14.09.2023 Aufrufe

Epi-Suisse_Magazin_02_DE_FR_Web_DS

Epi-Suisse Magazin 02/2023

Epi-Suisse Magazin 02/2023

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

EDITORIAL

ENGAGEMENT

DEUTSCH SEITEN

03–11

EN FRANÇAIS EN PAGES

12–19

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER

CHÈRE LECTRICE, CHER LECTEUR,

Aus der Epilepsie eine Stärke ziehen, das

ist eine Leistung, die ich bei vielen Betroffenen

beobachte und bewundere. Kürzlich

tauschte ich mich mit einem langjährigen

Mitglied aus. Sie wollte immer in der Pflege

arbeiten, was durch die Epilepsie nicht

möglich war. Nun hilft sie, inzwischen

66 Jahre alt, freiwillig im örtlichen Altersund

Pflegeheim, spielt mit Bewohnern,

begleitet sie in den Park und hilft, wo Hilfe

nötig ist. «Lange habe ich die Epilepsie

nur als Hürde gesehen, aber eigentlich hat

mich die Krankheit gezwungen, mir meine

eigenen Wege zu bahnen, wo es halt geht –

und das macht mich glücklich», erklärt sie

mir. Ich bewundere diese Stärke und den

Willen, trotz vieler widriger Umstände einen

Weg zu finden.

Tirer une force de l'épilepsie, c'est un exploit

que j'observe et admire chez de nombreuses

personnes concernées. Récemment,

j'ai échangé avec une membre de

longue date. Elle a toujours voulu travailler

dans les soins, ce qui n'était pas possible à

cause de l'épilepsie. Aujourd'hui, à 66 ans,

elle aide bénévolement la maison de retraite

et de soins locale, joue avec les résidents,

les accompagne au parc et apporte

son aide là où elle est nécessaire. «Pendant

longtemps, j'ai considéré l'épilepsie comme

un obstacle, mais en fait, la maladie m'a obligée

à me frayer mon propre chemin, là où

c'est possible – et cela me rend heureuse»,

m'explique-t-elle. J'admire cette force et

cette volonté de trouver une voie malgré de

nombreuses circonstances défavorables.

Dominique Meier

Geschäftsführerin

Directrice

2

Auch Daniel Lustenberger zeigt diese Eigenschaft

in seinem Leben. Vom Beruf

als Bahndisponent musste er sich verabschieden,

doch unterkriegen lässt er sich

nicht. Vielmehr setzt er sich nun dafür

ein, dass Betroffene im Raum Zürich sich

austauschen und gemeinsam Freizeitaktivitäten

gestalten können. Lesen Sie

mehr über ihn in unserem Porträt. Stärken

gewinnen müssen auch Eltern, die im

Alltag mit betroffenen Kindern gefordert

sind. Und manchmal ist die grösste Stärke

auch, sich von dem Gefühl der Schuld zu

befreien. Lesen Sie dazu unseren Fachbeitrag

mit Sara Satir, Fachperson und Mutter

eines betroffenen Jugendlichen.

Trotz Epilepsie zu Stärke finden ist ein Ziel,

für das wir uns bei Epi-Suisse mit ganzer

Stärke einsetzen. Zu erfahren, wie dies

Betroffenen und Angehörigen gelingt, ist

für mich eine grosse Motivation. Nun wünsche

ich Ihnen eine spannende Lektüre.

Herzlich

Dominique Meier, Geschäftsführerin

Mit freundlicher Unterstützung von

Avec l’aimable soutien de

Daniel Lustenberger fait également preuve

de cette qualité dans sa vie. Il a dû renoncer

à son métier dans le secteur ferroviaire,

mais il ne se laisse pas abattre. Au contraire, il

s'engage maintenant pour que les personnes

concernées de la région de Zurich puissent

échanger et organiser ensemble des activités

de loisirs. Pour en savoir plus sur lui, consultez

notre portrait. Il faut également de la force

aux parents d’enfants concernés par l’épilepsie

pour faire face au quotidien. Et parfois, ce

qui demande le plus de force est de se libérer

du sentiment de culpabilité. Lisez à ce sujet

notre article avec Sara Satir, spécialiste et

mère d'un adolescent concerné.

Surmonter les épreuves malgré l'épilepsie

est un objectif pour lequel nous nous

engageons avec énergie au sein d'Epi-

Suisse. Découvrir comment les personnes

concernées et leurs proches y parviennent

est pour moi une grande source de motivation.

Je vous souhaite une bonne lecture.

Cordialement,

Dominique Meier, directrice

Epi-Suisse finanziert sein Angebot zum grössten Teil

durch Spenden. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Epi-Suisse finance son offre en grande partie par

des dons. Merci pour votre aide.

IMPRESSUM

Herausgeber | Éditeur

Epi-Suisse

Schweizerischer Verein für Epilepsie

Seefeldstrasse 84

CH-8008 Zürich

Redaktion | Rédaction

Carole Bolliger

Korrektorat | Correction

Helen Gysin, Anne Fournier

Auflage | Tirage

1800 Ex.

Gestaltung und Druck | Production et impression

Nadia Richner, Stutz Medien AG,

Wädenswil, stutz-medien.ch

«WIR MÜSSEN UNSICHTBARES

SICHTBAR MACHEN»

Martin Schlittler wurde im Juni 2023 in den Vorstand von Epi-Suisse gewählt. Wieso es dem 38-Jährigen

ein Anliegen ist, sich für Menschen mit Epilepsie und Angehörige einzusetzen, hat verschiedene Gründe.

«Zu Epilepsie habe ich zwei Verbindungen.

Zum einen ist mein Vater betroffen. Er ist

seit vielen Jahren stabil und kann aktiv am

Leben teilhaben. Als ich ihn an den Patiententag

2022 von Epi-Suisse begleitete,

wurde mir jedoch in diversen Begegnungen

mit Betroffenen und Angehörigen vor

Augen geführt, dass dies keine Selbstverständlichkeit

darstellt.

Das war ein absolutes Schlüsselerlebnis

für mich und ich fragte mich, wo und wie

ich mich einbringen und ehrenamtlich

rund um das Thema Epilepsie engagieren

könnte. Nach mehreren, sehr interessanten

Gesprächen mit der Geschäftsführerin,

Dominique Meier, war für mich

klar, dass ich den Vorstand von Epi-Suisse

komplettieren wollte.

Ich freue mich, nun die Zukunft von

Epi-Suisse mitzugestalten, das Angebot

für Betroffene aber auch Angehörige laufend

zu verbessern und auszubauen.

«ES IST WICHTIG, DASS

WIR FLAGGE ZEIGEN.»

Dass wir das Gespräch über Epilepsie in der

Gesellschaft, aber auch in unserem Umfeld

anregen. Dass wir Unsichtbares, sichtbar

machen. Und dass wir die Öffentlichkeit

noch mehr für diese Krankheit sensibilisieren.

Denn es kann jeden treffen.

Dass es mit Epi-Suisse eine Anlaufstelle

für Betroffene und Angehörige gibt, ist

wichtig und von unschätzbarem Wert. All

die Anlässe, die Epi-Suisse organisiert, die

Kontakte, die stattfinden, die Sozialberatungen

– wohin würden sich sonst Betroffene

und Angehörige wenden? Mit meiner

Unterstützung will ich meinen Teil dazu

beitragen.»

TEXT: CAROLE BOLLIGER

MARTIN SCHLITTLER

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!