LandZunge Ausgabe 28 2017
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Allgäu – Bodensee – Oberschwaben 2017
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Déjà-Vu
Editorial
Was uns so alles beflügelt!
Nein, ich zitiere vorsichtshalber nicht die Witwe Bolte mit
ihrem Lob des Aufgewärmten. Obwohl das gut passen würde
zu unserem Herz- und Leib-Thema bei der Aktion LandZunge:
Gut essen, gerne und oft genießen. Und was genießen wir am
liebsten? Nicht gerade die aufgewärmten, aber doch immer
gerne die bekannten Gerichte. Damit genug der Vorrede, denn
wir präsentieren in diesem Magazin auch einige Themen noch
einmal. Weil sie so wichtig waren und sind, weil sie so gut
schmecken, weil sie so originell sind, weil viele Menschen sie
vermutlich zum ersten Mal sehen. Mit einem Wort: Wir wollen
für einige Déjà-Vu-Erlebnisse sorgen. Wenn Sie also denken:
Habe ich diesen Absatz schon mal gelesen, dieses Foto schon
einmal gesehen: Das ist dann Déjà-Vu. Damit es besser mundet,
haben wir aber die Texte und die Fotos auch schon mal geändert.
All dies für ein Ziel und einen Anlass: Die Aktion Land-
Zunge und dieses Magazin werden bereits 15 Jahre alt! Im Mai
2002 wurde die Aktion im Gasthof „Post“ in Wolfegg gestartet
– mit dem ersten Magazin auf dem Tisch im Biergarten. Just
15 Jahre später blättern sie in der 28. Ausgabe der Zeitschrift,
fast in jedem Jahre waren es zwei Magazine. So auch in diesem
Jahr und auch im Herbst werden wir noch die ein oder andere
Geschichte aufwärmen, wenn es denn einen guten Grund
dafür gibt.
Diesen Grund gibt es natürlich für unsere beiden zentralen
Marken in Sachen Fleisch: PrimaRind und LandSchwein. Beide
mit oder sogar für die Aktion LandZunge geboren und gewachsen,
beide sorgen neben vielen anderen guten Gründen für
unseren Erfolg. Denn die beste Küche kann nicht gedeihen,
wenn die Qualität der Zutaten nicht stimmt. Und wenn nicht
immer wieder neu gewürzt wird – was wir auch in dieser Ausgabe
natürlich versuchen.
Und so freuen wir uns besonders, dass ein lang ersehnter
Wunsch jetzt eingelöst wird: Im Zeichen der LandZunge bieten
unsere Gasthöfe künftig auch Brathähnchen an. Von einem
Betrieb der Region, ebenso die meisten der vielen Tiere, die
natürlich in großen Betrieben leben. Die aber, wir haben
uns überzeugt, ein gutes Leben führen dürfen. Ehe sie auf dem
Tisch der Genießer landen. Mit unserem Leibkoch Ralf Hörger
und seinem Sohn Dominik haben wir daher sogleich die Brathühner
zubereitet
– mit edlen Rezepten,
mit einem Fest
und als Krönung
unseres Fleisch-
Gipfels in Eglofs.
Aber lesen Sie selber,
bleiben Sie im
Lande und nähren
Sie sich bitte weiter
redlich!
Inhalt
REGION
Ich bleib dann mal hier!.................................................4
PROJEKT
Das Beste reift im Stall! ..................................................8
Das Jubiläum beflügelt: Rezepte für das edle Huhn.16
PrimaRind: Das Beste steckt im Vorderviertel .........24
Loblied auf das LandSchwein......................................30
Willi Wurst: Kinder-Spaß im Gasthaus......................35
VORBILDER
Fellheim: Ein Dorf steckt voller Geschichte ............. 36
PARTNER
Brauen ist eine Kunst: Bier braucht Charakter.........42
Braumeister Würz: Bienen, Bier, belebtes Wasser… 47
SERVICE
Die Gasthöfe: Unsere Aushängeschilder ................. 50
Karte der Region LandZunge ..................................... 50
Steckbriefe: Alle Gasthöfe im Überblick .................. 52
VitalZunge: Großküchen setzen auf die Region...... 63
Lindauer Weisse: Wo die Welt immer heller wird ...64
Wenn der Wein den Geist aufrichtet… ......................66
GENUSS
Das Geheimnis des Geschmacks: Weißlacker! ........ 70
KULTUR UND GESCHICHTE
LandArt oder die Kunst der Wiese..............................74
LandArt oder die Erde als Kunst................................. 78
ALPZUNGE
Ber Berg, der Löwe, die Miss....................................... 82
Projekt
Das Koch-Fest mit der LandZunge............................. 86
Designer-Food ..............................................................90
REDAKTION UND KONTAKT
Dr. Rudi Holzberger,
Panoramastraße 32,
88284 Wolpertswende
info@rudi-holzberger.de
FOTOS
Arno Thelen, Felix Kästle,
Thomas Gretler, Roland
Rasemann und andere
GESTALTUNG UND
HERSTELLUNG
grafikbüro brandner,
88299 Leutkirch im Allgäu
landzunge@grafik-brandner.de
DRUCK
Druckerei Marquart, Aulendorf
2017 3
Foto: Arno Thelen
Region, Genuss und alte Wirtschaften…
Ich bleib dann
Nichts gegen Touristen. Sie können gerne zu uns kommen. In großer Zahl. Wo könnte es schöner
sein, wo könnten sie ihr Geld besser liegen lassen. So sind sie und wir zufrieden. Die Gäste
und die Gastgeber. Wenn dann in einem Jahr, 2018, noch der gewaltige Center Parcs zwischen
Leutkirch und dem Kreuzthal, just auf der Landesgrenze, seine Pforten öffnet, dann werden
wir noch mehr profitieren. Die Frage bleibt: Was suchen die alle hier? Und warum machen wir
selber dann manches Mal auf Tourist und fliehen diese gesegnete Region? Was mich betrifft,
ich bleibe lieber da, ich habe noch so viel zu entdecken…
,,Ich reise nicht gerne, das steht fest. Seit
mehr als fünfzig Jahren habe ich mich
kaum von der Stelle bewegt.“ Jean Giono,
der große Dichter der Provence, der Prophet
eines authentischen Landlebens,
er hat mir mein Motiv geliefert. Ehe er
dann – erst widerwillig, dann begeistert
– ausnahmsweise nach Italien reiste.
Merke: Wer sich anfangs wehrt, ist
hinterher oft angetan. Mehr noch: Der
Reise bericht des fest verwurzelten Re-
gionalisten Giono ist geradezu ein Leitfaden
für die „andere Reise“. Wer seinen
Text gelesen hat, wird sich in der Ferne
anders bewegen, mehr Erfahrungen machen.
In der Ferne und erst recht daheim:
Die Methode des Dichters, die
dichte Methode, sie funktioniert auch
bei der nächsten Wanderung vor der
Haustüre…
Meine Schlagzeile ist natürlich mit oder
gegen den Bestseller von Hape Kerkeling
formuliert. Der natürlich wusste, wie er
sich als Vorbild stilisierte, ehe er dann
umso mehr wieder im Fernsehen auftauchte
– heute dagegen scheint er sich
doch zu besinnen. Der Bestseller sei ihm
gegönnt, seine Wanderung auf ausgelatschten
Pilgerpfaden dagegen fasziniert
mich kaum. Spannend aber:
Warum hält es nicht mal der Komiker
zuhause aus? So wenig wie in Santiago
de Compostela? Dort ist er ja schneller
Foto: Marc Brandner
4 2017
Déjà-Vu
Foto: Felix Kästle
Eine andere Reise? Auf den Routen der
Schwabenkinder? Im Paradies vor den Alpen?
Oder im Biergarten über dem See? Hauptsache
entspannt…
körperlich erholen müssen: Jeden Montag
unternehmen die Schweigemönche
aus dem Kloster Marienau eine lange
Wanderung. Sonst leben sie einzeln und
sprechen kein Wort, an diesem Tag aber
pilgern sie miteinander, viele Kilometer
quer durch die Region, auf alten und
neuen Wegen, eins mit der Landschaft.
Die große Einsicht der Kartäuser: Das
Leben ist Wiederholung. Wer immer nur
das Neue sucht, wird ewig nichts finden.
Jean Giono, der Dichter, hat Italien und
natürlich Rom so anders entdeckt, weil
er gar nicht erst hin wollte, weil er nicht
gesucht hat. Die Wiederholung, das Wieder-Sehen,
das Déjà-Vu macht unser
Leben reich. Und: Natürlich ist die Einkehr
das ultimative Ziel jeder Reise,
jedes Ausflugs, jeder Wanderung, jedes
Berglaufs. „Der Mount Everest ist nur
der längst mögliche Umweg in die
nächste Wirtschaft“, so herrlich ironisch
hat der berühmte Bergsteiger Hans
Kammerlander mal seine Motivation
pointiert. Die Einkehr ist das letzte
Motiv, da sind wir uns mit den Kartäusern
einig…
Wenn wir nur die Mittel und die Wege
kennen: Uns eine schöne Wanderung
heraus picken und die Einkehr gleich
mit bedenken. Ob in den Allgäuer Bermal
hier!
wieder weg wie aus Mainz. Seine Reise, Region. Fehlt ihm der Blick für das Paradies
vor der Haustüre? Oder liefert er
sein Buch sind ja fast ein Schrei der Verzweiflung,
dass er dort nicht bleiben uns auch diesen Bestseller noch – jetzt
und hier nur leiden will…
im reiferen Alter? Ich bin gespannt…
Kurz: Hape spielt den typischen Touristen,
deutsch durch und durch. Tausen-
Lemminge nicht so sehr. Mir sind seit
Nein, mich reizt der Pilgerpfad für die
den Fans hat er ein Gebetbuch geliefert. vielen Jahren eher die Kartäuser ein Vorbild.
Sie pilgern jeden Tag durch Zeit und
Obwohl oder gerade weil ihm das Gen
für den Genuss, für das kleine Glück im Raum – in der Meditation. Ihre mystischen
Flüge sind offenbar so intensiv,
Hier und Jetzt ab-geht! Der Genuss für
die kleinen Reisen, die Ausflüge in der dass sie sich jede Woche einmal brav
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Déjà-Vu
Déjà-Vu: Das Bergbauern-Museum in Diepolz,
ein Kreuz in Kreuzthal oder die schönste Dorfkirche
der Welt. Alles mahnt zur Einkehr…
Foto: Thomas Gretler
gen oder im Vorland, quer durch einen
Wald oder rund um den nächsten See:
Tausend Touren bieten sich an. Wann
waren wir zuletzt in Steinhausen in der
Dorfkirche – die Einkehr mit Linde und
LandZunge wartet direkt daneben, das
Dorf und die Umgebung sind jeden Ausflug
wert. Wann waren wir zuletzt am Federsee
und haben geschaut, wie gut
schon die Menschen der Steinzeit hier
gelebt und gegessen haben? Sie waren
doch nicht zufällig hier in unserer Region
der vielen Seen, es gefiel ihnen hier
so gut, dass sie kaum noch weg wollten.
Oder: Wer noch nicht mal im Bauernhaus-Museum
war, ob in Kürnbach,
Wolfegg oder in Illerbeuren, wer nichts
weiß von unserer uralten bäuerlichen
Kultur, die unsere Landschaft, ja unser
Foto: Volker Srohmaier
Leben „hier“ so reich gestaltet hat, sollte
zur Strafe, pardon, zur Einkehr, einen
Sommer lang mit Sense, Rechen und
Gabel wieder heuen, im Schweiße seines
Angesichts! Das Bergbauern-Museum in
Diepolz hoch im Allgäu bietet das auch
an. Anders Wandern: Es gibt so viele
Möglichkeiten, Wald und Wiese, Bach
und Berge auch jenseits des rechten
Wegs, der üblichen Trampelpfade zu erkunden.
Und was für ein Glück, dass die Region
gespickt ist mit den Oasen für die Einkehr.
Die Geheimtipps und die Fluchtpunkte,
die Dorfgasthäuser und die Einkehr
am Weg, wir haben sie in und mit
der LandZunge oft genug beschworen.
Der Weg ist mein Ziel: Was gibt es Schöneres
als eine gemächliche Tour durch
die Region. Über die kurvigen Straßen
tief hinein ins Hinterland. Mein Motiv
lautet: Hindarum! Dort entdecken wir
neue, andere Welten, bei denen uns das
Herz aufgeht – hier bei uns, vor der
Haustüre fast. Wir entdecken die besten
Wirtschaften, die schönsten Dörfer, die
alten Höfe, wie hinein getupft in die
Landschaft. Klar: Wir sehen auch all die
Zeichen des Umbruchs, bloß keine
falsche Romantik. Daher spreche ich so
gerne mit den Bauern „hindadiaba“,
warum sie „oinaweag“ weiter machen.
Warum sie ausgerechnet hier bleiben
wollen! Kurz: Wer die Welt begreifen will,
muss hier anfangen! Die Reise mag eine
nette Abwechslung sein, das Erlebnis in
der Region aber die schönste Erfahrung!
Zum Beispiel ein Abenteuer am Hochgrat…
> Tipps für Leser:
Martin Walser: Nirgends wäre ich lieber
als hier. Überlingen, weissbooks 2017
Elmar Bereuter: Schwabenkinder-Wege.
Oberschwaben (Rother-Wanderführer).
2017 7
Fotos: Felix Kästle und Marc Brandner
8 2017
Wo Wirte Wurzeln finden
Das Beste reift im Stall!
Zurück zu den Wurzeln. So lautet die Devise. Ein LandZunge-Wirt hat gerufen und viele sind dem Ruf
gefolgt. In seinen neuen Stall bei Eglofs. Und in seinen Dorfgasthof. Die Wirte und die Köche wollten
vor Ort nach den Rindern schauen: Im Stall. Und gleich draußen vor der Tür warten die schönsten Bergweiden.
So pflegen die Weiderinder die Landschaft. Laben sich am besten Heu, genießen Licht und
Sonne. So gedeiht das beste Fleisch. Mit dem uns die Wirte der LandZunge verwöhnen. Und nicht nur
mit Rindern…
2017 9
10 2017
Josef Ellgass hat gerufen: Zum Treff der
Wirte. Im Stall und in seiner Dorfwirtschaft
zu Eglofs. Den er mit Frau und Familie
so vorbildlich betreibt. Am vielleicht
schönsten Dorfplatz des Allgäus.
Gleich gegenüber wartet auch die „Rose“
von Ekkehard Kresser – selten ist mehr
Genuss, mehr regionale Küche auf
einem Fleck vereint. Ehrensache, dass
Kollege Kresser auch zum Treffen
kommt. Besser: Er bleibt einfach hier.
Am Dorfplatz, an dem jetzt auch noch
ein schmuckes Hotel entsteht. Denn von
Tradition und Romantik allein kann
auch ein Projekt wie die LandZunge
nicht leben…
Neue Wege sind gefragt, neue Angebote,
die Wünsche der Gäste wollen bestens
befriedigt werden – daher ist der Austausch
mit und zwischen den Wirten so
wichtig. Natürlich sind sie neugierig,
was Kollege Sepp, einer der Gründer des
Projekts und einer der Häuptlinge, in
seiner alten Bauernwirtschaft so alles
anstellt. Tatsächlich: Sepp Ellgass ist von
Haus aus Landwirt, mit dem neuen Stall
hat er die Weichen für die bäuerliche Zukunft
gestellt. Mit dem neuen Hotel die
Weichen für eine gastronomische Utopie.
Von so manchen Unkenrufern hat er
sich nicht aufhalten lassen – und er
macht hier in Eglofs, an einem der
schönsten Flecken der Region, der
schönsten deutschen Region sicher
nichts falsch…
Der Landwirt erklärt auch, was der Gastwirt,
der sich das Kochen selbst beigebracht
hat, mit den vielen schönen Rindern
(von der Rasse Pinzgauer) aus dem
eigenen Stall denn anstellt. Er braucht
sie fast alle für die eigene Wirtschaft, für
die eigenen Gäste. Er bringt fast jedes
Teil auf den Tisch, mit dem Siedfleisch
im „Töpfle“ hat er fast schon einen Kult
begründet: Die Leute fliegen auf das
Siedfleisch, auf die Rindersuppe, auf die
alten Rezepte: So kann der Wirt auch die
angeblich weniger edlen Teile des Rindes
verwerten. Nein, es muss nicht der
ewige Rostbraten sein, gar noch deftig
mit Kässpatzen dazu (so gut das manchmal
schmeckt…), nein, ein Siedfleisch
mit Wirsing ist auch ein göttliches Gericht.
Noch einfacher fast: Ein Rindfleisch-Salat
in der guten Stube oder im
Biergarten – Herz, was willst du mehr. Ja,
die Wirte und Köche diskutieren bei diesem
„Fleisch-Gipfel“ lange darüber, ob
nicht die einfachen Dinge oft die besten
sind! Warum nicht Rindfleisch-Salat und
einen „gewöhnlichen“ Wurst-Salat, nur
halt mit Essig und Öl vom Feinsten und
aus der Region, gemeinsam auf den
Tisch. In zwei Schalen, nicht in Portionen
für Holzfäller? Fertig ist die leichte
Küche. Wenn nur Fleisch und Wurst von
bester Qualität sind! Dafür aber haben
wir mit PrimaRind und LandSchwein die
große Garantie – zwei ideale Marken, die
sich mit der LandZunge zur großen Gastronomie
vereinen. Zum Lob der einfachen
Küche. Die sich im Stall noch auskennt…
Besuch im Stall: Wo das Beste langsam reift.
Wie im neuen Rinder-Stall von Land-Wirt Josef
Ellgass bei Eglofs. Die Wirtsleute der Land-
Zunge waren angetan vom luftigen lichten
Domizil, Hausherr Sepp und Georg Abele von
der PrimaRind GmbH lieferten alle notwendigen
Infos für das Publikum vom Fach
2017 11
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Die auch mal was ganz Neues wagt: So
knabberten die Wirte bei unserem Treffen
begeistert vom „Biltong“, das Robert
Wittner ganz nebenbei auf den Tischen
ausgebreitet hatte. Biltong: Eine Spezialität
aus Südafrika. Robert, ein Spross
aus Wiggensbach, den die Eltern mit
nach Südafrika geschleppt hatten. Jetzt
ist er erwachsen, wieder zu Hause und
bietet diese einmalige Knabberei aus getrocknetem,
speziell geräucherten Rindfleisch
in der Region an. Ein Gag nur?
Nein, viel mehr: Die Wirte kosteten und
hatten sofort Ideen zuhauf: Auf den
Salat wie ein Parmesan, über die Suppe
gestreut und so weiter. Ein edler Snack
aus Rindfleisch – auch die kleinen Zutaten
wollen gut bedacht sein…
Rind und Schwein haben wir im Griff.
Rind und Schwein können aber nicht
alles sein: Endlich können wir in den
Gasthöfen der LandZunge mit gutem
Gewissen auch Brathähnchen bieten.
Ralf Buchmann, einer unserer wichtigsten
Partner für das Herzstück Fleisch in
der Gastronomie, er hat auch dieses
neue Angebot mit guten Partnern ausgeheckt.
In der Geflügelschlachterei
Stauß bei Ertingen werden die Hühner
für die Wirte perfekt zerlegt und vorbereitet,
Buchmann übernimmt die Auslieferung.
Was aber ist der Clou: Stauß
hat sich lange schon „Bio“ verschrieben,
bietet mit der Marke „Alpigal“ jetzt aber
auch eine konventionelle Variante, die
sich sehen lassen kann – die beste Qualität
bietet, zu bezahlbaren Preisen für
die Gastronomen. Natürlich hat Buchmann
beim Gipfel die Hähnchen sofort
nach Suppe, (Wurst-) Salat und Biltong
als Hauptsache kredenzt – der große
Workshop im Wirtshaus: Rudi Holzberger
schwört die Wirte einmal mehr auf die Verwertung
aller Teile vom Tier ein, ob Rind, Schwein
oder Huhn. So ist ein einfacher Rindfleisch-
Salat, mit Zwiebeln von der Reichenau und mit
Essig und Öl in LandZunge-Qualität ein wahrhaft
göttliches Gericht…
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Test hat begeistert. Und das gute Gewissen?
Wir waren natürlich bei Stauß und
haben die ausgeklügelte Technik bewundert.
Wir waren aber auch bei einem
der Bauern und haben nach den kleinen
Hühnern gesehen: Sie haben viel mehr
Platz als sonst in der konventionellen
Haltung. Ja, sie haben bei Landwirt Martin
Schmid in Unlingen sogar einen
Balkon, auf dem sie jederzeit ins Freie
dürfen, Licht und die Sonne genießen.
Jederzeit? Nein, nur wenn es mindestens
10 Grad draußen hat. Da sind die Hühner
dem Menschen durchaus ähnlich in
Sachen Balkonien. Das berühmte Stichwort
vom „Tierwohl“, es ist bei diesem
Modell mehr als erfüllt.
Bald werden wir noch mehr über die
LandZunge-Hähnchen berichten, über
die Höfe und das Futter, über andere Betriebe,
die sich für das edle Geflügel verdient
machen. Bauer Martin hat jedenfalls
seinen Schritt nicht bereut: Er hat
die Schweine mit den Hühnern getauscht.
Wir aber hoffen jetzt auf den
Beifall der Gäste und Genießer und,
klammheimlich sei es angemerkt, vor
allem auf den weiblichen Beifall: Denn
die Damen, warum auch immer, stehen
ganz besonders auf die Hühner, pardon,
auf Geflügel. Ich verspreche, wir haben
auch die Puten im Auge, damit auch die
Putenstreifen im Salat irgendwann ein
LandZunge-Siegel tragen dürfen. Bis
dahin empfehle ich Wurstsalat von Rind
und Schwein, auch das ist, alle Fachleute
wissen es, leichte Küche! Damit uns aber
der Genuss Flügel verleiht, feiern wir das
Jubiläum der LandZunge in diesem Heft
auch mit den besten Rezepten für unsere
Hühnchen, Hähnchen, halt für
alles, was fliegen mag. Auf dem Flügel…
Rudi Holzberger
Wenn das nicht schmeckt: Ralf Buchmann,
einer der wichtigsten Partner der LandZunge,
präsentiert unser neuestes Angebot: Hähnchen,
frisch vom Grill. Ideal für die leichte Sommerküche,
für die Tafel am Sonntag, für das
Grillfest.
2017 15
Fotos: Arno Thelen
Das Jubiläum beflügelt
16 2017
Was würde zu einem Jubiläum besser
passen als die besten Rezepte vom edlen
Huhn. Denn lange Zeit galt ein Geflügelbraten
als festliches Ereignis. Reiche
Familien aßen Sonntags ein gebratenes
Huhn! Aber auch jeder Bauer, so ein
französischer König, solle sonntags sein
Huhn im Topf haben. Mag sein, dass
nach den Zeiten von Wienerwald dieser
Ruf gelitten hat, aber bis heute verbreitet
ein ganzes Brathühnchen immer
noch viel von seinem alten Glanz. Das
weiße Fleisch hat das Prestige noch gesteigert.
Das Huhn war immer der Mittelpunkt
einer festlichen Tafel – das
haben wir nur zu gerne für unser Land-
Zunge-Fest nachgestellt. Und: Das Huhn
war und ist das einzige Fleisch, das wir
mit den Fingern essen dürfen! Diese
schöne Sitte, oft nur mühsam verdrängt,
steigert nachweislich den Genuss – auch
mit den Fingern auf der Haut lässt sich
Haltung bewahren! Wenn wir ein Huhn
zu zweit futtern, bleibt so gut wie nichts
übrig, die Kenner laben sich zuallererst
an den Innereien. Aber natürlich können
wir auch zu Brust und Flügel greifen.
Unser Leibkoch Ralf Hörger hat aber
in seinen Rezepten alles vom Tier verarbeitet,
er hat Klassiker neu interpretiert.
Samt der Innereien, die Karkassen für
die Brühe – so wie es sich gehört…
2017 17
Crepinette von G
Zutaten 4 Personen
2 Gockelbrüste
2 Gockelkeulen
100 g Weißwurstbrät
60 g Bries
50 g Leber
Schweinenetz
20g Gartenkräuter
Linsen, bevorzugt Alb-Leisa
Ackerbohnen, Saubohnen
Zubereitung
Das Kalbsbries in Salzwasser mit Wurzelgemüse, Lorbeer, Wacholder und
Nelke leicht köcheln und abkühlen lassen.
Von der Keule den unteren Knochen auslösen, mit Salz und Pfeffer würzen
und mit dem Weißwurstbrät bestreichen, das Kalbsbries in Würfel
schneiden und zusammen mit der Gockelleber auf das Brät verteilen, nun
obenauf das restliche Weißwurstbrät streichen und darauf die Brust
legen, mit dem Schweinenetz einpacken , mit einem Küchengarn zusammen
binden und im Backofen bei 180° C ca. 35 Minuten braten.
Für die Beilage die verschiedenen Linsen und Bohnen getrennt von -
einander kochen. Zwiebeln in Butter andünsten, die Linsen und Bohnen
dazu geben und anschwitzen. Mit Bohnenkraut und Salz und Pfeffer aus
der Mühle fein ab würzen. Als Beilage ein klassisches Kräuterflädle.
Osso Bucco
18 2017
ockelbrust und Keule
Zutaten Für 4 Portionen
300 g weiße Zwiebeln
80 g Karotten
120 g Staudensellerie
3 kleine Knoblauchzehen
4 Gockelkeulen in Stücke gesägt
250 g Schalotten
1 große Dose geschälte Tomaten
8 El Rapsöl
Salz
Pfeffer
200 ml Rotwein
300 ml Hühnerfond
2 Lorbeerblätter
von den Gockelhaxen
Zubereitung
Zwiebeln fein würfeln. Karotten putzen, schälen und in 1 cm große Würfel
schneiden. Sellerie putzen, entfädeln, ebenfalls in 1 cm große Würfel
schneiden. 2 Knoblauchzehen andrücken. Schalotten schälen. Tomaten
in einem Sieb abtropfen lassen, Saft auffangen. Tomaten grob zerschneiden.
3–4 El Öl in einem Bräter erhitzen, die Gockelkeulen darin bei mittlerer
bis starker Hitze ca. 2 Minuten rundherum braten, mit Salz und Pfeffer
würzen und herausnehmen. Das restliche Öl im Bräter erhitzen, Schalotten
darin 2 Minuten braten. Karotten, Sellerie und Knoblauch zugeben
und weitere 3–4 Minuten braten. Mit Rotwein ablöschen und stark ein -
kochen. Fleisch, Tomaten, Tomatensaft und Hühnerfond zugeben und
zugedeckt im vorgeheizten Ofen bei 150 Grad auf der 2. Schiene von
unten 30 Minuten garen, dabei die Fleischstücke einmal wenden. Die
Schalotten und den Lorbeer zugeben und offen weitere 15 Minuten garen.
Gockelhaxen aus dem Ofen nehmen, auf einem Teller anrichten und servieren.
Dazu passt eine Polenta mit Champignons.
2017 19
Gockel Burger
Zutaten für 8 Portionen
600 g Hähnchen-Hackfleisch
Salz
Pfeffer aus der Mühle
2 Zwiebeln
2 Zweige Petersilie
20 g frischer Ingwer
1 Knoblauchzehe
2 kleine Äpfel
2 Fruḧlingszwiebeln
60 g Pflücksalat
80 g Senfgurken
8 Scheiben Käse
Pfeffer
2 El Öl
8 kleine Burger-Broẗchen
Grillsoße Allgäu-Whisky
Zubereitung
Das Hähnchenhackfleisch mit gewürfelten Zwiebeln, etwas klein geschnittenem
Knoblauch, Ingwer, gehackter Petersilie und Apfelwürfel
mischen. Aus der Hackmasse 8 Patties (à ca. 75 g) formen, auf einen mit
Klarsichtfolie bespannten Teller legen und abgedeckt 1 Stunde kalt stellen.
Salat waschen, trocken schleudern und in kleine Stücke zupfen wenn
nötig. Senfgurken in Würfel schneiden. Käsescheiben vierteln. Frühlingszwiebeln
putzen, waschen, und das Weiße und Hellgrüne schräg in dünne
Scheiben schneiden.
Patties auf beiden Seiten mit Salz und Pfeffer würzen. Öl in einer beschichteten
Pfanne erhitzen, Patties darin auf jeder Seite 3–4 Minuten
braten und mit Käse belegen. Inzwischen die Brötchen quer halbieren.
Butter in einer Pfanne erhitzen, Brötchen darin auf den Schnittflächen
goldgelb braten. Untere Hälften mit etwas Grillsoße bestreichen und mit
Salat, Senfgurken und Patties belegen. Mit der Sauce beträufeln, und
Frühlingszwiebeln darauf geben. Brötchendeckel darauf legen und sofort
servieren.
