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EIN SAMSTAG UNTER MUTMACHERN<br />
MAGAZIN<br />
4.0<br />
14.10.<strong>2023</strong><br />
DAS GANZE<br />
PROGRAMM DER<br />
KREBS-CONVENTION<br />
AB SEITE 31<br />
KI IN DER<br />
KREBSMEDIZIN<br />
SEITE 28<br />
1. FC UNION<br />
BERLIN<br />
GEWINNT<br />
YES!AWARD<br />
SEITE 14<br />
Unsere Gäste:<br />
Patrice Aminati<br />
Daniel Aminati<br />
Timo Baumgartl<br />
Julia Becker<br />
Doc Felix<br />
Stefanie Giesinger<br />
Paula Lambert<br />
Sascha Lobo<br />
Arno Luik<br />
Dr. Susanne Ozegowski<br />
Dr. Hajo Schumacher<br />
Manuela Schwesig<br />
Joko Winterscheidt u. v. m.<br />
Schirmherr:<br />
Prof. Dr. Karl Lauterbach<br />
L VE<br />
on Stage<br />
YES!AWARD<br />
ANASTACIA<br />
Wie ich zweimal den<br />
Brustkrebs besiegte<br />
SEITE 8<br />
SEI LIVE<br />
+ GRATIS<br />
DABEI!<br />
#DU<br />
BIST<br />
NICHT<br />
ALLEIN
Das ist kein Bettgeflüster.<br />
Sie reden über Krebs.<br />
#gemeinsamgegenkrebs<br />
Aussprechen, was bewegt.<br />
ONC-DE-2300271<br />
LIEBE ALLE,<br />
manchmal wäre ich gerne ein Wal. Nein, nicht den Körperumfang<br />
betreffend, sondern wegen der Gesundheit des<br />
Meeresriesen. Denn Wale können keinen Krebs bekommen.<br />
Sie haben spezielle Gene, die eine Tumorbildung<br />
unterdrücken.<br />
Wie vermutlich die allermeisten von euch hätte ich sehr<br />
gerne auf meine Erkrankung verzichtet. Doch gäbe es ohne<br />
die Leukämie vieles nicht, was mein Leben heute aus- und<br />
besser macht. Es gäbe kein yeswecan!cer, keine YES!APP,<br />
keine YES!CON.<br />
Wir alle, ob Angehörige oder selbst betroffen, wissen,<br />
wie wichtig es ist, über Krebs zu sprechen. Wir wollen und<br />
müssen Missstände benennen, Patientenrechte stärken, die<br />
Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben und vor<br />
allem: füreinander da sein! Niemand soll sich mit seiner Diagnose<br />
alleingelassen fühlen. Dafür kämpfen wir. Dieses Jahr<br />
auf der YES!CON im Berliner AXICA, einer Veranstaltungslocation<br />
mit besonderer Architektur. Stararchitekt Frank O.<br />
Gehry hat sich bei diesem faszinierenden Bauwerk, das er<br />
selbst „the best thing I’ve ever done“ nennt, vom Wal inspirieren<br />
lassen (siehe Seite 52/53).<br />
Wale sind Weltmeister der Kommunikation, ihre Gesänge<br />
sind ausgefeilte Kompositionen, die eine Reichweite von<br />
Tausenden von Kilometern haben können. Und die Riesensäuger<br />
sind trotz ihrer Körpergröße über weite Strecken<br />
irrsinnig schnell – bis zu 50 Kilometer pro Stunde. Das ist<br />
fünfmal schneller als Schwimm-Champ Michael Phelps zu<br />
seinen besten Zeiten.<br />
Schöne Metaphern für das, was wir mit yeswecan!er<br />
erreichen und sein wollen: kommunikationsstark, schnell,<br />
ausdauernd und umgeben von einem Element, das Leben<br />
verspricht. Sind wir also nicht alle ein bisschen Wal?<br />
Ich wünsche es mir und euch jedenfalls, auch wenn das<br />
heißt, immer und immer wieder gegen den Strom schwimmen<br />
zu müssen!<br />
Jörg A. Hoppe<br />
Founder<br />
Foto: Thomas Räse<br />
IMPRESSUM<br />
RUBRIK<br />
Herausgeber<br />
Jörg A. Hoppe (v. i. S. d. P.)<br />
jah@yeswecan-cer.org<br />
Chef vom Dienst<br />
Anette Koenig<br />
Redaktion<br />
Simone Adelsbach<br />
Lydia Brakebusch<br />
Julia Frese<br />
Jörg A. Hoppe<br />
Judith Hyams<br />
Mareike Manecke<br />
Sebastian Oswald<br />
Katharina Render<br />
Anzeigen<br />
Henriette Schnabl<br />
Produktion & Grafik<br />
Raufeld Medien GmbH<br />
Paul-Lincke-Ufer 42/43<br />
10999 Berlin<br />
Daniel Krüger (CD),<br />
Stephan Krause (Grafik)<br />
Art-Direktion<br />
yeswecan!cer<br />
Stefan „Doc“ Schmitz<br />
Titelfoto<br />
Rocco Spaziani / imago<br />
Ermöglicht durch<br />
FUNKE Mediengruppe<br />
gemeinsam-gegen-krebs.de<br />
03
INHALT<br />
RING OF COURAGE<br />
Musikerin und<br />
Mutmacherin: Wir<br />
feiern Anastacia<br />
08<br />
Hinweis:<br />
07<br />
GRUSSWORT<br />
Dr. Ina Czyborra<br />
16<br />
INTERVIEW<br />
Friederike Behrends über<br />
die Arbeit der Deutschen<br />
Postcode Lotterie<br />
14<br />
YES!AWARD<br />
Fußballer Timo Baumgartl<br />
erkrankte während seiner<br />
Zeit bei Union an Krebs –<br />
sein Team stand hinter ihm<br />
Fotos: Marcel Brell, imago<br />
18<br />
SHINE A LIGHT<br />
Kraft geben und vernetzen:<br />
So unterstützen die<br />
Preisträger Krebspatienten<br />
im Alltag 52<br />
24<br />
DIGITALISIERUNG<br />
Daten helfen gegen Krebs<br />
28<br />
KI IN DER KREBSMEDIZIN<br />
Mit gebündelter Intelligenz<br />
Leben retten<br />
31<br />
DAS YES!CON-PROGRAMM<br />
HEILENDE<br />
ARCHITEKTUR<br />
Krankenhäuser können<br />
Wohlfühlorte sein – dabei hilft<br />
die richtige Gebäudeplanung<br />
58<br />
ERNÄHRUNG<br />
Wie Essen Heilung fördert<br />
60<br />
INTERVIEW<br />
Dr. Wolfram Gössling spricht<br />
über seinen Krebs<br />
62<br />
INHALT<br />
KOMMUNIKATION<br />
Das Tabu brechen: Warum wir<br />
über Krebs reden müssen<br />
64<br />
INTERVIEW<br />
Patrice Aminati kämpft als<br />
junge Mutter gegen Hautkrebs<br />
Aus Gründen der besseren<br />
Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen<br />
und personenbezogenen Hauptwörtern<br />
die männliche Form verwendet.<br />
Entsprechende Begriffe gelten im Sinne<br />
der Gleichbehandlung grundsätzlich für<br />
alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform<br />
hat nur redaktionelle Gründe und<br />
beinhaltet keine Wertung.<br />
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PATIENTENGESTÜTZTE<br />
FORSCHUNG<br />
Syneos Health® transformiert<br />
gemeinsam mit Patienten die<br />
Zukunft der Medizin. Wir wissen,<br />
dass die Entscheidung<br />
„<br />
an einer klinischen Studie<br />
teilzunehmen, nicht leichtfertig<br />
getroffen wird. Aus diesem<br />
Grund vereinfachen wir<br />
Für mich sind klinische<br />
Studien absolut der richtige<br />
Weg, weil ich einfach der<br />
Meinung bin, dass man die<br />
Chancen, die es gibt, auch<br />
ergreifen sollte.”<br />
ANJA, Patientin<br />
den Zugang zu relevanten<br />
Informationen, die das Rätselraten<br />
aus dieser Entscheidung<br />
nehmen. So bringen<br />
wir Menschen und Studien<br />
zusammen. Es ist an der Zeit<br />
für bessere Ergebnisse – für<br />
Forschende, für Arzneimittelentwickelnde<br />
und – am wichtigsten<br />
– für Patienten.<br />
Demnächst verfügbar: Ein<br />
neuer Bildungs- und Matching-Dienst<br />
für die klinische<br />
Forschung. Aktuelle Informationen<br />
finden Sie unter<br />
www.yeswecan-cer.org<br />
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HaltbeiKrebs der etwas andere Krebswegweiser<br />
Gute, informative Webseiten zu Krebs gibt es viele. Und da liegt oft das Problem:<br />
Welche Seite passt für meine Bedürfnisse und ist außerdem seriös?<br />
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und Informationsseiten:<br />
Zu den<br />
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Gebärmutterkrebs,<br />
Eierstockkrebs und<br />
Multiples Myelom<br />
Daneben bieten wir Ratgeber, Infoblätter und Checklisten zum Herunterladen.<br />
Sie wollen Antworten auf Ihre Fragen?<br />
Schauen Sie doch mal auf www.halt-bei-krebs.de<br />
Bald verfügbar<br />
Zum Leben mit Krebs,<br />
vom Reden mit dem<br />
Umfeld und Ärzt*innen<br />
über Ernährung bis<br />
psychoonkologische<br />
Anlaufstellen<br />
NP-DE-AOU-PINF-230009<br />
(08/<strong>2023</strong>)
GRUSSWORT<br />
DigiTalisierUnG<br />
TöteT!<br />
DeinEn Krebs<br />
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#vernetzenfürsLeben – Eine Initiative von yeswecan!cer.org<br />
Foto: Hans-Christian Plambeck<br />
Dr. Ina Czyborra<br />
eröffnet die<br />
YES!CON 4.0<br />
WILLKOMMEN ZURÜCK<br />
IN BERLIN, LIEBE<br />
YES!CON<br />
Nahezu jeder von uns macht in seinem<br />
Leben Erfahrungen mit einer Krebsdiagnose.<br />
Ob nun ganz persönlich<br />
oder im direkten Umfeld. In meiner<br />
Familie gab es Fälle, aber auch im<br />
beruflichen Kontext habe ich immer<br />
wieder Kolleginnen kennengelernt,<br />
die nicht nur unter der Diagnose<br />
und der Krankheit an sich gelitten<br />
haben – sondern auch unter der Stigmatisierung<br />
in diesem Zusammenhang.<br />
Krebs darf kein Tabuthema sein! Deshalb<br />
bin ich yeswecan!cer dankbar, die Kommunikation<br />
rund um Krebs, aber in erster Linie zwischen den betroffenen<br />
Patienten und Patientinnen zu stärken. Mit der YES!APP oder auch in<br />
den sozialen Netzwerken mit tollen Live-Formaten, über die Betroffene<br />
mit Medizinern und Expertinnen in Kontakt kommen können. Wir<br />
müssen die Digitalisierung für den Kampf gegen Krebs nutzen! Für<br />
die Kommunikation, aber auch für den Prozess der Heilung und Rettung<br />
von Betroffenen. Auf diesem Weg ist die elektronische Patientenakte<br />
ein wichtiger Schritt, den wir im Berliner Senat unterstützen.<br />
Ich freue mich, dass die YES!CON zurück in Berlin ist. Mit unserer<br />
starken Forschungslandschaft sind wir ein wichtiger Standort im<br />
Kampf gegen onkologische Erkrankungen. Nicht nur die<br />
weltbekannte Charité leistet Großartiges auf diesem<br />
BÜHNE 1, 11:00 UHR<br />
Gebiet, sondern auch das Max-Delbrück-Centrum und<br />
das Berliner Institut für Gesundheitsforschung.<br />
Mit Wissenschaft, Gesundheit und Pflege vereine<br />
ich alle wichtigen Felder für den Kampf gegen und<br />
den Umgang mit Krebs in meinem Ressort. Deshalb<br />
freue ich mich sehr auf die YES!CON 4.0 und bin sehr<br />
gespannt auf den Austausch mit Ihnen.<br />
Ihre Dr. Ina Czyborra<br />
Berliner Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege<br />
07
YES!AWARD<br />
YES!AWARD<br />
RING OF COURAGE<br />
„NIEMAND<br />
SOLLTE DA<br />
ALLEINE DURCH“<br />
Zweimal hat sie den Brustkrebs besiegt,<br />
immer hat sie darüber offen gesprochen:<br />
Die amerikanische Sängerin Anastacia im<br />
Exklusiv-Interview mit Tanja Bülter.<br />
YES!AWARD –<br />
RING OF COURAGE<br />
Verleihung an Anastacia<br />
BÜHNE 1, 14:30 UHR,<br />
siehe Seite 36<br />
deiner Erkrankung klarkommt, dich nicht mehr<br />
anziehend findet? Bye-bye! Dann ist er nicht<br />
der Richtige.“<br />
Die Musikerin selbst ließ sich nach der<br />
Diagnose nicht unterkriegen. Geboren als<br />
Anastacia Lyn Newkirk in Chicago hatte sie<br />
schon früh mit einer eingeschränkten Gesundheit<br />
zu tun. Sie leidet seit ihrer Kindheit an der<br />
Darmkrankheit Morbus Crohn. Gerade diese<br />
Erfahrung habe ihr aber zu einem starken<br />
Durchhaltewillen verholfen, wie sie selbst<br />
sagt. Im Kampf gegen den Krebs konnte sie<br />
auf diese Fähigkeit zurückgreifen.<br />
„Ich bin nicht der Typ, der jammert. Klar, mir<br />
geht es auch mal schlecht und dann kann ich<br />
maulig sein – aber ich mag es nicht, in diesem<br />
Zustand zu bleiben. Ich denke an das ‚can‘ in<br />
‚cancer‘ und schon ist es kein trauriges Wort<br />
mehr.“<br />
In ihrer Heimat USA kann Anastacia bis heute<br />
weitgehend unbehelligt durch die Straßen<br />
flanieren. Von Amsterdam bis Sydney hat<br />
sie dafür ein Millionenpublikum von Fans, die<br />
bei Konzerten jeden ihrer Songs mitsingen.<br />
Seitdem sie mit ihrer soulgewaltigen Stimme<br />
1998 den MTV-Gesangswettbewerb „The Cut“<br />
gewann, ist die Sängerin ein Superstar.<br />
Doch nur fünf Jahre nach dem Beginn ihrer<br />
kometenhaften Karriere bekam die damals<br />
29-Jährige die Diagnose Brustkrebs. Dass<br />
der bösartige Tumor rechtzeitig entdeckt<br />
wurde, fühle sich bis heute ein bisschen an<br />
wie Schicksal, erzählt die 55-Jährige im Video-<br />
Interview mit Tanja Bülter. „Ich war in der Klinik,<br />
um eine Brustverkleinerung vornehmen zu lassen.<br />
Dabei wurde der Krebs entdeckt. Hätte<br />
ich diese OP nicht geplant – ich weiß nicht,<br />
was passiert wäre.“<br />
Sie habe immer gedacht: Niemand in meiner<br />
Familie hat das, wieso sollte ich es krie-<br />
gen? Erst nach ihrer Diagnose und in den<br />
Gesprächen mit Ärzten habe sie erfahren, dass<br />
nur rund 30 Prozent der Brustkrebserkrankungen<br />
erblich bedingt sind. „Mir ist nicht peinlich,<br />
dass ich Krebs hatte“, sagt Anastacia, „sondern<br />
ich bin angepisst, dass ich solche Dinge<br />
nicht wusste!“ Viel zu wenig publik seien die<br />
Statistiken – und gleichzeitig so wichtig. „Sie<br />
haben den Krebs an das falsche Mädchen<br />
verteilt. Ich habe eine große Klappe, und ich<br />
werde euch die Wahrheit erzählen.“ Anastacia<br />
will keine Panik schüren, wenn sie auf solche<br />
Zahlen aufmerksam macht. Sie will das richtige<br />
Bewusstsein schaffen. „Wenn ich nur das<br />
Leben einer einzigen Person verändern kann,<br />
fühle ich mich gut.“<br />
KEIN BISSCHEN LEISE<br />
Foto: Marcel Brell<br />
Als den Medien klar geworden sei, dass da<br />
jemand ist, der offen reden möchte, hätten sie<br />
es dankbar angenommen. Viele Frauen wollten<br />
das Thema vermeiden, erklärt die 55-Jährige.<br />
Weil sie sich weniger weiblich fühlten oder<br />
niemanden belasten wollten. „Das ist doch<br />
furchtbar! Niemand sollte da alleine durch. Und<br />
wenn eure Familien euch nicht unterstützen,<br />
dann wird es andere geben, die das tun.“ Tatsächlich<br />
bringe der Krebs oft die Wahrheit über<br />
Leute ans Licht. „Wenn dein Ehemann nicht mit<br />
„<br />
Die Früherkennung<br />
ist der Schlüssel.<br />
Ich hatte das<br />
Gefühl: Das muss<br />
ich den Leuten<br />
sagen!“<br />
VORSORGE ALS GESCHENK<br />
Dank einer Operation und anschließender<br />
Strahlentherapie wurde die Sängerin innerhalb<br />
von sechs Monaten wieder gesund. Dabei ging<br />
sie von Anfang an offen mit ihrer Erkrankung<br />
um und versuchte, anderen Betroffenen Mut<br />
zu machen. Außerdem lenkte Anastacia infolge<br />
ihres eigenen Schicksalsschlages immer wieder<br />
die Aufmerksamkeit auf das Thema Früherkennung<br />
– und tut das bis heute. „Die Früherkennung<br />
ist der Schlüssel. Ich hatte das<br />
Gefühl: Das muss ich den Leuten sagen!“<br />
Dass sich nicht jede Frau eine regelmäßige<br />
Mammografie, ein radiologisches Brustkrebs-<br />
Screening, leisten kann, sei ihr völlig bewusst,<br />
sagt Anastacia im Interview. Doch jede habe<br />
einmal im Jahr Geburtstag. Ihr Vorschlag:<br />
„Schreibt euren Lieben eine Mail: Ich liebe<br />
euch alle und ich weiß, ihr wollt mir Geschenke<br />
machen. Dieses Jahr wünsche ich mir eine<br />
Mammografie.“<br />
08<br />
09
YES!AWARD<br />
YES!AWARD<br />
RING OF COURAGE<br />
Krebs braucht Kommunikation.<br />
Und Kommunikation<br />
braucht das WIR. Deshalb<br />
gibt es die YES!CON und<br />
unseren Preis für Zivilcourage,<br />
den YES!AWARD<br />
– RING OF COURAGE. Seit<br />
2020 ehren wir jedes Jahr<br />
Persönlichkeiten, die Krebs<br />
eine laute Stimme geben<br />
und das Sprechen über<br />
Krebs leichter machen.<br />
Mutmacher wie die erste<br />
Preisträgerin, Manuela<br />
Schwesig, die mit ihrem<br />
couragierten Krebs-Outing<br />
und ihrem offenen Umgang<br />
mit der Erkrankung ein Zeichen<br />
gesetzt hat. Manuela<br />
Schwesig, die auch Mitglied<br />
im yeswecan!cer Soundingboard<br />
ist, wird den Ring<br />
jetzt US-Sängerin Anastacia<br />
verleihen. Deren erfolgreicher<br />
und ohne Tabus öffentlich<br />
geführter Kampf gegen<br />
Brustkrebs macht sie für<br />
viele Betroffene über<br />
Generationen hinweg<br />
zum Vorbild.<br />
Foto: Marcel Brell<br />
In Deutschland hatten bisher nur 50- bis<br />
69-Jährige alle zwei Jahre Anspruch auf eine<br />
kostenlose Mammografie. Ab Sommer 2024<br />
soll das auch für 70- bis 75-Jährige gelten. Ob<br />
auch Jüngere den Anspruch erhalten, wird<br />
noch geprüft. Anastacia gründete die Stiftung<br />
„Anastacia Fund“, um Frauen zu helfen, die<br />
auch über eine solche Geburtstags-Mail das<br />
Geld nicht zusammenkriegen würden.<br />
EIN KLARER SCHNITT<br />
So problemlos die Heilung der ersten Krebserkrankung<br />
war, so überraschend kam die zweite<br />
Diagnose. Im Jahr 2013 erkrankte Anastacia<br />
OUR SONGS<br />
Neues Album Das deutsche Publikum<br />
liebt Anastacia - und sie liebt es<br />
zurück. Um das zu zeigen, hat sie für<br />
ihr neues Album „Our Songs“ gleich<br />
eine ganze Reihe an Highlights aus<br />
der deutschen Musikgeschichte<br />
gecovert. Aus „Tage wie dieser“ von<br />
den Toten Hosen wurde „Best<br />
Days“, auch auf Englisch ein echter<br />
Partyhit. Auch Ohrwürmer wie<br />
„Cello“ von Udo Lindenberg oder<br />
„Durch den Monsun“ von Tokyo<br />
Hotel sind auf Englisch zu hören.<br />
erneut an Brustkrebs. Diesmal ließ sich die<br />
Sängerin beide Brüste entfernen.<br />
„Für mich war klar: Wenn der Krebs wiederkommt,<br />
lasse ich eine Mastektomie vornehmen“,<br />
erzählt sie im Gespräch mit Tanja Bülter.<br />
„Ich bevorzuge den Weg: Wenn die Operation<br />
erledigt ist, ist der Krebs erledigt.“ Sie definiere<br />
sich nicht über ihre Brüste, sagt die Sängerin,<br />
deshalb habe sie sich damals auch für die<br />
Brustverkleinerung entschieden. „Es war also<br />
okay für mich, diesen Teil meines Körpers zu<br />
verlieren. Er mag für manche Menschen reizvoll<br />
gewesen sein. Aber mein Leben ist wichtiger<br />
als das.“ Es gebe schließlich auch andere<br />
Zonen ihres Körpers, die interessant und<br />
empfindsam seien. „Werde einfach kreativ,<br />
Dude!“, ruft sie und strahlt beim Videointerview<br />
in die Kamera.<br />
VOLLER OPTIMISMUS<br />
Die Sängerin wollte ganz sichergehen, ließ<br />
auch die Brustwarzen entfernen. Nach der<br />
Operation habe sie sich erleichtert gefühlt.<br />
Sie musste nicht mehr alle sechs Monate zu<br />
Check-ups gehen, mit der dazugehörigen<br />
Ungewissheit, ob die Ärzte vielleicht etwas<br />
finden. Ihr unerschütterlicher Optimismus, der<br />
sie durch die Erkrankungen leitete, führt sie<br />
jetzt in die Zukunft – und ein Teil davon ist ihr<br />
neues Album, auf dem sie viele bekannte Hits<br />
aus Deutschland covert. Ihr Traum: einmal mit<br />
einigen der Originalinterpreten gemeinsam auf<br />
der Bühne stehen. Es gibt noch viel zu tun. Sie<br />
packt es an.<br />
Hier geht es zum<br />
Zoom-Interview<br />
mit Anastacia und<br />
Tanja Bülter<br />
10<br />
11
Nicole ist eine von weltweit 27.000 Krebs patienten,<br />
die bereits mit Tumor Treating Fields therapiert wurden.<br />
Gemeinsam mit unseren Patientinnen<br />
und Patienten streben wir danach, das<br />
Überleben bei einigen der aggressivsten<br />
Formen von Krebs zu verlängern –<br />
mit der Entwicklung und dem Vertrieb<br />
unserer innovativen Therapie,<br />
Tumor Treating Fields (TTFields).<br />
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© <strong>2023</strong> Novocure GmbH. Alle Rechte vorbehalten. In der Europäischen Union ist Novocure<br />
eine eingetragene Marke der Novocure GmbH. DE-COMM-00011. September <strong>2023</strong>.
