20.09.2023 Aufrufe

BS 09-2023

Editorial: Blick in die grüne Zukunft? | Personalien | Nachrichten | Interview mit Joachim Holstein (duisport)
: »Wir wollen zurück zu unseren Wurzeln« | Bund startet Anschubfinanzierung für
Schwergut-Transporte | Salzgitter will mit Hilfe der HGK
 mehr Binnenschiffe nutzen | Lanxess will Anlage in Krefeld schließen | Academy übernimmt Akademie | Premiere: »Antonie« fährt mit Wasserstoff | Erster Elektro-Spatz im Einsatz | FPS rüstet zweites Schiff zur H2-Barge um | STL: Die Community wächst | Ausstellervorberichte STL 2023 | FS Schiffstechnik – 30 Jahre am Markt | SET-Neubau: Ein »Seegeist« für den Bodensee | Viadonau: Mit gutem Beispiel voran | »Main-Spessart« ist sauber unterwegs | »Coriolis« hat Wasser unterm Kiel | AG Ems sucht Namen für Brennstoffzellen-Boot | »Leuna100« will grünes Methanol 
in die ­Schifffahrt bringen | Die Post kommt in Berlin weiter elektrisch | Eröffnung HaFoLa: Der Hafen im Labor | HANSA LOUNGE: Mit Tesvolt:
Lösungen für die Energiewende | Firmenjubiläum Ralf Teichmann: 
Seit 35 Jahren erfolgreich am Markt | HHLA: Containerumschlag bricht weiter ein | NPorts: Alles unter einem Dach | Hafenbilanz: Niedersachsen ist bereit | CER-Anschluss für Kramer Distripark Depot | Hafen Kehl sucht Nähe zu Straßburg | LOG4NRW: Häfen wollen Ladung
von der Straße holen | Duisport wird Mitglied im Verein »EcoPort813« | Dortmunder Hafen erweitert Flächen | Straubing-Sand findet Terminal-Betreiber | Interview Inke Onnen-Lübben (cPort)
: »Ich wollte zurück ins Hafenmarketing« | Recht: Führungsklausel im Regressprozess | Buyer’s Guide | BDS: Unterbemannt, weil überqualifiziert?

Editorial: Blick in die grüne Zukunft? | Personalien | Nachrichten | Interview mit Joachim Holstein (duisport)
: »Wir wollen zurück zu unseren Wurzeln« | Bund startet Anschubfinanzierung für
Schwergut-Transporte | Salzgitter will mit Hilfe der HGK
 mehr Binnenschiffe nutzen | Lanxess will Anlage in Krefeld schließen | Academy übernimmt Akademie | Premiere: »Antonie« fährt mit Wasserstoff | Erster Elektro-Spatz im Einsatz | FPS rüstet zweites Schiff zur H2-Barge um | STL: Die Community wächst | Ausstellervorberichte STL 2023 | FS Schiffstechnik – 30 Jahre am Markt | SET-Neubau: Ein »Seegeist« für den Bodensee | Viadonau: Mit gutem Beispiel voran | »Main-Spessart« ist sauber unterwegs | »Coriolis« hat Wasser unterm Kiel | AG Ems sucht Namen für Brennstoffzellen-Boot | »Leuna100« will grünes Methanol 
in die ­Schifffahrt bringen | Die Post kommt in Berlin weiter elektrisch | Eröffnung HaFoLa: Der Hafen im Labor | HANSA LOUNGE: Mit Tesvolt:
Lösungen für die Energiewende | Firmenjubiläum Ralf Teichmann: 
Seit 35 Jahren erfolgreich am Markt | HHLA: Containerumschlag bricht weiter ein | NPorts: Alles unter einem Dach | Hafenbilanz: Niedersachsen ist bereit | CER-Anschluss für Kramer Distripark Depot | Hafen Kehl sucht Nähe zu Straßburg | LOG4NRW: Häfen wollen Ladung
von der Straße holen | Duisport wird Mitglied im Verein »EcoPort813« | Dortmunder Hafen erweitert Flächen | Straubing-Sand findet Terminal-Betreiber | Interview Inke Onnen-Lübben (cPort)
: »Ich wollte zurück ins Hafenmarketing« | Recht: Führungsklausel im Regressprozess | Buyer’s Guide | BDS: Unterbemannt, weil überqualifiziert?

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>09</strong><br />

<br />

<br />

<br />

9 77<strong>09</strong>39 191001<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

INNOVATIVE SPEZIALKONZEPTE<br />

FÜR DIE FAHRGASTSCHIFFFAHRT<br />

Individuell. Leistungsstark. Verlässlich.<br />

Versicherungslösungen, die überzeugen.<br />

www.allianz-esa.de<br />

Jetzt online informieren!<br />

Der führende Versicherer<br />

der Binnenschifffahrt


SHIPPING - TECHNICS - LOGISTICS<br />

Deutschlands einzige Fachmesse für die Binnenschifffahrt<br />

26. und 27. September <strong>2023</strong><br />

Deutschlands einzige Fachmesse für die Binnenschifffahrt<br />

- die Shipping Technics Logistics (STL) - ist heute als internationaler<br />

Knotenpunkt der maritimen Branche bekannt. Als Impulsgeber für<br />

zentrale Zukunftsthemen bietet sie Ausstellern und Besuchern eine<br />

qualitativ hochwertige Plattform zum gegenseitigen Austausch.<br />

Die STL vereint Angebot und Nachfrage in einem angenehmen<br />

Ambiente und schafft die Grundlage für langjährige<br />

Geschäftskontakte.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt?<br />

Kontaktieren Sie uns gerne!<br />

www.shipping-technics-logistics.de<br />

Party “Dock & Rock”<br />

mit Live-Musik<br />

Dienstag, 26. September <strong>2023</strong><br />

Party inkl. Buffet und Live Musik<br />

Kontaktdaten:<br />

E-mail: messe@messekalkar.de<br />

Tel: +49 (0) 2824/910-151<br />

Griether Straße 110-120 • D-47546 Kalkar • www.messekalkar.de


Hamburgs<br />

maritimesmes Herz<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

...mehr<br />

geht nicht!<br />

Erleben Sie die<br />

ganze Geschichte der Schifffahrt<br />

in der weltweit größten<br />

maritimen Privatsammlung<br />

in Hamburgs ältestem Speichergebäude<br />

mitten in der HafenCity.<br />

<br />

KAISPEICHER B | KOREASTRASSE 1 |20457 HAMBURG<br />

TELEFON: 040 300 92 30-0 | WWW.IMM-HAMBURG.DE <br />

ÖFFNUNGSZEITEN: TÄGLICH VON 10 BIS 18 UHR


PERSONALIEN<br />

WIJGULA: Simon Lucas ist zum<br />

Geschäftsführer der Reederei Koninklijke<br />

Wijgula ernannt worden.<br />

Er ist jetzt neben<br />

Norbert Meixner und<br />

Egbert Schelhaas Teil<br />

des Führungstrios bei<br />

dem Tochterunternehmen<br />

der HGK<br />

Shipping. Lucas verantwortet<br />

die strategische<br />

und operative Ausrichtung bei<br />

Wijgula auf die künftigen Logistik-Anforderungen<br />

insbesondere der chemischen<br />

Industrie.<br />

WNA MAGDEBURG: Hubert Stratmann<br />

übernimmt zum 1. Oktober die<br />

Leitung des WNA<br />

Magdeburg. Er folgt<br />

auf Burkhard Knuth,<br />

der feierlich in den<br />

Ruhestand verabschiedet<br />

wurde.<br />

Stratmann ist seit<br />

dem Bauingenieur-<br />

Studium in Essen für<br />

die Wasserstraßenverwaltung des Bundes<br />

tätig und war zuletzt als Fachbereichsleiter<br />

für Betrieb und Unterhaltung<br />

im Bereich des WSA Elbe verantwortlich.<br />

Personalie des Monats: Doppelspitze für HGK Intermodal<br />

HGK INTERMRODAL: Markus Krämer (li), bislang CEO der HGK Logistics<br />

and Intermodal (neska), und Michaela Przybylla (re), zuvor Geschäftsführerin der<br />

Terminals in Duisburg und Krefeld, bilden die Doppelspitze bei der Intermodal -<br />

sparte der HGK AG. Die trimodalen Terminals an Rhein und Ruhr waren erst<br />

kürzlich zu der neuen Gesellschaft HGK Intermodal zusammengeschlossen worden.<br />

Dazu gehören die Terminals in Duisburg, Krefeld, Düsseldorf und Köln. In<br />

Zusammenarbeit mit anderen Einheiten der HGK-Gruppe sollen künftig weitere<br />

Dienstleistungsangebote entwickelt werden. Dazu gehört ein Innovationsmanagement<br />

unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit, heißt es. Das Managementteam<br />

der HGK Intermodal wird ergänzt durch Oliver Grossmann (Terminalstandort<br />

Köln) und Dirk Meyer (Terminalstandort Düsseldorf).<br />

VSM: Der Verband für Schiffbau und<br />

Meerestechnik (VSM) hat sein Team<br />

durch vier neue Kollegen verstärkt. Adele<br />

Lübcke (li.) soll als promovierte Schiffbauingenieurin<br />

Technikfragen einschließlich<br />

Forschung und Vorschriftenentwicklung<br />

abdecken. Nicole Brandt (re.) bringt<br />

langjährige Erfahrung<br />

als Redakteurin<br />

mit und übernimmt<br />

unter anderen die<br />

Marktbeobachtung.<br />

Timo Schubert<br />

(oben) leitet seit Juni<br />

das das neue Verbindungsbüro<br />

des VSM<br />

in Brüssel. Ab dem<br />

1. November unterstützt<br />

Peter Lehmann<br />

(unten) die Arbeit des<br />

VSM in Berlin, u.a.<br />

für den Bereich<br />

Meerestechnik.<br />

VTG: Alberto Nobis wird zum<br />

1. Oktober neuer Chief Executive<br />

Officer des Schienenlogistikers<br />

VTG.<br />

Er soll künftig die<br />

Geschäftsführung<br />

und -entwicklung<br />

von mehr als 50<br />

Standorten in 20 europäischen<br />

Ländern<br />

verantworten. Nobis<br />

(Jahrgang 1965) kommt von der DHL<br />

Group und teilt sich die Geschäftsführung<br />

bei der VTG künftig mit Mark Stevenson<br />

(CFO) und Sven Wellbrock<br />

(COO und CSO).<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

5


NACHRICHTEN<br />

SCHWEIZERISCHE RHEINHÄFEN<br />

Grünes Licht für erste Bauphase von Gateway Basel Nord<br />

Das neue trimodale Terminal soll die kombinierten Verkehrsströme aus dem Schweizer Import- und Exportgeschäft bündeln<br />

© GBN<br />

Das trimodale Großterminal für die<br />

Schweiz, das Gateway Basel Nord, hat für<br />

seine erste Bauphase die Plangenehmigungsverfügung<br />

erhalten. Nach siebenjähriger<br />

Verfahrensdauer wurde diese vom<br />

Bundesamt für Verkehr (BAV) erteilt. Für<br />

das Großprojekt ist dies ein entscheidender<br />

Schritt, heißt es. Damit seien alle Anforderungen<br />

der zuständigen kantonalen<br />

Behörden und des Bundes an das Projekt<br />

erfüllt. Die Genehmigung unterstreiche die<br />

Bedeutung des GBN für die schweizweite<br />

Logistik sowie das erklärte Ziel, Güter von<br />

der Straße auf die Schiene zu verlagern.<br />

GBN-Verwaltungsrat Martin Haller<br />

freut sich über die Fortschritte des Projekts:<br />

»Bereits im Jahr 2016 hatten wir<br />

den Antrag für das Gateway Basel Nord<br />

gestellt und sind nun erleichtert, dass es<br />

weitergeht. Das Projekt sichert die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Logistikstandorts<br />

Schweiz. Gleichzeitig sind wir in der Lage,<br />

für die seltenen Tiere und Pflanzen in<br />

der Region auf lange Sicht passenden Lebensraum<br />

zu sichern.«<br />

Das Gateway Basel Nord hatte im Jahr<br />

2020 ökologische Ersatzflächen von<br />

45,8 ha definiert. Dabei handelt es sich<br />

um eine Fläche, die insgesamt viermal so<br />

groß ist wie das überbaute Gelände, das<br />

insgesamt 11,5 ha in Anspruch nehmen<br />

wird. Auf den 45,8 ha ökologischen Ersatzflächen<br />

sind diverse Maßnahmen geplant,<br />

die im überarbeiteten Naturschutzkonzept<br />

festgehalten sind.<br />

Das trimodale Gateway Basel Nord liegt<br />

an den internationalen Güterverkehrswegen<br />

und wird die kombinierten Verkehrsströme<br />

aus dem Schweizer Importund<br />

Exportgeschäft bündeln. Das Großterminal<br />

schafft die bisher in der Schweiz<br />

fehlende effiziente und leistungsfähige<br />

Umschlagsmöglichkeit zur Bewältigung<br />

der zunehmenden Güterströme zwischen<br />

der Schweiz, den Seehäfen sowie den kontinentalen<br />

Verkehrszentren und beseitigt<br />

die Kapazitätsengpässe im Rheinhafen<br />

Kleinhüningen, heißt es.<br />

<br />

Werft Malz GmbH<br />

Die Adresse am Oder-Havel-Kanal für:<br />

• Schiffbau: Instandsetzung und Reparatur<br />

• Lieferung von Ersatzteilen für GOTHA ZG 52 Getriebe<br />

• Schweißzulassung: GL / DIN 1<strong>09</strong>0<br />

• 3-lagige Slipananlage bis 67 m<br />

• eigene Tischlerei<br />

• mechanische Fertigung von Maschinenbauteilen<br />

• Stahl- und Aluminiumkonstruktionen<br />

An der Schleuse 7 | 16515 Oranienburg | www.werft-malz.de<br />

EUROPÄISCHES LOGISTIKNETZWERK<br />

Hellmann expandiert in Italien<br />

In Italien hat Hellmann sein langjähriges Partnerunternehmen<br />

Hellmann Worldwide Logistics S.p.A. übernommen. Das in Mailand<br />

ansässige Unternehmen Hellmann Italy beschäftigt rund 70<br />

Mitarbeiter an sechs Standorten und setzt seit seiner Gründung<br />

im Jahr 2006 als Partner für Hellmann Worldwide Logistics<br />

sämtliche Dienstleistungen im Bereich See- und Luftfracht in Italien<br />

um.<br />

Mit der Übernahme expandiert das Unternehmen laut eigenen<br />

Angaben in einen bedeutenden europäischen Logistikmarkt und<br />

vervollständigt nicht nur sein Netzwerk im zentralen Alpenraum,<br />

sondern stärkt gleichzeitig auch seine Präsenz im für die<br />

globale Seefracht strategisch wichtigen Mittelmeerraum. Geschäftsführerin<br />

von Hellmann Italy bleibt Daniela Coppola. <br />

6 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


NACHRICHTEN<br />

RHEINCARGO<br />

Förderbescheid für Landstromanlage im Neusser Hafen übergeben<br />

Übergabe des Förderbescheids in Höhe von 425.000 €<br />

RheinCargo hat einen Förderbescheid für<br />

eine Landstromanlage am Hafenbecken 1<br />

im Neusser Zentrum erhalten. Über diesen<br />

Zugang können Personenschiffe die<br />

an Bord benötigte Energie beziehen und<br />

somit auf dieselbetriebene eigene Stromgeneratoren<br />

während des Anliegens verzichten.<br />

Mona Neubaur, Ministerin für<br />

Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und<br />

Energie des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />

übergab für diesen Zweck an der<br />

Anlegestelle einen Zuwendungsbescheid<br />

in Höhe von 425.000 € an RheinCargo.<br />

Für RheinCargo bedeutet die Installation<br />

der Landstromanlage laut eigenen<br />

Angaben einen weiteren Schritt auf dem<br />

angestrebten Weg in Richtung Klimaneutralität.<br />

So wird in den sechs von dem<br />

Unternehmen betrieben Rheinhäfen in<br />

Düsseldorf, Köln und Neuss ausschließlich<br />

Ökostrom genutzt. »In Köln und<br />

Düsseldorf gibt es an Anlegestellen für<br />

Personenschiffe bereits Landstromanlagen.<br />

Wir freuen uns sehr, jetzt auch<br />

in Neuss der Personenschifffahrt saubere<br />

Energie zur Verfügung stellen zu können«,<br />

sagt RheinCargo-Geschäftsführer<br />

Jan Sönke Eckel.<br />

<br />

© RheinCargo<br />

LOGISTIKIMMOBILIE<br />

Baustart in Venlo – Rhenus expandiert in den Niederlanden<br />

Die Rhenus Gruppe erweitert ihre Präsenz<br />

im niederländischen Venlo mit<br />

dem Bau eines neuen, 33.000 m 2 großen<br />

Logistikgebäudes. Rhenus hat zusammen<br />

mit einem Vermögensverwalter<br />

eine nachhaltige Neuentwicklungsvereinbarung<br />

für einen Zeitraum von 20<br />

Jahren unterzeichnet, teilt das Unternehmen<br />

mit.<br />

Das in Greenport Venlo gelegene Objekt<br />

wird gemäß den Anforderungen<br />

von Rhenus zu einem mit BREEAM Excellent<br />

und Well Silver zertifizierten Gebäude<br />

umgestaltet.<br />

Die Logistikimmobilie wird unterteilt<br />

in ein 16.000 m 2 großes Lager, eine<br />

12.000 m 2 große Umschlagfläche, eine<br />

3.300 m 2 große Mezzanine und 1.400 m 2<br />

Bürofläche. Der Bau beginnt noch im<br />

September und soll im dritten Quartal<br />

2024 abgeschlossen sein. <br />

Future-Fuel-Ready<br />

in die Zukunft<br />

Future-Fuel-Ready, hochmodern und<br />

niedrigwasseroptimiert:<br />

Mit unseren Schwesterschiffen Courage<br />

und Curiosity setzen wir weitere Maßstäbe<br />

für eine innovative und nachhaltige<br />

Binnenschifffahrt der Zukunft.<br />

Driving Innovation & Sustainability<br />

#justact #justshow #justprove<br />

Besuchen uns auf der Messe „Shipping Technics Logistics“<br />

in Kalkar vom 26.-27.<strong>09</strong>.<strong>2023</strong> am Stand 121 und informieren<br />

Sie sich über unsere Neuzugänge!<br />

<strong>2023</strong>_08_28_Imageanzeige_Binnenschifffahrt_210x90_inkl Kalkar.indd 1 28.08.<strong>2023</strong> 15:27:59<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

7


SCHIFFFAHRT<br />

»Wir wollen zurück zu unseren Wurzeln«<br />

Joachim Holstein hat im März die Position des Konzernbeauftragten Binnenschifffahrt<br />

bei der Duisport-Gruppe übernommen. Im Interview mit Chefredakteur Krischan Förster<br />

spricht er über seine Mission und die Herausforderungen, vor denen die Branche steht<br />

