EPP 09.2023
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Ausgabe 09 | 2023<br />
epp-online.de<br />
Elektronik<br />
Produktion<br />
Prüftechnik<br />
Interview<br />
Messen & Veranstaltungen<br />
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
einer Elektronikfertigung in D<br />
» Seite 10<br />
Baugruppenfertigung<br />
3D-Druck mit maximaler<br />
Präzision in der EMS-Produktion<br />
» Seite 36<br />
Test & Qualitätssicherung<br />
Originalitätsprüfung elektronischer<br />
Komponenten<br />
» Seite 50<br />
„Smarte Sensoren gestalten<br />
die Produktion von Halbleitern<br />
noch effizienter.“<br />
Stefan Schäfer,<br />
Kistler<br />
» Seite 6<br />
TITELSTORY<br />
Optimaler<br />
Einsatz von AOI<br />
und AXI<br />
» Seite 22<br />
SMT at its best
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» EDITORIAL<br />
Tomorrowland Elektronik<br />
Qualität für Leistungselektronik<br />
Ab Seite 22 finden Sie unsere Coverstory zum optimalen Einsatz von AOI<br />
und AXI, mit Fokus auf THT-Leistungselektronik. Bei komplexen Baugruppen<br />
dieser Elektronik prägen sich die zu prüfenden Merkmale an verschiedenen<br />
Arbeitsschritten des Fertigungsprozesses aus. Für ihre sichere Erkennung<br />
erfordert es den Einsatz unterschiedlicher Inspektionstechnologien.<br />
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Durch Fertigungsverfahren der SMT können LEDs effizient auf Leiterplatten<br />
montiert und mit anderen elektronischen Komponenten verbunden werden.<br />
Dies ermöglicht eine kompakte Bauweise, optimale Platznutzung sowie<br />
eine schnelle und präzise Montage im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Montagemethoden. Doch welche Herausforderungen können bei der<br />
SMT-Bestückung von LEDs auftreten und wie werden sie bewältigt?<br />
Antworten gibt der Event am 25. Oktober 2023 in der Filderhalle<br />
Leinfelden-Echterdingen.<br />
Nachhaltigkeit in der Elektronikfertigung<br />
Mit dem novellierten Bundes-Klimaschutzgesetz wird das deutsche<br />
Treibhausgasminderungsziel für das Jahr 2030 auf minus 65 Prozent<br />
gegenüber 1990 angehoben, was grundlegende Umstellungen in allen<br />
Lebens- und Wirtschaftsbereichen erfordert. Dabei müssen alle an einem<br />
Strang ziehen, um dem Klimawandel zu begegnen. Doch was bedeutet<br />
dies? Ab Seite 14 lesen Sie mehr über das erste Technologieforum für<br />
eine nachhaltigere Elektronikfertigung.<br />
Bleiben Sie stets informiert<br />
unter www.epp-online.de<br />
Doris Jetter<br />
Chefredakteurin <strong>EPP</strong><br />
doris.jetter@konradin.de<br />
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Informationen<br />
im Web:<br />
Ersa GmbH | Wertheim<br />
GLOBAL. AHEAD.<br />
<strong>EPP</strong><br />
SUSTAINABLE.<br />
» 09 | 2023 3
» INHALT 09 | 2023 48. JAHRGANG<br />
Effiziente Verwendung<br />
von Inspektionssystemen<br />
im<br />
jeweils passenden<br />
Fertigungsprozess<br />
und für beste<br />
Ergebnisse.<br />
TITELSTORY<br />
Optimaler<br />
Einsatz von AOI<br />
und AXI<br />
» Seite 22<br />
Bild: Göpel electronic<br />
NEWS & HIGHLIGHTS<br />
Interview<br />
Dem Moore‘schen Gesetz auf der Spur<br />
Im Gespräch mit Stefan Schäfer, Kistler 6<br />
Branchennews<br />
Vorstand VDMA Fachabteilung Productronic verstärkt<br />
Auf den Bereich Advanced Technologies konzentriert 9<br />
Neuer Geschäftsführer bei Vision Engineering<br />
Wachstum auf globalen Märkten unterstützen 9<br />
Bruno Hörter übergibt an Dr. Thomas Däubler<br />
MCD Elektronik erweitert Geschäftsleitung 9<br />
MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
Wettbewerbsfähige Elektronikfertigung in D<br />
Rückblick auf das 11. InnovationsFORUM 10<br />
Die ersten Schritte zur Klimaneutralität sind getan<br />
Technologieforum: Nachhaltige Elektronikfertigung 14<br />
Elektronikevent mit Expertise, Trends und Lösungen<br />
Digitalisierung für’s Tomorrowland der Elektronik (Ersa) 17<br />
Erfolgreicher Meilenstein und Ausblick in die Zukunft<br />
In 35 Jahre gemeinsam zum Ziel (Hannusch) 20<br />
TITELSTORY<br />
THT-Qualität effizient sichern<br />
Optimaler Einsatz von AOI und AXI (Göpel) 22<br />
BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Produkt-News 28<br />
Vollautomatische Hochleistungs-Reinigungsanlage<br />
Reinigung elektronischer Baugruppen (factronix) 29<br />
Coating-Lösungen für die Photovoltaikindustrie<br />
Schutzlackbeschichtung sensibler Leiterplatten (Rehm) 32<br />
Produkt-News 35<br />
Maximale Präzision aus dem Harz-Bad<br />
3D-Druck in der EMS-Produktion (Kraus) 36<br />
Nano Coating von Kurzhubtastern<br />
Medienrobuste elektromechanische Tastergruppen (RAFI) 38<br />
Produkt-News 41<br />
Hebelift für ergonomisches Arbeiten<br />
Hebe- und Transportlösungen für Wechselsätze (SCS) 42<br />
Produkt-News 43<br />
Smartes Duo für rentable Kleinserien<br />
Cobot und Embedded-PC (TQ-Group) 44<br />
Nachhaltige Entwicklungsprozesse neuer Produkte<br />
Volatile Märkte erfordern Flexibilität (Escatec) 46<br />
3D-Druck mit hoher Prozessqualität<br />
Das Multitool in der Produktion (InnovatiQ) 48<br />
Produkt-News 49<br />
TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Originalitätsprüfung elektronischer Komponenten<br />
Fehler- und Technologieanalyse (Rood Microtec) 50<br />
Produkt-News 53<br />
KI-basierte Smart-Kameras<br />
Anomalien smart erkennen (Imago) 54<br />
RUBRIKEN<br />
Editorial 3<br />
Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 58<br />
4 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
Bild: Rafi<br />
Prozessbeschleunigte Nanobeschichtung<br />
von Leiterplatten elektromechanischer Tastergruppen<br />
» Seite 38<br />
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<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 5
NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />
Stefan Schäfer, Kistler, über piezodynamische Kraftmessung in der Halbleiterfertigung<br />
Dem Moore‘schen Gesetz auf der Spur<br />
Seit Jahrzehnten entwickelt sich die Halbleiterindustrie gemäß dem Mooreschen Gesetz:<br />
Alle zwei Jahre verdoppelt sie die Leistungsfähigkeit von Mikrochips und legt so den<br />
Grundstein für immer ausgeklügeltere Informationstechnologien. Diese Schlüsselrolle<br />
soll sie auch in den kommenden Dekaden nicht ablegen. Jedoch kann die Leistungs -<br />
fähigkeit von Industrierobotern, Computern, Smartphones und smarten Haus- und<br />
Küchengeräten nur dann weiterhin exponentiell steigen, wenn die Halbleiterindustrie<br />
es schafft, ihre Produkte noch effizienter herzustellen. Stefan Schäfer, Product Manager<br />
bei Kistler, erklärt, wie Hersteller die Vorteile piezodynamischer Kraftüberwachung<br />
nutzen können, um Optimierungspotentiale in ihrer Produktion auszuschöpfen.<br />
<strong>EPP</strong>: Herr Schäfer, ein Blick in die Vergangenheit<br />
gibt dem Mooreschen Gesetz<br />
recht: Stolze Besitzer des ersten Mobiltelefons<br />
der Welt mussten ihr Handy zehn<br />
Stunden lang aufladen, um eine halbe<br />
Stunde zu telefonieren. Davon ist die<br />
Technik heutzutage – etwa 50 Jahre später<br />
– sprichwörtlich Lichtjahre entfernt.<br />
Das haben wir vor allem immer leistungsfähigeren<br />
Mikrochips zu verdanken.<br />
Wie hat sich die Herstellung dieser<br />
Chips über die Jahrzehnte verändert?<br />
Stefan Schäfer: Sie ist vor allem stetig<br />
komplexer geworden. Zusammen mit unseren<br />
Mobiltelefonen, Computern und<br />
Robotern sind über die Jahre auch die darin<br />
verbauten Chips geschrumpft. Hersteller<br />
mussten eine immer größere Zahl an<br />
Transistoren auf immer kleinerem Raum<br />
unterbringen, um deren Leistungsfähigkeit<br />
zu steigern. Gleichzeitig stieg – und<br />
steigt immer noch – der weltweite Bedarf<br />
für Halbleiter rasant an. Um diesen Bedarf<br />
zu decken, müssen Hersteller immer<br />
schneller produzieren.<br />
Das ist allerdings leichter gesagt als getan:<br />
Je kleiner die Chips sind, desto niedriger<br />
sind die Prozesskräfte, die bei deren<br />
Herstellung entstehen. Entsprechend<br />
schwierig gestaltet sich die Qualitätssicherung.<br />
Jedoch gilt weiterhin: Nur wenn<br />
Hersteller die auftretenden Kräfte im Produktionsprozess<br />
präzise messen und<br />
überwachen, sind sie in der Lage, mechanische<br />
Überbelastung und Beschädigung<br />
zu vermeiden und qualitativ hochwertige<br />
Produkte zu liefern.<br />
Bild: Kistler<br />
Stefan Schäfer im Interview über das Potential der piezodynamischen<br />
Kraftmessung für die Halbleiterfertigung<br />
<strong>EPP</strong>: Heutzutage sind Ausbringungsmengen<br />
von 50.000 Units pro Stunde in<br />
der Chipfertigung keine Seltenheit<br />
mehr. Diese Produktionsgeschwindigkeiten<br />
können Halbleiterhersteller nur<br />
dank hochdynamischen Pick-and-Place-<br />
6 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
Mikrochips werden immer<br />
kleiner und deren<br />
Qualitätssicherung<br />
komplexer. Nur wenn<br />
Hersteller die auftretenden<br />
Kräfte im Produktionsprozess<br />
präzise<br />
messen und überwachen,<br />
sind sie in der<br />
Lage, mechanische<br />
Überbelastung und<br />
Beschädigung zu vermeiden<br />
und qualitativ<br />
hochwertige Produkte<br />
zu liefern<br />
Bild: Kistler<br />
Systemen erreichen. Wie wirkt sich deren<br />
Einsatz bei einer solch hohen Ausbringungsmenge<br />
auf den Produktionsprozess<br />
aus?<br />
Stefan Schäfer: Die Pick-and-Place-<br />
Systeme arbeiten in physikalischen<br />
Grenzbereichen – anders sind diese Ausbringungsmengen<br />
nicht zu realisieren.<br />
Grundsätzlich ist man bei der Auslegung<br />
der Systeme immer darauf bedacht, den<br />
mechanischen Stress auf den Chip zu minimieren,<br />
um so Mikrorisse zu vermeiden.<br />
Selbst wenn Hersteller ihr Pick-and-Place-System<br />
bei der Inbetriebnahme optimal<br />
einrichten, können sich im Laufe der<br />
Zeit Maschinenparameter durchaus ändern-<br />
etwa aufgrund eines hohen Materialverschleißes<br />
– und Mikrorisse verursachen.<br />
Herkömmliche Bildverarbeitungssysteme<br />
erkennen solche Mikrorisse im<br />
Chip allerdings oft nicht, sodass die Gefahr<br />
besteht, dass fehlerhafte Produkte<br />
die Qualitätskontrolle passieren. Durch<br />
den Einsatz piezoelektrischer Messtechnik<br />
können Hersteller diesem Szenario<br />
entgegenwirken.<br />
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<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 7
NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />
Kabel ist speziell für repetitive Anwendungen<br />
konzipiert, ist hochflexibel und<br />
schleppkettentauglich –letzteres haben<br />
wir in Tests nachweisen können.<br />
<strong>EPP</strong>: Herr Schäfer, wie schätzen Sie die<br />
Rolle der piezoelektrischen Messtechnik<br />
im Hinblick auf kommende Weiterentwicklungen<br />
ein? Wie wird sich diese<br />
entwickeln müssen, um einen Beitrag<br />
zum Weiterbestand der Moore‘schen<br />
Gesetzmäßigkeit zu leisten?<br />
Heutzutage arbeiten Pick-and-Place-Systeme in physikalischen Grenzbereichen<br />
und erreichen Ausbringungsmengen von 50.000 Units pro Stunde<br />
<strong>EPP</strong>: Welche Rolle spielt die piezoelektrische<br />
Messtechnik bei der Überwachung<br />
dieser Herstellungsprozesse?<br />
Stefan Schäfer: Die dynamische Kraftmessung<br />
mittels piezoelektrischer Sensorik<br />
bringt mehrere Vorteile. Piezoelektrische<br />
Sensoren weisen eine hohe Steifigkeit<br />
auf. Sie geraten nicht in Eigenschwingung,<br />
sodass sie trotz der kurzen<br />
Taktzeiten in der Halbleiterfertigung präzise<br />
Messdaten liefern. Während der Fertigung<br />
treten kleine Kräfte von weniger<br />
als 1 N auf, deswegen ist es wichtig, besonders<br />
empfindliche Sensoren einzusetzen.<br />
Ein Sensor, der diesen Anforderungen<br />
entspricht, ist der hochempfindliche Sensor<br />
9132 CD von Kistler.<br />
Bild: Kistler<br />
geeignet. In Kombination mit Prozessüberwachungssystemen<br />
von Kistler sind<br />
Hersteller in der Lage, mechanische Überbelastungen<br />
sowie Anomalien und Prozessfehler<br />
zu erkennen und Ausschuss zu<br />
minimieren. Auch an den Einsatz mit<br />
Pick-and-Place-Roboter haben wir gedacht:<br />
Der 9132 CD ist mit einem hochisolierenden<br />
Anschlusskabel von Kistler<br />
kompatibel, um den Verschleiß während<br />
dynamischer Prozesse zu reduzieren. Das<br />
Stefan Schäfer: Es wird sicherlich<br />
auch in Zukunft darum gehen, immer<br />
empfindlichere Sensorik zu entwickeln.<br />
Um die Halbleiterindustrie jedoch maßgeblich<br />
zu prägen, wird die Messtechnik<br />
smarter werden müssen und Funktionen<br />
im Bereich der Predictive Maintenance<br />
entwickeln müssen. Es geht darum, den<br />
Herstellern einen wirklichen Mehrwert zu<br />
bieten. Statt nur elektrische Ladung zu<br />
übermitteln, werden smarte Sensoren Informationen<br />
über ihren eigenen Gesundheitszustand<br />
übermitteln, Wartungsbedarfe<br />
frühzeitig ankündigen und mit<br />
künstlicher Intelligenz ausgestattet sein –<br />
kurzum: sie werden die Produktion von<br />
Halbleitern noch effizienter gestalten.<br />
www.kistler.com<br />
<strong>EPP</strong>: Was ist das für ein Sensor?<br />
Stefan Schäfer: Sein Kern besteht aus<br />
einem in unserem Haus speziell gezüchteten<br />
Kristall, wodurch der Miniatursensor<br />
neunmal empfindlicher ist als branchenübliche<br />
Alternativen – eine Leistung,<br />
die noch vor einigen Jahren nicht zu erreichen<br />
war. Durch seine hohe Empfindlichkeit<br />
liefert der Sensor selbst bei<br />
kleinsten Kraftbereichen exakte Messwerte.<br />
Durch seine kleine Größe ist er zudem<br />
optimal für die Halbleiterfertigung<br />
Bild: Kistler<br />
Im Laufe der Zeit können sich Maschinenparameter, etwa aufgrund eines hohen Materialverschleißes,<br />
durchaus ändern und Pick-and-Place-Systeme können dann Mikrorisse verursachen. Wenn Hersteller<br />
piezodynamischer Kraftüberwachung nutzen, können sie dem entgegenwirken und mechanische<br />
Überbelastungen sowie Anomalien und Prozessfehler erkennen und Ausschuss minimieren<br />
8 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
NEWS & HIGHLIGHTS «<br />
Oliver Vogt verstärkt den Vorstand der VDMA-Fachabteilung Productronic<br />
Auf den Bereich Advanced Technologies konzentriert<br />
Der Vorstand von VDMA Productronic hat<br />
Oliver Vogt, Geschäftsführer der Fäth<br />
GmbH, als neues Vorstandsmitglied berufen.<br />
Damit umfasst der Vorstand der<br />
Fachabteilung fünf Mitglieder:<br />
• Volker Pape, Viscom AG<br />
• Marjan Brcina, Manz AG<br />
• Prof Dr. Wolfgang Schmutz,<br />
acp-Systems AG<br />
• Siegfried Seidl, F&S Bondtec<br />
Semiconductor GmbH<br />
• Oliver Vogt, Fäth GmbH<br />
Im Laufe seiner Karriere hat sich Oliver<br />
Vogt auf den Bereich der Advanced Tech-<br />
nologies konzentriert und in unterschiedlichen<br />
Funktionen gearbeitet. Seine globalen<br />
Erfahrungen im Bereich der Semiconductor-<br />
und anderen High-Tech-Branchen<br />
bringt er in die Arbeit der Fachabteilung<br />
VDMA Productronic ein und die Arbeit des<br />
Vorstands mitgestalten. „Ich freue mich auf<br />
die Mitarbeit im Vorstand der VDMA-Fachabteilung<br />
Productronic und mein Ziel ist es,<br />
gemeinsam mit dem Vorstandsteam die Themen<br />
der Productronic als High-tech Branche<br />
zu positionieren und weiterzuentwickeln“,<br />
äußerte sich Vogt anlässlich der Wahl. (bec)<br />
www.vdma.org<br />
Bild: VDMA<br />
Oliver Vogt, Geschäftsführer der Fäth GmbH,<br />
verstärkt jetzt den Vorstand der VDMA-Fachabteilung<br />
Productronic.<br />
Sam Crossley ist jetzt Geschäftsführer bei Vision Engineering<br />
Das Wachstum auf den globalen Märkten unterstützen<br />
Bild: Vision Engineering<br />
Sam Crossley ist seit Anfang Juli 2023 neuer<br />
Managing Director des britischen Mikroskopund<br />
Messsystem-Herstellers Vision Engineering.<br />
Um das anhaltende Wachstum auf den<br />
globalen Märkten zu unterstützten, präsentiert<br />
die Vision Engineering Group Sam<br />
Crossley als neuen Geschäftsführer.<br />
Crossley bringt umfangreiche Erfahrungen<br />
in globaler Führung und Finanzen mit. Seine<br />
internationale Erfahrung umfasst die<br />
Steuerung des Unternehmenswachstums in<br />
Regionen wie dem asiatisch-pazifischen<br />
Raum, dem Nahen Osten, Russland, Europa,<br />
Afrika und Nordamerika. „Was mich gereizt<br />
hat, dem Team beizutreten war die Aussicht,<br />
ein innovatives Technologieunternehmen mit<br />
einer so langen und bedeutenden Geschichte<br />
zu leiten“, kommentiert Crossley. „Es gibt<br />
spannende Möglichkeiten, das Unternehmen<br />
auszubauen und darauf werde ich<br />
mich konzentrieren. Vision Engineering besitzt<br />
weltweit bekannte Marken und ich<br />
freue mich darauf, das Unternehmen in die<br />
nächste Phase des globalen Wachstums zu<br />
führen“, so Crossley weiter.<br />
Mark Curtis, der derzeitige Geschäftsführer,<br />
bleibt CEO (Chief Executive Officer)<br />
und konzentriert sich auf die strategische<br />
Entwicklung und weitere Wachstumsmöglichkeiten<br />
der Gruppe. (bec)<br />
www.visioneng.com<br />
MCD Elektronik GmbH erweitert Geschäftsführung<br />
Bruno Hörter übergibt an Dr. Thomas Däubler<br />
Dr. Thomas Däubler ist Teil der Geschäftsführung<br />
von MCD Elektronik<br />
GmbH. Er war bereits in verschiedenen<br />
Positionen bei Unternehmen aus der Testund<br />
Automatisierungsbranche tätig. Zudem<br />
verfügt er über viel Erfahrung als Geschäftsführer<br />
eines mittelständischen<br />
Unternehmens der industriellen Bildverarbeitung.<br />
Zum 40. Firmenjubiläum des Unternehmens<br />
wird es also keinen Stillstand geben.<br />
„Dies entspricht unserer Firmen-<br />
DNA“, so Bruno Hörter, der sich der Wich-<br />
tigkeit von zukunftsfähigen Entwicklungen<br />
innerhalb der Mess- und Prüftechnik<br />
immer bewusst war.<br />
Bis Ende 2023 werden die Geschäfte des<br />
Unternehmens gemeinsam geführt. Damit<br />
stellt das Unternehmen Kontinuität und<br />
eine nahtlose Übergabe vor allem in Bezug<br />
auf den Kontakt zu Lieferanten und<br />
Kunden aus den Bereichen Automotive,<br />
E-Mobility und Energietechnik, Sensorund<br />
Flugzeugbau, Consumer Electronics,<br />
Medizin- und Labortechnik sicher. (bec)<br />
www.mcd-elektronik.de<br />
Bild: MCD Elektronik<br />
Firmengründer Bruno Hörter (r.) übergibt den<br />
Staffelstab der MCD-Geschäftsführung an Dr.<br />
Thomas Däubler.<br />
<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 9
» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit einer Elektronikfertigung in D<br />
11. InnovationsFORUM<br />
Wie sieht die Zukunft der Fertigung elektronischer Baugruppen in<br />
Deutschland aus? Sind wir noch wettbewerbsfähig und erkennen die<br />
Chancen und Herausforderungen im Zeitalter der Digitalisierung?<br />
Zur Beantwortung dieser Fragen und gemeinsamer Erarbeitung von<br />
Lösungen bot das InnovationsFORUM den Teilnehmern eine Vielzahl<br />
spannender Vorträge und Möglichkeiten, um neue Trends, Technologien<br />
sowie Entwicklungen zu erkunden.<br />
Bild: <strong>EPP</strong>//Steffen Schmid<br />
Die gemeinsam mit den Partnern organisierte<br />
Plattform präsentierte<br />
neben den Vorträgen von renommierten<br />
Experten der Elektronikbranche über zukunftsweisende<br />
Technologien, Prozesse,<br />
Marktchancen sowie Herausforderungen<br />
eine Table-Top-Ausstellung und gab ausreichend<br />
Zeit für ausgiebiges Networking.<br />
In diesem Jahr wurde die „Die Zukunft der<br />
Elektronik: Chancen und Herausforderungen<br />
im Zeitalter der Digitalisierung“ intensiv<br />
beleuchtet.<br />
Die Keynote über künstliche Intelligenz<br />
und die Zukunft der Gesellschaft hielt<br />
Das nächste IF 2024 findet am 17. April 2024 statt.<br />
Prof. Dr. Wolfgang Ertel vom Institut für<br />
Künstliche Intelligenz der Hochschule Ravensburg-Weingarten.<br />
Die Bedeutung von<br />
KI für die Gesellschaft ist signifikant und<br />
die Technologie scheint sich unaufhaltsam<br />
voranzubewegen. Die Zukunft hält<br />
vor allem einen vermehrten Einsatz von KI<br />
parat, eine disruptive Technologie, die das<br />
Potenzial hat, vieles in unserer Gesellschaft<br />
sowie unserer Arbeitsweise zu verändern.<br />
Dabei ist entscheidend, dass KI<br />
verantwortungsvoll entwickelt und eingesetzt<br />
wird, um die Vorteile zu maximieren,<br />
gleichzeitig jedoch auch potenzielle<br />
Risiken und Auswirkungen zu berücksichtigen.<br />
Denn nicht immer ist alles Gold,<br />
was glänzt. Neben zahlreichen positiven<br />
Auswirkungen gibt es nachteilige und sogar<br />
gefährliche Aspekte bei der Nutzung<br />
von KI. Der Redner ging auf die Fragen<br />
ein, inwieweit KI unseren Alltag in Zukunft<br />
beeinflussen wird, was KI kann und<br />
wo die Grenzen liegen.<br />
Materialien und Prozesse<br />
Ein Beitrag für den Schutz des Klimas<br />
und der Umwelt kann bereits Recycling<br />
sein, Nachhaltigkeit gilt hier als oberstes<br />
Gebot. Denn Recycling schont nicht nur<br />
Ressourcen, sondern auch unser Klima<br />
durch Einsparung der Energie. Lothar<br />
Pietrzak von MTM Ruhrzinn ging mit<br />
seinem Vortrag „Secondary First! Vom Abfall<br />
zum Wertstoff“ der Frage nach, warum<br />
gerade Recycling von Lötzinnabfällen<br />
mehr als nur eine ökonomische Frage ist.<br />
Stufenschablonen haben in der elektrischen<br />
Baugruppenfertigung an Bedeutung<br />
zugenommen und werden dann eingesetzt,<br />
wenn die Pastenauftragsmengen<br />
nicht mehr ausreichend über die Anpassung<br />
der Aperturen reguliert werden<br />
kann. Zukunftsorientierte Applikationen<br />
sind erst durch die Einführung der<br />
3D-Stufentechnologie in den Druckschablonen<br />
realisierbar. Frank Breer von<br />
der Christian Koenen GmbH führte seine<br />
Zuhörer in die Thematik des Schablonendrucks<br />
mit dem Weg in die dritte Dimension.<br />
Für zuverlässiges automatisiertes Löten<br />
werden in der Regel hochwertige und<br />
präzise Lötdrähte verwendet. Auch stellen<br />
zunehmende Miniaturisierung und Kom-<br />
10 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
Bild: <strong>EPP</strong>/Steffen Schmid<br />
Während des Events wurde „Die Zukunft der Elektronik: Chancen und Herausforderungen im Zeitalter<br />
der Digitalisierung“ intensiv beleuchtet<br />
plexität der Baugruppen hohe Anforderungen<br />
an die Lötmaterialien, um Elektronik<br />
mit hoher Qualität zu erhalten. Welches<br />
Lötzinn verwendet werden sollte für<br />
optimale Lötergebnisse hängt von der<br />
Lötaufgabe ab. Michael Mendel der Almit<br />
GmbH berichtete darüber in seinem<br />
Vortrag Highend-Lötdraht als Garant für<br />
zuverlässige automatisiertes Löten.<br />
Obwohl alkoholbasierte Flussmittel in<br />
einigen Anwendungen Vorteile bieten<br />
können, haben sie auch einige Nachteile<br />
in Bezug auf Flüchtigkeit, Gesundheitsrisiken,<br />
Entflammbarkeit oder Rückstände.<br />
Als mögliche Alternative bieten sich wasserbasierte<br />
Flussmittel an, denn sie sind<br />
