14.09.2023 Aufrufe

EPP 09.2023

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ausgabe 09 | 2023<br />

epp-online.de<br />

Elektronik<br />

Produktion<br />

Prüftechnik<br />

Interview<br />

Messen & Veranstaltungen<br />

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

einer Elektronikfertigung in D<br />

» Seite 10<br />

Baugruppenfertigung<br />

3D-Druck mit maximaler<br />

Präzision in der EMS-Produktion<br />

» Seite 36<br />

Test & Qualitätssicherung<br />

Originalitätsprüfung elektronischer<br />

Komponenten<br />

» Seite 50<br />

„Smarte Sensoren gestalten<br />

die Produktion von Halbleitern<br />

noch effizienter.“<br />

Stefan Schäfer,<br />

Kistler<br />

» Seite 6<br />

TITELSTORY<br />

Optimaler<br />

Einsatz von AOI<br />

und AXI<br />

» Seite 22<br />

SMT at its best


Jetzt Ticket kaufen!<br />

productronica.com/tickets<br />

Accelerating Your Innovation.<br />

co-located event


» EDITORIAL<br />

Tomorrowland Elektronik<br />

Qualität für Leistungselektronik<br />

Ab Seite 22 finden Sie unsere Coverstory zum optimalen Einsatz von AOI<br />

und AXI, mit Fokus auf THT-Leistungselektronik. Bei komplexen Baugruppen<br />

dieser Elektronik prägen sich die zu prüfenden Merkmale an verschiedenen<br />

Arbeitsschritten des Fertigungsprozesses aus. Für ihre sichere Erkennung<br />

erfordert es den Einsatz unterschiedlicher Inspektionstechnologien.<br />

THE ONE.<br />

FOR<br />

EVERYONE.<br />

Die VERSAFLOW ONE –<br />

Ihr Einstieg in die Exzellenz-<br />

Klasse des Selektivlötens.<br />

LED meets SMT 2023<br />

Durch Fertigungsverfahren der SMT können LEDs effizient auf Leiterplatten<br />

montiert und mit anderen elektronischen Komponenten verbunden werden.<br />

Dies ermöglicht eine kompakte Bauweise, optimale Platznutzung sowie<br />

eine schnelle und präzise Montage im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Montagemethoden. Doch welche Herausforderungen können bei der<br />

SMT-Bestückung von LEDs auftreten und wie werden sie bewältigt?<br />

Antworten gibt der Event am 25. Oktober 2023 in der Filderhalle<br />

Leinfelden-Echterdingen.<br />

Nachhaltigkeit in der Elektronikfertigung<br />

Mit dem novellierten Bundes-Klimaschutzgesetz wird das deutsche<br />

Treibhausgasminderungsziel für das Jahr 2030 auf minus 65 Prozent<br />

gegenüber 1990 angehoben, was grundlegende Umstellungen in allen<br />

Lebens- und Wirtschaftsbereichen erfordert. Dabei müssen alle an einem<br />

Strang ziehen, um dem Klimawandel zu begegnen. Doch was bedeutet<br />

dies? Ab Seite 14 lesen Sie mehr über das erste Technologieforum für<br />

eine nachhaltigere Elektronikfertigung.<br />

Bleiben Sie stets informiert<br />

unter www.epp-online.de<br />

Doris Jetter<br />

Chefredakteurin <strong>EPP</strong><br />

doris.jetter@konradin.de<br />

VERSAFLOW<br />

ONE F-SERIES<br />

bereits ab € 97.500 *<br />

Ihr Einstieg in die<br />

VERSAFLOW-Welt<br />

• Weltmarktführerqualität & -service<br />

• Kurze Lieferzeiten<br />

• Zukunftssichere Technologie &<br />

nachhaltige Investition<br />

• Schnelle Inbetriebnahme & intuitive<br />

Bedienung<br />

• Schnelle Lötprogrammerstellung<br />

• Hoher Durchsatz – lässt sich mit<br />

FF-Version verdoppeln<br />

• 10 % Energieeinsparung<br />

• Preisgekrönte Software<br />

*exklusive MwSt/FCA Wertheim<br />

Bild: Tom Oettle<br />

Folgen Sie uns auch auf diesen Kanälen:<br />

LinkedIn:<br />

bit.ly/36aMJh1<br />

Twitter:<br />

@<strong>EPP</strong>magazine<br />

Weitere<br />

Informationen<br />

im Web:<br />

Ersa GmbH | Wertheim<br />

GLOBAL. AHEAD.<br />

<strong>EPP</strong><br />

SUSTAINABLE.<br />

» 09 | 2023 3


» INHALT 09 | 2023 48. JAHRGANG<br />

Effiziente Verwendung<br />

von Inspektionssystemen<br />

im<br />

jeweils passenden<br />

Fertigungsprozess<br />

und für beste<br />

Ergebnisse.<br />

TITELSTORY<br />

Optimaler<br />

Einsatz von AOI<br />

und AXI<br />

» Seite 22<br />

Bild: Göpel electronic<br />

NEWS & HIGHLIGHTS<br />

Interview<br />

Dem Moore‘schen Gesetz auf der Spur<br />

Im Gespräch mit Stefan Schäfer, Kistler 6<br />

Branchennews<br />

Vorstand VDMA Fachabteilung Productronic verstärkt<br />

Auf den Bereich Advanced Technologies konzentriert 9<br />

Neuer Geschäftsführer bei Vision Engineering<br />

Wachstum auf globalen Märkten unterstützen 9<br />

Bruno Hörter übergibt an Dr. Thomas Däubler<br />

MCD Elektronik erweitert Geschäftsleitung 9<br />

MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />

Wettbewerbsfähige Elektronikfertigung in D<br />

Rückblick auf das 11. InnovationsFORUM 10<br />

Die ersten Schritte zur Klimaneutralität sind getan<br />

Technologieforum: Nachhaltige Elektronikfertigung 14<br />

Elektronikevent mit Expertise, Trends und Lösungen<br />

Digitalisierung für’s Tomorrowland der Elektronik (Ersa) 17<br />

Erfolgreicher Meilenstein und Ausblick in die Zukunft<br />

In 35 Jahre gemeinsam zum Ziel (Hannusch) 20<br />

TITELSTORY<br />

THT-Qualität effizient sichern<br />

Optimaler Einsatz von AOI und AXI (Göpel) 22<br />

BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Produkt-News 28<br />

Vollautomatische Hochleistungs-Reinigungsanlage<br />

Reinigung elektronischer Baugruppen (factronix) 29<br />

Coating-Lösungen für die Photovoltaikindustrie<br />

Schutzlackbeschichtung sensibler Leiterplatten (Rehm) 32<br />

Produkt-News 35<br />

Maximale Präzision aus dem Harz-Bad<br />

3D-Druck in der EMS-Produktion (Kraus) 36<br />

Nano Coating von Kurzhubtastern<br />

Medienrobuste elektromechanische Tastergruppen (RAFI) 38<br />

Produkt-News 41<br />

Hebelift für ergonomisches Arbeiten<br />

Hebe- und Transportlösungen für Wechselsätze (SCS) 42<br />

Produkt-News 43<br />

Smartes Duo für rentable Kleinserien<br />

Cobot und Embedded-PC (TQ-Group) 44<br />

Nachhaltige Entwicklungsprozesse neuer Produkte<br />

Volatile Märkte erfordern Flexibilität (Escatec) 46<br />

3D-Druck mit hoher Prozessqualität<br />

Das Multitool in der Produktion (InnovatiQ) 48<br />

Produkt-News 49<br />

TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Originalitätsprüfung elektronischer Komponenten<br />

Fehler- und Technologieanalyse (Rood Microtec) 50<br />

Produkt-News 53<br />

KI-basierte Smart-Kameras<br />

Anomalien smart erkennen (Imago) 54<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial 3<br />

Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 58<br />

4 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


Bild: Rafi<br />

Prozessbeschleunigte Nanobeschichtung<br />

von Leiterplatten elektromechanischer Tastergruppen<br />

» Seite 38<br />

Development Tools<br />

alle an einem Ort<br />

Tausende Tools von hunderten<br />

zuverlässigen Herstellernrs<br />

Die neuesten Produkte für Ihre neuesten Designs<br />

31. FED-Konferenz<br />

Am 20. / 21. September 2023 bringt die<br />

Konferenz des FED, Fachverband Elektronikdesign<br />

und -fertigung e.V., Praktiker,<br />

Entscheider und angewandte Forschung<br />

zum Wissens- und Erfahrungsaustausch<br />

zusammen. Die zweitägige<br />

Konferenz mit begleitender Ausstellung<br />

und prognostizierten 350 Teilnehmern<br />

ist eine beliebte Plattform, um praxiserprobte<br />

Methoden und Herangehensweisen<br />

für die Entwicklung und Fertigung<br />

von Elektronik-Hardware zu diskutieren,<br />

und sich über Prozesse, Lösungen sowie<br />

Trends zu informieren.<br />

www.fed-konferenz.de<br />

FOLGEN SIE UNS AUCH AUF DIESEN KANÄLEN:<br />

LinkedIn:<br />

bit.ly/36aMJh1<br />

Twitter:<br />

@<strong>EPP</strong>magazine<br />

mouser.de/dev-tools<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 5


NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />

Stefan Schäfer, Kistler, über piezodynamische Kraftmessung in der Halbleiterfertigung<br />

Dem Moore‘schen Gesetz auf der Spur<br />

Seit Jahrzehnten entwickelt sich die Halbleiterindustrie gemäß dem Mooreschen Gesetz:<br />

Alle zwei Jahre verdoppelt sie die Leistungsfähigkeit von Mikrochips und legt so den<br />

Grundstein für immer ausgeklügeltere Informationstechnologien. Diese Schlüsselrolle<br />

soll sie auch in den kommenden Dekaden nicht ablegen. Jedoch kann die Leistungs -<br />

fähigkeit von Industrierobotern, Computern, Smartphones und smarten Haus- und<br />

Küchengeräten nur dann weiterhin exponentiell steigen, wenn die Halbleiterindustrie<br />

es schafft, ihre Produkte noch effizienter herzustellen. Stefan Schäfer, Product Manager<br />

bei Kistler, erklärt, wie Hersteller die Vorteile piezodynamischer Kraftüberwachung<br />

nutzen können, um Optimierungspotentiale in ihrer Produktion auszuschöpfen.<br />

<strong>EPP</strong>: Herr Schäfer, ein Blick in die Vergangenheit<br />

gibt dem Mooreschen Gesetz<br />

recht: Stolze Besitzer des ersten Mobiltelefons<br />

der Welt mussten ihr Handy zehn<br />

Stunden lang aufladen, um eine halbe<br />

Stunde zu telefonieren. Davon ist die<br />

Technik heutzutage – etwa 50 Jahre später<br />

– sprichwörtlich Lichtjahre entfernt.<br />

Das haben wir vor allem immer leistungsfähigeren<br />

Mikrochips zu verdanken.<br />

Wie hat sich die Herstellung dieser<br />

Chips über die Jahrzehnte verändert?<br />

Stefan Schäfer: Sie ist vor allem stetig<br />

komplexer geworden. Zusammen mit unseren<br />

Mobiltelefonen, Computern und<br />

Robotern sind über die Jahre auch die darin<br />

verbauten Chips geschrumpft. Hersteller<br />

mussten eine immer größere Zahl an<br />

Transistoren auf immer kleinerem Raum<br />

unterbringen, um deren Leistungsfähigkeit<br />

zu steigern. Gleichzeitig stieg – und<br />

steigt immer noch – der weltweite Bedarf<br />

für Halbleiter rasant an. Um diesen Bedarf<br />

zu decken, müssen Hersteller immer<br />

schneller produzieren.<br />

Das ist allerdings leichter gesagt als getan:<br />

Je kleiner die Chips sind, desto niedriger<br />

sind die Prozesskräfte, die bei deren<br />

Herstellung entstehen. Entsprechend<br />

schwierig gestaltet sich die Qualitätssicherung.<br />

Jedoch gilt weiterhin: Nur wenn<br />

Hersteller die auftretenden Kräfte im Produktionsprozess<br />

präzise messen und<br />

überwachen, sind sie in der Lage, mechanische<br />

Überbelastung und Beschädigung<br />

zu vermeiden und qualitativ hochwertige<br />

Produkte zu liefern.<br />

Bild: Kistler<br />

Stefan Schäfer im Interview über das Potential der piezodynamischen<br />

Kraftmessung für die Halbleiterfertigung<br />

<strong>EPP</strong>: Heutzutage sind Ausbringungsmengen<br />

von 50.000 Units pro Stunde in<br />

der Chipfertigung keine Seltenheit<br />

mehr. Diese Produktionsgeschwindigkeiten<br />

können Halbleiterhersteller nur<br />

dank hochdynamischen Pick-and-Place-<br />

6 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


Mikrochips werden immer<br />

kleiner und deren<br />

Qualitätssicherung<br />

komplexer. Nur wenn<br />

Hersteller die auftretenden<br />

Kräfte im Produktionsprozess<br />

präzise<br />

messen und überwachen,<br />

sind sie in der<br />

Lage, mechanische<br />

Überbelastung und<br />

Beschädigung zu vermeiden<br />

und qualitativ<br />

hochwertige Produkte<br />

zu liefern<br />

Bild: Kistler<br />

Systemen erreichen. Wie wirkt sich deren<br />

Einsatz bei einer solch hohen Ausbringungsmenge<br />

auf den Produktionsprozess<br />

aus?<br />

Stefan Schäfer: Die Pick-and-Place-<br />

Systeme arbeiten in physikalischen<br />

Grenzbereichen – anders sind diese Ausbringungsmengen<br />

nicht zu realisieren.<br />

Grundsätzlich ist man bei der Auslegung<br />

der Systeme immer darauf bedacht, den<br />

mechanischen Stress auf den Chip zu minimieren,<br />

um so Mikrorisse zu vermeiden.<br />

Selbst wenn Hersteller ihr Pick-and-Place-System<br />

bei der Inbetriebnahme optimal<br />

einrichten, können sich im Laufe der<br />

Zeit Maschinenparameter durchaus ändern-<br />

etwa aufgrund eines hohen Materialverschleißes<br />

– und Mikrorisse verursachen.<br />

Herkömmliche Bildverarbeitungssysteme<br />

erkennen solche Mikrorisse im<br />

Chip allerdings oft nicht, sodass die Gefahr<br />

besteht, dass fehlerhafte Produkte<br />

die Qualitätskontrolle passieren. Durch<br />

den Einsatz piezoelektrischer Messtechnik<br />

können Hersteller diesem Szenario<br />

entgegenwirken.<br />

Meilensteine auf dem Weg<br />

zur Smart Factory<br />

Lösungen<br />

‹ Prozessüberwachung durch<br />

zentrales KY Real-Time Monitoring<br />

‹ Benutzerfreundlicher<br />

Library Manager für<br />

lokalen Zugriff auf<br />

globale Datenbank<br />

Koh Young Europe GmbH<br />

Industriegebiet Süd E4<br />

63755 Alzenau<br />

Tel. 06188 9935663<br />

E-Mail: europe@kohyoung.com<br />

www.kohyoung.com<br />

‹ Verbesserung der<br />

Prozesse durch<br />

verifizierte Messdaten<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 7


NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />

Kabel ist speziell für repetitive Anwendungen<br />

konzipiert, ist hochflexibel und<br />

schleppkettentauglich –letzteres haben<br />

wir in Tests nachweisen können.<br />

<strong>EPP</strong>: Herr Schäfer, wie schätzen Sie die<br />

Rolle der piezoelektrischen Messtechnik<br />

im Hinblick auf kommende Weiterentwicklungen<br />

ein? Wie wird sich diese<br />

entwickeln müssen, um einen Beitrag<br />

zum Weiterbestand der Moore‘schen<br />

Gesetzmäßigkeit zu leisten?<br />

Heutzutage arbeiten Pick-and-Place-Systeme in physikalischen Grenzbereichen<br />

und erreichen Ausbringungsmengen von 50.000 Units pro Stunde<br />

<strong>EPP</strong>: Welche Rolle spielt die piezoelektrische<br />

Messtechnik bei der Überwachung<br />

dieser Herstellungsprozesse?<br />

Stefan Schäfer: Die dynamische Kraftmessung<br />

mittels piezoelektrischer Sensorik<br />

bringt mehrere Vorteile. Piezoelektrische<br />

Sensoren weisen eine hohe Steifigkeit<br />

auf. Sie geraten nicht in Eigenschwingung,<br />

sodass sie trotz der kurzen<br />

Taktzeiten in der Halbleiterfertigung präzise<br />

Messdaten liefern. Während der Fertigung<br />

treten kleine Kräfte von weniger<br />

als 1 N auf, deswegen ist es wichtig, besonders<br />

empfindliche Sensoren einzusetzen.<br />

Ein Sensor, der diesen Anforderungen<br />

entspricht, ist der hochempfindliche Sensor<br />

9132 CD von Kistler.<br />

Bild: Kistler<br />

geeignet. In Kombination mit Prozessüberwachungssystemen<br />

von Kistler sind<br />

Hersteller in der Lage, mechanische Überbelastungen<br />

sowie Anomalien und Prozessfehler<br />

zu erkennen und Ausschuss zu<br />

minimieren. Auch an den Einsatz mit<br />

Pick-and-Place-Roboter haben wir gedacht:<br />

Der 9132 CD ist mit einem hochisolierenden<br />

Anschlusskabel von Kistler<br />

kompatibel, um den Verschleiß während<br />

dynamischer Prozesse zu reduzieren. Das<br />

Stefan Schäfer: Es wird sicherlich<br />

auch in Zukunft darum gehen, immer<br />

empfindlichere Sensorik zu entwickeln.<br />

Um die Halbleiterindustrie jedoch maßgeblich<br />

zu prägen, wird die Messtechnik<br />

smarter werden müssen und Funktionen<br />

im Bereich der Predictive Maintenance<br />

entwickeln müssen. Es geht darum, den<br />

Herstellern einen wirklichen Mehrwert zu<br />

bieten. Statt nur elektrische Ladung zu<br />

übermitteln, werden smarte Sensoren Informationen<br />

über ihren eigenen Gesundheitszustand<br />

übermitteln, Wartungsbedarfe<br />

frühzeitig ankündigen und mit<br />

künstlicher Intelligenz ausgestattet sein –<br />

kurzum: sie werden die Produktion von<br />

Halbleitern noch effizienter gestalten.<br />

www.kistler.com<br />

<strong>EPP</strong>: Was ist das für ein Sensor?<br />

Stefan Schäfer: Sein Kern besteht aus<br />

einem in unserem Haus speziell gezüchteten<br />

Kristall, wodurch der Miniatursensor<br />

neunmal empfindlicher ist als branchenübliche<br />

Alternativen – eine Leistung,<br />

die noch vor einigen Jahren nicht zu erreichen<br />

war. Durch seine hohe Empfindlichkeit<br />

liefert der Sensor selbst bei<br />

kleinsten Kraftbereichen exakte Messwerte.<br />

Durch seine kleine Größe ist er zudem<br />

optimal für die Halbleiterfertigung<br />

Bild: Kistler<br />

Im Laufe der Zeit können sich Maschinenparameter, etwa aufgrund eines hohen Materialverschleißes,<br />

durchaus ändern und Pick-and-Place-Systeme können dann Mikrorisse verursachen. Wenn Hersteller<br />

piezodynamischer Kraftüberwachung nutzen, können sie dem entgegenwirken und mechanische<br />

Überbelastungen sowie Anomalien und Prozessfehler erkennen und Ausschuss minimieren<br />

8 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


NEWS & HIGHLIGHTS «<br />

Oliver Vogt verstärkt den Vorstand der VDMA-Fachabteilung Productronic<br />

Auf den Bereich Advanced Technologies konzentriert<br />

Der Vorstand von VDMA Productronic hat<br />

Oliver Vogt, Geschäftsführer der Fäth<br />

GmbH, als neues Vorstandsmitglied berufen.<br />

Damit umfasst der Vorstand der<br />

Fachabteilung fünf Mitglieder:<br />

• Volker Pape, Viscom AG<br />

• Marjan Brcina, Manz AG<br />

• Prof Dr. Wolfgang Schmutz,<br />

acp-Systems AG<br />

• Siegfried Seidl, F&S Bondtec<br />

Semiconductor GmbH<br />

• Oliver Vogt, Fäth GmbH<br />

Im Laufe seiner Karriere hat sich Oliver<br />

Vogt auf den Bereich der Advanced Tech-<br />

nologies konzentriert und in unterschiedlichen<br />

Funktionen gearbeitet. Seine globalen<br />

Erfahrungen im Bereich der Semiconductor-<br />

und anderen High-Tech-Branchen<br />

bringt er in die Arbeit der Fachabteilung<br />

VDMA Productronic ein und die Arbeit des<br />

Vorstands mitgestalten. „Ich freue mich auf<br />

die Mitarbeit im Vorstand der VDMA-Fachabteilung<br />

Productronic und mein Ziel ist es,<br />

gemeinsam mit dem Vorstandsteam die Themen<br />

der Productronic als High-tech Branche<br />

zu positionieren und weiterzuentwickeln“,<br />

äußerte sich Vogt anlässlich der Wahl. (bec)<br />

www.vdma.org<br />

Bild: VDMA<br />

Oliver Vogt, Geschäftsführer der Fäth GmbH,<br />

verstärkt jetzt den Vorstand der VDMA-Fachabteilung<br />

Productronic.<br />

Sam Crossley ist jetzt Geschäftsführer bei Vision Engineering<br />

Das Wachstum auf den globalen Märkten unterstützen<br />

Bild: Vision Engineering<br />

Sam Crossley ist seit Anfang Juli 2023 neuer<br />

Managing Director des britischen Mikroskopund<br />

Messsystem-Herstellers Vision Engineering.<br />

Um das anhaltende Wachstum auf den<br />

globalen Märkten zu unterstützten, präsentiert<br />

die Vision Engineering Group Sam<br />

Crossley als neuen Geschäftsführer.<br />

Crossley bringt umfangreiche Erfahrungen<br />

in globaler Führung und Finanzen mit. Seine<br />

internationale Erfahrung umfasst die<br />

Steuerung des Unternehmenswachstums in<br />

Regionen wie dem asiatisch-pazifischen<br />

Raum, dem Nahen Osten, Russland, Europa,<br />

Afrika und Nordamerika. „Was mich gereizt<br />

hat, dem Team beizutreten war die Aussicht,<br />

ein innovatives Technologieunternehmen mit<br />

einer so langen und bedeutenden Geschichte<br />

zu leiten“, kommentiert Crossley. „Es gibt<br />

spannende Möglichkeiten, das Unternehmen<br />

auszubauen und darauf werde ich<br />

mich konzentrieren. Vision Engineering besitzt<br />

weltweit bekannte Marken und ich<br />

freue mich darauf, das Unternehmen in die<br />

nächste Phase des globalen Wachstums zu<br />

führen“, so Crossley weiter.<br />

Mark Curtis, der derzeitige Geschäftsführer,<br />

bleibt CEO (Chief Executive Officer)<br />

und konzentriert sich auf die strategische<br />

Entwicklung und weitere Wachstumsmöglichkeiten<br />

der Gruppe. (bec)<br />

www.visioneng.com<br />

MCD Elektronik GmbH erweitert Geschäftsführung<br />

Bruno Hörter übergibt an Dr. Thomas Däubler<br />

Dr. Thomas Däubler ist Teil der Geschäftsführung<br />

von MCD Elektronik<br />

GmbH. Er war bereits in verschiedenen<br />

Positionen bei Unternehmen aus der Testund<br />

Automatisierungsbranche tätig. Zudem<br />

verfügt er über viel Erfahrung als Geschäftsführer<br />

eines mittelständischen<br />

Unternehmens der industriellen Bildverarbeitung.<br />

Zum 40. Firmenjubiläum des Unternehmens<br />

wird es also keinen Stillstand geben.<br />

„Dies entspricht unserer Firmen-<br />

DNA“, so Bruno Hörter, der sich der Wich-<br />

tigkeit von zukunftsfähigen Entwicklungen<br />

innerhalb der Mess- und Prüftechnik<br />

immer bewusst war.<br />

Bis Ende 2023 werden die Geschäfte des<br />

Unternehmens gemeinsam geführt. Damit<br />

stellt das Unternehmen Kontinuität und<br />

eine nahtlose Übergabe vor allem in Bezug<br />

auf den Kontakt zu Lieferanten und<br />

Kunden aus den Bereichen Automotive,<br />

E-Mobility und Energietechnik, Sensorund<br />

Flugzeugbau, Consumer Electronics,<br />

Medizin- und Labortechnik sicher. (bec)<br />

www.mcd-elektronik.de<br />

Bild: MCD Elektronik<br />

Firmengründer Bruno Hörter (r.) übergibt den<br />

Staffelstab der MCD-Geschäftsführung an Dr.<br />

Thomas Däubler.<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 9


» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit einer Elektronikfertigung in D<br />

