Die Tankstelle
ISBN 978-3-86859-777-6
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Franz Arlart<br />
<strong>Die</strong> <strong>Tankstelle</strong><br />
Ein Bautypus im Wandel seiner<br />
Symbolhaftigkeit<br />
research 8<br />
3
Inhalt <br />
Vorwort – José Luis Moro<br />
Teil 1: Einführung<br />
Themenrelevanz<br />
Forschungsstand und Quellenlage<br />
Gegenstand der Untersuchung und Themeneingrenzung<br />
Methodik und Ziele der Arbeit<br />
10<br />
14<br />
15<br />
17<br />
20<br />
23<br />
Teil 2: Das Automobil – allgemeine Voraussetzungen<br />
Historische und formale Entwicklung des Automobils in Deutschland<br />
Ursachen für Entwicklungen in der Automobilgestaltung<br />
<strong>Die</strong> Bedeutung des Individualverkehrs in der Gesellschaft<br />
Der Architekt und das Automobil – eine untrennbare Verbindung<br />
Architekten als Automobildesigner<br />
<strong>Die</strong> gegenseitige Beeinflussung von Automobil und Architektur<br />
Teil 3: <strong>Die</strong> <strong>Tankstelle</strong> – Grundlagen<br />
Definitionen und Anforderungen<br />
Definition Bautypus »<strong>Tankstelle</strong>«<br />
Städtebauliche Situierung von <strong>Tankstelle</strong>nbauten<br />
Betrieb von <strong>Tankstelle</strong>n und Anforderungen an die Planer<br />
<strong>Tankstelle</strong>n als kulturelle und soziale Orte im Stadtgefüge<br />
Tankstationen in modernen Stadtplanungen und urbanen Utopien<br />
des 20. und 21. Jahrhunderts<br />
Konstruktionsprinzipien der Dachtragwerke von <strong>Tankstelle</strong>n<br />
Druckbeanspruchte Tragkonstruktionen<br />
Zugbeanspruchte Tragkonstruktionen<br />
Biegebeanspruchte Tragkonstruktionen<br />
Teil 4: <strong>Die</strong> Symbolhaftigkeit in der Architektur – Bedeutung<br />
Begriffsdefinition und -abgrenzung<br />
Ursachen für den Wandel der architektonischen Symbolik<br />
Symbolhaftigkeit der Bauten für das Automobil<br />
Parkhäuser<br />
Reichsautobahn<br />
Autobahnraststätten mit <strong>Tankstelle</strong>n<br />
<strong>Tankstelle</strong>n<br />
28<br />
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43<br />
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124
Teil 5: <strong>Die</strong> konstruktiven Entwicklungsphasen und die sich wandelnde<br />
Symbolhaftigkeit von <strong>Tankstelle</strong>nbauten<br />
130<br />
Inhalt<br />
Wesentliche Meilensteine in der Entwicklung von <strong>Tankstelle</strong>n<br />
Überblick der untersuchten <strong>Tankstelle</strong>nbauten<br />
Pionierzeit des <strong>Tankstelle</strong>nbaus und Identitätssuche für einen völlig<br />
neuen Bautypus – 1918 bis 1927<br />
Anfänge der Benzinabgabe<br />
Erste Tankhäuser in Deutschland – Olex Tankkiosk<br />
am Raschplatz in Hannover (1922/23)<br />
Expressionistischer Tankkiosk-Entwurf – Olex Typenentwurf von<br />
Rudolf Belling, Alfred Gellhorn und Martin Knauthe (1923)<br />
Olex Tankhaus in Hamburg Altona von Gustav Oelsner (1924)<br />
Tankkiosk in Holzbauweise in Stuttgart von Richard Reißner (1926)<br />
Olex Tankhaus in Karlsruhe von Bonath & Reh (1926)<br />
Zusammenfassung wesentlicher bautypologischer Merkmale<br />
<strong>Tankstelle</strong>n als Inbegriff der Prinzipien der klassischen Moderne –<br />
1925 bis 1937<br />
Erste Tankstationen mit Zapfsäulenüberdachungen –<br />
Typentankstellen von Hans Poelzig (1927/28)<br />
<strong>Tankstelle</strong> der Holtzendorff-Garage in Berlin von Walter und<br />
Johannes Krüger (1928/29)<br />
Dapolin <strong>Tankstelle</strong> in Kassel von Hans Borkowsky (1930)<br />
Standard Großtankstelle in Hamburg von Karl Schneider (1931)<br />
Reichsautobahntypentankstelle von Carl August Bembé (1936)<br />
Zusammenfassung wesentlicher bautypologischer Merkmale<br />
<strong>Tankstelle</strong>nbauten als Ausdrucksmittel der nationalsozialistischen<br />
Propaganda – 1937 bis 1945<br />
Blut-und-Boden-Architektur – Kleintankstelle in Neckarhausen<br />
bei Horb (ca. 1937)<br />
Shell Großtankstelle von Georg Wellhausen (ca. 1938)<br />
Reichsautobahntankstelle Mannheim-Seckenheim von Paul<br />
Schmitthenner (1938)<br />
Reichautobahntankstelle Pforzheim (Südseite) von Wilhelm<br />
Tiedje (1939/41)<br />
Reichsautobahn-Normentankstellenentwurf von Paul Bonatz<br />
(1940)<br />
Zusammenfassung wesentlicher bautypologischer Merkmale<br />
131<br />
132<br />
135<br />
135<br />
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194<br />
199
Inhalt <br />
Gestaltung von <strong>Tankstelle</strong>n unter dem Leitbild »Schnelligkeit und<br />
Geschwindigkeit« durch Orientierung am Automobildesign – 1948<br />
bis 1968<br />
Esso <strong>Tankstelle</strong> in Stuttgart von Werner Gabriel (1948/53)<br />
BP <strong>Tankstelle</strong>npavillon in Fulda von Lothar Götz (1951/52)<br />
Esso Großtankstelle in Stuttgart von Wilhelm Ritter von Graf (1955)<br />
Shell Großtankstelle in Köln-Deutz von Herbert Baumann (1959)<br />
Autobahntankstelle bei Deitingen (CH) von Heinz Isler (1968)<br />
Zusammenfassung wesentlicher bautypologischer Merkmale<br />
Vielfältige modulare Typenkonstruktionen und Serienbauten für die<br />
Tankstationen der Nachkriegszeit – 1948 bis 1970<br />
BV-Aral Typentankstellen (1951–1968)<br />
Gasolin Typentankstellen-Kioskbauten (1952–1960)<br />
BP Typentankstellen von Lothar Götz (1952–1965)<br />
Caltex Typentankstellen von Willy H. Weisensee (1956–1969)<br />
Purfina Typentankstellen von Walter und Hardt-Waltherr Hämer<br />
(1956–1969)<br />
Zusammenfassung wesentlicher bautypologischer Merkmale<br />
Standardisierung und entwurflich konstruktive Vereinheitlichung<br />
durch einen Wandel des Corporate Designs der <strong>Tankstelle</strong>nfirmen –<br />
1970 bis heute<br />
