Kartoffeln punkten. Aufgrund der guten Anbaubedingungen<br />
werden pro Kilogr<strong>am</strong>m nur rund 140<br />
Liter Wasser benötigt. Bei Reis sind es durchschnittlich<br />
etwa 2.500 Liter. Amata Steinlechner<br />
Rezepte: www.tiroler.gemuesekiste.at und Patataria (Foto: Sarah Rainer)<br />
12 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
åftang:*<br />
* Auf gut Zillertalerisch. Passt immer.
dakommtsher<br />
Reden wir doch drüber!<br />
Über 300 <strong>Tirol</strong>er Wirtinnen und Wirte sagen bereits, wo’s herkommt<br />
Katharina Hradecky, Hotel Gasthof Hinteregger, Matrei i.O. Roland Ruepp, Hotel zum Mohren, Reutte Andreas Mair, Schloss Mitterhart, Vomp<br />
Foto: AMT<br />
Wer gerne im <strong>Tirol</strong>er<br />
Gasthaus oder Restaurant<br />
isst, darf sich<br />
freuen. Bereits über 300 <strong>Tirol</strong>er<br />
Wirtinnen und Wirte schreiben<br />
auf ihren Speisekarten dazu, woher<br />
sie ihre Produkte beziehen.<br />
Sie legen freiwillig den Fokus<br />
auf bewusstes Genießen und<br />
Kontrolle der Herkunft. Das ist<br />
die beste Basis für eine vertrauensvolle<br />
Beziehung. Die Gäste<br />
vertrauen darauf: Ihre Rechnung<br />
wird mit dem Wirt gemacht!<br />
Das Welt-Klima verändert sich.<br />
Der ökologische Fußabdruck ist<br />
ein Thema. Die Preise steigen.<br />
Die Menschen sind verunsichert.<br />
Wird der Krisenmodus gar zum<br />
Dauerzustand? In allen Lebensbereichen<br />
erhalten wir widersprüchliche<br />
Informationen. Wem<br />
können wir noch vertrauen? Als<br />
Konsument fühlt man sich beim<br />
Einkauf von Lebensmitteln meist<br />
hoffnungslos überfordert mit den<br />
gesetzlichen Bestimmungen und<br />
den verschiedenen Gütesiegeln.<br />
Da will man zumindest beim<br />
Restaurantbesuch als Gast unbeschwert<br />
sein. Einfach die ehrliche<br />
Wahl haben, sich mit einem<br />
guten Gefühl zurücklehnen und<br />
genießen.<br />
TRANSPARENTE<br />
QUALITÄT SCHMECKT<br />
BESSER<br />
Deshalb geht die Agrarmarketing<br />
<strong>Tirol</strong> zus<strong>am</strong>men mit der <strong>Tirol</strong>er<br />
Wirtschaft und Landwirtschaft in<br />
die nächste Runde der Initiative „Ich<br />
sag, wo’s herkommt“. Wer sich <strong>am</strong><br />
Logo mit der rot-weiß-roten Speiseglocke<br />
orientiert, oder einfach<br />
auf www.dakommtsher.at nachschaut,<br />
weiß, er ist in einem Betrieb,<br />
der sich der Transparenz auf<br />
dem <strong>Teller</strong> verschrieben hat. Die<br />
#dakommtsher-Wirtinnen und<br />
-Wirte beweisen jeden Tag in ihren<br />
Küchen, dass man Qualität schmeckt.<br />
„Für sie ist es selbstverständlich,<br />
darüber zu reden, woher sie<br />
ihre verwendeten Produkte beziehen.<br />
Über so eine transparente<br />
Speisekarte spricht man. Mit dem<br />
Gastronomen. Mit der Begleitung.<br />
Stehen hinter der freiwilligen Herkunftskennzeichnung: Matthias Pöschl<br />
(Agrarmarketing <strong>Tirol</strong>), WK-Präsident Christoph Walser, LH-Stv. Josef Geisler,<br />
LK-Präsident Josef Hechenberger.<br />
Da fragt man nach“, weiß Matthias<br />
Pöschl, Geschäftsführer der<br />
Agrarmarketing <strong>Tirol</strong>. „Es erwacht<br />
das Interesse <strong>am</strong> Produkt. Jedes<br />
einzelne Gericht wird vom Schnitzel<br />
XY zum individuellen Erlebnis,<br />
weil es Geschichten erzählt.“<br />
KOOPERATION MIT<br />
DER TIROLER<br />
WIRTHAUSKULTUR<br />
„Es ist uns nicht nur wichtig die<br />
heimischen Produkte zu verwenden<br />
und zu veredeln, sondern<br />
dies auch unseren Gästen<br />
kund zu tun. Wir machen das<br />
seit Jahren und dies mit Stolz<br />
und Wertschätzung gegenüber<br />
den Landwirtinnen und Landwirten<br />
und ihren hervorragenden<br />
Produkten. Man hat sich seine<br />
Partner mühs<strong>am</strong> aufgebaut und<br />
dies ist eine Wertschätzung für<br />
ihre harte Arbeit. Unsere Gäste<br />
honorieren das und fühlen sich<br />
d<strong>am</strong>it beim Restaurantbesuch auf<br />
der sicheren Seite. Verstecken<br />
spielen war gestern“, sagt Andreas<br />
Mair, Obmann des Vereins<br />
<strong>Tirol</strong>er Wirtshauskultur und Wirt<br />
im Schloss Mitterhart in Vomp.<br />
„Die Teilnahme an der Initiative<br />
Sag wo’s herkommt war für unsere<br />
Organisation nur eine logische<br />
Weiterentwicklung unseres Bekenntnisses<br />
für Regionalität und<br />
Lokalität – genau für diese Werte<br />
steht seit mehr als 30 Jahren der<br />
Verein <strong>Tirol</strong>er Wirtshauskultur.“<br />
Informationen zu den teilnehmenden<br />
Betrieben:<br />
www.dakommtsher.at<br />
– Bezahlte Anzeige –
#dakommtsher<br />
Reden wir<br />
doch drüber!<br />
Die freiwillige Herkunftskennzeichnung<br />
macht die Rechnung MIT den<br />
<strong>Tirol</strong>er Wirtinnen und Wirten.<br />
www.dakommtsher.at/betriebe
Gemüse<br />
Gemüse, soweit<br />
dasAuge reicht<br />
<br />
Fruchtbar sind die Felder <strong>Tirol</strong>s. Hier gedeihen weit über 50 verschiedene<br />
Gemüsesorten, wenn man sie nur lässt. Viele von ihnen sind unbekannt.<br />
Zweierlei Rohnen-Tatar mit Serrano-Schinken<br />
Rohnen-Tatar mit Pistazien: 300 g Rohnen (gekocht, geschält, mit dem Messer in ½ cm kleine Würfel<br />
geschnitten), 2 EL gehackte Pistazienkerne, 2 EL Olivenöl, 1 EL Zitronensaft, 1 TL Salz, ½ TL geriebene<br />
Zitronenschale, ½ TL Chili, ½ TL Koriander, Pfeffer aus der Mühle<br />
Rohnen-Tatar mit Ziegenfrischkäse: 300 g Rohnen (gekocht, geschält, mit dem Messer in ½ cm kleine<br />
Würfel geschnitten), 2 EL milder Honig, 1 EL Ziegenfrischkäse, 2 TL Rosmarin, TL Salz, Pfeffer aus der<br />
Mühle, 4 Scheiben Serrano-Schinken<br />
Zubereitung: Rohnen-Tatar mit Pistazien: Alle Zutaten vermengen. Rohnen-Tatar mit Ziegenfrischkäse:<br />
Alle Zutaten vermengen. Vier Scheiben Serrano-Schinken auf einem Backblech (Backpapier) bei 180 Grad<br />
kross backen. Einen größeren runden Keksausstecher auf einen <strong>Teller</strong> geben, schichtweise ¼ des Rohnen-<br />
Tatars mit Pistazien einfüllen, darauf ¼ des Rohnen-Tatars mit Ziegenfrischkäse geben, Keksausstecher<br />
vorsichtig entfernen, die nächsten drei Portionen in gleicher Weise anrichten. Den kross gebratenen<br />
Serrano-Schinken in Stücke teilen, die angerichteten Rohnen-Tatars d<strong>am</strong>it garnieren.<br />
D<br />
ieser bunten Vielfalt hat sich F<strong>am</strong>ilie Lebesmühlbacher<br />
mit der <strong>Tirol</strong>er Gemüsekiste<br />
angenommen. Nur in dieser gesunden<br />
Schatzkiste spiegelt sich das ges<strong>am</strong>te Spektrum der<br />
<strong>Tirol</strong>er Gemüsekultur wider. Im konventionellen Handel<br />
sind viele dieser Sorten nicht mehr zu finden, hier ist<br />
der Fokus auf einen stabilen Umsatz ausgerichtet. „Wir<br />
führten Gespräche mit unseren Landwirten über die<br />
Bedeutung der Vielfalt im <strong>Tirol</strong>er Gemüsebau. Darauf<br />
setzen wir“, so Michael Lebesmühlbacher.<br />
Der typische Supermarkteinkäufer liebt etwa sechs bis<br />
sieben Produkte, etwa 90 Prozent der Zeit kauft er genau<br />
diese und kaum weitere. Doch mit dem Reichtum, der<br />
mit der <strong>Tirol</strong>er Gemüsekiste nach Hause in die Küche<br />
geliefert wird, will F<strong>am</strong>ilie Lebesmühlbacher dazu anregen,<br />
den kulinarischen Horizont zu erweitern und<br />
sich das volle Potenzial von <strong>Tirol</strong>er Gemüse nicht länger<br />
entgehen zu lassen. „Viele Kunden erzählen uns, dass sie<br />
mit der <strong>Tirol</strong>er Gemüsekiste begonnen haben, Gemüse<br />
zu verarbeiten und zu lieben, das sie zuvor nie gekauft<br />
hatten. Oder seither völlig neue Gerichte auf dem<br />
Speiseplan stehen. Oder ein Gemüse von einer bislang<br />
unbekannten Seite kennengelernt wurde“, freut sich<br />
Lebesmühlbacher.<br />
Ein paar ganz besondere Highlights, die sich saisonal<br />
in der <strong>Tirol</strong>er Gemüsekiste finden, seien in weiterer Folge<br />
vorgestellt.<br />
BUNTER STIELMANGOLD<br />
Nicht jeder ist ein Spinatfreak wie Popeye the Sailor, viele<br />
können gar nichts mit dem grünen Wunder anfangen.<br />
Gleichgesetzt mit Spinat wird häufig fälschlicherweise<br />
der Mangold, ein Gemüse, das in der mediterranen<br />
Küche fast täglich auf dem Tisch steht. Oxalsäurefrei ist<br />
der Mangold ein Gemüse, das auch für Menschen, die<br />
zu Übersäuerung neigen, gut bekömmlich ist. Mit einer<br />
Aussaat lässt sich der Mangold bis zu fünf Mal ernten,<br />
aus dem Fruchtherz wächst er immer wieder nach. Als<br />
offen bestäubtes Saatgut ist er zudem sehr günstig im<br />
Fotos: Lebesmühlbacher
Porträt<br />
Anbau. Wie Spinat entzieht auch der Mangold dem Boden reichlich<br />
CO 2 , für die weitere Fruchtfolge und den Boden insges<strong>am</strong>t ist das<br />
hervorragend. Trotz seiner tollen Eigenschaften und zahlreichen<br />
enthaltenen Mineralstoffe ist der Mangold im <strong>Tirol</strong>er Handel kaum<br />
erhältlich und selbst im Fachgeschäft eine Rarität. „Hätten wir nicht<br />
die Renaissance des Mangold eingeleitet, gäbe es für ein breiteres<br />
Publikum wohl immer noch keinen in <strong>Tirol</strong>“, so Michael Lebesmühlbacher.<br />
Der bunte Stielmangold ist darum nicht nur ein optisches<br />
Highlight in der <strong>Tirol</strong>er Gemüsekiste.<br />
DIE ROTE RÜBE<br />
Als Arme-Leute-Essen verschrien, dabei unendlich wertvoll. Die<br />
Rote Rübe besticht nicht nur durch ihre außerordentlich gute Lagerfähigkeit,<br />
sondern auch durch ihren hohen Gehalt an Mineralstoffen,<br />
Spurenelementen und Pflanzenbegleitstoffen. „Wohl ist die<br />
Rote Rübe die Pflanze mit dem höchsten Anthocyan-Gehalt. Dieser<br />
Stoff verleiht ihr nicht nur ihre intensive rote Farbe, sondern auch<br />
eine ausgeprägte antioxidative Wirkung – dreimal so stark wie<br />
Vit<strong>am</strong>in C. Zudem enthält die Rübe besonders viel Eisen. Eisen wiederum<br />
regt die Produktion roter Blutkörperchen an (transportieren<br />
Sauerstoff) und ist darum wichtig für den Energiehaushalt. Wer zu<br />
wenig Eisen im Blut hat, fühlt sich abgeschlagen, ermüdet und ist<br />
schlecht gelaunt“, weiß Lebesmühlbacher. Im konventionellen Handel<br />
ist die rote Rübe ein Randprodukt, zudem ein eher teures.➝<br />
Grünkohl-Ricotta-Nocken mit Salbei-Butter<br />
500 g Grünkohl, 250 g Ricotta, 100 g Mehl, 100 g geriebener Parmesan, 3 große Eier<br />
1 Prise Muskatnuss gemahlen, Salz, Pfeffer aus der Mühle, 100 g Butter, 12 Salbeiblätter,<br />
Parmesan zum Bestreuen<br />
Grünkohlblätter von den Stielen streifen, Blätter in Salzwasser dünsten (gut 10 Minuten!),<br />
kalt abschrecken, abtropfen lassen, gut ausdrücken, fein hacken. Ricotta, Mehl, Parmesan<br />
und Eier verrühren, Grünkohl untermengen, mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer pikant<br />
würzen, mit einem Esslöffel Nocken abstechen (Löffel dabei vorher ins heiße Wasser<br />
tauchen), Nocken in Salzwasser acht Minuten leise (!) köcheln lassen, mit einem Schaumlöffel<br />
herausnehmen.<br />
Wussten Sie schon …<br />
… dass die Kilometer-Belastung pro Gemüsekiste (je nach Größe und Saison 3,5<br />
bis 7 kg) bei knapp unter zwei Kilometern liegt? Die Kilometer-Belastung von<br />
einem Kilogr<strong>am</strong>m Gemüse im Supermarkt (inkl. Import) beträgt ein Vielfaches.<br />
… dass die Retourquote bei Kartons auf 80 Prozent verdoppelt wurde und so nur<br />
noch 20 Prozent neu zugekauft werden müssen?<br />
… dass das Hygienegebinde im Inneren der <strong>Tirol</strong>er Gemüsekiste von der Schwazer<br />
Firma Biomat produziert wird und mikroplastikfrei ist? (Pro Monat nimmt jeder<br />
von uns eine kreditkartengroße Menge Mikroplastik zu sich!)<br />
… dass die <strong>Tirol</strong>er Gemüsekiste zus<strong>am</strong>men mit den Landwirten und diese mit<br />
der innovativen Abteilung der Landwirtschaftsk<strong>am</strong>mer immer wieder Versuche<br />
unternehmen, bislang nie dagewesenes Gemüse auch in <strong>Tirol</strong> anzubauen? So<br />
wurden z. B. vor einigen Jahren Erdnüsse angebaut. Auch die Süßkartoffel und<br />
der Ingwer wurden zum Versuchsobjekt. Und auch die wassertreibende und<br />
besonders gesunde Wasserrübe, die einst in der Wildschönau heimisch war.<br />
Trüffelkartoffel-Chips mit Cheddar :<br />
250 g Trüffelkartoffel, 60 g Cheddar-Käse gerieben, Salz, Öl zum Frittieren<br />
Trüffelkartoffel gut waschen, ungeschält in dünne Scheiben schneiden, gut trockentupfen,<br />
in Öl frittieren, anschließend auf einem Backblech (Backpapier) ausbreiten, nach Belieben<br />
leicht salzen, mit Käse bestreuen, bei 180 Grad kurz überbacken.<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong> 17
Gemüse<br />
Sauerkraut: Zubereitung<br />
Fermentieren: Fermentieren heißt durch Milchsäuregärung haltbar machen. Bei der Milchsäuregärung werden<br />
Glukose und andere Zucker zu Milchsäure abgebaut. Dies geschieht durch Milchsäurebakterien. Das klassische<br />
Sauerkraut haben wir für euch ausprobiert.<br />
Sauerkraut: Der alte Gärtopf von Oma wird von uns wiederbelebt! Also, los geht‘s!<br />
Wir haben zwei Krautköpfe fein geschnitten - entweder klassisch mit einem Krauthobel oder bequem mit der<br />
Küchenmaschine. Ihr braucht außerdem 80 Gr<strong>am</strong>m Salz, eine Handvoll Wacholderbeeren sowie drei bis vier Lorbeerblätter.<br />
Gebt das geschnittene Kraut und das Salz auf mehrere Portionen verteilt in den Topf. Ein Teil der Wacholderbeeren<br />
können für den Geschmack ebenso schon dazugegeben werden. Und jetzt braucht es Muskelkraft! St<strong>am</strong>pfen,<br />
st<strong>am</strong>pfen, st<strong>am</strong>pfen ... bis sich das Wasser aus dem Kraut löst und sichtbar wird (es bildet sich ein Schaum,<br />
s. Abb. 6). Fleißig weiterst<strong>am</strong>pfen, bis das ges<strong>am</strong>te Kraut von Flüssigkeit bedeckt ist. Dann gebt ihr den Stein zum<br />
Beschweren drauf, die restlichen Wacholderbeeren und Lorbeerblätter. Der Topf muss innen und vor allem auch <strong>am</strong><br />
Deckelrand sehr sauber gemacht werden, d<strong>am</strong>it sich kein Schimmel bildet! Verschließt den Topf gut mit dem Deckel<br />
und lasst nun die Fermentation beginnen. Das klappt <strong>am</strong> besten bei ca. zehn bis 15 Grad. Nach etwa vier Wochen<br />
ist das Sauerkraut fertig und versorgt euch mit ganz viel Vit<strong>am</strong>in C. Tipp: Kontrolliert immer wieder einmal, ob das<br />
Kraut nicht schimmelt, schöpft den trüben Schaum ab und verschließt den Topf dann wieder sauber.<br />
(GRÜN-)KOHL<br />
Grünkohl besitzt einen palmenähnlichen Blattaufbau<br />
und wird über einen Meter hoch. Gesund ist<br />
das Wintergemüse aufgrund des hohen Senfölanteils,<br />
das über eine antibakterielle Wirkung<br />
verfügt. Zudem enthält das Superfood zahlreiche<br />
Mineralstoffe, darunter v. a. Calcium und Magnesium.<br />
Nahezu ein Zehntel der Bevölkerung ist von<br />
vorzeitigem Knochenabbau betroffen. „In Holland,<br />
dort liegt der Grünkohl-Verzehr bei fleißigen sechs<br />
Kilogr<strong>am</strong>m pro Kopf und Jahr, ist auch der Knochenabbau<br />
in der Bevölkerung deutlich weniger<br />
ausprägt“, verrät Lebesmühlbacher. Nur wenige<br />
Landwirte widmen sich in <strong>Tirol</strong> dem Anbau von<br />
Grünkohl. Dabei kann er selbst im Winter draußen<br />
stehen, ohne Schaden zu nehmen, solange man ihn<br />
nicht bei starkem Frost erntet.<br />
SAUERKRAUT<br />
Eine weitere Gemüserenaissance hat das Sauerkraut<br />
eingeleitet. Das fermentierte Kraut ist der Gesundheit<br />
besonders durch seinen hohen Vit<strong>am</strong>in-C-Gehalt<br />
sowie andere Vitalstoffe zuträglich. Auch enthält<br />
das Kraut durch die Milchsäuregärung einen hohen<br />
Anteil an Ballaststoffen, die wiederum für die Darmgesundheit<br />
wesentlich sind. Der Darm wiederum ist<br />
das Zentrum unseres Immunsystems. Und je besser<br />
unser Immunsystem ist, desto besser schaffen wir<br />
Unsere<br />
Philosophie<br />
Wir sind die <strong>Tirol</strong>er Gemüsekiste. Uns<br />
gibt es seit 18 Jahren. D<strong>am</strong>als begannen<br />
wir mit 150 Kisten in unserem Umfeld,<br />
heute dürfen wir in ganz <strong>Tirol</strong> an die 6.000<br />
Kunden bedienen. Uns geht es darum,<br />
qualitativ hochwertiges Saisongemüse<br />
unserer kleinstrukturierten <strong>Tirol</strong>er Landwirte<br />
so frisch wie möglich direkt vor<br />
die Haustür zu bringen. Unser Credo ist:<br />
Der Kunde soll begeistert sein. Wenn es<br />
unseren Landwirten und unseren Kunden<br />
gut geht, geht es uns auch gut. Das Gute<br />
und Ehrliche wird immer Bestand haben.<br />
Darum blicken wir optimistisch in die<br />
Zukunft.<br />
Die F<strong>am</strong>ilie Lebesmühlbacher (Pia, Lisa, Michael, Brigitte und Anna) arbeitet täglich als Te<strong>am</strong> zus<strong>am</strong>men.<br />
18 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Rezepte<br />
es über die vegetations- und lichtarme Winterzeit.<br />
„Dem Sauerkraut messe ich für die Zukunft große<br />
Bedeutung bei. Es entspricht dem Trend, Lebensmittel<br />
haltbar zu machen und einzulagern, sich saisonal<br />
und regional zu ernähren. Kommt es nicht durch<br />
Verunreinigung zu einer Fehlgärung, hält ein Kübel<br />
unseres Sauerkrauts bis zu drei Monate“, meint Lebesmühlbacher.<br />
DIE GELBE ROHNE<br />
Ein besonders attraktives Gemüse ist die gelbe<br />
bzw. orange Rohne. Das Auge isst schließlich mit!<br />
Mit ihren uneinheitlichen gelb-roten, in Ringen<br />
verlaufenden Farbtönen ist die gelbe Rohne<br />
ein Genuss für alle Sinne. Der besonders feine,<br />
nussig-erdige Geschmack ist als Rohkost ebenso<br />
schmackhaft wie in der warmen Küche. Diese<br />
Rückzüchtung zeigt den ursprünglicheren Charakter<br />
der Rohne, wild, bunt, farbenfroh. Durch züchterischen<br />
Aufwand gelingt die einheitliche Farbe<br />
einer normalen Rohne. Doch auch die inneren<br />
Werte überzeugen, enthält die gelbe Rohne doch<br />
einen hohen Anteil an Mineralstoffen, Vit<strong>am</strong>inen<br />
und Pflanzenbegleitstoffen, die auch in der Winterlagerung<br />
erhalten bleiben.<br />
DIE TRÜFFELKARTOFFEL<br />
Diese uralte Kartoffelsorte ist mit ihrer violetten<br />
Innenfärbung eine wahre Augenweide. Die Farbe hat<br />
sie ihrem hohen Gehalt an Anthocyan zu verdanken.<br />
In den erdig-feinen Kartoffelgeschmack mischt<br />
sich ein Hauch von Trüffel. Ob Wedges oder Püree,<br />
die Trüffelkartoffel ist ein Gedicht. Sehr selten ist<br />
sie auch im Feinkostladen zu finden. Zweimal im<br />
Jahr findet sie sich als Beigabe in der <strong>Tirol</strong>er Gemüsekiste.<br />
Ihr Ertrag beträgt etwa ein Zehntel einer<br />
konventionellen, superertragreichen Sorte wie der<br />
Gala-Kartoffel, die im Marchfeld angebaut wird und<br />
als Standardsorte im Supermarkt zu finden ist. Eine<br />
Ertragsteigerung funktioniert nicht, die Trüffelkartoffel<br />
dankt es durch Fäule. Neben der Trüffelkartoffel<br />
findet sich in der <strong>Tirol</strong>er Gemüsekiste auch<br />
eine Evita- oder Ditta-Kartoffel. Alle überzeugen<br />
durch ihren besonders kartoffeligen Geschmack und<br />
ihre Gelbfleischigkeit. Geschmack und Ertrag gehen<br />
nicht Hand in Hand. Superviel Ertrag, weniger Geschmack.<br />
BUNTE KAROTTEN<br />
Karotten gibt es in allen Farben, orange, gelb, lila<br />
und rot. Vereint werden sie durch ihren Carotinoidreichtum,<br />
die Vorstufe von Vit<strong>am</strong>in A, die unser<br />
Körper nach Bedarf in das Vit<strong>am</strong>in umwandelt.<br />
Vit<strong>am</strong>in A in umgewandelter Form gibt es in<br />
Gemüse nicht, nur Beta-Carotin.<br />
DIE ROTE FRÜHLINGSZWIEBEL<br />
Die rotschalige Zwiebel sieht nicht nur toll<br />
aus, sondern schmeckt auch so. Durch ihr ungleichmäßiges<br />
Wachstum passt sie nicht in den<br />
konventionellen Handel, wohl aber in die <strong>Tirol</strong>er<br />
Gemüsekiste.<br />
TIROLER KNOBLAUCH<br />
Im niederschlagsreichen Westösterreich fühlt sich<br />
der Knoblauch nicht besonders wohl, zumal er<br />
keine Staunässe verträgt und sich nur in durchlässigen,<br />
sandigen Böden heimisch fühlt, die es<br />
hierzulande kaum gibt. „Wir haben uns sehr lange<br />
mit dem Knoblauch auseinandergesetzt und eine<br />
Möglichkeit gefunden. Entlang des Inns, in den<br />
dortigen sandigen Schwemmböden fühlt sich der<br />
Knoblauch pudelwohl. Über die richtige Fruchtfolge<br />
und Gründüngung wird der Boden mit<br />
Wurzelmasse und Nährstoffen angereichert und<br />
so aufgelockert. Im Juni und Juli gibt es darum<br />
in der <strong>Tirol</strong>er Gemüsekiste heimischen frischen<br />
Knoblauch von mild-feinem Geschmack. Im konventionellen<br />
Handel gibt es viel importierte Ware<br />
aus China und den wasserarmen Regionen Spaniens<br />
oder jener zwischen Neapel und Sorrent.<br />
Österreichische Ware findet man leider nur sehr<br />
selten.<br />
SCHWARZER WINTERRETTICH<br />
Ein <strong>Tirol</strong>er Gemüse, das im hiesigen Handel kaum<br />
zu finden ist. Ein besonders lagerfähiges und gesundes<br />
Wintergemüse, das zudem schleimlösend<br />
und antibakteriell wirkt.<br />
STAUDENSELLERIE<br />
In der mediterranen Küche weit verbreitet, gedeiht<br />
der Staudensellerie auch bei uns wunderbar.<br />
Saisonabhängig gibt es ihn in der <strong>Tirol</strong>er Gemüsekiste.<br />
TIROLER ACKERKRESSE<br />
Die nur im Fachhandel erhältliche Ackerkresse<br />
gibt es nun auch in der <strong>Tirol</strong>er Gemüsekiste. Die<br />
Kresse wird geschnitten und in einem Lebensmittelsäckchen<br />
verpackt. Auf einem frischen Butterbrot<br />
oder knackigen Salat ein Gedicht. <br />
Amata Steinlechner<br />
Maiskolben mit<br />
Honig-Butter-Chili-<br />
Glasur<br />
Zutaten: 2 Maiskolben, 50 g Butter, 1 EL<br />
Honig, ½ TL Chilipulver, 1 Prise Salz<br />
Mithilfe einer Grilltasse grillen, d<strong>am</strong>it die<br />
Glasur aufgefangen werden kann! Maiskolben<br />
schälen. Butter und Honig erwärmen, mit<br />
Chili und Salz würzen, Kolben d<strong>am</strong>it bestreichen,<br />
40 Minuten grillen (<strong>am</strong> Griller oder im<br />
Rohr bei 180 °C). Kolben immer wieder mit<br />
der Glasur bestreichen, die Maiskolben auch<br />
vor dem Servieren noch einmal bestreichen.<br />
Wächst in <strong>Tirol</strong><br />
Bierrettich<br />
Blaukraut<br />
Bohnen<br />
Broccoli<br />
Chinakohl<br />
Fenchel<br />
Frühkartoffeln<br />
Frühkraut<br />
Gurke<br />
Grünkohl<br />
Jungzwiebel<br />
Karfiol<br />
Karotten orange<br />
Karotten blau<br />
Karotten gelb<br />
Karotten Bund<br />
Kartoffeln<br />
Ditta/Evita<br />
Kartoffeln blau<br />
Kartoffeln mehlig<br />
Kartoffeln rot<br />
Knoblauch<br />
Kohl<br />
Kohlrabi<br />
Kohlröschen<br />
Kresse<br />
Kürbis<br />
Lauch<br />
Mangold<br />
Melanzani<br />
Paprika<br />
Pastinake<br />
Petersil<br />
Pfefferoni<br />
Radicchio<br />
Radieschen<br />
Rhabarber<br />
Rohnen<br />
Romanesko<br />
Rucola<br />
Salat grün<br />
Salat rot<br />
Salat Zuckerhut<br />
Salat Endivien<br />
Sauerkraut<br />
Schnittlauch<br />
Sellerie<br />
Spinat<br />
Sprossenkohl<br />
Stangensellerie<br />
Tomaten<br />
Weißkraut<br />
Vogerlsalat<br />
Zucchini<br />
Zuckermais<br />
Zwiebel<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong> 19
GENUSSLISTE<br />
TIROL<br />
<strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong><br />
ALLE<br />
AUSGEZEICHNETEN<br />
GASTRONOMIEBETRIEBE TIROLS<br />
IM ÜBERBLICK
BEWERTUNGSKRITERIEN<br />
DER EINZELNEN KATEGORIEN<br />
GAULT&MILLAU<br />
(<strong>2023</strong>)<br />
19–19,5 Punkte Höchstnote für die weltbesten Restaurants<br />
17–18,5 Punkte Prägende Küche, führend in Kreativität,<br />
Qualität und Zubereitung<br />
15–16,5 Punkte Hoher Grad an Kochkunst, Kreativität und<br />
Qualität<br />
13–14,5 Punkte Sehr gute Küche, die mehr als das<br />
Alltägliche bietet<br />
11–12,5 Punkte Ambitionierte Küche<br />
A LA CARTE (Guide à la Carte <strong>2023</strong>)<br />
Bewertung Top 100 Restaurants in Österreich<br />
★ ★ ★ ★ ★<br />
Österreichs beste Küchen und<br />
Restaurants<br />
★ ★ ★ ★<br />
Kreative Küche für höchste Ansprüche;<br />
ein Restaurant, das in allen Kriterien<br />
höchsten internationalen Ansprüchen<br />
genügt<br />
★ ★ ★<br />
Sehr gute Küche; einfallsreiche,<br />
kreative Leistungen mit vielen Höhen<br />
✰<br />
Ein Fixstern in der österreichischen<br />
Gastronomie; ein Lokal, das uns seit<br />
Jahren mit zuverlässigem Angebot<br />
überzeugt<br />
A la Carte Bewertung Sterne: Es wurden die Top 100 Restaurants in Österreich mit dem bislang bewährten Punktesystem bewertet.<br />
Alle Restaurants, die hier in <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> mehr als einen Stern haben, gehören zu den Top 100 Restaurants in Österreich.<br />
FALSTAFF Restaurant und Gasthaus Guide<br />
Maximal 100 Punkte werden in den Kategorien Essen (50 Punkte),<br />
Service (20 Punkte), Weinkarte/Getränke (20 Punkte) und Ambiente<br />
(10 Punkte) vergeben.<br />
95–100 Punkte allerhöchstes Niveau<br />
90–94 Punkte hervorragend<br />
85–89 Punkte sehr gut<br />
80–84 Punkte gut<br />
SONSTIGE AUSZEICHNUNGEN<br />
<strong>Tirol</strong>er Wirtshaus AMA GENUSS REGION Bewusst <strong>Tirol</strong><br />
für Gastronomie<br />
(Stand der Recherche: 12. 6. <strong>2023</strong>)<br />
Foto: Julian Höck für den <strong>Tirol</strong>er Hof, Kufstein<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong> 21
Genussliste<br />
Ausgezeichnete Gastronomie in ReutteE<br />
20 HAUBEN | 21 GABELN | 12 STERNE<br />
Wirtshaus Rimmlstube, Berwang<br />
Singer‘s <strong>Tirol</strong>er StubeRestaurant 1928, Berwang<br />
Post Gourmet Stube, Lermoos<br />
★ ★ ★ ★<br />
180° im PURE Resort Lermoos, Lermoos<br />
Sonnenhofs Alps & Ocean, Grän<br />
★ ★ ★ ★<br />
Sonnenhofs Das Müllers, Grän<br />
Wine Lounge, Lermoos<br />
Gasthof Hotel Zum Mohren, Reutte<br />
Hotel Bergblick, Grän<br />
Landgasthof Klause, Reutte<br />
Wellnesshotel EngelPure Gourmet, Grän<br />
Zirbenstube „Post<strong>am</strong>t“ Hotel Post, Steeg<br />
Hotel Fischer <strong>am</strong> See, Heiterwang<br />
Kräuterhotel & Wirtshaus Der Stern, Steeg<br />
Sennerland, Höfen<br />
Hotel Neue Post, Holzgau<br />
Tannheimer Stube im Hotel Hohenfels, Tannheim<br />
★ ★ ★ ★<br />
Vital-Hotel „Zum Ritter“, Tannheim<br />
Gasthof Goldene Rose, Lechaschau<br />
Gasthaus Morent, Zöblen<br />
✰<br />
Ausgezeichnete Gastronomie in Landeck9 GABELN | 37 STERNE<br />
58 HAUBEN | 76 GABELN | 22 STERNE<br />
9 GABELN | 37 STERNE<br />
Beef Club im Schlosshotel Fiss, Fiss<br />
Das Marent (Bruderherzstube), Fiss<br />
Fisserhof, Fiss<br />
Rössle, Galtür<br />
Paznauner Stube im Hotel Trofana Royal, Ischgl<br />
★ ★ ★ ★ ★<br />
Schlossherrnstube im Schlosshotel Ischgl, Ischgl<br />
★ ★ ★ ★<br />
Stiar, Ischgl<br />
★ ★ ★ ★<br />
Heimatbühne im Hotel Trofana Royal, Ischgl<br />
Yscla Stüva, Ischgl<br />
★ ★ ★ ★ ★<br />
Fliana Gourmet, Ischgl<br />
22 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Ausgezeichnete Gastronomie<br />
Space 73, Ischgl<br />
Hotel Berghof Pfunds, Pfunds<br />
Weinstube im Schlosshotel Ischgl, Ischgl<br />
Die 5. Jahreszeit, Ried im Oberinntal<br />
Alpenhaus VIP, Ischgl<br />
Das Köhle, Serfaus<br />
Lucy Wang, Ischgl<br />
Jennys Schlössl, Serfaus<br />
Koya, Ischgl<br />
S‘Hannes, Serfaus<br />
Post Ursprung, Ischgl<br />
Gourmet im Hotel Madlein, Ischgl<br />
Gourmetrestaurant im Hotel Tannenhof, St. Anton<br />
★ ★ ★ ★<br />
Alpin Gourmet Stube im HotelGletscherblick, St. Anton<br />
Hotel <strong>Tirol</strong>, Ischgl<br />
Raffl‘s St. Antoner Hof, St. Anton<br />
Hotel Ischgl, Ischgl<br />
Hotel Sonne, Ischgl<br />
Galzig Verwallstube, St. Anton<br />
✰<br />
Alte Stube im Schwarzer Adler, St. Anton<br />
Hotel Castel, Ischgl<br />
Ooben im Mooser, St. Anton<br />
Hotel Tannenhof, Ischgl<br />
Das Sonnbichl, St. Anton<br />
Wirtshaus zum Wiesejaggl, Kaunerberg<br />
m3 Restaurant Hazienda, St. Anton<br />
R35 by Landerer, Ladis<br />
s‘k<strong>am</strong>merli, Nauders<br />
Hospiz Alm, St. Christoph<br />
✰<br />
Post-Gasthof Gemse, Z<strong>am</strong>s<br />
Central, Nauders<br />
Hotel Jägerhof, Z<strong>am</strong>s<br />
Gasthof zum goldenen Löwen, Nauders<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong> 23
Foto: GuatzEssen<br />
Ausgezeichnete Gastronomie in Imst<br />
9 HAUBEN | 26 GABELN | 4 STERNE<br />
<strong>Tirol</strong>er Jagdstube, Hochgurgl<br />
Ad Vinum, Sölden<br />
Brucknerei, Imst<br />
Ice Q <strong>am</strong> Gaislachkogl, Sölden<br />
Vier, Längenfeld<br />
black sheep im Berglandhotel, Sölden<br />
Naturhotel Waldklause, Längenfeld<br />
La‘Liv, Sölden<br />
Alpenresort Schwarz, Mieming<br />
Gusto, Sölden<br />
Greenvieh, Mieming<br />
wine & dine, Sölden<br />
Edelweiss & Gurgl, Obergurgl<br />
Falcon, Sölden<br />
Gourmetstube Hochfirst, Obergurgl<br />
Hotel Silbertal, Sölden<br />
Hotel Alpenaussicht, Obergurgl<br />
Giggi Tenne, Sölden<br />
F<strong>am</strong>ilien-Wirtshaus Stern, Obsteig<br />
Törggele Stuben, Sölden<br />
Ötztaler Stube im Hotel Central, Sölden<br />
★ ★ ★ ★<br />
Hotel Bergland, St. Leonhard