umweltfreundlicher, enthalten weniger<br />
oder keine schädlichen bzw. flüchtig or-<br />
ganische Verbindungen, sind biologisch<br />
abbaubar sowie sicherer im Umgang.<br />
Doch sollten auch die Lötanlagen entsprechend<br />
ausgelegt sein, um Einbußen<br />
bei der Taktzeit zu vermeiden, worüber<br />
Dr. Ronny Horn von der Seho Systems<br />
GmbH referierte.<br />
Andreas Karch von Indium Corporation<br />
zeigte mit seinem Vortrag über „Energieeffizientes<br />
Reflowlöten durch weiterentwickelte<br />
Lot-Werkstoffe“ auf, dass<br />
durch Verwendung weiterentwickelter<br />
Lot-Werkstoffe eine verbesserte Energieeffizienz<br />
erzielt werden kann. So sind beispielsweise<br />
Lotalternativen mit niedrigem<br />
Schmelzpunkt in der Lage, den Energieverbrauch<br />
beim Reflowlöten zu verringern,<br />
da die Erwärmungszeit verkürzt und<br />
die erforderliche Heizleistung reduziert<br />
werden.<br />
Konvektionslöten ist heute das vorherrschende<br />
Lötverfahren. Für technisch anspruchsvolle<br />
Baugruppen lohnt aber auch<br />
einen Blick auf die Vorteile des Kondensationslöten.<br />
Moderne Maschinenkonzepte<br />
ermöglichen sehr gute Durchsatzleistungen<br />
beim Dampfphasenlöten mit hochqualitativen<br />
Ergebnissen. Speziell seit der<br />
Entwicklung des Injektionsprinzips, das<br />
kein FCKW mehr benötigt, sind weitere<br />
prägnante Vorteile ersichtlich: Erhöhung<br />
der Produktivität und Prozessflexibilität<br />
sowie Reduktion von Ressourcen. Detaillierte<br />
Informationen gab Dr. Paul Wild<br />
Module für die Elektronikfertigung<br />
Drucken<br />
Bestücken<br />
Inspizieren<br />
ESE<br />
HANWHA<br />
TRI<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Steffen Schmid<br />
Prof. Dr. Wolfgang Ertel hielt die Keynote über künstliche Intelligenz<br />
und die Zukunft der Gesellschaft<br />
Ergänzende Komponenten:<br />
Storage Tower Material Management für Elektronik-BT,<br />
Lötanlagen, Lötmaterial und Projekt-Kalkulationssoftware.<br />
Multi Components sichert Ihre hochproduktive Fertigung<br />
mit persönlicher Beratung, Installation mit<br />
Ersatzteil-Versorgung, Schulung und<br />
festangestellter Servicemannschaft.<br />
Multi Components – sicher · zuverlässig · loyal<br />
Multi Components GmbH<br />
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<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 11<br />
www.multi-components.de
» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
von Rehm Thermal Systems GmbH mit<br />
seinem Vortrag über Dampfphasenlöten –<br />
One for All.<br />
Thomas Kirchner von Zestron Europe<br />
gab umfassende Informationen zur umweltfreundlichen<br />
und effizienten Baugruppenreinigung,<br />
als wichtiger Schritt im<br />
Produktionsprozess einer Elektronikfertigung,<br />
um Verschmutzungen, Rückstände<br />
oder Verunreinigungen zu entfernen. Ein<br />
entscheidender Schritt, um die Qualität,<br />
Zuverlässigkeit und Leistung von elektronischen<br />
Baugruppen sicherzustellen und<br />
gleichzeitig den Anforderungen und Standards<br />
der Branche gerecht zu werden.<br />
Durch einen partiellen oder Vollverguss<br />
können empfindliche elektronische Komponenten<br />
vor Feuchtigkeit, Staub,<br />
Schmutz, Chemikalien oder schädlichen<br />
Umwelteinflüssen geschützt werden. Ein<br />
Verguss bietet zudem neben mechanischem<br />
Schutz eine elektrische Isolierschicht,<br />
Wärmeableitung und Reduzierung<br />
von Störstrahlung sowie EMV. Jens Bürger<br />
von der Elantas Europe GmbH vermittelte<br />
in diesem Zusammenhang Neuentwicklungen<br />
bei Gießharzen: Silikon,<br />
Polyurethan und Epoxy-Systeme mit hoher<br />
Temperatur und Wärmeleitfähigkeit.<br />
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Qualität<br />
Nach der Keynote teilte<br />
sich die Vortragsreihe<br />
unter Materialien und<br />
Prozesse sowie Qualitätssicherung<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Steffen Schmid<br />
Oliver Hagemes von der Schnaidt<br />
GmbH referierte über den effizienten Einsatz<br />
von Mitarbeitern, um weiterhin in<br />
Zeiten des Fachkräftemangels wettbewerbsfähig<br />
Elektronik fertigen zu können.<br />
Neben Prozessverbesserungen bei verschiedenen<br />
Trennprozessen lag der Fokus<br />
auf einem neuentwickelten Konzept in<br />
der Prüftechnik, eine autonom arbeitende<br />
Zelle mit Roboterhandling mit bis zu<br />
sechs Prüfadaptern in einer Zelle, flexibel<br />
einsetzbaren Modulen, autonomer Zuführung<br />
von Prüflingen sowie umfangreichem<br />
Traceability bei einem Footprint von<br />
gerade mal 2 m x 2 m.<br />
Mit seinem Vortrag brachte Thomas<br />
Winkel von der Viscom AG seine Zuhörer<br />
in die nächste Stufe effektiver Inspektionsverfahren.<br />
Denn innerhalb einer SMT-<br />
Fertigung kann KI speziell in der Qualitätsprüfung<br />
starken Support leisten. Dennoch<br />
ist dies kein Prozess, welches so einfach<br />
eingeführt werden kann, sondern das<br />
Vertrauen in die Leistungsfähigkeit von KI<br />
muss aufgebaut werden und lohnt erst<br />
dann, wenn die Technologie besser als der<br />
Mensch ist. Dann gilt KI als Arbeitserleichterung<br />
für den Bediener mit Zeitersparnis<br />
sowie Steigerung der Produktund<br />
Datenqualität.<br />
Neben Christian Rückert stand auch<br />
Jörg Nolte, beide Ersa GmbH, für das<br />
Thema Servitization – vom Produkt zum<br />
Lösungsanbieter auf dem Podium. Servitization<br />
gilt als konsequente Kundenorientierung,<br />
d. h. der Schlüssel zum Erfolg<br />
liegt darin, mit dem Kunden sprechen, um<br />
zu erfahren, was er wirklich benötigt. Zudem<br />
verbessert Digitalisierung die Servicequalität,<br />
zudem wird die Bedeutung<br />
von Mitarbeiterschulungen oftmals unterschätzt.<br />
Sämtliche Leistungen über das<br />
Produkt hinaus gelten als Service, dabei<br />
soll die Serviceinitiative weiter aufgebaut<br />
werden.<br />
Wie smarte Bedienerführung Effizienz<br />
und Zufriedenheit der Bediener in der<br />
Elektronikfertigung gesteigert werden<br />
können zeigte Tom Marktscheffel von<br />
ASMPT GmbH & Co.KG auf. Speziell in<br />
Zeiten von Fachkräftemangel erweist sich<br />
eine smarte Bedienerführung mittels vorausschauendem<br />
Arbeiten und zielgerichteten<br />
Informationen als Wettbewerbsvorteils.<br />
Im Rahmen des Vortrags wurden<br />
smarte Bedienerkonzepte, ob mit Smart<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Steffen Schmid<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Steffen Schmid<br />
Die Tabletop-Ausstellung der Partner...<br />
12 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
Während der Pausen gab es ausreichend Möglichkeit zum Networking<br />
Watch oder Smart Device, vorgestellt, damit<br />
die richtige und dafür qualifizierte<br />
Person zur richtigen Maschine an die<br />
richtige Linie geschickt werden kann. Dies<br />
sorgt für höhere Effizienz ohne Arbeitsverdichtung,<br />
mehr Effektivität und letztendlich<br />
höherer Zufriedenheit im Team.<br />
Neben mehr Flexibilität lässt der höhere<br />
Automatisierungsgrad keine Zweifel an<br />
den Vorteilen eines flexiblen und hochautomatisiertem<br />
Laser-Nutzentrennen, wie<br />
von Patrick Stockbrügger der LPKF Laser<br />
& Electronics AG zu hören war. Der<br />
Nutzen für eine wettbewerbsfähige Elektronikfertigung<br />
findet sich u. a. neben der<br />
Entlastung des Personals und somit Vorbeugung<br />
des zunehmenden Fachkräftemangels,<br />
in der Reduzierung von unproduktiven<br />
Warte- sowie Stillstandszeiten,<br />
schnelleren Umrüstprozessen oder auch<br />
in der Einsparung weiterer Systeme, ob<br />
fürs Bohren oder Markieren.<br />
Harald Eppinger von der Koh Young<br />
Europe GmbH beschäftige sich mit der<br />
Elektronikfertigung als ein Bereich, der<br />
sich unaufhörlich weiterentwickelt und<br />
neue Dimensionen erreicht. Es gilt, Zukunftsmärkte<br />
rechtzeitig zu erkennen, zu<br />
sichern und die Gelegenheit zu ergreifen,<br />
um weiterhin als Europa und als deutscher<br />
Hersteller, im internationalen Wettbewerb<br />
bestehen zu können. „Back to the<br />
Roots“ und ein Neustart ermöglicht Wettbewerbsfähigkeit,<br />
schafft Arbeitsplätze,<br />
sorgt für Qualität und Nachhaltigkeit. So<br />
weitermachen wie bisher stellt keine Lösung<br />
da, doch all dies als Chance begriffen,<br />
mit einer guten Balance zwischen<br />
global und local, könnte eine vernünftige<br />
Zukunft darstellen.<br />
Schneller, höher und weiter, die Welt ist<br />
im ständigen Wandel in einem kapitalisierten<br />
Umfeld. Doch sind wir in Deutschland<br />
weiterhin diesen Herausforderungen<br />
gewachsen? Seica bot einen Gemeinschaftsvortrag<br />
durch Thomas Hirschfeld<br />
und Henrick Brügging zum Thema Flying-Probe-Technologie<br />
und Innovationen<br />
in der Elektronikfertigung. Nicht nur Prozesse,<br />
sondern auch Fertigungsmethoden<br />
und Digitalisierung müssen vorangetrieben<br />
werden. Demonstriert durch smartes<br />
Datenhandling, moderner Programmierung<br />
über clevere Interfaces sowie automatisches<br />
Debugging in der Flying-Probe-Technologie.<br />
Wolfgang Heinecke von Mycronic AB<br />
stellte seinen Zuhörern das Projekt AOI in<br />
Kombination mit KI mit iNEMI (International<br />
Electronics Manufacturing Initiative)<br />
vor und welche Möglichkeiten sich<br />
daraus ergeben. Hier übernimmt KI quasi<br />
eine Filterfunktion beim AOI ein, damit<br />
weniger Fehler zum Operator gemeldet<br />
werden. Dennoch gilt auch hier, dass KI<br />
nur so gut sein kann, wie die Daten mit<br />
denen die Technologie gefüttert wird und<br />
es sollten die richtigen Fragen bei der<br />
Klassifizierung der Bauteile gestellt werden,<br />
um eine eindeutige Identifizierung<br />
ob wirklich Fehler oder doch False Call, zu<br />
erhalten. (Doris Jetter)<br />
https://epp.industrie.de/innovationsforumdeutschland-2023/<br />
SMD-Schablonen<br />
für schnellen<br />
Standard<br />
PRÄZISION,<br />
DIE FUNKTIONIERT<br />
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Bild: <strong>EPP</strong>/Steffen Schmid<br />
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Bauteile<br />
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<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 13
» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Das Veranstalter-Team MTM Ruhrzinn GmbH | kolb Cleaning Technology GmbH | Stannol GmbH & Co. KG mit Partner ZVEI e.V.<br />
Das Technologieforum für Nachhaltigkeit in der Elektronikfertigung<br />
Die ersten Schritte zur<br />
Klimaneutralität sind getan<br />
Die Digitalisierung ist zwar für viele ein Segen, die Schattenseite zeigt sich jedoch<br />
im Verbrauch an Energie und den produzierten Elektroartikel. Denn immer<br />
mehr Geräte werden benötigt bei immer kürzerer Lebensdauer. Das erste Green<br />
Electronics Technologieforum, organisiert von kolb, Stannol, MTM Ruhrzinn<br />
sowie dem ZVEI in der Zeche Zollverein Essen zeigte deutlich, dass hier noch<br />
einiger Nachholbedarf besteht.<br />
Der Ansatz der Kreislaufwirtschaft, da<br />
ganzheitlich und nachhaltig durch<br />
Elektromüll als Ressource, gewinnt in diesem<br />
Zusammenhang weiter an Bedeutung.<br />
Durch Wiederverwertung, langlebigeren<br />
Entwicklungen von Elektrogeräten,<br />
Reparaturen und Recycling soll der Ressourceneinsatz<br />
besser gesteuert werden,<br />
um weniger Abfall bei reduzierten Emissionen<br />
sowie Energieverschwendung zu<br />
erhalten.<br />
Keynotes zur<br />
Nachhaltigkeit<br />
Mit der Keynote von Prof. Dr. Michael<br />
Braungart zum Thema „Cradle to Cradle<br />
als Innovationschance“ wurden die Zuhörer<br />
in die Thematik des Technologiefo-<br />
rums eingeführt. Er plädiert für eine Entwicklung<br />
von Produkten sowie Produktionsprozessen<br />
in einer Weise, dass Verschwendung<br />
nicht mehr als Problem gilt.<br />
So sollen die entwickelten Produkte in<br />
Stoffkreisläufen funktionieren mit ausschließlich<br />
nützlichen Rohstoffen jedoch<br />
ohne unnützen Abfall. Bereits sind etliche<br />
Produkte weltweit nach diesem Prinzip<br />
14 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Der durchaus kontroverse Vortrag von Prof. Dr. Michael Braungart zum Thema „Cradle to Cradle<br />
als Innovationschance“ gab den Startschuss<br />
entwickelt worden, ein Prinzip nach dem<br />
Cradle to Cradle-Design-Konzept, welches<br />
der Keynoter gemeinsam mit dem<br />
US-amerikanischen Architekten William<br />
McDonough entwickelt hatte.<br />
Das Cradle to Cradle-Design-Konzept<br />
definiert ein System zur Herstellung von<br />
Produkten und industriellen Prozessen,<br />
das es ermöglicht, Materialien als Nährstoffe<br />
in geschlossenen Kreisläufen zu<br />
halten. So können für biologische Kreisläufe<br />
optimierte Materialien von Produkten<br />
bedenkenlos in die Umwelt gelangen,<br />
während die für geschlossene technische<br />
Kreisläufe konzipierten Materialien nicht<br />
in biologische Kreisläufe geraten sollen.<br />
Die herkömmlichen Strategien der ökoeffizienten<br />
Ansätze sind bemüht, unbeabsichtigte<br />
negative Konsequenzen von Produktions-<br />
und Konsumprozessen unter<br />
quantitativen Aspekten zu reduzieren und<br />
zu minimieren. Dagegen stellte der Redner<br />
den öko-effektiven Ansatz vor, der die<br />
Möglichkeiten der Industrie so verbessern<br />
soll, dass natur- und umweltunterstützende<br />
Produkte und Prozesse umsetzbar<br />
sind. Die Herausforderung hierbei liegt in<br />
der Gestaltung des ökologischen Fußabdrucks<br />
als nie versiegende, unterstützende<br />
Quelle für natürliche Systeme.<br />
Die zweite Keynote „Warum nicht die<br />
Welt retten? / Klimaneutralität als unternehmerische<br />
Verantwortung“ durch Lisa<br />
Reethen von Bosch Climate Solutions läutete<br />
am Morgen das Ganztages-Programm<br />
ein. Durch richtige Kombination<br />
von Energieeffizienz, regenerative Eigenerzeugung,<br />
Grünstrom und Kompensation<br />
sollen Unternehmen in eine nachhaltige<br />
und kaufmännisch darstellbare Klimaneutralität<br />
geführt werden. Nicht vergessen<br />
werden sollte der Blick auf die Scope 1, 2,<br />
3 Emissionen, welche sich auf unterschiedliche<br />
Treibhausgasemissionen im<br />
Carbon Footprint, die durch die Aktivitäten<br />
von Unternehmen direkt und in der<br />
Wertschöpfungskette entstehen, beziehen.<br />
Scope 1 umfasst alle direkten Treibhausgas-Emissionen,<br />
wie direkt in Unternehmensimmobilien<br />
verbrauchte Primärenergieträger.<br />
Scope 2 umfasst die indirekten<br />
Treibhausgas-Emissionen, die aus<br />
der Erzeugung der beschafften Energie resultieren.<br />
Scope 3 beinhaltet sonstige indirekte<br />
Treibhausgas-Emissionen, die<br />
schwerpunktmäßig mit der Unternehmenstätigkeiten<br />
verbunden sind. Die Scope<br />
3 Emissionen werden in 15 Kategorien<br />
aufgeteilt und jeweils in einen vor- und<br />
nachgelagerten Bereich eingeordnet. Dies<br />
gewährleistet eine übersichtliche und<br />
einheitliche Darstellung. Klar herauszuhören<br />
war, dass der Druck auf die Industrie,<br />
ihren CO2-Ausstoß zu senken, einerseits<br />
wächst, doch je länger Unternehmen mit<br />
Handlungen warten, desto weniger Zeit<br />
<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 15
» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
V.l.n.r.: Dr. Gerhard Aust, Quentin Zapf, Andreas Nolte, Lisa Reethen, Stephanie Kopp,<br />
Michael Künsebeck, Manfred Amberger sowie Moderatorin Sabrina Nickel<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Die zweite Keynote „Warum nicht die Welt retten? /<br />
Klimaneutralität als unternehmerische Verantwortung“<br />
mit Lisa Reehten<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
bleibt für die Emissionsreduktion und desto<br />
mehr Kosten entstehen. Das Ziel der<br />
CO2-Senkungen ist klar definiert: bis 2050<br />
will und soll die EU klimaneutral werden.<br />
Wo steht die<br />
Elektronikbranche<br />
Auch die folgenden Beiträge fokussierten<br />
auf das Ziel der Nachhaltigkeit. Pascal<br />
Biesenbach von der Viadukt GmbH widmete<br />
sich der Herausforderung Gebäudebestand<br />
und zeigte Lösungen auf, wie<br />
man die Energiewende smart und effizient<br />
organisieren, und dennoch einen<br />
wirtschaftlichen Mehrwert schaffen kann.<br />
Die folgende Sprecherin Stephanie Kopp,<br />
im Rat für Nachhaltige Entwicklung, gab<br />
Antworten auf die Frage, was da auf uns<br />
zukommt. Hierbei ging es um den Deutschen<br />
Nachhaltigkeitskodex im Kontext<br />
aktueller Berichtspflichten. Mit der neuen<br />
Richtlinie für die nicht-finanzielle Berichterstattung,<br />
die Corporate Social Reporting<br />
Directive (CSRD), wird die bestehende<br />
Berichtspflicht ab 2025 ausgeweitet.<br />
Für die Umsetzung werden europaweit<br />
einheitliche Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung,<br />
die European<br />
Sustainability Reporting Standards (ESRS)<br />
entwickelt. Manfred Amberger von der<br />
Das erste Green Electronics Technologieforum hat<br />
gezeigt: Es gibt noch viel zu tun, bis die Elektronikfertigung<br />
nachhaltig wird<br />
Zollner Elektronik AG beschäftigte sich<br />
mit seinem Vortrag EMS Life(re)cycle Management<br />
sowie der Nachhaltigkeit als<br />
Chance für die EMS Industrie. So sollte<br />
bereits bei der Produktentwicklung an die<br />
Recyclefähigkeit gedacht werden, um<br />
möglichst viel Materialien nach End of Life<br />
erneut einer Wiederverwendung zuführen<br />
zu können. Über die Multimetallgewinnung<br />
durch Leiterplattenrecycling<br />
erhielten die Zuhörer von Andreas Nolte<br />
der Arubis AG einen tieferen Einblick.<br />
Denn Hightech-Produkte benötigen auch<br />
Hightech-Recycling. Michael Künsebeck<br />
von in4ma zeigte den aktuellen Stand der<br />
Nachhaltigkeit in der EMS-Landschaft<br />
auf. Der Redner warnt vor Greenwashing,<br />
die Elektronikindustrie muss umdenken!<br />
Dr. Gerard Aust und Quentin Zapf von<br />
Prettl Electronics GmbH machten den Abschluss<br />
mit der Herausforderung und Implementierung<br />
von Nachhaltigkeitsstrategien<br />
in der eigenen Elektronikfertigung.<br />
Mittels ganzheitlicher Einbindung des<br />
Energiemanagements in die organisatorischen<br />
Strukturen, Sensibilisierung der<br />
Mitarbeitenden mit Schaffung von Anreizen<br />
für das Personal inklusive Blick auf<br />
die SMD Produktionslinien lassen sich viel<br />
Einsparpotenzial realisieren.<br />
Doch nach wie vor ist klar, der Weg ist<br />
noch ein langer und es gibt viel zu tun!<br />
(Doris Jetter)<br />
www.green-electronics.net<br />
16 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
Digitalisierung für’s Tomorrowland der Elektronik<br />
Technologieforum mit Expertise,<br />
Trends und Lösungen<br />
Der Weg in die Digitalisierung ist nicht einfach ein Reset, sondern ein Prozess,<br />
der Step-by-Step vollzogen werden sollte. Eine große Herausforderung für<br />
Unternehmen in einer Zeit, geprägt durch Klimaschutz, Nachhaltigkeitsziele,<br />
Preiskampf, Fachkräftemangel oder dem Ukraine-Krieg. Keiner kann sagen,<br />
was an weiteren Herausforderungen auf ihn zukommt, doch mittels Networking<br />
und Wissensaustausch ist Synergiennutzung sinnvoll und realisierbar.<br />
Das vierte Technologieforum Elektronikfertigung mit Hausmesse von der<br />
Ersa GmbH in Wertheim war eine dieser Möglichkeiten.<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Rainer Krauss informierte<br />
zur Einführung<br />
über die News bei Ersa<br />
Der Technologieevent brachte Entscheider und<br />
Experten zusammen, um den Fokus digitale<br />
Services genaustens zu beleuchten. Gemeinsam mit<br />
20 Partnern wurde eine Plattform für den Austausch<br />
von Wissen, Erfahrungen und Ideen innerhalb der<br />
Elektronikfertigung präsentiert. Durch ein interessantes<br />
Vortragsprogramm führte Moderator Dr. Vinzenz<br />
Krause, Gründer sowie Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Academy for Exponential Change in<br />
München und Experte für die Implementierung disruptiver<br />
Geschäftsmodelle.<br />
Zur Einstimmung in das Fokusthema am Vorabend<br />
des Technologieforums innerhalb des exklusiven Insight<br />
Beyond-Events ging Dr. Sebastian Smerat, Head<br />
of Customer Innovation Tribe von der thyssenkrupp<br />
Materials Services mit seiner Keynote „Unternehmenserfolg<br />
durch Digitale Service-Innovationen“ der<br />
Frage nach, inwieweit sowie auf welchem Weg dies<br />
umsetzbar ist. So hat es sich das Unternehmen zum<br />
Ziel gesetzt, Innovationen strategisch dafür einzusetzen,<br />
Lieferketten zu digitalisieren, transparent zu<br />
machen und so die Wertschöpfung neu zu gestalten.<br />
Hierfür wurde der klassische Materialhandel durch<br />
digitale Services komplettiert. Zum Vorteil des Kunden:<br />
Denn durch die während des Materialstroms<br />
entstehenden Daten sowie transparenten Informationen<br />
sind sie in der Lage, bessere Entscheidungen<br />
zu treffen und damit wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
Der Impulsvortrag vermittelte Kenntnisse über die<br />
Lösungen und Ziele eines großen Werkstoffhändlers.<br />
Bis 2030 möchte das Unternehmen klimaneutral sein<br />
und dennoch durch ständige Digitalisierung, Standardisierung<br />
sowie Automatisierung seiner Versorgungsprozesse<br />
für die Materialien im Sinne eines<br />
smarten Werkstoffhandels sicher und nachhaltig gestalten.<br />
Hierfür entwickelt das Unternehmen fortwährend<br />
neue Dienstleistungen für das Service-Geschäft,<br />
vom Anbieter einzelner Supply-Chain-Module<br />
bis zum Manager der kompletten Lieferkette. Mittels<br />
eines umgesetzten Beispiels zeigte der Keynote-<br />
Speaker auf, dass ein digitaler Ansatz auch weltweit<br />
realisierbar ist. Doch sollte dem jeweiligen Partner<br />
der ökonomische Nutzen dargestellt werden, um sicher<br />
zu gehen, dass sämtliche Beteiligten involviert<br />
<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 17
» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Die Ausstellung mit den 20 Partner gab Gelegenheit zum Networking<br />
Hands-On an Maschinen und Systemen im Customer Care Center<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Systerme und Prozesse direkt zum Anfassen<br />
sind und mitspielen. Letztendlich ist die Digitalisierung<br />
ein wichtiges Tool, um mit smarten Ideen ressourcenschonende<br />
sowie effiziente Materiallieferketten<br />
zu ermöglichen.<br />
Mit seiner temperamentvollen Begrüßung sowie<br />
einführenden Worte verstand es Rainer Krauss einmal<br />
mehr, sein Auditorium zum Start des Ersa Technologieforums<br />
Elektronikfertigung 2023 zu begeistern.<br />
Zu hören war, dass auch das Unternehmen es<br />
sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2029 innerhalb der Produktion<br />
und Zulieferketten mit allen Werken inklusive<br />
Schiller, klimaneutral zu werden bzw. zu sein.<br />
Digitalisierung als<br />
ausschlaggebendes Tool<br />
Den ersten Vortrag über den Service der Zukunft<br />