11. InnovationsFORUM<br />

Wie sieht die Zukunft der Fertigung elektronischer Baugruppen in<br />

Deutschland aus? Sind wir noch wettbewerbsfähig und erkennen die<br />

Chancen und Herausforderungen im Zeitalter der Digitalisierung?<br />

Zur Beantwortung dieser Fragen und gemeinsamer Erarbeitung von<br />

Lösungen bot das InnovationsFORUM den Teilnehmern eine Vielzahl<br />

spannender Vorträge und Möglichkeiten, um neue Trends, Technologien<br />

sowie Entwicklungen zu erkunden.<br />

Bild: <strong>EPP</strong>//Steffen Schmid<br />

Die gemeinsam mit den Partnern organisierte<br />

Plattform präsentierte<br />

neben den Vorträgen von renommierten<br />

Experten der Elektronikbranche über zukunftsweisende<br />

Technologien, Prozesse,<br />

Marktchancen sowie Herausforderungen<br />

eine Table-Top-Ausstellung und gab ausreichend<br />

Zeit für ausgiebiges Networking.<br />

In diesem Jahr wurde die „Die Zukunft der<br />

Elektronik: Chancen und Herausforderungen<br />

im Zeitalter der Digitalisierung“ intensiv<br />

beleuchtet.<br />

Die Keynote über künstliche Intelligenz<br />

und die Zukunft der Gesellschaft hielt<br />

Das nächste IF 2024 findet am 17. April 2024 statt.<br />

Prof. Dr. Wolfgang Ertel vom Institut für<br />

Künstliche Intelligenz der Hochschule Ravensburg-Weingarten.<br />

Die Bedeutung von<br />

KI für die Gesellschaft ist signifikant und<br />

die Technologie scheint sich unaufhaltsam<br />

voranzubewegen. Die Zukunft hält<br />

vor allem einen vermehrten Einsatz von KI<br />

parat, eine disruptive Technologie, die das<br />

Potenzial hat, vieles in unserer Gesellschaft<br />

sowie unserer Arbeitsweise zu verändern.<br />

Dabei ist entscheidend, dass KI<br />

verantwortungsvoll entwickelt und eingesetzt<br />

wird, um die Vorteile zu maximieren,<br />

gleichzeitig jedoch auch potenzielle<br />

Risiken und Auswirkungen zu berücksichtigen.<br />

Denn nicht immer ist alles Gold,<br />

was glänzt. Neben zahlreichen positiven<br />

Auswirkungen gibt es nachteilige und sogar<br />

gefährliche Aspekte bei der Nutzung<br />

von KI. Der Redner ging auf die Fragen<br />

ein, inwieweit KI unseren Alltag in Zukunft<br />

beeinflussen wird, was KI kann und<br />

wo die Grenzen liegen.<br />

Materialien und Prozesse<br />

Ein Beitrag für den Schutz des Klimas<br />

und der Umwelt kann bereits Recycling<br />

sein, Nachhaltigkeit gilt hier als oberstes<br />

Gebot. Denn Recycling schont nicht nur<br />

Ressourcen, sondern auch unser Klima<br />

durch Einsparung der Energie. Lothar<br />

Pietrzak von MTM Ruhrzinn ging mit<br />

seinem Vortrag „Secondary First! Vom Abfall<br />

zum Wertstoff“ der Frage nach, warum<br />

gerade Recycling von Lötzinnabfällen<br />

mehr als nur eine ökonomische Frage ist.<br />

Stufenschablonen haben in der elektrischen<br />

Baugruppenfertigung an Bedeutung<br />

zugenommen und werden dann eingesetzt,<br />

wenn die Pastenauftragsmengen<br />

nicht mehr ausreichend über die Anpassung<br />

der Aperturen reguliert werden<br />

kann. Zukunftsorientierte Applikationen<br />

sind erst durch die Einführung der<br />

3D-Stufentechnologie in den Druckschablonen<br />

realisierbar. Frank Breer von<br />

der Christian Koenen GmbH führte seine<br />

Zuhörer in die Thematik des Schablonendrucks<br />

mit dem Weg in die dritte Dimension.<br />

Für zuverlässiges automatisiertes Löten<br />

werden in der Regel hochwertige und<br />

präzise Lötdrähte verwendet. Auch stellen<br />

zunehmende Miniaturisierung und Kom-<br />

10 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


Bild: <strong>EPP</strong>/Steffen Schmid<br />

Während des Events wurde „Die Zukunft der Elektronik: Chancen und Herausforderungen im Zeitalter<br />

der Digitalisierung“ intensiv beleuchtet<br />

plexität der Baugruppen hohe Anforderungen<br />

an die Lötmaterialien, um Elektronik<br />

mit hoher Qualität zu erhalten. Welches<br />

Lötzinn verwendet werden sollte für<br />

optimale Lötergebnisse hängt von der<br />

Lötaufgabe ab. Michael Mendel der Almit<br />

GmbH berichtete darüber in seinem<br />

Vortrag Highend-Lötdraht als Garant für<br />

zuverlässige automatisiertes Löten.<br />

Obwohl alkoholbasierte Flussmittel in<br />

einigen Anwendungen Vorteile bieten<br />

können, haben sie auch einige Nachteile<br />

in Bezug auf Flüchtigkeit, Gesundheitsrisiken,<br />

Entflammbarkeit oder Rückstände.<br />

Als mögliche Alternative bieten sich wasserbasierte<br />

Flussmittel an, denn sie sind<br />

umweltfreundlicher, enthalten weniger<br />

oder keine schädlichen bzw. flüchtig or-<br />

ganische Verbindungen, sind biologisch<br />

abbaubar sowie sicherer im Umgang.<br />

Doch sollten auch die Lötanlagen entsprechend<br />

ausgelegt sein, um Einbußen<br />

bei der Taktzeit zu vermeiden, worüber<br />

Dr. Ronny Horn von der Seho Systems<br />

GmbH referierte.<br />

Andreas Karch von Indium Corporation<br />

zeigte mit seinem Vortrag über „Energieeffizientes<br />

Reflowlöten durch weiterentwickelte<br />

Lot-Werkstoffe“ auf, dass<br />

durch Verwendung weiterentwickelter<br />

Lot-Werkstoffe eine verbesserte Energieeffizienz<br />

erzielt werden kann. So sind beispielsweise<br />

Lotalternativen mit niedrigem<br />

Schmelzpunkt in der Lage, den Energieverbrauch<br />

beim Reflowlöten zu verringern,<br />

da die Erwärmungszeit verkürzt und<br />

die erforderliche Heizleistung reduziert<br />

werden.<br />

Konvektionslöten ist heute das vorherrschende<br />

Lötverfahren. Für technisch anspruchsvolle<br />

Baugruppen lohnt aber auch<br />

einen Blick auf die Vorteile des Kondensationslöten.<br />

Moderne Maschinenkonzepte<br />

ermöglichen sehr gute Durchsatzleistungen<br />

beim Dampfphasenlöten mit hochqualitativen<br />

Ergebnissen. Speziell seit der<br />

Entwicklung des Injektionsprinzips, das<br />

kein FCKW mehr benötigt, sind weitere<br />

prägnante Vorteile ersichtlich: Erhöhung<br />

der Produktivität und Prozessflexibilität<br />

sowie Reduktion von Ressourcen. Detaillierte<br />

Informationen gab Dr. Paul Wild<br />

Module für die Elektronikfertigung<br />

Drucken<br />

Bestücken<br />

Inspizieren<br />

ESE<br />

HANWHA<br />

TRI<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Steffen Schmid<br />

Prof. Dr. Wolfgang Ertel hielt die Keynote über künstliche Intelligenz<br />

und die Zukunft der Gesellschaft<br />

Ergänzende Komponenten:<br />

Storage Tower Material Management für Elektronik-BT,<br />

Lötanlagen, Lötmaterial und Projekt-Kalkulationssoftware.<br />

Multi Components sichert Ihre hochproduktive Fertigung<br />

mit persönlicher Beratung, Installation mit<br />

Ersatzteil-Versorgung, Schulung und<br />

festangestellter Servicemannschaft.<br />

Multi Components – sicher · zuverlässig · loyal<br />

Multi Components GmbH<br />

D-91126 Schwabach<br />

Tel.: +49 (0)9122 9302-0<br />

info@multi-components.de<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 11<br />

www.multi-components.de


» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />

von Rehm Thermal Systems GmbH mit<br />

seinem Vortrag über Dampfphasenlöten –<br />

One for All.<br />

Thomas Kirchner von Zestron Europe<br />

gab umfassende Informationen zur umweltfreundlichen<br />

und effizienten Baugruppenreinigung,<br />

als wichtiger Schritt im<br />

Produktionsprozess einer Elektronikfertigung,<br />

um Verschmutzungen, Rückstände<br />

oder Verunreinigungen zu entfernen. Ein<br />

entscheidender Schritt, um die Qualität,<br />

Zuverlässigkeit und Leistung von elektronischen<br />

Baugruppen sicherzustellen und<br />

gleichzeitig den Anforderungen und Standards<br />

der Branche gerecht zu werden.<br />

Durch einen partiellen oder Vollverguss<br />

können empfindliche elektronische Komponenten<br />

vor Feuchtigkeit, Staub,<br />

Schmutz, Chemikalien oder schädlichen<br />

Umwelteinflüssen geschützt werden. Ein<br />

Verguss bietet zudem neben mechanischem<br />

Schutz eine elektrische Isolierschicht,<br />

Wärmeableitung und Reduzierung<br />

von Störstrahlung sowie EMV. Jens Bürger<br />

von der Elantas Europe GmbH vermittelte<br />

in diesem Zusammenhang Neuentwicklungen<br />

bei Gießharzen: Silikon,<br />

Polyurethan und Epoxy-Systeme mit hoher<br />

Temperatur und Wärmeleitfähigkeit.<br />

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Qualität<br />

Nach der Keynote teilte<br />

sich die Vortragsreihe<br />

unter Materialien und<br />

Prozesse sowie Qualitätssicherung<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Steffen Schmid<br />

Oliver Hagemes von der Schnaidt<br />

GmbH referierte über den effizienten Einsatz<br />

von Mitarbeitern, um weiterhin in<br />

Zeiten des Fachkräftemangels wettbewerbsfähig<br />

Elektronik fertigen zu können.<br />

Neben Prozessverbesserungen bei verschiedenen<br />

Trennprozessen lag der Fokus<br />

auf einem neuentwickelten Konzept in<br />

der Prüftechnik, eine autonom arbeitende<br />

Zelle mit Roboterhandling mit bis zu<br />

sechs Prüfadaptern in einer Zelle, flexibel<br />

einsetzbaren Modulen, autonomer Zuführung<br />

von Prüflingen sowie umfangreichem<br />

Traceability bei einem Footprint von<br />

gerade mal 2 m x 2 m.<br />

Mit seinem Vortrag brachte Thomas<br />

Winkel von der Viscom AG seine Zuhörer<br />

in die nächste Stufe effektiver Inspektionsverfahren.<br />

Denn innerhalb einer SMT-<br />

Fertigung kann KI speziell in der Qualitätsprüfung<br />

starken Support leisten. Dennoch<br />

ist dies kein Prozess, welches so einfach<br />

eingeführt werden kann, sondern das<br />

Vertrauen in die Leistungsfähigkeit von KI<br />

muss aufgebaut werden und lohnt erst<br />

dann, wenn die Technologie besser als der<br />

Mensch ist. Dann gilt KI als Arbeitserleichterung<br />

für den Bediener mit Zeitersparnis<br />

sowie Steigerung der Produktund<br />

Datenqualität.<br />

Neben Christian Rückert stand auch<br />

Jörg Nolte, beide Ersa GmbH, für das<br />

Thema Servitization – vom Produkt zum<br />

Lösungsanbieter auf dem Podium. Servitization<br />

gilt als konsequente Kundenorientierung,<br />

d. h. der Schlüssel zum Erfolg<br />

liegt darin, mit dem Kunden sprechen, um<br />

zu erfahren, was er wirklich benötigt. Zudem<br />

verbessert Digitalisierung die Servicequalität,<br />

zudem wird die Bedeutung<br />

von Mitarbeiterschulungen oftmals unterschätzt.<br />

Sämtliche Leistungen über das<br />

Produkt hinaus gelten als Service, dabei<br />

soll die Serviceinitiative weiter aufgebaut<br />

werden.<br />

Wie smarte Bedienerführung Effizienz<br />

und Zufriedenheit der Bediener in der<br />

Elektronikfertigung gesteigert werden<br />

können zeigte Tom Marktscheffel von<br />

ASMPT GmbH & Co.KG auf. Speziell in<br />

Zeiten von Fachkräftemangel erweist sich<br />

eine smarte Bedienerführung mittels vorausschauendem<br />

Arbeiten und zielgerichteten<br />

Informationen als Wettbewerbsvorteils.<br />

Im Rahmen des Vortrags wurden<br />

smarte Bedienerkonzepte, ob mit Smart<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Steffen Schmid<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Steffen Schmid<br />

Die Tabletop-Ausstellung der Partner...<br />

12 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


Während der Pausen gab es ausreichend Möglichkeit zum Networking<br />

Watch oder Smart Device, vorgestellt, damit<br />

die richtige und dafür qualifizierte<br />

Person zur richtigen Maschine an die<br />

richtige Linie geschickt werden kann. Dies<br />

sorgt für höhere Effizienz ohne Arbeitsverdichtung,<br />

mehr Effektivität und letztendlich<br />

höherer Zufriedenheit im Team.<br />

Neben mehr Flexibilität lässt der höhere<br />

Automatisierungsgrad keine Zweifel an<br />

den Vorteilen eines flexiblen und hochautomatisiertem<br />

Laser-Nutzentrennen, wie<br />

von Patrick Stockbrügger der LPKF Laser<br />

& Electronics AG zu hören war. Der<br />

Nutzen für eine wettbewerbsfähige Elektronikfertigung<br />

findet sich u. a. neben der<br />

Entlastung des Personals und somit Vorbeugung<br />

des zunehmenden Fachkräftemangels,<br />

in der Reduzierung von unproduktiven<br />

Warte- sowie Stillstandszeiten,<br />

schnelleren Umrüstprozessen oder auch<br />

in der Einsparung weiterer Systeme, ob<br />

fürs Bohren oder Markieren.<br />

Harald Eppinger von der Koh Young<br />

Europe GmbH beschäftige sich mit der<br />

Elektronikfertigung als ein Bereich, der<br />

sich unaufhörlich weiterentwickelt und<br />

neue Dimensionen erreicht. Es gilt, Zukunftsmärkte<br />

rechtzeitig zu erkennen, zu<br />

sichern und die Gelegenheit zu ergreifen,<br />

um weiterhin als Europa und als deutscher<br />

Hersteller, im internationalen Wettbewerb<br />

bestehen zu können. „Back to the<br />

Roots“ und ein Neustart ermöglicht Wettbewerbsfähigkeit,<br />

schafft Arbeitsplätze,<br />

sorgt für Qualität und Nachhaltigkeit. So<br />

weitermachen wie bisher stellt keine Lösung<br />

da, doch all dies als Chance begriffen,<br />

mit einer guten Balance zwischen<br />

global und local, könnte eine vernünftige<br />

Zukunft darstellen.<br />

Schneller, höher und weiter, die Welt ist<br />

im ständigen Wandel in einem kapitalisierten<br />

Umfeld. Doch sind wir in Deutschland<br />

weiterhin diesen Herausforderungen<br />

gewachsen? Seica bot einen Gemeinschaftsvortrag<br />

durch Thomas Hirschfeld<br />

und Henrick Brügging zum Thema Flying-Probe-Technologie<br />

und Innovationen<br />

in der Elektronikfertigung. Nicht nur Prozesse,<br />

sondern auch Fertigungsmethoden<br />

und Digitalisierung müssen vorangetrieben<br />

werden. Demonstriert durch smartes<br />

Datenhandling, moderner Programmierung<br />

über clevere Interfaces sowie automatisches<br />

Debugging in der Flying-Probe-Technologie.<br />

Wolfgang Heinecke von Mycronic AB<br />

stellte seinen Zuhörern das Projekt AOI in<br />

Kombination mit KI mit iNEMI (International<br />

Electronics Manufacturing Initiative)<br />

vor und welche Möglichkeiten sich<br />

daraus ergeben. Hier übernimmt KI quasi<br />

eine Filterfunktion beim AOI ein, damit<br />

weniger Fehler zum Operator gemeldet<br />

werden. Dennoch gilt auch hier, dass KI<br />

nur so gut sein kann, wie die Daten mit<br />

denen die Technologie gefüttert wird und<br />

es sollten die richtigen Fragen bei der<br />

Klassifizierung der Bauteile gestellt werden,<br />

um eine eindeutige Identifizierung<br />

ob wirklich Fehler oder doch False Call, zu<br />

erhalten. (Doris Jetter)<br />

https://epp.industrie.de/innovationsforumdeutschland-2023/<br />

SMD-Schablonen<br />

für schnellen<br />

Standard<br />

PRÄZISION,<br />

DIE FUNKTIONIERT<br />

für maximale<br />

Leistung<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Steffen Schmid<br />

für kleinste<br />

Bauteile<br />

info@photocad.de<br />

www.photocad.de<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 13


» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

Das Veranstalter-Team MTM Ruhrzinn GmbH | kolb Cleaning Technology GmbH | Stannol GmbH & Co. KG mit Partner ZVEI e.V.<br />

Das Technologieforum für Nachhaltigkeit in der Elektronikfertigung<br />

Die ersten Schritte zur<br />

Klimaneutralität sind getan<br />

Die Digitalisierung ist zwar für viele ein Segen, die Schattenseite zeigt sich jedoch<br />

im Verbrauch an Energie und den produzierten Elektroartikel. Denn immer<br />

mehr Geräte werden benötigt bei immer kürzerer Lebensdauer. Das erste Green<br />

Electronics Technologieforum, organisiert von kolb, Stannol, MTM Ruhrzinn<br />

sowie dem ZVEI in der Zeche Zollverein Essen zeigte deutlich, dass hier noch<br />

einiger Nachholbedarf besteht.<br />

Der Ansatz der Kreislaufwirtschaft, da<br />

ganzheitlich und nachhaltig durch<br />

Elektromüll als Ressource, gewinnt in diesem<br />

Zusammenhang weiter an Bedeutung.<br />

Durch Wiederverwertung, langlebigeren<br />

Entwicklungen von Elektrogeräten,<br />

Reparaturen und Recycling soll der Ressourceneinsatz<br />

besser gesteuert werden,<br />

um weniger Abfall bei reduzierten Emissionen<br />

sowie Energieverschwendung zu<br />

erhalten.<br />

Keynotes zur<br />

Nachhaltigkeit<br />

Mit der Keynote von Prof. Dr. Michael<br />

Braungart zum Thema „Cradle to Cradle<br />

als Innovationschance“ wurden die Zuhörer<br />

in die Thematik des Technologiefo-<br />

rums eingeführt. Er plädiert für eine Entwicklung<br />

von Produkten sowie Produktionsprozessen<br />

in einer Weise, dass Verschwendung<br />

nicht mehr als Problem gilt.<br />

So sollen die entwickelten Produkte in<br />

Stoffkreisläufen funktionieren mit ausschließlich<br />

nützlichen Rohstoffen jedoch<br />

ohne unnützen Abfall. Bereits sind etliche<br />

Produkte weltweit nach diesem Prinzip<br />

14 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

Der durchaus kontroverse Vortrag von Prof. Dr. Michael Braungart zum Thema „Cradle to Cradle<br />

als Innovationschance“ gab den Startschuss<br />

entwickelt worden, ein Prinzip nach dem<br />

Cradle to Cradle-Design-Konzept, welches<br />

der Keynoter gemeinsam mit dem<br />

US-amerikanischen Architekten William<br />

McDonough entwickelt hatte.<br />

Das Cradle to Cradle-Design-Konzept<br />

definiert ein System zur Herstellung von<br />

Produkten und industriellen Prozessen,<br />

das es ermöglicht, Materialien als Nährstoffe<br />

in geschlossenen Kreisläufen zu<br />

halten. So können für biologische Kreisläufe<br />

optimierte Materialien von Produkten<br />

bedenkenlos in die Umwelt gelangen,<br />

während die für geschlossene technische<br />

Kreisläufe konzipierten Materialien nicht<br />

in biologische Kreisläufe geraten sollen.<br />

Die herkömmlichen Strategien der ökoeffizienten<br />

Ansätze sind bemüht, unbeabsichtigte<br />

negative Konsequenzen von Produktions-<br />

und Konsumprozessen unter<br />

quantitativen Aspekten zu reduzieren und<br />

zu minimieren. Dagegen stellte der Redner<br />

den öko-effektiven Ansatz vor, der die<br />

Möglichkeiten der Industrie so verbessern<br />

soll, dass natur- und umweltunterstützende<br />

Produkte und Prozesse umsetzbar<br />

sind. Die Herausforderung hierbei liegt in<br />

der Gestaltung des ökologischen Fußabdrucks<br />

als nie versiegende, unterstützende<br />

Quelle für natürliche Systeme.<br />

Die zweite Keynote „Warum nicht die<br />

Welt retten? / Klimaneutralität als unternehmerische<br />

Verantwortung“ durch Lisa<br />

Reethen von Bosch Climate Solutions läutete<br />

am Morgen das Ganztages-Programm<br />

ein. Durch richtige Kombination<br />

von Energieeffizienz, regenerative Eigenerzeugung,<br />

Grünstrom und Kompensation<br />

sollen Unternehmen in eine nachhaltige<br />

und kaufmännisch darstellbare Klimaneutralität<br />

geführt werden. Nicht vergessen<br />

werden sollte der Blick auf die Scope 1, 2,<br />

3 Emissionen, welche sich auf unterschiedliche<br />

Treibhausgasemissionen im<br />

Carbon Footprint, die durch die Aktivitäten<br />

von Unternehmen direkt und in der<br />

Wertschöpfungskette entstehen, beziehen.<br />

Scope 1 umfasst alle direkten Treibhausgas-Emissionen,<br />

wie direkt in Unternehmensimmobilien<br />

verbrauchte Primärenergieträger.<br />

Scope 2 umfasst die indirekten<br />

Treibhausgas-Emissionen, die aus<br />

der Erzeugung der beschafften Energie resultieren.<br />

Scope 3 beinhaltet sonstige indirekte<br />

Treibhausgas-Emissionen, die<br />

schwerpunktmäßig mit der Unternehmenstätigkeiten<br />

verbunden sind. Die Scope<br />

3 Emissionen werden in 15 Kategorien<br />

aufgeteilt und jeweils in einen vor- und<br />

nachgelagerten Bereich eingeordnet. Dies<br />

gewährleistet eine übersichtliche und<br />

einheitliche Darstellung. Klar herauszuhören<br />

war, dass der Druck auf die Industrie,<br />

ihren CO2-Ausstoß zu senken, einerseits<br />

wächst, doch je länger Unternehmen mit<br />

Handlungen warten, desto weniger Zeit<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 15


» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />

V.l.n.r.: Dr. Gerhard Aust, Quentin Zapf, Andreas Nolte, Lisa Reethen, Stephanie Kopp,<br />

Michael Künsebeck, Manfred Amberger sowie Moderatorin Sabrina Nickel<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

Die zweite Keynote „Warum nicht die Welt retten? /<br />

Klimaneutralität als unternehmerische Verantwortung“<br />

mit Lisa Reehten<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

bleibt für die Emissionsreduktion und desto<br />

mehr Kosten entstehen. Das Ziel der<br />

CO2-Senkungen ist klar definiert: bis 2050<br />

will und soll die EU klimaneutral werden.<br />

Wo steht die<br />

Elektronikbranche<br />

Auch die folgenden Beiträge fokussierten<br />

auf das Ziel der Nachhaltigkeit. Pascal<br />

Biesenbach von der Viadukt GmbH widmete<br />

sich der Herausforderung Gebäudebestand<br />

und zeigte Lösungen auf, wie<br />

man die Energiewende smart und effizient<br />

organisieren, und dennoch einen<br />

wirtschaftlichen Mehrwert schaffen kann.<br />

Die folgende Sprecherin Stephanie Kopp,<br />

im Rat für Nachhaltige Entwicklung, gab<br />

Antworten auf die Frage, was da auf uns<br />

zukommt. Hierbei ging es um den Deutschen<br />

Nachhaltigkeitskodex im Kontext<br />

aktueller Berichtspflichten. Mit der neuen<br />

Richtlinie für die nicht-finanzielle Berichterstattung,<br />

die Corporate Social Reporting<br />

Directive (CSRD), wird die bestehende<br />

Berichtspflicht ab 2025 ausgeweitet.<br />

Für die Umsetzung werden europaweit<br />

einheitliche Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung,<br />

die European<br />

Sustainability Reporting Standards (ESRS)<br />

entwickelt. Manfred Amberger von der<br />

Das erste Green Electronics Technologieforum hat<br />

gezeigt: Es gibt noch viel zu tun, bis die Elektronikfertigung<br />

nachhaltig wird<br />

Zollner Elektronik AG beschäftigte sich<br />

mit seinem Vortrag EMS Life(re)cycle Management<br />

sowie der Nachhaltigkeit als<br />

Chance für die EMS Industrie. So sollte<br />

bereits bei der Produktentwicklung an die<br />

Recyclefähigkeit gedacht werden, um<br />

möglichst viel Materialien nach End of Life<br />

erneut einer Wiederverwendung zuführen<br />

zu können. Über die Multimetallgewinnung<br />

durch Leiterplattenrecycling<br />

erhielten die Zuhörer von Andreas Nolte<br />

der Arubis AG einen tieferen Einblick.<br />

Denn Hightech-Produkte benötigen auch<br />

Hightech-Recycling. Michael Künsebeck<br />

von in4ma zeigte den aktuellen Stand der<br />

Nachhaltigkeit in der EMS-Landschaft<br />

auf. Der Redner warnt vor Greenwashing,<br />

die Elektronikindustrie muss umdenken!<br />

Dr. Gerard Aust und Quentin Zapf von<br />

Prettl Electronics GmbH machten den Abschluss<br />

mit der Herausforderung und Implementierung<br />

von Nachhaltigkeitsstrategien<br />

in der eigenen Elektronikfertigung.<br />

Mittels ganzheitlicher Einbindung des<br />

Energiemanagements in die organisatorischen<br />

Strukturen, Sensibilisierung der<br />

Mitarbeitenden mit Schaffung von Anreizen<br />

für das Personal inklusive Blick auf<br />

die SMD Produktionslinien lassen sich viel<br />

Einsparpotenzial realisieren.<br />

Doch nach wie vor ist klar, der Weg ist<br />

noch ein langer und es gibt viel zu tun!<br />

(Doris Jetter)<br />

www.green-electronics.net<br />

16 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


Digitalisierung für’s Tomorrowland der Elektronik<br />

Technologieforum mit Expertise,<br />

Trends und Lösungen<br />

Der Weg in die Digitalisierung ist nicht einfach ein Reset, sondern ein Prozess,<br />

der Step-by-Step vollzogen werden sollte. Eine große Herausforderung für<br />

Unternehmen in einer Zeit, geprägt durch Klimaschutz, Nachhaltigkeitsziele,<br />

Preiskampf, Fachkräftemangel oder dem Ukraine-Krieg. Keiner kann sagen,<br />

was an weiteren Herausforderungen auf ihn zukommt, doch mittels Networking<br />

und Wissensaustausch ist Synergiennutzung sinnvoll und realisierbar.<br />

Das vierte Technologieforum Elektronikfertigung mit Hausmesse von der<br />

Ersa GmbH in Wertheim war eine dieser Möglichkeiten.<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

Rainer Krauss informierte<br />

zur Einführung<br />

über die News bei Ersa<br />

Der Technologieevent brachte Entscheider und<br />

Experten zusammen, um den Fokus digitale<br />

Services genaustens zu beleuchten. Gemeinsam mit<br />

20 Partnern wurde eine Plattform für den Austausch<br />

von Wissen, Erfahrungen und Ideen innerhalb der<br />

Elektronikfertigung präsentiert. Durch ein interessantes<br />

Vortragsprogramm führte Moderator Dr. Vinzenz<br />

Krause, Gründer sowie Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Academy for Exponential Change in<br />

München und Experte für die Implementierung disruptiver<br />

Geschäftsmodelle.<br />

Zur Einstimmung in das Fokusthema am Vorabend<br />

des Technologieforums innerhalb des exklusiven Insight<br />

Beyond-Events ging Dr. Sebastian Smerat, Head<br />

of Customer Innovation Tribe von der thyssenkrupp<br />

Materials Services mit seiner Keynote „Unternehmenserfolg<br />

durch Digitale Service-Innovationen“ der<br />

Frage nach, inwieweit sowie auf welchem Weg dies<br />

umsetzbar ist. So hat es sich das Unternehmen zum<br />

Ziel gesetzt, Innovationen strategisch dafür einzusetzen,<br />

Lieferketten zu digitalisieren, transparent zu<br />

machen und so die Wertschöpfung neu zu gestalten.<br />

Hierfür wurde der klassische Materialhandel durch<br />

digitale Services komplettiert. Zum Vorteil des Kunden:<br />

Denn durch die während des Materialstroms<br />

entstehenden Daten sowie transparenten Informationen<br />

sind sie in der Lage, bessere Entscheidungen<br />

zu treffen und damit wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

Der Impulsvortrag vermittelte Kenntnisse über die<br />

Lösungen und Ziele eines großen Werkstoffhändlers.<br />

Bis 2030 möchte das Unternehmen klimaneutral sein<br />

und dennoch durch ständige Digitalisierung, Standardisierung<br />

sowie Automatisierung seiner Versorgungsprozesse<br />

für die Materialien im Sinne eines<br />

smarten Werkstoffhandels sicher und nachhaltig gestalten.<br />

Hierfür entwickelt das Unternehmen fortwährend<br />

neue Dienstleistungen für das Service-Geschäft,<br />

vom Anbieter einzelner Supply-Chain-Module<br />

bis zum Manager der kompletten Lieferkette. Mittels<br />

eines umgesetzten Beispiels zeigte der Keynote-<br />

Speaker auf, dass ein digitaler Ansatz auch weltweit<br />

realisierbar ist. Doch sollte dem jeweiligen Partner<br />

der ökonomische Nutzen dargestellt werden, um sicher<br />

zu gehen, dass sämtliche Beteiligten involviert<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 17


» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

Die Ausstellung mit den 20 Partner gab Gelegenheit zum Networking<br />

Hands-On an Maschinen und Systemen im Customer Care Center<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