Ausgezeichnete Gastronomie in Innsbruck<br />
29 HAUBEN | 51 GABELN | 11 STERNE<br />
Land<br />
Bürgerstubn, Ax<strong>am</strong>s<br />
Secco, Hall in <strong>Tirol</strong><br />
Gasthof Gröbenhof, Fulpmes<br />
Goldener Engel, Hall in <strong>Tirol</strong><br />
Hinterhornalm, Gnadenwald<br />
Maria Theresia Gartenhotel & Restaurant, Hall in <strong>Tirol</strong><br />
Schwarzer Adler, Hall in <strong>Tirol</strong><br />
★ ★ ★ ★<br />
Landgasthof Neurauter, Hatting<br />
Haller Str. 239 Mitterweg 29<br />
T 0512/24420 T 0512/282554
Genussliste<br />
Fortsetzung: Ausgezeichnete Gastronomie in Innsbruck Land<br />
Gasthof Zum Stollhofer, Inzing<br />
Zomm im Meilerhof, Reith bei Seefeld<br />
Jagdschloss, Kühtai<br />
Gasthof Hirschen, Reith bei Seefeld<br />
Wilder Mann, Lans<br />
✰<br />
Isserwirt, Lans<br />
Gasthof zur Arche, Rinn<br />
Gasthof Hotel Handl, Schönberg<br />
Gasthof Walzl, Lans<br />
Alpin Resort Sacher Seefeld-<strong>Tirol</strong>, Seefeld<br />
Hotel Quellenhof, Leutasch<br />
Waldgasthaus Triendlsäge, Seefeld<br />
L<strong>am</strong>m, Matrei a. Brenner<br />
Seefelder Stube, Seefeld<br />
Alt-Mösern, Mösern<br />
Strandperle, Seefeld<br />
Dorfkrug, Mösern<br />
Landgasthof Ropferstub‘m, Telfs<br />
Hubertus Stube im Hotel Jagdhof, Neustift<br />
★ ★ ★<br />
Der Hoferwirt, Neustift<br />
Interalpen Chefs Table, Telfs-Buchen<br />
★ ★ ★ ★<br />
Interalpen Hotel Tyrol, Telfs-Buchen<br />
Schaufelspitz, Neustift<br />
Da Giuseppe, Thaur<br />
Hotel Stubaierhof, Neustift<br />
Pumafalle, Trins<br />
Rastbichlhof, Neustift<br />
Gasthof Inntal, Unterperfuss<br />
Hotel Restaurant Grünwalderhof, Patsch<br />
Grander Restaurant, Wattens<br />
Bistro Höll, Pfaffenhofen<br />
Daniels Kristallwelten, Wattens<br />
26 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Willkommen im<br />
Erber-Brennhäusl<br />
Liebhaber hochwertiger Schnapskultur und <strong>Tirol</strong>er Spezialitäten kommen in<br />
der ältesten Kupferkesselbrennerei <strong>Tirol</strong>s voll auf ihre Kosten. Im Brennhäusl<br />
der Edelbrennerei Erber in der Dorfstraße in Brixen im Thale erwarten den<br />
Besucher feinste Edelbrände und ausgezeichnete <strong>Tirol</strong>er Spezialitäten.<br />
Schnapsbrennen hat in <strong>Tirol</strong> eine<br />
jahrhundertelange Tradition. Die<br />
hochprozentigen Erzeugnisse sind<br />
weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt<br />
und bei der einheimischen Bevölkerung<br />
ebenso beliebt wie bei den Gästen<br />
aus aller Herren Länder. Seit 1651 steht der<br />
N<strong>am</strong>e Erber für Edelbrände auf allerhöchstem<br />
Niveau. So werden hier seit mehr als<br />
350 Jahren edelste Tropfen von höchster<br />
Qualität nach altem Handwerk gebrannt.<br />
Für die hohe Qualität ist der Einsatz von<br />
besten Rohstoffen Voraussetzung. „Wir setzen<br />
auf langjährige Partnerschaften mit unseren<br />
Obstbauern, die zum größten Teil aus<br />
der Europaregion <strong>Tirol</strong> st<strong>am</strong>men. Vollreifes<br />
Obst in bester Qualität ohne Druckstellen<br />
wird von mir persönlich ausgesucht.<br />
Doppelt gebrannt, mit eigenem Bergquellwasser<br />
versetzt und lange gereift – so werden<br />
unsere Edelbrände und Schnäpse zur<br />
echten <strong>Tirol</strong>er Genusskultur“, schwärmt<br />
Brennmeister und Edelbrandsommelier<br />
Christian Schmid.<br />
„Doppelt gebrannt, mit<br />
eigenem Bergquellwasser<br />
versetzt und lange gereift<br />
– so werden unsere Edelbrände<br />
und Schnäpse zur<br />
echten <strong>Tirol</strong>er Genusskultur“<br />
Brennmeister und Edelbrandsommelier<br />
Christian Schmid<br />
Erber-Produkte wurden international und<br />
national vielfach ausgezeichnet, z. B.<br />
Brixx43 Dry Gin, der sowohl bei den World<br />
Spirits Awards als auch bei Falstaff Höchstpunkte<br />
erzielte, sowie der <strong>Tirol</strong>er Zirbener,<br />
der bei Falstaff Kategoriesieger wurde.<br />
Fotos: Erber<br />
SCHAUBRENNEREI<br />
Seit August 2018 erstrahlt die größte Schaubrennerei<br />
<strong>Tirol</strong>s nach verschiedenen Umbaumaßnahmen<br />
in ganz neuem Glanz und<br />
bietet nun die Möglichkeit, Tradition und<br />
Innovation hautnah zu erleben. Ein Erlebnisweg<br />
durch das Brennhäusl, ein kurzer<br />
Film im hauseigenen Kino und eine anschließende<br />
Verkostung von vier verschiedenen<br />
Sorten runden den eindrucksvollen<br />
Besuch perfekt ab. Auf Wunsch wird eine<br />
<strong>Tirol</strong>er Jause serviert. Donnerstags und Freitags<br />
begrüßen wir sie gerne zum Frühstück.<br />
FÜHRUNGEN<br />
Führungen finden während der Öffnungszeiten<br />
nur nach vorheriger Anmeldung<br />
statt (Tel. 05334 810715).<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
Brennhäusl, Dorfstraße 57,<br />
Brixen im Thale<br />
Mo, Di 10:00 - 18:00 Uhr<br />
Do, Fr 8:00 - 18:00 Uhr<br />
Sa 9:00 - 12:00 Uhr<br />
Mi, Sonn- und Feiertags geschlossen<br />
www.erber-edelbrand.com<br />
– Bezahlte Anzeige –
Ausgezeichnete Gastronomie in Innsbruck<br />
16 HAUBEN | 41 GABELN | 4 STERNE<br />
Oniriq, Innsbruck<br />
Sitzwohl, Innsbruck<br />
★ ★ ★ ★<br />
Burkia, Innsbruck<br />
Gasthaus Planötzenhof, Innsbruck<br />
Gaia Cuisine, Innsbruck<br />
Die Mühle, Innsbruck<br />
Das Schindler, Innsbruck<br />
Pizzerei, Innsbruck<br />
Lichtblick, Innsbruck<br />
Ottoburg, Innsbruck<br />
Die Wilderin, Innsbruck<br />
Villa Blanka Restaurant und Eventcenter, Innsbruck<br />
Sensei, Innsbruck<br />
Defreggerstube im Leipziger Hof, Innsbruck<br />
Fischiff, Innsbruck<br />
Bergisel Sky, Innsbruck<br />
Il Convento, Innsbruck<br />
Die Brennerei, Innsbruck<br />
Pippilotta, Innsbruck<br />
Thai-li-ba, Innsbruck<br />
Café Sacher Innsbruck, Innsbruck<br />
Jaipur, Innsbruck<br />
Hotel Sailer, Innsbruck<br />
Himal, Innsbruck<br />
Adlers, Innsbruck<br />
Pianobar, Innsbruck<br />
Woodfire, Innsbruck<br />
L<strong>am</strong>m, Innsbruck<br />
Bistro Gourmand de Thierry, Innsbruck<br />
Hotel Gasthof Goldener Adler, Innsbruck<br />
Restaurant 1809, Innsbruck<br />
Hotel Café Central, Innsbruck<br />
Weisses Rössl, Innsbruck<br />
Hotel Bierwirt, Innsbruck<br />
28 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
aus Leitungswasser wird<br />
DAS Getränk wellwasser ®<br />
still oder perlend<br />
Foto: © www.guentheregger.at<br />
wellwasser® – umweltfreundlich, keine Transportwege, kein Plastik, Wegfall von Kühlung,<br />
Lagerung und Entsorgung, keimfrei gefiltert, natürlicher Mineralstoffgehalt
Genussliste<br />
Ausgezeichnete Gastronomie in Schwaz<br />
32 HAUBEN | 64 GABELN<br />
Alpin Gründler‘s Gourmetstüberl, Achenkirch<br />
Restaurant Perauer, Mayrhofen<br />
Gaststube im Posthotel Achenkirch, Achenkirch<br />
Der Postwirt, Mayrhofen<br />
Gesundheitsrestaurant Tenzo Posthotel Achenkirch, Achenkirch<br />
<strong>Tirol</strong>er Stuben im Landhaus Carla, Mayrhofen<br />
Reiterhof, Achenkirch<br />
Wilderer Gourmetstube im Hotel Karwendel, Pertisau<br />
Genießer-Wirtschaus, Achenkirch<br />
Essbar, Pertisau<br />
Mountain Loft Bergrestaurant Spieljoch, Fügen<br />
Gr<strong>am</strong>ai Alm, Pertisau<br />
L<strong>am</strong>ark Stube, Fügenberg<br />
Laurentius im Fürstenhaus <strong>am</strong> Achensee, Pertisau<br />
Restaurant Erbhofa, Gerlos<br />
Hotel Wagnerhof, Pertisau<br />
Gasthof Karlsteg, Ginzling<br />
Berggasthof Loas, Pill<br />
Gasthof Dörflwirt, Hainzenberg im Zillertal<br />
Chalet Restaurant Kristallhütte im Skigebiet Hochzillertal, R<strong>am</strong>sau<br />
Gasthof Post, Hinterriß<br />
Tweets Rooftop, R<strong>am</strong>sau im Zillertal<br />
Hotel Alpenhof Genießer Stube, Hintertux<br />
Himmelhof, Schwaz<br />
Hotel Berghof Crystal Spa & Sports, Hintertux<br />
Tippeler, Schwaz<br />
Sieghard, Hippach/Schwendau<br />
Gasthof Post, Strass i. Zillertal<br />
Metzgerwirt, Hippach<br />
Guat z Essen, Stumm<br />
Michl Stub‘n, Maurach a. Achensee<br />
Landgasthof Linde, Stumm<br />
Rocky 7, Mayrhofen<br />
Restaurant Nester, Stumm<br />
Hubers Boutiquehotel, Mayrhofen<br />
Wedelhütte im Skigebiet Hochzillertal, Stumm<br />
Zillertalerhof, Mayrhofen<br />
Alpengasthof Tannen Alm, Stummerberg<br />
30 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
230 BETRIEBE S E T Z E N<br />
NACHWEISLICH AUF<br />
TIROLER LEBENSMITTEL<br />
WEIL REGIONALITÄT<br />
SCHMECKT!
Genussliste<br />
Fortsetzung: Ausgezeichnete Gastronomie in Schwaz<br />
Chefs Table im Hotel Bergfried, Tux<br />
Schloß Mitterhart, Vomp<br />
Brugger‘s Lanersbacher Hof, Tux<br />
✰<br />
Hotel Gasthof Forelle, Tux/Lanersbach<br />
HeLeniDas Posthotel, Zell <strong>am</strong> Ziller<br />
Die Marie, Zell <strong>am</strong> Ziller<br />
Die Genusswerkstatt, Uderns<br />
Wilde Kräuter Küche, Zell <strong>am</strong> Ziller<br />
Hotel Standlhof GmbH, Uderns<br />
Gasthof Schulhaus, Zellberg im Zillertal<br />
Ausgezeichnete Gastronomie in Kufstein<br />
19 HAUBEN | 35 GABELN<br />
Fuggerstube im Hotel Böglerhof, Alpbach<br />
Kulinarium im Hotel Kaiserhof, Ellmau<br />
Gasthof Jakober, Alpbach<br />
Der Bär, Ellmau<br />
Hotel zur Post, Alpbach<br />
Sonneck, Ellmau<br />
Gasthof Baumgarten, Angerberg<br />
Gastaus Pension Widauer, Ellmau<br />
Gourmet Royal im Hotel Panorma Royal, Bad Häring<br />
Blaue Quelle, Erl<br />
Schopper, Breitenbach<br />
Gasthaus Beim Dresch, Erl<br />
Sigwart‘s <strong>Tirol</strong>er Weinstube, Brixlegg<br />
✰<br />
Herrnhaus, Brixlegg<br />
Hotel Post, Kössen<br />
Alpenrose, Kufstein<br />
Der Unterwirt, Ebbs<br />
Restaurant <strong>Tirol</strong>er Hof, Kufstein<br />
Sattlerwirt, Ebbs<br />
Auracher Löchl, Kufstein<br />
Landgasthof Ledererwirt, Ebbs<br />
Gasthof Kundler Kl<strong>am</strong>m, Kundl<br />
Alpengasthof Aschinger Alm, Ebbs<br />
Malerwinkel, Rattenberg<br />
32 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
<strong>Tirol</strong> Werbung<br />
Alles über die Zutaten und die Produktionsbedingungen<br />
von Spezialitäten wie dem Zillertaler Heumilchkäse erfahren<br />
Einheimische wie Gäste auf den <strong>Tirol</strong>er Genussrouten<br />
Lebensmittel in höchster<br />
Qualität erleben<br />
Foto:Sennerei Zillertal<br />
Wie wird das Bergheu zum Heumilchkäse?<br />
Was hat Grauvieh mit<br />
Schokolade zu tun? Und wie wird<br />
aus einer Zwetschke ein guter Schnaps? Das<br />
Interesse an der Herkunft und Herstellung<br />
von Lebensmitteln wächst. <strong>Tirol</strong> hat mit den<br />
Genussrouten ein Angebot geschaffen, das<br />
Einheimischen wie Gästen regionale Spezialitäten<br />
näher bringt – vom Anbau über die<br />
Verarbeitung bis zur Veredelung.<br />
Landestypische Küche ist nicht nur ein maßgeblicher<br />
Teil der <strong>Tirol</strong>er Kultur, auch touristisch<br />
gewinnt Regionalität immer mehr an<br />
Bedeutung. Die in <strong>Tirol</strong> vorherrschende kleinstrukturierte<br />
Landwirtschaft und ihre Produkte<br />
sind ein wesentlicher Bestandteil der<br />
alpinen Identität und Lebensweise und stellen<br />
zunehmend ein internationales Alleinstellungsmerkmal<br />
dar. So zeigen aktuelle Gästebefragungen,<br />
dass vier von zehn <strong>Tirol</strong>-Gästen<br />
im Sommer regionale Speisen und Getränke<br />
genießen.<br />
TIROLER SPEZIALITÄTEN<br />
ENTDECKEN<br />
Einheimische und Gäste begeben sich dabei<br />
zunehmend auf kulinarische Entdeckungstouren<br />
durch die Regionen, aus denen die<br />
Produkte st<strong>am</strong>men. Für diese Bedürfnisse hat<br />
die <strong>Tirol</strong> Werbung die „<strong>Tirol</strong>er Genussrouten“<br />
geschaffen. Entlang der Genussrouten erfahren<br />
Kulinarikbegeisterte, wie typische regionale<br />
Produkte entstehen und entdecken feine<br />
Spezialitäten der <strong>Tirol</strong>er Küche. Verbunden<br />
wird das Angebot stets mit einem besonderen<br />
Naturerlebnis. Vierzehn <strong>Tirol</strong>er Köstlichkeiten<br />
sind auf diese Weise bereits erlebbar – erst<br />
kürzlich wurde die Liste wieder aktualisiert.<br />
Das Angebot ist vielfältig – von süßen Speisen<br />
über herzhafte Produkte bis hin zu Wildkräutern<br />
ist für jeden Geschmack etwas dabei.<br />
Neu dazugekommen sind die Gusto Alpino<br />
Route im Wipptal, wo etwa der Kwell Saibling<br />
auf der Karte steht, und der Landecker Honig.<br />
Alle Genussrouten erfüllen strenge Kriterien,<br />
die von der Herkunft über die Verarbeitung<br />
bis hin zur Verkostung reichen. Zudem sind<br />
alle Genussrouten zu Fuß, mit dem Rad oder<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.<br />
CHANCE FÜR PRODUZENTEN<br />
„Mit Angeboten wie den <strong>Tirol</strong>er Genussrouten<br />
können Einheimische und Gäste die Lebensmittel<br />
nicht nur konsumieren, sondern<br />
auch deren Herstellung erleben. Gleichzeitig<br />
bieten wir den Produzenten eine Chance,<br />
ihr Handwerk zu zeigen und die Qualität ihrer<br />
Produkte unter Beweis zu stellen“, betont<br />
Karin Seiler, Geschäftsführerin der <strong>Tirol</strong> Werbung.<br />
Bereits heute geben mehr als die Hälfte<br />
der Sommergäste in <strong>Tirol</strong> an, vom Angebot<br />
an regionstypischen Speisen und Getränken<br />
„äußerst begeistert“ zu sein.<br />
DIE TIROLER<br />
GENUSSROUTEN<br />
• Gusto Alpino Wipptal<br />
• Brandenberger Prügeltorte<br />
• Lechtaler Naturmilchkäse<br />
• Osttiroler Wildkräutergenuss<br />
• Quellkeimlinge<br />
• Stanzer Zwetschke<br />
• Stubaier Almkräuter<br />
• Stubaier Jungrind<br />
• Tarrenzer Wein<br />
• <strong>Tirol</strong>er Almkräuter<br />
• „<strong>Tirol</strong>er Edle“-Schokolade<br />
• Wildschönauer Krautinger<br />
• Zillertal Heumilchkäse<br />
• Landecker Honig<br />
Mehr dazu auf<br />
www.tirol.at/genussrouten<br />
– Bezahlte Anzeige –
Fortsetzung: Ausgezeichnete Gastronomie in Kufstein<br />
Gut Matzen, Reith im Alpbachtal<br />
Alpengasthof Schneeberg, Thiersee<br />
Hotel Stockerwirt, Reith im Alpbachtal<br />
Berggasthof Ackernalm, Thiersee<br />
Dorfwirt Reschenhofer, Reith im Alpbachtal<br />
Juffing Hotel & Spa, Thiersee<br />
Hotel Pirchnerhof, Reith im Alpbachtal<br />
Fliegerstube, Unterlangk<strong>am</strong>pfen<br />
Hotel Alpengasthof Pinzgerhof, Reith im Alpbachtal<br />
Fischerwirt, Walchsee<br />
Berggasthof Bärnstatt, Scheffau <strong>am</strong> Wilden Kaiser<br />
Traditionsgasthof Weißbacher, Wildschönau<br />
Bierol, Schwoich<br />
Genusshütte Norderbergalm, Wildschönau-Oberau<br />
Alpengasthof Gruberhof, Söll<br />
Ausgezeichnete Gastronomie in Kitzbühel<br />
27 HAUBEN | 66 GABELN | 4 STERNE<br />
Hallerwirt, Aurach<br />
Bistro Restaurant Rosengarten, Kirchberg<br />
Hotel Alte Post, Fieberbrunn<br />
Asado‘s Steakhouse, Kirchberg<br />
Stanglwirt, Going<br />
Hotel Klausen, Kirchberg<br />
Restaurant Zeitlos, Hopfgarten<br />
Hotel Elisabeth, Kirchberg<br />
Gasthaus Bärenbichl, Jochberg<br />
Hotel Gasteiger Jagdschlössel, Kirchdorf<br />
Landhotel Gasthof Jodlbühel, Jochberg<br />
Zum Schwarzen Adler, Jochberg<br />
Berggericht, Kitzbühel<br />
Lois Stern, Kitzbühel<br />
★ ★ ★ ★<br />
Sra Bua im Hotel Kempinski, Jochberg<br />
Neuwirt im Hotel Schwarzer Adler, Kitzbühel<br />
Steinberg im Kempinski Hotel Das <strong>Tirol</strong>, Jochberg<br />
Gasthaus Chizzo, Kitzbühel<br />
Stubn 1972Minglers Sportalm, Kirchberg<br />
Hotel Seebichl, Kitzbühel<br />
34 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Bichlhof, Kitzbühel<br />
Hochkitzbühel bei Tomschy, Kitzbühel<br />
Kupferstube im Hotel Tennerhof, Kitzbühel<br />
Hostaria im Hotel Resch, Kitzbühel<br />
Zuma im Hotel Weißes Rössl, Kitzbühel<br />
Huberbräu Stüberl, Kitzbühel<br />
Kaiserhof, Kitzbühel<br />
Penzinghof, Oberndorf<br />
Rasmushof, Kitzbühel<br />
Alpengasthaus Stanglalm, Oberndorf<br />
Wirtshaus Steuerberg, Kitzbühel<br />
s‘Pfandl, Reith bei Kitzbühel<br />
First Lobster, Kitzbühel<br />
Zum Tischlerwirt, Reith bei Kitzbühel<br />
Berggasthof Sonnbühel, Kitzbühel<br />
Unterlechners Esskultur, St. Jakob in Haus<br />
Steakhouse Kaps im A-Rosa Kitzbühel, Kitzbühel<br />
Aktivhotel Crystal, St. Johann in <strong>Tirol</strong><br />
Pipino‘s, Kitzbühel<br />
Post Hotel & Wirtshaus, St. Johann in <strong>Tirol</strong><br />
Hagstein, Kitzbühel<br />
Angerer Alm, St. Johann in <strong>Tirol</strong><br />
Mocking – Das Wirtshaus, Kitzbühel<br />
KochBar, St. Johann in <strong>Tirol</strong><br />
<strong>Tirol</strong>er<br />
GEMÜSE<br />
KISTE<br />
REGIONAL<br />
EINFACH<br />
NACHHALTIG<br />
VIELFÄLTIG<br />
www.tiroler.gemuesekiste.at<br />
Zustellung<br />
vor Ihre<br />
Haustüre
Genussliste<br />
Fortsetzung: Ausgezeichnete Gastronomie in Kitzbühel<br />
Bergasthaus Grander Schupf, St. Johann in <strong>Tirol</strong><br />
Vital-Landhotel Schermer, Westendorf<br />
Landhotel Strasserwirt, St. Ulrich <strong>am</strong> Pillersee<br />
Gasthaus Steinberg, Westendorf<br />
Sendlhof, Waidring<br />
G<strong>am</strong>skogelhütte, Westendorf<br />
Ausgezeichnete Gastronomie in Osttirol<br />
19 HAUBEN | 31 GABELN | 3 STERNE<br />
Das Pfleger, Anras<br />
Inside im Hotel Outside, Matrei in Osttirol<br />
Der Gannerhof, Innervillgraten<br />
★ ★ ★ ✰<br />
Gradonna Mountain Resort Chalets & Hotel, Kals <strong>am</strong> Großglockner<br />
Im Stadl, Nußdorf<br />
Hotel Gasthof Unterwöger, Obertilliach<br />
Adler Lounge, Kals <strong>am</strong> Großglockner<br />
Großvenediger, Prägraten<br />
Vincena, Lavant<br />
Genießer-Restaurant Reiterhof Ortnerhof, Prägraten<br />
Parkhotel Tristachersee, Lienz<br />
✰<br />
Moarhofstüberl, Lienz<br />
Hotel Replerhof, Prägraten<br />
Dolomiten Residenz**** Sporthotel Sillian, Sillian<br />
Grandhotel Lienz Orangerie, Lienz<br />
Jakobistub‘n im Hotel Jesacherhof, St. Jakob im Defereggen<br />
Kirchenwirt, Lienz<br />
Tandlerstuben im Naturhotel Tandler, St. Jakob im Defereggen<br />
Saluti, Matrei in Osttirol<br />
Strasserwirt, Strassen<br />
Rauterstube, Matrei in Osttirol<br />
✰<br />
Monte Dinnerclub, Matrei in Osttirol<br />
36 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Gasthof Hirschen<br />
Regional – was sonst?<br />
Fotos: Gasthof Hirschen<br />
Regionalität und Bodenständigkeit zeichnen den von F<strong>am</strong>ilie Scholl<br />
geführten Gasthof Hirschen in Leithen bei Seefeld aus.<br />
Regionalität auf der Speisekarte hat<br />
im Gasthof Hirschen nicht nur Priorität,<br />
sondern ist selbstverständlich.<br />
Durch die eigene Landwirtschaft ist<br />
es möglich, Milch, Kalb- und Rindfleisch<br />
vom eigenen Hof zu beziehen und im<br />
Hotel-Restaurant zu Köstlichkeiten zu verarbeiten.<br />
Darüber hinaus wird mit mehreren<br />
bäuerlichen F<strong>am</strong>ilien zus<strong>am</strong>mengearbeitet,<br />
die den Gastronomiebetrieb mit<br />
regionalen und saisonalen <strong>Tirol</strong>er Lebensmitteln<br />
beliefern. Ausgezeichnet ist der<br />
Gasthof Hirschen aufgrund seiner Priorität<br />
für Regionalität mit mehreren Gütesiegeln.<br />
Auch in der Speisekarte finden sich Regionalität<br />
und Saisonalität wieder. „Wenn wir<br />
zum Beispiel etwas schlachten, verwerten<br />
wir es ausschließlich für unseren Betrieb.<br />
Seit Kurzem halten wir auch <strong>Tirol</strong>er Weidegänse,<br />
für das Martinifest im November.<br />
Sie entwickeln sich toll und dadurch haben<br />
wir eventuell eine neue Nische für uns<br />
entdeckt. Wir kochen, was wir können,<br />
und das wissen und schätzen unsere Gäste,<br />
die bei uns häufig zu Wiederholungstätern<br />
werden. Wenn unsere Gäste sich <strong>am</strong><br />
Gardasee verabschieden und meinen: ‚Bis<br />
später im Hirschen‘, zeigt uns das, dass<br />
wir auf einem guten Weg sind“, schmunzelt<br />
Gastwirt Peter Scholl.<br />
DAS WERTVOLLSTE GUT<br />
Neue Wege werden im Gasthof Hirschen<br />
nun auch mit der Wellwasser-Anlage beschritten,<br />
die es ermöglicht, prickelndes<br />
Mineralwasser aus herausragendem <strong>Tirol</strong>er<br />
Leitungswasser zu beziehen. „Unser<br />
quellfrisches Wasser ist wohl eines der<br />
absolut besten und wertvollsten Produkte<br />
unseres Landes und kaum genug wertzuschätzen.<br />
Wir können nicht immer von<br />
der Klimakrise reden und selbst nichts<br />
tun. Wir haben alles, was wir brauchen,<br />
in nächster Nähe, wir müssen es nur klug<br />
vermarkten und natürlich wertschätzen“,<br />
meint Peter Scholl.<br />
TRADITION & INNOVATION<br />
„Der Mensch sucht den Erfolg, so ist er<br />
pro- gr<strong>am</strong>miert“, überlegt der Gastwirt. In<br />
den vergangenen Jahren wurde viel Energie<br />
in den umfassenden Umbau und die<br />
Erneuerung des Betriebs investiert. Die<br />
alten Gemäuer – das Haus besteht seit<br />
dem Jahr 1756, ursprünglich als Urhof des<br />
Klosters St<strong>am</strong>s und Umspannstation der<br />
Pferdefuhrwerke <strong>am</strong> Weg über den Zirler<br />
Berg Richtung Scharnitz und Mittenwald –<br />
wurden liebevoll in ein neues Gewand gehüllt,<br />
ohne den Stil zu sehr zu verändern.<br />
„Außerdem haben wir seit diesem Jahr<br />
unsere eigene Photovoltaikanlage, mit der<br />
wir nun auch, neben unserer Biomasseanlage,<br />
nachhaltigen Strom und Wärme<br />
produzieren. Unsere Gäste freut es“, so Peter<br />
Scholl. 2008 übernahm er gemeins<strong>am</strong><br />
mit seiner Frau Martina den Betrieb von<br />
seinen Eltern. Auch ihre beiden Töchter<br />
helfen tatkräftig im F<strong>am</strong>ilienbetrieb mit.<br />
Peter erzählt: „Wir bemühen uns zu zeigen,<br />
wie es funktionieren kann, dass ein<br />
Weiterbestehen gut möglich ist. Unsere<br />
beiden Töchter sind jedenfalls für alle Bereiche<br />
tauglich und motiviert. Sie bringen<br />
viele neue Ideen ein, die mich und meine<br />
Frau begeistern. Daher machen wir uns<br />
keine Sorgen um das Bestehen des Gasthof<br />
Hirschen. Wir hoffen, dass noch viele weitere<br />
Generationen unseren F<strong>am</strong>ilienbetrieb<br />
aufrechterhalten werden.“<br />
VERSTÄRKUNG GEFRAGT<br />
Dass der Tourismus unter Personalmangel<br />
leidet, ist hinlänglich bekannt. „Die<br />
Gastronomie bietet schöne und vielfältige<br />
Berufe. Die ganze Welt steht einem offen<br />
und hat man sich einmal die Hörner abgestoßen,<br />
so findet man in der nächsten<br />
Umgebung einen sicheren Arbeitsplatz.<br />
Ein Grund für den Personalmangel ist die<br />
oft propagierte F<strong>am</strong>ilienfeindlichkeit und<br />
Unplanbarkeit der Arbeitszeiten im Tourismus.<br />
Das stimmt, jedenfalls bei uns,<br />
nicht. Wir haben montags und dienstags<br />
Ruhetag, die Arbeitszeiten sind klar definiert.<br />
Wir sind ein Ganzjahresbetrieb,<br />
bieten Sicherheit und 14 Gehälter. Zehn<br />
Tage nach Drei-König und einmal im Juli<br />
haben wir Betriebsurlaub. Kost und Logis<br />
gibt es frei. Außerdem bieten wir ein f<strong>am</strong>iliäres<br />
Beriebsklima und zeigen die nötige<br />
Wertschätzung und großen Respekt vor<br />
unseren Mitarbeitern. Nur gemeins<strong>am</strong> ist<br />
es möglich und ein gut funktionierendes<br />
Te<strong>am</strong> ist dafür die Voraussetzung. Wir<br />
würden uns über etwas Verstärkung in<br />
unserem Te<strong>am</strong> sehr freuen“, betont Peter<br />
Scholl.<br />
– Bezahlte Anzeige –
Fleischhof Oberland<br />
Qualität ist kein Zufall<br />
Über 50 Jahre Knowhow, harte Arbeit sowie der Wille, die vielen Kunden tagtäglich aufs Neue zu begeistern, stecken in den feinen Wurstwaren des Fleischhof Oberland.<br />
Mit viel Fingerspitzengefühl und Expertise<br />
werden im Fleischhof Oberland<br />
über 40 verschiedene Wurstartikel<br />
produziert, insges<strong>am</strong>t ca. 250 Tonnen pro Jahr.<br />
QUALITÄT IST KEIN ZUFALL<br />
Rohware wird vorwiegend von österreichischen<br />
Schlachthöfen bezogen. Doch auch<br />
ein Schweinefi let aus Bayern oder Speck aus<br />
Südtirol ist im umfassenden Sortiment gelistet.<br />
Denn, der Fleischhof Oberland bezieht seine<br />
Ware großteils, zu etwa 80 Prozent, regional,<br />
das bedeutet, im Umkreis von ca. 200km<br />
rund um den Betrieb. Von der Zerlegung über<br />
die Produktion, Füllung und Reifung bis hin zu<br />
Verfeinerung und Verkauf, wird im Fleischhof<br />
Oberland selbst Hand angelegt. „Wir produzieren<br />
Rohwürste, Brühwürste, Kochwürste,<br />
Pökel- und Räucherware sowie Selchfl eischartikel.<br />
Viele dieser Wurstwaren sind frei von Allergenen<br />
und so für alle Konsumenten genießbar.<br />
Aktuell tüfteln wir an unseren besonderen saisonal<br />
erhältlichen Grillwürsteln, erklärt Georg<br />
Schuler, Geschäftsführer Fleischhof Oberland.<br />
Insges<strong>am</strong>t wurde der Fleischhof Oberland bereits<br />
mit 124 DLG und 153 ÖFFA Goldmedaillen<br />
gekürt.<br />
DIE BEZIEHUNGEN ZÄHLEN<br />
Privat- und Gastronomiekunden erfreuen sich<br />
nicht nur an den Produkten, sondern auch an<br />
den persönlichen Beziehungen zu den rund 80<br />
Mitarbeitern. „Ob kleiner Privat- oder großer<br />
Gastronomiekunde, jeder einzelne bedeutet<br />
uns gleich viel. Für besondere Wünsche und<br />
Anliegen haben wir immer ein offenes Ohr“,<br />
betont Manuel Falkner-Simon, Geschäftsführer<br />
Fleischhof Oberland. Der Fleischhof Oberland<br />
beliefert seine Kunden im Raum zwischen<br />
Achensee und Allgäu, zwischen Lech und S<strong>am</strong>naun.<br />
Zudem ist der Betrieb mit einer Filiale in<br />
Sölden und einem Abholmarkt mit Vollsortiment<br />
in Imst vertreten.<br />
QUALITÄT HEISST SERVICE<br />
„Qualität ist unser Alleinstellungsmerkmal. Z. B.<br />
ein Schweinefi let ist eben nicht gleich ein Schweinefi<br />
let, sondern es gibt verschiedene Qualitätsklassen<br />
und Zuschnitte, je nach Bedarf“, erklärt<br />
Georg Schuler. Auch besondere Kundenwünsche,<br />
wie Rind aus Brasilien oder Argentinien,<br />
oder gar Strauß und Känguru, weiß der Fleischhof<br />
Oberland zu erfüllen. Nose-to-tail Komplettpakete<br />
gibt es von heimischen Tieren. „In der<br />
Haubenküche fi ndet das immer mehr Anklang.<br />
Doch viele Betriebe haben nicht die personellen<br />
und technischen Möglichkeiten, das komplette<br />
Tier zu verarbeiten.“ Auf Bestellung übernimmt<br />
der Fleischhof Oberland darum auch gerne das<br />
Zuputzen, Portionieren und sogar Marinieren<br />
und Würzen für den Kunden, ebenso individuell<br />
wie dieser es wünscht, und liefert die Ware<br />
selbstverständlich tagfrisch aus.<br />
Foto: Robert Pühringer/Pühringer Fotografie<br />
AUSGEZEICHNETE WURST<br />
Alljährlich nimmt der Fleischhof Oberland an<br />
der Prämierung ausgezeichneter Wurstwaren<br />
durch die DLG (Deutsche Landwirtschaft-<br />
Gesellschaft) sowie ÖFFA (Österreichische<br />
Fleischerfachausstellung) teil. <strong>2023</strong> erhielten<br />
die Aufschnittwurst, Extrawurst, Krakauer und<br />
Polnische die begehrte Goldmedaille der DLG.<br />
Fleischhof Oberland GmbH &<br />
Co.KG<br />
Langgasse 121, A-6460 Imst<br />
Tel.: +43 54 12 69 66-0<br />
offi ce@fl eischhof-oberland.at<br />
www.fl eischhof-oberland.at<br />
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Der Sommer strahlt heller<br />
mit Grillfleisch <strong>am</strong> <strong>Teller</strong><br />
Sommergenuss mit Qualität und feinsten Wurst- und<br />
Fleischspezialitäten vom Fleischhof Oberland.<br />
Perfekt für DEINE Brot- und Urlaubszeit!<br />
www.fleischhof-oberland.at
Verfeinern Sie DAS Getränk<br />
wellwasser® still und perlend<br />
mit frischen Früchten und<br />
Kräutern der Saison.<br />
www.wellwasser.com
Foto: Gerhard Berger<br />
Seit 1267 in Eppan / Südtirol und seit 1944<br />
in Nordtirol bestens etabliert.<br />
1944 Gründung durch Peter Meraner sen. (Winzer aus Südtirol)<br />
1956 Übernahme des Betriebes durch seine Söhne Peter und Edi<br />
1988 Erwerb der Linherr GmbH und Übersiedelung<br />
zum Rennweg 16 in Innsbruck<br />
1995 Übernahme der Geschäftsleitung durch Dietmar Meraner<br />
1995 Projektstart „H<strong>am</strong>burger Fischmarkt“,<br />
jetziges 28. Fischvergnügen <strong>am</strong> Inn <strong>2023</strong><br />
1997 Kauf der Geschäftsanteile Weinkellerei P. Meraner GmbH<br />
und Linherr GmbH durch Dietmar Meraner-Pfurtscheller<br />
2005 Projektstart wellwasser ® - „aus Leitungswasser wird<br />
DAS Getränk wellwasser ® “<br />
2021 Verein Weinwerbung TIROL – der <strong>Tirol</strong>er Weinfachhandel -<br />
übersiedelt zum Rennweg 16 in Innsbruck<br />
über 750 Jahre Weinerfahrung<br />
zum guten Wein<br />
das beste Wasser<br />
aus Leitungswasser wird<br />
DAS Getränk wellwasser ®<br />
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Die Wellwasser Technology GmbH<br />
wurde als Finalist beim Energy<br />
Globe Austria in der Kategorie<br />
WASSER ausgezeichnet.<br />
Der Energy Globe Award ist der<br />
weltweit bedeutendste Umweltpreis<br />
und zeichnet jährlich, auf regionaler,<br />
nationaler und internationaler<br />
Ebene, herausragende nachhaltige<br />
Projekte aus.<br />
Foto: © www.guentheregger.at<br />
ohne Plastik, ohne Transportwege und Abgase, direkt aus der Leitung,<br />
keimfrei gefiltert mit natürlichem Mineralstoffgehalt
Hauben vor<br />
denVorhang<br />
31 <strong>Tirol</strong>er Spitzenköche<br />
und -köchinnen im Porträt.