Shell Typentankstelle von Raymond Loewy (ab 1971)<br />
Aral Typentankstelle (ab 1977)<br />
Exxon bzw. Esso Typentankstelle von Bass Yager & Associates<br />
(ab 1980)<br />
Gulf und BP Typentankstellen von Bass Yager & Associates und<br />
Addison Associates (ab ca. 1987)<br />
Aral Typentankstelle (ab ca. 2000–heute)<br />
Zusammenfassung wesentlicher bautypologischer Merkmale<br />
Bemühungen um eine neue und zeitgemäße <strong>Tankstelle</strong>narchitektur –<br />
1995 bis heute<br />
Autobahntankstelle Sindelfinger Wald von Fiedler Aichele<br />
(1995–1997)<br />
Repsol Typentankstelle für die iberische Halbinsel und<br />
Südamerika von Foster + Partners (ab 1996)<br />
Allguth Typentankstellen in München von Haack + Höpfner<br />
Architekten (1999–2009)<br />
Autobahntankstelle Fürholzen West von Allmann Sattler<br />
Wappner Architekten (2015–2017)<br />
Elektrotankstelle in Fredericia (DK) von COBE (2019)<br />
Zusammenfassung wesentlicher bautypologischer Merkmale<br />
Historische <strong>Tankstelle</strong>nbauten als schützenswerte Objekte der<br />
Denkmalpflege<br />
Mögliche Nachnutzungen von leerstehenden <strong>Tankstelle</strong>n<br />
201<br />
202<br />
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218<br />
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285<br />
287<br />
290
Teil 6: Tendenzen für den zukünftigen <strong>Tankstelle</strong>nbau im post-fossilen<br />
Zeitalter<br />
294<br />
Inhalt<br />
Überblick zukünftiger Antriebstechniken im motorisierten<br />
Individualverkehr<br />
Alternative Kraftstoffe für den Verbrennungsmotor<br />
Elektrische Antriebe<br />
Hybride Antriebssysteme<br />
Szenarien für die <strong>Tankstelle</strong> der Zukunft<br />
Wasserstoff-<strong>Tankstelle</strong>n<br />
Elektro-<strong>Tankstelle</strong>n<br />
Universal-<strong>Tankstelle</strong>n als zentrale multifunktionale Hubs<br />
Teil 7: Fazit – Zusammenfassung und Schlussfolgerung<br />
Teil 8: Anhang – Katalog von historischen <strong>Tankstelle</strong>nbauten in Baden-<br />
Württemberg<br />
Systematik und Aufbau<br />
Verzeichnis der aufgenommenen <strong>Tankstelle</strong>nbauten<br />
Katalog<br />
Endnoten<br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
Quellen- und Literaturverzeichnis<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Tabellenverzeichnis<br />
Danksagung<br />
Der Autor<br />
295<br />
297<br />
300<br />
304<br />
306<br />
306<br />
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462<br />
463
8
9
10 Vorwort<br />
Vorwort
<strong>Die</strong> <strong>Tankstelle</strong> als moderner Bautypus und architektonische Entwurfsaufgabe hat in<br />
der Fachliteratur bislang keine größere Aufmerksamkeit erhalten, obgleich <strong>Tankstelle</strong>n<br />
allgegenwärtig sind und einen Teil unserer alltäglichen Lebenswelt ausmachen.<br />
<strong>Die</strong>ses Buch hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses bis dato etwas unterbelichtete<br />
Thema aus der Sicht des entwerfenden Architekten zu untersuchen, Fakten zusammenzutragen<br />
und zu systematisieren sowie insbesondere die entwurfsbezogene<br />
Historie dieses besonderen Bautyps aufzuarbeiten als Paradigma der Art des Umgangs<br />
von Architekten mit besonderen entwurflichen Herausforderungen. Eine<br />
solche stellte die <strong>Tankstelle</strong> zu Zeiten der Anfänge des Automobils dar: ein Bautypus,<br />
den es vordem nicht gab und der sozusagen im Schlepptau einer besonderen, von<br />
zeitgenössischer Spitzentechnik geprägten technischen Errungenschaft, nämlich<br />
der Automobiltechnik, daherkam und sich in gewisser Weise nie wirklich von dieser<br />
gleichsam dienenden Rolle loslösen konnte. <strong>Die</strong> verhältnismäßig bescheidenen<br />
funktionalen Anforderungen an die <strong>Tankstelle</strong> – schützende Überdachung, wenige<br />
Stützungen zum Vermeiden von Anprallunfällen, reibungslose Ein- und Ausfahrt,<br />
kleines Gebäude zum Abrechnen und Einkaufen, etc. – eröffneten dem Architekten<br />
eine große Entwurfsfreiheit, legten aber auch gleichzeitig den stärksten entwurflichen<br />
Schwerpunkt auf den formalen Ausdruck des Bauwerks und auf seinen symbolischen<br />
Gehalt. <strong>Die</strong> <strong>Tankstelle</strong> war insofern zumeist (wenngleich nicht immer, siehe<br />
<strong>Tankstelle</strong>n in Nazi-Deutschland) Zeichen und Ausdruck von Modernität, rasanter<br />
Bewegung sowie stets auch Markenzeichen der jeweiligen Ölfirma und insofern Teil<br />
des Corporate Image.<br />
<strong>Die</strong> Architekten taten sich nicht immer leicht mit dieser Bauaufgabe. <strong>Die</strong><br />
Anfänge waren, wie nicht anders zu erwarten war, unsicher und tastend und unterschieden<br />
sich nicht wesentlich von inkrementellen Neuentwicklungen in anderen<br />
Techniksparten. Schwierig und umständlich erscheint aus heutiger Sicht hingegen<br />
oft der entwurfliche Umgang mit dem Tragwerk: häufig sind entweder triviale Flachdachtragwerke<br />
oder angestrengte formale Kapriolen, die selten dem kritischen Blick<br />
eines statisch-konstruktiv einigermaßen geschulten Auges standhalten. Ferner hat<br />
man den Eindruck, dass die Architekten Schwierigkeiten hatten, mit dem Automobildesign<br />
selbst zurechtzukommen, das – wie allgemein bekannt – heftig schwankenden<br />
Modeströmungen unterworfen ist. Zum Teil wurde das Design von wissenschaftlichtechnischen<br />
Neuerungen wie der Fahrdynamik geleitet. Faktoren also, die nicht unbedingt<br />
bruch- und reibungslos auf die Architektur übertragbar sind, und insofern<br />
für Architekten stets ein – manchmal einschüchterndes – Leitbild darstellten, dem<br />
wirklich gerecht zu werden praktisch unmöglich war. Hinzu kam das formale Motiv<br />
