Männer bleibt gesund
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET<br />
Lesen Sie mehr auf www.<strong>gesund</strong>er-koerper.info<br />
MÄNNER,<br />
BLEIBT GESUND!<br />
„Männer, seid nicht zu stolz.<br />
Traut euch, sprecht mit den<br />
Ärzten, denn sie sind<br />
Vertrauenspersonen.“<br />
NDR-Moderator Hinnerk Baumgarten<br />
spricht mit uns über die Themen<br />
Vorsorge und Potenzprobleme.<br />
Seite 08<br />
„Männer, es ist kein Zeichen von<br />
Schwäche, sondern von Stärke,<br />
über Gefühle zu sprechen.“<br />
Schauspieler Simon Licht im<br />
Interview über mentale Gesundheit.<br />
Seite 14–15
2 facebook.com/MediaplanetStories<br />
@Mediaplanet_germany<br />
Please recycle<br />
Lesen Sie mehr auf <strong>gesund</strong>er-koerper.info<br />
VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT<br />
IN DIESER AUSGABE SEPTEMBER 2023<br />
Sarra Gläsing<br />
Männer, geht nicht<br />
erst zum Arzt, wenn<br />
es zu spät ist. Vieles<br />
ist vermeid- und<br />
behandelbar. Netter<br />
Nebeneffekt: Ihr<br />
<strong>bleibt</strong> uns Frauen<br />
länger erhalten.<br />
IN DIESER AUSGABE<br />
10<br />
Sexuellen Problemen auf der Spur<br />
mit Prof. Dr. Sommer,<br />
Präsident der Deutschen Gesellschaft<br />
für Mann und Gesundheit e. V.<br />
12<br />
Was Da Vinci mit der Prostata<br />
zu tun hat<br />
Urologe und Autor Dr. Volker Wittkamp<br />
Strategic Account Manager: Sarra Gläsing,<br />
Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Henriette<br />
Schröder (Managing Director), Philipp Colaço (Director<br />
Business Development), Alexandra Lassas (Content and<br />
Production Manager), Lea Hartmann (Layout and Design),<br />
Cover: Hinnerk Baumgarten, Fotograf: Sebastian Roland<br />
Koch Simon Licht, Fotograf: Alexander Hörbe<br />
Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@mediaplanet.com<br />
Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“ gekennzeichnet<br />
sind, sind keine neutrale Redaktion der Mediaplanet Verlag<br />
Deutschland GmbH. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />
wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen<br />
männlich, weiblich & divers (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen<br />
gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.<br />
Text Anne-Cécile<br />
Berthier<br />
Ermutigen wir Männer dazu,<br />
etwas für ihre Gesundheit zu tun<br />
Weltweit sterben Männer 4,5 Jahre früher als Frauen, und zwar aus größtenteils vermeidbaren<br />
Gründen. Wir können alle etwas tun, um glücklicher, gesünder und länger zu leben.<br />
Es gibt heutzutage kein einziges<br />
Land auf der Welt, in dem<br />
Männer länger leben als Frauen.<br />
In den meisten Ländern – darunter<br />
Deutschland – haben Männer eine<br />
schlechtere Gesundheit als Frauen und<br />
sterben früher. Im Durchschnitt haben<br />
deutsche Männer ein höheres Risiko als<br />
Frauen, lebensbedrohlich zu erkranken,<br />
u. a. an Herzerkrankungen und einigen<br />
Krebsarten. Weltweit könnten sieben<br />
der zwölf häufigsten Todesursachen bei<br />
Männern durch Lebensstiländerungen,<br />
wie das Rauchen aufzugeben, eine bessere<br />
Ernährung, regelmäßige Bewegung und<br />
eine frühere Inanspruchnahme ärztlicher<br />
Hilfe, verringert werden. Einige Gesundheitsprobleme<br />
von Männern sind jedoch<br />
komplexer, werden schlecht verstanden<br />
und benötigen ein anderes Vorgehen.<br />
Drei von vier Suiziden werden von<br />
Männern verübt<br />
Suizide sind komplex und es gibt nicht<br />
nur einen Grund dafür, warum jemand<br />
beschließt, sich das Leben zu nehmen.<br />
Wir wissen jedoch, dass Männer überpropotional<br />
davon betroffen sind. In Deutschland<br />
werden drei von vier Suiziden von<br />
Männern verübt – 2020 nahmen in sich in<br />
Deutschland 7015 Männer das Leben. Zu<br />
den Risikofaktoren, die die Suizidgefährdung<br />
eines Mannes erhöhen, zählen akuter<br />
Stress, eine schlechte Stimmung, soziale<br />
Isolation sowie der Glaube, dass man nicht<br />
offen über seine Gefühle sprechen sollte.<br />
Dies kann sie davon abhalten, sich Hilfe zu<br />
suchen und eine Behandlung zu erhalten.<br />
Und das kann dazu führen, dass Männer im<br />
Stillen mit sich kämpfen, bis es zu spät ist.<br />
Prostata- und Hodenkrebs nehmen zu<br />
In Deutschland ist Prostatakrebs die bei<br />
Männern am häufigsten diagnostizierte<br />
Krebsart, bei jüngeren Männern (20-39<br />
Jahre) ist es der Hodenkrebs.<br />
Seit Movember 2003 seine Aktivitäten aufgenommen<br />
hat, sind die Investitionen in<br />
biomedizinische Studien enorm gestiegen.<br />
Doch trotz der wichtigen Durchbrüche, die<br />
erzielt wurden, gibt es immer noch offene<br />
Fragen zur besten Art der Diagnose und<br />
Behandlung dieser Krebsarten.<br />
Wir können es uns nicht leisten zu<br />
schweigen<br />
Männer-Krebserkrankungen und psychische<br />
Probleme treffen den Kern dessen,<br />
was es bedeutet, ein Mann zu sein. Es sind<br />
die zentralen Gesundheitsprobleme, über<br />
die sich Männer Gedanken machen, aber<br />
über die sie nur schwer offen sprechen<br />
können und zu denen sie nur ungern Hilfe<br />
suchen. Obwohl wir in den letzten Jahren<br />
große Fortschritte darin gemacht haben,<br />
über unsere Gefühle zu sprechen, ist die<br />
psychische Gesundheit immer noch mit<br />
einem großen Stigma behaftet, und viele<br />
haben Angst davor, dass ihre psychischen<br />
Probleme bekannt werden, insbesondere<br />
am Arbeitsplatz. Bei vielen Männern<br />
lösen urologische Symptome immer<br />
noch Scham und Verlegenheit aus, was<br />
sie davon abhält, Hilfe zu suchen – selbst<br />
wenn sie lebensbedrohlich sein könnten.<br />
Niemand behauptet, dass es für Männer<br />
leicht ist, über ihre Sorgen zu sprechen,<br />
wenn wir aber diese überholten<br />
Einstellungen und Verhaltensweisen<br />
angehen, können wir<br />
dafür sorgen, dass sich<br />
Männer nicht davor<br />
scheuen, sich Hilfe<br />
zu holen, wenn sie<br />
sie brauchen.<br />
Anne-Cécile Berthier<br />
Country Director - UK and Europe bei Movember<br />
ANZEIGE<br />
PROSTAMED ® TAB<br />
ZUR STÄRKUNG UND KRÄFTIGUNG DER BLASEN-<br />
FUNKTION BEI BENIGNER PROSTATAHYPERPLASIE.<br />
Natürlich beßer<br />
Prostamed® Tab sorgt für eine <strong>gesund</strong>e Blasenfunktion und beugt dabei die benigne Prostatahyperplasie<br />
vor. Es unterstützt die Urinausscheidung bei einer gutartigen Vergrößerung der Prostata,<br />
nimmt dem Wasserlassen den Stress für eine ungestörte Nachtruhe und mehr Lebensqualität.<br />
Dabei wirkt es ohne die Sexualfunktion zu beeinträchtigen.<br />
So wirkt Prostamed® Tab:<br />
Lindert das schmerzhafte Druckgefühl<br />
Erleichtert die Entleerung der Harnblase<br />
Reguliert den Harndrang und das Harnstottern<br />
Verringert das Nachtröpfeln<br />
Erfahren Sie mehr unter klein-naturarznei.de und bestellen Sie Ihr Prostamed ® Tab hier: PZN: 09295474<br />
Prostamed® Tab, Anwendungsgebiete: Prostamed® Tab wird traditionell angewendet zur Linderung von Beschwerden des unteren Harntraktes<br />
bei gutartiger Prostatavergrößerung oder bei Reizblase, nachdem schwerwiegende Erkrankungen durch einen Arzt ausgeschlossen<br />
wurden. Das Arzneimittel ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel, das ausschließlich auf Grund langjähriger Anwendung für das<br />
Anwendungsgebiet registriert ist. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />
Dr. Gustav Klein GmbH & Co. KG • Steinenfeld 3 • 77736 Zell am Harmersbach • info@klein-naturarznei.de • www.klein-naturarznei.de<br />
SCHWARZWALDHEILKRÄUTER.<br />
WIRKSAM SEIT 1946.