mit Kurtz Ersa Connect hielt ein im Unternehmen<br />
neues Gesicht, der Leiter Service Andreas Westhäußer.<br />
Dabei ist Service mehr als Wartung und Reparatur.<br />
Er zeigte auf, wie mit der zentralen Plattform für<br />
alle digitalisierten Lösungen, Ersa Connect, Serviceprozesse<br />
beschleunigt und optimiert werden können.<br />
Lutz Wilke von der LPKF Laser & Electronics SE referierte<br />
über ein nicht nur schnelles sondern auch<br />
hochgenaues Lasern von Inhouse-Leiterplatten-Prototypen.<br />
Hierbei war zu erfahren, wie der Herstellprozess<br />
einer doppelseitigen Leiterplatte mit galvanischer<br />
Durchkontaktierung im Verbund verschiedener<br />
Systeme funktioniert. Jürgen Friedrich vom Veranstalter<br />
selbst brachte seinen Zuhörern die Löttechnik<br />
für Hochzuverlässigkeitselektronik näher, indem<br />
er die Design-Herausforderungen für hochzuverlässige<br />
Baugruppen und Anwendungen, ein optimiertes<br />
Leiterplattenlayout unter thermodynamischen<br />
Aspekten sowie flexible Anlagenkonzepte besprach,<br />
welche unter Berücksichtigung von Durchsatz<br />
und Variantenvielfalt eine individuelle Anpassung<br />
der Prozessparameter an die einzelnen Lötstellen<br />
umsetzen. Den Abschluss der Vortragsreihe am<br />
ersten Tag machten Sebastian Bechmann von der<br />
Christian Koenen GmbH mit Axel Lindloff, Koh<br />
Young Europe GmbH, unter der Head: Von der Leiterplatte<br />
zum Silizium-Chip – Wie man Druck- und<br />
3D-Messtechnik für das Semiconductor Packaging<br />
nutzbar macht. Die Gemeinschaftspräsentation gab<br />
Einblick, wie man die bewährten Druck- und<br />
3D-Messtechniken auf die neuen Anforderungen anpassen<br />
kann.<br />
Am zweiten Tag Technologieforum eröffnete Erwin<br />
Beck von ASMPT GmbH & Co.KG mit seinem Bericht<br />
zur Automation: Auf dem Weg zur Integrated Smart<br />
Electronics Factory. Er startete mit der Standortbestimmung<br />
Automatisierung in dem Jahr nach der<br />
Pandemie, identifizierte Erfolgsfaktoren für eine<br />
18 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
smarte Elektronikproduktion und zeigte auf, wohin<br />
die Reise mit ASMPT Open Automation führen könnte.<br />
The Missing Link – Endlich Traceability im Handlöten<br />
thematisierte Adrian Münkel vom Veranstalter.<br />
Neben den kritischen Einflussparameter sowie den<br />
Vorteilen der Rückverfolgbarkeit ging es um die Realisierung<br />
mit der I-Con Trace. Stefan Huttelmaier von<br />
der schwäbischen Kurtz Ersa-Tochter Schiller Automation<br />
GmbH & Co. KG nahm sich Best-Practice-Anwendungen<br />
hinsichtlich Einpresstechnik in der Elektronikfertigung<br />
vor, Thomas Winkel (Viscom AG) referierte<br />
über „100 % taktzeitkonforme 3D-AXI-Prüfung<br />
in der Produktionslinie“ mittels automatischer<br />
Röntgenprüfung. Den letzten Vortrag hielt Odin<br />
Holmes von der Auto-Intern GmbH mit „Die Welt ist<br />
nicht Digital genug! Elektronikentwicklung in Zeiten<br />
von Chipmangel“. Besprochen wurde unter anderem<br />
Rapid Prototyping in der Hardwareentwicklung, Resilienz<br />
gegen Chipmangel und Open-Source-Ansätze.<br />
Neben dem Vortragsprogramm gab es beim Technologieforum<br />
auch intensiven Austausch im Customer<br />
Care Center (CCC) – oft direkt an den ausgestellten<br />
Systemen des Veranstalters sowie und an den<br />
Ständen der teilnehmenden Partner. (Doris Jetter)<br />
www.ersa.de<br />
Für alle Bereiche der<br />
Elektronikfertigung<br />
gab es spannende Impulse<br />
und umfassendes<br />
Know-how<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Mit Abstand<br />
die beste 3D AOI Lösung<br />
‹ 3D-Messfähigkeit auf dem<br />
höchsten Stand der Technik<br />
‹ Erweiterte Messfähigkeit<br />
durch 3D-Seitenkameras<br />
‹ Programmierung und<br />
Optimierung auf Basis<br />
künstlicher Intelligenz<br />
Koh Young Europe GmbH<br />
Industriegebiet Süd E4<br />
63755 Alzenau<br />
Tel. 06188 9935663<br />
E-Mail: europe@kohyoung.com<br />
www.kohyoung.com <strong>EPP</strong> » 09 | 2023 19
» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
Claudia und Michael Hannusch blicken optimistisch in die Zukunft: Gemeinsam mit Kunden und Partnern sollen die Herausforderungen der sich stetig<br />
weiterentwickelnden Technologielandschaft gemeistert werden<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
In 35 Jahre gemeinsam zum Ziel<br />
Erfolgreicher Meilenstein und<br />
Ausblick in die Zukunft<br />
Hannusch Industrieelektronik mit Sitz in Laichingen hat sich seit seinen<br />
Anfängen kontinuierlich weiterentwickelt. Angefangen mit der Herstellung von<br />
Baugruppen für Schreibtelefone, Steuerungselementen für Zahnarztstühle<br />
und Elektronik für Blitzlampen hat sich das Unternehmen fortwährend den<br />
Bedürfnissen seiner Kunden angepasst. Mit einer Erweiterung des Produktionsportfolios<br />
um den Schaltschrank- und Anlagenbau ging es nochmals einen<br />
Schritt näher in Richtung Kundenanforderungen.<br />
Mit einem Technologietag sowie Festabend hat<br />
das Unternehmen auf der Schwäbischen Alb<br />
sein 35-jähriges Bestehen gefeiert. Von der Konstruktion<br />
über die Fertigung nach individuellen Vorgaben<br />
bis hin zur Inbetriebnahme, Wartung und Reparatur<br />
steht das Unternehmen seinen Kunden zur<br />
Seite, um beste Qualität auszuliefern. Als anerkannter<br />
EMS-Dienstleister gilt Hannusch Industrieelektronik<br />
heute als verlässlicher Partner in der kompletten<br />
Wertschöpfungskette. Das Jubiläum stellt einen<br />
Meilenstein dar und zeigt, welch Potenzial bisher<br />
aufgebracht wurde und auch künftig dahintersteckt.<br />
Zur Begrüßung gab Michael Hannusch, der nun<br />
seit drei Jahren als CEO das Zepter in der Hand hat,<br />
einen Überblick zu den Geschehnissen innerhalb der<br />
Fertigung. Am 24.07.1988 gegründet, hat der Elek-<br />
20 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
» Unser 35-jähriges Jubiläum<br />
war eine Zeit der Freude,<br />
des Rückblicks auf unsere<br />
Erfolge und der Vorfreude auf<br />
die kommenden Jahre «<br />
Michael Hannusch<br />
Als Moderator führte Hans Bell durch die Vorträge entlag einer Baugruppenfertigung<br />
tronikfertiger zum Zeitpunkt des Events 67 Mitarbeiter<br />
auf 4.000 m 2 Fläche. Die Auftragslage ist gut, so<br />
dass eine Aufstockung durch weitere Stockwerke mit<br />
jeweils 900 m 2 in Planung ist. Die Erweiterung um<br />
den Anlagen- und Schaltschrankbau erwies sich als<br />
weitsichtig und erzeugte bereits im ersten Halbjahr<br />
2023 und im Vergleich zum letzten Jahr eine Steigerung<br />
von 15 %. Waren es im letzten Jahr noch 650<br />
unterschiedliche Baugruppen, sind es in 2023 bereits<br />
852 unterschiedliche Baugruppen, wobei es viele Revisionen<br />
gibt. Der Geschäftsführer stellte weitere<br />
Ausbaupläne vor: So stehen Veränderungen beim<br />
Maschinenpark an, eine neue Bestückungslinie, Lagertechnik,<br />
Kabelkonfektionierung sowie Aufrüstung<br />
der Maschinen wurden in diesem Zusammenhang<br />
angesprochen. Das Ziel liegt darin, ein umfassendes<br />
Leistungsspektrum anzubieten, bei dem Kunden einen<br />
Ansprechpartner für den kompletten Fertigungsprozess<br />
erhalten.<br />
Bestärkt durch das positive Feedback auf die erweiterten<br />
Dienstleistungen wird der Fertiger seine Kapazitäten<br />
weiter ausbauen, um seine Kunden mit erstklassigen<br />
Lösungen zu unterstützen. Der Weg ist kein<br />
leichter, mangelt es nach wie vor an den erforderlichen<br />
Fachkräften, um die Produktionskapazitäten zu<br />
erhöhen und den steigenden Bedarf zu decken.<br />
Unter Moderation von Dr. Hans Bell wurden die<br />
einzelnen Prozesse und Materialien einer Baugruppenfertigung<br />
in den Vorträgen beleuchtet. Angefangen<br />
mit der Suche nach den Kostentreibern in der<br />
Leiterplatte, den Herausforderungen im Schablonendruck<br />
sowie Drucken in neuen „Spheren“ ging es zum<br />
Thema Bestückung über. Wie lassen sich hier gewinnbringende<br />
Optimierungen bei gleichzeitiger<br />
Steigerung von Quantität und Qualität in der Fertigung<br />
erzielen? Ebenso wurde SMD-Löten inklusive<br />
Coating anhand modularer Maschinenkonzepten mit<br />
verlässlichen Prozessen demonstriert. Zum Thema<br />
Qualität wurde einmal mittels AOI-Inspektion der<br />
Frage nachgegangen, was die Branche zur Spezialisierung<br />
in der Elektronikfertigung treibt und ob dies<br />
nun ein Fluch oder Segen ist. Weitere Vorträge besprachen<br />
die qualitätsgesicherte Elektronikfertigung<br />
durch fortschrittliche Fehleranalyse oder die Einflüsse<br />
von Verwindungen und Wölbungen während des<br />
Lötprozesses auf die Lötstellenqualität. Nach weiteren<br />
Informationen über Traceabilitylösungen oder<br />
Design for….Selektivlöten ging es zum Networking<br />
während des Abendevents über. (Doris Jetter)<br />
www.hannusch.de<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
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<strong>EPP</strong> » www.kager.de<br />
09 | 2023 21
TITEL » Qualitätssicherung<br />
Bild: Tina Dietrich<br />
THT-Qualität effizient sichern<br />
Optimaler Einsatz<br />
von AOI und AXI<br />
22 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
Betrachtet man eine Baugruppe mit THT-Leistungselektronik,<br />
so lassen sich ihre Qualitätskriterien<br />
in drei Kategorien einteilen: die Bauteile auf<br />
der Oberseite, die Pins mit Lötstellen auf der Unterseite<br />
und der Lotdurchstieg durch die Leiterplatte.<br />
Diese zu prüfenden Merkmale prägen sich an verschiedenen<br />
Arbeitsschritten des Fertigungsprozesses<br />
aus und für ihre sichere Erkennung ist dabei der Einsatz<br />
unterschiedlicher Inspektionstechnologien gefordert.<br />
Das Resultat ist die Integration von verschiedenartig<br />
konzipierten Prüfsystemen, welche auf den<br />
jeweiligen Fertigungsschritt sowie die dabei zu erkennenden<br />
Fehlerarten zugeschnitten sein müssen.<br />
Kombination von Montage<br />
und Inspektion<br />
Typischerweise beginnt der Herstellungsprozess<br />
von THT-Leistungselektronik an Bestückarbeitsplätzen,<br />
an denen die THT-Bauteile manuell auf der Leiterplatte<br />
montiert werden. Eine automatische Inspektion<br />
bereits in diesem Prozessschritt bietet<br />
höchste Effizienz durch eine kurze Qualitätsregelschleife,<br />
da erkannte Fehler, z. B. ein verpolter Elektrolytkondensator,<br />
ohne Zuhilfenahme eines Lötkolbens<br />
sofort durch Umstecken korrigiert werden können.<br />
Für diese Inspektionsaufgabe stehen Kameramodule<br />
zur Verfügung, deren Montage direkt über<br />
dem Bestückarbeitsplatz erfolgen kann und welche<br />
nahezu unmerklich für den Werker die Inspektion<br />
vornehmen. Ein weiterer Vorteil der Qualitätskontrolle<br />
in diesem Fertigungsschritt besteht darin, dass bei<br />
verwendeten Niederhaltern für die Baugruppe an<br />
diesem Arbeitsplatz noch eine freie Sicht auf die<br />
Bauelemente besteht, wogegen in den nachfolgenden<br />
Schritten die Prüfobjekte verdeckt sein können.<br />
Typische Prüfaufgaben für die Bauteilinspektion in<br />
diesem Fertigungsschritt sind: Vorhandensein, Polarität,<br />
Beschriftung (OCR), Farbe sowie das Lesen der<br />
Seriennummer der einzelnen Baugruppe.<br />
Leistungselektronik nimmt im Zuge<br />
von Green Energy und Elektromobilität<br />
einen immer bedeutenderen<br />
Stellenwert ein und kommt dabei<br />
vielfach in Form konventioneller<br />
THT-Technologie zum Einsatz. Im<br />
folgenden Artikel werden Inspektionstechnologien<br />
zur Qualitätssicherung<br />
dargestellt sowie deren<br />
effiziente Platzierung im Fertigungsprozess<br />
erläutert.<br />
3D für hohe Lötqualität<br />
Nachdem die fehlerfreie Baugruppe diesen kombinierten<br />
Bestück- und Inspektionsarbeitsplatz verlassen<br />
hat, kann sie dem Lötprozess zugeführt werden.<br />
Um Fehler in diesem Fertigungsschritt zu erkennen,<br />
kommen typischerweise AOI-Systeme zum Einsatz,<br />
welche die THT-Lötstellen auf der Unterseite der<br />
Baugruppe inspizieren. Die dabei zu erkennenden Fehler<br />
können nicht gelötete Pins, nicht vollständig umflossene<br />
Pins, zu kurze oder auch fehlende Pins sein.<br />
Aus diesen Gegebenheiten heraus lassen sich zwei<br />
Hauptanforderungen an das AOI-System erkennen:<br />
Zum einen muss es die Baugruppe von unten inspizieren,<br />
da das Wenden einen enormen Zusatzauf-<br />
<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 23
TITEL » Qualitätssicherung<br />
Bild: Göpel<br />
THT-Lötstellenfehler (1.=Leiterplatte, 2.=Pin, 3.=Lötzinn)<br />
wand bedeuten würde, und zum anderen ist ein<br />
3D-System notwendig, um auch Messungen von Lotvolumen<br />
sowie Pinlänge durchführen zu können.<br />
AOI-System im THT-Prozess<br />
In Abhängigkeit vom Prozessablauf, der Produktvielfalt<br />
und dem geplanten Budget lässt sich die eingangs<br />
erwähnte Bauteilinspektion<br />
natürlich auch<br />
unabhängig vom Bestückarbeitsplatz<br />
direkt<br />
in die Fertigungslinie<br />
integrieren. Dies<br />
kann beispielsweise in<br />
Form eines doppelseitigen<br />
AOI-Systems nach dem Lötofen<br />
erfolgen. Mögliche Nachteile<br />
sind jedoch an dieser Stelle die<br />
aufwändigere Reparatur von<br />
Bauteilfehlern sowie die mögliche<br />
Verdeckung von Teilen<br />
der Baugruppe durch Niederhalter.<br />
Eine besonders hohe Effizienz für den Einsatz von<br />
AOI-Systemen im THT-Prozess lässt sich in Fertigungslinien<br />
erzielen, welche einen Rücktransport der<br />
Werkstückträger (inkl. Baugruppe) aufweisen. Neben<br />
dem dadurch optimierten Transportablauf der Produkte<br />
bieten sich auch zusätzliche Möglichkeiten für<br />
die Integration der optischen Prüftechnik. So lassen<br />
sich z. B. platzsparend in einem Gehäuse zwei AOI-<br />
Module vor dem Lötofen in der Fertigungslinie integrieren.<br />
Erkannte Bauteil-Fehler können somit noch<br />
vor dem Löten „kalt“ repariert werden. Die Lötstelleninspektion<br />
erfolgt in diesem Fall im gleichen<br />
Grundsystem zeitlich versetzt im unteren Rücktransport<br />
der Baugruppe.<br />
Diese dargestellten Integrationsmöglichkeiten sind<br />
mit dem AOI-System THT Line 3D möglich, welches<br />
Konfigurationsmöglichkeiten für unterschiedliche AOI-<br />
Module sowohl im oberen als auch im unteren Rücktransport<br />
bietet. Somit können mit dem System zeitgleich<br />
unterschiedliche Inspektionsprogramme abgearbeitet<br />
werden. Je nach Anforderungen stehen dabei orthogonale<br />
Inspektionsmodule mit oder ohne Schrägblickkameras<br />
sowie 3D-Messmodule zur Verfügung.<br />
Zuverlässige<br />
Leistungselektronik<br />
Bild: Göpel<br />
AOI-Modul zur Bauteilinspektion<br />
am Bestückarbeitsplatz<br />
Bei komplexen Baugruppen mit Leistungselektronik<br />
prägen sich die zu prüfenden<br />
Merkmale an verschiedenen Arbeitsschritten<br />
des Fertigungsprozesses<br />
aus, was für ihre sichere Erkennung<br />
den Einsatz unterschiedlicher Inspektionstechnologien<br />
erfordert.<br />
24 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
Bauteil- und Lötstelleninspektion nach dem Löten<br />
Bild: Göpel<br />
Bild: Göpel<br />
Bauteil- und Lötstelleninspektion in unterschiedlichen Transportebenen<br />
Ein nicht zu verachtender Effizienzanteil am Gesamtprozess<br />
kommt der Integration von Verifizierund<br />
Reparaturplätzen zu. In herkömmlichen Konzepten<br />
befinden sich diese oft unmittelbar hinter dem<br />
jeweiligen Inspektionssystem. Auch wenn in einem<br />
solchen Fall die Bewertung bzw. weitere Bearbeitung<br />
der Baugruppe ohne Zeitverlust unmittelbar nach<br />
dem AOI-System erfolgt, so weist diese Herangehensweise<br />
jedoch auch einige Nachteile auf: Zum einen<br />
ist für die Verifikation an dieser zentralen Stelle<br />
eine zusätzliche Person notwendig oder es werden<br />
„Springer“ von den jeweiligen Bestückplätzen für<br />
diese Aufgabe festgelegt. Beide Fälle sind mit einem<br />
Ressourcenaufwand verbunden.<br />
Einsparung von Ressourcen<br />
Abhilfe schafft an dieser Stelle eine dezentrale Verifikation<br />
der vom AOI-System erkannten Fehler von<br />
den jeweiligen Bestückplätzen aus. Möglich ist dies<br />
durch die Präsentation der Fehler von der momentan<br />
inspizierten Baugruppe am jeweiligen (u. U. entfernt<br />
gelegenen) Arbeitsplatz. Die Baugruppe bleibt dabei<br />
so lange im AOI-System bzw. auf einem nachfolgenden<br />
Bandmodul liegen, bis die vollständige Klassifi-<br />
<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 25
TITEL » Qualitätssicherung<br />
Bild: Göpel<br />
Dezentrale Verifikation von Bauteil- und Lötstellenfehlern<br />
kation aller Fehler „aus der Ferne“ erfolgt ist. Erst danach<br />
wird sie mit dem daraus resultierenden Ergebnis<br />
(Pass oder Fail) an den nächsten Prozessschritt<br />
übergeben. Diese Form der dezentralen Klassifikation<br />
vom Platz des jeweiligen Bearbeiters aus, bringt neben<br />
der Ressourceneinsparung auch einen nicht zu<br />
verachtenden Lerneffekt mit sich, da mit diesem<br />
Konzept jeder Werker seine „eigenen“ Fehler präsentiert<br />
bekommt. Das Kommunikationssystem Pilot<br />
Connect bietet eine solche komfortable Verifikation<br />
über eine Ethernet-Verbindung zu der jeweiligen Position<br />
in der Fertigungslinie. Je nach vorhandenem<br />
Linien-Leitsystem kann dann eine fehlerhafte Baugruppe<br />
auch direkt an den jeweiligen Arbeitsplatz<br />
zur Nacharbeit transportiert werden.<br />
Bei den bisher beschriebenen Fehlertypen handelt<br />
es sich um Merkmale, welche an Bauteilen, Pins oder<br />
der Leiterplatte sichtbar sind. Kritisch wird es jedoch<br />
beim 3. Qualitätskriterium, welches den Lotdurchstieg<br />
von der Unterseite zur Oberseite der Leiterplatte<br />
bewertet. Insbesondere im Automotivebereich oder<br />
bei sicherheitsrelevanten Anwendungen ist diese<br />
Messung oftmals eine wichtige Qualitätsanforderung.<br />
Sichere Qualität durch perfektes<br />
Zusammenspiel<br />
Von Seiten AOI ist hierbei weder mit 2D- noch mit<br />
3D-Technologien eine sichere Vermessung des Zinndurchstiegs<br />
möglich. Abhilfe schafft diesbezüglich<br />
nur der Einsatz von Röntgentechnik. Aber auch bei<br />
diesem Verfahren ist zu unterscheiden, ob eine Messung<br />
mit der gewählten Technologie möglich ist und<br />
welche Einschränkungen es dabei gibt. Ein reines<br />
2D-Röntgensystem schafft es hierbei nicht, die Füllung<br />
des Lötzinns so genau zu ermitteln, dass eine<br />
Angabe entsprechend der Forderungen (z. B. mind.<br />
75 %) sicher getroffen werden kann. X-Ray-Systeme<br />
mit Schrägdurchstrahlung bieten zwar die Möglichkeit,<br />
einen Blick auf den Füllstand der Lötstelle zu<br />
Bild: Göpel<br />
3D AOI-System zur Bauteil-<br />
und Lötstelleninspektion<br />
von THT-Baugruppen<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Eine sichere und effiziente<br />
Qualitätssicherung von THT-<br />
Leistungselektronik stellt<br />
u. a. komplexe Anforderungen<br />
an die Inspektionssysteme<br />
hinsichtlich Technologie<br />
und Flexibilität.<br />
26 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
Bild: Göpel<br />
Fehlerhafter und<br />
korrekter Lotdurchstieg<br />
an einer THT-<br />
Lötstelle (1.=Leiterplatte,<br />
2.=Pin, 3.= -<br />
Lötzinn, 4.=geforderter<br />
Lotdurchstieg)<br />
bekommen; allerdings kann sich dies insbesondere<br />
bei vielpoligen Steckverbindern als schwierig erweisen,<br />
da Überdeckungen mit benachbarten Pins zu erwarten<br />
sind. Zudem ergibt sich durch dieses Verfahren<br />
ein erhöhter Aufwand bei der Prüfprogrammerstellung,<br />
da durch das Bildaufnahmeverfahren eine<br />
perspektivische Verzeichnung erfolgt und somit<br />
CAD-Daten der Baugruppe für die automatisierte<br />
Programmerstellung nicht verwendet werden können.<br />
Optimale Ergebnisse für die Messung des Zinndurchstiegs<br />
lassen sich hingegen mit einem 3D-AXI-<br />
System erzielen. Durch die normierte Ansicht der<br />
Lötstellen im Röntgenbild können einheitliche Prüffunktionen<br />
verwendet werden, wodurch sich der Programmieraufwand<br />
stark reduziert. Die Auswertung<br />
des Zinndurchstiegs in einzelnen Schichten garantiert<br />
zudem eine exakte Messung des Füllstandes sowie<br />
die Erkennung von Lufteinschlüssen.<br />
Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass eine<br />
sichere und effiziente Qualitätssicherung von<br />
THT-Leistungselektronik komplexe Anforderungen an<br />
die Inspektionssysteme hinsichtlich Technologie und<br />
Flexibilität stellt. Dabei kommt neben dieser Prüftechnik<br />
auch der Integration von Verifizier- und Reparaturplätzen<br />
eine bedeutende Rolle zu. Für die<br />
Prozessplanung sollten zudem die Lieferanten für<br />
Handling und Prüftechnik frühzeitig mit hinzugezogen<br />
werden, um gemeinsam das optimale Linienkonzept<br />
zu entwickeln.<br />
www.goepel.com<br />
Bild: Göpel<br />
AXI-System zur Messung des Zinndurchstiegs an THT-Lötstellen<br />
Bild: Göpel<br />
Autor<br />
Jens Kokott ist Produktmanager<br />
Automatische<br />
Optische Inspektion<br />
bei Göpel electronic<br />
GmbH<br />
<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 27
BAUGRUPPENFERTIGUNG » Produkt-News<br />
Roboter verändern die Rentabilität der Automatisierung<br />
Geschwindigkeit und Qualität<br />
in der Produktion steigern<br />
Die Automatisierung verändert nach wie vor zahlreiche Branchen und steigert<br />
deren Produktivität, indem sie Produktionsraten und Qualität verbessert.<br />
Im Endeffekt werden mehr gute Einheiten produziert. Viele Unternehmen<br />
schätzen jedoch menschliche Fähigkeiten wie Geschicklichkeit und Sehkraft<br />
für Aufgaben wie z. B. die Inspektion, vor allem, wenn Gegenstände schwierig<br />
zu handhaben sind und Fehler leicht zu sehen oder zu fühlen sind.<br />
Große, unregelmäßig<br />
geformte Gegenstände,<br />
wie z. B. Anzeigegeräte<br />
für Kraftfahrzeuge,<br />
lassen sich nur schwer<br />
greifen und palettieren<br />
Kleine Scara-Roboter, die für leichte Kommissionier-<br />
und Verpackungsaufgaben ausgelegt sind,<br />
können kosteneffizient sowie zusätzlich zu menschlichen<br />
Inspektoren eingesetzt werden, um Produktivität<br />
und Qualität zu steigern. Für optimale Ergebnisse<br />
ist die Abfolge der Prozessschritte anpassbar.<br />
Erhöhter Durchsatz und Qualität<br />
Ein Hersteller von Spritzgussteile für industrielle Anwendungen<br />
benötigte einen schnelleren Qualitätskontrolleprozess.<br />
Als Lösung wurde ein Scara-Roboter der<br />
Serie YK-XE von Yamaha Motor Europe mit dem Bildverarbeitungssystem<br />
RCXiVY2+ und einem elektrischen<br />
Greifer der Serie YRG eingesetzt, der die Mitarbeiter bei<br />
der Prüfung der Formteile unterstützt. Mit Hilfe des Roboters<br />
waren die Inspektoren in der Lage, Gussfehler zu<br />
erkennen, die Ursachen präzise zu ermitteln und Fehler<br />
schnell zu beheben. Zusätzlich zur Qualitätsverbesserung<br />
trug die Einbeziehung des Roboters in den Prozess<br />
zur Steigerung der Produktionsleistung bei.<br />
