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PG-0423-Special-Küche

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ZKZ 77125<br />

August 2023 | No.4<br />

Gewürz-Guru<br />

Eine Ode<br />

an das<br />

Tischsalz<br />

Inklusive 6 Seiten<br />

Food Report 2024<br />

Deep Dive<br />

in die Z ukunft<br />

Foto: to bikko


10 P&G 4 | August 2023<br />

Rot, Rot, Rot


Rot steht für Leidenschaft und Freude.<br />

Außerdem wird der kräftigen Farbe<br />

nachgesagt, sie wirke ansprechend,<br />

wärmend und appetit anregend.<br />

Wenn das nicht die idealen<br />

Voraussetzungen sind,<br />

um <strong>Küche</strong>naccessoires<br />

und Backutensilien<br />

in<br />

sind alle meine Farben<br />

ein<br />

sattes Rot<br />

zu tauchen!<br />

On top sieht die<br />

Farbe auch noch<br />

richtig gut aus und harmoniert<br />

mit jedem <strong>Küche</strong>nstil<br />

– egal ob puristisch oder opulent.<br />

Da ist es nur logisch, dass sich auch<br />

die „Grande Dame der Rührschüsseln“,<br />

die „Margrethe“ von Rosti, neben vielen<br />

anderen Tönen in rassiges Rot kleidet. Passend<br />

dazu präsentieren sich unverzichtbare<br />

Helfer für die heimische Backstube wie Teigschaber,<br />

Rührbecher, Seiher, <strong>Küche</strong>nwaage<br />

& Co. in derselben Farbe. www.fh-group.dk<br />

Foto: F&H Group<br />

P&G 4 | August 2023 11


Langjährige „P&G“-Leser können sich<br />

vielleicht erinnern: Im August 2014<br />

haben wir über das Fachgeschäft<br />

Apfelböck im bayerischen Eging berichtet.<br />

Damals hatten die Inhaber Barbara<br />

und Rudolf Freund gerade einen neuen Anbau<br />

errichtet und so das Unternehmen vergrößert.<br />

Neun Jahre später hat sich nochmals einiges<br />

getan. Nicht nur, dass das Sortiment stetig<br />

dem aktuellen Zeitgeist angepasst wird und<br />

2018 mit Hilfe des Category Managements<br />

der EK die Aufteilung der Räume teilweise<br />

neu gestaltet wurde.<br />

Mit Jonas Freund, dem Sohn von Barbara<br />

und Rudolf, ist 2018 auch die vierte Generation<br />

in das Familienunternehmen, das von<br />

Barbaras Großvater gegründet worden war,<br />

eingestiegen. Für uns Gründe genug, uns<br />

Ein eingespieltes<br />

Team: Jonas<br />

(hinten), Barbara<br />

und Rudolf<br />

Freund.<br />

Unternehmen: Apfelböck e.K.,<br />

Oberer Markt 18-22,<br />

94535 Eging am See<br />

SPECIAL<br />

FACTS<br />

Verkaufsfläche: Rund 800<br />

Quadratmeter<br />

Sortimente: <strong>Küche</strong>, Grillen,<br />

Outdoor, Kaffee, Deko<br />

Events: Ca. 30 im Jahr<br />

www.apfelboeck-eging.de<br />

Im Eingangsbereich<br />

werden<br />

saisonale Themen<br />

inszeniert (o.).<br />

Im Innenhof ist<br />

reichlich Platz für<br />

Outdoor-Möbel.<br />

14 P&G 4 | August 2023


Handel: Geregelte Unternehmensnachfolge<br />

Die 4. Generation<br />

ist mit am Start<br />

In Eging am See ist mit Jonas Freund die nächste Generation in das Fachgeschäft<br />

Apfelböck eingetreten. Wie es dazu kam, welche Vorteile es mit sich bringt, mit der<br />

eigenen Familie tagtäglich zusammenzuarbeiten und welche Pläne es für die Zukunft<br />

gibt, haben Barbara, Rudolf und Jonas Freund beim Besuch der „P&G“ vor Ort verraten.<br />