ANZEIGE
4<br />
Lesen Sie mehr auf <strong>gesund</strong>er-koerper.info<br />
Oft ist es das Leben, das einem eine Entscheidung<br />
aufzwingt – manche ist unwiderruflich.<br />
„Sie haben Prostatakrebs.“ So lautete die Botschaft, die ich von meinem Urologen 2010,<br />
wenige Tage vor Weihnachten und nur einen Tag vor meinem 62. Geburtstag, erhielt.<br />
Text Werner Seelig<br />
Er gab mir noch mit auf den Weg, mich zeitnah<br />
zwischen Operation und Bestrahlung zu entscheiden.<br />
Viel konnte ich damit nicht anfangen.<br />
Mir war bewusst, nicht der einzige Mann zu sein, dem<br />
dies widerfahren ist. Ich machte mich auf die Suche<br />
nach Gleichbetroffenen.<br />
Ich stieß auf einen Bundesverband, der mir Informationen<br />
und Hilfe zu geben versprach. So lernte ich<br />
den Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe kennen.<br />
Den ersten Kontakt hatte ich mit einem Berater der<br />
BPS-Beratungshotline. Die ruhige und sachliche Stimme<br />
meines Gesprächspartners am anderen Ende der<br />
Leitung flößte mir Vertrauen ein. Er bestärkte mich,<br />
meine Entscheidung für eine Therapie in Ruhe zu<br />
treffen. Einen Rat erhielt ich noch für den Fall, dass<br />
ich mich für eine radikale Prostatektomie entscheiden<br />
würde: „Lassen Sie sich in einem zertifizierten Prostatakrebszentrum<br />
operieren, dort sind Sie in den besten<br />
Händen.“<br />
Danach nahm ich Kontakt zu der Selbsthilfegruppe<br />
am Ort auf. Auch diese Gespräche waren hilfreich,<br />
mich für die Operation zu entscheiden. Heute liegt<br />
mein PSA-Wert, nunmehriger Tumormarker, konstant<br />
unter der Nachweisgrenze. Habe ich also dank Früherkennung<br />
richtig gehandelt? Begleiterscheinungen<br />
der Operation habe ich akzeptiert, schließlich hatte ich<br />
eine unwiderrufliche Entscheidung getroffen. Sie nachträglich<br />
infrage zu stellen, machte weder Sinn, noch<br />
hätte sich dadurch an meiner Situation etwas geändert.<br />
Hilfreich für mich war der frühe, noch vor dem Termin<br />
der Ersttherapie erfolgte Kontakt mit anderen Betroffenen.<br />
Ich bekam Hilfe von den Männern in der<br />
Selbsthilfegruppe, die mich 2011 aufnahm und die ich<br />
seit 2013 leite. Sie gaben mir Halt und Perspektive.<br />
Heute bin ich Leiter einer Selbsthilfegruppe und<br />
Vorsitzender des am 15. September 2000 gegründeten<br />
BPS. Ich will damit etwas von dem zurückgeben, was<br />
ich erfahren habe, als ich eine, mein Leben nachhaltig<br />
verändernde, Entscheidung treffen musste.<br />
Wann immer ich um Rat gefragt werde, schildere ich,<br />
wie es mir vor Jahren erging und wie es mir heute geht.<br />
Wo immer es mir möglich ist, werbe ich für die Früherkennung.<br />
Mein Appell an Sie: „Gehen Sie hin“.<br />
Finden Sie eine Selbsthilfegruppe<br />
auch in Ihrer Nähe:<br />
www.prostatakrebs-bps.de/gruppensuche<br />
Wenn Sie keine Gruppe finden konnten,<br />
rufen Sie uns unter 0228-33889500 an!<br />
Wo immer es mir möglich ist, werbe<br />
ich für die Früherkennung. Mein<br />
Appell an Sie: Gehen Sie hin.<br />
Werner Seelig, Vorsitzender des<br />
Bundesverbands Prostatakrebs Selbsthilfe<br />
15. September –<br />
Europäischer Prostata-Tag<br />
Im Jahr 2005 haben Urologen und Patientenverbände am 15.<br />
September erstmals den Europäischen Prostata-Tag ausgerufen.<br />
Ziel ist es das Thema Männer<strong>gesund</strong>heit und damit verbunden<br />
auch Erkrankungen der Prostata in die Öffentlichkeit zu rücken.<br />
Schließlich ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei<br />
Männern. Obwohl Prostatakrebs in der Regel langsam wächst und<br />
bei vielen Betroffenen nicht zum Tod führt, gilt auch hier wie bei<br />
allen Krebserkrankungen: Je früher erkannt, desto größer ist<br />
die Wahrscheinlichkeit, dass er noch nicht gestreut hat und<br />
daher gut therapierbar ist. Daher ist die Früherkennung von<br />
Prostatakrebs für Männer (über)lebenswichtig!<br />
Bei Beschwerden und einem Verdacht auf Erkrankungen der<br />
Prostata nehmen Sie frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch.<br />
Bei Fragen zur Früherkennung, zu den Untersuchungsmöglichkeiten<br />
und/oder Behandlungen steht die BPS-Beratungshotline<br />
allen Interessierten, Betroffenen und Angehörigen Dienstag,<br />
Mittwoch und Donnerstag zwischen 15 und 18 Uhr unter der<br />
kostenfreien Servicenummer 0800-7080123 zur Verfügung.<br />
ANZEIGE<br />
DEINE-MANNDECKUNG.DE<br />
Aufklärung zur Früherkennung Prostatakrebs<br />
EM-138750<br />
Eine Initiative der Janssen-Cilag GmbH<br />
Jetzt informieren:<br />
www.deine-manndeckung.de
Lesen Sie mehr auf <strong>gesund</strong>er-koerper.info 5<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der St. Antonius-Hospital Gronau GmbH entstanden.<br />
Links: Eines von fünf da Vinci®-Operationssystemen im St. Antonius-Hospital<br />
Gronau. Von der Konsole aus (im Bildhintergrund) werden die Arme des Roboters<br />
sehr präzise ferngesteuert. Mehr als 20.000 Roboter-assistierte Operationen<br />
hat das Team der Klinik für Urologie, Urologische Onkologie und Roboterassistierte<br />
Chirurgie seit dem erstmaligen Einsatz im Jahr 2006 durchgeführt.<br />
Damit gehört die Klinik weltweit zu den größten und renommiertesten Zentren für<br />
Roboter-assistierte Chirurgie.<br />
Unten: Experten für die Diagnose und Behandlung von Prostatakrebs und<br />
anderen urologischen Erkrankungen: Dr. med. Jörg Zinke, Dr. med. Andreas<br />
Schütte, Dr. med. Christian Wagner und Bernhard Fangmeyer (v. l.) leiten als<br />
Chefärzte im Kollegialsystem die Klinik für Urologie, Urologische Onkologie<br />
und Roboter-assistierte Chirurgie am St. Antonius-Hospital Gronau sowie das<br />
angegliederte Prostata Centrum Gronau.<br />
FOTO: ST. ANTONIUS-HOSPITAL GRONAU<br />
Moderne Diagnostik und<br />
Therapie bei Prostatakrebs<br />
Ein Gespräch mit den Chefärzten der Klinik für Urologie, Urologische Onkologie und Roboter-assistierte Chirurgie<br />
am St. Antonius-Hospital Gronau über aktuelle Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten von Prostatakrebs und<br />
anderen urologischen Erkrankungen.<br />
Text Monika Philipps-Herrmann<br />
Herr Dr. Wagner, die Klinik für Urologie<br />
in Gronau genießt national und international<br />
einen hervorragenden Ruf.<br />
Insbesondere Ihre Expertise im Bereich<br />
der Roboter-assistierten urologischen Operationen<br />
fällt im weltweiten Vergleich aus dem Rahmen.<br />
Dr. Christian Wagner: Ja, das<br />
kann man bei aller Bescheidenheit<br />
so sagen. Wir operieren<br />
jeden Tag bis zu 10 Patienten<br />
mit Unterstützung eines OP-<br />
Roboters, das sind hochgerechnet<br />
rund 1.800 Operationen pro Jahr.<br />
Zur Einordnung dieser Zahlen<br />
muss man sich vor Augen führen, dass in den meisten<br />
deutschen Kliniken pro Woche nur 1-2 dieser Eingriffe<br />
auf dem OP-Plan stehen. Dabei sind Know-how und<br />
Erfahrung des Chirurgen und des Teams von entscheidender<br />
Bedeutung für ein optimales Behandlungsergebnis.<br />
In diesem Sinne sind wir sehr stolz auf unseren<br />
Erfahrungsschatz aus über 20.000 Roboter-assistierten<br />
urologischen Operationen seit 2006, davon mehr<br />
als 19.000 Prostatakrebsoperationen. Die Patienten<br />
kommen dabei natürlich nicht nur aus unserer Region,<br />
sondern von überall her. Eines ist mir aber noch wichtig<br />
zu betonen: Das da Vinci®-Operationssystem ist kein<br />
Automat, sondern nur ein (nahezu perfektes) Werkzeug.<br />
Erst in den Händen eines erfahrenen Chirurgen wird<br />
mit gutem Werkzeug auch gute Arbeit möglich. Wir<br />
nutzen den Roboter im OP nicht zum Selbstzweck - das<br />
Ziel sind optimale Behandlungsergebnisse. Die durch<br />
die Roboter-assistierte Technik ermöglichte schonendere<br />
OP, verbunden mit besserer Lebensqualität<br />
unserer Patienten, ist das, was uns am Ende des Tages<br />
wirklich begeistert.<br />
Welche Operationen werden in Ihrer Klinik denn<br />
mit Roboter-Unterstützung durchgeführt,<br />
Herr Dr. Schütte?<br />
Dr. Andreas Schütte: Bei urologischen<br />
Krebsoperationen setzen<br />
wir nahezu vollständig auf<br />
Roboter-Assistenz im OP – bei<br />
Prostatakrebsoperationen sogar<br />
ausschließlich. Denn es geht<br />
darum, auf kleinstem Raum so<br />
filigran und exakt wie möglich zu<br />
operieren. Durch die außergewöhnliche Präzision, die<br />
von unseren erfahrenen Chirurgen mit der Roboterassistierten<br />
Operationstechnik erreicht wird, können<br />
die für die Kontinenz und Potenz entscheidenden<br />
Gewebestrukturen häufig erhalten werden.<br />
Außerdem wird die Belastung für den Patienten, zum<br />
Beispiel durch geringeren Blutverlust während der OP<br />
und erheblich reduzierte Komplikationsraten, insgesamt<br />
deutlich minimiert. Hinzu kommen normalerweise<br />
weniger Schmerzen, kaum sichtbare Narben, eine<br />
schnellere Erholung und folglich ein kürzerer Krankenhausaufenthalt.<br />
Unsere Patienten können in der Regel<br />
relativ schnell wieder ihrem normalen Alltag nachgehen.<br />
Aufgrund der überzeugenden Vorteile führen wir andere<br />
komplexe urologische Operationen, zum Beispiel<br />
Nieren- und Blasentumoroperationen mit Blasenersatz,<br />
ebenfalls nahezu ausschließlich Roboter-assistiert und<br />
damit sehr schonend für den Patienten durch.<br />
Herr Fangmeyer, in einem zertifizierten Prostatazentrum<br />
weiß man, wie man dem Prostatakrebs<br />
am besten auf die Spur kommt. Welche Diagnostik<br />
würden Sie im Verdachtsfall Ihrem besten Freund<br />
empfehlen?<br />
Bernhard Fangmeyer: Die<br />
Diagnose Prostatakrebs wird<br />
immer durch die Untersuchung<br />
einer Gewebeprobe unter dem<br />
Mikroskop gestellt. Um diese<br />
Probenentnahme so zielgenau<br />
und sicher wie möglich vorzunehmen,<br />
bieten wir eine Vielzahl<br />
innovativer Verfahren an. Die multiparametrische<br />
Magnetresonanztomographie (mpMRT) der Prostata<br />
ermöglicht es, Veränderungen im Prostatagewebe sehr<br />
genau zu erkennen und zu lokalisieren. Die Bilder kann<br />
man dann als Navigationshilfe nutzen. Wir haben in<br />
Gronau bereits 2012 die MRT-gestützte Fusionsbiopsie<br />
(PFB) eingeführt. Dabei werden MRT-Bilder mit Hilfe<br />
einer speziellen Software mit Ultraschallbildern am<br />
Computer „fusioniert“. Auffällige Areale können dann<br />
vom Damm aus („perineal“) gezielt biopsiert werden.<br />
Dabei zeigt diese Methode eine sehr hohe Erfolgsquote<br />
bei gleichzeitig niedrigerem Infektionsrisiko. Mit dem<br />