20 2017
Pot au feu – von Brüsten der Region
Zutaten für 8 Personen
1 kg Schweinebrust
2 Gockelbrüste
1 kg Rinderbrust
150 g Kalbsbrät
150 g Schweinebrät
100 g Weißwurstbrät
5 Semmel geschnitten
2 Zwiebeln
Petersilie
12 Eier
¼ l Milch
1 Schluck Essig
2 Karotten
½ Lauch
½ Sellerie
1 Petersilien-Wurzel
Salz, Muskat, Grieß
Zubereitung
Die Ochsenbrust mit gemischtem Brät und Wurzelgemüse würfeln,
Schweinebrust mit klassischer Semmelknödelmasse und die Hähnchenbrüste
mit Brät von der Weißwurst füllen. Die Brüste mit einem Küchengarn
zunähen, zusammenbinden und in Hühnerbrühe getrennt von -
einander garen. Zum Garen der Brüste gebe ich Wurzelgemüse bei, das
zum Ende auch mit serviert wird. Aus Grieß, Eier, Salz und Muskat klassisch
Grießnockerl herstellen und abkühlen lassen. Die Grießnockerl in
Butterschmalz schön goldgelb anbraten. Aus den Eiern, in Essig Salz -
wasser pochierte Eier herstellen. Die Brüste in Scheiben schneiden, in
einem Suppenteller zusammen mit dem Wurzelgemüse und den Grießnockerln
und pochiertem Ei anrichten und servieren.
2017 21
Saurer Gockel – mit Rosinen eingelegt in LandZu
Zutaten
8 Gockeloberkeulen
16 Gockelflügel
2 Lorbeerblätter
4 Gewürznelken
10 Wacholderbeeren
Thymian
Pfeffer schwarz
2 Äpfel
2 Zwiebeln
1 Karotte
2 Petersilienwurzeln
1/4 Sellerieknolle
Knoblauch
1 Stange Lauch
¼ l LandZunge Apfeleessig
1 Liter Wasser
250 g Sauerrahm
4 EL Tomatenmark
Kartoffelstärke
Salz, Pfeffer, Zucker
Rosinen
Hühnerbrühe
Zubereitung
Die Gockel Teile mit dem grob zerkleinerten Wurzelgemüse und den
Äpfeln, sowie den Gewürzen und dem Apfelessig verdünnt mit Wasser
für 4 Tage einlegen und kühl stellen.
Fleisch und Wurzelgemüse auf einem Sieb abtropfen lassen und Beize
auffangen. Fleisch von allen Seiten salzen und pfeffern und im heißen Öl
scharf anbraten, aus dem Topf nehmen und beiseite stellen.
Bratensatz kurz mit etwas Wasser ablöschen, Wurzelgemüse und Tomatenmark
hinzufügen und bräunen. Fleisch dazugeben, mit der Beize und
eventuell mit etwas Hühnerbrühe auffüllen. Zum Kochen bringen und
ca. 45 Minuten auf kleiner Flamme weich ziehen lassen.
Danach die Fleischteile entnehmen, Sauce abseihen, in einem Topf mit
der angerührten Stärke leicht sämig binden. Sauerrahm und Rosinen zugeben,
mit Salz, Pfeffer und etwas Zucker abschmecken.
Zum Sauren Gockel serviere ich gerne Kartoffelstampf mit Äpfel und
Röstzwiebeln
22
nge Apfelessig
Coq au Solaris
Zutaten für 4 Personen
4 Gockelkeulen
2 Gockelbrüste
Salz, Pfeffer aus der Mühle
60 g Bauchspeck
Butterschmalz
1 Knoblauchzehe
4 gewürfelte Zwiebeln
5 gewürfelte Karotten
0,7 l Solaris-Weißwein
Lorbeerblätter
Thymian, Majoran, Maggikraut
Tomatenmark
200 g Champignons
Zubereitung
Die Keulen trennen und zusammen mit der Brust mit Pfeffer und Salz
würzen. Den Speck in Würfel schneiden. Das Butterschmalz in einer
Kasserolle erhitzen und die Speckwürfel darin hell anbraten. Das Fett abschöpfen,
die Butter dazu geben und die Gockel Teile rundherum an -
braten. Den Knoblauch, die Zwiebel und Karotten dazugeben, kurz mitschwitzen
lassen, dann den Solaris aufgießen. Die Lorbeerblätter und die
Kräuter und das Tomatenmark zufügen, die Kasserolle schließen und bei
200° C im vorgeheiztem Ofen ca. 45 Minuten schmoren, bist das Fleisch
weich ist. Die geputzten Champignons zerteilen und zugeben und das
Gericht bei offenem Topf weitere 10 Minuten garen.
Zu diesem Gericht serviere ich ein Risotto von Graupen.
2017 23
Déjà-Vu
PrimaRind:
Das Beste steckt im Vorderviertel
Die Marke, das Fleisch, der Ochse
Wir leben in einer Landschaft, die von
Bauern geschaffen worden ist. Von
Bauern und Rindern. Das Rind prägt
unsere Kultur mit Milch, Käse und
Fleisch. Mit der Marke PrimaRind bringen
wir das beste Fleisch auf den Tisch
der LandZunge-Gasthöfe in der Region.
Das Fleisch von Ochsen und Färsen, den
weiblichen Jungtieren. Der Ochse aber
steht für den Mythos!
Der Ochse: Wikipedia verrät auch dem
Laien, was ihn so eigentümlich macht.
Der Begriff bezeichnet heute „ein kastriertes
männliches Tier.“ Das Wort jedoch
stammt vom althochdeutschen
ohso, das ist wörtlich, pardon, ein „Samenspritzer“,
denn lange war damit eigentlich
ein Zuchtstier gemeint. Der
Stier, der Bulle oder Hägel oder gar ein
„Molle“ sorgt für den Nachwuchs, auch
wenn er heute nur noch selten mit seinen
Damen auf die Weide darf…
Der Ochse füllt bei Wikipedia gleich etliche
Seiten. „Das älteste belegte Zugtier“
hat die Bauern über Jahrhunderte begleitet,
ehe ihn die Traktoren arbeitslos
gemacht haben. Seiner Männlichkeit befreit,
wird der Ochse ruhig, daher war er
auf den Höfen so gerne gesehen. Bis
heute zieht er in der Dritten Welt noch
Ochsenkarren, bei Ochsenrennen darf
er auch mal seine erstaunliche Schnelligkeit
demonstrieren. Solche Rennen
werden noch heute etwa in Münsingen
auf der Schwäbischen Alb veranstaltet –
auch wenn das Publikum dort mehr auf
die Rennen der Schäferinnen barfuß
übers Stoppelfeld achtet. Nach den Rennen
gibt es auf jeden Fall Ochs am Spieß
– gerade bei dieser rustikalen Zubereitung
des ganzen Tiers demonstriert ein
Rind seinen großen Geschmack und begeistert
gleich mehrere hundert hungrige
Esser…
Quer durch die Republik sind noch viele
alte Ochsenwege bekannt, denn einst
durften die Ochsen oft erstaunliche
Wanderungen, manchmal über Hun-
24 2017
Foto: Markus Leser
derte Kilometer unternehmen, ehe sie
dort ankamen, wo die hungrigen Spießgesellen
warteten. Denn Ochs und Esel
in seinem Lauf hält bekanntlich so
schnell keiner auf…
Kein Wunder daher, dass noch viele
Wege und Plätze und vor allem die Übergänge
an Flüssen daran erinnern. Ob
Ochsenfurt in Nordbayern oder auch
Oxford, die bekannte Universitätsstadt
in England. Der Sitz der Weisheit ist
nach den Ochsen benannt! So ist es
auch nicht überraschend, dass die Ochsentour
auch zur Metapher geworden ist
– ob für den mühsamen Aufstieg in der
Politik oder für sonstige mühsame
Abenteuer. Ja, sogar die Künstler haben
sich dem Ochsen verschrieben, Anna
Lena Grau zum Beispiel hat die Salzlecksteine
von Ochsenweiden in Kunst verwandelt.
Die Ochsenzungen, übrigens
auch der Name einer schönen fleischigen
Blume, haben die Lecksteine höchst
unterschiedlich modelliert, so entsteht
„ein Ornament des Weggeleckten“! Jeder
Bauer mit Ochsen oder Rindern auf der
Weide schafft also ganz nebenbei auch
noch Kunstwerke…
Wichtiger für die Genießer aber ist die
Veränderung im Fleisch: Die Tiere setzen
mehr Fett an, das Fleisch wird marmoriert!
Die feinen Fettstränge im Muskelfleisch
sind der Garant für höchsten
2017 25
HEIMATBRAUEREI
RAVENSBURG
Déjà-Vu
Das Fleisch feiern: Bei einer Siedfleisch-Tour
auf dem Bodensee, als edles Gulasch auf dem
Teller!
Foto: Markus Leser
Geschmack – nur so wird der Ochse dem
Fleisch der Färsen, der weiblichen Tiere,
im Geschmack ebenbürtig!
Der Geschmack aber braucht unbedingt
noch eine zweite Garantie: Die Weide.
Nur Tiere, die im Sommer zumindest
auf die Weide dürfen, die an der frischen
Luft Sonne tanken, sich frei bewegen
können, möglichst noch bergab und
bergauf, entwickeln auch die feinen
Muskelfasern, die erst den Koch und die
Fleischfreunde so begeistern. Eine wissenschaftliche
Studie hat eindeutig belegt:
Rindfleisch von Weidetieren enthält
erheblich mehr Inhaltsstoffe für
eine ebenso schmackhafte wie gesunde
Ernährung, als der Braten von einem
Stalltier, das gar mit viel Kraftfutter gemästet
worden ist!
Am besten gedeiht das Fleisch eben
nicht mit Maissilage als Futter, sondern
mit Gras von der Wiese und mit Heu im
Winter. Und so ist es wieder kein Wunder,
dass Weide-Ochsen aus dem Allgäu
am besten schmecken, denn hier wachsen
auch noch am meisten Kräuter, hier
dürfen oder müssen die Ochsen auch
noch bergauf bergab marschieren bei
der Futtersuche. So wird die Pflege der
Landschaft zugleich zum Garanten des
guten Geschmacks. Daher ist nicht nur
die Milch von Allgäuer Kühen mit ihren
vielen Omega 3-Fettsäuren ein ganz be-
Foto: Bruno Kickner
2017 27
Foto: Thomas Gretler
sonderer Saft, sondern ebenso das
Fleisch der Weiderinder! Der Unterschied
ist enorm: Drei- bis viermal mehr
Ω-3-Fettsäuren als im Fleisch von Stallrindern.
So wird das Fleisch sogar zur
Therapie gegen den Herzinfarkt – erst
recht, wenn das gute Stück dann noch
Foto: Thomas Gretler
vom Metzger bestens behandelt wird,
wenn es lange genug „abhängen“ und
reifen darf, wenn es zu guter Letzt nach
allen Regeln der Kunst zubereitet wird…
Und die Rasse: Sie ist der dritte Garant
des Geschmacks. Und daher ist das PrimaRind,
auf das die LandZunge-Köche
so gerne setzen, eine ideale Kreuzung
aus Allgäuer Braunvieh, veredelt mit der
französischen Fleischrasse Blonde
d’Aquitaine. Die Formel lautet: Blond x
Braun gibt einen prima Hintern…
Denn am Hintern vor allem sind die sogenannten
Edelteile wie Lende und
Keule beheimatet, die wir als Rostbraten,
als Rouladen von der Oberschale oder
als Steaks für den Grill so schätzen. Allerdings
sind diese edlen Teile auch besonders
teuer. Längst haben daher die
Kenner auch entdeckt, dass das Beste
vom Rind auch und gerade im Vorderviertel
sich findet – ob für Schmorbraten,
für Gulasch, für das so pikante Siedfleisch,
für eine Ochsenbrust oder einen
Sauerbraten von der Schulter! Daher, ihr
Köche und Genießer, versucht Euch
endlich mehr am Vorderviertel. Das Lob
des Vorderviertels ist überfällig, denn
allzu viele Köche kennen diese tollen
Teile nicht mehr. Höchste Zeit, diese
Teile wieder zu feiern, stets mit einer
guten Rindssuppe voran – die in jedem
guten Gasthof stets in einem großen
Kessel vor sich hin köchelt…
28 2017
Déjà-Vu
Rinder pflegen die Landschaft! Auf der Weide
reift das Beste im Sommer. Ob bei Jungbauer
Emanuel Schwarz in Beuren im württember -
gischen Allgäu. Oder auf dem Ochsenberg,
pardon, dem Herrenberg auf der Adelegg.
Von dort kommen die stämmigen Gesellen im
späten Herbst zum Ochsenfest hinunter nach
Schmidsfelden (dieses Jahr am 1. Oktober). Und
dann auch auf den Tellern der Genießer in der
Region. Die nur das Beste mögen…
Die besten Rezepte für diesen Genuss
haben wir in diesem Magazin schon in
vielen Beispielen präsentiert. Sie finden
sich auch in den Rezepten der Land-
Zunge-Wirte, die „zu Gast bei Feneberg“
waren oder im Kochbuch der Region
von Ralf Hörger.
Daher setzen wir von der LandZunge so
sehr auf die besten Teile vom Vorderviertel.
Damit Sie auf den Geschmack
kommen. Und ich selber muss mich
jetzt endlich auch mal wieder an den
Herd wagen. Immer nur über Fleisch
und Geschmack schreiben ist zu wenig:
Ich will mich wieder an den Geschmack
meiner Jugend wagen und selber einen
Sauerbraten einlegen. Die Vorbereitung
ist ein Kinderspiel und dann muss ich
zwei Tage später loslegen. Eine gewaltige
Herausforderung für einen Hobbykoch,
eine Nervenschlacht fürwahr, wenn
dann auch noch die Familie wartet, ob
der Ochse, pardon der Mann im Haus
auch mal was Gutes hinkriegt. So kaufe
ich mir noch das Magazin „Beef“, ich bewaffne
mich mit einem gefährlich
scharfen Messer aus Solinger Stahl (von
Manufactum…), ich stelle mir noch zwei
Flaschen Bier in der Küche in Griffweite,
nur so wird das Abenteuer perfekt! Die
ganze Geschichte aus der Küche dann
im nächsten Heft – wenn ich unverletzt
und wieder nüchtern die Küchenschlacht
überstanden habe…
Rudi Holzberger
Foto: Markus Leser
2017 29
Fotos: Daniela Stamm
Loblied
auf das LandSchwein
Ein Gespenst geht um: Die deutsche Angst vor dem Fleisch. Vor dem roten Fleisch. Die Tierschützer,
die Gesundheitsgurus und die Propheten des Klimawandels scheinen sich einig: Rotes
Fleisch schadet dem Menschen, den Kindern und dem Weltklima! Höchste Zeit für heftigen
Widerspruch. Denn Fleisch ist gesunder Genuss! Höchste Zeit vor allem für ein Loblied auf das
Schwein!
Von Rudi Holzberger
Ein gutes Gewissen beim Essen? Das
Fleisch als neues Gespenst? Karl Marx,
von dem der berühmte Satz stammt,
hätte sich wohl tot gelacht. Heute aber
wird in allen Medien landauf landab die
Angst vor dem Fleisch geschürt. Die Vorwürfe
sind ebenso bekannt wie zumeist
haltlos: Schweinefleisch hat schon lange
ein schlechtes Image, nur weil ihm ein
alternativer Guru vor Jahrzehnten „böse
Fette“ angedichtet hat. Zu viel Schweinefleisch
soll gar Gicht auslösen. Richtig
ist: Zu viel ist nie angeraten, aber wer
isst schon Schweinefleisch kiloweise? Sicher
ist auch, dass das Schwein unsere
Phantasie sehr anregt, weil es uns als Allesfresser
unziemlich nahe steht. Kein
anderes Tier hat so ein zwiespältiges
Image: Die arme Sau hat unser Mitleid,
das „reiche Schwein“ dagegen, aktuelle
Beispiele zitieren wir lieber nicht, wird
übel beschimpft…
Stichwort Mitleid: Mit dem Reizwort
von der bösen Massentierhaltung lösen
wir den Reflex sofort aus. Nur: Wo fängt
die Masse an? Selbstredend können
auch Tausende Schweine einwandfrei
gehalten werden, wenn nur ihre Ställe
groß genug sind. Selbstredend müssen
wir üble Zustände anprangern, bei
denen Nutztiere keinerlei Freiheiten
mehr genießen. Nur: Viel wichtiger als
die ewig gleichen Vorwürfe sind doch
wohl Modelle, in denen sich Schweine
sauwohl fühlen. Sprüche machen ist einfach,
mit dem Finger auf die vermeintlich
Bösen zeigen, noch einfacher. Nicht
so einfach sind praktikable Modelle
einer Tierhaltung, die für Tiere prima
sind und für den Bauern auch…
Und falls wir Genießer bereit sind, die
teure Konsequenz zu ziehen. Denn der
Widerspruch ist ja offenbar: So lange ein
Kilo Bratenfleisch von der Schweineschulter
für 2.99 Euro im Supermarkt zu
30 2017
Déjà-Vu
kriegen ist, wird sich an manchem Saustall
nichts ändern. Die Konsequenz ist
klar: Wer glückliche Schweine will und
ein gutes Gewissen bei jedem Schnitzel
auf dem Teller, muss eben in die Tasche
greifen und im LandZunge-Gasthof
etwas mehr für den Schweinebraten bezahlen…
Daher: Besser als das nutzlose Klagelied,
ist die bessere Lösung: Eine bäuerliche
Schweinehaltung in überschaubaren Dimensionen,
mit dem Futter vom eigenen
Hof, mit ausreichend Platz für die
Tiere und so weiter. Und genau so werden
die LandSchweine gehalten, die in
vielen Gasthöfen der Aktion LandZunge
auf dem Tisch landen. Zwei Betriebe bei
Ostrach, einer im Deggenhausertal und
jetzt noch einer in Friedberg bei Bad
Saulgau halten ihre Schweine so, dass sie
zufrieden quicken! Sie lassen ihnen genügend
Platz, weit mehr als gesetzlich
vorgeschrieben, sie sorgen dafür, dass
sie spielen und sich suhlen können, so
wie es ihre Art halt verlangt. Und liefern
sie dann zu gegebener Zeit an die Metzgerei
Buchmann, der sie für die Wirte
der Aktion LandZunge verarbeitet. So ist
die Marke LandSchwein ein Garant für
Genuss und Qualität und artgerechte
Tierhaltung. Jeden Hof können wir in
Ein guter Metzger sucht sich die Schweine
selber aus. Ralf Buchmann beliefert viele Land-
Zunge-Gasthöfe mit dem Qualitätsfleisch der
Marke LandSchwein. Er wählt jeden Bauern
sorgsam aus: So wie Harald Bayer aus Friedberg
bei Bad Saulgau (Bild unten)
Augenschein nehmen, jeder Hof wird
nach unseren Kriterien geprüft, wichtiger
als die Kontrolle ist aber das Vertrauen
zu den Landwirten, die unsere
Schweine halten. Die aber leben nicht
von Mitleid, nicht von Lob allein, sondern
sie müssen mit Schweinefleisch
Geld verdienen. Allein deshalb achten
sie darauf, dass es ihren Tieren gut geht!
Und deshalb hat Ralf Buchmann seine
Kunden aus der Gastronomie zu einer
Exkursion eingeladen. Getreu dem
Motto „Gastwirt trifft Landwirt“ trafen
sich Dutzende Wirte auf dem Hof der
Familie Bayer in Friedberg bei Bad Saulgau
– den wir auch schon auf mehreren
Seiten im Magazin LandZunge als Vorbild
porträtiert haben. Und wir hoffen,
dass wir dies bald mal mit den Kameras
des SWR und vielen Genießern wiederholen
können, damit sie sich ein eigenes
Bild machen. So ein Besuch auf dem Hof
ist das beste Gegengift gegen böse Bestseller
in Buchform, die am liebsten nur
noch von „Qualfleisch“ sprechen und
damit einen offenbar sehr deutschen
Nerv treffen! Darf ich dagegen die These
wagen, dass es Schweinen unter ihresgleichen,
in einer sauberen Bucht,
in überschaubaren Gruppen, mit ge -
nügend Auslauf nicht weit besser geht
als einem armen verzüchteten Schoßhund
in so manchem deutschen Wohn -
zimmer?
Und wie lautet nun die Formel vom Genuss
mit gutem Gewissen? Ganz einfach:
Gut essen. Mit Lust essen. Selber
lustvoll kochen. Mit Freunden und Geliebten
essen – im Gasthaus zum Genuss.
Mit dem besten Fleisch aus der Region.
Das Märchen vom ungesunden
Fleisch kann wohl nur ein Psychoanaly-
2017 31
tiker enträtseln – es hat sicher mehr mit
der Sünde, mit einem schlechten Gewissen
zu tun, als mit dem profanen Fleisch
von Tieren.
Besseres Leben für LandSchweine
All dies schwingt bereits im Wort
„Fleisch“ mit. Für die menschliche Gesundheit
kann Fleisch jedenfalls sehr
viel Gutes tun, wer gar Kinder und Jugendliche
von dem Bösen befreien will
und ihnen kein Fleisch gibt, schadet
deren körperlicher Entwicklung. Und
steigert natürlich mit jedem Verbot die
Lust, die dann irgendwann hemmungslos
zuschlägt…
Schauen wir lieber auf das Modell Land-
Schwein, das unser LandZunge-Partner
Buchmann mit seinen bäuerlichen Partnern
inzwischen zu einem Erfolgsmodell
entwickelt hat: Die Ferkel kommen
dabei allesamt von anderen regionalen
Erzeugern oder wie auf dem Hof Bayer
in Friedberg sogar vom eigenen Hof. Das
Futter ist natürlich frei von Gentechnik,
es stammt vom eigenen Hof oder von
Höfen der Nachbarn. Auch der Hof
Bayer arbeitet bereits mit dem Pig Port-
System, das Rudolf Wiedemann, ein
Guru im Stallbau, konzipiert hat: Der
Stall bleibt offen, die Schweine können
über eine Klappe jederzeit auf ihre Veranda
im Freien! Für den Beobachter ist
interessant, wie oft die Tiere durch ihre
Türe schlüpfen – und siehe da, sie sind
auch sehr gerne drinnen in der warmen
Wohnung, vor allem, wenn es draußen
zu heiß ist, zu kalt oder zu windig.
Allzu oft sehen Schweine in den modernen
Ställen kein Tageslicht mehr, im Pig-
Port-Stall dagegen so oft die Tiere nur
wollen. So haben sie auch keinen Stress,
wenn sie dereinst transportiert werden.
Buchmann hat eingeladen und viele Wirte
wollten mal einen Schweinestall selber besichtigen:
Hof Bayer in Friedberg mit seiner vorbildlichen
Haltung. Da können die zufriedenen
Der Stallboden in unserem Modell-Hof
hat sogar eine Fußbodenheizung, mehr
Komfort ist selten. Trotzdem kriegen die
Schweine auch noch Stroh in die Buchten
– nicht so sehr zum drauf liegen,
sondern vor allem als „Beschäftigungsmaterial“
für ihren Spieltrieb, wie dies
Wissenschaftler nennen. Und besonders
schön: Der Urin der Tiere läuft sofort ab,
er vermischt sich nicht mit dem Kot, so
entsteht kein Kohlendioxid und kein Gestank!
Sehr wichtig: Die LandSchweine dürfen
etwas länger leben als ihre Artgenossen
anderswo. Ein kleiner Unterschied mit
großen Folgen: Das Fleisch ist perfekt
ausgereift, alle Wirte der Aktion Land-
Zunge sind voll des Lobes ob der festen,
saftigen und so wohlschmeckenden
Fleischqualität. Das Fleisch ist dunkel,
feinfaserig, marmoriert. Da muss es
dann auch nicht mehr der Griff nach
Schweine auch jederzeit ins Freie. Diesen tollen
Stall für eine bäuerliche Haltung hat Rudolf
Wiedemann entwickelt, der die Wirte auf ihrer
Exkursion gerne im Detail informierte
den anscheinend ach so guten Schwäbisch-Hällischen
Schweinen sein oder
den Bunten Bentheimern, die von Slow
Food und anderen Genießern so gerne
gerühmt werden. Nichts dagegen, dass
manche Landwirte und Genießer auf die
alten Rassen achten, sie weiter futtern
und so für ihr Überleben sorgen. Nur ist
es schwierig für den Landwirt, bei solchen
ausgefallenen Modellen auch Geld
zu verdienen.
Sicher ist jedoch: Nicht so sehr die Rasse,
ob nun alt oder nicht, sorgt für den
guten Geschmack, sondern die Haltung,
die Reife, die Leidenschaft des Bauern
und des Metzgers für sein Produkt!
Längst ist für Kenner klar: Die so gerühmten
Wollschweine etwa sind mit
einem Fettgehalt „gesegnet“, dass die
Metzger die Hände über dem Kopf zusammen
schlagen. Auch sind die alten
Rassen keineswegs robuster, sie haben
32 2017
Déjà-Vu
weniger Ferkel, für ein solides Ein -
kommen des Bauern können sie kaum
je sorgen – sie werden eher elitäre
Nischenprodukte bleiben.
Aber weiter in unserem Loblied des bäuerlichen
Landschweins: Die Transportwege
von allen vier Betrieben der Marke
LandSchwein sind denkbar kurz: Denn
geschlachtet wird im nahen Mengen. So
kommt erst gar kein Stress auf, der dem
Fleisch bekanntlich schaden kann. Zerlegt
und verarbeitet werden die
Schweine dann in der Metzgerei Buchmann
in Gullen bei Ravensburg.
Täglich frisch für die Region
Alle LandSchweine werden dann in bestes
Fleisch für die kleine und die große
Gastronomie verwandelt. Der Meisterschnitt
sorgt auch für ein ideales Preis-
Leistungs-Verhältnis – jedes Teilstück ist
perfekt zugeschnitten, perfekt verpackt
und ganz nach dem Wunsch der Kunden
portioniert. Und alles wird natürlich mit
der eigenen kleinen LKW-Flotte ausgeliefert,
denen Menschen mit wachen
Augen täglich auf den Straßen der Region
begegnen.
Kurz: Das Modell LandSchwein ist eine
starke Antwort auf die kritischen Fragen
der Tierhaltung, der Fleisch-Qualität
und auch des Geschmacks. Es gibt also
durchaus einen dritten Weg zwischen
einer eher industriellen Schweinemast
und der Idealisierung der alten Rassen.
Ein bäuerliches Modell, das Schule machen
könnte, wenn die Agrarpolitiker
die Weichen dafür besser stellen würden!
Die Politiker und wir sogenannten
Verbraucher: Wenn wir nur genauer hinschauen
und nach gutem Schweinefleisch
verlangen – im LandZunge-Gasthof
und überall.
Ein solches Modell funktioniert aber
nicht mehr „kleinbäuerlich“, wie wir uns
dies so gerne einreden. Nein, der Hof
Bayer in Friedberg bei Bad Saulgau ist
schon eher eine kleine Farm. Vielleicht
können wir es auf diese Weise beschwören:
Die kleine Farm stemmt sich gegen
das Modell Fabrik, gegen eine industrielle
Tierhaltung, die uns Unbe hagen
beschert. Wenn wir aber Klasse gegen
Masse stellen wollen, müssen wir bewusst
das Modell LandSchwein wählen.
Denn: Die Metzgerei Buchmann lässt
jeden Tag 150–160 LandSchweine
schlachten. Ein Clemens Tönnies dagegen,
bekannt als Präsident von Schalke
04 mehr als 20.000! Mit einem Wort:
Wir haben die Wahl zwischen David und
Goliath – zumindest hier bei uns.
Und so gibt es keinen Grund, dass sich
die deutschen Gewohnheiten ändern
sollten: Denn nach wie vor, allen Kritikern
zum Trotz, ist Schweinefleisch der
Deutschen liebster Genuss – ob in der
Küche zu Hause oder im Restaurant.
Auch in vielen Spitzenküchen hat das
Schweinefleisch längst wieder Einzug
gehalten, höchste Zeit also, dass wir uns
ein neues Bild vom reichen Schwein machen!
Denn nach wie vor zählt auch und
gerade der Schweinebraten zu den Top
Five unter den Lieblingsgerichten, daran
ändern die wenigen Veganer hierzulande
gar nichts. Denn deren Lautstärke
in den Medien steht in keinem Vergleich
zu ihrer tatsächlichen Bedeutung.
> Info:
Das Modell LandSchwein ist inzwischen
im Buch erschienen: „Buchmann’s
LandSchwein. Von Hof auf den Tisch“
www.buchmann-gmbh.de
2017 33
Land
chwein
BUCHMANN‘S PREMIUM-FLEISCH –
BESTER GENUSS AUS DER REGION
Buchmann‘s LandSchwein - bestes Schweinefl eisch von oberschwäbischen Erzeugern
Buchmann‘s BioRind - von oberschwäbischen Bioland-Weiderindern aus ökologischer Erzeugung
PrimaRind- 1a-Qualitätsfl eisch von Weiderinder aus dem Allgäu und Oberschwaben
Alpigal-Hähnchen - frische Hähnchen von ausgesuchten Höfen aus der Region
... regional, nachhaltig, einfach gut!
Buchmann GmbH Fleisch- und Wurstspezialitäten
Kaufstraße 6 - 8
88287 Grünkraut-Gullen
Telefon 07 51 / 7 60 50
Fax 07 51 / 76 05 50
info@buchmann-gmbh.de
www.buchmann-gmbh.de
Land
chwein
Willi Wurst und die Kinder
Wir treffen uns im Gasthaus!
Erfunden hat ihn Toni mit 18 Monaten.