YES!AWARD<br />
YES!AWARD<br />
RING OF COURAGE<br />
1. FC UNION BERLIN:<br />
HANDSPIEL<br />
RETTET LEBEN<br />
– denn Hodenkrebs lässt sich ertasten. Union-Fan<br />
Sebastian Oswald freut sich über den preiswürdigen<br />
Umgang seines Vereins mit Krebs im Profifußball.<br />
Es gibt das Klischee, dass sich männliche<br />
Fußballfans nur in wenigen Situationen<br />
des Lebens ihrer Tränen nicht schämen:<br />
bei der Hochzeit, bei der Geburt ihrer Kinder,<br />
beim Sieg ihrer Fußballmannschaft.<br />
Und dann ereilte uns Unioner die Diagnose<br />
eines unserer Spieler: Timo Baumgartl, unser<br />
Verteidiger, hat Hodenkrebs! Viele Fans des<br />
1. FC Union Berlin und von Timo Baumgartl<br />
haben geweint und waren tief betroffen.<br />
Nicht weil ein Spieler wegen der langwierigen<br />
Therapie ausfiel und der Mannschaft<br />
und uns Fans fehlte. Nein, weil uns Timo<br />
gezeigt hat: MANN! Es kann uns alle treffen!<br />
Er war ein topfitter, aufstrebender Fußballprofi,<br />
erst 26 Jahre alt. Ist es da nicht<br />
absurd, dass die meisten Krankenkassen<br />
die Kosten für eine Vorsorgeuntersuchung<br />
für Hodenkrebs erst ab<br />
dem 45. Lebensjahr übernehmen?<br />
Wir haben ihn bewundert, wie<br />
er die Krankheit hin- und aufgenommen<br />
hat. Ein bekanntes Zitat<br />
von Timo aus dieser Zeit ist: „Man<br />
kann auch ohne Haare hübsch sein.“<br />
Und: „Ich habe gelernt, dass man sich<br />
über die kleinen Dinge nicht so aufregt.“ Das<br />
habe ich als glühender Fan und langjähriges<br />
Mitglied des 1. FC Union Berlin für mein eigenes<br />
Leben mitgenommen.<br />
Timo und der Verein haben klar, emotional<br />
und menschlich kommuniziert. Sie haben uns<br />
Fans wissen lassen, wie wichtig Vorsorgeuntersuchungen<br />
für uns sind.<br />
OFFENHEIT UND ZUSAMMENHALT<br />
yeswecan!cer-Mitarbeiter<br />
Sebastian Oswald sieht sich in<br />
seiner Liebe zu Union bestätigt.<br />
Fotos: imago (2), 1. FC Union Berlin<br />
Als Profi Timo Baumgartl an Hodenkrebs<br />
erkrankte, standen Verein, Fans und Teamkollegen<br />
wie Rani Khedira fest an seiner Seite.<br />
Sollte das nicht selbstverständlich<br />
sein? Dass man offen darüber sprechen<br />
kann, wenn jemand krank ist?<br />
Dass er Zeit für Heilung braucht und<br />
Schwäche zeigen darf? Gerade im<br />
Profifußball war das bislang ein ziemliches<br />
Tabu. Da geht es oft nur<br />
gnadenlos um Leistung und<br />
Geld. Noch gnadenloser als<br />
in der „normalen“ Arbeitswelt.<br />
Dass die „Eisernen“<br />
hier harte Grenzen aufgebrochen<br />
haben, fanden wir bei yeswecan!cer<br />
preiswürdig. Niemand, ob Profifußballer oder<br />
nicht, sollte Angst haben, am Arbeitsplatz über<br />
seine Krebserkrankung sprechen zu dürfen.<br />
Timo spielt jetzt bei Schalke 04. Aber er<br />
wird für Unioner immer das bleiben, was er ist:<br />
„FUSSBALLGOTT!“<br />
Union bedeutet: Bund, Vereinigung, Zusammenschluss.<br />
Schöne Wortbilder in einer Welt, in<br />
der wir oft das Gefühl haben, allein gegen die<br />
Widrigkeiten des Lebens kämpfen zu müssen.<br />
Krebs gehört dazu. Wir können gegen ihn<br />
kämpfen. Und gewinnen.<br />
Timo saß mit Glatze auf der Pressekonferenz,<br />
als er verkünden konnte, dass er den<br />
Krebs besiegt hat. Sicher sein größter Sieg. Und<br />
einer für uns alle. <br />
/ Sebastian Oswald<br />
Vorbildlich!<br />
Nach der Diagnose Hodenkrebs<br />
bei Timo Baumgartl<br />
im Jahr 2022 stand der<br />
1. FC Union Berlin ihm zur<br />
Seite. Mehr noch: Der<br />
Verein kommunizierte<br />
offen und ohne Tabus, die<br />
Fans standen geschlossen<br />
hinter ihrem Spieler und<br />
alle Team-Kollegen gingen<br />
zur Vorsorge-Untersuchung<br />
in die Charité. Kurz nach<br />
dem Outing folgten drei<br />
weitere Profifußballer, die<br />
ihren Hodenkrebs öffentlich<br />
machten. Vorbildlich also<br />
und wir finden: preiswürdig.<br />
Daher geht der<br />
YES!AWARD – RING OF<br />
COURAGE an den 1. FC<br />
Union Berlin.<br />
14<br />
15
YES!AWARD<br />
Interview<br />
„NUR ZUSAMMEN<br />
KÖNNEN WIR<br />
ETWAS BEWEGEN“<br />
Friederike Behrends, Vorsitzende der Geschäfts führung der Deutschen<br />
Postcode Lotterie, erklärt das Konzept hinter dem SHINE A LIGHT-AWARD.<br />
#PostcodeEffekt<br />
Liebe Friederike Behrends, wie kommt es zur<br />
Zusammenarbeit zwischen der Deutschen<br />
Postcode Lotterie und yeswecan!cer?<br />
Die Deutsche Postcode Lotterie ist eine große<br />
deutsche Soziallotterie, bei der man nicht nur<br />
allein oder mit ganzen Nachbarschaften gewinnen<br />
kann, sondern gleichzeitig immer etwas<br />
Gutes tut und damit wirklich etwas bewirkt.<br />
Seit 2016 haben wir mehr als 4.400 soziale<br />
und grüne Projekte mit insgesamt über 175 Millionen<br />
Euro unterstützt. Wir glauben, dass die<br />
Welt von starken gemeinnützigen Organisationen<br />
profitiert. Wir wollen dort unterstützen,<br />
wo gesellschaftlich ein Mehrwert geschaffen<br />
werden kann. Krebs ist immer noch die zweithäufigste<br />
Todesursache weltweit, fast jeder<br />
ist entweder selbst oder durch Angehörige,<br />
Freunde oder Kollegen mal mit diesem Thema<br />
konfrontiert. Mit seinem einzigartigen Konzept,<br />
das Tabus bricht und niedrigschwellig Vernetzung<br />
und Hilfe ermöglicht, leistet yeswecan!cer<br />
hier einen wichtigen Beitrag. Und so sind wir<br />
zusammengekommen und haben überlegt, wo<br />
und wie wir noch unterstützen können. Denn<br />
sowohl bei yeswecan!cer als auch bei uns ist<br />
die Community wichtig. Nur zusammen können<br />
wir wirklich etwas bewegen.<br />
Für viele Menschen, ganz gleich ob Betroffene<br />
oder Angehörige, ist Krebs immer noch<br />
ein Tabu. Warum ist es Ihnen und Ihrer Organisation<br />
so wichtig, auf das Thema aufmerksam<br />
zu machen?<br />
Jedes Jahr erkranken Zehntausende Menschen<br />
an Krebs. Das Thema ist für jeden relevant. Und<br />
daher können Angebote zur Selbsthilfe, Vernetzung<br />
und Unterstützung gar nicht genug<br />
Aufmerksamkeit erhalten. Wir wollen auch die<br />
sichtbar machen, die mit großem Engagement<br />
Initiativen und Angebote schaffen, die einen<br />
positiven Impact ermöglichen oder überhaupt<br />
neue Möglichkeiten und Netzwerke aufbauen.<br />
YES!AWARD<br />
SHINE A LIGHT<br />
Große Bühne für starke Organisationen<br />
– das ist die Idee des<br />
neuen YES!AWARDs. Zusammen<br />
mit der Deutschen Postcode<br />
Lotterie möchten wir innovative<br />
Krebs-Initiativen sichtbar machen<br />
und wertschätzen. Denn engagierte<br />
Betroffene haben für ihre<br />
am Gemeinwohl und am Patienten<br />
orientierte Arbeit Anerkennung,<br />
Aufmerksamkeit und Unterstützung<br />
verdient. Die wollen wir ihnen<br />
als Hilfe zur Selbsthilfe auf der<br />
YES!CON geben. Drei Organisationen<br />
können sich, dank der Teilnehmer<br />
der Deutschen Postcode<br />
Lotterie, über die Auszeichnung<br />
und eine fünfstellige Fördersumme<br />
freuen. Die Deutsche Postcode<br />
Lotterie ist eine große deutsche<br />
Soziallotterie, bei der man nicht<br />
nur gewinnen kann, sondern<br />
gleichzeitig mit seinem Losbeitrag<br />
immer auch grüne und soziale Projekte<br />
unterstützt. Als Teil der Postcode<br />
Lottery Group ist sie mit über<br />
12,5 Mrd. EUR einer der größten<br />
Fördermittelgeber der Welt.<br />
www.postcode-lotterie.de<br />
Friederike Behrends (l.)<br />
und Katja Diemer (3. v. l.)<br />
von der Deutschen<br />
Postcode Lotterie mit<br />
Simone Adelsbach und<br />
Jörg A. Hoppe<br />
JETZT<br />
NEU!<br />
YES!AWARD<br />
Und großartig ist dabei, dass sowohl Mediziner<br />
als auch die Community involviert sind.<br />
Warum fördert die Deutsche Postcode Lotterie<br />
den SHINE A LIGHT-AWARD?<br />
Wir freuen uns sehr, im Rahmen des<br />
YES!AWARD nun auch erstmals den von uns<br />
gestifteten SHINE A LIGHT-AWARD zu vergeben<br />
– eine Ehrung, die inspirierende und<br />
innovative Projekte vorstellt und beeindruckende<br />
Menschen auszeichnet, die sonst nicht<br />
im Rampenlicht stehen. Es sind Mutmacher,<br />
deren herausragendes Engagement wir feiern<br />
möchten. Weil sie mit ihrem Einsatz die Welt für<br />
Betroffene besser machen.<br />
Warum unterstützt die Deutsche Postcode<br />
Lotterie große namhafte Organisationen,<br />
aber vor allem auch zahlreiche kleine Initiativen?<br />
Schwerpunkte unserer Förderung sind der<br />
Schutz von Natur und Umwelt, soziale Gerechtigkeit<br />
und Chancengleichheit. Entscheidend<br />
für uns ist aber der Impact, den die Organisation<br />
mit ihrem Projekt oder ihrem Engagement<br />
entwickelt – der gesellschaftliche Mehrwert.<br />
Dieser kann durch große Organisationen<br />
erfolgen, aber auch durch die vielen kleinen<br />
Organisationen. Gerade sie sind essenziell für<br />
den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und in<br />
diesen herausfordernden Zeiten ist es wichtig,<br />
Engagement und Eigeninitiativen zu unterstützen.<br />
Es gibt so viele großartige Projekte, in<br />
ganz Deutschland verteilt.<br />
Bei uns steht immer die Community im<br />
Vordergrund. Mit einem Los kann man allein,<br />
aber auch mit seinen Nachbarn gewinnen und<br />
gleichzeitig Projekte in der Umgebung unserer<br />
Teilnehmer unterstützen. Wir richten dann<br />
ganze Nachbarschaftsfeste aus, bei denen die<br />
Gewinne gefeiert, aber immer auch regionale<br />
Projekte aus der Region unterstützt und eingeladen<br />
werden.<br />
16<br />
17
YES!AWARD<br />
YES!AWARD<br />
Preisträger<br />
SHINE A LIGHT<br />
Diese drei Organisationen wurden von<br />
yeswecan!cer und der Deutschen Postcode<br />
Lotterie ausgewählt. Sie können sich über<br />
einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro<br />
freuen. Einer der Preisträger kann durch<br />
Voting in der Community auf einen weiteren<br />
Scheck hoffen.<br />
YES!AWARD –<br />
SHINE A LIGHT<br />
Preisträger<br />
BÜHNE 1,<br />
14:30 UHR,<br />
siehe Seite 36<br />
Gemeinsam sind wir<br />
stark: Die Teilnehmer des<br />
Jugendcamps auf dem<br />
Flughafen Leverkusen im<br />
Sommer 2022.<br />
1<br />
LI-FRAUMENI SYNDROME<br />
ASSOCIATION DEUTSCHLAND E. V.<br />
Das Li-Fraumeni-Syndrom (LFS) ist eine genetische,<br />
also eine erbliche, Erkrankung, die für die<br />
Entwicklung bösartiger Tumore prädisponiert.<br />
Bereits in der Kindheit oder im jungen Erwachsenenalter<br />
ist das Krebsrisiko deutlich erhöht,<br />
und es kann zu Weichteil- und Knochentumoren,<br />
Blutkrebs, Hirntumoren, Tumoren der<br />
Nebenniere und Brustkrebs kommen. Das LFS<br />
gehört zu den aggressivsten Krebsprädispositions-Erkrankungen.<br />
Li-Fraumeni ist eine seltene Krankheit, die<br />
bislang viel zu wenig bekannt ist – erstaunlicherweise<br />
auch bei Ärzten.<br />
Die meisten Menschen mit LFS haben die<br />
Erkrankung von Mutter oder Vater geerbt. Bei<br />
etwa fünf bis 20 Prozent hat sich die Mutation<br />
jedoch spontan entwickelt. Bisher ist es leider<br />
nicht möglich, eine Krebserkrankung im<br />
Rahmen des LFS zu verhindern. Daher ist es<br />
entscheidend, Menschen mit LFS medizinisch<br />
zu überwachen und regelmäßige Früherkennungs-Untersuchungen<br />
durchzuführen. Statistisch<br />
ist davon auszugehen, dass etwa einer<br />
von 5.000 Menschen in Deutschland am LFS<br />
erkrankt ist. Bei 80 Millionen Einwohnern sind<br />
das 16.000 Betroffene. Von den Menschen<br />
mit LFS haben bis zum 18. Lebensjahr bereits<br />
41 Prozent einen Tumor, bis zum 70. Lebensjahr<br />
sind es fast 100 Prozent. Das LFS erfordert eine<br />
besondere Behandlungskompetenz. Auch die<br />
Forschung muss vorangetrieben werden, denn<br />
nur Forschung führt zu neuen Therapieoptionen<br />
und einer verbesserten Früherkennung.<br />
Das Preisgeld soll vor allem in die Öffentlichkeitsarbeit<br />
fließen, denn: Das Li-Fraumeni<br />
Symdrom muss bekannter werden! Nur wenn<br />
mehr Ärzte die Krankheit kennen, können Diagnosen<br />
gestellt und Patienten optimal und zielgerichtet<br />
behandelt werden.<br />
Henning Sablowski<br />
ist der Grund dafür,<br />
dass seine Eltern den<br />
Verein in Deutschland<br />
gegründet haben. Er<br />
verstarb 2020.<br />
Mehr Infos unter<br />
www.lfsa-deutschland.de<br />
18<br />
19
YES!AWARD<br />
YES!AWARD<br />
2<br />
SEGELREBELLEN –<br />
F*CK CANCER – GO SAILING!<br />
Die Segelrebellen sind eine gemeinnützige<br />
Organisation, die Segelreisen für junge<br />
Erwachsene mit Krebs anbietet. Segeln soll den<br />
Teilnehmern neues Selbstvertrauen schenken<br />
und sie motivieren, sich den alltäglichen Herausforderungen<br />
durch den Krebs zu stellen.<br />
Beim Segeln lernen sie das Handwerkszeug<br />
für lösungsorientiertes Handeln, denn auf dem<br />
Schiff ist man auf sich gestellt - Hilfe von außen<br />
ist nur begrenzt möglich.<br />
Der Gründer Marc Naumann bekam mit<br />
28 Jahren die Diagnose Hirntumor. Trotz erfolgreicher<br />
Strahlentherapie entwickelte sich zwei<br />
Jahre später ein Rezidiv, das mit einer Hochdosis-Chemo<br />
therapiert wurde. Nach Abschluss<br />
der Therapie ging Marc segeln. Für seinen<br />
noch geschwächten Körper war das eine<br />
große Herausforderung. Am Ziel angekommen,<br />
fühlte Marc sich auf eine besondere Art<br />
„unbesiegbar“. Nach dem Törn brach er sein<br />
Jurastudium ab und gründete die Segelrebellen.<br />
Mit seiner Idee von Offshore-Segeltörns<br />
für junge Erwachsene mit Krebs, die Ähnliches<br />
durchmachen mussten wie er, will er ihnen die<br />
gleichen Erfahrungen nahebringen: sich auf<br />
das Meer und den Wind einlassen, um seinen<br />
Weg zum nächsten Ziel zu finden. „Wenn es<br />
stürmisch wird, dann musst du aktiv werden,<br />
statt zu resignieren. Wie beim Segeln, so ist es<br />
auch mit dieser Krankheit.“<br />
Mit dem Preisgeld möchten die Segelrebellen<br />
ein repariertes Segel ersetzen und eine<br />
neue Rettungsinsel anschaffen. Außerdem<br />
ist immer Bedarf an Segelstipendien für Teilnehmer,<br />
die sich den Trip sonst nicht leisten<br />
könnten.<br />
Fotos: Dennis Dörr (2)<br />
Fotos: Evelyn Werner Fotografie, Patrick Kraft<br />
3<br />
BRUSTKREBSSPROTTEN E. V.<br />
Der Alltag gerät mit der Diagnose Brustkrebs<br />
gewaltig durcheinander. Niemand ist auf diesen<br />
Moment vorbereitet. In dieser Zeit fühlt<br />
man sich oft überfordert und allein. Wenn dann<br />
eine BrustkrebsSprotte um die Ecke kommt<br />
und einen an die Hand nimmt, lichten sich die<br />
dunklen Momente. Das Motto der Brustkrebs-<br />
Sprotten: „Gemeinsam stark – jetzt erst recht!“<br />
Drei an Brustkrebs erkrankte Frauen lernten<br />
sich 2016 in der Kieler Uniklinik kennen – der<br />
Beginn einer besonderen Freundschaft. Die<br />
drei gründeten aufgrund fehlender Selbsthilfeangebote<br />
in Kiel die BrustkrebsSprotten,<br />
eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Brustkrebs.<br />
Mittlerweile betreut der Verein viele<br />
Frauen mit ganz unterschiedlichen Angeboten:<br />
dem SprottenDraht (Erstkontakt und Telefonseelsorge),<br />
der SprottenSprechstunde<br />
(Begleitung im Therapiedschungel), dem<br />