PSMA-PET/CT steht uns in Gronau darüber hinaus das<br />
derzeit genaueste bildgebende Verfahren zum Aufspüren<br />
bzw. Ausschließen von Metastasen bei der Diagnostik<br />
des Prostatakrebses zur Verfügung.<br />
Stichwort Früherkennung: Herr Dr. Zinke, was<br />
empfehlen Sie unseren Lesern?<br />
Dr. Jörg Zinke: Prostatakrebs hat<br />
leider die Eigenschaft, erst in<br />
einem späten Stadium Beschwerden<br />
zu verursachen.<br />
Im Anfangsstadium zeigen sich<br />
in der Regel keinerlei Symptome.<br />
Und genau das macht eine Früherkennung<br />
so wichtig, denn je früher<br />
Prostatakrebs entdeckt wird, desto größer sind die<br />
Heilungschancen. Eine Früherkennungsuntersuchung<br />
wird ab dem 45. Lebensjahr, bei familiärer Vorbelastung<br />
ab dem 40. Lebensjahr empfohlen. Sie findet in<br />
der Regel beim niedergelassenen Urologen oder beim<br />
Hausarzt statt. Üblicherweise wird die Prostata abgetastet<br />
und der Wert des prostataspezifischen Antigens<br />
im Blut ermittelt – der sogenannte PSA-Wert. Es gibt<br />
absolut keinen Grund, weshalb wir Männer eine Früherkennungsuntersuchung<br />
fürchten müssten. Eine rechtzeitige<br />
Prostatakrebs-Diagnose kann aber den entscheidenden<br />
Unterschied für unser weiteres Leben bedeuten!<br />
Im bisherigen Gespräch ging es fast ausschließlich<br />
um Prostatakrebs. Dabei decken Sie in Gronau ein<br />
viel breiteres Diagnose- und Behandlungsspektrum<br />
ab.<br />
Dr. Jörg Zinke: Das ist richtig. In Gronau haben wir<br />
uns in gleichem Maße auch auf die Therapie anderer<br />
urologischer Erkrankungen wie Blasentumoren oder<br />
Harnsteine mittels möglichst schonender Verfahren<br />
(z.B. Laser) spezialisiert. Ein weiterer Schwerpunkt im<br />
Prostata Centrum Gronau (PCG) ist die Therapie der<br />
gutartigen Prostatavergrößerung. Wir setzen innovative<br />
Technik und Operationsverfahren ein, um überschüssiges<br />
Prostatagewebe, welches Probleme beim Wasserlassen<br />
verursacht, möglichst schonend und effektiv zu<br />
entfernen, unter anderem die Wasserdampfablation<br />
(Rezum®) und die Thulium-Laser-Enukleation der<br />
Prostata (ThuLEP).<br />
Weitere Informationen:<br />
www.urologie-gronau.de
6<br />
Lesen Sie mehr auf <strong>gesund</strong>er-koerper.info<br />
Kontinuierliches Engagement<br />
für Krebspatient:innen<br />
Joe Dunford, Vice President for Speciality Brands bei<br />
Accord Healthcare, ist für neue Markenmedikamente<br />
und die Einführung innovativer Behandlungen<br />
zuständig. Hier erläutert er, wie das Unternehmen<br />
Fortschritte in der Behandlung von Krebs unterstützt.<br />
Original Interviews Mark Nicholls<br />
Aus dem Englischen übersetzt von Georg Sandmann<br />
Welche Rolle spielt die Accord Healthcare<br />
im Kampf gegen den Krebs?<br />
Als großes Onkologieunternehmen haben<br />
wir eine große Verantwortung, den Patienten<br />
zu helfen. Investitionen in die Krebsbekämpfung<br />
sind etwas, dem wir uns bei Accord verpflichtet fühlen.<br />
Wir haben bereits über 40 verschiedene Krebsmedikamente<br />
in unserem Portfolio. In ganz Europa liefern wir<br />
ein Drittel aller injizierbaren onkologischen Behandlungen<br />
und sind einer der größten Anbieter von Chemotherapien.<br />
Darüber hinaus sind wir dabei, ein neues<br />
Forschungs- und Entwicklungszentrum in Großbritannien<br />
zu eröffnen. Damit wollen wir unser Wissen und<br />
unsere Kompetenzen weiter ausbauen.<br />
Zu unserem<br />
Engagement<br />
gehört ein<br />
ständiger und<br />
aktiver Dialog.<br />
Wie entwickelt sich das bestehende Angebot von<br />
Krebsbehandlungen weiter?<br />
Wir werden auch weiterhin unsere Produktpalette mit<br />
differenzierten, aber auch zugänglichen und bezahlbaren<br />
Medikamenten erweitern, um Patient:innen und<br />
medizinisches Fachpersonal dabei zu unterstützen,<br />
den Umgang mit Krankheiten und die Behandlungsergebnisse<br />
zu verbessern. Unser Ziel als Unternehmen<br />
ist es, es für Patient:innen und Ärzt:innen „besser zu<br />
machen“, und das treibt uns täglich an.<br />
Wie können Innovationen dazu beitragen, die<br />
Behandlung von Krebspatient:innen zu verbessern?<br />
Wir forschen in vielen Bereichen nach Innovationen<br />
zur Erleichterung der Behandlung von Patient:innen.<br />
Das kann bedeuten, dass wir versuchen, Behandlungen<br />
weniger invasiv zu gestalten und sie so besser in das<br />
Leben der Menschen zu integrieren. Zum Beispiel,<br />
indem man sie zu Hause oder in der Nähe des Wohnortes<br />
durchführt, was die Therapie für die Patient:innen<br />
vereinfacht und auch die Nebenwirkungen reduziert.<br />
Letztendlich wollen wir, dass die Menschen ihre Medikamente<br />
wie erforderlich einnehmen, und wenn man<br />
ihnen das erleichtern kann, dann sollten auch die<br />
Ergebnisse positiver ausfallen. Wir konzentrieren uns<br />
derzeit besonders auf Prostatakrebs, da es sich hierbei<br />
um die häufigste Krebserkrankung bei Männern in<br />
Deutschland und in ganz Europa handelt und dieser<br />
mit zunehmendem Alter der Bevölkerung immer<br />
häufiger auftritt. Daher sehen wir hier einen echten<br />
Patientenbedarf für weitere Innovationen.<br />
Was befindet sich momentan in der<br />
Produktentwicklung?<br />
Die Onkologie ist unser am schnellsten wachsender<br />
Bereich in Bezug auf Generika und Markenmedikamente.Wir<br />
haben 15 weitere Wirkstoffe für die Onkologie<br />
in der Entwicklung, die sich auf die wichtigsten<br />
Tumorarten wie Brustkrebs, Prostatakrebs und Blutkrebs<br />
sowie auf die Supportivtherapie konzentrieren.<br />
Unser Ziel ist die Unterstützung der Patient:innen in<br />
jeder Phase der Behandlung ihrer Krebserkrankung.<br />
Woher kommt dieser Wunsch, bei der Bekämpfung<br />
von Krebs zu helfen?<br />
Die meisten von uns werden jemanden kennen, der an<br />
Krebs erkrankt ist. Auch mir geht es so. Unser Ziel ist es<br />
daher, weiterhin Innovationen voranzutreiben und den<br />
aktuellen Versorgungsstandard zu verbessern, um<br />
Menschen mit Krebs und ihren behandelnden<br />
Ärzt:innen zu helfen, sei es durch die Entwicklung<br />
neuer Produkte oder im Bereich digitaler Gesundheitstools.<br />
Unser Ziel ist die<br />
Unterstützung der<br />
Patient:innen in<br />
jeder Phase der<br />
Behandlung ihrer<br />
Krebserkrankung.<br />
Wir sind sehr stolz<br />
auf das, was wir tun,<br />
aber wir sind auch<br />
ständig bestrebt,<br />
mehr zu tun.<br />
Joe Dunford<br />
Vice President for Speciality Brands bei Accord Healthcare<br />
Wie gehen Sie mit Herausforderungen im<br />
Innovationsprozess um?<br />
Teil unseres Engagements ist ein kontinuierlicher und<br />
aktiver Dialog: Gespräche mit medizinischen Teams,<br />
Gesundheitsexpert:innen, Ärzt:innen und Pflegepersonal<br />
sowie mit relevanten Patientengruppen, die die<br />
Stimme und die Erfahrungen der Patient:innen direkt<br />
vertreten können. Gemeinsam mit ihnen können wir<br />
herausfinden, wo die Herausforderungen oder Grenzen<br />
der aktuellen Therapien liegen und was wir tun und<br />
entwickeln können, um die Patientenversorgung oder<br />
den Therapieverlauf zu erleichtern. Unsere Aufgabe ist<br />
es, zuzuhören und Probleme zu lösen.<br />
Wie arbeiten Sie mit Patientengruppen zusammen?<br />
Wir sind immer offen für die Zusammenarbeit mit<br />
Patientenberatungsgruppen in verschiedenen Bereichen.<br />
Sie leisten großartige Arbeit und spielen eine<br />
wichtige Rolle dabei, das Bewusstsein für Krebs zu<br />
schärfen, indem sie die Menschen für Risiken oder<br />
Symptome sensibilisieren und sie ermutigen, mit<br />
ihrem/r Ärzt:in über ihre Bedenken zu sprechen.<br />
Auch bei der praktischen und psychologischen Unterstützung<br />
von Menschen, bei denen Krebs diagnostiziert<br />
wurde, sind diese Gruppen unglaublich hilfreich.<br />
Es ist sehr wichtig, dass die Betroffenen eine/n vertrauenswürdige/n<br />
und informierte/n Partner:in an ihrer<br />
Seite haben, der versteht, was sie durchmachen und<br />
an den sie sich in dieser oft sehr beängstigenden und<br />
einsamen Zeit wenden können.<br />
Diese Artikel sind in Zusammenarbeit mit<br />
Accord Healthcare GmbH entstanden.
Lesen Sie mehr auf <strong>gesund</strong>er-koerper.info 7<br />
Männer sollten nicht zögern, bei ersten Anzeichen<br />
eines möglichem Prostatakrebses einen Arzt oder<br />
eine Ärztin aufzusuchen<br />
Während der Corona-Pandemie gingen die Überweisungen für Prostatakrebs und Krebsvorsorgeuntersuchungen zurück.<br />
Viele Krebserkrankungen blieben in dieser Zeit folglich unentdeckt. Die Welt<strong>gesund</strong>heitsorganisation (WHO)<br />
warnte daher vor einer regelrechten „Krebsepidemie“, geschuldet durch den Rückgang der<br />
medizinischen Versorgung während der Pandemie. 1<br />
„Dies hing wahrscheinlich damit zusammen,<br />
dass Männer seltener ihre/n Urolog:in aufsuchten,<br />
weil sie Angst hatten, das Haus zu<br />
verlassen, sich durch den Besuch einer Arztpraxis<br />
Covid-19 auszusetzen oder ein überlastetes<br />
Gesundheitssystem nicht belasten wollten. Es<br />
ist wichtig, dass Männer jetzt die Gewissheit<br />
haben, das es so wichtig ist wie immer schon,<br />
ihre/n Hausärzt:in oder Urologen:in aufzusuchen,<br />
wenn sie Anzeichen oder Symptome<br />
haben, die sie beunruhigen, insbesondere<br />
wenn sie andere Risikofaktoren für Prostatakrebs<br />
haben“, sagt Simon Cheesman, Head of<br />
Medical Affairs bei Accord Healthcare.<br />
Aufklärungsprogramme wie die Movember<br />
Foundation hatten vor der Pandemie zu einem<br />
Anstieg der Zahl der Männer geführt, die sich<br />
beraten ließen und bei denen eine Diagnose<br />
gestellt wurde. Prostatakrebs war damals die am<br />
häufigsten diagnostizierte Krebsart bei Männern.<br />
Es besteht jedoch die Befürchtung, dass die<br />
Pandemie diesen Fortschritt wieder rückgängig<br />
gemacht hat.<br />
Risikofaktoren für Prostatakrebs<br />
Cheesman, ein früherer Apotheker, der zwei<br />
Jahrzehnte lang in der Krebsversorgung gearbeitet<br />
hat, sagt, dass etwa jeder achte Mann<br />
an Prostatakrebs erkrankt, und die Zahlen<br />
steigen. Das liegt vor allem daran, dass die<br />
Menschen immer älter werden und die Früherkennung<br />
und Diagnose verbessert wurde.<br />
oder Erektionsstörungen. Obwohl einige<br />
Männer mit Prostatakrebs im Frühstadium<br />
möglicherweise keine anfänglichen Symptome<br />
haben, ist es dennoch wichtig, sich der Risikofaktoren<br />
bewusst zu sein.<br />
Wann sollte man Hilfe suchen?<br />
