Synthese und Charakterisierung neuer Schwefel-Tripodliganden für ...
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KAPITEL 3 - <strong>Schwefel</strong>-<strong>Tripodliganden</strong>, deren Komplexe <strong>und</strong> neue Ferrocen-Verbindungen 73<br />
Als eine Erklärung <strong>für</strong> diese Vielzahl ist die Möglichkeit zu nennen, dass<br />
Lithiierungsreaktionen an den Cp-Ringen der Edukte stattgef<strong>und</strong>en haben können.<br />
Durch eine Modifizierung der Grignard-Reaktion nach Knochel bestand prinzipiell<br />
eine weitere aussichtsreiche Möglichkeit, ansonsten schwer zugängliche<br />
Alkyl-/Arylhalogenide weiteren Reaktionsschritten zugänglich zu machen. Dabei<br />
traten jedoch Reprotonierungsreaktionen auf, die zu den entsprechenden<br />
Nebenprodukten Phenylethinylferrocen 143 sowie Phenylethenylferrocen 144<br />
führten. Diese Reprotonierungsreaktionen können nach erfolgter Bildung des<br />
Grignard-Reagenzes 148 stattfgef<strong>und</strong>en haben, da dessen Bildung durch<br />
anschließende Reaktion mit Benzaldehyd zum erwarteten Carbinol 150 bestätigt<br />
wurde. Die Tatsache, dass diese nach erfolgtem Halogen-Metall-Austausch<br />
stattfindenden Reaktionen ebenfalls <strong>für</strong> die Lithiierungsreaktionen beobachtet<br />
wurden, bildet in der Gesamtheit des Auftretens dieser Reprotonierungsphänomene<br />
ein in sich schlüssiges Bild, das jedoch erst zum zeitlichen Ende der Arbeit<br />
verstanden <strong>und</strong> eingeordnet werden konnte.<br />
Eine plausible Erklärungsmöglichkeit <strong>und</strong> damit einen großen Anteil zum Verständnis<br />
dieser <strong>Synthese</strong>ergebnisse liefern die Arbeiten von Taylor 7,8 <strong>und</strong> Eaborn 9 , die dieses<br />
Phänomen beobachtet <strong>und</strong> untersucht haben. Deren Lösungsvorschlag, die<br />
zweistufige Lithiierungsreaktion umzuwandeln <strong>und</strong> beide Reaktionspartner vor<br />
Einsatz des n-BuLi vorzulegen, stellt im Falle des von ihnen eingesetzten Me3SiCl als<br />
Kupplungsreagenz eine erfolgreiche Vorgehensweise dar, ist jedoch <strong>für</strong> SiCl4<br />
aufgr<strong>und</strong> dessen Nebenreaktionen mit n-BuLi ungeeignet.<br />
Sogar in Hexan entsteht bei der Variante nach Taylor (Syn-7) Phenylethenylferrocen<br />
144, was bedeutet, dass zumindest die Lithiierung zum Teil, parallel zur<br />
Nebenreaktion mit SiCl4, stattgef<strong>und</strong>en haben muss <strong>und</strong> das lithiierte Intermediat<br />
daraufhin diese Reprotonierungsreaktion eingegangen ist.<br />
Die klassische Zweistufen-Variante der Lithiierung in Benzol (Lithiierung) <strong>und</strong> Hexan<br />
(Silylierung) führte zum entsprechenden Phenylethinylferrocen 143 <strong>und</strong> stellt somit<br />
ebenfalls keinen alternativen Lösungsansatz <strong>für</strong> dieses Problem dar (Syn-2).<br />
Die Variationen der Lösungsmittel, der Reaktionszeiten, der Eduktverhältnisse <strong>und</strong>,<br />
bzgl. der Knochel-Variante, des LiCl-Einsatzes brachten ebenfalls keine<br />
Verbesserung der Ergebnisse.