nochmals auf den Weg nach Eging am See<br />

zu machen und den Freunds einen Besuch<br />

abzustatten.<br />

Nach wie vor findet man bei Apfelböck in<br />

Eging auf rund 800 Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />

alles rund um Haushalt, Kochen,<br />

Genießen, Outdoor und Grillen. Als Weber<br />

Service-Partner mit Experience World hat<br />

sich das Haus im Laufe der Jahre einen Namen<br />

unter den Grill-Fans gemacht und bietet<br />

selbstverständlich auch die entsprechenden<br />

Kurse an. Rund 30 im Jahr sind es mittlerweile,<br />

wenn man die mit Big Green Egg und die mit<br />

Ooni dazu zählt – und die Nachfrage nimmt<br />

nicht ab. Da passt es gut, dass die Sortimente<br />

rund um Rost, Kohle & Co. einer der Leidenschaften<br />

von Junior-Chef Jonas Freund sind.<br />

Womit wir schon beim Thema wären: Im<br />

Februar 2018 ist er ins Unternehmen eingestiegen<br />

und hat es seither keine Minute bereut.<br />

Geplant war dieser Schritt allerdings<br />

nicht. „Ich habe 2012 mein Abitur gemacht<br />

und wusste im Anschluss nicht so richtig, wie<br />

es weitergehen sollte“, erzählt er. Nach einem<br />

Jahr Bundesfreiwilligendienst kam es zu einer<br />

Art „schicksalhaften Begegnung“: „Wir<br />

hatten bei uns ein Grillseminar und Stefan<br />

Denzlinger war auch dabei. Als er mich nach<br />

meinen Plänen fragte und ich nicht wirklich<br />

welche hatte, meinte er, ‚komm doch zu uns<br />

und mach eine Ausbildung‘!“ Gefragt, getan.<br />

Für Jonas Freund ging es nach Ansbach in die<br />

S-Kultur, wo er seine Ausbildung und seinen<br />

Fachwirt machte. Nach einem weiteren Jahr<br />

bei Denzlinger in Gunzenhausen kam dann<br />

der „Rückruf aus dem Elternhaus“, wie Jonas<br />

Freund lachend erzählt.<br />

Zwei Generationen, eine Vision<br />

Startschwierigkeiten bei der Zusammenarbeit<br />

mit den Eltern bzw. dem Sohn gab<br />

es dabei nicht, wie beide Generationen<br />

Blick in die Porzellan-Abteilung im Obergeschoss (o.). Der Feinkost-<br />

Bereich hält alles bereit, was man fürs BBQ und Pizzabacken braucht.<br />

P&G 4 | August 2023 15


Industrie: CEO René Stutz im Interview<br />

Der Portfolio-<br />

Manager<br />

Bei DKB Household sind die Haushaltsmarken der Schweizer<br />

Diethelm Keller Group zusammengefasst. Dabei handelt es<br />

sich um ein Portfolio, das auf den ersten Blick uneinheitlich<br />

wirkt. Doch CEO René Stutz sucht die Synergien im Einkauf<br />

und der Logistik, während im Vertrieb sehr genau geprüft<br />

wird, welche Marke auf welchem der 65 bearbeiteten Märkte<br />

erfolgreich ist.<br />

P&G: Herr Stutz, wie ist die Geschichte<br />

der DKB Household UK Limited?<br />

René Stutz: Die DKB Household Group<br />

ist durch den Zukauf von verschiedenen<br />

Konsumgütermarken entstanden.<br />

Die Diethelm Keller Group mit Sitz<br />

in Zürich hat unter anderem die<br />

Schweizer Marke Zyliss und die englische<br />

Marke Cole & Mason gekauft. Der<br />

Zukauf von Cole & Mason beinhaltete<br />

wiederum auch die Marke Culinare und<br />

das Lizenzgeschäft von der Marke des<br />

TV-Kochs Ken Hom. Letztlich wurden<br />

am Hauptsitz der Marke Cole & Mason<br />

in Farnborough in England sämtliche<br />

Marken als DKB Household Group<br />

zusammengefasst.<br />

Die DKB Household Group hat<br />

neben der englischen Niederlassung<br />

in Farnborough weitere Firmensitze<br />

in Apex/North Carolina für den nordamerikanischen<br />

Markt, in Zürich für<br />

den Schweizer Markt und für die<br />

Märkte Deutschland und Österreich<br />

in Montabaur. Das internationale<br />