Jetzt ist er schon 26 Monate alt, aber sein
Lieblingswort lautet immer noch:
Wurst! Will i Wurst! Das ruft er laut und
sehr bestimmt. Wird ihm sein heißer
Wunsch erfüllt, nimmt er auch gnädig
ein wenig vom Gemüse…
Der Wunsch eines solch selbstbewussten
Kindes mit seinem natürlichen Geschmack
war für uns natürlich Befehl:
Für Toni und für alle Kinder hat Rainer
Weishaupt, ein bekannter Illustrator aus
Ravensburg einen Willi gezeichnet –
samt Gattin Susi und einer Schar von
Freunden. Die Schar wächst, Rainer orientiert
sich an internationalen Vorbildern,
an Würsten mit Migrationshintergrund:
Ob aus Ungarn, Spanien oder gar
aus Polen.
Ein erstes Abenteuer haben Willi und
seine Freunde beim Grillfest im Magazin
bereits erlebt – dieses Abenteuer
liegt jetzt für alle Kinder in jedem Land-
Zunge-Gasthof aus. Samt Vorlagen zum
Ausmalen…
Bald soll dann auch ein erstes Kinder-
Heft mit Willi erscheinen. Sobald Rainer
Weishaupt wieder mehr Zeit hat. Denn
im Moment läuft seine Ausstellung über
die „Bubbleheads“, die Abenteuer von
Kopffüßlern. Die Ausstellung im Museum
Ravensburger, dem weltberühmten
Spieleverlag in Ravensburg ist natürlich
jede Reise wert…
Willi Wurst…
Willi ist ein Original und
kommt aus dem Allgäu. Ein
knackiger Schübling für alle
Lebenslagen…
Saiten
Willis Zwillinge: Schlank
und selbstbewusst geben sie
gerne ihren Senf dazu.
Die Weißwurst
Die Münchnerin ist immer
fröhlich, den Bierkrug hat
sie gerne in der Hand. Ein
Stenz aus der Stadt.
Cabanossi
Mit ihr kommen Kinder auf
den reifen Geschmack. Nicht
gleich, aber bald, so altklug
wie sie ist…
Salami
Die Feurige aus Italien. Braun
gebrannt, immer ein Lied auf
den Lippen, die Gitarre in der
Hand.
Die Leberwurst
Sie ist weich und schmiegsam
und schaut ständig anders
aus der Wäsche. Und ist
immer gleich beleidigt…
2017 35
Genuss,
Geschichte,
Geheimnis
Fellheim: Ein Dorf als Musterfall
Wer zu früh kommt, muss sich die Beine vertreten: Der Adler gibt sich noch verschlossen, also
wandere ich ein wenig durch das Dorf, das ich mir ausgeschaut habe: Ein Dorf im Unterallgäu,
von dem ich gerade mal den Namen kenne. Mit einem typischen Dorfgasthaus, dessen Küche
hochgelobt wird. Zufällig habe ich auf Fellheim getippt, ein Geheimtipp für mich. Meine
Hoffnung: Jedes Dorf, in das wir noch so zufällig geraten, muss doch einiges zu bieten haben.
Siehe da: Fellheim an der Iller ist ein Musterfall!
Rudi Holzberger
36 2017
2017 37
Fotos: Thomas Gretler
Lassen wir dem Dorf noch sein Geheimnis,
schauen wir erst mal in den Landgasthof
aus der großen Adler-Sippe. Der
gibt sich bescheiden, gewinnt aber gerade
so sein romantisches Flair. Ideal gelegen,
direkt an der Straße. Mit genügend
Parkplatz hinterm Haus. Für das
Flair sorgen die Bäume, der lauschige
Biergarten. Der ist ein beliebtes Ziel am
Iller-Radweg, schon haben wir einen unverhofften
Pluspunkt. So wie das Schloss
in Sichtweite, das recht protzig herüberwinkt,
bestens renoviert. Ganz anders
die Häuser in der Hauptstraße, die doch
ein wenig nach Renovierung schreien…
Ein Muster dagegen die jungen Wirtsleute
vom Adler: Reinhard und Sina
Schiefele. Die Kinder, 3 und 5 Jahre alt,
tollen auch herum, die Mutter werkelt
mit stolzen 77 im Hintergrund. Auf den
ersten Blick: Ein Familienbetrieb, in dem
die Rollen gut verteilt scheinen. In dem
auch abends in der Küche kein Stress
ausbricht, denn Wirt Reinhard ist zugleich
der Chefkoch. Dem wir gerne über
die Schulter schauen dürfen, wenn er
mit Maurice Fischer, seinem zweiten
Mann in der Küche, Dampf und Düfte
verströmt. Maurice ist ein Original, für
ihn ist die Küche der schönste Ort für
jede Feier, der Elsässer hat aber auch Rezepte
mit ins Allgäu gebracht. Der zweite
Blick verrät: In dieser Küche gelten die
Gebote der LandZunge, denn hier wird
alles selber gemacht, die Spatzen, die
Saucen, die Suppen! Und nur bestes
Fleisch von Rind und Schwein wird ausgewählt,
denn Reinhard ist auch gelernter
Metzger. Der mit Meisterhand alles
zuschneidet, der Wild liebt, Lamm und
Huhn in Spezialitäten verwandelt. So
einfach, das begreife ich in dieser Küche,
kann die gute Küche sein, nach der wir
alle suchen: Wenn die Köche keine
Sterne im Kopf haben, sondern ihre Leidenschaft
lieber den Zutaten schenken.
So entsteht diese feine Landhausküche,
die den Gästen so gut mundet, „dass sie
auch nicht auf jeden Euro schielen“, wie
der Chef gerne anmerkt.
So enthüllt sich dieser Adler in Fellheim
nicht nur als typischer Dorfgasthof, zwischen
Kirche und Schloss, mitten im
Dorf, sondern als Oase des guten Geschmacks.
Ein Musterfall für die Philosophie
der LandZunge: Die Küche
immer frisch, fast alles selber gemacht,
mit viel Ehrgeiz – jeder Teller ein ästhetischer
Genuss, aber auch gut gefüllt.
Die Sauce, sie dient auch zur Zier, aber
man kriegt auch genug von ihr. Das
kann ich verraten, auch wenn der
Abendbetrieb noch gar nicht begonnen
hat, denn wir dürfen bereits in der
Küche von allem ein wenig probieren.
Ehe wir uns dann mit all den Gästen
noch an vollen Tellern laben. Nach dem
Blick in die Speisekarte, die ebenfalls als
Muster der LandZunge dient: Überschaubar,
weil alles frisch zubereitet ist.
Ob der ein oder andere Klassiker oder
ein veritables Menü, etwa für den Frühling:
Eine Perlhuhnterrine vielleicht für
den Einstieg? Mit Salat und einer Tomaten-Avocadocreme?
Oder lieber ein Bärlauchschaumsüppchen
mit gebratener
Lachsroulade – ja, der Koch liebt auch
den Fisch. Regionale Rezepte, modern
interpretiert. Begleitet von einem
Spargel ragout und einer Kartoffel-Ge -
müse terrine. Was müssen es für Frevler
sein, die bei einem solchen Angebot im
Allgäuer Dorfgasthof nach Moos und
Birkenrinde schreien? Nein, solche Dekadenz
sparen wir uns, diese Küche stillt
sogar jede Sehnsucht nach dem Süden,
ein Hauch Mittelmeer schwingt da
immer mit. Auch wenn der Saibling aus
Heimertingen ist, dem nächsten Dorf
gen Memmingen, von der Fischzucht
Rogg. Gern gewählt von der Dame, der
Partner mag zum Pendant greifen: Dem
Milchlammhüftsteak unter einer Bär-
38 2017
Ein Dorfgasthaus als Musterfall: Was die Land-
Zunge predigt, wird im Adler zu Fellheim wie
bei so vielen Kollegen mustergültig eingelöst:
Der Koch ist der Metzger, der Kollege für jeden
Spaß zu haben, das Dorf mit Schloss voller
Spannung, der Weinkeller in jeder Hinsicht
attraktiv, die Gäste entspannt, die Teller ästhetisch…
lauchkruste mit Speckbohnen und
einem Gratin – Herz, was willst du
mehr? Ach, sagt die Dame, zum Beispiel
ein Dessert: Ein Panna Cotta heute, mit
Rosmarin und einem Rhabarberkompott.
Ach, Rhabarber, allein für Dich
würde ich nochmals nach Fellheim fahren.
Musterfall LandZunge? Höchst
variabel, das Menü mag drei, vier oder
fünf Gänge dauern – und bleibt zwischen
28 und 40 Euro erstaunlich fair!
Auch wenn ich selten auf die Preise
schaue, so zählt doch auch das liebe
Geld zu den LandZunge-Kriterien.
Reinhard Schiefele hat seine Lehr- und
Wanderjahre recht schnell hinter sich
gebracht, ehe er den alten Familien-
Gasthof im Dorf zum Magneten auch
für Feinschmecker gemacht hat. Mit 21
ist Reinhard bereits Metzgermeister, ein
Jahr beim Bund wird abgehakt, dann
folgt die Lehre zum Koch in einem
Viersternehotel in Bad Grönenbach. Küchen-Stationen
in Davos, aber auch im
Landhaus Henze oder sogar in der legendären
Residenz von Heinz Winkler
im Chiemgauer Aschau rüsten den jungen
Koch für alle Ansprüche. Der einen
Heinz Winkler mit seinen drei Michelin-
Sternen nicht kopieren will, aber von
ihm die Liebe zum Produkt mitgebracht
hat: „Wenn die Qualität des Produkts
stimmt, ist schon viel entschieden.“ Eine
Qualität, mit der er seine feine Küche
ohne Firlefanz ganz im Sinne der Land-
Zunge vorbildlich begründet.
Natürlich findet eine solche mustergültige
Küche schnell ihr Stammpublikum,
auch wenn Fellheim gewiss an keiner
großen Verkehrsachse liebt. Die Fans des
Adlers kommen, Musterfall, aus dem eigenen
Dorf, aus der Umgebung, aus
Memmingen, aber auch von Oberstdorf
oder aus Ulm. Darunter zahllose
Stammgäste, Wiederholungstäter, die
Freunde mitbringen oder gleich hier im
Haus feiern. Denn der Adler hat neben
seinen drei Stuben auch noch einen
Saal, in dem bis zu 150 Menschen dem
Besten aus der Region frönen können.
Die Lieferanten der Region nennt Schiefele
mustergültig in der Speisekarte: Ob
Salzgeber-Brände aus dem nahen Babenhausen,
die Fische vom Link aus
Heimertingen, Kartoffeln „vom Nachbar“,
Fleisch vom LandZunge-Partner
Buchmann und natürlich, wie könnte es
anders sein unser Landzüngle frisch
vom Fass…
Mustergültig auch der Auftritt des Adlers
im Internet: Eine ganze Seite zur Aktion
LandZunge, die regionalen Lieferanten
im Fokus, der Werdegang des Kochs,
die Familie, die Speisekarte, Tipps für die
Region – aber auch die Geschichte des
Hauses mit allen wichtigen chronologischen
Höhepunkten. Wenn sich nur
jedes Dorfgasthaus so gut verkaufen
würde. Mit vielen Events übers Jahr ver-
39
Die Iller ist in Sichtweite von Fellheim und
jeden Ausflug wert. Jeder gute Gasthof hat solche
Tipps für seine Gäste parat. Das Geheimnis
von Fellheim, der ehemaligen jüdischen Gemeinde,
aber ist gleich um die Ecke: Die mustergültig
renovierte Synagoge und der jüdische
Friedhof, ein berührender Ort. Der aber auch
Platz für jüdischen Humor bildet. Selbst Albert
Einstein liegt hier begraben…
teilt, mit einem kulinarischen Kalender,
der mit einem „Frühlingserwachen“
startet, Burgerwochen ebenso bietet wie
Spareribs-Essen, „Schwaben-Tage“ zum
Sparen, Grill-Abende, Hummer&Scampi
oder Südtiroler Schlutzkrapfen. Da können
es die Fellheimer so halten wie ich:
Ich bleib dann mal hier. Genieße mal das
ausgesuchte Menü, aber befriedige auch
mal meine ländliche Gier auf Burger…
Damit nicht genug: Reinhard Schiefele
verwöhnt seine Kunden auch per Catering,
kommt dabei weit herum in der
Gegend. Ob Fingerfood oder Galadinner,
jeder Wunsch wird erfüllt. Ja, wenn wir
im Herbst all meine Namensvettern
zum Holzberger-Treffen vereinen wollen,
da muss Reinhard wohl mit seiner
rollenden Küche anrücken. Ich könnte
aber auch die Alternative wählen und
einer seiner schnell ausgebuchten Kochkurse
besuchen – noch ein Pluspunkt
für den versprochenen Musterfall…
Damit aber endlich zum Geheimnis des
Dorfes und seiner alten Häuser in der
Hauptstraße: Blicken wir nach Norden,
prangt das ansehnliche Schloss mit seiner
wechselhaften Geschichte, heute ein
schmuckes Pflegeheim für Senioren. Ich
sollte mir schon mal die Adresse geben
lassen – so nahe bei der Wirtschaft vielleicht
keine schlechte Wahl. Nach Süden
zu, wo sich im Föhn die Konturen der
Allgäuer Alpen abzeichnen, da stehen
diese seltsamen alten Häuser entlang
der Straße. Ich schlendere an den Fronten
entlang, fotografiere unwillkürlich
die seltsamen Gestalten, einige angejahrte
Villen verraten noch den einstigen
Charme, in den anderen Häusern
müssen eher ärmere Geschlechter ge-
wohnt haben. Schon aber naht Aufklärung
in Gestalt von Johann Müller, der
den ratlosen Journalisten längst erkannt
hat. Müller ist in dieser Straße geboren,
er nennt sich stolz einen „Judengässler“.
Und erzählt mir in Windeseile die jüdische
Geschichte des Allgäuer Dorfes.
1833 lebten in Fellheim, einst nur ein
Weiler von fünf Höfen, 80 Familien
meist einträchtig zusammen. 260 Deutsche
unter 500 Juden! Von Laupheim
oder Bad Buchau habe ich gehört, natürlich
von Hohenems in Vorarlberg, aber
noch nie etwas von diesem jüdischen
Dorf im Unterallgäu. Wo Müller geboren
und aufgewachsen ist, da leben heute
vor allem türkische Mitbürger in den
jüdischen Häusern. Die kaum jemand
kaufen und renovieren will, so klein und
eng und ohne Garten. Das sonderbare
Gesicht der Straße – jetzt begreife ich es.
Vorsichtig frage ich nach dem Schicksal
der Juden. Müller kennt auch da jedes
Detail: Der Großteil ist schon in den Jahren
um 1900 abgewandert, viele nach
Amerika. 1938 leben nur noch 27 Juden
in Fellheim, ihre Häuser werden in der
Reichspogromnacht 1938 von Nazis aus
dem nahen Boos und der SA heimgesucht,
das Kirchenhaus verwüstet. 13 namentlich
bekannte Einwohner werden
1942 nach Theresienstadt, dem heutigen
Piaski in Polen deportiert. Dort verliert
sich ihre Spur, die jüdische Geschichte
von Fellheim ist ausgelöscht.
Stolz zeigt mir der Pensionist auch die
einstige Synagoge, die von einem einheimischen
Verein mit viel Eigenleistung
und öffentlicher Förderung im
Rahmen einer etwas anderen Dorferneuerung
wieder auf Vordermann gebracht
worden ist – bis zur Eröffnung
mit Charlotte Knobloch 2015. Und just
heute wird noch ein Bus aus Augsburg
erwartet – mit vielen jüdischen Menschen,
die hier noch einmal nach ihren
Vorfahren spähen wollen. Der Friedhof
hinter der Synagoge ist da die beste
Quelle – auch der heute mustergültig gepflegt.
Selbst Albert Einstein ist dort begraben,
wenn auch der Lederhändler,
nicht der Physiker.
In kurzer Zeit hat sich die einstige Synagoge
zu einem kulturellen Magneten
entwickelt: „Schmonzes und Chuzpe“
stehen da etwa auf dem Programm, Beispiele
des berühmten jüdischen Humors.
Standesgemäß begleitet von
einem Klezmer-Ensemble. Dieser Termin
am 30. September 2017 ist jetzt
eherne Pflicht. Für das gute Essen ist
auch vorgesorgt: Denn wer wird diese
Synagoge im Dorf schon mit Fingerfood
beliefern? Natürlich der Dorfwirt Reinhard
Schiefele.
Brauen ist eine Kunst
Jedes gute
Bier hat
Charakter!
Wir lieben es, wir trinken es, fast alle jedenfalls. Wir trinken für den Durst, für den Genuss, aber
wir denken selten darüber nach. Dabei sollten wir jeden Schluck mit Lust schmecken, jedem
Tropfen nachspüren, dem Geschmack auf den Grund gehen, nicht nur dem Glas! Bier ist ein
Getränk für den Alltag, aber auch ein Garant für den großen Genuss. Bier ist ein Zaubertrank –
und Brauen ist eine Kunst. So spricht jedenfalls Niklas Zötler aus Rettenberg. Ein Manifest für
den persönlichen Geschmack.
Das Handwerk des Bierbrauens haben
nach heutigem Wissen wohl die Sumerer
ca. 3.000 v. Chr. erfunden, also vor
mehr als 5.000 Jahren. Das Handwerk ist
somit uralt, wurde über die Jahrtausende
weiterentwickelt und mit viel
Technik verbessert. Diese Technik hat
zweierlei bewirkt: Die Qualität aller
Biere ist in den vergangenen 50 Jahren
deutlich angestiegen und lässt sich auch
gut beherrschen, reproduzieren. Die andere
Seite der Medaille: Viele Biere
haben sehr stark an Charakter verloren,
der „Hausgeschmack“ so mancher
Brauerei blieb auf der Strecke. Die Konsequenz:
Wenn sich Biere unterschiedlicher
Brauereien nicht mehr durch den
Geschmack unterscheiden, bleiben dem
Kunden beim Kauf nur noch zwei Kriterien
für seine Wahl: Entweder er kauft
das günstigere Produkt, oder er verlässt
sich auf Pseudo-Aussagen aus dem Marketing:
Reinstes Bergquellwasser, Siegelhopfen
etc.
Die Folgen im Handel: Ein Preiskampf,
bei dem vermeintliche „Premium-Mar-
42 2017
Die neuen Brauer, die jungen Wilden machen
mehr aus dem Bier, aus unserem uralten Kulturgut:
Der Charakter des Biers soll sich auch
originär und ästhetisch in Szene setzen
Mit unseren Spezialbieren der Zötler
Braukunst Serie treiben wir dann die
Kunst auf die Spitze und gehen bewusst
über den normalen Geschmack eines
Bieres hinaus. Unsere „Sagenbiere“
Heinrich der Kempter“ und „Schwarzer
Ritter von Rettenberg“ sind eine Hommage
an unsere Heimat, das wunderbare
Allgäu mit seinen vielen Sagen und
Geschichten.
Ein flüssiges Denkmal durfte ich dann
im letzten Jahr auch meinen Großeltern
in Form von „Heilewelt“ und „Herzsolo“
setzen. Diese Biere sind unser Zötler-Ansatz
zum Craftbier-Trend und stellen
einen wirklich außergewöhnlichen Genuss
dar, den man unbedingt mal probieren
sollten.
Heilewelt ist meiner Oma Mimi (Adi
Zötler) gewidmet. Sie war eine beein -
druckende Frau, die mit ihrem riesen -
großen Herzen unsere Familie, unsere
Kunden und unsere Mitarbeiter umsorgt
hat. Eine Frau mit Charakter und
einer tollen Aura. Wir Enkel konnten mit
all unseren Leiden zu Mimi kommen
und dann waren alle Sorgen ganz
schnell vergessen. Ein Stück heile Welt
eben! Zu Ihren Ehren brauen wir ein
Bier, das durch seinen lieblich-fruchtigen
Charakter besticht. Sehr ausgewogen
und weich, mit einer feinen Zitrusnote
durch die Kalthopfung.
Herzsolo ist die Hommage an Herbert
Zötler II., meinen Opa, der nicht nur ein
außergewöhnlicher Mann und Unternehmer
war, sondern auch ein begeisterter
Kartenspieler. Er hat keine Ge -
legenheit ausgelassen, wenn es darum
ging mit Freunden oder Kunden eine
Partie Schafkopf zu spielen und meistens
hat er gewonnen. Sehr hoch ver -
Brauen ist eine Kunst! Mit Stil und Gefühl…
ken“ in ständigen Rabattschlachten verscherbelt
werden. Schlimmer noch: Die
Biertrinker verlieren das Gefühl für die
Wertigkeit des ältesten Kulturguts der
Menschheit!
Zum Glück gibt es aber noch die privaten
Klein- und mittelständischen Brauereien,
die wie wir bei Zötler einen anderen
Weg einschlagen. Unsere absolute
Überzeugung lautet klar und deutlich:
Wir wollen Biere mit Charakter brauen!
Mit Ecken und Kanten, die Freude und
Genuss bereiten und auch nicht jedem
schmecken müssen. Unsere Biere sollen
den Kunden im Kopf bleiben. Dafür bieten
wir, mit mittlerweile 22 verschiedene
Biersorten eine immense Vielfalt
für die unterschiedlichsten Genussmomente.
Die Kunst unserer Brauer und
Braumeister besteht dann darin, die
Qualität konstant sicherzustellen und
jedem Bier seine individuelle Note zu
verleihen.
2017 43
Allgäuer
Bier
Heugäuer
Der pure Geschmack
des Allgäus.
Die reine Natur
✔ Allgäuer Früchte
✔ Allgäuer Bergwiesenkräuter
✔ Keinerlei Zusatzstoffe
✔ Ohne Zuckerzusatz
Ein Allgäuer Gespann im Zeichen der Familie:
Herbert Zötler und sein Sohn Niklas, der für
uns dieses Manifest zum Bier-Charakter for -
muliert hat. Und der berühmte Bierdeckel der
Brauerei Zötler, der die Grenzen des „wahren“
Allgäus ein für alle Mal absteckt. Jedenfalls vom
Oberallgäu aus gesehen…
Der Sohn, der Vater und das wahre Allgäu
goren mit belgischer Witbier- und Zötler
Weizen-Hefe und mit vier verschiedenen
Hopfensorten kaltgehopft, entsteht
ein schlankes, wunderbar erfrischendes
Bier mit knapp über 5 % Alkohol.
Muss ich noch sagen, dass wir höchstes
Augenmerk bereits auf die Rohstoffe
werfen: Hopfen und Malz, das ist sowieso
klar. Aber, kaum weniger wichtig:
Das Wasser! Da vertrauen wir auf unsere
Allgäuer Quellen, die tatsächlich aus den
Bergen sprudeln. Das Wasser bereiten
wir aber auch noch nach der Methode
von Johann Grander speziell auf: Unser
Braumeister schwört darauf! Und feiert
mit uns die heile Welt am liebsten, wenn
der Vollmond hinter dem Grünten
hochsteigt. Dann wird unser Vollmond-
Bier eingebraut. Dann ist ein süffiges
Fest in unserer Brauerei angesagt, mit
dem Bier von der letzten Vollmond-
Nacht.
Heile Welt eben! Dafür
stehen wir. Mein Rat
zum Schluss: Genießen
Sie unsere Charakterbiere
und erleben
Sie die gleichen Glücks -
momente, wie wir beim
Brauen. Lassen Sie sich nicht vom
Marketing-Blabla der Großbrauereien
einlullen, sondern entscheiden Sie
selbst, was Ihnen ein ehrliches, handwerklich
hergestelltes Bier wert ist. Zuhause,
bei uns an der Quelle oder im
Gasthaus Ihrer Wahl!
www.zoetler.de
Brandaktuell:
Der. St. Stephansbock von Zötler erhielt soeben
einen der begehrtesten Preise beim
„Craft Beer Award 2017“!
970 Biere wurden verkostet, nur 30 erhielten
die Höchstnote.
2017 45
Lindauer Doppelschübling
Metzgerei & Partyservice
Schmieger GmbH
Langenweg 45
88131 Lindau (Bodensee)
Telefon: 0 83 82 - 57 58
Telefax: 0 83 82 - 2 33 40
partyservice.schmieger@
t-online.de
Aus Liebe zu unserer Heimatstadt und zum Erhalt der Tradition hat der Lindauer Doppelschübling
in unserer Metzgerei einen hohen Stellenwert.
Heute noch, wie zu Urzeiten, wird diese traditionsreiche Lindauer Wurst nach alten Rezepturen mit
einer Spur Kümmel hergestellt und wie früher von Hand mit einem Hölzle verschlossen.
„Abgespreilt“, sagt man bei uns Metzgern.
Heißgemacht zu einem hausgemachten Kartoffelsalat oder abgebraten ist der Lindauer Schübling ein
Genuss. Er ist aber auch zum Grillen ideal: Vorher gekreuzt eingeschnitten, bekommt er auf dem Grill
eine appetitliche Bräune. Oder Sie genießen ihn so, wie schon seit vielen Jahren beim Gastwirt „Willi“:
Als liebgewonnenen Wurstsalat mit ein paar Scheiben reifem Romadur, Zwiebeln und Essig/Öl.
Déjà-Vu
Fotos: Charly Höpfl
Bienen,
Bier, belebtes Wasser
Ein gutes Bier zählt zu den höchsten Genüssen. Nur mit viel Ehrgeiz lässt sich der Genuss noch
steigern: Mit moderner Technik und der Macht des Mondes. Mit einem ganz besonderen Wasser
– und vor allem mit der hohen Kunst des Braumeisters. In der Brauerei Zötler in Rettenberg
vereinen sich diese Kräfte perfekt. Darauf achtet der Wächter des Allgäus – der Grünten, der
Zötler wuchtig den Rücken stärkt.
Am Anfang steht der Alkohol? Natürlich,
denn der Alkohol sorgt nicht nur für
manch heitere Stimmung im Kopf, er ist
auch der Geschmacksträger. Ein Bier
ohne Alkohol ist wie ein Käse ohne Fett,
die Gesundheitsfanatiker mag dies locken,
der Genießer lässt lieber die Finger
davon…
Und so beginnt mein Besuch in Rettenberg
mit einer harten Probe: Chef Herbert
serviert mir morgens um zehn Uhr
ein Glas von seinem neuen alkoholfreien
Weizenbier. Ob es die frühe
Stunde ist, die Hitze bei der Anfahrt, die
Angst vor dem Widerspruch, nein, ich
gestehe, es schmeckt wie ein Malz-
Guetsle – prima!
Braumeister Markus Würz ist das Kunststück
gelungen, ein Jahr hat er getüftelt
und immer wieder probiert. Die Würze
macht es auch bei Würz nicht alleine,
der Allgäuer Alchemist, der privat Bienen
züchtet, hat in seinem Labor zwei
ganz neue Hefestämme heran gezogen:
Die sorgen für das Bouquet – ganz ohne
Alkohol! Diese Hefe gärt erst gar nicht,
so entsteht auch kein Alkohol. Der dem
Bier wieder entzogen werden muss –
mit dem Entzug geht aber auch der Geschmack
flöten…
Der alkoholfreie Weizen: Ideal für Sportler,
isotonisch und entspannend wie
jedes Bier. Gesünder als jedes Apfelschorle.
Sagt Herbert Zötler, ein Allgäuer
Sportler und schmunzelt. Die Brauer
von Rettenberg züchten aber nicht nur
ihre Hefen selber, sie lassen ihr Bier
auch fünf Wochen bei Null Grad im Lagerkeller
reifen – sonst sind es oft nur
zehn Tage. „So gärt das Bier nach“, erklärt
mir Braumeister Markus den Sinn
der teuren Kühltechnik, „die Nebenalkohole
verflüchtigen sich langsam, aber sicher.“
Und ohne Fuselalkohol gibt es
auch kein Kopfweh!
2017 47
Hauptgeschäft:
Lindenberg
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Ihr Metzger des Vertrauens…
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48 2017
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in der Region? In Lindenberg, Isny und Oberstaufen
beispielsweise. Dort gibt es überall eine Filiale der Metzgerei
Giray. Die Metzgerei wurde aktuell mit dem Bundesehrenpreis in
Gold ausgezeichnet, welcher durch Staatssekretär Dr. Gerd Müller
in Berlin überreicht wurde. Diese Auszeichnung ist quasi gleich
zu setzen, der Vergleich sei erlaubt, mit dem Champions- League-
Sieg der Metzger.
Getreu dem Motto: Gut ist uns nicht Gut genug…
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Déjà-Vu
Imker und Braumeister: Markus Würz aus
Blaichach ist Naturfreund, Allgäuer Original
und der beste Alchemist für die neu erklärte
Brau-Kunst zu Rettenberg. Heute wie vor zehn
Jahren…
Die Hefe wird zudem nur ein- oder zweimal
verwendet, so bleibt sie aktiv und
frisch. Muss die Hefe aber öfter ran,
schmeckt das Bier schlechter. Herbert
Zötler betont: „Das gute Bier ist uns lieb
und teuer!“ Und, ganz klar: Die Rohstoffe
kommen aus der Region, das Malz
aus der Nähe von Augsburg, der Hopfen
vor allem aus Tettnang – „das ist halt
einfach der Beste.“ Je nach Biertyp
kommt ein wenig aus der Hallertau
dazu. Der Schaum, die berühmte Bittere
des Biers, Hefen und kühle Reife, fast
alles lässt sich vom Braumeister steuern.
