AYCON Management Consulting GmbH - USA SPEZIAL 2023
AYCON Management Consulting GmbH - USA SPEZIAL 2023 Ein deutscher Interim Manager in den USA
AYCON Management Consulting GmbH - USA SPEZIAL 2023
Ein deutscher Interim Manager in den USA
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Spezial-Edition<br />
<strong>USA</strong><br />
www.aycon.biz<br />
PREMIUM EXECUTIVE<br />
MANAGEMENT CONSULTING<br />
& INTERIM MANAGEMENT
Foto: © Simon Doser<br />
!<strong>AYCON</strong> Edition<br />
Eine Publikation von:<br />
!<strong>AYCON</strong> | Ulvi I. AYDIN | www.aycon.biz
Ein deutscher Interim Manager<br />
in den <strong>USA</strong><br />
Ich habe in den letzten Jahren immer wieder beruflich in<br />
den <strong>USA</strong> zu tun gehabt! In verschiedenen Mandaten,<br />
in (mit) verschiedenen Missionen. Da werden Erinnerungen<br />
an meine Zeit als Austauschschüler an der<br />
Coopersville High School in Michigan – „Class of '78“<br />
– wach. Anders als auf dem Foto habe ich heute ein<br />
paar graue Haare mehr auf meinem Kopf, dafür aber<br />
auch einige Jahre <strong>Management</strong>erfahrung mehr „auf<br />
dem Kerbholz“. Und: Ich habe immer wieder das Privileg,<br />
als Interim Manger, Consultant und Beirat für europäische<br />
Unternehmen in den <strong>USA</strong> zu arbeiten. Spannende Mandate!<br />
In einem Umfeld, das mir sehr bekannt ist. Etliches aber auch neu.<br />
Vieles von 1978 ist verschwunden, manches hat überlebt.<br />
In dieser Spezial-Edition <strong>USA</strong> teile ich gerne meine Eindrücke, Erfahrungen,<br />
Kulturschocks und Inspirationen aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten<br />
mit Ihnen. Mit dem scharfen Blick eines erfahrenen deutschen Interim<br />
Managers beobachte ich die Arbeitswelt. Positives, das ich in den <strong>USA</strong> entdecke,<br />
möchte ich nach Europa importieren. Gleichzeitig exportiere ich meine<br />
Business-Erfahrung aus Europa in die <strong>USA</strong>. Schonungslos und direkt, wie<br />
immer. Ich bin nun seit vielen Monaten wieder in Mandaten in den <strong>USA</strong>. Das<br />
ist mein sechstes Auslandsmandat (Schweiz, Österreich, UK, <strong>USA</strong>) und mein<br />
viertes in den <strong>USA</strong>.<br />
Ich werde oft nach den Unterschieden zu Deutschland gefragt. Was anders<br />
sei. Gibt es gravierende Unterschiede? Gar Gemeinsamkeiten? Was ist<br />
prägnant? Ich werde das besonders in diesem aktuellen <strong>USA</strong>-Mandat öfter als<br />
vorher gefragt. Ich will gerne in loser Reihenfolge meine Eindrücke mitteilen.<br />
Versuchen, die Perspektiven zu beleuchten. Was mir persönlich besonders<br />
auffällt.<br />
Ich wünsche eine aufschlussreiche Lektüre!<br />
Or to say it so: Sharing some insights. Have fun!<br />
Ulvi AYDIN<br />
!<strong>AYCON</strong><br />
SINCE 2005<br />
Ulvi I. AYDIN<br />
www.aycon.biz
Zeitzonen<br />
Heute: Arbeiten in<br />
unterschiedlichen Zeitzonen<br />
Das Arbeiten in den <strong>USA</strong> bedeutet -6 h zu<br />
Deutschland. Oder aktuell in California -9 h zu<br />
Deutschland. Oder, wenn ich mal für eine Woche<br />
in Deutschland bin, +6 h oder +9 h zu den<br />
<strong>USA</strong>. Ich bin in der Regel für sechs Wochen in<br />
den <strong>USA</strong> – dann zwischendurch für 1 Woche<br />
bis 10 Tage in Deutschland. Dann wieder sechs<br />
Wochen in den <strong>USA</strong>.<br />
Das Arbeiten in zwei Ländern, auf zwei Kontinenten,<br />
in zwei Zeitzonen mit 6–9 h Zeitunterschied<br />
bedeutet eben auch, in zwei Welten zu<br />
arbeiten. Die natürlich auch kulturelle Besonderheiten<br />
haben.<br />
Rein organisatorisch ist das immer spannend.<br />
Wenn ich in den <strong>USA</strong> bin, laufen ja andere<br />
(auch wichtige) Sachen in Deutschland<br />