Das Problem der Qualitätskontrolle ergab sich aus<br />
der Tatsache, dass ein einziger Mitarbeiter für die Inspektion<br />
und Verpackung der Artikel verantwortlich<br />
war, die von einer Spritzgussmaschine mit mehreren<br />
Bild: Yamaha<br />
Formnestern produziert wurden. Ein Entnahmeroboter<br />
übernimmt am Ende eines jeden Spritzgießzyklus alle<br />
Teile aus der Maschine und legt sie auf ein Transportband.<br />
Das Transportband lässt alle Formteile in einen<br />
Behälter fallen, aus dem der Bediener eines nach dem<br />
anderen entnimmt, prüft und palettiert.<br />
Die Serie YK-XE Scara umfasst Roboter für Traglasten<br />
bis zu 10 kg und bietet Armlängen zwischen<br />
400 mm und 710 mm an. Dabei bieten sie wertvolle<br />
Funktionen wie großzügige Verkabelung und pneumatische<br />
Schläuche zur Steuerung der Endeffektoren.<br />
Diese können durch Achsen und Verschlusskappen<br />
hindurchgeführt werden, was den Komfort erhöht<br />
und vor Bruch und Unterbrechung der Verbindungen<br />
schützt. Die Beschleunigung des Roboterarms<br />
wird automatisch an das Gewicht der Nutzlast<br />
angepasst, um maximale Geschwindigkeit zu gewährleisten<br />
und Vibrationen zu vermeiden, was hohe<br />
Genauigkeit ermöglicht. Zu den weiteren Serien der<br />
Scara-Famile zählt die omnidirektionale Serie YK-<br />
TW, die große Palettenformate ermöglicht.<br />
www.yamaha-motor-robotics.eu<br />
Scara-Roboter YK-XE400 mit<br />
montierter Kamera für<br />
RCXiVY2+<br />
Bild: Yamaha<br />
28 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
SPECIAL<br />
» Vollautomatische<br />
Präzisionsreinigung<br />
» HyperSwash<br />
Vollautomatische Sprühreinigungsanlage,<br />
ideal zur Feinstreinigung<br />
von elektronischen Baugruppen,<br />
DCB-Substraten und<br />
Schablonen<br />
» Konfiguration TWINGO<br />
Der Twingo Sprüharm punktet im<br />
Bereich der komplexen Präzisionsreinigung<br />
und gewährleistet<br />
schnelle Prozesszeiten durch<br />
große lineare Heißluftmesser<br />
Bild: factronix<br />
» Konfiguration COMBO<br />
Mit dem COMBO Sprüharm ist die<br />
HyperSwash für einen großen<br />
Durchsatz ausgerüstet, sodass bis<br />
zu drei Reinigungskörbe gelichzeitig<br />
mit der linearen Sprühtechnologie<br />
gereinigt werden können<br />
HyperSwash TWINGO sorgt für hohen Durchsatz bei bester Effizienz auch für sehr große Leiterplatten<br />
<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 29
BAUGRUPPENFERTIGUNG » Special<br />
Effiziente und umweltfreundliche Reinigung für elektronische Baugruppen<br />
Vollautomatische Hochleistungs-<br />
Reinigungsanlage<br />
Die rasant fortschreitende Technologieentwicklung führt in der Elektronikindustrie<br />
zu immer komplexeren Baugruppen. Eine effiziente Präzisionsreinigung<br />
ist hierbei unerlässlich, um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten.<br />
Hier setzt das vollautomatische Hochleistungsreinigungssystem „HyperSwash“<br />
des Herstellers PBT Works neue Maßstäbe für die Reinigung von DCB-Substraten<br />
(Direct Copper Bonding), elektronischen Baugruppen und Schablonen.<br />
Bild: factronix<br />
Das effiziente und umweltfreundliche<br />
Reinigungssystem bietet vielen Kunden<br />
in Deutschland eine optimale Lösung<br />
für die täglichen Reinigungsanforderungen.<br />
Die factronix GmbH bringt nun, zusammen<br />
mit Hersteller PBT Works, weitere<br />
Optionen in der HyperSwash auf den Markt.<br />
Zuverlässige Reinigungsqualität: Im<br />
Vordergrund einer jeden Reinigungsanlage<br />
des Herstellers steht das direkte und<br />
homogene Sprühbild. Bei der HyperSwash<br />
wurde der innovative 90°-Chemieauftrag<br />
nochmals optimiert. Dies wird durch die<br />
doppelte Anzahl der<br />
Düsen – im Vergleich<br />
zur PBT SuperSwash – sichergestellt. Die<br />
direkte Sprühtechnologie ermöglicht eine<br />
gezielte Reinigung der Baugruppen, wodurch<br />
eine gleichmäßiger und effizienter<br />
Chemieauftrag gewährleistet wird. Kunden<br />
profitieren von zuverlässiger Reinigungsqualität<br />
sowie niedrigsten Prozesszeiten.<br />
Energieeffiziente Trocknung: Dank<br />
des am Sprüharm befestigten Heißluftmessers<br />
bietet das HyperSwash-System<br />
eine effiziente Trocknung der gereinigten<br />
Baugruppen und Substrate. Im Vergleich<br />
zu herkömmlichen Batch Anlagen eine<br />
über 50 % schnellere Trocknung. Die Hochleistungstrocknung<br />
sorgt für rasche Weiterverarbeitung<br />
sowie reduziertem<br />
Energieverbrauch.<br />
Kunden profitieren von<br />
niedrigeren Betriebskosten<br />
und umweltfreundlicheren<br />
Produktion.<br />
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit:<br />
Die wechselbaren<br />
Sprüharme Combo<br />
und Twingo bieten Kunden<br />
mit einem großen Produktmix<br />
hohe Flexibilität. In der<br />
Konfiguration Combo ist<br />
die HyperSwash für einen<br />
Das vollautomatische<br />
Hochleistungsreinigungssystem<br />
„HyperSwash“<br />
setzt neue Maßstäbe für<br />
die Reinigung von DCB-<br />
Substraten, elektronischen<br />
Baugruppen und<br />
Schablonen<br />
großen Durchsatz ausgerüstet, sodass bis<br />
zu drei Reinigungskörbe gleichzeitig mit<br />
der linear Sprühtechnologie gereinigt<br />
werden können. Der Twingo Sprüharm<br />
punktet hingegen im Bereich der komplexen<br />
Präzisionsreinigung und gewährleistet<br />
schnelle Prozesszeiten durch die großen<br />
linearen Heißluftmesser.<br />
Selbstverständlich können auch Schablonen<br />
in einem Prozess gereinigt werden,<br />
wodurch kostenintensives Aufteilen der<br />
Reinigungsprozesse und somit weitere Investments<br />
in ein separates Schablonenreinigungssystem<br />
vermieden werden. Zusätzlich<br />
ermöglicht die Variante „Baugruppe<br />
/ Schablone“ eine optimierte Nutzung<br />
der Produktionsfläche.<br />
Schnelle und ergonomische Beladung<br />
durch Wagen: Die Beladung der Anlage<br />
funktioniert bei der HyperSwash mit einem<br />
ergonomischen Wagen. Anwender<br />
sind in der Lage, das Reinigungsgut mühelos<br />
in die Reinigungsanlage zu schieben.<br />
Dies gewährleistet eine schnelle und<br />
effiziente Beladung des Systems. Ein<br />
zweiter Beladewagen kann während des<br />
laufenden Waschprozesses bereits bestückt<br />
werden. Somit wird die Wartezeit<br />
während der Be- und Entladung auf ein<br />
Minimum reduziert. Die ergonomische<br />
Gestaltung des Beladungssystems reduziert<br />
die körperliche Belastung für den<br />
Operator auf ein Minimum.<br />
Automatische Konzentrationsmessung<br />
und Nachdosierung: Die vollautomatischen<br />
Konzentrationsmesssysteme<br />
ermöglichen die Nachdosierung von DI-<br />
Wasser und Reinigungsmedium. Jede An-<br />
30 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
passung der Konzentration wird sofort im<br />
integrierten Traceability-Tool gespeichert.<br />
Dies führt zur deutlichen Erleichterung<br />
des laufenden Prozessmonitorings. Der<br />
Vorteil liegt in einer stabilen und konstanten<br />
Reinigungsqualität sowie verbesserten<br />
Prozesssicherheit.<br />
Bei der passenden Auswahl an Reinigungsmedien<br />
unterstützen die Spezialisten<br />
des factronix Reinigungsteams. Eine<br />
kostenlose detaillierte Prozessevaluierung<br />
ist jederzeit in den Waschcentern in<br />
Deutschland und Tschechien mit einer<br />
großen Auswahl an markführenden Reinigungsmedien<br />
realisierbar.<br />
Innovatives und umweltfreundliches<br />
Wassermanagement: Die PBT HyperSwash<br />
verfügt über ein effizientes und<br />
umweltfreundliches Wassermanagement<br />
mit zwei komplett geschlossenen Spültanks.<br />
Die Anlage bietet mehrere Optionen,<br />
um den täglichen Wasserverbrauch<br />
zu optimieren und Abwasser zu minimieren.<br />
Der Prozess mit komplett geschlossenen<br />
Tankkreisläufen produziert kein Abwasser.<br />
Besonders vorteilhaft für Produktionsstätten,<br />
die strenge Umweltauflagen<br />
einhalten müssen. Behördliche Genehmigungen<br />
zur Einleitung des Spülwassers<br />
entfallen für den Anwender. Eine alternative<br />
Methode besteht darin, die erste<br />
Spülung teilweise zu verwerfen. Um groben<br />
Schmutz aus dem Tank zu entfernen,<br />
wird ein geringer Anteil der ersten Spülung<br />
abgepumpt. Die Menge des abgepumpten<br />
Volumens ist über die Software<br />
flexibel einstellbar. Die zweite Spülung<br />
erfolgt dann komplett geschlossen. Im<br />
Bild: factronix<br />
Konfiguration<br />
Combo ist für<br />
hohen Durchsatz<br />
geeignet, Twingo<br />
gewährleistet<br />
schnelle Prozesszeiten<br />
Vergleich zu herkömmlichen Batchsystemen<br />
wird so der Wasserverbrauch um bis<br />
zu 70 % reduziert. Diese nachhaltige Methode<br />
spart Wasser und ist umweltfreundlich.<br />
Gleichzeitig können Kunden<br />
die integrierten Aufbereitungseinheiten<br />
sowie Filter der ersten Spülung schonen.<br />
Eine zusätzliche neue Option ist die<br />
„kleine Kaskade“. Hier wird das DI-Wasser<br />
aus der zweiten Spülung als Brauchwasser<br />
für die erste Spülstufe genutzt. Dies<br />
führt zu einer effizienten Wasserwiederverwendung<br />
und spart zusätzlich Ressourcen.<br />
Diese Option lässt sich beispielsweise<br />
mit einem Teilverwurf der ersten<br />
Spülung kombinieren. Die „große Kaskade“<br />
ist eine vierte Option und ermöglicht<br />
kurze Spül- und Prozesszeiten in Kombination<br />
mit einem hohen Durchsatz. Dabei<br />
wird nach der ersten Spülung das gesamte<br />
Wasser aus dem ersten Spültank verworfen<br />
und das Wasser aus dem zweiten<br />
Spültank in den ersten umgepumpt. Der<br />
zweite Spültank wird in jedem Prozess<br />
komplett mit frischem DI-Wasser befüllt,<br />
so dass die zweite Spülung immer mit frischen<br />
DI-Wasser erfolgt. Speziell bei der<br />
Reinigung von Hochleistungsmodulen<br />
(DCBs) ist die Qualität des Spülwassers<br />
von entscheidender Bedeutung. Optional<br />
kann der Anwender über die Software auf<br />
eine dritte oder eventuell vierte Spülungsstufe<br />
zurückgreifen.<br />
Die unterschiedlichen Optionen des<br />
Wassermanagement der HyperSwash sind<br />
über die PBT-Software einstellbar und<br />
bieten so im Nachgang stets die Möglichkeit,<br />
den Reinigungsprozess zu optimieren.<br />
Der Kunde ist hochflexibel und für alle<br />
zukünftigen Anwendungen gerüstet.<br />
Badstandszeit- und Spülwasser Monitoring:<br />
Der neue Organic Carbon Sensor<br />
von PBT Works stellt das Prozessmonitoring<br />
in der wässrigen Baugruppenreinigung<br />
auf ein neues Level. Die neue Sensorik<br />
kann in jedem Tank einzeln verbaut<br />
werden und ermöglicht es im Reinigungstank,<br />
die Badstandszeit des Reinigungsmediums<br />
zu überwachen. Durch die Kalibrierung<br />
des Sensors auf das Reinigungsmedium<br />
wird mittels Schallwellentechnologie<br />
die Beladung des Reinigungsbads<br />
gemessen. Der Beladungszustand des Reinigungsmediums<br />
wird detailliert erfasst<br />
und protokolliert. Das Reinigungsbad<br />
muss nicht mehr vorsorglich nach einer<br />
festen Zeitperiode ausgetauscht werden.<br />
Stattdessen erfolgt der Austausch basierend<br />
auf tatsächlichen Beladungswerten,<br />
was zu einer optimierten Nutzung des<br />
Reinigungsmediums führt.<br />
Der Organic Carbon Sensor misst niedrig-ionische,<br />
organische Verunreinigungen<br />
im Spülwasser und kann nun auch<br />
den genauen Zeitpunkt für den Austausch<br />
von Aktivkohle festgelegen. Die innovative<br />
Funktion bietet eine verbesserte Kontrolle<br />
über den Spülprozess und realisiert<br />
die optimale Nutzung der Aktivkohle Lebensdauer.<br />
Der Sensor wurde ausschließlich<br />
für die HyperSwash entwickelt und<br />
kann als Option verbaut werden. Zusätzlich<br />
ist eine Erweiterung für andere Produkte<br />
von PBT Works in Planung.<br />
www.factronix.com<br />
Bild: factronix<br />
Jennifer Padberg,<br />
Produktmanagerin der<br />
factronix GmbH, steht<br />
für detaillierte Beratung<br />
zur Verfügung:<br />
j.padberg@factronix.com<br />
<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 31
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Innovative Coating-Lösungen für die Photovoltaikindustrie<br />
Wirksame Schutzlackbeschichtung<br />
sensibler Leiterplatten<br />
Energy that changes – die SMA Solar Technology AG nimmt das wörtlich und<br />
setzt seit über 40 Jahren technologische Trends, um die Entwicklung erneuerbarer<br />
Energien voranzutreiben. Der Spezialist für Solar- und Speicheranwendungen<br />
realisiert nicht nur Systemlösungen für die Energiewirtschaft von heute und morgen,<br />
sondern ist dank seiner Expertise auch gefragter Ansprechpartner über die eigene<br />
Branche hinaus. Tatkräftig unterstützt wird SMA von den leistungsfähigen Dispensund<br />
Coating-Systemen von Rehm Thermal Systems.<br />
Bild: Rehm<br />
Gegründet 1981, beschäftigt die SMA<br />
Solar Technology AG heute über<br />
3600 Mitarbeiter, rund 2600 am Hauptsitz<br />
in Niestetal und weitere 1000 bei Vertriebs-<br />
und Servicegesellschaften in über<br />
20 Ländern. Durch das sehr breite Produktportfolio<br />
und zahlreicher Dienstleistungen<br />
präsentiert sich das Unternehmen auf<br />
dem Markt als Komplettanbieter. Mit<br />
mehreren Auszeichnungen und zuletzt als<br />
Finalist für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis<br />
2022 setzt der Solarspezialist<br />
auf Innovation, Qualität und ein bleibendes<br />
Engagement für Nachhaltigkeit. Dazu<br />
gehört auch der Ausgleich aller Emissionen<br />
durch die Gewinnung erneuerbarer Energien.<br />
Seit 2020 fertigt SMA am Hauptstandort<br />
vollständig CO 2 -neutral.<br />
Lother Weix und<br />
Ronny Witzgall von<br />
SMA sind von der<br />
Lackierlinie des<br />
schwäbischen Herstellers<br />
überzeugt<br />
Mit Qualität und Innovation<br />
die Zukunft gestalten<br />
Der global führende Hersteller und<br />
Komplettanbieter von Solarsystemtechnik<br />
deckt alle Stufen der Energieintegration<br />
ab. Im Fokus steht dabei laut Lothar Weix,<br />
Head of Team Technology Experts, auch<br />
die Netzstabilität: „Mit unseren Produkten<br />
schaffen wir die Voraussetzungen für eine<br />
dezentrale, digitale und vor allem erneuerbare<br />
Energieversorgung für heute und für<br />
die Zukunft. Auch geben wir Energieversorgern<br />
die Möglichkeit, alles zu tun, um<br />
eine dauerhafte Netzstabilität zu garantieren.<br />
Zunehmend rücken energiepolitische<br />
Aspekte und eine unabhängige Energieversorgung<br />
in den Fokus. Um einseitige<br />
Abhängigkeiten zu reduzieren, müssen<br />
wir die Energieversorgung so flexibel wie<br />
möglich aufstellen. Die Sonne scheint<br />
schließlich überall und kostet kein Geld“,<br />
fasst Weix seine Mission zusammen.<br />
Entscheidend, um auf diesem Weg zu<br />
bestehen, sind laut Lothar Weix durchgängige<br />
Verfügbarkeit, höchste Qualität<br />
von Produkten und Systemen, zertifizierte<br />
CO 2 -Neutralität ebenso wie nachhaltige<br />
Fertigungsprozesse. Weil sie überall auf<br />
dem Globus zum Einsatz kommen, sind<br />
die Endprodukte mitunter rauen klimatischen<br />
Bedingungen wie extremen Temperaturen<br />
oder hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt<br />
– und müssen diese aushalten.<br />
Nichtsdestoweniger qualifiziert SMA die<br />
eigenen Produkte auf einen Lebenszyklus<br />
32 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
von 20 Jahren. Lothar Weix betont: „Dank<br />
unserer komplexen Inhouse-Testmöglichkeiten<br />
– wir verfügen über ein eigenes<br />
EMV-Testlabor, ein Schlifflabor und können<br />
jeden Temperaturwechselzyklus simulieren<br />
– haben wir alle Möglichkeiten an der<br />
Hand, die Produktqualifizierung selbst<br />
durchzuführen und auch höchste Ansprüche<br />
zu erfüllen.“ Alles für das Ziel, die<br />
bestmögliche Leistung und nachhaltige<br />
Effizienz von Photovoltaikanlagen aller<br />
Anwendungsgebiete und Größen über<br />
Jahre hinweg zu gewährleisten.<br />
Sicherer Schutz vor aggressiven<br />
Umwelteinflüssen<br />
Ein Anspruch, der ohne eine wirksame<br />
Schutzlackbeschichtung sensibler Leiterplatten<br />
nicht zu realisieren ist. So unterhält<br />
das Unternehmen, neben Fertigungslinien<br />
für die SMD- und THT-Technologie,<br />
zudem 21 Meter lange Protecto-Linie von<br />
Rehm Thermal Systems, bestehend aus<br />
einem Doppelsystem zweier Coating-<br />
Anlagen vom Typ ProtectoXP sowie einem<br />
RDS-Trocknungssystem zum Trocknen<br />
und Aushärten von Lacken, Klebern und<br />
Vergussmassen. Konzipiert und projektiert<br />
wurde die Linie als Turnkey-Lösung mit<br />
Soft- und Hardwarelösungen von Rehm.<br />
Mit der ProtectoXP stehen zwei Anlagen<br />
für hochselektives Dispensing und<br />
Conformal Coating zur Verfügung – dem<br />
Schlüssel für eine anhaltende Leistungsfähigkeit<br />
von Elektronikkomponenten. Um<br />
Baugruppen vor aggressiven Umwelteinflüssen<br />
wie Feuchtigkeit, Korrosion, Chemikalien<br />
oder Staub zu schützen, sind<br />
leistungsstarke Dispens- und Coatingsysteme<br />
unabdingbar. Die Beschichtung von<br />
Leiterplatten nach dem Lötprozess sichert<br />
die Funktionalität von PCBs in lebenswichtigen<br />
technischen Endprodukten der<br />
Automobilbranche, Luftfahrt oder Medizintechnik,<br />
in Offshore-Windanlagen, der<br />
Telekommunikation und der Unterhaltungselektronik<br />
ebenso wie in den Photovoltaiklösungen<br />
des hessischen Unternehmens.<br />
Das System zeichnet sich, dank<br />
eigener Kamerakorrektur, nicht nur durch<br />
absolute Prozesssicherheit aus, sondern<br />
legt auch ein besonderes Augenmerk auf<br />
Linienintegration sowie multifunktionale<br />
Lösungen. Mit bis zu vier gleichzeitig verwendbaren<br />
Applikatoren zum Jetten,<br />
Dispensen, Sprühen, Dosieren und Vorhanggießen<br />
ausgestattet, bietet die<br />
ProtectoXP das passende Werkzeug auch<br />
für individuelle Anwendungen und Prozesse<br />
– von der 3D-Applikation über Dam<br />
& Fill, Dichtprozesse, Glob Top, Flip Chip,<br />
Underfill und 2K-Verguss bis hin zur<br />
Wärmeableitung. Insbesondere der Vario-<br />
Jetter-Applikator, eine Eigenentwicklung<br />
von Rehm, hat es Ronny Witzgall, Technology<br />
Professional bei SMA angetan: „Im<br />
Zuge der anhaltenden Miniaturisierung in<br />
der Elektronikfertigung rücken Bauteile,<br />
sei es im Bereich THT oder SMD, immer<br />
enger zusammen. Wir müssen aber weiterhin<br />
an die Bauteile herankommen – und da<br />
ist Rehm mit dem Vario-Jetter der einzige<br />
Anbieter mit einer optimalen Lösung.“<br />
Darüber hinaus überzeugt die leistungsstarke<br />
Coating-Anlage mit intuitiver,<br />
benutzerfreundlicher Software. Die<br />
ViCON-Anlagensoftware der Protecto<br />
ermöglicht eine schnelle, effiziente und<br />
präzise Erstellung des Lackierbildes, einen<br />
einfachen Bild- und ECAD-Daten-Import,<br />
3D-Ansichten der jeweiligen Baugruppe<br />
und liefert dem Anwender automatisch<br />
generierte Lackiervorschläge.<br />
Vernetzung automatisierter<br />
Systeme<br />
Wenn es um die Integration der Industrie<br />
4.0 in den Fertigungsalltag geht, kann<br />
der hessische Photovoltaikspezialist auf<br />
einige Erfahrung zurückgreifen. Bereits<br />
seit 11 Jahren treibt man im Unternehmen<br />
die Vernetzung der automatisierten<br />
Systeme voran. Ronny Witzgall betont,<br />
wie wichtig dafür die Lösungen von Rehm<br />
sind: „Bislang waren alle Systeme auf uns<br />
Bild: Rehm<br />
Die Applikatoren<br />
ermöglichen eine<br />
optimale Beschichtung,<br />
auch bei eng stehenden,<br />
hohen Bauelementen<br />
bis unter die<br />
Bauteile<br />
zugeschnitten, das heißt, jeder Hersteller<br />
musste auf SMA zugeschnittene Softwareprodukte<br />
anbieten. Mit der Einführung<br />
der Protecto-Linie haben wir das<br />
aufgebrochen und mit IPC/CFX eine international<br />
standardisierte Lösung eingeführt.<br />
Lothar Weix ergänzt: „Neben der<br />
Linienkommunikation auf der horizontalen<br />
Ebene über die IPC-Hermes-Schnittstelle<br />
gibt es mit CFX nun eine standardisierte<br />
Schnittstelle in die vertikale Ebene<br />
der Werksumgebung bzw. des MES-Systems,<br />
auf die wir nun nach und nach alle<br />
Bestandssysteme umstellen. Diesen<br />
Schritt gehen wir gemeinsam.“<br />
Ganz im Sinne einer durchgängig vernetzten<br />
Umgebung erfolgt die Kommunikation<br />
der Protecto-Systeme mit dem<br />
Manufacturing Execution System von<br />
SMA. Dabei erfasst der Device-Manager<br />
die Baugruppen, die lackiert werden sollen,<br />
sowie alle benötigten Hilfsmittel und<br />
Bild: Rehm<br />
Das Augenmerk des Conformal Coating Systems<br />
ProtectoXP liegt auf Wartungsfreundlichkeit,<br />
intuitiver Programmerstellung sowie einer möglichst<br />
flexiblen, dem Kundenwunsch anpassbaren<br />
Ausstattung<br />
<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 33
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
fragt anschließend per CFX-Schnittstelle<br />
im MES an, ob und wie gefertigt werden<br />
kann. Sobald das MES diese Angaben,<br />
etwa die Wahl des Lackierprogramms, die<br />
Transportbreite oder auch die Höhe der<br />
Baugruppen zurücksendet, werden die<br />
Daten vom Device-Manager verarbeitet<br />
und als Hermes-Paket in das erste digitale<br />
Modul eingespeist. Schließlich stellt die<br />
Linie nur noch die Spurbreite ein und der<br />
Device-Manager kommuniziert mit dem<br />
Roboter-Zuführsystem, wann die Baugruppe<br />
abgesetzt werden kann.<br />
Aus dieser Vernetzung ergeben sich<br />
laut Ronny Witzgall auch umfangreiche<br />
Traceability-Möglichkeiten. Das betrifft<br />
zum einen die Produkt-Traceability: Dabei<br />
wird zu jedem Produkt ein Lebenslauf<br />
erzeugt, der unter anderem Auskunft darüber<br />
gibt, wann, mit welchen Materialien,<br />
in welchem Fertigungslos und in<br />
welcher Revision es sich befindet. Die<br />
Fertigungsprozesse sind so verriegelt,<br />
dass Nachfolgeprozesse erst erfolgen<br />
können, sobald der vorhergehende Test-<br />
Über SMA Solar<br />
» Wir fühlen uns in<br />
unserer Kaufentscheidung<br />
für Rehm bestätigt «<br />
Lothar Weix, SMA<br />
schritt grünes Licht gegeben hat. Diesen<br />
hohen Qualitätsanspruch unterstreicht<br />
Lothar Weix: „Um sicherzustellen, dass alle<br />
Fertigungsschritte in der nötigen Qualität<br />
abgearbeitet worden sind, werden prüfpflichtige<br />
Testschritte erneut abgefragt,<br />
ehe wir ein Produkt zur Auslieferung bringen.“<br />
Ronny Witzgall ergänzt: „Das funktioniert<br />
nur, weil wir dank Hermesund<br />
CFX-Schnittstellen jederzeit genau<br />
wissen, wo welches Produkt wann ist“.<br />
Der Vorteil ist klar ersichtlich<br />
Im Gespräch mit Ronny Witzgall und<br />
Lothar Weix wird schnell deutlich, dass<br />
die Schnittstellenstandardisierung längst<br />
nicht der einzige Grund für die Entscheidung<br />
für die Conformal-Coating-Linie<br />
dieses Herstellers war. Ein wichtiger<br />
Punkt waren Übergrößen bei den Baugruppenformaten:<br />
„Je größer man wird,<br />
desto überschaubarer wird das Angebot<br />