Systerme und Prozesse direkt zum Anfassen<br />

sind und mitspielen. Letztendlich ist die Digitalisierung<br />

ein wichtiges Tool, um mit smarten Ideen ressourcenschonende<br />

sowie effiziente Materiallieferketten<br />

zu ermöglichen.<br />

Mit seiner temperamentvollen Begrüßung sowie<br />

einführenden Worte verstand es Rainer Krauss einmal<br />

mehr, sein Auditorium zum Start des Ersa Technologieforums<br />

Elektronikfertigung 2023 zu begeistern.<br />

Zu hören war, dass auch das Unternehmen es<br />

sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2029 innerhalb der Produktion<br />

und Zulieferketten mit allen Werken inklusive<br />

Schiller, klimaneutral zu werden bzw. zu sein.<br />

Digitalisierung als<br />

ausschlaggebendes Tool<br />

Den ersten Vortrag über den Service der Zukunft<br />

mit Kurtz Ersa Connect hielt ein im Unternehmen<br />

neues Gesicht, der Leiter Service Andreas Westhäußer.<br />

Dabei ist Service mehr als Wartung und Reparatur.<br />

Er zeigte auf, wie mit der zentralen Plattform für<br />

alle digitalisierten Lösungen, Ersa Connect, Serviceprozesse<br />

beschleunigt und optimiert werden können.<br />

Lutz Wilke von der LPKF Laser & Electronics SE referierte<br />

über ein nicht nur schnelles sondern auch<br />

hochgenaues Lasern von Inhouse-Leiterplatten-Prototypen.<br />

Hierbei war zu erfahren, wie der Herstellprozess<br />

einer doppelseitigen Leiterplatte mit galvanischer<br />

Durchkontaktierung im Verbund verschiedener<br />

Systeme funktioniert. Jürgen Friedrich vom Veranstalter<br />

selbst brachte seinen Zuhörern die Löttechnik<br />

für Hochzuverlässigkeitselektronik näher, indem<br />

er die Design-Herausforderungen für hochzuverlässige<br />

Baugruppen und Anwendungen, ein optimiertes<br />

Leiterplattenlayout unter thermodynamischen<br />

Aspekten sowie flexible Anlagenkonzepte besprach,<br />

welche unter Berücksichtigung von Durchsatz<br />

und Variantenvielfalt eine individuelle Anpassung<br />

der Prozessparameter an die einzelnen Lötstellen<br />

umsetzen. Den Abschluss der Vortragsreihe am<br />

ersten Tag machten Sebastian Bechmann von der<br />

Christian Koenen GmbH mit Axel Lindloff, Koh<br />

Young Europe GmbH, unter der Head: Von der Leiterplatte<br />

zum Silizium-Chip – Wie man Druck- und<br />

3D-Messtechnik für das Semiconductor Packaging<br />

nutzbar macht. Die Gemeinschaftspräsentation gab<br />

Einblick, wie man die bewährten Druck- und<br />

3D-Messtechniken auf die neuen Anforderungen anpassen<br />

kann.<br />

Am zweiten Tag Technologieforum eröffnete Erwin<br />

Beck von ASMPT GmbH & Co.KG mit seinem Bericht<br />

zur Automation: Auf dem Weg zur Integrated Smart<br />

Electronics Factory. Er startete mit der Standortbestimmung<br />

Automatisierung in dem Jahr nach der<br />

Pandemie, identifizierte Erfolgsfaktoren für eine<br />

18 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


smarte Elektronikproduktion und zeigte auf, wohin<br />

die Reise mit ASMPT Open Automation führen könnte.<br />

The Missing Link – Endlich Traceability im Handlöten<br />

thematisierte Adrian Münkel vom Veranstalter.<br />

Neben den kritischen Einflussparameter sowie den<br />

Vorteilen der Rückverfolgbarkeit ging es um die Realisierung<br />

mit der I-Con Trace. Stefan Huttelmaier von<br />

der schwäbischen Kurtz Ersa-Tochter Schiller Automation<br />

GmbH & Co. KG nahm sich Best-Practice-Anwendungen<br />

hinsichtlich Einpresstechnik in der Elektronikfertigung<br />

vor, Thomas Winkel (Viscom AG) referierte<br />

über „100 % taktzeitkonforme 3D-AXI-Prüfung<br />

in der Produktionslinie“ mittels automatischer<br />

Röntgenprüfung. Den letzten Vortrag hielt Odin<br />

Holmes von der Auto-Intern GmbH mit „Die Welt ist<br />

nicht Digital genug! Elektronikentwicklung in Zeiten<br />

von Chipmangel“. Besprochen wurde unter anderem<br />

Rapid Prototyping in der Hardwareentwicklung, Resilienz<br />

gegen Chipmangel und Open-Source-Ansätze.<br />

Neben dem Vortragsprogramm gab es beim Technologieforum<br />

auch intensiven Austausch im Customer<br />

Care Center (CCC) – oft direkt an den ausgestellten<br />

Systemen des Veranstalters sowie und an den<br />

Ständen der teilnehmenden Partner. (Doris Jetter)<br />

www.ersa.de<br />

Für alle Bereiche der<br />

Elektronikfertigung<br />

gab es spannende Impulse<br />

und umfassendes<br />

Know-how<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

Mit Abstand<br />

die beste 3D AOI Lösung<br />

‹ 3D-Messfähigkeit auf dem<br />

höchsten Stand der Technik<br />

‹ Erweiterte Messfähigkeit<br />

durch 3D-Seitenkameras<br />

‹ Programmierung und<br />

Optimierung auf Basis<br />

künstlicher Intelligenz<br />

Koh Young Europe GmbH<br />

Industriegebiet Süd E4<br />

63755 Alzenau<br />

Tel. 06188 9935663<br />

E-Mail: europe@kohyoung.com<br />

www.kohyoung.com <strong>EPP</strong> » 09 | 2023 19


» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />

Claudia und Michael Hannusch blicken optimistisch in die Zukunft: Gemeinsam mit Kunden und Partnern sollen die Herausforderungen der sich stetig<br />

weiterentwickelnden Technologielandschaft gemeistert werden<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

In 35 Jahre gemeinsam zum Ziel<br />

Erfolgreicher Meilenstein und<br />

Ausblick in die Zukunft<br />

Hannusch Industrieelektronik mit Sitz in Laichingen hat sich seit seinen<br />

Anfängen kontinuierlich weiterentwickelt. Angefangen mit der Herstellung von<br />

Baugruppen für Schreibtelefone, Steuerungselementen für Zahnarztstühle<br />

und Elektronik für Blitzlampen hat sich das Unternehmen fortwährend den<br />

Bedürfnissen seiner Kunden angepasst. Mit einer Erweiterung des Produktionsportfolios<br />

um den Schaltschrank- und Anlagenbau ging es nochmals einen<br />

Schritt näher in Richtung Kundenanforderungen.<br />

Mit einem Technologietag sowie Festabend hat<br />

das Unternehmen auf der Schwäbischen Alb<br />

sein 35-jähriges Bestehen gefeiert. Von der Konstruktion<br />

über die Fertigung nach individuellen Vorgaben<br />

bis hin zur Inbetriebnahme, Wartung und Reparatur<br />

steht das Unternehmen seinen Kunden zur<br />

Seite, um beste Qualität auszuliefern. Als anerkannter<br />

EMS-Dienstleister gilt Hannusch Industrieelektronik<br />

heute als verlässlicher Partner in der kompletten<br />

Wertschöpfungskette. Das Jubiläum stellt einen<br />

Meilenstein dar und zeigt, welch Potenzial bisher<br />

aufgebracht wurde und auch künftig dahintersteckt.<br />

Zur Begrüßung gab Michael Hannusch, der nun<br />

seit drei Jahren als CEO das Zepter in der Hand hat,<br />

einen Überblick zu den Geschehnissen innerhalb der<br />

Fertigung. Am 24.07.1988 gegründet, hat der Elek-<br />

20 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


» Unser 35-jähriges Jubiläum<br />

war eine Zeit der Freude,<br />

des Rückblicks auf unsere<br />

Erfolge und der Vorfreude auf<br />

die kommenden Jahre «<br />

Michael Hannusch<br />

Als Moderator führte Hans Bell durch die Vorträge entlag einer Baugruppenfertigung<br />

tronikfertiger zum Zeitpunkt des Events 67 Mitarbeiter<br />

auf 4.000 m 2 Fläche. Die Auftragslage ist gut, so<br />

dass eine Aufstockung durch weitere Stockwerke mit<br />

jeweils 900 m 2 in Planung ist. Die Erweiterung um<br />

den Anlagen- und Schaltschrankbau erwies sich als<br />

weitsichtig und erzeugte bereits im ersten Halbjahr<br />

2023 und im Vergleich zum letzten Jahr eine Steigerung<br />

von 15 %. Waren es im letzten Jahr noch 650<br />

unterschiedliche Baugruppen, sind es in 2023 bereits<br />

852 unterschiedliche Baugruppen, wobei es viele Revisionen<br />

gibt. Der Geschäftsführer stellte weitere<br />

Ausbaupläne vor: So stehen Veränderungen beim<br />

Maschinenpark an, eine neue Bestückungslinie, Lagertechnik,<br />

Kabelkonfektionierung sowie Aufrüstung<br />

der Maschinen wurden in diesem Zusammenhang<br />

angesprochen. Das Ziel liegt darin, ein umfassendes<br />

Leistungsspektrum anzubieten, bei dem Kunden einen<br />

Ansprechpartner für den kompletten Fertigungsprozess<br />

erhalten.<br />

Bestärkt durch das positive Feedback auf die erweiterten<br />

Dienstleistungen wird der Fertiger seine Kapazitäten<br />

weiter ausbauen, um seine Kunden mit erstklassigen<br />

Lösungen zu unterstützen. Der Weg ist kein<br />

leichter, mangelt es nach wie vor an den erforderlichen<br />

Fachkräften, um die Produktionskapazitäten zu<br />

erhöhen und den steigenden Bedarf zu decken.<br />

Unter Moderation von Dr. Hans Bell wurden die<br />

einzelnen Prozesse und Materialien einer Baugruppenfertigung<br />

in den Vorträgen beleuchtet. Angefangen<br />

mit der Suche nach den Kostentreibern in der<br />

Leiterplatte, den Herausforderungen im Schablonendruck<br />

sowie Drucken in neuen „Spheren“ ging es zum<br />

Thema Bestückung über. Wie lassen sich hier gewinnbringende<br />

Optimierungen bei gleichzeitiger<br />

Steigerung von Quantität und Qualität in der Fertigung<br />

erzielen? Ebenso wurde SMD-Löten inklusive<br />

Coating anhand modularer Maschinenkonzepten mit<br />

verlässlichen Prozessen demonstriert. Zum Thema<br />

Qualität wurde einmal mittels AOI-Inspektion der<br />

Frage nachgegangen, was die Branche zur Spezialisierung<br />

in der Elektronikfertigung treibt und ob dies<br />

nun ein Fluch oder Segen ist. Weitere Vorträge besprachen<br />

die qualitätsgesicherte Elektronikfertigung<br />

durch fortschrittliche Fehleranalyse oder die Einflüsse<br />

von Verwindungen und Wölbungen während des<br />

Lötprozesses auf die Lötstellenqualität. Nach weiteren<br />

Informationen über Traceabilitylösungen oder<br />

Design for….Selektivlöten ging es zum Networking<br />

während des Abendevents über. (Doris Jetter)<br />

www.hannusch.de<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

Problemlöser gefunden!<br />

Innovative Produkte für Hochtemperatur-<br />

Anwendungen in Produktion und Entwicklung<br />

1K- und 2K-Klebstoffe für sichere Verbindungen bis 1.760° C<br />

Beschichtungen und Coatings für Temperaturen bis 1.800° C<br />

Isoliermittel und Dichtungsmassen für Temperaturen bis 1.260° C<br />

Reparaturkitte und Vergussmassen für Temperaturen bis 1.090° C<br />

Messindikatoren zum Visualisieren von Temperaturen von -17°C bis 1.270° C<br />

Individuelle Beratung. Hohe Verfügbarkeit.<br />

Kurzfristige Lieferung auch kleiner Mengen.<br />

Hochtemperaturtechnik | Kältetechnik | Dichtungstechnik | Klebetechnik | Messtechnik | Beschichtungstechnik<br />

Zertifiziert nach<br />

DIN EN ISO 9001:2015<br />

<strong>EPP</strong> » www.kager.de<br />

09 | 2023 21


TITEL » Qualitätssicherung<br />

Bild: Tina Dietrich<br />

THT-Qualität effizient sichern<br />

Optimaler Einsatz<br />

von AOI und AXI<br />

22 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


Betrachtet man eine Baugruppe mit THT-Leistungselektronik,<br />

so lassen sich ihre Qualitätskriterien<br />

in drei Kategorien einteilen: die Bauteile auf<br />

der Oberseite, die Pins mit Lötstellen auf der Unterseite<br />

und der Lotdurchstieg durch die Leiterplatte.<br />

Diese zu prüfenden Merkmale prägen sich an verschiedenen<br />

Arbeitsschritten des Fertigungsprozesses<br />

aus und für ihre sichere Erkennung ist dabei der Einsatz<br />

unterschiedlicher Inspektionstechnologien gefordert.<br />

Das Resultat ist die Integration von verschiedenartig<br />

konzipierten Prüfsystemen, welche auf den<br />

jeweiligen Fertigungsschritt sowie die dabei zu erkennenden<br />

Fehlerarten zugeschnitten sein müssen.<br />

Kombination von Montage<br />

und Inspektion<br />

Typischerweise beginnt der Herstellungsprozess<br />

von THT-Leistungselektronik an Bestückarbeitsplätzen,<br />

an denen die THT-Bauteile manuell auf der Leiterplatte<br />

montiert werden. Eine automatische Inspektion<br />

bereits in diesem Prozessschritt bietet<br />

höchste Effizienz durch eine kurze Qualitätsregelschleife,<br />

da erkannte Fehler, z. B. ein verpolter Elektrolytkondensator,<br />

ohne Zuhilfenahme eines Lötkolbens<br />

sofort durch Umstecken korrigiert werden können.<br />

Für diese Inspektionsaufgabe stehen Kameramodule<br />

zur Verfügung, deren Montage direkt über<br />

dem Bestückarbeitsplatz erfolgen kann und welche<br />

nahezu unmerklich für den Werker die Inspektion<br />

vornehmen. Ein weiterer Vorteil der Qualitätskontrolle<br />

in diesem Fertigungsschritt besteht darin, dass bei<br />

verwendeten Niederhaltern für die Baugruppe an<br />

diesem Arbeitsplatz noch eine freie Sicht auf die<br />

Bauelemente besteht, wogegen in den nachfolgenden<br />

Schritten die Prüfobjekte verdeckt sein können.<br />

Typische Prüfaufgaben für die Bauteilinspektion in<br />

diesem Fertigungsschritt sind: Vorhandensein, Polarität,<br />

Beschriftung (OCR), Farbe sowie das Lesen der<br />

Seriennummer der einzelnen Baugruppe.<br />

Leistungselektronik nimmt im Zuge<br />

von Green Energy und Elektromobilität<br />

einen immer bedeutenderen<br />

Stellenwert ein und kommt dabei<br />

vielfach in Form konventioneller<br />

THT-Technologie zum Einsatz. Im<br />

folgenden Artikel werden Inspektionstechnologien<br />

zur Qualitätssicherung<br />

dargestellt sowie deren<br />

effiziente Platzierung im Fertigungsprozess<br />

erläutert.<br />

3D für hohe Lötqualität<br />

Nachdem die fehlerfreie Baugruppe diesen kombinierten<br />

Bestück- und Inspektionsarbeitsplatz verlassen<br />

hat, kann sie dem Lötprozess zugeführt werden.<br />

Um Fehler in diesem Fertigungsschritt zu erkennen,<br />

kommen typischerweise AOI-Systeme zum Einsatz,<br />

welche die THT-Lötstellen auf der Unterseite der<br />

Baugruppe inspizieren. Die dabei zu erkennenden Fehler<br />

können nicht gelötete Pins, nicht vollständig umflossene<br />

Pins, zu kurze oder auch fehlende Pins sein.<br />

Aus diesen Gegebenheiten heraus lassen sich zwei<br />

Hauptanforderungen an das AOI-System erkennen:<br />

Zum einen muss es die Baugruppe von unten inspizieren,<br />

da das Wenden einen enormen Zusatzauf-<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 23


TITEL » Qualitätssicherung<br />

Bild: Göpel<br />

THT-Lötstellenfehler (1.=Leiterplatte, 2.=Pin, 3.=Lötzinn)<br />

wand bedeuten würde, und zum anderen ist ein<br />

3D-System notwendig, um auch Messungen von Lotvolumen<br />

sowie Pinlänge durchführen zu können.<br />

AOI-System im THT-Prozess<br />

In Abhängigkeit vom Prozessablauf, der Produktvielfalt<br />

und dem geplanten Budget lässt sich die eingangs<br />

erwähnte Bauteilinspektion<br />

natürlich auch<br />

unabhängig vom Bestückarbeitsplatz<br />

direkt<br />

in die Fertigungslinie<br />

integrieren. Dies<br />

kann beispielsweise in<br />

Form eines doppelseitigen<br />

AOI-Systems nach dem Lötofen<br />

erfolgen. Mögliche Nachteile<br />

sind jedoch an dieser Stelle die<br />

aufwändigere Reparatur von<br />

Bauteilfehlern sowie die mögliche<br />

Verdeckung von Teilen<br />

der Baugruppe durch Niederhalter.<br />

Eine besonders hohe Effizienz für den Einsatz von<br />

AOI-Systemen im THT-Prozess lässt sich in Fertigungslinien<br />

erzielen, welche einen Rücktransport der<br />

Werkstückträger (inkl. Baugruppe) aufweisen. Neben<br />

dem dadurch optimierten Transportablauf der Produkte<br />

bieten sich auch zusätzliche Möglichkeiten für<br />

die Integration der optischen Prüftechnik. So lassen<br />

sich z. B. platzsparend in einem Gehäuse zwei AOI-<br />

Module vor dem Lötofen in der Fertigungslinie integrieren.<br />

Erkannte Bauteil-Fehler können somit noch<br />

vor dem Löten „kalt“ repariert werden. Die Lötstelleninspektion<br />

erfolgt in diesem Fall im gleichen<br />

Grundsystem zeitlich versetzt im unteren Rücktransport<br />

der Baugruppe.<br />

Diese dargestellten Integrationsmöglichkeiten sind<br />

mit dem AOI-System THT Line 3D möglich, welches<br />

Konfigurationsmöglichkeiten für unterschiedliche AOI-<br />

Module sowohl im oberen als auch im unteren Rücktransport<br />

bietet. Somit können mit dem System zeitgleich<br />

unterschiedliche Inspektionsprogramme abgearbeitet<br />

werden. Je nach Anforderungen stehen dabei orthogonale<br />

Inspektionsmodule mit oder ohne Schrägblickkameras<br />

sowie 3D-Messmodule zur Verfügung.<br />

Zuverlässige<br />

Leistungselektronik<br />

Bild: Göpel<br />

AOI-Modul zur Bauteilinspektion<br />

am Bestückarbeitsplatz<br />

Bei komplexen Baugruppen mit Leistungselektronik<br />

prägen sich die zu prüfenden<br />

Merkmale an verschiedenen Arbeitsschritten<br />

des Fertigungsprozesses<br />

aus, was für ihre sichere Erkennung<br />

den Einsatz unterschiedlicher Inspektionstechnologien<br />

erfordert.<br />

24 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


Bauteil- und Lötstelleninspektion nach dem Löten<br />

Bild: Göpel<br />

Bild: Göpel<br />

Bauteil- und Lötstelleninspektion in unterschiedlichen Transportebenen<br />

Ein nicht zu verachtender Effizienzanteil am Gesamtprozess<br />

kommt der Integration von Verifizierund<br />

Reparaturplätzen zu. In herkömmlichen Konzepten<br />

befinden sich diese oft unmittelbar hinter dem<br />

jeweiligen Inspektionssystem. Auch wenn in einem<br />

solchen Fall die Bewertung bzw. weitere Bearbeitung<br />

der Baugruppe ohne Zeitverlust unmittelbar nach<br />

dem AOI-System erfolgt, so weist diese Herangehensweise<br />

jedoch auch einige Nachteile auf: Zum einen<br />

ist für die Verifikation an dieser zentralen Stelle<br />

eine zusätzliche Person notwendig oder es werden<br />

„Springer“ von den jeweiligen Bestückplätzen für<br />

diese Aufgabe festgelegt. Beide Fälle sind mit einem<br />

Ressourcenaufwand verbunden.<br />

Einsparung von Ressourcen<br />

Abhilfe schafft an dieser Stelle eine dezentrale Verifikation<br />

der vom AOI-System erkannten Fehler von<br />

den jeweiligen Bestückplätzen aus. Möglich ist dies<br />

durch die Präsentation der Fehler von der momentan<br />

inspizierten Baugruppe am jeweiligen (u. U. entfernt<br />

gelegenen) Arbeitsplatz. Die Baugruppe bleibt dabei<br />

so lange im AOI-System bzw. auf einem nachfolgenden<br />

Bandmodul liegen, bis die vollständige Klassifi-<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 25


TITEL » Qualitätssicherung<br />

Bild: Göpel<br />

Dezentrale Verifikation von Bauteil- und Lötstellenfehlern<br />

kation aller Fehler „aus der Ferne“ erfolgt ist. Erst danach<br />

wird sie mit dem daraus resultierenden Ergebnis<br />

(Pass oder Fail) an den nächsten Prozessschritt<br />

übergeben. Diese Form der dezentralen Klassifikation<br />

vom Platz des jeweiligen Bearbeiters aus, bringt neben<br />

der Ressourceneinsparung auch einen nicht zu<br />

verachtenden Lerneffekt mit sich, da mit diesem<br />

Konzept jeder Werker seine „eigenen“ Fehler präsentiert<br />

bekommt. Das Kommunikationssystem Pilot<br />

Connect bietet eine solche komfortable Verifikation<br />

über eine Ethernet-Verbindung zu der jeweiligen Position<br />

in der Fertigungslinie. Je nach vorhandenem<br />

Linien-Leitsystem kann dann eine fehlerhafte Baugruppe<br />

auch direkt an den jeweiligen Arbeitsplatz<br />

zur Nacharbeit transportiert werden.<br />

Bei den bisher beschriebenen Fehlertypen handelt<br />

es sich um Merkmale, welche an Bauteilen, Pins oder<br />

der Leiterplatte sichtbar sind. Kritisch wird es jedoch<br />

beim 3. Qualitätskriterium, welches den Lotdurchstieg<br />

von der Unterseite zur Oberseite der Leiterplatte<br />

bewertet. Insbesondere im Automotivebereich oder<br />

bei sicherheitsrelevanten Anwendungen ist diese<br />

Messung oftmals eine wichtige Qualitätsanforderung.<br />

Sichere Qualität durch perfektes<br />

Zusammenspiel<br />

Von Seiten AOI ist hierbei weder mit 2D- noch mit<br />

3D-Technologien eine sichere Vermessung des Zinndurchstiegs<br />

möglich. Abhilfe schafft diesbezüglich<br />

nur der Einsatz von Röntgentechnik. Aber auch bei<br />

diesem Verfahren ist zu unterscheiden, ob eine Messung<br />

mit der gewählten Technologie möglich ist und<br />

welche Einschränkungen es dabei gibt. Ein reines<br />

2D-Röntgensystem schafft es hierbei nicht, die Füllung<br />

des Lötzinns so genau zu ermitteln, dass eine<br />

Angabe entsprechend der Forderungen (z. B. mind.<br />

75 %) sicher getroffen werden kann. X-Ray-Systeme<br />

mit Schrägdurchstrahlung bieten zwar die Möglichkeit,<br />

einen Blick auf den Füllstand der Lötstelle zu<br />

Bild: Göpel<br />

3D AOI-System zur Bauteil-<br />

und Lötstelleninspektion<br />

von THT-Baugruppen<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Eine sichere und effiziente<br />