Porträt<br />
Beim Dresch Erl<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Karl Anker<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Aus einer „Notsituation“<br />
und aus Leidenschaft und aus Überzeugung.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Ich bin<br />
Autodidakt.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen<br />
Werdegang (Auslandserfahrungen, Lehrmeister,<br />
Inspiration)? Hans Haas, Bojen Brbre, Catering<br />
<strong>Tirol</strong>er Festspiele Erl.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte<br />
Karl Anker<br />
Richtung) zu Ihrer kulinarischen Positionierung?<br />
Regionalität und Naturverbundenheit, das <strong>am</strong><br />
<strong>Teller</strong> zu schmecken, was man selber <strong>am</strong> Liebsten<br />
schmeckt.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Buchteln,<br />
Fisolensuppe.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Erler<br />
Wasser und Governo.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? <strong>Tirol</strong>er<br />
Butter.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Hausgemachtes<br />
Kräutersalz.<br />
Fischiff Innsbruck<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Reinhard H<strong>am</strong>un<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Toller<br />
erster Küchenchef, Kreativität, kein Büro.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)?<br />
Tourismusfachschule Zell <strong>am</strong> Ziller<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem<br />
beruflichen Werdegang (Auslandserfahrungen,<br />
Lehrmeister, Inspiration)? Hotel<br />
Kristall, Kurt Binder, Thierry Aragona, fine<br />
Dining, viele Kochbücher.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang<br />
(bestimmte Richtung) zu Ihrer kulinarischen<br />
Positionierung? Nicht jede Mode<br />
mitgehen, Geschmack Platz eins.<br />
Was ist Ihr persönliches<br />
Lieblingsgericht? Piccata Milanese.<br />
Was ist Ihr persönliches<br />
Lieblingsgetränk? Cola.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong><br />
liebsten? Salzzitrone.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten?<br />
Vadouvan.<br />
Fotos: Rupert Mühlbacher, R<strong>am</strong>on Haindl<br />
Georg Hauser mit seiner Mutter<br />
Restaurant Nester Stumm<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Georg Hauser<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Ich vertrete mit Stolz die<br />
fünfte Generation beim Nester und ich habe mir mit acht Jahren<br />
schon selber meinen Zwiebelrostbraten gekocht. Also der<br />
Sprung in die Küche war nicht schwer und total ohne Zwang.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Nach der abgeschlossenen<br />
Metzgerlehre in der ehemaligen Fleischhauerei Kröll<br />
in Mayrhofen habe ich im renommierten Restaurant Sieghard<br />
unter Sieghard Eder in Schwendau meine Kochlehre gemacht.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang<br />
(Auslandserfahrungen, Lehrmeister, Inspiration)? Nach<br />
dem Bunderheer 2003 bin ich meinem zweiten Padrone Thomas<br />
Grander vom jetzigen Restaurant Grander in Wattens nach Brixen<br />
(Bressanone) in das bekannte Restaurant Finsterwirt (Oste Scuro)<br />
gefolgt. Danach bin ich in meinem elterlichen Betrieb eingestiegen<br />
und hab mir dann mit vielen Reisen rund um die Welt meine Inspirationen geholt, um eigentlich drauf zu<br />
kommen, dass wir zu Hause alles haben, was wir brauchen, um gut zu kochen und glücklich zu sein! Ich habe dann<br />
die Metzgermeisterprüfung abgelegt und 2012 den Betrieb übernommen.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung) zu Ihrer kulinarischen Positionierung? Durch<br />
unsere Metzgerei, in der schonend, mit großer Sorgfalt und mit Respekt gegenüber den Tieren geschlachtet<br />
wird, sind wir natürlich voll in diesem Thema drinnen und überzeugen durch Fleischqualität und auch durch<br />
Verwendung oft in Vergessenheit geratener Teile in unseren Menüs. Seit Winter 2022/23 hab ich in der Küche<br />
mit Roland Stocker, auch ein Meister seines Fachs, weil er in den Besten Häusern Österreichs gekocht hat (z. B.<br />
Landhaus Bacher in Mautern) und unermüdlich neugierig ist, einen kongenialen Partner dazubekommen.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Ein Stück Beinfleisch, aus dem den ganzen Tag langs<strong>am</strong> vor sich<br />
hin köchelnden Suppentopf, mit frisch gerissenem Kren.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Cola.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Fleisch in allen Teilen.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Chili.<br />
Das Köhle Serfaus<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Lukas Neier<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Weil es mir Spaß<br />
macht, heimische Produkte zu verarbeiten, neue Gerichte<br />
zu entwickeln und diese perfekt auf den <strong>Teller</strong> zu<br />
bringen.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Durch die<br />
Ausbildung im Interalpen Hotel Tyrol.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen<br />
Werdegang (Auslandserfahrungen, Lehrmeister,<br />
Inspiration)? Der größte Meilenstein war auf jeden Fall<br />
meine Lehre im Interalpen Hotel unter der Leitung von<br />
Christoph Zangerl und anschließend unter Mario Döring<br />
sowie Peter Wiedner. Nach meinem Präsenzdienst beim<br />
Österreichischen Bundesheer hab ich noch drei Jahre in<br />
Wien gearbeitet und gelebt, was mich sehr weit gebracht<br />
hat. Es zog mich dann wieder zurück in die Heimat, wo<br />
ich seit fünf Jahren die Küchenleitung im Hotel & Garni<br />
Das Köhle unter Stefan und Theresa Köhle habe.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung)<br />
zu Ihrer kulinarischen Positionierung? Alles,<br />
was Spaß macht und was gut schmeckt, und natürlich<br />
so viel wie möglich von heimischen Produzenten.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Cordon Bleu.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Rosé<br />
Ch<strong>am</strong>pagner.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Heimisches<br />
Wild, Wildkräuter.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Piment<br />
d‘espelette.<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong> 43
Porträt<br />
Landgasthof<br />
Neurauter Hatting<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Franz Neurauter<br />
Ernst Moser<br />
Saluti Matrei in Osttirol<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Ernst Moser<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Eigentlich wollte ich<br />
Goldschmied werden, habe aber keine Lehrstelle gefunden.<br />
Die Kochlehre habe ich als Überbrückung begonnen,<br />
dann aber lieben gelernt, und bin auch dabei geblieben.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang<br />
(Auslandserfahrungen, Lehrmeister, Inspiration)?<br />
Frankreich Privatkoch, Hongkong, Wien, Saisonstellen in<br />
Österreich, Werner Matt, Rudi Schmölz (Mattes Wien), Palais<br />
Schwarzenberg, Hotel Imperial. Ich bin auch noch Praxislehrer<br />
in einer Tourismusschule, Obmann von Osttirol de Luxe<br />
(Köche und Produzentenvereinigung in Osttirol).<br />
Klemens Huber<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung)<br />
zu Ihrer kulinarischen Positionierung?<br />
Gehobene Regionalküche mit internationalem Einschlag.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Habe kein<br />
bestimmtes, aber alles. was sehr gut gekocht wird, macht<br />
mir Freude.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk?<br />
Sehr gute Weine.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten?<br />
Frische Produkte der Saison und, vor allem, was ich selbst<br />
in der Natur so finde.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Da gibt es<br />
natürlich einige, aber z. B. Safran hat was ganz Besonderes.<br />
Huber‘s<br />
Boutiquehotel Mayrhofen<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Klemens Huber<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Ich bin Koch geworden,<br />
da man da seine Kreativität voll ausleben kann und ich<br />
sehr gerne esse.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Lehre.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen<br />
Werdegang (Auslandserfahrungen, Lehrmeister, Inspiration)?<br />
Stock Resort (Lehre). Mit Alexander Fankhauser<br />
und Gerhard Krissemannn zu kochen. Mit 21 Jahren Küchenchef<br />
in Huber‘s Boutiquehotel und die eigene Haube<br />
zu erkochen.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung)<br />
zu Ihrer kulinarischen Positionierung? Alles ist<br />
erlaubt, was Spaß macht, mit klassischer Küche kombiniert<br />
und natürlichem Geschmack.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Kartoffelpüree<br />
mit Schmorbraten und Wurzelgemüse.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Kräftige<br />
Weißweine in Holz ausgebaut und Wasser.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten?<br />
Fisch, Fleisch, Butter, Kartoffel, Pilze.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Salz.<br />
Franz Neurauter<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Weil es ein<br />
abwechslungsreicher und kreativer Beruf ist, der<br />
mir viele Möglichkeiten bietet.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Meine<br />
Lehre absolvierte ich im Grand Hotel Europa in<br />
Innsbruck.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen<br />
Werdegang (Auslandserfahrungen, Lehrmeister,<br />
Inspiration)? Nach meinem Lehrabschluss sollte ich<br />
für kurze Zeit im elterlichen Betrieb mitarbeiten. Daraus<br />
wurden mittlerweile schon 25 Jahre. Dadurch<br />
hatte ich nach der Kochlehre nicht die Möglichkeit,<br />
weitere Erfahrungen bei anderen Küchenchefs zu<br />
machen. Doch dafür ist der Stil vom Landgasthof/<br />
<strong>Tirol</strong>er Wirtshaus Neurauter mein eigener. Jede<br />
Soße, Suppe und jedes Ragout, das wir auf unserer<br />
Speisekarte anbieten, wurde über die Jahre immer<br />
wieder verfeinert und ist zu 100 Prozent der Stil vom<br />
<strong>Tirol</strong>er Wirtshaus Neurauter!<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte<br />
Richtung) zu Ihrer kulinarischen Positionierung?<br />
Sehr gerne verarbeite ich frisches Gemüse, Kräuter<br />
und Salate der heimischen Bauern und wir kaufen<br />
regelmäßig bei unseren bevorzugten Bauern und<br />
Jägern die ganzen Tiere! Sehr gerne präsentieren<br />
wir vom jeweiligen Tier meist mehrere verschiedene<br />
Stücke in unterschiedlichen Garmethoden<br />
auf einem <strong>Teller</strong>. Dies bedeutet zwar sehr viel<br />
Zeitaufwand, ist aber dann doch ein Alleinstellungsmerkmal<br />
für unser Wirtshaus.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht?<br />
„Drei <strong>Tirol</strong>er“ (Knödel Tris).<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk?<br />
Johannisbeer mit Leitungswasser.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten?<br />
Butter.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten?<br />
Wacholderbeere.<br />
Fotos: Hartwig Gsaller, Huber, Mathias Brabetz, Paznauner Stube<br />
44 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Porträt<br />
Paznauner Stube Ischgl<br />
Auszeichnungen:<br />
★ ★ ★ ★ ★<br />
Küchenchef: Martin Sieberer<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Mit der Verarbeitung und dem<br />
Umgang mit Lebensmitteln dem Gast ein unglaubliches Erlebnis für<br />
alle Sinne zu bieten.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Ausbildung Lehre drei<br />
Jahre, im Anschluss zehn Jahre sich die Welt in den besten Küchen anzuschauen,<br />
das macht einen guten Koch aus.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang<br />
(Auslandserfahrungen, Lehrmeister, Inspiration)? Nicht nur die<br />
besten Häuser und deren Küchen kennenzulernen, sondern auch die<br />
großen Chefs, der Umgang mit den Mitarbeitern und Gästen waren für<br />
mich Inspiration.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung) zu<br />
Ihrer kulinarischen Positionierung? Produkte, die man vor Ort in<br />
der Region in toller Qualität vorfindet, entsprechend zu würdigen und<br />
hochzuhalten.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht?<br />
Paznauner Schafl in allen Variationen.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk?<br />
Österreichischer Rotwein – Cuvée Kerschbaum.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten?<br />
L<strong>am</strong>mfleisch, Butter und Olivenöl.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten?<br />
Alle frischen Küchenkräuter.<br />
Martin Sieberer<br />
<strong>2023</strong> © <strong>2023</strong> Gottardi © Gottardi GmbH & GmbH Co KG & Co KG<br />
<strong>2023</strong> © <strong>2023</strong> Gottardi © Gottardi GmbH & GmbH Co KG & Co KG<br />
Pecorino Falerio Falerio 2022 2022 10,-<br />
10,-<br />
TENUTE Pecorino TENUTE SAN Falerio SAN SISTO, Falerio SISTO, 2022 MARKEN, 2022 € ITALIEN 10,- € ITALIEN 10,-<br />
TENUTE TENUTE SAN SAN SISTO, SISTO, MARKEN, MARKEN, ITALIEN ITALIEN<br />
ITALIEN ITALIEN IM IM<br />
GLAS. GLAS.<br />
URLAUB URLAUB AM AM<br />
GAUMEN. GAUMEN.<br />
WWW.GOTTARDI.AT<br />
WWW.GOTTARDI.AT
Porträt<br />
Yscla Stüva Ischgl<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Benj<strong>am</strong>in Parth<br />
★ ★ ★ ★ ★<br />
Benj<strong>am</strong>in Parth<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Das Zubereiten von Gerichten hat mir schon in der Kindheit große Freude<br />
bereitet und im elterlichen Betrieb hatte ich reichlich Gelegenheit dazu.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Nach den Lehrjahren bei Heinz Winkler ging ich nach Wolfsburg<br />
zu Sven Elverfeld ins Restaurant Aqua.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang (Auslandserfahrungen, Lehrmeister, Inspiration)?<br />
Weitere markante Stationen meiner Ausbildung waren das Restaurant L‘Univers von Christian Plumail in<br />
Nizza, das Restaurant Bind von Christian Bind in Krusa (Dänemark), die L‘Auberge de l‘Ill von Marc Haeberlin in<br />
Illhaeusern (Frankreich) und das Can Fabes in Sant Celoni (Spanien), wo ich von Santi Sant<strong>am</strong>aria lernte.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung) zu Ihrer kulinarischen Positionierung? Weltoffen,<br />
frech und nicht alltäglich, garniert mit einer Prise Fantasie. Ich führe niemals mehr als drei Geschmacks-<br />
Komponenten reduziert zu einem Gericht zus<strong>am</strong>men.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Im Allgemeinen sind meine kulinarischen Präferenzen ein wenig<br />
stimmungsabhängig. An Meeresfrüchten komme ich allerdings nie vorbei.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Wein im Tal. Bier <strong>am</strong> Berg. Ganz einfach.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Alles, was mit Liebe zubereitet ist, ist für mich unwiderstehlich.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Ich habe meine sechs Lieblingsgewürze in der Kollektion Yscla<br />
Spices. Mit dabei: Fleur de Sel, Um<strong>am</strong>i und Jalapeno.<br />
Schwarzer Adler Hall in <strong>Tirol</strong><br />
Auszeichnungen:<br />
★ ★ ★ ★<br />
Küchenchef: Johannes Nuding<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Das Leben entschied für<br />
mich.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Villa Blanka<br />
Innsbruck.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang<br />
(Auslandserfahrungen, Lehrmeister, Inspiration)? Ich<br />
arbeitete unter anderem in Paris für Joel Robuchon und Pierre<br />
Gagnaire. War zwei Jahre Küchenchef für Pierre Gagnaire in<br />
Moskau, von 2014 bis 2022, Küchenchef für Pierre Gagnaire<br />
in London im Restaurant Sketch. 2019 wurde ich dort mit drei<br />
Michelin-Sternen ausgezeichnet. 2020 gewann ich den Eckart<br />
Witzigmann Preis für Hohe Kochkunst.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung)<br />
zu Ihrer kulinarischen Positionierung? Französische Basis,<br />
regionales Denken, internationale Einflüsse, modern interpretiert.<br />
Das Produkt steht im Vordergrund. Ehrliches Handwerk.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Wasser.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Fisch und Meeresfrüchte.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Salz.<br />
Johannes Nuding<br />
Lois Stern<br />
Lois Stern Kitzbühel<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Lois Stern<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Es ist das Schönste, Menschen zu beglücken. Wenn die Gäste zufrieden das Lokal verlassen,<br />
dann hat man selbst ein Glücksgefühl.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Ganz traditionell Koch/Kellner-Lehre im elterlichen Betrieb.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang (Auslandserfahrungen, Lehrmeister, Inspiration)? Zürich, Göteborg,<br />
Londen, Sydney, Tokio. Meilenstein: Eröffnung Restaurant 1994.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung) zu Ihrer kulinarischen Positionierung? Fusionküche.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Ceviche.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Sake Dassai Junmai Daiginjo, Super Premium.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Fisch, Gemüse.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Galant, Ingwer, Koriander, Chili, Miso.<br />
Fotos: TargetGroup – Jan Hetfleisch, Volker Hobl, Lois Stern,<br />
46 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
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Angegebene Verbrauchs- und CO2-Emissionswerte ermittelt nach WLTP.<br />
* Gültig ausschließlich für Privatkunden bei Kaufvertragsabschluss bis 31.12.<strong>2023</strong> bzw. bis Beendigung der Bundesförderung.<br />
Die E-Mobilitätsförderung <strong>2023</strong> setzt sich zus<strong>am</strong>men aus dem Anteil des Bundes für Fahrzeuge mit einem Basispreis bis<br />
max. € 60.000,- und einer vollelektrischen Mindestreichweite von 60km (Wertangabe brutto, Bedingungen siehe<br />
www.umweltfoerderung.at) und dem Anteil der Fahrzeugimporteure (Wertangabe netto). Ein individuelles Beratungsgespräch<br />
für Ladeinfrastruktur kann gerne durch unseren Installationspartner Shell Recharge erfolgen.<br />
Symbolfoto
Porträt<br />
Thomas Ruepp<br />
Gasthof Hotel Zum Mohren<br />
Reutte<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Thomas Ruepp<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Da mich die Küche von Kindheit<br />
an begeistert hat und mir das Kochen schon immer Spaß<br />
gemacht hat. Da mir gutes Essen immer sehr wichtig war.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Hotelfachschule<br />
Villa Blanka in Innsbruck.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang<br />
(Auslandserfahrungen, Lehrmeister, Inspiration)? Auslandsjahre<br />
in Amerika im Bundesstaat Vermont und in der Schweiz.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung)<br />
zu Ihrer kulinarischen Positionierung? Mir sind regionale<br />
Lebensmittel sehr wichtig, da die Landwirtschaft auch unser<br />
wunderschönes Land <strong>Tirol</strong> pflegt.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Dry Aged Steak vom<br />
heimischen Rind.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Bier und Wein.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? L<strong>am</strong>mfleisch.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Fleur de Sel und<br />
frische Kräuter aus dem Garten.<br />
Wilder Mann Lans<br />
Auszeichnungen: ✰<br />
Küchenchef: Michael Streng<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Die Gastronomie war für mich immer schon eine interessante und besondere Branche.<br />
Als Koch hat man einen äußerst kreativen, aber auch stressigen Alltag, in dem einem die ganze Welt offensteht.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Ich absolvierte meine drei Lehrjahre im Gasthaus zum Wilden Mann in Lans.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang (Auslandserfahrungen, Lehrmeister, Inspiration)?<br />
Lehrjahre waren keine Herrenjahre. Es ist auch vorgekommen, dass ich in Tränen nach Hause ging. Im Nachhinein habe<br />
ich viel daraus gelernt.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung) zu Ihrer kulinarischen Positionierung? Die <strong>Tirol</strong>er Küche<br />
auf Top-Niveau auf den <strong>Teller</strong> zu bringen, mit regionalen und frischen Produkten und ausgezeichnetem Service.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Meine große Kindheitserinnerung, einfach gut: Wurstnudeln.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Wein, Bier, Negroni.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Frischer Fisch, in allen Variationen.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Muskatnuss, da es fast jedem Essen das gewisse Etwas verleiht.<br />
Michael Streng<br />
Florian Obwegeser<br />
Zirbenstube „Post<strong>am</strong>t“ Steeg<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Florian Obwegeser<br />
Warum sind Sie Koch geworden? F<strong>am</strong>iliengefüge. Mein erstes Foto in der Kochkleidung zeigt mich mit ca.<br />
zwei Jahren<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Fünfjährige Hotelfachschule Villa Blanka, Innsbruck.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang (Auslandserfahrungen, Lehrmeister, Inspiration)?<br />
Vila Joya, Portugal, Dieter Koschina, Küchenmeister WIFI Innsbruck.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung) zu Ihrer kulinarischen Positionierung? Jagd<br />
und Küche verbinden. From nose to tail.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Jasmins Kirschknödel.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Homemade Holler-Sirup.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Alles, was Saison hat.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Pfefferarten.<br />
Fotos: Zum Mohren, Wilder Mann, Wild + Te<strong>am</strong> Fotoagentur, Wilderin<br />
48 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Porträt<br />
Die Wilderin Innsbruck<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Laurids Kind<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Zu schlecht für den Fußballprofi. Zu gelangweilt<br />
auf der Schulbank. Nach dem Abitur habe ich bei einem Praktikum die Lust<br />
und Leidenschaft zum Kochen entdeckt - und bin zum Glück dabei geblieben.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Gelernt habe ich das Kochhandwerk<br />
im Schlosshotel Hugenpoet in Essen-Kettwig.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang (Auslandserfahrungen,<br />
Lehrmeister, Inspiration)? Meine prägendsten Stationen waren sicherlich<br />
bei meiner Lehrcheffin Erika Bergheim sowie bei Gottfried Prantl im Hotel Das<br />
Central in Sölden.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung) zu Ihrer kulinarischen<br />
Positionierung? Saisonal, regional, ehrlich. Ich haben schon immer sehr<br />
gerne mit einem Warenkorb gekocht. In der Wilderin kann ich das jetzt voll und<br />
ganz ausleben und ausschließlich mit dem kochen, was mir die Natur, die Region,<br />
die Bauern an Waren zum Verkochen zur Verfügung stellen. Immer abwechselnde<br />
Produkte. Immer grandiose Qualität. So macht Kochen richtig Spaß.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Gnocchi mit cremigem Ziegenfrischkäse,<br />
Kirschparadeiserragout und Kräutern.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Tagsüber mal Kaffee und viel, viel<br />
Wasser, abends ab und an auch was anderes …<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Erdäpfel in allen Varianten.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Wilde Bachkresse.<br />
Laurids Kind<br />
Erstklassige Gastfreundschaft<br />
Hotel Sailer. Erstklassige Gastfreundschaft im Herzen von Innsbruck. Seit 1896!<br />
In fußläufiger Entfernung zur Innsbrucker Altstadt<br />
gelegen, wird das in fünfter Generation<br />
geführte F<strong>am</strong>ilienhotel von Joschi und Sabine<br />
Sailer betrieben und vereint auf eindrucksvolle<br />
Weise regionale Tradition mit modernem Flair.<br />
Mit 88 modern ausgestatteten Zimmern im Vier-<br />
Sterne-Standard bietet das Hotel Sailer einen<br />
hohen Wohlfühlfaktor. 2021 erfolgte eine Erweiterung<br />
der Seminarräume und Veranstaltungsbereiche.<br />
Sie umfassen jetzt vier hochmoderne<br />
Räumlichkeiten, die für Veranstaltungen verschiedenster<br />
Größe (von fünf bis 60 Personen) ideal<br />
geeignet sind und die Möglichkeit zur individuellen<br />
Gestaltung bieten.<br />
Das Restaurant des Hotels Sailer ist ein wahrer<br />
Genussort, wo das talentierte Küchente<strong>am</strong><br />
exquisite Gerichte der gehobenen <strong>Tirol</strong>er und<br />
österreichischen Küche mit internationalen Einflüssen<br />
kreiert. Mit dem Fokus auf regionale Produkte<br />
setzt das Hotel Sailer auf Nachhaltigkeit,<br />
stärkt die heimische Wirtschaft und ist ein echtes<br />
Spiegelbild der reichen <strong>Tirol</strong>er Kultur. Drei der<br />
gemütlichen, rustikalen Stuben st<strong>am</strong>men aus<br />
Herausragende Kulinarik, vielseitige Veranstaltungsräume & f<strong>am</strong>iliäre Führung.<br />
Bauernhäusern verschiedener <strong>Tirol</strong>er Täler,<br />
wobei die Wettersteinstube zu den ältesten<br />
Teilen des Restaurants zählt. Im Sommer lädt<br />
ein idyllischer Gastgarten zum Verweilen ein,<br />
der von zwei prächtigen Kastanienbäumen beschattet<br />
wird und möglicherweise der schönste<br />
Innsbrucks ist. Nicht zu vergessen ist der beeindruckende<br />
Weinkeller des Hotels, in dem über<br />
300 verschiedene Etiketten aus aller Welt lagern<br />
und zur Perfektion reifen<br />
Hotel Sailer ****<br />
Ad<strong>am</strong>gasse 8 | A-6020 Innsbruck<br />
Tel. +43 512 5363, Fax +43 512 53637<br />
E-Mail: hotel@sailer-innsbruck.at<br />
www.sailer-innsbruck.at<br />
Täglich geöffnet!<br />
Instagr<strong>am</strong>: hotelsailerinnsbruck, Facebook: Hotel Sailer<br />
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Porträt<br />
Interalpen Chef‘s Table Telfs<br />
Auszeichnungen:<br />
★ ★ ★ ★<br />
Küchenchef: Mario Döring<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Ich wollte mein Hobby und<br />
meine Leidenschaft zum Beruf machen. Aus diesem Grund<br />
habe ich mich d<strong>am</strong>als für eine Kochlehre entschieden und bin<br />
bis heute sehr glücklich mit meiner Entscheidung.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Nachdem ich drei<br />
Jahre <strong>am</strong> Bodensee war und einen kurzen Abstecher in die<br />
Schweiz gemacht habe, landete ich durch einen Zufall in <strong>Tirol</strong>.<br />
Mario Döring<br />
Seitdem hat mich <strong>Tirol</strong> nie wieder losgelassen. Es ist zu meiner<br />
neuen Heimat geworden.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang (Auslandserfahrungen,<br />
Lehrmeister, Inspiration)? Dieses Jahr (<strong>2023</strong>) habe ich ein ganz besonderes<br />
Jubiläum, auf das ich stolz bin: Zehn Jahre Küchenchef im Interalpen-Hotel Tyrol.<br />
Meine Inspiration beim Kochen ist es, bekannte Kindergerichte neu aufleben zu lassen<br />
und den unbeschwerten Geschmack neu zu verpacken.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung) zu Ihrer kulinarischen<br />
Positionierung? Unsere Gerichte werden aus regionalen sowie internationalen Zutaten<br />
und Gewürzen gekocht und verschmelzen so zu einzigartigen, neuen Gerichten, welche<br />
großen Anklang bei unseren Gästen aus aller Welt finden. Wir wollen herkömmliche<br />
Zutaten mit internationalen vermischen, um so einen neuen Geschmack zu kreieren<br />
und etwas Besonderes zu schaffen, das in Erinnerung bleibt.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Thailändische Küche im Allgemeinen.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Holunderblütensirup mit Mineralwasser.<br />
Das schmeckt einfach erfrischend.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Koriander und Knoblauch.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Knoblauch.<br />
ice Q Sölden Sölden<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Klaus Holzer<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Der Beruf<br />
Koch ist sehr vielfältig und abwechslungsreich.<br />
Es ist immer wieder spannend, mit<br />
verschiedenen Produkten ein neues Gericht zu<br />
kreieren und sich kreativ auszuleben.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)?<br />
Durch meine F<strong>am</strong>ilie bestand Kontakt zum<br />
Hotel Imperial in Wien, einem der renommiertesten<br />
Häuser in Wien. Dort habe ich meine<br />
Koch- und Kellnerausbildung absolviert und<br />
mit Diplom abgeschlossen.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen<br />
Werdegang (Auslandserfahrungen,<br />
Lehrmeister, Inspiration)? Durch meinen<br />
Lehrmeister Rupert Schnait wurden mir in<br />
kürzester Zeit viele Möglichkeiten eröffnet.<br />
Meine Auslandserfahrung beschreibt sich<br />
dadurch, dass ich im Hotel Imperial mit einem<br />
Michelin-Stern und drei Gault&Millau-Hauben<br />
viele verschiedene Facetten erleben durfte. Von<br />
der französischen bis hin zur internationalen<br />
Küche und Gastköchen aus aller Welt. Durch<br />
die Staatsbesuche und Banketts wurde die<br />
Küche stets den Ländern und Wünschen der internationalen<br />
Gäste angepasst. Zudem hatte ich die Möglichkeit,<br />
mir im Hotel Sheraton Westpark in München<br />
verschiedenste Formen der Gastronomie anzuschauen.<br />
Von der Systemgastronomie bis hin zur Wirtshausküche<br />
oder auch Caterings mit bis zu 8.000 Personen. Zusätzlich<br />
habe ich während meiner Lehre in der Urlaubszeit<br />
in verschiedene Betriebe hineingeschaut, um sämtliche<br />
Klaus Holzer<br />
Erfahrungen mitzunehmen. Mit all dieser Erfahrung ist<br />
es mir gelungen, seit mehreren Jahren als recht junger<br />
Küchenchef das Gourmetrestaurant ice Q in Sölden zu<br />
repräsentieren und als Te<strong>am</strong> zwei Gault&Millau-Hauben<br />
zu erkochen.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung)<br />
zu Ihrer kulinarischen Positionierung? Meine<br />
Positionierung halte ich eher klassisch. Sie ist<br />
einfach, aber trotzdem geschmacklich eine Gaumenfreude.<br />
Manchmal braucht es nur zwei bis drei<br />
Komponenten auf dem <strong>Teller</strong>, um etwas Besonderes<br />
zu kreieren. Das, was mir persönlich schmeckt,<br />
kommt auf den <strong>Teller</strong> für die Gäste. Bei der Auswahl<br />
der Komponenten bzw. Zutaten ist mir jedoch die<br />
Regionalität ein großes Anliegen. Wir achten darauf,<br />
dass die Produkte aus Österreich, Italien und<br />
Südtirol kommen, um auch den Lieferweg so kurz<br />
wie möglich zu halten.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Als<br />
Koch hat man viele Gerichte, die einem besonders<br />
gut schmecken. Ein klassisches Schnitzel <strong>am</strong> Mitagstisch<br />
wäre jedoch für mich nicht wegzudenken<br />
und zählt somit schon als Lieblingsgericht.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Ein<br />
schön gekühlter Schaumwein darf hin und wieder<br />
nicht fehlen. Zu besonderen Anlässen genieße ich<br />
auch gerne ein Glas PINO 3000, der höchste Pino<br />
Noir der Alpen, welcher bei uns im ice Q reift.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Hier<br />
bevorzuge ich definitiv saisonales Gemüse oder<br />
Obst. Ich bin froh darüber, wenn ein Bauer ein<br />
Gemüse in bester Qualität und Reife zur Saison<br />
zur Verfügung hat. Ein perfekt reifer Apfel oder<br />
eine reife Tomate weist einfach den besten Geschmack<br />
auf.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Fenchels<strong>am</strong>en<br />
sind für mich pure Vielfalt. Sie sind fast<br />
überall anwendbar und besitzen eine gewisse Süße,<br />
Würze, Fruchtigkeit und Herbe. Der Fenchels<strong>am</strong>en ist<br />
einfach super facettenreich und nicht einfach nur ein<br />
Pfeffer, sondern etwas Besonderes mit einem frischen<br />
Geschmack.<br />
Fotos: Kirchgasser, Christian Schneider, <strong>Tirol</strong>er Hof<br />
50 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Porträt<br />
Restaurant <strong>Tirol</strong>er Hof Kufstein<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Viktoria Fahringer<br />
Warum sind Sie Köchin geworden? Ich denke, das Kochen wurde mir gewissermaßen<br />
in die Wiege gelegt. Schon als Kind war ich fasziniert von den Düften und Aromen,<br />
die aus der Küche des Gasthauses <strong>Tirol</strong>er Hof meiner Eltern strömten. Diese Begeisterung<br />
hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt und heute bin ich stolz, meinen<br />
Leidenschaften im gastronomischen Bereich nachgehen zu können. Die Vielfalt der<br />
Möglichkeiten, Facetten, bunten Farben und Geschmäcker der kulinarischen Welt<br />
begeistern mich jedes Mal aufs Neue. Es ist wie ein Abenteuer für die Sinne, wenn<br />
ich verschiedene Zutaten kombiniere, Aromen harmonisiere und neue Geschmackserlebnisse<br />
kreiere. Diese kreative Freiheit und die Möglichkeit, Menschen durch meine<br />
Gerichte zu berühren, sind für mich die größten Motivationsfaktoren. Gleichzeitig<br />
habe ich auch eine unternehmerische Ader, die mich antreibt. Die Fähigkeit, nicht<br />
nur kulinarische Köstlichkeiten zu kreieren, sondern auch ein erfolgreiches Geschäft<br />
aufzubauen und zu führen, ist für mich eine spannende Herausforderung. Meine<br />
unternehmerische Sprache und mein Sinn für Organisation kommen mir dabei zugute<br />
und helfen mir, meine Visionen umzusetzen. Insges<strong>am</strong>t bin ich dankbar für die<br />
Kombination aus meiner kulinarischen Leidenschaft, meinem unternehmerischen<br />
Denken und dem stetigen Streben nach neuen kreativen Herausforderungen in der<br />
gastronomischen Welt. Es erfüllt mich mit Freude, meine Gäste immer wieder aufs<br />
Neue zu überraschen und ihnen unvergessliche Geschmackserlebnisse zu bieten.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Im Jahr 2014 begann ich meine Kochlehre<br />
mit Matura unter der inspirierenden Führung meines Vaters, der d<strong>am</strong>als als Inhaber<br />
und Chefkoch unseres F<strong>am</strong>ilienbetriebs fungierte. Diese intensive Ausbildung<br />
bildete den Grundstein für meine berufliche Laufbahn als Köchin. Nach Abschluss<br />
meiner Lehre wollte ich meine Fähigkeiten weiterentwickeln und neue Erfahrungen<br />
s<strong>am</strong>meln. Daher entschied ich mich dazu, Stationen in renommierten Restaurants<br />
und Küchen in Frankreich und Deutschland zu absolvieren. Parallel dazu absolvierte<br />
ich verschiedene Weiter- und Fortbildungen <strong>am</strong> WIFI, um mein Wissen zu erweitern<br />
und mich in speziellen Bereichen der Gastronomie weiterzubilden. Zu meinen absolvierten<br />
Lehrgängen gehörten das Lehrlings-Ausbildertraining, die Diätküche, der<br />
Diplom-Gardemanger und der Diplom-Pâtissier. Diese Weiterbildungen ermöglichten<br />
es mir, mein Fachwissen zu vertiefen und mich in verschiedenen Bereichen zu spezialisieren,<br />