Männer scheuen möglicherweise davor zurück,<br />
frühe Hilfe in Anspruch zu nehmen, weil sie<br />
Angst vor der Diagnose und belastenden Vorsorgeuntersuchungen<br />
haben oder weil es generell<br />
tabu ist, über Prostatakrebs zu sprechen.<br />
Simon Cheesman betonte die entscheidende<br />
Rolle von Aufklärungskampagnen bei der<br />
Bewältigung dieses Problems. Indem sie die<br />
Symptome, auf die man achten sollte noch<br />
einmal hervorheben, Hochrisikogruppen<br />
warnen und sowohl Männer, als auch ihre<br />
Partner darauf aufmerksam machen, wann<br />
sie zum/zur Hausärzt:in und Urologen:in gehen<br />
sollten. In Deutschland beginnt das bundesweite<br />
Früherkennungsprogramm für Krebserkrankungen<br />
im Alter von 45 Jahren. Männer<br />
haben ab dann Anspruch auf eine jährliche<br />
Vorsorgeuntersuchung, bei der ihr/ihre Ärzt:in<br />
nach Symptomen fragt und ihre äußeren<br />
Geschlechtsorgane untersucht, sowie Tastuntersuchung<br />
der Prostata durchführt.<br />
Um Prostatakrebs früh zu erkennen, kann in<br />
Deutschland jeder krankenversicherte Mann<br />
ab 45 Jahren jährlich eine Tastuntersuchung<br />
der Prostata durch den Enddarm in Anspruch<br />
nehmen. Der PSA-Test ist eine weitere Untersuchung<br />
zur Früherkennung von Prostatakrebs.<br />
Er misst den Wert des Prostata-spezifischen Antigens<br />
(PSA) im Blut. Patienten müssen diesen<br />
Test selbst bezahlen, da er nicht zum gesetzlichen<br />
Früherkennungsprogramm gehört.<br />
Häufigste<br />
Krebserkrankung<br />
bei Männern in Deutschland.<br />
1 von 8<br />
Männern muss im Verlauf des Lebens damit rechnen,<br />
die Diagnose Prostatakrebs zu erhalten.<br />
68.600 Männer<br />
erkranken jährlich daran.<br />
Das Risiko<br />
an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit dem Alter. Statistisch<br />
gesehen erkrankt innerhalb der nächsten 10 Jahre:<br />
1 von 4.800 Männern im Alter von 35 Jahren,<br />
1 von 43 Männern im Alter von 55 Jahren,<br />
1 von 17 Männern im Alter von 75 Jahren.<br />
Simon Cheesman<br />
Head of Medical Affairs bei Accord Healthcare<br />
Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, steigt<br />
mit zunehmendem Alter, wobei die meisten<br />
Neu- erkrankungen in Deutschland ab einem<br />
Alter von über 65 Jahren auftreten. Hinzu kommt<br />
eine genetische Komponente, d.h. wenn ein<br />
Mann einen Verwandten ersten Grades - einen<br />
Vater oder Bruder - hat, bei dem Prostatakrebs<br />
diagnostiziert wurde, erhöht sich sein Risiko<br />
ebenfalls.<br />
Zu den Frühsymptomen gehören häufigerer<br />
Toilettengang und schwacher Urinfluss.<br />
Spätere Symptome sind Blut im Urin oder<br />
Sperma, Rückenschmerzen, Gewichtsverlust<br />
Trotzdem sollten Männer proaktiv Hilfe suchen,<br />
wenn sie Symptome bemerken, insbesondere<br />
wenn sie aufgrund ihres Alters, ihrer Familiengeschichte<br />
oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit<br />
zu einer höheren Risikogruppe gehören.<br />
Unterstützung durch den/die Partner:in<br />
"Manche Männer zögern, sich untersuchen<br />
zu lassen, und sind bereit, lästige Symptome<br />
zu ignorieren oder in Kauf zu nehmen. Ein/e<br />
Partner:in, der die Risikofaktoren kennt und<br />
weiß, auf welche Anzeichen und Symptome<br />
man achten sollte, kann dazu beitragen, den<br />
Mann zu ermutigen, sich von seinem/r Hausärzt:in<br />
oder Urologen:in untersuchen zu<br />
lassen", sagt er. "Es ist doppelt wichtig,<br />
Hilfe zu suchen: zum einen, um das Schlimme<br />
frühzeitig zu erkennen, und zum anderen,<br />
um Sicherheit und Rat für die Behandlung zu<br />
bekommen, wenn es eine harmlosere Ursache<br />
für die Symptome gibt". Für Männer, bei denen<br />
Prostatakrebs diagnostiziert wurde, betonte er,<br />
wie wichtig die Unterstützung durch den/die<br />
Partner:in ist, wenn es darum geht, Entscheidungen<br />
über die Behandlung zu treffen und mit<br />
Gefühlen der Angst oder Depression umzugehen,<br />
die mit der Diagnose einhergehen können.<br />
ca. 15.000 Männer<br />
versterben jährlich in Deutschland<br />
an einem Prostatakarzinom.<br />
Das Prostatakarzinom steht an zweiter Stelle bei<br />
den zum Tode führenden Krebserkrankungen.<br />
2/3<br />
der Tumoren werden in einem frühen<br />
Stadium (UICC I/II) diagnostiziert.<br />
1<br />
Leitsmann M, Uhlig A, Aksoy C, Boehm K. Auswirkung der COVID-19-Pandemie auf die Urologie. Uro-News. 2021;25(10):14–9. German. doi: 10.1007/s00092-021-4693-0. Epub 2021 Oct 11. PMCID: PMC8489974.<br />
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8489974/pdf/92_2021_Article_4693.pdf<br />
Quellen Infografik: Robert Koch-Institut, Zentrum für Krebsregisterdaten, 2019, Stand 30.09.2022. Prostatakrebs. dkfz Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholz-gemeinschaft.<br />
Krebsinformationsdienst: Prostatakrebs (Prostatakarzinom) Letze Aktualisierung: 09.05.2023.<br />
DE-02823
8<br />
Lesen Sie mehr auf <strong>gesund</strong>er-koerper.info<br />
Hinnerk Baumgarten –<br />
Moderator und Autor mit<br />
Leidenschaft für das Leben!<br />
Ehrlichkeit und Offenheit sind von unschätzbarem Wert im Umgang<br />
miteinander. Hinnerk Baumgarten, der selbst <strong>gesund</strong>heitliche Herausforderungen<br />
wie Potenzprobleme meisterte, hat bewundernswert Tabus<br />
gebrochen. In Interviews teilt er wertvolle Ratschläge und Tipps und<br />
appelliert dabei an die Männerwelt, offen über ihre Gesundheit zu<br />
sprechen und Unterstützung zu suchen.<br />
FOTO: SEBASTIAN FUCHS<br />
Text Alexandra Lassas<br />
Männer gehen statistisch bewiesen<br />
seltener zum Arzt als<br />
Frauen. Was denkst du, was ist<br />
der Grund dafür und wie kann<br />
man sie ermutigen, ihre Gesundheit<br />
ernst zu nehmen?<br />
Im Grunde ist es ganz logisch: Solange bei Männern<br />
nichts gefunden wird, sind sie auch nicht krank.<br />
Daher geht Man(n) einfach nicht zum Arzt. Doch die<br />
Intensität und der Verlauf von Krankheiten können<br />
durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beeinflusst<br />
werden. Auch wenn manche Untersuchungen<br />
nicht die angenehmsten sind, so ist es<br />
doch ein gutes Gefühl, nach der Untersuchung die<br />
Gewissheit zu haben, dass alles in Ordnung ist.<br />
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen werden<br />
oft vernachlässigt. Welche wichtigen Gesundheitschecks<br />
sollten Männer in verschiedenen<br />
Altersstufen nicht vergessen?<br />
Ab dem 40. Lebensjahr sollte dann eine Prostatauntersuchung<br />
durchgeführt werden, bei der es sich<br />
um eine Tastuntersuchung handelt. Auch wenn diese<br />
Erfahrung neu und befremdlich ist, ist es einfach<br />
wichtig, sich untersuchen zu lassen. Einfach zu<br />
merken: Ab dem 40. Lebensjahr einmal im Jahr zur<br />
Vorsorgeuntersuchung gehen. Auch eine Darmspiegelung,<br />
die im ersten Moment eklig oder unangenehm<br />
klingt, ist nicht schlimm und unter Narkose<br />
gut auszuhalten. Und wenn zum Beispiel Polypen<br />
im Darm entdeckt werden, dann werden sie gleich<br />
entfernt und wachsen nicht weiter. Durch Vorsorge<br />
kann man viel tun, und das tut nicht weh und ist<br />
auch nicht unangenehm!<br />
Du hast offen über deine Potenzprobleme gesprochen.<br />
Welche Erfahrungen hast du damit<br />
gemacht? Welche Ratschläge würdest du<br />
anderen Männern geben, die sich in einer ähnlichen<br />
Situation befinden?<br />
Durch die Veröffentlichung meines Buchenwelches<br />
mein Leben beschreibt- war es mir wichtig,<br />
diesen Teil nicht auszulassen. Ich habe mich selbst<br />
psychisch unter Druck gesetzt, weil ich ein Potenzproblem<br />
hatte. Das kann natürlich auch an körperlichen<br />
Problemen liegen, aber bei den meisten<br />
Männern spielt sich die Blockade hauptsächlich im<br />
Kopf ab. Man muss versuchen, sich aus dieser Gedankenspirale<br />
zu befreien – am besten gemeinsam<br />
mit der Partnerin. Natürlich können Medikamente<br />
wie Viagra helfen, sich in eine sichere Komfortzone<br />
zu begeben und den Kopf auszuschalten. Aber wenn<br />
man sich zum Beispiel mit Freunden unterhält,<br />
merkt man, dass jeder schon ein-mal in so einer<br />
Situation war. Das ist wichtig und zeigt wieder, wie<br />
wertvoll es ist, über Schwächen zu sprechen. Ich<br />
habe auch viele Mails von Paaren oder Einzelpersonen<br />
bekommen, die sich bedankt haben, dass<br />
ich darüber gesprochen habe und wie ich damit<br />
umgegangen bin. Viele haben auch erzählt, dass sie<br />
Ähnliches beim Liebesspiel ausprobiert haben.<br />
Männer, geht<br />
raus, redet<br />
darüber –<br />
holt euch<br />
Hilfe,<br />
holt euch<br />
Sicherheit.<br />
Warum ist es deiner Meinung nach wichtig,<br />
offen über dieses Thema zu sprechen?<br />
Eine Lösung kann nur gefunden werden, wenn man<br />
sich nicht ins stille Kämmerlein zurückzieht und alles<br />
mit sich selbst ausmachen will. Verdrängen führt nur<br />
dazu, dass, wenn der Wunsch nach Sex wieder auftaucht,<br />
die gleiche Situation wieder eintritt. Männer,<br />
geht raus, redet darüber - holt euch Hilfe, holt euch<br />
Sicherheit.<br />
Und was ich noch ganz wichtig finde zu erwähnen:<br />
Nicht jeder Mann ist ein toller Liebhaber, aber ihn<br />
dauernd zu kritisieren, hilft niemandem weiter.<br />
Durch Lob und gemeinsame Lösungsfindung<br />
kann man viel mehr erreichen und die Beziehung<br />
wachsen lassen.<br />
Wie können Männer und ihre Partnerinnen am besten<br />
damit umgehen und wie können sie sich gegenseitig unterstützen?<br />
Der erste Schritt, überhaupt darüber zu sprechen, ist von<br />
entscheidender Bedeutung. Es erfordert Mut und Vertrauen,<br />
sich mit dieser intimen Geschichte zu öffnen. Doch wenn in<br />
einer Beziehung wahre Liebe und Vertrauen existieren, sollte<br />
auch eine offene Kommunikation möglich sein. Der Partner<br />
selbst kann eine entscheidende Rolle spielen, indem er den<br />
Erwartungsdruck nimmt und einfühlsam neue kreative Ideen<br />
einbringt, um gemeinsam alternative Wege zum Ziel zu<br />
finden.<br />
Welche wichtige Botschaft möchtest du allen Männern<br />
hinsichtlich ihrer Gesundheit übermitteln?<br />
Männer, seid nicht zu stolz. Traut euch, sprecht mit den<br />
Ärzten, denn sie sind Vertrauenspersonen. Es ist wichtig, sich<br />
zu öffnen und darüber zu reden. Das Gefühl, <strong>gesund</strong> und fit zu<br />
sein, ist unbezahlbar. Und wenn doch etwas sein sollte, ist es<br />
wichtig, rechtzeitig etwas dagegen zu tun. Nehmt euch die Zeit,<br />