weiter. Und dann muss ich in Deutschland oder<br />
in der Schweiz oder in Österreich an Calls,<br />
Teams- und ZOOM-Meetings teilnehmen.<br />
Bedeutet oft den Wecker auf 3 h oder 5 h<br />
morgens zu stellen, um nach Europäischer Zeit<br />
an den Meetings teilzunehmen. Oder, wenn ich<br />
in Deutschland bin, an US-Meetings um 20 h<br />
oder 21 h europäischer Zeit teilzunehmen, die<br />
dann bis 23 h gehen können – und gehen.<br />
Das bedeutet: Du darfst dir daraus nichts machen.<br />
Das ist Teil des Mandats. Gutes Schlafmanagement<br />
ist wichtig (rechtzeitig in’s Bett).<br />
Eine halbe Stunde vorher aufstehen, rasieren,<br />
duschen (verpennt und im Schlafanzug in die<br />
Kamera geht gar nicht). Besser 45 Minuten<br />
vorher, wenn du dich noch einlesen musst.<br />
Eine Stunde vorher, wenn du selbst präsentieren<br />
musst.<br />
Dann hört die Nacht für dich oft bereits um<br />
2 h in der Früh auf. Ich gehe danach oft nicht<br />
mehr ins Bett und nutze den Fitnessraum, bis<br />
das Frühstücksbüfett aufmacht. Bedeutet also<br />
– an solchen Tagen – um 20 h US-Zeit ins Bett<br />
(brauche meine 6 h Schlaf). Wie oft kommt das<br />
je Woche vor? 2–3 mal je Woche!<br />
Alles zusammen ist die Ableitung: Geht alles!<br />
Erfordert Organisation – und Disziplin! Wenn du<br />
dich an diesen Rhythmus gewöhnt hast, ist es<br />
sogar recht easy. Eine andere Sache aus dem<br />
Privaten ist halt auch wichtig. Du bist oft bei<br />
Geburtstagsfeiern oder sonstigen Partys nicht<br />
dabei. Bei mir sind meine 3 Kinder erwachsen,<br />
alle aus dem Haus. Für ein solches Auslandsmandat<br />
braucht’s aber in jedem Fall eine Partnerin,<br />
die diesen Rhythmus mitmacht und auch<br />
unterstützt.<br />
Die zwei unbedingten Voraussetzungen für ein<br />
erfolgreiches Übersee-Mandat sind also:<br />
Disziplin! Unterstützung!<br />
Foto: © South_agency / istockphoto.com
Foto: © monkeybusiness / depositphotos.com<br />
Mobilität<br />
Heute: Mobilität – hier Standortwechsel<br />
für einen neuen Job.<br />
Es war in den <strong>USA</strong> immer schon so, und es ist<br />
auch weiterhin so: die hohe Mobilität der Mitarbeitenden,<br />
wenn sie eine neue Stelle antreten.<br />
Wechsel innerhalb der <strong>USA</strong> sind oft gar<br />
kein Problem. Oft mit „Sack und Pack“ oder,<br />
anders gesagt, mit „Kind und Kegel“.<br />
Die hohe Umzugsbereitschaft ist kulturell<br />
und traditionell verankert. Die „Amis“ haben<br />
oft keine Bange, umzuziehen – quer durch die<br />
<strong>USA</strong> – und sich neuer Umgebung, neuer Landschaft,<br />
neuen Nachbarn anzupassen.<br />
Oft wird es auch als Bereicherung angesehen,<br />
dass man schon in Nevada, Ohio, Florida,<br />
Washington State gelebt hat. Als persönliche<br />
und auch als berufliche Bereicherung.<br />
Es wird als Horizonterweiterung angesehen,<br />
dass man als Amerikaner schon in den verschiedensten<br />
Ecken des Landes gelebt und<br />
gearbeitet hat. Das gilt für Arbeiter wie für<br />
Angestellte. Selbstverständlich auch für das<br />
Manage ment-Level.<br />
Dieser „Pioniergeist“ steckt noch in vielen. Die<br />
Bereitschaft, seinen eigenen Horizont zu erweitern.<br />
Es gibt hier im Bundesstaat keinen<br />
Job für mich? Mist – aber okay! Dann gehe ich<br />
halt dahin, wo es einen Job gibt. Überhaupt<br />
einen. Oder evtl. sogar einen besser dotierten.<br />
In Deutschland – ist es eher nicht so.<br />
Foto: © everett225 / depositphotos.com
Einarbeitungsplan<br />
Heute: Status – Einarbeitung neuer<br />
Mitarbeiter & Einarbeitungsplan<br />
In Deutschland ist sehr wichtig, dass neue Mitarbeiter<br />
sehr gut eingearbeitet werden. Es gibt<br />
von der Unternehmensseite her viele Checklisten,<br />
Einarbeitungsroutinen, Einarbeitungspläne.<br />
Das Onboarding ist zu Recht ein sehr<br />