der Bewegung und Schnelligkeit, das dem Fahrzeug offensichtlich wesensgemäß ist,<br />
aber sehr zum Leidwesen der Architektenschaft außerordentlich schwer in statische<br />
Bauform umzumünzen ist. Das Resultat war, mit einigen rühmlichen Ausnahmen,<br />
aus heutiger Perspektive eher ernüchternd. Dabei ist die Entwicklung des Bautyps<br />
keineswegs abgeschlossen, da die zu erwartenden tiefgreifenden Neuerungen in der<br />
Antriebstechnik die Architektenschaft vor ganz neue Herausforderungen stellt. Das<br />
vorliegende Buch setzt sich mit dieser vielschichtigen Thematik mit großem Tiefgang<br />
auseinander: Es sammelt und inventarisiert nicht nur faktische Daten, insbesondere<br />
zu <strong>Tankstelle</strong>nbauten in Baden-Württemberg, wie sie bisher in der Fachliteratur nicht<br />
Vorwort<br />
11
12 Vorwort<br />
verfügbar waren, sondern widmet sich schwerpunktmäßig auch der architekturgeschichtlichen<br />
Entwicklung des Bautyps <strong>Tankstelle</strong> sowie auch seiner städtebaulichen<br />
Bedeutung im Kontext mehrerer urbaner Entwicklungsmodelle. Insofern leistet das<br />
vorliegende Werk eine aufschlussreiche Analyse der Art, wie innovative, vorbildlose<br />
Bauaufgaben der Moderne angegangen werden; wie man Lösungen für vielschichtige,<br />
komplexe, oftmals in sich widersprüchliche Anforderungsprofile entwickelt; welche<br />
Fallstricke lauern und wie Technologietransfer (auf formalästhetischer Ebene) im<br />
architektonischen Entwurf gelingen (oder eben auch missglücken) kann. <strong>Die</strong>ser<br />
Frage geht das Buch von Dr. Arlart mit Fachkenntnis, gutem Gespür für komplexe<br />
Wechselbeziehungen und weitreichender historischer Perspektive nach. Es wäre der<br />
jungen Architektengeneration zu wünschen, angesichts der enormen anstehenden<br />
Herausforderungen auf dem Gebiet des <strong>Tankstelle</strong>nentwurfs sich dieses sehr lehrund<br />
aufschlussreiche Werk zunutze zu machen.<br />
Stuttgart, 20. Januar 2023<br />
José Luis Moro
Aus Gründen einer flüssigen Lesbarkeit wurde in der vorliegenden Arbeit durchgängig<br />
auf das generische Maskulinum zurückgegriffen. Weibliche und anderweitige<br />
Geschlechteridentitäten sind dabei ausdrücklich mitbedacht worden, soweit dies<br />
für die Aussage erforderlich ist.<br />
Vorwort<br />
13
286 Teil 5: <strong>Die</strong> konstruktiven Entwicklungsphasen und die sich wandelnde Symbolhaftigkeit von <strong>Tankstelle</strong>nbauten
Historische <strong>Tankstelle</strong>nbauten<br />
als schützenswerte Objekte der<br />
Denkmalpflege<br />
Historische <strong>Tankstelle</strong>nbauten, wie in der Diskussion zuvor dargelegt, weisen oftmals<br />
eine hohe künstlerische, technische und wissenschaftliche Signifikanz auf und stellen<br />
somit zunehmend eine Relevanz für die Belange des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege<br />
dar. Aus bau-, technik- und kulturgeschichtlicher Sicht ist eine begründete<br />
Signifikanz der historischen Entwicklung und der sich wandelnden Symbolhaftigkeit<br />
der <strong>Tankstelle</strong> im 20. Jahrhundert erwiesen. <strong>Tankstelle</strong>n der Vor- und Nachkriegszeit<br />
zeigen sich als ästhetische und konstruktiv wegweisende Industriebauten besonders<br />
schützenswert. Ebenso gelten die Tankstationen aus der Zeit des Dritten Reichs als<br />
Zeugnis ideologisch betriebener nationalistischer Kulturpolitik. <strong>Die</strong> in ihrer architektonisch-formalen<br />
Gestaltung stark vereinfachten und vereinheitlichten, mit Beginn<br />
der Ölkrise in den 1970er Jahren entstandenen <strong>Tankstelle</strong>nbauten, welche bis<br />
heute das Bild eines inzwischen eher ungeliebten und mit negativen Empfindungen<br />
behafteten Bautypus darstellen, spielen gegenwärtig denkmalpflegerisch eine eher<br />
unbedeutende Rolle. Dennoch könnten sie als bauliche Zeitzeugnisse vergangener<br />
Kulturgeschichte zukünftig auch eine Bedeutung für den Denkmalpflege darstellen.<br />
Obgleich aufgrund des föderalen Prinzips der Kulturpolitik in Deutschland<br />
jedes Bundesland ein gesondertes Denkmalschutzgesetz innehat, gelten allgemein<br />
für die Unterschutzstellung von Kulturgütern gewisse übereinstimmende Grundprinzipien,<br />
die sich einerseits in der Denkmalfähigkeit und andererseits in der Denkmalwürdigkeit<br />
widerspiegeln.513 Grundlegend werden dabei in den Gesetzen die<br />
Denkmalwerte wörtlich oder sinngemäß nach geschichtlicher, künstlerischer, wissenschaftlicher<br />
und städtebaulicher Bedeutung definiert.514 In Baden-Württemberg<br />
sind »Sachen, Sachgesamtheiten und Teile von Sachen«515 dem Gesetz nach durch<br />
»wissenschaftliche, künstlerische oder heimatgeschichtliche Gründe«516 als »Kulturdenkmale«517<br />
zu legitimieren. Denkmäler der Technikgeschichte stellen indes eine<br />
vergleichsweise junge Teildisziplin des Denkmalschutzes dar, weswegen die formale<br />
Definition innerhalb der verschiedenen Ländergesetze teilweise divergiert. Rechtsnormungen<br />
einiger Bundesländer, wie beispielsweise in Schleswig-Holstein, Brandenburg,<br />
Bremen, Hessen und Thüringen führen explizit technische Gründe für eine<br />
Denkmalfähigkeit auf. In Baden-Württemberg hingegen stellen diese Begründungen<br />
Teil der wissenschaftlichen Bedeutung dar.518 Technische Denkmale, die sich nach<br />
Bauten oder Anlagen der Produktion, des Verkehrs und der Versorgung untergliedern,<br />
weisen für die Forschungstätigkeit verschiedener Wissenschaftszweige eine Relevanz<br />
auf. Zu diesen Bereichen zählen neben den Technik- und Ingenieurwissenschaften,<br />
die Geschichts-, Kultur- sowie empirischen Sozialwissenschaften und nicht zuletzt die<br />