Sprotten Klönschnack (Erfahrungsaustausch<br />
einmal im Monat live, Expertentalk digital), dem<br />
SprottenChat (Hilfestellung in Alltagsfragen),<br />
SprottenSport (mehrfach wöchentlich live und<br />
digital) und SprottenEvents (u. a. Kochkurse,<br />
Kreativ-Workshops, Fotoshootings). Auch ein<br />
Mutmachbuch haben die Sprotten herausgegeben,<br />
einen „Ratgeber und eine Liebeserklärung<br />
an das Leben“.<br />
Die BrustkrebsSprotten informieren, trösten,<br />
lotsen und schenken Kraft, Stärke und<br />
Zuversicht und vermitteln das gute Gefühl, mit<br />
Brustkrebs nicht allein zu sein. „Wenn wir etwas<br />
nicht ändern können, machen wir das Beste<br />
draus!“<br />
Mit dem Preisgeld wollen die Brustkrebs-<br />
Sprotten eine weitere Onkolotsin ausbilden<br />
und die SprottenSprechstunde ausweiten.<br />
20<br />
21
MEDICAL ADVISORY BOARD<br />
MEDICAL ADVISORY BOARD<br />
Ärztepower<br />
MEET THE EXPERTS<br />
Ohne den medizinischen Beirat wäre unsere Arbeit nichts. Seine Expertise<br />
hilft uns, für euch fundiert auf dem modernsten Stand der Onkologie zu<br />
sein. Einige der Mitglieder findet ihr persönlich auf der YES!CON. Kommt<br />
zum yeswecan!cer-Stand und stellt eure Fragen.<br />
PROF. DR. DIETGER<br />
NIEDERWIESER<br />
Krebsforscher und ehem.<br />
Chefarzt für Onkologie und<br />
Hämatologie am UKL Leipzig<br />
Mit pinkem Kreis gekennzeichnete<br />
Personen sind auf der YES!CON<br />
vertreten<br />
DR. CHRISTIAN<br />
WEISSENBERGER<br />
Facharzt für Palliativmedizin<br />
und Strahlentherapie in<br />
Freiburg<br />
DR. ANKE DIEHL<br />
Chief Transformation Officer an<br />
der Universitätsmedizin Essen<br />
PROF. DR. MARION KIECHLE<br />
Direktorin der Frauenklinik Universitätsklinikum<br />
rechts der Isar<br />
(TUM), Mitglied der Leopoldina,<br />
Staatsministerin a. D.<br />
DR. ADAK PIRMORADY<br />
SEHOULI<br />
Fachärztin für Psychosomatische<br />
Medizin und Leiterin<br />
Psychotherapie der Hochschulambulanz<br />
der Charité<br />
PROF. DR. JOCHEN WERNER<br />
Seit 2015 Ärztlicher Direktor<br />
und Vorstandsvorsitzender<br />
Universitätsklinikum Essen/<br />
Duisburg, Buchautor<br />
PROF. DR. INGO FROBÖSE<br />
Leiter des Zentrums für<br />
Gesundheit durch Sport und<br />
Bewegung an der Deutschen<br />
Sporthochschule in Köln<br />
PROF. DR. MARTIN GLAS<br />
Leiter des Neuroonkologischen<br />
Zentrums am Westdeutschen<br />
Tumorzentrum, Uniklinik Essen<br />
PROF. DR. WINFRIED<br />
HARDINGHAUS<br />
Chefarzt der Palliativmedizin<br />
am Franziskus-Krankenhaus<br />
in Berlin sowie Vorsitzender<br />
des Deutschen Hospiz- und<br />
PalliativVerbands<br />
DR. NEGIN KARIMIAN<br />
Assistenzärztin in der Klinik für<br />
Dermatologie, Venerologie &<br />
Allergologie der Charité Berlin<br />
PROF. DR. SHERKO KÜMMEL<br />
Direktor des Interdisziplinären<br />
Brustkrebszentrums der Kliniken<br />
Essen-Mitte<br />
PROF. DR. PHILIPP LENZ<br />
Ärztlicher Leiter der Palliativmedizin<br />
und koord. GF des<br />
Westdeutschen Tumorzentrums<br />
(WTZ) des UK Münster<br />
PROF. DR. DAVID MATUSIEWICZ<br />
Direktor für Gesundheit und<br />
Soziales am Forschungsinstitut<br />
für Gesundheit und Soziales (ifgs),<br />
Dekan an der FOM<br />
DR. MARKUS MÜSCHENICH<br />
Facharzt für Pädiatrie, Gründer<br />
und Managing Partner von<br />
Flying Health in Berlin<br />
Fotos: N. Karimian © Peter Müller, S. Kümmel © Kliniken Essen-Mitte, D. Matusiewicz © Pramudiya<br />
Fotos: Pirmorady Sehouli © Moritz Venemann, T. Schlomm © Eva Hecht, P. Wiggermann © Peter Sierigk<br />
PROF. DR. JALID SEHOULI<br />
Direktor der Klinik für Gynäkologie<br />
mit Zentrum für Onkologische<br />
Chirurgie der Charité<br />
PROF. DR. THORSTEN<br />
SCHLOMM<br />
Professor für Urologie und<br />
medizinischer Direktor Klinik für<br />
Urologie der Charité Berlin<br />
PROF. DR. DR. GUIDO<br />
SCHUMACHER<br />
Chefarzt der Klinik für Chirurgie<br />
des Städtischen Klinikums<br />
Braunschweig und Leiter des<br />
dortigen Darmkrebszentrums<br />
PROF. DR. GEORG SEIFERT<br />
Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt<br />
Onkologie und Hämatologie,<br />
Charité Berlin<br />
PROF. DR. PHILIPP<br />
WIGGERMANN<br />
Chefarzt des Instituts für<br />
Röntgendiagnostik und<br />
Nuklearmedizin am Klinikum<br />
Braunschweig<br />
JAN WITTE<br />
Facharzt für Innere Medizin<br />
und Oberarzt der Hämatologie,<br />
Onkologie und Palliativmedizin,<br />
Experte für medizinisches<br />
Cannabis<br />
PROF. DR. JÜRGEN WOLF<br />
Ärztlicher Leiter Centrum für<br />
Integrierte Onkologie (CIO) am<br />
Standort UK Köln, Sprecher<br />
Lungenkrebsprogramm<br />
Mehr zum<br />
medizinischen<br />
Beirat<br />
22<br />
23
DIGITALISIERUNG<br />
Digitalisiert euch!<br />
DATEN SIND<br />
DIE BESTE MEDIZIN<br />
Warum wir im Kampf<br />
gegen Krebs mehr<br />
Digitalisierung<br />
brauchen.<br />
Bis zu 70.000 Todesfälle pro Jahr könnten<br />
laut Barmer Arzneimittelreport<br />
2022 schon heute durch den Einsatz<br />
digitaler Technik im Gesundheitswesen verhindert<br />
werden.<br />
Doch mächtige Interessenverbände und<br />
falsch verstandener Datenschutz blockieren<br />
den Fortschritt in Forschung und Versorgung.<br />
Allein 18 Datenschutzbehörden von Bund und<br />
Ländern haben die Daten- und Deutungshoheit<br />
für sich reklamiert. Sie interpretieren<br />
Europäische Datenschutzrichtlinien nach<br />
Gutsherrenart und stellen Datenschutz über<br />
den Schutz des Lebens. In vermeintlich guter<br />
Absicht. Als „pia fraus“, lateinisch für „frommer<br />
Betrug“, hatte Ovid einst eine „Volkstäuschung<br />
für religiöse Zwecke“ bezeichnet. Dogmatischer<br />
Datenschutz ist seit Jahrzehnten Staatsreligion<br />
und Opium fürs Volk.<br />
SPÄTE DIAGNOSEN, FALSCHE THERAPIEN<br />
Dabei würde uns die Digitalisierung nicht einmal<br />
mehr kosten. Im Gegenteil! Sie könnte die<br />
Ausgaben in der Gesundheits-Versorgung um<br />
42 Milliarden Euro pro Jahr senken, wie eine<br />
aktuelle McKinsey-Studie das ganze Fiasko<br />
unterstreicht. Ein enormes Einsparpotenzial,<br />
von dem alle profitieren würden!<br />
Es ist mehr als alarmierend, dass die Lebenserwartung<br />
bei uns im westeuropäischen Vergleich<br />
eine der niedrigsten ist. Bei einem<br />
Ranking unter 16 EU-Ländern erreicht Deutschland<br />
bei den Männern den vorletzten Platz und<br />
bei den Frauen Platz 14, wie das Bundesinstitut<br />
für Bevölkerungsforschung (BiB) und das Max-<br />
Planck-Institut für demografische Forschung<br />
jüngst auswiesen. Mortalitätsforscher reklamieren,<br />
dass es gravierende Defizite bei Vorbeugung<br />
und Früherkennung gibt. Zu späte<br />
oder falsche Diagnosen sowie suboptimale<br />
oder falsche Therapien erschweren zudem<br />
eine erfolgreiche Behandlung.<br />
Wenig überraschend, dass diese hinteren<br />
Plätze bei der Lebenserwartung mit der<br />
Schlusslichtposition bei der Digitalisierung der<br />
Gesundheitsversorgung korrelieren.<br />
DIGITALE VERSORGUNG VERWEIGERT<br />
Der eklatante Widerspruch zwischen den hohen<br />
Investitionen in das teuerste Gesundheitssystem<br />
Europas und den schlechten Ergebnissen<br />
bei der Lebenserwartung ist ein deutliches<br />
Warnsignal für Effizienz und Nachhaltigkeit. Und<br />
ein lauter Weckruf für ein Umdenken!<br />
Das Grundgesetz stellt in Artikel 2 „das<br />
Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit“<br />
gleich hinter die unantastbare Menschenwürde.<br />
Erschreckend, dass dieses fundamentale<br />
Grundrecht durch ein rückständiges<br />
Gesundheitssystem massiv bedroht scheint.<br />
Gerade in der datengestützten Onkologie<br />
explodiert das Fachwissen. Diese Daten sind<br />
die beste Medizin. Dass lebensrettende digitale<br />
Versorgung den Patienten im teuersten<br />
Gesundheitssystem konsequent verweigert<br />
wird, widerspricht medizinischer Ethik und<br />
kann – mit Verlaub – auch nicht verfassungskonform<br />
sein. Auf der YES!CON haben Mediziner<br />
das „unterlassene Hilfeleistung“ und „fahrlässige<br />
Tötung“ genannt. Beides „Straftaten<br />
gegen das Leben“, für die das StGB Freiheitsstrafen<br />
vorsieht. <br />
/ Jörg A. Hoppe<br />
Wir sitzen alle<br />
im selben Bus.<br />
DIGITALISIERUNG<br />
Im Rahmen unserer fortlaufenden<br />
Kampagne<br />
„Digitalisierung tötet – deinen<br />
Krebs!“ luden Krebs-<br />
Patienten am 9. Oktober<br />
Parlamentarier zu einer<br />
sogenannten eHEALTH-<br />
SEEING-TOUR ein.<br />
Eine Exkursion an die Orte,<br />
an denen die Krebsversorgung<br />
erdacht und praktiziert<br />
wird. Krebs-Patienten<br />
sowie Experten aus Politik,<br />
Medizin, Forschung und<br />
Industrie zeigten und erörterten<br />
sechs Stunden lang,<br />
wie wichtig Big Data und<br />
Künstliche Intelligenz für die<br />
Krebsversorgung sind.<br />
Was dabei herausgekommen<br />
ist, verraten wir auf der<br />
YES!CON.<br />
Mach Dich mit uns stark<br />
für eine digitale Datenversorgung.<br />
Jetzt!<br />
Hier geht’s zur<br />
Petition.<br />
24<br />
25
XYXYXY<br />
Wir können<br />
Krebstherapie...<br />
Scannen und<br />
informieren!<br />
Unser starkes Netzwerk<br />
für Krebsmedizin<br />
Spezialist:innen zur Verfügung.<br />
26<br />
denn wir behandeln<br />
388.000-mal pro Jahr.<br />
In unseren Onkologie-Zentren bieten wir eine<br />
Maximalversorgung für alle Krebsdiagnosen.<br />
Für jede:n Patient:in entwickeln wir eine individuelle<br />
Krebstherapie. Egal, in welcher unserer Kliniken Sie<br />
Ihre Behandlung beginnen – in unserem deutschlandweiten<br />
Netzwerk Krebsmedizin steht Ihnen das<br />
Wissen und die Erfahrung aller unserer<br />
CAR-T-Zelltherapie<br />
PERSONALISIERTE<br />
KILLERZELLEN<br />
GEGEN KREBS<br />
Den Krebs mit dem eigenen Immunsystem zu<br />
bekämpfen, ist die Idee hinter neuen Behandlungsformen<br />
in der Krebsmedizin. Neben den<br />
bekannten Krebstherapien wie Operation,<br />
Chemo- und Strahlentherapie ist mit der CAR-T-<br />
Zelltherapie eine neue, zielgerichtete Krebstherapie<br />
entstanden. Besonders für bislang schwer<br />
heilbare Krebsarten, wie Blut- und Lymphdrüsenkrebsarten,<br />
ist die Behandlung mit CAR-T-Zellen<br />
mit Ansprechraten von bis zu 80 Prozent ein<br />
Durchbruch gelungen.<br />
WAS IST DIE CAR-T-ZELLTHERAPIE?<br />
Krebszellen sind für das Immunsystem nicht<br />
sichtbar und können sich so ausbreiten. Mithilfe<br />
der CAR-T-Zellen sollen Krebszellen erkannt und<br />
bekämpft werden. T-Zellen oder T-Lymphozyten<br />
sind weiße Blutkörperchen, die für die Immunabwehr<br />
sorgen. „In der CAR-T-Zelltherapie werden<br />
dem Körper T-Zellen entnommen und dann<br />
verändert und vervielfacht. Die T-Zellen werden<br />
mit sogenannten chimären Antigenrezeptoren<br />
(CARs) ausgestattet und dadurch in die Lage<br />
versetzt, Tumorzellen als fremd zu erkennen und<br />
zu zerstören. Diese veränderten Zellen werden<br />
dann als Infusion dem Körper zurückgeführt“,<br />
erklärt Prof. Glaß das Verfahren. Wissenschaftler<br />
gehen davon aus, dass genveränderte Zellen<br />
auch bei anderen Krebsarten zum Erfolg führen<br />
könnten. Diese Entwicklungen treibt das Helios<br />
Klinikum Berlin-Buch mit voran.<br />
ANZEIGE<br />
„<br />
In der CAR-T-Zelltherapie<br />
können wir<br />
patienteneigene Abwehrzellen<br />
herstellen<br />
und nutzen. Dies bedeutet<br />
eine Abkehr<br />
vom „one size fits all“<br />
hin zur personalisierten<br />
Krebsmedizin.“<br />
PROF. DR. BERTRAM GLAß, Chefarzt<br />
für Hämatologie und Zelltherapie im<br />
Helios Klinikum Berlin-Buch<br />
Mehr Infos unter<br />
helios-gesundheit.de/<br />
berlin-buch<br />
27
DIGITALISIERUNG<br />
DIGITALISIERUNG<br />
ChatGPT und die Folgen<br />
WIE KI KREBSTHERAPIEN<br />
REVOLUTIONIERT<br />
Die Intelligenz von Experten treibt in der Krebsmedizin jeden Tag Innovationen<br />
voran, die Leben retten können – mithilfe digitaler Werkzeuge<br />
würde das noch viel schneller gehen, sagt Dr. Markus Müschenich.<br />
Auf dem diesjährigen Kongress der<br />
American Society of Clinical Oncology<br />
trafen sich 40.000 der weltweit<br />
führenden Krebsspezialisten, um über die<br />
neuesten Fortschritte in der Krebstherapie zu<br />
diskutieren und ihre aktuellen Forschungsergebnisse<br />
zu präsentieren. 40.000 zweifelsfrei<br />
intelligente Menschen aller Berufsgruppen<br />
und Fachdisziplinen, die daran arbeiten, dass<br />
Krebspatientinnen und -patienten immer besser<br />
behandelt werden können.<br />
Bessere Medikamente, bessere Diagnoseverfahren<br />
und bessere Arten der Therapiebegleitung<br />
kommen durch intelligentes Denken<br />
und Handeln in die Welt der Medizin und<br />
zu den Patienten, die dringend auf den Fortschritt<br />
warten, der zwischen Leben und Tod<br />
entscheiden kann.<br />
GEBÜNDELTE INTELLIGENZ<br />
Was wäre also, wenn es statt 40.000 Experten,<br />
40.000.000 Experten wären und diese auch<br />
noch einen IQ von 2.000 hätten? Die Antwort<br />
ist einfach. Es würde schneller gehen, Innovationen<br />
zu entwickeln und diese in den Alltag<br />
der Patienten zu bringen. Und mehr noch:<br />
Lassen wir uns auf die KI ein, ist die zusätzliche<br />
Power von 40.000.000 superintelligenten<br />
Experten keine Utopie mehr, sondern<br />
ZUR PERSON<br />
Dr. med. Markus Müschenich ist<br />
von Beginn an Unterstützer von<br />
yeswecan!cer und langjähriges Mitglied<br />
im Medizinischen Beirat. Der<br />
Gesundheitswissenschaftler und<br />
Facharzt für Pädiatrie ist davon<br />
überzeugt, dass sich das Gesundheitswesen<br />
in allen Bereichen digital<br />
aufstellen muss. Dr. Müschenich<br />
ist Gründungsmitglied und Vorstand<br />
des Bundesverbands Internetmedizin<br />
und hat mit seinem Unternehmen<br />
„Flying Health“ die erste App<br />
auf Rezept eingeführt. Zusammen<br />
mit dem ehemaligen Gesundheitsminister<br />
Jens Spahn hat der Spezialist<br />
für die Medizin der Zukunft 2016<br />
das Buch „Die App vom Arzt“ veröffentlicht.<br />
Foto: Elnur / Adobe Stock<br />
technisch möglich und eine reale Chance,<br />
die Medizin von heute jeden Tag mit großen<br />
Schritten besser zu machen.<br />
ChatGPT hat uns gezeigt, was in Sachen KI<br />
geht. Software wird zum Ratgeber und Dienstleister.<br />
Auf Befehl werden exzellente Fotos<br />
geliefert, die es in der Realität kaum hätte<br />
geben können, die aber so aussehen, als<br />
hätte ein echter Fotograf sie gemacht. Musik<br />
wird komponiert, die von den genialsten Musikern<br />
aller Zeiten sein könnte und doch einer<br />
KI entstammt. Wir blicken in die Gesichter von<br />
Menschen, die aussehen wie wir, aber nicht<br />
existieren. Und alles hat als Ausgangspunkt<br />
eine Befehlseingabe, mit der wir unsere kreativen<br />
Wünsche wahr werden lassen können.<br />
DER VIRTUELLE CO-ONKOLOGE<br />
Ein solches Werkzeug nicht in den Dienst der<br />
Krebsmedizin zu stellen ist für mich unvorstellbar.<br />
Tatsächlich passiert in der Medizin schon<br />
einiges in Sachen KI. Wenn aus Millionen von<br />
Molekülkombinationen genau die eine Kombination<br />
gefunden werden muss, die dann<br />