auf euch zu achten und eure Gesundheit zu schätzen.<br />
Instagram @ hinnerk.baumgarten<br />
BUCHTIPP
ANZEIGE
10<br />
Lesen Sie mehr auf <strong>gesund</strong>er-koerper.info<br />
Cholesterin im Griff behalten<br />
Text Prof. Dr. Ulrich Laufs<br />
Professor Dr. Ulrich Laufs, Mitglied des Wissenschaftlichen<br />
Beirats der Herzstiftung und Direktor der Klinik und<br />
Poliklinik für Kardiologie an der Universitätsklinik Leipzig.<br />
Sexuellen Problemen auf der Spur<br />
Für Männer spielt ihre sexuelle Potenz eine wichtige Rolle. Nicht nur, dass sie ein<br />
erfülltes Sexualleben ermöglicht, Probleme können sich unmittelbar auf das Selbstwertgefühl<br />
des betroffenen Mannes auswirken. Daher werden Erektionsstörungen<br />
und Libidoverlust nach wie vor eher verschwiegen. Es gibt allerdings wichtige Gründe,<br />
sexuelle Beschwerden frühzeitig anzusprechen – etwa ihre Rolle als mögliche Vorboten<br />
für einen Herzinfarkt.<br />
Cholesterin ist lebenswichtig für unseren Körper. Jede Zelle<br />
benötigt diese fettähnliche Substanz als Baustein für Zellmembranen<br />
und zur Hormonproduktion. Aber ein zu hoher<br />
Cholesterinspiegel im Blut kann gefährlich sein. Hohe<br />
Cholesterinwerte führen zur Arteriosklerose, auch bekannt als Arterienverkalkung.<br />
Diese wiederum verursacht Herzinfarkte, Schlaganfälle<br />
und andere Probleme wie Durchblutungsstörungen in Armen, Beinen<br />
und sogar im Gehirn.<br />
Ein hoher Cholesterinspiegel kann mit Medikamenten gesenkt werden,<br />
ebenso wie ein hoher Blutdruck. Dennoch bleiben Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen weltweit die häufigste Todesursache. Viele dieser<br />
Todesfälle könnten vermieden werden, wenn Cholesterin und Blutdruck<br />
besser kontrolliert würden. Die Hauptzielsetzung bei cholesterinsenkenden<br />
Therapien sind die "schlechten Cholesterine" oder LDL<br />
(Low Density Lipoproteine). Ein hoher LDL-Spiegel im Blut erhöht<br />
das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Umgekehrt reduziert<br />
ein niedriger LDL-Blutspiegel dieses Risiko. Es ist daher entscheidend,<br />
einen hohen LDL-Spiegel frühzeitig zu erkennen und individuell zu<br />
behandeln. Bei der Behandlung von erhöhtem Cholesterin spielen<br />
Statine eine wichtige Rolle. Diese Medikamente senken das schädliche<br />
Cholesterin im Körper. Man kann sie zusammen mit anderen Mitteln<br />
wie Ezetimib, Bempedoinsäure oder PCSK9-Hemmern verwenden,<br />
um noch bessere Ergebnisse zu erzielen. Statine wirken, indem sie den<br />
Cholesterinstoffwechsel beeinflussen. Dadurch wird der Spiegel des<br />
schlechten LDL-Cholesterins gesenkt. Das ist gut für unsere Blutgefäße<br />
und hilft, Verkalkungen zu verhindern.<br />
Neben der medikamentösen Therapie spielt auch die individuelle Ernährung<br />
und der Lebensstil eine entscheidende Rolle im Management<br />
von Cholesterin. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Ballaststoffen,<br />
kann dazu beitragen, Cholesterinspiegel zu kontrollieren und das<br />
Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.<br />
Auch ein <strong>gesund</strong>er Lebensstil, der regelmäßige körperliche Aktivitäten<br />
und das Vermeiden von Rauchen beinhaltet, trägt dazu bei das Risiko<br />
von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. Die Kombination<br />
aus medikamentöser Therapie und einem <strong>gesund</strong>en Lebensstil bietet<br />
eine ganzheit-liche Herangehensweise an die Kontrolle von Cholesterinwerten<br />
und die Förderung der Herz<strong>gesund</strong>heit. Es ist wichtig, dass<br />
Patienten gemeinsam mit ihren Ärzten individuelle Ansätze entwickeln,<br />
um hohe Cholesterinspiegel zu senken.<br />
Text Prof. Dr. Frank Sommer<br />
Einer groß angelegten Studie der Deutschen<br />
Gesellschaft für Mann und<br />
Gesundheit e.V. zufolge ist in Deutschland<br />
jeder fünfte Mann zwischen 20 und 80<br />
Jahren von Erektionsstörungen betroffen. Dabei<br />
muss kein Mann mehr an sexuellen Problemen<br />
leiden – zu gut sind inzwischen die Diagnoseund<br />
vor allem die Behandlungsmöglichkeiten.<br />
Körperliche Ursachen: Der häufigste Grund<br />
für Erektionsstörungen ist eine Verminderung<br />
der Durchblutung. Das heißt, dass während der<br />
sexuellen Erregung nicht mehr genügend Blut<br />
in die Schwellkörper des Penis gelangt. Zudem<br />
fließt es eventuell zu schnell wieder hinaus, es<br />
wird also nicht genug Blut im Penis gehalten.<br />
Das liegt in den meistens Fällen daran, dass<br />
sich die gewebliche Zusammensetzung, also<br />
quasi die Infrastruktur, des Penis verändert hat.<br />
Darüber hinaus können neurologische Veränderungen<br />
eine Rolle spielen sowie Störungen<br />
der Potenzmuskulatur. Ist sie schwächer geworden,<br />
kann keine ausreichend harte Erektion<br />
mehr erfolgen. Und: Auch das „Königshormon“<br />
des Mannes, das Testosteron, hat einen<br />
entscheidenden Einfluss auf die sexuelle<br />
Gesundheit. So kann eine Abnahme des Hormons<br />
– sei es krankheits- oder altersbedingt<br />
– zu einer deutliche Reduktion der Libido, also<br />
der sexuellen Lust, sowie zu Problemen mit der<br />
Erektion führen. Das liegt daran, dass Testosteron<br />
ebenfalls an einen direkten Effekt auf den<br />
Penis, wie die gewebliche Zusammensetzung,<br />
hat.<br />
Individuelle Therapie: Bei den meisten<br />
Männern liegen mehrere Gründe für ihre<br />
Sexualprobleme vor. Daher sollten sich Betroffene<br />
generell einer ausführlichen Diagnostik<br />
unterziehen, aufgrund derer eine individuelle<br />
Therapie erfolgen kann – sei es u.a. mit Medikamenten<br />
in Kombination mit apparativen<br />
Übungen oder mittels eines speziellen körperlichen<br />
Trainings, um defekte Strukturen wieder<br />
aufzubauen. Grundsätzlich gilt, dass mit einer<br />
effektiven Behandlung der Ursachen sogar eine<br />
Heilung von Erektionsstörungen möglich ist.<br />
Frühwarnsystem nutzen: Und noch etwas ist<br />
wichtig: Wenn Mann unter Erektionsstörungen<br />
leidet, können sich dahinter auch beginnende<br />
generalisierte Gefäßerkrankungen verstecken.<br />
Das heißt, eine nachlassende Erektionsfähigkeit<br />
kann im Frühstadium ein Hinweis auf<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, also auf einen<br />
drohenden Schlaganfall oder Herzinfarkt sein<br />
– und das etwa vier bis achte Jahre vorher. Umso<br />
wichtiger ist es, sexuellen Beschwerden auf den<br />
Grund zu gehen.<br />
Hört mal in den Podcast<br />
„Mann, ey!“<br />
über Männer<strong>gesund</strong>heit<br />
rein –<br />
kostenlos<br />
erhältlich auf<br />
allen gängigen<br />
Plattformen.<br />
www.manney.de<br />
Grundsätzlich gilt, dass<br />
mit einer effektiven Behandlung<br />
der Ursachen<br />
sogar eine Heilung von<br />
Erektionsstörungen<br />
möglich ist.<br />
Prof. Dr. Frank Sommer, Präsident der Deutschen Gesellschaft<br />
für Mann und Gesundheit e. V. und der weltweit erste Professor für<br />
Männer<strong>gesund</strong>heit in Deutschland<br />
ANZEIGE<br />
Hohes Cholesterin: Was tun?<br />
Herz-Spezialisten informieren umfassend über Ursachen<br />
und Folgen hoher Cholesterinwerte und über die aktuellen<br />
Therapiemöglichkeiten.<br />
Ihr kostenfreies Exemplar:<br />
Bestellen Sie noch heute!<br />
Telefon: 069 955128-400<br />
herzstiftung.de/bestellung
Lesen Sie mehr auf <strong>gesund</strong>er-koerper.info 11<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Viatris-Gruppe Deutschland entstanden.<br />
Kein Tabu: Erektile Dysfunktion<br />
Etwa 50 Prozent der Männer über 40 Jahren leiden an einer Erektilen Dysfunktion (ED) 1 , doch nur etwa die Hälfte der Betroffenen sucht<br />
ärztliche Hilfe 2 . Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen: Von einer Entlassung aus der Verschreibungspflicht könnten sowohl die<br />
Betroffenen als auch das Gesundheitssystem profitieren.<br />
Text Miriam Rauh<br />
Eine ED hat Auswirkungen auf den Körper und<br />
die Psyche, denn Sexualität erfüllt eine Reihe<br />
von persönlichen und sozialen Bedürfnissen.<br />
Entsprechend unangenehm sind die Konsequenzen,<br />
wenn sich der Wunsch nach Sex aus körperlichen<br />
Gründen nicht mehr verwirklichen lässt – nicht<br />
nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für deren<br />
Partner:innen. Eine ED wirkt sich auch auf das Berufsleben<br />
aus: Betroffene berichten von einem Verlust der<br />
Produktivität und eingeschränkter Aktivität; die verminderte<br />
Lebensqualität macht ihnen zu schaffen.<br />
Seit vielen Jahren bewährt<br />
Medikamente, deren Wirkstoff zur Gruppe der gefäßerweiternden<br />
PDE-5-Hemmer (Phosphodiesterase-5-<br />
Hemmer) gehört, verhelfen bereits seit 25 Jahren<br />
Millionen Männern mit ED zu einem unbeschwerten<br />
und erfüllten Sexualleben. Wirksamkeit und Sicherheit<br />
des Wirkstoffs sind gut untersucht und werden von<br />
Fachleuten als ein Präparat mit gutem Sicherheitsprofil<br />
eingestuft. Auch die öffentliche Wahrnehmung hat sich<br />
durch diese Medikamente verändert und weiterentwickelt.<br />
Heute weiß man, dass ED ein medizinisches<br />
Problem und kein persönliches Versagen ist – und man<br />
spricht offen über Sex. Anders als noch vor wenigen<br />
Jahrzehnten ist das Thema ED in den Medien präsent.<br />
Menschen, die bislang aus Scham geschwiegen haben,<br />
erfahren so, dass sie mit ihrem Leiden nicht allein sind<br />
und dass ihnen geholfen werden kann. Medikamente<br />
können die Behandlung einer ED auf verträgliche und<br />
wirksame Weise ermöglichen und so die Lebensqualität<br />
von Betroffenen und ihren Partner:innen steigern. Allerdings<br />
sind PDE-5-Hemmer in Deutschland – anders als<br />
in einigen europäischen Nachbarländern – noch immer<br />
verschreibungspflichtig. Nur wer zum Arzt oder zur<br />
Ärztin geht, bekommt ein Rezept. Dies erschwert den<br />
Zugang für viele, insbesondere im ländlichen Raum.<br />
Viatris hat es sich zur Aufgabe gemacht, das<br />
Tabu der Erektilen Dysfunktion zu brechen.<br />
Männer sollen dazu ermutigt werden, sich<br />
behandeln zu lassen, um ihre sexuelle<br />
Gesundheit zu verbessern und sich selbst<br />
und ihren Partner:innen mehr sexuelle<br />
Zufriedenheit zu ermöglichen.<br />
Gute Erfahrungen in Nachbarländern<br />
In Ländern wie Norwegen, dem Vereinigten Königreich<br />
und Irland hingegen setzt man mittlerweile für Medikamente<br />
zur Behandlung einer ED auf Beratung in Apotheken.<br />
Ziel ist es, den illegalen Handel einzudämmen und<br />