um meine eigene kulinarische Handschrift zu entwickeln. Diese vielfältigen<br />
Erfahrungen und die Kombination aus traditionellem F<strong>am</strong>ilienbetrieb und internationaler<br />
Küche haben mich zu der <strong>am</strong>bitionierten und kreativen Köchin gemacht, die<br />
ich heute bin. Ich bin stolz darauf, meine kulinarische Leidenschaft in jedem Gericht<br />
zum Ausdruck zu bringen und meinen Gästen unvergessliche Geschmackserlebnisse<br />
zu bieten.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang (Auslandserfahrungen,<br />
Lehrmeister, Inspiration)? Mein beruflicher Werdegang ist von einigen<br />
prägenden Erfahrungen geprägt. Insbesondere die Zeit in einem renommierten<br />
2-Sterne-Betrieb in Deutschland hat einen nachhaltigen Einfluss auf mich gehabt.<br />
Die erlangten Erfahrungen und Erkenntnisse prägen mich bis heute und haben<br />
mein Verständnis von Spitzenküche und dem Streben nach Perfektion geformt.<br />
Gleichzeitig haben meine Aufenthalte in Frankreich eine faszinierende Gegenseite<br />
der Gastronomie offenbart. Dort habe ich wertvolle Lektionen über Führungsstile,<br />
Motivation und den respektvollen Umgang mit der Natur gelernt. Diese Erfahrungen<br />
sind bis heute tief in mir verwurzelt und dienen als ständige Quelle der Motivation<br />
für meine persönliche und berufliche Entwicklung. Darüber hinaus sind es auch<br />
die unscheinbaren Details und Gespräche mit unterschiedlichsten Menschen, die<br />
mich immer wieder zu meinen grundlegenden Werten zurückführen. Diese Begegnungen<br />
erinnern mich daran, wie wichtig Respekt, Achts<strong>am</strong>keit und Authentizität<br />
im Umgang mit anderen Menschen und der Natur sind. Sie inspirieren mich dazu,<br />
meinen kulinarischen Weg mit Herz und Seele zu verfolgen und mich kontinuierlich<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung) zu Ihrer kulinarischen<br />
Positionierung? Meine kulinarische Ausrichtung ist vielseitig und modern und noch<br />
keinesfalls zu Ende entwickelt! Inspiriert von verschiedenen Quellen verbinde ich<br />
zeitgemäße Trends wie vegane und glutenfreie Küche mit meiner eigenen Kreativität.<br />
Dabei fließen auch Zutaten aus f<strong>am</strong>iliärer Eigenjagd und unserem eigenen Schrebergarten<br />
in meine Gerichte ein, um eine einzigartige Geschmacksvielfalt zu schaffen.<br />
Die Verwendung von frischen und hochwertigen Zutaten ermöglicht es mir, abwechslungsreiche<br />
und ansprechende Gerichte zu kreieren. Dabei entwickle ich kontinuierlich<br />
meine kulinarische Linie weiter und lasse mich von meiner Leidenschaft für qualitativ<br />
hochwertige Küche und die Vielfalt der Aromen inspirieren.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Bouillabaisse, die französische Fischsuppe.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Almdudler!<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Ich arbeite gerne mit einer Vielzahl von<br />
Zutaten und experimentiere gerne mit unterschiedlichen Geschmackskombinationen.<br />
Wenn ich mich jedoch auf eine Zutat festlegen müsste, wären es frische Kräuter. Sie<br />
verleihen den Gerichten eine wunderbare Frische und Aromenvielfalt. Kräuter sind für<br />
mich unverzichtbar und ich liebe es, mit ihnen zu kochen.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Wenn es um mein Lieblingsgewürz<br />
geht, ist die Nelke etwas ganz Besonderes für mich. Ihr intensives Aroma und ihre einzigartige<br />
Note verleihen meinen Gerichten eine besondere Raffinesse. Die Nelke ist wie<br />
ein geheimes Gewürz, das meine Kreationen in etwas Außergewöhnliches verwandelt.<br />
Mit ihrer Präsenz in meiner Küche schaffe ich unvergessliche Geschmackserlebnisse,<br />
die meine Gäste immer wieder begeistern.<br />
Viktoria Fahringer<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong> 51
Porträt<br />
Der Unterwirt Ebbs<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Christian Ranacher<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Ich habe mich schon als<br />
Kind für Zutaten und Rezepte interessiert. Wenn meine Oma<br />
oder Mutter in der Küche standen und mit flinken Händen für<br />
die F<strong>am</strong>ilie gekocht haben, übte das große Anziehungskraft<br />
auf mich aus. Außerdem hab ich selber sehr gerne gegessen<br />
und dachte dann, dass es ja super praktisch wäre, wenn ich<br />
mir selber etwas Leckeres kochen kann. Die Kochlehre war<br />
für mich dann eigentlich eine logische Konsequenz.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Ich habe eine<br />
Kochlehre in einem sehr guten <strong>Tirol</strong>er Wirtshaus gemacht.<br />
Dort habe ich den Grundstein für meine weiteren Aus- und<br />
Weiterbildungen gelegt.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang (Auslandserfahrungen, Lehrmeister, Inspiration)?<br />
Der Haubenkoch und Gourmetpionier Edmund Steindl vom Unterwirt in Ebbs saß bei meiner Lehrabschlussprüfung<br />
in der Kommission und sagte nach der Prüfung zu mir: „Christian, du hast das Talent, ein verd<strong>am</strong>mt<br />
guter Koch zu werden! Dein Handwerk ist profund, dein Geschmackssinn präzise und deine Kreativität<br />
hat Potenzial! Wenn du Lust hast, komm zu uns in den Unterwirt und lerne weiter!“ Das hat mir natürlich sehr<br />
getaugt, dass jemand an mich und mein Talent glaubt. Ich habe auch recht schnell verstanden, dass speziell<br />
die Spitzengastronomie mir einen großen Spielraum für kreative Zugänge erlaubt. Ich habe Erfahrungen in<br />
einigen der besten Häuser des Landes s<strong>am</strong>meln können, bevor ich dann 2014 die tolle Möglichkeit bekommen<br />
habe, als Küchenchef die Leitung im Unterwirt in Ebbs zu übernehmen! Ein Meilenstein in den letzten zwei<br />
Jahren war sicherlich, dass wir in den elitären Kreis der Jeunes Restaurateurs (JRE) aufgenommen wurden. JRE<br />
ist eine überwiegend europäische Vereinigung junger Restaurantbesitzer:innen und Köch:innen. Der Austausch<br />
und die Vernetzung ist für mich und uns sehr wertvoll.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung) zu Ihrer kulinarischen Positionierung? Wir sind<br />
weltoffen und fühlen uns dem guten Geschmack und der Umwelt verpflichtet. Immer das Erstklassige, kontrolliert<br />
und bewusst gewählt, möglichst regional und biologisch. Seit Jahrzehnten ist diese Haltung im Unterwirt<br />
selbstverständlich. Mit unserer Auffassung von wirklich guter Kulinarik wollen wir unsere Gäste nicht überfrachten,<br />
sondern glücklich machen. Dabei sind für uns das traditionelle Gericht und zeitgenössische Esskultur<br />
kein Widerspruch, sondern Geschmackssache.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Ich hab kein Lieblingsgericht. Mir KANN alles schmecken.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Während der Arbeit Wasser. Danach ein ausgezeichneter Rum.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Sommergemüse (z. B. Ochsenherzentomaten) vom Bio-Bauern.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Galgant und Wiesenkümmel.<br />
Christian Ranacher<br />
Herrnhaus Brixlegg<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Lukas Moigg<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Ich habe die Arbeit als<br />
kleines Kind bei meinem Papa gesehen und es hat mir immer<br />
schon gefallen, Koch zu werden.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Lehre Böglerhof,<br />
Alpbach.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang<br />
(Auslandserfahrungen, Lehrmeister, Inspiration)?<br />
Bester Meister – mein Papa, Lehre Alois Prosser.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung)<br />
zu Ihrer kulinarischen Positionierung? Verfeinerte, regionale<br />
Küche.<br />
Lukas Moigg<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Backhendl.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Bier.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Wild.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Liebstöckl.<br />
TOM Mascher<br />
Günter L<strong>am</strong>pert und David Wagner<br />
Kulinarium im Hotel Kaiserhof Ellmau<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: David Wagger<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Klassische Koch-/Kellnerlehre.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung) zu Ihrer kulinarischen Positionierung?<br />
Österreichische-mediterrane Richtung.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Zwiebelrostbraten.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Gin Tonic.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Paprika, Tomate.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Kräuter.<br />
Küchenmeister: Günter L<strong>am</strong>pert<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Spinatknödel.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Grauburgunder aus Österreich.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Kartoffeln.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Würzen mit Kräutern aus dem eigenen Hotelgarten.<br />
Fotos: Kirchgasser, Christian Schneider, <strong>Tirol</strong>er Hof<br />
52 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Porträt<br />
Das Pfleger<br />
Anras<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: TOM Mascher<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Es<br />
hat mich schon als Kind fasziniert, wie<br />
vielseitig man Lebensmittel verwenden<br />
kann und dass der Kreativität und Variationsvielfalt<br />
keine Grenzen gesetzt sind.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)?<br />
Hotelfachschule Lienz u.<br />
St. Johann/<strong>Tirol</strong>.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem<br />
beruflichen Werdegang (Auslandserfahrungen,<br />
Lehrmeister, Inspiration)?<br />
Calgary (Kanada), Südtirol.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang<br />
(bestimmte Richtung) zu Ihrer kulinarischen<br />
Positionierung?<br />
Fusion von Tradition und der Welt.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk?<br />
Situationsabhängig.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten?<br />
Mit frischen Produkten.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong><br />
meisten? Currymischungen.<br />
Vier Längenfeld<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Florian Schranz<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Schon als keiner Junge habe ich<br />
immer mit Kochtöpfen gespielt, und diese Leidenschaft hat sich<br />
bis in mein Erwachsenen-Leben hinein gehalten.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Klassische Koch- und<br />
Metzgerlehre.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang<br />
(Auslandserfahrungen, Lehrmeister, Inspiration)? Die Arbeit in<br />
Fünf-Sterne-Hotels im Ötztal, zahlreiche Koch- und Weiterbildungskurse<br />
sowie durch einige Kochbücher renommierter Köche habe<br />
meine Kochkunst geformt und geschärft.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung) zu Ihrer<br />
kulinarischen Positionierung? Die Philosophie der vier Elemente,<br />
welche unser Haus prägt, wird auch in der Küche gelebt. Von den<br />
Produkten über die Zubereitung bis hin zur Anrichteweise der Gerichte<br />
möchten wir unseren Gästen die spezielle Vier-Elemente-Küchenlinie<br />
in all Ihren Fassetten erleb- und spürbar machen.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Unser einzigartiger<br />
VIER-Waldboden.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Ein kühles Helles.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Einer Mixtur aus<br />
meinen selbst angesetzten Kräutern.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Mich begeistert<br />
jedes Gewürz, das meine Gerichte vervollständigt und abrundet.<br />
Qualität auf<br />
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A KPA TAT 23
Porträt<br />
Josef Simon Mühlmann<br />
Der Gannerhof Innervillgraten<br />
Auszeichnungen:<br />
★ ★ ★ ✰<br />
Küchenchef: Josef Simon Mühlmann<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Weil mich meine Oma und<br />
meine Eltern schon kulinarisch verwöhnt haben. Duch den<br />
elterlichen Betrieb war es auch etwas logisch, dieses Sprungbrett<br />
nicht zu verpassen.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Meine Eltern<br />
haben mich ausgebildet im Gannerhof.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang<br />
(Auslandserfahrungen, Lehrmeister, Inspiration)? Da<br />
gab es viele begeisternde Stunden und Stationen. Norbert<br />
Niederkofler in Kassian St. Hubertusstube wohl <strong>am</strong> meisten.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung)<br />
zu Ihrer kulinarischen Positionierung? Respekt vor dem Tier<br />
und der Natur des Menschen.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Roggenmuis aus<br />
unserer Hausmühle.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Wasser!! Am<br />
besten mit Grüner-Veltliner-Geschmack.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Korn, Wiese,<br />
Petersilie, Zitronenöl, Ziege.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Langpfeffer.<br />
Der Hoferwirt Neustift<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Peter Zittera<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Wollte ich schon<br />
immer. Ist mir in die Wiege gelegt worden. Mein<br />
Papa, mein Onkel, meine Oma, meine Uroma, meine<br />
Schwester sind alle Köche bzw. Köchinnen.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Habe<br />
mit 17 Jahren die Kochlehre gemacht.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen<br />
Werdegang (Auslandserfahrungen, Lehrmeister,<br />
Inspiration)? SPA Hotel Jagdhof, Boris Meyer, St.<br />
Peter Zittera<br />
Hubertus; Rosa Alpina, Norbert Niederkofler; Steirawirt,<br />
Geschwister Rauch, Richard Rauch.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte<br />
Richtung) zu Ihrer kulinarischen Positionierung?<br />
Traditionelle Hausmannskost neu in Szene zu setzen.<br />
Das „Wirtshaus 2.0“.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Gebackener<br />
Kalbskopf mit Sauce Remoulade.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Gin Tonic.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Innereien.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten?<br />
Pfeffer.<br />
Silvia Wohlfahrt<br />
Zillertalerhof Mayrhofen<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchefin: Silvia Wohlfahrt<br />
Warum sind Sie Köchin geworden? Die Kochlehre machte ich ursprünglich deshalb, weil ich in<br />
einem Tourismusort aufgewachsen bin und sich somit eine Ausbildung im Gastgewerbe von selbst<br />
ergab. Meine Liebe zum Kochen entwickelte sich erst im Tun. Nach der Lehre machte es plötzlich<br />
Klick und ich entdeckte meinen eigenen Stil, in dem ich der Kreativität freien Lauf ließ.<br />
Wie sind Sie Köchin geworden (Ausbildung)? Kochlehre im Paznauntal.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang (Auslandserfahrungen, Lehrmeister,<br />
Inspiration)? Nach zwei kurzen Stationen nach der Lehre landete ich als Jungköchin im<br />
heutigen 4*Superior Designhotel ZILLERTALERHOF. Als der d<strong>am</strong>alige Chefkoch unerwartet ausfiel,<br />
k<strong>am</strong> ich in seine Position, wie die Jungfrau zum Kinde. Eine wunderbare Rolle, die mich inzwischen<br />
seit 25 Jahren voller Leidenschaft erfüllt.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung) zu Ihrer kulinarischen Positionierung?<br />
Ich liebe es, frisches Gemüse zu verarbeiten. Ich kreiere meine Gerichte oft, während ich<br />
mich mit den Grundprodukten beschäftige. Meine Menüs entstehen oft in dem Augenblick, in dem<br />
ich zu kochen anfange. Für meine Mitarbeiter:innen nicht immer ganz einfach, da sie ja nicht in<br />
meinen Kopf hineinschauen können. Aber wir haben ein tolles Te<strong>am</strong> und verstehen uns quasi blind.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Die <strong>Tirol</strong>er Hausmannskost.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Das Feierabend-Bierchen nach einem anstrengenden<br />
Tag.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Frisches Gemüse der Saison.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Verschiedene Pfeffer, geschrotete/getrocknete Pilze,<br />
Curry.<br />
Fotos: Matteo Marioli, Zittera (2), Barbara Schiessling<br />
54 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
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Porträt<br />
Andreas Spitzer<br />
Fliana Gourmet Ischgl<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Andreas Spitzer<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Faszination<br />
für die Produkte, Vielseitigkeit der zu machenden<br />
Gerichte, Liebe zum Detail und Gäste kulinarisch<br />
verwöhnen zu dürfen.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Dreijährige<br />
Kochlehre in Maria Alm im Hotel Eden.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen<br />
Werdegang (Auslandserfahrungen,<br />
Lehrmeister, Inspiration)? Martin Sieberer (Hotel<br />
Trofana Royal), Hotel Fliana – Chance für Gorumet-<br />
Restaurant.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte<br />
Richtung) zu Ihrer kulinarischen Positionierung?<br />
Ich liebe den Mix zwischen heimischen und internationalen<br />
Produkten.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht?<br />
Kasspressknödelsuppe.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk?<br />
Ein gutes Glas Wein.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten?<br />
Bergkäse.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten?<br />
Pfeffer.<br />
Sonnenhofs<br />
Alps & Ocean Grän<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Patrick Müller<br />
★ ★ ★ ★<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Weil‘s mir Spaß macht<br />
und ich als Kind schon gerne meinen Eltern in der Küche<br />
geholfen habe.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Im elterlichen<br />
Betrieb mit sehr traditioneller Küche.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte<br />
Richtung) zu Ihrer kulinarischen Positionierung?<br />
Regionales mit dem Besten aus aller Welt kombinieren.<br />
Im Vordergrund steht die Qualität. Natürlich legen wir<br />
Wert darauf, dass die Kartoffeln aus <strong>Tirol</strong> kommen, aber<br />
Austern gibt es nun mal nicht hier. Deshalb haben wir<br />
die Gillardeau-Austern aus Frankreich. Das ist für uns<br />
kein Widerspruch. Ausschließlich regional zu kochen,<br />
würde mich persönlich zu sehr einengen.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht?<br />
Beef Tatar.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk?<br />
Cola Zero.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten?<br />
Fisch und Meeresfrüchte.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten?<br />
Tasmanischer Bergpfeffer.<br />
Das Central Sölden Sölden<br />
Auszeichnungen:<br />
★ ★ ★ ★<br />
Küchenchef: Michael Kofler<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Bereits meine Mutter war eine <strong>am</strong>bitonierte Köchin und auch ich habe von klein<br />
auf das „Koch-Gen“ in mir getragen. Schon als Kind habe ich mich für das Kochen interessiert und zus<strong>am</strong>men mit<br />
meiner Muter <strong>am</strong> Herd gestanden. In meiner F<strong>am</strong>ilie waren Küchenchefs auf mütterlicher Seite bereits verankert<br />
gewesen und sind dies auch immer noch.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Meine Lehre habe ich im 5-Sterne-Hotel Cervosa in Serfaus absolviert.<br />
Es war nicht weit von meinem Heimatort entfernt und hat mir eine perfekte Grundlage für meinen Einstieg in die<br />
gehobene Küche ermöglicht.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang (Auslandserfahrungen, Lehrmeister, Inspiration)?<br />
Im 5-Sterne-Superior-Hotel Trofana Royal in Ischgl habe ich d<strong>am</strong>als bei Martin Sieberer zum ersten Mal Haubenkulinarik<br />
geschnuppert. Im Haubenrestaurant Talvo in St. Moritz durfte ich dann weiterhin Haubenkulinarik-<br />
Luft schnuppern und mich im Bereich der französischen Küche weiterbilden..<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung) zu Ihrer kulinarischen Positionierung? Authentisch,<br />
ehrlich, gut. Neben kulinarischen Meisterwerken aus der internationalen Küche setze ich vor allem auf authentische,<br />
traditionelle Speisen aus der <strong>Tirol</strong>er Küche. Wir achten zudem auf regionale Waren im Umkreis von ca. 200<br />
bis 300 Kilometern sowie saisonale Produkte, um frische und hochwertige Ware zu verarbeiten.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Wie ich bereits in meiner Positionierung genannt habe, darf auch das<br />
Essen im Privaten gerne authentisch, ehrlich und gut sein. Mein Lieblingsgericht ist aktuell Spaghetti Aglio Olio.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Derzeit genieße ich als Lieblingsgetränk ein schönes gekühltes Ginger<br />
Beer.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Mit allem, was mir gerade in den Kopf kommt. Wobei auch hier als<br />
Favoriten die regionalen und saisonalen Waren aus dem Umkreis im Vordergrund stehen.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Für unterschiedliche Gerichte benötige ich unterschiedliche Kräuter<br />
und Gewürze. Wenn ich mich entscheiden muss, würde ich Chili wählen. Mit Chili kann ich sowohl herzhafte als<br />
auch süßen Speisen verfeinern und ihnen das gewisse Etwas verleihen.<br />
Michael Kofler<br />
56 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Porträt<br />
Fotos: Zeitlos, Fankahuser, Fliana, dieWest.at<br />
T<strong>am</strong>ara Lechner<br />
Restaurant Zeitlos<br />
Hopfgarten<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchefin: T<strong>am</strong>ara Lechner<br />
Warum sind Sie Köchin geworden? Immer<br />
schon war ich <strong>am</strong> Herd mit meiner Oma<br />
oder M<strong>am</strong>a zugange und durfte natürlich<br />
in frühen Jahren schon mitkochen. In der<br />
Grundschulzeit entdeckte ich die Liebe<br />
zu den Lebensmitteln und schätzte diese<br />
seither noch viel mehr. Schnell war klar,<br />
Produkte so zu verarbeiten und zuzubereiten,<br />
dass es eine runde Sache <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> wird, das<br />
will ich. Nichts Schöneres kann es geben, als<br />
Menschen mit Genuss und Kulinarik glücklich<br />
zu machen und das Essen nicht nur als<br />
Nahrungsaufnahme, sondern als Erlebnis<br />
zu sehen.<br />
Wie sind Sie Köchin geworden (Ausbildung)?<br />
Tourismusschulen <strong>am</strong> Wilden Kaiser.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem<br />
beruflichen Werdegang (Auslandserfahrungen,<br />
Lehrmeister, Inspiration)? Was sich<br />
bei anderen Spitzenköchen im Lebenslauf<br />
liest, eine Aneinanderreihung von herausragenden Adressen und Stationen, sucht man bei mir vergeblich.<br />
Fast alles kommt von mir selbst, erdacht, erlernt, kreiert und auch erprobt. Inspirationen hole ich mir immer<br />
wieder auf meinen kleinen Reisen und sehr viel aus der Natur. Ein ständiger Wechsel der Gerichte ist für mich<br />
von sehr großer Bedeutung, sodass sich keine Routine einschleichen kann und man seine Arbeit nicht mehr so<br />
genau nimmt.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung) zu Ihrer kulinarischen Positionierung? Österreichisch-mediterrane<br />
Küche, leichte frische Küche und Produkte, aus der Region oder aus dem Süden. Mein<br />
Leitspruch „simple & unique“ entstand genau aus dem Grund, dass man mit wenig guten Zutaten herrliche<br />
Gerichte zaubern kann.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Frische Pasta mit Kirschtomaten, Knoblauch, Basilikum und<br />
Parmesan!!! Ein <strong>Teller</strong> Nudeln geht immer!<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Homemade Holunder gespritzt.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Gemüse und frische Kräuter.<br />
Welches Gewürz begeistert Sie <strong>am</strong> meisten? Pfeffer in allen Variationen.<br />
Peter Fankhauser<br />
Guat‘z Essen Stumm<br />
Auszeichnungen:<br />
Küchenchef: Peter Fankhauser<br />
Warum sind Sie Koch geworden? Weil es einer der spannendsten<br />
und kreativsten Berufe überhaupt ist und man<br />
weltweit dabei immer wieder dazulernen kann. Und dabei<br />
noch Gästen ein Erlebnis und einen unvergesslichen Abend<br />
bescheren kann.<br />
Wie sind Sie Koch geworden (Ausbildung)? Meine Ausbildung<br />
habe ich von 1994 bis 1997 in Österreich absolviert.<br />
Welche Meilensteine gab es auf Ihrem beruflichen Werdegang<br />
(Auslandserfahrungen, Lehrmeister, Inspiration)? Ich<br />
durfte in den USA für Hollywoodstars kochen und konnte mir<br />
dort auch sehr viel Know-how aneignen.<br />
Haben Sie einen bestimmen Zugang (bestimmte Richtung)<br />
zu Ihrer kulinarischen Positionierung? Ich verkoche fast<br />
ausschließlich nur mein eigenes Permakultur-Gemüse aus<br />
eigenem Anbau. Und wir kochen rein vegetarisch und vegan.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Gibt es leider<br />
keine. Einfach Gemüse.<br />
Was ist Ihr persönliches Lieblingsgetränk? Selbst gemachte<br />
Getränke aus Beeren und Obst.<br />
Mit welcher Zutat kochen Sie <strong>am</strong> liebsten? Gemüse.<br />
feine handgewebte<br />
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Hotel Sailer<br />
Aufgekocht!<br />
Im Sailer<br />
In der Küche des Restaurant Sailer wird Kwell-Saibling<br />
zubereitet. Wir haben den Jungköchen über die Schultern geblickt.<br />
B<br />
odenständige Küche auf hohem<br />
Niveau hat im Restaurant Sailer Tradition.<br />
Gekocht wird von Richard und<br />
Felix, die sich die Küchenleitung im f<strong>am</strong>iliengeführten<br />
Betrieb teilen. Richard absolvierte im Sailer<br />
schon seine Lehre. Natürliche Grundprodukte zu<br />
großartigen Kompositionen zu verarbeiten, liegt<br />
den beiden <strong>am</strong> Herzen. Von Convenience und<br />
Fertigprodukten wollen sie nichts wissen. Es sei<br />
schade, dass vielerorts nicht mehr frisch gekocht<br />
werde, meinen sie. „Am wichtigsten ist es, den Gast<br />
immer wieder neu zu begeistern und zu überraschen,<br />
selbst wenn er ein Gericht bereits kennt“,<br />
meint Richard. Regional und saisonal zu kochen,<br />
ist den Küchenchefs ein Anliegen. „Qualität und<br />
Geschmack haben immer Vorrang, das sieht auch<br />
die Geschäftsführung so. Wir müssen nicht des<br />
Geldes wegen bei der Qualität einsparen“, freut sich<br />
Felix. „Wir haben beim Kochen fast freie Hand und<br />
können unsere Kreativität ausleben. Traditionelle<br />
Gerichte werden von internationalen Einflüssen<br />
ergänzt. Wir lassen uns gerne inspirieren“, erzählt<br />
Richard. „Gutes Feedback vom Gast ist unschlagbar.<br />
Eine schmackhafte und hochwertige Mahlzeit<br />
macht glücklich und verbindet. Darin besteht<br />
für mich die Hauptfreude beim Kochen“, ergänzt<br />
Felix. „Obwohl meine Mutter Köchin, mein Vater<br />
Konditor und meine Oma Kellnerin war, habe ich<br />
darüber bei der Berufswahl nicht nachgedacht. Es<br />
bereitet mir einfach Freude zu kochen, je selbstständiger,<br />
desto lieber“, meint Richard.<br />
Auf der Speisekarte des Sailer steht aktuell<br />
schmackhafter Kwell-Saibling mit Spargelragout<br />
mit Spargel aus dem Marchfeld und Bärlauchkartoffeln<br />
mit Kartoffeln aus dem Oberland. Der Traditionsbetrieb<br />
öffnete seine Küchentüren und ließ<br />
die ECHO-Redaktion bei der Zubereitung zusehen.<br />
Was hat es mit dem Kweill-Saibling auf sich? Im<br />
frischen, kühlen <strong>Tirol</strong>er Quell- und Gebirgswasser<br />
wächst der „Qualität <strong>Tirol</strong>“ prämierte Kwell-Saibling<br />
Fotos: Vandory<br />
Richard (links) und Felix (rechts) teilen sich die Küchenleitung im<br />
Restaurant Sailer. Besonders gern verarbeiten sie natürliche Grundprodukte<br />
zu spannenden Ges<strong>am</strong>tkunstwerken.
Regionale Zutaten von bester Qualität, bodenständige Nachhaltigkeit sowie<br />
der gute Geschmack und die vielseitige Kreativität der Köche Richard und<br />
Felix sorgt im Sailer immer wieder für Begeisterung. Diesmal stand der Kwell-<br />
Saibling im Mittelpunkt.<br />
zur Delikatesse heran. In Mutters widmet sich Toni<br />
Steixner der Zucht der edlen Fische, die in naturnahe<br />
angelegten Teichanlagen mit geringen Besatzdichten<br />
leben. Drei Jahre wachsen die in <strong>Tirol</strong> vom Ei weg gezüchteten<br />
Kwell-Saiblinge heran und leben ihr natürliches<br />
Verhalten, bis sie schließlich als Gaumenfreude<br />
auf dem <strong>Teller</strong> liegen. Ihre Futtermittel sind frei von<br />
künstlichen oder gentechnisch veränderten Bestandteilen.<br />
„Wir sind einer der Hauptabnehmer des Kwell-<br />
Saiblings. Dieser ist nicht zuletzt so besonders, weil er<br />
vom Toni kommt. Das feste, geschmackvolle Fleisch<br />
ist etwas Besonderes“, erzählen Richard und Felix.<br />
<br />
Amata Steinlechner<br />
Kwell-Saibling mit Spargelragout und<br />
Bärlauchkartoffeln<br />
Der Kwell-Saibling wird bei hoher Hitze scharf angebraten, ehe er für fünf Minuten bei 200<br />
Grad in den Backofen wandert.<br />
Unterdessen wird der zuvor angesetzte Spargelfond (etwa 150 ml) aufgekocht, eine halbe<br />
Stunde ziehen gelassen und mit einem guten Schluck Sahne verfeinert.<br />
Dann wird der Fond gemixt. Zwei geschnittene Spargel werden zugegeben und darin weichgekocht.<br />
Abgeschmeckt wird mit Zitrone sowie Salz und Pfeffer.<br />
Oberländer Kartoffeln werden gekocht und geschält, erhitzt und im hausgemachten Bärlauchpesto<br />
geschwenkt.<br />
Dann ist das Gericht auch schon bereit, angerichtet, serviert und genossen zu werden.<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong> 59
Handwerk trifft<br />
Moderne<br />
Seit drei Generationen steht der Konditormeisterbetrieb Peintner<br />
für traditionelles Handwerk und Konditorkunst auf höchstem Niveau.<br />
Das begeistert Genießer seit 65 Jahren.<br />
Fotos: Peintner
Neu sind nicht nur die Logos und Farben im Außenauftritt der Manufaktur Peintner. Neu ist auch der Frozen<br />
Yogurt Store mitten in der Maria-Theresien-Straße, der Sie „to go“ mit umwerfenden Genüssen begeistert.<br />
Fotos: Natasza Lichocka, Stefan Elser, Klumaier Tanner (2), Andreas Friedle, diewest.at/Wko (2)<br />
Genussspechte kennen die süßen Verführungen<br />
aus der Manufaktur Peintner. Die<br />
ehrlichen Produkte mit regionalen Zutatensprechen<br />
für sich. Inzwischen ist die dritte Generation<br />
Peintner in die Geschäftsführung eingebunden<br />
und sorgt für frischen Wind sowie eine „Verjüngung“<br />
im F<strong>am</strong>ilienbetrieb. Konditoreiwesen neu zu denken,<br />
bedeutet für die F<strong>am</strong>ilie Peintner, Bewährtes<br />
zu erhalten und zugleich Neues zu schaffen. Neben<br />
Dauerbrennern wie Eis, feinen Kuchenstücken oder<br />
den bis nach Tokio geschätzten Lebkuchen wurde<br />
es darum nun Zeit für etwas Neues.<br />
FROZEN YOGURT – VIELSEITIG WIE DU<br />
Mitten in der Maria-Theresien-Straße eröffnete<br />
Peintner kürzlich seinen Frozen Yogurt Store. Hier<br />
warten unvergleichlich cremiges <strong>Tirol</strong>er Natur<br />
Frozen Yoghurt und veganes Frozen aus Hafer in<br />
Kombination mit über 30 verschiedenen Toppings<br />
darauf, zu individuellen Geschmacksexplosionen<br />
zus<strong>am</strong>mengeführt zu werden. Für puren Genuss,<br />
frisch und gesundheitsbewusst. Das <strong>Tirol</strong>er Joghurt<br />
st<strong>am</strong>mt dabei von zwei Bauern aus der Region und<br />
auch die Toppings werden nach Möglichkeit von regionalen<br />
Partnern bezogen.<br />
WINTERTRÄUME AUS SCHOKOLADE<br />
In der Wintersaison verwandelt sich der neue Store<br />
in ein Lebkuchen- und Schokolade-Paradies. Die<br />
handgemachten Peintner-Lebkuchen werden auch<br />
heute noch nach der streng geheimen Rezeptur<br />
des Großvaters produziert. Regionale und sorgfältig<br />
ausgewählte Zutaten wie der Bienenhonig und die<br />
köstlich duftende Gewürzmischung verleihen dem<br />
Lebkuchen zus<strong>am</strong>men mit einer gehörigen Portion<br />
Leidenschaft seinen einmaligen Geschmack. Dabei<br />
wird der Lebkuchenteig ausschließlich von den Lebzeltenmeistern<br />
Viktor, Thomas und Lucas Peintner<br />
selbst in der eigenen Backstube hergestellt. Die<br />
Sortenvielfalt zeichnet die Lebkuchen aus und trifft<br />
jeden Geschmack.<br />
Köstlichkeiten für Ihre Firma oder Feier aus der<br />
Manufaktur Peintner fi nden Sie jedoch das ganze<br />
Jahr hindurch, abgestimmt auf Ihren persönlichen<br />
Geschmack, versehen mit Ihrem individuellen Branding,<br />
geschmacklich wie optisch ein Genuss.<br />
DREI GENERATIONEN LEIDENSCHAFT<br />
In der Manufaktur Peintner wird seit ihrer Grün-dung<br />
1958 Konditorhandwerk auf höchstem Niveau praktiziert.<br />
Der Schlüssel zum Erfolg ist für Peintner viel<br />
Herzblut gepaart mit harter Arbeit. Mit drei Eisdielen<br />
und zwei Konditoreien in Innsbruck, zahlreichen<br />
Zulieferern, Exporten des berühmten Peintner Lebkuchens<br />
sowie dem neuen Frozen Yogurt Store ist<br />
die Konditorei Peintner die größte Konditorei <strong>Tirol</strong>s.<br />
Heute arbeiten in dem F<strong>am</strong>ilienbetrieb drei Generationen,<br />
die gemeins<strong>am</strong> ihren Visionärsgeist und ihre<br />
Handswerkunst unter Beweis stellen. Doch auch<br />
wenn sich der Außenauftritt und das Erscheinungsbild<br />
ändern und anpassen, so bleibt das Innere dasselbe<br />
– echtes Handwerk, regional und ehrlich.<br />
Der F<strong>am</strong>ilienbetrieb Peintner widmet sich seit 65<br />
Jahren mit Leidenschaft und Expertise der Fertigung<br />
ausgewählter süßer Gaumenfreuden.<br />
Viktor Peintner Handelsgmbh & Co KG<br />
Kranewitterstraße 4<br />
6020 Innsbruck<br />
www.konditorei-peintner.at<br />
FB: Café Konditorei Peintner<br />
IG: konditoreipeintner<br />
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PEINTNER.TIROL<br />
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Genuss<br />
<br />
beerig<br />
Echt<br />
Die süßen Früchtchen sind ebenso gesund wie vielseitig<br />
und zurecht „everybody‘s darling“. Ob pur, im Smoothie,<br />
in Marmelade oder Kuchen, ein beeriger Genuss.<br />
B<br />
etörend<br />
wirken die saftigen Rot- und<br />
Violetttöne sowie die prallen Rundungen<br />
der fruchtig-süßen Beeren,<br />
deren Vielfalt uns jeden Sommer aufs Neue in den<br />
Bann zieht. Seit Menschengedenken stehen die<br />
kleinen Früchtchen auf unserem Speiseplan. Von<br />
Himbeere und Brombeere, über Erdbeere und Johannisbeere,<br />
bis hin zu Stachelbeere, Blaubeere und<br />
Preiselbeere findet jeder seinen Liebling.<br />
„Wir experimentieren auch mit dem<br />
Anbau von Mangos und Kiwis.“<br />
Naomi und Florian Hechenblaikner<br />
BEERE IST NICHT GLEICH BEERE<br />
Viele der Früchtchen, die wir als Beeren kennen<br />
und lieben, sind, jedenfalls ihrer botanischen Eigenschaften<br />
nach, gar keine, so z. B. die Erdbeere,<br />
die im Grunde eine S<strong>am</strong>melnussfrucht ist, oder<br />