Markus Würz hat sich der Braukunst mit
Leib und Seele verschrieben. Der Blaichacher
hat nach der Lehre in Weihenstephan
studiert, Wanderjahre in Tirol,
der Oberpfalz oder im Ostallgäu angehängt,
seit vielen Jahren aber frönt er
seiner Lust und der Kunst im Schatten
des Grünten. Mit ureigenen Ideen,
schon mal 60 Stunden in der Woche, in
seinem Labor prüft er jede Nuance am
Gaumen, bis das Bier seinen ureigenen
Allgäuer Geschmack gewinnt!
Auf der Suche nach dem perfekten Bier
der Region setzen Würz und Herbert
Zötler auch auf die magische Kraft des
Mondes und setzen in jeder Vollmondnacht
wie Miraculix diesen Zaubertrank
an. Damit sie in der Nacht der Nächte
nicht alleine sind, steht in der Brauerei
ein Vollmondfest an!
Die Hefe, die Zeit, der Mond, der Alkohol
– viele Kräfte wirken auf unser täglich
Bier. Die Quintessenz jedoch ist schlicht
und ergreifend das Wasser. Eine Zötler-
Quelle entspringt am Fuße des Grünten,
dieses Bergwasser kommt wahrlich aus
einem tiefen Stein. Längst wissen wir:
Wasser ist ein ganz besonderer Stoff, ein
Medium: „Wasser ist intelligent“, betont
Markus Würz, „es speichert Information
und gewinnt so an Geschmack.“ Wenn
es denn frisch und aktiv ist, nicht abgestanden.
Das gute Allgäuer Wasser vom
Grünten ist aber noch nicht genug:
Würz und Zötler schwören auf die Be -
lebung des Wassers nach Johann Grander.
„Du musst nur eine von unseren
Limos probieren“, schwärmt Markus, da
schmeckst du den Unterschied sofort!“
Die Wissenschaftler mögen da einwenden,
was sie wollen, „ich erlebe die Kraft
dieses Wassers jeden Tag!“ Uff, der Praktiker
hat gesprochen. Und der Imker erzählt
mir gleich noch von seinem nächsten
Traum: Ein Honigbier würde er zu
gerne noch für uns zaubern!
Rudi Holzberger
P.S.: Dieser Beitrag ist im Magazin Land-
Zunge 2009 erschienen. Markus Würz
ist etwas älter geworden, der Ehrgeiz ist
geblieben…
2017 49
Riß
Trochtelfingen
Die LandZunge-Region
1
2
Bronnen
Hettingen
Ilmensee
Obermarchtal
Flawill
St-G.-
Rheineck
Winkeln St.-
50 Gossau
Gallen 2017
Heiden
Kartografie:
www.Photokart.de
Gammertingen
Veringenstadt
Pfronstetten
Ittenhausen
Illmensee
Wittenhofen
Immenstaad a.B.
Markdorf
B o d
Wittenbach
Limpach
Zwiefalten
Die Karte weist den Weg: Zu den
Veringendorf
Langenenslingen
im Andelfingen Allgäu
besten Gasthöfen
Edelfingen
Altheim und in
Wilflingen ehem.
Oberschwaben. Kloster Der LandZunge-
Region. Noch einfacher finden Sie
Bingen
alle Tipps mit den Binzwangen Navi-Hilfen im
Sigmaringen
Freilichtmuseum
Internet unter www.landzunge.info.
❋ Heuneburg
Gerne aber haben wir schon mal die
Wald
Herdwangen
313
Aach-Linz
Überlingen
Salem
Denkingen
Meersburg
Konstanz
Pfullendorf
Frickingen
Mühlhofen
Bischofszell
Ablach
Amriswil
Leustetten
Hagnau
312
Heiligenberg
Stetten
Winkeln
33
Ostrach
Ostrach
Pfrungen
Wilhelmsdorf
Hasenweiler
Romanshorn
Donau
Königseggwald
Riedhausen
Riedlingen
Ertingen
Horgenzell
Friedrichshafen
Roggwil
Egnach
Grüningen
Rotach
Hefigkofen
e n s
Arbon
Hayingen
Münster
32 312
Eichstegen
Wilhelmskirch
Rechtenstein
Bavendorf
Brochenzell
Rorschach
Goldach
311
32
Danketsweiler
Zogenweiler
Deutschordenschloß
Altshausen
Fronreute
e e
Ebersbach
Ebenweiler
30
Sonntagen
33
Schloß
Mochental
Berg
Emerkingen
Uttenweiler
Wolpertswende
Vorsee
Hübscher
Betzenweiler
Heerbrugg
Ehingen
(Donau)
311
Munderkingen
Aulendorf
Baienfurt
Oberstadion
Weingarten
Ravensburg
Fussach
Rottenacker
A l t d o r f e r Wa l d
Baindt
Lindau
Biberach
a. d. Riß
a. Bodensee Lochau
Höchst Lauterach
Wolfurt/
Lauterach
St-Margr.
Lustenau
Mattenhaus
Gaisbeuren
Schemmerhofen
Roßberg
Bergatreute
Vogt
Eggmannsried
Osterhofen
Hittelkofen
Hopfenweiler
Bad
Waldsee
Schwarzach
Öpfingen
Schloß Wolfegg
Wolfegg
Bregenz
Dornbirn
Rißtissen
Molpertshaus
Maselheim
Immenried
Arnach
Kißlegg
Hürbel
Ellwangen
Unterschwarzach
Scheffau
Alberschwende
Schwarzenberg
Laupheim
Mietingen
Doren
Rot
Bad
Wurzach
Willerazhofen Bad
Burgrieden
Schönebürg
Schwendi
Ochsenhausen
Schlier
Schloß
Waldburg
Waltershofen
Waldburg
Karsee
Kißlegg
30
Leupolz
Oberhofen
Grünkraut
Karbach Dürren
32
Wangen-Nord Ratzenried
Bodnegg
Christazhofen
Amtzell
Ahegg
Pfärrich
Argenbühl
Wangen-West
Meckenbeuren
Wangen
Eisenharz
P
P
im Allgäu Untervorholz
12
Tettnang
Niederwangen
Neukirch
Eglofs
Malleichen
Goppertsweiler
Argen
Schussen
Wasserburg
(Bodensee)
St-Margrethen
Ahlen
Zollenreute
Attenweiler
Reute
Lindau
St-Stephan
St.Peter
Schloß
Warthausen
Argen
Hörbranz
Wolfurt
St.
Martin
Hörbranz-Lochau
Rötenbach
Achstetten
❋
Sennereimuseum
Kloster
Gorheim
Federsee
Mitterbiberach
Jordanbad
Scheer Heuneburg
311
Oggelshausen
Allgäuer Käsestraße integriert – natürlich
in Gelb. Sie weist allen Herbertingen Ge-
Bad Buchau
Federseemuseum
Sigmaringendorf
32
Rindenmoos
❋
Dürnau
Ummendorf
nießern den Mengen Weg zu den kleinen
Braunenweiler
St.Peter
HohentengenProbieren,
ehe der
u. Paul Steinhausen
Käsereien. Zum
Krauchenwies
Bad Saulgau
Ingoldingen
LandZunge-Gasthof zum großen
ehem.Kloster
Renhartsweiler
Bad
Eberhardzell
Menü wartet…
Klosterkirche
Lampertsweiler
Schussenried
Klosterk.
Noch ein Hinweis: Bei den Gast -
Kürnbach
Oberessendorf
Musbach ❋
Freilichtmuseum
30
3
4
5
6
Wallfahrtskirche
Pfahlbauten❋
❋
Insel Mainau
Gossau
A
höfen mit LandZunge plus sind alle
Gerichte von Rind und Ostrach Schwein aus
Zutaten der Region. Hoßkirch
A
St-G.-
Kreuzbleiche
St-G.-
St-Fiden
Schloßkirche
Rorschach
E 54
Bauernhofmuseum
Lautrach ❋
E 43
Illerbeuren
Aichstetten
St-Gallen-
Neudorf
B
312
30
Hagspiel
Sulzberg
Klosterkirche
465
Egg
Rot
Krumbach
Staig
Steinhausen
a.d.Rottum
Dietmanns
Untere Argen
Oberreute
Erlenmoos
Schloß Zeil
Leutkirch-Süd
P
Haid
Gutenzell
Hauerz
Erolzheim
Treherz
Haselburg
Urlau
Berkheim
Rot a.d. Rot
Leutkirch
im Allgäu
Bottentann
Neutrauchburg
Isny
im Allgäu
Aach
i.Allgäu
Bregenzer
Illertissen
Dietenheim
Wain
Vöhringen
Klosterkirche
Tannheim
Kloster
Marienau
Gospoldshofen
Aichstetten
Bauhofen
96
Beuren
Kirchberg
a.d.Iller
Aitrach
Freizeitpark
Allgäu ❋
Maierhöfen
Bad
Oberstaufen
Steibis
Wald
Iller
A
d
e
l
Hochgrat
1832
e
Kunst-Raststätte
Illertal
Kellmünz a. d. I.
Legau
g
g
Pleß
Heimertin
Wengen
Missen-
Worin
Bad
Grö
Weitnau
Sibratshofen
Bergbaue
museum
-Wilhams
Thalkirchdorf
Balderschwang
Schmidsfelden
Kreuzthal
Roth
Renaissancegarten
❋
Dürmentingen
Klosterkirche
Hergatz
Gestratz
Neuravensburg
Eistobel
Eriskirch 467 Langnau
Opfenbach Heimenkirch
❋
Achberg
Meckatz
Grünenbach
Wallfk. U.L.Frau
32
96 Hergensweiler
Eriskircher Ried
Lindenberg
Röthenbach
12
Niederstaufen im Allgäu
Harbatshofen
Langenargen
Schloß Montfort
Gattnau
Weißensberg Sigmarszell
Stiefenhofen
Kressbronn
308
Weißensberg
Weilera.
Bodensee
Hohenweiler
Simmerberg
Nonnenhorn
Sigmarszell
Scheidegg Bremenried
Kloster
Maria-Stern
Oberdischingen
Wuchzenhofen
Uhldingen-
B
Rheineck
30
Pfändertunnel
Landesmuseum
❋ 6,7 km
Vorkloster
Marienberg
Dornbirn-N.
C
465
Bauernhs.-Mus
St. Katharinen
C
311
30
30
205
D
D
E 43
7
Altenstadt
P
R
T
312
P
Buxheim
ehem.Kloster
Friesenhofen
P
Altenstadt
Dettingen
a.d.Iller
E 43
P P
P
Aitrach
Kimratshofen
Frauenzell
Vöhringen
Illertissen
7
1118
Großholzleute
Dettingen
a.d.Iller
Berkheim
Schwarzer Grat
308
Weiß
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Fellheim
Bu
P AB-Kreuz
Memminge
12
300
MM-Süd
Wallf.-Kirche
Alps
Imme
i. A
Stuiben
1749
ehem
MM-N.
Ri
M
E
enhorn
Neuburg
a.d.Kamel
F
Münsterhausen
St-Peter u.Paul
Ziemetshausen
G
nhausen
ch
Roggenburg
Kettershausen
Breitenbrunn
Krumbach
(Schwaben)
Mindel
Thannhausen
. Reichsstift ehem. Reichsabtei
Ursberg
Fuggerschloß
300
16
Aletshausen
16
Fuggerschloß
Babenhausen
Pfaffenhausen
Kirchheim
i. Schwaben
Balzhausen
Epishausen
Zaisertshofen
Mittelneufnach
Markt
Wald
Langenneufnach
Schwabmünchen
Wertach
Hiltenfingen
1
Unsere
Partner sind
unsere Stärke
gen
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Boos
Holzgünz
MM-Ost
St.
artin
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a.d. Günz
Lauben
Günz
a.d. Günz
Memmingen
Günz
Ungerhausen
Erkheim
Attenhausen
Kloster
Wald
Erkheim
96
Sontheim
Oberrieden
Kammlach
St-
Stephan
P Stetten
Schloß
Mindelburg
P
Stetten
Köngetried
Katzbrui
Hausen
Maria Schnee
Mindelheim
Mindelheim
Dirlewang
16
Lauchdorf
Tussenhausen
Allgäu-Skyline-Park ❋
Klosterkirche
St-Rasso
Ettringen
Türkheim
Amberg
Bad
Wörishofen
P
96
P
Buchloe-W.
Bad
Wörishofen
Buchloe
Lamerdingen
Jengen
Ketterschwang
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Buchloe-O. T
Jengen /
Kaufbeuren
2
Rastanlage
Lechwiesen
P
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Woringen
P
P
Basilika
Ottobeuren
Wolfertschwenden
Bad
Grönenbach
Markt
Rettenbach
Ronsberg
Eggenthal
Klosterkirche
Irrsee
Friesenried
Kaufbeuren
Pforzen
Neugablonz
Mauerstetten
Frankenried
Oberostendorf
Stöttwang
3
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Iller
Altusried
Wiggensbach
Buchenberg
Hohenschwangau
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❋
Diepolz
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llgäu
Ofterschwang
Bolsterlang
edbergpaß
1420 E
Dietmannsried
Kempten
Niedersonthofener
See
Akams
Blaichach
Breitachklamm
P
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Eckarts
Allgäuer
Tor
7
E 532
(Allgäu)
Waltenhofen
Iller
Residenz
Martinszell
Rettenberg
Fischen
Probstried
St-Lorenz
Cambodunum ❋
Dietmannsried
Unterthingau
P
P
Leubas
Kempten-
Leubas
Grünten
1738
Sulzberg
Sonthofen
Rottachsee
Obergünzburg
Marktoberdorf
Waltenhofen
Oy-
Mittelberg
Grüntensee
Wertach
Oberjoch
Hindelang
Nebelhorn
2224
Oberstdorf
Untrasried
Haldenwang
Börwang
Kempten
P
Durach P
Durach
308
Wildpoldsried
Betzigau
Betzigau
AB-Dreick
Allgäu
Bad Oberdorf
Hinterstein
Günzach
Jungholz
Oberjoch-Paß
1178
Kraftisried
K e m p t e
P
Sattelkopf
F
310
2007
Kappl
Biesenhofen
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Oy-Mittelberg
Aitrang
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Görisried
Wertach
Nesselwang
Nesselwang
Weißbach
Pfronten
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Ruderatshofen
l
Wald
0 10 20 km
Lengenwang
Seeg
Weißensee
Vils
Hopferau
Eisenberg
Steinach
Breitenberg
1839
Grenztunnel
Tannheim Haldensee
Hahnenkamm
Gaishorn
1938
2246
Gaichtpaß
Vilsalpsee
N
1093
16
Weißenbach
a.Lech
G
Hopfensee
Stötten
a. Auerberg
Roßhaupten
Füssen
Hohes
Schloß
Lech
Reute
Bidingen
Forggensee
Neuschwanstein
P
Illerparadies
❋
Musical-
❋ Theater
Alpsee
4
5
6
2017 51
Bodensee
94
B5
Fischbach
Hotel-Restaurant Maier
88048 Friedrichshafen
Poststraße 1–3
07541 4040, Hendrik Fennel
www.hotel-maier.de
Sa–Do 12–14.30, 18–22;
Fr 18–22 Uhr
Kulinarische Reise
um den Bodensee
Da lohnt sich der Stopp: Im Restaurant
direkt an der B31 lädt die Speisekarte
zu einer Reise rund um den
Bodensee, mit Spezialitäten auch aus
Vorarlberg, Appenzell oder dem Thurgau.
Hubert Maier setzt klar auf die
Region, er hat die Karte vorbildlich
reduziert und kocht dafür alles frisch
– auch die Hefekroketten nach Rezept
von Großmutter Frieda! Da glückt der
Spagat: Von hausgemachten
Maultaschen
bis zur Schaumsuppe
von Bodensee-Flusskrebsen.
103
B5
Friedrichshafen
s’Wirtshaus am See
88045 Friedrichshafen
Seestraße 18
07541 3885989
www.swirtshaus.de
täglich 9–23 Uhr
See-Blick und schwäbische Küche
Die Uferpromenade zu Friedrichs -
hafen ist fast immer von Menschen
nur so bevölkert, die Gastronomie hat
sich darauf eingestellt.
Wer aber einen besonderen Platz
sucht, mit einer regionalen Küche in
bester LandZunge-Qualität, mit sen -
sationellen Kuchen aus der nahen
Bäckerei, eine Oase im bunten Ge -
tümmel der Einheimischen und Be -
sucher, der ist hier richtig: Im Wirtshaus
am See mit dem
großen Biergarten
wird der Ausflug an
den See auch zum kulinarischen
Erlebnis.
63
B5
Kressbronn
Teddybärenhotel im
Bärenrestaurant Peterhof
88079 Kressbronn
Nonnenbacher Weg 33
07543 96270, Fam. Marschall
www.teddybaerenhotel.de
Mi–Mo 11.30–14, 17.30–22 Uhr
Bärig anders im Peterhof
Inmitten des Bodenseeortes Kressbronn
liegt das originelle und „bär-
sondere“ Teddybärenhotel mit seinem
Restaurant Peterhof. Die Liebe zur
Natur, zum See und zum Genuss von
Familie Marschall spiegelt sich in
jedem Winkel des Hauses wider, so
dass die Gäste sich überall bärig wohl
fühlen. Und weil Liebe auch durch
den Magen geht, setzt die Küche auf
regionale Bio-Produkte: ehrlich und
transparent erzeugt
und vor allem bärenstark
im Geschmack.
51
B5
Gattnau
Gasthaus-Pension zum Forst
88079 Kressbronn-Gattnau
Wiesenweg 6
07543 96150, Fam. Osswald
www.gasthaus-forst.de
Di–Sa ab 16.30 Uhr,
So+feiertags 10–14 und ab 16 Uhr
Am Bodensee schmeckt es köstlich
Das familiär geführte Gasthaus (seit
1910) liegt in ruhiger Ortsrandlage
im Obstgarten von Kressbronn. Genießen
Sie auf der idyllischen Sonnenterrasse
mit herrlicher Bodensee- und
Berg-Sicht hausgemachte Speziali -
täten, saisonale Gerichte und wechselnde
Menüs mit frischen Produkten
und Erzeugnissen aus eigenem Obst -
bau betrieb, Bauerngarten und Brennerei.
Eine wahre Oase, der See
winkt auf die Terrasse
herüber – Entspannung
pur!
86
B5
Nonnenhorn
Zum Winzer
88149 Nonnenhorn
08382 887570, Erika Hornstein
www.peter-hornstein.de
April–Juni: Fr–So, feiertags ab 15 Uhr,
täglich ab 15 Uhr geöffnet vom
30.3.–7.4., 17.5.–2.6., 28.6.–27.10.
Wo der Wein den Geschmack prägt
Die LandZunge hat den bayerischen
See erreicht und den Wein entdeckt.
Direkt beim Winzer können wir die
besten Seeweine verkosten – begleitet
von guten Schmankerln wie Flammkuchen,
Käseplatte oder feines Rauchfleisch.
Im einmaligen Ambiente des
originären Torkels scheint die Zeit
stehen geblieben, da entdecken wir
gleich neben dem See eine andere
Welt. Und zum Dessert gibt es nur
eine Wahl: Die Ries -
laner Auslese, preisgekrönt,
einfach edel…
104
C5
Wasserburg
Hotel Restaurant Seekrone
88142 Wasserburg
Halbinselstraße 175
08382 2792000, Familie Weber
www.seekrone.de
täglich 11–23 Uhr
Öffnungszeiten Winter beachten
Und der See liegt Dir zu Füßen
Sie wollen den Bodensee schmecken,
sehen und erleben? Dann sind Sie in
der Seekrone genau richtig: Der Blick
von der Terrasse auf den Bodensee
und die Berge entspannt und inspiriert
– ebenso die ehrgeizige Küche
des Hauses: Ob Fisch oder Wein, stets
ist der See im Blickpunkt, hat der regionale
Einkauf Priorität.
Nomen est omen: Die Seekrone krönt
jeden Abstecher oder Urlaub am See,
hier schmeckt der
Süden besonders gut…
79
C5
Lindau am Bodensee
Strandhaus Lindau
88131 Lindau
Fraunhoferstraße 20
08382 2737992, Klaus Winter
www.strandhaus.li
täglich, 11–23 Uhr
Öffnungszeiten Winter beachten
Genuss mit Strand-Flair
Die ideale Einkehr vor der Grenze:
Vor dem Eingang zum Park Camping
am See wartet das Strandhaus auf Genießer
und See-Freunde. Hier kommt
alles aus der Region, alles wird hier
selbst gemacht. Der Hit des Hauses ist
das echte Barbecue, bei dem das
Fleisch bei Niedrigtemperatur im
Holzofen bis zu 12 Stunden gegrillt
und so zu einer kulinarischen Offenbarung
wird. Im Strandhaus können
Gäste den ganzen Tag
über warm essen –
entweder im Biergarten
oder im schönen
Restaurant mit Möbeln
aus Schiffsplanken.
106
C5
Lindau am Bodensee
Hotel Engel – Bier- und Weinstube
88131 Lindau
Schafgasse 4
08382 5240, Winfried Ermler
www.engel-lindau.de
Engelstube 11–14 und 17–23 Uhr
Bockstube 15–23 Uhr
Im Sommer durchgehend geöffnet!
Hier gefällt‘s mir! Ankommen.
Wohlfühlen. Mittendrin.
Noch frisch renoviert ist diese tolle
Kombination aus Hotel und Wirtschaft
eine gute Adresse für Fremde
wie Stammgäste. Ob in der bayrischen
Stube oder in der modernen
Bock-Stube. Die regionale Speisekarte
reicht vom fangfrischen Bodensee-Felchen
bis zu den Bier-Kässpatzen mit
Speck. Ein Kult: Der Frühschoppen
am Samstag zum Markt mit Weißwurst
aus dem Kessel
und Bier vom Fass. Die
Hotelgäste können
sich derweil wunderbar
auf der Dachterrasse
entspannen…
52 2017
99
C5
Lindau am Bodensee
Hotel Nagel
88131 Lindau
Bregenzer Straße 193a
08382 96085, Familie Kreutz
www.hotel-nagel.com
ab 18 Uhr
Am See kocht die Leidenschaft
Das familiäre Hotel mit Charme in
Lindau-Zech. Nur fünf Minuten bis
zum Bodensee. Ideal für Urlauber,
Reisende, Geschäftsleute – und für
Genießer. Denn Küchenchef Mike
Neier kocht im Restaurant Melbo’s
mit Leidenschaft, ein Essen mit Genuss
ist für ihn selbst das Größte. Michael
Kreutz hat sich der regionalen
Küche verschrieben, an einem der
schönsten Flecken des Bodensees ist
das auch eine gute
Wahl: So wird das
neue LandZunge-Haus
in der alten Stadt zum
Ausflugstipp.
100
C5
Lindau am Bodensee
Kochfest „die Fleischerei“
88131 Lindau
Motzacher Weg 24
08382 943712, Ralf Hörger
www.kochfest-lindau.de
nach Vereinbarung
Kochen ist seine Leidenschaft
Ralf Hörger ist seit Jahren der Gastro-
Berater der Aktion LandZunge. Und
so etwas wie unser Leibkoch, der bei
jeder Aktion antritt, jede Bühne beherrscht,
uns viele Rezepte für das
Magazin liefert. Jetzt hat er sich ein
originelles Domizil für seine Kochkunst
geschaffen: Sein Kochfest in der
alten Insel-Brauerei in Lindau. Für
Feste und Feiern aller Art. Für jede
Gruppe von Genießern – denn Ralf
öffnet seine Schatztruhe
nur auf Anmeldung.
Und setzt ganz
auf die Familie: Für
den Service sorgt Ehefrau
Brigitte…
Bodensee
112
C5
Neuravensburg
„Zum Brennerwirt“
88239 Neuravensburg
Engetsweiler 2
07528 9751672, Familie Gauß
www.brennerwirt.com
Mi–Fr ab 17 Uhr
Sa ab 15, So ab 11 Uhr
Bio-Hof, Natur-Oase, Schau-Brennerei
Die Lage ist einfach genial: Der Einzelhof
steht mitten in der Natur, der
große Biergarten und die sonnige Terrasse
machen die Oase perfekt. Auf
den Tisch der leidenschaftlichen Regionalisten
kommt das Beste vom
eigenen Knolpershof: Fleisch von
Rind und Lamm, Hühner und Eier,
Nudeln, Marmelade oder Essig, meist
in Bio-Qualität. Für den Namen des
Brennerwirts sorgen rund 30 Brände
und Liköre, Schaubrennerei
und Essigmanufaktur.
Gaststube
und Giebelsaal bieten
viel Platz für Gruppen
und Feste.
78
C5
Hiltensweiler
Weinstadl Rimmele
88239 Wangen
Hiltensweiler 25
07528 97030, Familie Rimmele
www.weinstadl-rimmele.de
Di–Sa ab 17,
So ab 11 Uhr
Viel Platz auch für große Feste
Weithin sichtbar thront der Weinstadl
über dem Argental zwischen Wangen
und Neuravensburg oben am Berg.
Ob im Weinstadl, dem ehemaligen
Kuhstall, dem Städele oder dem
neuen Wintergarten, jeder Gast findet
sein ideales Plätzle.
Der Biergarten ist wohl einer der
schönsten Flecken im weiten Umkreis.
Kuhglocken läuten Wohl fühl -
stimmung ein. Die Küche ist traditionell
aber auch experi -
mentell. Und: Der
Wein keller ist eine
Fundgrube für Kenner.
Allgäu
14
C5
Niederstaufen
Gasthof Löwen
88138 Niederstaufen
Allgäustraße 58
08388 228
Erich Kurzeman
Mi–Mo 17–24 Uhr, So ganztägig
Vom Hof direkt zum Gast
Wo das wilde Westallgäu so richtig
loslegt, der Bodensee aber noch nahe
ist, da wartet zwischen Lindau und
Oberstaufen diese originelle Dorfwirtschaft
mit Bier garten, seit über 100
Jahren in Familienbesitz. Wirt Erich
ist ein echter Allgäuer und Biobauer
aus Berufung. Das Rindfleisch vom
eigenen Hof ziert natürlich die Speisekarte,
was die Gäste nicht weg -
putzen, kommt ins Markenprogramm
VonHier der Fa. Feneberg.
90
C5
Meckatz
Meckatzer Bräustüble
88178 Heimenkirch
Meckatz 8
08381 1573
www.meckatzer-braeustueble.de
Di–So ab 10 Uhr
Wo Biergenuss und
feine Küche locken
Seit Generationen lockt das Meckatzer
Bräustüble die Menschen zum Innehalten.
Essen, feiern, still genießen,
dieses Wirtshaus in schönster West -
allgäuer Manier mit dem lauschigen
Biergarten ist seinen Wurzeln treu geblieben.
Ob Brotzeit oder kulinarische
Feinheiten, die Küche bietet alles,
auch leichte vegetarische Gerichte.
Klar: An der Quelle des legendären
Weiss-Golds von
Meckat zer spielt das
Bier eine große Rolle.
Auch für große Gruppen
findet sich hier
Platz genug.
4
D5
Lindenberg
Lindenberger Hof
88161 Lindenberg
Hauptstraße 50
08381 3040, Christian Grunert
www.lindenbergerhof.de
täglich 11–14 und 17.45–22.00 Uhr
Frisch aus dem Hut gezaubert
Mitten in der kleinen alten Hutstadt
hält die Familie Grunert seit über 100
Jahren Hof und begeistert mit einer
feinen saisonalen Küche. Der Küchenmeister
kombiniert seine internationale
Erfahrung mit Allgäuer Rezepten.
Mit Wildkräutern zaubert er manch
ungewöhnlichen Geschmack aus
dem Hut. Diese Küche und der neue
Hotelanbau passen zum Ruf von
Lindenberg als einstigem „Klein-
Paris“ der Hutmode.
Vergessen Sie nicht
den Abstecher ins
Deutsche Hutmuseum!
10
D5
Eglofs
Hofwirtschaft Ellgass Zum Löwen
88260 Argenbühl-Eglofs
Dorfplatz 10
07566 1578, Josef Ellgass
www.hofwirtschaft-ellgass.de
Mi–Mo ab 17 Uhr
Wo der Wirt noch Bauer ist
Im „Dorf der freien Leut“ steht auch
die Hofwirtschaft von Familie Ellgass.
Der Wirt ist zugleich noch Bauer, das
Kochen hat er sich selbst beigebracht.
Auf der Karte stehen auch viele Gerichte
vom eigenen Rindfleisch – früher
vom Allgäuer Braunvieh, heute
von Pinzgauern. Die Hofwirtschaft hat
treue Kunden, die das Zwiebelfleisch
oder den Rostbraten schätzen und
hier neben Bieren der Region auch
seit Jahrzehnten ein
Andechser genießen
können …
2017 53
Allgäu
11
D5
Eglofs
Gasthof zur Rose
88260 Argenbühl-Eglofs
Dorfplatz 7
07566 336, Karl-Ekkehard Kresser
www.hotel-zur-rose.eu
Di–So 9–23 Uhr
Der schönste Fleck
im ganzen Allgäu
Eglofs ist das schönste Dorf im würt -
tembergischen Allgäu und die Rose
einer der bekanntesten Dorfgasthöfe.