wichtiger Prozess, damit sich neue Mitarbeiter<br />
gut aufgenommen fühlen, es tatsächlich auch<br />
werden, gute Orientierung und einen quasi<br />
perfekten Start haben.<br />
In den <strong>USA</strong> kommt es ebenfalls sehr oft vor,<br />
dass es solche Einarbeitungsprozesse gibt.<br />
Aber in geringerem Umfang. Hier wird oft von<br />
den Mitarbeitern (ab der „mittleren Ebene“)<br />
selbst angeboten, einen 90-Tage-Plan zu erstellen.<br />
Sie werden dazu aufgefordert. Was<br />
werde ich machen, was will ich erreichen, welchen<br />
Beitrag werde ich leisten, mit welchen<br />
Spezialisten im Unternehmen will ich zusammenkommen.<br />
Welche Fragen will ICH als neuer<br />
Mitarbeiter beantwortet haben?<br />
Dieser Ansatz ist superspannend. Zeigt es<br />
doch die <strong>Management</strong>fähigkeit und den Aspekt<br />
„I’m selfdriven“ sehr schön. Die Verantwortung<br />
„ Kandidaten<br />
auffordern,<br />
der Firma zu<br />
sagen, WAS sie<br />
WANN und WIE<br />
ERWARTEN!<br />
“<br />
dafür zu tragen, was ICH als neuer Mitarbeiter<br />
erreichen will und auch von meinem neuen<br />
Arbeitgeber und von meinem Manager ER-<br />
WARTE.<br />
Ich habe dieses Aspekt mit nach Deutschland<br />
gebracht: Kandidaten auffordern, der<br />
Firma zu sagen, WAS sie WANN und WIE ER-<br />
WARTEN! Das alles übrigens (nicht natürlich)<br />
schriftlich.<br />
Funktioniert sehr gut!<br />
You want to know more - let’s talk!<br />
Foto: © Chattrawutt / istockphoto.com
Grafik: © Vladimir Ivankin / istockphoto.com<br />
Antworten<br />
Heute in diesem Post ein Punkt, der<br />
aufzeigt, dass vieles viel ähnlicher<br />
ist, als man denkt:<br />
die Länge von Antworten!<br />
Das Zitat vom Martin Luther „Tritt fest auf,<br />
mach’s Maul auf, hör bald auf“ hat – genauso<br />
wie in Europa – in den <strong>USA</strong> Bedeutung. Große<br />
Bedeutung! Und wird genauso oft auch hier<br />
missachtet!<br />
Unklarheiten werden wie in Europa genauso<br />
in lange Schachtelsätze gepackt. Wahrscheinlich<br />
auch hier in der Hoffnung, dass schon irgendetwas<br />
Passendes für den Zuhörer dabei<br />
sein wird. Nicht umsonst kommt der Kommunikationsspruch<br />
„If you cannot convince – confuse!“<br />
aus dem Englischen.<br />
Jetzt und hier kommt der deutsche Interim<br />
Manager mit einem satten Regelbruch in’s<br />
Spiel. Politisch vollkommen unkorrekt, unterbreche<br />
ich in solchen Situationen und sage,<br />
dass ich mich bei dem langen Satz schon nicht<br />
mehr an seinen Anfang erinnern kann. Dieser<br />
Kultur-Clash des direkten Hinweises ist für<br />
viele US-Amerikaner schwer zu schlucken und<br />
sehr ungewohnt.<br />
Und hierzu zwei gute Hinweise. Eins: Ich bin<br />
nicht aus einer anderen Kultur in eine US-Kultur<br />
gekommen, um mit den Wölfen zu heulen.<br />
Um mit devotem Zuhören alles hinzunehmen,<br />
auch wenn’s keinen Sinn ergibt. Auf den Punkt<br />
„<br />
Auf den Punkt<br />
kommen.<br />
Klarheit schaffen.<br />
Unklarheiten<br />
“<br />
killen!<br />
kommen, klare und präzise Aussagen zu treffen,<br />
ist eigentlich ein US-Stil. So kannte ich das<br />
immer.<br />
Zwei: Aus dem Board wird auch deutlich,<br />
dass das gewollt ist – ja gar gefordert ist. Hier<br />
zitiert mein Mandant – der CEO – auch gerne<br />
Steve Jobs, der gesagt hat „We don’t hire<br />
smart people and tell them what to do. We hire<br />
smart people so that they tell us what and how<br />
to do!“ Also: Auf den Punkt kommen. Klarheit<br />
schaffen. Unklarheiten killen!<br />
Bei aller Wertschätzung der Menschen auch<br />
deutlich sein. Wenn erforderlich, auch überdeutlich<br />
werden. Das ist eine Sprache, die in<br />
der ganzen Welt erfolgreiche Unternehmen<br />
ausmacht. Wer das nicht will, kann oder zulässt,<br />
hat auch keinen Erfolg!