In seinem Büro hängt ein Rettungsring an<br />

der Wand. Für Joachim Holstein ist es<br />

nicht nur eine Erinnerung an seine beruflichen<br />

Anfänge in der Binnenschifffahrt,<br />

sondern auch eine Mahnung, stets auf Veränderungen<br />

gefasst zu sein. Seit März ist<br />

er bei Duisport auf dem neu geschaffenen<br />

Posten eines Konzernbeauftragten tätig.<br />

Die Binnenschifffahrt sprach mit ihm über<br />

die ersten Monate, seine Motivation, seine<br />

Erfahrungen und Ziele.<br />

Binnenschifffahrt: Herr Holstein, Sie sind<br />

seit bereits 30 Jahren in der Transportbranche<br />

aktiv. Seit März haben Sie eine<br />

neue Aufgabe –welche eigentlich genau?<br />

Joachim Holstein: Die Bedeutung des<br />

Duisburger Hafens ist unbestritten. Allerdings<br />

wurde in den vergangenen Jahren<br />

der Fokus vor allem auf den Containerbereich<br />

und kontinentale Zugverbindungen<br />

in Richtung China gelegt. Die Wurzel des<br />

Unternehmens, der Hafen selbst und auch<br />

Joachim<br />

Holstein<br />

die Binnenschifffahrt, wurden dagegen ein<br />

Stück weit vernachlässigt. Meine Aufgabe<br />

unter dem neuen Vorstand ist es, die Gewichte<br />

wieder etwas zu verschieben.<br />

Wie genau wollen Sie das anstellen?<br />

Holstein: Ich sehe mich als ersten Ansprechpartner<br />

für Kunden und Terminals,<br />

die wasserseitig Güterumschlag<br />

im Duisburger Hafen betreiben oder<br />

entsprechende Möglichkeiten suchen.<br />

Gleichzeitig fungiere ich als<br />

Bindeglied zu Verbänden und<br />

politischen Institutionen. Mein<br />

Hauptziel ist es, der Binnenschifffahrt<br />

die Anerkennung<br />

zu verschaffen, die sie verdient,<br />

insbesondere auch<br />

in der Politik auf Landeswie<br />

auf Bundesebene.<br />

Wir werden bei Duisport<br />

keine Binnenschifffahrtsabtei-<br />

lung aufbauen<br />

und in den<br />

Wettbewerb zu<br />

Teilen unserer<br />

Pächter treten.<br />

Aber wir wollen<br />

unsere bestehenden Strukturen verbessern<br />

und an den Bedürfnissen unserer<br />

Partner ausrichten.<br />

Welche Erfahrungen haben Sie denn in<br />

Ihren ersten Monaten gemacht?<br />

Holstein: Sehr, sehr gute. Im Unternehmen<br />

sowieso, ich wurde schließlich engagiert,<br />

um etwas in diesem Bereich zu bewegen.<br />

Ich berichte direkt an den Vorstand,<br />

daran kann man ablesen, wie hoch das<br />

Thema aufgehängt ist. Aber auch die Resonanz<br />

draußen, bei unseren Partnern und<br />

Kunden, ist sehr gut. Man merkt in allen<br />

Gesprächen deutlich, dass sie in der Vergangenheit<br />

einen engeren Austausch vermisst<br />

und ihre Belange nicht immer berücksichtigt<br />

gesehen haben.<br />

Sind Sie so eine Art Kummertante?<br />

Holstein: So würde ich das auf keinen Fall<br />

nennen. Klar, es gibt auch Einiges aufzuarbeiten.<br />

Aber in erster Linie geht es doch darum,<br />

gemeinsam etwas zu bewegen, also<br />

im Hafen Umschlag zu ermöglichen und<br />

zu generieren. Dafür muss man die Nöte<br />

und Bedürfnisse zur Kenntnis nehmen.<br />

Deshalb standen und stehen gerade am<br />

Anfang natürlich viele Vor-Ort-Termine in<br />

meinem Kalender. Wir sind dabei, uns wieder<br />

besser zu vernetzen und Gesprächsfäden<br />

zu knüpfen.<br />

Sind daraus schon konkrete Projekte entstanden?<br />

Holstein: Es gibt tatsächlich bereits einige<br />

interessante Ideen, aber noch kein<br />

spruchreifes Vorhaben. Aber ich bin da<br />

sehr optimistisch.<br />

Welche Themen werden außerdem gern<br />

vorgebracht?<br />

Holstein: Der Flächenbedarf ist immer<br />

ein Thema, dazu Wünsche für eine bessere<br />

Anbindung ans Hinterland oder an eines<br />

der Terminals, ob nun per Straße,<br />

Schiene oder Binnenschiff. Wobei es<br />

auch bei Duisport einen Paradigmenwechsel<br />

gegeben hat: Unsere Verträge<br />

sind nicht mehr in Stein gemeißelt. Wir<br />

schauen uns künftig genau an, wie die<br />

Areale von den Unternehmen genutzt<br />

werden. Wenn wir kein Potenzial für<br />

Umschlag oder anderes klassisches Hafengeschäft<br />

mehr sehen, lassen wir einen<br />

Vertrag auch auslaufen und suchen einen<br />

anderen Partner. Das fällt nicht schwer,<br />

denn der Bedarf ist groß.<br />

Umschlag ist das Stichwort. Wie lauten<br />

denn die Ziele in Bezug auf die Binnenschifffahrt,<br />

eher strategisch gedacht?<br />

Holstein: Der Anteil der Binnenschifffahrt<br />

am Modal Split im Duisburger Hafen<br />

liegt derzeit bei unter 30 %. Mein Anspruch<br />

ist es, diesen Anteil zu steigern.<br />

Das wird allerdings unter anderem dadurch<br />

erschwert, dass wir mit der Kohle<br />

und demnächst vielleicht auch bei anderen<br />

traditionellen Massengütern Mengen<br />

im Hafenumschlag verlieren oder schon<br />

verloren haben. Das gilt es zu kompensieren,<br />

neue Güterarten nach Duisburg zu<br />

holen und neue Transportkonzepte zu<br />

entwickeln. Für uns als Hafengesellschaft<br />

8 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFFAHRT<br />

heißt das, dass wir rechtzeitig alle Voraussetzungen<br />

schaffen müssen.<br />

Sie denken dabei an die Energiewende?<br />

Holstein: Auch, aber nicht nur. Natürlich<br />

wollen und werden wir als Duisport und<br />

Duisburger Hafen auch künftig als Energie-Hub<br />

eine ganz zentrale Rolle spielen,<br />

für die Stadt, die Region und vielleicht<br />

sogar darüber hinaus. Damit kommen<br />

Themen wie Wasserstoff oder andere alternative<br />

Energieträger automatisch auf<br />

die Agenda. Deshalb gibt es bereits die<br />

Ansiedlung von PlugPower in Duisburg<br />

und ganz konkrete Pläne für den Bau einer<br />

Elektrolyse-Anlage im Hafen, die unter<br />

anderem unser neues, CO2-neutrales<br />

Terminal Duisburg Gateway Terminal,<br />

kurz DGT, versorgen soll.<br />

Aber es geht bei weitem nicht nur um<br />

Energiethemen, die in aller Regel noch<br />

einen großen Zeithorizont haben. Wir<br />

sprechen auch über neue Güter wie Biomasse,<br />

Recylingstoffe und anderes mehr.<br />

Und wir sehen, wie alle anderen auch,<br />

noch großes Potenzial in der Digitalisierung,<br />

sei es, um die Effizienz zu erhöhen<br />

oder um über einen verbesserten Datenaustausch<br />

die Logistikangebote insgesamt<br />

zu verbessern. Deshalb wollen wir<br />

auch die Zusammenarbeit mit anderen<br />

Häfen entlang des Rheins intensivieren<br />

– auch das ist ein großer Unterschied zur<br />

Duisport-Strategie früherer Jahre.<br />

Sie meinen solche Projekte wie das Riverports<br />

Planning and Information System<br />

(RPIS) oder die jüngste Initiative<br />

Nah an der Praxis und bei den Binnenschifffahrtskunden: Joachim Holstein im Schiffssimulator, im<br />

Hintergrund Duisport-Vorstand Lars Nennhaus<br />

Log4NRW zusammen mit dem Dortmunder<br />

Hafen und DeltaPort?<br />

Holstein: Das sind gute Beispiele dafür,<br />

ja. Ich glaube, dass eine bessere Zusammenarbeit<br />

und die digitale Vernetzung<br />

künftig eine entscheidende Rolle<br />

spielen werden, um die Verkehrssteuerung<br />

zu optimieren und um für die<br />

Häfen und die Binnenschifffahrt künftig<br />

neue Ladungsströme zu generieren.<br />

Sie sind seit drei Jahrzehnten dabei, kommen<br />

selbst aus der Binnenschifffahrt. Wie<br />

beurteilen Sie die Aussichten?<br />

Holstein: Die Binnenschifffahrt hat zweifellos<br />

ein großes Potenzial, sowohl in Bezug<br />

auf ihre Kapazitätsreserven als auch<br />

mit Blick auf die ambitionierten Umweltziele.<br />

Um ihre Bedeutung zu stärken, ist<br />

einerseits das Gewerbe selbst gefordert,<br />

wenn es um die Modernisierung der Flotte,<br />

aber auch von Prozessen in den Unternehmen<br />

geht. Andererseits braucht die<br />

Binnenschifffahrt dafür jede politische<br />

Unterstützung, die sie bekommen kann.<br />

Denn ohne eine Güterverlagerung von<br />

der Straße auf das Binnenschiff oder auch<br />

auf die Schiene werden weder eine Verkehrswende<br />

noch eine Energiewende<br />

funktionieren.<br />

Auch in den politischen Diskurs wollen<br />

wir uns als Duisport wieder stärker<br />

einbringen. Deshalb sind wir als größter<br />

Binnenhafen der Welt wieder zurück im<br />

Bundesverband BÖB. Um das System<br />

Wasserstraße voranzubringen, müssen<br />

alle Akteure ihre Kräfte bündeln. Da wollen<br />

wir uns nicht länger heraushalten und<br />

sind fest davon überzeugt, etwas bewegen<br />

zu können.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

© Duisport<br />

NACH<br />

FÜR DIE<br />

REGION<br />

Investitionen, Arbeitsplätze, Anschluss an<br />

die Märkte der Zukunft – Güterumschlag im<br />

Rheinhafen Koblenz ist ein Motor der Region.<br />

Auf dem richtigen Kurs ...<br />

die Hafen- und Bahnbetriebe der<br />

Stadtwerke Koblenz GmbH<br />

Stadtwerke Koblenz GmbH<br />

Peter-Altmeier-Ufer 50<br />

56068 Koblenz<br />

Telefon 02 61 - 9 11 63-0<br />

Telefax 02 61 - 9 11 63-63<br />

swk@stadtwerke-koblenz.de<br />

www.stadtwerke-koblenz.de<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

9


SCHIFFFAHRT<br />

2 MIO. € IM FÖRDERTOPF<br />

Bund startet Anschubfinanzierung für Schwergut-Transporte<br />

Je mehr Ladung gefahren wird, umso höher der Zuschuss aus dem GST-Programm des Bundes<br />

Das angekündigte Geld für eine Anschubfinanzierung<br />

von Großraum- und<br />

Schwergut-Transporten (GST) auf den<br />

Wasserstraßen steht bereit.<br />

Das Bundesverkehrsministerium<br />

(BMDV) hat die entsprechende Richtlinie<br />

jetzt im Bundesanzeiger bekannt gemacht.<br />

Die zuständige Bewilligungsbehörde<br />

ist die Generaldirektion Wasserstraßen<br />

und Schifffahrt (GDWS) in<br />

Bonn. Zuschüsse gibt es demnach bis Juni<br />

2024. Wie bereits berichtet, stehen insgesamt<br />

2 Mio. € zur Verfügung.<br />

Ziel ist es, regelmäßige Linienverkehre<br />

auf den Bundeswasserstraßen zu initiieren<br />

und zu fördern. Damit soll das<br />

umweltfreundliche Potenzial der Binnenschifffahrt<br />

in multimodalen Transport -<br />

ketten genutzt werden, heißt es. Gleichzeitig<br />

soll die Planbarkeit von GST vereinfacht,<br />

den Produzenten und Spediteuren<br />

der Zugang zur Wasserstraße erleichtert<br />

und eine umweltfreundliche Alternative<br />

zu Straßentransporten etabliert werden.<br />

Förderungsfähig ist jeder tatsächlich<br />

durchgeführte GST per Schiff, der zumindest<br />

anteilig auf einer Bundeswasserstraße<br />

erfolgt. Der Liniendienst muss dafür<br />

in einem regelmäßigen Rhythmus mit<br />

ein bis zwei Fahrten pro Monat angeboten<br />

werden, heißt es.<br />

Die Zuwendungen werden als nicht<br />

rückzahlbare Zuschüsse gewährt, förderfähig<br />

sind bis zu 50 % der Kosten. Insgesamt<br />

ist eine Höchstsumme von<br />

200.000 € über drei Steuerjahre möglich.<br />

Antragsberechtigt sind Unternehmen mit<br />

Sitz oder selbstständiger Niederlassung<br />

in Deutschland.<br />

Die Beträge richten sich an der Tragfähigkeit<br />

aus und liegen zwischen 15,88 €<br />

und 41,93 € pro zurückgelegtem Wasserstraßen-km<br />

(siehe Tabelle). KF<br />

TRAGFÄHIGKEIT<br />

< 401 t<br />

401 t – 650 t<br />

651 t – 900 t<br />

901 t – 1.000 t<br />

1.001 t – 1.500 t<br />

1.501 t – 2.000 t<br />

2.001 t – 2.500 t<br />

2.501 t – 3.000 t<br />

> 3.000 t<br />

PRO KM<br />

15,88 €<br />

18,53 €<br />

21,15 €<br />

23,85 €<br />

28,08 €<br />

31,63 €<br />

35,84 €<br />

40,81 €<br />

41,93 €<br />

© BDB<br />

MEHR LADUNG AUF DEM WASSER<br />

Salzgitter will mit Hilfe der HGK häufiger Binnenschiffe nutzen<br />

Die HGK Shipping und der Salzgitter-<br />

Konzern wollen künftig gemeinsam nachhaltige<br />

Logistikkonzepte auf der Wasserstraße<br />

entwickeln. Zwei Tochterunternehmen<br />

der Salzgitter AG – Salzgitter<br />

Flachstahl (SZFG) und die Deutsche<br />

Erz- und Metall-Union (DEUMU) – sowie<br />

Europas größtes Binnenschifffahrtsunternehmen<br />

haben eine Absichtser -<br />

klärung (MoU) unterzeichnet. Dabei liegt<br />

der Schwerpunkt auf dem Auf- und Ausbau<br />

paariger Verkehre, also der Generierung<br />

von Rückladung, sowie auf der optimierten<br />

Auslastung des Schiffsraums.<br />

Während sich Salzgitter Flachstahl auf<br />

die Herstellung von Flachstahlprodukten<br />

etwa für Fahrzeug- und Röhrenhersteller<br />

und die Bauindustrie spezialisiert hat, ist<br />

die DEUMU im Recycling und Handel<br />

von Stahlschrotten, Metallen und Legierungen<br />

aktiv. Beide Unternehmen wollen<br />

künftig verstärkt auf die Binnenschifffahrt<br />

in ihren Logistikketten setzen.<br />

Bereits heute seien zahlreiche Standorte<br />

an das System Wasserstraße ange -<br />

schlossen, jährlich geht etwa 1 Mio. t an<br />

Stahl und Stahlvorprodukte über Europas<br />

Wasserstraßen. Dieser Anteil könne unter<br />

den richtigen Voraussetzungen gesteigert<br />

werden, heißt es.<br />

»Wenn künftig mehr Stahlschrott zur<br />

Rohstahlgewinnung verwendet wird, gehört<br />

auch eine nachhaltige Logistik dieses<br />

Sekundärrohstoffes dazu«, sagt Sandrina<br />

Sieverdingbeck, Geschäftsführerin der<br />

DEUMU. Auch Fabian Gerdes, Leiter<br />

Kundenlogistik SZFG, sieht das Potenzial:<br />

»Wir werden in den Liefer- und Logistikketten<br />

zunehmend nachhaltige Lösungen<br />

wie die Binnenschifffahrt etablieren. Das<br />

bietet kurz- und mittelfristige Steigerungspotenziale<br />

beim Transportvolumen.«<br />

Auch die Digitalisierung spielt in diesem<br />

Zusammenhang eine große Rolle. Die<br />

Kooperationspartner wollen am Seafar-<br />

Pilotprojekt zum Test teilautonomer Binnenschifffahrt<br />

in Deutschland teilnehmen.<br />

Dazu werden Trockengüterschiffe,<br />

die HGK Shipping von und nach Salzgitter<br />

einsetzt, mit der entsprechenden<br />

Technologie nachgerüstet. Mittelfristig<br />

sollen neue Schiffe entwickelt werden, die<br />

die Anforderungen an eine innovative und<br />

nachhaltige Binnenschifffahrt und die Bedürfnisse<br />

der Stahlindustrie nach Dekarbonisierung<br />

und Versorgungssicherheit<br />

gleichermaßen gerecht werden. RD<br />

10 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


<strong>2023</strong>_Plakat_Pfade_25 Druck A3 Kopie.indd 1 15.08.23 16:56<br />

©Foto: duisburgkontor.dekrischerfotografie.de<br />

Gestaltung: Hanne Dünnwald<br />

Schifffahrts-affin<br />

ige <strong>2023</strong>_Vorlage für 118 x 188 mm.indd 1 17.08.23 19:55<br />

Spezialagentur<br />

Peter Kühnle<br />

BdS <strong>2023</strong>_Plakat_Pfade_25 Druck A3 Kopie.indd 1 15.08.23 16:56


SCHIFFFAHRT<br />

Academy übernimmt Akademie<br />

Die Duisburger Ausbildungseinrichtung hat einen neuen Eigentümer. Das Angebot soll<br />

dadurch noch wachsen, heißt es. Gründer Lothar Barth bleibt auch in der neuen<br />

Konstellation weiter an Bord<br />

Die River Academy GmbH, ein führender Anbieter von Ausund<br />

Weiterbildung für Binnenschiffer und Hotellerie in<br />

Köln, hat die Akademie Barth in Duisburg erworben. Gründer<br />

Lothar Barth bleibt in der Position als Director Nautical Education<br />

& Development an Bord.<br />

Die Geschäftspartner der Duisburger Schulungseinrichtung<br />

würden von der Fusion profitieren, indem sie Zugang zu einem<br />

erweiterten Angebot und der in der River Academy und dessen<br />

bereits existierenden Kooperationen vorhandenen Expertise erhalten.<br />

Als Beispiel wird der Zugang zu den Schulungsangeboten<br />

der Heat GmbH in Düsseldorf genannt, die sich in der Ausbildung<br />

von Atemschutzgeräteträgern, Ersthelfern und Fachleuten<br />

in der Fahrgastschifffahrt einen Namen gemacht hat.<br />

Wie die River Academy weiter ankündigt, soll der Einsatz von<br />

nautischen Simulatoren ausgebaut und so eine noch qualitativere<br />

Aus- und Weiterbildung angeboten werden. Durch diese Fusion<br />

wird das Potenzial aller drei Unternehmen gebündelt und damit<br />

die Kapazität verdreifacht. »Aus drei wird zehn«, heißt es.<br />

»Unsere Fusion stärkt unsere Fähigkeit, den sich ständig verändernden<br />

Anforderungen in der Binnenschifffahrtsindustrie<br />

gerecht zu werden«, sagt Ivan Winterhalder, Geschäftsführer der<br />

River Academy. Künftig werde ein vollständiges Aus- und Weiterbildungsprogramm<br />

angeboten, das alle Aspekte der nautischen<br />

Ausbildung abdecke – von der Grundausbildung bis hin<br />

zur spezialisierten Weiterbildung.<br />

Die River Academy hat den Angaben zufolge ihre herausragende<br />

Position durch erfolgreiche Partnerschaften mit Seefahrtsund<br />

Hotelfachschulen im In- und Ausland erreicht. Zusätzlich<br />

kommen moderne nautischen Simulatoren, die den CESNI-Vorschriften<br />

entsprechen, zum Einsatz. Auch Online-Kurse werden<br />

angeboten.<br />

Unter vielen Engagements bildet die Academy in indonesischen<br />

Schifffahrtsschulen die zukünftigen Nautiker für die Binnenschifffahrt<br />

mit Hilfe der modernsten Generation von Binnenschifffahrts-Simulatoren<br />

aus und belebt so die neuen EU-Richtlinien<br />

zur Ausbildung von Binnenschifffahrtspersonal. Ebenso<br />

fördert River Academy die nächste Generation von Köchen in indonesischen<br />

Hotelfachschulen, in nach westlichen Standards eingerichteten<br />

Küchen. Alle Trainer vor Ort seien nach strengen<br />

Standards geschult, um eine durchweg hohe Qualität der Ausbildung<br />

zu gewährleisten.<br />

Mit Hauptsitz in Köln ist die River Academy GmbH ein renommierter<br />

Anbieter von Aus- und Weiterbildungsangeboten in<br />

den Bereichen Binnenschifffahrt und Hotellerie. Die Akademie<br />

Barth ist eine privatwirtschaftlich organisierte, unabhängige und<br />

neutrale Bildungseinrichtung mit rund 50 Dozenten. Viele von<br />

ihnen sind den Angaben zufolge Praktiker mit langjähriger pädagogischer<br />

Erfahrung. Andere sind freie Mitarbeiter in der Weiterbildung<br />

und andere unterstützen ihren Arbeitgeber als Ausbildungsverantwortliche<br />

im Unternehmen. In den jeweiligen<br />

Schulungskategorien werden gemeinsam branchenspezifische<br />

Schulungsmaßnahmen entwickelt, heißt es.<br />

RD<br />

© Akademie Barth<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

Ivan Winterhalder, Geschäftsführer der River Academy, übernimmt den<br />

Staffelstab von Lothar Barth<br />

Mehr Infos unter<br />

+352 661 566 000<br />

13<br />

valentin.mikyta@tmlg.eu


SCHIFFSTECHNIK<br />

Premiere: »Antonie« fährt mit Wasserstoff<br />

Wenn ein Binnenschiff 10 Mio. € kostet, muss es sich schon um ein besonderes Schiff<br />

handeln. Das ist es tatsächlich: Die »Antonie« von Harm Lenten ist das erste neu gebaute<br />