an Lieferanten. Hier hat sich Rehm abgehoben<br />
und uns eine sehr gute Lösung<br />
geliefert. Letzten Endes wurde die technische<br />
Realisierbarkeit geboten, die wir<br />
benötigen“, führt Lothar Weix aus. Und<br />
Ronny Witzgall ergänzt: „Rehm hatte insgesamt<br />
das überzeugendste Angebot. Das<br />
betrifft zum Beispiel die Flexibilität im<br />
Bereich der Applikatoren, mit denen ich<br />
alle möglichen Anwendungsfälle und Anforderungen<br />
abdecken kann. Es betrifft<br />
aber auch die Qualität der Lackierergebnisse,<br />
die intuitive, obwohl komplexe<br />
Software und, nicht zuletzt, die klare und<br />
ehrliche Kommunikation.“ Diese Kommunikation<br />
und partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
erwartet SMA von einem<br />
starken Partner. Lothar Weix betont:<br />
„Egal, wer sich an welcher Stelle der<br />
Wertschöpfungskette befindet, wir alle<br />
gemeinsam haben nur ein erklärtes Ziel,<br />
unsere Kunden in der Welt zufrieden zu<br />
stellen! Das ist unser Ansatz. Wenn ich<br />
mir die Zusammenarbeit gerade auch mit<br />
dem Service des Herstellers ansehe, dann<br />
kann ich sagen: Wir fühlen uns in unserer<br />
Kaufentscheidung für Rehm bestätigt.“<br />
Dass die Kooperation zwischen den beiden<br />
Unternehmen ein Erfolg mit Zukunft<br />
ist, lässt sich auch an anderer Stelle ausmachen.<br />
So denkt der Photovoltaikspezialist<br />
gegenwärtig über den Einsatz weiterer<br />
Systeme aus dem Hause Rehm nach.<br />
www.rehm-group.com<br />
Als globaler Spezialist für Photovoltaik- und Speicher-Systemtechnik<br />
schafft SMA Solar die Voraussetzungen für eine<br />
dezentrale, digitale und erneuerbare Energieversorgung<br />
von morgen. Weltweit sind SMA Wechselrichter mit einer<br />
Gesamtleistung von mehr als 125 GW in über 190 Ländern<br />
installiert. Mit der verkauften Solar-Wechselrichter-Leistung<br />
konnten in den vergangenen 20 Jahren rund 63 Mio. Tonnen<br />
CO 2 vermieden werden. Die Technologie von SMA ist<br />
durch über 1700 Patente und Gebrauchsmuster geschützt.<br />
www.sma.de<br />
Bild: SMA<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Ein Spezialist für Photovoltaik-Systemtechnik<br />
sorgt mit<br />
einer durchgängig vernetzten<br />
Lackierlinie mit leistungsfähigen<br />
Dispens- und<br />
Coatingsystemen für eine<br />
wirksame Schutzlackbeschichtung<br />
sensibler Leiterplatten.<br />
34 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Transparenz zu Material und Fertigungsaufträgen<br />
Planungsfehlern auf der Spur<br />
Viele Aufträge parallel, über 800 verschiedene<br />
Artikel und Fertigungen an drei<br />
Standorten: Mit diesen Herausforderungen<br />
suchte die Simeto Kabelsysteme<br />
GmbH nach einer Lösung für mehr Überblick<br />
zu Fertigungsaufträgen, Material<br />
und Rückständen. Seit nunmehr drei Jahren<br />
setzt sie nun auf das ERP-Add-on<br />
MiG – und navigierte damit erfolgreich<br />
durch Corona-Krise und Lieferengpässe.<br />
Das Unternehmen ist seit 1991 spezialisiert<br />
auf die Produktion individueller Kabelsysteme<br />
und elektromechanischer<br />
Baugruppen, als Muster und Prototypen<br />
ebenso wie Klein- und Großserien, verteilt<br />
auf drei Produktionsstandorte in Klingenthal/Vogtland,<br />
in Tschechien und Rumänien.<br />
„Unsere Fertigung ist im Laufe der<br />
Zeit kontinuierlich gewachsen – da war<br />
klar, dass wir nicht weiter mit Rohdaten<br />
aus unserem ERP-System oder der SQL-<br />
Datenbank arbeiten konnten, die zeitnah<br />
nach dem Export z. B. in Excel bereits veraltet<br />
waren“, sagt Produktionsmanager<br />
André Hederer. „Insbesondere die Einbindung<br />
der beiden Werke in Tschechien und<br />
Rumänien und eine Übersicht über Auftragsvorrat<br />
und Fehlteile an den Standorten<br />
waren unsere Herausforderungen.“<br />
Sein Ziel: Eine Lösung, die schnell und<br />
einfach Überblick schafft und Handlungsbedarf<br />
erkennbar macht. Außerdem sollten<br />
dabei alle Standorte auf dieselben<br />
Daten zugreifen. Schnell wurde klar, dass<br />
die eigenen Versuche, auf Basis der SQL-<br />
Datenbank mehr Transparenz zu schaffen,<br />
keinen Erfolg bringen würden.<br />
Eine Datenbasis<br />
In dem Moment lernte das Team die<br />
Software MiG – Materialmanagement<br />
im Gleichgewicht<br />
von Perzeptron<br />
kennen und<br />
nahm an einer kostenlosen Präsentation<br />
teil. „Uns wurde sofort klar, dass die Software<br />
einen Mehrwert für das Tagesgeschäft<br />
bietet und Perzeptron die Prozesse<br />
in der Elektronikindustrie perfekt kennt<br />
und versteht“, so Hederer. Besonders<br />
überzeugt hat ihn und sein Team, dass die<br />
Software ohne großen Aufwand und Risiko<br />
an das bestehende ERP-System angebunden<br />
werden konnte. „Das hat uns ermöglicht,<br />
die Software einfach auszuprobieren.<br />
Außerdem war durch das Mietmodell<br />
keine große Investition notwendig.<br />
Die Testzeit hat uns dabei voll überzeugt<br />
und wir wissen heute gar nicht mehr, wie<br />
wir ohne MiG arbeiten sollten.“ MiG kann<br />
innerhalb weniger Tage und über Standard-Schnittstellen<br />
an alle gängigen ERP-<br />
Systeme angebunden werden und liest lediglich<br />
Daten aus. Diese bleiben auf den<br />
Servern des Unternehmens. Dadurch werden<br />
weder Datensätze verändert, noch<br />
birgt die Software Datenschutz-Risiken.<br />
Erkennbare Prioritäten<br />
Die Software funktioniert selbsterklärend<br />
und liefert allen Abteilungen die jeweils<br />
für sie relevanten Informationen in übersichtlichen<br />
Dashboards –<br />
vom Einkauf über die Fertigung<br />
bis zu Vertrieb und<br />
Geschäftsführung. Die Besonderheit<br />
dabei: MiG<br />
nimmt den Auftrag in den<br />
Blick, nicht das Fehlteil. Bei<br />
dieser Betrachtung der Ter-<br />
Bild: Simeto<br />
Simeto fertigt individuelle Kabelsysteme<br />
und elektromechanische<br />
Baugruppen, verteilt auf drei<br />
Produktionsstandorte. Die Übersicht<br />
über Auftragsvorrat und<br />
Fehlteile waren bislang große<br />
Herausforderungen<br />
Bild: Perzeptron<br />
MiG von Perzeptron schafft Auftragsklarheit und<br />
Planungssicherheit: Die Visualisierung der ERP-<br />
Daten zeigt auf einen Blick, welche Aufträge<br />
gefertigt werden können oder welche Fehlteile<br />
die Fertigung verhindern<br />
minketten wird sofort deutlich, welche<br />
Aufträge gefertigt werden können, welche<br />
nicht – und welche Fehlteile die Fertigung<br />
tatsächlich verhindern. Markus<br />
Renner, Geschäftsführer von Perzeptron,<br />
berät zusammen mit seinem Team seit<br />
über 30 Jahren Fertigungsbetriebe und<br />
unterstützt sie, Prozesse rund um Materialwirtschaft<br />
und Fertigungsplanung zu<br />
verbessern. Seine Erfahrung: „Nicht beschaffbare<br />
Bauteile sind oft nur ein Grund<br />
für Lieferterminverzüge. Häufig werden<br />
die tatsächlichen Prioritäten in den Daten<br />
schlicht nicht erkannt und führen so –<br />
völlig unbewusst und unbeabsichtigt – zu<br />
Planungsfehlern. Einkäufer versuchen<br />
zum Beispiel oft verzweifelt und mit viel<br />
Aufwand, Fehlteile zu beschaffen – und<br />
stellen dann fest, dass ein ganz anderes<br />
Bauteil die termingerechte Produktion<br />
verhindert, das zwar generell lieferbar ist,<br />
aber nicht bestellt wurde und jetzt auch<br />
nicht mehr zum geplanten Produktionstermin<br />
beschafft werden kann.“ In anderen<br />
Fällen sind dringend benötigte Bauteile<br />
für Fertigungsaufträge in der Zukunft<br />
reserviert, die aber aus ganz anderen<br />
Gründen nicht gefertigt werden können.<br />
„Diese Planungsfehler müssen verhindert<br />
werden“, so Renner. „Genau dieses<br />
Ziel hatte Simeto mit der Einführung<br />
von MiG. Dank der offenen und proaktiven<br />
Unternehmenskultur ist die Software<br />
von Anfang an sehr gut angenommen<br />
worden.“<br />
https://mig-perzeptron.de | https://simeto.de<br />
<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 35
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
3D-Druck in der EMS-Produktion<br />
Maximale Präzision aus<br />
dem Harz-Bad<br />
Der 3D-Druck auf Basis der SLA-Technologie (Stereolithografie) lässt<br />
sich in vielen EMS-Anwendungsbereichen einsetzen – um sehr schnelle<br />
und zugleich kostengünstige Bauteil-Lösungen bereitstellen zu können,<br />
die zum Beispiel auch die Temperatur beim Selektivlöten aushalten.<br />
Kraus Hardware verwendet das Verfahren sehr flexibel.<br />
Bild: Kraus<br />
Das Werkstück wird schichtweise aus einem schmelzfähigen Kunststoff aufgebaut<br />
3D-Drucker sind aus dem Alltag vieler<br />
Unternehmen nicht mehr wegzudenken,<br />
wobei die Anwendungen von Architekturmodellen<br />
über Werkzeuge für den<br />
Automobilbau bis zum Design-Prototyping<br />
für neue Produkte reichen. Letztlich<br />
kommt es immer auf die Kreativität und<br />
Flexibilität der beteiligten Ingenieure an –<br />
sie müssen die Möglichkeiten der Technologie<br />
in ihrem Anwendungsfeld erkennen<br />
und 3D-Lösungen intelligent in den Wertschöpfungsprozess<br />
einbinden.<br />
Präzision und Hitzebe -<br />
ständigkeit im Fokus<br />
Wie man sich das konkret vorstellen<br />
kann, macht ein neues Beispiel von Kraus<br />
Hardware deutlich. Die EMS-Spezialisten<br />
haben aktuell in neue Technologie investiert:<br />
ein 3D-Drucker „Anycubic Photon<br />
Mono X 6K“ sowie die dazugehörige Reinigungs-<br />
und Härtetechnologie „Anycubic<br />
Wash & Cure Plus“. Was gab den Ausschlag<br />
für diese Entscheidung?<br />
„Wir haben seit einiger Zeit bereits einen<br />
3D-Drucker auf Basis der sogenannten<br />
FDM-Technologie im Einsatz“, erklärt<br />
36 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />
Rasante Lösungen<br />
Bild: Kraus<br />
Die gedruckten Abstandhalter für LEDs lassen sich – aufgrund ihrer Hitzebeständigkeit –<br />
bereits vor dem Selektivlöten bestücken<br />
Philipp van der Gouwe, Ingenieur im Unternehmen.<br />
„Dabei wird ein Werkstück<br />
schichtweise aus einem schmelzfähigen<br />
Kunststoff aufgebaut, wobei man diese<br />
Schichten im Nachgang bei genauem<br />
Hinsehen noch erkennen kann. Das Verfahren<br />
ist zum einen nicht so präzise wie<br />
alternative Technologien. Zum anderen<br />
sind die produzierten Bauteile nicht besonders<br />
hitzebeständig, was für uns ein<br />
Problem ist, weil sie deswegen im Rahmen<br />
von Selektivlötprozessen kaum zum<br />
Einsatz kommen können. Vor diesem Hintergrund<br />
erklärt sich unsere Entscheidung<br />
für die SLA-Technologie. Sie ist deutlich<br />
präziser und hitzebeständiger.“<br />
Lichtübertragung<br />
optimieren<br />
Das SLA-Bauteil entsteht dabei schichtweise<br />
in einem Bad aus einem speziellen<br />
Harz-Werkstoff, der jeweils an der Oberfläche<br />
per Lichtquelle in dünnen Schichten<br />
aushärtet, wobei eine hohe Präzision im<br />
Mikrometer-Bereich möglich ist. Im zweiten<br />
Schritt wird das fertige Bauteil in der<br />
„Wash & Cure“-Anlage gewaschen sowie<br />
per UV-Licht ausgehärtet. „Wir bringen<br />
dieses Verfahren bereits bei einer ganzen<br />
Reihe von Anwendungen zum Einsatz“, erklärt<br />
Philipp van der Gouwe. „Beispielsweise<br />
produzieren wir unterschiedliche Abstandshalter,<br />
die problemlos die Temperatur<br />
beim Selektivlöten aushalten. Ähnlich interessant<br />
ist ein kleines Gehäuse, das um sogenannte<br />
Lightpipes herum platziert wird<br />
und so verhindert, dass ihr Licht in eine andere<br />
Lightpipe einstrahlt. Der entscheidende<br />
Vorteil ist nun, dass wir diese Lösung<br />
schon vor dem Lötprozess auf der Leiterplatte<br />
anbringen können.“<br />
Insgesamt profitieren die Kunden in<br />
mehrfacherweise von diesem Ansatz:<br />
Zum einen lassen sich spezielle Lösungen<br />
in wenigen Stunden entwickeln, wobei<br />
hier die Erstellung einer technischen<br />
Zeichnung bereits eingerechnet ist, denn<br />
der eigentliche Druck vollzieht sich (je<br />
nach Bauteil) häufig in nur einer halben<br />
Stunde. Zum anderen ist der 3D-Druck<br />
viel kostengünstiger als diverse produktionstechnische<br />
Alternativen. Im Übrigen<br />
punktet das Unternehmen mit zunehmender<br />
Erfahrung, die in neue Ideen einfließt.<br />
So stellen die Spezialisten aktuell<br />
beispielsweise eine Halterung her, mit der<br />
sich Kabel vor dem Selektivlöten fixieren<br />
lassen: Die Kabelenden werden dabei von<br />
einem Magnet festgehalten, der sich per<br />
Klappe über ein Scharnier öffnet oder<br />
schließt. Das Scharnier ist nach dem<br />
3D-Drucken sofort funktionsfähig:<br />
Hauptkörper und Klappe sind ineinander<br />
eingelassen und müssen nicht mehr zusammengebaut<br />
werden.<br />
„Eine solche Umsetzung braucht einige<br />
Erfahrung und eine Reihe von Anpassungen<br />
in der technischen Zeichnung.<br />
Schlussendlich funktioniert es aber“, fasst<br />
Philipp van der Gouwe zusammen. „Insgesamt<br />
ist der 3D-Druck bei uns eine echte<br />
Erfolgsgeschichte. Im Grunde ist das<br />
Gerät fast jeden Tag im Einsatz und wir<br />
finden immer neue Einsatzbereiche. Zudem<br />
können wir sehr leicht größere<br />
Stückzahlen des benötigten Bauteils per<br />
SLA-Technologie produzieren. Diese Vorteile<br />
bringen wir in den nächsten Jahren<br />
verstärkt in den Markt ein.“<br />
www.kraus-hw.de<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Bild: Kraus<br />
EMS-Spezialist realisiert<br />
rasante Lösungen durch<br />
Einbindung eines Stereolithografie-3D-Druckers<br />
in seinen Wertschöpfungsprozess.<br />
Dieses Gehäuse (rechts) auf einer Ethernet-Baugruppe wurde ebenso gedruckt<br />
<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 37
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Medienrobuste elektromechanische Tastergruppen<br />
Dicht gemacht: Nano Coating<br />
von Kurzhubtastern<br />
Um auf Leiterplatten montierte elektromechanische Betätiger vor Feuchtigkeit<br />
und Schmutz zu schützen, setzen viele Branchen weiterhin auf vergleichsweise<br />
aufwändige und kostenträchtige Versiegelungsverfahren. Die wirtschaftlichere,<br />
prozessbeschleunigte Alternative einer Nanobeschichtung von mit Kurzhubtastern<br />
bestückten Platinen war bisher mangels ausreichend abgedichteter Taster<br />
nicht realisierbar. Mit den neuen Baureihen Micon 5 S und Racon ST hat RAFI<br />
jetzt erstmals elektromechanische Tastergruppen eingeführt, die sich auch zur<br />
Leiterplattenbestückung bei anschließender Nanoversiegelung eignen.<br />
» Dr. Markus Röck, Technologie Manager bei RAFI, Berg/Ravensburg<br />
Bild: Rafi<br />
Leiterplatten werden durch verschiedene Versiegelungsverfahren vor Wasser, Feuchtigkeit, Korrosion,<br />
Staub und Schmutz geschützt<br />
In zahlreichen, der Einwirkung von<br />
Wasser, Kondensat, Staub oder<br />
Schmutz ausgesetzten Anwendungsfeldern<br />
müssen elektronische Komponenten<br />
und Baugruppen speziell versiegelt werden,<br />
um Lötstellen, elektrische Anschlüsse,<br />
offene Leiterbahnen und andere metallisierte<br />
Bereiche vor Korrosion und Partikeleintrag<br />
zu bewahren. Hohe Anforderungen<br />
an die Dichtigkeit und den Feuchteschutz<br />
gelten z. B. im Automotive-Sektor,<br />
im maritimen Sektor, in der Luft- und<br />
Raumfahrt, aber auch für Beleuchtungsund<br />
Industrieapplikationen sowie Solarstrom-<br />
und Windkraftanlagen. Als<br />
Schutzmaßnahmen bieten sich neben<br />
dem Vergussverfahren der Auftrag von<br />
Schutzlacken oder das Nano Coating an.<br />
Innovation im Tastersegment<br />
Eine besondere Herausforderung an die<br />
Dichtigkeit im Versiegelungsprozess von<br />
Leiterplatten stellt deren Bestückung mit<br />
elektromechanischen Komponenten wie<br />
bspw. Kurzhubtastern dar. In solchen Fällen<br />
scheiterte bisher die preis- und prozessoptimierte<br />
Nanoversiegelung im<br />
dünnflüssigen Beschichtungsbad, weil<br />
sich ein Eindringen des Lösemittels ins<br />
Tasterinnere nicht zuverlässig vermeiden<br />
ließ und Medienablagerungen an Schaltkontakten<br />
und mechanischen Bauteilen<br />
das Risiko von Funktionsbeeinträchtigungen<br />
oder ausfällen bargen. Auch in großen<br />
Stückzahlen produzierte Standard-<br />
Baugruppen bspw. im Automotive-Bereich<br />
zum Schalten von Fensterhebern,<br />
zur Öffnung von Türen und Heckklappen<br />
werden deshalb weiterhin im zeit- und<br />
kostenintensiven Vergussverfahren versiegelt.<br />
Nun ist es dem HMI-Spezialisten<br />
RAFI gelungen, kompakte Kurzhubtaster<br />
zu entwickeln, die für alle Versiegelungsverfahren<br />
von Leiterplatten einschließlich<br />
der Nanobeschichtung ertüchtigt sind.<br />
Speziell geformte Dichtlippen aus Silikon<br />
schützen die neuen Modellreihen Micon<br />
5S und Racon ST ebenso zuverlässig vor<br />
dem Eindringen von Lacken, Lösungsmitteln<br />
und Schutzflüssigkeiten als auch vor<br />
Schmutz, Staub, Fett und Feuchtigkeit im<br />
rauen Einsatzumfeld. Zu den besonderen<br />
Herausforderungen zählte der Erhalt der<br />
Dichtigkeit trotz der Temperatureinwirkung<br />
auf die Kunststoffteile im Lötprozess.<br />
Denn im Unterschied zu herkömmlichen<br />
Kurzhubtastern dürfen beim Loslassen<br />
der Betätiger keine mit Luft verbundenen<br />
Schmutzpartikel ins Tasterinnere<br />
eingesaugt werden und muss die Krafteinwirkung<br />
auf die Dichtung über die<br />
gesamte Lebensdauer hinweg konstant<br />
bleiben.<br />
38 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
COMPLETE AND FLEXIBLE SMT SOLUTIONS<br />
placeALL ® 620<br />
Bild: Rafi<br />
Die neuen medienrobusten<br />
Mikrotaster<br />
Micon 5 S sind auch<br />
als SL- und Safety-<br />
Variante erhältlich<br />
Medienrobuste Kurzhubtaster<br />
Mit der neuen Micon-Generation gibt<br />
es jetzt erstmals medienrobuste Mikrotaster<br />
in gleich drei Varianten – Micon 5<br />
S, 5 SL sowie 5 Safety – im Programm.<br />
Die hochkompakten Einheiten im<br />
5,1 x 6,4 x 3,85 mm-Format erreichen dank<br />
ihres optimierten Dichtungssystems<br />
Schutzart IP67 und eignen sich für alle<br />
Beschichtungsvarianten vom Verguss<br />
über die Selektiv- und Tauchlackierung<br />
bis zur Nanobeschichtung mit Fluorpolymeren.<br />
Mit einer Temperaturbeständigkeit<br />
von -40 °C bis +125 °C erfüllen sie<br />
ebenso wie die neue Baureihe Racon ST<br />
die aktuellen Standards der Automobilindustrie.<br />
Hochwertige Goldkontakte sorgen<br />
für dauerhafte Schaltsicherheit. Die<br />
Variante Micon 5 SL ist mit bis zu zehn<br />
Millionen Betätigungszyklen für besonders<br />
starke Beanspruchungen etwa in<br />
Joysticks ausgelegt. Die Baureihe Micon 5<br />
Safety verfügt über ein redundantes, zweikanaliges<br />
Kontaktsystems zum Einsatz in<br />
sicherheitskritischen Anwendungen.<br />
Auch die neue Serie Racon ST im Format<br />
12 mm x 12 mm bzw. 8,4 mm x 8,4 mm<br />
mit SMT- oder THT-Anschluss wurden für<br />
alle genannten Leiterplatten-Schutzverfahren<br />
optimiert. Im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Tasterserien zeichnet sich<br />
diese Baureihe durch eine 35 Grad höhere<br />
maximale Arbeitstemperatur und ihre<br />
markante Taktilität aus.<br />
Sicher unter Verguss<br />
Hersteller elektronischer Baugruppen<br />
für korrosions- und schmutzanfällige Anwendungen<br />
bevorzugen derzeit noch das<br />
Vergussverfahren, um einen dauerhaften<br />
Feuchtigkeits- und Staubschutz zu gewährleisten.<br />
Beim Verguss wird die Leiterplatte<br />
partiell oder vollständig mit einem<br />
Medium wie Epoxidharz, Polyamid oder<br />
Polyurethan und beigemischtem Härter<br />
gefüllt. Die viskose, mit einer Schichtdicke<br />
von mindestens 1 mm eingebrachte<br />
Füllmasse verhindert nicht nur das Eindringen<br />
von Schmutz und Feuchtigkeit,<br />
sondern verbessert auch die Wärmeableitung.<br />
Darüber hinaus beugt der Verguss<br />
Funktionsbeeinträchtigung aufgrund mechanischer<br />
Einwirkungen vor und eignet<br />
sich daher ideal, um eine hohe Vibrationsfestigkeit<br />
von bspw. in Bau- und<br />
Landmaschinen installierten Elektronikkomponenten<br />
zu gewährleisten. Zu den<br />
Nachteilen dieses Verfahrens zählen die<br />
gegenüber der Schutzlackierung und Nanobeschichtung<br />
höheren Kosten sowie<br />
der zeitliche Aufwand für das Vergießen<br />
und Aushärten des Mediums.<br />
Hochfunktionale<br />
Maschinen<br />
für präzise & flexible<br />
SMD-Fertigung<br />
dispenseALL<br />
Universelles Dispensen<br />
mittels verschiedener<br />
Dosierventile<br />
„Sie wollen flexibel<br />
und leistungsstark<br />
in die<br />
automatische<br />
Elektronikfertigung<br />
einsteigen?“<br />
Wir bieten für<br />
Ihre Anforderung<br />
die richtige Lösung!<br />
Kurzhubtaster Racon<br />
ST zur Leiterplattenmontage<br />
und Versiegelung<br />
auch mittels<br />
Nanobeschichtung<br />
Bild: Rafi<br />
Überzeugen Sie sich selbst<br />
davon auf der<br />
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Halle A3 Stand 237<br />
Fritsch GmbH<br />
Kastnerstraße 8<br />
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<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 39<br />
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» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Mikrometerfeine<br />
Schutzlackierung<br />
Eine weitere Option besteht in der<br />
Tauch-, Sprüh- oder selektiven maschinellen<br />
Beschichtung von Leiterplatten mit<br />
Schutzlack, der sich je nach Medium und<br />
Methode in Schichtdicken von 20 bis über<br />
100 μm applizieren lässt. Die Lackschicht<br />
schützt bei Betauung oder Verschmutzungen<br />
und bewahrt die Elektronik auch<br />
vor Schäden durch elektrostatische Entladung.<br />
Zu den meistgenutzten Medien gehören<br />
Acryl- und Polyurethanlacke aber<br />
auch hybride Lösungen wie Silikon-<br />
Schutzlacke. Durch das Eintauchen werden<br />
alle freiliegenden Bereiche der Leiterplatte<br />
rundum versiegelt, sofern zwischen<br />
den einzelnen Komponenten ein ausreichender<br />
Abstand besteht. Da Bauteile, die<br />
durch Lackeintrag geschädigt würden,<br />
zuvor maskiert werden müssen, kann sich<br />
das Verfahren als relativ material- und<br />
zeitaufwändig erweisen. Für die Sprühbeschichtung<br />
werden in der Regel Lacke mit<br />
geringerer Viskosität oder mit Lösungsmitteln<br />
verdünnte Lacke verwendet und<br />
manuell oder automatisiert auf die Leiterplatte<br />
gesprayt. Dieses Verfahren findet<br />
auch in der selektiven Beschichtung Anwendung,<br />
bei der die Lackieranlage nach<br />
einprogrammiertem Sprühmuster nur<br />
ausgewählte kritische Bereiche der Leiterplatte<br />
versiegelt und so den Materialeinsatz<br />
reduziert. Abhängig von der<br />
Sprühpräzision und dem Leiterplattendesign<br />
wird eine schnelle, homogene Beschichtung<br />
der zu versiegelnden Partien<br />
ohne vorausgehende Maskierung erreicht.<br />
Als nachteilig kann sich dieses Sprühverfahren<br />
bei der Versiegelung schwer zugänglicher<br />
Bereiche wie aufmontierter<br />
Bauteil-Unterseiten und beim Programmieraufwand<br />
für die Selektiv-Lackierung<br />