Sonderform der architektonischen Forschung. Um technisch-industriellen baulichen<br />
Gefügen, so auch den <strong>Tankstelle</strong>nbauten unter den Denkmälern des Verkehrswesens,<br />
einen entsprechenden Denkmalwert auf Grundlage der Gesetzgebungen zuweisen<br />
Teil 5: <strong>Die</strong> konstruktiven Entwicklungsphasen und die sich wandelnde Symbolhaftigkeit von <strong>Tankstelle</strong>nbauten<br />
287
288 Teil 5: <strong>Die</strong> konstruktiven Entwicklungsphasen und die sich wandelnde Symbolhaftigkeit von <strong>Tankstelle</strong>nbauten<br />
zu können, bedarf es neben der Betrachtung der allgemein bekannten Analyseprinzipien<br />
der Stil- und Baugeschichte, einer Reflexion wirtschafts- und technikhistorischer<br />
und sozialgeschichtlicher Faktoren.519 Technische Denkmale können somit<br />
allgemein Zeugnis für ein besonderes handwerkliches und technisches Wirken einer<br />
bestimmten Zeit geben, dabei bezeugen insbesondere technische Konstruktionen<br />
durch ihre Konzeption, ihre Herstellungsweise und ihre Ausbildung anschaulich<br />
den jeweiligen zeittypischen Stand der (Bau-)Technik und eine »modellhafte oder<br />
erstmalige Bewältigung statischer oder baukonstruktiver Probleme.«520<br />
Insbesondere für die Geschichts- und Sozialwissenschaften stellt die Massenmobilität<br />
der Nachkriegszeit ein zentrales Forschungsfeld dar. Zweifelslos beeinflusste<br />
kein anderes Verkehrsmittel das Erscheinungsbild des urbanen und ruralen<br />
Raums so stark wie das Automobil.521 <strong>Die</strong> eklatant steigende Anzahl an <strong>Tankstelle</strong>nbauten<br />
in dieser Zeitepoche veranschaulicht dabei u. a. die baulichen Auswirkungen<br />
der Mobilisierung und zeigt die sich wandelnde Symbolhaftigkeit des ansteigenden<br />
Individualverkehrs. Bei der Beurteilung der Denkmalfähigkeit von historischen<br />
<strong>Tankstelle</strong>n ist ferner die heimatgeschichtliche Bedeutung nicht außer Acht zu lassen.<br />
So können <strong>Tankstelle</strong>n vielerlei Erinnerungs- und Assoziationswerte aufweisen, da<br />
sie im Bewusstsein der Bevölkerung einen Bezug zu politischen, kulturellen oder<br />
sozialen Verhältnissen vergangener Zeiten herstellen und nicht zuletzt vergangene<br />
Lebensstile dokumentieren.522 So prägten <strong>Tankstelle</strong>nbauten beispielsweise nachhaltig<br />
die nachkriegszeitliche Kulturlandschaft durch ihre städtebauliche Lage an<br />
Ausfallstraßen und am Ortsrand. Des Weiteren stellt der Wandel der Sozialstruktur<br />
vom bäuerlichen Dorf hin zur industrialisierten Siedlung einen bedeutsamen Teil<br />
der Heimatgeschichte dar. Dabei treten <strong>Tankstelle</strong>n als Wegbereiter der nachkriegszeitlichen<br />
Entwicklung hin zur Industrialisierung und Massenmobilisierung auf,<br />
wodurch ein Denkmalwert begründet werden kann. Außerdem weisen <strong>Tankstelle</strong>nbauten<br />
der Vor- und Nachkriegszeit oftmals eine hohe künstlerische Bedeutung auf,<br />
die sie in ihrer formalen und konstruktiven Ausbildung exemplarisch für die jeweilige<br />
Zeit darbieten. Ebenso kann die Werkzugehörigkeit zu einem bekannten Architekten<br />
und Ingenieur für eine Denkmalfähigkeit unterstützend wirken.523<br />
Neben der zuvor aufgeführten Denkmalfähigkeit ist für eine Unterschutzstellung<br />
eines Gebäudes oder Objekts zusätzlich eine Denkmalwürdigkeit nachzuweisen.<br />
Im Sinn der Denkmalschutzgesetze ist hierbei ein öffentliches Erhaltungsinteresse,<br />
oftmals bedingt durch den Seltenheitswert eines Gebäude- oder Anlagentypus, gemeint.524<br />
Dabei stellen sich sowohl historisch einzigartige Objekte, zu denen insbesondere<br />
bemerkenswerte singuläre Bauwerke einer bestimmten Zeitspanne zählen,<br />
als auch historisch typische Objekte, wie seriell standardisierte epochenspezifische<br />
Typenbauten, als schützenswert dar.525 <strong>Tankstelle</strong>n tragen indes beiden Kategorien<br />
Rechnung. So zeigt beispielsweise die 1937 von Architekt Friedrich Tamms entwickelte<br />
Typenserie für die damalige Reichsautobahn, inwiefern trotz Standardisierung eine<br />
architektonische Gestaltqualität im Sinne der klassischen Moderne erzielt werden<br />
kann (▶ 332). Der letzte Bau dieser Serie, welcher sich an der Auffahrt Fürstenwalde<br />
West der Autobahn A 12 befindet, wurde aufgrund seiner außerordentlichen architekturgeschichtlichen<br />
Signifikanz im Jahr 1996 in die Denkmalliste des Landes Brandenburg<br />
aufgenommen.526 <strong>Die</strong> von Architekt Wilhelm Schelkes 1951 in Freiburg im
▶ 332<br />
Reichsautobahn-<strong>Tankstelle</strong> Fürstenwalde,<br />
Typenstation, Kulturdenkmal seit 1996, Arch.<br />
Friedrich Tamm, erbaut 1937<br />
▶ 333<br />
Individualtankstelle mit Turmcafé in Freiburg im<br />
Breisgau, Kulturdenkmal seit 2010, Arch. Wilhelm<br />
Schelkes, erbaut 1951<br />
Breisgau errichtete individuelle <strong>Tankstelle</strong> entspricht der zuerst genannten Kategorie<br />
(▶ 333).527 Der singuläre Bau mit einem turmartigen Café- und Tankhaus zählt »zu den<br />
qualitätsvollsten Beispielen der Architektur der Fünfziger Jahre in Freiburg. [...] Am<br />
Erhalt der <strong>Tankstelle</strong> besteht daher auf Grund des exemplarischen Werts und auf<br />
Grund des Seltenheitswerts ein öffentliches Interesse.«528<br />
Weiterhin stellt eine Nutzungsaufgabe beziehungsweise -änderung eines Gebäudes<br />
für die Denkmalpflege, insbesondere bei Industriebauten, eine zu beachtende<br />
Thematik dar, die auch für historische Kleintankstellenbauten gilt, welche im Zuge<br />
der <strong>Tankstelle</strong>nreform in den 1970er Jahren zugunsten von kontinuierlich in ihrer<br />
Fläche wachsenden Großtankstellen sukzessive stillgelegt wurden.<br />