Unterschiede<br />
Heute: Unterschiede im Alltag –<br />
im täglichen Leben<br />
Was prägt den Alltag, die tägliche Routine, so<br />
weit ich das (nicht immer) bewusst aufnehme?<br />
Hier in Ohio bei Cincinatti ist es eher unpolitischer<br />
als wir in den Nachrichten in Deutschland<br />
wahrnehmen.<br />
Hier läuft keiner mit Cowboystiefeln oder<br />
mit einem Stetson herum. Quasi null Waffen zu<br />
sehen. Also ein Stück weit kleinstädtisch, sittsam,<br />
ruhig, manchmal sehr beschaulich.<br />
Aber zu den Unterschied<br />
im täglichen Leben <strong>USA</strong> –<br />
Deutschland<br />
Straßen:<br />
(<strong>USA</strong>) breit – eher nicht so breit (DE)<br />
Parkplätze:<br />
(<strong>USA</strong>) schön groß – mittlerweile zu klein (DE)<br />
Trinkgeld:<br />
(<strong>USA</strong>) brutal hoch –<br />
eher (gefühlt) noch normal (DE)<br />
Zahlen mit Kreditkarte:<br />
(<strong>USA</strong>) faktisch 99% –<br />
eher gefühlte 50% plus EC-Karte (DE)<br />
Ladenöffnungszeiten:<br />
(<strong>USA</strong>) jeden Tag (auch Sonntag) – Montag–<br />
Samstag (DE)<br />
Onlinehandel:<br />
(<strong>USA</strong>) alles und immer – steigend (DE)<br />
Stationärer Fachhandel:<br />
(<strong>USA</strong>) tendiert hier Richtung nur noch 5%–10%<br />
– ca. noch gefühlte 50% (DE)<br />
Foto: © Drazen Zigic / istockphoto.com<br />
Warenhäuser:<br />
(<strong>USA</strong>) tendiert in Richtung immer weniger –<br />
faktisch schon null (DE)<br />
Flugscham:<br />
(<strong>USA</strong>) was ist das? – Hmmmm … (DE)<br />
Müll / Plastik:<br />
(<strong>USA</strong>) ich verursache hier alleine so<br />
viel Plastikmüll wie in Deutschland eine<br />
vierköpfige Familie –wird weniger (DE)<br />
Zukunftsangst / Sorgen:<br />
(<strong>USA</strong>) wird schon gehen – eher proaktive<br />
Haltung –, das Wort „German Angst“ ist mittlerweile<br />
ein Begriff im Englischen (wie „Rucksack“,<br />
„Hinterland“, „Blitzkrieg“) – in Deutschland<br />
eher ein (immer) skeptischer Blick (DE)<br />
Mobilität (im Land):<br />
(<strong>USA</strong>) extrem hoch – recht niedrig (DE)<br />
Mobilität ohne Auto (hier):<br />
(<strong>USA</strong>) nicht möglich – geht schon (DE)
Foto: © peterwey / depositphotos.com<br />
Fast Food / Convenience Food:<br />
(<strong>USA</strong>) 99% – dauert auch nicht mehr<br />
lange zu 90% (DE)<br />
Weihnachten – eher ein religiöses Fest oder<br />
eher Business und Folklore:<br />
(<strong>USA</strong>) 85% Business und Folklore –<br />
(DE) 90% Business und Folklore<br />
HALLOWEEN – eher Business und Folklore:<br />
(<strong>USA</strong>) 85% Business und Folklore –<br />
90% Business und Folklore (DE)<br />
Familienaspekt THANKSGIVING –<br />
Erntedankfest:<br />
(<strong>USA</strong>) 100% Familienaspekt –<br />
10% Erntedankfest auf dem Land (DE)<br />
„I‘d agree with you,<br />
but then we‘d<br />
both be wrong.<br />
“<br />
Russell Lynes<br />
Ist diese Liste komplett? Natürlich nicht!<br />
Ist diese Liste subjektiv? Ja – natürlich!
Kündigungsfristen<br />
Heute: Kündigung – hier<br />
Kündigungsfrist<br />
Faktisch gibt es in den <strong>USA</strong> keine Kündigungsfrist!<br />
Ja! Es gilt: „Von heute auf morgen gekündigt!“<br />
Das, was in Deutschland als „hire&fire“<br />
beschrieben wird. Üblicherweise – und das<br />
ist die Regel – gibt es eine Ankündigungsfrist<br />
von 14 Tagen (Kalendertagen!). Das nennt sich<br />
dann „two weeks notice“.<br />
Viele (in Deutschland) sehen das als furchtbar<br />
an. Als unglaublich! Als Raubtier-Kapitalismus.<br />
Aber! Es gibt auch dem Mitarbeitenden<br />
die Möglichkeit, schnell zu gehen. Die Freiheit,<br />
schneller und zügiger seinen neuen (Wunsch-)<br />
Job anzutreten. Mit mehr Gehalt? Mit mehr<br />
Freiraum? Mit mehr Entwicklungsmöglichkeiten?<br />
Also: Ist das ein Vorteil für den Mitarbeiter?<br />
Meiner Meinung nach ein klares Ja.<br />
Eine eigene Erfahrung. Ich wurde mit 31 Jahren<br />
Abteilungsleiter. Mit einem ordentlichen<br />
Dienstwagen. Gehalt: perfekt. Bonus: Bombe!<br />
Die Kündigungsfrist in meinem „AT- Vertrag“?<br />
Achtung! 12 Monate zum Kalenderjahres ende.<br />
Ich schwebte auf Wolke sieben! Ich meinte,<br />
dass ich das große Los gezogen hatte. Das<br />
war vermeintlich die Speerspitze meiner<br />
Entwicklung.<br />
Nach knapp zwei Jahren wollte ich weg.<br />
Zu viel Politik. Zu viele Kleingeister. Auf einmal<br />
hing die Kündigungsfrist wie eine schwere<br />
Eisenkette an meinem Bein. Nach einigen Gesprächen<br />
mit Vorstand und Aufsichtsrat haben<br />
diese mich dann doch ziehen lassen. In relativ<br />
kurzer Zeit. Daher kommt ja auch das Zitat<br />
„Reisende soll man nicht aufhalten“.<br />
Essenz aus dem Blick der Seniority und den<br />
<strong>USA</strong> und aus Deutschland? Freie Geister lassen<br />
sich nicht aufhalten! Niemals!<br />
Und Leute, die sich nicht trauen, bleiben da,<br />