kleinerer Losgrößen herausstellen.<br />
Feinbeschichtung im<br />
Nano-Bereich<br />
Bild: Rafi<br />
Verguss von mit Racon-Tastern bestückten Leiterplatten<br />
Besonders schnell und wirtschaftlich<br />
lässt sich die Flüssigkapselung elektronischer<br />
Baugruppen mittels Nano Coating<br />
bewerkstelligen. Die Nanobeschichtung<br />
erfolgt in der Regel unter Einsatz eines<br />
Fluorpolymers durch Eintauchen der Baugruppe<br />
in ein Lösemittelbad z.B. aus Hydrofluorether.<br />
Das Tauchverfahren stellt<br />
die flächendeckende Beschichtung aller<br />
Bereiche und Komponenten mit einer homogenen,<br />
äußerst feinen Schichtdicke<br />
von nur 400 nm sicher. Der geringe Materialauftrag,<br />
die kurze Prozesszeit von wenigen<br />
Minuten sowie die entfallende<br />
Maskierung und Aushärtung machen die<br />
Nanoversiegelung äußerst zeit- und kosteneffizient.<br />
Das Verfahren entspricht den<br />
Anforderungen der Normengruppe IEC<br />
60068–2 an die Temperatur- und Feuchtebeständigkeit,<br />
den Schutz vor Betauung<br />
und andere klimatische Einflüsse. Außerdem<br />
lässt es sich ohne gesundheitliche<br />
Risiken und Geruchsbelästigungen umweltschonend<br />
mit PFOS-freien, REACHund<br />
ROHS-konformen Stoffen durchführen.<br />
Die Nanobeschichtung widersteht<br />
konventionellen Lösungsmitteln und<br />
Treibstoffen und stellt im Unterschied zur<br />
Schutzlackierung und zum Vergussverfahren<br />
eine reparaturfreundliche, weil<br />
durchlötbare Methode dar. So können defekte<br />
Komponenten einfach ausgetauscht<br />
und reparierte Stellen mit Schutzlack<br />
wieder versiegelt oder die alte Beschichtung<br />
komplett neu überzogen werden.<br />
Damit eignet sich das Verfahren branchenübergreifend<br />
zur Versiegelung von<br />
Elektronikbauteilen, die keines erhöhten<br />
Vibrationsschutzes bedürfen.<br />
Fazit<br />
Bisher bot das Nano Coating keine Option<br />
für Leiterplatten, die mit Kurzhubtastern<br />
bestückt sind. Solange die Gefahr besteht,<br />
dass das Lösemittel beim Tauchvorgang<br />
durch den Kapillareffekt ins Tasterinnere<br />
eindringen und sich als dicke<br />
Schutzschicht auf den Schaltkontakten<br />
festsetzen kann, ist die Zuverlässigkeit<br />
der Schaltfunktion nicht gewährleistet.<br />
Durch die Markteinführung der Modellreihen<br />
Micon 5S und Racon ST verfügt<br />
RAFI mit seinen für alle gängigen Beschichtungsverfahren<br />
geeigneten Kurzhubtastern<br />
über ein neues Alleinstellungmerkmal<br />
in der Herstellung elektronischer<br />
Baugruppen. Der HMI-Spezialist kann seinen<br />
Kunden nun auch mit elektromechanischen<br />
Betätigern bestückte, durch Nanobeschichtung<br />
vor Korrosion, Staub und<br />
Schmutz geschützte Platinen, anbieten.<br />
Das prozesssichere, zeit- und kosteneffiziente<br />
Verfahren erhöht die Wirtschaftlichkeit<br />
insbesondere bei Standardbaugruppen,<br />
die in hohen Losgrößen gefertigt<br />
werden und lässt sich als neue Option zur<br />
Leiterplattenbeschichtung für verschiedenste<br />
Branchen von der Automobilherstellung,<br />
über maritime Anwendungen bis<br />
zur Energieerzeugung einsetzen.<br />
www.rafi-group.com<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Neue elektromechanische<br />
Tastergruppen ermöglichen<br />
eine wirtschaftliche und<br />
prozessbeschleunigte<br />
Nanobeschichtung von<br />
Leiterplatten.<br />
40 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Schnell härtender SMD-Klebstoff für punktgenaue Dosierungen<br />
Klebstoff für Reflow-Lötprozess geeignet<br />
Bild: Panacol<br />
Der rote Structalit 5604 ist optimal zum Fixieren<br />
von SMDs und Elektronikbauteilen<br />
Auf der BondExpo in Stuttgart stellt Panacol<br />
seinen neuen Klebstoff Structalit<br />
5604 vor. Dabei handelt es sich um einen<br />
äußerst schnell aushärtenden Klebstoff,<br />
der speziell für die Verklebung von SMDs<br />
auf Leiterplatten entwickelt wurde. Der<br />
Klebstoff basiert auf Epoxidharz und ist<br />
trotz seiner hohen Viskosität für das Auftragen<br />
im Jetverfahren geeignet.<br />
Structalit 5604 ist ein einkomponentiger<br />
Epoxidharzklebstoff, der aufgrund seiner<br />
roten Farbe einen guten Kontrast zu grünem<br />
Leiterplattenmaterial aufweist. Dadurch<br />
kann die optische Inline-Kontrolle<br />
sichergestellt werden. Der einkomponentige<br />
Klebstoff kann mit Jetdispenser, klassischer<br />
Nadeldosierung oder im Siebdruckverfahren<br />
dosiert werden. Durch<br />
seine ideal eingestellte Viskosität und den<br />
hohen Thixotropieindex wird eine exzellente<br />
Dosiergeschwindigkeit, ein präzises<br />
Punktprofil und eine sehr gute Nasshaftung<br />
für den Aushärteprozess ermöglicht.<br />
Die Aushärtung erfolgt thermisch innerhalb<br />
weniger Minuten, schon bei niedri-<br />
gen Temperaturen. Structalit 5604 übersteht<br />
kurzzeitig extreme Temperaturen<br />
von bis zu 270° C und eignet sich daher<br />
auch für Reflow-Lötprozesse.<br />
Im ausgehärteten Zustand ist Structalit<br />
5604 besonders schockbeständig und<br />
haftet hervorragend auf FR4-Leiterplatten,<br />
auf Metallen sowie auf epoxidbasierten<br />
Mold-Materialien. Aufgrund seines<br />
hohen Glasübergangsbereichs von >115°<br />
C behält der Klebstoff auch bei erhöhten<br />
Temperaturen seine ausgezeichnete Haftfestigkeit<br />
und eignet sich deshalb besonders<br />
für die Fertigung elektronischer Baugruppen.<br />
Da der Klebstoff speziell für den<br />
Einsatz in der Elektronik entwickelt wurde,<br />
besitzt er eine hohe Ionenreinheit und<br />
schützt somit optimal vor innerer Korrosion<br />
und Lokalelementbildung.<br />
www.panacol.de<br />
Steckverbinder gibt Gestaltungsspielraum<br />
Vorteile mit kundenorientiertem Design<br />
Synergie durch Partnerschaft<br />
Neue Leiterplatten-Steckverbinder<br />
eröffnen Gestaltungsspielräume<br />
Bild: Phoenix Contact<br />
Die neue Leiterplatten-Steckverbinderserie SPC 4 von Phoenix<br />
Contact spart Platz und Produktionskosten durch ihr kundenorientiertes<br />
Design. Mit einem Rastermaß von nur 6,35 mm beanspruchen<br />
die PCB-Steckverbinder der Serie SPC 4 jetzt noch weniger<br />
Platz am Gerät. In Kombination mit der weitergedachten<br />
Schirmkontaktierung als Innovation eröffnen sich im Design-in-<br />
Prozess ganz neue Gestaltungsspielräume. Geringere Produktionskosten<br />
ermöglicht die Steckverbinderserie über die THR-<br />
Grundleisten, mit denen eine automatisierte Bestückung realisiert<br />
werden kann. Zudem besteht bei der durchdachten Serie<br />
Reflow-Lötfähigkeit.<br />
Über den bewährten<br />
Push-in-Anschluss erfolgt<br />
die Installation<br />
komfortabel, dabei können<br />
große Leiter bis 4<br />
mm² eingesetzt werden.<br />
Mit einem erweiterten<br />
Berührschutz an Grundleiste<br />
und Stecker sorgt<br />
der Steckverbinder zudem<br />
für einen Mehrwert<br />
bei der Sicherheit.<br />
www.phoenixcontact.com<br />
55.000 BT/h Gesamt-Bestückungskapazität<br />
• 5 Bestückungsmodule<br />
• Automatische BT-Bevorratung<br />
• ICT / Flying Probe<br />
• Lötanlagen Blei / Bleifrei<br />
EMS-Dienstleistungen<br />
elkotec GmbH<br />
Seestraße 64<br />
Tel. 030 45 60 05-0<br />
kontakt@elkotec.de<br />
<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 41<br />
www.elkotec.de
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Sichere und zuverlässige Hebe- & Transportlösung für Wechselsätze<br />
Hebelift für ergonomisches<br />
Arbeiten<br />
Die SCS GmbH ist ein Unternehmen, das seit vielen Jahren erfolgreich im<br />
Bereich der Entwicklung von Speziallösungen für die Elektronikbranche tätig ist.<br />
Das neue Hebe- & Transportsystem besteht aus einem Hebelift und einem<br />
Aufnahmekorb, der für eine sichere Entnahme von Wechselsätzen aus Lager -<br />
systemen und deren Einschleusung in Inline-Testmodule konzipiert wurde.<br />
Mit dem neu entwickelten Produkt<br />
setzt das Unternehmen erneut<br />
Maßstäbe in puncto Effizienz, Sicherheit<br />
und Zuverlässigkeit. Dabei ist der Aufnahmekorb<br />
speziell auf die Prüfadapter ausgelegt<br />
und besteht aus eloxiertem Aluminium.<br />
Er ist mit Endanschlägen und Rastbolzen<br />
ausgestattet, die eine sichere Fixierung<br />
der Adapter während des Transports<br />
gewährleisten. Der Aufnahmekorb<br />
des Hebelifts ist für alle gängigen Wechselsätze,<br />
wie zum Beispiel, SPEA oder Pematech<br />
adaptierbar.<br />
Der Hebelift erfüllt typische Qualitätsstandards<br />
und bietet variable Einstellungsmöglichkeiten,<br />
die ein ergonomisches<br />
und ermüdungsfreies Arbeiten ermöglichen.<br />
Das sensorgesteuerte Sicherheitssystem<br />
des Hubmasts verhindert ein<br />
ungewolltes Aushebeln der Last, während<br />
der Elektromotor mit Schneckengetriebe<br />
und Spindelantrieb für einen wartungsarmen<br />
Betrieb sorgt. Der superleichte<br />
Powerpack ist ein schnell wechselbares<br />
Akkupack inklusive intelligentem Ladegerät<br />
für einen schonenden Ladevorgang.<br />
Die Zwei-Geschwindigkeits-Kabelfernbedienung<br />
ermöglicht eine individuelle Hubgeschwindigkeits-Anforderung.<br />
Die Fernbedienung<br />
verfügt über vier Zieltasten und<br />
bietet eine Doppelbelegung, um insgesamt<br />
acht Höhenpositionen programmieren zu<br />
können. Der Hebelift ist wartungsarm und<br />
servicefreundlich aufgebaut.<br />
Das Unternehmen bietet darüber hinaus<br />
passende Lager- und Transportsysteme<br />
für die sichere Aufbewahrung und<br />
den Transport von Wechselsätzen an. Das<br />
Hebe- & Transportsystem schützt vor Verletzungen<br />
und Arbeitsunfällen sowie vor<br />
kostspieligen Produktionsausfällen durch<br />
Beschädigungen an Wechselsätzen. Mit<br />
dem Hebelift hat man eine effiziente und<br />
sichere Lösung für die Handhabung auch<br />
schwerer Wechselsätze. Die Betriebsanleitung<br />
und eine CE-Konformitätserklärung<br />
sind im Lieferumfang enthalten.<br />
www.scs-werkzeugbau.de<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Hebe- & Transportsysteme<br />
schützen vor Verletzungen<br />
und Arbeitsunfällen sowie<br />
vor kostspieligen Produktionsausfällen<br />
durch Beschädigungen<br />
an Wechseleinsätzen.<br />
Bild: SCS<br />
Der Hebelift, der auf<br />
die Produktaufnahme<br />
(Abb. zeigt den Aufnahmekorb<br />
für Pematech-Testadapter)<br />
spezifisch<br />
ausgelegt ist,<br />
bietet eine sichere<br />
Aufnahme von Oberund<br />
Unterteilen<br />
Bild: SCS<br />
Bild: SCS<br />
Der Transport von Testadaptern wird sicher<br />
und zuverlässig durchgeführt<br />
Der Aufnahmekorb ist<br />
auch für alle gängigen<br />
Wechselsätze, wie zum<br />
Beispiel Spea, adaptierbar<br />
42 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
EMS verlängert Verfügbarkeit älterer Baugruppen zuverlässig<br />
Volle Transparenz für anstehende Prozesse<br />
Flying-Probe-Text verlängert Verfügbarkeit von<br />
Baugruppen<br />
Bild: elkotec<br />
Für einen Hersteller von Lastenhebeanlagen<br />
war es wichtig, die Funktionsfähigkeit<br />
verbauter älterer Baugruppen für Absicherung<br />
und Bereitstellung von Ersatzteilen<br />
und damit den Weiterbetrieb dieser Fahrzeuge<br />
seines Kunden abzusichern und da-<br />
zu auch obsolete Teile verfügbar zu halten.<br />
Der Berliner EMS-Dienstleister elkotec<br />
wurde beauftragt, Funktion und Funktionsfähigkeit<br />
älterer Elektronik-Baugruppen<br />
abzuklären. In Zusammenarbeit mit<br />
einem Berliner Testhaus wurden aus Kundeninformationen<br />
mit Mustern, Stücklisten,<br />
Stromlauf und Gerber Daten Testapplikationen<br />
umgesetzt. Mit einem Flying<br />
Probe Testkonzept wurde daraus ein Resemble<br />
erstellt. Dabei wurden gleichzeitig<br />
die angelieferten alten grafischen Daten<br />
in aktuelle neue CAD-Daten auf den derzeitigen<br />
Stand gebracht. Danach erhielt<br />
der Kunde präzise Informationen über den<br />
Stand und die Nutzungsmöglichkeiten<br />
dieser älteren Baugruppen im Hinblick auf<br />
anstehende Leiterplatten-Bestückungen.<br />
www.elkotec.de<br />
Umweltfreundliches Polyimid für Leistungshalbleiter<br />
Verbindung mit verringerter Umweltauswirkung<br />
Photoneece, Toray Industries, gibt es in<br />
neuer Version: Die lichtempfindliche Polyimid-Beschichtung<br />
für Leistungshalbleiter<br />
ist jetzt frei von N-Methyl-2-Pyrrolidon<br />
(NMP). Das verringert die potenziellen Umweltauswirkungen<br />
dieser organischen Verbindung.<br />
Bei der Produktion werden Halbleiterbauelemente<br />
mit einer Isolierfolie<br />
umhüllt, um sie vor Hitze zu schützen. Die<br />
Isolierung besteht meist aus Polyimid-Materialien<br />
in einem Lösungsmittel aus NMP.<br />
Das Unternehmen hat in den vergangenen<br />
Jahren eine Technologie zur Synthese von<br />
Polyimid entwickelt, bei dem der Anteil<br />
von NMP unter der Nachweisgrenze von<br />
5 ppm liegt. Das neue Photoneece ist hitzebeständig<br />
bis 500 °C und eigent sich damit<br />
für Leistungshalbleiter, deren Herstellungsprozess<br />
viel Wärme erfordert.<br />
Die Leistungshalbleiter arbeiten mit hohen<br />
Spannungen, im Betrieb muss die Isolier-<br />
schicht ebenfalls höhere Temperaturen<br />
aushalten. Für diese Anwendungen, zu denen<br />
beispielsweise auch Elektrofahrzeuge<br />
gehören, sind besonders dicke Polyimid-<br />
Folien notwendig. Die Polyimid-Beschichtung<br />
erlaubt eine Schichtdicke von mehr<br />
als 15 Mikrometer. Das Material haftet außerdem<br />
sehr gut auf Silizium, Kupfer und<br />
anderen Basismaterialien. Es ist ein guter<br />
elektrischer Isolator und chemisch sehr widerstandfähig.<br />
Toray wird weiterhin seine<br />
Kerntechnologien der synthetischen organischen<br />
Chemie, der Polymerchemie, der<br />
Biotechnologie und der Nanotechnologie<br />
nutzen, um im Sinne der Unternehmensphilosophie<br />
einen Beitrag zur Gesellschaft<br />
zu leisten und neue Werte zu schaffen.<br />
www.toray.eu<br />
Die smarte Lösung für<br />
die manuelle Montage.<br />
■ Ergonomisches Arbeiten<br />
■ Digitale Assistenz<br />
■ Einfache Integration<br />
Photoneece, die lichtempfindliche<br />
Polyimid-Beschichtung für Leistungshalbleiter<br />
ist jetzt frei von<br />
N-Methyl-2-Pyrrolidon (NMP)<br />
Bild: Toray<br />
Motek Stuttgart<br />
10. - 13.10.2023<br />
Halle 3, Stand 3312<br />
<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 43<br />
bott.de
Bild: TQ<br />
Der automatisierte Prüfplatz fasst unterschiedliche Funktionseinheiten wie<br />
Material-Handling, Bildverarbeitung für automatisches Tracking und AOI<br />
sowie Funktionsprüfung zusammen<br />
Bild: TQ<br />
Cobot und Embedded-PC<br />
Smartes Duo<br />
für rentable Kleinserien<br />
Immer kleinere Produktionslose mit immer höherer Komplexität immer schneller<br />
fertigen und dabei die Kosten reduzieren – das sind die Herausforderung für die<br />
Baugruppenfertigung. Was auf den ersten Blick unvereinbar scheint, wird mit<br />
Hilfe des Cobot-Konzepts zur tragfähigen Zukunftslösung. TQ zeigt anhand von<br />
Beispielen, wie mit dem Know-how der eigenen Fachkräfte sowie passendem<br />
Equipment die Themen Cobotik, Automatisierung und Smart Manufacturing für<br />
die Bereiche Fertigung, Montage und Prüfung Realität werden.<br />
» Harald Maier, Produktmanager x86 bei TQ-Group, Seefeld<br />
Große Stückzahlen eines Produkts erleichtern<br />
die Amortisation von Investitionen<br />
in die Fertigungsautomatisierung.<br />
Bei den low-volume-/high-mix-<br />
Produktionen sieht es gegenteilig aus und<br />
seltenst rechnet sich eine Investition. Als<br />
Alternative käme eine hochflexible Automatisierungslösung<br />
in Betracht, die sich<br />
mehrfach verwenden lässt: für unterschiedliche<br />
Produkte aber auch Fertigungsschritte,<br />
damit sich der Investitionsaufwand<br />
rechnet. Zur klassischen<br />
Stückzahlproblematik kommt der Fachkräftemangel<br />
als Treiber für eine Erhöhung<br />
des Automatisierungsniveaus hinzu.<br />
Neben den bekannten Embedded-PCs<br />
bieten sich immer häufiger Cobots als Lösungsbausteine<br />
an. Hierfür muss die bestehende<br />
Fertigung nicht kostspielig und<br />
langwierig umgebaut, sondern kann „minimalinvasiv“<br />
ergänzt, werden.<br />
Gewinnbringende Cobot-gestützte Automatisierungslösungen<br />
entstehen dann,<br />
wenn mehrere Funktionen und Arbeitsschritte<br />
kombiniert werden und sich so<br />
kürzere Durchlaufzeiten und Kosteneinsparungen<br />
ergeben. In Verbindung mit<br />
automatisierter Prozess- und Qualitätsüberwachung<br />
entstehen intelligente Lösungen,<br />
die einen reibungslosen Produkti-<br />
onsablauf sicherstellen und die Produktqualität<br />
erhöhen.<br />
Der Einsatz eines Embedded-PCs bietet<br />
hierbei die notwendige hohe Flexibilität:<br />
Er übernimmt als intelligenter Knotenpunkt<br />
eine zentrale Rolle für die Koordination<br />
zwischen Robotik, Peripherie sowie<br />
Prüfsystem und stellt gleichzeitig wichtige<br />
Funktionen für industrielle IoT-Konzepte<br />
und Industrie 4.0 bereit.<br />
Verbesserte Arbeitsbedingungen<br />
– mehr Produktivität<br />
Praktische Anwendungsfälle mit Cobots<br />
finden sich bspw. in den Bereichen<br />
44 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />
Schrauben, Kleben/Dispensen, Löten und<br />
Material-Handling. Welche wesentlichen<br />
Aufgaben hierbei durch das Duo Cobot &<br />
Embedded-PC sinnvollerweise übernommen<br />
werden, zeigen Fertigungslösungen,<br />
die TQ einsetzt und unter dem Motto „aus<br />
der Praxis für die Praxis“ auch anderen<br />
Firmen als fertige Lösungspakete anbietet.<br />
Pick-and-Place und optische Inspektion:<br />
Der Embedded-PC nutzt eine Kamera,<br />
um die Koordinaten von Baugruppen und<br />
Werkstücken zu bestimmen bei gleichzeitiger<br />
Übernahme dere Seriennummernerfassung<br />
und Qualitätskontrolle/-dokumentation.<br />
Bei Bedarf kann der Cobot fehlerhafte<br />
Werkstücke vor dem nachfolgenden Montageprozess<br />
aussortieren, um Folgefehler zu<br />
vermeiden. Eine nachgelagerte, automatisierte<br />
Datenauswertung kann dazu dienen,<br />
Maßnahmen zur Verbesserung der Anlieferqualität<br />
der Werkstücke zu veranlassen.<br />
Löten: Roboter-gestütztes Material-<br />
Handling wird oft mit weiterführenden<br />
Prozessschritten kombiniert. So auch Lötprozesse,<br />
die durch denselben Cobot oder<br />
einen zweiten, im Prozess synchronisierten,<br />
Cobot ausgeführt werden. Zusätzlich<br />
zur Ablaufsteuerung lässt sich mit einem<br />
Embedded-PC eine intelligente Überwachung<br />
des Lötprozesses realisieren. Kontaktzeit,<br />
Lötspitzentemperatur sowie Lötdrahtvorschub<br />
können so verifiziert werden.<br />
Mit den gewonnenen Daten können<br />
KI-unterstützte Prozessoptimierungen<br />
durchgeführt werden.<br />
Schrauben: Drehmoment-Überwachung<br />
und Qualitätsaufzeichnung sind<br />
bei hochwertigen Produkten elementare<br />
Vorgaben. Hier spielt der Embedded-PC<br />
eine wichtige Rolle für die automatisierte<br />
Bild: TQ<br />
Ein Embedded-<br />
PC wie der MBox-<br />
Advanced von TQ ist<br />
der zentrale Knotenpunkt<br />
für Kleinserien geeignete<br />
Automatisierungslösungen<br />
Qualitätssicherung, kann bei Abweichungen<br />
warnen und sofortige Gegenmaßnahmen<br />
anfordern.<br />
Kleben/Dispensen: Der Embedded-PC<br />
stellt eine exakte Steuerung aller prozessrelevanten<br />
Dosierparameter sicher. Zudem<br />
überwacht er Füllstände und minimiert<br />
durch frühe Rückmeldung Stillstandzeiten.<br />
Zeitgleich ist der Embedded-PC bei allen<br />
Anwendungsbeispielen auch zur Anbindung<br />
an das ERP-System sowie zum<br />
Teachen des Cobots nutzbar. Letzteres ist<br />
ohne große Probleme verbunden, wie das<br />
„2D-Kamerapaket“ zeigt: Dank TQ-Apps<br />
lernen die Cobots in weniger als fünf Minuten<br />
ein neues Objekt und den dazugehörigen<br />
Ablauf. So können wechselnde<br />
Sortiertätigkeiten schnell und einfach mit<br />
einer Installation umgesetzt werden. Service-<br />
und IoT-Dienste sind bei den Lösungsansätzen<br />
ebenso vorgesehen. Damit<br />
alle genannten Lösungen auch kombiniert<br />
an einem Arbeitsplatz nutzbar sind, besitzt<br />
MBox-ADV in der Ausführung „Robotic“<br />
bereits zahlreiche vorinstallierte<br />
Softwarefunktionen, die entsprechend<br />
flexibel genutzt werden können.<br />
Automatisierte Prozesse<br />
Um Investitionskosten gering zu halten,<br />
ist es wichtig, unterschiedliche Funktionen<br />
zusammenzuführen und in einem Gerät zu<br />
vereinen. So können bspw. die Anzeige von<br />
Fertigungsdokumenten, das Erfassen von<br />
Produktionsdaten sowie Funktionen zur<br />
Qualitätsprüfung und -protokollierung in<br />
einer PC-Einheit zusammengefasst werden.<br />
Das Unternehmen setzt hierbei auf eigene<br />
Embedded-PCs, die durch ihre robuste<br />
Bauweise im lüfterlosen 24/7-Betrieb besonders<br />
ausfallsicher sind und so Stillstandzeiten<br />
minimieren. Aufgrund der langfristigen<br />
Verfügbarkeit der Modelle kann stets<br />
auf einheitliche Hardware zurückgegriffen<br />
werden, wodurch sich<br />
der Aufwand zur Verwaltung<br />
der Geräte minimiert<br />
und reproduzierbare Lösungspakete<br />
entstehen.<br />
Zur Erfassung von Seriennummern<br />
und Produktdaten<br />
werden oftmals<br />
Handscanner eingesetzt,<br />
die besondere Handha-<br />
bungsflexibilität mit sich bringen. Alternativ<br />
können fest installierte Barcode-Scanner<br />
angebracht werden. Stoßen diese an Grenzen,<br />
weil es um sehr unterschiedliche Baugruppen<br />
und Systeme mit verschiedenartigen<br />
Produktlabels und Etiketten geht, können<br />
flexibel nutzbare Industriekameras zum<br />
Einsatz kommen – falls gewünscht auch<br />
von einem Cobot geführt. In diesem Fall<br />
kann das Kamerasystem zusätzliche Aufgaben<br />
wie optische Inspektion und Objekterkennung<br />
für Pick-and-Place-Funktionen in<br />
Robotik-Anwendungen übernehmen. All<br />
diese Konfigurationen haben eines gemeinsam:<br />
sie benötigen einen intelligenten Knotenpunkt,<br />
an dem die Daten zusammenlaufen<br />
und weiterverarbeitet werden. Hierfür<br />
sind Embedded-PCs optimal geeignet.<br />
Bindeglied in Robotik-<br />
Anwendungen<br />
Ein Embedded-PC als intelligenter Knotenpunkt<br />
kann jedoch weitaus mehr abdecken.<br />
Ausführungen wie die TQ MBox-ADV,<br />
die mit vier voneinander unabhängigen Gigabit-Ethernet-Schnittstellen,<br />
mehreren<br />
USB-Ports, RS-232 sowie einer hochauflösenden<br />
Monitorschnittstelle ausgestattet<br />
ist, eignen sich ideal, um die Koordination<br />
unterschiedlicher Funktionseinheiten einer<br />
teil- oder vollautomatisierten Cobot-Anwendung<br />
zu übernehmen und dabei alle<br />
Qualitätssicherungsdaten, Material-Dispo,<br />
Service, Prozessoptimierung und IoT-Zusatzfunktionen<br />
wie Predictive Maintenance,<br />
im Auge zu behalten und weiterzuleiten.<br />
Dies Prinzip der Workload Consolidation, also<br />
mehrere einzelne Aufgaben in einem Gerät<br />
zu konsolidieren, spart Kosten und bietet<br />
die Möglichkeit, den Funktionsumfang<br />