Qualitätssicherung von THT-<br />

Leistungselektronik stellt<br />

u. a. komplexe Anforderungen<br />

an die Inspektionssysteme<br />

hinsichtlich Technologie<br />

und Flexibilität.<br />

26 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


Bild: Göpel<br />

Fehlerhafter und<br />

korrekter Lotdurchstieg<br />

an einer THT-<br />

Lötstelle (1.=Leiterplatte,<br />

2.=Pin, 3.= -<br />

Lötzinn, 4.=geforderter<br />

Lotdurchstieg)<br />

bekommen; allerdings kann sich dies insbesondere<br />

bei vielpoligen Steckverbindern als schwierig erweisen,<br />

da Überdeckungen mit benachbarten Pins zu erwarten<br />

sind. Zudem ergibt sich durch dieses Verfahren<br />

ein erhöhter Aufwand bei der Prüfprogrammerstellung,<br />

da durch das Bildaufnahmeverfahren eine<br />

perspektivische Verzeichnung erfolgt und somit<br />

CAD-Daten der Baugruppe für die automatisierte<br />

Programmerstellung nicht verwendet werden können.<br />

Optimale Ergebnisse für die Messung des Zinndurchstiegs<br />

lassen sich hingegen mit einem 3D-AXI-<br />

System erzielen. Durch die normierte Ansicht der<br />

Lötstellen im Röntgenbild können einheitliche Prüffunktionen<br />

verwendet werden, wodurch sich der Programmieraufwand<br />

stark reduziert. Die Auswertung<br />

des Zinndurchstiegs in einzelnen Schichten garantiert<br />

zudem eine exakte Messung des Füllstandes sowie<br />

die Erkennung von Lufteinschlüssen.<br />

Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass eine<br />

sichere und effiziente Qualitätssicherung von<br />

THT-Leistungselektronik komplexe Anforderungen an<br />

die Inspektionssysteme hinsichtlich Technologie und<br />

Flexibilität stellt. Dabei kommt neben dieser Prüftechnik<br />

auch der Integration von Verifizier- und Reparaturplätzen<br />

eine bedeutende Rolle zu. Für die<br />

Prozessplanung sollten zudem die Lieferanten für<br />

Handling und Prüftechnik frühzeitig mit hinzugezogen<br />

werden, um gemeinsam das optimale Linienkonzept<br />

zu entwickeln.<br />

www.goepel.com<br />

Bild: Göpel<br />

AXI-System zur Messung des Zinndurchstiegs an THT-Lötstellen<br />

Bild: Göpel<br />

Autor<br />

Jens Kokott ist Produktmanager<br />

Automatische<br />

Optische Inspektion<br />

bei Göpel electronic<br />

GmbH<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 27


BAUGRUPPENFERTIGUNG » Produkt-News<br />

Roboter verändern die Rentabilität der Automatisierung<br />

Geschwindigkeit und Qualität<br />

in der Produktion steigern<br />

Die Automatisierung verändert nach wie vor zahlreiche Branchen und steigert<br />

deren Produktivität, indem sie Produktionsraten und Qualität verbessert.<br />

Im Endeffekt werden mehr gute Einheiten produziert. Viele Unternehmen<br />

schätzen jedoch menschliche Fähigkeiten wie Geschicklichkeit und Sehkraft<br />

für Aufgaben wie z. B. die Inspektion, vor allem, wenn Gegenstände schwierig<br />

zu handhaben sind und Fehler leicht zu sehen oder zu fühlen sind.<br />

Große, unregelmäßig<br />

geformte Gegenstände,<br />

wie z. B. Anzeigegeräte<br />

für Kraftfahrzeuge,<br />

lassen sich nur schwer<br />

greifen und palettieren<br />

Kleine Scara-Roboter, die für leichte Kommissionier-<br />

und Verpackungsaufgaben ausgelegt sind,<br />

können kosteneffizient sowie zusätzlich zu menschlichen<br />

Inspektoren eingesetzt werden, um Produktivität<br />

und Qualität zu steigern. Für optimale Ergebnisse<br />

ist die Abfolge der Prozessschritte anpassbar.<br />

Erhöhter Durchsatz und Qualität<br />

Ein Hersteller von Spritzgussteile für industrielle Anwendungen<br />

benötigte einen schnelleren Qualitätskontrolleprozess.<br />

Als Lösung wurde ein Scara-Roboter der<br />

Serie YK-XE von Yamaha Motor Europe mit dem Bildverarbeitungssystem<br />

RCXiVY2+ und einem elektrischen<br />

Greifer der Serie YRG eingesetzt, der die Mitarbeiter bei<br />

der Prüfung der Formteile unterstützt. Mit Hilfe des Roboters<br />

waren die Inspektoren in der Lage, Gussfehler zu<br />

erkennen, die Ursachen präzise zu ermitteln und Fehler<br />

schnell zu beheben. Zusätzlich zur Qualitätsverbesserung<br />

trug die Einbeziehung des Roboters in den Prozess<br />

zur Steigerung der Produktionsleistung bei.<br />

Das Problem der Qualitätskontrolle ergab sich aus<br />

der Tatsache, dass ein einziger Mitarbeiter für die Inspektion<br />

und Verpackung der Artikel verantwortlich<br />

war, die von einer Spritzgussmaschine mit mehreren<br />

Bild: Yamaha<br />

Formnestern produziert wurden. Ein Entnahmeroboter<br />

übernimmt am Ende eines jeden Spritzgießzyklus alle<br />

Teile aus der Maschine und legt sie auf ein Transportband.<br />

Das Transportband lässt alle Formteile in einen<br />

Behälter fallen, aus dem der Bediener eines nach dem<br />

anderen entnimmt, prüft und palettiert.<br />

Die Serie YK-XE Scara umfasst Roboter für Traglasten<br />

bis zu 10 kg und bietet Armlängen zwischen<br />

400 mm und 710 mm an. Dabei bieten sie wertvolle<br />

Funktionen wie großzügige Verkabelung und pneumatische<br />

Schläuche zur Steuerung der Endeffektoren.<br />

Diese können durch Achsen und Verschlusskappen<br />

hindurchgeführt werden, was den Komfort erhöht<br />

und vor Bruch und Unterbrechung der Verbindungen<br />

schützt. Die Beschleunigung des Roboterarms<br />

wird automatisch an das Gewicht der Nutzlast<br />

angepasst, um maximale Geschwindigkeit zu gewährleisten<br />

und Vibrationen zu vermeiden, was hohe<br />

Genauigkeit ermöglicht. Zu den weiteren Serien der<br />

Scara-Famile zählt die omnidirektionale Serie YK-<br />

TW, die große Palettenformate ermöglicht.<br />

www.yamaha-motor-robotics.eu<br />

Scara-Roboter YK-XE400 mit<br />

montierter Kamera für<br />

RCXiVY2+<br />

Bild: Yamaha<br />

28 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


SPECIAL<br />

» Vollautomatische<br />

Präzisionsreinigung<br />

» HyperSwash<br />

Vollautomatische Sprühreinigungsanlage,<br />

ideal zur Feinstreinigung<br />

von elektronischen Baugruppen,<br />

DCB-Substraten und<br />

Schablonen<br />

» Konfiguration TWINGO<br />

Der Twingo Sprüharm punktet im<br />

Bereich der komplexen Präzisionsreinigung<br />

und gewährleistet<br />

schnelle Prozesszeiten durch<br />

große lineare Heißluftmesser<br />

Bild: factronix<br />

» Konfiguration COMBO<br />

Mit dem COMBO Sprüharm ist die<br />

HyperSwash für einen großen<br />

Durchsatz ausgerüstet, sodass bis<br />

zu drei Reinigungskörbe gelichzeitig<br />

mit der linearen Sprühtechnologie<br />

gereinigt werden können<br />

HyperSwash TWINGO sorgt für hohen Durchsatz bei bester Effizienz auch für sehr große Leiterplatten<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 29


BAUGRUPPENFERTIGUNG » Special<br />

Effiziente und umweltfreundliche Reinigung für elektronische Baugruppen<br />

Vollautomatische Hochleistungs-<br />

Reinigungsanlage<br />

Die rasant fortschreitende Technologieentwicklung führt in der Elektronikindustrie<br />

zu immer komplexeren Baugruppen. Eine effiziente Präzisionsreinigung<br />

ist hierbei unerlässlich, um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten.<br />

Hier setzt das vollautomatische Hochleistungsreinigungssystem „HyperSwash“<br />

des Herstellers PBT Works neue Maßstäbe für die Reinigung von DCB-Substraten<br />

(Direct Copper Bonding), elektronischen Baugruppen und Schablonen.<br />

Bild: factronix<br />

Das effiziente und umweltfreundliche<br />

Reinigungssystem bietet vielen Kunden<br />

in Deutschland eine optimale Lösung<br />

für die täglichen Reinigungsanforderungen.<br />

Die factronix GmbH bringt nun, zusammen<br />

mit Hersteller PBT Works, weitere<br />

Optionen in der HyperSwash auf den Markt.<br />

Zuverlässige Reinigungsqualität: Im<br />

Vordergrund einer jeden Reinigungsanlage<br />

des Herstellers steht das direkte und<br />

homogene Sprühbild. Bei der HyperSwash<br />

wurde der innovative 90°-Chemieauftrag<br />

nochmals optimiert. Dies wird durch die<br />

doppelte Anzahl der<br />

Düsen – im Vergleich<br />

zur PBT SuperSwash – sichergestellt. Die<br />

direkte Sprühtechnologie ermöglicht eine<br />

gezielte Reinigung der Baugruppen, wodurch<br />

eine gleichmäßiger und effizienter<br />

Chemieauftrag gewährleistet wird. Kunden<br />

profitieren von zuverlässiger Reinigungsqualität<br />

sowie niedrigsten Prozesszeiten.<br />

Energieeffiziente Trocknung: Dank<br />

des am Sprüharm befestigten Heißluftmessers<br />

bietet das HyperSwash-System<br />

eine effiziente Trocknung der gereinigten<br />

Baugruppen und Substrate. Im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Batch Anlagen eine<br />

über 50 % schnellere Trocknung. Die Hochleistungstrocknung<br />

sorgt für rasche Weiterverarbeitung<br />

sowie reduziertem<br />

Energieverbrauch.<br />

Kunden profitieren von<br />

niedrigeren Betriebskosten<br />

und umweltfreundlicheren<br />

Produktion.<br />

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit:<br />

Die wechselbaren<br />

Sprüharme Combo<br />

und Twingo bieten Kunden<br />

mit einem großen Produktmix<br />

hohe Flexibilität. In der<br />

Konfiguration Combo ist<br />

die HyperSwash für einen<br />

Das vollautomatische<br />

Hochleistungsreinigungssystem<br />

„HyperSwash“<br />

setzt neue Maßstäbe für<br />

die Reinigung von DCB-<br />

Substraten, elektronischen<br />

Baugruppen und<br />

Schablonen<br />

großen Durchsatz ausgerüstet, sodass bis<br />

zu drei Reinigungskörbe gleichzeitig mit<br />

der linear Sprühtechnologie gereinigt<br />

werden können. Der Twingo Sprüharm<br />

punktet hingegen im Bereich der komplexen<br />

Präzisionsreinigung und gewährleistet<br />

schnelle Prozesszeiten durch die großen<br />

linearen Heißluftmesser.<br />

Selbstverständlich können auch Schablonen<br />

in einem Prozess gereinigt werden,<br />

wodurch kostenintensives Aufteilen der<br />

Reinigungsprozesse und somit weitere Investments<br />

in ein separates Schablonenreinigungssystem<br />

vermieden werden. Zusätzlich<br />

ermöglicht die Variante „Baugruppe<br />

/ Schablone“ eine optimierte Nutzung<br />

der Produktionsfläche.<br />

Schnelle und ergonomische Beladung<br />

durch Wagen: Die Beladung der Anlage<br />

funktioniert bei der HyperSwash mit einem<br />

ergonomischen Wagen. Anwender<br />

sind in der Lage, das Reinigungsgut mühelos<br />

in die Reinigungsanlage zu schieben.<br />

Dies gewährleistet eine schnelle und<br />

effiziente Beladung des Systems. Ein<br />

zweiter Beladewagen kann während des<br />

laufenden Waschprozesses bereits bestückt<br />

werden. Somit wird die Wartezeit<br />

während der Be- und Entladung auf ein<br />

Minimum reduziert. Die ergonomische<br />

Gestaltung des Beladungssystems reduziert<br />

die körperliche Belastung für den<br />

Operator auf ein Minimum.<br />

Automatische Konzentrationsmessung<br />

und Nachdosierung: Die vollautomatischen<br />

Konzentrationsmesssysteme<br />

ermöglichen die Nachdosierung von DI-<br />

Wasser und Reinigungsmedium. Jede An-<br />

30 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


passung der Konzentration wird sofort im<br />

integrierten Traceability-Tool gespeichert.<br />

Dies führt zur deutlichen Erleichterung<br />

des laufenden Prozessmonitorings. Der<br />

Vorteil liegt in einer stabilen und konstanten<br />

Reinigungsqualität sowie verbesserten<br />

Prozesssicherheit.<br />

Bei der passenden Auswahl an Reinigungsmedien<br />

unterstützen die Spezialisten<br />

des factronix Reinigungsteams. Eine<br />

kostenlose detaillierte Prozessevaluierung<br />

ist jederzeit in den Waschcentern in<br />

Deutschland und Tschechien mit einer<br />

großen Auswahl an markführenden Reinigungsmedien<br />

realisierbar.<br />

Innovatives und umweltfreundliches<br />

Wassermanagement: Die PBT HyperSwash<br />

verfügt über ein effizientes und<br />

umweltfreundliches Wassermanagement<br />

mit zwei komplett geschlossenen Spültanks.<br />

Die Anlage bietet mehrere Optionen,<br />

um den täglichen Wasserverbrauch<br />

zu optimieren und Abwasser zu minimieren.<br />

Der Prozess mit komplett geschlossenen<br />

Tankkreisläufen produziert kein Abwasser.<br />

Besonders vorteilhaft für Produktionsstätten,<br />

die strenge Umweltauflagen<br />

einhalten müssen. Behördliche Genehmigungen<br />

zur Einleitung des Spülwassers<br />

entfallen für den Anwender. Eine alternative<br />

Methode besteht darin, die erste<br />

Spülung teilweise zu verwerfen. Um groben<br />

Schmutz aus dem Tank zu entfernen,<br />

wird ein geringer Anteil der ersten Spülung<br />

abgepumpt. Die Menge des abgepumpten<br />

Volumens ist über die Software<br />

flexibel einstellbar. Die zweite Spülung<br />

erfolgt dann komplett geschlossen. Im<br />

Bild: factronix<br />

Konfiguration<br />

Combo ist für<br />

hohen Durchsatz<br />

geeignet, Twingo<br />

gewährleistet<br />

schnelle Prozesszeiten<br />

Vergleich zu herkömmlichen Batchsystemen<br />

wird so der Wasserverbrauch um bis<br />

zu 70 % reduziert. Diese nachhaltige Methode<br />

spart Wasser und ist umweltfreundlich.<br />

Gleichzeitig können Kunden<br />

die integrierten Aufbereitungseinheiten<br />

sowie Filter der ersten Spülung schonen.<br />

Eine zusätzliche neue Option ist die<br />

„kleine Kaskade“. Hier wird das DI-Wasser<br />

aus der zweiten Spülung als Brauchwasser<br />

für die erste Spülstufe genutzt. Dies<br />

führt zu einer effizienten Wasserwiederverwendung<br />

und spart zusätzlich Ressourcen.<br />

Diese Option lässt sich beispielsweise<br />

mit einem Teilverwurf der ersten<br />

Spülung kombinieren. Die „große Kaskade“<br />

ist eine vierte Option und ermöglicht<br />

kurze Spül- und Prozesszeiten in Kombination<br />

mit einem hohen Durchsatz. Dabei<br />

wird nach der ersten Spülung das gesamte<br />

Wasser aus dem ersten Spültank verworfen<br />

und das Wasser aus dem zweiten<br />

Spültank in den ersten umgepumpt. Der<br />

zweite Spültank wird in jedem Prozess<br />

komplett mit frischem DI-Wasser befüllt,<br />

so dass die zweite Spülung immer mit frischen<br />

DI-Wasser erfolgt. Speziell bei der<br />

Reinigung von Hochleistungsmodulen<br />

(DCBs) ist die Qualität des Spülwassers<br />

von entscheidender Bedeutung. Optional<br />

kann der Anwender über die Software auf<br />

eine dritte oder eventuell vierte Spülungsstufe<br />

zurückgreifen.<br />

Die unterschiedlichen Optionen des<br />

Wassermanagement der HyperSwash sind<br />

über die PBT-Software einstellbar und<br />

bieten so im Nachgang stets die Möglichkeit,<br />

den Reinigungsprozess zu optimieren.<br />

Der Kunde ist hochflexibel und für alle<br />

zukünftigen Anwendungen gerüstet.<br />

Badstandszeit- und Spülwasser Monitoring:<br />

Der neue Organic Carbon Sensor<br />

von PBT Works stellt das Prozessmonitoring<br />

in der wässrigen Baugruppenreinigung<br />

auf ein neues Level. Die neue Sensorik<br />

kann in jedem Tank einzeln verbaut<br />

werden und ermöglicht es im Reinigungstank,<br />

die Badstandszeit des Reinigungsmediums<br />

zu überwachen. Durch die Kalibrierung<br />

des Sensors auf das Reinigungsmedium<br />

wird mittels Schallwellentechnologie<br />

die Beladung des Reinigungsbads<br />

gemessen. Der Beladungszustand des Reinigungsmediums<br />

wird detailliert erfasst<br />

und protokolliert. Das Reinigungsbad<br />

muss nicht mehr vorsorglich nach einer<br />

festen Zeitperiode ausgetauscht werden.<br />

Stattdessen erfolgt der Austausch basierend<br />

auf tatsächlichen Beladungswerten,<br />

was zu einer optimierten Nutzung des<br />

Reinigungsmediums führt.<br />

Der Organic Carbon Sensor misst niedrig-ionische,<br />

organische Verunreinigungen<br />

im Spülwasser und kann nun auch<br />

den genauen Zeitpunkt für den Austausch<br />

von Aktivkohle festgelegen. Die innovative<br />

Funktion bietet eine verbesserte Kontrolle<br />

über den Spülprozess und realisiert<br />

die optimale Nutzung der Aktivkohle Lebensdauer.<br />

Der Sensor wurde ausschließlich<br />

für die HyperSwash entwickelt und<br />

kann als Option verbaut werden. Zusätzlich<br />

ist eine Erweiterung für andere Produkte<br />

von PBT Works in Planung.<br />

www.factronix.com<br />

Bild: factronix<br />

Jennifer Padberg,<br />

Produktmanagerin der<br />

factronix GmbH, steht<br />

für detaillierte Beratung<br />

zur Verfügung:<br />

j.padberg@factronix.com<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 31


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Innovative Coating-Lösungen für die Photovoltaikindustrie<br />

Wirksame Schutzlackbeschichtung<br />

sensibler Leiterplatten<br />

Energy that changes – die SMA Solar Technology AG nimmt das wörtlich und<br />

setzt seit über 40 Jahren technologische Trends, um die Entwicklung erneuerbarer<br />

Energien voranzutreiben. Der Spezialist für Solar- und Speicheranwendungen<br />

realisiert nicht nur Systemlösungen für die Energiewirtschaft von heute und morgen,<br />

sondern ist dank seiner Expertise auch gefragter Ansprechpartner über die eigene<br />

Branche hinaus. Tatkräftig unterstützt wird SMA von den leistungsfähigen Dispensund<br />

Coating-Systemen von Rehm Thermal Systems.<br />

Bild: Rehm<br />

Gegründet 1981, beschäftigt die SMA<br />

Solar Technology AG heute über<br />

3600 Mitarbeiter, rund 2600 am Hauptsitz<br />

in Niestetal und weitere 1000 bei Vertriebs-<br />

und Servicegesellschaften in über<br />

20 Ländern. Durch das sehr breite Produktportfolio<br />

und zahlreicher Dienstleistungen<br />

präsentiert sich das Unternehmen auf<br />

dem Markt als Komplettanbieter. Mit<br />

mehreren Auszeichnungen und zuletzt als<br />

Finalist für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis<br />

2022 setzt der Solarspezialist<br />

auf Innovation, Qualität und ein bleibendes<br />

Engagement für Nachhaltigkeit. Dazu<br />

gehört auch der Ausgleich aller Emissionen<br />

durch die Gewinnung erneuerbarer Energien.<br />

Seit 2020 fertigt SMA am Hauptstandort<br />

vollständig CO 2 -neutral.<br />

Lother Weix und<br />

Ronny Witzgall von<br />

SMA sind von der<br />

Lackierlinie des<br />

schwäbischen Herstellers<br />

überzeugt<br />

Mit Qualität und Innovation<br />

die Zukunft gestalten<br />

Der global führende Hersteller und<br />

Komplettanbieter von Solarsystemtechnik<br />

deckt alle Stufen der Energieintegration<br />

ab. Im Fokus steht dabei laut Lothar Weix,<br />

Head of Team Technology Experts, auch<br />

die Netzstabilität: „Mit unseren Produkten<br />

schaffen wir die Voraussetzungen für eine<br />

dezentrale, digitale und vor allem erneuerbare<br />

Energieversorgung für heute und für<br />

die Zukunft. Auch geben wir Energieversorgern<br />

die Möglichkeit, alles zu tun, um<br />

eine dauerhafte Netzstabilität zu garantieren.<br />

Zunehmend rücken energiepolitische<br />

Aspekte und eine unabhängige Energieversorgung<br />

in den Fokus. Um einseitige<br />

Abhängigkeiten zu reduzieren, müssen<br />

wir die Energieversorgung so flexibel wie<br />

möglich aufstellen. Die Sonne scheint<br />

schließlich überall und kostet kein Geld“,<br />

fasst Weix seine Mission zusammen.<br />

Entscheidend, um auf diesem Weg zu<br />

bestehen, sind laut Lothar Weix durchgängige<br />

Verfügbarkeit, höchste Qualität<br />

von Produkten und Systemen, zertifizierte<br />

CO 2 -Neutralität ebenso wie nachhaltige<br />

Fertigungsprozesse. Weil sie überall auf<br />

dem Globus zum Einsatz kommen, sind<br />

die Endprodukte mitunter rauen klimatischen<br />

Bedingungen wie extremen Temperaturen<br />

oder hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt<br />

– und müssen diese aushalten.<br />

Nichtsdestoweniger qualifiziert SMA die<br />

eigenen Produkte auf einen Lebenszyklus<br />

32 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


von 20 Jahren. Lothar Weix betont: „Dank<br />

unserer komplexen Inhouse-Testmöglichkeiten<br />

– wir verfügen über ein eigenes<br />

EMV-Testlabor, ein Schlifflabor und können<br />

jeden Temperaturwechselzyklus simulieren<br />

– haben wir alle Möglichkeiten an der<br />

Hand, die Produktqualifizierung selbst<br />

durchzuführen und auch höchste Ansprüche<br />

zu erfüllen.“ Alles für das Ziel, die<br />

bestmögliche Leistung und nachhaltige<br />

Effizienz von Photovoltaikanlagen aller<br />

Anwendungsgebiete und Größen über<br />

Jahre hinweg zu gewährleisten.<br />

Sicherer Schutz vor aggressiven<br />

Umwelteinflüssen<br />

Ein Anspruch, der ohne eine wirksame<br />

Schutzlackbeschichtung sensibler Leiterplatten<br />

nicht zu realisieren ist. So unterhält<br />

das Unternehmen, neben Fertigungslinien<br />

für die SMD- und THT-Technologie,<br />

zudem 21 Meter lange Protecto-Linie von<br />

Rehm Thermal Systems, bestehend aus<br />

einem Doppelsystem zweier Coating-<br />

Anlagen vom Typ ProtectoXP sowie einem<br />

RDS-Trocknungssystem zum Trocknen<br />

und Aushärten von Lacken, Klebern und<br />

Vergussmassen. Konzipiert und projektiert<br />

wurde die Linie als Turnkey-Lösung mit<br />

Soft- und Hardwarelösungen von Rehm.<br />

Mit der ProtectoXP stehen zwei Anlagen<br />

für hochselektives Dispensing und<br />

Conformal Coating zur Verfügung – dem<br />

Schlüssel für eine anhaltende Leistungsfähigkeit<br />

von Elektronikkomponenten. Um<br />

Baugruppen vor aggressiven Umwelteinflüssen<br />

wie Feuchtigkeit, Korrosion, Chemikalien<br />

oder Staub zu schützen, sind<br />

leistungsstarke Dispens- und Coatingsysteme<br />

unabdingbar. Die Beschichtung von<br />

Leiterplatten nach dem Lötprozess sichert<br />

die Funktionalität von PCBs in lebenswichtigen<br />

technischen Endprodukten der<br />

Automobilbranche, Luftfahrt oder Medizintechnik,<br />

in Offshore-Windanlagen, der<br />

Telekommunikation und der Unterhaltungselektronik<br />

ebenso wie in den Photovoltaiklösungen<br />

des hessischen Unternehmens.<br />

Das System zeichnet sich, dank<br />

eigener Kamerakorrektur, nicht nur durch<br />

absolute Prozesssicherheit aus, sondern<br />

legt auch ein besonderes Augenmerk auf<br />

Linienintegration sowie multifunktionale<br />

Lösungen. Mit bis zu vier gleichzeitig verwendbaren<br />

Applikatoren zum Jetten,<br />

Dispensen, Sprühen, Dosieren und Vorhanggießen<br />

ausgestattet, bietet die<br />

ProtectoXP das passende Werkzeug auch<br />

für individuelle Anwendungen und Prozesse<br />

– von der 3D-Applikation über Dam<br />

& Fill, Dichtprozesse, Glob Top, Flip Chip,<br />

Underfill und 2K-Verguss bis hin zur<br />

Wärmeableitung. Insbesondere der Vario-<br />

Jetter-Applikator, eine Eigenentwicklung<br />

von Rehm, hat es Ronny Witzgall, Technology<br />

Professional bei SMA angetan: „Im<br />

Zuge der anhaltenden Miniaturisierung in<br />

der Elektronikfertigung rücken Bauteile,<br />

sei es im Bereich THT oder SMD, immer<br />

enger zusammen. Wir müssen aber weiterhin<br />

an die Bauteile herankommen – und da<br />

ist Rehm mit dem Vario-Jetter der einzige<br />

Anbieter mit einer optimalen Lösung.“<br />

Darüber hinaus überzeugt die leistungsstarke<br />

Coating-Anlage mit intuitiver,<br />

benutzerfreundlicher Software. Die<br />

ViCON-Anlagensoftware der Protecto<br />

ermöglicht eine schnelle, effiziente und<br />

präzise Erstellung des Lackierbildes, einen<br />

einfachen Bild- und ECAD-Daten-Import,<br />

3D-Ansichten der jeweiligen Baugruppe<br />

und liefert dem Anwender automatisch<br />

generierte Lackiervorschläge.<br />

Vernetzung automatisierter<br />

Systeme<br />

Wenn es um die Integration der Industrie<br />

4.0 in den Fertigungsalltag geht, kann<br />

der hessische Photovoltaikspezialist auf<br />

einige Erfahrung zurückgreifen. Bereits<br />

seit 11 Jahren treibt man im Unternehmen<br />

die Vernetzung der automatisierten<br />

Systeme voran. Ronny Witzgall betont,<br />

wie wichtig dafür die Lösungen von Rehm<br />

sind: „Bislang waren alle Systeme auf uns<br />

Bild: Rehm<br />

Die Applikatoren<br />

ermöglichen eine<br />

optimale Beschichtung,<br />

auch bei eng stehenden,<br />

hohen Bauelementen<br />

bis unter die<br />

Bauteile<br />

zugeschnitten, das heißt, jeder Hersteller<br />

musste auf SMA zugeschnittene Softwareprodukte<br />

anbieten. Mit der Einführung<br />

der Protecto-Linie haben wir das<br />

aufgebrochen und mit IPC/CFX eine international<br />

standardisierte Lösung eingeführt.<br />

Lothar Weix ergänzt: „Neben der<br />

Linienkommunikation auf der horizontalen<br />

Ebene über die IPC-Hermes-Schnittstelle<br />

gibt es mit CFX nun eine standardisierte<br />

Schnittstelle in die vertikale Ebene<br />

der Werksumgebung bzw. des MES-Systems,<br />

auf die wir nun nach und nach alle<br />

Bestandssysteme umstellen. Diesen<br />

Schritt gehen wir gemeinsam.“<br />

Ganz im Sinne einer durchgängig vernetzten<br />

Umgebung erfolgt die Kommunikation<br />

der Protecto-Systeme mit dem<br />

Manufacturing Execution System von<br />

SMA. Dabei erfasst der Device-Manager<br />

die Baugruppen, die lackiert werden sollen,<br />

sowie alle benötigten Hilfsmittel und<br />

Bild: Rehm<br />

Das Augenmerk des Conformal Coating Systems<br />

ProtectoXP liegt auf Wartungsfreundlichkeit,<br />

intuitiver Programmerstellung sowie einer möglichst<br />

flexiblen, dem Kundenwunsch anpassbaren<br />

Ausstattung<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 33


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

fragt anschließend per CFX-Schnittstelle<br />

im MES an, ob und wie gefertigt werden<br />

kann. Sobald das MES diese Angaben,<br />

etwa die Wahl des Lackierprogramms, die<br />

Transportbreite oder auch die Höhe der<br />

Baugruppen zurücksendet, werden die<br />

Daten vom Device-Manager verarbeitet<br />

und als Hermes-Paket in das erste digitale<br />

Modul eingespeist. Schließlich stellt die<br />

Linie nur noch die Spurbreite ein und der<br />

Device-Manager kommuniziert mit dem<br />

Roboter-Zuführsystem, wann die Baugruppe<br />

abgesetzt werden kann.<br />

Aus dieser Vernetzung ergeben sich<br />

laut Ronny Witzgall auch umfangreiche<br />

Traceability-Möglichkeiten. Das betrifft<br />

zum einen die Produkt-Traceability: Dabei<br />

wird zu jedem Produkt ein Lebenslauf<br />

erzeugt, der unter anderem Auskunft darüber<br />

gibt, wann, mit welchen Materialien,<br />

in welchem Fertigungslos und in<br />

welcher Revision es sich befindet. Die<br />

Fertigungsprozesse sind so verriegelt,<br />

dass Nachfolgeprozesse erst erfolgen<br />

können, sobald der vorhergehende Test-<br />

Über SMA Solar<br />

» Wir fühlen uns in<br />

unserer Kaufentscheidung<br />

für Rehm bestätigt «<br />

Lothar Weix, SMA<br />

schritt grünes Licht gegeben hat. Diesen<br />

hohen Qualitätsanspruch unterstreicht<br />

Lothar Weix: „Um sicherzustellen, dass alle<br />

Fertigungsschritte in der nötigen Qualität<br />

abgearbeitet worden sind, werden prüfpflichtige<br />

Testschritte erneut abgefragt,<br />

ehe wir ein Produkt zur Auslieferung bringen.“<br />

Ronny Witzgall ergänzt: „Das funktioniert<br />

nur, weil wir dank Hermesund<br />

CFX-Schnittstellen jederzeit genau<br />

wissen, wo welches Produkt wann ist“.<br />

Der Vorteil ist klar ersichtlich<br />

Im Gespräch mit Ronny Witzgall und<br />

Lothar Weix wird schnell deutlich, dass<br />

die Schnittstellenstandardisierung längst<br />

nicht der einzige Grund für die Entscheidung<br />

für die Conformal-Coating-Linie<br />

dieses Herstellers war. Ein wichtiger<br />

Punkt waren Übergrößen bei den Baugruppenformaten:<br />

„Je größer man wird,<br />

desto überschaubarer wird das Angebot<br />

an Lieferanten. Hier hat sich Rehm abgehoben<br />

und uns eine sehr gute Lösung<br />

geliefert. Letzten Endes wurde die technische<br />

Realisierbarkeit geboten, die wir<br />

benötigen“, führt Lothar Weix aus. Und<br />

Ronny Witzgall ergänzt: „Rehm hatte insgesamt<br />

das überzeugendste Angebot. Das<br />

betrifft zum Beispiel die Flexibilität im<br />

Bereich der Applikatoren, mit denen ich<br />

alle möglichen Anwendungsfälle und Anforderungen<br />

abdecken kann. Es betrifft<br />

aber auch die Qualität der Lackierergebnisse,<br />

die intuitive, obwohl komplexe<br />

Software und, nicht zuletzt, die klare und<br />

ehrliche Kommunikation.“ Diese Kommunikation<br />

und partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

erwartet SMA von einem<br />

starken Partner. Lothar Weix betont:<br />

„Egal, wer sich an welcher Stelle der<br />

Wertschöpfungskette befindet, wir alle<br />

gemeinsam haben nur ein erklärtes Ziel,<br />

unsere Kunden in der Welt zufrieden zu<br />

stellen! Das ist unser Ansatz. Wenn ich<br />

mir die Zusammenarbeit gerade auch mit<br />

dem Service des Herstellers ansehe, dann<br />

kann ich sagen: Wir fühlen uns in unserer<br />

Kaufentscheidung für Rehm bestätigt.“<br />

Dass die Kooperation zwischen den beiden<br />

Unternehmen ein Erfolg mit Zukunft<br />

ist, lässt sich auch an anderer Stelle ausmachen.<br />

So denkt der Photovoltaikspezialist<br />

gegenwärtig über den Einsatz weiterer<br />

Systeme aus dem Hause Rehm nach.<br />

www.rehm-group.com<br />

Als globaler Spezialist für Photovoltaik- und Speicher-Systemtechnik<br />

schafft SMA Solar die Voraussetzungen für eine<br />

dezentrale, digitale und erneuerbare Energieversorgung<br />

von morgen. Weltweit sind SMA Wechselrichter mit einer<br />

Gesamtleistung von mehr als 125 GW in über 190 Ländern<br />

installiert. Mit der verkauften Solar-Wechselrichter-Leistung<br />

konnten in den vergangenen 20 Jahren rund 63 Mio. Tonnen<br />

CO 2 vermieden werden. Die Technologie von SMA ist<br />

durch über 1700 Patente und Gebrauchsmuster geschützt.<br />

www.sma.de<br />

Bild: SMA<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Ein Spezialist für Photovoltaik-Systemtechnik<br />

sorgt mit<br />

einer durchgängig vernetzten<br />

Lackierlinie mit leistungsfähigen<br />

Dispens- und<br />

Coatingsystemen für eine<br />

wirksame Schutzlackbeschichtung<br />

sensibler Leiterplatten.<br />

34 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Transparenz zu Material und Fertigungsaufträgen<br />