Binnenschiff, das mit Wasserstoff als Energieträger unterwegs ist. Von Hermann Garrelmann<br />

Die Akkupakete werden in den Rumpf der »Antonie« gehievt<br />

© Concordia<br />

Im Frühjahr 2022 erhielt Harm Lenten,<br />

Binnenschiffer in vierter Generation<br />

aus Nieuwegein bei Utrecht, den Förderbescheid<br />

aus der Hand von Mark Harbers,<br />

dem niederländischen Minister für<br />

Infrastruktur und Wasserstraße. Mit vier<br />

Millionen Euro vom Staat war das der<br />

Moment, wo Lenten der Schiffswerft<br />

Concordia Damen als Hauptunternehmer<br />

den Auftrag zum Bau der<br />

neuen »Antonie« erteilen konnte. Mit<br />

dem Neubau will er von der Nobian in<br />

Delfzijl Salz nach Rotterdam transportieren.<br />

Minister Harbers bei der Übergabe der<br />

Förderung: »Ich bin stolz, dass hier das<br />

erste wasserstoffbetriebene Binnenschiff<br />

der Niederlande gebaut wird. Damit<br />

macht der maritime Sektor einen wichtigen<br />

Schritt in Richtung einer CO 2 -freien<br />

Binnenschifffahrt. Das ist gut für das Klima,<br />

gut für die Zukunft der Binnenschifffahrt<br />

und gut für die niederländische<br />

Wirtschaft.«<br />

Femke Brenninkmeijer, CEO von<br />

NPRC: »NPRC hat eine lange Geschichte,<br />

wenn es darum geht, den Transport auf<br />

dem Wasser nachhaltiger zu gestalten.<br />

Der emissionsfreie Transport zwischen<br />

Delfzijl und Rotterdam ist ein perfektes<br />

Beispiel dafür, wie man gemeinsam mit<br />

allen Beteiligten in der Kette, vom Unternehmer<br />

bis zum Verlader, große Klimaziele<br />

verwirklichen kann. Gemeinsam legen<br />

wir jetzt den Grundstein für einen<br />

noch nachhaltigeren Transport auf dem<br />

Wasser, eine strategische Speerspitze für<br />

die NPRC, um auf die Lieferkette der<br />

nächsten Generation hinzuarbeiten.«<br />

Michael Koenig, CEO von Nobian sagt:<br />

»Nobian hat das Ziel, bis 2040 klimaneutral<br />

zu sein. Die Ökologisierung des<br />

Transports unserer Produkte ist ein wichtiger<br />

Schritt zur Erreichung dieses Ziels.<br />

Wir halten es für wichtig, gemeinsam mit<br />

unseren Partnern zu Innovationen beizutragen,<br />

um skalierbare Lösungen für<br />

einen umweltfreundlichen Verkehr zu erreichen.<br />

Nobian will auch bei der Produktion<br />

und Anwendung von grünem<br />

Wasserstoff führend sein.«<br />

Wasserstoff aus Salzproduktion<br />

Vorausgegangen waren nicht Monate,<br />

sondern Jahre, in denen von der Idee<br />

über ein Konzept bis hin zu den Bauplänen<br />

viele kleine Schritte nötig waren. In<br />

2018 hatte Lenten auf einer Versammlung<br />

der NPRC, wo er Genosse ist, von<br />

der Idee gehört, ein Schiff könne auch<br />

mit Wasserstoff als Energieträger für<br />

elektrischen Antrieb unterwegs sein.<br />

14 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

Das ließ ihn nicht los, und einige Zeit<br />

später sagte er: »Nun ist der Ball bei<br />

mir.« Mit tatkräftiger Unterstützung der<br />

NPRC und vielen weiteren Mitstreitern<br />

wurde am Projekt gefeilt. Neben dem<br />

»Business Case«, also der Frage, ob es<br />

sich (mit entsprechender Förderung) irgendwie<br />

wirtschaftlich rechnet, klärte<br />

Lenten mit seinem Auftraggeber, der<br />

Nobian in Delfzijl, wichtige Rahmenbedingungen.<br />

Für Nobian fuhr<br />

Lenten schon zuvor Salz von Delfzijl<br />

nach Rotterdam. Je Umlauf waren es<br />

rund 3.000 t, die Lenten mit der alten<br />

»Antonie« in fünftägiger Rundreise<br />

transportierte. Nobian dachte und plante<br />

mit: Bei der Verarbeitung von Salz<br />

entsteht unter anderem Wasserstoff.<br />

Den hatte man bis dato zum Heizen benutzt.<br />

Wenn aber, so die Idee, damit ein<br />

Binnenschiff angetrieben werden kann,<br />

ergeben sich mehrfache Vorteile. Der<br />

ökologische Fußabdruck verkleinert<br />

sich, es wird CO 2<br />

eingespart und die<br />

Wirtschaftlichkeit erhöht. Also vereinbarte<br />

man einen Zehnjahresvertrag mit<br />

Lenten und einigte sich darauf, dass der<br />

Binnenschiffer fortan in Delfzijl grünen<br />

Wasserstoff bunkert. An einer solchen<br />

Bunkerstation, so wird berichtet, beteiligt<br />

sich der Staat ebenfalls.<br />

Im Prinzip ist die Technik, auf der Basis<br />

von Wasserstoff Elektrizität zu gewinnen,<br />

keine neue Erfindung. Das aber an<br />

Bord eine Binnenschiffs zu installieren,<br />

stellt dennoch eine Herausforderung dar.<br />

Neben all den technischen Fragen der<br />

Auslegung von Tanks, dem nötigen<br />

Druck, der Bemessung der Brennstoffzellen<br />

und der Akkupakete für die zwischenzeitliche<br />

Speicherung des erzeugten<br />

Stromes muste die Zustimmung der Zentralen<br />

Rheinkommission herbeigeholt<br />

werden. Denn Wasserstoff hat einen bislang<br />

auf Binnenschiffen nicht zugelassenen<br />

niedrigen Flammpunkt. Aber<br />

auch diese Hürde wurde mit viel Papier<br />

und Arbeit überwunden.<br />

Dann wurde das aus China stammende<br />

Kasko von CCM3 und Concordia Damen<br />

weiter gebaut, mit einer Vielzahl von<br />

Partnern, die die einzelnen Spezialaufgaben<br />

übernahmen. Neben der Werft<br />

sind Nedstack Fuelcell Technology B.V.<br />

für die Brennstoffzelle, HyEnergy Trans-<br />

Store B.V. für die Wasserstoff-Bunkerstation,<br />

die H2Tech BV für die H2 Brennstoff-Container<br />

auch die Koedood Dieselservice<br />

B.V. mit an Bord. Für die Klassifizierung<br />

holte man Lloyds Register Nederland<br />

B.V. hinzu. Viele weitere Unternehmen<br />

arbeiteten Hand in Hand an ihren<br />

jeweiligen Gewerken. Zwischenzeitlich<br />

wurde bei De Waal das Easyflow-<br />

Ruder eingebaut.<br />

Wichtige Parameter der »Antonie«<br />

sind eine hohe Ladekapazität bei geringem<br />

Energieverbrauch. Zudem soll das<br />

wasserstoff-elektrisch betriebene Schiff<br />

bei niedrigem Wasserstand möglichst viel<br />

Ladung transportieren können. Die<br />

Wohnräume sind möglichst weit von der<br />

Wasserstofflagerung entfernt. Diese sowie<br />

die Batterien und Brennstoffzellen<br />

sind im Bug verbaut, die Wohnräume befinden<br />

sich achtern.<br />

Für den 9. September wurde der Tauftermin<br />

festgelegt. In kleinem Kreis wurde<br />

dieses große Ereignis gefeiert: das erste<br />

mit Wasserstoff betriebene Neubau-<br />

Binnenschiff der Welt. Ein Umbauprojekt<br />

hatte es schon kurz zuvor mit der<br />

H2-Barge gegeben.<br />

»Antonie« jetzt im Praxistest<br />

Ab Mitte September wird die neue »Antonie«<br />

also unterwegs sein. Mit rund<br />

3.850 t Salz, alle fünf Tage im Umlauf<br />

zwischen Delfzijl und Rotterdam. Mit<br />

Harm Lenten am Ruder des nun 135 m<br />

langen Schiffes, begleitet von vielfältigem<br />

Glückwünschen der Taufgäste und der<br />

Branchenkollegen. Lenten weiß, dass er<br />

ein Pilotprojekt umgesetzt hat. Und dass<br />

die Kollegen aus der Binnenschifffahrt<br />

genau beäugen, ob Wunsch und Wirklichkeit<br />

übereinstimmen.<br />

In der Praxis wird sich zeigen, ob das<br />

Konzept trägt, wirtschaftlich und technisch:<br />

Ob die auf 400 kW ausgelegten<br />

Brennstoffzellen immer ausreichend<br />

Energie für die Baumüller-Elektroantriebe<br />

bereitstellen. Pro Umlauf soll die<br />

»Antonie« mit 1,2 t Wasserstoff auskommen.<br />

Mit dem auf 1.000 kWh ausgelegten<br />

Akkupaket hat Lenten eine<br />

Fahrreserve von neun Stunden. Ob die<br />

Mannschaft im Umgang mit dem unter<br />

300 bar Druck stehenden Wasserstoff an<br />

Bord gut geschult wurde. Und ob die Erwartung,<br />

pro Jahr 880 t CO 2 einzusparen,<br />

sich erfüllt.<br />

Die »Antonie« als soll der Auftakt zu<br />

einer Entwicklung sein, an deren erstem<br />

Zielpunkt in 2030 wie geplant 50 emissionsfreie<br />

Binnenschiffe in den Niederlanden<br />

stehen. Das sind nur noch sieben<br />

Jahre.<br />

<br />

Die Taufe der »Antonie« – des ersten Binnenschiffs, das Wasserstoff als Energieträger nutzt<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

15


SCHIFFSTECHNIK<br />

© WSV<br />

Erster Elektro-Spatz im Einsatz<br />

Auf den Flüssen und Kanälen des Westdeutschen Kanalnetzes ist seit Kurzem ein besonderes<br />

Arbeitsschiff unterwegs, nämlich der erste E-Spatz. Anderes als seine zahlreichen Vorgänger<br />

fährt er nicht mit einem Diesel, sondern einem reinen Elektro-Antrieb<br />

Entstanden ist das erste Pilot-Schiff der<br />

E-Spatz-Serie bei der Schiffswerft Bolle<br />

in Derben. Seit seiner Ablieferung fährt<br />

es unter dem Namen »Mülheim«. Im<br />

westdeutschen Kanalnetz wird das neue<br />

Elektro-Schiff unter anderem bei der Verkehrssicherung<br />

und -überwachung sowie<br />

für Peilarbeiten eingesetzt. Dafür gibt es<br />

hinter dem Fahrstand im Steuerhaus einen<br />

separaten Arbeitsplatz.<br />

Der E-Spatz ist das erste WSV-Arbeitsschiff<br />

mit einem rein batterie-elektrischem<br />

Antrieb. Der Batterieraum ist<br />

das Herzstück. In sogenannten 14 Racks<br />

mit je sieben Modulen lagern wassergekühlt<br />

die Akkus. Sie liefern eine Leistung<br />

von 980 kW. Je nachdem, für welche<br />

Arbeiten der E-Spatz eingesetzt wird,<br />

reicht die Energie für ein bis zwei Arbeitstage<br />

aus. Über Nacht werden die<br />

Batterien an einem konventionellen<br />

Landanschluss mit 32 A, 63 A oder maximal<br />

125 A geladen.<br />

Der Antrieb des Schiffe besteht aus<br />

zwei Danfoss-Elektromotoren mit einer<br />

Leistung von jeweils 80 kW. Sie werden<br />

von den Batterien mit Energie versorgt.<br />

Drei Experten haben in diesem Bereich<br />

zusammengearbeitet: der Schifffahrtsintegrator<br />

Kadlec & Brödlin, der Antriebshersteller<br />

Jastram und der Batteriespeicherhersteller<br />

Tesvolt. Alle Komponenten<br />

für den Antrieb seien exakt aufeinander<br />

abgestimmt worden, heißt es.<br />

»Ein echter Vorteil für unsere Kunden<br />

aus der Schifffahrt ist, dass unsere Stromspeicher<br />

dank ihrer hohen Energiedichte<br />

von 6,5 kg pro kWh deutlich weniger Gewicht<br />

als herkömmliche Stromspeicher<br />

haben«, sagt Kilian Hoffmann, Business<br />

Development Manager bei Tesvolt. So<br />

könnten Batteriespeicher mit einer höheren<br />

Kapazität eingebaut werden. Damit<br />

hätten Schiffe eine entsprechend größere<br />

Reichweite, sie können also weitere Strecken<br />

elektrisch zurücklegen. »Wir bieten<br />

außerdem eine Kapazitätsgarantie von<br />

zehn Jahren, andere Anbieter garantieren<br />

lediglich zwei Jahre«, so der Tesvolt-<br />

Manager. Die DNV zertifizierten Speichersysteme<br />

gehörten dank ihres in-<br />

Der E-Spatz »Mühlheim«<br />

Länge ü.a. ........................................................................................................... 16,80 m<br />

Breite ..................................................................................................................... 4,50 m<br />

Tiefgang ................................................................................................................ 1,10 m<br />

Verdrängung .......................................................................................................... 50,50 t<br />

Antrieb. ...................................................... flüssigkeitsgekühlter, permaneterregeter<br />

Synchon-Reluktanz-Motor (SREM) vom Typ Danfoss EM-PI1375-T500 und<br />

zwei 360° drehbare Ruderpropeller mit Düse vom Typ Jastram RP 80<br />

Batteriekapazität . ca. 980 kWh (LFP-Technologie) bei 14 Racks a 7 Modulen mit<br />

je 10 kWh<br />

Geschwindigkeit .................................................................................. ca. 16–17 km/h<br />

16 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

tegrierten Feuerlöschsystems, das aus<br />

Aerosol-gefüllten Kapseln besteht. Damit<br />

zählten sie zu den sichersten auf dem<br />

Markt, so Hoffmann.<br />

Weitere E-Spatzen sollen folgen<br />

Betrieben wird der erste E-Spatz vom<br />

Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt<br />

Westdeutsche Kanäle mit den beiden<br />

Standorten in Duisburg-Meiderich und<br />

Rheine. Die Technik des 16,80 m langen<br />

E-Spatz ist exakt auf die Bedingungen im<br />

Einsatzgebiet dieses Amtes zugeschnitten<br />

– auf die Schleusenabmessungen,<br />

Brückendurchfahrtshöhen, Wasserstände<br />

und Strömungen. Durch den<br />

redun danten Doppelantrieb könne das<br />

Fahrzeug auch bedenkenlos an Wehren<br />

eingesetzt werden.<br />

Eine starke Schub- und Koppelvorrichtung<br />

sorgt dafür, dass das neue Arbeitsschiff,<br />

im Wasserbau eingesetzt, große<br />

Mengen an Material, zum Beispiel Baggergut<br />

oder Dammbalken für Arbeiten<br />

an den Schleusen, auf einem Schubprahm<br />

vor sich herschieben oder auch<br />

längsseits nehmen kann.<br />

Derzeit sind mehr als 130 Arbeitsschiffe<br />

der Spatz-Klasse mit einem konventionellen<br />

Dieselantrieb auf den Bundeswasserstraßen<br />

im Einsatz. Die »Mühlheim«<br />

markiert demnach den Start einer<br />

neuen Generation von umweltfreund -<br />

lichen WSV-Schiffen. Wenn sich das Pilotprojekt<br />

im Alltag bewährt, will die Behörde<br />

künftig weitere emissionsarme<br />

E-Spatzen bauen lassen. Von bis zu 100<br />

Enheiten ist die Rede.<br />

»In der Schifffahrt, insbesondere in der<br />

Binnenschifffahrt, gibt es sehr viele Einsatzmöglichkeiten<br />

für elektrische Antriebe.<br />

Damit kann die Schifffahrt<br />

wesentlich zur Erfüllung klimapolitischer<br />

Ziele beitragen. Dieses Potenzial<br />

wird aber unterschätzt und sollte<br />

den Weg in den öffentlichen Diskurs finden«,<br />

sagt Mario Bolle, Geschäftsführer<br />

der Schiffswerft Bolle aus Sachsen-<br />

Anhalt, wo im Sommer 2022 der Bau des<br />

ersten E-Spatzes begann.<br />

AW<br />

FPS rüstet zweites Schiff zur H2-Barge um<br />

Die niederländische Reederei Future Proof Shipping rüstet mit der »FPS Waal« ein zweites<br />

Schiff auf einen emissionsfreien Wasserstoffantrieb um. In den kommenden fünf Jahren<br />

soll die Flotte auf zehn solcher Einheiten ausgebaut werden<br />

Die »FPS Waal« absolvierte noch eine<br />

letzte Fahrt mit dem Dieselmotor,<br />

danach legte das Containerschiff bei Holland<br />

Shipyards in Werkendam an. Dort<br />

soll die Umrüstung auf ein emissionsfreies,<br />

wasserstoffbetriebenes Schiff erfolgen.<br />

Es ist bereits die zweite Umrüstung eines<br />

Bestandsschiffes. Zunächst war auf<br />

der »FPS Maas« eine Brennstoffzelle installiert<br />

worden. Das 110 m lange und<br />

11,45 m breite Schiff, das als »H2 Barge 1«<br />

nach dem Umbau wieder in Fahrt gesetzt<br />

wurde, wird von BCTN betrieben und<br />

vom Sportartikelhersteller Nike EMEA<br />

gechartert. Das Schiff pendelt mehrmals<br />

wöchentlich zwischen Rotterdam und<br />

dem Binnenterminal in Meerhout.<br />

Nun folgt die »Waal«. Dafür werden<br />

jetzt die Verbrennungsmotoren ausgebaut<br />

und das neue Antriebssystem installiert.<br />

Dazu gehören eine PEM-Brennstoffzellen,<br />

Wasserstoffspeicher, Batteriepakete<br />

und ein elektrischer Antriebsstrang.<br />

Nach der Umrüstung soll künftig<br />

der Ausstoß von 2.000 t an CO2-Äquivalenten<br />

pro Jahr eingespart werden.<br />

FPS arbeitet bei dem Projekt mit Ballard<br />

Power Systems, Air Liquide, BCTN,<br />

Holland Shipyards, Koedood Marine,<br />

Kooiman Marine Group, Nedstack Fuel<br />

Cell Technology und der finanzierende<br />

Rabobank zusammen. Future Proof<br />

Die »Waal« auf ihrer letzten Fahrt mit fossilem Kraftstoff. Das Containerschiff wird jetzt umgebaut<br />

Shipping (FPS) will nach eigenen Angaben<br />

in den nächsten fünf Jahren eine<br />

Flotte von zehn emissionsfreien Binnenund<br />

Kurzstreckenschiffen bauen, betreiben<br />

und an Logistikdienstleister oder<br />

Verlader verchartern. Erster Abnehmer<br />

ist BCTN, der größte Betreiber von Hinterlandterminals<br />

in den Benelux-<br />

Ländern mit einem Umschlagvolumen<br />

von jährlich mehr als 700.000 TEU an<br />

acht Standorten in den Niederlanden und<br />

Belgien. Dies erfolgt in Alblasserdam,<br />

Den Bosch, Geel, Meerhout, Beringen,<br />

Nijmegen, Roermond und Venray. <br />

© FPS<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

17


SCHIFFSTECHNIK<br />

Die Eröffnung der letztjährigen Shipping Technics Logistics (STL) auf dem Messegelände in Kalkar<br />

STL: Die Community wächst<br />

Als die erste STL angekündigt wurde, gab es viele skeptische Gesichter. Kann das gelingen? Ist<br />

Kalkar der richtige Standort? Das waren zwei von vielen Fragen. Nach Antworten muss man<br />

heute nicht mehr suchen: Die Messe findet zum 10. Mal statt. Von Hermann Garrelmann<br />