flexibel zu erweitern und anzupassen.<br />
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Cobotik, Automatisierung<br />
und Smart Manufacturing<br />
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<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 45
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Bild: Escatec<br />
Mit acht Schritten eines<br />
nachhaltigen Prozesses<br />
zur Entwicklung neuer<br />
Produkte<br />
8 Schritte eines nachhaltigen Prozesses zur Entwicklung neuer Produkte<br />
Volatile Märkte erfordern<br />
Flexibilität<br />
Im 21. Jahrhundert sind Unterbrechungen für OEMs allgegenwärtig.<br />
Neue Technologien machen Projekte und Produkte überflüssig, noch bevor<br />
sie das Fließband erreichen. Infolgedessen ist es schwer zu erkennen,<br />
welche Ideen in ihrer Pipeline eine echte Chance darstellen und welche<br />
wahrscheinlich ein finanzieller Flop sein werden. Welche Schritte müssen für<br />
eine wiederholbare, erfolgreiche Produktentwicklung eingeleitet werden?<br />
Um die richtigen Entscheidungen bei<br />
der Produktentwicklung zu treffen,<br />
braucht es eine ausgeprägte Kreativität,<br />
eine absolute Kundenorientierung, eine<br />
knallharte kaufmännische Einstellung<br />
und natürlich einen reibungslosen Vermarktungsprozess.<br />
Die Schaffung eines wiederholbaren Systems<br />
für die kreative Ideenfindung, das<br />
Ideenscreening, die Planung, die Entwicklung<br />
und die Markteinführung kann den<br />
Unterschied zwischen einem Unternehmen,<br />
das wirtschaftlich lebensfähig ist,<br />
und einem Unternehmen, das Geld und<br />
Schwung verliert, weil es sich anstrengt,<br />
die nächste große Idee zu finden und umzusetzen,<br />
ausmachen.<br />
Was sind die 8 Schritte der erfolgreichen<br />
Entwicklung neuer Produkte?<br />
• Ideenfindung<br />
• Ideen-Screening<br />
• Konzeptentwicklung und Konzeptprüfung<br />
• Entwicklung einer Marketingstrategie<br />
• Geschäftliche Analyse<br />
• Produktentwicklung<br />
• Marketingaktivitäten testen<br />
• Kommerzialisierung<br />
Dies sind 8 Schritte, die zu einem Produktentwicklungsprozess<br />
formalisiert<br />
werden können, der die Innovation auf<br />
flexible, nachhaltige und rentable Weise<br />
gewährleistet.<br />
Ideenfindung: Unternehmen müssen<br />
einen klaren Blick für die Herausforderungen<br />
und die Machbarkeit bestimmter Ideen<br />
haben. Sie sollten immer wieder neue<br />
Ideen entwickeln und Wege finden, um<br />
neue Produktideen aus ihren internen<br />
Teams und anderen Bereichen in die Organisation<br />
einzubringen. Durch formelle<br />
und informelle Prozesse sollten Ideen in<br />
den Mix eingespeist werden, die zu soliden<br />
ersten Vorschlägen für die weitere Erforschung<br />
führen. Am Ende dieses Prozesses<br />
sollte ein formelles Verfahren zur Einreichung<br />
von Vorschlägen für eine weitere<br />
Prüfung durch ihr Unternehmen stehen.<br />
Ideen-Screening: Bevor weitere Ressourcen<br />
für eines dieser Projekte bereitgestellt<br />
werden, müssen die Ideen gefiltert<br />
werden. Dies geschieht häufig durch<br />
ein Expertengremium, das aus ihren internen<br />
Teams besteht.<br />
Konzeptentwicklung und Konzeptprüfung:<br />
Nachdem eine Reihe erster Ideen<br />
für die weitere Entwicklung genehmigt<br />
46 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
wurde, sollten detaillierte Machbarkeitsstudien<br />
beginnen. Nachweis der Machbarkeit<br />
durch virtuelle computergestützte<br />
Darstellungen und Rapid Prototyping. Die<br />
Beantwortung dieser Fragen und das Betrachten<br />
eines schnellen Prototyps in natura<br />
kann helfen, die Kunden- und Marktbedürfnisse<br />
sowie ihre potenzielle Design-<br />
und Preisstrategie zu validieren.<br />
Entwicklung einer Marketingstrategie:<br />
Um bei der Entscheidung zu helfen,<br />
welche Ideen zukunftsträchtig sind, sollte<br />
ein potenzieller Marketingplan erstellt<br />
werden. Eine wettbewerbsfähige Marketingstrategie<br />
umfasst vier Schlüsselelemente.<br />
Marktbedarf und Kundenanforderungen<br />
sind die treibende Kraft hinter jeder<br />
Produktentwicklung. Es wird versucht,<br />
eine umweltfreundliche und profitable<br />
Marketingposition herzustellen. Endziel<br />
ist stets die Erzielung von Gewinn. Die<br />
Marketingstrategie zielt darauf ab, einen<br />
nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu<br />
schaffen: Da sich wettbewerbsbestimmende<br />
Kräfte verändern, ist es notwendig,<br />
ständig an der Anpassung und Verbesserung<br />
der wettbewerbsfähigen Marketingstrategie<br />
zu arbeiten, um eine<br />
Marktposition zu finden, die den verfügbaren<br />
Ressourcen des Unternehmens entspricht.<br />
Betriebswirtschaftliche Analyse: Dies<br />
sind knallharte Berechnungen, die in dieser<br />
kritischen Phase der Produktentwicklung<br />
in die Stop/Go-Entscheidungen einfließen<br />
müssen. Wenn die Zahlen stimmen<br />
und es einen überzeugenden Business<br />
Case für das neue Produkt gibt, kann<br />
das Unternehmen den Beginn der Entwicklung<br />
genehmigen.<br />
Technische Umsetzung: Jetzt werden<br />
die detaillierten, umfassenden Projektanforderungen<br />
zusammengestellt, die die<br />
Design- und Entwicklungsphase leiten<br />
werden. Es werden formale technische<br />
Spezifikationen erstellt und Verifizierungs-<br />
und Validierungspläne für die Zukunft<br />
entwickelt. Dabei handelt es sich um<br />
die abschließenden Qualitätsprüfungen,<br />
mit denen systematisch festgestellt wird,<br />
ob alle vereinbarten Leistungen im Endprodukt<br />
vorhanden sind und funktionieren.<br />
Das Produkt wird anhand der Entwürfe<br />
entwickelt, wobei während des gesamten<br />
Prozesses regelmäßige Kontrollen durchgeführt<br />
werden, um das Risiko eines Fehlschlags<br />
für den Endnutzer und das Projekt<br />
selbst zu bewerten und zu mindern.<br />
Marketingaktivitäten testen: Wenn<br />
das Produkt entwickelt wurde und der<br />
erste vollständige Prototyp verfügbar ist,<br />
muss es gründlich getestet werden.<br />
Einführung des Produkts: Produkte,<br />
die im Rahmen dieses Prozesses sorgfältig<br />
entwickelt wurden, sind bereit für die<br />
Markteinführung, aber damit ist die Entwicklungsarbeit<br />
noch nicht beendet. Die<br />
Unternehmen müssen den Erfolg des Produkts<br />
überwachen, um künftige Upgrades<br />
und mögliche neue Ergänzungen der Produktreihe<br />
zu planen.<br />
VUCA ist der Feind<br />
Für OEMs, die neue Produkte entwickeln,<br />
sind die Risiken allgegenwärtig.<br />
VUCA – das berühmte Akronym der Futuristen<br />
– bringt diese Herausforderungen<br />
perfekt auf den Punkt. Im Zeitalter der<br />
disruptiven Technologie ist der Unternehmenserfolg<br />
ständig von Volatilität, Unsicherheit,<br />
Komplexität und Mehrdeutigkeit<br />
bedroht. Selbst diejenigen, die bereits eine<br />
Reihe sehr erfolgreicher Produkte auf<br />
dem Markt haben, können unvorbereitet<br />
getroffen werden, wenn sich Trends<br />
schnell ändern, Komponenten und Materialien<br />
plötzlich nicht mehr verfügbar<br />
oder veraltet sind oder ihre Verwendung<br />
unrentabel wird. Ebenso können völlig<br />
neue Geschäftsmodelle und Technologien<br />
die Kundennachfrage plötzlich auf unerwartete<br />
Weise verändern. Um auf diesen<br />
Druck reagieren zu können, müssen Sie<br />
flink und trittsicher sein. Der Wissenschaftler<br />
und Berater Bob Johansen hat<br />
eine Antwort für Führungskräfte auf die<br />
Herausforderung des VUCA-Umfelds vorgeschlagen,<br />
die er VUCA-Prime nennt. Johansen<br />
zufolge sollte der Volatilität eine<br />
Vision, der Unsicherheit ein Verständnis,<br />
der Komplexität eine Klarheit und der<br />
Mehrdeutigkeit eine Agilität entgegengesetzt<br />
werden.<br />
Jedoch kann es eine neue Einstellung<br />
zur Produktion erfordern. Möglicherweise<br />
sollte mit einem EMS-Anbieter zusammengearbeitet<br />
werden, der sowohl Produktdesign<br />
als auch Serienfertigung anbietet,<br />
um Flexibilität und Vertrauen zur<br />
Entwicklung neuartiger Produkte auf<br />
neuen Märkten zu erhalten. Die Realität<br />
eines turbulenten, sich ständig verändernden<br />
Marktes erfordert eine neue Art<br />
von Disziplin, um zu überleben. Sind Sie<br />
bereit, sich darauf einzulassen?<br />
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Der volatile Markt des<br />
21. Jahrhunderts erfordert<br />
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Disziplin, um flexibel<br />
darauf reagieren zu<br />
können und wettbewerbsfähig<br />
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<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 47
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
3D-Drucker als Multitool in der Produktion<br />
Schneller 3D-Druck mit hoher<br />
Prozessqualität<br />
InnovatiQ stellt ein neues Produktportfolio für anspruchsvollen industriellen 3D-Druck bereit.<br />
Die Erfahrung des 3D-Druck-Pioniers (ehemals German RepRap GmbH) – seit 2020 Mitglied<br />
der Arburg Familie – resultiert nach intensiver Entwicklung und Marktfokussierung auf<br />
den industriellen Einsatzbereich in einer neuen Generation an 3D-Druckern für die additive<br />
Fertigung: Fused Filament Fabrication (FFF) unter anderem für faserverstärkte Materialien<br />
und Liquid Additive Manufacturing (LAM).<br />
Drei Drucker umfasst die für FFF ausgelegte<br />
Produktreihe des Unternehmens.<br />
Der große Unterschied zu vielen<br />
Druckern am Markt: Die TiQ 3D-Drucker<br />
sind von Grund auf nach Industriestandard<br />
neu entwickelte und damit auf die Bedürfnisse<br />
der industriellen Anwender genau<br />
zugeschnittene Produktionsgeräte. Die<br />
Vorteile als Mitglied der Arburg Familie<br />
kommen in der Erfahrung bei Konstruktion<br />
und Produktion zum Tragen.<br />
„Die ersten Jahre im 3D-Druckermarkt<br />
waren bei allen Anbietern und Entwicklern<br />
von Ausprobieren und Herantasten<br />
geprägt. Doch die Lernkurve war steil und<br />
die Leidensfähigkeit der Kunden im Markt<br />
gelegentlich hoch. Es war viel Pioniergeist<br />
gefragt. Aber eins war klar: 3D-Druck ist<br />
eine absolute Zukunftstechnologie“, erinnert<br />
sich Florian Bautz, InnovatiQ-Geschäftsführer.<br />
Die Industrie findet für 3D-Drucker immer<br />
mehr sinnvolle und effektive Einsatzmöglichkeiten.<br />
War es anfangs primär das<br />
Prototyping, nutzen heute immer mehr<br />
Unternehmen aus dem Werkzeug- und<br />
Formenbau sowie aus Automatisierung<br />
und Produktion die Technologie, um z.B.<br />
End-of-Arm-Tools wie Sauggreifer und<br />
mechanische Greifer, Ersatzteile oder<br />
Hilfs- und Betriebsmittel herzustellen. Der<br />
Wunsch nach Nachhaltigkeit sowie die<br />
deutlich niedrigeren Kosten und möglichen<br />
Zeiteinsparungen im Vergleich zu<br />
herkömmlichen Herstellverfahren spielen<br />
hier eine große Rolle. Hinzu kommt, dass<br />
moderne 3D-Drucker wie die TiQ-Linie genau<br />
auf die Anforderungen und den Einsatz<br />
in der Industrie zugeschnitten sind.<br />
So gehören Materialfreiheit sowie<br />
schnelles, sauberes und autarkes Drucken<br />
ohne große Einarbeitung zu den geforderten<br />
Funktionen. Der 3D-Drucker als Multitool<br />
in der Produktion muss ein Gerät<br />
sein, das zuverlässig funktioniert.<br />
Diesen Anspruch erfüllt die TiQ-Produktreihe<br />
durch ihre – speziell auch auf<br />
faserverstärkte Materialen hin – optimierte<br />
Drucktechnologie. Dazu gehören<br />
neben vielen anderen smarten Funktionen<br />
ein eigenentwickelter CoreLine Druckkopf<br />
mit Dual-Extruder und auch beim Einsatz<br />
abrasiver Materialien langlebigen Düsen<br />
für Temperaturen von bis 400°C, eine intuitive<br />
CNC-Steuerung mit integrierten<br />
SmartFunctions zur einfachen Bedienung,<br />
automatische Druckbettnivellierung sowie<br />
– abhängig vom Modell – ein beheizbarer<br />
Bauraum und/oder eine optionale<br />
Materialtrocknung.<br />
„Unser Entwicklungsfocus konzentriert<br />
sich ausschließlich auf industrielle Anwendungen<br />
und dem effizienten Druck<br />
belastbarer Bauteile“, erläutert Florian<br />
Bautz die Strategie. „Prozesssicherheit,<br />
einfaches Handling und Materialvielfalt<br />
sind hier das A und O.“<br />
Bei InnovatiQ beschäftigt sich ein ganzes<br />
Team mit neuen Materialien für den<br />
3D-Druck. So kommt es auch, dass sich<br />
heute Materialien drucken lassen, die<br />
noch vor Jahren als nicht druckfähig bezeichnet<br />
worden wären.<br />
www.innovatiQ.com<br />
Bild: InnovatiQ<br />
Die neue Generation<br />
an 3D-Druckern für<br />
die additive Fertigung
Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Dualhärtender Hochtemperatur-Strukturklebstoff für Elektromotoren<br />
Sicherer Fertigungsschritt der Magnetverklebung<br />
DELO hat den ersten dualhärtenden<br />
Hochtemperatur-Klebstoff für Elektromotoren<br />
entwickelt. DELO Dualbond HT2990<br />
ist für Fertigungsprozesse wie die Magnetverklebung<br />
und segmentierte Magnete<br />
konzipiert.<br />
Angesichts der zunehmenden Produktion<br />
von Elektrofahrzeugen sind zuverlässige<br />
Klebstoffe für das Verkleben von Elektromotoren<br />
sowie effiziente Produktionsverfahren,<br />
die die steigende Nachfrage befriedigen,<br />
von entscheidender Bedeutung.<br />
Der neue Klebstoff zielt auf genau diese<br />
Herausforderungen ab. Es ist der erste<br />
hochtemperaturbeständige Strukturklebstoff,<br />
der mit Licht fixiert werden kann.<br />
Dieser zusätzliche Aushärtungsschritt<br />
hilft den Herstellern von Elektromotoren,<br />
Montageprozesse zu beschleunigen und<br />
die Effizienz ihrer Produktion zu optimieren<br />
– die Lichtfixierung wird in 5 bis 10<br />
Sekunden erreicht.<br />
Bei der Magnetverklebung ist Wärme<br />
zwar für die vollständige Aushärtung des<br />
Klebstoffs erforderlich, durch die nun<br />
mögliche Lichtfixierung entsteht aber eine<br />
bereits ausgehärtete äußere Schicht.<br />
Diese sorgt dafür, dass alles an seinem<br />
Platz bleibt und auch der Klebstoff nicht<br />
nach außen oder auf die Motorlaminierung<br />
läuft. Beim Stapeln von Magneten,<br />
das Wirbelstromverluste vermeidet, lässt<br />
sich die gewünschte Schichtdicke durch<br />
die zusätzliche Lichtfixierung erreichen,<br />
ohne dass die Magnete mit einer Vorrichtung<br />
im Ofen in der gewünschten Position<br />
gehalten werden müssen.<br />
Die Endaushärtung im Ofen dauert 30<br />
Minuten bei 150 °C oder 60 Minuten bei<br />
130 °C. Erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt<br />
bei der Fertigung ohnehin eine Wärmeeinwirkung,<br />
z. B. durch Warmschrumpfen,<br />
kann die bei Hochtemperatur-Klebstoffen<br />
bislang erforderliche separate<br />
Warmhärtung übersprungen werden. Mit<br />
Induktionshärtung besteht zudem eine zusätzliche<br />
Warmhärtungsalternative.<br />
Bei Raumtemperatur erreicht Dualbond<br />
HT2990 auf Stahl eine Druckscherfestigkeit<br />
von bis zu 70 MPa. Bisherige Stan-<br />
Bild: DELO<br />
Dualhärtender Hochtemperatur-Klebstoff für<br />
Elektromotoren<br />
dardprodukte im Hochleistungsbereich<br />
erzielen hier 45 MPa. Außerdem hat der<br />
Klebstoff eine hohe Glasübergangstemperatur<br />
von 165 °C. Bei extremer Hitze<br />
von 180 °C weist er daher immer noch eine<br />
Zugscherfestigkeit von 7 MPa auf Aluminium<br />
auf. Das entspricht einer Kraft<br />
von 70 kg/cm² und ist eine sehr starke<br />
Verbindung.<br />
www.delo.de<br />
Gapfiller-Pad mit sehr hoher Wärmeleitfähigkeit<br />
Perfekte Anbindung beider Kontaktflächen<br />
körpern und wärmeerzeugenden Komponenten<br />
in elektronischen Geräten mit unebenen<br />
oder rauen Oberflächen, und eliminiert<br />
Lufteinschlüsse zwischen den<br />
Oberflächen. Das Material verliert auch<br />
unter starkem Druck sehr wenig Silikonöl<br />
wodurch nur minimale Silikonöl Rückstände<br />
auf der Oberfläche des Kühlkörpers<br />
oder Substrats zu finden ist. Der Silikonöl<br />
Austritt von minderwertigen Gapfiller<br />
Pads kann die elektrische Leistung<br />
durch geringeren Oberflächenwiderstand<br />
und niedrigere Durchbruchsspannung<br />
verringern. Zusätzlich können umliegende<br />
Verunreinigungen und Partikel im Silikonöl<br />
adsorbiert werden oder daran haften,<br />
was die Produktleistung und Lebensdauer<br />
beeinträchtigt.<br />
Das hoch-leitfähige Gapfiller-Pad ist in<br />
Standarddicken von 0,5 bis 5,1 mm er-<br />
Das Therm-A-GAP PAD 80 unterstützt<br />
Entwickler von elektronischen Geräten<br />
durch eine Wärmeleitfähigkeit von<br />
8,3 /mK, über verschiedene Materialstärken<br />
hinweg, wie Chomerics Division der<br />
Parker Hannifin Corporation informiert.<br />
Mit der höchsten verfügbaren Wärmeleitfähigkeit<br />
in seiner Produktfamilie bietet<br />
die Lösung bei sehr geringen Kompressionskräfte<br />
eine hervorragende Anbindung<br />
an die beiden Kontaktflächen. Geringer<br />
Anpressdruck bedeutet, dass sich das Material<br />
unter dem Montagedruck leicht<br />
verformen lässt, wodurch die Belastung<br />
von Komponenten, Lötverbindungen und<br />
Leiterplattenanschlüssen minimiert wird.<br />
Das Elastomer basierende, vibrationsdämpfende<br />
Gapfiller-Pad hat eine niedrige<br />
Shore-Härte und dient als effiziente<br />
thermische Schnittstelle zwischen Kühlhältlich<br />
und wird in Platten oder bereits<br />
auf kundenspezifische Grössen zugeschnitten<br />
geliefert.<br />
www.parker.com/chomerics<br />
Das Therm-A-GAP PAD 80 unterstützt Entwickler<br />
von elektronischen Geräten durch hohe Wärmeleitfähigkeit<br />
Bild: Parker Hannifin<br />
<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 49
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Bild: Shutterstock https://www.shutterstock.com/de/image-photo/<br />
fake-chip-concept-integrated-circuit-held-2293892227<br />
Gefälschte Bauteile könnten die Funktionalität von Endprodukten beeinträchtigen, wenn sie nicht den vorgegebenen Standards entsprechen<br />
Brokerware: Originalitätsprüfung elektronischer Komponenten<br />
Fehler- und Technologieanalyse<br />
Die anhaltende Bauteilknappheit am Weltmarkt zwingt viele Firmen dazu,<br />
elektronische Komponenten über Broker zu beschaffen. Dabei sind diese oft<br />
gezwungen, ihre Bestellungen nicht nur über bestehende Geschäftsverbindungen<br />
zu realisieren, sondern neue Bezugsquellen, teilweise mit unbekanntem<br />
Hintergrund, zu erschließen. Es kann hierbei jedoch nicht ausgeschlossen<br />
werden, dass gefälschte Ware geliefert wird.<br />
Gerade in den Zeiten der Verknappung hat der<br />
Anteil gefälschter Ware deutlich zugenommen.<br />
Aufgrund dieses Szenarios konnte festgestellt werden,<br />
dass der Bedarf an sogenannten Originalitätsprüfungen<br />
deutlich zugenommen hat. Auf diesem<br />
Weg wollen sich die Firmen zu einem gewissen Grad<br />
absichern, dass nur Originalteile in ihre Produkte<br />
fließen. Sehr oft sind hierbei der Preis und die<br />
schnelle Verfügbarkeit einer Beurteilung des Bauteils<br />
ein wichtiges Kriterium. Daher bietet die RoodMicrotec<br />
GmbH eine Schnellanalyse an, bei der wichtige<br />
Kriterien zur Erkennung von Fälschungen schon in<br />
fünf Arbeitstagen abgeprüft werden.<br />
50 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
Incircuit-Funktionstestsysteme und<br />
Adaptionen für Flachbaugruppen, Hybride,<br />
Module und Geräte<br />
Gewährleistung<br />
elektronischer Produkte<br />
Sehr sensibel wird besonders bei Gurtware vorgegangen.<br />
Aufgrund jahrelanger Erfahrung wissen Experten,<br />
dass sich oft am Gurtanfang und -ende Originalware<br />
und in der Mitte die gefälschten Bauteile<br />
befinden. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen,<br />
wurde ein Verfahren entwickelt, bei dem einzelne<br />
Bauteile aus der Mitte entnommen werden können,<br />
ohne dass es bei der späteren Baugruppenbestückung<br />
zu Problemen bzw. Unterbrechungen kommt.<br />
Für Anwender von sicherheitsrelevanten Systemen<br />
bzw. der Anforderung von extremer Zuverlässigkeit<br />
reichen diese Schnelltests nicht aus. Forciert durch<br />
die amerikanische Luft- und Raumfahrtindustrie<br />
wurde von der SAE (Society of Automotive Engineers)<br />
der Standard AS6081 („Counterfeit Electrical, Electronic,<br />
and Electromechanical (EEE) Parts: Avoidance,<br />
Detection, Mitigation, and Disposition – Independent<br />
Distribution“ Original Fälschung) herausgegeben.<br />
Dieser sieht eine wesentlich umfangreichere Untersuchung<br />
vor. Neben weiteren Tests ist auch die Anzahl<br />
zu untersuchender Bauteile deutlich höher. Dieses<br />
Untersuchungsprogramm nach AS6081 wird<br />
ebenfalls vom Unternehmen angeboten. Dabei ist zu<br />
erwähnen, dass RoodMicrotec nach eigenen Angaben<br />
im Moment die einzige Firma in Deutschland ist,<br />
die diesen Test als akkreditiertes Verfahren nach DIN<br />
EN ISO/IEC 17025:2018 anbietet, sogar in der neuesten<br />
Revision A des Standards, die erst am 21. April<br />
2023 herausgegeben wurde.<br />
▷ seit 1979 Testsysteme im Einsatz , u.a.<br />
bei Automotive, Avionik, Medizintechnik,<br />
Maschinensteuerungen, Sensorik u.v.m.<br />
▷ Stand-alone und Inline Testsysteme<br />
▷ schnelle, praxisnahe und anwenderfreundliche<br />
Testprogrammerstellung<br />
▷ grafi sche Fehlerortdarstellung, auch im<br />
Boundary Scan-Test<br />
▷ breites Spektrum an Stimulierungsund<br />
Messmodulen aus eigener<br />
Entwicklung und Produktion<br />
▷ Feldbussysteme (CAN-Bus,<br />
Profibus, I 2 C, USB, …), Flash-<br />
Programmierung, Einbindung<br />
externer Programme<br />
▷ Auswertung von Analog-/Digitalanzeigen,<br />
Dotmatrix, LCD/LED, OLED,…<br />
▷ CAD-Schnittstelle, ODBC-Schnittstelle,<br />
Statistik, Qualitätsmanagement<br />
▷ manuelle und pneumatische Prüfadapter<br />
▷ Prüfadaptererstellung in einem halben Tag mit<br />
Adapterkonstruktions- und Erstellungspaket<br />
▷ höchste Zuverlässigkeit und geringe Folgekosten<br />
REINHARDT<br />
System- und Messelectronic GmbH<br />
Bergstr. 33 D-86911 Diessen Tel. 08196 934100 Fax 08196 7005<br />
E-Mail: info@reinhardt-testsystem.de http://www.reinhardt-testsystem.de<br />
Wir stellen aus: Productronica 2023, Halle A1 Stand 581<br />
Echtheits-Verifizierung von<br />
Komponenten<br />
Bei der Originalitätsprüfung von Brokerware ist es<br />
vorteilhaft, für die Analyse ein sogenanntes Golden<br />
Device zu haben, d. h. ein Originalteil, das als Vergleichsmuster<br />
zur Verfügung steht. Es erleichtert die<br />
Erkennung von Fälschungen in erheblichem Maße.<br />
Daher sollten aus Anwenderseite logistische Maßnahmen<br />
getroffen werden, um sich einen Fundus an<br />
Originalteilen anzulegen. Zum Beispiel konnten vor<br />
einigen Jahren Abweichungen im Leadframe zwischen<br />
zu prüfender Ware und dem Golden Device<br />
festgestellt werden. Das geschah mithilfe einer Röntgenanalyse,<br />
welche ein gefälschtes Bauteil mit an Sicherheit<br />
grenzender Wahrscheinlichkeit identifizieren<br />
konnte. Heutzutage hat sich das durch limitierte<br />