Planungsfehlern auf der Spur<br />

Viele Aufträge parallel, über 800 verschiedene<br />

Artikel und Fertigungen an drei<br />

Standorten: Mit diesen Herausforderungen<br />

suchte die Simeto Kabelsysteme<br />

GmbH nach einer Lösung für mehr Überblick<br />

zu Fertigungsaufträgen, Material<br />

und Rückständen. Seit nunmehr drei Jahren<br />

setzt sie nun auf das ERP-Add-on<br />

MiG – und navigierte damit erfolgreich<br />

durch Corona-Krise und Lieferengpässe.<br />

Das Unternehmen ist seit 1991 spezialisiert<br />

auf die Produktion individueller Kabelsysteme<br />

und elektromechanischer<br />

Baugruppen, als Muster und Prototypen<br />

ebenso wie Klein- und Großserien, verteilt<br />

auf drei Produktionsstandorte in Klingenthal/Vogtland,<br />

in Tschechien und Rumänien.<br />

„Unsere Fertigung ist im Laufe der<br />

Zeit kontinuierlich gewachsen – da war<br />

klar, dass wir nicht weiter mit Rohdaten<br />

aus unserem ERP-System oder der SQL-<br />

Datenbank arbeiten konnten, die zeitnah<br />

nach dem Export z. B. in Excel bereits veraltet<br />

waren“, sagt Produktionsmanager<br />

André Hederer. „Insbesondere die Einbindung<br />

der beiden Werke in Tschechien und<br />

Rumänien und eine Übersicht über Auftragsvorrat<br />

und Fehlteile an den Standorten<br />

waren unsere Herausforderungen.“<br />

Sein Ziel: Eine Lösung, die schnell und<br />

einfach Überblick schafft und Handlungsbedarf<br />

erkennbar macht. Außerdem sollten<br />

dabei alle Standorte auf dieselben<br />

Daten zugreifen. Schnell wurde klar, dass<br />

die eigenen Versuche, auf Basis der SQL-<br />

Datenbank mehr Transparenz zu schaffen,<br />

keinen Erfolg bringen würden.<br />

Eine Datenbasis<br />

In dem Moment lernte das Team die<br />

Software MiG – Materialmanagement<br />

im Gleichgewicht<br />

von Perzeptron<br />

kennen und<br />

nahm an einer kostenlosen Präsentation<br />

teil. „Uns wurde sofort klar, dass die Software<br />

einen Mehrwert für das Tagesgeschäft<br />

bietet und Perzeptron die Prozesse<br />

in der Elektronikindustrie perfekt kennt<br />

und versteht“, so Hederer. Besonders<br />

überzeugt hat ihn und sein Team, dass die<br />

Software ohne großen Aufwand und Risiko<br />

an das bestehende ERP-System angebunden<br />

werden konnte. „Das hat uns ermöglicht,<br />

die Software einfach auszuprobieren.<br />

Außerdem war durch das Mietmodell<br />

keine große Investition notwendig.<br />

Die Testzeit hat uns dabei voll überzeugt<br />

und wir wissen heute gar nicht mehr, wie<br />

wir ohne MiG arbeiten sollten.“ MiG kann<br />

innerhalb weniger Tage und über Standard-Schnittstellen<br />

an alle gängigen ERP-<br />

Systeme angebunden werden und liest lediglich<br />

Daten aus. Diese bleiben auf den<br />

Servern des Unternehmens. Dadurch werden<br />

weder Datensätze verändert, noch<br />

birgt die Software Datenschutz-Risiken.<br />

Erkennbare Prioritäten<br />

Die Software funktioniert selbsterklärend<br />

und liefert allen Abteilungen die jeweils<br />

für sie relevanten Informationen in übersichtlichen<br />

Dashboards –<br />

vom Einkauf über die Fertigung<br />

bis zu Vertrieb und<br />

Geschäftsführung. Die Besonderheit<br />

dabei: MiG<br />

nimmt den Auftrag in den<br />

Blick, nicht das Fehlteil. Bei<br />

dieser Betrachtung der Ter-<br />

Bild: Simeto<br />

Simeto fertigt individuelle Kabelsysteme<br />

und elektromechanische<br />

Baugruppen, verteilt auf drei<br />

Produktionsstandorte. Die Übersicht<br />

über Auftragsvorrat und<br />

Fehlteile waren bislang große<br />

Herausforderungen<br />

Bild: Perzeptron<br />

MiG von Perzeptron schafft Auftragsklarheit und<br />

Planungssicherheit: Die Visualisierung der ERP-<br />

Daten zeigt auf einen Blick, welche Aufträge<br />

gefertigt werden können oder welche Fehlteile<br />

die Fertigung verhindern<br />

minketten wird sofort deutlich, welche<br />

Aufträge gefertigt werden können, welche<br />

nicht – und welche Fehlteile die Fertigung<br />

tatsächlich verhindern. Markus<br />

Renner, Geschäftsführer von Perzeptron,<br />

berät zusammen mit seinem Team seit<br />

über 30 Jahren Fertigungsbetriebe und<br />

unterstützt sie, Prozesse rund um Materialwirtschaft<br />

und Fertigungsplanung zu<br />

verbessern. Seine Erfahrung: „Nicht beschaffbare<br />

Bauteile sind oft nur ein Grund<br />

für Lieferterminverzüge. Häufig werden<br />

die tatsächlichen Prioritäten in den Daten<br />

schlicht nicht erkannt und führen so –<br />

völlig unbewusst und unbeabsichtigt – zu<br />

Planungsfehlern. Einkäufer versuchen<br />

zum Beispiel oft verzweifelt und mit viel<br />

Aufwand, Fehlteile zu beschaffen – und<br />

stellen dann fest, dass ein ganz anderes<br />

Bauteil die termingerechte Produktion<br />

verhindert, das zwar generell lieferbar ist,<br />

aber nicht bestellt wurde und jetzt auch<br />

nicht mehr zum geplanten Produktionstermin<br />

beschafft werden kann.“ In anderen<br />

Fällen sind dringend benötigte Bauteile<br />

für Fertigungsaufträge in der Zukunft<br />

reserviert, die aber aus ganz anderen<br />

Gründen nicht gefertigt werden können.<br />

„Diese Planungsfehler müssen verhindert<br />

werden“, so Renner. „Genau dieses<br />

Ziel hatte Simeto mit der Einführung<br />

von MiG. Dank der offenen und proaktiven<br />

Unternehmenskultur ist die Software<br />

von Anfang an sehr gut angenommen<br />

worden.“<br />

https://mig-perzeptron.de | https://simeto.de<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 35


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

3D-Druck in der EMS-Produktion<br />

Maximale Präzision aus<br />

dem Harz-Bad<br />

Der 3D-Druck auf Basis der SLA-Technologie (Stereolithografie) lässt<br />

sich in vielen EMS-Anwendungsbereichen einsetzen – um sehr schnelle<br />

und zugleich kostengünstige Bauteil-Lösungen bereitstellen zu können,<br />

die zum Beispiel auch die Temperatur beim Selektivlöten aushalten.<br />

Kraus Hardware verwendet das Verfahren sehr flexibel.<br />

Bild: Kraus<br />

Das Werkstück wird schichtweise aus einem schmelzfähigen Kunststoff aufgebaut<br />

3D-Drucker sind aus dem Alltag vieler<br />

Unternehmen nicht mehr wegzudenken,<br />

wobei die Anwendungen von Architekturmodellen<br />

über Werkzeuge für den<br />

Automobilbau bis zum Design-Prototyping<br />

für neue Produkte reichen. Letztlich<br />

kommt es immer auf die Kreativität und<br />

Flexibilität der beteiligten Ingenieure an –<br />

sie müssen die Möglichkeiten der Technologie<br />

in ihrem Anwendungsfeld erkennen<br />

und 3D-Lösungen intelligent in den Wertschöpfungsprozess<br />

einbinden.<br />

Präzision und Hitzebe -<br />

ständigkeit im Fokus<br />

Wie man sich das konkret vorstellen<br />

kann, macht ein neues Beispiel von Kraus<br />

Hardware deutlich. Die EMS-Spezialisten<br />

haben aktuell in neue Technologie investiert:<br />

ein 3D-Drucker „Anycubic Photon<br />

Mono X 6K“ sowie die dazugehörige Reinigungs-<br />

und Härtetechnologie „Anycubic<br />

Wash & Cure Plus“. Was gab den Ausschlag<br />

für diese Entscheidung?<br />

„Wir haben seit einiger Zeit bereits einen<br />

3D-Drucker auf Basis der sogenannten<br />

FDM-Technologie im Einsatz“, erklärt<br />

36 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />

Rasante Lösungen<br />

Bild: Kraus<br />

Die gedruckten Abstandhalter für LEDs lassen sich – aufgrund ihrer Hitzebeständigkeit –<br />

bereits vor dem Selektivlöten bestücken<br />

Philipp van der Gouwe, Ingenieur im Unternehmen.<br />

„Dabei wird ein Werkstück<br />

schichtweise aus einem schmelzfähigen<br />

Kunststoff aufgebaut, wobei man diese<br />

Schichten im Nachgang bei genauem<br />

Hinsehen noch erkennen kann. Das Verfahren<br />

ist zum einen nicht so präzise wie<br />

alternative Technologien. Zum anderen<br />

sind die produzierten Bauteile nicht besonders<br />

hitzebeständig, was für uns ein<br />

Problem ist, weil sie deswegen im Rahmen<br />

von Selektivlötprozessen kaum zum<br />

Einsatz kommen können. Vor diesem Hintergrund<br />

erklärt sich unsere Entscheidung<br />

für die SLA-Technologie. Sie ist deutlich<br />

präziser und hitzebeständiger.“<br />

Lichtübertragung<br />

optimieren<br />

Das SLA-Bauteil entsteht dabei schichtweise<br />

in einem Bad aus einem speziellen<br />

Harz-Werkstoff, der jeweils an der Oberfläche<br />

per Lichtquelle in dünnen Schichten<br />

aushärtet, wobei eine hohe Präzision im<br />

Mikrometer-Bereich möglich ist. Im zweiten<br />

Schritt wird das fertige Bauteil in der<br />

„Wash & Cure“-Anlage gewaschen sowie<br />

per UV-Licht ausgehärtet. „Wir bringen<br />

dieses Verfahren bereits bei einer ganzen<br />

Reihe von Anwendungen zum Einsatz“, erklärt<br />

Philipp van der Gouwe. „Beispielsweise<br />

produzieren wir unterschiedliche Abstandshalter,<br />

die problemlos die Temperatur<br />

beim Selektivlöten aushalten. Ähnlich interessant<br />

ist ein kleines Gehäuse, das um sogenannte<br />

Lightpipes herum platziert wird<br />

und so verhindert, dass ihr Licht in eine andere<br />

Lightpipe einstrahlt. Der entscheidende<br />

Vorteil ist nun, dass wir diese Lösung<br />

schon vor dem Lötprozess auf der Leiterplatte<br />

anbringen können.“<br />

Insgesamt profitieren die Kunden in<br />

mehrfacherweise von diesem Ansatz:<br />

Zum einen lassen sich spezielle Lösungen<br />

in wenigen Stunden entwickeln, wobei<br />

hier die Erstellung einer technischen<br />

Zeichnung bereits eingerechnet ist, denn<br />

der eigentliche Druck vollzieht sich (je<br />

nach Bauteil) häufig in nur einer halben<br />

Stunde. Zum anderen ist der 3D-Druck<br />

viel kostengünstiger als diverse produktionstechnische<br />

Alternativen. Im Übrigen<br />

punktet das Unternehmen mit zunehmender<br />

Erfahrung, die in neue Ideen einfließt.<br />

So stellen die Spezialisten aktuell<br />

beispielsweise eine Halterung her, mit der<br />

sich Kabel vor dem Selektivlöten fixieren<br />

lassen: Die Kabelenden werden dabei von<br />

einem Magnet festgehalten, der sich per<br />

Klappe über ein Scharnier öffnet oder<br />

schließt. Das Scharnier ist nach dem<br />

3D-Drucken sofort funktionsfähig:<br />

Hauptkörper und Klappe sind ineinander<br />

eingelassen und müssen nicht mehr zusammengebaut<br />

werden.<br />

„Eine solche Umsetzung braucht einige<br />

Erfahrung und eine Reihe von Anpassungen<br />

in der technischen Zeichnung.<br />

Schlussendlich funktioniert es aber“, fasst<br />

Philipp van der Gouwe zusammen. „Insgesamt<br />

ist der 3D-Druck bei uns eine echte<br />

Erfolgsgeschichte. Im Grunde ist das<br />

Gerät fast jeden Tag im Einsatz und wir<br />

finden immer neue Einsatzbereiche. Zudem<br />

können wir sehr leicht größere<br />

Stückzahlen des benötigten Bauteils per<br />

SLA-Technologie produzieren. Diese Vorteile<br />

bringen wir in den nächsten Jahren<br />

verstärkt in den Markt ein.“<br />

www.kraus-hw.de<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Bild: Kraus<br />

EMS-Spezialist realisiert<br />

rasante Lösungen durch<br />

Einbindung eines Stereolithografie-3D-Druckers<br />

in seinen Wertschöpfungsprozess.<br />

Dieses Gehäuse (rechts) auf einer Ethernet-Baugruppe wurde ebenso gedruckt<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 37


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Medienrobuste elektromechanische Tastergruppen<br />

Dicht gemacht: Nano Coating<br />

von Kurzhubtastern<br />

Um auf Leiterplatten montierte elektromechanische Betätiger vor Feuchtigkeit<br />

und Schmutz zu schützen, setzen viele Branchen weiterhin auf vergleichsweise<br />

aufwändige und kostenträchtige Versiegelungsverfahren. Die wirtschaftlichere,<br />

prozessbeschleunigte Alternative einer Nanobeschichtung von mit Kurzhubtastern<br />

bestückten Platinen war bisher mangels ausreichend abgedichteter Taster<br />

nicht realisierbar. Mit den neuen Baureihen Micon 5 S und Racon ST hat RAFI<br />

jetzt erstmals elektromechanische Tastergruppen eingeführt, die sich auch zur<br />

Leiterplattenbestückung bei anschließender Nanoversiegelung eignen.<br />

» Dr. Markus Röck, Technologie Manager bei RAFI, Berg/Ravensburg<br />

Bild: Rafi<br />

Leiterplatten werden durch verschiedene Versiegelungsverfahren vor Wasser, Feuchtigkeit, Korrosion,<br />

Staub und Schmutz geschützt<br />

In zahlreichen, der Einwirkung von<br />

Wasser, Kondensat, Staub oder<br />

Schmutz ausgesetzten Anwendungsfeldern<br />

müssen elektronische Komponenten<br />

und Baugruppen speziell versiegelt werden,<br />

um Lötstellen, elektrische Anschlüsse,<br />

offene Leiterbahnen und andere metallisierte<br />

Bereiche vor Korrosion und Partikeleintrag<br />

zu bewahren. Hohe Anforderungen<br />

an die Dichtigkeit und den Feuchteschutz<br />

gelten z. B. im Automotive-Sektor,<br />

im maritimen Sektor, in der Luft- und<br />

Raumfahrt, aber auch für Beleuchtungsund<br />

Industrieapplikationen sowie Solarstrom-<br />

und Windkraftanlagen. Als<br />

Schutzmaßnahmen bieten sich neben<br />

dem Vergussverfahren der Auftrag von<br />

Schutzlacken oder das Nano Coating an.<br />

Innovation im Tastersegment<br />

Eine besondere Herausforderung an die<br />

Dichtigkeit im Versiegelungsprozess von<br />

Leiterplatten stellt deren Bestückung mit<br />

elektromechanischen Komponenten wie<br />

bspw. Kurzhubtastern dar. In solchen Fällen<br />

scheiterte bisher die preis- und prozessoptimierte<br />

Nanoversiegelung im<br />

dünnflüssigen Beschichtungsbad, weil<br />

sich ein Eindringen des Lösemittels ins<br />

Tasterinnere nicht zuverlässig vermeiden<br />

ließ und Medienablagerungen an Schaltkontakten<br />

und mechanischen Bauteilen<br />

das Risiko von Funktionsbeeinträchtigungen<br />

oder ausfällen bargen. Auch in großen<br />

Stückzahlen produzierte Standard-<br />

Baugruppen bspw. im Automotive-Bereich<br />

zum Schalten von Fensterhebern,<br />

zur Öffnung von Türen und Heckklappen<br />

werden deshalb weiterhin im zeit- und<br />

kostenintensiven Vergussverfahren versiegelt.<br />

Nun ist es dem HMI-Spezialisten<br />

RAFI gelungen, kompakte Kurzhubtaster<br />

zu entwickeln, die für alle Versiegelungsverfahren<br />

von Leiterplatten einschließlich<br />

der Nanobeschichtung ertüchtigt sind.<br />

Speziell geformte Dichtlippen aus Silikon<br />

schützen die neuen Modellreihen Micon<br />

5S und Racon ST ebenso zuverlässig vor<br />

dem Eindringen von Lacken, Lösungsmitteln<br />

und Schutzflüssigkeiten als auch vor<br />

Schmutz, Staub, Fett und Feuchtigkeit im<br />

rauen Einsatzumfeld. Zu den besonderen<br />

Herausforderungen zählte der Erhalt der<br />

Dichtigkeit trotz der Temperatureinwirkung<br />

auf die Kunststoffteile im Lötprozess.<br />

Denn im Unterschied zu herkömmlichen<br />

Kurzhubtastern dürfen beim Loslassen<br />

der Betätiger keine mit Luft verbundenen<br />

Schmutzpartikel ins Tasterinnere<br />

eingesaugt werden und muss die Krafteinwirkung<br />

auf die Dichtung über die<br />

gesamte Lebensdauer hinweg konstant<br />

bleiben.<br />

38 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


COMPLETE AND FLEXIBLE SMT SOLUTIONS<br />

placeALL ® 620<br />

Bild: Rafi<br />

Die neuen medienrobusten<br />

Mikrotaster<br />

Micon 5 S sind auch<br />

als SL- und Safety-<br />

Variante erhältlich<br />

Medienrobuste Kurzhubtaster<br />

Mit der neuen Micon-Generation gibt<br />

es jetzt erstmals medienrobuste Mikrotaster<br />

in gleich drei Varianten – Micon 5<br />

S, 5 SL sowie 5 Safety – im Programm.<br />

Die hochkompakten Einheiten im<br />

5,1 x 6,4 x 3,85 mm-Format erreichen dank<br />

ihres optimierten Dichtungssystems<br />

Schutzart IP67 und eignen sich für alle<br />

Beschichtungsvarianten vom Verguss<br />

über die Selektiv- und Tauchlackierung<br />

bis zur Nanobeschichtung mit Fluorpolymeren.<br />

Mit einer Temperaturbeständigkeit<br />

von -40 °C bis +125 °C erfüllen sie<br />

ebenso wie die neue Baureihe Racon ST<br />

die aktuellen Standards der Automobilindustrie.<br />

Hochwertige Goldkontakte sorgen<br />

für dauerhafte Schaltsicherheit. Die<br />

Variante Micon 5 SL ist mit bis zu zehn<br />

Millionen Betätigungszyklen für besonders<br />

starke Beanspruchungen etwa in<br />

Joysticks ausgelegt. Die Baureihe Micon 5<br />

Safety verfügt über ein redundantes, zweikanaliges<br />

Kontaktsystems zum Einsatz in<br />

sicherheitskritischen Anwendungen.<br />

Auch die neue Serie Racon ST im Format<br />

12 mm x 12 mm bzw. 8,4 mm x 8,4 mm<br />

mit SMT- oder THT-Anschluss wurden für<br />

alle genannten Leiterplatten-Schutzverfahren<br />

optimiert. Im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Tasterserien zeichnet sich<br />

diese Baureihe durch eine 35 Grad höhere<br />

maximale Arbeitstemperatur und ihre<br />

markante Taktilität aus.<br />

Sicher unter Verguss<br />

Hersteller elektronischer Baugruppen<br />

für korrosions- und schmutzanfällige Anwendungen<br />

bevorzugen derzeit noch das<br />

Vergussverfahren, um einen dauerhaften<br />

Feuchtigkeits- und Staubschutz zu gewährleisten.<br />

Beim Verguss wird die Leiterplatte<br />

partiell oder vollständig mit einem<br />

Medium wie Epoxidharz, Polyamid oder<br />

Polyurethan und beigemischtem Härter<br />

gefüllt. Die viskose, mit einer Schichtdicke<br />

von mindestens 1 mm eingebrachte<br />

Füllmasse verhindert nicht nur das Eindringen<br />

von Schmutz und Feuchtigkeit,<br />

sondern verbessert auch die Wärmeableitung.<br />

Darüber hinaus beugt der Verguss<br />

Funktionsbeeinträchtigung aufgrund mechanischer<br />

Einwirkungen vor und eignet<br />

sich daher ideal, um eine hohe Vibrationsfestigkeit<br />

von bspw. in Bau- und<br />

Landmaschinen installierten Elektronikkomponenten<br />

zu gewährleisten. Zu den<br />

Nachteilen dieses Verfahrens zählen die<br />

gegenüber der Schutzlackierung und Nanobeschichtung<br />

höheren Kosten sowie<br />

der zeitliche Aufwand für das Vergießen<br />

und Aushärten des Mediums.<br />

Hochfunktionale<br />

Maschinen<br />

für präzise & flexible<br />

SMD-Fertigung<br />

dispenseALL<br />

Universelles Dispensen<br />

mittels verschiedener<br />

Dosierventile<br />

„Sie wollen flexibel<br />

und leistungsstark<br />

in die<br />

automatische<br />

Elektronikfertigung<br />

einsteigen?“<br />

Wir bieten für<br />

Ihre Anforderung<br />

die richtige Lösung!<br />

Kurzhubtaster Racon<br />

ST zur Leiterplattenmontage<br />

und Versiegelung<br />

auch mittels<br />

Nanobeschichtung<br />

Bild: Rafi<br />

Überzeugen Sie sich selbst<br />

davon auf der<br />

productronica<br />

Halle A3 Stand 237<br />

Fritsch GmbH<br />

Kastnerstraße 8<br />

D-92224 Amberg<br />

Tel. +49 96 21 78800-0<br />

info@fritsch-smt.com<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 39<br />

www. fritsch-smt.com


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Mikrometerfeine<br />

Schutzlackierung<br />

Eine weitere Option besteht in der<br />

Tauch-, Sprüh- oder selektiven maschinellen<br />

Beschichtung von Leiterplatten mit<br />

Schutzlack, der sich je nach Medium und<br />

Methode in Schichtdicken von 20 bis über<br />

100 μm applizieren lässt. Die Lackschicht<br />

schützt bei Betauung oder Verschmutzungen<br />

und bewahrt die Elektronik auch<br />

vor Schäden durch elektrostatische Entladung.<br />

Zu den meistgenutzten Medien gehören<br />

Acryl- und Polyurethanlacke aber<br />

auch hybride Lösungen wie Silikon-<br />

Schutzlacke. Durch das Eintauchen werden<br />

alle freiliegenden Bereiche der Leiterplatte<br />

rundum versiegelt, sofern zwischen<br />

den einzelnen Komponenten ein ausreichender<br />

Abstand besteht. Da Bauteile, die<br />

durch Lackeintrag geschädigt würden,<br />

zuvor maskiert werden müssen, kann sich<br />

das Verfahren als relativ material- und<br />

zeitaufwändig erweisen. Für die Sprühbeschichtung<br />

werden in der Regel Lacke mit<br />

geringerer Viskosität oder mit Lösungsmitteln<br />

verdünnte Lacke verwendet und<br />

manuell oder automatisiert auf die Leiterplatte<br />

gesprayt. Dieses Verfahren findet<br />

auch in der selektiven Beschichtung Anwendung,<br />

bei der die Lackieranlage nach<br />

einprogrammiertem Sprühmuster nur<br />

ausgewählte kritische Bereiche der Leiterplatte<br />

versiegelt und so den Materialeinsatz<br />

reduziert. Abhängig von der<br />

Sprühpräzision und dem Leiterplattendesign<br />

wird eine schnelle, homogene Beschichtung<br />

der zu versiegelnden Partien<br />

ohne vorausgehende Maskierung erreicht.<br />

Als nachteilig kann sich dieses Sprühverfahren<br />

bei der Versiegelung schwer zugänglicher<br />

Bereiche wie aufmontierter<br />

Bauteil-Unterseiten und beim Programmieraufwand<br />

für die Selektiv-Lackierung<br />

kleinerer Losgrößen herausstellen.<br />

Feinbeschichtung im<br />

Nano-Bereich<br />

Bild: Rafi<br />

Verguss von mit Racon-Tastern bestückten Leiterplatten<br />

Besonders schnell und wirtschaftlich<br />

lässt sich die Flüssigkapselung elektronischer<br />

Baugruppen mittels Nano Coating<br />

bewerkstelligen. Die Nanobeschichtung<br />

erfolgt in der Regel unter Einsatz eines<br />

Fluorpolymers durch Eintauchen der Baugruppe<br />

in ein Lösemittelbad z.B. aus Hydrofluorether.<br />

Das Tauchverfahren stellt<br />

die flächendeckende Beschichtung aller<br />

Bereiche und Komponenten mit einer homogenen,<br />

äußerst feinen Schichtdicke<br />

von nur 400 nm sicher. Der geringe Materialauftrag,<br />

die kurze Prozesszeit von wenigen<br />

Minuten sowie die entfallende<br />

Maskierung und Aushärtung machen die<br />

Nanoversiegelung äußerst zeit- und kosteneffizient.<br />

Das Verfahren entspricht den<br />

Anforderungen der Normengruppe IEC<br />

60068–2 an die Temperatur- und Feuchtebeständigkeit,<br />

den Schutz vor Betauung<br />

und andere klimatische Einflüsse. Außerdem<br />

lässt es sich ohne gesundheitliche<br />

Risiken und Geruchsbelästigungen umweltschonend<br />

mit PFOS-freien, REACHund<br />

ROHS-konformen Stoffen durchführen.<br />

Die Nanobeschichtung widersteht<br />

konventionellen Lösungsmitteln und<br />

Treibstoffen und stellt im Unterschied zur<br />

Schutzlackierung und zum Vergussverfahren<br />

eine reparaturfreundliche, weil<br />

durchlötbare Methode dar. So können defekte<br />

Komponenten einfach ausgetauscht<br />

und reparierte Stellen mit Schutzlack<br />

wieder versiegelt oder die alte Beschichtung<br />

komplett neu überzogen werden.<br />

Damit eignet sich das Verfahren branchenübergreifend<br />

zur Versiegelung von<br />

Elektronikbauteilen, die keines erhöhten<br />

Vibrationsschutzes bedürfen.<br />

Fazit<br />

Bisher bot das Nano Coating keine Option<br />

für Leiterplatten, die mit Kurzhubtastern<br />

bestückt sind. Solange die Gefahr besteht,<br />

dass das Lösemittel beim Tauchvorgang<br />

durch den Kapillareffekt ins Tasterinnere<br />

eindringen und sich als dicke<br />

Schutzschicht auf den Schaltkontakten<br />

festsetzen kann, ist die Zuverlässigkeit<br />

der Schaltfunktion nicht gewährleistet.<br />

Durch die Markteinführung der Modellreihen<br />

Micon 5S und Racon ST verfügt<br />

RAFI mit seinen für alle gängigen Beschichtungsverfahren<br />

geeigneten Kurzhubtastern<br />

über ein neues Alleinstellungmerkmal<br />

in der Herstellung elektronischer<br />

Baugruppen. Der HMI-Spezialist kann seinen<br />

Kunden nun auch mit elektromechanischen<br />

Betätigern bestückte, durch Nanobeschichtung<br />

vor Korrosion, Staub und<br />

Schmutz geschützte Platinen, anbieten.<br />

Das prozesssichere, zeit- und kosteneffiziente<br />

Verfahren erhöht die Wirtschaftlichkeit<br />

insbesondere bei Standardbaugruppen,<br />

die in hohen Losgrößen gefertigt<br />

werden und lässt sich als neue Option zur<br />

Leiterplattenbeschichtung für verschiedenste<br />

Branchen von der Automobilherstellung,<br />

über maritime Anwendungen bis<br />

zur Energieerzeugung einsetzen.<br />

www.rafi-group.com<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Neue elektromechanische<br />