Geschäft, außerhalb der genannten<br />

Direktmärkte, wird von Farnborough<br />

in England aus gesteuert.<br />

P&G: Ist DKB in Bezug auf das Markenportfolio<br />

ein britischer oder ein europäischer<br />

Konzern?<br />

René Stutz: Die DKB Household Group<br />

ist eine global ausgerichtete Gruppe.<br />

Der Vertrieb der Marken erfolgt weltweit<br />

mit dem Hauptfokus auf Europa<br />

und Nordamerika. Trotz der globalen<br />

Ausrichtung pflegen wir die Wurzeln<br />

unserer Marken, beispielsweise von<br />

Zyliss als schweizerische Innovationsmarke<br />

oder Cole & Mason als britische<br />

Traditionsmarke. Dies erlaubt uns, diese<br />

Kernwerte weltweit in der Kommunikation<br />

einzusetzen. Die Marke Culinare<br />

wiederum wird hauptsächlich in Großbritannien,<br />

Australien und Neuseeland<br />

vertrieben.<br />

Britische Klasse in der<br />

<strong>Küche</strong> versprüht seit 1919<br />

die Traditionsmarke<br />

Cole & Mason.<br />

P&G: Welche Synergieeffekte werden<br />

in der Gruppenstruktur genutzt?<br />

René Stutz: Die Vorteile, die sich aus<br />

der globalen Struktur ergeben, sind<br />

vielfältig. So erfolgen der Einkauf und<br />

die Produktbeschaffung global für alle<br />

Marken. Und für unsere Lieferfähigkeit<br />

spielt die globale Logistik eine positive<br />

Rolle. Allein die Bereitstellung unserer<br />

Produkte in einem Zentrallager ist ein<br />

wichtiger Faktor für die kontinuierlich<br />

hohe Verfügbarkeit aller Marken.<br />

30 P&G 4 | August 2023


SPECIAL<br />

FACTS<br />

P&G: Auf welches Preissegment zielt DKB<br />

Household ab und in welchen Ländern<br />

werden die Produkte vertrieben?<br />

René Stutz: Die Mehrmarkenstrategie<br />

erlaubt uns eine differenzierte Marktbearbeitung.<br />

Die beiden Marken Zyliss und Cole<br />

& Mason bieten in allen Märkten Produkte im<br />

Premium segment an. Diese Positionierung<br />

wird aktuell noch weiter fokussiert.<br />

Die Marke Culinare wird hauptsächlich<br />

im Einstiegspreissegment, vor allem im<br />

Lebensmitteleinzelhandel vertrieben. Und in<br />

interessanten Nischen können wir mit unseren<br />

Marken Ken Hom und Swissmar zusätzlichen<br />

Mehrwert für den Handel bieten.<br />

Unternehmen: DKB<br />

Household, eine<br />

Tochtergesellschaft der<br />

Diethelm Keller Group<br />

Sitz: Farnborough,<br />

England<br />

Marken: Zyliss, Cole &<br />

Mason, Culinare,<br />

Swissmar, Ken Hom u.a.<br />

Mitarbeitende: 150 in<br />

65 Ländern<br />

P&G: Welche Rolle spielt der deutsche<br />

Markt?<br />

René Stutz: Der deutsche Markt ist für uns<br />

ein entscheidender Markt innerhalb Europas.<br />

Deshalb werden wir diesen sehr aktiv<br />

bearbeiten und weiter ausbauen. Mit<br />

den gegebenen Strukturen, insbesondere<br />

der Vertriebstochter Brandlands, die<br />

sich auf diesen Markt konzentriert, sind<br />

die Voraussetzungen gegeben, dass dieser<br />

Markt innerhalb der Gruppe weiter an<br />

Bedeutung gewinnt.<br />

P&G: Wie ist die Präsentation auf der<br />

diesjährigen Ambiente verlaufen?<br />

René Stutz: Die Vorstellung unserer<br />

Neuheiten und der Markenrelaunches<br />

von Zyliss und Cole<br />

& Mason anlässlich der<br />

Ambiente 2023 war ein<br />

voller Erfolg und ist auf<br />

sehr großes Interesse<br />

bei unseren Kundinnen<br />

und Kunden<br />

Seit Februar 2020 ist<br />

René Stutz Group CEO<br />

von DKB Household.<br />

Vorherige Stationen<br />

des Markenprofis<br />

waren unter anderem<br />

bei Victorinox und<br />

Wüsthof in den USA.<br />

Der deutsche Markt ist für uns<br />

ein entscheidender Markt innerhalb<br />