zu einem neuen und besseren Medikament<br />
führt, ist schon heute KI am Werk. Wenn CTs<br />
und MRTs immer besser werden und bei jeder<br />
Untersuchung Hunderte von Bildern produzieren,<br />
dann kann schon heute ein Mensch die<br />
Unterstützung einer KI gut gebrauchen, um<br />
nichts zu übersehen und nicht für jede Untersuchung<br />
viele Stunden aufwenden zu müssen.<br />
Und immer dann, wenn es um die Analyse<br />
großer Datenmengen geht, gilt es intelligente<br />
Software zur Analyse einzusetzen.<br />
Dennoch steht der Einsatz Künstlicher Intelligenz<br />
in der Krebsmedizin noch am Anfang.<br />
Doch die Revolution kündigt sich bereits an.<br />
Bald wird die KI auf das Weltwissen der Onkologie<br />
zurückgreifen und natürlich die neuesten<br />
Fachartikel, Studienergebnisse und Therapieansätze<br />
in Echtzeit bereithalten. Auch ist zu<br />
28 29
DIGITALISIERUNG<br />
erwarten, dass die intelligente Vernetzung<br />
dieser Informationen zu neuen Forschungshypothesen<br />
und besseren Therapien führen<br />
wird. Ein großer Qualitätssprung ist für die Entwicklung<br />
innovativer Krebsmedikamente zu<br />
erwarten, die dann nicht mehr im Labor, sondern<br />
virtuell am Computer<br />
entwickelt und danach in<br />
der Fabrik produziert werden.<br />
Auch wenn es in Wirklichkeit<br />
deutlich komplizierter<br />
sein wird, so könnte der<br />
Befehl an ein Programm,<br />
das vielleicht OncoGPT<br />
heißen wird, lauten: „Entwickle<br />
ein Medikament zur<br />
Behandlung eines Tumors<br />
mit den folgenden genetischen<br />
Eigenschaften für folgenden<br />
Patienten!“ Dabei<br />
greift die KI auf vier Informationsquellen<br />
zu: Die Tumorhistologie<br />
und -genetik, alle<br />
bisher bekannten Patientenfälle<br />
mit einem ähnlichen<br />
Tumor, einschließlich der<br />
angewandten Therapien<br />
und den Behandlungsergebnissen,<br />
die verfügbaren<br />
Medikamente einschließlich<br />
der gerade in Studien<br />
befindlichen Präparate<br />
und natürlich die individuellen<br />
Patienteninformationen.<br />
Das Ergebnis ist eine<br />
maximal personalisierte<br />
Therapie, die bestmöglich<br />
auf die Erkrankung und die<br />
persönlichen Bedürfnisse<br />
und Möglichkeiten des<br />
Patienten zugeschnitten<br />
ist. Gleichzeitig begleitet<br />
OncoGPT zusammen mit<br />
KI hilft bei<br />
Hautkrebserkennung<br />
yeswecan!cer Panelist<br />
Dr. Titus Brinker ist erst<br />
30 Jahre alt und hat schon<br />
elf Medizin-Apps mit Millionen<br />
von Nutzern entwickelt.<br />
Sein neuester Coup, für den<br />
er beim „Vision-Zero“-Kongress<br />
geehrt wurde: Mit<br />
dem deutschen Krebsforschungszentrum<br />
und<br />
116 Hautärzten weltweit<br />
hat er eine KI entwickelt,<br />
die Hautärzten bei der<br />
Erkennung von schwarzem<br />
Hautkrebs helfen kann.<br />
Selbst durch den Facharzt<br />
ist der nicht immer leicht<br />
von gutartigen Muttermalen<br />
zu unterscheiden. Die KI<br />
identifiziert einzelne Areale<br />
der Hautveränderung und<br />
benennt sie in Fachsprache,<br />
ist so Sparringspartner für<br />
Dermatologen und liefert<br />
ein sichereres Screening für<br />
den Patienten.<br />
dem behandelnden Onkologen den gesamten<br />
Therapieverlauf. Dabei erkennt die KI Komplikationen,<br />
bevor sie gefährlich werden können,<br />
und schlägt Therapieänderungen vor, wenn<br />
es neue wissenschaftliche Erkenntnisse gibt.<br />
Dank generativer Künstlicher Intelligenz kann<br />
sich der Patient seinen virtuellen<br />
Co-Onkologen als<br />
Avatar konfigurieren und<br />
24/7 auf ihn zurückgreifen.<br />
Eine Frage um 2 Uhr nachts<br />
ist ebenso wenig ein Problem<br />
wie ein aufmunterndes<br />
Gespräch in schwierigen<br />
Zeiten.<br />
KI UND MEDIZIN<br />
ZUSAMMENDENKEN<br />
Bei allem Optimismus<br />
gibt es auch sorgenvolle<br />
Aspekte rund um eine KIgestützte<br />
Medizin. Kommt<br />
es zu einer Entmenschlichung<br />
der Medizin, ist der<br />
Schutz der Privatsphäre<br />
sichergestellt und wie<br />
können wir sicherstellen,<br />
dass jeder Patient Zugang<br />
zu einer bestmöglichen<br />
Behandlung bekommt?<br />
Diese Sorgen gilt es ernst<br />
zu nehmen, wenn wir KI<br />
und Medizin konsequent<br />
zusammen denken wollen.<br />
Damit die Utopie einer Welt,<br />
in der Krebs seinen Schrecken<br />
verliert, wahr wird,<br />
brauchen wir die menschliche<br />
und die künstliche<br />
Intelligenz. Und den Mut,<br />
ohne zu zögern beide Welten<br />
zusammenzu bringen.<br />
<br />
/ Markus Müschenich<br />
30
Stand bei Redaktionsschluss am 31.08.<strong>2023</strong><br />
Programmupdates per QR-Code:<br />
4.0 | BERLIN<br />
PROGRAMM<br />
14. OKTOBER <strong>2023</strong><br />
TOPICS<br />
DIGITALISIERUNG<br />
ePA OPT-OUT<br />
KREBS BRAUCHT<br />
KOMMUNIKATION<br />
KI<br />
KREBS AM<br />
ARBEITSPLATZ<br />
Foto: Christine Jost / Axica<br />
KLINISCHE<br />
STUDIEN<br />
HEILENDE ARCHITEKTUR<br />
ERNÄHRUNG<br />
EAT WELL – FEEL BETTER
Samstag, 14. Oktober — Bühne 1 — Live aus dem AXICA<br />
Samstag, 14. Oktober — Bühne 2 — Live aus dem AXICA<br />
11:00 Uhr BEGRÜSSUNGEN<br />
Dr. Ina Czyborra, Berliner Senatorin für Wissenschaft,<br />
Gesundheit und Pflege<br />
S. 34<br />
11:00 Uhr CARE! WARUM EIN GESUNDER<br />
EGOISMUS SO WICHTIG IST<br />
Katrin Hiersche<br />
S. 39<br />
Prof. Dr. Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister<br />
11:30 Uhr ChatGPT UND DIE FOLGEN – WIE KI DIE<br />
KREBSMEDIZIN REVOLUTIONIERT<br />
Dr. Titus Brinker, Dr. Markus Müschenich, Stefanie Polat, Simon<br />
Sack, Prof. Dr. Jochen Werner, Prof. Dr. Christiane Woopen<br />
12:30 Uhr DIGITALISIERUNG IN DER MEDIZIN – WARUM<br />
DEUTSCHLAND DEN ANSCHLUSS VERLIERT<br />
Dr. Johannes Bruns, Jin Choi, Dr. Markus Leyck Dieken, Dr.<br />
Susanne Ozegowski, Martin Proske, Prof. Dr. Christof von Kalle<br />
13:30 Uhr NEUE CHANCEN FÜR KREBSPATIENTEN –<br />
MIT KLINISCHEN STUDIEN LEBEN RETTEN!<br />
Dr. Susanne Busta, Anja Laskowski, Prof. Dr. Thorsten Schlomm,<br />
Prof. Dr. Jalid Sehouli, Yvonne Ulrich<br />
S. 35<br />
S. 35<br />
S. 36<br />
11:30 Uhr PREHABILITATION – FIT FÜR DIE OP!<br />
Maike Canzler, Prof. Dr. Jalid Sehouli<br />
12:00 Uhr TIME IS LIFE – FORTSCHRITTE BEI<br />
MEDIKAMENTEN GEGEN KREBS<br />
Dr. Daniel Kalanovic, Prof. Dr. Dietger Niederwieser,<br />
Doris C. Schmitt<br />
12:30 Uhr AUTORENTALK<br />
Sarah Blumenfeld, Dr. Wolfram Gössling, Arno Luik<br />
13:30 Uhr CHIRURGIE 2.0 – NEUES AUS DEM OP<br />
Prof. Dr. Dr. Guido Schumacher, Prof. Dr. Philipp Wiggermann<br />
14:00 Uhr ALTA, FÜR KREBS BIN ICH DOCH ZU JUNG?!<br />
Liz, Franziska Peitzmeier<br />
S. 39<br />
S. 40<br />
S. 42<br />
S. 43<br />
S. 44<br />
14:30 Uhr YES!AWARD – RING OF COURAGE<br />
Verleihung an Anastacia und den 1. FC Union Berlin<br />
YES!AWARD – SHINE A LIGHT<br />
Auszeichnung von drei Gewinnern<br />
15:30 Uhr KREBS BRAUCHT KOMMUNIKATION –<br />
WIE KANN DAS IM JOB GELINGEN?<br />
Julia Becker, Claudia Lässig, Bettina Prange, Manuela<br />
Schwesig, Alexandra Trudnowski<br />
16:30 Uhr NICHT KRANK UND DOCH BETROFFEN – WAS DIE<br />
DIAGNOSE KREBS FÜR ANGEHÖRIGE BEDEUTET<br />
Daniel Aminati, Patrice Aminati, Jolijn Boer, Prof. Dr. Florian<br />
Gebauer, Prof. Dr. Martin Glas, Serap Tari<br />
S. 36<br />
S. 37<br />
S. 37<br />
14:30 Uhr WIR MÜSSEN REDEN! BRUSTKREBS –<br />
UND DIE ANGST VOR DEM RÜCKFALL<br />
Ingid Faber, Dr. med. Dierk Heimann, PD Dr. med. Mattea<br />
Reinisch, Nadja Will<br />
15:30 Uhr KEYNOTE: HEILENDE ARCHITEKTUR<br />
Prof. Dr. Tanja C. Vollmer<br />
16:00 Uhr FEEL GOOD – WÄHREND UND<br />
NACH DER KREBSTHERAPIE<br />
Doc Felix, Carolin Kotke<br />
16:30 Uhr WAS KREBSPATIENTEN ÜBER<br />
THROMBOSE WISSEN SOLLTEN<br />
Prof. Dr. Rupert Bauersachs<br />
S. 44<br />
S. 45<br />
S. 45<br />
S. 46<br />
17:30 Uhr BRUSTKREBS – NEUE THERAPIEN<br />
GEBEN GRUND ZUR HOFFUNG<br />
Dr. Anke Diehl, Dagmar Gard, Prof. Dr. Marion Kiechle,<br />
Prof. Dr. Sherko Kümmel, PD Dr. med. Naiba Nabieva<br />
S. 38<br />
17:00 Uhr AUTORENTALK<br />
Prof. Dr. David Matusiewicz, Prof. Dr. Jochen Werner<br />
17:30 Uhr EINMAL KREBS – IMMER ANGST?<br />
Prof. Dr. Philipp Lenz, Dunja Limburg<br />
S. 46<br />
S. 47<br />
18:00 Uhr LIVE-PODCAST<br />
KREBS BRAUCHT KOMMUNIKATION – AUCH IM BETT<br />
Paula Lambert im Gespräch mit Alex Jenniges<br />
S. 47<br />
32 33
PROGRAMM<br />
Samstag, 14. Oktober — Bühne 1 — Live aus dem AXICA<br />
Samstag, 14. Oktober — Bühne 1 — Live aus dem AXICA<br />
PROGRAMM<br />
34<br />
HOSTING<br />
BEGRÜSSUNG<br />
Als Deutschlands größte<br />
Krebs-Convention freuen<br />
wir uns, dass auch dieses<br />
Jahr wieder der amtierende<br />
Gesundheitsminister,<br />
Prof. Dr. Karl Lauterbach,<br />
die Eröffnungsworte<br />
sprechen und Schirmherr<br />
sein wird. Krebs braucht<br />
Kommunikation. Unter<br />
Betroffenen, zwischen<br />
Arzt und Patient sowie<br />
in die Politik und mit der<br />
Politik. Toll daher, dass<br />
wir auch die Berliner<br />
Gesundheitssenatorin<br />
Dr. Ina Czyborra für<br />
eine Keynote gewinnen<br />
konnten.<br />
11:00 Uhr<br />
JULIA JOSTEN<br />
Moderatorin<br />
SUSANNE REIMANN<br />
Moderatorin und<br />
Coach<br />
PROF. DR. KARL<br />
LAUTERBACH<br />
Bundesgesundheitsminister<br />
und Schirmherr<br />
der YES!CON <strong>2023</strong><br />
TANJA BÜLTER<br />
Moderatorin, Journalistin,<br />
Autorin und<br />
Brustkrebs-Patientin<br />
PAULA LAMBERT<br />
Sexpertin und<br />
Autorin<br />
DR. HAJO<br />
SCHUMACHER<br />
Kolumnist, Moderator,<br />
Podcaster und Autor<br />
JANA WOSNITZA<br />
Moderatorin und<br />
Angehörige<br />
DR. INA CZYBORRA<br />
Berliner Senatorin für<br />
Wissenschaft, Gesundheit<br />
und Pflege<br />
Fotos: H. Schumacher © Markus C. Hurek, P. Lambert © Ria Schäfli, J. Wosnitza © Basti Sevastos, I. Czyborra © Hans-Christian Plambeck, K. Lauterbach © Thomas Ecke<br />
Fotos: C. Woopen © Christoph Hardt, T. Brinker © NCT, S. Sack © Oliver Wagner, J. Bruns © Georg Roither, S. Ozegowski © Thomas Ecke, L. Dieken © Gematik / Jan Pauls, C. von Kalle © Simone Baar<br />
ChatGPT UND DIE<br />
FOLGEN – WIE KI<br />
DIE KREBSTHERAPIE<br />
REVOLUTIONIERT<br />
Spätestens seit ChatGPT<br />
ist das Thema künstliche<br />
Intelligenz (KI) in unserem<br />
Alltag angekommen. Und<br />
KI kann weit mehr, als mit<br />
Nutzern über textbasierte<br />
Nachrichten zu kommunizieren<br />
– sie hilft, Leben zu<br />
retten. In der Onkologie<br />
ist das Potenzial von<br />
selbstlernenden Computerprogrammen<br />
enorm:<br />
Durch Analyse und Vergleich<br />
großer Datenmengen<br />
können Krankheiten<br />
schneller erkannt werden.<br />
11:30 Uhr, Moderation:<br />
Julia Josten<br />
DIGITALISIERUNG IN<br />
DER MEDIZIN – WARUM<br />
DEUTSCHLAND DEN<br />
ANSCHLUSS VERLIERT<br />
Für eine schnellere und<br />
papierfreie Weitergabe<br />
von Patientendaten und<br />
eine entschlackte Verwaltung<br />
ist die Digitalisierung<br />
unabdingbar. Deutschland<br />
liegt jedoch im Vergleich<br />
zu stark digitalisierten<br />
Nationen wie bspw.<br />
Estland und Dänemark<br />
weit zurück. Ein Segment<br />
stellt die ePA dar – die<br />
elektronische Patientenakte.<br />
Ab 2025 soll sie für<br />
Kassenpatienten verbindlich<br />
sein.<br />
12:30 Uhr, Moderation:<br />
Dr. Hajo Schumacher<br />
PROF. DR.<br />
CHRISTIANE WOOPEN<br />
Medizinethikerin, Direktorin<br />
des Center for Life<br />
Ethics, Heinrich-Hertz-<br />
Professorin<br />
DR. MARKUS<br />
MÜSCHENICH<br />
Gesundheitswissenschaftler,<br />
Vorstand Bundesverband<br />
Internetmedizin<br />
DR. JOHANNES<br />
BRUNS<br />
Generalsekretär<br />
der Deutschen<br />
Krebsgesellschaft<br />
DR. MARKUS LEYCK<br />
DIEKEN<br />
Geschäftsführer der<br />
gematik<br />
PROF. DR. JOCHEN<br />
WERNER<br />
Ärztlicher Direktor und<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
des Universitätsklinikums<br />
Essen/Duisburg<br />
STEFANIE POLAT<br />
SVP und Head of Strategy<br />
and Customer Engagement<br />
EMEA, Siemens<br />
Healthineers<br />
MARTIN PROSKE<br />
Leiter der operativen<br />
Onkologie-Abteilung,<br />
Roche Pharma AG<br />
Deutschland<br />
PROF. DR. CHRISTOF<br />
VON KALLE<br />
Direktor Klinisches Studienzentrum<br />
Charité,<br />
Vorsitzender Beirat<br />
Vision Zero Oncology<br />
DR. TITUS BRINKER<br />
Arzt und Forscher am<br />
Nationalen Centrum für<br />
Tumorerkrankungen<br />
(NCT) Heidelberg<br />
SIMON SACK<br />
Gründer des<br />
Unternehmens<br />
NEUROLOGIQ<br />
DR. SUSANNE<br />
OZEGOWSKI<br />
Leiterin der Abteilung<br />
„Digitalisierung und<br />
Innovation“ im BMG<br />
JIN CHOI<br />
Group Director<br />
DACH bei Meta und<br />
Angehöriger<br />
35
PROGRAMM<br />
Samstag, 14. Oktober — Bühne 1 — Live aus dem AXICA<br />
Samstag, 14. Oktober — Bühne 1 — Live aus dem AXICA<br />
PROGRAMM<br />
NEUE CHANCEN FÜR<br />
KREBSPATIENTEN –<br />
MIT KLINISCHEN STU-<br />
DIEN LEBEN RETTEN!<br />
KREBS BRAUCHT<br />
KOMMUNIKATION –<br />
WIE KANN DAS IM JOB<br />
GELINGEN?<br />
Seit Corona und der<br />
rasanten Entwicklung von<br />
Impfstoffen ist das Thema<br />
„klinische Studien“ in<br />
aller Munde. Dabei wird<br />
oft undifferenziert über<br />
ethische und moralische<br />
Aspekte diskutiert. Fakt<br />
ist: Klinische Studien sind<br />
Wegbereiter der Wissenschaft<br />
und des Fortschritts.<br />
Ohne sie gäbe es<br />
keine neuen Arzneimittel.<br />
Für austherapierte Krebspatienten<br />
sind sie eine<br />
reale Hoffnung.<br />
13:30 Uhr, Moderation:<br />
Susanne Reimann<br />
SHINE<br />
A LIGHT<br />
AWARD<br />
<strong>2023</strong><br />
DR. SUSANNE<br />
BUSTA<br />
Leiterin der Abteilung<br />
Klinische Studien<br />
Regional DACH, BMS<br />
YVONNE ULRICH<br />
SVP Head Clinical<br />
Operations EMEA and<br />
Global Head Patient<br />
Experience, Syneos Health<br />
YES!AWARD <strong>2023</strong><br />
RING OF COURAGE UND<br />
SHINE A LIGHT<br />
Verleihung des RING OF COURAGE<br />
durch Manuela Schwesig und<br />
Joko Winterscheidt, Auszeichnung<br />
von drei Initiativen mit dem<br />
SHINE A LIGHT AWARD<br />
14:30 Uhr, Moderation:<br />
Julia Josten<br />
PROF. DR. THORSTEN<br />
SCHLOMM<br />
Professor für Urologie und<br />
medizinischer Direktor<br />
Klinik für Urologie der<br />
Charité<br />
ANJA LASKOWSKI<br />
Wirtschaftsjuristin<br />
und Betroffene,<br />
yeswecan!cer patients<br />
relation<br />
Es gibt einen neuen Preis – und der gehört euch! Und das gleich drei Mal: Zusammen mit der<br />
Deutschen Postcode Lotterie zeichnen wir drei Initiativen für ihr Patienten-Engagement aus.<br />
PROF. DR. JALID<br />
SEHOULI<br />
Direktor der Klinik für<br />
Gynäkologie mit Zentrum<br />
für Onkologische<br />
Chirurgie der Charité<br />
Fotos: S. Busta © jacklinfotos.com, T. Schlomm © Eva Hecht<br />
Fotos: B. Prange © Publicis Groupe Germany, C. Lässig © Wolfgang Stahr, M. Schwesig © SPD MV / Susie Knoll, F. Gebauer © Helios / Michael Mutzberg,<br />
S. Tari © LMU Klinikum / Andreas Steeger, D. und P. Aminati © imago, J. Boer © PicturePeole Studio Berlin<br />
Nach der Diagnose Krebs<br />
stellt sich die Frage:<br />
