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Epi-Suisse Magazin 02/2023

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MITGLIEDERUMFRAGE

KURZ NOTIERT

10

«DIE MENSCHLICHE QUALITÄT

DES NEUROLOGEN VERÄNDERT

DAS LEBEN EINES PATIENTEN»

Epi-Suisse hat eine Umfrage zur Arzt-Patienten-Beziehung durchgeführt. Fast 300 Betroffene oder Eltern haben

teilgenommen (Rücklauf von 23 %). Die Zufriedenheit ist gross. Viele aber wünschen sich mehr Zeit und mehr

Verständnis von ihren Ärztinnen und Ärzten. Die Geschäftsführerin Dominique Meier im Interview.

54 % der Patientinnen und Patienten

sind gemäss Umfrage mit ihren

behandelnden Neurologinnen

oder Neurologen «sehr zufrieden».

Und 33 % sind zumindest «eher

zufrieden». Hat Sie dieses Ergebnis

überrascht?

Nein, ich habe das so erwartet. Wir würden

in der Beratung sehr viel mehr davon spüren,

wenn eine grundsätzliche Unzufriedenheit

bestehen würde. Dennoch hören

wir immer wieder auch kritische Rückmeldungen,

was uns veranlasste herauszufinden,

was für Betroffene im Kontakt mit dem

medizinischen Behandlungsteam wichtig

ist und wo wir als Patientenorganisation

unterstützend wirken können. Die Umfrage

unter unseren 1200 Mitgliedern bildete

dafür ein erstes Stimmungsbild, repräsentativ

sind die Ergebnisse hingegen nicht.

(• siehe Grafik)

Wo zeigte sich denn die grösste

Unzufriedenheit mit Behandlungspersonen?

Eine fehlende persönliche Beziehung zur

Behandlungsperson ist ein zentraler Faktor

für Unzufriedenheit. Grössere Unzufriedenheit

zeigen die Befragten auch mit

den Möglichkeiten, einen Termin zu vereinbaren

und der allgemeinen Praxisorganisation.

In diesem Punkt ist umgekehrt

auch die Zufriedenheitsrate mit 49 % am

geringsten. Die grösste Unzufriedenheit

besteht aber in Bezug auf die Zusammenarbeit

der Behandlungspersonen mit Sozial-

und Krankenversicherungen.

Was ist Betroffenen an ihren

Behandlungspersonen wichtig?

Neben der fachlichen Kompetenz streichen

praktisch alle heraus, dass die

menschlichen Qualitäten und das Vertrauen

im Kontakt mit der Behandlungsperson

stimmen müssen. Diese soll gut

zuhören, die Betroffenen ernst nehmen,

gut und verständlich informieren und bei

der Therapiewahl die Betroffenen gut

einbeziehen. Eine Befragte brachte es auf

den Punkt: Die menschliche Qualität eines

Neurologen kann das Leben eines Patienten

verändern.

Das klingt nachvollziehbar und

wenig überraschend. Gemessen an

der Zufriedenheit scheinen die

behandelnden Mediziner diese Anforderungen

gut zu erfüllen.

Zu einem grossen Teil ja. In der Umfrage

zeigte sich aber auch, dass gewisse Probleme

des Systems, Sachzwänge des Gesundheitswesens,

diesem Anspruch im

Weg stehen und für die Betroffenen auch

stark spürbar sind. So hat eine grosse

Mehrheit der Antwortenden angegeben,

die Behandlungspersonen müssten sich

mehr Zeit nehmen können.

Wo sehen Betroffene konkrete

Verbesserungsmöglichkeiten?

Was mir aufgefallen ist, sind die Rückmeldungen

zu den Informationen: Hier wünschen

sich einige eine einfachere Sprache

von den Behandlungspersonen oder auch

dass die eigenen Beschreibungen von

Anfällen in den Worten der Betroffenen

Eingang in Arztberichte finden. Probleme

scheint es auch zu geben, sobald weitere

Fachdisziplinen hinzugezogen werden

sollten, sei es Sozialberatung oder auch

Abklärungsstellen wie die Neuropsychologie.

Und offenbar wünschen sich auch

mehr Patientinnen und Patienten Aufklärung

über alternative Behandlungsmethoden

wie Neurofeedback, CBD und unterstützende

Therapien.

Gab es für Sie auch überraschende

Ergebnisse?

Ja, wir haben befürchtet, dass Betroffene,

die mit dem Behandlungserfolg unzufrieden

sind, auch die behandelnden Fachpersonen

schlechter beurteilen. Doch es

zeigte sich klar: Die Betroffenen abstrahieren

hier ganz klar. Die Mehrheit, die

den Behandlungserfolg als ungenügend

einstufte, zeigte gerade bei den Punkten

«persönliche Beziehung» und «transparente

Information» sowie «Eingehen auf

persönliche Bedürfnisse/Fragen» hohe

Zufriedenheit. Überrascht und gleichzeitig

gefreut hat mich aber, wie hoch der

Anteil der Betroffenen oder Eltern ist, die

sich gezielt auf die Konsultation vorbereiten

mittels Fragelisten, Notizen oder Anfallkalendern.

Über 70 % der Antwortenden

gehen vorbereitet zum Arztgespräch.

Welche konkreten Massnahmen

und Schlüsse zieht Epi-Suisse aus

der Umfrage?

Wir werden einerseits die Unterlagen zur

Vorbereitung auf ein Arztgespräch nochmals

verbessern und auch mit der Fachorganisation,

der Epilepsie-Liga, den Austausch

dazu suchen. Auf politischer Ebene

wollen wir vor allem die Hinweise nutzen,

dass der hohe Zeitdruck oder Zeitmangel

der Ärztinnen und Ärzte für die Patienten

spürbar geworden ist und gerade

Menschen mit komplexen neurologischen

Behandlungen hier Bedürfnisse haben. Im

direkten Kontakt mit Ärztinnen und Ärzten

werden wir auf unsere Unterstützung

in Bezug auf psychosoziale und sozialversicherungsrechtliche

Fragen hinweisen.