Europas. Deshalb werden<br />

wir diesen sehr aktiv bearbeiten<br />

und weiter ausbauen.“ René Stutz<br />

P&G 4 | August 2023 31


„mittelpunkt.“: Außergewöhnliches Geschirr<br />

Natur trifft<br />

Porzellan<br />

Fünf Frauen, fünf unterschiedliche Leben, eine Idee: die<br />

gemeinsame Liebe zur Natur mit ausgefallenen Designs<br />

auf hochwertiges Geschirr und somit an den Tisch zu<br />

bringen. Was als flüchtiger Gedanke begann, ist mittlerweile<br />

zu einem Herzensprojekt geworden. „P&G“ hat mit<br />

den Initiatorinnen über die Philosophie dahinter,<br />

Anfangsschwierigkeiten und Zukunftspläne gesprochen.<br />

Alle Motive werden<br />

von Hand gezeichnet<br />

und lassen sich nach<br />

Lust und Laune<br />

kombinieren.<br />

Die Idee zu „mittelpunkt.“ entsteht<br />

im November 2021. Silke, Mara, Irmgard,<br />

Waltraud und Eva- Clarissa<br />

sitzen wegen einer anderen Angelegenheit<br />

zusammen, als Silke plötzlich von<br />

ihrem Traum spricht, mal ein eigenes Geschirr<br />

zu entwickeln. Auf Anhieb sind auch die<br />

anderen vier Feuer und Flamme und beginnen<br />

direkt damit, die Idee weiterzudenken.<br />

Bei Waltraud und Irmgard entstehen gleich<br />

Bilder im Kopf, die sie in den darauffolgenden<br />

Wochen aufs Papier bringen. Und so nimmt<br />

alles seinen Lauf.<br />

Etwa ein Jahr arbeiten die fünf Damen,<br />

die sich übrigens schon sehr lange kennen<br />

und teilweise auch miteinander verwandt<br />

sind, an der Entwicklung der Marke und der<br />

Kollektionen, bis im November 2022 schließlich<br />

der Online-Shop www.mittelpunkt.online<br />

an den Start geht. Mittlerweile gibt es sechs<br />

Kollektionen.<br />

P&G: Wie genau sieht die Idee hinter der<br />

Marke aus?<br />

Irmgard: In die Markenbildung ist unser aller<br />

Liebe zur Natur eingeflossen. Wir sind ständig<br />

mit unseren Kindern und/oder Hunden in<br />

Wald und Feld. Oder wir wühlen und pflanzen<br />

in unseren Gärten. Deshalb haben wir bei allen<br />

Entwicklungen immer unsere Leitlinie „die<br />

Schönheit der Natur auf Porzellan“ im Blick.<br />

Verbunden mit unserer Freude an Gemeinschaft,<br />

am Miteinandersein sind unsere verschiedenen<br />

Kollektionen entstanden. Diese<br />

Gefühle wollen wir auch unseren Kund:innen<br />

vermitteln. Und wir wollen die Achtsamkeit<br />

für die kleinen Dinge in der Natur schärfen.<br />

Wichtig ist uns deshalb auch, dass unsere Produkte<br />

nachhaltig sind: Von unserem Basismaterial<br />

Porzellan, das nur aus natürlichen<br />

Materialien hergestellt wird und sehr langlebig<br />

und hochwertig ist. Bis hin zu unserem<br />

Versand- und Füllmaterial, das zu 100 Prozent<br />

aus Altpapier hergestellt ist.<br />

P&G: Warum ausgerechnet der Werkstoff<br />

Porzellan?<br />

Silke:: Die ganze Idee von „mittelpunkt.“<br />

basiert auf der Tatsache, dass ich eine eigene<br />

Porzellanmanufaktur betreibe. Da passt es<br />

sehr gut, dass Porzellan die perfekte Leinwand<br />

für unsere Designs darstellt. Dass es<br />

nur aus natürlichen Materialien besteht und<br />

sehr langlebig ist, unterstreicht unseren<br />

Anspruch an Qualität und Nachhaltigkeit.<br />

Ebenso die Tatsache, dass die Herstellung<br />

und Dekoration unseres Porzellans ausschließlich<br />

in Deutschland – ganz traditionell<br />

an der Thüringer Porzellanstraße – stattfindet.<br />

P&G: Gab es Startschwierigkeiten?<br />

Eva-Clarissa: Irgendwie befinden wir uns<br />

gefühlt immer noch in der Startphase. Bislang<br />

ist es uns gelungen, alles so vorausschauend<br />

wie möglich zu planen und es hat alles sehr<br />