die Himbeere und die Brombeere, die botanisch<br />
gesehen unter die Kategorie Steinobst fallen. Auch<br />
Holunderbeere (eine Steinfrucht), Vogelbeere (eine<br />
Apfelfrucht) und Wacholderbeere (ein Zapfen)<br />
gehören nicht zur Gattung der Beeren. Umgekehrt<br />
zählt dafür die so gar nicht beerige Banane zur Gattung<br />
Beere, ebenso wie z. B. Zitrusfrüchte, Melonen<br />
oder die Früchte vieler Nachtschattengewächse, wie<br />
Tomaten, Kartoffeln, Avocado oder Paprika.<br />
STROTZEND VOR ANTIOXIDANTIEN<br />
Beeren strotzen nur so vor den gesunden Radikalfängern,<br />
die als Antioxidantien bekannt sind und<br />
unseren Körper vor oxidativem Stress schützen.<br />
Neben Vit<strong>am</strong>inen wie C und E sowie Selen und<br />
Zink zählen dazu auch die in Beeren reichlich enthaltenen<br />
Anthocyane, die den Beeren ihre kräftige<br />
rote bzw. blaue Farbe verleihen. Dabei gilt: Je<br />
dunkler, desto gesünder. Oxidativer Stress gilt als<br />
Risikofaktor für eine ganze Reihe von Krankheiten,<br />
von Arteriosklerose und Rheuma über Diabetes<br />
bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wer viele<br />
Antioxidantien zu sich nimmt, tut seiner Gesundheit<br />
jedenfalls etwas Gutes. Kurzum: Beeren sind<br />
ein wahres heimisches Superfood, die Produkte von<br />
weit her noch in den Schatten stellen.<br />
DIE SAISON MACHT DEN GENUSS<br />
Vorfreude ist die schönste Freude und Warten lohnt<br />
sich. Zumindest was den Kauf von Beeren, frisch<br />
gepflückt von den <strong>Tirol</strong>er Feldern, anbelangt. Importierte<br />
Früchtchen müssen oft lange Transportlege<br />
zurücklegen, ehe sie in unseren Supermarktregalen<br />
landen. Zudem st<strong>am</strong>men sie oft aus Regionen, die<br />
selbst unter Wasserknappheit leiden, wie z. B. Spanien<br />
,und werden dort in Hydrokulturen produziert.<br />
<br />
Amata Steinkechner<br />
62 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> 2018
Trend<br />
„Unsere Beeren<br />
sind bio. Chemie<br />
hat darin nichts<br />
verloren.“<br />
<br />
Naomi und Florian Hechenblaikner<br />
Erdbeere<br />
Liefert viel Folsäure, Kalium und Vit<strong>am</strong>in C. Sie<br />
enthält beinahe alle wesentlichen Vit<strong>am</strong>ine,<br />
Mineralstoffe und Spurenelemente. Saison:<br />
Mitte Mai bis Ende Juni<br />
Himbeere<br />
Enthält verglichen mit anderen<br />
Beeren noch mehr Eisen sowie<br />
die Mineralstoffe Phosphor,<br />
Kalzium, Magnesium und zudem<br />
B-Vit<strong>am</strong>ine und Vit<strong>am</strong>in C.<br />
Saison: ca. ab Anfang Juli<br />
Fotos: Abdobe Stock, MartinVandory<br />
Wie k<strong>am</strong> es dazu, sich dem Anbau von Beeren zu<br />
widmen?<br />
Florian Hechenblaikner : Sowohl die F<strong>am</strong>ilie<br />
meiner Frau als auch meine sind im Obstbau<br />
verwurzelt. Vor über 15 Jahren fanden wir<br />
zus<strong>am</strong>men und zur Idee, gemeins<strong>am</strong> eine etwas<br />
andere Landwirtschaft zu betreiben. Wir haben<br />
auch Kirschen, Zwetschgen, Marillen, experimentieren<br />
sogar mit Mango und Kiwi.<br />
Wie funktioniert der Anbau?<br />
Hechenblaikner: Je nach Sorte gibt es unterschiedliche<br />
Techniken, das ist eine Wissenschaft.<br />
Wir lernen jedes Jahr dazu. Natürliche Produkte<br />
sind der Witterung unterworfen, mal zu früh und<br />
mal zu spät dran, mal von Hagel, mal von Regen<br />
betroffen. Es gibt immer ein gewisses Risiko, trotz<br />
der Schutzfolien, die wir einsetzen. Der heurige<br />
April z. B. war viel zu nass und zu kalt, bei Marillen<br />
haben wir darum quasi einen Totalausfall. Den<br />
Klimawandel erleben wir an der Basis. Das Risiko<br />
wird größer, es gibt aber auch die Chance, neue<br />
Früchte anzubauen. Über die Jahre sind wir<br />
gewachsen. Mit fünf Hektar haben wir nun eine<br />
gute Größe und wollen nicht mehr größer werden,<br />
denn wir möchten nicht in den Großhandel, sondern<br />
unsere Produkte direkt an die Kunden verkaufen.<br />
Unser Erdbeerfeld lässt sich bis Ende Juni<br />
pflücken. Dann geht es in St. Gertraudi weiter mit<br />
den Kirschen, Himbeeren, Heidelbeeren usw.<br />
Worauf legen Sie im Anbau besonderen Wert?<br />
Hechenblaikner: Wir arbeiten rein biologisch,<br />
das hat für uns oberste Priorität. Schädlinge<br />
vernichten wir mit Nützlingen. Wir arbeiten im<br />
Einklang mit der Natur. Da wir unsere Produkte<br />
direkt verkaufen, benötigen diese keine lange<br />
Haltbarkeit. Frischer können Beeren nicht sein.<br />
Verpackt sind diese in wiederverwendbaren<br />
Kartons, die wir auch immer öfter zurückbekommen.<br />
Viele Menschen denken um, das spüren<br />
wir deutlich. Unsere Erntehelfer beginnen um<br />
sechs Uhr morgens mit dem Pflücken der reifen<br />
Früchte, sperren wir unseren Laden um neun Uhr<br />
auf, gibt es bereits frische Ware. Freilich können<br />
die Beeren auch selbst gepflückt werden.<br />
Was geschieht mit Ware, die nicht verkauft wird?<br />
Naomi: Hechenblaikner: Die wandert in den<br />
Marmeladentopf. In der Marmelade steckt so<br />
viel Frucht wie möglich. Wir prodzieren auch<br />
Schnaps, Likör, Chutney, Sirup, Kräutersalz,<br />
Gelee und Holunderblütensirup. Frisch in der Saison.<br />
Und aus gleich nach der Ernte tiefgefrorener<br />
Ware das ganz Jahr hindurch. Wir verarbeiten unsere<br />
eigenen Früchte zu besonderen Produkten,<br />
mit viel Liebe und guter Energie. Wir experimentieren<br />
gerne mit Spezialsorten, je nach Jahreszeit,<br />
z. B. Erdbeer-Prosecco, Himbeer-Basilikum,<br />
Brombeer-Zitronengras, Brombeer-Lebkuchen,<br />
Himbeer-Zimt usw. Wir möchten uns stetig weiterentwickeln<br />
und neu erfinden. Wir produzieren<br />
z. B. auch Eis, mit unseren Früchten und reiner<br />
Heumilch aus einer Reither Sennerei. Zu finden<br />
sind unsere Produkte in unserem Laden und auf<br />
Märkten.<br />
Johannisbeere<br />
Die schwarze Johannissbeere ent<br />
hält mehr Anthocyan als das Superfood<br />
ACAI-Beere und ca. dreimal so<br />
viel Vit<strong>am</strong>in C wie Zitrusfrüchte.<br />
Saison: ca. ab Ende Juni<br />
Stachelbeere<br />
Die fruchtig-säuerlichen Stachelbeeren<br />
enthalten neben Folsäure<br />
auch reichlich Vit<strong>am</strong>in C sowie<br />
Eisen, Kalium, Magnesium und<br />
Balaststoffe.<br />
Saison: ca. Juli/August<br />
Brombeere<br />
Enthält neben Anthocyan beson<br />
ders viel Magnesium und Eisen<br />
sowie Betacarotin und Vit<strong>am</strong>in E.<br />
Saison: ca. Juli bis August<br />
Blaubeere<br />
Die als Moosbeeren bekannten Blaubeeren<br />
liefern Vit<strong>am</strong>in E. Weiters enthalten sie reichlich<br />
Magnesium, Kalium, Kalzium und Eisen<br />
sowie freilich Anthocyan.<br />
Saison: ca. Juni bis<br />
September<br />
Preiselbeere<br />
Nicht nur zum Schnitzel ein<br />
Gedicht. Strotzt nur so vor Antioxidantien.<br />
Ist keine Cranberry.<br />
Saison: ca. August/September<br />
Holunderbeere<br />
Von alters her ein Heilmittel, enthalten<br />
die Holunderbeeren reichlich<br />
Provit<strong>am</strong>in A sowie mehrere<br />
B-Vit<strong>am</strong>ine und Mineralstoffe.<br />
Saison: ca. August/September<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong> 63
Mair‘s Beerengarten<br />
Zum Genießen<br />
und Verschenken<br />
In den s'Regional Geschäften von Mair's Beerengarten gibt<br />
es feine <strong>Tirol</strong>er Glücklichmacher für jeden Geschmack.<br />
Die ges<strong>am</strong>te Vielfalt alpenländischer<br />
Spezialitäten aus der Genussregion<br />
<strong>Tirol</strong>-Südtirol-Trentino finden Sie<br />
im s'Regional Feinkostgeschäft von Mair's Beerengarten,<br />
direkt neben dem Goldenen Dachl in<br />
Innsbruck. Hier warten eine Vielzahl besonderer<br />
Delikatessen aus Eigenproduktion sowie andere<br />
„Alles aus <strong>Tirol</strong>, was glücklich macht,<br />
gibt es im s'Regional.“ Stefan Mair, Geschäftsführer Mair's Beerengarten<br />
Schmankerln, darunter z. B. verschiedene „Qualität<br />
<strong>Tirol</strong>“ Produkte, darauf, entdeckt und genossen<br />
zu werden.<br />
GEBALLTE GAUMENFREUDEN<br />
So finden sich im s'Regional z. B. die unvergleichlich<br />
fruchtigen Marmeladen, Edelbrände,<br />
Liköre und Säfte aus den vollreifen Früchten<br />
aus Mair's Beerengarten sowie verschiedenste<br />
andere Fruchtspezialitäten aus Mair's fruchtigen<br />
Himbeeren, Brombeeren, Vogelbeeren, Holunderbeeren,<br />
Kirschen, Quitten,<br />
Heidelbeeren, schwarzen<br />
und roten Johannisbeeren,<br />
Stachelbeeren sowie<br />
Zwetschgen und Marillen.<br />
Darüber hinaus warten dort<br />
auch köstliche Käsesorten<br />
und saftiger Speck aus der<br />
Region <strong>Tirol</strong>-Südtirol-Trentino, besondere Teigwaren<br />
und erlesene Weine, aus Eigenproduktion<br />
und von ausgewählten Weingütern der Region<br />
64 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Unter den besonderen Schmankerln, die im s'Regional erhältlich sind, findet sich auch der Stickelberger<br />
Wein, produziert von F<strong>am</strong>ilie Mair.<br />
auf Genießern. Erhältlich sind die<br />
vielseitigen Gaumenfreuden nicht nur<br />
im s'Regional in Innsbruck, sondern<br />
auch im s'Regional Geschäft im Telfer<br />
Inntalcenter sowie im Hofladen von<br />
Mair's Beerengarten. Im Stil einer<br />
gemütlichen Enothek wurden mit den<br />
s'Regional Läden nicht nur exklusive<br />
Geschäfte für die einzigartigen Produkte,<br />
sondern zudem auch erhols<strong>am</strong>e<br />
Orte zum Einkehren für Genießer geschaffen.<br />
Wer d<strong>am</strong>it noch nicht genug<br />
hat, findet die Produkte der F<strong>am</strong>ilie<br />
Mair auch auf diversen Märkten oder<br />
den Beeren-Standln in Telfs, Mieming<br />
und Imst.<br />
Darunter z. B. einzigartig schmackhafte<br />
Edelbrandtrüffel, Schokoladenpralinen<br />
und vieles andere mehr.<br />
Genussmomente sind allen Freunden<br />
des guten Geschmackes d<strong>am</strong>it gewiss.<br />
Alle Geschenke sind selbstverständlich<br />
auch vorbestellbar und auch in großen<br />
Mengen erhältlich.<br />
Fotos: Steinlechner<br />
AUF DER SUCHE NACH DEM<br />
PASSENDEN GESCHENK?<br />
Wer anderen eine Freude machen<br />
möchte, ist im s'Regional von Mair's<br />
Beerengarten genau richtig. Bekannt<br />
ist der kompetente Genussproduzent<br />
nämlich auch für seine individuell konfigurierbaren<br />
Geschenke. Prall gefüllte<br />
Schmankerlkörbe oder -schachteln<br />
in allen Größen und Ausstattungsvarianten,<br />
die die bestens geschulten<br />
s'Regional Mitarbeiter gerne eigens für<br />
Sie zus<strong>am</strong>menstellen, sind das ideale<br />
Geschenk für die unterschiedlichsten<br />
Anlässe. Gastronomiebetriebe nehmen<br />
gerne das Angebot individuell<br />
gebrandeter Köstlichkeiten aus Mair's<br />
Beerengarten, wie z. B. fruchtig-frische<br />
Marmeladen, in Anspruch, um diese<br />
Spezialitäten als kleine Aufmerks<strong>am</strong>keit<br />
des Hauses zu verschenken. Doch<br />
auch andere Unternehmen, die ein<br />
besonderes Geschenk als Zeichen der<br />
Anerkennung für Mitarbeiter und<br />
Kunden suchen, z. B. für Weihnachten,<br />
werden bei den Gaumenfreuden aus<br />
den s'Regional Geschäften fündig.<br />
FRUCHTIGE FREUDEN<br />
Über 100 verschiedene Qualitätsprodukte<br />
stellt F<strong>am</strong>ilie Mair in liebevoller<br />
Handarbeit her. Im Laufe der Jahre<br />
wuchs der F<strong>am</strong>ilienbetrieb zum<br />
n<strong>am</strong>haften Experten für <strong>Tirol</strong>er Spezialitäten<br />
heran, die in ansprechender<br />
Weise präsentiert und verkauft werden.<br />
Im ges<strong>am</strong>ten Herstellungsprozess<br />
genießen Frische und Qualität obersten<br />
Stellenwert. „Wir haben einen<br />
hohen Anspruch an unsere Produkte“,<br />
betont Stefan Mair. Auf gegenwärtig<br />
etwa sieben Hektar werden die <strong>Tirol</strong>er<br />
Früchtchen angebaut, die in den<br />
Fruchtspezialitäten der F<strong>am</strong>ilie Mair<br />
verarbeitet sind. Seit 1988 produziert<br />
diese Beerenobst und widmet sich mit<br />
Leidenschaft auch der Verarbeitung<br />
und dem Verkauf der fruchtigen Köstlichkeiten.<br />
Kommen Sie ins s'Regional<br />
und genießen Sie selbst die volle Bandbreite<br />
<strong>Tirol</strong>er Spezialitäten.
Schwein gehabt!<br />
Seit über 8.000 Jahren begleitet das Schwein den Menschen.<br />
Vom Potenzial des Schweins für die heimische Küche, dem<br />
Schweinsein und achts<strong>am</strong>en Konsum berichtet die folgende<br />
Geschichte. Anton Juffinger (Biometzgerei Juffinger) und<br />
Fabian Peter Kolozs (Hörtnagl) erzählen.<br />
V<br />
or über 10.000 Jahren domestizierte<br />
der Mensch das Wildschwein, seit über<br />
8.000 Jahren ist das Hauschwein sein<br />
Begleiter. Als Allesfresser war das Nutztier nicht nur<br />
lecker, sondern auch praktisch, denn es fraß, was in<br />
den Küchen der Menschen übrigblieb, und wurde<br />
schließlich selbst zur Mahlzeit. Mit der Industrialisierung<br />
verschwanden die weitläufigen Streber- und<br />
Schweinegärten von den Bauernhöfen. Die <strong>Tirol</strong>er<br />
Landwirtschaft spezialisierte und differenzierte sich<br />
zunehmend. Das Wissen, wie Schweine im alpinen<br />
Gelände gehalten werden können, verlor sich zugunsten<br />
der Rinderhaltung zunehmend. Doch nicht<br />
überall.<br />
SCHWEIN AUF PLATZ 1<br />
Gegenwärtig verspeisen die Österreicher etwa 65<br />
Kilogr<strong>am</strong>m Fleisch pro Jahr. Davon entfallen 37 Kilogr<strong>am</strong>m<br />
auf Schweinefleisch, Wurstprodukte miteingerechnet.<br />
Österreich importiert und exportiert<br />
etwa je 30 Prozent Schweinefleisch, das Potenzial zur<br />
Selbstversorgung wäre, im Gegensatz z. B. zu Hühnerfleisch,<br />
gegeben. Schwein überzeugt neben seinem<br />
guten Geschmack durch seine vielfältige Einsetzbarkeit<br />
und tollen Kombinationsmöglichkeiten. Neben<br />
den unterschiedlichsten Wurstprodukten, von verschiedenen<br />
Schinken und Sal<strong>am</strong>is über K<strong>am</strong>inwurzen<br />
oder Knabbanossi bis hin zu Schmalz und den aus<br />
Speck erzeugten Gr<strong>am</strong>meln, findet das Fleisch auch<br />
66 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Schwein<br />
Fotos: Abdobe Stock, Hörtnagl, Juffinger<br />
in der warmen Küche Verwendung. Auf dem Grill ist es<br />
die unangefochtene Nummer eins. Doch auch Schweinebraten<br />
u. a. Schweinegerichte machen Genießer glücklich,<br />
von H<strong>am</strong> and Eggs und klassischem <strong>Tirol</strong>er Gröstl über<br />
Würstel-Gulasch bis Speckknödel. „Gemisches Hack ist<br />
viel saftiger“, weiß Fleischsommelier Anton Juffinger.<br />
Auch das aus den USA übernommene Pulled Pork erfreut<br />
sich großer Beliebtheit und hat als „Zehrfleisch“, d. h. die<br />
mit Brot aufgetunkten Reststücke<br />
des Schweinebratens,<br />
auch hierzulande eine lange<br />
Geschichte. Das Schwein „nose<br />
to tail“, d. h. vollständig,<br />
zu verarbeiten, findet gerade<br />
in der Spitzengastronomie<br />
immer mehr Zuspruch. Auch<br />
wenn seit den 50er Jahren<br />
das „Fettarme“ vorrangig<br />
wurde, kann das Schwein nach wie vor punkten, z. B. mit<br />
einem Karree oder Filet, zumal auch die Schweinerassen<br />
oft „fettarmer“ geworden sind. „Viele Konsumenten genießen<br />
immer bewusster. Wir freuen uns über jeden Kunden,<br />
der sich nach der Herkunft des Fleischs erkundigt.<br />
Wir erzählen gern die Geschichte hinter dem Fleisch“, so<br />
Hörtnagl-Geschäftsleiter Fabian Peter Kolozs.<br />
DAS SCHWEIN, SCHWEIN SEIN LASSEN<br />
Die kleinstrukturierte <strong>Tirol</strong>er Landwirtschaft bietet den<br />
Schweinen ein besseres Leben, als dies in anderen Ländern<br />
der Fall ist. Kurze Transportwege erlauben einen<br />
stressfreien Weg bis zur Schlachtung. Das Bewusstsein<br />
für eine möglichst artgerechte Haltung, Aufzucht und<br />
Schlachtung ist, jedenfalls bei n<strong>am</strong>haften Betrieben wie<br />
der Biometzgerei Juffinger in Thiersee oder dem F<strong>am</strong>ilienbetrieb<br />
Hörtnagl, groß, die Verantwortung für das Tier<br />
wird ernstgenommen. „Wesentlich ist, dass das Schwein<br />
weitgehend Schwein sein und soziale Kontakte knüpfen<br />
kann sowie genug Platz zum Herumtollen hat. Achts<strong>am</strong>keit<br />
in der Haltung, von der Geburt über das Abferkeln<br />
und Aufwachsen bis hin zur Schlachtung, ist für uns maßgeblich“,<br />
erklärt Fabian Peter Kolozs von Hörtnagl.<br />
GLÜCKLICHE BIOSCHWEINE<br />
Auf den <strong>Tirol</strong>er Bio-Bauernhöfen, von denen die Bio-<br />
Metzgerei Juffinger ihr Schweinefleisch bezieht, gibt es<br />
noch großzügige Schweineställe wie früher. Ein bis zwei<br />
Mutterschweine bekommen jährlich zweimal etwa acht<br />
bis zwölf Ferkel. Diese verbringen ihr Leben <strong>am</strong> Bio-Hof,<br />
in geschlossener Bio-Landwirtschaft. Zu Fressen bekommen<br />
sie nicht nur Getreide wie Roggen, sondern auch<br />
<br />
übriggebliebene Milch und Molke vom Hof, Gräser, Heublumen<br />
und andere schmackhafte Futterreste. Spielzeug,<br />
Stroh und ein weitläufiges Gelände sorgen für glückliche<br />
Schweine, denn diese brauchen nicht nur Platz, sondern<br />
auch Beschäftigung. Die auf diesen Höfen gehaltenen<br />
<strong>Tirol</strong>er Landschweine bzw. Edelschweine verfügen über<br />
eine robuste Genetik, sind schlank und muskulös. Durch<br />
die viele Bewegung sind die Muskelzus<strong>am</strong>mensetzung<br />
„Hat das Fleisch genügendZeit, um zu<br />
reifen, wird es zarter und saftiger.“<br />
Anton Juffinger, Fleischsommelier und Metzgermeister, Bio-Metzgerei Juffinger<br />
und das intr<strong>am</strong>uskuläre Fettgewebe natürlicher. Die<br />
Tiere wachsen langs<strong>am</strong>er und gesünder. Dies sorgt für<br />
eine wesentlich bessere Fleischqualität. Mindestens vier<br />
Monate bis zu einem Jahr wachsen die Ferkel auf den<br />
Höfen heran, ehe sie den kurzen Weg zur Bio-Metzgerei<br />
Juffinger zurücklegen und dort unter tierärztlicher Beaufsichtigung<br />
und Betäubung geschlachtet werden. Aus den<br />
Zu- und Abschnitten wird Wurst hergestellt. „Weniger ist<br />
mehr. Das Tierwohl und die artgerechte Haltung besitzen<br />
für uns Priorität“, erklärt Anton Juffinger, dessen Metzgereibetrieb<br />
Bio-Austria-zertifiziert ist. Derzeit gibt es in<br />
<strong>Tirol</strong> etwa 700 Bioschweine.<br />
ALMSCHWEIN & HOFSCHWEIN<br />
Seit knapp 20 Jahren gibt es bei Hörtnagl das „Qualität<br />
<strong>Tirol</strong>“ zertifizierte Hofschwein und Almschwein, das<br />
gemeins<strong>am</strong> mit <strong>Tirol</strong>er Bauern produziert wird. „Wir<br />
kennen die Bauern, Höfe und Schweine beim N<strong>am</strong>en. Das<br />
Almschwein wird von acht bis zwölf Bauern produziert<br />
und ist nur im September in allen Hörtnagl-Filialen erhältlich.<br />
Von Mai bis September genießen die Schweine<br />
das Leben auf der Alm. Von den dortigen Sennereien<br />
werden sie mit Molke gefüttert. Aufzucht und Haltung<br />
unterliegen strengen Kriterien. Auch das Hofschwein ist<br />
geboren, aufgewachsen und geschlachtet auf kleinstrukturierten<br />
<strong>Tirol</strong>er Höfen. Wöchentlich erhält Hörtnagl<br />
etwa 30 bis 40 Schweine. Geschlachtet wird in unserem<br />
Partnerbetrieb Mayr. Bei den kurzen Transportwegen<br />
vom Hof zum Schlachter werden die Schweine begleitet.<br />
Das Tierwohl steht immer im Mittelpunkt. Durch das<br />
langs<strong>am</strong>e, gesunde Wachstum und die Bewegung an<br />
der frischen Luft entsteht eine besonders hochwertige<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong> 67
Fleisch<br />
„Die kleinstrukturierte <strong>Tirol</strong>er Landwirtschaft<br />
ermöglicht Schweinezucht auf<br />
höchstem Niveau.“<br />
<br />
Fabian Peter Kolozs, Geschäftsleitung Hörtnagl<br />
Fleischqualität. Ehrliche, transparente<br />
Produkte anzubieten,<br />
ist uns wichtig. Im Zentrum<br />
steht neben den Tieren die<br />
Beziehung zu den Bauern. Gemeins<strong>am</strong><br />
mit ihnen legen wir<br />
die Preise fest und wir geben<br />
ihnen eine Abnahmegarantie. Schwein ist für uns<br />
ein wichtiger Rohstoff für Wurst und auch für den<br />
Verkauf von ganzen Teilen an der Bedientheke.<br />
Wir möchten einen Beitrag zum Ges<strong>am</strong>ten leisten“,<br />
meint Kolozs.<br />
DUROC, MANGALITZA, IBERICO & CO<br />
Duroc: wird seit etwa 100 Jahren gezüchtet. Duroc-<br />
Schweine haben eine robuste Genetik. Sie haben<br />
viel Platz um aufzuwachsen, das sorgt für gesündere<br />
Tiere. Die klassisch spanische Rasse wird inzwischen<br />
auch andernorts gezüchtet, auch in <strong>Tirol</strong>.<br />
Mangalitza oder Mangalica: edles, fettes Schwei-<br />
Schweinespieß vom <strong>Tirol</strong>er Almschwein<br />
mit Ratatouille-Gemüse 6 Personen<br />
ZUTATEN<br />
FÜR 4 PERSONEN<br />
Zutaten: Schweinsfilet (alternativ 4 Scheiben Schweinsbauch, 8 Scheiben Schinkenspeck, 100 g geriebener Parmesan,<br />
1 Bund Salbei, Salz, Pfeffer, 1 Bund Zitronenthymian, 2–3 EL Olivenöl, Holzspieße, 3 Zucchini, 1 ½ Zwiebeln<br />
(rot), 1 ½ Knoblauchzehen, 3 Paprika, 1 ½ Auberginen, 3 EL Tomatenmark, Salz, Pfeffer, Olivenöl<br />
Zubereitung: Das Filet in ca. 4–5 cm große Stücke schneiden, den Speck mit Parmesan und den Salbeiblättern<br />
auflegen und das Fleisch straff darin einrollen. Die fertigen Stücke in einer Pfanne oder auf dem Grill mit Olivenöl<br />
ganz kurz von beiden Seiten anbraten, die Holzspieße aufstecken und die Spieße noch einmal in die Pfanne geben,<br />
bis sie eine schöne goldbraune Farbe annehmen. Das Gemüse schneiden und Öl in einer großen tiefen Pfanne<br />
erhitzen. Zwiebeln und Knoblauch 1–2 Minuten bei mittlerer Hitze glasig dünsten. Paprikastreifen dazugeben und<br />
ebenfalls bei mittlerer Hitze 1–2 Minuten garen. Gemüsebrühe dazugießen und Zucchini, die gehackten Kräuter<br />
und Tomaten dazugeben und alles noch etwa 2-3 Minuten durchschmoren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
1 kg L<strong>am</strong>mkoteletts<br />
(2-3 Stück pro Person)<br />
2x 80g <strong>Tirol</strong>er Hofschweinrohschinken<br />
1 kleine Wassermelone<br />
200g Hüttenfrischkäse<br />
20g frische Minze<br />
5g Parmesan<br />
5g Pinienkerne<br />
3-5 EL Olivenöl<br />
8 Stk. Kirschtomaten<br />
Salz, Pfeffer, Petersilie,<br />
Schnittlauch, Zitrone,<br />
Bals<strong>am</strong>ico-Glace<br />
<strong>Tirol</strong>er-Hofschwein-Rohschinken<br />
mit gegrillter Wassermelone,<br />
Lust auf Sommer<br />
Hüttenfrischkäse und Minzpesto<br />
<strong>Tirol</strong>er- Hofschweinrohschinken mit gegrillter<br />
Wassermelone, Hüttenfrischkäse und Minzpesto<br />
1.<br />
Die Melone<br />
Zutaten: 1 kg L<strong>am</strong>mkoteletts (2-3 Stück pro Person), 2 x 80 g<br />
Die Melone schälen und in 2cm dicke Scheiben schneiden, anschließend in<br />
3x3 cm große Quadrate schneiden. 2-3 Quadrate pro Portion<br />
<strong>Tirol</strong>er Hofschweinrohschinken, 1 kleine Wassermelone, 200 g<br />
Der Hüttenkäse<br />
Hüttenfrischkäse, 2. Den Hüttenkäse 20 g mit frische gehackter Minze, Petersilie, 5 Schnittlauch, g Parmesan Salz, Pfeffer und<br />
Zitrone nach Belieben abschmecken.<br />
5 g Pinienkerne, 3-5 EL Olivenöl, 8 Stk. Kirschtomaten, Salz,<br />
Das Minzpesto<br />
Pfeffer,<br />
3. Für das Minzpesto, frische Minze, Olivenöl, Parmesan, Pinienkerne, Salz in<br />
Petersilie, einem Mixer zu Pesto Schnittlauch, verarbeiten. Zitrone, Bals<strong>am</strong>ico-Glace<br />
4. Braten<br />
Anschließend die Melonenquadrate in der Pfanne bei ca. 200 Grad von<br />
beiden Seiten schön braun anbraten, dann herausnehmen und mit dem Minzpesto<br />
einpinseln.<br />
Zubereitung: Die Melone schälen und in 2 cm dicke Scheiben<br />
schneiden, anschließend in 3 x 3 cm große Quadrate schneiden.<br />
2-3 Kirschtomaten-Viertel Quadrate pro zum Portion. ausganieren. Den Hüttenkäse mit gehackter<br />
5. Anrichten<br />
Dann alle Komponenten auf den <strong>Teller</strong> anrichten, Bals<strong>am</strong>ico-Glace und<br />
Petersilie, Schnittlauch, Salz, Pfeffer und Zitrone nach Belieben<br />
abschmecken. Für das Minzpesto frische Minze, Olivenöl, Parmesan,<br />
Pinienkerne, Salz in einem Mixer zu Pesto verarbeiten.<br />
Anschließend die Melonenquadrate in der Pfanne bei ca. 200<br />
Grad von beiden Seiten schön braun anbraten, dann herausnehmen<br />
und mit dem Minzpesto einpinseln. Dann alle Komponenten<br />
auf dem <strong>Teller</strong> anrichten. Bals<strong>am</strong>ico-Glace und Kirschtomaten-<br />
Viertel zum Ausganieren.<br />
68 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
nefleisch, hoher Anteil an Omega-3-Fetten, stark<br />
durchzogenes Fleisch. Langs<strong>am</strong> gewachsen. Viel<br />
gutes Cholesterin.<br />
Iberico: Spanien ist der größte Schweinefleischproduzent<br />
der EU. Spanische Schinkenprodukte sind<br />
gefragt. Das Iberico- oder Schwarzfußfein verfügt<br />
über einen interessanten intr<strong>am</strong>uskulären Fettgehalt.<br />
Genetik, Aufzucht, Fütterung, Bewegung unterscheiden<br />
sich von anderen Rassen.<br />
Schwäbisch-Hällisches Landschwein: langgestreckter<br />
Körper, langer Rüssel und große Schlappohren.<br />
Außerordentlich hohe Zuchtleistung, vorzügliche<br />
Fleischqualität. Anfang der 80er Jahre galt die Rasse<br />
als ausgestorben, heute wird sie vor allem in der Region<br />
Schwäbisch-Hall, aber auch in anderen Gegenden<br />
in Deutschland und Österreich wieder gezüchtet.<br />
Deutsches Edelschwein: hohe Zuchtleistung, hohe<br />
Tageszunahme in der Mast, gute Konstitution. Die<br />
Fleischqualität ist ausgezeichnet.<br />
Pietrain: Diese nach dem belgischen Dorf Pietrain<br />
benannte Rasse ist kleinrahmig, die Haut ist weiß<br />
mit schwarz-grauen Flecken. Zuchtleistung, Mastleistung<br />
und Konstitution sind gut bis mittel, Schlachtleistung<br />
ist hervorragend, besonders der Anteil an<br />
wertvollen Fleischteilen ist sehr hoch.<br />
Turopolje: Schwarz-weiß gescheckte Speckschweine<br />
mit pigmentierter Haut und gelegentlich gekräuselten<br />
Borsten. Wurde lange Zeit in Kroatien als Weideschwein<br />
gehalten. In Österreich widmen sich 20 bis<br />
30 Züchter der Erhaltung der Turopolje-Schweine.<br />
Sie weisen neben Speck auch einen Magerfleischanteil<br />
auf.<br />
<strong>Tirol</strong>er Landschweine: Die Tiere sind großrahmig,<br />
haben weiße Haut und Hängeohren. Sowohl in der<br />
Reinzucht als Universalschwein eingesetzt als auch<br />
in der Kreuzungszucht in der Mutterlinie. Sehr gute<br />
Zucht- und Mastleistung, gute Konstitution.<br />
<br />
Amata Steinlechner<br />
Teilstücke vom Schwein<br />
Filet<br />
Das zarte, saftige und magere Fleischstück liegt<br />
unter dem Kurzen Karree. Der Lungenbraten – wie<br />
das Filet auch genannt wird – besteht aus den<br />
Bereichen Filetkopf, Mittelteil und Filetspitze. Es<br />
zeichnet sich durch seine Verwendungsvielfalt<br />
aus – im Ganzen als Filetbraten, in Scheiben als<br />
Medaillons, gewürfelt für Spießchen und Fondue<br />
sowie blättrig geschnitten für zartes Geschnetzeltes.<br />
Schopfbraten<br />
Der Schopf (Nacken) bildet den kopfseitigen<br />
Anschluss des Karrees und ist aufgrund seiner<br />
Marmorierung und Speckeinlagerung besonders<br />
aromatisch und saftig. Der Schopfbraten wird<br />
ebenso wie das Karree „wie gewachsen“ (mit<br />
Knochen, Speck und Schwarte) angeboten, ausgelöst<br />
oder in Scheiben geschnitten. Im Stück<br />
hervorragend geeignet zum Braten, portioniert<br />
zum Kurzbraten, Grillen und Backen.<br />
Schale (Kaiserteil)<br />
Dieses magere, sehnenfreie Stück ist aufgrund<br />
der Form und Faserung das ideale Teilstück für<br />
Schnitzel und Rouladen aller Art.<br />
Nuss<br />
Besonders saftiges, feinfasriges und mageres<br />
Stück, aus dem Schnitzel, Medaillons und Steak<br />
geschnitten werden. Es eignet sich weiters für<br />
Braten, Geschnetzeltes und Ragouts.<br />
Fricandeau<br />
Dieses „Schinkenstück“ eignet sich ausgezeichnet<br />
zum Braten und für Schnitzel. Aus dem<br />
„Weißen Scherzel“ (Fricandeaurolle) werden<br />
Medaillons geschnitten.<br />
Schlussbraten<br />
Dieses Hüftteilstück ist sehr saftig und universell<br />
verwendbar. Im Stück zum Braten, weiter zerteilt<br />
für Steaks, Schnitzel und Ragouts.<br />
Stelze<br />
Eignet sich hervorragend zum Grillen, Braten,<br />
Schmoren und Kochen.<br />
Dicke Schulter<br />
Die Schulter ist ein kräftiges, saftiges Teilstück<br />
und wird mit oder ohne Knochen, Fett und<br />
Schwarte verkauft. Sie ist das klassische Teilstück<br />
für den Schweinsbraten. Ausgelöst kann<br />
man Rollbraten, Gulasch, Ragouts und Geschnetzeltes<br />
zubereiten.<br />
Dünne Schulter<br />
Die Dünne Schulter hat einen durchschnittlichen<br />
Fettgehalt von etwa zehn Prozent. Sie wird wie<br />
gewachsen bzw. ausgelöst angeboten, mit oder<br />
ohne Schwarte. Sie ist ein eher preisgünstiges<br />
Teilstück, das jedoch viele Verarbeitungsmöglichkeiten<br />
bietet.<br />
Brust/Bauchfleisch<br />
Wird wie gewachsen oder ausgelöst angeboten.<br />
Das vordere Stück wird Brüstl genannt, das<br />
Mittelstück ist das klassische Bauchfleisch, das<br />
hintere Ende wird als W<strong>am</strong>merl bezeichnet. Der<br />
Bauch ist als saftiger Braten im Ganzen, in Scheiben<br />
geschnitten zum Braten oder Grillen ebenso<br />
zu empfehlen wie gewürfelt für deftige Eintöpfe.<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong> 69
Wild Ager, Söll<br />
Das Beste<br />
aus der Natur<br />
Egal ob Hirsch, Reh, Wildschwein oder G<strong>am</strong>s, Wildfleisch ist<br />
im Trend. Die Tiere ernähren sich natürlich, das Fleisch ist<br />
reich an Proteinen und kann vielfältig verarbeitet werden.<br />
W<br />
ildbret, wie man das Fleisch von<br />
Wildtieren nennt, kommt immer<br />
mehr in Mode. Das Fleisch zeichnet<br />
sich durch seine dunkle Farbe und seinen<br />
intensiven Geschmack aus und kann wohl als das<br />
natürlichste Fleisch bezeichnet werden. Denn<br />
die Tiere leben in der freien Natur und ernähren<br />
sich von dem, was sie dort finden. Doch das ist<br />
nur einer der Gründe, warum Wild an Beliebtheit<br />
gewinnt. Wildbret ist auch sehr gesund. Es weist<br />
einen geringen Fettanteil auf und ist reich an<br />
Proteinen und Vit<strong>am</strong>inen. Außerdem lässt sich<br />
Wild mindestens ebenso vielfältig zubereiten wie<br />
herkömmliche Fleischsorten landwirtschaftlicher<br />
Nutztiere. Das weiß auch Experte Josef Ager, der<br />
seit 18 Jahren Geschäftsführer der Ager GmbH<br />
in Söll ist. Das Unternehmen ist neben der Speckproduktion<br />
auf die Verarbeitung von Wildbret<br />
spezialisiert und hat eine breite Produktpalette<br />
mit verschiedensten Wildspezialitäten vorzuweisen.<br />
NATÜRLICHES FLEISCH<br />
„Die Wildtiere fressen die Gräser und Kräuter,<br />
die sie in der Natur finden. Das macht das Wildfleisch<br />
eigentlich zum natürlichsten Fleisch,<br />
auch wenn nicht ‚Bio‘ draufsteht“, erklärt Josef<br />
Ager. Wildfleisch ist deshalb nicht als Bio-Fleisch<br />
einzustufen, weil die Ernährung der Tiere dafür<br />
strengen Kontrollen unterliegt. Beim Wild ist es<br />
jedoch nicht möglich, die Nahrungsaufnahme in<br />
der Natur derart genau zu kontrollieren, weiß der<br />
Experte. „Doch beim Wild kann man sich sicher<br />
sein, dass es nur die besten Kräutlein frisst, die<br />
es findet.“ Die natürliche Ernährungsweise der<br />
Tiere trägt auch zu dem feinen und besonderen<br />
Geschmack des Wildfleischs bei.<br />
Auch aus ernährungstechnischer Sicht ist<br />
Wildfleisch besonders zu empfehlen. Im Vergleich<br />
zu herkömmlichem Fleisch weist Wildbret einen<br />
besonders niedrigen Fettanteil auf. Auch der Proteingehalt<br />
liegt um 23 Prozent über dem landwirtschaftlicher<br />
Nutztiere und der geringe Anteil an<br />
Bindegewebe sorgt für eine zarte Fleischstruktur.<br />
Diese macht das Fleisch besonders leicht verdaulich<br />
und wohlbekömmlich. Und auch der ethische<br />
Aspekt sollte nicht außer Acht gelassen werden.<br />
Beim Wild stellt sich die Frage der artgerechten<br />
Haltung nicht, es lebt in seinem natürlichen Umfeld<br />
und kann sich frei bewegen. Das ist neben<br />
der gesunden Ernährungsweise und vorteilhaften<br />
Fleischstruktur ein weiterer Vorteil, der für den<br />
Verzehr von Wildfleisch spricht.<br />
Neben den Klassikern Hirsch und Reh gewinnt<br />
auch das Wildschwein zunehmend an Bedeutung.<br />
„Wildschweine kommen inzwischen von Ostösterreich<br />
bis Bayern wieder vermehrt vor, ihr Bestand<br />
nimmt seit mehreren Jahren überall zu“, erklärt<br />
Josef Ager. Er geht davon aus, dass es nur noch eine<br />
Frage der Zeit ist, bis die Wildschweine es auch<br />
über die Alpen bis nach <strong>Tirol</strong> schaffen. „Außerdem<br />
wird in <strong>Tirol</strong> regional bedingt natürlich auch gerne<br />
G<strong>am</strong>s gegessen. Die Abschusszahlen dieser Tiere<br />
70 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
„DasWild ernährt sich von den<br />
Gräsern und Kräutern, die es findet.“<br />
<br />
Josef Ager, Ager Speck- und Wildspezialitäten<br />
sind allerdings verhältnismäßig niedrig“, ergänzt<br />
Ager. Vereinzelt gebe es auch Steinbock. Diese<br />
Spezialität behielten die Jäger dann jedoch meistens<br />
für sich, schmunzelt er.<br />
VIELFÄLTIGE ZUBEREITUNG<br />
Früher war es üblich, das Wildbret zu beizen. Das<br />
bedeutete, es vor der Zubereitung in Öl, Wein<br />
oder gar Buttermilch einzulegen, um des intensiven,<br />
„beißenden“ Geschmacks Herr zu werden.<br />
Doch an diesem waren tatsächlich die zu hohen<br />
Kochtemperaturen und die falsche Zubereitung<br />
schuld. „Es ist wirklich nicht notwendig, das<br />
Wildbret zu beizen“, weiß Josef Ager. „Dadurch<br />
nimmt man ihm lediglich seine Eigenart.“ Laut<br />
dem Experten kann man Wildfleisch eigentlich<br />
wie herkömmliches Fleisch zubereiten. Hirschfleisch<br />
ist zum Beispiel dem Rindfleisch sehr<br />
ähnlich. „Man kann Hirschsteak hervorragend<br />
auf den Grill legen“, empfiehlt Ager. Wildschwein<br />
hingegen unterscheidet sich in der Zubereitung<br />
kaum vom Hausschwein, das üblicherweise auf<br />
unseren <strong>Teller</strong>n landet. Genauso gut ist es möglich,<br />
Hirsch- oder Rehfleisch für Schnitzel zu verwenden.<br />
Nur beim Würzen sollte man achtgeben.<br />
Da das Wildbret selbst einen eher starken Geschmack<br />
hat, braucht man es nicht noch intensiv<br />
zu würzen. „Etwas Salz und Pfeffer, vielleicht ein<br />
Rosmarinzweig, aber das sollte dann auch schon<br />
reichen“, so Josef Ager.<br />
Auch für die Weiterverarbeitung ist Wildbret<br />
bestens geeignet. So produziert die Firma Ager<br />
feinste Wildschinken von Hirsch, Reh und Wildschwein.<br />
G’schmackige Rohwurst-Produkte wie<br />
Reh-, Wildschwein-, Hirschwurzen und -landjäger<br />
zeichnen sich durch einen verhältnismäßig hohen<br />
Wildfleischanteil aus und bekommen dadurch<br />
ihren außergewöhnlichen Geschmack.