möglichst vielen Menschen einen sicheren und einfachen<br />
Zugang zu ermöglichen. Denn ein Problem des illegalen<br />
Handels ist es, dass gefälschte Medikamente beispielsweise<br />
einen zu hohen oder zu niedrigen Wirkstoffgehalt<br />
haben und damit eine entsprechende Qualitätskontrolle<br />
fehlt. Der Ansatz geht auf: Insbesondere das Vereinigte<br />
Königreich, wo die Abgabe von Arzneimitteln an eine<br />
Beratungspflicht gekoppelt ist es, macht gute Erfahrungen<br />
damit. In Abgrenzung zum Over-the-Counter-Konzept<br />
(OTC), also der direkten Abgabe über den Ladentisch<br />
in der Apotheke, wird die Beratungspflicht durch die<br />
Apotheker:innen vor Abgabe auch als Behind-the-Counter-Konzept<br />
(BTC) bezeichnet. Die Analyse der Daten gibt<br />
gute Hinweise, dass sowohl Patienten als auch das Gesundheitssystem<br />
von einer Entlassung von Sildenafil aus der<br />
Verschreibungspflicht profitieren.<br />
Das niederschwellige Angebot in der Apotheke kann<br />
beispielsweise ein Türöffner sein, das Thema Erektile<br />
Dysfunktion anzusprechen, wodurch eventuell zu Grunde<br />
liegende Erkrankungen erkannt werden können.<br />
OTC-Switch auch in Deutschland?<br />
Auch für Deutschland kann ein OTC-Switch einen<br />
Vorteil für alle Beteiligten bringen 3 . Innerhalb des<br />
Gesundheitssystems sind Apotheken schon jetzt für<br />
viele Menschen eine zentrale Anlaufstelle für Gesundheitsfragen.<br />
Selbst bei sensiblen Krankheitsbildern sind<br />
Apotheker:innen gut gerüstet und genießen das<br />
Vertrauen ihrer Kunden. Ein weiteres Plus: Im Gegensatz<br />
zur ärztlichen Versorgung in strukturschwachen<br />
Regionen ist eine gute Beratung in der Apotheke oft<br />
wohnortnah und niedrigschwellig gewährleistet.<br />
Betroffene und Gesundheitswesen profitieren<br />
Durch die Abgabe in Apotheken wird das Medikament<br />
nicht nur für einen größeren Kreis von Betroffenen<br />
leichter zugänglich; die niedrigschwellige Beratung in<br />
der Apotheke sorgt auch dafür, dass Männer, die von<br />
einer medizinischen Versorgung profitieren würden,<br />
leichter erkannt und einer solchen zugeführt werden<br />
können. Das frühzeitige Erkennen von Grund- oder<br />
Folgeerkrankungen wiederum führt oft zu weniger<br />
schweren Krankheitsverläufen und dementsprechend<br />
zu geringeren Behandlungskosten – ein wertvoller<br />
Beitrag für die Gesunderhaltung der<br />
Bevölkerung (Public Health).<br />
Das Gesundheitsunternehmen Viatris entstand im<br />
November 2020. Zur Viatris-Gruppe Deutschland<br />
gehören die Viatris Healthcare GmbH, Viatris<br />
Pharma GmbH, Mylan Germany GmbH sowie MEDA<br />
Pharma GmbH & Co. KG mit Sitz und Niederlassungen<br />
in Troisdorf, Bad Homburg v. d. Höhe sowie<br />
Hannover, der Viatris Collaboration Hub Berlin<br />
und die Produktionsstätte der Madaus GmbH in<br />
Troisdorf. Das Portfolio umfasst in Deutschland<br />
mehr als 500 Produkte, darunter Originale und<br />
(Marken-) Generika. Sowohl verschreibungspflichtige<br />
als auch rezeptfreie Präparate decken ein<br />
breites Spektrum an Therapiegebieten ab.<br />
Quelle: Basierend auf Arnold M, Rottenkolber D. Public-Health-Impact eines möglichen OTC-Switches von Sildenafil 50 mg.<br />
https://inav-berlin.de/wp-content/uploads/2023/06/inav_Gutachten_Sildenafil-OTC-Switch.pdf (Zugriff September 2023)<br />
Interview mit Prof. Dr. Frank Sommer,<br />
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V.<br />
Ist aus Ihrer Sicht eine Entlassung aus der Rezeptpflicht<br />
für Medikamente gegen Erektile Dysfunktion<br />
auch in Deutschland denkbar?<br />
In einigen europäischen Ländern wie Polen, Norwegen,<br />
UK und Irland sind PDE-5-Inhibitoren ohne Rezept in<br />
den Apotheken erhältlich. Auch wenn dort ein anderes<br />
Gesundheitssystem besteht als in Deutschland, wäre<br />
die rezeptfreie Medikamentengabe gegen Erektile Dysfunktion<br />
unter der Einbeziehung von Ärzt:innen und<br />
Apotheker:innen aber sicher auch hier in Deutschland<br />
denkbar. Dafür sollten betroffene Patienten initial<br />
einmal von den Ärzt:innen untersucht werden, um<br />
die genauen Ursachen der Erektionsstörung herauszufinden<br />
und dann gezielt eine „heilende“ Therapie<br />
initiieren. Sollten hier PDE-5-Hemmer angeraten sein,<br />
kann die Behandlung dann auch unter der Betreuung<br />
von erfahrenen Apotheker:innen erfolgen. Bei diesem<br />
Szenario sind eine rezeptfreie Abgabe der Präparate<br />
und damit eine eventuell schnellere Behandlung der<br />
Patienten durchaus möglich.<br />
Wie sieht es hierbei mit der Patientensicherheit aus?<br />
PDE-5-Inhibitoren sind seit mehr als 25 Jahren auf dem<br />
Markt. Das heißt, es gibt zu ihnen auch viele Daten und<br />
Erfahrungen im Umgang mit den Präparaten. Immer<br />
vorausgesetzt, dass nach der ärztlichen Diagnose die<br />
Apotheker:innen darauf achten, dass keine zusätzlichen<br />
Nebenerkrankungen auftreten oder Arzneien eingenommen<br />
werden, die mit den PDE-5-Inhibitoren interagieren<br />
können, besteht für die Patienten kein erhöhtes<br />
Risiko. Ansonsten ist gegebenenfalls ärztliche Rücksprache<br />
notwendig. Das Gleiche gilt bei unerwünschten<br />
Nebenwirkungen. Hierzu sollte eine regelmäßige Kommunikation<br />
mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin<br />
sowie dem Apotheker oder der Apothekerin erfolgen.<br />
Was gibt es noch zu tun, um die Versorgung zu<br />
verbessern?<br />
Generell sollten Patienten auch immer Hilfestellungen<br />
zum Lebensstil erhalten – sei es zu Ernährung, zu<br />
körperlicher Aktivität oder auch zum Stressmanagement.<br />
Das kann sich ebenfalls positiv auf die ED<br />
auswirken. Zudem können breit angelegte Kampagnen<br />
zum Thema Männer<strong>gesund</strong>heit den Männern helfen,<br />
langfristig <strong>gesund</strong> und fit zu bleiben. So bietet u.a.<br />
der neue Podcast "Mann, ey!" (Podcast von Professor<br />
Sommer und Sebastian Sonntag, siehe S. 10) zahlreiche<br />
wichtige und interessante Informationen – zu<br />
PDE-5-Inhibitoren und vielen weiteren spannenden<br />
Themen.<br />
Quellen: 1 Feldman H, et al. Impotence and its Medical and Phycological Correlates Results of the Massachusetts Male Ageing Study. The Journal of Urology, 1994;151: 54-61. 2 Corona G et al. EDEUS, a Real-Life Study on the Users of Phosphodiesterase Type 5<br />
Inhibitors: Prevalence, Perceptions, and Health Care-Seeking Behavior Among European Men with a Focus on 2nd-Generation Avanafil. The Journal of Sexual Medicine, 2018;6(1):15-23. 3 https://www.viatris.de/-/media/project/common/viatrisde/pdf/themenund-positionen/viatris_praesentation-marnold_erektile-dysfunktion-und-otc-switch-sildenafil_15062023.pdf<br />
(Zugriff September 2023)
12<br />
Lesen Sie mehr auf <strong>gesund</strong>er-koerper.info<br />
Wissen Sie, wo die Prostata liegt und welchen Zweck sie hat?<br />
Wenn Nein, haben sie etwas mit Leonardo Da Vinci gemeinsam. Der Universalgelehrte und Anatom verzichtete<br />
in seinen Zeichnungen nämlich auf die Darstellung dieses Organs im männlichen Unterleib. Wahrscheinlich,<br />
weil er nicht wusste, wofür die Prostata überhaupt da ist. Klären wir ihn und vielleicht auch Sie in den<br />
nächsten Zeilen darüber auf.<br />
Text Volker Wittkamp<br />
Die Prostata befindet sich unterhalb der Harnblase<br />
und umschließt die Harnröhre. Als Drüse<br />
produziert sie circa 70 Prozent des Ejakulats und<br />
innerhalb der Prostata kommt es zur Vereinigung der<br />
restlichen 30 Prozent, bestehend aus Spermien und<br />
Samenblasenflüssigkeit. Kommt es zum Orgasmus, wird<br />
das Sperma durch Muskelkontraktionen der Prostata<br />
in die Harnröhre katapultiert und eine Ejakulation ist<br />
die Folge. Somit ist die Prostata wesentlich an unserer<br />
Fortpflanzung und unserem Sexleben beteiligt. Klingt<br />
eigentlich recht simpel, Herr Da Vinci, oder?<br />
Im Laufe der Jahre vergrößert sich allerdings die<br />
Prostata, teilweise genetisch bedingt, aber auch unterstützt<br />
durch mangelnde Bewegung und un<strong>gesund</strong>e<br />
Ernährung. Diese gutartige Vergrößerung der Prostata<br />
(benigne Prostatahyperplasie) macht sich durch die<br />
ungünstige Anatomie des Organs recht schnell bemerkbar.<br />
Denn wächst die Prostata, wird die durch sie<br />
verlaufende Harnröhre eingeengt und es kommt zu<br />
Beschwerden wie häufigem Harndrang, nächtlichen<br />
Toilettengängen, langes Warten auf den Harnstrahl<br />
und der Harnfluss ist nicht mehr so stark wie früher.<br />
Früh erkannt<br />
sind die<br />
Heilungschancen<br />
bei Prostatakrebs<br />
sehr hoch.<br />
Gefährlich wird diese Erkrankung zwar erst, wenn sich<br />
die Blase nicht mehr vollständig entleert oder es zu<br />
einem Harnverhalt kommt und die Prostata den<br />
kompletten Weg dicht macht. Vorher kann es allerdings<br />
zu Einschränkung der Lebensqualität kommen.<br />
Bemerken Sie solche Beschwerden, schadet es nicht,<br />
sich einer urologischen Praxis anzuvertrauen.<br />
Behandelt wird solch eine Prostatahyperplasie entweder<br />
medikamentös, oder mittels endoskopischer<br />
Operation über die Harnröhre.<br />
Befinden Sie sich in dem Alter, in dem diese Beschwerden<br />
in der Regel entstehen können, ungefähr mit 50<br />
Jahren, sollten Sie idealerweise bereits öfters, zwecks<br />
Prostatakrebsvorsorge, die Schwelle einer urologischen<br />
Praxis überwunden haben. Im Gegensatz zur gutartigen<br />
Vergrößerung der Prostata, macht sich dieser<br />
leider erst in spätem Stadium bemerkbar, da er sich<br />
häufig im Randbereich und nicht in der Nähe der<br />
Harnröhre befindet. Im Rahmen der Vorsorge, welch<br />
1–2-Jährig ab einem Alter von 45 Jahren erfolgen sollte,<br />
wird unter anderem ein Blutwert bestimmt (PSA),<br />
welcher in vielen Fällen bei Prostatakrebs erhöht ist.<br />
In der Regel wird die Prostata zusätzlich über den<br />
berühmten Finger im Po abgetastet, wodurch allerdings<br />
häufig erst Tumore in späteren Stadien entdeckt<br />
werden. Neuere Studien zeigen, dass auf diese<br />
Untersuchung auch verzichtet werden kann und die<br />
Bestimmung des PSA- Wertes der deutlich wichtigere<br />
Aspekt der Vorsorge ist. Wer also aus Angst vor der<br />
Hafenrundfahrt bis jetzt den Urologenbesuch gescheut<br />
hat, darf nun gerne einen Termin vereinbaren und<br />
mich zitieren.<br />
Früh erkannt sind die Heilungschancen bei Prostatakrebs<br />
erfreulicherweise sehr hoch. In vielen Fällen<br />
erfolgt heute die Entfernung der Prostata minimalinvasiv<br />