gut geklappt. Wenn man ein Haar in der<br />

Suppe finden möchte, dann ist es der Punkt,<br />

dass wir ursprünglich vorhatten, unsere<br />

Produkte ausschließlich online an die Endverbraucher<br />

zu verkaufen.<br />

P&G: Und das ist nun nicht mehr der Fall?<br />

Wo sind die Produkte jetzt erhältlich?<br />

Mara: Wir haben festgestellt, dass wir<br />

34 P&G 4 | August 2023


„mittelpunkt.“ – das<br />

sind Silke, Mara, Irmgard,<br />

Waltraud und<br />

Eva-Clarissa (v.l.). Die<br />

fünf Damen haben mit<br />

den Geschirr-Kollektionen<br />

ein Herzensprojekt<br />

realisiert.<br />

Fotos: mittelpunkt./Kathrin Herold<br />

Kund:innen deutlich schneller für unsere<br />

Produkte begeistern können, wenn sie die<br />

Schönheit des Porzellans, der Motive und<br />

Farben direkt sehen und die Qualität von<br />

allem live erfassen können. Deshalb waren<br />

wir im Frühjahr auf großen Gartenfesten<br />

und haben jetzt begonnen, Ordermessen zu<br />

besuchen und gezielt an den Einzelhandel<br />

zu treten, der zu uns und unseren Produkten,<br />

unserer Marke passt. Und nun kommt<br />

Geschäft für Geschäft dazu.<br />

P&G: Welche Produkte gibt es derzeit im<br />

Sortiment?<br />

Irmgard: Besonders beliebt sind unsere<br />

Becher, die für jedermann und -frau immer<br />

und überall eingesetzt werden: Zuhause für die<br />

Ruhepause mit einer guten Tasse Kaffee, fürs<br />

Frühstück mit der Familie, fürs Kaffeetrinken<br />

mit Freundinnen, fürs Büro oder die Kinderparty.<br />

Und sonst haben wir alles, was man für<br />

ein schönes Essen mit lieben Gästen braucht:<br />

Teller, Schalen und Platten in allen notwendigen<br />

Größen. Aus hochwertigem Porzellan,<br />

kratz- und spülmaschinenfest. Die einzelnen<br />

Teile gibt es in sechs unterschiedlichen Kollektionen,<br />

die alle so aufeinander abgestimmt<br />

sind, dass man alles miteinander kombinieren<br />

kann – auch über die Kollektionen hinweg. Ergänzend<br />

gibt es Geschenkpapier und Grußkarten<br />

– wenn man etwas aus unserem Sortiment<br />

an besondere Menschen verschenken möchte.<br />

P&G: Was ist typisch für ein „mittelpunkt.“-<br />

Produkt?<br />

Waltraud: Wichtig ist uns die Kombinationsvielfalt<br />

unserer Produkte. Man kann einzelne<br />

Teile zu einem bestehenden Geschirr dazukaufen<br />

und es damit aufpimpen. Eine Kundin<br />

hat zum Beispiel zu ganz alten, zarten Tassen,<br />

die sie von ihrer Oma geerbt hatte, Teller<br />

und eine Kuchenplatte von uns kombiniert.<br />

Andere verbinden „mittelpunkt.“-Produkte<br />

mit weiteren trendigen Teilen. Aber natürlich<br />

kann man auch den ganzen Tisch wunderbar<br />

nur mit „mittelpunkt.“-Stücken eindecken –<br />

aus einer Kollektion oder bunt gemischt aus<br />

den verschiedensten Kollektionen. Da lässt<br />

sich auch jeden Tag nach Lust und Laune neu<br />

kombinieren. So entstehen sehr spannende,<br />

absolut individuelle Kreationen. Und das ist<br />

es, was wir uns wünschen und was „mittelpunkt.“<br />

ausmacht.<br />

<br />

Mit unseren Kollektionen<br />

wollen wir die Achtsamkeit<br />

für die kleinen Dinge<br />

in der heimischen Natur<br />

schärfen.“<br />

Irmgard<br />

STEFANIE WOLF<br />

Mit der Wald-Kollektion<br />

bringt „mittelpunkt.“<br />

das auf Porzellan,<br />

was sich zwischen<br />

Bäumen und Moos<br />

meist versteckt.<br />

P&G 4 | August 2023 35


Gewürz-Guru: Eine Ode an das Tischsalz<br />

Vom Meer<br />

auf den Tisch<br />

Wie macht man aus einem leckeren Essen<br />

ein echtes kulinarisches Highlight? Indem<br />

man es mit dem passenden Tischsalz<br />