Hörtnagl<br />
Hörtnagl feiert heuer sein<br />
160-jähriges Bestehen<br />
Frau Claudia Auer-Hörtnagl<br />
ist seit 01.01.<strong>2023</strong> Hauptgesellschafterin<br />
und bedankt<br />
sich im N<strong>am</strong>en der F<strong>am</strong>ilie bei<br />
Ihren Kunden und vor allem<br />
Mitarbeitern für die jahrelange<br />
Treue. Es ist nicht selbstverständlich,<br />
dass Firmen auf<br />
eine Vielzahl von langjährigen<br />
Mitarbeitern bauen können<br />
und zwei solcher Mitarbeiter<br />
möchten wir vorstellen:<br />
Herr Christoph Oberhofer hat vor 14 Jahren mit der Lehre<br />
zum Fleischfachverkäufer im Burggraben begonnen. Durch<br />
seine Einsatzbereitschaft und Wissbegierigkeit kann er bereits<br />
in jungen Jahren auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken.<br />
Herr Oberhofer verantwortet als Verkaufsleiter der Filialen den<br />
ges<strong>am</strong>ten Filialbereich mit 16 Filialen und gestaltet maßgeblich<br />
das angebotene Sortiment.<br />
Wie bist du bei der Firma Hörtnagl gelandet?<br />
Oberhofer: Eigentlich wollte ich Tischler werden, doch dann<br />
hat mir eine Freundin, die ebenfalls bei Hörtnagl arbeitet, den<br />
Job empfohlen und nachdem ich eine Schnupperwoche gemacht<br />
habe, war ich so begeistert, dass ich mich direkt für den Lehrberuf<br />
als Fleischfachverkäufer entschieden habe.<br />
Was macht deine Arbeit so interessant?<br />
Oberhofer: Ich liebe meinen Job, denn ich kann mich mit allen<br />
Aspekten der Fleischwaren beschäftigen und ich bin von unseren<br />
tollen Produkten begeistert – vor allem, dass unser Fachpersonal<br />
ständig die besondersten Sachen präsentiert. Ich schätze auch<br />
den persönlichen Kontakt mit meinen Mitarbeitern sehr.<br />
Wie ist es für dich in einem F<strong>am</strong>ilienbetrieb zu arbeiten?<br />
Oberhofer: Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung, die ich<br />
von der F<strong>am</strong>ilie Hörtnagl stets erhalten habe. Jeden Tag spürt<br />
man die Wertschätzung durch den persönlichen Kontakt. Frau<br />
Claudia hat mir ihr Vertrauen ausgesprochen und mich nach der<br />
Übergabe gebeten, ihr denselben guten Dienst zu erweisen wie<br />
ihrer Mutter Frau Doris.<br />
Dein Lieblingsmoment im Hörtnagl-Unternehmen?<br />
Oberhofer: Es gab schon so viele tolle Momente die ich erzählen<br />
könnte, aber eines finde ich ganz besonders schön. Ich durfte<br />
einmal einen Lehrling ausbilden, das tolle daran war, dass er der<br />
Sohn von meiner Ausbildnerin gewesen ist. So schließt sich der<br />
Kreis und solche f<strong>am</strong>iliären Geschichten machen Hörtnagl zu etwas<br />
ganz Besonderem.<br />
Herr Klaus Rippl, Frau Claudia Auer-Hörtnagl,<br />
Herr Christoph Oberhofer<br />
Was schätzt du <strong>am</strong> Unternehmen ganz besonders?<br />
Oberhofer: Ich schätze sehr die f<strong>am</strong>iliäre Atmosphäre im Betrieb<br />
und die Wertschätzung, die man hier erfährt. Meine Leidenschaft<br />
und Begeisterung ist heute noch wie an meinem ersten Arbeitstag.<br />
ich bin unglaublich stolz darauf, ein Mitarbeiter der Firma<br />
Hörtnagl und ein Teil dieses Te<strong>am</strong>s zu sein und freue mich mein<br />
Wissen und meine Erfahrung an neue, junge und engagierte Mitarbeiter<br />
weitergeben zu können.<br />
Herr Klaus Rippl begann vor 41 Jahren als Metzgerlehrling.<br />
Herr Rippl verantwortet seit Jahren die Kutterei. Wenn Frau<br />
Claudia Auer-Hörtnagl bei der täglichen Wurstprobe um 11:00<br />
Uhr in das typische Hörnagl-Frankfurter hineinbeißt und zufrieden<br />
Herrn Rippl anlächelt weiß er, dass alles richtig gemacht<br />
wurde. Erst wenn die Geschäftsführung gemeins<strong>am</strong> mit den Abteilungsleitern<br />
und Frau Claudia Auer-Hörtnagl die Qualität der<br />
Produkte überprüft hat, wird die Charge freigegeben.<br />
Fotos: Hörtnagl
Wie bist du bei der Firma Hörtnagl gelandet?<br />
Rippl: Ursprünglich wollte ich Konditor<br />
werden, es waren aber keine Lehrstellen<br />
frei, so habe ich bei der Firma Hörtnagl als<br />
Hilfsarbeiter zur Übergangslösung beworben.<br />
Der d<strong>am</strong>alige Betriebsleiter hat mich<br />
aber gleich umgestimmt und so habe ich<br />
die Metzgerlehre gemacht.<br />
Was macht deine Arbeit so interessant?<br />
Rippl: Metzger zu sein ist ein vielfältiger<br />
Beruf. Es gibt so viele Abteilungen mit<br />
den verschiedensten Produkten. Die Arbeit<br />
wird durch unsere Produktvielfalt nie<br />
eintönig und es ist mir persönlich besonders<br />
wichtig, dass unsere Wurstqualität so<br />
hochwertig ist.<br />
Wie ist es für dich in einem F<strong>am</strong>ilienbetrieb<br />
zu arbeiten?<br />
Rippl: Das f<strong>am</strong>iliäre Umfeld schätze und<br />
kenne ich schon sehr lange. Wir haben ein<br />
unglaublich tolles und starkes Te<strong>am</strong>, das<br />
immer zus<strong>am</strong>menhält. Das ist eine große<br />
Motivation um jeden Tag in die Firma zu<br />
kommen.<br />
Dein Lieblingsmoment bei Hörtnagl?<br />
Rippl: Da muss ich schmunzeln, das<br />
Schönste ist, dass ich meine Ehefrau im<br />
Betrieb kennen gelernt habe. Vor 14 Jahren<br />
war sie Angestellte in meiner Abteilung,<br />
heute sind wir verheiratet und eine glückliche<br />
Patchworkf<strong>am</strong>ilie. Durch die Firma<br />
Hörtnagl haben wir zus<strong>am</strong>mengefunden.<br />
Was schätzt du <strong>am</strong> Unternehmen ganz besonders?<br />
Rippl: Hörtnagl ist n<strong>am</strong>entlich sicher die<br />
Nummer eins in <strong>Tirol</strong>, wenn ein Betrieb<br />
von einer F<strong>am</strong>ilie 160 Jahre lang so geleitet<br />
wird, spricht das schon für sich selbst. Ich<br />
schätze die guten Mitarbeiter und das hat<br />
die Firma.<br />
Ich hoffe, dass die Firma Hörtnagl noch<br />
mindestens weitere 160 Jahre besteht.<br />
Frau Claudia Auer-Hörtnagl ist stolz auf<br />
ihre Mitarbeiter und freut sich gemeins<strong>am</strong><br />
mit ihnen die Zukunft zu gestalten<br />
und hofft, zukünftig neuen Mitarbeitern<br />
einen hervorragenden Ausbildungsplatz<br />
zu bieten. Es wäre schön, wenn diese sich<br />
ebenfalls persönlich in unserem F<strong>am</strong>ilienbetrieb<br />
entfalten können.<br />
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Porträt<br />
„Dem<br />
treu<br />
<strong>Teller</strong><br />
bleiben“<br />
TRAUDI SIGWART, SIGWARTS‘ TIROLER WEINSTUBEN, BRIXLEGG<br />
Zur Person<br />
Traudi Sigwart, mit vollem N<strong>am</strong>en<br />
Gertraud Sigwart, ist die einzige<br />
4-Hauben-Köchin in ganz Österreich.<br />
Die 1966 in Kufstein geborene <strong>Tirol</strong>erin<br />
absolvierte ihre Lehre im Hotel- und<br />
Gastronomiebetrieb Juffing in Hinterthiersee,<br />
ehe sie ihren Weg nach<br />
Brixlegg, in die <strong>Tirol</strong>er Weinstube fand<br />
und der Liebe wegen dort blieb. Das<br />
Herz ihrer Haltung zum Kochen ist die<br />
Liebe zur Vielfalt und die Ehrlichkeit<br />
gegenüber dem <strong>Teller</strong>, sich selbst und<br />
dem Gast. Zus<strong>am</strong>men mit ihrem Mann<br />
Anton, Maitre, Sommelier, Imker und<br />
Jäger, sowie ihrer Schwägerin Verena<br />
leitet sie das Traditionsgasthaus Zur<br />
Grauen Katze mit über 200-jähriger<br />
Geschichte in Brixlegg. 2008 erschien<br />
Sigwarts‘ Kochbuch „Die gute <strong>Tirol</strong>er<br />
Küche: über 400 traditionelle und<br />
zeitgemäße Rezepte aus Nord-, Ostund<br />
Südtirol“.<br />
Sie sind die einzige 4-Hauben-Köchin Österreichs.<br />
Was bedeutet Kochen für Sie?<br />
Traudi Sigwart: Kochen heißt für mich Leidenschaft,<br />
heißt für mich Liebe zum Beruf. Aber auch<br />
Ausdauer und Disziplin. Ich habe nie darüber<br />
nachgedacht, dass es etwas Besonderes wäre, als<br />
Frau diesen Beruf auszuüben. Wobei ich denke,<br />
dass eine Führungsposition in der Küche ein wenig<br />
Ellenbogentechnik erfordert, eine Gratwanderung<br />
zwischen Zuckerbrot und Peitsche ist.<br />
Wie sind Sie Köchin geworden?<br />
Sigwart: Meine Lehre zur Köchin absolvierte<br />
ich in einem Hotel- und Gastronomiebetrieb <strong>am</strong><br />
Thiersee. Dort lernte ich bei einem harten, aber<br />
sehr netten Lehrchef, der mir vieles beibrachte.<br />
Ein guter, ehrlicher und geradliniger Mann. Danach<br />
k<strong>am</strong> ich nach Brixlegg und blieb hier. Aber<br />
ich bin davon überzeugt, dass man nie d<strong>am</strong>it<br />
aufhören darf, sich weiterzubilden, zu analysieren,<br />
wohin die Trends sich entwickeln, viel essen<br />
zu gehen, viele Bücher zu lesen, sich zu interessieren.<br />
Man darf nie stehenbleiben.<br />
Wie gewinnen Sie Inspirationen für das Kochen?<br />
Sigwart: Aus dem Alltag. Aus dem Zuhören,<br />
wenn jemand z. B. davon erzählt, essen gewesen<br />
zu sein, durch das Selbst-essen-Gehen u. v. m.<br />
Das Besuchen guter Gasthäuser ist für mich der<br />
Laufsteg der Speisen, ähnlich wie bei der Mode.<br />
Es hilft zu erkennen, wohin die Trends sich entwickeln.<br />
Diese müssen in Einklang mit unserem<br />
alten Haus und dem <strong>Tirol</strong>er Landl umgesetzt werden.<br />
Ich muss nicht „mithalten“, aber ich kann<br />
eine Richtung vorgeben. Ich will die <strong>Tirol</strong>er Küche<br />
nicht schmälern oder vergessen, doch kann man<br />
Gerichte mitunter modernisieren und auf der<br />
Speisekarte eine gute Mischung aus traditioneller<br />
<strong>Tirol</strong>er Küche und der Küche anderer Länder,<br />
Asiens, Italiens, Frankreichs u. v. m., anbieten.<br />
Wie wird man 4-Hauben-Köchin?<br />
Sigwart: Ich habe das nie angestrebt. Sich weiterzuentwickeln<br />
bedeutet, Interesse an Neuem zu<br />
zeigen. Hört man d<strong>am</strong>it auf, Neues zu versuchen,<br />
bleibt man stehen. Wir haben viele St<strong>am</strong>mgäste,<br />
viele Gäste, die uns immer wieder besuchen. Ihnen<br />
immer wieder etwas Neues und Abwechslung<br />
zu bieten, ist mein Ziel, nicht die Haube, wenn<br />
auch die Bewertung schön und erfreulich ist,<br />
und es eine Tragödie wäre, würden wir sie wieder<br />
verlieren.<br />
Fotos: Martin Vandory<br />
74 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
„Wie langweilig wäre die Welt,<br />
wenn jedem dasselbe gefallen<br />
und jedem das Gleiche<br />
schmecken würde. “<br />
Traudi Sigwart<br />
Woher kommen die Gäste?<br />
Sigwart: Viele aus der Region. Natürlich<br />
besuchen uns auch viele Deutsche, Urlauber,<br />
die im Umkreis ein Anwesen haben oder auf<br />
der Durchreise sind. Wir liegen in idealer Nähe<br />
zur Autobahn. Viele Gäste besuchen uns seit<br />
Jahren und Jahrzehnten immer wieder, wenn<br />
sie auf dieser Strecke unterwegs sind. Für diese<br />
Gäste kochen wir den ganzen Tag. Für viele<br />
unserer Gäste beginnt und endet der Urlaub in<br />
unserer Weinstube. Auch besuchen uns viele<br />
Gäste z. B. aus Kitzbühel oder vom Tegernsee,<br />
wenngleich es auch dort viele gute Häuser gibt.<br />
Unser Gasthaus ist teuer, aber es spiegelt sich<br />
eine Qualität auf dem <strong>Teller</strong> wider, die unsere<br />
Gäste schätzen.<br />
Mit welchen Zutaten arbeiten Sie <strong>am</strong> liebsten?<br />
Sigwart: Ich liebe die Vielfalt. Habe ich einmal<br />
eine Bernsteinmakrele oder einen Thunfisch in<br />
der Küche, ist das etwas Besonderes. Doch bestimmt<br />
die Jahreszeit den Ton. Bald gibt es die<br />
ersten Pfifferlinge, dann die ersten Steinpilze,<br />
dann die Moosbeeren aus dem Zillertal und<br />
dem Alp bachtal, im Herbst den weißen Trüffel,<br />
den ich liebe, mit hausgemachten Linguini, später<br />
den schwarzen Perignon-Trüffel, dann die<br />
Kürbisse, das Knollengemüse, im Frühjahr geht<br />
es dann wieder los mit Spargel, Löwenzahn,<br />
Morcheln ... Die Abwechslung macht es aus und<br />
das, was die Natur im Wechsel der Jahreszeiten<br />
frisch bietet. Ob es Gemüse ist oder eine<br />
ausgezogene Pizza, Kiachl oder etwas anderes.<br />
Bald gibt es eine sizilianische Tomatensuppe<br />
mit Datteltomaten, Basilikum, Meersalz, viel<br />
mehr ist nicht drin. Mal brauche ich Olivenöl,<br />
mal Butter. Manchmal Honig, den Anton, der<br />
Imker ist, selbst produziert. Oder Wildbret<br />
aus unserer eigenen Jagd. Verena pflegt einen<br />
reichhaltigen Kräutergarten, Majoran, Oregano,<br />
Minze u. v. m. Gerade machen wir auch<br />
Holunderblütensirup. Ich will mich nie fixieren,<br />
das ist mein Liebling, denn den Liebling will ich<br />
nicht das ganze Jahr über <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> einsetzen.<br />
Es geht um Finesse. Es geht um Vielfalt und<br />
nicht darum, stur tagein, tagaus dasselbe zu<br />
tun. Nur Regionalität zu bieten, stimmt nicht.<br />
Manch einer ist früher viel gereist und kann<br />
das heute nicht mehr. Doch liebt der Gast<br />
einmal einen Kaviar oder ein Sushi, das soll er<br />
auch bei uns bekommen, in einer Qualität, die<br />
nicht überall zu finden ist. Das ist das Schöne,<br />
diese Mischung und Vielfalt zu bieten. ➝<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong> 75
Porträt<br />
Aus der Küche von Sigwarts‘ <strong>Tirol</strong>er<br />
Weinstube Gasthaus zur Grauen Katze.<br />
Links: Artischokenschaumsuppe<br />
Rechts oben: Meerforelle „Strandoutfit“ mit<br />
Limettensorbet<br />
Rechts unten: Flusskrebstartar mit Himbeerschaum<br />
und Kaviar<br />
Haben Sie ein persönliches Lieblingsgericht?<br />
Sigwart: Definitiv nein. Ab und zu geht nichts<br />
über ein frisch ausgebackenes Kalbsschnitzel mit<br />
Erdäpfelsalat und frischer Bachkresse. Oder Marillenknödel.<br />
Oder eine Pizza. Oder ein gebackenes<br />
Kitz im Frühjahr. Oder schlichte Spaghetti mit<br />
Tomatensoße und Basilikum. Oder ein schönes<br />
Stück Fisch oder ein kleines Steak. Erdäpfel,<br />
Pellkartoffeln, sind auch etwas Gutes. Ich liebe<br />
es manchmal scharf, einen Chili auf der Pizza, in<br />
Curry, in einem Chili con Carne. Wo er eben hingehört.<br />
Nichts verloren hat Chili in einem Wildragu<br />
„Man freut sich auf das Besondere,<br />
aber nie jeden Tag.“<br />
Traudi Sigwart<br />
oder einem Schnitzel. Spaghetti oder Schnitzel<br />
gehen immer, aber nicht täglich. Man freut sich<br />
eben auf das Besondere, aber nicht jeden Tag.<br />
Prägen Reisen Ihre Art zu kochen?<br />
Sigwart: Ja, positive wie negative Erfahrungen<br />
beeinflussen mich. Man sieht vieles, was einem gefällt,<br />
und vieles, was einem nicht gefällt. Man darf<br />
nie in einen Trott fallen und muss achts<strong>am</strong> sein.<br />
Sind Sie vernetzt mit anderen Köchinnen und Köchen in<br />
Österreich?<br />
Sigwart: Ja, ich habe Kontakte und kenne einige<br />
nette Berufskolleginnen und Kollegen, die ich<br />
sehr schätze. Aber ich denke, in der heutigen Zeit<br />
ist es so, dass man Kontakte grundsätzlich zu<br />
wenig pflegt. Man muss schon darauf achten, tiefe<br />
Freundschaften ausreichend zu pflegen. Weil jeder<br />
so sehr mit sich selbst beschäftigt ist, dass für<br />
anderes oft wenig Zeit und Raum bleibt.<br />
War es für Sie schwierig, sich durchzusetzen und Ihre<br />
Position zu erreichen?<br />
Sigwart: Nun ja, man muss eine klare Linie finden<br />
und diese durchsetzen. Das kann schwierig sein.<br />
Ich persönlich habe es eher leicht gehabt. Mein<br />
Mann ist im Service, wie auch meine Schwägerin,<br />
beide sind hier aufgewachsen. Wir sind drei<br />
Chefitäten im Haus, das verleiht eine gewisse<br />
Stärke. Sehe ich einen <strong>Teller</strong>, der mir nicht gefällt,<br />
spreche ich das an und bitte darum, ihn anders zu<br />
gestalten. Manch einer hat vielleicht viel Berufserfahrung<br />
und ist festgefahren in dem, was er<br />
für richtig hält. Das könnte dann schwierig sein.<br />
Jedenfalls herrscht heute in der Küche ein anderer<br />
Ton als in früheren Generationen. Man muss Kritik<br />
wohlüberlegt äußern, kurz, bündig, freundlich.<br />
Mitarbeiter zu verlieren, kann man sich kaum<br />
leisten. Wohl kaum ein Betrieb ist überbesetzt.<br />
Was ist das wichtigste Utensil in Ihrer Küche?<br />
Sigwart: Ein gutes, schneidiges Messer. Dieses<br />
76 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Porträt<br />
Utensil hält man so viel in den Händen, es muss<br />
gut in der Hand liegen, leicht sein, man muss es<br />
gerne mögen.<br />
Wie geht die kulinarische Reise weiter?<br />
Sigwart: Darüber mache ich mir keine Gedanken.<br />
Heute ist heute und morgen ist morgen. Ich frage<br />
mich, was ist derzeit <strong>am</strong> Markt erhältlich? Was bietet<br />
die Welt? Was denkt der Gast, welches Feedback<br />
bekommen wir? Eins führt dann zum anderen.<br />
Was steht derzeit auf der Speisekarte?<br />
Sigwart: Wir hatten kürzlich Urlaub und waren<br />
im Elsass. Momentan liest sich unsere Speisekarte<br />
wie eine Hommage an unseren Urlaub. Ein kleines<br />
Menü in Gedanken an Paul Heberlein steht auch<br />
auf der Karte. Derzeit gibt es frische Pfifferlinge,<br />
Tartar, gefüllte Paprika mit Spanferkel, gebackene<br />
Holunderblüten. Ein wenig Frankreich mit einer<br />
Entenleberterrine, Kaisergranaten und Kaviar.<br />
Eine Sommer-Tomaten-Consommé, Zander, der<br />
in Riesling schwimmt, Taube, Wachtel. Meine<br />
Schwägerin ist sehr affin in der Zubereitung von<br />
Cocktails. Unterschiedliche Gins mit ihren verschiedenen<br />
Botanicals. Anton ist ein Weinliebhaber, zu<br />
jedem Menü gibt es einen bestimmten Wein oder<br />
Cremant. Wir sind immer in Bewegung und ändern<br />
uns stetig. Fast monatlich wechseln wir die Karte.<br />
Was ist Ihnen sonst beim Kochen wichtig?<br />
Sigwart: Zu wissen, welchen Weg ich gehe und<br />
meinem Weg sowie dem <strong>Teller</strong> gegenüber treu zu<br />
bleiben. Ausschließlich ehrliche Grundprodukte von<br />
bester Qualität zu nutzen, ist dabei das allerwichtigste.<br />
Der Geschmack und die Schönheit auf dem<br />
<strong>Teller</strong> sind ebenfalls wichtig. Wir arbeiten mit<br />
natürlichen Produkten. Sie zu verfälschen, fände ich<br />
schade. Im Einkauf bekommt man Produkte von<br />
unterschiedlichster Qualität. Z. B. einen Zander von<br />
herausragender oder minderer Qualität, das bildet<br />
sich direkt im Preis ab. Einen Mittelweg zu gehen,<br />
finde ich nicht richtig, irgendetwas leidet darunter.<br />
Unsere Gerichte sind darum teuer. Derzeit steht<br />
auf der Speisekarte z. B. ein Steak vom <strong>Tirol</strong>er Stier<br />
in Kombination mit einem kleinen Stück Wagyu<br />
- Fleisch aus dem Rücken von allerbester Qualität.<br />
Dieses kostet auch mich im Einkauf pro Kilogr<strong>am</strong>m<br />
über 300 Euro. Nicht jedem sagt dieser Weg zu und<br />
man muss diese Gerichte auch nicht wählen. Unsere<br />
Speisekarte findet sich auf unserer Website. Die Gäste<br />
sind heute gut informiert und wissen in der Regel,<br />
worauf sie sich einlassen. Amata Steinlechner<br />
„Jeder Koch<br />
hat seine Linie.<br />
Gerade das ist<br />
das Schöne.“<br />
Traudi Sigwart<br />
In dieser schönen Laube diniert<br />
es sich besonders fein.<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong> 77
Pesto Spezialität<br />
Der Geschmack des Sommers<br />
Genieße den fruchtig-frischen Geschmack des italienischen<br />
Sommers mit dem neuen Barilla Pesto Basilico e Limone.<br />
Mit seiner cremigen Textur und einem erfrischenden<br />
Hauch von Limone ist das<br />
neue Barilla Pesto Basilico e Limone die<br />
perfekte Ergänzung für geschmackvolle Pasta Gerichte<br />
z. B. mit Fisch oder Meeresfrüchten. In den<br />
heißen Monaten eignet es sich jedoch auch perfekt<br />
für Salat-Dressings, Bruschette und Omeletts sowie<br />
als Marinade für gegrillten Fisch. Auf diese Weise<br />
wird mit dem neuen Pesto Basilico e Limone die<br />
sinnliche Reise durch die Düfte, Farben und Aromen<br />
Italiens nun auch in den heimischen Küchen erlebbar.<br />
SOMMER IM GLAS<br />
Mit dem neuen Pesto Basilico e Limone fängt Barilla<br />
den Geschmack des italienischen Sommers nun<br />
auch im Pesto-Glas ein. Die einzigartig cremige<br />
Textur, die intensive Frische des Basilikums und die<br />
zarten Zitrusnoten sorgen für ein erfrischendes Geschmackserlebnis<br />
der besonderen Art. Pesto Basilico<br />
e Limone bringt die unverkennbare Leichtigkeit<br />
und das Gefühl eines italienischen Sommers direkt<br />
auf den eigenen Tisch.<br />
„METODO DELICATO“<br />
In diesem Sommer dreht sich bei Barilla alles um die<br />
beiden Hauptzutaten von Pesto Basilico e Limone:<br />
100% italienisches Basilikum aus nachhaltigem Anbau,<br />
verfeinert mit dem Abrieb von Zitronenschalen.<br />
Diese Kombination verleiht dem neuen Pesto<br />
den erfrischend sommerlichen Geschmack. Dank<br />
des besonders schonenden Zubereitungsverfahrens,<br />
der eigens von Barilla entwickelnden „METO-<br />
DO DELICATO“-Methode, wird die Natürlichkeit<br />
und die Qualität der hochwertigen Zutaten bewahrt.<br />
Dadurch enthüllt jeder Bissen die intensive<br />
Frische des Basilikums und die zarte Zitrusnote.<br />
Qualität hat bei Barilla immer oberste Priorität,<br />
besonders wenn es um Basilikum geht. Durch die<br />
enge Zus<strong>am</strong>menarbeit mit zertifizierten Landwirten<br />
trägt der nachhaltige Anbau auch zum Schutz der<br />
Artenvielfalt bei.<br />
Mehr dazu: www.CartaDelBasilico.com<br />
Das Lebensgefühl des Sommers spiegelt sich nicht<br />
nur im unverwechselbaren Aroma von Pesto Basilico<br />
e Limone wider, sondern auch im neu gestalteten<br />
Pesto-Glas. Die klassischen Design-Elemente<br />
erinnern an die sonnengeküsste Amalfi-Küste und<br />
unterstreichen den frischen Look.<br />
Köstliche Rezepte auf: www.barilla.com<br />
CASTELLANE MIT LACHSWÜRFELN UND<br />
PESTO BASILICO E LIMONE<br />
Zutaten für 4 Personen:<br />
100g Pesto Barilla Basilico<br />
und Limone, 320g Barilla<br />
Collezione Castellane, 200g<br />
frischer Lachs, 2 Esslöffel natives<br />
Olivenöl extra, Schnittlauch,<br />
Salz & Pfeffer<br />
BRUSCHETTA MIT GARNELEN<br />
UND PESTO BASILICO E LIMONE<br />
Zutaten für 4 Personen:<br />
90g Pesto Barilla Basilico und Limone, ½ Baguette, Olivenöl , Riesengarnelen,<br />
Petersilie, fein gehackt, Etwas Zitronenschale, Pfeffer<br />
Zubereitung:<br />
1.Die Brotscheiben mit Öl beträufeln und mit etwas Pfeffer würzen. Die Scheiben<br />
rösten, bis sie leicht braun sind.<br />
2.Die Garnelen säubern und waschen, einen Esslöffel Öl in einer Pfanne erhitzen.<br />
Die Garnelen auf beiden Seiten anbraten.<br />
3.Einen großzügigen Löffel Pesto Basilico e Limone auf den gerösteten Brotscheiben<br />
verteilen. Die Bruschetta mit jeweils einer Riesengarnele, fein gehackter<br />
Petersilie sowie etwas geriebener Zitronenschale garnieren.<br />
Zubereitung:<br />
1. Einen großen Topf mit<br />
leicht gesalzenem Wasser<br />
zum Kochen bringen. Sobald<br />
das Wasser kocht, die<br />
Pasta hinzugeben und für<br />
die auf der Packung angegebenen<br />
Zeit kochen.<br />
2. In der Zwischenzeit den<br />
Lachs in 2 cm große Würfel<br />
schneiden.<br />
3. Eine Pfanne erhitzen und<br />
die Lachswürfel anbraten.<br />
4. Die Pasta abgießen, dabei<br />
ein Glas des Pasta-Wassers<br />
beiseitestellen und die Pasta in die Pfanne mit dem Lachs geben.<br />
6. Sobald die Pfanne vom Herd genommen wurde, das Pesto Barilla Basilico e Limone<br />
zus<strong>am</strong>men mit ein wenig Pasta-Wasser hinzufügen. Mit gehacktem Schnittlauch<br />
bestreuen und mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
– Bezahlte Anzeige –
Wein<br />
Wein gut,<br />
alles gut<br />
<br />
Wein zur Speise oder Speise zum Wein –<br />
das ist hier die Frage!<br />
A<br />
uf diese philosophische<br />
Frage kennt der traditionsreiche<br />
Weinhändler<br />
Gottardi die richtige Antwort: Es wird<br />
Zeit für einen Paradigmenwechsel.<br />
Nicht das Menü sollte im Zentrum<br />
stehen und die passenden Getränke<br />
drumherum drappiert werden, sondern<br />
umgekehrt. Der Wein sollte<br />
jenen Stellenwert erhalten, der ihm<br />
gebührt, und das ist der Mittelpunkt.<br />
Zur Umrandung des guten Weins wird<br />
dann die passende Speise oder das<br />
passende Menü ausgesucht. Bei großen<br />
Festen stößt diese Herangehensweise<br />
freilich an ihre Grenzen. Für<br />
die kleinen und alltäglichen Genüsse<br />
jedoch folgt hier ein Plädoyer für den<br />
Wein im Zentrum des Geschehens.<br />
MUT ZU NEUEM<br />
Ein Weißwein zum Fisch und ein<br />
Rotwein zum Fleisch, keinesfalls<br />
umgekehrt. Und ein Prosecco nur als<br />
Aperitif. Ratschläge wie diese sind in<br />
der weinliebenden Gesellschaft weit<br />
verbreitet und häufig auch richtig. Dennoch<br />
lohnt es sich, Mut zu Neuem zu<br />
beweisen und sich auch einmal an ungewöhnliche<br />
Kombinationen heranzutrauen.<br />
Wie wäre es z. B. mit einem Rosé<br />
oder Limoncello als Aperitif? Oder<br />
mit einem schweren Weißwein? Wie<br />
mit einem Grauburgunder zu einem<br />
Fleischgericht? Oder einem leichten<br />
Rotwein zum Fisch? Der Kreativität<br />
sind keine Grenzen gesetzt, wenn man<br />
nur um die wohlschmeckenden Kombinationen<br />
Bescheid weiß.<br />
DIE QUAL DER WAHL<br />
In der gut bestückten Weinhandlung<br />
finden sich zahlreiche besondere<br />
Tropfen, eine Flasche schmackhafter<br />
als die andere. Wie sich also nun überhaupt<br />
für einen bestimmten Wein<br />
entscheiden? Das vorrangige Kriterium<br />
könnte die Rebsorte sein: Soll es<br />
eine fruchtige Traube sein oder doch<br />
eher ein schwerer Roter? Soll es ein<br />
erfrischender Aperitif sein oder doch<br />
ein den Abend abschließender Digestif?<br />
Abhängig von der Beantwortung<br />
dieser Frage findet sich mit Sicherheit<br />
der passende Wein.<br />
WELCHE SPEISE ZU<br />
WELCHEM WEIN?<br />
Großartige Weine s<strong>am</strong>t näherer<br />
Beschreibung zusätzlich zu den passenden<br />
Speiseempfehlungen finden<br />
Sie auf der nächsten Seite. Gefolgt von<br />
einem kurzen Interview mit Diplom-<br />
Sommelière Sarah Korber, die Ihnen<br />
mit großer Expertise einiges zum<br />
Thema Wein verrät. Schließlich finden<br />
Sie in diesem Artikel noch ausgewählte<br />
Rezepte zu manchen der in der<br />
Folge präsentierten Weine. Nun heißt<br />
es nur noch: Lesen, entkorken und<br />
losschlemmen. Amata Steinlechner<br />
Fotos: Gottardi, Adobe Stock (2)
Genuss<br />
Aritif<br />
Franciacorta Blanc de Blancs 2016, Conti Ducco<br />
Limoncello Sprizz: 4 cl Liquore di Limone Negroni,<br />
0,1 l Prosecco Extra Dry Casa Bianca, ein Schuss<br />
Mineralwasser, eine Scheibe frische Zitrone und<br />
etwas Minze zum Garnieren, Eiswürfel<br />
Port Tonic: 10 cl Fine White Port Warre’s, 0,2 l Tonic<br />
Water, frische Zitrone zum Garnieren, Eiswürfel<br />
Vermouth-Apero: 6 cl Vermouth Bianco Contratto,<br />
12 cl Zitronensaft, 150 ml Ginger Ale, 2 Erdbeeren,<br />
Orangenzeste zum Garnieren. Die Erdbeeren<br />
in feine Scheiben schneiden und mit Eiswürfeln<br />
und der Orangenzeste mit ins Glas geben.<br />
Weißwein<br />
Pecorino Faleiro 2022, San Sisto: frischer knackiger<br />
Wein mit schönen Fruchtaromen, gepaart<br />
mit leichter Würze und Aromen von Kräutern;<br />
ideal zu leichten Vorspeisen, z. B. 3farbige Fischterrine<br />
Riesling Goldtröpfchen Kabinett 2020, Weingut<br />
Nik Weis: intensive Aromatik von exotischen<br />
Früchten wie etwa getrocknete Papaya, Noten von<br />
Orangen und Grapefruitzesten, leichte Anklänge<br />
von weißen Blüten, die Fruchtsüße wird fantastisch<br />
von der straffen Mineralik getragen; perfekt<br />
zu Currys und scharfen asiatischen Gerichten, z.<br />
B. WasabiSes<strong>am</strong>Thunfisch mit asiatischen Eiernudeln<br />
Dut Un 2017, Vie di Romans: filigran und opulent<br />
zugleich. Dieser Cuvée aus Chardonnay und Sauvignon<br />
Blanc besticht durch einen schönen Schmelz,<br />
Aromen von weißem Pfirsich, Stachelbeere und<br />
leichten Vanilletönen. Er gehört in ein großes Glas<br />
und wird gerne belüftet. Passend zu kräftigen<br />
Fischgerichten wie Paella oder zu Fleischgerichten<br />
wie z. B. geschmortes Kaninchen mit cremiger<br />
Trüffelpolenta.<br />
Rosé<br />
Rosé Edition Gottardi 2021, Weingut Allr<strong>am</strong>: Dieser<br />
Zweigeltrosé zeigt ein intensives Rosa im Glas. Er<br />
besticht durch fruchtintensive Aromatik von roten<br />
Beeren und leichten Kirschnoten. Einfach, elegant<br />
und fruchtig. Ideal als Aperitif vorweg, zu leichten<br />
Fischgerichten oder auch zu einer neuen Version von<br />
Coq au Vin.<br />
Tavel Rosé 2021, Prieuré de Montezargues/La<br />
Nerthe: intensiv, komplex und trotzdem leichtfüßig;<br />
rotbeerige Aromen mit Frische und Tiefe; könnte ich<br />
mir (je nach Saison) zu jeder Grillerei oder auch zum<br />
klassischen Südtiroler Törggelen vorstellen<br />
Rosé Cuvée Don Pasquale 2021, Villa Angeli: Für<br />
diesen Rosé werden nur die besten Trauben der Rebsorten<br />
Sciaccarellu, Cinsault und Grenache von Hand<br />
geerntet, selektiert und bei niedrigen Temperaturen<br />
vergoren. Ein Wein mit außergewöhnlichem Charakter,<br />
der mit feinen Anklängen von Rosen, weißen<br />
Früchten sowie roten Johannisbeeren besticht. Ein<br />
vielschichtiger, finessenreicher und schön strukturierter<br />
Wein mit saftigem, feinwürzigem Abgang.<br />
Perfekt zu einem Risotto mit Lachs und grünem<br />
Spargel.<br />
Rotwein<br />
Südtiroler Blauburgunder 2018, Weingut Gottardi:<br />
gut struktirierter Pinot Noir mit all seinen<br />
typischen Aromen; schöne Noten von roten Früchten,<br />
leichte Schokolade, abgerundet von erdigen<br />
Tönen; strukturiert mit gut eingebundenem Tannin;<br />
perfekt zu einem schönen Steinpilzrisotto<br />
Cabernet Yhrenberg 2017, San Rocco: Dieser Cabernet<br />
aus dem Trentino zeigt würzige Anklänge,<br />
hinterlegt mit Aromen roter Beeren. Am Gaumen<br />
erkennt man die Vanille des elegant eingebundenen<br />
Holzes, das Tannin ist rund und harmoniert<br />
mit der Frucht. Spannend zu einem Chili con Carne<br />
bei der nächsten Feier oder auch mal zu einem<br />
Schokomousse mit dunkler Schokolade.<br />
Digestif<br />
Soll die Verdauung erleichtern<br />
bzw. beschleunigen, daher empfiehlt<br />