wo sie nicht weg können. Hat nichts mit wollen<br />
zu tun. Es gibt (Labor-)Versuche über Verhalten<br />
und die lassen sich in Organisationsentwicklung<br />
übertragen.<br />
Wenn du jemanden einsperrst – lange einsperrst,<br />
lange an dich bindest – und dann das<br />
Schloss, die Tür öffnest, dann …<br />
Foto: © Jovanmandic / istockphoto.com
Grafik: © Mironov Konstantin / istockphoto.com<br />
KISS<br />
Heute: „KISS“<br />
Es gibt auch Gemeinsamkeiten – Ähnlichkeiten:<br />
Fehlendes „KISS“. Mein Lieblings-Akronym ist<br />
„KISS“. „KISS“ steht für mich immer für: Keep<br />
it small and simple! Keep it small and stupid!<br />
Keep it small and sexy!<br />
Sehr gute Manager können komplexe Sachverhalte<br />
und Strategien mit „KISS“ darstellen.<br />
Innerhalb von 2 Minuten können sie die Essenz<br />
(Essenz wird definiert als das „Wesen eines<br />
Dings“) darstellen. Von Albert Einstein stammt<br />
das Zitat: „Wenn du es einem Sechsjährigen<br />
nicht erklären kannst, dann hast du es selbst<br />
nicht richtig verstanden!“ Oder auf Dwight D.<br />
Eisenhower geht der Spruch zurück: „Wenn es<br />
nicht auf einer Seite zusammengefasst werden<br />
kann, dann ist es weder durchdacht noch entscheidungsreif!“<br />
Nicht so gute Manager (um das euphemistisch<br />
zu formulieren) können das nicht. Und<br />
diese sind dann eine Zumutung und in der Regel<br />
auch Verlierer. Ich sage in meinen Interim-,<br />
Beirat- und Aufsichtsrat-Mandaten meinen<br />
Mandanten und C-Managern, dass, wenn sie<br />
eine wichtige Strategie nicht in zwei Minuten<br />
substanziell darstellen können, ihnen das dann<br />
in zwei Stunden auch nicht gelingen wird.<br />
Denn ein wirklich wichtiger Sachverhalt – wie<br />
z. B. eine Strategie – will und muss auch von<br />
allen in der Belegschaft, von den Kunden, den<br />
Banken verstanden und angenommen werden.<br />
Von allen Stakeholdern! Richtig gute Manager<br />
können das! Das Immerwenigerwerden<br />
dieser Eigenschaft scheint ein internationaler,<br />
ja schon universeller Virus zu sein.<br />
Umso erfrischender ist die Reaktion, wenn<br />
ich in meiner eher nicht so zurückhaltenden<br />
Art Manager darauf hinweise, dass ich sie nicht<br />
verstanden habe. Dass das zu kompliziert, zu<br />
komplex war, was sie präsentiert haben.<br />
Daraus entwickeln sich IMMER spannende<br />
und konstruktive Runden. Die 180-Seiten-Präsentation<br />
wird entschlackt. Die zwei Stunden<br />
und ca. 12.000 Wörter („für einen deutschen<br />
Sprecher ist ein Wert zwischen 90 und 120<br />
Wörter pro Minute im Referenzbereich“) werden<br />
auf zehn Seiten und ca. 2.000 Wörter<br />
fokussiert. Und – voilà! Die Verständlichkeit<br />
steigt. Und – auch das Verständnis. Damit auch<br />
die Akzeptanz! Das ist in Deutschland und in<br />
den <strong>USA</strong> identisch.<br />
Auf den Punkt kommen!
Foto: © YakobchukOlena / istockphoto.com<br />
VALET PARKING –<br />
Schuheputzen<br />
Heute: Dienstleistung!<br />
Dienstleistung! Dienstleistung!<br />
Ist sehr angenehm, zu erfahren. Sehr angenehm,<br />
in Anspruch zu nehmen. Hat etwas Natürliches,<br />
etwas Selbstverständliches.<br />
Schuhputz-Service auf der Messe, am<br />
Flughafen, in Einkaufszentren. Klar. Hingesetzt,<br />
Schwätzchen halten: „picobello“ die Schuhe.<br />
Lieferservice – so selbstverständlich, wie<br />
selbst einkaufen oder holen. Kein Ding. Selbstverständlich.<br />
Valet-Parking in guten Restaurants. Du<br />
fährst vor – dein Auto wird für dich eingeparkt.<br />
Und nach dem Dinner wieder geholt.<br />
Was hier selbstverständlich ist, das wirkt in<br />
Deutschland noch manchmal bis oft „ausbeuterisch“.<br />
Hier in den <strong>USA</strong> ist es oft selbstverständlich.<br />
Schafft dieser Service Arbeitsplätze?<br />
Wohl ja. Hochqualifizierte Arbeitsplätze?<br />
Wohl nein! Aber schafft es überhaupt Arbeitsplätze?<br />
Absolut ja!<br />
Und eines nicht zu vergessen: Diese Services<br />
sind kein Altruismus. Alles und jeder Handgriff<br />
kostet dich Geld – oft sogar ordentlich.<br />
Servicewüste <strong>USA</strong>: ein klares Nein! Serviceparadies<br />
<strong>USA</strong>: tendenziell ein Ja!<br />
Deutschland: eher eine Servicewüste und<br />
eher kein Serviceparadies.<br />
REWE-Lieferservice oder Gorilla-Lieferservice<br />
(so lange die’s noch gibt) in Deutschland?<br />
Die Parameter werden wie so oft in den <strong>USA</strong><br />
gesetzt. Und oft in Deutschland falsch umgesetzt.<br />
Die Worte Service und „dienen“ (to serve)<br />
haben hier in den <strong>USA</strong> eher eine positive Konnotation.<br />
In Deutschland eher nicht so. „Dienen“<br />
scheint in Deutschland eher weniger<br />
positiv, manchmal gar negativ besetzt.<br />
Es geht also wie so oft nicht so sehr um das<br />
Geld, um die Organisation. Sondern eher um<br />
die Annahme des Services – und des Angebotes.<br />
Um die Haltung zu(m) Service.