Mit gemütlicher Gaststube, komfor -
tablen Hotelzimmern und vorzüglicher
Küche – mal regional, mal international.
Dazu eine Außenterrasse
mit wunderschönem Alpenblick und
ein großer Garten mit Spielwiese für
Kinder. Außerdem: ein großer, licht -
erfüllter Saal für Familienfeste
und Be triebsfeiern.
Wer Eglofs besucht,
der schmeckt
das Allgäu…
71
D5
Untervorholz
Ochs am Berg
88260 Argenbühl-Eglofs
Untervorholz 4
07566 91180, Familie Kimpfler
www.ochs-am-berg.de
Mo, Mi–Fr 17–22, Sa 14–22,
So 10–22 Uhr
Wo die Gäste selber grillen dürfen
Der Ochs am Berg: Ein herrlicher Garten,
Biergarten und Grillplatz. Ideal
für Familien, zum Feiern, Essen und
Trinken. Grillmeister Rupert, Frau
und Familie kümmern sich hier um
jeden Gast. Tiere zum Streicheln und
das Erlebnis-Eck lassen Kinderherzen
höher schlagen. Die Blockhütte lässt
sich jederzeit für Feste und Feiern
mieten – vom Team des Ochsen bewirtet.
Hier können sich Eltern entspannen
– und die Kinder
Anschluss finden.
25
D5
Maierhöfen
Gasthof Pension Sontheim
88167 Maierhöfen
Reute 7
08383 202, Familie Sontheim
www.gasthof-pension-sontheim.de
Di–So 11–22 Uhr
Bäuerlich im besten Sinne
Der Familiengasthof verrät die bäuerliche
Vergangenheit auf den ersten
Blick. Die Zimmer sind modern, der
Blick vom Biergarten schweift zu
Iberg und Kugel, auch die Küche ist
bäuerlich im besten Sinne, mit Brotzeit
und deftigen Allgäuer Spezialitäten.
Das Wild vom eigenen Gehege
wird auf dem Hof selbst verarbeitet.
Maierhöfen. Das kleine malerische
Dorf nahe der Landesgrenze bietet
einen zweiten Land-
Zunge-Betrieb: Gasthof
und Pension Sontheim.
Da muss der
Gast nicht lange
schweifen…
96
D5
Maierhöfen
Bergwies Bio Käserei
Alpwirtschaft Butterblume
88167 Maierhöfen, Stockach 3
08383 2809836, Gundula Sontheim
www.bergwies-biokaeseserei.de
Mai–Sept.: Mi–So 9.30–21 Uhr
Sept./Okt.: Do–So 11–21 Uhr
Wo Milch und Käse leben
Der Spaziergang muss sein: Von
Maier höfen in Richtung Kugel. Dort
wartet der Erlebnis-Hof von Bäuerin
Gundi Sontheim. Landwirtschaft zum
Anfassen: Tiere, Weiden, alte Obstbäume.
Und eine kleine Käserei als
Herzstück. Im Hofladen gibt es Bio-
Produkte vom Hof und von Freunden.
Auch die Hofschänke bietet vor allem
das Beste vom eigenen Hof. Das
herrliche Ausflugsziel lässt sich auch
für Feierlichkeiten buchen.
Und natürlich
kann man nach Herzenslust
Käse einkaufen…
9
D5
Maierhöfen
Natur-Landhaus Krone
88167 Maierhöfen
Kirchweg 2
08383 254, Frank Übelhör
www.naturlandhaus-krone.de
Mo–Sa ab 17 Uhr
So und Feiertag 11.30–14 Uhr
Für Kenner und sportliche Urlauber
So soll ein Landgasthof aussehen: Renoviert
mit Gefühl für die Tradition.
Mit einer Original Südtiroler Holzstube,
mit Terrasse und Biergarten,
direkt neben der Kirche. Mit regionaler,
saisonaler Küche vielfach ausgezeichnet:
von Bodenseefelchen über
Käseschmankerl bis zu den einmaligen
„Schlutzkrapfen“. Nicht ohne
Grund sind die Gastgeber Förderer
von SlowFood und der Westallgäuer
Käsestraße. Neu: Hotel
mit Well nessbereich,
neuer LoungePool und
Gartenpark.
83
D5
Sibratshofen
Rupp’s Biergarten – Radlereinkehr
87480 Sibratshofen
Im Kreuztal 9
08375 667, Karin Rupp
www.rupps-radlereinkehr.de
Sonn- und Feiertage
von 11–19.30 Uhr
Die Einkehr für alle –
an Sonn- und Feiertagen
Ob mit dem Rad, zu Fuß oder motorisiert:
Unsere ländliche Einkehr in
idyllischer Ruhe zwischen Sibratshofen
und Missen begrüßt alle erholungs-hungrigen
Gäste – immer am
Sonntag. Mit kühlen Getränken, Kaffee
und Kuchen oder kleinen warmen
Gerichten mit Allgäuer Einschlag.
Alles aus Produkten der Region, frisch
und liebevoll zubereitet. So frisch und
natürlich von Allgäuer
Art sind auch wir, Ihre
Gastgeber. Bis bald, bei
uns, auf dem Hof, die
Idylle liegt so nah…
20
E5
Missen
Brauereigasthof + Hotel Schäffler
87547 Missen, Hauptstraße 15
08320 92015, Familie Graßl
www.brauereigasthof-schaeffler.de
Mi+Do ab 16 Uhr
Fr–Di ab 10 Uhr
Und jedes Bier frisch vom Quell
Mehr als 500 Jahre haben Brauereigasthof
und Missen gemeinsam erlebt.
Malerisch das Dorf in den Allgäuer
Voralpen. Uralt, aber lebendiger
denn je mit neuen ***Themen-Gästezimmern.
Gasthof, Brauhotel und
Brauerei unter einem Dach. Eine
regionale Küche mit Allgäuer Produkten.
Die Spezialität: Ofenfrischer
Krustenbraten in Dunkelbiersoße
samt hausgebackenem Treberbrot.
Der Hit aber: Der monatliche
Sudabend im
Gasthof – da kommt
das Bier frisch aus der
kleinsten Brauerei der
Welt.
8
D5
Stiefenhofen
Landgasthof Rössle
88167 Stiefenhofen
Hauptstraße 14
08383 92090, Axel Kulmus
www.roessle.net
Mo, Di, Do, Fr 11–14 und 17–24 Uhr
Sa–So 9–24 Uhr
Schlemmen beim Kräuterwirt
Im Westallgäuer „Kräuterdorf Stiefenhofen“
dreht sich alles um die Welt
der Heilkräuter. Auch im Rössle:
„Kräuterwirt“ Axel Kulmus verfeinert
seine allgäuerisch-schwäbische Küche
mit Garten- und Wildkräutern aus
seinem großen Kräuterlehrgarten.
Und in seinem Holzofen backt er sein
knusprig-frisches Kräuterbrot. Im
„Grenzer Stüble“ weht der Hauch der
Geschichte: Vor 200 Jahren lief die
deutschösterreichische
Grenze mitten durchs
Gasthaus.
54 2017
88
D5
Oberstaufen
Restaurant Altstaufner Einkehr
87534 Oberstaufen
Bahnhofstraße 4
08386 7193, Michael Schmid
www.altstaufnereinkehr.de
Di–So 17–01 Uhr
Wo auch die Einheimischen
gerne sitzen
Rund 350 hat das alte Bauernhaus auf
dem Buckel. Ein Denkmal und doch
voller Leben – in der urtümlichen
Küche entstehen moderne Gerichte
mit Anspruch. Die ehemaligen Bauernstuben
sind noch fast original, so
wird der Genuss zum authentischen
Erlebnis. Und dies nicht nur kulinarisch:
Denn an den großen Tischen
kommen die Gäste schnell ins Gespräch,
so entstehen
Freundschaften. Hier
begegnen sich Einheimische
und Gäste des
schmucken Ferienzentrums
Oberstaufen.
12
D6
Steibis
Alpengasthof Hörmoos
87534 Oberstaufen
In der Au 11
08386 8129, Klaus Schneider
www.hoermoos.de
Mi–Mo 8–19 Uhr
Wo Berg und Kräuter rufen
Der Berggasthof liegt wunderschön
auf 1.300 Metern Höhe. Im Sommer
locken gute Küche, deftige Brotzeiten,
Kaffee und Kuchen auf der Sonnenterrasse
am Bergsee, während die Kinder
am Spielplatz die Ziegen und Schafe
füttern können. Außerdem lädt der
Kräutergarten mit Allgäus höchster
Enzianbrennerei ein. Im Winter
schlägt das Sportlerherz bei gewalzten
Wanderwegen und 4-spuriger Langlaufloipe
höher. Wanderwege
und Alpenflora
erfreuen alle.
Allgäu
113
D6
Steibis
Alpe Hohenegg
87534 Oberstaufen-Steibis
Am Imberg
08386 969693
www.alpe-hohenegg.de
Leidenschaft, Genuss, Erlebnis
Der Hochgrat ist jede Reise wert. Und
jede Wanderung. Mit der Alpe Hohenegg
bieten wir ein neues attraktives
Ziel: Eine authentische Allgäuer Alpe
mit ureigenem Ambiente. Der traumhafte
Ausblick und die regionale
Küche oder ein Abend unterm Sternenhimmel
mit Glockenklang der
Kühe sorgen für magische Momente
auf dem Berg. Die Kinder lockt der
Klettergarten. Und im Winter warten
die beliebten Pisten
rund herum samt Funpark.
5
D6
Steibis
Staufner Haus
87534 Oberstaufen-Steibis
08386 8255
Ulli und Christoph Erd
www.staufner-haus.de
Höher geht es nicht hinaus
Eine echte Berghütte und ein angenehmer
Gasthof: Mit dem Staufner
Haus am Hochgrat erobert die Land-
Zunge den ersten Allgäuer Gipfel. Mit
der Bahn leicht zu erreichen, echte
Genießer aber wandern hoch. Dann
ist der herrliche Rundblick noch schöner,
schmeckt die regionale Küche
von Ulli und Christoph Erd noch besser.
Auch Gruppen und größere Feste
bringt das alpine Duo nicht aus der
Ruhe. Also: Auf die
Alpe, fertig, los …
Mo–Fr 9–17
Sa 9–12, So 9–17 Uhr
Sommer (1.05.–1.11.): täglich
Winter (ab 26.12.): Do–So und Ferien
13
E5
Thalkirchdorf
Hotel Traube
87534 Oberstaufen
Thalkirchdorferstraße 12
08325 9200, Familie Mittermeier
www.traube-thalkirchdorf.de
Mi–Mo 12–14 und 18–21.30 Uhr
Vom Hündle holt der Wirt sein Wild
Im Konstanzer Tal, zwischen Alpsee
und Oberstaufen duckt sich Thalkirchdorf
idyllisch in die Berge. Der
Gasthof Traube mittendrin: Das denkmalgeschützte
Fachwerkhaus hat 300
Jahre als Wirtshaus auf dem Buckel.
Küchenchef Ludwig Mittermeier verwöhnt
sie mit jungem Berglamm oder
fangfrischen Forellen. Der besondere
Tipp: das heimische Wild von den
Hängen des „Hündle“, dem bekannten
Skiberg. Und nach
dem guten Stück noch
ein Kaiserschmarren.
21
E5
Akams
Wirtshaus zum Lustigen Hirschen
87509 Immenstadt
Akams
08323 4915, Michael Ruepp
www.lustiger-hirsch.de
Mi–Mo ab 9 Uhr. In den Ferien täglich
Hoch über dem Allgäu schmausen
Akams: Ein Bergdorf aus dem Allgäuer
Bilderbuch. Hoch über Immenstadt,
in den Bergstätten. Der Blick allein ist
jeden Ausflug wert, kaum weniger das
Ambiente im lustigen Hirschen. Auf
die Teller kommen regionale Köstlichkeiten,
auch Gerichte vom heimischen
Wild. Das Rindfleisch stammt
vom eigenen Hof und benachbarten
Landwirten. Im Hofladen kann sich
der Gast gleich noch eindecken. Jeden
Donnerstag Abend
gibt’s Kässpatzen –
frisch zubereitet vor
den Augen der Gäste.
1
E6
Balderschwang
Balance Resort Ifenblick
87538 Balderschwang
Gschwend 49
08328 92470
Sonja und Bernd Meyer
www.balance-resort.de
Mo–Sa 18 – 20.30, So ab 18.30 Uhr
In Deutschlands tiefstem Süden
Auf 1.100 Metern bietet das Panorama-Restaurant
Ifenblick feinsten Genuss
in bester Bioqualität. Die offene
Küche lädt ein, bei der Zubereitung
der traditionellen, vegetarischen und
veganen Speisen zuzusehen. Es werden
ausschließlich frische, regionale
Produkte und keine Geschmacksverstärker,
Aromazusätze und Fertigprodukte
verwendet. Im Bio-Berghotel
Ifenblick genießen Sie herzliche Gastfreundschaft.
Montag bis Samstag
Abendbuffet, jeden
Sonntag LandZunge-
Menü ab 18 Uhr
74
E6
Oberstdorf
Riegers Restaurant
87561 Oberstdorf
Rankgasse 7
08322 3831, Familie Rieger
www.riegers-restaurant.de
Di–So ab 17 Uhr
Südländisches Flair im obersten
Dorf der Republik
Riegers Restaurant: Eine starke Adres -
se in Oberstdorf. Der erste Land-
Zunge-Gasthof im obersten Allgäu
punktet mit seinem Flair samt der Terrasse
mit Glasdach. Eine mediterrane
Atmosphäre in Holz und Stein definiert
das Allgäu neu. So wie die
Küche mit Lachs oder Waller frische
Fische liebt. Gesottenes Rindfleisch
im Wurzelsud begeistert, das Bier
kommt aus Missen,
der Wein vom Bodensee
oder aus Südtirol.
So macht die Land-
Zunge auch in Oberstdorf
bella figura.
2017 55
Allgäu
108
E6
Bad Hindelang
Romantik Hotel Sonne
87541 Bad Hindelang
Marktstraße 15
08324 8970, Oliver Clausnitzer
und Christoph Saur
www.sonne-hindelang.de
Wo die Sonne im Innern strahlt
Die Sonne wärmt des Menschen
Seele: Das Wellness-Angebot des südlichsten
Romantikhotels Deutschlands
entspannt mit Sonnengarten, Blockhaussauna
oder Kräuterdampfbad. Ein
sonniges Gemüt stellt sich auch beim
Spaziergang im Hindelanger Tal ein
oder auf der Winterrodelbahn. Und
erst recht wird der Gast im Restaurant
„Chesa Schneider“ der Sonne verwöhnt:
Mit Schweizer und Allgäuer
Spezialitäten. Kurz:
Ein Tag in der 400
Jahre alten Sonne ist
halt „ebbas bsünders“.
26
G5
Pfronten
Braugasthof Falkenstein
87459 Pfronten-Ried
Allgäu Straße 28
08363 960658, Josef Hensel
www.braugasthof-falkenstein.de
Ein Augenschmaus in jeder Hinsicht
Mitten in Pfronten und direkt neben
dem Bahnhof treffen sich Einheimische,
Ausflügler und weitgereiste Touristen
im Falkenstein. Friedlich genießen
sie gemeinsam das rustikale
Ambiente, das Bier aus dem eigenen
Haus, die Allgäuer Küche, flotte junge
Damen – das ganze Haus ein Augenschmaus.
Ein starker Tipp ist das
Saisonbier samt täglich frischer
Schweinshaxe – da reisen die Kenner
lieber gleich mit dem
Zug an. Und die Kässpatzen
machen jeden
zum Allgäuer …
täglich 12–14 und 18.30–21.30 Uhr
täglich 9.30–24 Uhr
6
F5
Oy-Mittelberg
Gasthof Hotel Rose
87466 Oy-Mittelberg
Dorfbrunnenstraße 10
08366 9820-0, Alfred Endres
www.rose-allgaeu.de
Di–So 11.30–14.30, 17.30–21 Uhr
Wohlfühlen im Heu
Das Oberallgäu ist immer eine Reise
wert. Hier können Sie stundenlang
wandern und eintauchen in die faszinierende
Welt von Seen und Gebirgsketten.
Danach lohnt eine Einkehr im
Gasthaus Rose in Oy-Mittelberg. Familienfreundlich,
mit Allgäuer Spezialitäten
auf der Speisekarte. Schmankerlbüffet
mit Spezialitäten auch aus
der Heuküche. Dazu macht der Seniorchef
Musik oder es trifft sich ein
ganzer Musikantenstammtisch!
Erleben
Sie das Allgäu pur.
66
G2
Bad Wörishofen
Vitalhotel Sonneck
86825 Bad Wörishofen
Am Tannenbaum 1
08247 334900, Cornelia Pilz
www.vitalhotel-sonneck.de
täglich 12–14 und 18–21.30 Uhr
Das komplette Paket
für den Genuss
Wunderbar am Waldrand gelegen, die
Zimmer stilvoll, die Küche regional
und erlesen: So präsentiert sich das
Vitalhotel im Kneipp-Kurort. Entspannung
und Wellness sind angesagt: Im
neuen Nature Vita Spa, in Schwimmbad
und Sauna. Für Tagungen und Seminare
steht professionelle Technik
parat. Wenn die Köpfe rauchen, wird
es Zeit für den Magen, für den kulinarischen
Ausgleich: Die
moderne Showküche
erfüllt jeden Wunsch
und ist offen für Kochkurse,
Küchenparties
oder private Feiern.
87
F3
Sontheim
Dampfsäg
87776 Sontheim
Westerheimer Straße 8
08336 226, Yuri Bilgram
www.dampfsaeg.de
geöffnet bei Veranstaltungen
Schmausen in der alten Säge
Die alte Säge unweit von Memmingen
verzaubert die Besucher mit haus -
gemachten Spezialitäten und mit ihrer
einmaligen Architektur. Die bietet
viel Platz für besondere Anlässe: Firmenfeiern,
Ausstellungen, Hoch -
zeiten, Feste aller Art. Ortrun und
Klaus Bilgram haben hier wahrlich ein
Allgäuer Biotop für den Genuss geschaffen.
Ob in der Halle oder im
Biergarten mit viel Platz für Kinder.
Auch der Wochenmarkt
lockt viele
Freunde – Kino, Konzerte,
Kabarett runden
das Angebot ab.
36
D2
Berkheim
Gasthof Ochsen
88450 Berkheim
Alte Steige 1
08395 92929, Andreas Raidt
www.ochsenberkheim.de
Sonntag Ruhetag
Frisch aus der eigenen Metzgerei
In gemütlich eingerichteten Gasträumen
können Sie die ganze Bandbreite
guter Gastronomie genießen. Eine
sehr umfangreiche Speisekarte lädt
Sie zum Schlemmen ein. Angefangen
bei herzhaft bodenständigen Schwäbischen
Spezialitäten, feinen Gerichten
regionaler Küche, vegetarischer Kost,
Fisch-, Geflügel- und Wildschmankerl
bis hin zu deftigen Brotzeiten und
Vesper. Selbstverständlich wird die
Küche aus der eigenen
Metzgerei bestens versorgt
und bietet zudem
Lieferservice sowie die
Ausrichtung von Feiern
an.
15
E2
Fellheim
Landgasthof zum Adler
87748 Fellheim
Memminger Straße 5
08335 260, Fam. Schiefele
www.landgasthof-zum-adler.de
Di–Do 17.30–22, Fr–So 11.30–14
und 17.30–22 Uhr
Landhausküche auf hohem Niveau
Wahrlich ein Kleinod: Der Adler in
Fellheim. Moderne Küche in einem
Haus mit langer Tradition, mit drei
bayerischen Rauten ausgezeichnet, im
Fernsehen gepriesen – ein Dorfgasthof,
wie er kaum besser sein kann, bis
hin zum magischen Weinkeller. Reinhard
Schiefele bietet aber auch Kochkurse
in seiner kulinarischen Werkstatt:
So locker wie lehrreich. Und so
vielseitig wie die kulinarischen Events
im Adler: Vom Spanferkel
bis zum Hummer.
Und: Die ser Koch
steht auch für jede
Party, für jedes Catering
parat!
30
E3
Memmingen
Gasthof Lindenbad
87700 Memmingen
Lindenbadstraße 18
08331 3278, Stefan Herb
www.gasthof-lindenbad.de
Di–Sa 10–14 und 17–23,
So 10–14 Uhr
Ein Schwarzwälder setzt aufs Allgäu
Das Haus an der Straße, der überdachte
Biergarten am Bach, ein Haus
mit viel Tradition: das Lindenbad. 100
Plätze im Restaurant, gut verteilt auf
mehrere Zimmer – hier will Stefan
Herb seinen Gästen Genuss bieten. Er
bezieht fast alle Produkte aus dem Allgäu
und Schwaben. Neben Siedfleisch
und Bratensulz schaut der Wirt auch
über den Tellerrand und kreiert mediterran
und asiatisch angehauchte Gerichte…
56 2017
65
E3
Memmingen
Grünes Haus Restaurant & Bar
87700 Memmingen
Lindentorstraße 11
08331 2008, Philipp Hebel
www.grueneshaus.com
Erfrischend anders!
Das Grüne Haus: Im Zentrum von
Memmingen. Ein Haus mit zeitlosem
Ambiente. Im Restaurant kocht Chef
Philipp Hebel seit 25 Jahren höchstpersönlich:
Frische, regionale und internationale
Gerichte. Eine Reservierung
ist hier zu empfehlen. In der
Kellerbar sind zahlreiche Events mit
DeeJays, Live-Bands und Kleinkunst
geboten. Geheimtipp: Die Terrasse im
Hinterhof. Jeden Freitag Mittag gibt
es traditionell Kässpatzen!
24
E3
Woringen
Wirtshaus Schwarzer Adler
87789 Woringen
Zellerstraße 1
08331 3408, Martin Kleß
www.adler-woringen.de
Da sott ma schier gar na gau!
Einkehren im Adler heißt ankommen,
sich wohlfühlen und einfach mal
abschalten. Natürlich bei herzhaft
gutem Essen: Koch Martin setzt auf
beste regionale Zutaten, serviert klassisch
Schwäbisches und eigene pfiffige
Ideen. Die Gasträume strahlen
Wärme und Ruhe aus und durch den
barrierefreien Zugang zeigt der Adler
sich für jedes Alter familienfreundlich.
Das Haus ist leicht zu finden:
nicht weit von der A7,
mitten im Ortskern
von Woringen.
Allgäu
Di–Sa ab 18 und
Fr/Sa 12–14 Uhr
Do–Di 9–24 Uhr,
1. Sonntag im Monat Ruhetag
16
E4
Kimratshofen
Gasthof zum Fässle
87452 Kimratshofen
Landstraße 22
08373 8728, Familie Böswald
www.gasthof-faessle.de
Di–So 9.30–01.00 Uhr
Ein Muster von einem Dorfgasthof
Kimratshofen ist ein Allgäuer Musterdorf
zwischen Leutkirch und Kempten.
Und mittendrin das Fässle, in den
alten Zeiten ein Jägerhaus des Fürst -
stifts, seit über 110 Jahren im Besitz
der Familie Böswald und heute ein
Muster von Dorfgasthof. Bertolt
Brecht hat hier die Taufe eines Sohns
gefeiert. Regionale Spezialitäten gibt
es genug, samt Wild und Fisch,
Kuchen und Eis. Auch für Kinder
und Sportler ist das
Fässle gerüstet – zahllose
Wan derwege erschließen
das reizvolle
bäuerliche Hinterland.
98
E4
Weitnau-Wengen
Kräuterhof „ProKräuter“
87480 Weitnau-Wengen
Widmannsried 1b
08375 974623, Brigitte Dinser
www.prokraeuter.de
Fr 9–21 Uhr, Sa 14–18 Uhr,
So 10–18 Uhr
Kräuter mit allen Sinnen erleben
Im Wengener Tal, zwischen Isny und
Kempten, liegt ruhig der Kräuterhof
von Familie Dinser. Kräuter und gutes
Essen sind hier Leidenschaft und so
verwöhnt die Familie ihre Gäste mit
frischen regionalen und saisonalen
Gerichten, hausgemachten Kuchen,
eigenen Kräutertees und Kräuterschorlen.
Viele Produkte stammen
vom Hof oder von Allgäuer Direkt -
vermarktern. Mit sonntäglichem
Brunch, Themenbuffets,
Kräuterseminaren
und dem LandZunge-
Abend am Freitag begeistern
Dinsers ihre
Gäste.
Wir basteln für Sie auch im Internet
Das Magazin LandZunge weist Ihnen den Weg: Zu den rund
80 ausgesuchten Gasthöfen in der ABO-Region Allgäu-Bodensee-Oberschwaben.
Parallel finden Sie unsere Vorzeige-
Betriebe auch im Internet unter www.landzunge.info. Im
Moment arbeiten wir mit viel Ehrgeiz an einer neuen Homepage,
die noch mehr Service für die guten Gäste bieten will.
Damit Sie noch schneller zur nächsten Einkehr finden. Mit
vielen Tipps aber auch zu ausgewählten Erzeugern, für Touren
und Wanderungen.
75
D4
Urlau
Rössle Haselburg
88299 Leutkirch
Haselburg 1
07561 9834501, Familie Pferdt
www.roessle-haselburg.de
Mi–Fr 11–14 und ab 17 Uhr,
Sa/So ab 11 Uhr
Ein altes Gasthaus
in neuem Gewand
Mit dem Rössle der Familie Pferdt hat
die LandZunge ihren ersten Mustergasthof
gewonnen. Ideal gelegen, zwischen
Leutkirch und Isny, hat der
Neubau den alten Charme der ehemaligen
Bauernwirtschaft bewahrt. Alle
fünf Partnerbrauereien der Land-
Zunge sind im Rössle vertreten. Nahezu
alles, was auf den Tisch kommt,
stammt streng aus der Region. Ganz
praktisch daher: der
Hofladen mit regionalen
Produkten.
63
D4
Urlau
Historischer Dorfgasthof Hirsch
88299 Leutkirch
Unterer Dorfweg 4
07567 182330, Tobias Schwägele
www.dorfgasthof-hirsch.de
Do/Fr 17–24,
Sa/So 11–24 Uhr
Hier erlebt der Gast Geschichte
Ein Dorfgasthof aus dem Bilderbuch.
Mitten im Dorf neben der Kirche.
Sorgsam renoviert, nach langem
Dorn röschenschlaf. Die historische
Schankstube von 1906 und der Tante
Emma-Laden von 1920 entführen die
Gäste in eine entschwundene Wirtshaus-Kultur.
So hat der Hirsch im
Wettbewerb „Vorbildlicher Dorfgasthof“
gewonnen. Der Feststadl ist ideal
für jede Hochzeit, in schmucken Zimmern
lässt es sich angenehm
übernachten.
61
D4
Leutkirch
Brauereigasthof Mohren
88299 Leutkirch
Wangener Straße 1
07561 98570, Familie Pferdt
www.brauereigasthofmohren.de
Mo, Mi–Fr 10–14 und ab 17.30 Uhr
Sa/So 10–14, ab 18 Uhr
LandZüngle frisch von der Quelle
Rund 400 Jahre hat der Mohren auf
dem Buckel und doch scheint er
rundum taufrisch. Direkt an der
Eschach ziert er das verzauberte Ensemble
der Brauerei Härle. Wer den
Mohren besucht, kann das Land -
Züngle praktisch aus der Quelle ge -
nießen. Noch mehr Genuss kommt
aus der gerühmten Küche von Manfred
Pferdt, der ganz auf die Region
und auch mal auf Bio setzt. Modernen
Komfort bieten auch
die Zimmer im historischen
Gemäuer, samt
Frühstücksbuffet vom
Feinsten …
2017 57
Allgäu
102
D3
Kißlegg-Dürren
Farny Hotel – Hofgut Resort
88353 Kißlegg
Dürren 1
07522 972880
www.farny-hotel.com
11.30–21 Uhr
Eine Oase neben der Autobahn
Was für eine Wiedergeburt: Das Hofgut
Dürren mit der historischen Wirtschaft
der Brauerei Farny präsentiert
sich nach langem Dornröschenschlaf
sorgsam renoviert, mit einer regionalen
Küche vom Feinsten, dem großen
Biergarten und dem neuen modernen
Hotel, standesgemäß in Allgäuer
Schindeln gekleidet. Direkt an der
A96 und direkt neben der Argen ist
eine Oase entstanden, die wie ein
Magnet Einheimische
und Gäste anzieht!
Eine Oase und eine
Bühne: Natur und Kultur,
Komfort und Genuss
vereinen sich.
95
D4
Kißlegg
Brauereigasthof Schlosskeller
88353 Kißlegg
Fürst-Maximilian-Straße 3
07563 91090
P. Eisenhöfer und G. Bröhm
www.kisslegger-kellerbraeu.de
Mi–Sa ab 16 Uhr, So ab 10 Uhr
Der neue Treff in Kißlegg
Der Schlosskeller: Mitten im kleinen
Städtchen Kisslegg eine feste Größe.