sich alles „Hochprozentige“.<br />
Grappa Bruno,<br />
Distilleria Bertagnolli<br />
Sämtliche Edelbrände sowie<br />
Cognac und Armagnac<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong> 81
Wein<br />
„Wer ein paar Grundregeln beachtet,<br />
kann sich ruhig kreativ austoben.“<br />
Sarah Korber, Diplom-Sommelière, Gottardi<br />
Wussten Sie<br />
schon, …<br />
… dass es zahlreiche schwere,<br />
kraftvolle, vollmundige Weißweine<br />
gibt, die genauso ideal<br />
zu Fleisch harmonieren wie ein<br />
klassischer Rotwein? Z. B. ein<br />
Grauburgunder oder Chardonnay.<br />
… dass Wein fruchtig ist und nur<br />
Süßwein süß?<br />
… dass Muscadet und Muskateller<br />
(Moscatel) nichts miteinander<br />
zu tun haben und aus zwei<br />
unterschiedlichen Trauben entwickelt<br />
werden? Muscadet ist ein<br />
klassischer französischer spritziger<br />
Weißwein. Muskateller ein<br />
klassischer weltweit verbreiteter<br />
Weißwein.<br />
… dass es tolle hist<strong>am</strong>inarme Weine<br />
gibt, sogar rote?<br />
… dass es auch vegane Weine gibt,<br />
d. h. solche, die ohne Eiweiße<br />
geklärt wurden?<br />
… dass Gottardi gerne dabei behilflich<br />
ist, Vorurteile über Wein<br />
aufzubrechen und die Lust auf<br />
Neues zu schüren?<br />
Welche Speise passt denn nun zu welchem Wein?<br />
Sarah Korber: Man kann sich natürlich immer<br />
an alten Klischees à la weiß zu Fisch und rot zu<br />
Fleisch orientieren. Wenn man aber mutig genug<br />
ist, finde ich den Gedankengang in die andere<br />
Richtung viel spannender. Ein Beispiel: In der<br />
Vinothek seines Vertrauens findet man eine<br />
tolle Flasche Rosé aus Korsika (Don Pasquale),<br />
die einen anlacht. Also, einfach mitnehmen und<br />
sich dazu ein tolles Gericht einfallen lassen. Mir<br />
würde da spontan etwa ein schönes Risotto mit<br />
Lachs und grünem Spargel einfallen. Wobei mir<br />
auch eine schöne Antipasti-Platte mit französischem<br />
Tar<strong>am</strong>a (Creme aus Fischrogen) und<br />
frischem Steinofen-Baguette gut gefallen würde.<br />
Was muss man bei der Auswahl des richtigen Weins<br />
bzw. der richtigen Speise beachten? Wie gelingt die<br />
perfekte Komposition?<br />
Sarah Korber: Meiner Meinung nach sollte man<br />
sich schon etwas an die Geschmacksrichtungen<br />
und die Grundregeln deren Kombination<br />
halten. Wenn man jetzt von der „neuen Idee“,<br />
die Speise zum Wein auswählen, ausgeht, sollte<br />
man den Wein auch gekostet haben, um sich<br />
ein besseres Bild der Säure-/Tannin-Struktur<br />
machen zu können. Welche Aromen bringt der<br />
Wein mit sich? Es kann da durchaus zu unangenehmen<br />
Konstellationen kommen. Unter anderem<br />
recht wichtig finde ich für eine angenehme<br />
Harmonie:<br />
• Fett braucht einen Gegenspieler. Üppige<br />
Gerichte mit Sahnesaucen o. Ä. machen sich gut<br />
mit knackig säurebetonten Weinen oder auch mit<br />
Rotweinen, die etwas mehr Tannin haben.<br />
• Tannine (=Gerbstoffe) trocknen nicht nur<br />
den Gaumen aus, sondern auch das medium<br />
gebratene Filetsteak. Daher bei rosa gebratenem<br />
Fleisch entweder einen ohnehin tanninärmeren<br />
Wein auswählen oder aber (viel besser ) gereifte<br />
Rotweine trinken. Wenn Tannin reift, wird es wesentlich<br />
geschmeidiger und ist besser integriert<br />
und daher nicht mehr so eine „Gefahr“ für das<br />
zarte Fleisch.<br />
Geschmacksrichtungen: süß, salzig, sauer, bitter,<br />
um<strong>am</strong>i. Was passt zu welchem Wein? Worauf muss man<br />
beim Kombinieren achten?<br />
Sarah Korber: Ein paar Zus<strong>am</strong>menhänge sollte man<br />
durchaus immer im Auge behalten. Z. B.:<br />
• Sauer und sauer ist schwierig. Zu Salaten mit klassischem<br />
Dressing <strong>am</strong> besten gar keinen Wein trinken<br />
bzw. empfehlen.<br />
• Süß und süß sollte nur bedingt kombiniert werden.<br />
Beim Thema Nachspeisen ist zu beachten, dass nicht<br />
jeder Süßwein gleich süß ist sowie auch nicht jedes<br />
Dessert zwingend pappig süß ist. Bei sehr süßen<br />
Desserts wie etwa einer üppigen Mousse au Chocolat<br />
sollte man eher einen weniger süßen Dessertwein<br />
mit mehr Säure wählen (z. B. eine Riesling Spätlese).<br />
Hat man ein Dessert mit mehr Obst oder cremigeren<br />
Komponenten, wie etwa eine Creme Brûlée, dann<br />
geht schon mehr Restzucker (z. B. Trockenbeerenauslese).<br />
• Speisen mit bitteren Komponenten brauchen auch<br />
immer etwas mit ein bisschen Süße bzw. etwas nicht<br />
zu Säurebetontes.<br />
• Für viele dieser Grundregeln muss man sich entweder<br />
mit den groben Säure- & Tannin-Strukturen der<br />
einzelnen Rebsorten etwas auskennen oder sich in<br />
der Vinothek seines Vertrauens beraten lassen. Mir<br />
fällt immer wieder auf, dass die subjektive Wahrnehmung<br />
oft von den messbaren Zahlen abweicht. Z. B.<br />
hat Riesling eine hohe Säure, meistens jedoch eine<br />
schöne Aromatik von reifen Pfirsichen etc. Daher<br />
empfinden ihn viele als nicht so „sauer“. Für die Speisenkombination<br />
ist das dann durchaus schwierig.<br />
Ist die Herkunft des Weins ausschlaggebend?<br />
Sarah Korber: Ich persönlich mag es sehr gern, wenn<br />
die Herkunft zus<strong>am</strong>menpasst. Wobei ich mich da<br />
(oft) lieber auf das Land „reduziere“, um es nicht zu<br />
kompliziert zu machen. Zu einer Pizza oder Spaghetti<br />
mit klassischem Ragù alla Bolognese würde mir im<br />
Traum nicht einfallen, etwas anderes als einen italienischen<br />
Rotwein aufzumachen. Zu einem Wiener<br />
Schnitzel würde ich mir ja auch keinen Sancerre aus<br />
Frankreich bestellen, sondern z. B. einen knackigen<br />
Riesling aus dem Kremstal.<br />
82 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Rezepte<br />
Weißwein<br />
Fischgericht<br />
Pecorino Faleiro 2022, San Sisto<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
80 g Lachsfilet, 160 g Fischfilet (weißes nach Wahl), 1 Eiweiß, 1/2<br />
Becher Crème fraîche, ein halber Bund Petersilie, 1 TL Kurkuma, Salz<br />
und Pfeffer<br />
Lachsfilet mit 1/2 Eiweiß und 1/3 der Crème fraîche im Mixer pürieren.<br />
Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Diese Paste in eine kleine,<br />
gebutterte Glasform (eckig, ca. 15 cm lang) füllen und verstreichen.<br />
Das weiße Filet (Scholle o. Ä.) wird mit dem Rest Crème fraîche und<br />
dem Eiweiß ebenfalls püriert und abgeschmeckt. Die eine Hälfte der<br />
weißen Fischmasse mit Kurkuma färben und auf die rosa Lachsschicht<br />
streichen. Die andere Hälfte noch einmal in den Mixer, die<br />
Petersilie dazugeben. Dies ergibt die obere, grüne Schicht. Die Form<br />
im Wasserbad im Ofen bei 140 Grad eine Stunde garen. Die Form<br />
mit Alufolie abdecken, d<strong>am</strong>it die grüne Schicht nicht trocken wird.<br />
Auskühlen lassen und vorsichtig auf eine feuchte Platte stürzen. Dazu<br />
werden die Ränder mit einem dünnen Messer vorsichtig von der Form<br />
gelöst. Die Terrine in Scheiben schneiden. Mit etwas Feldsalat und<br />
Sahnemeerrettich auf die <strong>Teller</strong> geben und servieren.<br />
Rosé<br />
Rotwein<br />
Huhn mit Roséwein<br />
Rosé Edition Gottardi 2021, Weingut Allr<strong>am</strong><br />
Zutaten für 4 Personen<br />
1 ganzes Hähnchen küchenfertig, 3 Karotten, 1 Zwiebel, 2 EL Olivenöl, 500 ml Roséwein, 250 ml<br />
Hühnerbrühe, 50 g Sahne, 2 Zweige Rosmarin, Salz, Pfeffer<br />
Zunächst das Gemüse vorbereiten. Dafür die Karotten der Länge nach halbieren und in etwa 1 cm<br />
große Stücke schneiden. Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und in feine Stücke schneiden.<br />
Nun eine Pfanne auf dem Herd erhitzen und das Öl hineingeben. Darin die Hähnchenstücke<br />
scharf anbraten, bis sie von allen Seiten eine schöne Bräune haben. Dann aus der Pfanne herausnehmen<br />
und zur Seite legen.<br />
In der gleichen Pfanne das Gemüse zirka fünf Minuten anbraten. Anschließend mit der Brühe und<br />
dem Roséwein ablöschen. Erst die Sahne hinzufügen, dann die Hähnchenstücke und die Rosmarinzweige<br />
in die Soße legen. Bei geschlossenem Deckel etwa 45 Minuten schmoren lassen. Die<br />
Soße durch ein Sieb geben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Nun kann serviert werden. Jeweils ein Hähnchenstück auf einen <strong>Teller</strong> legen und etwas Sauce<br />
darübergeben. Dazu passen zum Beispiel Kartoffeln oder Reis.<br />
Steinpilzrisotto<br />
Südtiroler Blauburgunder 2018,<br />
Weingut Gottardi<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
300 g Steinpilze, 1 Zwiebel, 100 g Butter, 500 g Risottoreis, 100<br />
ml Weißwein (trocken), 1,5 l Gemüsesuppe (klar), 120 g Parmesan<br />
(gerieben), 1 Prise Salz, 1 Prise Pfeffer<br />
Die Steinpilze putzen, den Stiel entfernen und in kleine Stücke<br />
schneiden. Dann die Zwiebeln schälen und fein hacken. In einem<br />
großen Topf die Butter zerlassen und die Zwiebel anschwitzen. Den<br />
Risottoreis dazugeben und glasig anbraten. Mit Weißwein aufgießen,<br />
kurz einkochen lassen und die Gemüsesuppe dazugeben.<br />
Die Steinpilze unterrühren und alles bei mittlerer Hitze 20 Minuten<br />
köcheln lassen. Kurz vor dem Garende etwas Butter unterrühren.<br />
Zum Schluss den Parmesan untermischen und mit Salz und Pfeffer<br />
abschmecken.<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong> 83
Genuss<br />
Heute<br />
für morgen<br />
Hundert Prozent biologische Zutaten enthält<br />
das Bio Zwickl von Zillertal Bier.<br />
Beständigkeit bedeutet für Zillertal Bier, umsichtige Entscheidungen<br />
zu treffen, die in die Zukunft wirken und das Unternehmen sowie die<br />
Umwelt gleichermaßen schützen und erhalten.<br />
E<br />
benso entschlossen wie weitsichtig setzt die<br />
älteste Privatbrauerei <strong>Tirol</strong>s einen Innovationsschritt<br />
nach dem anderen, um auch in<br />
Zukunft feinste <strong>Tirol</strong>er Bierkultur zu den zahlreichen<br />
Genießern zu bringen. Seit 16 Generationen gelingt<br />
es dem F<strong>am</strong>ilienbetrieb auf diese Weise, den Herausforderungen<br />
der Gegenwart und Zukunft gerecht zu<br />
werden. „Wie wir als F<strong>am</strong>ilienunternehmen denken<br />
und handeln, ist unter anderem von unserem langen<br />
Bestehen und unserer Geschichte geprägt. Tradition<br />
und Innovation gehen für uns aber Hand in<br />
Hand. Kurzschlüsse und hektische Entscheidungen<br />
haben in unserer Philosophie keinen Platz. Unser<br />
Streben ist in die Zukunft gerichtet, da wir den uns<br />
nachfolgenden Generationen eine solide Grundlage<br />
weitergeben möchten. Wir produzieren ein natürliches<br />
Produkt aus drei Zutaten – Wasser, Malz und<br />
Hopfen. Hochqualitative Rohstoffe aus einer intakten<br />
Umwelt zu beziehen, ist die Grundlage unseres<br />
Schaffens. Unsere Natur zu schützen, hat für uns<br />
darum oberste Priorität, d<strong>am</strong>it auch die nächsten<br />
Generationen eine intakte Natur als Basis ihres Wirtschaftens<br />
vorfinden“, erklärt Martin Lechner.<br />
IM EINKLANG MIT DER NATUR<br />
Im Brauprozess bleibt nach dem Maischen der Treber<br />
übrig. Dieser wird, ebenso wie die übrigbleibende<br />
Hefe, nicht entsorgt, sondern von Bauern der Region<br />
als wertvolles Futtermittel genutzt. Im Zuge der<br />
Gärung entsteht auch CO 2 . Ein Teil davon bleibt als<br />
fein eingebundene Kohlensäure im Bier. Das übrige<br />
CO 2 wird ges<strong>am</strong>melt, gereinigt, aufbereitet und zum<br />
Vorspülen der Flaschen genutzt, da penibel darauf<br />
geachtet werden muss, dass das Bier vor und während<br />
der Abfüllung nicht in Kontakt mit Sauerstoff<br />
kommt. Dieses CO 2 -Rückgewinnungssystem hilft<br />
dabei, 200 Tonnen CO 2 pro Jahr einzusparen. Das<br />
Etikett, das die Bierspezialitäten ziert, ist aus recyceltem,<br />
biologisch abbaubarem Papier. Zillertal Bier<br />
füllt alle Bierspezialitäten in Mehrweggebinde, die<br />
besonders in Verbindung mit den kurzen Transportwegen<br />
ihre Vorteile voll ausspielen. Ist das Leergut<br />
zurück in der Brauerei, werden die Flaschen in der<br />
Flaschenwaschmaschine gereinigt, die Etiketten<br />
abgewaschen und in Schlitters zu Biogas oder Kompost<br />
weiterverarbeitet. Beschädigte Flaschen werden<br />
aussortiert und zu Verkehrsleitsystemen weiterver-<br />
84 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Bier<br />
Fotos: Steinlechner, Zillertal Bier<br />
arbeitet. Kronenkorken werden ebenfalls ges<strong>am</strong>melt<br />
und vom Wertstoffhändler abgeholt.<br />
HAUSGEMACHTE ENERGIE<br />
Als erste Brauerei Europas und dritte Brauerei der<br />
Welt installierte Zillertal Bier eine patentierte Energierückgewinnungsanlage.<br />
Die dadurch nutzbare<br />
Abwärme aus dem Brauprozess ermöglicht es, ein<br />
Drittel der Primärenergie einzusparen. Zudem<br />
befindet sich auf dem Dach der Brauerei und der<br />
Lagerhallen eine Photovoltaikanlage. Mit einer<br />
Leistung von 500 MWh können somit weitere 420<br />
Tonnen CO 2 pro Jahr eingespart werden. Jener Teil<br />
des Strombedarfs, der auf diese Weise nicht abgedeckt<br />
werden kann, wird als zertifizierter <strong>Tirol</strong>er<br />
Öko-Strom aus erneuerbaren Energien zugekauft.<br />
KURZE WEGE FÜHREN ANS ZIEL<br />
Freilich ist der Transport der feinen Bierspezialitäten<br />
aus dem Zillertal zu den Genießern unvermeidlich.<br />
Dennoch wird größter Wert darauf<br />
gelegt, die Transportwege so kurz wie irgend<br />
möglich zu halten. Konkret bedeutet das: rund<br />
100 Kilometer im Umkreis um die Brauerei, LKW<br />
mit besonders hoher Nutzlast und achts<strong>am</strong>es,<br />
spritschonendes Fahren. Alle Maßnahmen zum<br />
Umweltschutz zus<strong>am</strong>mengenommen, gelingt es<br />
Zillertal Bier, pro Jahr 1400 Tonnen CO 2 pro Jahr<br />
einzusparen. „Mittelfristig möchten wir eine CO 2 -<br />
neutrale Brauerei sein“, meint Lechner ehrgeizig.<br />
DAS GUTE LIEGT SO NAH<br />
Neben quellfrischem <strong>Tirol</strong>er Bergwasser stecken<br />
in den feinen Bieren, die alles<strong>am</strong>t nach dem Reinheitsgebot<br />
gebraut werden, nur natürliche Zutaten.<br />
Getreide und Hopfen st<strong>am</strong>men aus den besten<br />
österreichischen Anbaugebieten, ein Teil der<br />
Gerste sogar aus <strong>Tirol</strong>. Seit mehreren Jahren braut<br />
Zillertal Bier das Tyroler Imperial Hell und das<br />
Tyroler Imperial Zwickl, zwei einzigartige Biersorten,<br />
die aus 100 Prozent <strong>Tirol</strong>er Imperial Gerste<br />
hergestellt werden. Erfolgreich gelang es Zillertal<br />
Bier, diese einst heimische und beinahe vergessene<br />
Getreidesorte zu rekultivieren. Lechner betont:<br />
„Zutaten so nah wie möglich zu beziehen, ist<br />
uns wichtig. In Zukunft wollen wir das Sortiment<br />
an Bieren aus 100 Prozent <strong>Tirol</strong>er Getreide weiter<br />
„Weitsichtiges Handeln bedeutet, an die<br />
nächsten Generationen zu denken.“<br />
ausbauen sowie bestehende Sorten umstellen. Wir<br />
investieren in die dafür notwendige Infrastruktur<br />
und bauen bereits seit zwei Jahren weitere Getreidesorten<br />
an. Der Einsatz von Spritz- und Düngemitteln<br />
sowie die Fruchtfolge sind dabei im Sinne<br />
der Bodengesundheit genau geregelt. Auch unsere<br />
Vorfahren haben sicherlich mit Getreide aus der<br />
Umgebung gearbeitet. Das kostet etwas, aber als<br />
mittelständische Brauerei können wir uns nicht<br />
über den Preis, sondern nur über Qualität und<br />
außergewöhnliche Zutaten profilieren.“<br />
SOZIALES ENGAGEMENT<br />
Zillertal Bier ist in der Region seit dem Jahr 1500<br />
fest verankert und leistet durch sein Schaffen<br />
auch einen Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit.<br />
Regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze sowie<br />
die geleisteten Abgaben des Unternehmens<br />
tragen zum Wohl der Allgemeinheit bei. Die<br />
Bauern erhalten von Zillertal Bier für die <strong>Tirol</strong>er<br />
Gersten- und Weizensorten mehr als das Doppelte<br />
des Weltmarktpreises und darüber hinaus<br />
eine Abnahmegarantie. Außerdem widmet sich<br />
Geschäftsführer Martin Lechner als Vorstand der<br />
G<strong>am</strong>brinus Freunde auch der Unterstützung von<br />
in Not geratenen <strong>Tirol</strong>er F<strong>am</strong>ilien. Jeder Euro,<br />
den der Verein durch Spenden und Mitgliedsbeiträge<br />
lukriert, kommt den F<strong>am</strong>ilien zugute. Die<br />
ges<strong>am</strong>ten administrativen Kosten übernimmt<br />
Zillertal Bier.
Schnaps<br />
Gegen alles ist ein<br />
Kraut gewachsen<br />
„Der herb-erdige Enzner<br />
hilft gegen und für alles, so<br />
wurde es seit Generationen<br />
überliefert.“<br />
<br />
Nämlich der Enzian. Aus dieser traditionsreichen und heils<strong>am</strong>en<br />
Pflanze entstehen in Galtür wertvoller Enzner und<br />
bitterstoffhaltige Kosmetika.<br />
A<br />
uf über 1.500 Metern, im schönen<br />
Galtür, fühlt sich der gelbe<br />
und gelbgepunktete Enzian<br />
pudelwohl. Die Verwertung der Enzianpflanze<br />
hat hier eine jahrhundertelange Tradition. Über<br />
viele Generationen hinweg diente die Herstellung<br />
von „Enzner“, d. h. Schnaps aus den Wurzeln des<br />
gelbgepunkteten Enzians, vielen Galtürern zum<br />
Verdienst ihres Lebensunterhalts.<br />
Dies änderte sich,<br />
als der Enzian europaweit<br />
unter Naturschutz gestellt<br />
wurde. Streitbar erfochten<br />
sich die Galtürer das Recht,<br />
jedenfalls 1300 Kilogr<strong>am</strong>m<br />
Enzian pro Jahr wild graben<br />
zu dürfen. 2013 wurde der<br />
begehrte Galtürer Enzner<br />
zum UNESCO Weltkulturerbe<br />
erklärt. Heute dürfen<br />
jährlich 13 F<strong>am</strong>ilien jeweils<br />
100 Kilogr<strong>am</strong>m Enzian wild<br />
ausgraben. Aus 100 Kilogr<strong>am</strong>m Wurzeln lassen<br />
sich etwa sieben Liter Enzner herstellen, der Literpreis<br />
liegt bei rund 300 Euro. Am jährlichen Kirchtag,<br />
das ist der 8. September, entscheidet das Los,<br />
welchen F<strong>am</strong>ilien die Ehre des Grabens gebührt.<br />
Wer ein Los zieht und somit die Berechtigung zum<br />
Graben erhält, ist für die kommenden drei Jahre<br />
gesperrt und darf nicht an der Verlosung teilnehmen.<br />
Kein Wunder also, dass es echten Enzner<br />
bislang nicht zu kaufen gab und dieser in der Regel<br />
nur zu besonderen Anlässen und als Zeichen aufrichtiger<br />
Verbundenheit ausgeschenkt wird.<br />
Hermann Lorenz, Schnapsbrenner<br />
GENTIANA LUTEA<br />
KULTIVIERT IN GALTÜR<br />
Auch Hermann Lorenz und seine Frau Alexandra<br />
Walter beteiligten sich lange Zeit <strong>am</strong> Losverfahren<br />
und Wildgraben. „Dann bot sich die Gelegenheit, einen<br />
Teil der ehemaligen Landwirtschaft meines Vaters<br />
wieder selbst zu nutzen. Wir informierten uns, welche<br />
Pflanzen auf den Äckern gedeihen könnten, das ist auf<br />
fast 1.600 Metern ja gar nicht so einfach. Optimale<br />
Bedingungen findet hier der Enzian vor. Also wagten<br />
wir den Versuch. In Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der <strong>Tirol</strong>er<br />
Landwirtschaftsk<strong>am</strong>mer und Agrar ökonomin Centa<br />
Kirsch begann 2017 das Projekt ‚Galtürer Enzian Kultur‘.<br />
Auf einem ehemaligen Acker setzten wir 12.000<br />
in Bayern vorgezogene Jungpflanzen ein. Der Enzian<br />
ist eine arbeitsintensive Pflanze, er wächst sehr langs<strong>am</strong>,<br />
muss im Sommer immer wieder gejätet werden<br />
und braucht sechs bis sieben Jahre bis zur Ernte. Über<br />
die Jahre wuchs unser Know-how. Inzwischen umfasst<br />
das Feld mit 5.000 Quadratmetern rund 30.000<br />
Pflanzen, die mit großem Aufwand gepflegt werden“,<br />
erzählt Lorenz. Der Acker in Galtür ist das größte<br />
kultivierte Enzian-Feld im alpinen Raum.<br />
PIONIERSCHNAPS: ENZNER AUS<br />
KULTIVIERTEM GELBEM ENZIAN<br />
Im Herbst 2021 hatte das Warten ein Ende. Und es<br />
hat sich gelohnt. Erstmals konnte Hermann Lorenz<br />
die begehrten Wurzeln ernten. Sorgs<strong>am</strong> müssen diese<br />
ausgegraben und anschließend behuts<strong>am</strong> von der<br />
Erde gereinigt werden, d<strong>am</strong>it es im darauffolgenden<br />
Brennprozess nicht zu einer Fehlgärung durch Verunreinigung<br />
kommt. Nach dem Waschen werden<br />
die Wurzeln gehexelt und eingemeischt, gegärt und<br />
Fotos: fotoforcher.at; Enzian cultivert; www.einkemmer.com<br />
86 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Aus den Wurzeln des Gelben Enzian<br />
produziert Hermann Lorenz den<br />
raren, erdig-herben Brand.<br />
Bier<br />
Enzner, Seife, Lotion<br />
und Creme - so gelingt<br />
die vollständige Verwertung<br />
des bitteren<br />
Gelben Enzian.<br />
gebrannt. Etwa sechs bis acht Wochen dauert der<br />
Prozess des Gärens, bis alle Zuckerarten voll ausgeschöpft<br />
sind. „Enzner findet sich im konventionellen<br />
Handel oft als Mischprodukt mit Fruchtschnaps.<br />
Unser reiner Enzner ist käuflich erhältlich, wenn auch<br />
bislang nur in geringen Mengen“, berichtet Lorenz.<br />
Lange tüftelte Hermann Lorenz an den idealen<br />
Abläufen und Arbeitsschritten. Schließlich konnte<br />
er sich nur auf althergebrachte Überlieferungen<br />
stützen. Zus<strong>am</strong>men mit der Universität Hohenheim<br />
und Wendelin Juen (Landwirtschaftsk<strong>am</strong>mer <strong>Tirol</strong>)<br />
wurde in Versuchsreihen die optimale Vergärung<br />
erforscht. Erste Ergebnisse liegen bereits vor.Ein<br />
Schlüssel zum Erfolg könnte im Aufbrechen sämtlicher<br />
Zuckerarten des Enzian liegen.<br />
„Jedenfalls sind jene Verarbeitungsmethoden,<br />
die sich <strong>am</strong> strengsten an den alten Überlieferungen<br />
orientieren und möglichst schonend, d. h. kaltgegärt,<br />
werden, auch die besten. Zudem <strong>am</strong> schmackhaftesten<br />
ist der Enzner, wenn er einen Alkoholgehalt von<br />
ca. 42 Prozent nicht übersteigt“, so Lorenz. Zus<strong>am</strong>men<br />
mit Wendelin Juen, Elisa Gius, Centa Kirsch und<br />
den anderen Enzianbauern aus <strong>Tirol</strong> und Südtirol, die<br />
die Idee der Galtürer Enznerbrenner aufgriffen, findet<br />
regelmäßig ein Erfahrungsaustausch statt, um den<br />
Prozess stetig weiter zu optimieren.<br />
BITTER MACHT GESUND<br />
Enzian ist ein Amarum, also eine Pflanze, deren Wirkung<br />
fast ausschließlich auf Bitterstoffen beruht. Der<br />
im Gelben Enzian enthaltene Wirkstoff Amarogentin<br />
ist die bitterste bekannte natürliche Substanz der<br />
Erde. Man kann sie in einer Verdünnung von 1:58<br />
Millionen noch immer deutlich schmecken. Neben<br />
den bekannten, traditionellen Anwendungsgebieten<br />
des Gelben Enzians (verdauungsfördernde und<br />
magenschonende Wirkung) kommt ihm aufgrund<br />
der Bitterstoffrezeptoren in den Oberhautzellen bei<br />
äußerer Anwendung weitere Bedeutung zu. So wirkt<br />
er hautregenerierend, entzündungshemmend und<br />
feuchtigkeitsspendend.<br />
HAUTPFLEGE MIT ENZIANKRAFT<br />
Aus diesen Erkenntissen entstand die Idee, auch<br />
die bitterstoffreichen Blätter und Blüten des Enzian<br />
zu verwerten, die bei der Schnapsproduktion ein<br />
bislang ungenutztes Nebenprodukt waren, und so<br />
die ges<strong>am</strong>te Pflanze einer nachhaltigen Verwertung<br />
zuzuführen. Die zwei Galtürerinnen Dr. Alexandra<br />
Walter, Frau von Hermann Lorenz und selbst Ärztin<br />
und diplomierte Phytotherapeutin, und Heidrun Walter,<br />
Marketing- und Produktmanagerin, gründeten<br />
ihr Unternehmen Enzian cultiviert. Gemeins<strong>am</strong> mit<br />
Pharmakologen, Agrarbiologen und Herstellern aus<br />
dem Kosmetikbereich wurde über Monate an optimalen<br />
Rezepturen gearbeitet. Nun gibt es seit Ende<br />
2021 auch diverse Hautpflegeprodukte, Lotionen,<br />
Duschseife, Handcreme, Seifenkugeln und SAFLI,<br />
mit der geballten Kraft des Gelben Enzian.<br />
<br />
Amata Steinlechner<br />
Gentiana lutea<br />
Der in den Alpen heimische Gelbe<br />
Enzian verfügt über wertvolle Bitterstoffe.<br />
Alle wild vorkommenden<br />
europäischen Arten stehen unter<br />
Naturschutz.<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> 2018 87
Metro<br />
Welche Initiativen setzt METRO<br />
beim Thema Nachhaltigkeit?<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> hat beim Großhändler mit mittlerweile 19 Standorten – inkl. AGM<br />
– nachgefragt, welchen Stellenwert Nachhaltigkeit im Unternehmen hat.<br />
Nachhaltigkeit zählt zu den strategischen<br />
Zielen und ist wesentlicher<br />
Faktor im Unternehmen.<br />
Im Kern geht es METRO darum, die Veränderung<br />
hin zu verantwortungsvollem<br />
und nachhaltigem Wirtschaften voranzubringen<br />
– innerhalb des Geschäftsbetriebs,<br />
aber vor allem in der Zus<strong>am</strong>menarbeit mit<br />
Lieferanten und Kunden.<br />
Der METRO Anspruch ist es, einen hohen<br />
Grad an Transparenz entlang der ges<strong>am</strong>ten<br />
Wertschöpfungskette herzustellen.<br />
Wir wollen die genutzten Ressourcen und<br />
den Ursprung unserer Produkte kennen<br />
und nachvollziehen können, wie sie verarbeitet<br />
wurden. Mit der METRO Pro Trace<br />
App ist die Rückverfolgbarkeit von Fisch<br />
und Fleisch schon einige Jahre möglich.<br />
Als erster Großhändler setzt METRO das<br />
auch im Obst & Gemüse-Bereich um. Zuerst<br />
mit dem Gurkenbauer Kasehs und<br />
seit Mai 2022 ist auch Großproduzent LGV<br />
dabei. Alle bei METRO erhältlichen LGV-<br />
Gemüsesorten sind im GS1 System erfasst<br />
für Kunden ist somit die Herkunft nachvollziehbar.<br />
REGIONALE PARTNERSCHAFT<br />
Der Ausbau der regionalen Partnerschaften<br />
und der Fokus auf ein Produktsortiment<br />
aus Österreich werden daher intensiviert.<br />
Aktuell sind über 2.500 Produkte von regionalen<br />
Lieferanten oder landwirtschaftlichen<br />
Betrieben unter dem Label „Regionah“<br />
gelistet.<br />
REDUKTION VON VERPACKUNG<br />
Bei METRO Marken wird die Reduktion von<br />
Verpackung forciert. Konkret bedeutet das<br />
bei Vogerlsalat und Rucola, dass diese nicht<br />
mehr in Styropor, sondern in Polypropylen<br />
(PP), das gut recyclebar ist, verpackt sind.<br />
Dadurch ergibt sich ein jährliches Einsparpotenzial<br />
von 72.000 Styroporkisten, was<br />
Foto: Metro, fotolia.at
Metro<br />
einer Rundum-Fassadendämmung von sechs<br />
Einf<strong>am</strong>ilienhäusern entspricht.<br />
ENGAGEMENT<br />
Das Engagement gegen Lebensmittelverschwendung<br />
ist METRO schon lange ein<br />
großes Anliegen. So wird etwa die Warenbevorratung<br />
generell marktindividuell optimiert<br />
und auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnitten.<br />
Alle METRO Großmärkte arbeiten<br />
mit karitativen Organisationen (wie z.B.<br />
Tafel-Verbänden) zus<strong>am</strong>men. Diese erhalten<br />
regelmäßig Obst, Gemüse, Fleisch sowie<br />
Trockennahrung, die die Großmärkte nicht<br />
über die Kassa verlassen. Seit über einem<br />
Jahr gibt es auch eine Kooperation mit „Too<br />
good to go“.<br />
Das METRO Lieferservice vereint ökonomische<br />
und ökologische Vorteile. Im Großraum<br />
Wien, Linz, Graz und Salzburg werden<br />
die Kunden innerhalb von drei Stunden mit<br />
Elektrofahrzeugen – dem METRO Express<br />
- 100% emissionsfrei beliefert. Der Ausbau<br />
der Zustellflotte mit eLKW wird kontinuierlich<br />
ausgebaut.<br />
Auch die Ausstattung der METRO-Standorte<br />
mit Photovoltaik-Anlagen ist in den<br />
letzten Jahren vorangeschritten. Vier Großmärkte<br />
- St. Pölten, Wiener Neustadt, Wien-<br />
Simmering und Klagenfurt – haben sie bereits.<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
METRO nimmt die soziale Verantwortung<br />
sehr ernst und motiviert Kundinnen und<br />
Kunden dazu, Nachhaltigkeit auch im eigenen<br />
Unternehmen zu implementieren. Zus<strong>am</strong>men<br />
mit dem Wirtshausführer vergibt<br />
der Großhändler heuer zum ersten Mal in<br />
Österreich den Preis für „Nachhaltiges Wirten“.<br />
Gesucht sind Landwirtshäuser und Stadtwirtshäuser,<br />
die bereits erfolgreich ein nachhaltiges<br />
Konzept umsetzen und mit ihren<br />
Ideen und ihrer Leidenschaft eine Inspiration<br />
für andere sein können. Die Einreichungen<br />
werden von einer von einer Expertenjury<br />
bewertet. Der Bewerbungszeitraum beginnt<br />
mit dem United Nations-Tag der „Nachhaltigen<br />
Gastronomie“ <strong>am</strong> 18. Juni und dauert<br />
bis 31. Juli.<br />
„Nachhaltigkeit in der Gastronomie ist<br />
mehr als ein Megatrend. Nachhaltige Gastro-<br />
Konzepte unterstützen dabei, unsere Welt in<br />
der jetzigen Vielfalt zu erhalten. Aber auch<br />
für Gäste rückt ein nachhaltiger Umgang mit<br />
Ressourcen und Menschen immer mehr in<br />
den Fokus. Nicht zuletzt kann gelebte Nachhaltigkeit<br />
auch über den wirtschaftlichen Erfolg<br />
eines Betriebes entscheiden“, so Xavier<br />
Plotitza, CEO METRO Österreich.<br />
Mit der METRO und Wirtshausführer Auszeichnung<br />
‚Nachhaltig Wirten‘ sollen bereits<br />
erfolgreiche nachhaltige Konzepte in der<br />
Gastronomie gewürdigt werden. Dabei steht<br />
die Leidenschaft der Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer für ihre Ideen im Vordergrund<br />
und soll andere Gastronomie-Betriebe ebenfalls<br />
inspirieren und ihr Tun für die Gäste<br />
sichtbar machen. Die Sieger erwartet ein<br />
umfassendes Kommunikations- und Medienpaket<br />
sowie wertvolle Unterstützung für die<br />
Umsetzung weiterer Maßnahmen im Bereich<br />
des nachhaltigen Wirtens.<br />
<br />
Mehr dazu unter www.wirtshausfuehrer.at/nachhaltig-wirten-preis.<br />
Siemensstraße 1, 6063 Rum bei Innsbruck<br />
Geschäftsleitung: DI (FH) Johannes Raitmayr<br />
Sortiment: über 45.000 Food- und Nonfood-<br />
Artikel unter einem Dach<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo.–Fr. von 06.00 – 20.30 Uhr,<br />
S<strong>am</strong>stag von 08.00 – 18.00 Uhr<br />
Restaurant mit Frühstücks- und Mittagsangeboten<br />
für jedermann (auch ohne Kundennummer),<br />
DIGIBON-Kunden werden akzeptiert<br />
Bezahlte Anzeige.