Unglaublich, aber wahr – Deutschlands<br />

einzige Binnenschifffahrts-<br />

Fachmesse – die ›Shipping Technics Logistics<br />

(STL)‹ – feiert in diesem Jahr bereits<br />

ihr 10-jähriges Jubiläum im Messeund<br />

Kongresszentrum Kalkar!« kündigt<br />

der Veranstalter freudig die diesjährige<br />

STL an. In den vergangenen Jahren hat es<br />

immer mal wieder kleinere Veränderungen<br />

im Konzept gegeben. Mit vergrößerter<br />

Ausstellungsfläche wurde versucht,<br />

attraktiver zu werden, das Rahmenprogramm,<br />

anfangs nur nebenbei eingeplant,<br />

nimmt heute mehr Raum ein. Kurz<br />

gefasst lässt sich sagen: Die einzige Binnenschifffahrtsmesse<br />

in Deutschland hat<br />

sich etabliert, ist erwachsen geworden.<br />

Ein Garant für die Entwicklung der<br />

Messe war das Orga-Team. Ohne Unterbrechungen,<br />

selbst in Corona-Zeiten, haben<br />

die Verantwortlichen, natürlich auch<br />

die Aussteller, Volldampf gegeben. Einige<br />

Unternehmen sind bereits zum 10. Mal in<br />

Folge dabei. Den jetzt erreichten Kurs will<br />

die Messe Kalkar als Ausrichter auch in<br />

den kommenden Jahren beibehalten. Diesen<br />

gibt derzeit Michaela Schmidt an, die<br />

kommissarisch die Leitung übernahm.<br />

An den beiden Messetagen, am 26. und<br />

27. September <strong>2023</strong>, trifft sich die Binnenschifffahrtsbranche<br />

vor allem aus<br />

Deutschland und den Niederlanden zum<br />

Wissensaustausch und zum Netzwerken.<br />

Kalkar als Veranstaltungsort ist dabei<br />

längst gefestigt. Die Nähe zum Rhein hat<br />

aber allenfalls symbolische Bedeutung.<br />

Dort, wo auf dem Fluss die Praktiker zu<br />

Berg und zu Tal unterwegs sind, treffen<br />

sich Motorenhersteller und Zuliefererbetriebe,<br />

Schiffsbauer und -ausstatter sowie<br />

andere artverwandte Unternehmen letztlich<br />

aus ganz Europa. Für sie ist die STL<br />

die Plattform für Produkte, Dienstleistungen<br />

und wichtige Beziehungen. Abgedeckt<br />

sind alle Bereiche mit Verbindung<br />

zur Binnenschifffahrt. Häfen, Handel,<br />

Güterverkehr, Installationstechnik, Reparatur<br />

und Antrieb, Sicherheit, Navigation,<br />

Kraftstoffe, Versicherungen, Kommunikation<br />

sind Betriebsfelder, die zur<br />

Binnenschifffahrt gehören. Im Gespräch<br />

über tagesaktuelle Themen werden die<br />

unterschiedlichsten Lösungsansätze diskutiert<br />

und wirtschaftliche Aspekte erörtert.<br />

Hierzu gehört gewiss der kritische<br />

Blick auf den dauerhaften Fachkräftemangel,<br />

die drängende Frage nach Wasserstoffantrieb/erneuerbaren<br />

Kraftstoffen<br />

in der Binnenschifffahrt, der Ruf<br />

nach zusätzlichem Geld für Wasserstraßen<br />

und die maritime Infrastruktur<br />

im Allgemeinen.<br />

Seit ein paar Jahren ist die STL auch die<br />

Plattform zur Verleihung des Europäischen<br />

Innovationspreises für die<br />

Binnenschifffahrt. Dabei werden Menschen<br />

oder Betriebe in den Fokus gerückt,<br />

die sich durch unternehmerisches<br />

Vordenken, manchmal auch durch Wagemut<br />

oder auch gleich beidem auszeichnen.<br />

Wer in diesem Jahr der Preisträger<br />

ist? Die Jury hat entschieden, aber die<br />

Neugier muss noch bis zur STL warten.<br />

Mehr als 100 Aussteller erwartet<br />

Sicher aber ist, dass auch in diesem Jahr<br />

wieder mehr als 100 Aussteller an den<br />

zwei Messetagen ihre Gäste mit ihren<br />

Leistungsmöglichkeiten überzeugen wollen.<br />

Dabei dürften auch in <strong>2023</strong> wieder<br />

Unternehmen dabei sein, die wichtig gewordene<br />

Themen besetzen. An Herausforderungen<br />

in der Branche mangelt es<br />

nicht. Hatte die Binnenschifffahrt lange<br />

den Ruf, bezogen auf Innovationen eher<br />

zurückhaltend zu sein, hat sich diese Einschätzung<br />

längst überholt. Wo sonst wird<br />

so intensiv und praxisnah am Thema<br />

»Autonomes Fahren« gearbeitet. Während<br />

auf der Autobahn Pilotprojekte wie<br />

leitungsgebundene Lastkraftwagensysteme<br />

wegen Erfolglosigkeit wieder zurückgebaut<br />

werden, sind Konzepte zur<br />

Steuerung von Schiffen von Land aus<br />

derzeit stark nachgefragt. Während landauf-landab<br />

über den Klimawandel und<br />

dessen Folgen diskutiert wird, nimmt die<br />

Binnenschifffahrt bereits erste flach-<br />

18 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

wassertaugliche Frachter in Betrieb, weitere<br />

flussangepasste Schiffe sind in Arbeit.<br />

Während sich die Elektroautos auf<br />

der Straße noch als fast einzige Alternative<br />

Antriebstechnik nur zäh entwickeln,<br />

wird auf den Werften in Deutschland<br />

und den Niederlanden an Motoren auf<br />

Methanolbasis und voll elektrischen Antrieben<br />

gearbeitet. Brennstoffzellen sind<br />

längst kein Fremdwort mehr in der Branche,<br />

und kurz vor der STL geht das erste<br />

Binnenschiff mit Wasserstoff als Energieträger<br />

in Fahrt. Allein das sollten »good<br />

news« sein, die von Kalkar aus in die interessierte<br />

Fachwelt geschickt werden. Die<br />

Palette der Themen mit Potential für die<br />

Zukunft ist natürlich deutlich größer.<br />

Wenn ganze Container voller Akkus an<br />

Bord gehievt werden, handelt es sich sicher<br />

nicht um die zu transportierende<br />

Fracht. Eher ist darin der Energievorrat<br />

gespeichert, der für den Antrieb nötig ist.<br />

Wechselcontainer scheinen da derzeit die<br />

Nase vorn zu haben gegenüber den Systemen,<br />

die über längere Zeit via Landstromanschluss<br />

aufgeladen werden. Unternehmen,<br />

die entsprechend leistungsfähige<br />

Energiepakete anbieten, sind natürlich<br />

auf der STL zu sehen.<br />

Wenn schon elektrisch, dann auch bis<br />

zur Schraube, nach dieser Devise fährt<br />

zum Beispiel das Unternehmen Torqeedo.<br />

Dort wurden neue Antriebssysteme<br />

entwickelt, mit neuer Akkutechnik, die<br />

eine höhere Energiedichte aufweist. Elektrische<br />

Ruderpropeller von bis zu 60 kW<br />

Leistung gehören ebenfalls zum Portfolio.<br />

Und die Entwicklung bei Torqeedo ist<br />

sicher nicht zu Ende.<br />

Traditionell geht es auf der STL natürlich<br />

auch um konventionelle Motoren,<br />

um deren Optimierung, um deren Wartung<br />

und um passgenaue Abgasnachbehandlungsanlagen.<br />

Auch wenn die<br />

»ganz großen« der Motorenbranche nicht<br />

alle den Weg nach Kalkar gefunden haben,<br />

spielen doch Verbrenner noch immer<br />

eine maßgebliche Rolle. Führende<br />

Unternehmen, die fit sind in der Motorisierung<br />

von Binnenschiffen, sind immer<br />

wieder unterwegs, um nach der praktikabelsten<br />

Lösung zu suchen, wie Bestandsmotoren<br />

zukunftsfähig erhalten oder<br />

Neumotorisierungen gut vorbereitet werden<br />

können. Partikuliere und Reeder<br />

können also jede Menge Information<br />

über Motoren- und Abgastechnik abrufen.<br />

In Kalkar lässt sich mit Besuchen<br />

der entsprechendem Stände komprimiert<br />

ein guter Überblick verschaffen.<br />

Unter dem Thema Energie werden<br />

vielfältig auch Diskussionen über Messund<br />

Regeltechnik und Datenkommunikation<br />

geführt. Von der ständigen<br />

Verfügbarkeit von Fahrtiefen, wie es zum<br />

Beispiel Covadem anbietet, bis hin zum<br />

Online-Monitoring der wichtigsten Werte<br />

aus Steuerhaus und Maschinenraum<br />

bieten Unternehmen verschiedene Möglichkeiten<br />

in diesem Segment an. Wer<br />

»Slow-Steaming« fahren will, muss alle<br />

Eckdaten kennen, muss vorausschauend<br />

fahren und die dazu nötigen Informationen<br />

nicht nur sprichwörtlich »auf dem<br />

Schirm« haben. Die Reduzierung des<br />

Energieverbrauchs durch angepasste<br />

Fahrweise zählt zu den effektivsten Sparmöglichkeiten,<br />

die zudem preiswert umzusetzen<br />

ist. Entsprechende Softwarelösungen<br />

sowie Programme, die bereits<br />

teilautonomes Fahren zulassen, sind auch<br />

in <strong>2023</strong> auf der STL präsent.<br />

Nicht immer nur um Technik geht es<br />

bei den Schiffsausrüstern, die sich auf der<br />

Messe präsentieren. Vom ergonomischen<br />

Sitz im Ruderhaus bis hin zu Verbrauchsmaterialien<br />

haben die Unternehmen dieses<br />

Segments immer auch Neuentwicklungen,<br />

über die man sich so vor Ort direkt<br />

informieren kann.<br />

Von ständig steigender Wichtigkeit ist<br />

auch in der Binnenschifffahrt das Thema<br />

Personal. Klar, dass Personaldienstleister<br />

den Kontakt zur Branche suchen, dass<br />

auch Einrichtungen, die Aus- Fort- und<br />

Zum Rahmenprogramm der STL gehören auch Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen<br />

© Henckel<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

19


SCHIFFSTECHNIK<br />

Wie schon im letzten Jahr, lädt die Zeitschrift »Binnenschifffahrt« auch in <strong>2023</strong> auf ein kaltes Getränk an ihren Stand ein (Stand 130)<br />

© Wroblewski<br />

Weiterbildung anbieten, in Kalkar Präsenz<br />

zeigen. Gute Mitarbeiter zu finden,<br />

sie möglichst lange im Unternehmen zu<br />

halten, ist essenziell für erfolgreiche Unternehmensführung.<br />

Sicherheit, nicht nur im Verständnis<br />

möglichst geringer Havarien, ist auch das<br />

Stichwort für Versicherungen und Banken.<br />

Sie zählen in Kalkar zu den Stammausstellern.<br />

Auch wenn auf der Messe<br />

keine Kreditverträge abgeschlossen werden,<br />

ist das Gespräch zwischen den Akteuren<br />

wertvoll. Sicherheit finden Binnenschiffer<br />

durch passgenaue Beratung,<br />

ob für die Finanzierung von Neu oder<br />

Umbauten oder auch für technische Refit-Projekte.<br />

Mit der richtigen Assekuranz<br />

an der Seite sind Partikuliere und Reeder<br />

im richtigen Fahrwasser unterwegs. Die<br />

Palette möglicher Absicherungen ist groß<br />

und gibt im Fall der Fälle Schutz vor unkalkulierbaren<br />

Risiken. Das Gespräch mit<br />

den Vertretern der Finanz- und Versicherungswirtschaft<br />

kann sich also auch<br />

auf der Messe lohnen.<br />

Nachhaltigkeit, dieser Begriff wird<br />

manchmal inflationär verwendet. Wie<br />

weit sich dieser Ansatz zur Schonung von<br />

Ressourcen und Umwelt tatsächlich in<br />

der täglichen Praxis leben lässt, zeigen einige<br />

Player der Hafen- und Transportwirtschaft<br />

auf der STL. Vom Hafenkran<br />

über die mobilen Geräte zum Be- und<br />

Entladen bis hin zur eingesetzten Schiffsflotte<br />

gibt es eine Fülle von Instrumenten,<br />

den ökologischen Fußabdruck klein zu<br />

machen und klein zu halten. Mit Best-<br />

Practice-Vorhaben demonstrieren einige<br />

Unternehmen ihren Anspruch auf eine<br />

Vorreiterrolle. Nach dem nächsten folgerichtigen<br />

Schritt, entsprechende Bemühungen<br />

in der Logistik vom Kunden auch<br />

monetär vergütet zu bekommen, sucht<br />

man aber (noch) vergeblich.<br />

Für alle Akteure der Binnenschifffahrt<br />

ist es insofern logisch, die Chancen der<br />

STL in Kalkar zu nutzen. Und neben den<br />

geballten fachbezogenen Informationen<br />

bietet diese Fachmesse vielfältige Gelegenheit<br />

zum Netzwerken. Wie immer<br />

gibt es auch in <strong>2023</strong> die »Dock &<br />

Rock«-Party in der Schiffsbar am Ende<br />

des ersten Messetages. Dieses »Get Together«,<br />

das die Pflege und den Hinzugewinn<br />

von Kontakten ermöglicht,<br />

zählt für viele Messebesucher und Aussteller<br />

zum unverzichtbaren Teil der beiden<br />

Tage. Natürlich kann man dort auch<br />

auf erfolgreiche Geschäfte anstoßen.<br />

Auch wenn gilt: Nicht nur auf der Messe<br />

selbst werden Verträge fix gemacht – die<br />

STL wirkt in jeder Hinsicht nach. Nicht<br />

selten kommen ganz große Geschäfte<br />

auch im Nachklang zustande.<br />

Party, Preisverleihung, Vorträge<br />

Inzwischen gehört zur STL auch ein passendes<br />

Rahmenprogramm. Höhepunkt<br />

dabei ist sicher die Verleihung des »Innovationspreises<br />

Binnenschifffahrt« den<br />

die Allianz ESA ausgelobt hat. Am 26.<br />

September um 14 Uhr wird der diesjährige<br />

Preisträger vorgestellt und gewürdigt.<br />

Thematisch widmen sich dann verschiedene<br />

Fachvorträge den aktuellen<br />

Themen der Branche. Um die Sicherheit<br />

von Stromspeichersystemen in der maritimen<br />

Umgebung und an Bord von Schiffen<br />

geht es in einem Vortrag von Kilian<br />

Hoffmann von der Tesvolt AG. Wasserstoffbetriebene<br />

Binnenschiffe und und<br />

die Nachwuchsgewinnung sind zwei<br />

Themen, die das Magazin SUT am ersten<br />

Messetag in Fachgesprächen aufgreift.<br />

Martin Saefkow von der Noxefin referiert<br />

über Sinn und Werthaltigkeit von<br />

Trinkwasserhygiene an Bord. Ebenfalls<br />

am ersten Messetag wird der Gewinner<br />

eines Logistikwettbewerbs geehrt, den die<br />

ROC Nijmegen zusammen mit der Aktion<br />

»Lernende Euregio« ausgelobt hat.<br />

Über »abladeoptimierte Routenplanung«<br />

für den ArgoTrackPilot sowie<br />

weitere Neuigkeiten aus dem Unternehmen<br />

gibt es am zweiten Messetag Informationen<br />

aus erster Hand. Nachmittags<br />

geht es um das Thema »Abfalltransporte<br />

in der Binnenschifffahrt«. David C. Sosna<br />

und Anja Rohen informieren über<br />

neueste Entwicklungen. Zum Schluss der<br />

Vortragsreihe in Halle D erläutert Jens<br />

Ley von der DST in Duisburg »Technische<br />

Möglichkeiten zur Steigerung der<br />

Resilienz der Binnenschifffahrt bei extremen<br />

Niedrigwasserbedingungen«. Dieser<br />

bei Druckschluss noch vorläufige Plan<br />

bietet vielfältige Möglichkeiten, sich vertieft<br />

mit bestimmten Themen zu befassen.<br />

Die STL in Kalkar wird am 26. September<br />

<strong>2023</strong> nach einer kurzen Begrüßung<br />

durch die Messe Kalkar um 10:30 Uhr<br />

von Victor Haase, dem Staatssekretär im<br />

Ministerium für Umwelt, Naturschutz<br />

und Verkehr des Landes NRW, eröffnet.<br />

Ob, wie teilweise in den Vorjahren, auch<br />

zur diesjährigen Binnenschifffahrtsmesse<br />

wieder 5.000 Besucher den Weg an den<br />

Niederrhein finden werden, bleibt abzuwarten.<br />

Messeleitung und Aussteller<br />

sind auf zwei wichtige Messetage in Kalkar<br />

vorbereitet.<br />

<br />

20 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


Zum 175. Jahrestag die 4., komplett überarbeitete Auflage.<br />

Wichtiges Standardwerk für Fachleute und historisch interessierte Leser.<br />

Guntram Schulze-Wegener, »DEUTSCHLAND ZUR SEE« / Hardcover / 240 Seiten /<br />

Format 24 x 28 cm / € (D) 44,95 / ISBN 978-3-8132-1115-3<br />

JETZT BESTELLEN<br />

Webshop: koehler-mittler-shop.de / E-Mail: vertrieb@koehler-mittler.de / Tel: 040 70 70 80 321<br />

Maximilian Verlag, Stadthausbrücke 4, 20335 Hamburg<br />

oder im Buchhandel


STL <strong>2023</strong><br />

Stand d111


SCHIFFSTECHNIK | AUSTELLERVORBERICHTE STL <strong>2023</strong><br />

August Storm (Spelle) und ScanDiesel (Bremen)<br />

Neben dem Komplett-Service rund um<br />

Antriebsanlagen stehen in diesem Jahr<br />

die Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />

und Stufe V-Motoren auf dem Gemeinschaftsstand<br />

von August Storm und<br />

der ScanDiesel im Fokus.<br />

»Storm Eye« ist das IoT-Datenportal<br />

aus dem Hause Storm für die Motorenüberwachung<br />

mit herstellerunabhängiger<br />

Integration. Es ermöglicht<br />

eine individuelle Visualisierung der von<br />

Schiffen generierten Betriebsdaten. Mit<br />

dem Remote-Monitoring stehen jederzeit<br />

alle Daten im Zugriff.<br />

Darüber hinaus zeigt Storm das Retro-<br />

Fit-Paket für den Motor – das nachhaltige<br />

und effiziente »Upgrade« für Motoren<br />

und die gesamte Antriebsanlage.<br />

Anlagenspezifisch gibt es für jede Anwendung<br />

technische Möglichkeiten, diese<br />

durch ein Retro-Fit – gerade im Bereich<br />

der Steuerung und Überwachung –<br />

für die Zukunft fit zu machen. Dieses Retro-Fit<br />

in Verbindung mit der Wiederverwendung<br />

und Aufarbeitung von Motorenkomponenten<br />

durch modernste Bearbeitungsprozesse<br />

und -möglichkeiten<br />

sorgt den Angaben zufolge dafür, dass<br />

Ressourcen geschont werden und somit<br />

ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz<br />

geleistet wird.<br />

ScanDiesel präsentiert Antriebs- und<br />

Energiekonzepte als Ergänzung zu den<br />

bestehenden Antriebsanlagen. Diese<br />

Konzepte erfüllen nicht nur die gesetzlichen<br />

Vorgaben, sondern setzen auch<br />

neue Standards in Effizienz und Kosteneinsparungen.<br />

Ein besonderes Highlight<br />

ist der vor Ort präsentierte marinisierte<br />

Stufe V DC13–312A Motor, der strenge<br />

Emissionsgrenzen einhält und auch beeindruckende<br />

Leistung zeigt, so die Aussteller.<br />

Die Angebot umfasst Antriebe<br />

von klein bis groß. Umfassende Modelle<br />

wie AGCO 49 LFEN-M, 74 LFEN-M ab<br />

einer Leistung von 155 kW – 221 kW<br />

August Storm und ScanDiesel präsentieren sich<br />

am Gemeinschaftsstand<br />

und Scania-Motoren DC<strong>09</strong>, DC13, DC16<br />

ab einer Leistung von 202 kW – 522 kW.<br />

Stand 222<br />

© August Storm / ScanDiesel<br />

Brinkmann Technik, Senden<br />

Brinkmann Technik wird auf der STL Grammer Sitze für Binnenschiffe<br />

vorstellen. Ein ergonomisch gestalteter und bequemer<br />

Sitz im Steuerstand ist wichtig für eine dauerhafte Konzentrationsfähigkeit<br />

ohne körperliche Beschwerden. Unterschiedliche<br />

Einstellmöglichkeiten am Steuerstandsitz, wie zum Beispiel<br />

eine Lehnen- oder Sitzflächenneigung, Höhenverstellung, aber<br />

auch verstellbare Armlehnen sowie Kopf- und Fußstützen helfen<br />

dabei, die persönlich richtige Sitzposition zu finden und beizubehalten,<br />

oder auch den Sitz auf verschiedene Körpergrößen einzustellen.<br />

Eine einstellbare Lendenwirbelstütze sorgt für eine korrekte<br />

Rückenhaltung, die mechanische Federung kann sehr einfach<br />

auf das eigene Körpergewicht eingestellt werden, und die hydraulische<br />

Dämpfung kann dabei helfen, unerwünschte Bewegungen<br />

des Schiffkörpers vom Sitzbenutzer fernzuhalten. Bei<br />

beengten Platzverhältnissen im Steuerstand kann zum Beispiel<br />

auch ein drehbar gelagerter Sitz die Benutzung erleichtern.<br />

Je nach persönlichem Wunsch oder individueller Notwendigkeit<br />

sind unter anderem auch eine Sitzheizung, eine passive<br />

oder auch aktive Belüftung, aber auch verschiedene Konsolen<br />

für eine Aufnahme von Joysticks oder von anderen Bedienelementen<br />

möglich.<br />

Die Firma Brinkmann Technik Sitz in Senden (am Dortmund-Ems-Kanal)<br />

blickt auf eine mehr als 100-jährige Geschichte<br />

sowie eine jahrzehntelange Erfahrung im Vertrieb der<br />

verschiedensten Fahrersitze des Herstellers Grammer zurück.<br />

Bereits seit 1970 ist die Firma ein VIP-Vertriebspartner von<br />

Fahrersitzen für Traktoren, Gabelstapler, Baumaschinen, sowie<br />

LKW, Transportern und auch Wohnmobilen.<br />

Stand 190<br />

Leistung entscheidet.<br />

LADUNG FREI HAUS<br />

Bei uns fühlt sich selbst das Haus zuhause<br />

Weil wir über die erforderliche Nähe<br />

und Erfahrung verfügen<br />

DTG DEUTSCHE TRANSPORT-GENOSSENSCHAFT BINNENSCHIFFFAHRT eG<br />

Fürst-Bismarck-Straße 21 47119 Duisburg<br />

T +49 203 | 80004-0 M duisburg@dtg-eg.de www.dtg-eg.de<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