Foto: © Ivanko_Brnjakovic / istockphoto.com<br />
Titel vs. Dienst-PKW<br />
Heute: Status –<br />
Dienstwagen vs. Titel<br />
In Deutschland war der Dienstwagen lange ein<br />
Statussymbol. Welche Marke? Welche Ausstattung?<br />
Welche Extras? Hubraum? Zylinder?<br />
PS? DAS war wichtig. Ich muss zugeben: Als<br />
ich meinen ersten Firmen-PKW erhielt, fühlte<br />
ich mich auch irgendwie besonders. Auch beim<br />
zweiten war das noch so. Als ich dann frei wählen<br />
konnte, war das auch irgendwie wie VIP.<br />
Heute sieht das wohl alles total anders aus!<br />
Mit dem Alter und mit der Seniority wird das immer<br />
unwichtiger. Heute komplett „Banane“. Bei<br />
der jungen Generation ist das – so meine ich<br />
– heute nahezu komplett unwichtig. Aber: Das<br />
Auto ist immer noch irgendwie wichtig. Immer<br />
noch irgendwie „Status“. Ein wenig immer noch.<br />
In den <strong>USA</strong> scheint das immer noch (war<br />
früher auch schon so) unwichtig. Manager erhalten<br />
sehr häufig eine monatliche „Car Allowance“<br />
von US $ 500,00–1.000,00. Damit hat es<br />
sich auch schon! Das war’s! Hier! Nimm die „Car<br />
Allowance“, alles andere ist dein Ding. Anders<br />
bei Titeln! In den <strong>USA</strong>! Meine Wahrnehmung: In<br />
Deutschland war das schon immer nachrangig.<br />
Nicht so wichtig. Kein Drama.<br />
Klar: „Geschäftsführer“ oder „Prokurist“ sind<br />
legal besetzte und definierte Titel. Aber alles<br />
andere ist und war eher Nebensache. In den<br />
<strong>USA</strong> ist der Titel – immer noch – das, was früher<br />
in Deutschland dem Manager wichtig war:<br />
Wertvoll! Status! Stolz!<br />
Nicht einfach nur ein „Manager“. Ein Vice-<br />
President sollte es schon sein. Mindestens<br />
aber ein „Director“. Oder umgekehrt. Manager<br />
ist irgendwie jeder. Daher ist der Titel „VP“ oder<br />
„Director“ nicht einfach ein Titel. Es macht was<br />
mit dir. Es „hebt“ dich. Wie früher in Deutschland<br />
der Dienstwagen vor der Tür.<br />
PS: Wenn ein Senior Manager länger als<br />
20 Minuten für die (Aus-)Wahl und die Ausstattung<br />
seines Dienst-PKW braucht – dann<br />
ist er keiner!
Nachhaltigkeit<br />
Heute: Nachhaltigkeit vs.<br />
Sustainability<br />
In Deutschland ist die Entwicklung der Nachhaltigkeit,<br />
der Müllvermeidung recht präsent.<br />
Kein Plastikbesteck, keine Kunststoff-Strohhalme,<br />
keine Plastiktüten beim Einkauf für das<br />
Obst und Gemüse, keine Plastiktüten (mehr)<br />
für das Nachhausetragen. Angesagt sind – und<br />
ich praktiziere das auch „echt“ – Einkaufskorb,<br />
Stofftaschen, wiederverwertbare Einkaufsnetze,<br />
Mehrwegbecher etc.<br />
In den <strong>USA</strong> ist „Sustainability“ auch irgendwie<br />
„da“. Aber weniger präsent. Weniger praktiziert.<br />
In California mag das sicher noch anders<br />
sein. Ist es wohl auch. Aber ich in meinem<br />
täglichen Leben in Ohio habe ich noch nie so<br />
viel „Einweg-Zeugs“ benutzt/benutzen müssen.<br />
Und seit Jahren schon nicht mehr soviel<br />
Müll erzeugt.<br />
Bei den ganzen Flügen, die ich im Jahr habe,<br />
ist mein „CO 2<br />
-Footprint“ sowieso schon nicht<br />
gut. Aber in den <strong>USA</strong> – bei diesem großen und<br />
weiten Land – ist die Bahn keine Alternative.<br />
Auto auch nicht. Wenn ich von Cincinatti nach<br />
San Francisco will, dann muss ich fliegen. Das<br />
sind knapp 4.000 km – einfach Strecke. Von<br />
München aus bin ich nach 4.000 km in – z. B.<br />
Bagdad. Man muss sich das vorstellen: Cincinatti–San<br />
Francisco ist quasi die gleiche räumliche<br />
Distanz wie München–Bagdad!<br />
Bei diesen Distanzen innerhalb der <strong>USA</strong><br />
kann ich faktisch nicht nachhaltig reisen. Ich<br />
muss also fliegen. Und Müllvermeidung in den<br />
<strong>USA</strong> ist auch eine Herausforderung.<br />
Tanken<br />
Heute: Tanken!<br />