»<strong>Die</strong> Erhaltung der Denkmäler wird immer begünstigt durch eine der Gesellschaft<br />
nützliche Funktion. Ein solcher Gebrauch ist daher wünschenswert, darf<br />
aber Struktur und Gestalt der Denkmäler nicht verändern. Nur innerhalb dieser<br />
Grenzen können durch die Entwicklung gesellschaftlicher Ansprüche und<br />
durch Nutzungsänderungen bedingte Eingriffe geplant und bewilligt werden.«529<br />
So wird in der Charta von Venedig von 1964 deutlich beschrieben, inwiefern Nutzungsänderungen<br />
die Denkmaleigenschaften tangieren und einer denkmalrechtlichen Erlaubnis<br />
im Sinne des Bestandsschutzes bedürfen. Welche Nachnutzungsformen von<br />
leerstehenden <strong>Tankstelle</strong>nbauten praktikabel erscheinen, wird im nachfolgenden Teil<br />
anhand von Beispielen eruiert. Angesichts der bevorstehenden Neuausrichtung der<br />
Bauaufgabe <strong>Tankstelle</strong> sind die bemerkenswerten Zeitzeugnisse der goldenen Jahre<br />
des Automobils im <strong>Tankstelle</strong>nbau denkmalpflegerisch für die Nachwelt zu bewahren.<br />
»<strong>Die</strong> historischen Bauten und Anlagen des Verkehrs sind in dieser Situation<br />
besonders gefährdet: Als Kulturdenkmäler werden sie noch viel zu wenig<br />
wahrgenommen. Nicht selten führen Unwissenheit und Geringschätzung<br />
ihres historischen Wertes zu unnötigen Eingriffen und endgültigem Verlust.«530<br />
Teil 5: <strong>Die</strong> konstruktiven Entwicklungsphasen und die sich wandelnde Symbolhaftigkeit von <strong>Tankstelle</strong>nbauten<br />
289
290 Teil 5: <strong>Die</strong> konstruktiven Entwicklungsphasen und die sich wandelnde Symbolhaftigkeit von <strong>Tankstelle</strong>nbauten<br />
Somit werden oftmals auch historische <strong>Tankstelle</strong>nbauten, wie Jan Gympel anführt,<br />
aufgrund eines hohen Veränderungsdrucks Opfer des technischen Fortschritts.531<br />
Mögliche Nachnutzungen von<br />
leerstehenden <strong>Tankstelle</strong>n<br />
Im Zuge des in den frühen 1970er Jahren beginnenden Wandels des <strong>Tankstelle</strong>nwesens<br />
hin zu kontinuierlich größer werdenden Tankstationen, verloren schlagartig<br />
eine Vielzahl von Kleintankstellenstationen der Nachkriegsjahre und der Zeit des<br />
deutschen Wirtschaftswunder ihre Nutzung und waren fortan von Leerstand betroffen.532<br />
<strong>Die</strong>se vornehmlich mit einem geschwungenen Flugdach, einem in ihrer<br />
Fläche begrenzten, oftmals gläsernen Tankwarthaus und teilweise anliegenden<br />
Wagenpflegehallen ausgebildeten <strong>Tankstelle</strong>nbauten fielen in der Folgezeit häufig<br />
Grundstücksspekulationen für Neubauprojekte zum Opfer oder mussten einem<br />
großen Veränderungsdruck bedingt durch Nachverdichtungsbestrebungen weichen.533<br />
Ferner zeigen historische, aufgegebene <strong>Tankstelle</strong>nbauten einen auf den ersten Blick<br />
oftmals nur geringen Gebrauchs- und Verkehrswert, der maßgeblich durch Bodenverunreinigungen<br />
und einen schlechten baulichen Zustand der Anlage gegeben ist.534<br />
Gleichwohl bezeugen einige erhaltene und vorbildlich sanierte <strong>Tankstelle</strong>n aus der<br />
Nachkriegszeit exemplarisch den architektonischen und stadträumlichen Wert sowie<br />
die funktionale Qualität, welche diese Klein- und Kleinstarchitekturen bei einer<br />
angemessener Nachnutzung auch noch gegenwärtig aufweisen können. <strong>Die</strong> <strong>Tankstelle</strong>nkonstruktionen<br />
beginnend ab den 1970er Jahren hingegen weisen zumeist<br />
aufgrund ihrer primitiven baulichen Struktur und visuell nur wenig anmutenden<br />
Gestalt kaum nennenswertes Potenzial für eine lohnenswerte Weiternutzung oder<br />
Nutzungsänderung auf.535 Nachfolgend werden repräsentative Musterbeispiele angeführt,<br />
die Möglichkeiten aufzeigen, wie der leerstehende <strong>Tankstelle</strong>nbestand der<br />
1950er und 1960er Jahre durch Sanierungen sinnvoll und aktiv in das städtische oder<br />
ländliche Gefüge eingebunden werden kann.<br />
Aus denkmalpflegerischer Sicht stellt sich eine Weiternutzung von historischen<br />
<strong>Tankstelle</strong>nbauten in ihrer ursprünglichen Funktion als besonders erstrebenswert<br />
dar.536 Als Beispiele können hier die Esso-<strong>Tankstelle</strong> in der Ravensburger Straße 8<br />
in Tettnang oder auch die ARAL-Station in der Kiesstraße 6 in Lauffen am Neckar genannt<br />
werden.537 Durch die sich inzwischen im <strong>Tankstelle</strong>nwesen stark veränderten<br />
Ansprüche erscheint diese Zielsetzung jedoch nur äußerst vereinzelt realisierbar.<br />
Eine für die <strong>Tankstelle</strong>nbetreiber wirtschaftlich lukrative Geschäftsführung lässt<br />
sich mit den zumeist in ihrer Fläche beschränkten Räumlichkeiten der historischen<br />
Bausubstanzen kaum gewährleisten. Etliche der an den Stadt- und Ortsrändern<br />
noch erhaltenen, stillgelegten <strong>Tankstelle</strong>n treten oftmals durch eine Nutzung als<br />
Gebrauchtwagenhändler, Autowerkstatt oder Reifenverkäufer in Erscheinung. Neben
▶ 334<br />
Ehemalige <strong>Tankstelle</strong>n-Typenstation in Füssen,<br />
heutige Nutzung als Schnellimbiss, erbaut ca. um<br />
1955<br />
▶ 335<br />
Ehemalige Großtankstelle in Bochum, gegenwärtig<br />
Teil eines Schnellrestaurants, erbaut ca. um 1955<br />
diesen auf das Automobil bezogenen Geschäftsformen stellen Imbiss- und Fastfoodangebote<br />
zudem eine häufig anzutreffende Nachnutzungsform von historischen<br />
<strong>Tankstelle</strong>nbauten dar (▶ 334, 335). Gleichwohl handelt es sich dabei vielmals lediglich<br />
um vorübergehende Zwischennutzungen, weswegen Sanierungen der <strong>Tankstelle</strong>nbauten<br />