würzt. Mirko Reeh bietet mit seiner<br />

Gewürz-Manufaktur eine große<br />

Auswahl solcher an. Den<br />

optischen Wow-Effekt<br />

gibt es on top.<br />

42 P&G 4 | August 2023


Tischsalze sind faszinierend,<br />

denn sie können das kulinarische<br />

Erlebnis durch ihre<br />

besonderen Inhaltsstoffe auf<br />

ein neues Level heben.“<br />

Mirko Reeh<br />

Fotos: to bikko<br />

Salz ist gleich Salz? Von wegen! Die<br />

kleinen, glitzernden Kristalle sind<br />

unheimlich vielfältig und unterscheiden<br />

sich in Geschmack, Textur<br />

und Herkunft. Aus verschiedenen Regionen<br />

der Welt zusammengetragen, speziell<br />

abgemischt oder in der aromatisierten<br />

Variante gibt es für jeden Geschmack und<br />

Anlass das passende Salz. Genau deshalb<br />

erleben sogenannte Tischsalze derzeit<br />

ein Revival. Worum es sich dabei handelt,<br />

erklärt Mirko Reeh, Fernseh-Koch und Inhaber<br />

der Gewürz-Manufaktur Gewürz-Guru:<br />

„Tischsalze sind Salze, die durch ihre Herkunft<br />

besondere Inhaltsstoffe enthalten,<br />

etwa Sylvin-Mineral im Persischen Blausalz,<br />

Lavastein im schwarzen Salz aus Hawaii oder<br />

Buchenholzrauch im Rauchsalz aus Nordeuropa.<br />

Diese besondere Zusammensetzung<br />

können das kulinarische Erlebnis auf ein<br />

neues Level heben.“ Wie ihnen das gelingt?<br />

„Durch ihren besonderen Geschmack, der<br />

sich bei der Würze am Tisch auf der Zunge<br />

leise knisternd entfaltet und als ästhetisches<br />

Element, das die Tischdekoration aufwertet.“<br />

Das Aroma gekonnt ergänzen<br />

Bei der Verwendung von Tischsalzen ist es<br />

wichtig, die Salzsorte passend zum Gericht<br />

zu wählen. Denn nur so wird dessen Aroma<br />

optimal ergänzt. „Fleur de Sel ist besonders<br />

mild mit zarten Kristallen. Das macht es ideal<br />

für Salate und Fischgerichte. Das Hawaiisalz<br />

dagegen ist nicht nur durch seine schwarze<br />

Farbe das absolute Gegenteil. Es hat einen<br />

kräftigen, leicht erdigen Geschmack, der sich<br />

vor allem auf gegrilltem Fleisch und Gemüse<br />

hervorragend macht“, erklärt Mirko Reeh.<br />

Mittlerweile ist das Tischsalz-Sortiment<br />

von Gewürz-Guru groß. Ganz besondere<br />

Sorten sind unter anderem das Afrikanische<br />

Perlensalz, das Persische Blausalz oder das<br />

Syrah Rotwein Salz, um nur einige zu nennen.<br />

Ersteres besteht aus kleinen, runden Perlen,<br />

die eine weißliche Farbe mit leichtem Glanz<br />

haben. Es hat eine subtile Salzigkeit und verleiht<br />

den Speisen eine angenehme Würze. Das<br />

Persische Blausalz hingegen hat eine grobe<br />

Konsistenz und eine markante, tiefblaue Farbe.<br />

Es ist ein optisch beein druckendes Salz,<br />

das selten und einzigartig ist. Hinzu kommt<br />

ein milder und leicht salziger Geschmack mit<br />

einer subtilen mineralischen Note. Das Syrah<br />

Rotwein Salz punktet mit seiner tiefroten<br />

Farbe und wird durch das Vermischen von<br />

Salz mit Syrah-Rotwein hergestellt. Übrigens<br />

können Tischsalze nicht nur zum Würzen<br />

verwendet werden – sie eignen sich auch<br />

hervorragend als kreative Tisch dekoration<br />

in Mühlen oder in kleinen Schalen.<br />

FACTS<br />

FIRMA:<br />

Guru Food Group GmbH,<br />

Richard-Sorge-Str. 66,<br />

15745 Wildau<br />

SORTIMENT:<br />

Messer, Gewürze,<br />

Tischsalze<br />

KONTAKT:<br />

Mirko Reeh (Foto)<br />

INTERNET:<br />

www.gewuerz-guru.de<br />

P&G 4 | August 2023 43


Food-Trend-<br />

Map 2024:<br />

Bündelt nach<br />

thematischen<br />

Clustern.<br />

Trends: Food Report 2024 – wichtige Entwicklungen für Food- & Beverage-Branche<br />