Tastergruppen ermöglichen<br />

eine wirtschaftliche und<br />

prozessbeschleunigte<br />

Nanobeschichtung von<br />

Leiterplatten.<br />

40 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Schnell härtender SMD-Klebstoff für punktgenaue Dosierungen<br />

Klebstoff für Reflow-Lötprozess geeignet<br />

Bild: Panacol<br />

Der rote Structalit 5604 ist optimal zum Fixieren<br />

von SMDs und Elektronikbauteilen<br />

Auf der BondExpo in Stuttgart stellt Panacol<br />

seinen neuen Klebstoff Structalit<br />

5604 vor. Dabei handelt es sich um einen<br />

äußerst schnell aushärtenden Klebstoff,<br />

der speziell für die Verklebung von SMDs<br />

auf Leiterplatten entwickelt wurde. Der<br />

Klebstoff basiert auf Epoxidharz und ist<br />

trotz seiner hohen Viskosität für das Auftragen<br />

im Jetverfahren geeignet.<br />

Structalit 5604 ist ein einkomponentiger<br />

Epoxidharzklebstoff, der aufgrund seiner<br />

roten Farbe einen guten Kontrast zu grünem<br />

Leiterplattenmaterial aufweist. Dadurch<br />

kann die optische Inline-Kontrolle<br />

sichergestellt werden. Der einkomponentige<br />

Klebstoff kann mit Jetdispenser, klassischer<br />

Nadeldosierung oder im Siebdruckverfahren<br />

dosiert werden. Durch<br />

seine ideal eingestellte Viskosität und den<br />

hohen Thixotropieindex wird eine exzellente<br />

Dosiergeschwindigkeit, ein präzises<br />

Punktprofil und eine sehr gute Nasshaftung<br />

für den Aushärteprozess ermöglicht.<br />

Die Aushärtung erfolgt thermisch innerhalb<br />

weniger Minuten, schon bei niedri-<br />

gen Temperaturen. Structalit 5604 übersteht<br />

kurzzeitig extreme Temperaturen<br />

von bis zu 270° C und eignet sich daher<br />

auch für Reflow-Lötprozesse.<br />

Im ausgehärteten Zustand ist Structalit<br />

5604 besonders schockbeständig und<br />

haftet hervorragend auf FR4-Leiterplatten,<br />

auf Metallen sowie auf epoxidbasierten<br />

Mold-Materialien. Aufgrund seines<br />

hohen Glasübergangsbereichs von >115°<br />

C behält der Klebstoff auch bei erhöhten<br />

Temperaturen seine ausgezeichnete Haftfestigkeit<br />

und eignet sich deshalb besonders<br />

für die Fertigung elektronischer Baugruppen.<br />

Da der Klebstoff speziell für den<br />

Einsatz in der Elektronik entwickelt wurde,<br />

besitzt er eine hohe Ionenreinheit und<br />

schützt somit optimal vor innerer Korrosion<br />

und Lokalelementbildung.<br />

www.panacol.de<br />

Steckverbinder gibt Gestaltungsspielraum<br />

Vorteile mit kundenorientiertem Design<br />

Synergie durch Partnerschaft<br />

Neue Leiterplatten-Steckverbinder<br />

eröffnen Gestaltungsspielräume<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Die neue Leiterplatten-Steckverbinderserie SPC 4 von Phoenix<br />

Contact spart Platz und Produktionskosten durch ihr kundenorientiertes<br />

Design. Mit einem Rastermaß von nur 6,35 mm beanspruchen<br />

die PCB-Steckverbinder der Serie SPC 4 jetzt noch weniger<br />

Platz am Gerät. In Kombination mit der weitergedachten<br />

Schirmkontaktierung als Innovation eröffnen sich im Design-in-<br />

Prozess ganz neue Gestaltungsspielräume. Geringere Produktionskosten<br />

ermöglicht die Steckverbinderserie über die THR-<br />

Grundleisten, mit denen eine automatisierte Bestückung realisiert<br />

werden kann. Zudem besteht bei der durchdachten Serie<br />

Reflow-Lötfähigkeit.<br />

Über den bewährten<br />

Push-in-Anschluss erfolgt<br />

die Installation<br />

komfortabel, dabei können<br />

große Leiter bis 4<br />

mm² eingesetzt werden.<br />

Mit einem erweiterten<br />

Berührschutz an Grundleiste<br />

und Stecker sorgt<br />

der Steckverbinder zudem<br />

für einen Mehrwert<br />

bei der Sicherheit.<br />

www.phoenixcontact.com<br />

55.000 BT/h Gesamt-Bestückungskapazität<br />

• 5 Bestückungsmodule<br />

• Automatische BT-Bevorratung<br />

• ICT / Flying Probe<br />

• Lötanlagen Blei / Bleifrei<br />

EMS-Dienstleistungen<br />

elkotec GmbH<br />

Seestraße 64<br />

Tel. 030 45 60 05-0<br />

kontakt@elkotec.de<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 41<br />

www.elkotec.de


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Sichere und zuverlässige Hebe- & Transportlösung für Wechselsätze<br />

Hebelift für ergonomisches<br />

Arbeiten<br />

Die SCS GmbH ist ein Unternehmen, das seit vielen Jahren erfolgreich im<br />

Bereich der Entwicklung von Speziallösungen für die Elektronikbranche tätig ist.<br />

Das neue Hebe- & Transportsystem besteht aus einem Hebelift und einem<br />

Aufnahmekorb, der für eine sichere Entnahme von Wechselsätzen aus Lager -<br />

systemen und deren Einschleusung in Inline-Testmodule konzipiert wurde.<br />

Mit dem neu entwickelten Produkt<br />

setzt das Unternehmen erneut<br />

Maßstäbe in puncto Effizienz, Sicherheit<br />

und Zuverlässigkeit. Dabei ist der Aufnahmekorb<br />

speziell auf die Prüfadapter ausgelegt<br />

und besteht aus eloxiertem Aluminium.<br />

Er ist mit Endanschlägen und Rastbolzen<br />

ausgestattet, die eine sichere Fixierung<br />

der Adapter während des Transports<br />

gewährleisten. Der Aufnahmekorb<br />

des Hebelifts ist für alle gängigen Wechselsätze,<br />

wie zum Beispiel, SPEA oder Pematech<br />

adaptierbar.<br />

Der Hebelift erfüllt typische Qualitätsstandards<br />

und bietet variable Einstellungsmöglichkeiten,<br />

die ein ergonomisches<br />

und ermüdungsfreies Arbeiten ermöglichen.<br />

Das sensorgesteuerte Sicherheitssystem<br />

des Hubmasts verhindert ein<br />

ungewolltes Aushebeln der Last, während<br />

der Elektromotor mit Schneckengetriebe<br />

und Spindelantrieb für einen wartungsarmen<br />

Betrieb sorgt. Der superleichte<br />

Powerpack ist ein schnell wechselbares<br />

Akkupack inklusive intelligentem Ladegerät<br />

für einen schonenden Ladevorgang.<br />

Die Zwei-Geschwindigkeits-Kabelfernbedienung<br />

ermöglicht eine individuelle Hubgeschwindigkeits-Anforderung.<br />

Die Fernbedienung<br />

verfügt über vier Zieltasten und<br />

bietet eine Doppelbelegung, um insgesamt<br />

acht Höhenpositionen programmieren zu<br />

können. Der Hebelift ist wartungsarm und<br />

servicefreundlich aufgebaut.<br />

Das Unternehmen bietet darüber hinaus<br />

passende Lager- und Transportsysteme<br />

für die sichere Aufbewahrung und<br />

den Transport von Wechselsätzen an. Das<br />

Hebe- & Transportsystem schützt vor Verletzungen<br />

und Arbeitsunfällen sowie vor<br />

kostspieligen Produktionsausfällen durch<br />

Beschädigungen an Wechselsätzen. Mit<br />

dem Hebelift hat man eine effiziente und<br />

sichere Lösung für die Handhabung auch<br />

schwerer Wechselsätze. Die Betriebsanleitung<br />

und eine CE-Konformitätserklärung<br />

sind im Lieferumfang enthalten.<br />

www.scs-werkzeugbau.de<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Hebe- & Transportsysteme<br />

schützen vor Verletzungen<br />

und Arbeitsunfällen sowie<br />

vor kostspieligen Produktionsausfällen<br />

durch Beschädigungen<br />

an Wechseleinsätzen.<br />

Bild: SCS<br />

Der Hebelift, der auf<br />

die Produktaufnahme<br />

(Abb. zeigt den Aufnahmekorb<br />

für Pematech-Testadapter)<br />

spezifisch<br />

ausgelegt ist,<br />

bietet eine sichere<br />

Aufnahme von Oberund<br />

Unterteilen<br />

Bild: SCS<br />

Bild: SCS<br />

Der Transport von Testadaptern wird sicher<br />

und zuverlässig durchgeführt<br />

Der Aufnahmekorb ist<br />

auch für alle gängigen<br />

Wechselsätze, wie zum<br />

Beispiel Spea, adaptierbar<br />

42 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


EMS verlängert Verfügbarkeit älterer Baugruppen zuverlässig<br />

Volle Transparenz für anstehende Prozesse<br />

Flying-Probe-Text verlängert Verfügbarkeit von<br />

Baugruppen<br />

Bild: elkotec<br />

Für einen Hersteller von Lastenhebeanlagen<br />

war es wichtig, die Funktionsfähigkeit<br />

verbauter älterer Baugruppen für Absicherung<br />

und Bereitstellung von Ersatzteilen<br />

und damit den Weiterbetrieb dieser Fahrzeuge<br />

seines Kunden abzusichern und da-<br />

zu auch obsolete Teile verfügbar zu halten.<br />

Der Berliner EMS-Dienstleister elkotec<br />

wurde beauftragt, Funktion und Funktionsfähigkeit<br />

älterer Elektronik-Baugruppen<br />

abzuklären. In Zusammenarbeit mit<br />

einem Berliner Testhaus wurden aus Kundeninformationen<br />

mit Mustern, Stücklisten,<br />

Stromlauf und Gerber Daten Testapplikationen<br />

umgesetzt. Mit einem Flying<br />

Probe Testkonzept wurde daraus ein Resemble<br />

erstellt. Dabei wurden gleichzeitig<br />

die angelieferten alten grafischen Daten<br />

in aktuelle neue CAD-Daten auf den derzeitigen<br />

Stand gebracht. Danach erhielt<br />

der Kunde präzise Informationen über den<br />

Stand und die Nutzungsmöglichkeiten<br />

dieser älteren Baugruppen im Hinblick auf<br />

anstehende Leiterplatten-Bestückungen.<br />

www.elkotec.de<br />

Umweltfreundliches Polyimid für Leistungshalbleiter<br />

Verbindung mit verringerter Umweltauswirkung<br />

Photoneece, Toray Industries, gibt es in<br />

neuer Version: Die lichtempfindliche Polyimid-Beschichtung<br />

für Leistungshalbleiter<br />

ist jetzt frei von N-Methyl-2-Pyrrolidon<br />

(NMP). Das verringert die potenziellen Umweltauswirkungen<br />

dieser organischen Verbindung.<br />

Bei der Produktion werden Halbleiterbauelemente<br />

mit einer Isolierfolie<br />

umhüllt, um sie vor Hitze zu schützen. Die<br />

Isolierung besteht meist aus Polyimid-Materialien<br />

in einem Lösungsmittel aus NMP.<br />

Das Unternehmen hat in den vergangenen<br />

Jahren eine Technologie zur Synthese von<br />

Polyimid entwickelt, bei dem der Anteil<br />

von NMP unter der Nachweisgrenze von<br />

5 ppm liegt. Das neue Photoneece ist hitzebeständig<br />

bis 500 °C und eigent sich damit<br />

für Leistungshalbleiter, deren Herstellungsprozess<br />

viel Wärme erfordert.<br />

Die Leistungshalbleiter arbeiten mit hohen<br />

Spannungen, im Betrieb muss die Isolier-<br />

schicht ebenfalls höhere Temperaturen<br />

aushalten. Für diese Anwendungen, zu denen<br />

beispielsweise auch Elektrofahrzeuge<br />

gehören, sind besonders dicke Polyimid-<br />

Folien notwendig. Die Polyimid-Beschichtung<br />

erlaubt eine Schichtdicke von mehr<br />

als 15 Mikrometer. Das Material haftet außerdem<br />

sehr gut auf Silizium, Kupfer und<br />

anderen Basismaterialien. Es ist ein guter<br />

elektrischer Isolator und chemisch sehr widerstandfähig.<br />

Toray wird weiterhin seine<br />

Kerntechnologien der synthetischen organischen<br />

Chemie, der Polymerchemie, der<br />

Biotechnologie und der Nanotechnologie<br />

nutzen, um im Sinne der Unternehmensphilosophie<br />

einen Beitrag zur Gesellschaft<br />

zu leisten und neue Werte zu schaffen.<br />

www.toray.eu<br />

Die smarte Lösung für<br />

die manuelle Montage.<br />

■ Ergonomisches Arbeiten<br />

■ Digitale Assistenz<br />

■ Einfache Integration<br />

Photoneece, die lichtempfindliche<br />

Polyimid-Beschichtung für Leistungshalbleiter<br />

ist jetzt frei von<br />

N-Methyl-2-Pyrrolidon (NMP)<br />

Bild: Toray<br />

Motek Stuttgart<br />

10. - 13.10.2023<br />

Halle 3, Stand 3312<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 43<br />

bott.de


Bild: TQ<br />

Der automatisierte Prüfplatz fasst unterschiedliche Funktionseinheiten wie<br />

Material-Handling, Bildverarbeitung für automatisches Tracking und AOI<br />

sowie Funktionsprüfung zusammen<br />

Bild: TQ<br />

Cobot und Embedded-PC<br />

Smartes Duo<br />

für rentable Kleinserien<br />

Immer kleinere Produktionslose mit immer höherer Komplexität immer schneller<br />

fertigen und dabei die Kosten reduzieren – das sind die Herausforderung für die<br />

Baugruppenfertigung. Was auf den ersten Blick unvereinbar scheint, wird mit<br />

Hilfe des Cobot-Konzepts zur tragfähigen Zukunftslösung. TQ zeigt anhand von<br />

Beispielen, wie mit dem Know-how der eigenen Fachkräfte sowie passendem<br />

Equipment die Themen Cobotik, Automatisierung und Smart Manufacturing für<br />

die Bereiche Fertigung, Montage und Prüfung Realität werden.<br />

» Harald Maier, Produktmanager x86 bei TQ-Group, Seefeld<br />

Große Stückzahlen eines Produkts erleichtern<br />

die Amortisation von Investitionen<br />

in die Fertigungsautomatisierung.<br />

Bei den low-volume-/high-mix-<br />

Produktionen sieht es gegenteilig aus und<br />

seltenst rechnet sich eine Investition. Als<br />

Alternative käme eine hochflexible Automatisierungslösung<br />

in Betracht, die sich<br />

mehrfach verwenden lässt: für unterschiedliche<br />

Produkte aber auch Fertigungsschritte,<br />

damit sich der Investitionsaufwand<br />

rechnet. Zur klassischen<br />

Stückzahlproblematik kommt der Fachkräftemangel<br />

als Treiber für eine Erhöhung<br />

des Automatisierungsniveaus hinzu.<br />

Neben den bekannten Embedded-PCs<br />

bieten sich immer häufiger Cobots als Lösungsbausteine<br />

an. Hierfür muss die bestehende<br />

Fertigung nicht kostspielig und<br />

langwierig umgebaut, sondern kann „minimalinvasiv“<br />

ergänzt, werden.<br />

Gewinnbringende Cobot-gestützte Automatisierungslösungen<br />

entstehen dann,<br />

wenn mehrere Funktionen und Arbeitsschritte<br />

kombiniert werden und sich so<br />

kürzere Durchlaufzeiten und Kosteneinsparungen<br />

ergeben. In Verbindung mit<br />

automatisierter Prozess- und Qualitätsüberwachung<br />

entstehen intelligente Lösungen,<br />

die einen reibungslosen Produkti-<br />

onsablauf sicherstellen und die Produktqualität<br />

erhöhen.<br />

Der Einsatz eines Embedded-PCs bietet<br />

hierbei die notwendige hohe Flexibilität:<br />

Er übernimmt als intelligenter Knotenpunkt<br />

eine zentrale Rolle für die Koordination<br />

zwischen Robotik, Peripherie sowie<br />

Prüfsystem und stellt gleichzeitig wichtige<br />

Funktionen für industrielle IoT-Konzepte<br />

und Industrie 4.0 bereit.<br />

Verbesserte Arbeitsbedingungen<br />

– mehr Produktivität<br />

Praktische Anwendungsfälle mit Cobots<br />

finden sich bspw. in den Bereichen<br />

44 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />

Schrauben, Kleben/Dispensen, Löten und<br />

Material-Handling. Welche wesentlichen<br />

Aufgaben hierbei durch das Duo Cobot &<br />

Embedded-PC sinnvollerweise übernommen<br />

werden, zeigen Fertigungslösungen,<br />

die TQ einsetzt und unter dem Motto „aus<br />

der Praxis für die Praxis“ auch anderen<br />

Firmen als fertige Lösungspakete anbietet.<br />

Pick-and-Place und optische Inspektion:<br />

Der Embedded-PC nutzt eine Kamera,<br />

um die Koordinaten von Baugruppen und<br />

Werkstücken zu bestimmen bei gleichzeitiger<br />

Übernahme dere Seriennummernerfassung<br />

und Qualitätskontrolle/-dokumentation.<br />

Bei Bedarf kann der Cobot fehlerhafte<br />

Werkstücke vor dem nachfolgenden Montageprozess<br />

aussortieren, um Folgefehler zu<br />

vermeiden. Eine nachgelagerte, automatisierte<br />

Datenauswertung kann dazu dienen,<br />

Maßnahmen zur Verbesserung der Anlieferqualität<br />

der Werkstücke zu veranlassen.<br />

Löten: Roboter-gestütztes Material-<br />

Handling wird oft mit weiterführenden<br />

Prozessschritten kombiniert. So auch Lötprozesse,<br />

die durch denselben Cobot oder<br />

einen zweiten, im Prozess synchronisierten,<br />

Cobot ausgeführt werden. Zusätzlich<br />

zur Ablaufsteuerung lässt sich mit einem<br />

Embedded-PC eine intelligente Überwachung<br />

des Lötprozesses realisieren. Kontaktzeit,<br />

Lötspitzentemperatur sowie Lötdrahtvorschub<br />

können so verifiziert werden.<br />

Mit den gewonnenen Daten können<br />

KI-unterstützte Prozessoptimierungen<br />

durchgeführt werden.<br />

Schrauben: Drehmoment-Überwachung<br />

und Qualitätsaufzeichnung sind<br />

bei hochwertigen Produkten elementare<br />

Vorgaben. Hier spielt der Embedded-PC<br />

eine wichtige Rolle für die automatisierte<br />

Bild: TQ<br />

Ein Embedded-<br />

PC wie der MBox-<br />

Advanced von TQ ist<br />

der zentrale Knotenpunkt<br />

für Kleinserien geeignete<br />

Automatisierungslösungen<br />

Qualitätssicherung, kann bei Abweichungen<br />

warnen und sofortige Gegenmaßnahmen<br />

anfordern.<br />

Kleben/Dispensen: Der Embedded-PC<br />

stellt eine exakte Steuerung aller prozessrelevanten<br />

Dosierparameter sicher. Zudem<br />

überwacht er Füllstände und minimiert<br />

durch frühe Rückmeldung Stillstandzeiten.<br />

Zeitgleich ist der Embedded-PC bei allen<br />

Anwendungsbeispielen auch zur Anbindung<br />

an das ERP-System sowie zum<br />

Teachen des Cobots nutzbar. Letzteres ist<br />

ohne große Probleme verbunden, wie das<br />

„2D-Kamerapaket“ zeigt: Dank TQ-Apps<br />

lernen die Cobots in weniger als fünf Minuten<br />

ein neues Objekt und den dazugehörigen<br />

Ablauf. So können wechselnde<br />

Sortiertätigkeiten schnell und einfach mit<br />

einer Installation umgesetzt werden. Service-<br />

und IoT-Dienste sind bei den Lösungsansätzen<br />

ebenso vorgesehen. Damit<br />

alle genannten Lösungen auch kombiniert<br />

an einem Arbeitsplatz nutzbar sind, besitzt<br />

MBox-ADV in der Ausführung „Robotic“<br />

bereits zahlreiche vorinstallierte<br />

Softwarefunktionen, die entsprechend<br />

flexibel genutzt werden können.<br />

Automatisierte Prozesse<br />

Um Investitionskosten gering zu halten,<br />

ist es wichtig, unterschiedliche Funktionen<br />

zusammenzuführen und in einem Gerät zu<br />

vereinen. So können bspw. die Anzeige von<br />

Fertigungsdokumenten, das Erfassen von<br />

Produktionsdaten sowie Funktionen zur<br />

Qualitätsprüfung und -protokollierung in<br />

einer PC-Einheit zusammengefasst werden.<br />

Das Unternehmen setzt hierbei auf eigene<br />

Embedded-PCs, die durch ihre robuste<br />

Bauweise im lüfterlosen 24/7-Betrieb besonders<br />

ausfallsicher sind und so Stillstandzeiten<br />

minimieren. Aufgrund der langfristigen<br />

Verfügbarkeit der Modelle kann stets<br />

auf einheitliche Hardware zurückgegriffen<br />

werden, wodurch sich<br />

der Aufwand zur Verwaltung<br />

der Geräte minimiert<br />

und reproduzierbare Lösungspakete<br />

entstehen.<br />

Zur Erfassung von Seriennummern<br />

und Produktdaten<br />

werden oftmals<br />

Handscanner eingesetzt,<br />

die besondere Handha-<br />

bungsflexibilität mit sich bringen. Alternativ<br />

können fest installierte Barcode-Scanner<br />

angebracht werden. Stoßen diese an Grenzen,<br />

weil es um sehr unterschiedliche Baugruppen<br />

und Systeme mit verschiedenartigen<br />

Produktlabels und Etiketten geht, können<br />

flexibel nutzbare Industriekameras zum<br />

Einsatz kommen – falls gewünscht auch<br />

von einem Cobot geführt. In diesem Fall<br />

kann das Kamerasystem zusätzliche Aufgaben<br />

wie optische Inspektion und Objekterkennung<br />

für Pick-and-Place-Funktionen in<br />

Robotik-Anwendungen übernehmen. All<br />

diese Konfigurationen haben eines gemeinsam:<br />

sie benötigen einen intelligenten Knotenpunkt,<br />

an dem die Daten zusammenlaufen<br />

und weiterverarbeitet werden. Hierfür<br />

sind Embedded-PCs optimal geeignet.<br />

Bindeglied in Robotik-<br />

Anwendungen<br />

Ein Embedded-PC als intelligenter Knotenpunkt<br />

kann jedoch weitaus mehr abdecken.<br />

Ausführungen wie die TQ MBox-ADV,<br />

die mit vier voneinander unabhängigen Gigabit-Ethernet-Schnittstellen,<br />

mehreren<br />

USB-Ports, RS-232 sowie einer hochauflösenden<br />

Monitorschnittstelle ausgestattet<br />

ist, eignen sich ideal, um die Koordination<br />

unterschiedlicher Funktionseinheiten einer<br />

teil- oder vollautomatisierten Cobot-Anwendung<br />

zu übernehmen und dabei alle<br />

Qualitätssicherungsdaten, Material-Dispo,<br />

Service, Prozessoptimierung und IoT-Zusatzfunktionen<br />

wie Predictive Maintenance,<br />

im Auge zu behalten und weiterzuleiten.<br />

Dies Prinzip der Workload Consolidation, also<br />

mehrere einzelne Aufgaben in einem Gerät<br />

zu konsolidieren, spart Kosten und bietet<br />

die Möglichkeit, den Funktionsumfang<br />

flexibel zu erweitern und anzupassen.<br />

www.tq-group.com<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Mit Know-how von Fachkräften<br />