23


SCHIFFSTECHNIK | AUSTELLERVORBERICHTE STL <strong>2023</strong><br />

Bücker + Essing (Lingen)<br />

und MWB Power (Bremerhaven)<br />

Anfang des Jahres haben die<br />

Motoreninstandsetzer ihre Kräfte gebündelt<br />

Die beiden Motoreninstandsetzer Bücker<br />

& Essing GmbH aus Lingen und MWB<br />

Power GmbH aus Bremerhaven sind seit<br />

© Bücker + Essing<br />

März dieses Jahres unter dem Dach der<br />

SERCOO Group vereint und präsentieren<br />

sich <strong>2023</strong> erstmalig gemeinsam auf<br />

der Shipping Technics Logistics in Kalkar.<br />

Beide Unternehmen bündeln ihre Instandsetzungsservices<br />

für die Schifffahrt<br />

zu einem Portfolio für Motoren bis<br />

22 MW, für Pumpen, Kompressoren,<br />

Kupplungen, Getriebe, Lagerungen und<br />

vieles mehr.<br />

Mit 30 Mitarbeitern bietet MWB<br />

Power Service und innovative Lösungen<br />

für Schiffs- und Lokmotoren. Die in<br />

Bremerhaven vorhandene Infrastruktur<br />

mit eigener Pier, großen Werkshallen<br />

und Krankapazitäten direkt am Kaiserhafen<br />

ist auf die Instandsetzung von<br />

schnell und mittelschnell laufenden<br />

Großmotoren ausgelegt. Gemeinsam<br />

bieten die beiden Unternehmen die Instandsetzung<br />

des kompletten Antriebsstrangs.<br />

Stand 138<br />

CCM3, Werkendam<br />

Der niederländische Schiffbauer CCM3 ist<br />

ebenfalls Aussteller auf diesjährigen STL.<br />

Das Unternehmen stellt sein Portfolio aus,<br />

dieses umfasst neben Schiffbau, Motoreneinbau,<br />

Rohrleitungsbau, Pumpensysteme,<br />

Konstruktion, Fußböden, Akkukammer<br />

einrichten sowie den Ein- und Ausbau von<br />

Kläranlagen. CCM3 unterstützt Kunden<br />

bei Kraftstoffeinsparung, der Emissionsreduktion<br />

und nachhaltiger Energie.<br />

Mit Sitz in Werkendam, dem zweitgrößten<br />

Binnenhafen der Niederlande,<br />

ist CCM3 laut eigenen Angaben günstig<br />

an der Merwede gelegen. Werkendam<br />

verfüge über einen Cluster von 41 Unternehmen<br />

mit starker maritimer und industrieller<br />

Expertise. Es seien außerdem<br />

auch Monteure in ganz Europa verfügbar.<br />

Als Mitglied von Werkendam Maritime<br />

Industries finde man zuverlässige Kooperationspartner,<br />

so das Unternehmen.<br />

CCM3 ist ein anerkannter Ausbildungsbetrieb<br />

für BOL/BBL.<br />

Stand 129<br />

Contargo Gruppe<br />

Die Contargo Gruppe präsentiert bei der<br />

STL in Kalkar ihre vier Standorte am Niederrhein:<br />

Contargo Rhein-Waal-Lippe<br />

betreibt Containerterminals in Emmerich<br />

und in (Voerde) Emmelsum. In Neuss<br />

bietet die Contargo ihre Dienstleistungen<br />

gleich an zwei Containerterminals an und<br />

in Duisburg ist das Unternehmen am<br />

Ab kommendem Jahr sollen emissionsarme Schiffe die Lieferkette ergänzen<br />

Duisburg Intermodal Terminal (DIT)<br />

vertreten. Am STL-Stand werden sich die<br />

regionalen Vertreter präsentieren. Sie<br />

wollen sich auch Zeit für Verlader nehmen,<br />

die noch keine Erfahrung im Kombinierten<br />

Verkehr haben oder stellen sich<br />

Truckern vor, die in den Container-Nahverkehr<br />

wechseln möchten.<br />

© Contargo<br />

Darüber hinaus informiert Contargo<br />

über die Fortschritte der Digitalisierung<br />

an den Terminals. Die neueste Entwicklung<br />

in Neuss ist beispielsweise die geplante<br />

Kran-Teilautomatisierung in der<br />

Floßhafenstraße. Das heißt, dass die<br />

Krananlagen dort ab Anfang 2024 mittels<br />

Fernsteuerstand bedient werden.<br />

Ein anderes bedeutendes Messethema<br />

wird den Angaben zufolge die Nachhaltigkeit<br />

sein. Die Terminals am Niederrhein<br />

nutzen nicht nur Ökostrom, sondern<br />

setzen unter anderem auch vollelektrische<br />

40-Tonner im Nahverkehr ein.<br />

Seit einigen Monaten bietet die Contargo<br />

Gruppe eine umweltfreundliche Lieferkette<br />

an. Wer »Econtargo« bucht, kauft<br />

keine reinen Kompensationsleistungen,<br />

sondern den kombinierten Transport mit<br />

E-Lkw im Nahverkehr und ökostrombetriebenen<br />

Zügen im Hauptlauf.<br />

Ab 2024 will Contargo die strombetrieben<br />

Lieferkette noch um emissionsarme<br />

Binnenschiffe ergänzen, angetrieben<br />

durch eine Kombination aus Wasserstoff-<br />

Brennstoffzelle, modernsten Stage-VI-<br />

Motoren und Elektrobatterien.<br />

Stand 128<br />

24 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


Die Zukunft sichern –<br />

mit dem Blick nach vorne.<br />

Unsere Kompetenz. Unsere Verantwortung.<br />

Autonome Schifffahrt<br />

Freiraum für Binnenschiffer –<br />

mit Sicherheit<br />

Vorausschauende Wartung<br />

Effizient und kostenoptimiert –<br />

heute und morgen<br />

Unsere Binnengewässer<br />

<br />

<br />

Standardisierung<br />

Für alle mehr Sicherheit und<br />

<br />

www.bachmann.info<br />

NEU:<br />

unser M100-<br />

I/O-System<br />

Unser bewährtes<br />

M200-Steuerungssystem<br />

0-Steu<br />

erung<br />

Besuchen Sie uns:<br />

energy.industry.maritime.<br />

Europort<br />

07.-10. Nov. <strong>2023</strong><br />

Rotterdam, NL<br />

Halle 1, Stand: 1512


Wir freuen<br />

uns auf<br />

Ihren Besuch!<br />

Nächster Ankerplatz:<br />

STL <strong>2023</strong>.<br />

Morgen kann kommen.<br />

Wir machen den Weg frei.<br />

Als Experte für das Schifffahrtsgeschäft<br />

beraten wir Sie in allen Fragen rund um<br />

Ihre Finanzplanung. Wir freuen uns auf<br />

Ihren Besuch an Stand Nr. 187.


#NACHHALTIGKEIT<br />

#EMISSIONSMINDERUNG<br />

#RESSOURCENSCHONUNG<br />

- INSTANDHALTUNG ALLER MOTOREN<br />

UND ANTRIEBE BIS 7.000 KW<br />

- STORM•EYE®: MONITORING SERVICES<br />

- MOTOREN- UND ERSATZTEILE IM TAUSCH<br />

- SERVICE FÜR ABGASTURBOLADER<br />

UND EINSPRITZPUMPEN<br />

<br />

<br />

<br />

August Storm GmbH & Co. KG · www.a-storm.com


SCHIFFSTECHNIK | AUSTELLERVORBERICHTE STL <strong>2023</strong><br />

HGK Shipping, Duisburg<br />

Alternative Antriebe und Digitalisierung werden zwei Themenschwerpunkte der STL sein<br />

© HGK Shipping<br />

Im Bereich Binnenschifffahrt nimmt die<br />

HGK Shipping mit ihrem umfangreichen<br />

Investitionsprogramm in neue, tiefgangoptimierte<br />

Schiffe, alternative Antriebe<br />

und digitale Technologien inzwischen eine<br />

wichtige Vorreiterrolle in Europa ein.<br />

Das Unternehmen arbeitet gemeinsam<br />

mit Partnern aus der Industrie an zukunftsweisenden<br />

Lösungen, die eine Dekarbonisierung<br />

der Lieferketten und damit<br />

der Industrie voranbringen. Allein in<br />

diesem Jahr konnte die HGK Shipping einige<br />

Meilensteine setzen und innovative<br />

Projekte anstoßen. Nachdem im 2. Quartal<br />

<strong>2023</strong> bereits die Typ-C-Tanker »Courage«<br />

und »Curiosity« für den Werkstoffhersteller<br />

Covestro in Betrieb gegangen<br />

sind, ist nun das erste Trockengüterschiff<br />

für den Nahrungsmittel- und Agrarkonzern<br />

ADM im Bau. Allen gemeinsam<br />

ist der diesel-elektrische Antrieb, die extreme<br />

Tiefgangoptimierung sowie die<br />

»Future-Fuel-Ready«-Konstruktion, die<br />

eine Umrüstung auf künftige Antriebsarten<br />

ermöglicht. Das Trockengüterschiff<br />

wird zudem mit Solarpaneele ausgestattet.<br />

Auf den Ladeluken installiert,<br />

können so bis zu 70 t CO 2 -Emissionen<br />

zusätzlich pro Jahr vermieden werden.<br />

Jenseits von bereits konkreten neuartigen<br />

und nachhaltigen Schiffsdesigns<br />

engagiert sich die HGK Shipping für zukunftsweisende<br />

Technologien wie dem<br />

teilautonomen Fahren oder auch der<br />

Nutzung von Wasserstoff in der Binnenschifffahrt.<br />

Die Reederei hat sich erst<br />

kürzlich für das Projekt »HyBarge« mit<br />

den Unternehmen Hydrogenious LOHC<br />

Maritime sowie Hydrogenious LOHC<br />

Technologies zusammengeschlossen. Gemeinsam<br />

wollen die drei Partner eine<br />

skalierbare Antriebslösung entwickeln,<br />

die den Energieträger Wasserstoff für die<br />

Binnenschifffahrt flächendeckend verfügbar<br />

machen kann. Die Basis bildet dabei<br />

Wasserstoff, der in einem flüssigen<br />

Träger, dem sogenannten LOHC, gebunden<br />

ist. Bis zum Jahr 2028 wollen die<br />

Partner dazu ein Demonstratorschiff entwickeln<br />

und in Betrieb nehmen, dessen<br />

Propulsionseinheiten mit einer Brennstoffzelle<br />

angetrieben werden können,<br />

die über aus dem LOHC gelösten Wasserstoff<br />

mit Energie gespeist wird. Der Startschuss<br />

für das Projekt »HyBarge« soll<br />

2024 erfolgen.<br />

Stand 121<br />

GD<br />

GEORG DUNCKER<br />

MARINE INSURANCE BROKERS<br />

WWW.GEORG-DUNCKER.COM<br />

HAMBURG<br />

SINGAPORE<br />

HOUSTON<br />

Alter Wall 20-22<br />

+49 40 376004 0<br />

hamburg@georg-duncker.com<br />

80 Robinson Road, #16-03<br />

+65 69163760<br />

singapore@georg-duncker.com<br />

28 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

1980 Post Oak Boulevard, Suite 100<br />

+1 346 331 4760<br />

houston@georg-duncker.com<br />

ROTTERDAM<br />

Westplein 12-14<br />

+31 10 266 3842<br />

rotterdam@georg-duncker.com


DIESEL<br />

<br />

SAUBER, LEISE<br />

ZUKUNFTSFÄHIG<br />

Seit 30 Jahren<br />

Ihr zuverlässiger<br />

Partner für<br />

Rußpartikelfilter,<br />

SCR-Systeme und<br />

Schalldämpfer<br />

<br />

<br />

Besuchen<br />

Sie uns:<br />

Stand 201<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Personenschiffe<br />

Frachtschiffe<br />

Behördenschiffe<br />

TEHAG GmbH<br />

Gutenbergstraße 42<br />

D-47443 Moers<br />

Telefon +49 2841 887850<br />

info@tehag.de<br />

www.tehag.com


Seit über 110 Jahren im Dienst der Binnenschifffahrt:<br />

• Docks<br />

• Schlosserei<br />

• Dreherei<br />

• Ankerbau<br />

• Schweißboot<br />

STL <strong>2023</strong><br />

Stand 111<br />

HEINRICH HARBISCH Schiffswerft GmbH<br />

47053 Duisburg | Außenhafen | Marientor | Werftstraße 47 | Tel. +49 (0) 203 61024 | Fax +49 (0) 203 61846 | E-Mail: harbisch@ha-du.de | www.ha-du.de


KOMPAKT<br />

UND<br />

KRÄFTIG:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die Jastram RP Ruderpropeller-Familie profitiert<br />

von mehr als 40 Jahren Erfahrung in Design und<br />

Konstruktion von 360° steuerbaren Antriebssystemen.<br />

Mit dem Modell RP80 steht dabei ein äußerst zuverlässiges<br />

und geräuscharmes Antriebssystem für<br />

die Binnenschifffahrt bereit. Neben der nachhaltigen<br />

vollelektrischen Variante überzeugt der RP80 auch als<br />

Modellvariante mit Hydraulik-Antrieb und Dieselmotor.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

DER ANTRIEB FÜR<br />

DEN NEUEN E-SPATZ.<br />

Alle Vorteile des RP80 auf einen Blick<br />

• 50 kW bis 450 kW<br />

• Kompakter elektrischer oder<br />

hydraulischer Drehwerksantrieb<br />

• Optional: Voll-redundante Steuerung<br />

gemäß ES-TRIN<br />

• Optimierte Propellergeometrie für<br />

<br />

• Optional verfügbare Düse zur<br />

Steigerung des Schubes und Schutz<br />

des Propellers<br />

<br />

<br />

Elektromotor<br />

<br />

• Integriertes Schmierölsystem<br />

• 360° Drehbarkeit für schnelles und<br />

punktgenaues Manövrieren<br />

Von unserem Werk in Hamburg aus<br />

sorgen wir für kraftvollen Antrieb.<br />

Erfahren Sie mehr unter jastram.net.


SCHIFFSTECHNIK | AUSTELLERVORBERICHTE STL <strong>2023</strong><br />

Pipe Bending Systems, Lennestadt<br />

Der Tubomat<br />

© Pipe Bending Systems<br />

Seit mehr als 50 Jahren ist der Aussteller<br />

auf die Bearbeitung von Rohren spezialisiert.<br />

Pipe Bending Systems hat eine »perfekt<br />

aufeinander abgestimmte Systemlösung«<br />

für alle Fertigungsprozesse bei der<br />

Rohrbearbeitung entwickelt, teilt der<br />

Hersteller mit. Sie bildet den gesamten<br />

Prozess für die Bearbeitung medienführender<br />

Rohre ab. Das Pipe Bending System<br />

besteht aus vier Komponenten, nämlich<br />

Rohrbiegemaschinen, Rohrmesstechnik,<br />

Softwarelösungen und Service.<br />

Im Fokus des Messeauftritts steht der<br />

Tubomat. Grundlegend neu überarbeitet,<br />

vollständig modular aufgebaut, funktional<br />

und ergonomisch optimiert. Er ist dabei<br />

robust und zuverlässig, so der Hersteller.<br />

Neben dem Biegen kann der Tubomat<br />

sägen und entgraten – für eine Verbindungstechnik<br />

Schneidringe montieren<br />

und bördeln. Und dies bis Ø 48,3 mm<br />

Rohr-Durchmesser.<br />

Stand 181<br />

Promarin, Erfstadt<br />

<br />

<br />

<br />

In den Mittelpunkt ihres Messestandes auf de STL in Kalkar stellt<br />

die Promarin Propeller- und Marinetechnik GmbH einen<br />

3D-Scanner.<br />

Im Bereich der Schiffantriebstechnik kombiniert Promarin<br />

laut eigenen Angaben ein »innovatives Verfahren traditionelles<br />

handwerkliches Geschick mit modernster Technologie«. Die Propellerreparatur<br />

mittels 3D-Scan ermöglicht es, selbst kleinste Unregelmäßigkeiten<br />

genau zu erfassen und gezielt zu beheben.<br />

Durch den systematischen Vergleich von Ist- und Soll-Geometrien<br />

kann der Propeller bei Bedarf korrekt angepasst werden.<br />

Das Ergebnis ist nicht nur eine optimierte Leistung des Propellers,<br />

sondern auch eine deutliche Minimierung von Vibrationen<br />

und Geräuschen an Bord. Schiffsbetreiber und Crew profitieren<br />

von einem ruhigeren und komfortableren Betriebszustand, der<br />

das allgemeine Wohlbefinden an Bord steigert und gleichzeitig<br />

die Belastung der Schiffskomponenten verringert.<br />

Die integrierte Leistungsmessung an Bord unterstützt bei der<br />

Diagnose und hilft, das Optimierungspotenzial des Propellers<br />

zu bestimmen. Das Ergebnis ist laut Promarin eine gleichbleibende<br />

Leistung und niedrige Betriebskosten über einen<br />

Zeitraum von Jahrzehnten. Für Schiffsbetreiber, die Wert auf<br />

beständige Effizienz legen sollte dieses Verfahren bei ihren regelmäßigen<br />

Dockungen in Betracht ziehen, so Promarin<br />

Stand 117<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Der 3D-Scanner erfasst die Propellergeometrie<br />

© Promarin<br />

32 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


Let's get together!<br />

Dienstag 26.<strong>09</strong>.23 I ab 16:00 Uhr<br />

26. & 27. September<br />

Liebe Kunden, Geschäftspartner und Freunde,<br />

wir laden Sie herzlich zur Binnenschifffahrt Happy<br />

Hour an unserem Stand auf der STL <strong>2023</strong> ein. Freuen<br />

Sie sich auf erfrischende Getränke, Fingerfood und<br />

angeregte Gespräche in einer tollen Atmosphäre.<br />

Wir freuen uns auf Sie!