Schweigen oder darüber<br />
reden? Das gilt generell<br />
im Alltag, aber auch bei<br />
der Kommunikation am<br />
Arbeitsplatz. Denn zu den<br />
Sorgen um die Gesundheit<br />
kommt die Angst,<br />
den Job zu verlieren<br />
und in finanzielle Not zu<br />
geraten. Was sage ich<br />
wann meinen Kollegen?<br />
Und möchte ich überhaupt,<br />
dass alle Bescheid<br />
wissen?<br />
15:30 Uhr, Moderation:<br />
Dr. Hajo Schumacher<br />
NICHT KRANK UND<br />
DOCH BETROFFEN –<br />
WAS DIE DIAGNOSE<br />
KREBS FÜR ANGEHÖ-<br />
RIGE BEDEUTET<br />
500.000 Menschen in<br />
Deutschland erkranken<br />
jedes Jahr neu an Krebs.<br />
Eine Schock-Diagnose<br />
auch für Angehörige, die<br />
nicht nur die wichtigste<br />
Quelle seelischer<br />
Unterstützung für die<br />
Erkrankten, sondern<br />
selbst mit großen Sorgen<br />
konfrontiert sind. Wie<br />
kann man als Angehöriger<br />
unterstützen und<br />
gleichzeitig auf sich<br />
selbst achten?<br />
16:30 Uhr, Moderation:<br />
Susanne Reimann<br />
JULIA BECKER<br />
Aufsichtsratsvorsitzende<br />
der FUNKE<br />
Mediengruppe und<br />
Medienmanagerin<br />
MANUELA<br />
SCHWESIG<br />
Ministerpräsidentin<br />
des Landes Mecklenburg-Vorpommern<br />
und<br />
Brustkrebs-Betroffene<br />
PROF. DR.<br />
MARTIN GLAS<br />
Leiter der Klinischen<br />
Neuroonkologie an der<br />
Universitätsklinik Essen<br />
und Hirntumorexperte<br />
DANIEL AMINATI<br />
Moderator, Schauspieler,<br />
Sänger, Tänzer, Podcaster<br />
und Autor<br />
BETTINA PRANGE<br />
Chief Talent Officer<br />
DACH, Publicis Groupe<br />
ALEXANDRA<br />
TRUDNOWSKI<br />
Geschäftsführerin bei<br />
MW Office, Brustkrebs-<br />
Patientin<br />
PROF. DR.<br />
FLORIAN GEBAUER<br />
Direktor Chirurgisches<br />
Zentrum, Helios<br />
Universitätsklinikum<br />
Wuppertal<br />
PATRICE AMINATI<br />
Hautkrebs-Patientin<br />
CLAUDIA LÄSSIG<br />
Unternehmerin und<br />
Brustkrebs-Betroffene<br />
SERAP TARI<br />
Psychoonkologin,<br />
Leiterin des Projekts<br />
„Bayern goes SDM“<br />
(Shared Decision<br />
Making) am BZKF<br />
JOLIJN BOER<br />
Doktorandin an der<br />
Charité, Angehörige<br />
eines Glioblastom-<br />
Patienten<br />
36 37
PROGRAMM<br />
Samstag, 14. Oktober — Bühne 1 — Live aus dem AXICA<br />
Samstag, 14. Oktober — Bühne 2 — Live aus dem AXICA<br />
PROGRAMM<br />
BRUSTKREBS –<br />
NEUE THERAPIEN<br />
GEBEN GRUND ZUR<br />
HOFFNUNG<br />
Brustkrebs ist die häufigste<br />
Krebserkrankung<br />
bei Frauen – jede Achte<br />
ist im Laufe ihres Lebens<br />
betroffen. Die Überlebenschancen<br />
sind in<br />
den letzten Jahren enorm<br />
gestiegen, auch dank der<br />
Entwicklung neuer Medikamente<br />
und zielgerichteter<br />
Therapien. Teilweise<br />
sind die Medikamente<br />
noch nicht zugelassen,<br />
aber Untersuchungen<br />
lassen auf gute Erfolge<br />
schließen.<br />
17:30 Uhr, Moderation:<br />
Julia Josten<br />
PROF. DR. MARION<br />
KIECHLE<br />
Direktorin der<br />
Frauenklinik<br />
Universitätsklinikum<br />
rechts der Isar<br />
DR. ANKE DIEHL<br />
Chief Transformation<br />
Officer an der Universitätsmedizin<br />
Essen<br />
PROF. DR. SHERKO<br />
KÜMMEL<br />
Direktor des Brustzentrums<br />
der Kliniken<br />
Essen-Mitte<br />
PD DR. MED. NAIBA<br />
NABIEVA<br />
Medical Advisor Breast<br />
Cancer, Novartis<br />
DAGMAR GARD<br />
Brustkrebs-Aktivistin,<br />
Leistungssportlerin<br />
ONE:ONE<br />
Zwei Köpfe, zwei<br />
Meinungen. Wir wollen<br />
spannende Gesprächspartner<br />
in den direkten<br />
Austausch bringen.<br />
Zwei Menschen, die aus<br />
unterschiedlichen Blickwinkeln<br />
auf das gleiche<br />
Thema schauen. Keine<br />
Moderation, 30 Minuten<br />
Zeit. Im besten Fall ermöglicht<br />
das ONE:ONE<br />
uns neue Sichtweisen<br />
und überraschende<br />
Schnittmengen.<br />
CARE! WARUM EIN<br />
GESUNDER EGOISMUS<br />
SO WICHTIG IST<br />
Sehr persönlich erzählt<br />
Katrin Hiersche von ihrer<br />
Erfahrung mit der Diagnose<br />
Krebs - von ihrem<br />
Schock und den vielen<br />
Fragen, die sie hatte. Von<br />
dem schwierigen Weg<br />
hin zur Akzeptanz ihres<br />
erkrankten Körpers und<br />
zu ihrem neuen Erscheinungsbild.<br />
Sie berichtet<br />
vom Umgang mit Angehörigen<br />
und Freunden – und<br />
dass sie diese manchmal<br />
mehr trösten musste als<br />
umgekehrt.<br />
11:00 Uhr<br />
KATRIN HIERSCHE<br />
Brustkrebspatientin,<br />
Unternehmensberaterin,<br />
Beauty-Coach und<br />
Onko-Coach<br />
Samstag, 14. Oktober — Bühne 2 — Live aus dem AXICA<br />
ONE:ONE –<br />
PREHABILITATION:<br />
FIT FÜR DIE OP<br />
HALLO DOC!<br />
Moderatorin Tanja Bülter im Gespräch<br />
mit Experten und Patienten<br />
zu einem Thema, das für die Community<br />
relevant ist. Es geht um Austausch,<br />
Information und Vorstellung<br />
neuer Behandlungsmethoden. Eine<br />
Reihe, die Schwerpunkte zu jeweils<br />
einem onkologischen Thema beleuchtet.<br />
Mit HALLO DOC! wollen<br />
wir wichtige Informationen direkt<br />
zu den Betroffenen und Interessierten<br />
bringen.<br />
Fotos: S. Kümmel © Kliniken Essen-Mitte, K. Hiersche © Maike Thumel<br />
Reha-Maßnahmen kennen<br />
wir alle. Aber nicht nur<br />
eine gute Nachsorge – bereits<br />
eine umfassende Vorsorge<br />
im Vorfeld einer OP<br />
hat einen positiven Effekt<br />
auf den Verlauf und das<br />
Resultat einer OP. Ein Baustein<br />
der Prehabilitation ist<br />
dabei der gezielte Aufbau<br />
von Muskeln, Beweglichkeit<br />
und Ausdauer.<br />
11:30 Uhr<br />
PROF. DR.<br />
JALID SEHOULI<br />
11:30 Sa 14.10.23 Uhr<br />
MAIKE<br />
CANZLER<br />
yescon.org<br />
38<br />
39
PROGRAMM<br />
TIME IS LIFE – FORT-<br />
SCHRITTE BEI MEDIKA-<br />
MENTEN GEGEN KREBS<br />
Die Onkologie gehört zu<br />
den großen Forschungsgebieten<br />
in der Medizin,<br />
in denen sich gerade<br />
viel bewegt. Gleichzeitig<br />
ist auch der Bedarf an<br />
innovativen Therapieansätzen<br />
sehr hoch. Doris<br />
C. Schmitt spricht aus<br />
Sicht einer Patientin mit<br />
zwei Experten darüber,<br />
was Krebspatienten über<br />
innovative Therapien<br />
hinaus noch brauchen, wo<br />
in nächster Zeit Neuerungen<br />
zu erwarten sind und<br />
wo besonders intensiv<br />
geforscht wird.<br />
12:00 Uhr<br />
Samstag, 14. Oktober — Bühne 2 — Live aus dem AXICA<br />
DR. DANIEL<br />
KALANOVIC<br />
Senior Medical Director<br />
von Pfizer Deutschland<br />
PROF. DR. DIETGER<br />
NIEDERWIESER<br />
Krebsforscher und<br />
ehem. Chefarzt für<br />
Onkologie und<br />
Hämatologie am<br />
UKL Leipzig<br />
DORIS C. SCHMITT<br />
Kommunikationstrainerin,<br />
Betroffene<br />
WISSENSWERTES<br />
ÜBER HPV<br />
Humane Papillomviren (HPV)<br />
zählen zu den häufigsten durch Intimkontakte übertragenen<br />
Viren. Sie werden über kleinste Verletzungen<br />
der Haut bzw. Schleimhaut von Mensch zu Mensch<br />
übertragen. Die Infektion bleibt meist unbemerkt und<br />
heilt beschwerdefrei ab. In manchen Fällen kann eine<br />
Infektion bestimmte Er krankungen zur Folge haben:<br />
z . B . Krebsvorstufen und auch bestimmte Krebsarten im<br />
Genital- oder Mund-Rachen-Bereich. Hiervon können<br />
beide Geschlechter betroffen sein.<br />
85 – 90 %<br />
aller Menschen<br />
infizieren sich im Laufe<br />
des Lebens mit HPV<br />
Mund/<br />
Rachenkrebs<br />
Analkrebs<br />
Peniskrebs<br />
Feigwarzen<br />
35 %<br />
aller Frauen von 20 bis 25 Jahren<br />
sind in Deutschland mit einem<br />
Hochrisiko-HPV-Typ infiziert<br />
Mund/<br />
Rachenkrebs<br />
Gebärmutterhalskrebs<br />
Analkrebs<br />
Scheidenkrebs<br />
Vulvakrebs<br />
Feigwarzen<br />
~ 7.850<br />
Menschen erkranken<br />
jährlich in Deutschland an<br />
HPV-bedingtem Krebs<br />
Der GenussKompass<br />
unterstützt und inspiriert<br />
Brustkrebspatientinnen<br />
mit leckeren Rezepten<br />
und hilfreichen Tipps,<br />
sich ausgewogen und<br />
bewusst zu ernähren.<br />
Entwickelt wurde er von<br />
einem interdisziplinären<br />
Experten-Team aus Onkologie<br />
(Prof. Diana Lüftner),<br />
Kulinarik (Köchin Cornelia<br />
Poletto), eigener Erfahrung<br />
(Patientin Claudia<br />
Altmann-Pospischek) und<br />
Ernährungswissenschaft<br />
(Kerstin Dobberstein).<br />
Stellen Sie Ihre Fragen<br />
und erfahren Sie mehr<br />
über eine gesunde Ernährung<br />
bei Brustkrebs!<br />
Wir freuen uns auf Sie am<br />
AstraZeneca Stand um<br />
15:30 Uhr.<br />
40<br />
MSD Sharp & Dohme GmbH | Levelingstraße 4a | 81673 München<br />
DE-NON-03165<br />
Krebsvorsorge – je früher desto besser<br />
Die wichtigste HPV-Vorsorgemaßnahme ist die Impfung.<br />
Die HPV-Impfung * kann einer Infektion mit bestimmten<br />
HPV-Typen und bestimmten damit im Zusammenhang<br />
stehenden Krebserkrankungen vorbeugen. Die Kosten<br />
werden für Mädchen und Jungen von 9 bis 17 Jahren<br />
von den gesetzlichen und in der Regel von den privaten<br />
Kranken versicherungen übernommen.<br />
Entschieden fürs Leben. ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs.<br />
entschiedengegenkrebs.de<br />
* Eine HPV-Impfung dient je nach verwendetem Impfstoff zur Vorbeugung bestimmter HPV-bedingter Erkrankungen wie:<br />
Krebsvorstufen und Krebs des Gebärmutterhalses (Zervix), der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane (Vulva), der Scheide (Vagina) und des Afters (Anus)<br />
sowie Genitalwarzen.<br />
Eine Kooperation von<br />
mit<br />
AOK – Die Gesundheitskasse in Hessen<br />
Die STIKO empfiehlt die frühzeitige<br />
HPV-Impfung für Jungen und Mädchen.<br />
Die HPV-Impfung kann bereits ab einem<br />
Alter von 9 Jahren erfolgen.<br />
<br />
Deutsche STI-Gesellschaft<br />
Gesellschaft zur Förderung der<br />
Sexuellen Gesundheit
PROGRAMM<br />
Samstag, 14. Oktober — Bühne 2 — Live aus dem AXICA<br />
Samstag, 14. Oktober — Bühne 2 — Live aus dem AXICA<br />
PROGRAMM<br />
AUTORENTALK:<br />
SCHREIBEN ÜBER<br />
KREBS<br />
Schreiben ist ein Mittel,<br />
einschneidende Erlebnisse<br />
für sich selbst<br />
einzuordnen und zu<br />
verarbeiten. Viele Krebspatienten<br />
wählen diese<br />
Art der „Therapie“. In der<br />
Auseinandersetzung mit<br />
der Krankheit werden<br />
Gefühle und Ängste verschriftlicht<br />
und es wird<br />
ein oft sehr persönlicher<br />
Umgang mit der Krankheit<br />
geschildert.<br />
Es entstehen Texte, die<br />
auch einen Mehrwert für<br />
andere Betroffene und<br />
ihr Umfeld darstellen.<br />
Auch in diesem Jahr<br />
stellen wir auf der<br />
YES!CON interessante<br />
Neuerscheinungen rund<br />
um das Thema Krebs vor<br />
und sprechen mit den<br />
Autoren.<br />
12:30 Uhr<br />
Moderation:<br />
Jana Wosnitza<br />
DR. WOLFRAM GÖSSLING<br />
Praktizierender Onkologe, Forscher und Autor<br />
Wolfram Gössling ist in Deutschland<br />
geboren, lebt seit vielen<br />
Jahren in den USA und ist<br />
Professor und Chefarzt an<br />
der Harvard Medical School in<br />
Boston. 2013 erkrankt er selbst<br />
an einem seltenen, aggressiven<br />
Krebs (Angiosarkom), 2020 erleidet er einen Rückfall.<br />
„Ich bin Krebsarzt, ich soll Krebs behandeln –<br />
doch nicht selbst an ihm erkranken.“ In seinem<br />
Buch „Am Leben bleiben“ schildert Dr. Gössling<br />
seine unwahrscheinliche Heilung, seinen Umgang<br />
mit der Erkrankung, traumatische Behandlungen<br />
und seine Erfahrungen als Patient.<br />
ARNO LUIK<br />
Journalist und Autor<br />
Der frühere Chefredakteur<br />
der „taz“ und „stern“-Autor<br />
schreibt in seinem Roman<br />
„Rauhnächte“ offen und<br />
ohne Zurückhaltung über seine<br />
schwere Darmkrebserkrankung.<br />
Ab dem Zeitpunkt kurz nach der Diagnosestellung<br />
lässt er den Leser an seinen Ängsten und Gedanken,<br />
auch über Krebs als Tabuthema in unserer<br />
Gesellschaft, teilhaben. Gepaart sind die Berichte<br />
über seinen Zustand nicht nur mit E-Mails und<br />
Briefen von Freunden und Weggefährten, sondern<br />
auch mit kritischen Beobachtungen zu unserer Zeit.<br />
SARAH BLUMENFELD<br />
Cancer Coach und Brustkrebs-Langzeitüberlebende<br />
Insgesamt drei Mal besiegt sie den Krebs, obwohl<br />
Ärzte ihr vor 18 Jahren kaum Hoffnung machten.<br />
Ihre Erfahrungen mit der Krankheit und wie sie<br />
es schafft, sich nach Rückschlägen immer neu zu<br />
motivieren, das gibt sie heute an andere Patienten<br />
weiter – als Cancer Coach in Sachen Ernährung,<br />
Bewegung und mit einer positiven inneren Haltung.<br />
Auf der YES!CON 4.0 wird Sarah Blumenfeld aus<br />
ihrem Buch „Cancer Coaching: Eine genesene<br />
Krebs-Patientin und Onko-Beraterin klärt auf“ lesen.<br />
Fotos: W. Gössling © Fabian Zapatka, A. Luik © Ulli Fetzer<br />
Fotos: P. Wiggermann © Peter Sierigk, S. Lobo © Anatol Kotte<br />
HALLO DOC!<br />
CHIRURGIE 2.0 – NEUES AUS DEM OP<br />
Ein Gespräch über innovative Möglichkeiten in der<br />
Chirurgie. Antworten auf die Fragen, welche Rolle<br />
Chirurgen in einer Tumorkonferenz spielen, welche<br />
Fachabteilungen dabei noch vertreten sind und was<br />
interdisziplinäres Arbeiten bedeutet.<br />
13:30 Uhr<br />
„<br />
Durch Deutschland<br />
muss ein KI-Ruck<br />
gehen.“<br />
zur Keynote:<br />
PROF. DR. DR.<br />
GUIDO SCHUMACHER<br />
Chefarzt der Allgemeinund<br />
Viszeralchirurgie des<br />
Klinikum Braunschweig<br />
und Leiter des dortigen<br />
Darmkrebszentrums<br />
PROF. DR. PHILIPP<br />
WIGGERMANN<br />
Chefarzt der Radiologie<br />
und Nuklearmedizin<br />
am Städtischen<br />
Klinikum Braunschweig<br />
Mit diesem Zitat beherrschte<br />
Sascha Lobo im Mai die<br />
Schlagzeilen des größten<br />
Media-Events, der OMR.<br />
Er ist einer der prominentesten<br />
Blogger und „Spiegel“-<br />
Kolumnist seit 2011 und die<br />
Stimme, wenn es um digitale<br />
Zukunft geht. Dabei widmet<br />
er sich insbesondere der<br />
defizitären Digitalisierung<br />
im Gesundheits wesen. Zum<br />
Auftakt der YES!CON hält<br />
Sascha Lobo am Vortag<br />
auf Einladung der FUNKE<br />
Medien eine aufrüttelnde<br />
Keynote.<br />
42 43
PROGRAMM Samstag, 14. Oktober — Bühne 2 — Live aus dem AXICA Samstag, 14. Oktober — Bühne 2 — Live aus dem AXICA<br />
PROGRAMM<br />
ONE:ONE:<br />
ALTA, FÜR KREBS BIN<br />
ICH DOCH ZU JUNG?!<br />
Aus heiterem Himmel kam<br />
die Diagnose Krebs, eine<br />
Vollbremsung mitten im<br />
Leben: Franzi Peitzmeier<br />
war bis dahin preisgekrönte<br />
Leistungssportlerin, Liz<br />
hatte gerade ihr ersehntes<br />
Auslandsjahr in New York<br />
angetreten. Beide Frauen<br />
waren noch keine 20<br />
Jahre alt und hätten mit so<br />
ziemlich allem gerechnet,<br />
außer mit dieser lebensverändernden<br />
Diagnose.<br />
Sie berichten vom Kampf<br />
gegen die Krankheit und<br />
was die wichtigste Unterstützung<br />
dabei ist.<br />
14:00 Uhr<br />
14:00 Sa 14.10.23 Uhr<br />
LIZ<br />
FRANZISKA<br />
PEITZMEIER<br />
yescon.org<br />
KEYNOTE: HEILENDE<br />
ARCHITEKTUR<br />
Welche Räume brauchen<br />
Menschen, um gesund<br />
zu leben? Dieser Frage<br />
geht Architekturpsychologin<br />
Tanja C. Vollmer<br />
nach. Für sie steht fest,<br />
dass Gebäude und Räume<br />
die Psyche und Gesundheit<br />
des Menschen<br />
beeinflussen. Tanja C.<br />
Vollmers Lehre wird in<br />