Ressourcen im Back End geändert. Hersteller sind gezwungen,<br />
in unterschiedlichen Assembly Lines Bauteile<br />
verpacken zu lassen. So können Unterschiede im<br />
Leadframe Layout bestehen. Selbst Unterschiede im<br />
Bonddrahtmaterial sind möglich, da die Golden Devices<br />
meistens einen älteren Datecode aufweisen. Des-<br />
<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 51
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Bild: RoodMicrotec<br />
Original...<br />
halb kann nicht ausgeschlossen werden, dass bspw.<br />
von Gold- auf Kupferbonddraht umgestellt wurde<br />
und dadurch unterschiedliche Materialen zur Untersuchung<br />
kommen. Daher ist es immens wichtig, die<br />
Bauteile physikalisch zu untersuchen und zusätzlich<br />
Vergleiche mit den Datenblättern durchzuführen.<br />
Darin befinden sich häufig bedeutende Hinweise auf<br />
mögliche Abweichungen zu den Herstellervorgaben.<br />
Ein weiteres Beispiel für die Wichtigkeit von Originalitätsprüfungen<br />
stellt gebrauchte Brokerware dar.<br />
Neben gefälschter Ware kommen häufig Muster zur<br />
Untersuchung, welche einen originalen Halbleiterchip<br />
aufweisen. Dennoch ist hier Vorsicht geboten, da es<br />
sich um recycelte Bauteile handeln kann. Es handelt<br />
sich um Komponenten, die bereits in Verwendung waren,<br />
später abgelötet und dann verschönert wurden.<br />
Eine weitere Variante ist das Überlackieren und<br />
Neubeschriften der Bauteile. Somit handelt es sich<br />
zwar um Originalware des Herstellers, aber aufgrund<br />
der Neubeschriftung um Varianten mit vermeintlich<br />
besseren Eigenschaften, zum Beispiel in Bezug auf<br />
die Elektrik oder Zuverlässigkeit. Neben der Prüfung<br />
auf Originalität sollte bedacht werden, dass neben<br />
der Eignung des Bauteils auch dessen Verarbeitung<br />
sichergestellt werden muss. Insofern ist es eine Überlegung<br />
wert, einen Lötbarkeitstest durchzuführen,<br />
um zu garantieren, dass die Bauteile später in der<br />
Baugruppenproduktion keine Probleme erzeugen.<br />
Abschließend sollte gesagt werden, dass es keinen<br />
100-prozentigen Schutz vor Bauteilfälschungen gibt.<br />
Es ist lediglich eine Frage des Aufwands, wie gut die<br />
Originalteile letzlich kopiert sind. Die gute Nachricht<br />
ist jedoch, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit eine<br />
zuverlässige Aussage hinsichtlich der Originalität getroffen<br />
werden kann. Die Mehrzahl der Fälschungen<br />
sind leicht erkennbar und sehr gut von den von Originalteilen<br />
zu unterscheiden.<br />
www.roodmicrotec.com<br />
Bild: RoodMicrotec<br />
...und Fälschung<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Die Bekämpfung gefälschter<br />
Bauteile erfordert eine<br />
Zusammenarbeit zwischen<br />
Herstellern, Distributoren,<br />
Behörden und der gesamten<br />
Elektronikindustrie, um<br />
Sicherheit und Qualität von<br />
elektronischen Produkten zu<br />
gewährleisten.<br />
52 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
Produkt-News « TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Handprüfplatz für die Steckerfertigung<br />
Große Steckerbaugruppen in einem Schritt vermessen<br />
senswork präsentiert einen Handprüfplatz<br />
für die Inspektion großer bis sehr großer<br />
Steckerbaugruppen. Die Lösung eignet sich<br />
für den Einsatz in der Vor- und Kleinserienfertigung,<br />
für Stichproben-Kontrollen<br />
sowie die Integration in Produktionslinien.<br />
Mit dem neuen Handprüfplatz wurde eine<br />
schlüsselfertige Prüfstation entwickelt,<br />
um große, komplexe Steckerbaugruppen<br />
mit unterschiedlichen Steckertypen in einem<br />
Schritt zu vermessen. Hersteller von<br />
Steckerbaugruppen gewinnen dadurch an<br />
Flexibilität bei der Qualitätssicherung.<br />
Denn gerade Baugruppen mit vielen unterschiedlichen<br />
Steckertypen können mit<br />
der Lösung effizient geprüft werden.<br />
Das optische Prüfsystem vermisst mehrere<br />
hundert Pin-Positionen und kontrolliert<br />
verschiedene Merkmale, wie die korrekte<br />
Kodierung, die Planarität der PCB-Auflageflächen<br />
und die Steckbarkeit von Leiterplatten.<br />
Zur Prüfung der Steckbarkeit<br />
ist die „virtuelle Stecklehre“ des Unternehmens<br />
im Einsatz. Anhand der gegebenen<br />
Pin-Positionen erkennt sie in einem<br />
virtuellen Platinen-Abbild, ob die Pins in<br />
das Lochraster passen. Die Qualitätskontrolle<br />
erfolgt mit der hoch performanten<br />
Bildverarbeitungssoftware senswork VisionCommander.<br />
Ein großer Vorteil ist die automatische<br />
Fokussierung auf unterschiedliche Bauteilebenen.<br />
Während Kameras mit fester<br />
Fokuseinstellung an jedes Prüfobjekt neu<br />
angepasst werden müssen, kontrolliert<br />
das hochauflösende Kamerasystem die<br />
Mit dem Handprüfplatz<br />
von senswork lassen<br />
sich große Steckerbaugruppen<br />
mit unterschiedlichen<br />
Steckertypen<br />
in nur einem<br />
Schritt vermessen<br />
Steckerbaugruppen auf verschiedenen<br />
Ebenen und nimmt mehrere Bilder in unterschiedlichen<br />
Fokusebenen auf. Damit<br />
lassen sich verschiedene Steckertypen<br />
ohne Neujustierung prüfen.<br />
Der Handprüfplatz besteht aus Teileaufnahme,<br />
Präzisionsachssystem, Kamerasystem<br />
mit einer Auflösung von zehn Mikrometern<br />
pro Pixel, einem Gutteilmarkierer<br />
und einer Siemens-Steuerung mit<br />
Touch-Panel. Zusätzlich ist er mit Sicherheitstechnik<br />
ausgestattet. Eine NIO-Box<br />
ermöglicht es, fehlerhafte Teile automatisch<br />
auszusortieren. Mit dem Schnellwechselsystem<br />
dauert das Umrüsten auf<br />
andere Bauteiltypen weniger als fünf Minuten.<br />
Je nach Prüfaufgabe und Anforderungen<br />
lässt sich der Handprüfplatz kundenspezifisch<br />
anpassen.<br />
www.senswork.com<br />
Der Handprüfplatz eignet sich für den Einsatz<br />
in der Vor- und Kleinserienfertigung, für Stichproben-Kontrollen<br />
als auch für die Integration<br />
in Produktionslinien<br />
Bild: senswork<br />
Bild: senswork<br />
Foto: X-ray Service GmbH<br />
Hochauflösende Röntgen-/ und CT-Analysen als Dienstleistung<br />
Wir haben den Durchblick!<br />
In unserem Röntgenlabor bei Graz<br />
prüfen wir innerhalb kürzester Zeit<br />
die unterschiedlichsten Materialien,<br />
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Mögliche Defekte werden sofort<br />
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Elektronik-, Automobil- und Luftfahrtindustrie<br />
vertrauen seit 20 Jahren<br />
auf unser High-Tech-Prüfverfahren.<br />
Zwei moderne hochauflösende<br />
Röntgen-/CT-Systeme stehen für unsere<br />
Dienstleistungen zur Verfügung.<br />
Ob Röntgenanalysen von größeren<br />
Stückzahlen, oder tiefgehende<br />
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<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 53
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Das flexible, auf Deep Learning basierende Bildverarbeitungssystem Vision Cam AI.go ermöglicht<br />
selbstständige Lernprozesse und die zuverlässige Detektion von Anomalien<br />
Bild: Imago Technologies<br />
Anomalien smart erkennen<br />
KI-basierte Smart-Kameras<br />
Mit dem flexiblen, auf Deep Learning basierenden Bildverarbeitungssystem<br />
Vision Cam AI.go ermöglicht Imago Technologies selbstständige Lernprozesse.<br />
Für anspruchsvollere Aufgaben stehen skalierbare Rechner sowie anwendungsoptimierte<br />
KI-Mathematik zur Verfügung.<br />
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz nimmt<br />
derzeit in zahlreichen Anwendungsfeldern stark<br />
zu. Auch in der Bildverarbeitung sind die Ergebnisse<br />
von Fehleranalysen mit KI-Unterstützung sehr vielversprechend.<br />
Anwender stehen jedoch<br />
gerade in der Großserienfertigung vor einem<br />
Problem: Die Produktionsqualität ist<br />
oft so hoch, dass es Wochen dauern kann,<br />
bis ausreichend fehlerhafte Teile gefunden<br />
werden. Solche Fehlteile sind jedoch<br />
Bild: Imago Technologies<br />
Der Autor Carsten<br />
Strampe ist<br />
Geschäftsführer der<br />
Imago Technologies.<br />
für den Lernprozess eines KI-Systems erforderlich,<br />
um Bildklassen zu generieren,<br />
die die jeweiligen Fehler repräsentieren.<br />
Abhilfe schaffen hier KI-Lösungen, die<br />
Anomalien, sprich Unregelmäßigkeiten an<br />
den produzierten Bauteilen erkennen und<br />
geeignete Alarme auslösen, um die fehlerhaften<br />
Teile aus dem Prozess auszuschleusen.<br />
Hierbei können auch Fehler detektiert<br />
werden, die der Anwender im Vorfeld noch gar nicht<br />
absehen konnte. Anhand der aussortierten Teile sind<br />
im Anschluss weitere Fehleranalysen möglich, die zu<br />
einer Optimierung der Fehlererkennung beitragen.<br />
KI leicht gemacht<br />
Methoden der Künstlichen Intelligenz bieten ungeahnte<br />
Möglichkeiten, doch der Technologie haftet<br />
noch immer der Ruf an, sehr komplex und nur von<br />
Spezialisten beherrschbar zu sein. Aktuelle Fortschritte<br />
in der Hardware sowie in der Anwendungssoftware<br />
schaffen jedoch neue Optionen, um einfache<br />
Systeme zur Anomaliedetektion zu realisieren.<br />
Das Unternehmen bietet mit dem flexiblen, auf Deep<br />
Learning basierenden Bildverarbeitungssystem Vision<br />
Cam AI.go ein alltagstaugliches Werkzeug für diesen<br />
Zweck an.<br />
54 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
Vision Cam AI.go wurde vor allem für Endanwender<br />
entwickelt, die keine oder nur wenig Erfahrung in<br />
den Bereichen Programmierung oder Bildverarbeitung<br />
haben. Die hohe Flexibilität dieser intelligenten<br />
Kamera ermöglicht ihren Einsatz in zahlreichen industriellen<br />
Anwendungsbereichen, um eine zuverlässige<br />
Prüfung von Qualitätsmerkmalen und die Erkennung<br />
von Anomalien auf möglichst einfache Weise<br />
zu gewährleisten.<br />
Zahlreiche Einsatzfelder<br />
Folgendes Beispiel aus der Elektronikfertigung verdeutlicht<br />
die Vorgehensweise beim Einsatz der Vision<br />
Cam AI.go: Leiterplatten werden dort in großen<br />
Stückzahlen maschinell mit elektronischen Bauelementen<br />
bestückt und anschließend ebenfalls automatisch<br />
verlötet. Ausgereifte Bestückungs- und Lötprozesse<br />
sorgen hier in der Regel für eine sehr geringe<br />
Fehlerquote. Dem eingesetzten Vision-System<br />
werden als fehlerfrei klassifizierte Platinen eingelernt,<br />
wodurch die KI-basierte Vision Cam anschließend<br />
Produkte mit Anomalien erkennen und die Ausschleusung<br />
aus dem Prozess anstoßen kann. Ob eine<br />
Nacharbeit der abweichenden Komponenten erforderlich<br />
oder lohnend ist, entscheiden danach Mitarbeiter.<br />
Bestückte Leiterplatten sind häufig sehr komplex<br />
und stellen aufgrund dessen für Bildverarbeitungssysteme<br />
eine Herausforderung dar. Mit Hilfe der Vision<br />
Cam AI.go ist ihre Prüfung jedoch ohne großen<br />
Aufwand und ohne die Parametrierung komplexer<br />
Bildverarbeitungssoftware realisierbar. Erforderlich<br />
ist dafür lediglich der Einsatz einer möglichst diffusen<br />
Beleuchtung wie beispielsweise eines LED-Domes<br />
sowie die Auswahl eines passenden C-Mount-<br />
Objektivs und eines optionalen Polarisationsfilters,<br />
um Reflexionen zu reduzieren. Nach der Montage der<br />
Kamera muss der Anwender nur noch die digitalen<br />
I/Os mit der SPS und das Ethernet mit einem Browser<br />
verbinden, und schon ist das System einsatzbereit.<br />
Jeder, der mit der Installation und dem Betrieb einer<br />
Smart-Kamera vertraut ist, kann die Vision Cam problemlos<br />
einsetzen.<br />
Einlernen in der Kamera<br />
Im Formfaktor einer Kamera vereint Vision Cam ein<br />
Komplettsystem bestehend aus einem Kamerasensor<br />
mit 5 MPixel Auflösung, einem Multiprozessorsystem<br />
und einer einfach zu bedienenden Anwendungssoftware.<br />
Bereits nach der Parametrierung weniger Kameraeinstellungen<br />
lassen sich damit die fehlerfreien<br />
Teile einlernen. Dieser Prozess, der bei anderen Systemen<br />
häufig in der Cloud ausgeführt wird, findet direkt<br />
in der intelligenten Imago-Kamera statt. Sie verfügt<br />
dafür über genügend Rechenleistung und ist für<br />
viele Anwendungsfälle auch schnell genug.<br />
Dies lässt sich gut anhand der beispielhaften Leiterplattenprüfung<br />
erklären, wo man drei Fälle unterscheiden<br />
kann: Im ersten Fall hat man auf der Leiterplatte<br />
eine eingeschränkte Problemzone, in der Fehler<br />
auftreten können. Definiert der Anwender diesen<br />
im Englischen Region Of Interest (ROI) genannten<br />
Bereich und konzentriert die Überprüfung darauf, so<br />
ist die Vision Cam AI.go für viele Anwendungen<br />
10.-13. Oktober<br />
Stuttgart<br />
Ihr<br />
Gratis-Ticket<br />
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<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 55
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Bild: Oròbix srl<br />
Bild: Oròbix srl<br />
Einsatz von KI in der Elektronikfertigung: V.l.n.r.: Fehlerfreie Leiterkarte<br />
Leiterkarte mit fehlerhafte Diode<br />
schnell genug. Soll die Kamera im zweiten Fall auf<br />
Basis der 5 MPixel-Vollbilder rechnen, so benötigt sie<br />
dafür mehr Zeit. Für die üblichen Taktzyklen in der<br />
Elektronikfertigung ist Vision Cam auch dafür meist<br />
schnell genug.<br />
Skalierbare Lösung<br />
Muss es im dritten Fall noch schneller gehen, so<br />
bietet mehr Rechenleistung einen Ausweg. Sie ist<br />
mittlerweile mit der GPGPU Nvidia Jetson Orin und<br />
für Bildverarbeitung erforderlichen Schnittstellen im<br />
Formfaktor eines Box-PCs und mit deutlich mehr KI-<br />
Power am Markt. Bis zu 12 ARM-CPU-Kerne sowie<br />
2048 CUDA-Rechenkerne stehen damit für die Anwendung<br />
zur Verfügung. Die wesentlichen Vorteile<br />
solcher Embedded-Rechner gegenüber einer i-Core/<br />
GPU-Variante bestehen bei gleicher Leistung im<br />
deutlich geringeren Stromverbrauch, wodurch ein<br />
lüfterloses Design möglich wird. Die Langzeitverfügbarkeit<br />
solcher Architekturen ist für Anwender ein<br />
weiteres wichtiges Kriterium und unterscheidet sich<br />
von typischen PCIe-GPU-Karten, die sich als kommerzielle<br />
Massenware in kurzen Zeitabständen verändern.<br />
Für industrielle Anwendungen eignen sich<br />
PCIe-GPU-Karten aufgrund der schwierigen Beschaffung<br />
von Ersatzteilen und der mangelnden Kompatibilität<br />
der Anwendungssoftware daher im Gegensatz<br />
zu Nvidia Jetson Orin-Modulen nicht.<br />
Mit Vision Cam AI.go wird Anwendern ein einfach<br />
zu parametrisierendes KI-System zur Verfügung gestellt,<br />
um Anomalien in Bildern zu erkennen und<br />
praktische Erfahrungen mit dieser vielversprechenden<br />
Technologie zu sammeln. Werden die technischen<br />
Grenzen der Hardware oder der Softwarefunktionalität<br />
erreicht, so bietet das Unternehmen skalierbare<br />
Lösungen auf Basis anwendungsoptimierter<br />
KI-Mathematik an, die auch für anspruchsvollere Anwendungen<br />
wie zum Beispiel die Oberflächeninspektion<br />
von Bahnwaren geeignet sind.<br />
www.imago-technologies.com<br />
Bild: Oròbix srl<br />
Anomaliedetektion markiert Fehler<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Ein flexibles, auf Deep Learning<br />
basiertes, Bildverarbeitungssystem<br />
eignet sich als<br />
einfaches System zur Anomaliedetektion<br />
durch selbstständige<br />
Lernprozesse.<br />
56 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
<strong>EPP</strong> präsentiert Ihnen<br />
„Partner für Elektronikfertigung“.<br />
Wer hat die Lösung, die der Elektronikfertiger sucht? Produkt-Visitenkarten helfen schnell, passende<br />
Produkte/Lösungen oder Informationen zu Unternehmen zu finden.<br />
Bestücken Selektiv/Conformal Coating<br />
EMS/Contract Manufacturing<br />
Fertigungsautomatisierung<br />
Kabelbearbeitung Nutzentrennen<br />
Reinigungstechnik Sieb-/Pastendruck<br />
Traceability/Logistik<br />
Rework<br />
3D-Systemintegration<br />
Löten<br />
Die-/Drahtbonden<br />
Hybrid-/Multichipmodulfertigung Dispensen/Dosieren<br />
Arbeitsplatzeinrichtung Optische-/Röntgeninspektion<br />
Elektrischer Baugruppentest<br />
Zuverlässigkeitstest<br />
Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und Leistungsspektrum finden Sie im<br />
Firmenverzeichnis auf www.epp-online.de.<br />
Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />
Bookmark!<br />
www.epp-online.de/firmenverzeichnis<br />
LÖTEN<br />
Verbindungstechnik<br />
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Rehm Thermal Systems GmbH<br />
www.rehm-group.com<br />
Gegründet 1990 ist Rehm Thermal Systems heute<br />
Technologie- und Innovationsführer für die moderne<br />
und wirtschaftliche Elektronik-Baugruppen-Fertigung.<br />
Als global agierender Hersteller von Löt- und<br />
Trocknungs systemen für die Elektronik- und Photovoltaik<br />
industrie sind wir in allen relevanten<br />
Wachstums märkten vertreten und realisieren als<br />
Partner für unsere Kunden, Fertigungslösungen, die<br />
Standards setzen.<br />
Mit e-CO 2 sol sich für Nachhaltigkeit<br />
entscheiden<br />
www.BalverZinn.com<br />
Nicht erst mit der Einführung von e-CO 2 sol ist Nachhaltigkeit<br />
ein Thema für Balver Zinn, vielmehr ist es<br />
seit je her selbstverständlich für uns. Wir setzen uns<br />
dafür ein, mit unseren Produkten und Dienstleistungen,<br />
die Umwelt sauberer zu gestalten und unsere<br />
Mitmenschen zu schützen. Gerade die Umstellung auf<br />
bleifreie Materialien und dem dazugehörigen Engagement<br />
von Balver Zinn die Produkte umwelt- und menschenfreundlicher<br />
zu machen, ist dafür ein Symbol.<br />
Auch in Zukunft wird Balver Zinn nachhaltig handeln<br />
und stets daran arbeiten, die ökologischen Ziele mit<br />
unseren Kunden und Partnern gemeinsam zu erreichen.<br />
e-CO 2 sol ist dabei ein weiterer Meilenstein auf<br />
dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft.<br />
<strong>EPP</strong> » 09 | 2023 57
» INSERENTENVERZEICHNIS | VORSCHAU | IMPRESSUM<br />
Bild: Siemens<br />
Balver Zinn 57<br />
Bott 43<br />
DELO 49<br />
elkotec 41, 43,<br />
Ersa 3, 17<br />
Escatec 46<br />
factronix 15, 29, 30<br />
Fritsch 39<br />
Göpel electronic 1, 27<br />
Hannusch Industrieelektronik 20<br />
Imago Technologies 54<br />
InnovatiQ 48<br />
Kager 21<br />
Kistler 6<br />
Koh Young 7,19<br />
Kraus Hardware 36<br />
MCD Elektronik 9<br />
Messe München 2<br />
Mouser Electronics 5<br />
Multi Components 11<br />
TITELSTORY<br />
BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Paggen 47<br />
Panacol 41<br />
Parker Hannifin 49<br />
PBT Works 30<br />
Perzeptron 35<br />
Phoenix Contact 41<br />
Photocad 13<br />
RAFI 38<br />
Rehm Thermal Systems 32, 57<br />
Reinhardt 51<br />
RoodMicrotec 50<br />
SCS 42<br />
senswork 53<br />
Simeto Kabelsysteme 35<br />
SMA Solar Technology 32<br />
SPEA 51<br />
Toray Industries 43<br />
TQ 44<br />
VDMA 9<br />
Vision Engineering 9<br />
X-ray 53<br />
Yamaha Motor Europe 28<br />
Hersteller für Produkte und<br />
Lösungen aus den Bereichen<br />
Elektrifizierung, Automatisierung<br />
und Digitalisierung erhöht<br />
Flexibilität in der Fertigung<br />
durch doppelseitigen<br />
Flying Probe Prozess.<br />
Automatisierung und Standardisierung der Leiterplattenentwicklung<br />
Weniger Fehlteile dank smarter Visualisierung<br />
ISSN 0943–0962<br />
Fachzeitschrift für alle Bereiche der Fertigung<br />
in der Elektronik-Industrie, Produktionsmittel –<br />
Prüftechnik – Werkstoffe<br />
Herausgeberin:<br />
Katja Kohlhammer<br />
Verlag:<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />
Ernst-Mey-Straße 8<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Geschäftsführer:<br />
Peter Dilger<br />
Verlagsleiter:<br />
Peter Dilger<br />
Chefredaktion:<br />
Doris Jetter<br />
Ernst-Mey-Straße 8<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Phone +49 711 7594 -4652<br />
E-Mail: doris.jetter@konradin.de<br />
Redaktionsassistenz: Carmelina Weber,<br />
Phone +49 711 7594–257<br />
E-Mail: carmelina.weber @konradin.de<br />
Layout:<br />
Jonas Groshaupt, Phone +49 711 7594 -343<br />
Michael Kienzle, Phone +49 711 7594 -258<br />
Gesamtanzeigenleitung<br />
(verantwortlich für den Anzeigenteil):<br />
Andreas Hugel,<br />
Phone +49 711 7594 - 472,<br />
E-Mail: andreas.hugel@konradin.de<br />
Auftragsmanagement:<br />
Christel Mayer,<br />
Phone +49 711 7594 – 481<br />
E-Mail: christel.mayer@konradin.de<br />
Leserservice:<br />
<strong>EPP</strong> und <strong>EPP</strong> Europe<br />
Phone +49 711 7252–209,<br />
E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />
Erscheinungsweise:<br />
<strong>EPP</strong> und <strong>EPP</strong> Europe erscheinen neunmal jährlich und<br />
werden kostenlos nur an qualifizierte Emp fänger geliefert.<br />
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Inland 85,40 € inkl. Versandkosten und MwSt.;<br />
Ausland 85,40 €/98,00 CHF inkl. Versandkosten.<br />
Einzelverkaufspreis: 12,50 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />
Sofern das Abonnement nicht für einen bestimmten Zeitraum<br />
ausdrücklich bestellt war, läuft das Abonnement bis<br />
auf Widerruf.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen<br />
zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden.<br />
Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />
von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />
Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />
Partnership, The Court, Long Sutton, Hook, Hamp shire<br />
RG29 1TA, Phone 01256 862589, Fax 01256 862182,<br />
E-Mail: jsp@trademedia.info; USA, Kanada: D.A. Fox<br />
Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor,<br />
New York, NY 10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212<br />
6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />
Druck:<br />
Konradin Druck<br />
Kohlhammerstr. 1-15<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2023 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
<strong>EPP</strong> 10/2023 erscheint am 13.10.2023<br />
58 <strong>EPP</strong> » 09 | 2023
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LED meets SMT<br />
25. Oktober 2023<br />
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4. Fachforum LED meets SMT<br />
Verarbeitung von LEDs in der Elektronikfertigung<br />
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit<br />
OSRAM Opto Semiconductors statt.<br />
Plattform für Information und Networking<br />
THEMENSCHWERPUNKTE:<br />
• Fortschrittliche LED-Montage und Löten von<br />
Standard-LED-Gehäusen bis zu Highpower<br />
• Verpixelte Lichtquelle<br />
VOR ORT:<br />
Ein Tag mit innovativen Vorträgen von<br />
kompetenten Partnern aus der Elektronikbranche<br />
über die Verarbeitung von LEDs in der<br />
Elektronikfertigung.<br />
Ergänzt wird das Fachforum durch eine<br />
Table-Top-Ausstellung und Zeit für Gespräche.<br />
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NEU:<br />
Veranstaltungssprache Deutsch<br />
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in englischer Sprache<br />
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