Porträt<br />
P lanetary<br />
Health Diet<br />
Wie sieht eine Ernährung aus, die gut für die Gesundheit und<br />
zugleich für den Planeten ist? Die PH <strong>Tirol</strong> wagt das Pilotprojekt.<br />
D<br />
ie EAT-Lancet Commission,<br />
bestehend aus 37 international<br />
tätigen Wissenschaftlern, veröffentlichte<br />
2019 die „Planetary Health Diet“.<br />
Ein Konzept, mit dem es gelingen kann, sich<br />
gesund zu ernähren und zugleich so, dass die<br />
Einhaltung der Klimaziele erreichbar ist. Denn<br />
gegenwärtig ist das nicht der Fall. Unsere<br />
westliche Ernährungsweise ist für 27 Prozent<br />
der globalen CO 2 -Emissionen verantwortlich,<br />
trägt zum Verlust von Biodiversität und zur<br />
Entwaldung bei und begünstigt zudem die<br />
Verbreitung von Epidemien. Über zwei Milliarden<br />
Menschen weltweit leiden an Mangelernährung,<br />
ähnlich viele sind stark übergewichtig.<br />
Eine Lösung für dieses Problem bietet die<br />
Planetary Health Diet. Mittels dieser neuen<br />
Ernährungsweise könnte es gelingen, im Jahr<br />
2050 auch zehn Milliarden Menschen gut und<br />
klimafreundlich zu ernähren.<br />
FLEXITARIER GEFRAGT<br />
Nicht Gewichtsverlust steht bei der Planetary<br />
Health Diet im Vordergrund, sondern eine<br />
der Gesundheit und dem Planeten zuträgliche<br />
Ernährungsumstellung. Flexibilität ist das<br />
Stichwort, unter dem sich die Planetary Health<br />
Diet zus<strong>am</strong>menfassen lässt, denn erlaubt ist<br />
alles, was regional und saisonal erhältlich sowie<br />
zugleich gesund ist. In allen Varianten und<br />
Kombinationen. Tierische Produkte sowie Zucker<br />
müssen zudem auf ein Minimum reduziert<br />
werden, der Fokus ruht auf Gemüse, Hülsenfrüchten,<br />
Vollkornprodukten und Obst. Auch<br />
Fertigprodukte müssen möglichst vermieden<br />
werden. Sich gemäß der Planetary Health Diet<br />
zu ernähren, ist kompliziert, aber es ist möglich.<br />
PILOTPROJEKT: DIE PH TIROL IS(ST)<br />
PLANETARY HEALTH<br />
Wie die Planetary Health Diet ihren Weg in die<br />
Gemeinschaftsgastronomie finden kann, zeigt<br />
das Pilotprojekt „Die Pädagogische Hochschule<br />
is(s)t Planetary Health“ der Dozierenden Johanna<br />
Huber vom IBAS. Die Forscherin möchte die<br />
Frage beantworten, wie eine Planetary Health<br />
Diet in <strong>Tirol</strong> funktionieren kann und eine App<br />
entwickeln, die diese Frage beantwortet. Im<br />
Rahmen des Seminars Ernährungsökologie<br />
wagten die Studierenden den Selbstversuch und<br />
stellten ein verführerisches Frozen Yogurt her,<br />
das in Folge den Schüler:innen der Praxismittelschule<br />
angeboten wurde. Nachmachen erlaubt!<br />
<br />
Amata Steinkechner<br />
Fotos: Abdobe Stock, PH <strong>Tirol</strong>/Roner<br />
90 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Trend<br />
„Planetary Health Diet ist<br />
machbar, günstig und zukunftsfähig.“<br />
Johanna Huber, IBAS<br />
Was ist Ziel Ihrer Forschung zu Planetary Health?<br />
Johanna Huber: Ich möchte für die Gastronomie<br />
und Hotellerie ein System entwickeln, wie sich die<br />
Planetary Health unkompliziert umsetzen lässt, bei<br />
gleichzeitiger Kostenreduktion. Daraus soll eine App<br />
entstehen, die auf Suchanfrage leicht umsetzbare<br />
PHD-Alternativen zu unseren traditionellen und alltäglichen<br />
Gerichten liefert. So muss man sich nicht<br />
erst in das Konzept einarbeiten, sondern nur die App<br />
bedienen. Ich möchte also das WIE beantworten.<br />
Welche Ernährung ist denn Planetary Health?<br />
Huber: Für jede Region ist etwas anderes Planetary<br />
Health, das Konzept muss für jede Region individuell<br />
gedacht und adaptiert werden. D. h. im <strong>Tirol</strong>er Winter<br />
gibt es z.B. Rüben- und Kohlsorten oder Polenta<br />
und Cornbread. Hülsenfrüchte sind die Superfoods<br />
der PHD, enthalten viele Proteine und Nährstoffe,<br />
sind zudem sehr gut für die Bodenqualität und<br />
Biodiversität sowie anspruchslos im Anbau. <strong>Tirol</strong>er<br />
Bohnen, Linsen und Erbsen haben großes Potenzial.<br />
Häufig entsprechen alte, kaum mehr kultivierte<br />
Gemüsesorten oder Nutztierrassen mehr der<br />
Planetary Health Diet als herkömmliche. Hochgezüchtete<br />
Nutztierrassen sind nie Planetary Health.<br />
Bei Milchprodukten heißt PHD Heumilchqualität.<br />
Man kann auch fragen, welche Zutaten hätte meine<br />
Urgroßmutter z. B. im Winter verwendet, und sich<br />
so inspirieren lassen. Kimchi aus regionalem Kohl,<br />
kunterbunte Rübenaufstriche, Hummus, Falafel,<br />
Cornbread, Overnight Oats, Porridge usw. liegen voll<br />
im Trend und sind gleichzeit PHD.<br />
Wie gelingt im Alltag die Umsetzung?<br />
Huber: Das haben wir im Seminar Ernährungsökologie<br />
im Selbstversuch ausprobiert. Die Studierenden<br />
k<strong>am</strong>en rasch zum Schluss, dass die Planetary Health<br />
Diet sehr komplex ist, und fokussierten sich auf<br />
einen Bereich, in dem sie den Selbstversuch wagen<br />
wollten, also z. B. nur regionales Obst und Gemüse,<br />
nur Heumilchprodukte, nur Vollkorn usw.<br />
Das heißt, die Planetary Health Diet ist im Alltag nicht<br />
umsetzbar?<br />
Huber: Momentan schwer. Der Aufwand ist enorm.<br />
Das Modell ist gesellschaftlich nicht anerkannt,<br />
man nimmt d<strong>am</strong>it eine Außenseiterrolle ein, muss<br />
seine eigenen Lebensmittel mitbringen, kann nicht<br />
einfach so eine Pizza essen gehen usw. Viele Produkte,<br />
die es Planetary Health geben sollte, gibt es<br />
nicht. Leins<strong>am</strong>en z. B. sind in <strong>Tirol</strong> kaum erhältlich,<br />
hier aber gut kultivierbar. Auch braucht es Mut. Im<br />
Supermarkt oder der Bäckerei muss man oft nach<br />
Zutatenlisten und der Herkunft fragen. Menschen<br />
mit Unverträglichkeiten haben es besonders schwer,<br />
sich Planetary Health zu ernähren. Und gerade im<br />
Winter ist es in <strong>Tirol</strong> nicht einfach, den Bedarf an<br />
Obst (Lagerapfel) und Gemüse regional zu decken.<br />
Landwirtschaft und Handel müssen umdenken<br />
sowie die Gesellschaft als Ganzes.<br />
Das Frozen Yogurt ist Resultat der Planetary Health Diet?<br />
Huber: Zentrale Ernährungstrends aus dem Ernährungsbericht<br />
von Matthias Horx sind Gesundheit,<br />
Nachhaltigkeit, Individualisierung. All das kommt<br />
beim Frozen Yogurt zum Tragen. Die Eismasse ist in<br />
zehn Minuten zus<strong>am</strong>mengemischt, enthält kein Ei,<br />
keine Farb- oder Konservierungsstoffe und nur wenig<br />
Zucker. Statt der klassischen Eiswaffel machten<br />
wir Haferflockenkekse mit Bananen. Letztere sind<br />
nicht Planetary Health, aber wir verwendeten braune<br />
Bananen, die im Supermarkt weggeworfen worden<br />
wären. Das Konsumentenverhalten muss sich<br />
ändern, wir müssen uns selbst reflektieren. Unser Eis<br />
ist nachhaltig und günstiger als ein herkömmliches.<br />
PHD heißt weg von der Standardisierung. Hätte es<br />
keine Bananen gegeben, hätten wir ein Crunchy Top-<br />
ping mit Haferflocken und Honig zubereitet. Amata<br />
Steinlechner<br />
So sieht die tägliche Planetary Health Diet aus,<br />
ausgelegt auf 2.500 kcal pro Tag.<br />
Lebensmittelgruppe<br />
Kohlenhydrate<br />
Vollkorngetreide<br />
Stärkehaltiges Gemüse (Kartoffeln, Maniok)<br />
Gemüse<br />
Obst<br />
Proteinquellen<br />
Rind-, L<strong>am</strong>m- oder Schweinefleisch<br />
Geflügel<br />
Eier<br />
Fisch<br />
Hülsenfrüchte<br />
Nüsse<br />
Milchprodukte (Vollmilch oder aus dieser Menge<br />
hergestellte Produkte)<br />
Fette<br />
Ungesättigte Fette (Oliven-, Raps-, Sonnenblumen-,<br />
Soja-, Erdnuss-, Traubenkernöl<br />
Gesättigte Fette (Palmöl, Schmalz, Talg)<br />
Zugesetzter Zucker<br />
Alle Süßungsmittel<br />
Empfohlene Menge pro Tag in Gr<strong>am</strong>m<br />
(in Kl<strong>am</strong>mern: Spannbreite)<br />
232<br />
50 (0-100)<br />
300 (200-600)<br />
200 (100-300)<br />
14 (0-28)<br />
29 (0-58)<br />
13 (0-25)<br />
28 (0-100)<br />
75 (0-100)<br />
50 (0-75)<br />
250 (0-500)<br />
40 (20-80)<br />
11,8 (0-11,8)<br />
31 (0-31)<br />
Ein Einkauf im sommerlichen <strong>Tirol</strong>, der<br />
der PHD entspricht, könnte aussehen wie<br />
auf dem linken Bild. Rechts ein regulärer<br />
Einkauf, nicht PHD.<br />
kcal pro Tag<br />
811<br />
39<br />
78<br />
126<br />
30<br />
62<br />
19<br />
40<br />
284<br />
291<br />
153<br />
354<br />
96<br />
120<br />
Quelle: EAT-Lancet Commission<br />
<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong> 91
Porträt<br />
Frozen Yogurt<br />
Zutaten: 2 kg Bio-Heumilch-Yogurt, 500 g Bio-<br />
Heumilch-Topfen, 200 ml Heumilch-Sahne, 300<br />
ml Heumilch, 400 g Staubzucker, 1 Prise Salz<br />
Die Zutaten gut zus<strong>am</strong>menmixen. Durchfrieren<br />
lassen. Durch die Eismaschine laufen lassen oder<br />
pürieren. Anrichten und genießen.<br />
Bananen-Haferflocken-Kekse<br />
Zutaten für 12 Kekse: 2 Bananen (ca. 300 g), 120 g zarte Haferflocken,<br />
1 Prise Salz (optional)<br />
Ofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze (Umluft: 160 Grad) vorheizen. Ein Backblech<br />
mit Backpapier auslegen. Bananen schälen, in eine Schüssel geben<br />
und mit einer Gabel möglichst fein zermusen. Haferflocken und Salz zugeben<br />
und alles gut miteinander verrühren. Nach Belieben Schokodrops oder<br />
gehackte Nüsse unterrühren. Mindestens 5 Minuten quellen lassen. Kekse<br />
formen und backen, bis sie goldbraun sind.<br />
Im Seminar Ernährungsökologie wagten die Studierenden mit Seminarleiterin Johanna Huber den Selbstversuch:<br />
Wie gelingt Planetary Health Diet in <strong>Tirol</strong>?<br />
92 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Genuss & Erlebnis im<br />
Herzen der Stadt<br />
Foto: Markthalle<br />
110<br />
Jahre währt die Geschichte der<br />
Markthalle, ein wahrlich identitätsstiftender<br />
Ort im Herzen von<br />
Innsbruck. Mit dem Bau der Großmarkthalle<br />
wurde d<strong>am</strong>als der Grundstein für das innerstädtische<br />
Markttreiben gelegt. 50 Jahre später<br />
wurde der Osttrakt dazu errichtet, und insges<strong>am</strong>t<br />
bietet die Halle heute eine Verkaufsfl äche<br />
von über 1.800q².<br />
„Das Markt geh`n“ ist für viele unserer Bauern<br />
& Produzenten ein Teil ihrer Berufung. Von klein<br />
auf wurde es von den F<strong>am</strong>ilien zelebriert in der<br />
Markthalle die selbst produzierten, bäuerlichen<br />
Produkte zum Verkauf anzubieten. Dieses<br />
Gebaren wurde über Generationen weitergegeben<br />
und die Geschichten unserer alteingesessenen<br />
Marktf<strong>am</strong>ilien sind außergewöhnlich.<br />
Begegnungen mit echten Marktfrauen und<br />
Marktmänner, deren herzliche Fachberatung<br />
überzeugt, sind in der Markthalle möglich. Das<br />
Agrarland rund um Innsbruck wird bestellt, von<br />
diesen Bauern, Produzenten und Gärtnereien.<br />
Deren Angebot ist wahrhaft echt regional: Saisonales<br />
Obst & Gemüse, Fleisch-/Wurst- und<br />
Speckwaren, Eier, Honig Eingemachtes, Fruchtsäfte,<br />
Brot, schmackhafte Milch- & Käseprodukte<br />
sowie Blumen und Pfl anzen. Erntefrisch<br />
landen die Produkte auf dem Verkaufstisch.<br />
Und unsere Händler ergänzen das Sortiment<br />
mit auserlesener Hausmannskost und Schmankerl<br />
von regionalen Herstellern. Darüber hinaus<br />
fi ndet das Einkaufen einen gemütlichen und kulinarischen<br />
Rahmen bei unseren Gastronomiebetrieben.<br />
Mit Ihrem Einkauf in der Markthalle unterstützen<br />
Sie nicht nur die regionale Wirtschaft, sondern<br />
ganz besonders die Initiative zur Reduktion<br />
der CO2-Bilanz.<br />
Öffnungszeiten<br />
Bauernmarkt:<br />
MO-SA, 07:00-12:00 Uhr<br />
Handel:<br />
MO-FR 07:00-18:30 Uhr &<br />
SA 07:00-13:00 Uhr<br />
Gastronomie:<br />
MO-SA jeweils bis 22:00 Uhr, warme<br />
Küche bis 21:00 Uhr<br />
– Bezahlte Anzeige –
Porträt<br />
Der Marktplatz war seit jeher Zentrum gesellschaftlicher<br />
Entwicklungen.<br />
Buntes<br />
Marktgeschehen<br />
Wie ist das Marktwesen entstanden? Wie war es auf einem mittelalterlichen<br />
Markt? Eine Spurensuche durch die Vergangenheit.<br />
M<br />
ercatus, lateinisch für Markt, das<br />
war durch die Jahrhunderte stets<br />
ein zentraler Umschlagplatz für<br />
Waren aller Art, ein Ort des Austauschs auch von<br />
brisanten Neuigkeiten, Nachrichten und geheimen<br />
Informationen. Gehandelt wurde mit allem, was ein<br />
Gegengeschäft versprach. Darunter Rohstoffe wie<br />
Holz, Stein oder Glas, Ker<strong>am</strong>ik und Töpferwaren,<br />
Körbe, Pelze, Felle, Wolle, Leder, Tücher, Stoffe,<br />
Garne, Fisch, Fleisch, Spiritousen, Gewürze, Salz,<br />
Butter, Eier, Brot, Gemüse, lebende Tiere u. v. a. m.<br />
Neben exotischen Waren brachten die oft international<br />
tätigen Kaufleute auch neue kulturelle Eindrücke<br />
und vielfältiges Wissen aus aller Welt mit<br />
auf die Märkte, die als Verteilerzentrum für das sie<br />
umgebende Umland wirkten.<br />
MARKTRECHT – MARKTGEMEINDE<br />
Viele der heutigen Gemeinde- und Ortsgrenzen<br />
gehen auf das Mittelalter zurück. In dieser Zeit<br />
entstanden auch die Marktgemeinden. Eine Marktgemeinde<br />
zu sein, war überaus erstrebenswert, denn<br />
d<strong>am</strong>it war das Marktrecht („Marktregal“) verbunden,<br />
d. h. die Möglichkeit, regelmäßig einen Markt<br />
abzuhalten. Und wo ein großer Markt stattfand, da<br />
trafen die unterschiedlichsten Menschen aufeinander,<br />
da gediehen Wirtschaft und sozialer Austausch.<br />
Die Kultur und der Ort selbst entwickelten sich<br />
unter den vielen Einflüssen freilich weiter. Nebenbei<br />
konnten essenzielle und luxuriöse Waren gehandelt<br />
sowie spektakuläre Informationen und der neueste<br />
Klatsch und Tratsch ausgetauscht werden. Die<br />
Verleihung des Status Marktgemeinde ging oft mit<br />
Fotos: Abdobe Stock<br />
94 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Frisch, frischer,<br />
Riedhart<br />
Riedhart liefert, was Sie brauchen, frisch und pünktlich.<br />
Im Mittelalter entwickelten sich die Kaufleute zur fast<br />
eigenen „Stufe“ im mittelalterlichen Ständesystem.<br />
anderen begehrten Privilegien einher, z. B.<br />
einem Siegelrecht, einem Wappenrecht oder<br />
Münz- und Zollprivilegien, um Zahlungsmittel<br />
herzustellen und verfügbar zu machen<br />
sowie Einnahmen lukrieren zu können. Eine<br />
Marktgemeinde zu sein, war also im Sinne<br />
der geistlichen und weltlichen Obrigkeiten<br />
und füllte die Kassen der Ortschaften. Um<br />
eine Marktgemeinde zu werden, musste die<br />
geografische Lage des Orts für den Handel<br />
strategisch relevant sein, z. B. musste der Ort<br />
an einer stark frequentierten Straße, einem<br />
wichtigen Fluss etc. liegen. Marktgemeinden<br />
waren ursprünglich für die umliegende Region<br />
wichtige Ortschaften, die zwar eher klein,<br />
aber dennoch stadtähnlich waren. Marktgemeinden<br />
waren zwar befestigt, jedoch nicht<br />
durch eine Stadtmauer. Seit Mitte des 19.<br />
Jahrhunderts ist das Marktrecht vom Status<br />
der Marktgemeinde entkoppelt. Im Laufe der<br />
Geschichte haben 21 <strong>Tirol</strong>er Gemeinden den<br />
Status einer Marktgemeinde erhalten. Matrei<br />
<strong>am</strong> Brenner etwa im Jahr 1251. Es zählt zu<br />
den ältesten Marktgemeinden in <strong>Tirol</strong>. Oder<br />
Fulpmes, das 2017 zur Marktgemeinde erhoben<br />
wurde.<br />
MARKTPLATZ HALL<br />
Seit den 1280er Jahren besaß Hall ein Marktrecht.<br />
D<strong>am</strong>it zählt die Stadt zu den ältesten<br />
<strong>Tirol</strong>er Orten, für die ein solches Recht nachweisbar<br />
ist. Zunächst wurde in erster Linie<br />
mit Lebensmitteln aus der Region gehandelt.<br />
Das Marktgeschehen unterlag im Mittelalter strengen<br />
Gesetzen.<br />
Doch dann wurde der stark wachsenden und<br />
vor allem auch durch den Salzabbau florierenden<br />
Stadt das Recht verliehen, zweimal<br />
jährlich einen Jahrmarkt abzuhalten. Hall<br />
entwickelte sich dadurch zur überregional<br />
bedeuts<strong>am</strong>en Handelsstadt. In großer Zahl<br />
zogen auswärtige Händler in die Stadt, um<br />
ihre Waren feilzubieten. Darunter Lebensmittel,<br />
aber auch Luxusartikel und exotische<br />
Waren aller Art. Hall war unter anderem der<br />
wichtigste Umschlagplatz für sämtliche über<br />
den Inn transportierten Waren.<br />
RECHT & ORDNUNG<br />
Das bunte Treiben führte auch immer wieder<br />
zu Konflikten. „Policey-Ordnungen“<br />
entstanden, die regelten, welche Rechte und<br />
Pflichten es beim Abhalten eines Markts<br />
zu befolgen galt, darunter Vorgaben für<br />
Preise, Maße und Gewichte sowie Strafen<br />
für ihre Nichteinhaltung bzw. Übertretung.<br />
Je nach Ort, Ware und Gewicht musste die<br />
städtische Waage gegen Gebühr genutzt<br />
werden. Wer gegen die Marktordnung verstieß,<br />
hatte mit hohen Strafen zu rechnen.<br />
Marktaufseher kontrollierten die Einhaltung<br />
der Regeln. Denn das „Marktregal“ ging mit<br />
der Pflicht einher, für Ruhe und Ordnung<br />
auf dem Markt und den Handelswegen zu<br />
sorgen. Viele Auseinandersetzungen wurden<br />
dennoch in Eigenregie geregelt. Gehandelt<br />
werden durfte übrigens nicht in der ganzen<br />
Stadt, sondern nur an den dafür vorgese-<br />
Riedhart‘s Zustellung ist DER Experte<br />
im Gastronomie-Großhandel mit<br />
Fokus auf Hotellerie, Gastronomie<br />
und Großverbraucher. Das umfangreiche Vollsortiment,<br />
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Qualitätsbewusstsein machen Kunden und<br />
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Allerwichtigste. 170 gut ausgebildete und engagierte<br />
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Außendienstmitarbeiter persönlich, die Verkaufsmitarbeiter<br />
freuen sich stets über Ihren<br />
Anruf. Die pünktliche Zustellung der bestellten<br />
Ware ist selbstverständlich, doch müssen Sie<br />
sich nicht d<strong>am</strong>it begnügen, denn der Riedhart-<br />
Service geht noch viel weiter. Riedhart bietet<br />
Ihnen durchdachte Lösungen, die Ihren Gastronomie-Alltag<br />
erleichtern, wie zum Beispiel<br />
das state-of-the-art mobile Bestellsystem.<br />
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Riedhart Frischegarantie. Frischer geht‘s nicht.<br />
Als Komplettanbieter verfügt Riedhart zudem<br />
über eine große Auswahl an aktuellen Non-<br />
Food-Artikeln, von hochwertigem Porzellan,<br />
über verschiedenste Gläser, bis hin zu erstklassigen<br />
Pfannen und Töpfen. Darüber hinaus<br />
führt Riedhart z. B. auch Arbeitsbekleidung<br />
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Riedhart Handels GmbH<br />
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6300 Wörgl<br />
Tel +43 5332 72106<br />
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Aus der Geschichte<br />
Auf mittelalterlichen Märkten wurden Waren und<br />
Informationen aller Art gehandelt. Auch Spielleute,<br />
Gaukler, Schausteller und Prostituierte waren dort<br />
zugegen.<br />
henen Orten. Alles andere galt als „Vorkauf“ und<br />
war verboten. Manche Produkte, die nicht streng<br />
reguliert waren, konnten vom Wohnhaus aus, im<br />
„Fensterladen“, verkauft werden.<br />
LUKRATIVES STAPELRECHT<br />
Das Stapelrecht bedeuts<strong>am</strong>er Handelsorte füllte<br />
die Kassen der berechtigten Orte. Durch- oder vorbeiziehende<br />
Handelsleute wurden so gezwungen,<br />
ihre Waren für einen bestimmten Zeitraum im Ort<br />
einzulagern und nur dort zu verkaufen. Zudem k<strong>am</strong><br />
häufig noch ein Umschlagsrecht der Stadt, d. h. der<br />
Zwang zur Umlagerung der Waren auf Transportmittel<br />
der Stadt. Beides führte zur Teuerung der<br />
mitgebrachten Güter. Umgekehrt diente auch eine<br />
Zollbefreiung mancher Orte dazu, mehr Kaufleute<br />
in die Städte zu locken.<br />
JAHRMARKT MIT VERGNÜGEN<br />
Erst im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich aus<br />
dem Jahrmarkt der Vergnügungsmarkt mit volksfestähnlichem<br />
Charakter. Anfänglich war d<strong>am</strong>it ein<br />
überregional bedeuts<strong>am</strong>er Markt gemeint, zu dem<br />
es freilich bald auch Spielleute, Gaukler und Prostituierte<br />
zog. Der Jahrmarkt entwickelte sich zum<br />
wichtigsten Ereignis des Jahres, so viele Vergnügungen<br />
kannte der mittelalterliche Mensch schließlich<br />
nicht, und fand häufig <strong>am</strong> selben Tag wie große<br />
Kirchenfeste statt. So entwickelte sich auch der Begriff<br />
„Messe“ für einen marktähnlichen Austausch.<br />
Jahrmärkte und Messen benötigten aufgrund ihrer<br />
Größe mehr Platz als ein Wochenmarkt oder der<br />
alltägliche Markthandel. Sie wurden zeitweise zum<br />
wichtigsten Abnehmer des Fernhandels. Zelte auf<br />
den Marktplätzen und in Kirchhöfen, im Rathaus<br />
und den kirchlichen Gebäuden selbst dienten internationalen<br />
Kaufleuten als Handelsplatz. Viehmärkte<br />
fanden häufig auch außerhalb der Stadtmauern<br />
statt. Die Jahrmärkte verschiedener Orte fanden oft<br />
gestaffelt statt, um den Kaufleuten das Umherziehen<br />
von Jahrmarkt zu Jahrmarkt zu ermöglichen. Auf<br />
einen engeren Umkreis blieben die Wochenmärkte<br />
beschränkt, zu denen Kaufleute aus nah gelegenen<br />
Städten bzw. Gemeinden k<strong>am</strong>en und die von Käufern<br />
aus der Stadt und ihrem Umfeld besucht wurden.<br />
TUMMELPLATZ<br />
In vielen Orten wurde der Marktplatz zum Zentrum<br />
des städtischen Lebens. Zahlreiche Wohnhäuser<br />
entstanden rundherum. Kornk<strong>am</strong>mern und Getreidespeicher<br />
lagen ebenfalls hier. Mitunter waren die<br />
Märkte offen oder überdacht oder sogar in Gebäuden<br />
untergebracht. Feste Gebäude und fixe Marktstände<br />
wurden allmählich für den alltäglichen Handel mit<br />
Lebensmittel und anderen vor Ort produzierten<br />
Waren errichtet. Je größer die Märkte wurden, desto<br />
intensiver vernetzten sich die Kaufleute miteinander.<br />
Es entstanden oftmals eigene Plätze für bestimmte<br />
Märkte, so z. B. ein Viehmarkt, ein Textilmarkt oder<br />
ein Gewürzmarkt. Am Marktplatz oder in seiner<br />
unmittelbaren Nähe wurden häufig auch öffentliche<br />
Gerichtsverhandlungen abgehalten und Leibesstrafen<br />
öffentlich durchgeführt. Die Kaufleute entwickelten<br />
sich neben Adel, Klerus, Bürgern und Bauern zur fast<br />
eigenen Stufe der mittelalterlichen Ständepyr<strong>am</strong>ide<br />
und übten teils großen Einfluss auf die Obrigkeiten<br />
der Orte und Städte aus, die nicht selten bei reichen<br />
Handelsleuten verschuldet waren. Auch war der<br />
Marktplatz jener Ort, an dem zuallererst die neuesten<br />
Nachrichten zu erfahren waren. Schließlich erschien<br />
die erste Zeitung Österreichs, die Wiener Zeitung,<br />
erst im Jahr 1703. <br />
Amata Steinkechner<br />
96 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2023</strong>
Agrarmarketing<br />
Der ideale Ort für kreative Genusserlebnisse.<br />
Genusswerk – Lebensmittel kreieren,<br />
erleben und genießen<br />
Die Agrarmarketing <strong>Tirol</strong><br />
GmbH schuf mit dem Genusswerk<br />
einen Ort, an dem Lebensmittelinnovation<br />
sichtbar wird.<br />
Aus diesem Grund wurden zwei<br />
Bögen in der sogenannten Bogenmeile<br />
in Innsbruck miteinander verbunden.<br />
Der N<strong>am</strong>e spricht dabei<br />
für sich: Im Genusswerk entstehen<br />
Kreationen für Leib und Seele. D<strong>am</strong>it<br />
das gelingt, steht eine top ausgestattete<br />
Küche mit Geräten auf<br />
dem neuesten Stand der Technik<br />
und integriertem Seminarraum zur<br />
Verfügung. Das Genusswerk wird<br />
zum Dreh- und Angelpunkt für<br />
alle lebensmittelbegeisterten Menschen,<br />
von Landwirten und Gastronomen<br />
über Verarbeiter und Vermarkter<br />
bis hin zum Konsumenten.<br />
Der integrierte Seminarraum bietet bis zu 20 Personen Platz.<br />
LEBENSMITTEL<br />
KREIEREN<br />
Eine wesentliche Zielsetzung besteht<br />
in der Kreation und Entwicklung<br />
von innovativen Lebensmittel,<br />
von der Idee bis zur Marktreife. Die<br />
vorhandene Infrastruktur ermöglicht<br />
verschiedene Veranstaltungsformate<br />
im Genuss- und Bildungsbereich.<br />
LEBENSMITTEL<br />
ERLEBEN<br />
Die Möglichkeit des multifunktionalen<br />
Gebrauchs bietet dabei einen<br />
breiten Spielraum an Anwendungsfeldern.<br />
Im Genusswerk finden bis zu<br />
15 Personen für Kochworkshops im<br />
Küchenbereich Platz, der mit der Küche<br />
verbundene Seminarraum bietet<br />
Platz für rund 20 Personen (max. 50<br />
bei Kinobestuhlung). Diverse Veranstaltungen<br />
zum Thema Kulinarik finden<br />
hier einen idealen Rahmen.<br />
Genusswerk Innsbruck<br />
Ing.-Etzel-Straße 81 und 82,<br />
6020 Innsbruck<br />
M: +43 676 376932<br />
T: +43 512 575701 13<br />
E: office@liz.tirol<br />
www.liz.tirol/genusswerk<br />
<strong>Tirol</strong>er Bauernprodukte GmbH als Turbo für regionale Lebensmittel<br />
Mit der Gründung der <strong>Tirol</strong>er<br />
Bauernprodukte GmbH<br />
(TBP) agiert eine professionelle<br />
Vertriebsgesellschaft für regionale<br />
Lebensmittel <strong>am</strong> heimischen Markt.<br />
Agrarmarketing <strong>Tirol</strong> und Bioalpin<br />
eGen, Gesellschafter der TBP, schufen<br />
ein Unternehmen für <strong>Tirol</strong>er<br />
Landwirte und Lebensmittelhändler,<br />
das als professioneller Anbieter für regionale<br />
Lebensmittel auftritt.<br />
Durch die Gründung der gemeins<strong>am</strong>en<br />
Vertriebsgesellschaft für<br />
„Qualität <strong>Tirol</strong>“ und BIO vom BERG<br />
Produkte wird in Vermarktung und<br />
Vertrieb gesunder, regionaler Lebensmittel<br />
ein starker Akzent gesetzt.<br />
Die <strong>Tirol</strong>er Bauernprodukte GmbH<br />
bündelt das Angebot an hochwertigen<br />
heimischen Lebensmitteln und<br />
liefert verlässlich zum Kunden. Unter<br />
ihrem Dach werden rund 100 mit<br />
dem Gütesiegel „Qualität <strong>Tirol</strong>“ ausgezeichnete<br />
Produkte sowie die ges<strong>am</strong>te<br />
Produktpalette von BIO vom BERG<br />
vertrieben. Vorrangiges Ziel ist es, den<br />
Anteil an regionalen Lebensmitteln insbesondere<br />
in Großküchen und in der<br />
Gastronomie weiter zu steigern und<br />
den Wertschöpfungsanteil der <strong>Tirol</strong>er<br />
Landwirtschaft zu erhöhen. Tätig sein<br />
wird die neue Vertriebsgesellschaft<br />
überall, wo Kunden in der Beschaffung<br />
regionaler Lebensmittel über bestehende<br />
Kanäle an Grenzen stoßen.<br />
nachhaltig den Anteil bäuerlicher Lebensmittel<br />
sukzessive zu steigern. Als<br />
Zielgebiete werden mittelfristig auch<br />
sogenannte Mikromärkte mit hoher<br />
<strong>Tirol</strong>-Affinität im benachbarten Ausland<br />
ins Auge gefasst.<br />
Professionelle Organisation, flexible Logistik, langjährige Vertriebserfahrung – die TBP.<br />
TOLLER SERVICE<br />
Ein weiteres Ziel dieser neuen Organisation<br />
ist es, zentrale Vertriebsleistungen<br />
zu erbringen, von der<br />
Organisation der Lagerlogistik bis hin<br />
zum Vertriebsinnendienst. Die TBP<br />
hat dabei verschiedene Zielgruppen<br />
identifiziert, die Servicierung bestehender<br />
Kunden der <strong>Tirol</strong>er Landwirtschaft,<br />
Großküchen und in weiterer<br />
Folge die Gastronomie und Gastrogroßhändler.<br />
Bei diesen Gruppen<br />
besteht die Intention, langfristig und<br />
LANDWIRTSCHAFT<br />
Die TBP vertreibt dabei primär die<br />
Produktpalette von „Qualität <strong>Tirol</strong>“<br />
und BIO vom BERG und ist weiters<br />
Partner für andere produzierende<br />
Betriebe in <strong>Tirol</strong>. Der Fokus liegt auf<br />
Vertrieb, Vermarktung und Beratung.<br />
D<strong>am</strong>it wird ein konkretes Angebot<br />
für die Landwirtschaft ins Leben gerufen.<br />
Für die Produzenten und Kunden<br />
bedeutet das: Umsatzsteigerung,<br />
hohe Wertschöpfung und d<strong>am</strong>it mehr<br />
Nachhaltigkeit und Regionalität.<br />
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HOCHBAU<br />
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