zahlreiche Neubauten<br />
von Krankenhäusern<br />
und Gesundheitsbauten<br />
einbezogen.<br />
15:30 Uhr<br />
PROF. DR. TANJA C.<br />
VOLLMER<br />
Gastprofessorin für<br />
Architekturpsychologie<br />
und Gesundheitsbau<br />
Die Münchner Pinakothek der Moderne beleuchtet<br />
unter dem Titel „Das Kranke(n)haus – wie Architektur<br />
heilen hilft“ noch bis zum 21. Januar 2024<br />
das Thema Heilende Architektur<br />
WIR MÜSSEN REDEN!<br />
BRUSTKREBS – UND<br />
DIE ANGST VOR DEM<br />
RÜCKFALL<br />
Brustkrebs hat nicht nur<br />
körperliche, sondern auch<br />
psychische Auswirkungen.<br />
Ein Teil der Therapie<br />
ist die Entwicklung von<br />
Strategien für den Umgang<br />
mit Ängsten und<br />
seelischen Belastungen.<br />
Spezialisierte Behandlungs-Teams<br />
unterstützen<br />
dabei. Doch wie ist das<br />
Leben „nach dem Krebs“?<br />
Die Angst vor dem<br />
Rückfall kann mitunter<br />
übermächtig werden.<br />
14:30 Uhr<br />
Moderation:<br />
Dr. Dierk Heimann<br />
PD DR. MED. MATTEA<br />
REINISCH<br />
Stv. Direktorin, Klinik<br />
für Senologie/Interdisziplinäres<br />
Brustkrebszentrum,<br />
KEM<br />
DR. MED. DIERK<br />
HEIMANN<br />
Allgemeinmediziner,<br />
Medizinjournalist und<br />
Moderator<br />
INGRID FABER<br />
Pflegeexpertin bei<br />
Brusterkrankungen,<br />
Breast Care Nurse<br />
NADJA WILL<br />
Expertin für Brustgesundheit<br />
& Krebskommunikation,<br />
Betroffene<br />
Fotos: T. Vollmer © Rommen Bravenboer Fotografie, Mehrbettzimmer © A.M. / Finja Heck<br />
ONE:ONE: FEEL GOOD –<br />
WÄHREND UND<br />
NACH DER KREBS-<br />
THERAPIE<br />
Viele Krebskranke möchten<br />
aktiv dazu beitragen,<br />
ihren Gesundheitszustand<br />
zu verbessern. Bewegung<br />
und Ernährung können<br />
dabei helfen: Ausreichend<br />
Bewegung kann die Therapie-Nebenwirkungen<br />
verringern,<br />
das Rückfallrisiko<br />
senken und die Überlebenschancen<br />
verbessern.<br />
Ähnliche Effekte können<br />
über die Ernährung erzielt<br />
werden: Mit den richtigen<br />
Nahrungsmitteln unterstützen<br />
sie die Therapie und<br />
stärken das Immunsystem.<br />
16:00 Uhr<br />
16:00 Sa 14.10.23 Uhr<br />
DOC FELIX<br />
CARO KOTKE<br />
yescon.org<br />
44<br />
45
PROGRAMM<br />
Samstag, 14. Oktober — Bühne 2 — Live aus dem AXICA<br />
Samstag, 14. Oktober — Bühne 2 — Live aus dem AXICA<br />
PROGRAMM<br />
HALLO DOC!<br />
WAS KREBSPATIENTEN<br />
ÜBER THROMBOSE<br />
WISSEN SOLLTEN<br />
Thrombosen treten vermehrt<br />
bei Tumorerkrankungen<br />
auf. Hier setzt<br />
sich das „Aktionsbündnis<br />
Thrombose“ für einheitliche<br />
Therapieschemata bei<br />
Krebspatienten ein, um<br />
gezielter und effizienter<br />
ansetzen zu können.<br />
Darüber hinaus können<br />
Thrombosen auch auf bisher<br />
noch nicht entdeckte<br />
Krebserkrankungen hinweisen.<br />
In Zusammenarbeit<br />
mit Pfizer ist Prof. Dr.<br />
Bauersachs im Gespräch<br />
mit Tanja Bülter.<br />
16:30 Uhr<br />
PROF. DR. RUPERT<br />
BAUERSACHS<br />
Wissenschaftlicher<br />
Leiter des „Aktionsbündnis<br />
Thrombose“,<br />
Angiologe<br />
und Hämostaseologe<br />
am Cardioangiologischen<br />
Centrum<br />
Bethanien CCB in<br />
Frankfurt<br />
MEET THE NGO!<br />
Auf der Community-<br />
Stage im Atrium stellen<br />
wir euch interessante<br />
Krebs-Initiativen und<br />
-Aktivisten im Interview<br />
vor. Bianca Nawrath und<br />
Vanessa Eichholz moderieren<br />
im Wechsel.<br />
ab 11:00 Uhr<br />
BIANCA NAWRATH<br />
Schauspielerin, Autorin<br />
und Moderatorin<br />
VANESSA EICHHOLZ<br />
Schauspielerin und<br />
Moderatorin<br />
HALLO DOC!<br />
EINMAL KREBS –<br />
IMMER ANGST?<br />
Der Krebs ist besiegt und<br />
man möchte positiv nach<br />
vorn schauen. Was aber<br />
bei vielen bleibt, ist die<br />
Angst vor einem Rückfall,<br />
dem Rezidiv. Es fehlen<br />
nun die engmaschigen<br />
Kontrollen, die bislang<br />
eine Sicherheit gegeben<br />
haben. Das verunsichert<br />
und manche Menschen<br />
werden fortan von der<br />
Angst vor dem Rezidiv begleitet.<br />
Kann man lernen<br />
und Strategien entwickeln,<br />
wie man mit diesem Gefühl<br />
umgeht?<br />
17:30 Uhr<br />
DR. PHILIPP LENZ<br />
Ärztlicher Leiter der<br />
Palliativmedizin und<br />
koordinierender Geschäftsführer<br />
des Westdeutschen<br />
Tumorzentrums<br />
Netzwerkpartner<br />
Münster (WTZ)<br />
DUNJA LIMBURG<br />
Ergotherapeutin und<br />
Hodgkin-Lymphom-<br />
Patientin<br />
LIVE-PODCAST:<br />
KREBS BRAUCHT<br />
KOMMUNIKATION –<br />
AUCH IM BETT<br />
Krebs und Sex – auch<br />
darüber muss man reden.<br />
Wie sich der Körper und<br />
das eigene Verhalten<br />
durch die Krankheit verändern,<br />
was man für sich<br />
selbst und im Umgang mit<br />
dem Partner/der Partnerin<br />
beachten sollte und lernen<br />
kann – Paula Lambert<br />
im Gespräch mit dem<br />
Hodenkrebs-Aktivisten<br />
Alex Jenniges. Live auf der<br />
YES!CON.<br />
18:00 Uhr<br />
Moderation:<br />
Paula Lambert<br />
PAULA LAMBERT<br />
Sexpertin und<br />
Autorin<br />
ALEX JENNIGES<br />
Hodenkrebs-Aktivist,<br />
Mitgründer von „Love<br />
your nuts Deutschland“<br />
AUTORENTALK: DER<br />
SMARTE PATIENT<br />
„Digitalisierung macht<br />
Dich gesund“, so lautet<br />
die Unterzeile dieses<br />
Ratgebers. In rund 60<br />
Geschichten berichten<br />
die beiden Autoren,<br />
wie digitale Ernährung,<br />
digitale Bewegung und<br />
digitaler Schlaf uns gesund<br />
machen können –<br />
und wie essenziell die<br />
Digitalisierung für den<br />
Menschen und dessen<br />
Gesundheit ist.<br />
17:00 Uhr<br />
Moderation:<br />
Jana Wosnitza<br />
PROF. DR. JOCHEN<br />
WERNER<br />
Ärztlicher Direktor und<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
des Universitätsklinikums<br />
Essen/Duisburg<br />
PROF. DR. DAVID<br />
MATUSIEWICZ<br />
Professor für Medizinmanagement<br />
an der FOM<br />
Foto: D. Matusiewicz © Pramudiya<br />
Fotos: P. Lambert © Ria Schäfli, Festival of Lights<br />
FESTIVAL<br />
OF LIGHTS<br />
18:45 UHR<br />
BRANDENBURGER<br />
TOR<br />
46<br />
47
PROGRAMM<br />
PROGRAMM<br />
Aktionsräume<br />
YES! MACH MIT<br />
Die Möglichkeiten zum gemeinsamen Erleben, Entdecken und<br />
Lernen gibt es bei der YES!CON 4.0 auch abseits der Bühnen<br />
in Form von Workshops. Die Teilnehmerplätze sind begrenzt,<br />
daher bitte vorab anmelden unter www.yescon.org.<br />
EMPOWERING YOU!<br />
POSITIV BLEIBEN<br />
Ob Arbeitsüberlastung, privater<br />
Stress, Weltgeschehen,<br />
Gesundheitsdefizite – vieles<br />
schlägt aufs Gemüt, stimmt<br />
negativ. TV-Moderatorin und<br />
Brustkrebsaktivistin Tanja<br />
Bülter ‚empowert‘ Menschen in<br />
ihren Vorträgen, wenn die<br />
Gedankenmaschine mal wieder<br />
gegen einen arbeitet. Die<br />
Teilnehmer lernen u. a., wie<br />
man Gedanken steuern kann,<br />
zu innerer Ruhe und Kraft<br />
findet, Selbstheilungskräfte<br />
aktiviert und positiv bleibt oder<br />
wird.<br />
12:00 Uhr, 45 Min., Raum 2<br />
MÖGLICHE WEGE ZUM AUS-<br />
DRUCK DEINER EMOTIONEN<br />
Bei einer Krebsdiagnose bleibt<br />
vieles unausgesprochen. Es<br />
ist hilfreich, sich über eigene<br />
Wünsche und Bedürfnisse<br />
klar zu sein, bevor man die<br />
Kommunikation mit anderen<br />
sucht. Missverständnisse und<br />
Projektionen können so verhindert<br />
werden. Über einen selbstreflexiven<br />
Prozess kann die<br />
Möglichkeit der Selbstannahme<br />
gestärkt und eine gesunde<br />
Abgrenzungsfähigkeit ermöglicht<br />
werden. Der Weg dabei ist<br />
immer individuell, so liegt der<br />
Schlüssel zur Kommunikation<br />
mit dem Gegenüber im Selbst.<br />
Dieses wollen wir im Workshop<br />
gemeinsam erkunden und<br />
stärken.<br />
13:00 Uhr,<br />
90 Min.,<br />
Raum 1, mit<br />
Dr. Adak<br />
Pirmorady<br />
Sehouli<br />
GENETISCH BEDINGTER<br />
BRUSTKREBS – HILFE ZUR<br />
ENTSCHEIDUNG<br />
Was tun bei Brustkrebs in der<br />
Familie? Welche Bedeutung<br />
hat die Brustkrebserkrankung<br />
der Mutter für die Kinder?<br />
Dr. Christine Mau informiert<br />
über aktuelle Möglichkeiten<br />
der Testung und hilft bei der<br />
Einordnung der Ergebnisse.<br />
Sie ist langjährige Expertin<br />
für Brustkrebs und bietet die<br />
Gensprechstunde am Helios-<br />
Brustzentrum Berlin-Buch an.<br />
15:30 Uhr, 60 Min., Raum 1<br />
Foto: Pirmorady Sehouli © Moritz Venemann<br />
Foto: N. Karimian © Peter Müller<br />
HALT GEBEN, OHNE SICH SELBST ZU VERLIEREN – WORKSHOP<br />
FÜR ANGEHÖRIGE VON KREBSPATIENTEN<br />
In unserem Workshop wird es darum gehen, die speziellen Belastungen<br />
von Angehörigen zu identifizieren und Lösungsansätze zu finden.<br />
Dabei spielen auch die Hürden in der Kommunikation mit Patienten<br />
eine Rolle. Außerdem gibt es praktische Anleitungen zur Selbstfürsorge<br />
und Achtsamkeit.<br />
16:45 Uhr, 45 Min., Raum 1 mit Prof. Dr. Winfried Hardinghaus (Palliativmediziner<br />
und Hospizpionier) und Dr. Negin Karimian (Assistenzärztin<br />
in der Klinik für Dermatologie, Venerologie & Allergologie in der<br />
Charité)<br />
WORLD CAFÉ: FRÜHER<br />
BRUSTKREBS – WIE<br />
KÖNNEN BETROFFENE<br />
INFORMIERT UND<br />
UNTERSTÜTZT WERDEN?<br />
Der Diagnose folgen viele Fragen.<br />
Wie hoch ist das Rückfallrisiko?<br />
Wie kann ich durch eine<br />
adjuvante Therapie unterstützen?<br />
Welche Nebenwirkungen<br />
erwarten mich? Welche Hilfsangebote<br />
benötige ich wann und<br />
welchen Kanal bevorzuge ich<br />
dabei? In einem interaktiven<br />
Format sollen die Bedürfnisse<br />
identifiziert werden, um daraus<br />
ein passendes Angebot an Informationen<br />
und Services<br />
gestalten zu können.<br />
15:30 Uhr, 90 Min.,<br />
Raum 2, mit Senior<br />
Patient Engagement<br />
Manager Mark<br />
Stürmer<br />
ACHTSAM IN BEWEGUNG –<br />
EIN MITMACH-WORKSHOP<br />
In diesem Workshop werden<br />
Anregungen für onkologische<br />
Physio- und Trainingstherapie<br />
und Achtsamkeitsübungen für<br />
zu Hause gegeben. Unter der<br />
fachkundigen Anleitung von<br />
Dr. Sebastian Teschler kann die<br />
sanfte Bewegungstherapie die<br />
Vitalität fördern. Begleitende<br />
Achtsamkeitsübungen<br />
helfen, Stress abzubauen<br />
und ein emotionales Gleichgewicht<br />
zu finden.<br />
13:00 Uhr, 45 Min.,<br />
Raum 2<br />
INSTAGRAM – GO FOR IT!<br />
TIPPS – WIE PRÄSENTIERE<br />
ICH MICH AUF INSTAGRAM,<br />
FÜR EINSTEIGER UND FORT-<br />
GESCHRITTENE<br />
Viele Erkrankte geben in den<br />
sozialen Netzwerken Einblick<br />
in ihr Leben mit dem Krebs.<br />
Aber was gilt es dabei zu<br />
beachten? Welche Inhalte will<br />
man der Community bieten und<br />
zu welchem Zweck? Hier lernt<br />
man, wie man ein Profil bei Instagram<br />
einrichtet und welche<br />
Posting-Formate es dort gibt.<br />
Viel Input – vermittelt von der<br />
Influencerin und Brustkrebs-Aktivistin<br />
Dr. Swaantje Taube.<br />
17:15 Uhr, 45 Min., Raum 2<br />
KREBSBEHANDLUNG –<br />
LIEGT DER SCHLÜSSEL IN<br />
DEN GENEN?<br />
Die Entschlüsselung des<br />
menschlichen Genoms ist<br />
Grundlage für die Entwicklung<br />
personalisierter Krebstherapien.<br />
Da Daten jedoch<br />
nicht konsequent gesammelt<br />
werden, fehlt der Zugang zu<br />
maßgeschneiderter Behandlung.<br />
Wie kann man darauf<br />
Einfluss nehmen? Der<br />
BioTech-Unternehmer<br />
Dr. Friedrich von Bohlen<br />
informiert und berät.<br />
12:00 Uhr, 45<br />
Min., Raum 1<br />
48<br />
49
Das K Wort ist eine Initiative der Roche Pharma AG. Als forschendes<br />
Gesundheitsunternehmen unterstützen wir Betroffene mit innovativen<br />
Medikamenten, digitalen Lösungen und moderner Diagnostik.<br />
Das K Wort begleitet Betroffene und ihre Angehörigen mit inspirierenden<br />
und verlässlichen Informationen mit dem Ziel, Therapien effizienter zu<br />
gestalten und den Alltag mit Krebs zu erleichtern.<br />
Wir inspirieren und machen Mut. Auf unserer Website findest du<br />
unter anderem leicht verständliche Artikel, Podcasts mit Betroffenen,<br />
Angehörigen, Ärztinnen und Ärzten sowie Broschüren und Checklisten<br />
für dein Arztgespräch.<br />
Unterstützt werden wir von unserem Redaktionsteam -<br />
Menschen, die sich in den sozialen Netzwerken, in Selbsthilfegruppen und<br />
Initiativen für Krebsbetroffene stark machen<br />
Entdecke<br />
Das K Wort<br />
Besuche uns auf der YES!CON 4.0<br />
www.daskwort.de<br />
@daskwort<br />
Karen<br />
@lets_talk_about_cancer_podcast<br />
Roche Pharma AG<br />
Patient Partnership Onkologie<br />
Emil-Barell-Straße 1<br />
79639 Grenzach-Wyhlen, Deutschland<br />
© <strong>2023</strong><br />
www.roche.de<br />
Carsten<br />
@jung_und_krebs_official<br />
Susanna<br />
@krebskriegerin<br />
Don<br />
@don.ro<br />
Nicole<br />
@prinzessin_uffm_bersch<br />
M-DE-00017950<br />
Bildnachweise: © Dr. Watson, AdobeStock; © Anagramm, gettyimages
AXICA UND CO<br />
Axica in Berlin,<br />
Deutschland<br />
AXICA UND CO<br />
Architektur<br />
HEILENDE<br />
WÄNDE<br />
Farben und Formen, Licht und<br />
Luft: Das Konzept der Heilenden<br />
Architektur erhöht den Wohlfühlfaktor<br />
in Krankenhäusern.<br />
Fotos: Johannes Jost / Axica, Nick Turner<br />
Spektakulär, hypermodern, extravagant:<br />
Das AXICA am Pariser Platz ist<br />
ein Bau der Superlative. Während sich<br />
sein Äußeres harmonisch in die Umgebung<br />
einfügt und dem Brandenburger Tor optisch<br />
den Vorrang lässt, sorgt das Innenleben für<br />
Überraschungen: Hier zeigt sich der kurvenreiche<br />
futuristische Stil, für den Architekt Frank<br />
Gehry weltweit berühmt ist. Er bezeichnet das<br />
Gebäude als „the best thing I‘ve ever done“.<br />
Das AXICA ist der ideale Schauplatz für die<br />
diesjährige YES!CON 4.0. Im lichtdurchfluteten<br />
Atrium, über das sich ein hochgewölbtes<br />
Glasdach erstreckt, können die Teilnehmenden<br />
sich begegnen, Erfahrungen austauschen<br />
und sich gegenseitig Mut machen. Gleichzeitig<br />
bringt der Bau ein hochaktuelles Thema auf<br />
die Agenda: die Heilende Architektur. Zwar<br />
zählt das Gebäude selbst nicht offiziell in<br />
diese Kategorie – doch Frank Gehry knüpfte<br />
bei seinen Projekten zur Heilenden Architektur<br />
an das an, was er auch im AXICA verwirklichte:<br />
Wohlfühlatmosphäre, geschwungene Formen,<br />
warme Farben.<br />
In Deutschland ist das Thema „healing architecture“<br />
noch verhältnismäßig neu, sowohl<br />
als Begriff als auch im Hinblick auf konkrete<br />
Projekte. Dabei zeigen verschiedene internationale<br />
Bauten, wie positiv eine Architektur<br />
wirken kann, die sich an den besonderen<br />
Bedürfnissen von Erkrankten orientiert - und<br />
nicht ausschließlich am Diktat der Effizienz.<br />
Ein Beispiel sind „Maggie’s Cancer Caring<br />
Centres“. Die in bestehende Krankenhäuser<br />
integrierten Entspannungs- und Begegnungsorte<br />
geben Krebspatientinnen und -patienten<br />
Zuversicht, bieten ihnen Schutzräume und<br />
damit Unterstützung bei der Bewältigung ihrer<br />
Krankheit.<br />
Die meisten der Einrichtungen befinden<br />
sich in Großbritannien, weitere Standorte gibt<br />
es in Tokio, Barcelona und Hongkong – eine<br />