dabei auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Ferner werden für diese<br />
Nutzungen nicht zuletzt bauliche Änderungen und Ergänzungen vorgenommen, die<br />
oftmals gegen die denkmalpflegerischen Grundprinzipien sprechen (▶ 334).<br />
Neben diesen fragwürdigen Beispielen, fallen indes mustergültige Nachnutzungsprojekte<br />
auf, bei denen sorgfältig die vorhandene Bausubstanz saniert wurde.<br />
Hierzu zählt beispielsweise die ehemalige Großtankstelle am Billhorner Röhrendamm<br />
in Hamburg (▶ 336).538 Das im Jahr 1953 errichtete und seit 2010 als Kulturdenkmal<br />
eingetragene Gebäude beherbergt gegenwärtig eine Oldtimer-Werkstatt, eine<br />
Prüf- und Gutachtenstelle sowie eine Cafeteria in den Räumlichkeiten des ehemaligen<br />
Erfrischungsraums. Zudem dient der originalgetreu sanierte Bau als Treffpunkt sowie<br />
Ausstellungs- und Veranstaltungsort der Oltimer- und Newtimerszene.539 Ein weiterer<br />
<strong>Tankstelle</strong>nbau in Hamburg, der im Zuge der bekannten Grindelhochhäuser im Bezirk<br />
Eimsbüttel Anfang der 1950er Jahre erbaut wurde, gibt ebenso Perspektiven für<br />
eine sinnvolle Weiternutzung.540 Der vergleichsweise kleine pavillonartige, nahezu<br />
ringsum verglaste Bau diente über mehrere Jahre hinweg als Fahrradwerkstatt mit<br />
Verkaufsshowroom. Neuerdings beherbergt das repräsentative und unter Denkmalschutz<br />
stehende Gebäude einen kleinen Blumenladen, der durch eine sehr gekonnte<br />
und zurückhaltende Sanierung auffällt (▶ 337).<br />
Durch die insgesamt zumeist auffällige Erscheinung der in der Nachkriegszeit<br />
entstandenen <strong>Tankstelle</strong>nbauten eignen sich diese außerordentlich gut für<br />
Ausstellungsnutzungen und Firmen-Showrooms. Nicht zuletzt kann der große Anteil<br />
an transparenten Verglasungsflächen der eingeschossigen Tankhäuser zu einer<br />
Teil 5: <strong>Die</strong> konstruktiven Entwicklungsphasen und die sich wandelnde Symbolhaftigkeit von <strong>Tankstelle</strong>nbauten<br />
291
292 Teil 5: <strong>Die</strong> konstruktiven Entwicklungsphasen und die sich wandelnde Symbolhaftigkeit von <strong>Tankstelle</strong>nbauten<br />
▶ 336<br />
Ehemalige Aral-Großtankstelle in Hamburg,<br />
heutige Nutzung als Oldtimer GTÜ-Prüfstelle und<br />
Bistrobetrieb, erbaut 1953<br />
▶ 337<br />
Ehemalige Kleintankstelle bei den Hamburger<br />
Grindelhochhäusern, heutige Nutzung als<br />
Blumenfachgeschäft, erbaut ca. 1955<br />
gelungenen Inszenierung der zur Schau gestellten Waren oder <strong>Die</strong>nstleistungsangebote<br />
beitragen. <strong>Die</strong> ungewöhnliche Architekturform, welche oftmals mit der<br />
ökonomischen und gesellschaftlichen Blütezeit des Wirtschaftswunders assoziativ<br />
in Verbindung gebracht wird, dient dabei als Werbemittel der neuen Nachnutzung.<br />
Als Beispiele für die Funktion ehemaliger <strong>Tankstelle</strong>nbauten als Showrooms können<br />
ein Küchen-Studio in einer historischen Esso-Station in Lauffen am Neckar oder<br />
auch ein Typentankstellenbau in Friedrichshafen dienen, der gegenwärtig als Ausstellungs-<br />
und Besprechungsstützpunkt für ein Wohnungsbauunternehmen dient<br />
(▶ 338).541 Ferner werden mittlerweile mehrere sanierte historische Tankstationen<br />
aus den zuvor genannten Gründen als Kunsträume oder Kleinstgalerien genutzt, wie<br />
beispielsweise die ehemalige Metropol <strong>Tankstelle</strong> in München.542<br />
<strong>Die</strong> inspirierende spezifische Gestalt von <strong>Tankstelle</strong>n führt des Weiteren zu<br />
experimentellen Entwurfsansätzen für Nachnutzungsmöglichkeiten. Hierzu zählen<br />
u. a. Umbauprojekte zu vergleichsweise ungewöhnlichem Wohnraum.543 <strong>Die</strong> Weiternutzung<br />
einer ehemaligen Typentankstelle der Nachkriegszeit als Apotheke stellt<br />
indes eine originelle Hommage an die geschichtlichen Ursprünge des Bautypus<br />
Ende des 19. Jahrhunderts dar (▶ 339).544 Wie bereits angemerkt, wurde Benzin für<br />
die ersten Pionierfahrten des Automobilismus an Apotheken verkauft (▷S. 16). <strong>Die</strong><br />
baulichen Merkmale von <strong>Tankstelle</strong>n stellen sich für den Betrieb einer Apotheke<br />
insgesamt als geeignet dar. So dient das Tankhaus bei dem nahe Bremen gelegenen<br />
Bau als Verkaufs- und Beratungsraum. <strong>Die</strong> anliegenden Wagenpflegehallen beherbergen<br />
die Medikamentenlager. <strong>Die</strong> ehemalige Zapfsäulenüberdachung weist bei<br />
dieser Nachnutzung weniger eine funktionale Bedeutung auf, sondern fungiert als<br />
rein identitätsstiftendes Merkmal der Anlage.<br />
Insgesamt zeigt sich für die Nachnutzung von leerstehenden <strong>Tankstelle</strong>n der Vorund<br />
Nachkriegszeit ein erhebliches Potenzial. Dabei sind aus denkmalpflegerischer
▶ 338<br />
Ehemalige Esso-Typentankstelle in Friedrichshafen,<br />
heutige Nutzung als Showroom und<br />
Besprechungsraum für ein Wohnungsbauunternehmen,<br />
erbaut in den 1950er Jahren<br />
▶ 339<br />
Ehemalige Kleintankstelle in Lilienthal bei Bremen,<br />
heutige Nutzung als Apotheke, erbaut in den 1950er<br />
und 1960er Jahren<br />
Sicht ein weitgehender Erhalt der historischen Bausubstanz mit ihrem charakteristischen<br />
formalen Ausdruck zu garantieren. Bauliche Änderungen sind folglich auf<br />
ein absolut notwendiges Minimum zu reduzieren und sollten in Zusammenhang mit<br />
der Gesamtgestalt des Baus stehen. Dabei erscheint eine bewusste Sichtbarmachung<br />
neuerlicher Ergänzungen sinnvoll.545<br />
Teil 5: <strong>Die</strong> konstruktiven Entwicklungsphasen und die sich wandelnde Symbolhaftigkeit von <strong>Tankstelle</strong>nbauten<br />
293
340 Teil 8: Anhang – Katalog von historischen <strong>Tankstelle</strong>nbauten in Baden-Württemberg<br />