SCHIFFSTECHNIK | AUSTELLERVORBERICHTE STL <strong>2023</strong><br />

Schottel Gruppe, Spay<br />

Flusskreuzfahrtschiff mit einem Schottel Twin Propeller (STP)<br />

© Schottel<br />

Auch bei der diesjährigen Ausgabe der<br />

STL ist die Schottel-Gruppe wieder mit<br />

an Bord. Das in Spay am Rhein sitzende<br />

Unternehmen ist ein Hersteller von Antrieben<br />

und Steuerungen für Schiffe und<br />

Offshore-Anwendungen. 1921 gegründet,<br />

entwickelt und fertigt das Schottel<br />

seit mehr als 70 Jahren rundum steuerbare<br />

Antriebs- und Manövriersysteme<br />

sowie komplette Antriebsanlagen bis<br />

30 MW Leistung für Schiffe aller Art und<br />

Größe.<br />

Rund 100 Vertriebs- und Servicestandorte<br />

weltweit bieten Ansprechpartner für<br />

Beratung und Verkauf, Wartung und Reparatur<br />

sowie Retrofits älterer Schiffe, was<br />

alle Arten von Umbauten, Modernisierungen<br />

und Nachrüstungen beinhaltet.<br />

Mit seinem Ruderpropeller oder den<br />

besonders für geringen Tiefgang geeigneten<br />

Antrieben Pumpjet sowie dem Twinpropeller<br />

liefert Schottel laut eigenen Angaben<br />

»bewährte und stets innovativ weiterentwickelte<br />

Systeme für zunehmend<br />

anspruchsvollere Bedingungen« in der<br />

Binnenschifffahrt.<br />

Neben Antrieben entwickelt der Ausstelelr<br />

Steuerungs- und Automationssysteme,<br />

die von Lösungen zur integrierten<br />

Automation, intelligentem<br />

Power Management, Antriebssteuerung<br />

und Positionierhilfe bis hin zu innovativen<br />

Hybridantriebssystemen reichen.<br />

Der Bereich After Sales kümmert sich<br />

weltweit um Inbetriebnahmen, den technischen<br />

Support, Service-Pakete im Notfall<br />

und die präventive Wartung, bis zur<br />

Anfertigung von Ersatzteilen für sehr alte<br />

Antriebe. In die Leistungen fließen die<br />

tiefe Produktkenntnis und der ganzheitliche<br />

Ansatz ein, Antriebspakete dauerhaft<br />

leistungsfähig zu halten.<br />

Mehr als 100 Ingenieure arbeiten in<br />

verschiedensten Fachabteilungen. Neueste<br />

Erkenntnisse aus den firmeneigenen<br />

Fachbereichen Hydrodynamics & Propeller<br />

Design, Mechanical R&D sowie<br />

Automation & Propulsion Control spiegeln<br />

sich im Produktportfolio, das sich<br />

stets an den aktuellen Erfordernissen des<br />

Marktes orientiert und bewährte Technik<br />

mit innovativem Denken vereint.<br />

Das Unternehmen hat sich zusätzlich<br />

gemeinsam mit Elkon, einem türkischen<br />

Spezialisten für elektrische Systemintegration,<br />

auf dem Gebiet der Elektrifizierung<br />

von Schiffen positioniert.<br />

Stand 122<br />

34 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK | AUSTELLERVORBERICHTE STL <strong>2023</strong><br />

Schraven Ruderpropeller, Huissen<br />

Seit 1980 entwickelt, produziert und repariert<br />

Schraven Komponenten für<br />

Schiffsantriebe, und zwar völlig markenunabhängig,<br />

so das niederländische Unternehmen.<br />

Was als Hobby des Vaters begonnen<br />

hat, habe sich im Laufe der Jahre<br />

zu einem gesunden Unternehmen entwickelt,<br />

in dem heute, unter der Leitung<br />

der zweiten Generation, 25 spezialisierte<br />

und motivierte Mitarbeiter beschäftigt<br />

sind, so Schraven weiter.<br />

In diesem Jahr präsentiert sich Schraven<br />

Propeller erneut auf der STL in Kalkar,<br />

mit seinem umfangreichen Portfolio<br />

an Produkten und Services. Das Unternehmen<br />

hat mehrere Marken, unter anderem:<br />

Schottel, Aquamaster/Rolls-<br />

Royce, Thrustmaster oder HRP/ZF und<br />

Typen von Thrustern in seinem Programm.<br />

Mit seiner Werkstatt von mehr<br />

als 12.000 m 2 gibt es ein großes Lagerhaus<br />

mit ein Lagerbestand an wichtigen<br />

Komponenten wie Radsätzen, Lagern,<br />

Laufbuschen, Propellerwellen und Dichtungen.<br />

Auf diese Weise könne Schraven<br />

seinen Kunden einen schnellen und effizienten<br />

Service mit minimalen Ausfallzeiten<br />

für die zu reparierenden oder zu<br />

wartenden Schiffe bieten.<br />

Bei Problemen mit dem Antrieb hilft<br />

Schraven eigenen Angaben zufolge, die<br />

beste Lösung für ein Schiff zu finden. Wo<br />

auch immer auf der Welt, an der Küste<br />

oder auf dem offenen Meer, das Mechanikerteam<br />

kommt direkt vor Ort,<br />

wenn nötig mit einem Ersatz-Thruster<br />

oder anderen Komponenten, die Schraven<br />

für die bestehenden Kunden auf Lager<br />

halt, so der Aussteller. Schraven kümmert<br />

sich dabei um Abholung, Transport,<br />

Schraven stellt sein Portfolio für Schiffsantriebe auf der STL vor<br />

(De)Montage und Reparatur bis hin zur<br />

Abwicklung des Versicherungsfalls, damit<br />

die Ausfallzeit des Schiffs auf ein Minimum<br />

begrenzt wird.<br />

Stand 210<br />

© Schraven<br />

Dein Partner für<br />

Bunker-Service<br />

Betriebs- und Schmierstoffe für den<br />

sicheren Betrieb Deiner Flotte.<br />

Infos unter:<br />

Tel. +49 40 53798470<br />

hoyer-marine.de<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

35


SCHIFFSTECHNIK | AUSTELLERVORBERICHTE STL <strong>2023</strong><br />

Kadlec & Brödlin GmbH<br />

SCHIFFSELEKTRIK<br />

KOMMUNIKATION<br />

ELEKTRONIK<br />

NAVIGATION<br />

Tesvolt, Lutherstadt Wittenberg<br />

Shipping | Technics | Logistics<br />

26. & 27. September <strong>2023</strong><br />

in Kalkar<br />

Unser Messeteam freut sich auf Ihren<br />

Besuch und berät Sie gerne über:<br />

<br />

<br />

Elektroinstallaon<br />

für Schiffsneubauten, Umrüstungen und Reparaturen<br />

Energieerzeugung- und verteilung<br />

Konstrukon, Fergung und Lieferung von Schaltanlagen<br />

Baeriekonzepte<br />

Intelligente und zerfizierte marime Baeriesysteme<br />

Automaons- und Power-Management-Systeme<br />

Entsprechend den schiffsspezifischen Anforderungen<br />

Tankmess- und Alarmierungssysteme<br />

Füllstands-, Druck-, Temperatur- und Durchflussmessanlagen<br />

Navigaonssysteme<br />

Planung, Lieferung, Installaon und Inbetriebnahme<br />

Kommunikaonssysteme<br />

Alle Produkte für Land-Schiff- und Schiff-Schiff Kommunikaon<br />

Inbetriebnahme und Wartung<br />

für alle marimen elektrotechnischen Anlagen und Systeme<br />

Krausstraße 21<br />

47119 Duisburg<br />

www.kadlec-broedlin.de<br />

Stand 141<br />

Tel.: +49 (0) 203 / 47 995 -0<br />

Fax : +49 (0) 203 / 47 995 -10<br />

info@kadlec-broedlin.de<br />

Die Tesvolt-Batteriesysteme sind auf zahlreichen Schiffen installiert, z.B. auf<br />

dem E-Spatz, dem ersten WSV-Arbeitsschiff mit Elektroantrieb<br />

Der Entwickler und Hersteller von Energiespeichersystem für die<br />

Schifffahrt wird vom am 26. und 27. September ebenfalls auf der<br />

STL in Kalkar ausstellen. Tesvolt ist eigenen Angaben zufolge ein<br />

mehrfach ausgezeichneter Innovations- und Marktführer für gewerbliche<br />

und industrielle Energiespeicherlösungen in Europa.<br />

Dem einstigen Start-up sei es von Anfang an darum gegangen,<br />

die Welt der Energie zu verändern und Freiheit zu gestalten.<br />

Das 2014 gegründete Unternehmen hat mittlerweile 250 Mitarbeiter<br />

und zwei Standorte in Sachsen-Anhalt und Berlin. In der<br />

Lutherstadt Wittenberg werden in Europas erster CO 2 -neutraler<br />

Gigafactory stationäre Energiespeichersysteme produziert und<br />

weltweit ausgeliefert. Bis heute habe man mehr als 4.000 Projekte<br />

in allen Wirtschaftsbereichen realisiert. Dazu zählen Projekte unter<br />

anderem in der Wasserstoffproduktion, Solarparks oder<br />

Agrarwirtschaft. Es sei nur konsequent, dass auch teil- oder vollelektrische<br />

Lösungen für den maritimen Bereich zum Einsatz<br />

kommen, weil gerade hier immer noch Verbrennungsmotoren<br />

dominieren, so Tesvolt.<br />

An Bord von Schiffen wird zur Energiegewinnung immer noch<br />

überwiegend Schweröl, Diesel, Benzin oder Gas verbrannt. Dabei<br />

gebe es längst Antriebs- und Energiesysteme, die leiser, sauberer<br />

und wirtschaftlicher sind, wie der Batteriespeicher, so der Aussteller<br />

weiter. Tesvolts EOH 1.0 ist ein modulares Lithium-Ionen-<br />

Batteriesystem, das mit »kompromissloser Leistung bei minimalem<br />

Platzbedarf in allen Anwendungsfällen überzeugt«, so der<br />

Hersteller. Es verfügt über eine »sehr hohe« Energiedichte von<br />

222 Wh/l, bietet »maximale Performance, Langlebigkeit und Sicherheit«,<br />

zum Beispiel durch die integrierte Feuerlöscheinheit.<br />

Das EOH 1.0-Batteriesystem lässt sich Tesvolt zufolge »problemlos«<br />

installieren und instand halten und die Batteriemodule<br />

können platzsparend horizontal oder vertikal verbaut werden.<br />

Durch sein modulares Design lasse es sich in Sachen Leistung<br />

außerdem mühelos aufrüsten. Für weniger Platz empfiehlt<br />

sich die noch kompaktere Variante EOH 1.1, ein Split-Model,<br />

aus dem sechs einzelne Module gemacht werden können. Ansonsten<br />

sind die Spezifikationen identisch. Beide Modelle sind<br />

bis 10 G belastbar und nach IP67-Standard wasserdicht.<br />

© Tesvolt<br />

Stand 153<br />

36 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


Besuchen Sie uns<br />

am Stand Nr. 115<br />

Industriestraße 10<br />

D-49733 Haren/Ems<br />

Tel. +49(0)5932 - 99 77-0<br />

Fax +49(0)5932 - 99 77-20<br />

info@wessels.com<br />

www.wessels.com


SCHIFFSTECHNIK | AUSTELLERVORBERICHTE STL <strong>2023</strong><br />

Viega, Attendorn<br />

Viega präsentiert sein Rohrleitungssystem »Megapress« und die Pressverbindungstechnik auf der STL<br />

Ausfallzeiten kosten in der Binnenschifffahrt<br />

bares Geld. Mit den Viega Rohrleitungssystemen<br />

unter anderem aus<br />

Kupfer, Edelstahl oder dickwandigem<br />

Stahl können diese Zeiten bei der Installation<br />

und Reparatur von Versorgungsleitungen<br />

dank der wirtschaftlich-sicheren<br />

Pressverbindungstechnik<br />

deutlich verringert werden, so<br />

der Aussteller Viega.<br />

Bei modernen Binnenschiffen von<br />

110 m Länge kalkulieren Schiffseigner<br />

auf der Donau mit Kosten von 1.000 bis<br />

4.000 € pro Tag und Schiff (Quelle: BDB,<br />

Stand: 2018). Umso wichtiger sei es,<br />

trotz Fachkräftemangel die Ausfallzeiten<br />

bei Reparaturmaßnahmen möglichst<br />

kurz zu halten. Die Viega Rohrleitungssysteme<br />

in Pressverbindungstechnik<br />

beispielsweise für Trinkwasser, Arbeitsluft,<br />

Gase oder andere Medien seien dazu<br />

ein hoch effizienter Ansatz: Je nach<br />

Rohrleitungssystem und Nennweite beträgt<br />

die Zeitersparnis bei der Installation,<br />

im Vergleich zu konventionellem<br />

Löten oder Schweißen, bis zu 60 %.<br />

© Viega<br />

Außerdem sind die Arbeiten sicherer, da<br />

nicht mehr mit offener Flamme gearbeitet<br />

wird, so der Rohrspezialist. Die Installationen<br />

dürfen außerdem von geschulten<br />

Fachkräften ausgeführt werden.<br />

Speziell ausgebildete Schweißer<br />

sind nicht mehr nötig.<br />

Die metallenen Rohrleitungssysteme<br />

in Pressverbindungstechnik bietet Viega<br />

in den Werkstoffen Kupfer (Profipress),<br />

Edelstahl (Sanpress Inox bzw. Temponox),<br />

unlegiertem Stahl (Prestabo) oder<br />

einer speziellen Legierung für Seewasseranwendungen<br />

(Seapress). Für Installationen<br />

aus dickwandigem Stahlrohr<br />

steht das System »Megapress« zur<br />

Verfügung. Auch diese Verbinder (3/8<br />

bis 2 Zoll) werden einfach auf die Rohrenden<br />

aufgeschoben und dann dauerhaft<br />

auf dem Rohr verpresst. Das funktioniert<br />

sogar bei noch nicht restentleerten<br />

Rohren. Die Pressverbindung ist<br />

nach dem Verarbeiten sofort dicht und<br />

belastbar. Nicht verpresste Rohrverbinder<br />

fallen schon beim Befüllen der<br />

Anlage auf. Die Pressverbindung kann<br />

also nachgearbeitet werden, bevor Schäden<br />

entstehen – ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor,<br />

so Viega.<br />

Stand 183<br />

Wittig, Duisburg<br />

Der Duisburger Schiffsausrüster, Wittig<br />

GmbH, wird erneut Aussteller auf der<br />

einzigen deutschen Binnenschifffahrts-<br />

Fachmesse STL in Kalkar sein.<br />

Am Messestand von Wittig erwarten die Besucher viele Neuigkeiten, u.a. aus dem Korrosionsschutz<br />

©Wittig<br />

Das Unternehmen wird sich auch in<br />

diesem auf einem großen Stand präsentieren.<br />

Auf über 100 m 2 erwartet die Messebesucher<br />

ein Ausschnitt aus dem umfassenden<br />

Lieferspektrum des Duisburger<br />

Traditionsunternehmens. Neben Tauwerken<br />

und Rettungsmitteln werden<br />

Produktneuheiten der Firmen BFS, Kind,<br />

MK-Seats, Paradies, PPG und VAC ausgestellt.<br />

Speziell im Bereich der Beschichtung<br />

wird es dem Duisburger Schiffsausrüster<br />

zufolge Neues zu berichten. Die Wittig<br />

GmbH habe sich mittlerweile auf den<br />

schweren Korrosionsschutz spezialisiert.<br />

Insbesondere für diesen Bereich hat Wittig<br />

neue Produkte von PPG im Programm.<br />

Darüber hinaus stellt die VA Coating<br />

GmbH ein neues Beschichtungssystem<br />

auf Kunststoffbasis aus.<br />

Stand 194/195<br />

38 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK | AUSTELLERVORBERICHTE STL <strong>2023</strong><br />

Zeppelin Power Systems, Hamburg<br />

Ein Themenschwerpunkt am Messestand von Zeppelin Power Systems wird die Dekarbonisierung sein<br />

Auch dieses Jahr ist Zeppelin Power Systems<br />

wieder auf der STL Kalkar vor Ort.<br />

Unter dem Motto »Damit alles im Fluss<br />

bleibt« können Fachbesucher ein breites<br />

Programm rund um Service, Dekarbonisierung<br />

und Digitalisierung in der modernen<br />

Binnenschifffahrt, so der Aussteller.<br />

© Zeppelin Power Systems<br />

Zeppelin Power Systems präsentiert<br />

unter anderem technische Updates und<br />

berät zu effizienten Lösungen im Rahmen<br />

der Abgasnachbehandlung: von<br />

Umrüstungen auf Motoren der Stufe V,<br />

Battery Packs, den Einsatz alternativer<br />

Kraftstoffe wie HVO (Hydrotreated Vegetable<br />

Oil) bis hin zu marinisierten Motorenmodellen<br />

der Stufe EU-V für die<br />

Binnenschifffahrt. Auch das Thema Digitalisierung<br />

steht dieses Jahr beim Aussteller<br />

im Fokus.<br />

Besucher können auf der Zeppelin<br />

Messefläche das digitale Tool Active<br />

Equipment Connect live kennenlernen.<br />

Active Equipment Connect, kurz AEC,<br />

ist die digitale Antwort aus dem Hause<br />

Zeppelin, um Maschinen- und Anlagendaten<br />

in Echtzeit und herstellerunabhängig<br />

digital zu erfassen und zu<br />

managen. Anomalien und Abweichungen<br />

können so frühzeitig erkannt<br />

und behoben werden. Das Expertenteam<br />

informiert zudem rund um Serviceleistungen<br />

für Wartung und Instandsetzung,<br />

modulare Serviceverträge<br />

sowie 24/7-Ersatzteilservice.<br />

Darüber hinaus erleben Fachbesucher<br />

auf der STL Kalkar den C 9.3B M NRE<br />

Motor. Der moderne Binnenschifffahrtsmotor<br />

kombiniert eine fortschrittliche<br />

Abgasnachbehandlungstechnologie<br />

sowie ein neues Hochdruck-<br />

Common-Rail-Kraftstoffsystem, welches<br />

den Kraftstoffverbrauch reduziert,<br />

so Zeppelin.<br />

Von individueller Kundenkonfiguration<br />

bis hin zu Plug&Play ist der<br />

Motor in vier Leistungsstufen erhältlich<br />

und mit einem EU Stage V Zertifikat<br />

ausgestattet. Bis zu einer Temperatur von<br />

-20 °C startet der Motor ohne Fremdhilfe<br />

und regeneriert sich im laufenden<br />

Betrieb.<br />

Stand 100/101<br />

SET SCHIFFBAU- U. ENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT<br />

TANGERMÜNDE MBH<br />

<br />

39590 Tangermünde | Carlbau 7b<br />

Tel.: +49 39322 993-0 | Fax: +49 39322 99319<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

39307 Genthin | Bergzower Str. 32<br />

Tel.: +49 3933 907790 | Fax: +49 3933 907799<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

SET_181x65.indd 1 06.<strong>09</strong>.23 12:25<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

39


SCHIFFSTECHNIK<br />

FS Schiffstechnik – 30 Jahre am Markt<br />

Seit nun 30 Jahren sind in ganz Europa Binnenschiffe mit Ruderanlagen von FS Schiffstechnik<br />

unterwegs. Den Grundstein für die Duisburger Firma legte Frank Schröder 1993. Heute spielt<br />

neben Ruderanlagen und Schiffselektrik die Elektromobilität eine zunehmend wichtigere Rolle<br />

Die Ruderanlagen bietet das Unternehmen auch mit kompletten Bedienpaneelen und Fahrhebeln an<br />