wahre Erfolgsgeschichte für die ursprünglich<br />
private Initiative. Mitte der 1990er-Jahre<br />
entwickelten die an Krebs erkrankte Maggie<br />
Keswick und ihr Ehemann Charles Jencks ein<br />
Konzept, Krankenhäuser so zu bauen, dass<br />
sie körperlich und geistig wohltuend wirken.<br />
Die Gartendesignerin und der Architekturhistoriker<br />
wollten damit die persönlichen negativen<br />
Erfahrungen, die sie in düsteren Fluren<br />
kleiner schottischer Krankenhäuser gemacht<br />
hatten, in positive Projekte umwandeln. Und<br />
die Vision ist aufgegangen - mittlerweile existieren<br />
bereits 23 „Maggie’s“, Vorsitzende des<br />
Projekts ist die britische Königin Camilla.<br />
Maggie’s Centre in Inverness,<br />
Schottland<br />
52<br />
53
AXICA UND CO<br />
AXICA UND CO<br />
EFFIZIENZ IST NICHT ALLES<br />
Räume prägen unser Gemüt und unsere<br />
Empfindungen – ganz besonders, wenn wir<br />
erkrankt sind. Tatsächlich beweisen wissenschaftliche<br />
Studien, dass Erkrankte besonders<br />
schutzbedürftig sind und deutlich sensibler auf<br />
Räumlichkeiten reagieren. Unübersichtlich verzweigte<br />
Gänge, fehlende Rückzugsorte, fensterlose<br />
Flure, in Kellern untergebrachte Operationsräume<br />
und kahle Gemäuer – all dies trägt<br />
nicht gerade zum Wohlbefinden bei.<br />
Dabei gibt es einige architektonische Zutaten,<br />
die psychologisch guttun. Zum Beispiel<br />
geschwungene Formen und lebendige Farben<br />
anstelle von weißen Wänden und in Neonlicht<br />
getauchten Gängen. Luftige Aufenthaltsräume<br />
mit Zugang zu Gärten und Grünanlagen. Großzügige<br />
Fenster und schöne Aussichten. Offene<br />
Teeküchen, in denen sich Patienten treffen<br />
können. Generell gilt: Mit ein bisschen Farbe<br />
oder ein paar Bildern an der Wand ist es nicht<br />
getan – die tiefgehende Auseinandersetzung<br />
mit den Bedürfnissen Erkrankter, Angehöriger<br />
und Mitarbeitender ist die Voraussetzung für<br />
jeden Entwurf.<br />
< Maggie’s Centre<br />
in Glasgow, Schottland<br />
> Blick auf den Dachgarten vom<br />
Maggie’s Centre im St. Barts Hospital<br />
in London, Großbritannien<br />
Friendship Hospital<br />
in Satkhira, Bangladesch<br />
Fotos: Philipvile, Asif Salman, Naaro<br />
Dass Bauten buchstäblich heilen können,<br />
behauptet in der Debatte um Heilende Architektur<br />
niemand. Charles Jencks, der die Initiative<br />
weiterführte, nachdem seine Frau Maggie<br />
Keswick an den Folgen ihrer Krebserkrankung<br />
starb, sprach etwa von einem „architektonischen<br />
Placebo-Effekt“. Auch wenn ein<br />
Gebäude selbst natürlich nicht heile, könne<br />
es die Stimmung der Menschen aufhellen und<br />
damit wie eine Art sekundäre Therapie wirken.<br />
DIE UMGEBUNG SCHAFFT VERTRAUEN<br />
Die besondere Wirkung von Heilender Architektur,<br />
die über spektakuläre optische Eindrücke<br />
hinausgeht, interessiert offenbar immer<br />
mehr Architekten und Architektinnen. Die Liste<br />
der „Maggie’s“-Baumeister jedenfalls liest sich<br />
wie ein Who’s who der Szene, mit Namen wie<br />
etwa Rem Koolhaas, Zaha Hadid oder Richard<br />
Rogers.<br />
Und natürlich mit dem des AXICA-Architekten<br />
Frank Gehry. Sein „Maggie’s“-Bau von<br />
2003 war sein erster in Großbritannien und<br />
wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet.<br />
Das weiße cottageartige Gebäude strahlt trotz<br />
des unkonventionell gewellten Daches eine<br />
große Ruhe aus. Der dazugehörige Garten ist<br />
dem Labyrinth aus der Kathedrale von Chartres<br />
nachempfunden. Obwohl man dort unterwegs<br />
oft das Gefühl hat, nicht auf dem richtigen Weg<br />
Ausstellung in München:<br />
Das Kranke(n)haus<br />
Die Münchner Pinakothek<br />
der Moderne beleuchtet<br />
unter dem Titel „Das<br />
Kranke(n)haus – wie Architektur<br />
heilen hilft“ noch bis<br />
zum 21. Januar 2024 das<br />
Thema Heilende Architektur.<br />
Moderne Krankenhausbauten<br />
sind von weißen Wänden<br />
und Technik geprägt, von<br />
Effizienz und Rationalisierung.<br />
Die Bedürfnisse von<br />
Erkrankten geraten dabei<br />
weit in den Hintergrund<br />
– was mit einer menschenfreundlicheren<br />
Bauweise von<br />
Krankenhäusern verbessert<br />
werden soll. Die Ausstellung<br />
setzt sich mit den wissenschaftlichen<br />
Grundlagen, der<br />
Wirksamkeit und der Realisierbarkeit<br />
von Heilender<br />
Architektur auseinander.<br />
pinakothek-dermoderne.de<br />
54<br />
55
AXICA UND CO<br />
MOBILITÄT, DIE UNS VERBINDET.<br />
VERBINDUNGEN, DIE UNS BEWEGEN.<br />
≥ Maggie’s<br />
Centre in<br />
Dundee,<br />
Schottland<br />
< Prinses Máxima<br />
Centrum in Utrecht,<br />
Niederlande<br />
> Bürger spital<br />
Solothurn,<br />
Schweiz<br />
≤ Vision: Mehrbettzimmer<br />
in<br />
der Ausstellung<br />
„Das Kranke(n)-<br />
haus“<br />
56<br />
zu sein, führen doch alle Wege ans Ziel. Eine<br />
schöne Metapher für das Vertrauen in den Heilungsprozess<br />
- und das Vertrauen, das eben<br />
durch eine besondere räumliche Umgebung<br />
aktiviert werden soll. Frank Gehrys „Maggie’s“-<br />
Bau gewann mehrere Preise – und knüpft mit<br />
seiner lichtdurchfluteten Architektur und den<br />
organischen Formen direkt an sein zwei Jahre<br />
zuvor entstandenes AXICA an.<br />
Und es gibt noch einen Grund, warum das<br />
Gebäude am Pariser Platz so ein passender<br />
Treffpunkt für die YES!CON ist: Das Innere<br />
des AXICA ist einem abtauchenden Wal nachempfunden,<br />
das Haus trägt deshalb den Spitznamen<br />
„Wal am Brandenburger Tor“. Und ob<br />
Zufall oder nicht: Wale sind trotz ihrer enormen<br />
Größe resistent gegen Krebs. Warum das so<br />
ist, hat die Wissenschaft noch nicht abschließend<br />
klären können. Die Forschungen laufen<br />
aber – und machen Hoffnung.<br />
Fotos: Alamy, Ralph Feiner, Ewout Huibers, A.M. / Finja Heck<br />
Riller & Schnauck GmbH<br />
Berlin<br />
Hindenburgdamm 68<br />
12203 Berlin<br />
Tel.: +49 30 790095-0<br />
Schönefeld<br />
Querweg 3<br />
12529 Schönefeld<br />
Tel.: +49 3379 4430-0<br />
Teltow<br />
Warthestraße 3<br />
14513 Teltow<br />
Tel.: +49 3328 442-0<br />
www.riller-schnauck.de<br />
kontakt@riller-schnauck.de
ERNÄHRUNG<br />
ERNÄHRUNG<br />
Eat well, feel better<br />
DEN KÖRPER<br />
WIEDER STÄRKEN<br />
Carolin Kotke und Doc Felix diskutieren<br />
auf der YES!CON darüber, welche<br />
Rolle Ernährung und Bewegung beim<br />
Thema Krebs spielen – vorbeugend<br />
und während einer Erkrankung.<br />
Zielstrebig und ehrgeizig sei sie gewesen,<br />
habe neben dem Vollzeitjob in<br />
der Werbung noch ein Abendstudium<br />
absolviert – so erzählt Carolin Kotke in ihrem<br />
Buch „Eat Well, Feel Better“ von ihrem Leben<br />
vor der Krebsdiagnose. „Mein Körper machte<br />
immer gut mit.“ Obwohl sie überzeugt war,<br />
schon vorher einen gesunden Lebensstil<br />
gepflegt zu haben, setzte sich Kotke nach der<br />
Diagnose Brustkrebs im Jahr 2017 noch einmal<br />
deutlich intensiver mit dem Thema Ernährung<br />
auseinander. Inzwischen ist die 35-Jährige<br />
ausgebildete Ernährungsberaterin. Auch für<br />
bereits Krebserkrankte hat sie dabei wertvolle<br />
Tipps: „Bewusst zu nährstoffreichen Lebensmitteln<br />
greifen, die den Körper während der<br />
Therapie stärken und ausreichend Energie<br />
schenken. Gerade eine Vielfalt an Obst und<br />
Gemüse sollte täglich integriert werden“, so<br />
die Expertin. Besonders wichtig seien dabei<br />
Lebensmittel, die Vitamin D und Omega-<br />
3-Fettsäuren enthalten, da die meisten Krebspatienten<br />
ein Defizit an diesen Nährstoffen<br />
aufweisen. Daneben seien auch Antioxidantien<br />
wie die Vitamine A, C und E sowie Zink,<br />
Carolin Kotke krempelte nach ihrer<br />
Brustkrebsdiagnose ihr Leben komplett<br />
um: Die 35-Jährige zog von der<br />
Großstadt aufs Land, kündigte ihre<br />
Fest anstellung und machte sich als<br />
Ernährungs beraterin und Autorin<br />
selbst ständig. Im Juni 2022 erschien<br />
ihr Ratgeber „Eat well, feel better“.<br />
Selen, B-Vitamine, Magnesium und Calcium<br />
wichtig, um den Körper während einer Krebstherapie<br />
zu stärken.<br />
Die richtige Ernährung kann bei Erkrankten<br />
viel zum Wohlbefinden beitragen. Zusätzlich<br />
hilft Bewegung, sich im eigenen Körper wieder<br />
zu Hause zu fühlen. Der Arzt und Ernährungsexperte<br />
Doc Felix rät jedoch dazu, sich dabei<br />
Fotos: Katrin Winner/Gräfe und Unzer Verlag, Johannes Krahforst<br />
Doc Felix hat sich auf Instagram, TikTok<br />
und Youtube mit seiner sympathischen<br />
Art und alltagstauglichen Gesundheitstipps<br />
einen Namen gemacht. Der Arzt<br />
und Ernährungsexperte erreicht mit seinen<br />
Videos und dem Slogan „Ich zeige<br />
dir, wie geil ein gesundes Leben ist“<br />
mehr als 300.000 Follower.<br />
nicht zu überanstrengen. Besonders wichtig<br />
sei es für Krebspatienten, trotz Übelkeit durch<br />
die Therapie möglichst ihr Gewicht zu halten.<br />
„Dabei kann es helfen, kleine Portionen zu<br />
essen und das Essen appetitlich anzurichten<br />
– das Auge isst schließlich mit“, so der Arzt. Mit<br />
leichten Sportarten wie Aquatraining, Pilates,<br />
Yoga und regelmäßigen Spaziergängen an<br />
der frischen Luft sollten Krebspatienten ihren<br />
Appetit anregen und ihre Muskelmasse erhalten.<br />
Wie medizinische Studien gezeigt hätten,<br />
könnten dadurch Therapienebenwirkungen<br />
wie Fatigue, Depressionen und Schlafstörungen<br />
deutlich gemindert werden.<br />
SÜSSKARTOFFEL-<br />
TOAST<br />
• 1 Süßkartoffel<br />
• 1 EL Olivenöl<br />
• 50 g Kirschtomaten<br />
• 1 Avocado<br />
• Kresse<br />
• Salz / Pfeffer<br />
• 1 Prise Chiliflocken<br />
• 2 TL Zitronensaft<br />
• 1 EL Gojibeeren<br />
• ½ TL Sesam<br />
Aus dem<br />
Ernährungsratgeber<br />
1. Die Süßkartoffel schälen, in vier<br />
Scheiben schneiden, auf ein mit Backpapier<br />
ausgelegtes Backblech legen<br />
und mit Olivenöl bestreichen. 15–20<br />
Min. im Ofen bei 180° (Umluft) backen.<br />
2. Währenddessen die Kirschtomaten<br />
waschen und halbieren, die Avocado<br />
halbieren, entkernen, das Fruchtfleisch<br />
aus der Schale heben und in Scheiben<br />
schneiden. Die Kresse waschen und<br />
abtropfen lassen.<br />
3. Die Süßkartoffelscheiben aus dem<br />
Ofen nehmen, mit Avocado und Kirschtomaten<br />
belegen und mit Salz, Pfeffer<br />
und Chiliflocken würzen. Mit Zitronensaft<br />
beträufeln und die Gojibeeren,<br />
den Sesam und die Kresse darüber<br />
verteilen.<br />
——<br />
Carolin Kotke: „Eat well, feel better –<br />
Die neue Säure-Basen-Formel“.<br />
Gräfe und Unzer Verlag, 22 Euro<br />
58<br />
59
INTERVIEW<br />
INTERVIEW<br />
„Am Leben bleiben“<br />
„WARTEN WAR<br />
FÜR MICH DAS<br />
SCHLIMMSTE“<br />
Der Harvard-Onkologe Dr. Wolfram<br />
Gössling erkrankte 2013 an einer<br />
äußerst seltenen und aggressiven<br />
Form von Krebs im Gesicht.<br />
In seinem Buch erzählt er davon,<br />
wie er trotz geringer Chancen am<br />
Leben blieb.<br />
Im Verlauf seiner Krankheit musste sich<br />
Dr. Wolfram Gössling mehreren Gesichtsoperationen<br />
unterziehen. Im Interview<br />
spricht er darüber, was ihm Kraft gab und was<br />
er selbst als Arzt seit der Diagnose anders<br />
macht.<br />
Herr Dr. Gössling, in welcher Situation haben<br />
Sie 2013 Ihre erste Krebsdiagnose erhalten?<br />
Das war eine Situation, wie ich sie keinem<br />
meiner Patienten wünsche. Ich stand in der<br />
Antrittsvorlesung eines Kurses zum Thema<br />
Patientenkommunikation, als mein Klinikpieper<br />
losging. Auf dem Display stand: „Ruf sofort deinen<br />
Hautarzt an, es ist dringend.“ Mein Herz<br />
sank in dem Moment. Eine Woche vorher hatte<br />
mein Hautarzt nämlich eine Biopsie von einem<br />
Pickel auf meiner Wange machen lassen, der<br />
seit Monaten nicht wegging. Ich bin also raus<br />
aus der Vorlesung und habe im Gang stehend<br />
meinen Hautarzt angerufen. Der sagte mir:<br />
Live auf der<br />
YES!CON<br />
BÜHNE 2,<br />
12:30 UHR,<br />
siehe Seite 42<br />
„Wolfram, es gibt schlechte Nachrichten. Du<br />
hast ein Angiosarkom. Aber du hast ja genug<br />
Kollegen, die sich damit auskennen.“ Dann<br />
fing er an zu schluchzen. Da wusste ich schon,<br />
dass mir ein ganz harter Weg bevorsteht.<br />
Wie haben Sie sich in dem Moment gefühlt?<br />
Ich war überhaupt nicht auf diese Nachricht<br />
vorbereitet gewesen. Bei der Gewebeentnahme<br />
hatte der Arzt noch gesagt, dass wir<br />
das nur zur Sicherheit machen und zu 99 Prozent<br />
alles okay sein würde. Es hat mir wirklich<br />
den Boden unter den Füßen weggezogen.<br />
Was haben Sie als Erstes getan, nachdem<br />
Sie die Diagnose erhalten haben?<br />
Im ersten Moment wusste ich nicht, was ich<br />
tun sollte, hatte ich doch auch noch meine 30<br />
Studierenden im Hörsaal sitzen, die auf mich<br />
warteten. Dann habe ich meinen guten Freund<br />
Andy angerufen, der Sarkomspezialist ist. Ich<br />
Foto: Fabian Zapatka<br />
ZUR PERSON<br />
Dr. Wolfram Gössling wurde 1967<br />
in Bielefeld geboren. Er ist mit seiner<br />
Frau und seinen vier Kindern<br />
vor mehr als 20 Jahren nach<br />
Boston gezogen. Als Onkologe<br />
praktiziert und lehrt Gössling an<br />
der Harvard-Universität. 2013 diagnostizierte<br />
sein Hautarzt ein<br />
Angiosarkom bei dem damals<br />
45-Jährigen. Kurz nachdem er<br />
2019 begonnen hatte, sein Buch<br />
zu schreiben, kam der Krebs noch<br />
einmal zurück. Gössling besiegte<br />
ihn ein zweites Mal. In seinem<br />
Buch „Am Leben bleiben“<br />
beschreibt er seine<br />
Erfahrungen als<br />
Krebspatient und<br />
erklärt, was er als<br />
Arzt daraus gelernt<br />
hat.<br />
selbst hatte als Arzt noch nie mit dieser Krankheit<br />
zu tun gehabt, da ich auf Leber- und Gallenwegskrebs<br />
spezialisiert bin.<br />
Konnte Ihr Freund Ihnen denn helfen?<br />
Als ich ihm die Nachricht überbrachte, sagte<br />
Andy: „Oh, Wolfram.“ Am Tonfall erkannte ich:<br />
Es ist wirklich schlimm. Dann sagte er noch,<br />
er selbst könne mich nicht behandeln, das sei<br />
ihm zu nah. Aber er konnte mir einen Termin<br />
in unserem Krebszentrum vermitteln. Ich hatte<br />
großes Glück, meinen Onkologen so schnell<br />
treffen zu können.<br />
Sie sagen, wie Ihr Arzt Ihnen die Diagnose<br />
damals überbracht hat, war nicht optimal.<br />
Wie wäre es besser gewesen?<br />
Jeder Krebspatient wird sich wahrscheinlich<br />
immer an die Situation erinnern, in der er die<br />
Diagnose erhalten hat. Wenn möglich sollte<br />
der Arzt das Gespräch persönlich in einem<br />
Raum mit dem Patienten führen. So lässt sich<br />
durch Worte und Gesten am besten Empathie<br />
ausdrücken, es können Fragen beantwortet<br />
und ein Behandlungsplan gemacht werden.<br />
Führen Sie solche Gespräche anders, seit<br />
Sie selbst Krebspatient geworden sind?<br />
Worauf ich seitdem noch mehr achte, ist, verbindlich<br />
zu kommunizieren. Ich sage zum<br />
Beispiel nicht „Ich rufe Sie an, wenn ich mehr<br />
weiß“ – sondern wir machen gemeinsam<br />
einen Plan, was wir als nächstes tun und setzen<br />
einen Zeitpunkt dafür fest. Warten und<br />