Teil 8: Anhang – Katalog von<br />
historischen <strong>Tankstelle</strong>nbauten in<br />
Baden-Württemberg
Systematik und Aufbau<br />
Der vorliegende Katalog ist eine Auflistung aller im Rahmen dieser Arbeit aufgenommenen<br />
und untersuchten, noch existierenden <strong>Tankstelle</strong>nbauten der Jahre 1930–1969<br />
in Baden-Württemberg. Freilich erhebt die Zusammenstellung dabei keinen Anspruch<br />
auf eine vollständige und vollumfängliche Inventarisierung aller noch bestehenden<br />
<strong>Tankstelle</strong>n jener Zeitspanne. So wurde insbesondere darauf Wert gelegt, ein möglichst<br />
breites Spektrum an architektonischen und konstruktiven Lösungen für die<br />
Bauaufgabe aufzunehmen. Nicht zuletzt galt es, Wiederholungen ähnlicher Bauten<br />
an verschiedenen Standorten, beispielsweise von Typenkonstruktionen einzelner<br />
Ölkonzerne, zu vermeiden. <strong>Die</strong> <strong>Tankstelle</strong>n dieses Katalogs sind allesamt nach den<br />
gleichen Kriterien analysiert und in Zeichnungen, Fotografien und textlichen Beschreibungen<br />
charakterisiert. Neben den seriellen Typenkonstruktionen der zur<br />
damaligen Zeit auf dem deutschen Markt agierenden Ölkonzerne, sind in der Zusammenstellung<br />
ebenso singuläre Bauten verschiedenster Architekten aufgeführt.<br />
<strong>Die</strong>ser Analyse vorangestellt, erfolgt eine geografische Eingliederung der <strong>Tankstelle</strong>n<br />
in die vier Regierungspräsidien von Baden-Württemberg. Anschließend sind jeweils<br />
in einer Kurzcharakteristik der Standort, die beteiligten Planer, die Abmessungen,<br />
die Tragstruktur, die Materialität sowie entwurfliche Besonderheiten erläutert. Besonders<br />
ausführlich ist darauffolgend die entwurflich-konstruktive Ausbildung und<br />
Detailausführung der jeweiligen <strong>Tankstelle</strong>n beschrieben. Durch eigene zeichnerische<br />
Darstellungen in Form von Handskizzen, welche auf Bauaufnahmen und Analysen<br />
zeitgenössischer Planzeichnungen (vor allem Baugenehmigungen) beruhen,<br />
sind sowohl die formalen als auch die konstruktiven Charakteristika der einzelnen<br />
<strong>Tankstelle</strong>nbauten dargelegt. <strong>Die</strong> hier zugrundeliegenden Bauantrags- und Ausführungspläne<br />
entstammen verschiedenen Staats-, Stadt- und Bauarchiven oder wurden<br />
freundlicherweise von Privateigentümern der in diesem Katalog aufgenommenen<br />
<strong>Tankstelle</strong>nbauten für die vorliegende Untersuchung bereitgestellt. <strong>Die</strong> tabellarische<br />
Analyse der einzelnen Bauten schließt jeweils mit einer Einschätzung des gegenwärtigen<br />
Zustands und einer Kurzbeschreibung der aktuellen Nutzung ab. Nicht zuletzt<br />
ist hier bei einer Vielzahl von Tankstationen auf eine bestehende Erfassung in der<br />
Denkmalliste des Landes Baden-Württemberg hingewiesen.<br />
Teil 8: Anhang – Katalog von historischen <strong>Tankstelle</strong>nbauten in Baden-Württemberg<br />
341
342 Teil 8: Anhang – Katalog von historischen <strong>Tankstelle</strong>nbauten in Baden-Württemberg<br />
Verzeichnis der aufgenommenen<br />
<strong>Tankstelle</strong>nbauten<br />
<strong>Die</strong> folgende Karte gibt einen Überblick zu den Bauten, die in Baden-Württemberg<br />
ausfindig gemacht werden konnten und in dieser Katalogisierung aufgenommen<br />
Teil 8 | Anhang – Katalog<br />
worden sind. <strong>Die</strong> mit Nummerierungen versehenen <strong>Tankstelle</strong>n sind tabellarisch auf<br />
der darauffolgenden Seite mit den wichtigsten Kenndaten versehen.<br />
Tab. 18<br />
20 21<br />
Freiburg i. B.<br />
22<br />
Offenburg<br />
Mannheim<br />
Baden-Baden<br />
Villingen-<br />
Schwenningen<br />
14<br />
15<br />
13 Karlsruhe<br />
19<br />
23<br />
Pforzheim<br />
18<br />
17<br />
16<br />
Heidelberg<br />
Balingen<br />
Singen<br />
9<br />
Heilbronn<br />
Stuttgart<br />
Tübingen<br />
Reutlingen<br />
24<br />
7<br />
Albstadt<br />
8<br />
Konstanz<br />
4<br />
2 3<br />
1<br />
25<br />
28 27<br />
5<br />
6<br />
Wertheim<br />
Biberach<br />
a.d. Riß<br />
Ravensburg<br />
Friedrichshafen<br />
Bad<br />
Mergentheim<br />
Überblick der analysierten <strong>Tankstelle</strong>nbauten in Baden-Württemberg<br />
26<br />
29<br />
Crailsheim<br />
Aalen<br />
10<br />
Heidenheim<br />
an der Brenz<br />
11<br />
30<br />
Ulm<br />
12
Regierungspräsidium Stuttgart<br />
Nr. <strong>Tankstelle</strong> Ort Erbaut<br />
01 Esso-<strong>Tankstelle</strong> Stuttgart 1954<br />
02 BP-Typentankstelle Stuttgart-Feuerbach ca. 1955<br />
03 Freie <strong>Tankstelle</strong> Stuttgart-Zuffenhausen 1938–40<br />
04 Typentankstelle Kornwestheim ca. 1960<br />
05 Gasolin-Typentankstelle Esslingen-Zell ca. 1953<br />
06 Shell-Typentankstelle Wernau (Neckar) ca. 1950<br />
07 Aral-Typentankstelle Waldenbuch ca. 1955<br />
08 Esso-Typentankstelle Asperg 1953–56<br />
09 Shell-Typentankstelle Heilbronn ca. 1960<br />
10 Freie <strong>Tankstelle</strong> Schwäbisch Gmünd ca. 1956<br />
11 Freie <strong>Tankstelle</strong> Geislingen (Steige) ca. 1960<br />
12 BP-Typentankstelle Böpfingen/Aufhausen ca. 1955<br />
Regierungspräsidium Karlsruhe<br />
Nr. <strong>Tankstelle</strong> Ort Erbaut<br />
13 Freie <strong>Tankstelle</strong> Karlsruhe 1955–57<br />
14 US-Armee <strong>Tankstelle</strong> Karlsruhe ca. 1955<br />
15 Aral-Typentankstelle Karlsruhe-Knielingen 1950<br />
16 Freie <strong>Tankstelle</strong> Heidelberg 1958–59<br />
17 RAB <strong>Tankstelle</strong> Mannheim Seckenheim 1938–39<br />
18 Freie <strong>Tankstelle</strong> Altensteig/Berneck ca. 1966<br />
19 Avia-<strong>Tankstelle</strong> Freudenstadt-Kniebis 1954/2016<br />