Für die Einheimischen, die Vereine
und viele Gäste. Die Küche von
Patrick Eisenhöfer gibt sich betont
bodenständig. Frisch auf den Tisch,
lautet das Motto, die Produkte stammen
meist aus der Nähe. 2014 re -
noviert und ausgebaut, hat sich der
Schlosskeller neu aufgestellt. Mit
Party stadel, Sudhaus, Kegelbahn und
Biergarten. Mit Räumen
für Urlaub, Tagungen
und mehr…
56
C4
Wolfegg
Gasthof zur Post
88364 Wolfegg
Rötenbacher Straße 5
07527 96140, Familie Dorn
www.hotel-post-wolfegg.de
täglich 7–24 Uhr
Im Herzen von Natur und Kultur
Heimelig und bodenständig – mit
moderner Anmutung: Der Gasthof zur
Post ist der Treffpunkt schlechthin.
Wo früher die Pferde gewechselt
wurden, kreuzen sich heute die Wege
der Radler, Autowanderer und des internationalen
Konzertpublikums. Aus
der Frische der Region, mit Spezialitäten
aus Wasser und Wald, zaubert
der Chef Schwäbisches und Kreatives
– wahrlich ein Genuss für Gaumen
und Seele! Entspannung
bieten auch der
parkähnliche Garten
und der Biergarten mit
großen Kastanien.
58
D3
Dietmanns
Gasthaus zum Adler
88410 Bad Wurzach
Ochsenhauser Straße 44
07564 91232,
Iris und Dieter Hierlemann
www.adler-dietmanns.de
Mo–Sa 17–24 Uhr,
So, feiertags 11.30–22 Uhr
Kabarett und Kulinarik
Eine Kombination, die auf der Zunge
zergeht: Kabarett und Küche. Dieter
Hierlemanns messerscharfer Sinn für
das, was Gaumen, Herz und Hirn erfreut,
hat aus dem Adler in Dietmanns
etwas ganz Besonderes gemacht. Ausgesucht
ist sein Kabarettprogramm,
genauso die Speisekarte. Der Self -
made mann serviert in der gemüt -
lichen Gaststube Leckerbissen von
bürgerlichrustikal bis vegetarisch -
exotisch. Noch besser
schmeckt’s nach
einem ausgedehnten
Spaziergang durch das
Wurzacher Ried.
Oberschwaben
72
D3
Gospoldshofen
Käserei Vogler/Sennerstüble
88410 Bad Wurzach
Simon-Göser-Straße 11
07564 3583, Jörg Vogler
www.kaeserei-vogler.de
Mo/Di 9–12 und 15–19, Mi 9–12,
Do–So 9–19, Fr bis 23 Uhr
70
C1
Ehingen-Berg
Landgasthof & Hotel zur Rose
89584 Ehingen
Graf-Konrad-Straße 5
07391 70830
Familie Zimmermann
www.rose-berg.de
täglich 11–14 und 17–23 Uhr
Ein Schlaraffenland
für Käse-Freunde
Ein Geheimtipp im schönsten Allgäuer
Hinterland bei Bad Wurzach:
Sennerei und Wirtschaft und Käse-
Museum zugleich! Der perfekte Ausflug:
Erst ein Spaziergang von Hof zu
Hof, dann Käsemeister Jörg über die
Schulter schauen, seine alten Schätze
bewundern, das Beste aus der Region
einkaufen und dann zur Krönung im
Sennerstüble schmausen. Von April
bis Oktober jeden Donnerstag
ab 14.30 Uhr,
kostenloses „Schau -
käsen“.
Romantisch schlemmen mit Niveau
Das von Familie Zimmermann ge -
führte Haus wurde 1870 gegründet.
Die Rose ist kinderfreundlich und
überzeugt mit regionalen und saisonalen
Spezialitäten, darunter Gerichte
von Rindern vom Rosenhof. Gewürzt
wird mit Kräutern aus Rosenwirts-
Gärtle. Der Charme des Hotels mit
seinen 32 komfortablen Zimmern
liegt im stilvollen Ambiente und herzlicher
Gastfreundschaft. Dazu: der
schöne Blick von
Wintergarten, Terrasse
und Biergarten auf die
Schwäbische Alb und
das Donautal.
59
D3
Hauerz
Gasthof – Metzgerei Adler
88410 Bad Wurzach-Hauerz
Mühlhaldeweg 3
07568 267, Familie Willburger
www.beste-wirtschaft.de
Do–Di 8–22 Uhr
110
C1
Ehingen
Ehinger Rose
89584 Ehingen,
Hauptstraße 10
07391 2737, Familie Bürkle
www.ehingerrose.de
Di–So 11–14 und ab 17 Uhr
Schmausen & Schlafen
auf gut Schwäbisch
„Hier läuft’s noch nicht vom Fließband,
hier schafft man noch mit Herz
und Hand. Wie es seit langer Zeit in
Brauch, zum Wohl des Kunden und
des Meisters auch“. So steht’s in der
Speisekarte – das schmeckt man,
schließlich stammt alles aus der
eigenen Metzgerei. Und danach
einen Verdauungsspaziergang durch
die Hauerzer Bachtäler. Der schönste
Platz im Sommer: die
romantische Freiterrasse
auf dem früheren
Schankplatz. Großer
Festsaal.
Ein Familienbetrieb mit viel Herz
Die Ehinger Rose: Ein Familienbetrieb
mit Herz – im Herzen von Ehingen.
Küchenmeister Marc Bürkle und
seine Familie leben die Gastronomie
mit Leidenschaft. Die feine Küche für
Groß und Klein ist saisonal orientiert,
sie verbindet schwäbische Schmankerl
mit Tradition. Der Fest-Stadel und
der idyllische Innenhof runden die
Palette des ***Sterne-Hotels ab. Das
historische Haus aus dem Jahr 1593
wurde mit viel Stil und
Liebe zum Detail renoviert.
58 2017
35
C2
Ummendorf
Gasthof Gaum
88444 Ummendorf-Bahnhof,
Bahnhofstraße 7
07351 34010, Harald Martin
www.gasthof-gaum.de
Di Ruhetag
Familienfreundlich mit guter Küche
Ein Gasthof für Jung und Alt, für Feinschmecker
wie für Vereine. Aus gezeichnet
für seine Familien freund
lichkeit und aufgenommen in die Eurotoque,
die Europäische Union der
Köche, die sich für Qualitätsbewusstsein
und gesunde Ernährung engagieren.
Das spricht für sich – da kommt
jeder auf seinen Geschmack. Im gemütlichen
Biergarten, in dem immer
wieder beliebte Veranstaltungen stattfinden,
lässt sich’s gut
verweilen.
15 Jahre LandZunge: Ein Jubiläum!
Kaum zu glauben: Die Aktion LandZunge hat bereits 15 Jahre
auf dem Buckel. Ihr Ziel aber ist aktueller denn je: Das Beste
aus der Region in den besten Gasthöfen für die besten Gäste.
So einfach im Dreiklang lässt sich die „Philosophie“ der Land-
Zunge formulieren. Einfach gesagt, aber nicht immer so einfach
hinzukriegen: Aber wir fühlen uns auf dem richtigen Weg. Mit
neuen Gasthöfen, neuen Produkten, aber auch manchem Rückblick
im Stolz: So präsentieren wir in diesem und im nächsten
Heft des Jubiläumsjahrs auch manche Wiederholung – Déjà-
Vu!
76
C2
Oggelshausen
Gasthof Löwen
88422 Oggelshausen
Biberacher Straße 8
07582 8163, Reiner Dangel
www.loewen-oggelshausen.de
Di–So ab 10 Uhr
38
C2
Steinhausen
Landgasthof zur Linde
88427 Steinhausen
Ingoldinger Straße 2
07583 2381, Bernd Heinzelmann
www.Zur-Linde-Steinhausen.de
Mi–So 11.30–14 und 17.30–21 Uhr
Di ab 17 Uhr
Der Löwenhunger wird hier gestillt
Haben Sie schon einmal in einem
„Skulpturenstüble“ gespeist? Nein –
dann lassen Sie sich in diesem Ambiente
doch verwöhnen von moderner,
gutbürgerlicher Küche, Spezia -
litäten der Saison, mit dem Flair
Schweizer Küche. Doch auch im rus
tikalen Gastraum oder dem Festsaal
dieses historischen Braugasthofs aus
dem 17. Jahrhundert lassen sich ge -
mütliche Stunden verbringen oder besondere
Anlässe feiern.
Und wenn Sie zu
Hause groß auf tischen
wollen: Reiner Dangels
Partyservice bietet
auch hier Besonderes.
Bei der schönsten
Dorfkirche der Welt
Steinhausen – weithin bekannt für die
„schönste Dorfkirche der Welt“ –
bietet auch leiblichen Genuss mit Tradition.
Die Linde, schon seit Jahr -
hunderten Hort nicht nur für Pilger,
überzeugt Stammgäste und Reisende
mit herzlicher Gastlichkeit, bodenständigen
Gerichten, regionalen Köstlichkeiten
und heimeligem Ambiente.
Moderne Gastzimmer, die Gartenterrasse
mit südlichem
Flair … hier ist gut
Ein kehr halten. Ge -
nießen mit Gottes
Segen …
Oberschwaben
52
C3
Aulendorf
Gastwirtschaft zum Rad
88326 Aulendorf
Radgasse 1
07525 9221-0, Fam. Spähn
www.ritterkeller.de
täglich 10–24 Uhr
Wo die Gäste ihre Sorgen vergessen
Das Rad hat eine lange Geschichte,
seit 80 Jahren ist es im Besitz der
Familie Spähn, mit Oliver Spähn aber
hat es zum Höhenflug angehoben. Ob
Hotel mit seinen originellen Zimmern
oder der Ritterkeller mit Spektakel, im
Rad wird viel geboten. Und im Gasthof
selbst eine streng regionale
Küche, mal gesund und leicht, mal
schwäbisch-deftig. Vor oder nach dem
Essen lohnt sich ein Besuch im re -
novierten Schloss von
Aulendorf – direkt nebenan.
40
C3
Hittelkofen
Landgasthaus Rose
88339 Bad Waldsee
Osterhofer Straße 6
07524 6604, Familie Krattenmacher
www.rose-hittelkofen.de
Mo+Fr ab 11 Uhr, Di+Mi ab 17 Uhr,
Sa+So ab 10 Uhr
Hausgemachte Köstlichkeiten
Die Rose lebt Familientradition. Und
das seit 1833. Familie Krattenmacher
setzt alles daran, dass ihre Gäste die
Zeit genießen – in der traditionellen
Gaststätte oder im lichtdurchfluteten
Rosenpavillon. Im Sommer lädt die
Terrasse mit Blick ins Grüne ein.
Ganz dem Erbe verpflichtet setzt auch
die Küche auf Vielfalt, Ehrlichkeit und
Geschmack: Gekocht wird regional,
am liebsten mit eigenen Produkten
wie Damhirsch, Forellen,
Rindfleisch und
Kartoffeln. Für die Kinder:
der Spielplatz am
Dam hirsch gehege.
39
C3
Mattenhaus
Hotel-Landgasthof Kreuz
88339 Bad Waldsee
Mattenhaus
07524 9757-0, Horst Schmidt
www.hotel-kreuz.de
So–Do 11–21.30 Uhr,
Fr–Sa 11–14 Uhr (Okt–Mai: Sa Ruhetag)
Erste Adresse in
Allgäu-Oberschwaben
Das Kreuz ist so etwas wie das Tor zur
Region – auch der Bodensee lässt
schon grüßen. Seit dem 15. Jahrhundert
werden am „Wege Kreuz“ Gäste
bewirtet. Selten aber gelingt die Kombination
aus Tradition mit Biergarten
und regionaler Küche mit dem Komfort
im modernen Hotel so gut. Auf
der abwechslungsreichen Speisekarte
findet man zwischen Krautkrapfen
und Krustenbraten
auch feine Gerichte
mit Kräutern vom eigenen
Bauerngarten …
34
C3
Bad Waldsee
Restaurant Scala
88339 Bad Waldsee
Wurzacher Straße 55
07524 9787773, Conny Frick
www.restaurant-scala.de
11.30–23 Uhr, So ab 9.30 Uhr
Di Ruhetag
Mit See-Blick nobel speisen
und feiern
Die Lage am Stadtsee: Einfach herrlich.
Das Ambiente: Nobel und einladend.
Ideal für jedes romantische Dinner
zu zweit. Für ein festliches Essen
mit der Familie. Der perfekte Ort für
ein „Sundowner in Chillout-Atmosphäre“,
so Gastgeberin Conny Frick.
Will sagen: Den Abend genießen, entspannen
mit Musik und feinem Essen.
Mit Produkten der Region und mit
einem Hauch von Orient
– Conny Frick war
Küchenchefin im Sultanat
Oman. Das neue
Scala: Individuell. Modern.
Köstlich.
2017 59
Oberschwaben
41
C3
Hopfenweiler
Gasthaus Versteigerungshalle
88339 Bad Waldsee
Hopfenweiler 12
07524 7926, Familie Spieß
www.gasthaus-versteigerungshalle.de
Do–Di 11–14 Uhr und
Do–So ab 18 Uhr
43
B3
Vorsee
Vorseer Stallbesen
88284 Wolpertswende
Vorsee 10
07502 9124430,
Stefan Fürst & Thomas Deuringer
www.vorseer-stallbesen.de
Mi–Sa ab 17 Uhr,
So ab 11 Uhr
Wie das Land und seine Menschen
Voller Charakter, authentisch und gut:
So soll die Küche in der Gaststätte zur
Versteigerungshalle sein. Das ist nicht
nur der Wunsch der Landwirte, die
jeden zweiten Mittwoch im Monat
zu Viehauktion und Einkehr nach
Hopfenweiler kommen. Es ist auch
der Anspruch von Familie Spieß, die
ihre Gäste mit frischen regionalen Genüssen
und viel Handgemachtem begeistert.
Kurz: Eine anspruchsvolle
Küche in einem ungewöhnlichen
Ambiente.
Dieses Jahr feiert die
Gaststätte Versteigerungshalle
ihr 30-jähriges
Jubiläum.
Oase mit Sonntagsbraten
Vorsee: Ein wunderbarer kleiner Weiler
samt See und gleich zwei Wirtschaften.
Der Bauerngarten Vorsee
markiert den Weg an der Bundesstraße
nach Saulgau zu dieser Oase.
Mittendrin der Stallbesen von Stefan
Fürst – seit vielen Jahren ein Ausflugsziel
mit einem großen Freundeskreis.
Hier treffen sich Künstler und Landwirte.
Inzwischen wagt der Stallbesen
neue Wege: Neben Dinnete und Bratkartoffeln
gibt es jetzt
auch Fisch und feine
Salate, Ochsenbacken
und den beliebten
Sonntagsbraten.
42
C3
Gaisbeuren
Hotel Gasthaus Adler
88339 Bad Waldsee
Bundesstraße 15
07524 998-0, Familie Bösch
www.hotel-gasthaus-adler.de
Fr–Mi 8–23 Uhr
85
C4
Baienfurt
Gasthof Pension Lindenhof
88255 Baienfurt-Niederbiegen
Am Bahnhof 4
0751 561620, Familie Maier
www.gasthaus-lindenhof.com
Di–So 11–14, 17–24,
Sa 17–22, So 11.30–22 Uhr
Wo jeder Halt machen muss
Vielleicht der schönste Halt zwischen
Ulm und Bodensee: Der Adler in Gaisbeuren.
Direkt an der B30 lockt der
attraktive, uralte Gasthof – unverkennbar
ehemalige Poststation. Die
einstige Brauerei ist heute ein modernes
Tagungshotel, die Gaststube aber
wahrt den alten Charme der typischen
Dorfwirtschaft. Einheimische
wie Fremde lieben die feine Küche
mit vielen regionalen Produkten. Und
nicht nur die Rad -
fahrer schätzen den
wunderbaren Biergarten
im grünen Innenhof
zwischen Hotel,
Gasthaus und Kirche.
Mittendrin und doch für sich
Nur wenige Minuten von Weingarten
oder Ravensburg und wir finden den
Lindenhof mit einem der schönsten
Kastaniengärten der Region – direkt
am Radweg durch das Schussental.
Spargel und Erdbeeren, Kartoffeln
und Obst samt Edelbränden gedeihen
direkt vor der Haustüre. Die Küche
ist leicht und frisch, „schwäbisch
und mediterran“, Kuchen und sogar
Pralinen werden selbst gemacht, und
oft genug gibt es sogar
Musik im Gasthaus.
Ganz nach Ihrem Geschmack!
Druck | Präzision | Perfektion
Marquart
Wir bieten
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in brillanter Qualität!
In sämtlichen Formaten,
Formen, Auflagen und
auf allen Papierarten!
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Saulgauer Straße 3· 88326 Aulendorf
Telefon 07525/522· Fax 07525/547
e-mail: info@druckerei-marquart.de
54
C4
Weingarten
AKZENT Hotel Altdorfer Hof
88250 Weingarten
Burachstraße 12
0751 50090, Familie Unglert
www.altdorfer-hof.de
Do–So 11.30–14 Uhr,
Mo–Sa 18–22 Uhr
114
C4
Eggenreute
Landgasthaus Klosterhof
88239 Wangen-Karsee
Eggenreute 3
07506 9515480, Thomas Matheis
www.eggenreute.de
Mo, Do, Fr ab 17 Uhr
Sa ab 14, So ab 11 Uhr
Bewacht von der Basilika
Das Ambiente ist stilvoll, das Hotel
komfortabel, die Küche weithin bekannt:
der Altdorfer Hof in Wein -
garten. Familiär seit fast 40 Jahren. Im
Herzen Oberschwabens führen kurze
Wege nach Ravensburg, zum Bodensee,
zum Altdorfer Wald – Kultur und
Natur rundum. Der kulinarische Genuss
reicht vom Candle-light-Dinner
bis zu Festlichkeiten mit 100 Per -
sonen. Die Küche ist kreativ und international,
regionale
Pro dukte aus der heimischen
Küche stehen
aber stets im Blickpunkt.
Ein Juwel im Hinterland
Ein Haus mit Charme und Geschich -
te: Der Klosterhof in Eggenreute. Mitten
in der attraktiven bäuerlichen
Landschaft zwischen Karsee und
Wald burg. 1155 erstmals erwähnt,
mehr als 500 Jahre im Besitz des Klosters
Weingarten und Sommerquartier
für Kühe. Für die Viehhändler gab es
Bier und Vesper, so entstand die heutige
Gastronomie. Thomas Matheis
will das reizvolle Ensemble mit guter
ländlicher Küche zum
Ausflugsziel machen.
Tipp: Einkaufen bei
Waldburger Schinken
oder Vom Fass. Ein -
kehren im Klosterhof.
55
C4
Vogt
Gasthof zum Paradies
88267 Vogt
Ravensburger Straße 8
07529 7708, Familie Baur
www.gasthof-paradies.de
Di–So 7–24 Uhr
109
C4
Grünkraut
Gasthaus zum Amboss
88287 Grünkraut
Friedach 15
0751 62273, Tanja und Stefan
Forstenhäusler GbR
www.gasthaus-amboss.de
Mo–Sa 17–23 Uhr
Ein Gasthof der viele verzaubert
Jede Jahreszeit eine neue Welt – fröhlich
& phantasievoll! Im „Paradies“
zu Vogt: Genießen und feiern Sie mit
2–300 Personen mit Firmen, Familien
und Reisegruppen in schönster
Landschaft: Südterrasse mit mediterranem
Flair, regionale Küche für Genießer,
verzauberte Gaststuben und
der beliebte Paradies-Saal. Wohnen
Sie in Hochzeitssuite und Familienzimmer,
ein Herz für Kinder. Spielwiese
und Kegel -
bahnen, Barockstraße,
Tanz, Silvester mit
Livemusik, 10 Minuten
zur A96.
Eine Oase nahe der Stadt
Zwei Schwestern entlocken dem Amboss
neue Töne: Susanne Schäfer und
Tanja Forstenhäusler haben ein attraktives
Gästehaus neu gebaut, das Restaurant
neu möbliert und einen Biergarten
mit viel Flair und Hasen für die
Kinder geschaffen. So ist der Gasthof
in der Nähe von Ravensburg jeden
Ausflug wert. Für das gute Gefühl der
Gäste legen sich die Schwestern
mächtig ins Zeug. Die Küche ist gutbürgerlich
im besten
Sinne, die Räume sind
so flexibel, dass sie für
jede Feier und Fest
den idealen Rahmen
bilden.
Oberschwaben
105
B4
Ravensburg
Hotel Restaurant Bärengarten
88213 Ravensburg
Schützenstraße 21
0751 189707-20
Carmen Bachhofer
www.baerengarten.de
Di–Sa ab 11.30 Uhr
Wo die Ravensburger Seele lebt
Der Bärengarten ist so etwas wie der
heilige Gral von Ravensburg. Jedenfalls
zum Rutenfest. Jetzt aber schlägt
der Bärengarten ein neues Kapitel auf:
Die ehrgeizige Küche ist regional orientiert,
die Ravensburger sollen das
ganze Jahr gelockt werden, das originelle
Ambiente die Bühne für viele
Events bieten – bis hin zum Public
Viewing beim Fußball. Für Genießer
gibt es sogar Dry Age-Fleisch, das in
der Gaststube reift!
Kurz: Entstanden ist
ein urbanes Restaurant
mit Bistro-Atmosphäre…
107
B4
Höchsten
Berggasthof Höchsten
88636 Illmensee-Höchsten
Höchsten 1
07555 92100, Hans-Peter Kleemann
www.hoechsten.de
täglich 7 –24 Uhr
Genießen auf dem Dach der Region
Wer den Blick vom Höchsten nicht
kennt, hat Oberschwaben noch nicht
erlebt. Denn schon die Anfahrt über
die Dörfer ist ein Erlebnis – vor allem
mit dem Rad. Und dann weitet sich
der Blick bis zum Bodensee – und
lockt der Berggasthof mit Hotel und
Biergarten. Und mit schwäbischer
Hausmannskost oder Leckerbissen für
Feinschmecker. Qualität ist oberstes
Prinzip und die meisten Produkte sind
regional: die Forellen
aus dem Deggenhauser
Tal, das Rindfleisch aus
dem eigenen Naturland-Hof
– selbst geschlachtet.
50
B4
Bavendorf
Landgasthof Kreuz
88213 Ravensburg-Bavendorf
Markdorfer Straße 4
0751 91264, Claudia Stehle
www.kreuz-bavendorf.de
Di–Fr und So 11–14 und ab 17 Uhr,
Sa ab 17 Uhr
Auf den Spuren der Humpis
Der in der 4. Generation geführte
Landgasthof möchte Sie im ältesten
Haus im Dorf gerne mit schwäbischer
Gastlichkeit und ehrlicher Küche verwöhnen.
Ob zur Familienfeier oder
Tagung im neu renovierten Saal, ob
im frisch gestalteten Biergarten, ob als
Reisegruppe mit Bus, oder einfach
zum günstigen Mittagstisch, wir heißen
unsere Gäste herzlich willkommen.
Ab Januar können Sie unsere
neugebauten Ferienwohnungen
mieten
und von hier aus zu
den schönsten Ausflugszielen
rund um
den Bodensee starten.
45
B4
Limpach
Naturhotel Mohren
88693 Deggenhausertal
Kirchgasse 1
07555 9300, Fam. Waizenegger
www.naturhotel-mohren.de
Mi–So und
feiertags 11.30–21.30 Uhr
Auf dem Berg schmeckt alles besser
Limpach: Ein idyllischer Flecken über
dem Deggenhauser Tal, der Bodensee
in Sicht. Eine Idylle in Bio: Der
Gutshof und das Landhotel. Allein
Produkte aus der Region dürfen in die
Küche mit ihrem sehr guten Ruf.
Im Mohren ist auch für Tagesgäste
„Pause vom Alltag“ angesagt – mit
Sauna, Massage und Bio-Menü. Die
Hotelgäste genießen die einzigartige
Entspannungwelt aus Holz, Glas und
Stein mit Kaminecke,
Ruheräumen, Tee-Bar,
Tauchbecken und
vielem mehr.
2017 61
DAS WAHRZEICHEN
VON LINDAU
Wer Lindau liebt,
der liebt auch
Lindauer INSEL WEISSE.
Unsere Stadt – unser Bier
VitalZunge:
Große Küchen setzen auf die Region
Das Beste aus der Region in die besten
Küchen: So lautet das einfache Konzept
der LandZunge. Und dies gilt nicht
minder für unsere „große Schwester“,
für das Projekt VitalZunge. Sieben Groß -
küchen der Region, sieben eigen -
ständige, selbstbewusste und höchst
unterschiedliche Kandidaten haben
sich inzwischen unter dem Siegel Vital-
Zunge vereint. Sie demonstrieren, dass
trotz enger Etats ein Bekenntnis zur
Region in und mit der Küche möglich
ist.
Denn eines ist klar: Wenn noch mehr
Großküchen zu uns stoßen, wenn sie
sich verpflichten, möglichst viele re -
gionale Produkte einzusetzen, dann
wäre dies ein enormer Schub für die Lieferanten,
für die bäuerlichen Erzeuger.
Vor allem beim Thema Rindfleisch,
denn mit den Weiderindern pflegen die
Landwirte unsere Landschaft. Also: Ihr
Köche und vor allem Ihr Verantwort -
lichen für den Geldbeutel – nehmt Euch
ein Beispiel an den Pionieren der Vital-
Zunge!
Ob Kantinen, Kliniken, Kurorte – das
Projekt VitalZunge ist breit aufgestellt.
Vom Feriendorf Eglofs über das Se -
niorenzentrum Oberstaufen bis zum
Menü-Service Allgäu (msa) in Sont -
hofen reicht die Palette. Das Ziel der
VitalZunge ist klar: Die Großküchen
verlangen nach Qualitätsprodukten in
großer Menge. Wenn sie dabei in der
Region zugreifen, dann bedeutet dies
deutlich mehr Nachfrage. Unser Traum
ist daher: 20 Großküchen in Allgäu-
Oberschwaben unter dem Siegel Vital-
Zunge vereinen!
Warum ist der Weg dorthin so müh -
sam? Allzu oft regiert in den Groß -
küchen alleine das Diktat des Etats!
Wenn der Tagessatz für ein gutes Essen
aber allzu knapp ausfällt, dann kann
auch ein ehrgeiziger Koch sich nur billige
Waren leisten. Höchste Zeit daher,
dass das gute Essen in der Region als Politikum
ersten Ranges begriffen wird.
Höchste Zeit, dass die Entscheidungsträger
mehr in ihre Küchen investieren.
Zum Wohle der Region und ihrer Gäste.
Denn auch und gerade eine Krankenhaus-Küche
kann und soll mit dem
guten Essen punkten!
msa Sonthofen
Versorgt die Kliniken im Oberallgäu
BBW Ravensburg
Ein starker Partner für Schulen und Kitas
Seniorenzentrum Oberstaufen
Höchster Genuss auf die alten Tage
Familiendorf Eglofs
Futtern wie bei Muttern …
Ess-Bar Friedrichshafen
Frisch und schmackhaft
in der Zeppelin-Kantine
Klinik Tettnang
Ein gutes Essen macht schneller gesund
Schmieger
Metzgerei und kleine Großküche
in einem
2017 63
Foto: Arno Thelen
Lindau am Bodensee. Eine Marke für
sich. Eine Stadt wie keine andere. Königlich
bayerisch, am See und am Fuß der
blauen Berge. Kein Wunder, dass so viele
Menschen hierher ziehen wollen, hier
leben wollen. Gut leben und Genießen.
Am See und im See – denn die Insel ist
ja der heilige Gral von Lindau.
Für die Genießer gibt es jetzt einen
neuen Edelstoff – und der trägt die Insel
selbstbewusst im Namen: Die neue
Insel-Weisse. Prickelnd, ideal für die
stimmungsvollen Momente am See, so
lebendig, so anregend wie die Stadt.
Siehe da: Kaum hat das „Lindauer Hell“
im vergangenen Jahr so für Furore gesorgt,
schon kommt mit dem neuen
Weizenbier der nächste Coup. Lindau
steht für Bayern und Bayern für das so
erfolgreiche Comeback des Weizen- oder
Weissbiers. Für die jüngeren Genießer:
Bis Mitte der 60er Jahre des vergangenen
Jahrhunderts fand sich so gut wie
kein Weizenbier in unseren Landen…
Die Insel-Weisse ist eine echte Spezialität,
mit einer speziellen Hefe hoch vergoren.
Mit vielen Liebhabern vorab probiert,
denn der Name Lindau steht als
Garant für Genuss. Nur am Rande notiert,
aber sicher wichtig: Alle Rohstoffe
stammen aus Bio-Qualität, der Hopfen
natürlich aus nächster Nähe. Gebraut
wird das edle Getränk mit einer Stammwürze
von 11,6 Prozent wie das Lindauer
Hell in der Braumanufaktur Simmerberg
– dem alten Schwesterbetrieb der
Inselbrauerei, mit 310 Jahren Brautradition.
Kurz: Mit so einem Glas wird der
Abend am See noch schöner. Oder
schon mal der Mittag. Stichwort Glas:
Auch das ist speziell, mit Struktur, damit
sich der Genießer auch sicher halten
kann…
Wo die Welt immer heller
64 2017
PR
Romantisches Weißbier!