Deep Dive in die<br />

Food-Zukunft<br />

Wenn die Österreicherin Hanni Rützler, Europas führende Food-Trend-Forscherin,<br />

ihren professionellen Rundum-Blick auf die Esskultur im Wandel und die kulinarische<br />

Zukunft wirft, dann geht sie stets in die Tiefe. Ihr „Food Report 2024“ fürs<br />

Zukunftsinstitut beschreibt, interpretiert, klärt auf und bietet Orientierung für alle,<br />

die verstehen möchten, wie sich Ernährung in naher Zukunft entwickeln wird.<br />

Foto: Thomas Kamenar<br />

Klimarelevante Diskurse<br />

führen dazu, dass sich der<br />

Blick auf unsere Welt, auf<br />

die Natur und unsere Rolle<br />

in ihr verändern.“<br />

Hanni Rützler, Food-Trend-Forscherin<br />

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert<br />

ist Hanni Rützler in der Food- & Beverage-Branche<br />

ein Begriff. Sie hat gelernt,<br />

vergängliche Moden von echten<br />

Trends zu unterscheiden. Der Austausch mit<br />

Profis aus Forschung und Politik, Lebensmittelproduktion,<br />

Gastronomie und Handel<br />

gehören ebenso zu ihrem Tagesgeschäft wie<br />

Messebesuche und Vor-Ort-Recherche.<br />

In ihrem aktuellen Food Report 2024<br />

beschreibt sie unsere Esskultur im Zeichen<br />

von Klimawandel, einer sich verändernden<br />

Arbeitswelt und neuer Technologien, die<br />

46 P&G 4 | August 2023


SPECIAL<br />

TIPP<br />

nicht nur unseren Geschmack verändern,<br />

sondern auch einen Paradigmenwechsel in<br />

der Lebensmittelproduktion ermöglichen.<br />

Frauen verändern Food-Business<br />

Im zentralen Teil des „Food Report 2024“ legt<br />

die Expertin den Fokus auf die fünf aktuell<br />

stärksten Food-Trends, auf die Unternehmen<br />

achten sollten. Auf die „Female Connaisseurs“<br />

etwa. Sie prägen das Food- & Beverage-<br />

Business wie nie zuvor. Frauen stellen häufiger<br />

und deutlicher als Männer soziale und<br />

ökologische Kriterien in den Mittelpunkt<br />

ihrer Arbeit. Hanni Rützler: „Sie übernehmen<br />

bei Bio die Führung und mischen auch die<br />

Gastronomie auf.“<br />

Food Waste ist trotz zahlreicher Initiativen<br />

und Verpflichtungen nach wie vor ein großes<br />

Thema. Gegen Lebensmittelverschwendung<br />

arbeiten nachhaltige Trendfusionen wie „Re-<br />

Use Food“ oder „Zero Waste“ an. Der neueste<br />

Ansatz ist „Circular Food“. Hier entstehen<br />

Ideen, wie Reste nicht nur zu Tierfutter oder<br />

Biogas verwendet, sondern zu neuen Lebensmitteln<br />

verarbeitet werden können.<br />

Als mächtige<br />

Trends und ihre<br />

Gegentrends hat<br />

Hanni Rützler „Plantbased<br />

Food“ bzw.<br />

„Vegourmets“ auf<br />

der einen Seite und<br />

die Reaktion auf<br />

diese Erfolge andererseits<br />

identifiziert:<br />

Das Aufkommen<br />

neuer Fleischqualitäten,<br />

die gezielte<br />

Auswahl und der<br />

bewusste Genuss<br />

von Fleisch – verdichtet<br />

im neuen<br />

Food-Trend „Carneficionados“.<br />

Den vielen Facetten<br />

von Regionalität<br />

ist das Kapitel<br />

„Lokal, glokal, brutal<br />

Traditionelle<br />

Esskultur<br />

Definierte<br />

und im Voraus<br />

geplante Mahlzeiten<br />

geben<br />

weitgehend<br />

vor, wann und<br />

wie viel wir<br />

essen, was wir<br />

essen und mit<br />

wem.<br />

und exotisch“ gewidmet. Die Regionalisierung<br />

von Lebensmitteln hat schon seit Jahren eine<br />

Zuspitzung und Ausdifferenzierung erfahren.<br />

Von einer „brutal lokalen“ Ausrichtung der<br />