und roboterunterstützt. Und wissen Sie wie<br />
dieser Operationsroboter heißt? Da Vinci!<br />
Aber keine Sorge der Operateur, der das Gerät steuert<br />
kennt sich in der Regel bestens mit der Anatomie der<br />
Prostata aus.<br />
Wer aus Angst vor der<br />
Hafenrundfahrt bis jetzt den<br />
Urologenbesuch gescheut hat,<br />
darf nun gerne einen Termin<br />
vereinbaren und mich zitieren.<br />
Volker Wittkamp<br />
Facharzt für Urologie, Sachbuchautor und Kolumnist<br />
Instagram @ docintro<br />
TikTok @ doktorsex<br />
BUCHTIPP<br />
ANZEIGE<br />
Leiden Sie unter den Symptomen einer gutartigen Prostatavergrößerung?<br />
Mit Aquablation zurück ins aktive Leben!<br />
„Die Aquablation-Therapie hat mein<br />
Leben verändert und mir meine Freiheit<br />
zurückgegeben. Ich habe die richtige<br />
Entscheidung getroffen.“<br />
Bei der Aquablation-Therapie handelt es sich um<br />
eine roboter-gestützte BPH Therapie für Patienten, die ihre<br />
sexuellen Funktionen und ihre Kontinenz erhalten 4 wollen.<br />
Es kommen Bildgebung, Robotertechnik und ein<br />
hitzefreier Wasserstrahl zum Einsatz, um eine lang<br />
anhaltende Linderung der Beschwerden bei geringer<br />
Komplikationsrate zu erzielen. 1,2,3<br />
BESUCHEN SIE AQUABLATION.DE<br />
1. Gilling P. et al. Three-year<br />
outcomes after Aquablation therapy compared to TURP:<br />
results from a blinded randomized trial. Can J Urol. 2020 Feb<br />
2. Zorn K. et al. Aquablation therapy in large prostates (80–150 cc) for lower urinary tract<br />
symptoms due to benign prostatic hyperplasia: WATER II 3-year trial results. BJUI Inter. 2021 Oct<br />
3. Elterman D. et al. Meta-analysis with individual data of functional outcomes following Aquablation for lower<br />
urinary tract symptoms due to BPH in various prostate anatomies. BMJ Surg Interv Health Technologies. 2021 June<br />
4. Bhojani N, et al. Aquablation Therapy in Large Prostates (80-150 mL) for Lower Urinary Tract Symptoms Due to Benign Prostatic<br />
Hyperplasia: Final WATER II 5-Year Clinical Trial Results. J Urol. 2023 Jul;210(1):143-153
Lesen Sie mehr auf <strong>gesund</strong>er-koerper.info 13<br />
Ständiger Harndrang:<br />
Wenn die Lebensqualität leidet<br />
So alltäglich und banal sie auch erscheinen mögen, unsere Körperfunktionen spielen eine zentrale Rolle<br />
für unsere Lebensqualität und das damit verbundene Wohlbefinden.<br />
Text Larissa Xander<br />
Der Harndrang ist eine der natürlichsten<br />
Körperfunktionen, die oft als selbstverständlich<br />
angesehen und kaum beachtet<br />
wird. Wenn jedoch diese Funktion gestört<br />
ist und der ständige Harndrang zu einer<br />
täglichen Belastung wird, kann dies tiefgreifende<br />
Auswirkungen auf unser Leben haben. Hinter dem oft<br />
unbeachteten Empfinden des Harndrangs verbergen<br />
sich zahlreiche individuelle Herausforderungen,<br />
emotionale Belastungen und Bewältigungsstrategien,<br />
die es zu bewältigen gilt.<br />
Eine mögliche Ursache für ständigen Harndrang bei<br />
Männern ist die benigne Prostatahyperplasie, auch<br />
als vergrößerte Prostata bekannt. Diese gutartige Vergrößerung<br />
der Prostata kann die Harnwege komprimieren<br />
und somit zu vermehrtem Harndrang führen.<br />
Die Auswirkungen dieser Erkrankung auf die Lebensqualität<br />
können beträchtlich sein, wobei sie nicht nur<br />
die physische Gesundheit beeinträchtigt, sondern<br />
auch soziale, berufliche und emotionale Bereiche. Die<br />
rechtzeitige Erkennung und Behandlung sind von<br />
entscheidender Bedeutung, um die Auswirkungen von<br />
ständigem Harndrang bei Männern zu minimieren.<br />
Männer sollten medizinische Fachleute konsultieren,<br />
um eine genaue Diagnose zu erhalten und angemessene<br />
Schritte zur Bewältigung dieser Probleme einzuleiten.<br />
Mögliche weitere Ursachen:<br />
1. Harnwegsinfektion (HWI): Harnwegsinfektionen<br />
können auch Männer betreffen. Symptome sind<br />
häufiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen,<br />
trüber Urin und Schmerzen im unteren Bauchbereich.<br />
2. Prostataerkrankungen: Eine Prostatitis<br />
(Entzündung der Prostata) kann zu vermehrtem<br />
Harndrang führen. Andere Symptome können<br />
Schmerzen im Beckenbereich, Probleme beim Wasserlassen<br />
und häufiges nächtliches Aufstehen sein.<br />
3. Diabetes: Ungleichgewicht im Blutzuckerspiegel,<br />
insbesondere unbehandelter Diabetes, kann zu übermäßigem<br />
Durst und häufigem Wasserlassen führen.<br />
4. Harnblasenprobleme<br />
5. Trinkverhalten<br />
6. Medikamente<br />
7. Angst oder Stress<br />
8. Nervensystemstörungen<br />
9. Harnsteine<br />
Es gibt weitere Erkrankungen, die zu häufigem<br />
Harndrang führen können, wie z. B. neurologische<br />
Erkrankungen.<br />
20 – 45 von 100<br />
Männern sind im Alter von 50 bis 59 betroffen. 1<br />
Bei 150 – 250 ml<br />
Blasenfüllung tritt in der Regel der erste<br />
Harndrang auf. Von starkem Harndrang<br />
spricht man ab 350ml. 2<br />
11% der Männer<br />
werden im Laufe ihres Lebens inkontinent. 3<br />
Circa 1,5 Liter<br />
Urin produziert ein Erwachsener am Tag. 4<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK_1334533499<br />
1<br />
Gutartige Prostatavergrößerung. (n.d.). Retrieved August 30, 2023, from <strong>gesund</strong>heitsinformation.de website: https://www.<strong>gesund</strong>heitsinformation.de/gutartige-prostatavergroesserung.html<br />
2<br />
Harnflussmessung - Fassungsvermögen der Blase und Miktionsfrequenz - FARCO-PHARMA. (n.d.). Retrieved August 30, 2023, from www.farco.de website: https://www.farco.de/fuer-patienten/urologische-untersuchungen/harnflussmessung<br />
3<br />
Inkontinenz Zahlen und Fakten | Infografik • INSENIO Ratgeber. (2017, July 5). Retrieved August 30, 2023, from INSENIO website: https://www.insenio.de/ratgeber/inkontinenz-zahlen-und-fakten/<br />
4<br />
Schönemann, J. (2013, May 25). Urinmenge, veränderte. Retrieved August 30, 2023, from Apotheken Umschau website: https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/nieren-und-harnwegserkrankungen/veraenderte-urinmenge-was-das-bedeuten-kann-738927.html<br />
ANZEIGE
14<br />
Lesen Sie mehr auf <strong>gesund</strong>er-koerper.info<br />
„Ich habe dann intuitiv etwas getan, was ich heute<br />
jedem rate […] Ich habe mir frühzeitig Hilfe geholt“<br />
Simon Licht ist ein renommierter deutscher Schauspieler und erfolgreicher Unternehmensgründer. Zusätzlich<br />
setzt er sein Talent und seine Leidenschaft auch als Botschafter ein und nutzt seine Reichweite, um auf<br />
Themen der mentalen Gesundheit aufmerksam zu machen.<br />
FOTO: MARCUS NASS<br />
Text Sarra Gläsing<br />
Als Schauspieler haben Sie einen anspruchsvollen<br />
Beruf. Welche Auswirkungen hat dieser<br />
auf Ihre mentale Gesundheit gehabt, und<br />
wie haben Sie gelernt, damit umzugehen?<br />
Der Beruf des Schauspielers ist sehr herausfordernd, das<br />
heißt aber nicht, dass Künstler grundsätzlich anfälliger<br />
dafür sind an einer Depression zu erkranken. Dazu<br />
müssen immer individuelle Dispositionen berücksichtigt<br />
werden. Wobei Studien gezeigt haben, dass Künstler auf<br />
Grund spezifischer Belastungen durch die Rollen und<br />
des unsicheren Arbeitsumfeldes oft mit mentalen<br />
Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Wir müssen als<br />
Künstler mit sehr viel Ablehnung leben. Viel öfter bekommen<br />
wir eine Rolle nach Castings nicht, als das wir<br />
für einen Film oder ein Theaterstück besetzt werden. Es<br />
gibt ja nur in seltenen Fällen objektive Kriterien, nach<br />
denen eine Rolle besetzt wird. Das ist auf der einen Seite<br />
immer eine persönliche Enttäuschung und Ablehnung,<br />
auf der anderen Seite aber schnell auch eine existenzielle<br />
Bedrohung. Wie soll ich meine Miete zahlen? Diese<br />
Enttäuschungen und Ängste zu verarbeiten und sich<br />
gleichzeitig immer frisch und neugierig für ein mögliches<br />
neues Projekt zu halten, bedeuten starke innere Konflikte<br />
und ist mental sehr anstrengend. Eine andere Schwierigkeit<br />
ist, sich nach intensiver langer Auseinandersetzung<br />
mit einer Rolle, gerade wenn man am Theater lange<br />
einen psychisch deformierten Charakter spielt, davon<br />
zu lösen. Das gilt bei Filmrollen natürlich auch. Mir ist<br />
es selbst passiert, als ich einige Wochen einen solch<br />
deformierten Charakter gespielt habe. Abend für Abend,<br />
begann es mir schlecht zu gehen. Ich fühlte mich niedergeschlagen,<br />
seltsam zerrissen, habe schlecht geschlafen.<br />
Bis ich merkte, dass meine Rolle mit meinem eigentlichen<br />
Ich kämpft und ich dringend etwas dagegen tun<br />
muss. Konkret habe ich jeden Abend nach den folgenden<br />
Vorstellungen einen kleinen Stein genommen, meinen<br />
Rollennamen darauf geschrieben, mich für die Erfahrung<br />
und die schöne Vorstellung bedankt und diesen<br />
Stein dann in einen kleinen benachbarten See geworfen.<br />
Ich habe also diese Rolle jeden Abend von mir entlassen.<br />
Es gibt unterschiedliche Techniken und Strategien in<br />
diesem Bereich eine mentale Hygiene zu betreiben<br />
und ich rate dringend dazu, sich mit diesen Techniken<br />
auseinanderzusetzen. Mich persönlich haben vor etwa<br />
12 Jahren starke Panikattacken heimgesucht. Diese<br />
Angstzustände suchen sich ja oft den schwächsten<br />
Punkt zum Angriff und ich hatte meine größten Attacken<br />
im Zusammenhang mit meiner Arbeit. Zunächst am<br />
Theater, ich stand vor 500 Menschen auf der Bühne und<br />
merkte, wie ich plötzlich die Kontrolle verliere, sich der<br />
glühende Boden unter mir auftut und schiere Angst<br />
die Kontrolle übernimmt. Von da an hatte ich vor jeder<br />
Vorstellung und dann auch vor jedem Drehtag starke<br />
Angstzustände. Begleitend zu den Panikattacken<br />
kommen oft depressive Verstimmung.<br />
Nicht nur reden, sondern<br />
aktiv etwas tun.<br />
Keine klinischen Depressionen, aber doch auch starke<br />
mentale Tiefs. Ich habe dann intuitiv etwas getan, was<br />
ich heute jedem rate und was grundsätzlich auch das<br />
Credo der Stiftung Deutsche Depressionshilfe ist. Ich<br />
habe mir frühzeitig Hilfe geholt. Ein befreundeter Produktionsleiter<br />
kannte sich mit dem Thema aus, hat mich<br />
auf kurzem Wege zu einem Arzt geschickt. Ich habe eine<br />
Therapie begonnen und ich habe auch ein Medikament<br />
bekommen. Die schnelle Reaktion hat dazu geführt, dass<br />
ich insgesamt relativ schnell wieder aus diesem Kreislauf<br />