INTERVIEW: CAROLE BOLLIGER

Zufriedenheit der Patientinnen und

Patienten mit ihren Neurologinnen

und Neurologen

unklar

eher

zufrieden

33 %

13 %

54 %

sehr

zufrieden

PATIENTENTAG

MIT VERLEIHUNG

EPI-PREIS

Der Patiententag – organisiert von

Epi-Suisse in Zusammenarbeit mit der

Schweizerischen Epilepsie-Liga und

der Schweizerischen Epilepsie-Stiftung

– steht ganz im Fokus von Alltag und

Arbeit mit Epilepsie. Er findet am Samstag,

25. November, in Zürich statt.

NOV

04

NOV

09

NOV

11

NOV

25

DEZ

05

EPI-SUISSE AGENDA

WORKSHOPS UND TAGUNGEN

4. November, 10 bis 16 Uhr

Elterntag: Selbstfürsorge

im Familiensystem

9. November, 18 bis 20 Uhr

Epilepsie – eine chronische

Erkrankung

11. November, 10 bis 16.00 Uhr

Elterntag: Selbstfürsorge

im Familiensystem (Wiederholung)

25. November, 10 bis 15 Uhr

Patiententag

5. Dezember, 18 bis 20 Uhr

Publikumsveranstaltung

Epilepsie

INFOS & ANMELDUNG

Zu allen Veranstaltungen finden Sie detaillierte

Informationen auf unserer Website unter

www.epi-suisse.ch/veranstaltungen

Die Diagnose Epilepsie hat Folgen auf

das gesamte Leben der Betroffenen

und somit auch auf die Berufstätigkeit.

Wenn der bisherige Beruf aus gesundheitlichen

Gründen nur noch eingeschränkt

oder gar nicht mehr ausgeübt

werden kann, stellen sich viele Fragen

und eine Abklärung bezüglich der Arbeitsfähigkeit

ist unumgänglich.

Die beiden ersten Referate beschäftigen

sich genau mit diesem Thema. Der

eine beleuchtet das Thema Arbeitsfähigkeit

aus der medizinischen Sicht, der

zweite Vortrag aus Sicht der IV-Stelle.

Nach dem Mittagessen widmen wir

uns der beruflichen Reintegration und

dem Case Management. Im Anschluss

findet eine Diskussionsrunde mit den

Referentinnen und Referenten sowie

epilepsiebetroffenen Personen oder

Angehörigen statt. Im Rahmen des

JAN

10

ONLINE-KURSE

SEP

28

NOV

15

OKT

07

28. September, 19 bis 21 Uhr, online

Bewerben

mit Epilepsie (Wiederholung)

15. November, 19 bis 20:30 Uhr, online

Epilepsie

und Neurofeedback

FERIENWOCHEN

7. bis 14. Oktober, Hallau SH

Bauernhofwoche

WIR SIND DA FÜR MENSCHEN

MIT EPILEPSIE.

Beratung. Information. Kurse und Weiterbildungen.

Freizeitangebote. Selbsthilfe

epi

Veranstaltungen

2023

Anmeldungen online unter www.epi-suisse.ch,

telefonisch unter 043 488 68 80 oder

per Mail über info@epi-suisse.ch 11

JUN

03

10. JANUAR BIS ZUM 14. FEBRUAR

50 MILLIONEN SCHRITTE

FÜR EPILEPSIE – MACHEN SIE MIT!

3. JUNI, BLINDENMUSEUM ZOLLIKOFEN

GENERALVERSAMMLUNG

Nur für Mitglieder

SPEZIAL

Weltweit sind 50 Mi lionen Menschen von Epilepsie betroffen – davon

rund 80 000 in der Schweiz. Gemeinsam mit dem International

Bureau of Epilepsy führen wir vom 10. Januar bis zum 14. Februar, eine

Sensibilisierungsaktion durch. Damit wo len wir Schritt für Schritt

mehr Bewusstsein für diese häufige und doch zu wenig bekannte neu-

rologische Krankheit schaffen.

www.epi-suisse.ch/50miosteps

INFOS & ANMELDUNG

Zu a len Veranstaltungen finden Sie detai lierte Informationen auf

unserer Website unter www.epi-suisse.ch/veranstaltungen

Anmeldungen online unter www.epi-suisse.ch, telefonisch

unter 043 488 68 80 oder per Mail über info@epi-suisse.ch

Epi-Suisse

Seefeldstrasse 84

8008 Zürich

Telefon 043 488 68 80

info@epi-suisse.ch

www.epi-suisse.ch

Patiententages erfolgt die Verleihung

des Epi-Preises. Der Epi-Preis wird alle

zwei Jahre verliehen von der Schweizerischen

Epilepsie-Stiftung und ist mit

10 000 Franken dotiert.

Patiententag, Samstag, 25. November

2023, 10–15 Uhr mit anschliessendem

Apéro, im Parksaal der

Schweizerischen Epilepsie-Stiftung

in Zürich. Freier Eintritt, Anmeldung

erforderlich bis 12. November.

Mehr Infos und Anmeldung unter:

www.epi-suisse.ch/veranstaltungen

per Mail via info@epi-suisse.ch oder

Telefon 043 488 68 80.

Schweizerischer Verein für Epilepsie

Association suisse de l'Épilepsie

Associazione svizzera per l'Epilessia

15.12.22 08:18

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