© FS Schiffstechnik<br />

Ruderanlagen,<br />

360°-Steuerungen,<br />

oder Ruderhauspulte. Diese und<br />

noch weitere Produkte von FS Schiffstechnik<br />

findet man heutzutage in zahlreichen<br />

Binnenschiffen in Deutschland und<br />

ganz Europa. Auf unzählige erfolgreich<br />

verbaute Anlagen kann das Unternehmen<br />

von Frank Schröder heute zurückblicken,<br />

denn <strong>2023</strong> ist ein ganz besonderes<br />

Jahr in der Firmengeschichte.<br />

Dieses Jahr feiert »FS« sein 30-jähriges<br />

Jubiläum.<br />

»Jedes erfolgreiche Unternehmen startet<br />

einmal klein«, so der Inhaber Frank<br />

Schröder. So waren auch die Anfänge von<br />

FS Schiffstechnik beschaulicher Natur.<br />

Als Einzelunternehmer startete Schröder<br />

1993 sein Unternehmen ohne Mitarbeiter.<br />

Durch seine beruflichen Erfahrungen<br />

und zahlreichen Einsätze im<br />

Bereich der Schiffselektrik sah Frank<br />

Schröder eine Nische im Bereich der<br />

elektrischen Steuerung von hydraulisch<br />

betriebenen Schiffslenkungen – den Ruderanlagen.<br />

In dem Zusammenspiel aus<br />

Elektrik und Hydraulik, kombiniert und<br />

gebündelt aus einem Hause sah er vielversprechendes<br />

und zukunftsfähiges Potenzial.<br />

»Es war üblich, dass oft zwei, drei<br />

oder vier Fachbetriebe an einer Ruderanlage<br />

arbeiteten«, erzählt Schröder. Die<br />

meisten seien nur auf einen Fachbereich<br />

spezialisiert: entweder Hydraulik oder<br />

Elektrik. Auch war es nicht unüblich,<br />

dass noch weitere Unternehmen hinzukamen,<br />

welche sich der Mechanik annahmen.<br />

Das Zusammenspiel aller Komponenten<br />

aus einer Hand sei damals<br />

schwer zu finden gewesen. Mit der Vision<br />

vor Augen wurden 1997 bei der Firmenumwandlung<br />

von einem Einzelunternehmen<br />

in die FS Schiffstechnik GmbH &<br />

Co. KG, weitere Mitarbeiter eingestellt,<br />

welche das Geschäft gemeinsam voranbrachten<br />

und bis heute noch bei »FS« angestellt<br />

sind. Die Kombination aus Elektrik<br />

und Hydraulik ist von der Gründung<br />

bis heute Kerngeschäft der Firma. So<br />

konnte sich das Unternehmen, welches<br />

die Initialen des Gründers im Namen hat,<br />

erfolgreich am Markt etablieren und in<br />

der Berufsschifffahrt erfolgreich bewähren.<br />

Mehr als nur Ruderanlagen<br />

»FS Schiffstechnik ist viel mehr als nur<br />

Ruderanlagen«, erklärt Schröder. »Generell<br />

kümmern wir uns um jegliche Arten<br />

von Schiffssteuerungen, darunter<br />

40 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

zählt auch der Umbau und die Modernisierung<br />

von alten 360°-Steuerungen<br />

wie beispielsweise von Schottel.« Modernisierungen<br />

und Umbauten älterer<br />

Anlagen seien schon lange fester Teil des<br />

Unternehmens und gehören zur Kernkompetenz.<br />

»Jedes Schiff ist anders und<br />

da ist es insbesondere bei Umbauten<br />

wichtig die Gegebenheiten vor Ort zu<br />

berücksichtigen. Oft erneuern wir die<br />

komplette Elektrik und passen individuell<br />

die Hydraulik an«, erklärt Frank<br />

Schröder die Umbauten seiner Firma.<br />

Man möchte jeden Kunden motiviert<br />

und kompetent beraten, um in jedem<br />

Fall die bestmögliche Lösung zu finden.<br />

Dabei liege der Fokus des Unternehmens<br />

vor allem auf Qualität und<br />

Langlebigkeit.<br />

Alles aus einer Hand<br />

»Das Unternehmen fällt und<br />

steht mit den Mitarbeitern,<br />

deswegen legen wir viel Wert auf<br />

ein persönliches Arbeitsumfeld«<br />

Frank Schröder<br />

Dem Prinzip, vieles aus eigener Hand<br />

herzustellen, bleibt man bis heute treu<br />

und stellt auch eigene Steuerprodukte<br />

her. So vertreibt FS Schiffstechnik unter<br />

anderem auch individuelle, neu hergestellte<br />

Steuerhauspulte, sowie eigens<br />

hergestellte Steuerpaneele, Ruderlagenanzeiger<br />

und Steuerhebel. »Wenn wir<br />

schon komplette Ruderanlagen fertigen,<br />

müssen wir auch eigene Bedienpaneele<br />

und Fahrhebel anbieten, um das Komplettpaket<br />

abzurunden«, erklärt Frank<br />

Schröder sein Konzept.<br />

Das steigende Umweltbewusstsein in<br />

Politik und Gesellschaft führt auch zu einem<br />

Umdenken in der Berufsschifffahrt.<br />

So gibt es beispielsweise bereits 100 %<br />

elektrisch fahrende Fähren in Europa.<br />

»Wir gehen mit der Zeit und treiben die<br />

Entwicklung von E-Mobilität voran«,<br />

verrät der Unternehmer seine Zukunftspläne.<br />

Sein Unternehmen arbeite schon<br />

mehrere Jahre mit führenden Herstellern<br />

von elektrischen Schiffsantrieben zusammen<br />

um schon heute die Steuerungen<br />

für die Antriebe der Zukunft zu planen<br />

und zu vertreiben. Durch diese Art<br />

der Planung versuche Frank Schröder<br />

sein Unternehmen immer optimal für<br />

zukünftige Herausforderungen aufzustellen<br />

um möglichst schnell reagieren<br />

zu können und wettbewerbsfähig zu<br />

bleiben.<br />

Das 30-jährige Bestehen seines Unternehmens<br />

möchte der Inhaber intern feiern<br />

und seinen Mitarbeitern, welche teilweise<br />

fast 25 Jahre im Betrieb sind, für<br />

die gute Zusammenarbeit danken. »Das<br />

Unternehmen fällt und steht mit den<br />

Mitarbeitern, deswegen legen wir viel<br />

Wert auf ein persönliches Arbeitsumfeld.«<br />

Aber auch die Kunden und<br />

Partner seien, laut Schröder, ein wichtiger<br />

Teil des Erfolgs. Weiter erzählt er:<br />

»Mit vielen in Duisburg ortsansässigen<br />

Unternehmen arbeiten wir schon jahrelang<br />

erfolgreich zusammen. Über diese<br />

Geschäftsbeziehungen freue ich mich genauso<br />

sehr, wie über wiederkehrende<br />

Kunden.«<br />

RD<br />

Ruderhauspult – eines von vielen Produkten im Portfolio von FS Schiffstechnik<br />

© FS Schiffstechnik<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

41


SCHIFFSTECHNIK<br />

Stapelhub bei der SET in Tangermünde: Zu erkennen ist der hydraulisch betriebene Schaufelradantrieb am Heck<br />

Ein »Seegeist« für den Bodensee<br />

Die SET-Werft in Tangermünde baut für 1,5 Mio. € drei ungewöhnliche Boote: Sie<br />

sollen künftig auf Deutschlands größtem Gewässer Seegras und Treibholz einsammeln.<br />

Die Technik an Bord wird hydraulisch betrieben<br />

Die SET hatte den Auftrag für diese<br />

ungewöhnlichen Boote im Dezember<br />

2021 eingeholt. Baustart war am<br />

30. Mai 2022. Kunde sind die Regierungspräsidien<br />

Freiburg, und Tübingen sowie<br />

das Wasserwirtschaftsamt Kempten. Alle<br />

drei Boote kosten zusammen 1,5 Mio. €.<br />

Sie werden nach ihrer Fertigstellung an<br />

den drei Standorten stationiert.<br />

Die Aufgabe wird es künftig sein, den<br />

Bodensee von Seegras, Treibholz und<br />

sonstigen schwimmenden Hinterlassen -<br />

schaften zu befreien. Dafür verfügen die<br />

15 m langen, 6 m breiten und lediglich<br />

0,65 m tief gehenden Aluminium-Boote<br />

über einen hydraulisch betriebenen<br />

Schaufelradantrieb.<br />

Auch das Förderband am Bug zur Aufnahme<br />

und Beseitigung von Treibholz<br />

und Seegras aus dem Bodensee ist hydraulisch<br />

ausgelegt. Dies erfolgt mit Hilfe<br />

eines Forst-Ladekrans und eines Fördergreifers.<br />

Außerdem können die Neubauten<br />

als Schubboot zum Zusammenschieben<br />

von Treibholz eingesetzt werden.<br />

Taufe geglückt: Die »Seegeist II« steht kurz vor der Ablieferung nach Freiburg<br />

Äußerst herausfordernd waren bei diesem<br />

Projekt nach den Worten des Tangermünder<br />

SET-Geschäftsführers Fabian<br />

Karbe Liefereinschränkungen durch den<br />

Ukraine-Konflikt sowie die anhaltende<br />

Inflationskrise sowie, damit einhergehend,<br />

erhebliche Kostensteigerungen.<br />

Mit der »Seegeist II« ist das erste Boot<br />

jetzt im Wasser und bereit zur Ablieferung.<br />

Die beiden anderen Einheiten<br />

sollen am 20. September in Genthin getauft<br />

werden.<br />

<br />

© SET<br />

42 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

Mit gutem Beispiel voran<br />

Die österreichische Viadonau hat ein neues Arbeitsschiff. Gebaut auf der Erlenbacher<br />

Schiffswerft soll die »Bad Deutsch-Altenburg« mit Pflanzenöl betrieben und für die<br />

Unterhaltung und Kennzeichnung der Wasserstraße eingesetzt werden<br />

Mit einer Länge von rund 22 m, einer<br />

Breite von 5,6 m und zwei Maschinen<br />

mit je 259 kW Leistung ist die »Bad<br />

Deutsch-Altenburg« ein Beispiel für eine<br />

umweltfreundlichere Schifffahrt: Die<br />

Motoren erfüllen die aktuell strengsten<br />

Abgasemissionsvorschriften der EU (Stufe<br />

V) und sind mit Katalysatoren und<br />

Partikelfiltern ausgestattet.<br />

Außerdem können sie auch mit alternativen,<br />

diesel-ähnlichen Kraftstoffen wie<br />

HVO (hydriertem Pflanzenöl) betrieben<br />

werden. Dadurch verringern sich die<br />

Emissionen um bis zu 90 % im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Kraftstoffen. Zusätzliche<br />

Einsparungen ergeben sich den Angaben<br />

zufolge durch die Anordnung der<br />

Propeller in Düsen, die Nutzung der Abgaswärme<br />

und eine Kraftstoffverbrauchsmessung<br />

für energieeffizientes Fahren.<br />

Gebaut wurde das neue Arbeitsboot auf<br />

der Erlenbacher Schiffswerft in Deutschland.<br />

Zu den Aufgaben der »Bad Deutsch-<br />

Altenburg« gehören künftig Arbeiten zur<br />

Unterhaltung und Kennzeichnung der<br />

Donau. Mit Hilfe des Schiffes werden beispielsweise<br />

fernüberwachte Bojen ausgesetzt.<br />

Seinen Namen erhielt das Schiff<br />

nach dem Heimathafen im Servicecenter<br />

Carnuntum im niederösterreichischen<br />

Bad Deutsch-Alten burg.<br />

»Umweltfreundliche Antriebsformen<br />

sind auch in der Schifffahrt unerlässlich,<br />

Österreichs Klimaschutzministerin Leonore Gewessler tauft das neue Viadonau-Schiff<br />

denn sie können uns beim Erreichen unserer<br />

Klimaziele helfen«, sagte Österreichs<br />

Klimaschutzministerin Leonore<br />

Gewessler anlässlich der feierlichen<br />

Schiffstaufe in Wien.<br />

Nach den Worten von Viadonau-<br />

Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler<br />

soll die eigene Flotte nach und nach<br />

auf energieeffiziente Antriebe umgestellt<br />

werden. »Wir geben ordentlich Schubkraft<br />

in Richtung Klimaschutz.« <br />

© Viadonau<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

43


SCHIFFSTECHNIK<br />

»Main-Spessart« ist sauber unterwegs<br />

99 % weniger Rußpartikel, 80 % weniger Stickoxide – nachdem Tehag eine moderne<br />

Abgasreinigungsanlage installiert hat, stößt der Tanker »Main-Spessart« deutlich weniger<br />

Emissionen aus<br />

Die »Main-Spessart« erfüllt nun alle bereits geltenden sowie künftige Emissionsgrenzwerte<br />

Knapp 110 m lang und 10,5 m breit ist<br />

das Tankmotorschiff »Main-<br />

Spessart«. Angetrieben wird es von einem<br />

Caterpillar 3.512 mit 1.118 kW. Bisher<br />

war dieser mit einem konventionellen<br />

Schalldämpfer ausgerüstet, der lediglich<br />

die Geräuschemissionen des Motors reduzierte.<br />

Mit Blick auf die Schadstoffemissionen<br />

hielt der Motor bisher die<br />

Stufe 3a, bzw. ZKR 2 ein – ein Standard<br />

aus der zweiten Hälfte der 2000er Jahre.<br />

Im Rahmen einer Werftliegezeit wurde<br />

das Schiff nun mit einer modernen Abgasreinigungsanlage<br />

ausgestattet.<br />

Im Rahmen eines längeren Auswahlverfahrens<br />

wurde die Firma Tehag aus<br />

dem niederrheinischen Moers mit der<br />

Lieferung der neuen Abgasreinigungsanlage<br />

beauftragt. Die Spezialisten für die<br />

Nachrüstung von Dieselmotoren in Leistungsklassen<br />

von 5 kW – 5.000 kW legten<br />

für den Cat 3512 eine kombinierte<br />

Abgasreinigungsanlage aus passiv regenerierendem<br />

Rußpartikelfiltersystem<br />

und einer »T-blue NOx reduction SCR-<br />

Anlage« aus. Mit dem geschlossenen<br />

Rußpartikelfiltersystem werden 99,9 %<br />

aller Feststoffe im Abgas herausgefiltert.<br />

Als Nebeneffekt der katalytischen Regeneration<br />

werden über das Filtersystem<br />

auch die gasförmigen Schadstoffe Kohlenmonoxid<br />

und Kohlenwasserstoffe teils<br />

bis zur Nachweisgrenze reduziert. Um<br />

auch die Stickoxidemissionen des Motors<br />

nachhaltig zu reduzieren, wurde die SCR-<br />

Technik mit vorgesehen. Bei der selektiven<br />

katalytischen Reduktion werden sowohl<br />

NO, als auch NO 2 katalytisch zu<br />

Stickstoff und Wasser umgewandelt. Dies<br />

geschieht unter Zugabe von Harnstoff,<br />

besser bekannt unter dem Namen Adblue.<br />

Förderung macht Umbau möglich<br />

Der Leistungsumfang der Firma Tehag<br />

beinhaltete bei diesem Projekt sowohl<br />

das Engineering und die Fertigung der<br />

Anlage, als auch deren spätere Montage.<br />

Für die Entwicklung der individuellen<br />

Konstruktion wurde zunächst die Ist-<br />

Situation auf gemessen und in Absprache<br />

mit der Werft und dem Eigner eine Lösung<br />

gefunden, die quasi an gleicher Stelle,<br />

wie der bisherige Schalldämpfer im<br />

Schacht über dem Motor positioniert<br />

wurde. Hierzu mussten lediglich zwei<br />

neue Halter an den Wänden des Schachtes<br />

vorgesehen werden. »Für uns ist dieses<br />

Projekt einmal mehr Bestätigung,<br />

dass wir mit unserer flexiblen Technik<br />

und dem langjährigen Know-how unserer<br />

Mitarbeiter wieder einmal eine optimale<br />

Lösung für die Gegebenheiten im<br />

Maschinenraum der ›Main-Spessart‹ gefunden<br />

haben«, meint Florian Franken,<br />

© Tehag<br />

Geschäftsführer der Tehag in Deutschland.<br />

Und auch Björn Stahl, Eigner der<br />

»Main-Spessart« ist sehr zufrieden mit<br />

der Leistung des Tehag-Teams. Echte<br />

Zweifel habe er nie daran gehabt, dass das<br />

Projekt ein Erfolg wird aber das die Anlage<br />

am Ende in ein einhalb Wochen drin<br />

ist, habe auch ihn beeindruckt.<br />

Beeindruckt ist man allseits auch von<br />

den Erbnissen der zwischenzeitlich erfolgten<br />

Inbetriebnahme. Im Rahmen einer<br />

halbtägigen Inbetriebnahmefahrt<br />

wurde insbesondere die Harnstoffversorgung<br />

des SCR-Systems auf die individuellen<br />

Emissionen der »Main Spessart«<br />

abgestimmt. Für die Parametrisierung<br />

sind nochmals zwei Kollegen des Tehag<br />

Teams an Bord gegangen und haben die<br />

Anlage optimal eingestellt und mit eigener<br />

Emissionsmesstechnik vermessen.<br />

Neben den schon erwarteten Partikelabscheideleistungen<br />

von mehr als 99 %,<br />

emittiert die »Main-Spessart« nun auch<br />

rund 80 % weniger Stickoxide. Damit liegen<br />

die Abgaswerte nun auf einem vergleichbaren<br />

Niveau wie sie moderne Motoren<br />

der Stufe V einhalten müssen. Außerdem<br />

erfüllt die »Main-Spessart« nun<br />

alle bereits geltenden und für die Zukunft<br />

bisher diskutierten Grenzwerte für die<br />

Einfahrt in Häfen oder bestimmten Streckenabschnitten.<br />

Kaufmännisch möglich gemacht hat<br />

diese weitreichende Emissionsminderung<br />

nicht zuletzt die Förderung durch<br />

das Bundesverkehrsministerium. Im<br />

Rahmen des Programms »Nachhaltige<br />

Modernisierung von Binnenschiffen«<br />

wurde die Nachrüstung der »Main-<br />

Spessart« gefördert. Nur so war es Bjön<br />

Stahl möglich, seinen Wunsch nach einem<br />

sauberen Motorbetrieb auch Realität<br />

werden zu lassen.<br />

Tehag auf der STL<br />

Wer mehr über dieses Projekt oder über<br />

die Nachrüstung von Abgasanlagen erfahren<br />

möchte, kann Tehag auf der diesjährigen<br />

STL in Kalkar besuchen. Zu finden<br />

ist das Moerser Unternehmen am<br />

Stand 201.<br />

RD<br />

44 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

»Coriolis« hat Wasser unterm Kiel<br />

Beim feierlichen Stapelhub ist das Forschungsschiff erstmals zu Wasser gelassen worden.<br />

Jetzt wird es im überdachten Dock der Lauenburger Hitzler Werft ausgebaut. Nach<br />

Ablieferung wird der innovative Neubau Energie unter anderem aus Brennstoffzellen nutzen<br />

Knapp 125 t wurden von zwei Hallenund<br />

zwei Autokranen in das Hafenbecken<br />

der Hitzler Werft gehoben. Mit<br />

dem so begangenen Stapelhub hat die<br />

»Coriolis«, das neue Forschungsschiff des<br />

Helmholtz-Zentrums Hereon, traditionell<br />

zum ersten Mal Wasser unterm Kiel<br />

und kann ab jetzt schwimmend weiter<br />

ausgebaut werden.<br />

Der Stahlkörper des Schiffs ist bereits<br />

fertiggestellt – auch Propeller, Ruder und<br />

Wellenanlage sowie die Scheuerleisten<br />

sind bereits montiert. Nach dem Stapelhub<br />

werden Schanz und das Steuerhaus<br />

aufgesetzt. Bis zu Fertigstellung wird der<br />

Neubau im Hafenbecken verbleiben, in<br />

dem er wetter- und witterungsgeschützt<br />

vollständig ausgebaut werden kann.<br />

»Wir sind stolz mit dem Stapelhub einen<br />

weiteren Meilenstein im Bau der<br />

›Coriolis‹ erreicht zu haben. Wir blicken<br />

motiviert auf die kommenden Monate, in<br />

denen der Schiffskörper mit Leben gefüllt<br />

werden wird. Die ersten Gewerke<br />

werden Elektriker, Rohrleger und Maschinenbauer<br />

sein«, berichtet Kai Klimenko,<br />

Geschäftsführer der Hitzler<br />

Werft.<br />

Das neue Forschungsschiff ist knapp<br />

30 m lang, 8 m breit und hat einen Tiefgang<br />

von 1,6 m. Mit einer Besatzung von<br />

drei Personen sowie bis zu zwölf Wissenschaftlern<br />

an Bord erreicht es eine<br />

Höchstgeschwindigkeit von 12 kn. Das<br />

Schiff ist vielseitig in Flüssen sowie der<br />

Nord- und Ostsee einsetzbar. Mit verschiedensten<br />

Laboren an Bord und einem<br />

innovativen Antriebssystem vereint<br />

es Küsten-, Material-, Membran- und<br />

Wasserstoffforschung.<br />

Auf einem öffentlich einsehbaren<br />

Dashboard, das in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Helmholtz Coastal Data<br />

Center (HCDC) weitentwickelt wurde,<br />

können – neben meteorologischen und<br />

Daten, der Schiffsposition und der Geschwindigkeit<br />

– in Zukunft auch Daten<br />

über den Antrieb live mitverfolgt werden,<br />

darunter sind beispielsweise der Ladezustand<br />

der Batterien, die Drehzahl der<br />

Propeller und sogar der Wasserstofffluss<br />

in die Brennstoffzelle. Um einen fehlerfreien<br />

Einsatz zu garantieren, wird das<br />

Dashboard noch auf dem Vorgängerschiff<br />

»Ludwig Prandtl« erprobt<br />

und ist schon jetzt live abrufbar.<br />

»Die ›Coriolis‹ im Wasser zu sehen, erhöht<br />

bei uns die Vorfreude auf die Messprogramme<br />

der kommenden Jahre. Wir<br />

haben parallel zum Bau der ›Coriolis‹ ein<br />

Dashboard für die Messdaten entwickelt,<br />

das derzeit auf der ›Ludwig Prandtl‹ erprobt<br />

wird. Bis zur Inbetriebnahme der<br />

›Coriolis‹ werden wir das Dashboard<br />

noch weiterentwickeln und zusätzliche<br />

Messdaten – wie beispielsweise die Strömung<br />

im Wasser – darstellen«, erklärt<br />

Volker Dzaak, Projektleiter der »Coriolis«.<br />

»Die an Board der ›Coriolis‹ geplanten<br />

Forschungsprojekte werden einen wichtigen<br />

Beitrag für die Energiewende leisten,<br />

etwa bei der Erforschung von Klimawandel-Folgen<br />

in der Ostsee und der Erprobung<br />

von erneuerbar erzeugtem Wasserstoff<br />

als Antriebstechnologie. Dies rückt<br />

nun mit dem Stapelhub der ›Coriolis‹<br />

entscheidend näher. Forschungsvorhaben<br />

wie dieses sind ein Aushängeschild<br />

für den Wissenschaftsstandort Deutschland«,<br />

sagte Nina Scheer, Mitglied des<br />

Deutschen Bundestages.<br />

Das neue Forschungsschiff soll 2024 an<br />

das Hereon übergeben werden. Rund<br />

13,5 Mio. € wurden 2020 vom Haushaltsausschuss<br />

des Bundestages für den Neubau<br />

des weltweit einmaligen Forschungsschiffes<br />

bewilligt.<br />

RD<br />

In Flüssen und Meeren im Einsatz<br />

Der Nachfolgebau der »Ludwig Prandtl« – die »Coriolis« – nimmt langsam Gestalt an<br />