und passendem Equipment<br />

werden die Themen<br />

Cobotik, Automatisierung<br />

und Smart Manufacturing<br />

realisierbar.<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 45


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Bild: Escatec<br />

Mit acht Schritten eines<br />

nachhaltigen Prozesses<br />

zur Entwicklung neuer<br />

Produkte<br />

8 Schritte eines nachhaltigen Prozesses zur Entwicklung neuer Produkte<br />

Volatile Märkte erfordern<br />

Flexibilität<br />

Im 21. Jahrhundert sind Unterbrechungen für OEMs allgegenwärtig.<br />

Neue Technologien machen Projekte und Produkte überflüssig, noch bevor<br />

sie das Fließband erreichen. Infolgedessen ist es schwer zu erkennen,<br />

welche Ideen in ihrer Pipeline eine echte Chance darstellen und welche<br />

wahrscheinlich ein finanzieller Flop sein werden. Welche Schritte müssen für<br />

eine wiederholbare, erfolgreiche Produktentwicklung eingeleitet werden?<br />

Um die richtigen Entscheidungen bei<br />

der Produktentwicklung zu treffen,<br />

braucht es eine ausgeprägte Kreativität,<br />

eine absolute Kundenorientierung, eine<br />

knallharte kaufmännische Einstellung<br />

und natürlich einen reibungslosen Vermarktungsprozess.<br />

Die Schaffung eines wiederholbaren Systems<br />

für die kreative Ideenfindung, das<br />

Ideenscreening, die Planung, die Entwicklung<br />

und die Markteinführung kann den<br />

Unterschied zwischen einem Unternehmen,<br />

das wirtschaftlich lebensfähig ist,<br />

und einem Unternehmen, das Geld und<br />

Schwung verliert, weil es sich anstrengt,<br />

die nächste große Idee zu finden und umzusetzen,<br />

ausmachen.<br />

Was sind die 8 Schritte der erfolgreichen<br />

Entwicklung neuer Produkte?<br />

• Ideenfindung<br />

• Ideen-Screening<br />

• Konzeptentwicklung und Konzeptprüfung<br />

• Entwicklung einer Marketingstrategie<br />

• Geschäftliche Analyse<br />

• Produktentwicklung<br />

• Marketingaktivitäten testen<br />

• Kommerzialisierung<br />

Dies sind 8 Schritte, die zu einem Produktentwicklungsprozess<br />

formalisiert<br />

werden können, der die Innovation auf<br />

flexible, nachhaltige und rentable Weise<br />

gewährleistet.<br />

Ideenfindung: Unternehmen müssen<br />

einen klaren Blick für die Herausforderungen<br />

und die Machbarkeit bestimmter Ideen<br />

haben. Sie sollten immer wieder neue<br />

Ideen entwickeln und Wege finden, um<br />

neue Produktideen aus ihren internen<br />

Teams und anderen Bereichen in die Organisation<br />

einzubringen. Durch formelle<br />

und informelle Prozesse sollten Ideen in<br />

den Mix eingespeist werden, die zu soliden<br />

ersten Vorschlägen für die weitere Erforschung<br />

führen. Am Ende dieses Prozesses<br />

sollte ein formelles Verfahren zur Einreichung<br />

von Vorschlägen für eine weitere<br />

Prüfung durch ihr Unternehmen stehen.<br />

Ideen-Screening: Bevor weitere Ressourcen<br />

für eines dieser Projekte bereitgestellt<br />

werden, müssen die Ideen gefiltert<br />

werden. Dies geschieht häufig durch<br />

ein Expertengremium, das aus ihren internen<br />

Teams besteht.<br />

Konzeptentwicklung und Konzeptprüfung:<br />

Nachdem eine Reihe erster Ideen<br />

für die weitere Entwicklung genehmigt<br />

46 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


wurde, sollten detaillierte Machbarkeitsstudien<br />

beginnen. Nachweis der Machbarkeit<br />

durch virtuelle computergestützte<br />

Darstellungen und Rapid Prototyping. Die<br />

Beantwortung dieser Fragen und das Betrachten<br />

eines schnellen Prototyps in natura<br />

kann helfen, die Kunden- und Marktbedürfnisse<br />

sowie ihre potenzielle Design-<br />

und Preisstrategie zu validieren.<br />

Entwicklung einer Marketingstrategie:<br />

Um bei der Entscheidung zu helfen,<br />

welche Ideen zukunftsträchtig sind, sollte<br />

ein potenzieller Marketingplan erstellt<br />

werden. Eine wettbewerbsfähige Marketingstrategie<br />

umfasst vier Schlüsselelemente.<br />

Marktbedarf und Kundenanforderungen<br />

sind die treibende Kraft hinter jeder<br />

Produktentwicklung. Es wird versucht,<br />

eine umweltfreundliche und profitable<br />

Marketingposition herzustellen. Endziel<br />

ist stets die Erzielung von Gewinn. Die<br />

Marketingstrategie zielt darauf ab, einen<br />

nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu<br />

schaffen: Da sich wettbewerbsbestimmende<br />

Kräfte verändern, ist es notwendig,<br />

ständig an der Anpassung und Verbesserung<br />

der wettbewerbsfähigen Marketingstrategie<br />

zu arbeiten, um eine<br />

Marktposition zu finden, die den verfügbaren<br />

Ressourcen des Unternehmens entspricht.<br />

Betriebswirtschaftliche Analyse: Dies<br />

sind knallharte Berechnungen, die in dieser<br />

kritischen Phase der Produktentwicklung<br />

in die Stop/Go-Entscheidungen einfließen<br />

müssen. Wenn die Zahlen stimmen<br />

und es einen überzeugenden Business<br />

Case für das neue Produkt gibt, kann<br />

das Unternehmen den Beginn der Entwicklung<br />

genehmigen.<br />

Technische Umsetzung: Jetzt werden<br />

die detaillierten, umfassenden Projektanforderungen<br />

zusammengestellt, die die<br />

Design- und Entwicklungsphase leiten<br />

werden. Es werden formale technische<br />

Spezifikationen erstellt und Verifizierungs-<br />

und Validierungspläne für die Zukunft<br />

entwickelt. Dabei handelt es sich um<br />

die abschließenden Qualitätsprüfungen,<br />

mit denen systematisch festgestellt wird,<br />

ob alle vereinbarten Leistungen im Endprodukt<br />

vorhanden sind und funktionieren.<br />

Das Produkt wird anhand der Entwürfe<br />

entwickelt, wobei während des gesamten<br />

Prozesses regelmäßige Kontrollen durchgeführt<br />

werden, um das Risiko eines Fehlschlags<br />

für den Endnutzer und das Projekt<br />

selbst zu bewerten und zu mindern.<br />

Marketingaktivitäten testen: Wenn<br />

das Produkt entwickelt wurde und der<br />

erste vollständige Prototyp verfügbar ist,<br />

muss es gründlich getestet werden.<br />

Einführung des Produkts: Produkte,<br />

die im Rahmen dieses Prozesses sorgfältig<br />

entwickelt wurden, sind bereit für die<br />

Markteinführung, aber damit ist die Entwicklungsarbeit<br />

noch nicht beendet. Die<br />

Unternehmen müssen den Erfolg des Produkts<br />

überwachen, um künftige Upgrades<br />

und mögliche neue Ergänzungen der Produktreihe<br />

zu planen.<br />

VUCA ist der Feind<br />

Für OEMs, die neue Produkte entwickeln,<br />

sind die Risiken allgegenwärtig.<br />

VUCA – das berühmte Akronym der Futuristen<br />

– bringt diese Herausforderungen<br />

perfekt auf den Punkt. Im Zeitalter der<br />

disruptiven Technologie ist der Unternehmenserfolg<br />

ständig von Volatilität, Unsicherheit,<br />

Komplexität und Mehrdeutigkeit<br />

bedroht. Selbst diejenigen, die bereits eine<br />

Reihe sehr erfolgreicher Produkte auf<br />

dem Markt haben, können unvorbereitet<br />

getroffen werden, wenn sich Trends<br />

schnell ändern, Komponenten und Materialien<br />

plötzlich nicht mehr verfügbar<br />

oder veraltet sind oder ihre Verwendung<br />

unrentabel wird. Ebenso können völlig<br />

neue Geschäftsmodelle und Technologien<br />

die Kundennachfrage plötzlich auf unerwartete<br />

Weise verändern. Um auf diesen<br />

Druck reagieren zu können, müssen Sie<br />

flink und trittsicher sein. Der Wissenschaftler<br />

und Berater Bob Johansen hat<br />

eine Antwort für Führungskräfte auf die<br />

Herausforderung des VUCA-Umfelds vorgeschlagen,<br />

die er VUCA-Prime nennt. Johansen<br />

zufolge sollte der Volatilität eine<br />

Vision, der Unsicherheit ein Verständnis,<br />

der Komplexität eine Klarheit und der<br />

Mehrdeutigkeit eine Agilität entgegengesetzt<br />

werden.<br />

Jedoch kann es eine neue Einstellung<br />

zur Produktion erfordern. Möglicherweise<br />

sollte mit einem EMS-Anbieter zusammengearbeitet<br />

werden, der sowohl Produktdesign<br />

als auch Serienfertigung anbietet,<br />

um Flexibilität und Vertrauen zur<br />

Entwicklung neuartiger Produkte auf<br />

neuen Märkten zu erhalten. Die Realität<br />

eines turbulenten, sich ständig verändernden<br />

Marktes erfordert eine neue Art<br />

von Disziplin, um zu überleben. Sind Sie<br />

bereit, sich darauf einzulassen?<br />

www.escatec.com<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Der volatile Markt des<br />

21. Jahrhunderts erfordert<br />

eine neue Art von<br />

Disziplin, um flexibel<br />

darauf reagieren zu<br />

können und wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben.<br />

Ihre Partner für SMD-Technologie<br />

PAGGEN<br />

Werkzeugtechnik GMBH<br />

Söckinger Straße 12<br />

D-82319 Starnberg<br />

info@paggen.de<br />

www.paggen.de<br />

Wir bringen Ihre Elektronikfertigung<br />

aufs nächste Level<br />

Mit starken Partnern - auch THT<br />

und Odd Shape - automatisiert,<br />

zuverlässig und schnell bestücken.<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 47


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

3D-Drucker als Multitool in der Produktion<br />

Schneller 3D-Druck mit hoher<br />

Prozessqualität<br />

InnovatiQ stellt ein neues Produktportfolio für anspruchsvollen industriellen 3D-Druck bereit.<br />

Die Erfahrung des 3D-Druck-Pioniers (ehemals German RepRap GmbH) – seit 2020 Mitglied<br />

der Arburg Familie – resultiert nach intensiver Entwicklung und Marktfokussierung auf<br />

den industriellen Einsatzbereich in einer neuen Generation an 3D-Druckern für die additive<br />

Fertigung: Fused Filament Fabrication (FFF) unter anderem für faserverstärkte Materialien<br />

und Liquid Additive Manufacturing (LAM).<br />

Drei Drucker umfasst die für FFF ausgelegte<br />

Produktreihe des Unternehmens.<br />

Der große Unterschied zu vielen<br />

Druckern am Markt: Die TiQ 3D-Drucker<br />

sind von Grund auf nach Industriestandard<br />

neu entwickelte und damit auf die Bedürfnisse<br />

der industriellen Anwender genau<br />

zugeschnittene Produktionsgeräte. Die<br />

Vorteile als Mitglied der Arburg Familie<br />

kommen in der Erfahrung bei Konstruktion<br />

und Produktion zum Tragen.<br />

„Die ersten Jahre im 3D-Druckermarkt<br />

waren bei allen Anbietern und Entwicklern<br />

von Ausprobieren und Herantasten<br />

geprägt. Doch die Lernkurve war steil und<br />

die Leidensfähigkeit der Kunden im Markt<br />

gelegentlich hoch. Es war viel Pioniergeist<br />

gefragt. Aber eins war klar: 3D-Druck ist<br />

eine absolute Zukunftstechnologie“, erinnert<br />

sich Florian Bautz, InnovatiQ-Geschäftsführer.<br />

Die Industrie findet für 3D-Drucker immer<br />

mehr sinnvolle und effektive Einsatzmöglichkeiten.<br />

War es anfangs primär das<br />

Prototyping, nutzen heute immer mehr<br />

Unternehmen aus dem Werkzeug- und<br />

Formenbau sowie aus Automatisierung<br />

und Produktion die Technologie, um z.B.<br />

End-of-Arm-Tools wie Sauggreifer und<br />

mechanische Greifer, Ersatzteile oder<br />

Hilfs- und Betriebsmittel herzustellen. Der<br />

Wunsch nach Nachhaltigkeit sowie die<br />

deutlich niedrigeren Kosten und möglichen<br />

Zeiteinsparungen im Vergleich zu<br />

herkömmlichen Herstellverfahren spielen<br />

hier eine große Rolle. Hinzu kommt, dass<br />

moderne 3D-Drucker wie die TiQ-Linie genau<br />

auf die Anforderungen und den Einsatz<br />

in der Industrie zugeschnitten sind.<br />

So gehören Materialfreiheit sowie<br />

schnelles, sauberes und autarkes Drucken<br />

ohne große Einarbeitung zu den geforderten<br />

Funktionen. Der 3D-Drucker als Multitool<br />

in der Produktion muss ein Gerät<br />

sein, das zuverlässig funktioniert.<br />

Diesen Anspruch erfüllt die TiQ-Produktreihe<br />

durch ihre – speziell auch auf<br />

faserverstärkte Materialen hin – optimierte<br />

Drucktechnologie. Dazu gehören<br />

neben vielen anderen smarten Funktionen<br />

ein eigenentwickelter CoreLine Druckkopf<br />

mit Dual-Extruder und auch beim Einsatz<br />

abrasiver Materialien langlebigen Düsen<br />

für Temperaturen von bis 400°C, eine intuitive<br />

CNC-Steuerung mit integrierten<br />

SmartFunctions zur einfachen Bedienung,<br />

automatische Druckbettnivellierung sowie<br />

– abhängig vom Modell – ein beheizbarer<br />

Bauraum und/oder eine optionale<br />

Materialtrocknung.<br />

„Unser Entwicklungsfocus konzentriert<br />

sich ausschließlich auf industrielle Anwendungen<br />

und dem effizienten Druck<br />

belastbarer Bauteile“, erläutert Florian<br />

Bautz die Strategie. „Prozesssicherheit,<br />

einfaches Handling und Materialvielfalt<br />

sind hier das A und O.“<br />

Bei InnovatiQ beschäftigt sich ein ganzes<br />

Team mit neuen Materialien für den<br />

3D-Druck. So kommt es auch, dass sich<br />

heute Materialien drucken lassen, die<br />

noch vor Jahren als nicht druckfähig bezeichnet<br />

worden wären.<br />

www.innovatiQ.com<br />

Bild: InnovatiQ<br />

Die neue Generation<br />

an 3D-Druckern für<br />

die additive Fertigung


Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Dualhärtender Hochtemperatur-Strukturklebstoff für Elektromotoren<br />

Sicherer Fertigungsschritt der Magnetverklebung<br />

DELO hat den ersten dualhärtenden<br />

Hochtemperatur-Klebstoff für Elektromotoren<br />

entwickelt. DELO Dualbond HT2990<br />

ist für Fertigungsprozesse wie die Magnetverklebung<br />

und segmentierte Magnete<br />

konzipiert.<br />

Angesichts der zunehmenden Produktion<br />

von Elektrofahrzeugen sind zuverlässige<br />

Klebstoffe für das Verkleben von Elektromotoren<br />

sowie effiziente Produktionsverfahren,<br />

die die steigende Nachfrage befriedigen,<br />

von entscheidender Bedeutung.<br />

Der neue Klebstoff zielt auf genau diese<br />

Herausforderungen ab. Es ist der erste<br />

hochtemperaturbeständige Strukturklebstoff,<br />

der mit Licht fixiert werden kann.<br />

Dieser zusätzliche Aushärtungsschritt<br />

hilft den Herstellern von Elektromotoren,<br />

Montageprozesse zu beschleunigen und<br />

die Effizienz ihrer Produktion zu optimieren<br />

– die Lichtfixierung wird in 5 bis 10<br />

Sekunden erreicht.<br />

Bei der Magnetverklebung ist Wärme<br />

zwar für die vollständige Aushärtung des<br />

Klebstoffs erforderlich, durch die nun<br />

mögliche Lichtfixierung entsteht aber eine<br />

bereits ausgehärtete äußere Schicht.<br />

Diese sorgt dafür, dass alles an seinem<br />

Platz bleibt und auch der Klebstoff nicht<br />

nach außen oder auf die Motorlaminierung<br />

läuft. Beim Stapeln von Magneten,<br />

das Wirbelstromverluste vermeidet, lässt<br />

sich die gewünschte Schichtdicke durch<br />

die zusätzliche Lichtfixierung erreichen,<br />

ohne dass die Magnete mit einer Vorrichtung<br />

im Ofen in der gewünschten Position<br />

gehalten werden müssen.<br />

Die Endaushärtung im Ofen dauert 30<br />

Minuten bei 150 °C oder 60 Minuten bei<br />

130 °C. Erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt<br />

bei der Fertigung ohnehin eine Wärmeeinwirkung,<br />

z. B. durch Warmschrumpfen,<br />

kann die bei Hochtemperatur-Klebstoffen<br />

bislang erforderliche separate<br />

Warmhärtung übersprungen werden. Mit<br />

Induktionshärtung besteht zudem eine zusätzliche<br />

Warmhärtungsalternative.<br />

Bei Raumtemperatur erreicht Dualbond<br />

HT2990 auf Stahl eine Druckscherfestigkeit<br />

von bis zu 70 MPa. Bisherige Stan-<br />

Bild: DELO<br />

Dualhärtender Hochtemperatur-Klebstoff für<br />

Elektromotoren<br />

dardprodukte im Hochleistungsbereich<br />

erzielen hier 45 MPa. Außerdem hat der<br />

Klebstoff eine hohe Glasübergangstemperatur<br />

von 165 °C. Bei extremer Hitze<br />

von 180 °C weist er daher immer noch eine<br />

Zugscherfestigkeit von 7 MPa auf Aluminium<br />

auf. Das entspricht einer Kraft<br />

von 70 kg/cm² und ist eine sehr starke<br />

Verbindung.<br />

www.delo.de<br />

Gapfiller-Pad mit sehr hoher Wärmeleitfähigkeit<br />

Perfekte Anbindung beider Kontaktflächen<br />

körpern und wärmeerzeugenden Komponenten<br />

in elektronischen Geräten mit unebenen<br />

oder rauen Oberflächen, und eliminiert<br />

Lufteinschlüsse zwischen den<br />

Oberflächen. Das Material verliert auch<br />

unter starkem Druck sehr wenig Silikonöl<br />

wodurch nur minimale Silikonöl Rückstände<br />

auf der Oberfläche des Kühlkörpers<br />

oder Substrats zu finden ist. Der Silikonöl<br />

Austritt von minderwertigen Gapfiller<br />

Pads kann die elektrische Leistung<br />

durch geringeren Oberflächenwiderstand<br />

und niedrigere Durchbruchsspannung<br />

verringern. Zusätzlich können umliegende<br />

Verunreinigungen und Partikel im Silikonöl<br />

adsorbiert werden oder daran haften,<br />

was die Produktleistung und Lebensdauer<br />

beeinträchtigt.<br />

Das hoch-leitfähige Gapfiller-Pad ist in<br />

Standarddicken von 0,5 bis 5,1 mm er-<br />

Das Therm-A-GAP PAD 80 unterstützt<br />

Entwickler von elektronischen Geräten<br />

durch eine Wärmeleitfähigkeit von<br />

8,3 /mK, über verschiedene Materialstärken<br />

hinweg, wie Chomerics Division der<br />

Parker Hannifin Corporation informiert.<br />

Mit der höchsten verfügbaren Wärmeleitfähigkeit<br />

in seiner Produktfamilie bietet<br />

die Lösung bei sehr geringen Kompressionskräfte<br />

eine hervorragende Anbindung<br />

an die beiden Kontaktflächen. Geringer<br />

Anpressdruck bedeutet, dass sich das Material<br />

unter dem Montagedruck leicht<br />

verformen lässt, wodurch die Belastung<br />

von Komponenten, Lötverbindungen und<br />

Leiterplattenanschlüssen minimiert wird.<br />

Das Elastomer basierende, vibrationsdämpfende<br />

Gapfiller-Pad hat eine niedrige<br />

Shore-Härte und dient als effiziente<br />

thermische Schnittstelle zwischen Kühlhältlich<br />

und wird in Platten oder bereits<br />

auf kundenspezifische Grössen zugeschnitten<br />

geliefert.<br />

www.parker.com/chomerics<br />

Das Therm-A-GAP PAD 80 unterstützt Entwickler<br />

von elektronischen Geräten durch hohe Wärmeleitfähigkeit<br />

Bild: Parker Hannifin<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 49


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Bild: Shutterstock https://www.shutterstock.com/de/image-photo/<br />

fake-chip-concept-integrated-circuit-held-2293892227<br />

Gefälschte Bauteile könnten die Funktionalität von Endprodukten beeinträchtigen, wenn sie nicht den vorgegebenen Standards entsprechen<br />

Brokerware: Originalitätsprüfung elektronischer Komponenten<br />

Fehler- und Technologieanalyse<br />

Die anhaltende Bauteilknappheit am Weltmarkt zwingt viele Firmen dazu,<br />

elektronische Komponenten über Broker zu beschaffen. Dabei sind diese oft<br />

gezwungen, ihre Bestellungen nicht nur über bestehende Geschäftsverbindungen<br />

zu realisieren, sondern neue Bezugsquellen, teilweise mit unbekanntem<br />

Hintergrund, zu erschließen. Es kann hierbei jedoch nicht ausgeschlossen<br />

werden, dass gefälschte Ware geliefert wird.<br />

Gerade in den Zeiten der Verknappung hat der<br />

Anteil gefälschter Ware deutlich zugenommen.<br />

Aufgrund dieses Szenarios konnte festgestellt werden,<br />

dass der Bedarf an sogenannten Originalitätsprüfungen<br />

deutlich zugenommen hat. Auf diesem<br />

Weg wollen sich die Firmen zu einem gewissen Grad<br />

absichern, dass nur Originalteile in ihre Produkte<br />

fließen. Sehr oft sind hierbei der Preis und die<br />

schnelle Verfügbarkeit einer Beurteilung des Bauteils<br />

ein wichtiges Kriterium. Daher bietet die RoodMicrotec<br />

GmbH eine Schnellanalyse an, bei der wichtige<br />

Kriterien zur Erkennung von Fälschungen schon in<br />

fünf Arbeitstagen abgeprüft werden.<br />

50 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


Incircuit-Funktionstestsysteme und<br />

Adaptionen für Flachbaugruppen, Hybride,<br />

Module und Geräte<br />

Gewährleistung<br />

elektronischer Produkte<br />

Sehr sensibel wird besonders bei Gurtware vorgegangen.<br />

Aufgrund jahrelanger Erfahrung wissen Experten,<br />

dass sich oft am Gurtanfang und -ende Originalware<br />

und in der Mitte die gefälschten Bauteile<br />

befinden. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen,<br />

wurde ein Verfahren entwickelt, bei dem einzelne<br />

Bauteile aus der Mitte entnommen werden können,<br />

ohne dass es bei der späteren Baugruppenbestückung<br />

zu Problemen bzw. Unterbrechungen kommt.<br />

Für Anwender von sicherheitsrelevanten Systemen<br />

bzw. der Anforderung von extremer Zuverlässigkeit<br />

reichen diese Schnelltests nicht aus. Forciert durch<br />

die amerikanische Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

wurde von der SAE (Society of Automotive Engineers)<br />

der Standard AS6081 („Counterfeit Electrical, Electronic,<br />

and Electromechanical (EEE) Parts: Avoidance,<br />

Detection, Mitigation, and Disposition – Independent<br />

Distribution“ Original Fälschung) herausgegeben.<br />

Dieser sieht eine wesentlich umfangreichere Untersuchung<br />

vor. Neben weiteren Tests ist auch die Anzahl<br />

zu untersuchender Bauteile deutlich höher. Dieses<br />

Untersuchungsprogramm nach AS6081 wird<br />

ebenfalls vom Unternehmen angeboten. Dabei ist zu<br />

erwähnen, dass RoodMicrotec nach eigenen Angaben<br />

im Moment die einzige Firma in Deutschland ist,<br />

die diesen Test als akkreditiertes Verfahren nach DIN<br />

EN ISO/IEC 17025:2018 anbietet, sogar in der neuesten<br />

Revision A des Standards, die erst am 21. April<br />

2023 herausgegeben wurde.<br />

▷ seit 1979 Testsysteme im Einsatz , u.a.<br />

bei Automotive, Avionik, Medizintechnik,<br />

Maschinensteuerungen, Sensorik u.v.m.<br />

▷ Stand-alone und Inline Testsysteme<br />

▷ schnelle, praxisnahe und anwenderfreundliche<br />

Testprogrammerstellung<br />

▷ grafi sche Fehlerortdarstellung, auch im<br />

Boundary Scan-Test<br />

▷ breites Spektrum an Stimulierungsund<br />

Messmodulen aus eigener<br />

Entwicklung und Produktion<br />

▷ Feldbussysteme (CAN-Bus,<br />

Profibus, I 2 C, USB, …), Flash-<br />

Programmierung, Einbindung<br />

externer Programme<br />

▷ Auswertung von Analog-/Digitalanzeigen,<br />

Dotmatrix, LCD/LED, OLED,…<br />

▷ CAD-Schnittstelle, ODBC-Schnittstelle,<br />

Statistik, Qualitätsmanagement<br />

▷ manuelle und pneumatische Prüfadapter<br />

▷ Prüfadaptererstellung in einem halben Tag mit<br />

Adapterkonstruktions- und Erstellungspaket<br />

▷ höchste Zuverlässigkeit und geringe Folgekosten<br />

REINHARDT<br />

System- und Messelectronic GmbH<br />

Bergstr. 33 D-86911 Diessen Tel. 08196 934100 Fax 08196 7005<br />

E-Mail: info@reinhardt-testsystem.de http://www.reinhardt-testsystem.de<br />

Wir stellen aus: Productronica 2023, Halle A1 Stand 581<br />

Echtheits-Verifizierung von<br />

Komponenten<br />

Bei der Originalitätsprüfung von Brokerware ist es<br />

vorteilhaft, für die Analyse ein sogenanntes Golden<br />

Device zu haben, d. h. ein Originalteil, das als Vergleichsmuster<br />

zur Verfügung steht. Es erleichtert die<br />

Erkennung von Fälschungen in erheblichem Maße.<br />

Daher sollten aus Anwenderseite logistische Maßnahmen<br />

getroffen werden, um sich einen Fundus an<br />

Originalteilen anzulegen. Zum Beispiel konnten vor<br />

einigen Jahren Abweichungen im Leadframe zwischen<br />

zu prüfender Ware und dem Golden Device<br />

festgestellt werden. Das geschah mithilfe einer Röntgenanalyse,<br />

welche ein gefälschtes Bauteil mit an Sicherheit<br />

grenzender Wahrscheinlichkeit identifizieren<br />

konnte. Heutzutage hat sich das durch limitierte<br />

Ressourcen im Back End geändert. Hersteller sind gezwungen,<br />

in unterschiedlichen Assembly Lines Bauteile<br />

verpacken zu lassen. So können Unterschiede im<br />

Leadframe Layout bestehen. Selbst Unterschiede im<br />

Bonddrahtmaterial sind möglich, da die Golden Devices<br />

meistens einen älteren Datecode aufweisen. Des-<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 51