Ungewissheit waren für mich während meiner<br />
Krebserkrankung das Schlimmste.<br />
Was hat Ihnen während Ihrer Erkrankung<br />
am meisten Kraft gegeben?<br />
Das ist sicher bei jedem anders, aber mir hat<br />
es sehr geholfen, offen mit meiner Krankheit<br />
umzugehen. Meine Frau und ich haben als<br />
Reaktion viel Freundlichkeit, Hilfe und Unterstützung<br />
erhalten, Nachbarn und Freunde<br />
haben sich mal um die Kinder gekümmert oder<br />
uns Abendessen gekocht. Diese Solidarität<br />
aus dem Umfeld war toll.<br />
Hat sich Ihr Blick auf das Leben seit Ihrer<br />
Krebserkrankung geändert?<br />
Für mich stand es lange auf der Kippe. Meine<br />
Überlebenschance für die nächsten Jahre lag<br />
bei vier Prozent. Ich würde sagen: Ich lebe<br />
mein Leben jetzt intensiver. Ich verbringe viel<br />
Zeit mit Familie und Freunden und versuche<br />
wirklich, das Beste aus jedem Tag zu machen.<br />
60<br />
61
KOMMUNIKATION<br />
Reden über Krebs<br />
KREBS BRAUCHT<br />
KOMMUNIKATION<br />
Angstfrei über seine Erkrankung sprechen zu können,<br />
darf kein Tabu sein – auch nicht am Arbeitsplatz.<br />
Katrin Hiersche,<br />
Dr. Tobias Korenke,<br />
Anja Caspary<br />
(v. l. n. r.)<br />
Foto: Philip Nürnberger<br />
Wie wir über Krebs<br />
sprechen können<br />
yeswecan!cer hat die Kampagne<br />
„Krebs braucht Kommunikation“<br />
mit freundlicher Unterstützung von<br />
Bristol Myers Squibb ins Leben<br />
gerufen. Wir haben dabei u. a. mit<br />
Deutschlands bekanntester<br />
Psychotherapeutin Stefanie Stahl<br />
zum Thema „Kommunikation mit Dir<br />
selbst“ gesprochen, mit Familientherapeutin<br />
Katia Saalfrank über die<br />
Kommunikation mit den eigenen<br />
Kindern, mit Serap Tari über die<br />
Kommunikation zwischen Arzt und<br />
Patient und das Einbinden des<br />
Erkrankten in wichtige Therapieentscheidungen.<br />
Beim „Vison Zero<br />
Summit“ im Juni dieses Jahres<br />
sprachen wir unter der Überschrift<br />
„Krebs braucht Kommunikation –<br />
auch am Arbeitsplatz“ mit den<br />
Betroffenen Tanja Bülter, Anja<br />
Caspary, Katrin Hiersche und<br />
Dr. Tobias Korenke.<br />
Alles zur<br />
Kampagne<br />
gibt es hier!<br />
Die Frau am Eingang der Frauenklinik<br />
der Berliner Charité kam mir irgendwie<br />
bekannt vor. Nein, das konnte<br />
nicht sein … Ich schob den Kinderwagen mit<br />
meinem Neugeborenen weiter, als die Frau<br />
ohne Haare plötzlich meinen Namen rief. Es<br />
war Claudia*, meine ehemalige Kollegin, seit<br />
Jahren Journalistin wie ich. Eine ganz großartige,<br />
die Wirtschaftsbosse in die Mangel nahm<br />
und mit Ministern auf Augenhöhe stritt. Jetzt<br />
stand sie vor mir, bestimmt 20 Kilo leichter,<br />
kaum wiederzuerkennen, gezeichnet von ihrer<br />
Krebserkrankung, die sie mir flüsternd mitteilte<br />
und sich dabei umsah, als würde sie mir ein<br />
Verbrechen gestehen. „Bitte sag das niemandem!“,<br />
flehte sie mich an. „Ich kriege sonst keinen<br />
Auftrag mehr, wenn sich das rumspricht.“<br />
Ich weiß noch, wie jäh ich in diesem Moment<br />
aus meiner Mama-Glücksblase gerissen wurde<br />
und wie fassungslos ich war darüber, dass die<br />
größte Sorge, die diese ausgemergelte Frau<br />
in dem Moment hatte, nicht ihrer Gesundheit<br />
galt, sondern ihrer wirtschaftlichen Lage<br />
und der Frage, wie potenzielle Arbeitgeber<br />
auf ihre Krankheit reagieren könnten. Diese<br />
Ungerechtigkeit hat mich unglaublich wütend<br />
gemacht, weil ich gleichzeitig wusste, dass sie<br />
in unserer erbarmungslosen Leistungsgesellschaft<br />
wohl recht damit hatte.<br />
Ich musste lernen: Krebs braucht Kommunikation!<br />
Krebspatienten müssen sich angstfrei<br />
mitteilen und austauschen können und dürfen.<br />
Ganz egal wo, ob im Job, im Gespräch<br />
mit Ärzten oder in der Familie. Keiner soll mit<br />
der Diagnose und den Folgen der Erkrankung<br />
allein gelassen werden, sich unverstanden<br />
oder systematisch benachteiligt fühlen.<br />
Um das zu verhindern, wurde yeswecan!cer<br />
gegründet. Unsere Hashtags #dubistnichtallein<br />
und #krebsbrauchtkommunikation sind<br />
KOMMUNIKATION<br />
keine Social-Media-Worthülsen. Sie sind unser<br />
Programm. Nicht nur auf der YES!CON 4.0, wo<br />
Paula Lambert über „Krebs und Sex“ sprechen<br />
wird. Wir haben uns unter anderem auch der<br />
internationalen Aktion „Working with Cancer“<br />
der französischen Publicis Groupe angeschlossen.<br />
Ihr CEO erkrankte 2022 selbst an<br />
Krebs und kämpft mit der Initiative nun um<br />
sichere Arbeitsplätze und Unterstützung für<br />
Krebskranke und auch deren pflegende Angehörige.<br />
Internationale Konzerne wie L’Oréal,<br />
McDonald’s oder Meta sind schon an Bord. Es<br />
können nicht genug sein, wenn man die Zahlen<br />
einer Publicis-Umfrage sieht: 50 Prozent<br />
der befragten Krebspatienten haben Angst,<br />
ihrem Arbeitgeber von ihrer Diagnose zu<br />
erzählen, 92 Prozent hingegen glauben, dass<br />
ihnen Unterstützung am Arbeitsplatz beim<br />
Gesundwerden helfen würde.<br />
Lasst uns also über Krebs und das Reden<br />
über den Krebs reden! „Wo findet man Beratungsstellen?“<br />
„Wie ist das richtige Wording<br />
meinen Vorgesetzten gegenüber?“ „Wie sage<br />
ich es meinen Kindern?“ „Wann ist der für mich<br />
richtige Zeitpunkt, mich zu öffnen?“ Wir treten<br />
in den Austausch über all diese Themen mit<br />
unseren Experten und Betroffenen.<br />
Lasst uns gemeinsam Menschen wie Claudia<br />
eine Stimme geben, die sich noch nicht<br />
bereit oder stark genug dazu fühlen, sie zu<br />
erheben! <br />
/ Katharina Render<br />
*Name geändert<br />
Katharina Render,<br />
Redakteurin bei<br />
yeswecan!cer<br />
62<br />
63
INTERVIEW<br />
INTERVIEW<br />
Patrice Aminati<br />
„WIR SIND<br />
EINE FAMILIE“<br />
Die Liebe ihres Mannes und<br />
aufbauende Worte von Freunden<br />
und Verwandten helfen der jungen<br />
Mutter durch die Krebstherapie.<br />
Ihre Tochter war noch kein Jahr alt, als im<br />
März bösartiger Hautkrebs bei Patrice Aminati<br />
entdeckt wurde. Die Operation des<br />
Tumors verlief erfolgreich, nun muss sich die<br />
28-Jährige einer Immuntherapie unterziehen.<br />
Im Interview spricht sie über Tiefpunkte und<br />
Kraftspender.<br />
Patrice, wie fühlst Du Dich momentan?<br />
Ehrliche Antwort? Sehr schlecht. Ich habe mit<br />
ungeahnten Nebenwirkungen zu kämpfen.<br />
Wer glaubt schon, dass viele der Nebenwirkungen,<br />
auf die in den zahlreichen vorbereitenden<br />
Arztgesprächen und Untersuchungen<br />
hingewiesen wird, ihn wirklich treffen<br />
werden? Da hilft auch kein mentales „Wegdrücken“<br />
– hohes Fieber, neurologische<br />
Schmerzen und anderes lassen sich nicht<br />
wegdenken oder wegmeditieren. Da ist viel<br />
Traurigkeit in mir, viel Hilflosigkeit, viel Ausgeliefertsein.<br />
Die Diagnose war ein Schock für Euch<br />
beide. Wie habt Ihr es als Paar geschafft,<br />
gemeinsam aus der Schockstarre herauszukommen?<br />
Die Tragweite der Diagnose habe ich, haben<br />
wir gar nicht sofort wahrgenommen. Alles ging<br />
sehr schnell: Ich musste sofort ins Krankenhaus,<br />
wurde sehr schnell operiert. Da dachte<br />
ich noch, dass Schlimmste liege nun hinter mir.<br />
Erst mit Beginn der nachfolgenden Therapie<br />
wurde mir bewusst, was die Diagnose wirklich<br />
bedeutet. Den Begriff Schockstarre würde ich<br />
in meinem Fall eher so nicht verwenden. Für<br />
eine Schockstarre war und ist keine Zeit – wir<br />
sind eine Familie, haben ein Kind, das Leben<br />
geht weiter.<br />
Fotos: Instagram/patrice.eva<br />
Patrice und<br />
Daniel Aminati<br />
zu Gast im Panel<br />
„Nicht krank und doch<br />
betroffen – was die<br />
Diagnose Krebs für Angehörige<br />
bedeutet“<br />
BÜHNE 1, 16:30 UHR<br />
siehe Seite 37<br />
Wie gebt Ihr Euch gegenseitig Kraft?<br />
Wir versuchen so gut es geht, Normalität zu<br />
leben, der Krankheit wenig Raum zu geben –<br />
auch wenn das fast nicht möglich ist. Sie ist<br />
immer präsent. Daniel gibt mir Halt – das kann<br />
ich nicht anders sagen. Er versucht stark zu<br />
sein, aber auch er ist oft hilf- und fassungslos<br />
– auch wenn er das so nicht sagt. Aber wir<br />
kennen uns, lieben uns – da weiß man, wie es<br />
dem anderen geht.<br />
Eure kleine Charly ist erst ein Jahr alt. Wie<br />
schafft Ihr es, der aufreibenden Therapie<br />
und der Elternrolle gleichzeitig gerecht zu<br />
werden?<br />
Das ist vielleicht der schwerste Part. Charly<br />
Malika ist unser ersehntes Wunschkind – und<br />
auch wenn es pathetisch klingen mag: Wir sind<br />
so glücklich für dieses Geschenk des Lebens,<br />
der Liebe. Daniel ist der liebevollste Papa, den<br />
man sich vorstellen kann – all die Liebe und<br />
Fürsorge, die ihm als Kind gefehlt hat, schenkt<br />
er unserer Tochter. Gerade dann, wenn mir<br />
die Kraft fehlt. Außerdem sind wir ja in die<br />
Nähe meiner Eltern gezogen und Oma und<br />
Opa sind immer und auf Zuruf sofort für uns<br />
da. Ich habe mal ein schönes nigerianisches<br />
ZUR PERSON<br />
Patrice Aminati wurde am 27. April<br />
1995 geboren. Die Dresdnerin studierte<br />
Psychologie und engagierte<br />
sich unter anderem für soziale Projekte<br />
der Kinderstiftung „Die<br />
Arche“. Nach drei Jahren Beziehung<br />
heiratete die 28-Jährige im<br />
vergangenen Jahr den Moderator<br />
und Sänger Daniel Aminati. Kurz<br />
darauf wurden die beiden Eltern<br />
einer Tochter. Im März erhielt<br />
Patrice Aminati die Diagnose<br />
Schwarzer Hautkrebs.<br />
Sprichwort gehört – das auch außerhalb einer<br />
Krankheit viel Wahres hat „Um ein Kind aufzuziehen,<br />
braucht es ein ganzes Dorf“ – und<br />
das leben wir.<br />
Patrice, gibt es auch Momente, in denen Dir<br />
der Beistand von Familie und Freunden zu<br />
viel wird? Falls ja, was tust Du dann?<br />
Nein, wirklich nein … ich bin ja fast privilegiert,<br />
so viel Beistand zu erfahren! All die vielen lieben<br />
Nachrichten, die unglaublichen, mutmachenden<br />
Hilfsangebote … ich bin überwältigt.<br />
Ich kann gar nicht alles beantworten – und<br />
das tut mir oft leid. Aber wenn es mir schlecht<br />
geht, lese ich oft die Nachrichten – und das<br />
richtet mich auf, gibt mir Mut zurück. Lieber<br />
möchte ich Eure Frage nutzen, um mich von<br />
Herzen zu bedanken – danke für jeden lieben<br />
Gedanken, jedes freundliche Wort. Danke<br />
schön!<br />
64 65
FOTOAUSSTELLUNG<br />
FOTOAUSSTELLUNG<br />
Alles auf Anfang<br />
REBIRTH<br />
Krebs erzeugt nicht nur Ängste und<br />
Narben. Er provoziert auch Stärke,<br />
Mut und Lebenslust. Das zeigen die<br />
Bilder von Manfred Baumann.<br />
REBIRTH heißt das Fotoprojekt des österreichischen<br />
Starfotografen Manfred<br />
Baumann. Er hat 22 Brustkrebspatientinnen<br />
großformatig in Szene gesetzt, darunter<br />
auch Claudia Altmann-Pospischek, die wie<br />
jedes Jahr auch diesmal auf der YES!CON<br />
anzutreffen ist. Die Schwarz-Weiß-Fotografien<br />
zeigen eindrucksvoll, dass eine Krebserkrankung<br />
– so schrecklich sie auch sein mag – als<br />
Wiedergeburt verstanden werden darf.<br />
Denn es gibt ein Leben mit und nach Krebs.<br />
Schließlich steckt in allem Negativen und in<br />
jeder Krise auch eine Chance für Kraftvolles<br />
und Neues, für eine Wiedergeburt, meint der<br />
Fotograf. „Ich will aber auch darauf aufmerksam<br />
machen, dass Männer und Frauen bitte<br />
regelmäßig zur Krebs-Vorsorgeuntersuchung<br />
gehen sollen“, sagt Baumann.<br />
Seine viel beachtete Ausstellung war in<br />
Wien zu sehen und geht jetzt um die Welt: „Wir<br />
präsentieren die Fotos in Los Angeles, Rom,<br />
Berlin und Australien und hoffen eine Menge<br />
Leute zu erreichen“, so der Fotograf, der sich<br />
von dem großen Interesse beeindruckt zeigte.<br />
yeswecan!cer zeigt die Ausstellung dieses<br />
Jahr in einer elektronischen Slideshow und im<br />
Original auf der nächsten YES!CON 5.0 am<br />
3. und 4. Mai 2024 in der Hauptstadtrepräsentanz<br />
der Telekom in Berlin.<br />
Dann mit Anwesenheit des Fotografen und<br />
einer Fotoaktion.<br />
Fotos: Manfred Baumann<br />
Die REBIRTH- Slideshow<br />
läuft während der<br />
YES!CON im<br />
Forum des AXICA.<br />
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LADE DIR DIE<br />
YES!APP<br />
DEINE DIGITALE SELBSTHILFEGRUPPE<br />
Nach dem Brustkrebs<br />
„WIEDER GANZ ICH“<br />
„Endlich fühle ich mich wieder ganz!“ die Worte seiner<br />
Kundin legten 2008 den Grundstein für das Herzensprojekt<br />
des Tätowierers Andy Engel – die medbwk (medizinische<br />
Brustwarzenrekonstruktion). Nach einer Brustkrebserkrankung<br />
mit Mastektomie hatte sich die Frau an ihn gewandt,<br />
um sich ihre Brustwarze mit einem 3D-Tattoo fotorealistisch<br />
tätowieren zu lassen. Ungefähr 30 Prozent der jährlich neu<br />
diagnostizierten Brustkrebserkrankten müssen sich einer<br />
operativen Tumorentfernung stellen. Das bedeutet für viele<br />
Frauen den Verlust eines Teils ihrer Brust. Nicht alle Betroffenen<br />
erhalten nach der Brustrekonstruktion auch die Möglichkeit<br />
zum Brustwarzenaufbau. Andy Engel hat es sich zur<br />
Aufgabe gemacht, diesen Frauen zu helfen.<br />
Seit Gründung hat er ein deutschlandweites Netzwerk<br />
mit mehr als 20 Standorten und speziell medbwk-geschulten<br />
Tätowierern aufgebaut. Inzwischen sind es circa 200<br />
Frauen im Jahr, die sich durch eine medbwk wieder „ganz“<br />
fühlen können. „Trotzdem sehe ich, dass wir hier noch viel<br />
tun können. Und mit an erster Stelle steht hier für mich die<br />
Information betroffener Frauen und ihres direkten Umfelds“,<br />
ergänzt er. Dabei hilft ihm die von Bepanthen® initiierte<br />
Kampagne #wiederganzich. Ziel der Kampagne ist es,<br />
möglichst viele Betroffene, Angehörige und Freunde über<br />
die Möglichkeit der Brustwarzenrekonstruktion nach einer<br />
Mastektomie aufzuklären.<br />
68<br />
„<br />
Ich freue mich<br />
durch meine<br />
Arbeit die Frauen<br />
auf ihrem Weg<br />
der Heilung zu<br />
begleiten.“<br />
ANDY ENGEL, Gründer der<br />
medbwk und Tattoo-Artist<br />
Mehr Infos unter<br />
wiederganzich.de<br />
#DU<br />
BIST<br />
NICHT<br />
ALLEIN<br />
Die YES!APP hilft Krebspatient:innen und ihren Angehörigen, sich mit<br />
anderen Betroffenen jederzeit und überall auszutauschen. Außerdem<br />
bietet sie einen direkten Draht zu anerkannten Expert:innen.<br />
Die YES!APP fördert den sicheren Dialog, Informations- und<br />
Erfahrungsaustausch und will damit Hilfe zur Selbsthilfe leisten.<br />
Schnell, direkt, effektiv und von Mensch zu Mensch.<br />
yeswecan-cer.org<br />
Code scannen<br />
und App laden
SAVE THE DATE<br />
5.0 | BERLIN<br />
4.–5. MAI 2024<br />
TELEKOM HAUPTSTADT-<br />
REPRÄSENTANZ<br />
50 %<br />
von uns werden im Laufe ihres Lebens<br />
eine Krebs-Diagnose erhalten.<br />
100 % von uns sollten Krebs-Patienten<br />
am Arbeitsplatz unterstützen.<br />
#workingwithcancer<br />
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PARTNER<br />
PARTNER<br />
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