Regierungspräsidium Freiburg im Breisgau<br />
Nr. <strong>Tankstelle</strong> Ort Erbaut<br />
20 Freie <strong>Tankstelle</strong> Freiburg im Breisgau 1951<br />
21 Gasolin-Typentankstelle Freiburg im Breisgau ca. 1960<br />
22 Olex-<strong>Tankstelle</strong> Offenburg 1950<br />
23 Freie <strong>Tankstelle</strong> Grimmelshofen ca. 1955<br />
Teil 8: Anhang – Katalog von historischen <strong>Tankstelle</strong>nbauten in Baden-Württemberg<br />
Regierungspräsidium Tübingen<br />
Nr. <strong>Tankstelle</strong> Ort Erbaut<br />
24 Freie <strong>Tankstelle</strong> Ofterdingen ca. 1968<br />
25 Freie <strong>Tankstelle</strong> Pfullingen ca. 1955<br />
26 Esso-Typentankstelle Friedrichshafen 1950<br />
27 Freie <strong>Tankstelle</strong> Friedrichshafen/Fischbach ca. 1953<br />
28 Aral-Typentankstelle Immenstaad ca. 1966<br />
29 Aral-Typentankstelle Wangen im Allgäu ca. 1955<br />
30 Freie <strong>Tankstelle</strong> Leutkirch ca. 1965<br />
343
344 Teil 8: Anhang – Katalog von historischen <strong>Tankstelle</strong>nbauten in Baden-Württemberg<br />
Nr. 01 <strong>Tankstelle</strong>: Esso-<strong>Tankstelle</strong> Ort: Stuttgart<br />
Konstruktionstyp:<br />
Überdachung aus einer Stahltragstruktur mit transparentem<br />
Verkaufspavillon und Wagenpflegehallenbereich<br />
Fotografien:<br />
▶381 Ansicht von der Reinsburgstraße, 2012<br />
Errichtet/Inbetriebnahme: 1954<br />
Standort:<br />
Reinsburgstraße 1, Stuttgart<br />
An einer prominenten Verkehrskreuzung im<br />
Stuttgarter Westen gelegen, geschwungener<br />
Sockelvorbau für ein dahinter liegendes Hochhaus.<br />
Planung/Bau:<br />
Architekt Wilhelm Ritter von Graf<br />
Dimensionen der Überdachung (ca.):<br />
40,00 m (L) × 18,00 m (B) × ca. 5,00 m (H)<br />
Kurzbeschreibung:<br />
Geometrie:<br />
An die Straßenmündung angepasstes, abgerundetes<br />
Gebäude in Stromlinienform.<br />
Tragstruktur:<br />
Stahlkonstruktion aus weit spannenden Trägern<br />
und filigranen Rundrohrstützen; Nebenträgerstruktur<br />
aus Nadelholz.<br />
Materialität:<br />
Nach unten hin mit Platten verkleidete und verputze<br />
Stahl-Holz-Tragstruktur, große geschwungene<br />
Schaufensterglasflächen, geflieste Wandabschnitte<br />
im Tankbereich.<br />
Tragwerksprinzip:<br />
Vorw. einachsig<br />
lastabtragende<br />
Rippenstruktur<br />
▶382 Ansicht von der Kreuzung Paulinenstraße,<br />
1980<br />
Lageplan:<br />
Zeichnung angefertigt nach Bauakte und Ortssichtung<br />
Grundriss:<br />
Zeichnung angefertigt nach Bauakte und Ortssichtung
Kassengebäude und Werkstätten:<br />
Ein in Glas aufgelöster Pavillon, der zur Paulinenstraße<br />
hin halbrund abschließt, beinhaltet<br />
Verkaufsraum und KFZ-Ausstellungsraum.<br />
Ein trapezförmiger Raum im Süd-Westen<br />
des Grundstücks dient zur Pflege und zum<br />
Abstellen der Fahrzeuge mit Durchfahrt zur EG-<br />
Garage des Nachbargebäudes.<br />
Besonderheiten:<br />
<strong>Die</strong> Zurschaustellung des Automobils bildet die<br />
Grundlage des Entwurfs.<br />
Entwurflich-konstruktive Ausbildung:<br />
<strong>Die</strong> eingeschossige ehemalige Großtankstelle<br />
bildet zur Kreuzung Paulinen-/Reinsburg-/Marienstraße<br />
einen vorgestellten Sockelbau für das<br />
dahinter liegende Büro-Hochhaus. Insgesamt<br />
kann der Baukörper in drei funktional unterschiedliche<br />
Bereiche gegliedert werden: Ein<br />
trapezförmiger gefliester Raum mit Pflegehallen<br />
und Torfront, beidseitige und miteinander<br />
verbundene Durchfahrten für den Tankvorgang<br />
und ein rundum verglaster Verkaufs- und<br />
Ausstellungspavillon zur Straßenkreuzung hin.<br />
Auffällig ist dabei, dass die verkleidete Stahlskelett-Tragstruktur<br />
der Überdachung versucht<br />
visuell eine Dachplatte aus Stahlbeton zu<br />
suggerieren. Der vorkragende sichtbare dünne<br />
Dachrand gibt dabei die vergleichsweise hohe<br />
Trägerhöhe kaum preis. Hier stechen insbesondere<br />
die durchdachten Detailausbildungen<br />
der sichtbaren Stahlrundrohrstützen und der<br />
filigran schmalen Rahmenprofile der Verglasungen<br />
hervor. Der <strong>Tankstelle</strong>nbau spiegelt die<br />
charakteristischen Merkmale funktionalistischer<br />
und durch das Automobildesign geprägter<br />
Architektur der 1950er Jahre in qualitätsvoller<br />
Ausbildung und hervorragender Überlieferung.1<br />
1 Vgl. Allgemeine Denkmal-Datenbank des Landesamts<br />
für Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 2020.<br />
Schnitte:<br />
Zeichnung angefertigt nach Bauakte und Ortssichtung<br />
Details:<br />
Teil 8: Anhang – Katalog von historischen <strong>Tankstelle</strong>nbauten in Baden-Württemberg<br />
Zustand und Nutzung:<br />
<strong>Die</strong> ehemalige <strong>Tankstelle</strong>nüberdachung weist<br />
einen guten Zustand auf. Aktuell dient die<br />
Anlage einem Autoglaser als Firmensitz. Bereits<br />
1993 wurde sie als Kulturdenkmal (§2 DSchG<br />
– BuK) in die Denkmalliste von Baden-Württemberg<br />
aufgenommen.<br />
▶383 Detailfotos, ca. 1955<br />
345
Impressum<br />
Zugleich: Dissertation an der Universität Stuttgart,<br />
Fakultät Architektur und Stadtplanung, D93<br />
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Boston<br />
Das Copyright für die Texte liegt beim Autor.<br />
Das Copyright für die Abbildungen liegt bei den<br />
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möglich, die Rechteinhaber:innen ausfindig zu machen.<br />
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Gestaltung und Satz: Felix Holler, Stoffers Graphik-Design,<br />
Leipzig<br />
Lithografie: Stefan Rolle, Stoffers Graphik-Design, Leipzig<br />
Gedruckt in der Europäischen Union<br />
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