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Bild: RoodMicrotec<br />

Original...<br />

halb kann nicht ausgeschlossen werden, dass bspw.<br />

von Gold- auf Kupferbonddraht umgestellt wurde<br />

und dadurch unterschiedliche Materialen zur Untersuchung<br />

kommen. Daher ist es immens wichtig, die<br />

Bauteile physikalisch zu untersuchen und zusätzlich<br />

Vergleiche mit den Datenblättern durchzuführen.<br />

Darin befinden sich häufig bedeutende Hinweise auf<br />

mögliche Abweichungen zu den Herstellervorgaben.<br />

Ein weiteres Beispiel für die Wichtigkeit von Originalitätsprüfungen<br />

stellt gebrauchte Brokerware dar.<br />

Neben gefälschter Ware kommen häufig Muster zur<br />

Untersuchung, welche einen originalen Halbleiterchip<br />

aufweisen. Dennoch ist hier Vorsicht geboten, da es<br />

sich um recycelte Bauteile handeln kann. Es handelt<br />

sich um Komponenten, die bereits in Verwendung waren,<br />

später abgelötet und dann verschönert wurden.<br />

Eine weitere Variante ist das Überlackieren und<br />

Neubeschriften der Bauteile. Somit handelt es sich<br />

zwar um Originalware des Herstellers, aber aufgrund<br />

der Neubeschriftung um Varianten mit vermeintlich<br />

besseren Eigenschaften, zum Beispiel in Bezug auf<br />

die Elektrik oder Zuverlässigkeit. Neben der Prüfung<br />

auf Originalität sollte bedacht werden, dass neben<br />

der Eignung des Bauteils auch dessen Verarbeitung<br />

sichergestellt werden muss. Insofern ist es eine Überlegung<br />

wert, einen Lötbarkeitstest durchzuführen,<br />

um zu garantieren, dass die Bauteile später in der<br />

Baugruppenproduktion keine Probleme erzeugen.<br />

Abschließend sollte gesagt werden, dass es keinen<br />

100-prozentigen Schutz vor Bauteilfälschungen gibt.<br />

Es ist lediglich eine Frage des Aufwands, wie gut die<br />

Originalteile letzlich kopiert sind. Die gute Nachricht<br />

ist jedoch, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit eine<br />

zuverlässige Aussage hinsichtlich der Originalität getroffen<br />

werden kann. Die Mehrzahl der Fälschungen<br />

sind leicht erkennbar und sehr gut von den von Originalteilen<br />

zu unterscheiden.<br />

www.roodmicrotec.com<br />

Bild: RoodMicrotec<br />

...und Fälschung<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Die Bekämpfung gefälschter<br />

Bauteile erfordert eine<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

Herstellern, Distributoren,<br />

Behörden und der gesamten<br />

Elektronikindustrie, um<br />

Sicherheit und Qualität von<br />

elektronischen Produkten zu<br />

gewährleisten.<br />

52 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


Produkt-News « TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Handprüfplatz für die Steckerfertigung<br />

Große Steckerbaugruppen in einem Schritt vermessen<br />

senswork präsentiert einen Handprüfplatz<br />

für die Inspektion großer bis sehr großer<br />

Steckerbaugruppen. Die Lösung eignet sich<br />

für den Einsatz in der Vor- und Kleinserienfertigung,<br />

für Stichproben-Kontrollen<br />

sowie die Integration in Produktionslinien.<br />

Mit dem neuen Handprüfplatz wurde eine<br />

schlüsselfertige Prüfstation entwickelt,<br />

um große, komplexe Steckerbaugruppen<br />

mit unterschiedlichen Steckertypen in einem<br />

Schritt zu vermessen. Hersteller von<br />

Steckerbaugruppen gewinnen dadurch an<br />

Flexibilität bei der Qualitätssicherung.<br />

Denn gerade Baugruppen mit vielen unterschiedlichen<br />

Steckertypen können mit<br />

der Lösung effizient geprüft werden.<br />

Das optische Prüfsystem vermisst mehrere<br />

hundert Pin-Positionen und kontrolliert<br />

verschiedene Merkmale, wie die korrekte<br />

Kodierung, die Planarität der PCB-Auflageflächen<br />

und die Steckbarkeit von Leiterplatten.<br />

Zur Prüfung der Steckbarkeit<br />

ist die „virtuelle Stecklehre“ des Unternehmens<br />

im Einsatz. Anhand der gegebenen<br />

Pin-Positionen erkennt sie in einem<br />

virtuellen Platinen-Abbild, ob die Pins in<br />

das Lochraster passen. Die Qualitätskontrolle<br />

erfolgt mit der hoch performanten<br />

Bildverarbeitungssoftware senswork VisionCommander.<br />

Ein großer Vorteil ist die automatische<br />

Fokussierung auf unterschiedliche Bauteilebenen.<br />

Während Kameras mit fester<br />

Fokuseinstellung an jedes Prüfobjekt neu<br />

angepasst werden müssen, kontrolliert<br />

das hochauflösende Kamerasystem die<br />

Mit dem Handprüfplatz<br />

von senswork lassen<br />

sich große Steckerbaugruppen<br />

mit unterschiedlichen<br />

Steckertypen<br />

in nur einem<br />

Schritt vermessen<br />

Steckerbaugruppen auf verschiedenen<br />

Ebenen und nimmt mehrere Bilder in unterschiedlichen<br />

Fokusebenen auf. Damit<br />

lassen sich verschiedene Steckertypen<br />

ohne Neujustierung prüfen.<br />

Der Handprüfplatz besteht aus Teileaufnahme,<br />

Präzisionsachssystem, Kamerasystem<br />

mit einer Auflösung von zehn Mikrometern<br />

pro Pixel, einem Gutteilmarkierer<br />

und einer Siemens-Steuerung mit<br />

Touch-Panel. Zusätzlich ist er mit Sicherheitstechnik<br />

ausgestattet. Eine NIO-Box<br />

ermöglicht es, fehlerhafte Teile automatisch<br />

auszusortieren. Mit dem Schnellwechselsystem<br />

dauert das Umrüsten auf<br />

andere Bauteiltypen weniger als fünf Minuten.<br />

Je nach Prüfaufgabe und Anforderungen<br />

lässt sich der Handprüfplatz kundenspezifisch<br />

anpassen.<br />

www.senswork.com<br />

Der Handprüfplatz eignet sich für den Einsatz<br />

in der Vor- und Kleinserienfertigung, für Stichproben-Kontrollen<br />

als auch für die Integration<br />

in Produktionslinien<br />

Bild: senswork<br />

Bild: senswork<br />

Foto: X-ray Service GmbH<br />

Hochauflösende Röntgen-/ und CT-Analysen als Dienstleistung<br />

Wir haben den Durchblick!<br />

In unserem Röntgenlabor bei Graz<br />

prüfen wir innerhalb kürzester Zeit<br />

die unterschiedlichsten Materialien,<br />

zerstörungsfrei, bis ins kleinste Detail.<br />

Mögliche Defekte werden sofort<br />

sichtbar. Unsere Kunden aus der<br />

Elektronik-, Automobil- und Luftfahrtindustrie<br />

vertrauen seit 20 Jahren<br />

auf unser High-Tech-Prüfverfahren.<br />

Zwei moderne hochauflösende<br />

Röntgen-/CT-Systeme stehen für unsere<br />

Dienstleistungen zur Verfügung.<br />

Ob Röntgenanalysen von größeren<br />

Stückzahlen, oder tiefgehende<br />

CT-Einzelanalysen – wir beraten<br />

Sie gerne bezüglich des richtigen<br />

Prüfverfahrens und stellen Ihnen die<br />

Ergebnisse als digitale Röntgenaufnahmen<br />

oder als 3D-Volumendaten<br />

bereit. Verschaffen Sie sich Gewissheit<br />

und sparen Sie wertvolle Zeit<br />

bei der Qualitätssicherung.<br />

KONTAKT<br />

X-ray Service GmbH<br />

Bierbaum 44<br />

A-8141 Premstätten<br />

Tel.: +43 (0) 3135 54812–10<br />

E-Mail: office@xray-service.at<br />

www.xray-service.at<br />

ANZEIGE<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 53


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Das flexible, auf Deep Learning basierende Bildverarbeitungssystem Vision Cam AI.go ermöglicht<br />

selbstständige Lernprozesse und die zuverlässige Detektion von Anomalien<br />

Bild: Imago Technologies<br />

Anomalien smart erkennen<br />

KI-basierte Smart-Kameras<br />

Mit dem flexiblen, auf Deep Learning basierenden Bildverarbeitungssystem<br />

Vision Cam AI.go ermöglicht Imago Technologies selbstständige Lernprozesse.<br />

Für anspruchsvollere Aufgaben stehen skalierbare Rechner sowie anwendungsoptimierte<br />

KI-Mathematik zur Verfügung.<br />

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz nimmt<br />

derzeit in zahlreichen Anwendungsfeldern stark<br />

zu. Auch in der Bildverarbeitung sind die Ergebnisse<br />

von Fehleranalysen mit KI-Unterstützung sehr vielversprechend.<br />

Anwender stehen jedoch<br />

gerade in der Großserienfertigung vor einem<br />

Problem: Die Produktionsqualität ist<br />

oft so hoch, dass es Wochen dauern kann,<br />

bis ausreichend fehlerhafte Teile gefunden<br />

werden. Solche Fehlteile sind jedoch<br />

Bild: Imago Technologies<br />

Der Autor Carsten<br />

Strampe ist<br />

Geschäftsführer der<br />

Imago Technologies.<br />

für den Lernprozess eines KI-Systems erforderlich,<br />

um Bildklassen zu generieren,<br />

die die jeweiligen Fehler repräsentieren.<br />

Abhilfe schaffen hier KI-Lösungen, die<br />

Anomalien, sprich Unregelmäßigkeiten an<br />

den produzierten Bauteilen erkennen und<br />

geeignete Alarme auslösen, um die fehlerhaften<br />

Teile aus dem Prozess auszuschleusen.<br />

Hierbei können auch Fehler detektiert<br />

werden, die der Anwender im Vorfeld noch gar nicht<br />

absehen konnte. Anhand der aussortierten Teile sind<br />

im Anschluss weitere Fehleranalysen möglich, die zu<br />

einer Optimierung der Fehlererkennung beitragen.<br />

KI leicht gemacht<br />

Methoden der Künstlichen Intelligenz bieten ungeahnte<br />

Möglichkeiten, doch der Technologie haftet<br />

noch immer der Ruf an, sehr komplex und nur von<br />

Spezialisten beherrschbar zu sein. Aktuelle Fortschritte<br />

in der Hardware sowie in der Anwendungssoftware<br />

schaffen jedoch neue Optionen, um einfache<br />

Systeme zur Anomaliedetektion zu realisieren.<br />

Das Unternehmen bietet mit dem flexiblen, auf Deep<br />

Learning basierenden Bildverarbeitungssystem Vision<br />

Cam AI.go ein alltagstaugliches Werkzeug für diesen<br />

Zweck an.<br />

54 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


Vision Cam AI.go wurde vor allem für Endanwender<br />

entwickelt, die keine oder nur wenig Erfahrung in<br />

den Bereichen Programmierung oder Bildverarbeitung<br />

haben. Die hohe Flexibilität dieser intelligenten<br />

Kamera ermöglicht ihren Einsatz in zahlreichen industriellen<br />

Anwendungsbereichen, um eine zuverlässige<br />

Prüfung von Qualitätsmerkmalen und die Erkennung<br />

von Anomalien auf möglichst einfache Weise<br />

zu gewährleisten.<br />

Zahlreiche Einsatzfelder<br />

Folgendes Beispiel aus der Elektronikfertigung verdeutlicht<br />

die Vorgehensweise beim Einsatz der Vision<br />

Cam AI.go: Leiterplatten werden dort in großen<br />

Stückzahlen maschinell mit elektronischen Bauelementen<br />

bestückt und anschließend ebenfalls automatisch<br />

verlötet. Ausgereifte Bestückungs- und Lötprozesse<br />

sorgen hier in der Regel für eine sehr geringe<br />

Fehlerquote. Dem eingesetzten Vision-System<br />

werden als fehlerfrei klassifizierte Platinen eingelernt,<br />

wodurch die KI-basierte Vision Cam anschließend<br />

Produkte mit Anomalien erkennen und die Ausschleusung<br />

aus dem Prozess anstoßen kann. Ob eine<br />

Nacharbeit der abweichenden Komponenten erforderlich<br />

oder lohnend ist, entscheiden danach Mitarbeiter.<br />

Bestückte Leiterplatten sind häufig sehr komplex<br />

und stellen aufgrund dessen für Bildverarbeitungssysteme<br />

eine Herausforderung dar. Mit Hilfe der Vision<br />

Cam AI.go ist ihre Prüfung jedoch ohne großen<br />

Aufwand und ohne die Parametrierung komplexer<br />

Bildverarbeitungssoftware realisierbar. Erforderlich<br />

ist dafür lediglich der Einsatz einer möglichst diffusen<br />

Beleuchtung wie beispielsweise eines LED-Domes<br />

sowie die Auswahl eines passenden C-Mount-<br />

Objektivs und eines optionalen Polarisationsfilters,<br />

um Reflexionen zu reduzieren. Nach der Montage der<br />

Kamera muss der Anwender nur noch die digitalen<br />

I/Os mit der SPS und das Ethernet mit einem Browser<br />

verbinden, und schon ist das System einsatzbereit.<br />

Jeder, der mit der Installation und dem Betrieb einer<br />

Smart-Kamera vertraut ist, kann die Vision Cam problemlos<br />

einsetzen.<br />

Einlernen in der Kamera<br />

Im Formfaktor einer Kamera vereint Vision Cam ein<br />

Komplettsystem bestehend aus einem Kamerasensor<br />

mit 5 MPixel Auflösung, einem Multiprozessorsystem<br />

und einer einfach zu bedienenden Anwendungssoftware.<br />

Bereits nach der Parametrierung weniger Kameraeinstellungen<br />

lassen sich damit die fehlerfreien<br />

Teile einlernen. Dieser Prozess, der bei anderen Systemen<br />

häufig in der Cloud ausgeführt wird, findet direkt<br />

in der intelligenten Imago-Kamera statt. Sie verfügt<br />

dafür über genügend Rechenleistung und ist für<br />

viele Anwendungsfälle auch schnell genug.<br />

Dies lässt sich gut anhand der beispielhaften Leiterplattenprüfung<br />

erklären, wo man drei Fälle unterscheiden<br />

kann: Im ersten Fall hat man auf der Leiterplatte<br />

eine eingeschränkte Problemzone, in der Fehler<br />

auftreten können. Definiert der Anwender diesen<br />

im Englischen Region Of Interest (ROI) genannten<br />

Bereich und konzentriert die Überprüfung darauf, so<br />

ist die Vision Cam AI.go für viele Anwendungen<br />

10.-13. Oktober<br />

Stuttgart<br />

Ihr<br />

Gratis-Ticket<br />

zur Motek!<br />

Jetzt sichern unter:<br />

www.schall-registrierung.de<br />

Ticket-Code: 3Z5XC-TXN2T<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 55


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Bild: Oròbix srl<br />

Bild: Oròbix srl<br />

Einsatz von KI in der Elektronikfertigung: V.l.n.r.: Fehlerfreie Leiterkarte<br />

Leiterkarte mit fehlerhafte Diode<br />

schnell genug. Soll die Kamera im zweiten Fall auf<br />

Basis der 5 MPixel-Vollbilder rechnen, so benötigt sie<br />

dafür mehr Zeit. Für die üblichen Taktzyklen in der<br />

Elektronikfertigung ist Vision Cam auch dafür meist<br />

schnell genug.<br />

Skalierbare Lösung<br />

Muss es im dritten Fall noch schneller gehen, so<br />

bietet mehr Rechenleistung einen Ausweg. Sie ist<br />

mittlerweile mit der GPGPU Nvidia Jetson Orin und<br />

für Bildverarbeitung erforderlichen Schnittstellen im<br />

Formfaktor eines Box-PCs und mit deutlich mehr KI-<br />

Power am Markt. Bis zu 12 ARM-CPU-Kerne sowie<br />

2048 CUDA-Rechenkerne stehen damit für die Anwendung<br />

zur Verfügung. Die wesentlichen Vorteile<br />

solcher Embedded-Rechner gegenüber einer i-Core/<br />

GPU-Variante bestehen bei gleicher Leistung im<br />

deutlich geringeren Stromverbrauch, wodurch ein<br />

lüfterloses Design möglich wird. Die Langzeitverfügbarkeit<br />

solcher Architekturen ist für Anwender ein<br />

weiteres wichtiges Kriterium und unterscheidet sich<br />

von typischen PCIe-GPU-Karten, die sich als kommerzielle<br />

Massenware in kurzen Zeitabständen verändern.<br />

Für industrielle Anwendungen eignen sich<br />

PCIe-GPU-Karten aufgrund der schwierigen Beschaffung<br />

von Ersatzteilen und der mangelnden Kompatibilität<br />

der Anwendungssoftware daher im Gegensatz<br />

zu Nvidia Jetson Orin-Modulen nicht.<br />

Mit Vision Cam AI.go wird Anwendern ein einfach<br />

zu parametrisierendes KI-System zur Verfügung gestellt,<br />

um Anomalien in Bildern zu erkennen und<br />

praktische Erfahrungen mit dieser vielversprechenden<br />

Technologie zu sammeln. Werden die technischen<br />

Grenzen der Hardware oder der Softwarefunktionalität<br />

erreicht, so bietet das Unternehmen skalierbare<br />

Lösungen auf Basis anwendungsoptimierter<br />

KI-Mathematik an, die auch für anspruchsvollere Anwendungen<br />

wie zum Beispiel die Oberflächeninspektion<br />

von Bahnwaren geeignet sind.<br />

www.imago-technologies.com<br />

Bild: Oròbix srl<br />

Anomaliedetektion markiert Fehler<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Ein flexibles, auf Deep Learning<br />

basiertes, Bildverarbeitungssystem<br />

eignet sich als<br />

einfaches System zur Anomaliedetektion<br />

durch selbstständige<br />

Lernprozesse.<br />

56 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


<strong>EPP</strong> präsentiert Ihnen<br />

„Partner für Elektronikfertigung“.<br />

Wer hat die Lösung, die der Elektronikfertiger sucht? Produkt-Visitenkarten helfen schnell, passende<br />

Produkte/Lösungen oder Informationen zu Unternehmen zu finden.<br />

Bestücken Selektiv/Conformal Coating<br />

EMS/Contract Manufacturing<br />

Fertigungsautomatisierung<br />

Kabelbearbeitung Nutzentrennen<br />

Reinigungstechnik Sieb-/Pastendruck<br />

Traceability/Logistik<br />

Rework<br />

3D-Systemintegration<br />

Löten<br />

Die-/Drahtbonden<br />

Hybrid-/Multichipmodulfertigung Dispensen/Dosieren<br />

Arbeitsplatzeinrichtung Optische-/Röntgeninspektion<br />

Elektrischer Baugruppentest<br />

Zuverlässigkeitstest<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und Leistungsspektrum finden Sie im<br />

Firmenverzeichnis auf www.epp-online.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.epp-online.de/firmenverzeichnis<br />

LÖTEN<br />

Verbindungstechnik<br />

Fakten zu Unternehmen, Details zu<br />

Angebot- und Leistungsspektrum finden<br />

Sie im Firmenverzeichnis auf epp-online.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur<br />

Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.epp-online.de/firmenverzeichnis<br />

Rehm Thermal Systems GmbH<br />

www.rehm-group.com<br />

Gegründet 1990 ist Rehm Thermal Systems heute<br />

Technologie- und Innovationsführer für die moderne<br />

und wirtschaftliche Elektronik-Baugruppen-Fertigung.<br />

Als global agierender Hersteller von Löt- und<br />

Trocknungs systemen für die Elektronik- und Photovoltaik<br />

industrie sind wir in allen relevanten<br />

Wachstums märkten vertreten und realisieren als<br />

Partner für unsere Kunden, Fertigungslösungen, die<br />

Standards setzen.<br />

Mit e-CO 2 sol sich für Nachhaltigkeit<br />

entscheiden<br />

www.BalverZinn.com<br />

Nicht erst mit der Einführung von e-CO 2 sol ist Nachhaltigkeit<br />

ein Thema für Balver Zinn, vielmehr ist es<br />

seit je her selbstverständlich für uns. Wir setzen uns<br />

dafür ein, mit unseren Produkten und Dienstleistungen,<br />

die Umwelt sauberer zu gestalten und unsere<br />

Mitmenschen zu schützen. Gerade die Umstellung auf<br />

bleifreie Materialien und dem dazugehörigen Engagement<br />

von Balver Zinn die Produkte umwelt- und menschenfreundlicher<br />

zu machen, ist dafür ein Symbol.<br />

Auch in Zukunft wird Balver Zinn nachhaltig handeln<br />

und stets daran arbeiten, die ökologischen Ziele mit<br />

unseren Kunden und Partnern gemeinsam zu erreichen.<br />

e-CO 2 sol ist dabei ein weiterer Meilenstein auf<br />

dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft.<br />

<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 57


» INSERENTENVERZEICHNIS | VORSCHAU | IMPRESSUM<br />

Bild: Siemens<br />

Balver Zinn 57<br />

Bott 43<br />

DELO 49<br />

elkotec 41, 43,<br />

Ersa 3, 17<br />

Escatec 46<br />

factronix 15, 29, 30<br />

Fritsch 39<br />

Göpel electronic 1, 27<br />

Hannusch Industrieelektronik 20<br />

Imago Technologies 54<br />

InnovatiQ 48<br />

Kager 21<br />

Kistler 6<br />

Koh Young 7,19<br />

Kraus Hardware 36<br />

MCD Elektronik 9<br />

Messe München 2<br />

Mouser Electronics 5<br />

Multi Components 11<br />

TITELSTORY<br />

BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Paggen 47<br />

Panacol 41<br />

Parker Hannifin 49<br />

PBT Works 30<br />

Perzeptron 35<br />

Phoenix Contact 41<br />

Photocad 13<br />

RAFI 38<br />

Rehm Thermal Systems 32, 57<br />

Reinhardt 51<br />

RoodMicrotec 50<br />

SCS 42<br />

senswork 53<br />

Simeto Kabelsysteme 35<br />

SMA Solar Technology 32<br />

SPEA 51<br />

Toray Industries 43<br />

TQ 44<br />

VDMA 9<br />

Vision Engineering 9<br />

X-ray 53<br />

Yamaha Motor Europe 28<br />

Hersteller für Produkte und<br />

Lösungen aus den Bereichen<br />

Elektrifizierung, Automatisierung<br />

und Digitalisierung erhöht<br />

Flexibilität in der Fertigung<br />

durch doppelseitigen<br />

Flying Probe Prozess.<br />

Automatisierung und Standardisierung der Leiterplattenentwicklung<br />

Weniger Fehlteile dank smarter Visualisierung<br />

ISSN 0943–0962<br />

Fachzeitschrift für alle Bereiche der Fertigung<br />

in der Elektronik-Industrie, Produktionsmittel –<br />

Prüftechnik – Werkstoffe<br />

Herausgeberin:<br />

Katja Kohlhammer<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Straße 8<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer:<br />

Peter Dilger<br />

Verlagsleiter:<br />

Peter Dilger<br />

Chefredaktion:<br />

Doris Jetter<br />

Ernst-Mey-Straße 8<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Phone +49 711 7594 -4652<br />

E-Mail: doris.jetter@konradin.de<br />

Redaktionsassistenz: Carmelina Weber,<br />

Phone +49 711 7594–257<br />

E-Mail: carmelina.weber @konradin.de<br />

Layout:<br />

Jonas Groshaupt, Phone +49 711 7594 -343<br />

Michael Kienzle, Phone +49 711 7594 -258<br />

Gesamtanzeigenleitung<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil):<br />

Andreas Hugel,<br />

Phone +49 711 7594 - 472,<br />

E-Mail: andreas.hugel@konradin.de<br />

Auftragsmanagement:<br />

Christel Mayer,<br />

Phone +49 711 7594 – 481<br />

E-Mail: christel.mayer@konradin.de<br />

Leserservice:<br />

<strong>EPP</strong> und <strong>EPP</strong> Europe<br />

Phone +49 711 7252–209,<br />

E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />

Erscheinungsweise:<br />

<strong>EPP</strong> und <strong>EPP</strong> Europe erscheinen neunmal jährlich und<br />

werden kostenlos nur an qualifizierte Emp fänger geliefert.<br />

Bezugspreise:<br />

Inland 85,40 € inkl. Versandkosten und MwSt.;<br />

Ausland 85,40 €/98,00 CHF inkl. Versandkosten.<br />

Einzelverkaufspreis: 12,50 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

Sofern das Abonnement nicht für einen bestimmten Zeitraum<br />

ausdrücklich bestellt war, läuft das Abonnement bis<br />

auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen<br />

zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden.<br />

Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />

von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />

Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />

Partnership, The Court, Long Sutton, Hook, Hamp shire<br />

RG29 1TA, Phone 01256 862589, Fax 01256 862182,<br />

E-Mail: jsp@trademedia.info; USA, Kanada: D.A. Fox<br />

Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor,<br />

New York, NY 10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212<br />

6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />

Druck:<br />

Konradin Druck<br />

Kohlhammerstr. 1-15<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2023 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

<strong>EPP</strong> 10/2023 erscheint am 13.10.2023<br />

58 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023


Industrie<br />

fachjobs24.de – hier finden Arbeitgeber<br />

qualifizierte Fach- und<br />

Führungskräfte<br />

Sprechen Sie Nutzer von Branchen-Fachmedien an:<br />

die Interessierten und Engagierten ihres Fachs<br />

Erreichen Sie die Wechselwilligen, schon bevor<br />

sie zu aktiven Suchern werden<br />

Für optimales Personalmarketing: Präsentieren Sie<br />

sich als attraktiver Arbeitgeber der Branche<br />

EINFACH,<br />

SCHNELL UND<br />

FÜR NUR<br />

249€<br />

Preis zzgl. MwSt<br />

Einzigartiges Netzwerk zielgruppenspezifischer Branchen-Channels<br />

Augenoptik Handwerk Architektur<br />

Arbeitswelt<br />

Wissen<br />

34 Online-Partner<br />

28 Print-Partner<br />

Das Stellenportal für Ihren Erfolg!


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

LED meets SMT<br />

25. Oktober 2023<br />

Filderhalle Leinfelden<br />

4. Fachforum LED meets SMT<br />

Verarbeitung von LEDs in der Elektronikfertigung<br />

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit<br />

OSRAM Opto Semiconductors statt.<br />

Plattform für Information und Networking<br />

THEMENSCHWERPUNKTE:<br />

• Fortschrittliche LED-Montage und Löten von<br />

Standard-LED-Gehäusen bis zu Highpower<br />

• Verpixelte Lichtquelle<br />

VOR ORT:<br />

Ein Tag mit innovativen Vorträgen von<br />

kompetenten Partnern aus der Elektronikbranche<br />

über die Verarbeitung von LEDs in der<br />

Elektronikfertigung.<br />

Ergänzt wird das Fachforum durch eine<br />

Table-Top-Ausstellung und Zeit für Gespräche.<br />

Jetzt<br />

anmelden!<br />

NEU:<br />

Veranstaltungssprache Deutsch<br />

Simultanübersetzung mit Streaming<br />

in englischer Sprache<br />

Jetzt anmelden:<br />

epp.industrie.de/led-meets-smt-2023<br />

Unsere Partner:

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!