Der Künstler Jeff Koons wird hoch gehandelt,
seine Werke kosten Millionen. Auch
wenn böse Kritiker seine Arbeiten eher als
Kitsch verspotten. Wie dem auch sei, in
einem Interview mit dem Magazin der
Süddeutschen Zeitung hat er zum Schluss
immerhin das Weißbier sprachmächtig
zum Kunstwerk erklärt:
„Weißbier zu trinken ist für mich ein romantisches
und bewusstseinserweiterndes
Erlebnis. Das Fortpflanzungsaroma
der Hefe, die Sinnlichkeit der aufsteigenden
Kohlensäurebläschen, die kompakte
Textur des Schaumes, das ästhetische Zusammenspiel
von Gelb und Weiß – ich
liebe einfach alles an Weißbier. Wenn ich
es trinke, fühle ich mich biologisch und
spirituell mit dem Leben vereint.“ Ja, ich
gestehe, kitschig schöner lässt sich der
Genuss nicht beschreiben! Und nach dem
zweiten Weißbier bin ich sogar mit seiner
Kunst vereint…
wird!
2017 65
K Ä SE KOMMT AUS KIMR ATSHOFEN
Allgäu
Allgäu Milch Käse eG
natürlich und nachhaltig
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traditionelle Spezialitäten
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Die Käsemanufaktur Allgäu
unvergleichliche Innovationen
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Déjà-Vu
Für Sie probiert:
Wenn der Wein
den Geist aufrichtet…
Ein Anruf am Abend: „Aufricht“ klingt es aus dem Apparat. Das kann doch wohl nur? Tatsächlich:
Manfred Aufricht ruft mich persönlich an und lädt mich in seine Weinberge am Bodensee
ein! Der Star unter den Bodensee-Winzern will meine Allgäuer LandZunge rot und weiß verwöhnen,
vielleicht sogar mit einem gelben Wein. Notizen von einer weinseligen Probe. Mit
Chauffeur…
Schon der erste Besuch hat mich sogleich
verführt: Diese Lage direkt am
See, das andere Ufer mit Konstanz im
Blick, Segel auf dem stillen See, der Zeppelin
schwebt am Himmel – wo sonst
könnte eine Weinprobe schöner ausfallen
als hier am Ufer des Bodensees. Und
in diesem einmaligen baulichen Ensemble
einer Winzerfamilie aus Leidenschaft:
Elegant und doch schlicht, edel,
aber nicht protzig – ein Ort zum Wohlfühlen.
Manfred und Robert Aufricht zählen zu
den bekanntesten Winzern am Bodensee.
Gastgeber Manfred erklärt mir die
Vorzüge des Sees: Direkt am See ge -
deihen die Reben, an diesem fast medi -
terranen Flecken, und doch sind die
Weinberge nirgendwo nördlich der
Alpen so hoch wie hier. Viel Sonne, im
Wechsel mit kühlen Nächte machen den
See-Wein einzigartig. Wenn dann noch
das Terroir passt und der Ehrgeiz des
Winters groß ist, dann kriegen wir hier
in der Region, vor der Haustüre edle
Tropfen zu fairen Preisen. Einmal mehr:
wozu in die Ferne schweifen!
Höchste Zeit daher, dass auch die Land-
Zunge sich mit dem See anfreundet und
den guten Wein zum Thema macht.
Einen ersten Versuch haben wir im
württembergischen Kressbronn gemacht,
dann haben wir ein ganzes See-
Menü von Ralf Hörger mit Weinen von
Peter Hornstein in Nonnenhorn kredenzt
(LandZunge 2011), einige Zeit später
haben wir dann ein edles Wild-Menü
mit all den passenden Tropfen der Winzer
vom bayerischen Bodensee kombiniert.
Und jetzt also der Star aus der badischen
Szene am See: Zu gerne würde er den
Wirten und Gästen der LandZunge
einen schönen Sommerwein zur Probe
anbieten. Ich empfehle, sie am besten
alle zur Probe hierher einzuladen, denn
alleine kann ich keinen LandZunge-
Wein küren. Aber probieren: Zuerst
einen Lemberger, dann einen süffigen
Grauburgunder vom Lago di Costanza,
fügen einen Weissburgunder des Jahres
2010 an, der mich Limetten ahnen lassen
soll und einen zarten Schmelz auf
der Zunge spüren lässt…
Manfred jedoch, den ich inzwischen am
Weinfass duzen darf, sieht sich allenfalls
als primus inter pares: „Wir Winzer vom
See haben rundum aufgeholt, das kann
jeder und jede bei unseren Festen und
Verkostungen schmecken. Und wir bleiben
auch preislich auf dem Boden, dem
wir alles verdanken.“
Gemeinsam beschwören wir eine große
Weinprobe für die LandZunge. Vielleicht
als kleiner Wettbewerb mit ausgewählten
Winzern über die Grenzen am See
hinweg.
Und dann noch der Gelbe! Ein Muska -
teller, ein vin jaune, so fruchtig wie
mineralisch, wie eine schlanke fröh liche
Blondine, Judith Rakers vielleicht? Aber
schmecken Sie lieber selber, fahren Sie
an den See, zum Beispiel nach Hagnau.
Am Ortsschild zweimal scharf rechts,
parallel zur Hauptstraße nur wenige
Kilo meter Richtung Meersburg und
schon sind Sie in einer anderen Welt,
plötzlich spüren Sie den alten Charme
des Bodensees, der sich hier fast jungfräulich
zeigt, nicht verbaut und nicht
übersiedelt ist.
So kann eine kleine Weinprobe schnell
grundsätzlich werden, auch und gerade
die Philosophen haben sich seit den
alten Griechen dem Rebensaft verschrieben.
„Zwei bleiben schließlich
übrig, Gott und der Wein.“ So lautet das
Motto für ein Buch von Béla Hanvas
über die „Philosophie des Weins.“
Natürlich hat auch dieser Autor den erotischen
Charakter des Weins auf dem
Grunde des Glases gefunden: „Der Wein
trägt alle Öle der rot und weiß glühen-
2017 67
AUSGEZEICHNETER WEIN
VOM BODENSEE
Das Weingut Aufricht hat einen 1. Platz
beim Deutschen Rotweinpreis belegt!
1.PLATZ
DEUTSCHER
ROTWEINPREIS
2016
Wir freuen uns über diese große, erstmalig
an den Bodensee vergebene Auszeichnung
in der Königsdisziplin mit unserem
Spätburgunder „Aufricht Isabel 3 Lilien“.
Besuchen Sie unser Weingut oder erfahren
Sie mehr über unsere Weine auf
www. aufricht.de
WEINGUT – ROBERT UND MANFRED AUFRICHT
Höhenweg 8 | D - 88719 Meersburg / Stetten
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Da haben Sie den Salat…
Wir ordnen den Buchstabensalat
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Déjà-Vu
Foto: Felix Kästle
den Erotik in sich, und wenn eine Frau
Wein trinkt, zeigt sich, wozu sie neigt.“
Bitte sehr, ich zitiere nur einen Philo -
sophen…
Wer also lesen und verstehen will, der
erwerbe dieses schlanke mineralische
Buch, das berauschend gut geschrieben
ist. Ich war auf die Lektüre bestens vorbereitet,
denn ich habe Manfred Aufricht
vorgeschwärmt, dass meine erste
betörende Erfahrung mit Wein ein
Glas von einem großen Riesling war. Lächelnd
hat mir Manfred Aufricht daher
einen, seinen Riesling 2011 mit nach
Hause gegeben. Sogleich habe ich dieses
kühle Geschenk geöffnet, die Flasche
langsam aber sicher bis zum bitteren
Grund, pardon bis hin zur „traumhaften
Finesse“ geleert oder besser ausgekostet
– von einem schlanken Spargel begleitet,
von meiner besten Köchin bereitet.
Mit allen Kennern bin ich jedenfalls
einig: Im Riesling reift der deutsche
Wein heute wieder zu einsamer Größe –
auch und gerade am Bodensee. See und
Seele: Wenn die deutsche Seele nach all
ihren Verirrungen eine solche Quintessenz
gewinnt, dann entdeckt sogar ein
Allgäuer seine Liebe zu See und Wein
und Gesang…
Nun genug der Schwärmerei um die
köstlichen Weißen. Ein Lob wollen wir
auch Aufrichts ausgezeichneten Rotweinen
aussprechen, besonders einem
Spätburgunder. Der 2014er Isabel 3 Lilien
gewann im vergangenen Jahr den
Deutschen Rotweinpreis – als erster Bodenseewein
überhaupt in der 30jährigen
Historie des Preises, der vom Fachmagazin
VINUM vergeben wird. Dieses
Ergebnis sorgte für Überraschung und
hat gleichermaßen gezeigt, dass der Bodenseewein
in den letzten Jahren sehr
an Qualität gewonnen hat und im nationalen
und internationalen Vergleich
längst nicht mehr als „Außenseiter“ gilt.
Der Preis ist deshalb nicht nur für das
Weingut Aufricht eine tolle Auszeichnung,
sondern auch ein wegweisendes
Zeichen für die gesamte Weinregion
Bodensee.
Rudi Holzberger
> Buchtipp:
Thomas Knubben/Andreas Schmauder
(Hg.), SeeWein. Weinkultur am Bodensee,
Thorbecke 2017
2017 69
Fotos: Roland Rasemann
Der
Die Quintessenz des Allgäus
Geschmack nach Weißlacker
Das Geheimnis des Geschmacks ist noch lange nicht gelüftet. Klar ist aber: Es lohnt sich, über
Geschmack zu streiten. Denn der bewusste Genuss zählt zu unserer Kultur, ob wir nun elitär
zum Sternekoch eilen oder populär dem Wurstsalat frönen. Ob uns der bretonische Ziegenkäse
oder ein Allgäuer Weißlacker eher begeistert. Wenn wir denn noch wissen, was ein Weißlacker
ist. Meine These bleibt: Das Geheimnis des Geschmacks müssen wir zunächst in der Region
suchen, in der Landschaft, bei den Bauern, der Mentalität der Menschen.
Kommissar Kluftinger verkörpert das
Klischee: Kässpatzen sind seine, unsere
Leibspeise. Sind so etwas wie die Quintessenz
des Allgäus! Aber nur mit Weißlacker.
Denn: Im Weißlacker steckt der
pure Charakter des Allgäuers. Der Allgäuer
Geschmack, der Geschmack jeder
selbstbewussten Region, wurzelt vor
allem in der Gewohnheit – die unsere
Mentalität prägt. Die Frage nach der Gewohnheit
geht weit über die bekannten
Beschwörungen einer „regionalen
Küche“ hinaus: Hat sich gar die Gewohnheit,
haben sich die Rezepte der
Region in unser Erbgut eingeschrieben?
Meine These ist: Wer das Geheimnis des
Geschmacks ergründen will, muss dreierlei
bedenken: Die Produkte selbst, ihre
Qualität erstens. Die Empfindungen
zweitens, die sie auf der Zunge, am Gaumen
auslösen. Drittens die Bilder in unserem
Kopf, die Reflexe und Assoziationen,
die etwa ein Apfel auslöst, ein Stück
Käse oder ein fertiges Gericht, das sich
vor Assoziationen kaum mehr retten
kann: Kässpatzen. Mit Weißlacker.
Leider nur ist der Weißlacker zu einer
raren Spezies geworden, kein Wunder,
dass ihn Slow Food in die Arche des Geschmacks
eingereiht hat. Sogar im Allgäu
ist dieser legendäre Käse zu einem
ungewohnten Leckerbissen geraten. Der
Weißlacker scheint nur noch von einer
kleinen Gemeinde von Eingeweihten
hoch geschätzt. Die oft wehmütig klagen,
dass er früher noch besser gewesen
sei! Ist das bloße Einbildung? Die Käser
zu Sonthofen schwören Stein und Bein,
dass sie auch nach Jahrzehnten nichts,
aber auch gar nichts anders machen in
der Käse-Kunst. Oder mag es an der
Milch liegen, an den Bergkräutern auf
der Weide? An den so wichtigen Bakterien,
den Kulturen (!) der Käserei? Oder
aber, so mein Verdacht, hat sich eher unsere
Vorstellung geändert?
Für die alten Allgäuer war der Weißlacker
noch eine gewohnte Erscheinung,
sie hätten seinen Geschmack jederzeit
beschreiben können – zumindest die
Empfindung, die er im Mund auslöst!
70 2017
Déjà-Vu
Der Edelstein aus dem Allgäu: Der Weißlacker.
Geboren im Allgäu, geliebt im Allgäu, der Geschmack
des Allgäus. In Sonthofen wird er
geschaffen: Von Nico, Pirmin und Georg. Drei
waschechte Allgäuer, einschließlich Nico, dem
„Kasachen aus Kempten“. Sie streicheln die
weiße Lake mit der Harfe, schöpfen den Bruch
mit der „Schufe“, schneiden die „Backsteine“
aus der Käsemasse, liebkosen den „verdruckten
Allgäuer“, ehe ihn schöne Frauen in die Finger
kriegen…
Im Anklang: Wenn er dir zu stark ist, bist
du zu schwach! Diese Empfindungen, ob
sie uns nun umhauen oder nicht, sind
physiologische Reaktionen. Sie werden
ausgelöst durch die Inhaltsstoffe der
Produkte, durch die Zutaten und die
Würze. Dieses Empfinden ist subjektiv,
es kann schwach oder stark wirken, von
Wohlgeschmack bis Widerwillen. Die
Qualität eines Stück Weißlackers lässt
sich beschreiben, für sich alleine sagt sie
aber gar nichts. Erst wenn dieser edle
Grobian „mundet“, sprechen wir von der
Empfindung. Wenn wir ein Stück an den
Lippen spüren, zwischen die Zähne kriegen,
den Nachgang am Gaumen über -
leben. Diese Empfindung ist von der
Qualität nicht zu trennen – das Spiel von
Käse und Gaumen schafft erst den Geschmack.
Der uns aber drittens bewusst
wird, im Kopf viele Assoziationen auslöst,
wenn wir ihn endlich wahrnehmen.
Wenn die Empfindung „würzig“ oder
„scharf“ oder „brutal“ oder „verdruckt“
oder wie auch immer in unser Bewusstsein
rückt – wenn wir ihn mit unserer
Erwartung konfrontieren.
Vor über 140 Jahren ist der Weißlacker
in Wertach erfunden worden, er wird
heute aber nur noch in einer einzigen
Käserei produziert. In Sonthofen, dem
alten Stammsitz von Allgäuland, jener
Marke, die ihre Wahlheimat bei Arla gefunden
hat. Einem großen Konzern, der
international agiert, aber seine Allgäuer
Wurzeln wieder sorgsam pflegen will.
Mit der Marke Bergbauern, mit authentischen
Käse-Spezialitäten – mit dem
Weißlacker als Geheimwaffe! Die Herstellung
ist aufwendig: 25 Tonnen reifen
in Sonthofen 12 lange Monate in aller
Ruhe. In der Fachsprache wird er als
halbfester Schnitt käse eingeordnet. Was
aber so gut wie nichts über seinen Charakter
verrät: Altweiss in der Farbe, vierschrötig
in der fertigen Form, verzichtet
er auf jede Rinde, dieser Käse gleicht sich
selber durch und durch.
Mit einem Wort: Er ist außen so „verdruckt“,
so halbfest, wie innen! So wie
die Allgäuer bekanntlich, wenn sie zu
siebt aufeinander gelegt werden! Was
für ein schönes Bild, fast schon eine
Allegorie…
2017 71
Und, was für ein Trost: Jörg van Loock,
der Arla-Chef in Sonthofen, ein Wahl-Allgäuer,
der heute in Burgberg wohnt und
sich langsam an den Allgäuer Käse gewöhnen
musste, er sagt klipp und klar:
„Den Weißlacker werden wir weiterhin
hegen und pflegen.“ Trotz seines schwierigen
Charakters: Denn er will nicht nur
lange und langsam reifen, er gedeiht
auch nur in Handarbeit. Für eine Massenproduktion
ist der Allgäuer schlichtweg
nicht geeignet. Auf jeden Fall aber
soll er die Kenner der Region weiterhin
beflügeln, jede Diskussion über die besten
Kässpatzen würzen: „Jeder Stammtisch
im Allgäuer Dorf kennt den Weißlacker“.
Und wenn der Stammtisch über
Käse spricht, wenn der Weißlacker im
Kopf ist und bleibt, „dann ist das gut für
die gesamte Käseproduktion, für das gesamte
Allgäu.“ Und, van Loock ergänzt:
„Der Weißlacker soll zeigen, wir können
auch klein, wir opfern keine Spezialität
dem Profit.“ Billig und viel, das könne
jeder, ein solch authentisches Produkt
aber nur Leute, die ihren Job noch lieben!
Der Käse-Chef im oberen Allgäu
schmunzelt: Viele wollten den Weißlacker
ko pieren, gelungen ist es noch keinem.
„Nur wir haben die geheime Rezeptur
für das Original.“ Und die beste
Heu-Milch wohl auch, von den Bergbauern
im Allgäuer Hochland.“ So wären die
Käser zu Sonthofen schön blöd, wenn
sie diese Erfahrung aus Jahrzehnten opfern
oder verschenken würden. „Unsere
Käser müssen drei Dinge beherrschen:
Geduld, die richtige Behandlung, die
passende Kulturen. So nur entsteht Qualität.“
Kurz: Die Landschaft und die Mentalität
ihres Volksstammes hat sich in dieses
Allgäuer Original eingeschrieben – dieser
Käse hat eine Eigenart, die ihm kein
anderer Genosse weltweit streitig machen
kann. Selber schuld, wer mit diesem
rauen Geschmack nicht zu Rande
kommt, seine Zunge vielleicht schon
viel zu lange auf milde gestimmt hat. Es
ist wie in der Musik: Wer nur harmo -
nische, liebliche Töne hören mag, wer
die jähen Dissonanzen scheut, die Urgründe
eines Klangbilds, der wird auch
dem Weißlacker nicht gewachsen sein.
Die Gewohnheit, die Mentalität des
Allgäuers, sie spielt also mit beim
Thema Geschmack. Wunderbar vereint
in einem Wort: Leibspeise. Was für einen
Kluftinger der höchste Genuss ist, zieht
für staunende Japaner dagegen nur
sinnlos lange Fäden und schmeckt
daher fade…
Eines ist klar: Der Weißlacker ist ein authentischer
alter Käse, er ist sogar der
einzige autochthone Allgäuer Käse! Ja,
72 2017
Déjà-Vu
Das Geheimnis des Geschmacks: Der einzig -
artige Käse erstens, zweitens die Empfindung:
Der feine Duft, das Liebesspiel mit Zunge und
Mund und drittens, was wir uns alles so denken
bei so einem Leckerbissen wie dem Weiß -
lacker. Christian Zitt, der Käsermeister und
Kathrin Kohler, die Assistentin des Chefs waren
gerne dabei. Kathrin liebt den Weißlacker
gerne pur, ihr und unser Favorit ist aber die
Weißlacker-Suppe. Die in jedem LandZunge-
Gasthof auf die Karte gehört!!
wir müssen gestehen, dass das Allgäu als
Käse-Region weltberühmt ist, dass der
Ruhm aber weithin von Kandidaten mit
Migrationshintergrund getragen wird.
Nichts gegen den Emmentaler, den
„Schweizerkäse“, alles für den Limburger
als holländischen Import, den I-Punkt
aber setzt erst der Weißlacker. Schon mit
seiner Gründungslegende: Josef und
Anton Kramer haben anno 1874 in der
Bichl-Käserei zu Wertach angeblich
einen Limburger tief im Käsekeller übersehen.
So schwitzte er vor sich hin und
wurde immer salziger – der erste Weißlacker
war geboren. Die Brüder tauften
ihn nach der weißen salzigen Schmiere
(„Lacke“), in der er lagert und gut ein
Jahr reifen darf oder muss.
Im Magazin LandZunge haben wir das
Allgäuer Original schon mehrfach ge -
feiert, sogar mit einem Dialog: Prima-
Rind trifft auf Weißlacker. Diese Rezepte
wollen wir bald in einer Extra-Ausgabe
mit unseren Genuss-Geschichten wiederholen.
Und: Die Weißlacker-Suppe ist
eines der göttlichsten Gerichte, die ich
kenne. Eine Suppe, die in jedem guten
Gasthof der Region auf die Karte gehört!
Auf jeder Speisekarte der LandZunge
müsste diese Suppe locken. Schon wäre
der Weißlacker gerettet! Was für eine
Chance: Der verkannte Außenseiter
wird zum Allgäuer Kult-Produkt. Vielleicht
ein wenig besänftigt, mit feinem
Öl affiniert, damit er auch dem weib -
lichen Gaumen schmeichelt? Oder: Der
findige Koch könnte in einem kleinen
Tapenade-Schälchen einen größeren
Krümel Käse neben den Suppenteller
stellen. Für den Duft, für das Auge, zum
Nachwürzen – und vielleicht doch zum
kühnen Griff ins pure Vergnügen, zum
ultimativen Geschmack.
Der mit einem Löffel Suppe schnell wieder
versöhnt wird. Weil sich der Weißlacker
als verdruckter Allgäuer kaum reiben
lässt, bröckeln wir ihn im passenden
Moment ins heiße Konzert der Kässpatzen.
Er zerläuft, wenn die Zwiebeln, die
lange und sanft in Butter goldgelb gedünstet
worden sind, über das Kunstwerk
gegossen werden…
Und: Wer wie Michael Ruepp im „Lustigen
Hirschen“ zu Akams hoch über dem
Allgäu jede Woche einmal zum Käs -
spatzen-Abend aufruft, hat natürlich die
Bude voll – und auch den BR bald zu Besuch.
So wird der Kult begründet, die
Gäste dürfen gar noch selber Hand an -
legen, der Abend ist in Butter…
Die Gäste sollten dann noch beschreiben,
was sie empfinden – auf den Lippen,
auf der Zunge, im Mund. Am Ende
noch wissenschaftlich genau: Ein Stück
vom Weißlacker ganz langsam zerkaut,
bis Nase und Mund betört sind. 50 Gäste
sollten diese mündliche Prüfung wagen,
den Genuss so poetisch beschreiben wie
die Freunde des Weines. Dann hätten
wir wohl endlich das Geheimnis des
Geschmacks begründet! Unsere Er -
wartungshaltung, unsere Vorstellung,
unsere Erinnerung – auch an die Kindheit
und ihren Geschmack und Geruch.
Dies alles schwebt mit, betört mich, sobald
ich mir nur ein Stück ausgereiften
Weiß lacker in den Mund schiebe. Warm
und weich, alle Kriterien des Geschmacks
vereinen sich – zur Ekstase im
Mund…
Rudi Holzberger
2017 73
Fotos: Felix Kästle
LandArt
oder die Kunst der Wiese
74 2017
Die Wiese: Vielleicht das schönste Bild der Natur. Aber oft nur noch Erinnerung. Meine Wiese blüht
daher sicher hinterm Allgäuer Gartenzaun. Zweimal wird sie mit der Sense gemäht. Sechs Wochen verschwendet
sie sich in der schönsten Blüte – ansonsten macht sie viel Arbeit. Die Blüte aber ist es wert,
fast jede Blume ein Kunstwerk. Die Wiese, ein Kunstwerk bäuerlicher Arbeit. Aber auch bäuerlich bedroht,
für hundert Blumen scheint in der modernen Landwirtschaft kein Platz mehr. Damit die Hoffnung
auf buntere Zeiten aber weit blüht, sollten wir die Blumenwiese zur Kunst erklären.
Von Rudi Holzberger
Fotos: Felix Kästle
Die Wiese. Die Blumenwiese von einst.
Die schon lange verschwunden ist – mit
den Bienen, mit den Mädchen. Sie ist
eine meiner schönsten Erinnerungen.
Für Fronleichnam, für die Altäre der Prozession
haben wir die Blüten auf der
Bergwiese gleich neben dem Dorf gesammelt.
Margueriten zuhauf, größer
noch der Bocksbart, Salbei und Geranie.
An einem Tag habe ich hier 20 Schmetterlinge
gefangen und mehr als hundert
verschiedene Blumen gesammelt – Mao
hätte seine Freude gehabt. Löwenzahn
und Hahnenfuß, Pippau und die Karde,
Bärenklau und seine Verwandten, den
Pastinak mit seinen schmackhaften
Früchten, Hauhechel und Lichtnelken,
Klee in allen Farben und Formen, Günsel
und Gundermann, eine schüchterne Arnika
oder im Herbst die Silberdistel, die
so gut schmeckt. Der spitze und der
breite Wegerich, die sich bescheiden
unter die großen Brüder und Schwestern
der Wiese ducken. So wie der Augentrost
oder die Veilchen, während die
Esparsette am Rande stolz über alles
wacht.
Die Wiese der Erinnerung: Ein romantisches
Bild. Ob Bergwiese oder Sumpfwiese,
die intensive Landwirtschaft hat
uns fast nur noch Fettwiesen gelassen –
die Bauern müssen früh und oft mähen,
damit sie genügend Futter für ihre Rinder
gewinnen, mit der Romantik können
sie nichts kaufen. Aber, wo immer
sie der Natur wieder Luft lassen, auf
schwierigen Flächen seltener mähen,
einen Acker mal brachen liegen lassen –
sofort bricht die Wildnis wieder hervor.
Ja, Blumenwiesen können vielleicht
sogar Maisfelder ersetzen, einige kühne
Bauern stellen die Natur so schon auf
die Probe. Siehe da, die Ergebnisse machen
Mut – vielleicht gelingt uns noch
die Versöhnung der bäuerlichen Landwirtschaft
mit der romantischen Blumenwiese.
Die Versöhnung von Bauern
und Wiese. Denn, wer schützen will,
muss nützen, diesen Grundsatz haben
viele naive Naturschützer noch nicht begriffen.
Die Wiese will gemäht und genutzt
werden – die Frage ist nur wann
und wie. Und so viel ist auf der Wiese zu
schmecken: Gänseblümchen und Sauer-
2017 75
ampfer, die Kamille, wer will sie alle zählen.
Die Artenliste einer Bergwiese alleine
reicht für ein Buch – fast jeder
Name birgt eine Story, die Etymologie
der deutschen, der lateinischen und erst
recht der populären Namen ist spannender
als jeder Roman. Die Küche der
Wildnis bedient sich auf jeder Blöße,
eine Bergwiese kann ganze Schulklassen
speisen. In der „schlechten Zeit“, von der
ich als Kind dauernd hören durfte,
schwirrten die Frauen im Dorf nur zu
gerne auf den Berg, über die Wiese in die
Wälder. Kaum ein Kraut war ihnen zu
gering für Suppe und Salat, selbst Fichtenspitzen
wurden nicht verschmäht.
Was die nordische Küche heute rühmt:
Im Allgäu vor langer Zeit erprobt. Auf
der Wiese, im Wald, am Bach: Pilze, Beeren,
Blüten, Blätter, Wurzeln. Schachtelhalm
für den Tee, die Wegwarte als Kaffee.
Die Knospen des Löwenzahns
schmeckten besser als die Kapern, die
wir ja noch gar nicht kannten. Ein Hochgenuss
der Blütenboden der Silberdistel,
die im Herbst erst reif wird, wenn die
Wiesenblumen schon im Heustadel duften.
Vorsichtig von den stachligen Hüllblättern
befreit, dann zubereitet wie
eine Artischocke, aber auch roh nicht zu
Jede Blüte in der Wiese ist eine Offenbarung…
Die Knautie: Wo sind die Widderchen geblieben?
Die Wiese, die Blüten, die Bienen: Ein Wunderland für Alice und alle Kinder
76 2017
verachten. Die Kindheitsheimat: Gespickt
mit Erinnerungen. Die einmalige
Bergwiese musste dem Wald weichen,
weil die Bergbauern keine Perspektive
mehr hatten. Längst ist die Wiese aufgeforstet.
Die Erinnerung aber bleibt: An Mädchen
und Margueriten, Bienen und Blumen.
Die Schmetterlinge. Die Blüten und die
Schmetterlinge stellen die Natur farbig
dar. Sie sind aber nicht bloß schön und
bunt, die Natur hat ihnen die Farbe praktisch
auf die Blüte, auf die Flügel gezaubert.
Vladimir Nabokov, der Autor von
„Lolita“ wusste wohl einiges von jungen
Mädchen, aber noch viel mehr von
Schmetterlingen, die hat er auch im
hohen Alter noch gejagt. Er hat ihr buntes
Treiben als unser Begehren verstanden,
nach Farbe, Blüte, Leben: Denn mit
den schönen Blüten und ihren Gästen,
den Faltern, Bienen, Hummeln, verschwindet
die kreative Schönheit, die
nutzlose Phantasie, das freie Spiel, der
kurzlebige Rausch, das Nippen am Nektar,
der Tanz auf vielen Blüten, Kelchen,
Narben. Da geht ökologisch nichts kaputt
– nur die Ästhetik verschwindet.