Am 4. Oktober 2022 in Remington, IN 12,066<br />
Gallonen – also ca. 45 Liter – US $ 50,18 – also<br />
EUR 50,19. Den Liter also für ca. EUR 1,11 Ich<br />
kam mir ja fast wieder vor in meiner Jugend<br />
(gut – nur wie vor ca. 2 Jahren in Deutschland.)<br />
Mannomann!<br />
Eine Tankfüllung für EUR 50,00!<br />
Das ist wohl immer noch ein Unterschied zu<br />
Deutschland. Und dabei stöhnen und ächzen<br />
die Amerikaner über ihre horrenden Spritpreise!<br />
Die Spritpreise dürfen ruhig nach<br />
Europa kommen.<br />
Foto: © JulyProkopiv / istockphoto.com<br />
Foto: © privat
Carbon Footprint<br />
Heute: CO 2<br />
-Fußabdruck -<br />
Carbon Footprint<br />
Ich war jetzt gerade für eine Woche zwischendurch<br />
in Deutschland. Nachrichten in Deutschland<br />
u. a: „Letzte Generation – Straßenblockaden<br />
wegen angeklebter Hände, Füße etc.“<br />
Thema Nachhaltigkeit sehr wichtig.<br />
Bei solchen Nachrichten: Es ist schon immer<br />
ein Wechsel zwischen den Planetensystemen!<br />
Wenn du zwischen Europa und den <strong>USA</strong> hinund<br />
herfliegst. In den <strong>USA</strong>, heute geht es wieder<br />
zurück für sechs Wochen, kaum ein Thema.<br />
Sustainability? Bekannt! Virulent? Nein!<br />
Carbon Footprint? Bekannt! Virulent? Nein!<br />
Ich fürchte, dass ich meinen CO 2<br />
-Fußabdruck<br />
in den <strong>USA</strong> echt versaut habe. Und<br />
jetzt wieder werde. 4 Flüge je Woche! Für jedes<br />
Ding in’s Auto springen (müssen)! Nach<br />
meinem Mandat in den <strong>USA</strong> zum Jahresende<br />
werde ich mich zum Teil (wieder) neu kalibrieren<br />
müssen.<br />
Die Definition für „Kalibrierung“ passt hier<br />
perfekt: „Was bedeutet Kalibrierung? Bei der<br />
Kalibrierung wird mit einer genau definierten<br />
Eingangsgröße, die als normal bezeichnet<br />
wird, mit dem Messergebnis des zu prüfenden<br />
Messsystems verglichen.“ Also zurück zum<br />
Messsystem in Deutschland.<br />
Messsystem wird tatsächlich mit 3 „s“ hintereinander<br />
geschrieben. Hab’s sicherheitshalber<br />
nochmal nachgeschaut. Ich habe neulich<br />
auf LinkedIn einen Blog-Beitrag über „Nachhaltigkeit<br />
vs. Sustainability“ geschrieben. Dies<br />
hier ist quasi Teil II.<br />
Foto: © enot-poloskun / istockphoto.com
Trinkgeld<br />
Heute: Essen gehen.<br />
Essen einkaufen/holen<br />
In den <strong>USA</strong> wurde schon immer erwartet, dass<br />
du „tipst“, also Trinkgeld gibst. Erwartet wurden<br />
schon immer ca. 12–15–20%. Nur 10% war<br />
immer mit einer Frage verbunden, weshalb<br />
man nicht zufrieden war.<br />
Nun sind 15% quasi diese Untergrenze geworden.<br />
Auf den Rechnungen wird gleich ausgewiesen,<br />
wie viel Trinkgeld man geben kann/<br />
soll. Vorgeschlagen werden 15%–18%–20%. In<br />
Metropolen wie in NYC wird sogar sehr offensiv<br />
darauf hingewiesen. „Don’t forget to tip!“<br />
Und – jetzt bin ich gerade in Manhattan – gehen<br />
die Trinkgelder erst ab 18% los. Vorgeschlagen<br />
werden 18%–22%–25%.<br />
Nun ist das – und das ist eher neu für mich<br />
– beim Essenholen (Salate, Sandwiches, Pizza)<br />
auch in diesen „takeaways“ eine (Un-)Sitte geworden.<br />
Du stellst dich an. Bestellst. Erhältst.<br />
Beim Bezahlen wirst du wie selbstverständlich<br />
am Bezahl-Terminal aufgefordert, 10–15–<br />
18–20% „auszuwählen“. Ich bereise die <strong>USA</strong><br />
schon seit 35 Jahren. Aber das ist mir in diesem<br />
Mandat aufgefallen. Klar! Wenn du mehrere<br />
Monate im Mandat bist, gehst du ja nicht<br />
jeden Abend in’s Restaurant. Ich hole mir mal<br />
ein Sandwich oder eine Bowl auf dem Weg vom<br />
Office in mein Appartement.<br />
Eigentlich bin ich immer noch in der Kulturfalle.<br />
Meine erste Reaktion (nur bei „takeaway“,<br />
nicht im Restaurant und nicht beim Lieferservice)<br />
ist „nein“. Weshalb soll ich ein Trinkgeld<br />