Avantgarde-Gastronomie bis hin zur Züchtung<br />

bzw. zum lokalen Anbau von exotischen<br />

Tieren und Pflanzen.<br />

Trend Nummer fünf hat viel mit der Klimakrise<br />

zu tun: „Regenerative Food“ legt den<br />

Fokus auf den Ackerboden als entscheidendem<br />

Schlüssel für ein gesundes Öko system.<br />

Nicht mehr die Frage, was wir auf den<br />

Traditionelle<br />

Esskultur<br />

Frühstück<br />

Gabelfrühstück/<br />

zweites Frühstück<br />

Mittagessen<br />

Tellern haben, sondern auf welche Weise wir<br />

Lebensmittel produzieren, ist entscheidend.<br />

Im abschließenden Themenkomplex „Die<br />

Zukunft von Bio“ ruft die Trendforscherin<br />

zu einem Tabubruch auf und stellt die Frage:<br />

Zurück zum Ursprung oder vorwärts zu<br />

neuen Technologien? Da sich konventionelle<br />

Produkte immer mehr an Bio-Kriterien angenähert<br />

haben, scheint Bio – das Jahrzehnte<br />

lang die Debatte in Sachen Lebensmittelqualität<br />

angeführt hat und ein bedeutsamer<br />

Innovator im gesamten Food-Sektor war – an<br />

seine Grenzen zu stoßen. Nach der Erfolgsgeschichte<br />

von Bio, das aus einer Nische<br />

heraus in der Mitte der Gesellschaft angekommen<br />

ist, brauche es nun eine Vereinigung<br />

der technologischen Innovation mit<br />

der ökologischen Produktion.<br />

Gespickt mit vielen aktuellen Statistiken<br />

und Infografiken sowie zahlreichen Best<br />

Practices von inspirierenden Food-Innovationen<br />

in Deutschland, Österreich, der Schweiz<br />

und weltweit hat Hanni Rützler eine Grundlage<br />

für Food-Entscheidungen vorgelegt.<br />

Jause/Vesper<br />

Abendbrot<br />

Frühstück<br />

Vormittagssnack<br />

Vormittagssnack<br />

Lunch<br />

Nachmittagssnack<br />

Abendessen<br />

Late-Night-Snack<br />

Early-<br />

Snack<br />

Esskultur im Wandel<br />

Der „Food Report 2024“<br />

bietet Best Practices<br />

von inspirierenden<br />

Food-Innovationen<br />

garniert mit aktuellen<br />

Statistiken und Infografiken,<br />

herausgegeben<br />

vom Zukunftsinstitut,<br />

auf 156 Seiten. Preis:<br />

175 Euro inkl MwSt +<br />

Versand.<br />

Moderne<br />

Esskultur<br />

Dinner<br />

Mahlzeiten Mahlzeiten und Snacks Mini Mahlzeiten<br />

0,85<br />

1,01<br />

Tageszeit<br />

Übergangsphase<br />

Wachstum und Wachstumsprognose für<br />

Fleischersatzprodukte in Europa<br />

1,14<br />

1,27<br />

Umsatz in Milliarden Euro<br />

1,42<br />

1,66<br />

2,19<br />

2,51<br />

3,68<br />

4,85<br />

2014 2016 2018 2020 2022<br />

Quelle: Food Report 2024<br />

REINHOLD GEBHART<br />

6,12<br />

Corona<br />

Pandemie &<br />

Lockdowns<br />

7,96<br />

2024<br />

9,47<br />

Tageszeit<br />

11,29<br />

2026<br />

Mini Mahlzeiten<br />

Late-Night-Snack<br />

Tageszeit<br />

Fleischersatz produkte<br />

werden bis 2026 auf<br />

ein Umsatzvolumen<br />

von 11,29 Mrd. Euro<br />

anwachsen. Parallel<br />

dazu verändert sich die<br />

Esskultur hin zu mehr<br />

Snacken statt Mahlzeiten<br />

einzunehmen.<br />

Moderne Esskultur<br />

Definierte Mahlzeiten<br />

lösen sich<br />

zugunsten individuell,<br />

passender<br />

Essgelegenheiten<br />

auf, die nicht primär<br />

an bestimmte<br />

Zeiten gebunden<br />

sind: Snacks, Minimalzeiten,<br />

Take<br />

Away, Lieferdienste,<br />

Kochboxen<br />

etc.<br />

Quelle: Food Report 2024<br />

P&G 4 | August 2023 47


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