Oder so: Mit den Schmetterlingen, mit
den Blumen, mit der Wiese stirbt unsere
Seele. Ein Künstler wie der bekannte
Niederländer Herman de Vries, der
lange schon in Bayern lebt, hat daher
heilige Wälder und Wiesen als Kunstwerke
geschaffen, eingezäunt wie meine
Wiese. Freie Wiesen, auf denen wieder
wachsen soll, was die Natur dort sehen
will. Eine schöne Idee, der Zaun eine notwendige
Provokation. Nur: Die Wiese
blüht nicht von alleine, sie will gemäht
werden, der Künstler sollte den Bauern
nicht vergessen. Und: Erst wenn wir
keine Zäune mehr brauchen für die heiligen
Oasen der schönen Natur, erst
dann sind wir versöhnt…
2017 77
Foto: Felix Kästle
LandArt
oder die Erde als Kunst
Das Kunstmuseum Ravensburg hat Herman de Vries eine
spannende Ausstellung gewidmet. Sie wird bewahrt in
einem schönen Büchlein zu diesem einmaligen Projekt.
Der Titel: „from earth : ober schwaben.“ Die Erde der Region
enthüllt sich in ihrer natür lichen Farbe. Eine Tiefen -
bohrung der etwas anderen Art.
Der Meister in Aktion: Herman de Vries reibt
die Erde so lange, bis sie gesteht – ihre Farbe
und Struktur enthüllt. Die oberschwäbische
Erde: Ein Pater als Pionier bei der Probe in
Steinhausen. Direktorin Nicole Fritz, die am
Kloster Birnau selber gegraben hat, bei der
Präsentation im vielgerühmten Kunstmuseum
Ravensburg
Herman de Vries hat seinen ureigenen
Weg als Künstler gesucht und gefunden.
Er ließ die Blätter eines Baumes im
Herbst auf ein Blatt Papier fallen, hat die
Blätter nur vorsichtig fixiert, das Werk
fotografiert – der Ur heber sollte der
Baum selber sein. Herman de Vries will
die Natur verführen, sich selbst zu zeigen.
In ihrem So-Sein. Er illustriert die
Natur nicht einfach wie so viele Aspiranten
der modern gewordenen Landart, er
enthüllt ihre Pointe – in einem welken
Blatt wie in einer wuchernden Wiese. So
will er sogar Albrecht Dürer unterlaufen:
Dessen „großes Rasenstück“ mit Löwenzahn,
Wegerich und Weidelgras ist ein
photorealistisches Bild, vom Künstler
gemalt. Dürer feiert die göttliche Schönheit
der Natur in einem Stück gewöhnlicher
Wiese. De Vries dagegen malt die
Wiese nicht, er will sie nicht repräsentieren,
sondern er präsentiert die tatsächlichen,
die aktuellen Arten auf einer
Platte oder in einem Rahmen. Er nimmt
die Pflanzen aus der Natur, sollen sie
sich doch selber darstellen. Und: „Meins
ist wirklicher“, spricht der Meister der
Landart mit Stolz und Ironie. Wer will da
entscheiden, viel wichtiger ist: Der alte
Meister und der auch schon ältere Ketzer
demonstrieren beide, dass noch das
gewöhnlichste Stück Wiesen oder Rasen
große Kunst darstellen kann! Und so
wird Herman de Vries zum vielleicht
spannendsten Vertreter der Landart
schlechthin.
from earth : Oberschwaben wird vielleicht
eines seiner letzten großen Werke
sein, eine Art I-Punkt auf sein einmaliges
Erdmuseum. Seit 1983 verwandelt
der Niederländer Erde in Farbe, in Kunst.
Er hat über 8000 Erdproben aus aller
Welt pulverisiert und dann mit den
Fingern auf Papier ausgerieben. Das
Museum Gassendi im französischen
Digne-les-Bains zeigt das sensationelle
Werk. Zuletzt kam Oberschwaben dran:
Da der greise Künstler nicht mehr selber
reisen wollte, haben 29 handverlesene
Oberschwaben an ihren ausgesuchten
Foto: Kristof Georgen
Foto: Felix Kästle Foto: Joana Schwender
Plätzen die Proben gesammelt. Kristof
Georgen, ein junger Künstler, hat die
Protagonisten der ungewöhnlichen
Aktion bei ihrer Probennahme gefilmt
und interviewt. So ist ein zweistündiger
Video-Essay über unsere Beziehung zur
Erde entstanden: Mit Prominenten wie
einer Dorothee Hess-Maier, die an
ihrem Ravensburger Philosophenweg
gräbt. Mit dem OB von Weingarten, der
sich in den alten Klostergarten neben
der berühmten Basilika bemüht. Mit
zwei Klosterschwestern, die in Sießen
ihre heilige Erde ausgraben – als Kontrastprogramm
gräbt ein sichtlich indischer
Pater vor der Dorfkirche von Steinhausen!
So entsteht zwischen Federsee
und der Argen bei Wangen, zwischen
der Schussenquelle und dem Wurzacher
2017 79
Vom Winde verwöhnt!
Außer-Edensbach. Ein winziger Weiler
nahe Waldburg. Mitten in einer malerischen
Landschaft. Der warme Wind vom
Bodensee streicht herauf und schenkt
dem Waldburger Schinken seine ganz
besondere Note.
Der Waldburger Schinken: Für Kenner die
erste Wahl. Drei Monate über Buchenholz
gereift – wie in den guten alten Zeiten. Das
Fleisch von Weiderindern aus der Region.
Ehrlich – pur – köstlich.
Doch der Schinken ist nicht allein: Auch
Wurst und Fleisch aus Waldburg sind
stets erste Wahl. So reihen wir uns gerne
ein als Partner der LandZunge. Aus der
Region – für die Region. Mit dem vollen
Geschmack.
© www.inallermunde.de
... das Helle
Brauerei Schäffl er · Hanspeter Graßl KG · Hauptstr. 17 · 87547 Missen im Allgäu · Tel. 08320 920-0 · www.schaeffl er-braeu.de · facebook.com/schaeffl erbraeu
Weinbauer Manfred Aufricht mit der Erde aus
seinem Weinberg am Bodensee. Der Winzer
sucht nach dem Terroir, der Künstler wittert
die Farbe in der Erde. Die beiden Nonnen aus
Sießen haben auch gegraben und betrachten
ihre Kollegen wie Hermann Vogler, den Ex-OB
von Ravensburg in der Video-Präsentation
dieses einmaligen künstlerischen Projekts
Ried, zwischen Höchsten und Groß -
tissen ein berührender Querschnitt der
Region, der oberschwäbischen Mentalität
und unserer Beziehung zur Erde! Der
SWR müsste diesen filmischen Essay sofort
ins Abendprogramm rücken, dies
aber werden die Redakteure wohl kaum
wagen, denn sie trauen uns einfachen
Gemütern ja kein Kunstverständnis zu…
Ein Porträt besser als das Andere, fast
vergessen wir die künstlerische Idee,
weil Herman de Vries nicht mehr selber
suchen kann. Er war aber spontan begeistert,
dass sein Ansatz, die Natur selber
zu zeigen, so auch noch zu einem
kollektiven Werk wird. Auch die Land -
rätin von Sigmaringen, Stefanie Bürkle
steuert geweihte Erde aus dem Kloster
Beuron bei, ein Pater und Original geht
ihr zur Hand. Maximilian, Erbgraf zu
Königsegg-Aulendorf gräbt natürlich
unter uralten Eichen im eigenen Forst,
der Baubürgermeister von Biberach dagegen
wagt sich in eine höchst naturferne
Baugrube – oft genug ist nun mal
die Erde der Region sekundär, auch voller
Schutt, Abfall, Zeichen der Zeit, auch
wenn die Archäologen diesen Müll noch
nicht sammeln mögen…
Die letzte Kunst aber hat Herman de
Vries fingerfertig geschaffen: Er hat die
Erdproben ausgerieben – das fertige
Werk zeigt die 29 Proben an einer Bildwand
– wir dürfen prüfen, welche Farbe
welche Erde verrät. Da gerät der Geologe
mit dem Künstler in einen interessanten
Dialog. Der Freund der LandZunge
aber ist spätestens mit Manfred Aufricht
zufrieden. Der bekannte Winzer vom
Bodensee, zuletzt für seinen Spätburgunder
hoch gerühmt, er hat natürlich
in seinem Rebgarten gegraben – hoch
über dem Bodensee. Für uns noch einmal.
Im filmischen Essay erzählt er so
klug wie schnell, warum die Erde für den
Wein das Allerwichtigste ist. Die oft so
abstrakte Beschwörung vom Terroir verstehen
wir so blitzschnell – der Künstler
und der Winzer und der Freund der
Kunst wie der Rebe sind sich einig in diesem
ihren „So-Sein“.
Herman de Vries hat uns eine Kunstwerk
der Region geschaffen, das authentischer
kaum sein kann. Vielleicht noch
nicht die lange gesuchte Quintessenz,
aber ein vielfarbiger Aus-Druck der
Natur. Eine Parabel, nicht bloß eine Illustration:
„cézanne hat seine eindrücke
der landschaft gemalt, ich habe die erde
des landes gesammelt, ihre farben sind
wirklicher als die der gemälde, es sind
die echten farben.“ So pathetisch und so
notorisch klein schreibt Herman de
Vries über sein Projekt Erde. Wir aber
dürfen staunen wie die Betrachterin, die
bei der Vernissage am liebsten in die
Erde geschlüpft wäre. Große Kunst, sie
muss uns so anziehen, sie soll uns gerne
provozieren, zum Nachdenken anregen.
Und übrigens: Dieses Kunstwerk würde
ich mir jederzeit an die Wand hängen,
was dem Laien ja meist am wichtigsten
scheint. Nur kann ich es wohl kaum bezahlen.
So bleibt es Hans-Jörg Reisch,
dem Bau-Unternehmer aus Bad Saulgau.
Er hat nicht nur das preisgekrönte
Kunstmuseum von Ravensburg gebaut,
er engagiert sich auch, dass darin große
Kunst gezeigt wird.
P.S.: Herman de Vries hat dem Kunst -
museum Ravensburg inzwischen drei
Ausreibungen aus seinem „Erdmuseum“
geschenkt!
> Info:
herman de vries, „from earth : oberschwaben“
(erhältlich im Kunstmuseum
Ravensburg)
Nächste Ausstellung 2017: „We love animals“
Foto: Felix Kästle
2017 81
Der Berg, der Löwe, die Miss
Das große Abenteuer startet fast vor der Haustüre: Auf dem steilen Weg zum Hochgrat. Wo der Berglöwe
das Bier hoch zum Staufner Haus fährt – der Gipfelstation der Aktion LandZunge. Mit an Bord:
Dominique Diemer, DD, die neue Miss Meckatzer – die am Berg sogleich ihren Mann steht…
Text: Rudi Holzberger
Fotos: Roland Rasemann
Ein Déjà-Vu, das Angst einflößt: Auf der
letzten Kuppe steht er vor uns, mächtig,
ja bedrohlich, der Hochgrat. Da sollen
wir rauf: Mit einem speziellen LKW, der
angeblich jede Steigung schafft. Der für
Meckatzer mehr als 30 Alpen im Allgäu
beliefert – die Tour zum Staufner Haus
aber ist die ultimative Herausforderung.
850 Höhenmeter auf knapp sechs Kilometer,
da stöhnt auch der „Berglöwe“.
Ein MAN 13-Tonner, auf Bergtouren getrimmt,
natürlich mit Allrad, mit speziellen
Reifen und einer ganz besonderen
Untersetzung. Ich fahre mit meinem
Allroad voraus, wehe, wenn der den brutalen
Stich bei den Wasserfällen auf
halber Höhe nicht schafft. Dann kann
ich nur noch rückwärts rutschen. Auch
Tobias, der Fahrer des Berglöwen hat da
Manschetten: „Ein Stoßgebet, Gas, alle
Sperren rein und irgendwie durch.“ Nur:
Der Stich ist entschärft! Der Weg seit
kurzem verbreitert, wir können aus -
atmen. Just hier hat mich vor 38 Jahren
Susi Riermeier beim Hochgrat-Berglauf
überholt, auf dem Weg zu ihrer unglaublichen
Bestzeit von 37 Minuten…
82 2017
2017 83
Endlich wieder da:
So zünftig wie ein bayerisches Helles, so besonders
wie ein Meckatzer: Meckatzer Hell wird aus feinsten
heimischen Rohstoffen eingebraut – für einen einzigartig
süffig-runden Geschmack und eine Frische, die
Lust auf mehr macht.
www.endlichwiederda.de
Miss Meckatzer am Hochgrat: Dominique vor
der Kapelle der Alpe Schilpere, standesgemäß
vor einem Felsen aus Nagelfluh – Allgäuer Gestein,
Allgäuer Bier und holde Weiblichkeit –
Herz, was willst du mehr. Dachte sich auch der
Älpler und schlich sich mit seiner Sense schnell
noch ins Bild…
Da hat es Dominique Diemer, die
blonde Schönheit vom Bodensee, doch
wesentlich einfacher: Die neue Miss
Meckatzer durfte natürlich im Berg -
löwen Platz nehmen, Chauffeur Tobias
war sichtlich angetan. Tatsächlich: Deutlich
langsamer als Champion Susi
kommt auch der Löwe am Staufner
Haus an. Muss noch weiter fahren bis
zum Grat, dort drehen und zurück,
damit er die schmale Einfahrt zur Alpe
kriegt. Dort wartet schon Hausherr Uli
Erd begierig auf die erste Getränke-
Lieferung dieses Sommers. Zweimal hat
die späte „Rache des Winters“ die Auffahrt
verhindert. Die schon bei trockener
Trasse Abenteuer genug ist, auf
Schnee undenkbar.
Solange das Duo von Meckatzer auslädt,
testen wir schon mit Uli Erd das Bier im
Staufner Haus. Und DD erzählt uns lachend,
was wohl den Ausschlag gab für
ihre Wahl beim Fanclub-Fest der Meckatzer:
Ihre beiden Konkurrentinnen griffen
zum Radler, Dominique aber machte
ihrem Beinamen als „Woizedomi“ alle
Ehre und griff zum echten Bier – jede
Nervosität war dahin. Sogar der Walzer
mit Brauerei-Chef Michael Weiss fiel ihr
so recht leicht, „obwohl ich keine gute
Tänzerin bin.“
Auf der Alpe demonstriert Dominique,
dass sie auch zupacken kann, sie hat ihr
Studium an der Uni Konstanz auch mit
Jobs in der Gastronomie finanziert, sie
liebt die Feste und das Fest-Bier, sie ist so
quirlig und offenherzig, dass sie ihre
Prüfungen als Miss Meckatzer so leicht
wegstecken wird wie das Weizen-Bier auf
unserem Gipfel. Dominique organisiert
die Gastronomie im Zeppelin-Hangar
am Bodensee, leider nur fehlt ihr dort
das Meckatzer! Ihre Liebe zum Bier ist
übrigens bestens begründet: Dominique
DD hat tatsächlich eine Allergie
gegen Wein oder Sekt! Bier aber tut der
Miss mehr als gut! Womit be wiesen
wäre, dass Bier bekömmlich und gesund
ist, die Frauen schlank und rank gestaltet,
der blonden Löwen-Mähne Kraft verleiht.
Löwe und Löwin haben sich ge -
funden…
Denn, PS: Mit dem Fotografen fahre ich
allein zurück ins Tal, Dominique steigt
lieber bei Tobias und Thomas im Berg -
löwen ein! Miss Meckatzer nimmt ihren
Titel ernst und hat zwei Fans mehr. Mit
Fotograf Roland wollen wir sie jetzt bald
an ihrem Arbeitsplatz noch ablichten: In
der feinen Gastronomie des Zeppelin-
Hangars. Vielleicht fahren wir
ja nächstes Mal per Luftschiff
zum Staufner
Haus…
Fotos: Arno Thelen
Eine Probe aufs Exempel
Das Koch-Fest
mit der LandZunge
Ein schöner Abend, ein kleines Fest. Mit lieben Gästen, im angenehmen Ambiente. Mit gutem
Essen natürlich, mit guten Gesprächen und einem Thema: Die Region und ihre Leckerbissen. Das
Projekt LandZunge – präsentiert in der Wirtschaft, in so einem Rahmen. Ein uralter Plan für jeden
unserer Gasthöfe, wir haben einfach mal die Probe aufs Exempel gemacht. Und siehe da: Eine
Cellistin fand sich nicht, aber eine hübsche Klavierspielerin…
Tatsächlich: Das Klavier war der Knüller.
Ralf Hörger hat sich eines schenken lassen,
er musste es nur neu stimmen:
Schon verzaubert das schöne Stück, dessen
Alter auch den Charme versprüht,
seinen originellen Gasthof am Stadtrand
von Lindau. Ein Gasthof, eine gute
Stube gewiss. Aber nur für gewisse Stunden
geöffnet, für geladene Gäste, für ein
Menü mit Vor- und Nachspiel. Ein originäres
Konzept, das jeder gute Gasthof
gelegentlich kopieren sollte. Damit die
Bude voll ist, der Koch sich ganz auf ein
Menü konzentrieren kann, irgendein
Redner ein paar Worte zu irgendeinem
Thema verliert – und spontan eine Klavierspielerin
gefunden wird…
Tatsächlich wusste ich nichts von ihrem
Talent, ich kannte sie nur vom Sehen,
dies aber war Grund genug. Ich wollte
für diesen Probelauf zu einem Land-
Zunge-Abend ein eher junges Publikum,
also ließ ich meinen Sohn einige
Freunde einladen – Fußballer vom altehrwürdigen
SV Mochenwangen. So
funktioniert es üblicherweise bei Ralf
Hörger: Ein spendabler Mensch, der
Freunden, Bekannten, Geschäftspartnern
etwas Gutes tun will, lädt ein bis
zwei Dutzend Menschen ein, möglichst
natürlich gut gemischt, für den Rest sorgen
die Gastgeber, LandZunge-Koch Ralf
mit Familie. Ich wollte aber noch ein
86 2017
wenig Unruhe: Also kamen Freunde des
Hausherrn dazu, die beiden Gruppen
kannten sich nicht, diskutierten aber
schnell miteinander – die bunte Mischung,
soziologisch bunt gewürfelt,
sorgte für die Vielfalt. Drittens meine gehörige
Pflicht: Endlich einmal konnte
ich meinen Grafiker Marc Brandner
samt Gattin und Team einladen. Ihnen
einen schönen Abend bieten, der für
mich bezahlbar blieb. Dreierlei Gruppen
also, die nur noch durcheinander gewürfelt
werden sollten – wie bei jeder
guten Party. Merke: Die Mischung
macht’s. Und die gute Beziehung zum
Wirt! Eine vierte kleine Gruppe sorgte
für den gewichtigen Kontext: Mit Ralf
Buchmann einer der wichtigsten Partner
der LandZunge, der uns die Hähnchen
aus seinem neuen LandZunge-Angebot
mitgebracht hatte. Merke: Das
gute Essen unter LandZunge-Flagge
braucht einen Hauptdarsteller, zu dem
sich einiges sagen lässt. Da muss nur ein
Flyer auf dem Tisch liegen, schon wird
das Angebot zum Tischgespräch. Wenn
der Koch dann noch die neuesten Rezepte
verrät, wenn er gar vor dem
Hauptgang die Gäste in seiner Küche zuschauen,
gar Hand anlegen lässt, schon
löst sich die brave Tischordnung auf, die
wilde Unterhaltung hebt an – schließlich
hat ein jeder und eine jede einige Anekdoten
über Hühnchen parat, die zuletzt
gerupft wurden…
Ein Metzger nur? Nein, Kollege Gierer
aus Lindau war mit seiner hübschen
Tochter, ihres Zeichens selber Metzgermeisterin,
auch am Tisch. Er hatte seine
einmaligen Sülzen mitgebracht. Die
Metzger müssen keine Reden schwingen,
sie kommen auch locker so ins Gespräch.
Merke: Für einen LandZunge-
Abend braucht es auch ein, zwei, drei
starke Lieferanten – Erzeuger und Gäste
müssen miteinander reden, der Wirt
muss nur moderieren. Merke auch: Ein
LandZunge-Abend darf ruhig zur
Tauschbörse werden, zur Bühne für Produkte
und ihre Stories. So wie ich mit
der jungen Metzgerin gleich meinen
Plan für einen Kalender präsentierte:
Zwölf Frauen, eine jede Meisterin ihres
Gewerbes – von der Metzgerin bis zur
Brauerin, von der Imkerin bis zur Sennerin,
von der Fischerin vom Bodensee bis
zur Winzerin vom See. Gut, dass auch
ein Winzer da war: Hannes Haug vom
Weingut Lanz beliefert das Kochfest von
Ralf Hörger exklusiv mit seinen edlen
Tropfen vom See, von den Weinbergen
rund um Nonnenhorn. Wenn es grad
passt, schenkt der Edelwinzer den ein
oder anderen Tropfen in die Gläser und
erzählt, warum der oder die so gut ist…
Das ist die Methode LandZunge: Starke
Lieferanten, mit Produkten mit guten
Stories, manchmal sogar ein einziger
Lieferant. Gastgeber Hörger setzt auf
einen kleinen Kreis von Erzeugern, die
ihm und uns bestens munden, da gut
ausgewählt: Die meisten stammen gar
aus der nächsten Umgebung von
Lindau! So funktioniert LandZunge. Und
natürlich erzählt der Wirt das auch allen
Gästen! So schreibt er es auf seine für
jede Einladung neue Karte. Und damit
nicht genug: Er bietet fast alles, was auf
den Tisch kommt, auch gleich noch zum
Mitnehmen an…
Aber von Anfang an: Schon der Einstieg
für einen schönen gemischten Abend ist
wichtig: Ein guter Gastgeber fängt die
geladenen Gäste daher schon vor der
Tür ab! Er weiß natürlich, wer oder was
da kommt, hat für alle gleich einen
Spruch bereit – schon ist das Eis gebrochen.
Hörgers Kochfest gliedert sich
daher in mehrere Bereiche, schon der
2017 87
Vorplatz bei der ehemaligen Insel-
Brauerei ist mit Grill, Biergartenflair,
Bergblick und großen Bildern aus der
LandZunge ein Platz, der rufen will: Ich
bleib dann mal hier! Heute aber ist es
ein wenig kühl, also geht es nach dem
originellen Mostpirinha (ein Geheimtipp
des Hauses auf der Basis von Michl-
Most, vom LandZunge-Partner) in die
sogenannte „Würzerei“. Dort, in der ehemaligen
Ladegasse der Brauerei haben
sich Ralf und Frau antiquarisch ausgetobt.
Ein ungewöhnliches, rustikales
Ambiente, mit Platz für 150 Menschen,
mit einer Bier-Bar und zahllosen gut gefüllten
Kisten. Auch in Sachen Bier gibt
es nur eine bzw. zwei Marken: Farny und
die neuen alten Marken von Lindauer.
LandZunge, eh klar. Wer hier Salat und
Suppe probiert, kann derweil auch an
der Theke probieren, in einer Sammlung
von LandZunge-Magazinen stöbern und
hundertundein Produkte bewundern:
Von der Marmelade über Grillsoßen bis
zum Allgäu-Whisky. Oft selbst gemacht,
meist aus nächster Nähe, eine bunte
Vielfalt – das Beste aus der Region.
Merke: Der kluge Wirt verwöhnt nicht
nur am Tisch, er verkauft auch gleich
noch tolle Produkte körbeweise. Wer gut
gegessen hat, schaut nicht mehr so auf
den Pfennig, pardon Cent…
Sehr anzuraten: Ein Platzwechsel zwischendurch
lockert die Beine und die
Gäste. Die einen verschwinden mal kurz,
wohin auch immer, die anderen stellen
sich an der Theke – dort entstehen
immer schon die besten Gespräche, die
neuen Kontakte. Wer Geschäftsfreunde
eingeladen hat, ist froh über eine solche
Chance für Off-Gespräche im offenen
Séparée. Denn der Hauptgang und das
Dessert werden an der Tafel serviert – so
locker es sonst zugehen darf, für ein gebratenes
Huhn sollten sich dann alle
mal ein Stündchen den feinen Unterschieden
frönen! Wie das gelingt bei so
einer bunten Mischung? Ich habe den
Gästen gesagt, dass wir die Tafel groß ins
Bild setzen wollen! Schon haben sich
alle in die Brust geworfen. Schon haben
drei junge Männer mit Krawatte die Comedian
Harmonists gegeben. Da saß die
Schöne bereits am Klavier – der Abend
war gelungen. Denn sie konnte wirklich
spielen, auch wenn sie erst nur fürs Foto
so tun wollte als ob. Merke: Die schönste
Überraschung stellt sich von selber ein.
Bis dahin aber sollte der Wirt alles gut
bedenken, gut vorbereiten und dann
aber treiben lassen. So etwa sieht mein
Rezept für einen schönen Abend aus.
Wer jetzt noch wissen will, was so ein
Spaß kostet, mit oder ohne Beziehungen,
der oder die muss einfach bei Ralf
Hörger anrufen. Oder bei einem von unseren
vielen LandZunge-Wirten. Da hat
jeder ein ähnlich gutes Rezept. Und ich
lasse mich samt ein paar Worten zur
LandZunge überall gerne einladen…
Rudi Holzberger
2017 89
Geist und Essen
Designer-
Food
Fotos: Karsten de Riese
Vor 26 Jahren starb Otl Aicher an den Folgen eines Unfalls. Aicher war nicht nur als Gestalter
eine Ausnahmeerscheinung: Ihm gelang es, einen kleinen Weiler im Allgäu, zum (grafischen)
Zentrum Deutschlands zu machen. Eine Ausstellung in Leutkirch lässt die Zeit Revue passieren.
Begeben wir uns auf eine Zeitreise in die
1970/1980er-Jahre: Das Internet ist noch
nicht erfunden, eilige Nachrichten
werden per Telegramm, später per Fax,
über mittelt und Navigationssysteme im
Auto gibt es nur bei James Bond. In dieser
Zeit wohnt und arbeitet Otl Aicher,
einer der bedeutendsten Grafik-Designer
Deutschlands, in einem kleinen Weiler
im Allgäu, direkt an der Grenze von
Baden-Württemberg und Bayern. Der
Ort ist im ADAC-Straßenatlas nicht eingezeichnet.
Trotzdem kommen sie alle:
Architekten, Firmeninhaber, Geschäftsführer
und Führungskräfte von Banken
und Versicherungen reisen an, wenn der
Gestalter einlädt.
Sie kommen nach Rotis, gelegen auf der
Gemarkung von Leutkirch, seit 1972 Heimat
von Otl Aicher. Nachdem er das Design
der Olympiade in München gestaltet
hat – seine Piktogramme sind seither
weltbekannt – baute er die bekannten
Bürogebäude um die bestehende alte
Rotis-Mühle.
Begrüßt wurden Gäste, die auf kleinen
Straßen anreisen mussten, traditionell
Ordnung muss sein: Ein Raster gibt es nicht nur
in Büchern, die Otl Aicher gestaltet hat. Auch
Zwiebeln wurden entsprechend geordnet…
mit selbstgemachten Maultaschen: Willkommen
in der „autonomen Republik
Rotis“! Überhaupt hatte Essen und Feiern
einen hohen Stellenwert im Hause
Aicher. Ein Ritual war das Gans essen zu
Martini. Höhepunkt der „Rotisserie-
Saison“ war das Bohnenfest. Ein Fest,
ohne besonderen Anlass, außer dem,
ein Fest zu feiern. Gefestet und gegessen
wurde in der Rotisserie, dem ehemaligen
Kuhstall mit historischem Gewölbe.
Oft dabei war der Fotograf Karsten de
Riese, der Aicher seit den späten 1960er-
Jahren fotografisch begleitete. Um seine
Fotos ist im Museum in Leutkirch die
Ausstellung „Rotis und Otl Aicher“ gestaltet.
Auch hier kommt – ganz authentisch
– das Thema Feiern und Feste nicht
zu kurz…
Marc Brandner
> Info:
www.heimatpflege-leutkirch.de
90 2017
DAS BESTE STECKT
IM VORDERVIERTEL!
Ein offenes Wort an die Köche der Region: Wir haben das Prima Rind!
Eure Liebe aber gilt allzu oft nur den Edelteilen. Filet und Rostbraten,
Steaks aus der Hüfte oder die Rouladen aus der Oberschale.
Alles prima, aber nicht genug!
Alle Genießer sind sich doch einig: Das Vorderviertel hat mindestens so
gute Stücke zu bieten. Ein deftiges Gulasch oder ein zarter Schmorbraten
aus der Schulter sollten auf jeder Speisekarte zu finden sein.
Daher Ihr Köche der LandZunge: Mehr Mut und Phantasie, wagt die neuen alten Rezepte.
Und lasst Eure Kochtöpfe wieder sieden: Gutes Siedfleisch ist das Höchste für den Gast,
für den Koch aber sehr kostengünstig.
Wir PrimaRind-Bauern garantieren dafür: Wir liefern nur unser Bestes.
Prima Rind ist unsere starke Marke. Feines Rindfleisch – garantiert aus der Region.
Prima Rind gibt es in vielen LandZunge-Gasthöfen.
Die Marke Prima Rind sichert die bäuerliche Landwirtschaft in Allgäu-Oberschwaben.
Und damit eine der schönsten Kulturlandschaften Europas. Alle Kälber sind hier geboren,
auch das Futter kommt überwiegend von unseren Äckern und Wiesen.
PRIMA RIND - EIN GUTES STÜCK HEIMAT AUF DIE GABEL.
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ihre Menschen kennt.
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