geben für’s Anstellen, für‘s an der Tafel Auswählen,<br />
Bestellen, Bezahlen, Abholen, Gehen.<br />
Aber dann gebe ich doch immer Trinkgeld, weil<br />
ich denke, dass die Bezahlung der Mitarbeiter<br />
damit steigt. Hoffentlich. Übrigens sind meine<br />
amerikanischen Teammitglieder auch verwundert<br />
über diese Entwicklung.<br />
Diese Trinkgeld-Entwicklung kann gerne in<br />
den <strong>USA</strong> bleiben! Ich gönne es dem Personal<br />
(fast immer). Aber – es braucht nicht nach<br />
Europe zu kommen. Kann ruhig in den <strong>USA</strong><br />
bleiben!<br />
Foto: © spirit2 / depositphotos.com<br />
Foto: © Valentyn_Volkov / depositphotos.com
Grüßen<br />
Heute: Grüßen im Alltag<br />
Was ist das schön, angenehm und positiv! Hey<br />
– how are you doing? Welcome! How are you<br />
doing today? Howdy! Great to see you. Thank<br />
you for shopping with us. Hope to see you soon<br />
again. Have great day. Take care!<br />
Von vielen, die Amerika kritisch gegenüber<br />
stehen, werden diese Grüße als oberflächlich<br />
kritisiert. Das wäre ja (angeblich) „nicht echt“.<br />
Ich? Ich liebe es! Wenn mich jemand nett, höflich,<br />
aufmerksam begrüßt. Und auch verabschiedet.<br />
Ich mag das sehr gerne. Es macht<br />
was mit mir. Es ist positiv und wirkt positiv.<br />
Das gefällt mir sehr gut in den <strong>USA</strong>. Und als<br />
ich es in diesem Mandat wieder erlebt habe,<br />
merkte ich, dass ich es vermisst habe. Und in<br />
Deutschland wieder vermissen werde.<br />
In Deutschland erlebe ich viele Menschen –<br />
über alle Schichten und Generationen – leider<br />
oft als Gruß-Muffel. Menschen kommen in eine<br />
Bäckerei rein, stellen sich an und kriegen das<br />
Maul nicht auf.<br />
Kein „Guten Morgen“ oder „Servus“! Die Bereitschaft,<br />
wenn jemand einen Laden betritt,<br />
zu grüßen, „Hallo“ zu sagen, zwei, drei Höflichkeiten<br />
auszutauschen, scheint in Deutschland<br />
immer weniger zu werden.<br />
Daher ist es umso erfrischender in den <strong>USA</strong>,<br />
ein „howdy“ oder „hey – how you doing“ zu hören.<br />
Von und mit Leuten im Hotel, in Kleinstädten<br />
auf der Straße, beim Bäcker, an der Supermarktkasse.<br />
In diesem Sinne:<br />
Take care!<br />
Have a good day!<br />
Be well!<br />
Stay well!<br />
Foto: © pixelheadphoto / depositphotos.com
Interesting facts and figures<br />
Umfrage:<br />
Sorgen ums Klima<br />
Klimawandel ist ein ernsthaftes Problem - sagen:<br />
<strong>USA</strong><br />
Deutschland<br />
0 25 50 75<br />
Quelle: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.<br />
Mieten statt besitzen<br />
Anteil der Haushalte, die Ihre Wohnung mieten<br />
<strong>USA</strong><br />
Deutschland<br />
36 % 54 %<br />
Quelle: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Transatlantic Survey:<br />
Influence in Europe<br />
Which country is most influential in Europe?<br />
Answers in the <strong>USA</strong><br />
Answers in Germany<br />
23 %<br />
Germany<br />
UK<br />
France 5 %<br />
11 %<br />
UK<br />
48 %<br />
20 %<br />
other<br />
answers<br />
other<br />
answers<br />
13 %<br />
71 %<br />
Germany<br />
9 %<br />
France<br />
US-Amerikaner und Deutsche bewerten Deutschlands Rolle in Europa höchst unterschiedlich. Ergebnisse der<br />
Studie „Transatlantic Trends“ von German Marshall Fund und Bertelsmann Foundation.<br />
Quelle: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V / Transatlanic Trends - GMF and Bertelsmann Foundation<br />
<strong>USA</strong> UND DEUTSCHLAND:<br />
Wirtschafts-Beziehungen<br />
685.886<br />
882.174 $ 373 Mrd.<br />
$ 148 Mrd.<br />
<strong>USA</strong> in D Jobs<br />
D in <strong>USA</strong> Jobs<br />
<strong>USA</strong> in D Investments<br />
D in <strong>USA</strong> Investments<br />
Quelle: Wilson Center Transatlantiv Economy 2021 (Zahlen von 2019)
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