herausgekommen bin. Die Medikamente konnte ich<br />
nach 2 Jahren vollumfänglich absetzen und Panikattacken<br />
sind seitdem nicht wieder aufgetaucht. Insgesamt<br />
würde ich heute sagen, die Auseinandersetzung mit den<br />
Panikattacken hat mich positiv beeinflusst und mein<br />
Leben nachhaltig verändert. Ich betreibe weiter mentales<br />
Coaching, ich meditiere, ich treibe bewusst viel Sport<br />
und wenn spüre, dass mich etwas belastet kann ich den<br />
Ursprung relativ schnell identifizieren und entsprechend<br />
reagieren. Sicher sind Panikattacken nicht mit diagnostizierten<br />
Depressionen zu vergleichen, aber dass ich die<br />
mentalen Tiefs gespürt habe, gibt mir eine Ahnung,<br />
was diese Krankheit bedeutet, und hat am Ende dazu<br />
geführt, mich auch für die Betroffenen und Aufmerksamkeit<br />
für diese leise Krankheit einzusetzen.<br />
ANZEIGE<br />
Was man(n) gegen Burnout und Depression tun kann<br />
„Nun reiß dich mal zusammen und sei ein Mann”, „Ein Indianer kennt keinen Schmerz”: Toxische Geschlechter-Klischees wie diese führen auch<br />
heute noch dazu, dass Symptome psychischer Erkrankungen bei Männern bagatellisiert und viel zu spät oder gar nicht behandelt werden. Die<br />
Verausgabung im Job wird zum Statussymbol, ein Gefühl der Überforderung zur Schwäche. Regeneration? Dafür <strong>bleibt</strong> keine Zeit – die Folge:<br />
Burnout-Symptome beim Mann äußern sich anderweitig und bleiben oft lange als solche unerkannt. Was typische Anzeichen für ein Burnout bei<br />
Männern sein können, wie man vorbeugen und was man(n) dagegen tun kann – die Privatklinik Jägerwinkel am Tegernsee ist für Sie da.<br />
Ob schwere Erschöpfung, Burnout, Depression, Trauma oder chronische Schmerzen ohne erkennbare körperliche Ursache: Mit einem sorgfältig<br />
abgestimmten integrativen Behandlungskonzept erzielen wir bei psychosomatischen Krankheitsbildern nachhaltige Erfolge.<br />
Jetzt Kontakt aufnehmen! 100 % diskret und vertraulich.<br />
• Orthopädie • Kardiologie • Innere Medizin • Psychosomatik • Neurologische Diagnostik • Schmerztherapie • Long COVID • TCM<br />
Privatklinik Jägerwinkel am Tegersee<br />
Jägerstraße 29, 83707 Bad Wiessee<br />
T +49 8022 8564 9434<br />
info@jaegerwinkel.de, www.jaegerwinkel.de<br />
Eine Fachklinik der Oberberg Gruppe
Lesen Sie mehr auf <strong>gesund</strong>er-koerper.info 15<br />
Sie machen sich in vielen Bereichen für das Thema<br />
mentale Gesundheit stark. Sind unter anderem<br />
Botschafter der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.<br />
Was machen Sie konkret?<br />
Ich mache in erster Linie medial auf das Thema mentale<br />
Gesundheit aufmerksam. Als Schauspieler habe ich<br />
eine entsprechende Reichweite, die möchte ich nutzen.<br />
Ich spreche in Interviews, in Talk Show und Paneels<br />
über das Thema. Nun bin ich weder Arzt noch Betroffener.<br />
Aber aus meiner biografischen Erfahrung und<br />
aus meinem eigenen beruflichen und privaten Umfeld<br />
weiß ich, auf wie viel Unverständnis an Depression<br />
erkrankte Menschen nach wie vor stoßen. Depression<br />
ist eine Krankheit wie eine Blinddarmentzündung oder<br />
eine Schilddrüsenunterfunktion und kein Zeichen von<br />
Schwäche oder eine Reaktion auf widrige Lebensumstände.<br />
Und wir brauchen eine gesellschaftliche<br />
Atmosphäre, in der wir offen über diese Krankheit<br />
sprechen und in der es vollkommen normal ist sich<br />
professionelle Hilfe zu holen. Dazu braucht es noch viel<br />
Aufklärung. Hilfe und Anstoß auch für die Betroffenen<br />
selbst, für die Angehörigen.<br />
Nochmal, frühzeitig zum Arzt gehen oder mit Hilfe<br />
von Freunden oder Angehörigen begleitet zu werden,<br />
wenn der eigene Antrieb krankheitsbedingt fehlt, hilft<br />
wahnsinnig und dann ist die Krankheit meist auch gut<br />
behandelbar. Ich bin Botschafter der Stiftung Deutsche<br />
Depressionshilfe und der Green Actors Lounge. Da bin<br />
ich in unterschiedlichsten Aktivitäten eingebunden. Oft<br />
nehme ich das Thema Aufklärung und Aufmerksamkeit<br />
für mentale Gesundheit auch mit in eigene Projekte.<br />
Mit unserem Start-up KHULULA haben wir eine sehr<br />
erfolgreiche nachhaltige Sportserie für Kinder und<br />
Jugendliche im Bereich Segelsport ins Leben gerufen.<br />
Wir haben die Gesichter von Betroffenen und starke<br />
Botschaften auf Segel gedruckt und eine mobile Ausstellung<br />
konzipiert. Wir waren mit unserem Eco-<br />
Sportevent und der Ausstellung zum Beispiel auf der<br />
Travemünder Woche. Mit über 450.000 Besuchern in<br />
zehn Tagen ein riesiges Festival an der Ostsee und hier<br />
sind wir mit Menschen ins Gespräch gekommen. Und<br />
kaum jemand ist dabei, der nicht sagt, „ja das kenne<br />
ich“ oder „ja, das kenne ich aus meinem Umfeld“. Diese<br />
persönlichen Begegnungen und eigene Projekte sind<br />
mir an der Stelle sehr wichtig. Nicht nur reden, sondern<br />
aktiv etwas tun.<br />
Welche Symptome und Warnsignale sollten Männer<br />
ernst nehmen?<br />
Das Thema Männer<strong>gesund</strong>heit liegt mir sicher besonders<br />
am Herzen. Interessanterweise stellen Ärzte bei<br />
Frauen etwa doppelt so häufig die Diagnose Depression<br />
wie bei Männern. Für diesen Geschlechterunterschied<br />
gibt es unterschiedliche biologische und psychosoziale<br />
Erklärungen. Es wird bei Männern (leider) oft noch als<br />
Schwäche ausgelegt über Gefühle zu reden und zum<br />
Arzt zu gehen. Frauen sprechen eher über ihre Ängste<br />
und Stimmungsschwankungen und sind eher bereit,<br />
sich Hilfe zu suchen, sodass die Diagnose häufiger gestellt<br />
wird. Grundsätzlich sind Anzeichen wie sich eine<br />
Depression ankündigt aber bei Männern und Frauen<br />
ähnlich. Es wird eine Veränderung gespürt, man zieht<br />
sich zurück.<br />
Männer, es ist kein Zeichen von<br />
Schwäche, sondern von Stärke,<br />
über Gefühle zu sprechen.<br />
Viele Betroffene vernachlässigen ihre Hobbies, haben<br />
Schlafstörungen, ein permanentes Gefühl der Erschöpfung<br />
und der inneren Anspannung, Appetitlosigkeit,<br />
Gewichtsverlust, um nur ein Beispiel zu nennen.<br />
Bei Männern ist eine Depression aber manchmal auch<br />
schwieriger zu erkennen, weil die typischen Merkmale<br />
bei ihnen oft weniger sichtbar sein können.<br />
Bei Männern äußert sich eine mögliche Depression oft<br />
anders. Da spielen Symptome wie erhöhte Aggression<br />
und Gewaltbereitschaft eine Rolle. Oder körperliche<br />
Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenprobleme<br />
oder Potenzstörungen stehen im Vordergrund. Oft wird<br />
eine große innere Unzufriedenheit empfunden und es<br />
werden hohe Risiken eingegangen, etwa beim Sport<br />
und beim Autofahren. Einige neigen zu Suchtverhalten,<br />
insbesondere zu übermäßigem oder unkontrolliertem<br />
Alkoholkonsum. Eine Erkrankung<br />
kann sich also bei Männern auch durch eine geringere<br />
Stresstoleranz und unpassendes soziales Verhalten<br />
andeuten. Diese Verhaltensweisen sind bei Frauen<br />
eher weniger ausgeprägt. Ich möchte natürlich ganz<br />
klar sagen, Männer, es ist kein Zeichen von Schwäche,<br />
sondern von Stärke, über Gefühle zu sprechen. Auch<br />
über negative Gefühle und Ängste. Das ist sehr stark.<br />
Sprecht darüber mit Freunden oder geht am besten<br />
gleich zum Arzt, wenn ihr die o.g. Veränderungen bei<br />
euch bemerkt. Holt euch frühzeitig Hilfe.<br />
Gibt es spezielle Techniken oder Strategien,<br />
die Sie verwenden, um sich selbst zu stärken<br />
und Ihre mentale Gesundheit zu fördern?<br />
Können Sie anderen Männern Tipps für eine<br />
<strong>gesund</strong>e Work-Life Balance geben?<br />
Ich versuche einfach so „<strong>gesund</strong>“ wie möglich zu leben.<br />
Ich tue die Dinge, die ich tue, „bewusst“. Ich mache viel<br />
Sport, versuche mich bewusst zu ernähren, zu meditieren<br />
und gehe nach wie vor zum Coaching. Ich kann auch<br />
nicht immer Stress vermeiden oder habe manchmal<br />
Situationen, die mich aus der Balance bringen. Da geht<br />
es mir wie jedem anderen Menschen auch. Wichtig ist,<br />
denke ich, Routinen und Praktiken zu entwickeln, die<br />
einem guttun und diese immer wieder einzuüben und<br />
einfach regelmäßig zu machen. Dann kann ich frühzeitig<br />
erkennen, wo Schwierigkeiten entstehen können<br />
und dagegen steuern.<br />
Schauen Sie bei Instagram<br />
hinter die Kulissen: @ simon.licht<br />
ANZEIGE<br />
EM-138861<br />
„Eine Depression ist<br />
nicht greifbar.<br />
Aber man kann sie in<br />
den Griff bekommen.“<br />
Andy, Betroffener<br />
Hol dir Hilfe. Eine Depression ist<br />
gut behandelbar. Informiere dich auf<br />
www.gemeinsam-gegen-depression.de<br />
Janssen-Cilag GmbH
Die beste Vollformatkamera für Experten des<br />
Jahres 2023 laut TIPA: Panasonic Lumix S5 II<br />
Scanne den QR-Code<br />
und schau die Kamera an.<br />
Die Panasonic Lumix DC-S5 II stellt ein absolutes Kraftpaket innerhalb der LUMIX S-Serie dar,<br />
verpackt in einem kompakten und eleganten Design. Mit ihrem 24-Megapixel-Vollformat-CMOS-<br />
Sensor und dem fortschrittlichen Bildprozessor liefert diese Kamera eine atemberaubende<br />
Bildqualität. Der Hybrid-Autofokus mit Phasenerkennung sowie die aktive Bildstabilisierung<br />
machen sie zuverlässig und perfekt geeignet für dynamische Aufnahmen. Als Sahnehäubchen<br />
bietet die Kamera eine äußerst schnelle Serienbildgeschwindigkeit von 9 Bildern pro Sekunde<br />
(bei Verwendung des mechanischen Verschlusses) oder 30 Bilder pro Sekunde (bei Verwendung<br />
des elektronischen Verschlusses). Die S5 II ist sowohl für Profifotografen als auch für<br />
leidenschaftliche Videofilmer gleichermaßen ein Muss.<br />
Die Panasonic Lumix S5 II ist online und in allen unseren Geschäften vorrätig.<br />
Gehe auf kamera-express.de oder besuche eine unserer Filialen:<br />
Köln<br />
Neumarkt 32-34<br />
50667 Köln<br />
München<br />
Zweibrückenstrasse 13<br />
80331 München<br />
Hannover<br />
Georgsplatz 10<br />
30159 Hannover<br />
Stuttgart AB 01.10!<br />
Tübinger Str. 18<br />
70178 Stuttgart<br />
Kiel<br />
Knooper Weg 25<br />
24103 Kiel<br />
Hamburg<br />
Domstrasse 14<br />
20095 Hamburg<br />
Braunschweig<br />
Münzstr. 14<br />
38100 Braunschweig<br />
Frankfurt<br />
Taunusstrasse 47<br />
60329 Frankfurt am Main<br />
Lübeck<br />
Königstr. 129<br />
23552 Lübeck<br />
Bremen<br />
Ostertorsteinweg 79<br />
28203 Bremen<br />
5 Jahre Garantie 10 Filialen in Deutschland Fachkundige Beratung Kundenbewertungen 4,6/5