© Ina Frings / Hereon<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

45


SCHIFFSTECHNIK<br />

NEUBAU VON DER SCHIFFSWERFT DIEDRICH<br />

AG Ems sucht Namen für Brennstoffzellen-Boot<br />

Die AG Ems stellt bald einen innovativen<br />

Neubau in Dienst. Die Schiffswerft Diedrich<br />

in Oldersum installiert an Bord eine<br />

Methanol-Brennstoffzelle.<br />

Das neue Motorboot wird 22,5 m lang<br />

und bietet bis zu 75 Personen Platz, Auch<br />

Rollstuhlplätze sind vorgesehen. Da es<br />

aufgrund der sehr niedrigen Brücken in<br />

Emden sehr flachgängig sein muss, ist ein<br />

ausgeklügeltes Ballast-System entwickelt<br />

worden. Dies wurde durch das Ingenieurbüro<br />

Sternkopf aus Leer in Bezug auf die<br />

Sicherheit, die Leck-Stabilität und die<br />

Passage der niedrigen Eisenbahnbrücke<br />

konzipiert.<br />

Auch der Rumpf wurde nach angaben<br />

der AG Ems optimiert, um künftig weniger<br />

Energie zu verbrauchen. Dies sei besonders<br />

relevant, da das vollelektrische<br />

Hafenboot mit einer Methanol-Brennstoffzellen-Technologie<br />

ausgestattet ist<br />

und somit die Reichweite bzw. die Einsatzzeit<br />

bis in die Abendstunden verlängert<br />

werden kann.<br />

Zum Einsatz kommen Arbeitskomponenten<br />

von Electric Ship Facilities in<br />

Heeg (Niederlande), die Brennstoffzellen<br />

wurden aus Dänemark zugeliefert. Nach<br />

Angaben von Reederei-Inspektor Claus<br />

Hirsch werden derzeit die Innenausstattung<br />

komplettiert und die Außendecksbeläge<br />

verlegt – danach geht’s ins<br />

Noch in der Halle, aber demnächst schon im Wasser: Das innovative Hafenboot der AG Ems<br />

Wasser. Spätestens Anfang Oktober sind<br />

Probefahrten geplant. »Wir wollen unser<br />

E-Hafenboot noch in diesem Herbst in<br />

Dienst stellen«, sagt Hirsch.<br />

Das Boot steht dann für Fahrten durch<br />

den Emder Hafen ab Emden-Delfttreppe<br />

zur Verfügung. Die Gäste dürfen sich<br />

dann über eine besonders leise Fahrt und<br />

die positive Umweltbilanz des Bootes<br />

freuen.<br />

Unterstützt wird das Vorhaben durch<br />

Mariko aus Leer, die auch die Antragstellung<br />

des Fördervorhabens begleitet hat.<br />

Das Projekt wird mit Mitteln des Europäischen<br />

Fonds für regionale Entwicklung<br />

(EFRE) gefördert.<br />

Gesucht wird noch der richtige Name<br />

für den Flottenzugang. Erste Ideen liegen<br />

bereits auf dem Tisch, aber entschieden<br />

ist noch nichts: Soll der Name eher klassisch,<br />

innovativ oder technisch klingen,<br />

fragt die AG Ems ihre Kunden. Wer noch<br />

mitmachen möchte, kann sich auf den<br />

Social-Media-Kanälen der AG Ems oder<br />

unter www.ag-ems.de/e-hafenboot beteiligen.<br />

RD<br />

© AG Ems<br />

MILIONENFÖRDERUNG FÜR NEUES VERFAHREN<br />

»Leuna100« will grünes Methanol in die Schifffahrt bringen<br />

© C1<br />

Mit 10,4 Mio. € fördert das Bundesverkehrsministerium<br />

das Forschungsprojekt<br />

»Leuna100«. Ziel ist die<br />

marktreife Herstellung »grünen«<br />

Methanols. Dieser Alkohol<br />

gilt als Schlüssel, um<br />

diese Industrien zu defossilisieren<br />

und aus der Abhängigkeit<br />

von Erdöl zu befreien.<br />

Das Berliner Climate-<br />

Tech-Start-up C1 hat sich dafür<br />

mit dem Fraunhofer-Institut für<br />

Windenergiesysteme IWES, dem<br />

Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits-<br />

und Energietechnik UM-<br />

SICHT, dem DBI-Gastechnologisches Institut<br />

Freiberg sowie der Technischen Universität<br />

(TU) Berlin verbündet.<br />

Die heutige Produktion von Methanol<br />

beruht auf einem 100 Jahre alten, technisch<br />

ausgereizten<br />

und<br />

emissionslastigen<br />

Verfahren basierend<br />

auf fossilem Erdgas oder Kohle. C1 hat<br />

nach eigenen Angaben einen neuen,<br />

hocheffizienten Katalysator entwickelt.<br />

Dieser soll eine wirtschaftliche Produktion<br />

aus nicht-fossilen Rohstoffen<br />

wie Biomasse oder CO2<br />

möglich machen. Bei dem Verfahren<br />

wird der eingesetzte<br />

Kohlenstoff in einem kontinuierlichen<br />

Kreislauf genutzt,<br />

anstatt zusätzliche Emissionen zu<br />

erzeugen.<br />

Für den Markthochlauf des E-Methanol-Verfahrens<br />

müssen den Angaben<br />

zufolge noch einzelne Prozessschritte und<br />

insbesondere ihre Kopplung zu einem Gesamtprozess<br />

optimiert und skaliert werden.<br />

Ziel des Projektes ist die weltweit erstmalige<br />

Realisierung einer strombasierten<br />

Synthesegas-Erzeugung und einer grundlegend<br />

neu entwickelten Methanolsynthese<br />

unter Realbedingungen. <br />

46 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

Seit knapp einem Jahr ist das erste DHL-Solarboot erfolgreich bei der Paket-Zustellung über die Berliner Gewässer im Einsatz<br />

Die Post kommt in Berlin weiter elektrisch<br />

Die DHL Group wird den Pakettransport auf dem Wasser weiter ausbauen. Das<br />

Pilotprojekt mit einem ersten Solarschiff verläuft so erfolgreich, dass es um mindestens ein<br />

Jahr verlängert soll. Eine zweite Route ist bereits in Planung<br />

Seit Oktober 2022 testet der Logistikkonzern<br />

DHL in der Hauptstadt Berlin,<br />

ob und wie Paketlieferungen per<br />

Schiff zugestellt werden können. Das bislang<br />

einzige Projekt dieser Art in<br />

Deutschland auf Spree und Havel soll<br />

nun ausgeweitet und verlängert werden.<br />

»Eine zweite neue Route ist in Planung«,<br />

teilte der Konzern mit.<br />

Mittlerweile hat DHL bereits mehr als<br />

50.000 Pakete per Solarschiff CO2-neutral<br />

in der Hauptstadt zugestellt. Nun<br />

plant das Unternehmen, die bisherige<br />

Route von Spandau zum Westhafen um<br />

zwei weitere Haltepunkte am Humboldthafen<br />

nahe dem Hauptbahnhof und am<br />

Wikingerufer zu erweitern. Außerdem<br />

soll bis Ende des Jahres eine zweite Route<br />

von Köpenick zum Osthafen nahe der<br />

Oberbaumbrücke mit einem zweiten Solarschiff<br />

eingerichtet werden.<br />

Zudem wurde eine Kooperation mit<br />

dem Berliner Senat geschlossen. Gemeinsam<br />

sollen möglichst an allen Haltepunkten<br />

mindestens zehn solarbetriebene<br />

DHL Packstationen aufge -<br />

Sind vom Projekt überzeugt: Verkehrssenatorin<br />

Manja Schreiner und Sven Goerke von DHL<br />

stellt werden. Auf diese Weise wird die<br />

CO2-neutrale Logistik im Pakettransport<br />

weiter vorangetrieben, heißt es.<br />

»Das Solarschiff in Berlin ist eine absolute<br />

Erfolgsgeschichte. Umso mehr freuen<br />

wir uns, dass wir dieses Pilotprojekt<br />

gemeinsam mit unseren Partnern BEHA-<br />

LA und Solarwaterworld verlängern können«,<br />

sagt Sven Goerke, Leiter der DHL-<br />

© DHL Group / Jens Schlüter<br />

Niederlassung Berlin Paket. Auch die<br />

Berliner Verkehrssenatorin Manja<br />

Schreiner ist von dem Projekt überzeugt.<br />

»So geht klimafreundlicher Güterverkehr.<br />

Ich wünsche mir, dass weitere Logistiker<br />

diesem Beispiel folgen und mehr<br />

Verkehre aufs Wasser verlegen.«<br />

Sonne sorgt für Energie<br />

Das bislang eingesetzte Solarschiff ist<br />

10,50 m lang und 2,50 m breit. Durch die<br />

Nutzung von Photovoltaik auf dem<br />

Schiffsdach kann ausreichend Strom für<br />

den Antrieb und die Bordenergie gewonnen<br />

werden. Für Zeiten ohne Sonne wird<br />

die Energie in Batterien gespeichert. Das<br />

Schiff hat eine Antriebsleistung von lediglich<br />

5 kW und kommt damit auf eine<br />

Geschwindigkeit von bis zu 12 km/h. Bei<br />

Sonnenschein ist die Fahrtdauer unbegrenzt,<br />

ohne Sonne kann das Schiff 6–8 h<br />

lang ohne Aufladen fahren. Ab Haltepunkt<br />

werden die Postsendungen per<br />

elektrischem Lastenrad weitertransportiert.<br />

RD<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

47


SCHIFFSTECHNIK<br />

Der Hafen im Labor<br />

In Duisburg ist das HaFoLa – HafenForschungsLabor – offiziell an den Start gegangen.<br />

Schirmherr ist Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer. Das Land hat<br />

1,5 Mio. € in die neue Einrichtung beim Duisburger DST investiert<br />

Das Versuchszentrum für innovative<br />

Hafen- und Umschlagtechnologien<br />

(HaFoLa) wurde seit einigen Jahren vorbereitet.<br />

Nun ist es fertig und betriebsbereit.<br />

Mit einer Eröffnungsveranstaltung<br />

wurde der Beginn gefeiert.<br />

Den Startpunkt bildete eine Water-<br />

Mixing-Cerermony. Dabei wurden Wasserproben<br />

von Schiffsforschungseinrichtungen<br />

aus aller Welt durch die<br />

Vertreterin des NRW-Umwelt- und Verkehrsministeriums,<br />

Valentina Himaj,<br />

und den DST-Fachbereichsleiters, Cyril<br />

Alias, dem Wasserbecken des Versuchszentrums<br />

beigefügt. Dieser symbolische<br />

Akt soll zu einer glücklichen und erfolgreichen<br />

Forschung beitragen.<br />

Der Vorstandsvorsitzende der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft<br />

(JRF), Professor Dieter Bathen, und der<br />

wissenschaftliche Leiter des JRF-Instituts<br />

DST, Professor Bettar el Moctar hoben<br />

die Bedeutung von HaFoLa für die Forschung<br />

an der Logistikinfrastruktur der<br />

Zukunft mit Fokus auf der Hafenlogistik<br />

und den landseitigen Aktivitäten in der<br />

Binnenschifffahrt hervor.<br />

Den hohen Stellenwert für die Branche<br />

und die Region unterstrich Minister Krischer:<br />

»Duisburg ist nicht nur die Stadt<br />

mit dem größten Binnenhafen Europas,<br />

sondern dank hervorragender Forschungsarbeit<br />

am DST in Kooperation<br />

mit vielen Partnern ein international anerkannter<br />

Forschungsstandort für die<br />

Entwicklung moderner Hafentechnologie<br />

und für Innovationen in der Binnenschifffahrt.«<br />

Das Forschungslabor soll die Grundlagenforschung auf realitätsnahe Prototypen übertragen<br />

Verkehrsminister Oliver Krischer drückt mit DST-Chef Bettar el Moctar den Startknopf<br />

© JRF e.V.<br />

Das Infrastrukturprojekt HaFoLa wird<br />

vom Verkehrsministerium des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen mit 1,5 Mio. € gefördert.<br />

Das Forschungslabor soll die<br />

technische Machbarkeit von Ergebnissen<br />

der Grundlagenforschung in realitätsnahen<br />

Umgebungen mit Prototypen demonstrieren.<br />

Das neue Versuchszentrum<br />

ergänzt die Forschung zum vollautomatisierten<br />

Schiffsbetrieb und zur Hafenlogistik<br />

und umfasst verschiedene Bereiche<br />

– vom Anlegen und Festmachen des<br />

Schiffs über den Güterumschlag und den<br />

Kranbetrieb bis zum Management von<br />

Hafenressourcen.<br />

HaFoLa besteht aus einer Halle, in der<br />

die Topografie eines Hafens abgebildet ist<br />

– samt Hafenbecken, Kaimauer, Schiffsmodellen,<br />

Containern und Umschlaggeräten.<br />

Außerdem gibt es ein Experimentierlabor,<br />

mit dessen Hilfe untersucht<br />

werden kann, wie sich Hafen- und<br />

Schifftechnologien weiter digitalisieren<br />

lassen.<br />

Um maschinelles Lernen, cyberphysische<br />

Systeme und Industrie 4.0-Anwendungen<br />

zu erproben, arbeitet das<br />

DST eng mit dem Lehrstuhl für Mechatronik<br />

der Uni Duisburg zusammen.<br />

Das DST und die Universität Duisburg-<br />

© JRF e.V.<br />

48 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

Das neue Versuchszentrum ergänzt die Forschung zum vollautomatisierten Schiffsbetrieb und zur Hafenlogistik<br />

© JRF e.V.<br />

Bei der Water-Mixing-Cerermony wurden symbolisch Wasserproben von Schiffsforschungseinrichtungen aus aller Welt dem Wasserbecken beigefügt<br />

Essen legen den Angaben zufolge damit<br />

den Grundstein für innovative Entwicklungen<br />

in der Logistik, wie beispielsweise<br />

für die zunehmende Automatisierung,<br />

das maschinelle Lernen, cyberphysische<br />

Systeme oder den neuen Standard »Industrie<br />

4.0«.<br />

Die Johannes-Rau-Forschungsgemein -<br />

schaft (JRF) vereint 16 wissenschaftliche<br />

Institute mit mehr als 1.600 Mitarbeitern<br />

und bringt es auf einen Jahresumsatz von<br />

mehr als 124 Mio. €. Unter dem Leitbild<br />

»Forschung ›Made in NRW‹ für Gesellschaft,<br />

Wirtschaft, Politik« arbeiten die<br />

JRF-Institute fachübergreifend zusammen,<br />

fördern den wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs und werden von externen<br />

GutachterInnen evaluiert. Neben den<br />

wissenschaftlichen Mitgliedern ist das<br />

Land NRW ein Gründungsmitglied, vertreten<br />

durch das Ministerium für Kultur<br />

und Wissenschaft.<br />

KF<br />

Scannen Sie den QR-Code ein für ein Video<br />

über das HaFoLa in Duisburg<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

49


SCHIFFSTECHNIK<br />

Lösungen für die Energiewende<br />

Die HANSA Lounge ist ein Eventformat des Schiffahrts-Verlags HANSA. Zuletzt zu Gast<br />

war der Batteriehersteller Tesvolt. Das in der Lutherstadt Wittenberg ansässige<br />

Tech-Unternehmen präsentierte seine Lösungen für die Elektrifizierung des Schifffahrt<br />

© HANSA<br />

Die Teilnahme an der HANSA Lounge ist nur auf Einladung möglich. Rechtes Bild, ein Teil der Speaker (v.l.): Kilian Hoffmann, Kai Uwe Gefeke und Kent Thoresen<br />

Das Event fand erneut im Internationalen Maritimen Museum<br />

in der Hamburger Speicherstadt statt. Im Rahmen der Veranstaltung<br />

tauschten sich Tesvolt-Mitarbeiter mit Vertretern der<br />

Schifffahrtsbranche aus. Und das Interesse<br />

an den Energiespeicher- und Batteriesystemen<br />

von Tesvolt war groß. Sowohl auf<br />

Seite von Werften als auch bei Zulieferern.<br />

Um das Thema Elektrifizierung der Schifffahrt<br />

kommt man derzeit kaum herum, da<br />

waren sich die Teilnehmer einig. Ähnlich wie<br />

bei Pkw an Land wird die Elektrifizierung –<br />

insbesondere kleinerer und küstennaher<br />

Schiffe – weiter voranschreiten, so der Tenor.<br />

»Energiewende braucht Küste«<br />

Firmengründer Daniel Hannemann<br />

Bevor die technischen Lösungen von Tesvolt<br />

thematisiert wurden, richtete Jochen Schulte<br />

das Wort an die Gäste. Schulte ist Staatssekretär<br />

im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur,<br />

Tourismus und Arbeit von<br />

Mecklenburg-Vorpommern. Er berichtete<br />

über die maritime Wirtschaft seines Bundeslandes sowie die Rahmenbedingungen,<br />

die politisch geschaffen werden, um die Branche<br />

zu unterstützen. Er wies außerdem explizit auf die Bedeutung<br />

der maritimen Industrie mit Hinblick auf die Energiewende hin.<br />

»Die Energiewende braucht die Küste«, so Jochen Schulte. Es<br />

brauche die Schifffahrt, Schiffe und Zulieferer. Wenn in Zukunft<br />

Wasserstoff in einer Stahlanlage gebraucht wird, werde der Wasserstoff<br />

aus einem Hafen kommen oder offshore produziert und<br />

über einen Hafen transportiert werden, sagte der Staatssekretär.<br />

Daniel Hannemann, Gründer von Tesvolt, gab im Anschluss<br />

einen Überblick über die Entstehung der Firma. 2014 fing die Geschichte<br />

von Tesvolt mit drei Mitarbeitern an. Schon in den Anfängen<br />

drehte sich bei der Firma alles um die Energiewende. Damals<br />

haben sich Hannemann und seine Kollegen hauptsächlich<br />

mit der Planung und dem Bau von Solaranlagen beschäftigt. Batterien<br />

und Energiespeicher kamen erst dazu, als ein Kunde, der<br />

eine Solaranlage auf seinem Bauernhof installieren<br />

ließ, auch nach Batterien fragte.<br />

Daraufhin fing Tesvolt an, Batteriesysteme<br />

zu entwickeln. Mittlerweile hat das<br />

Unternehmen 260 eigene Mitarbeiter und<br />

diverse Partner. Entwickelt werden die Produkte<br />

größtenteils am Wittenberger Standort.<br />

Nur die Batteriezellen werden heute<br />

noch aus Südkorea oder China dazu geliefert.<br />

Aber auch das soll sich in Zukunft ändern<br />

und die Zellen sollen aus Europa bezogen<br />

werden, berichtete Hannemann.<br />

In seinen Anfängen war Tesvolt in landbasierten<br />

Projekten involviert. Mit der<br />

Schifffahrtsindustrie hatte man erstmals zu<br />

tun, als die Lux Werft aus Mondorf Batterien<br />

für die »The Pioneer One« anfragte. Das<br />

Berliner Medienschiff, das 2020 in Dient gestellt<br />

wurde, ist das erste Wasserfahrzeug mit<br />

Testvolt-Batterien. Bis heute hat das Tech-Unternehmen 50<br />

Schiffe ausgerüstet. Zuletzt die »E-Spatz«, das erste elektrische<br />

Arbeitsboot der Wasserstraßen und Schifffahrtsverwaltung, das<br />

bei der Schiffswerft Bolle entstanden ist.<br />

Damit die Batteriesysteme ein hohes Maß an Sicherheit aufweisen,<br />

steckt Tesvolt viel Mühe in Entwicklungsarbeit. Wie Kilian<br />

Hoffmann, Business Development Spezialist, berichtete, habe Tesvolt<br />

ein sicheres Zellformat entwickelt, in dem der sensible Kern<br />

stark geschützt ist. Zudem ist in jeder Batterie zusätzlich ein Feuerlöschmodul<br />

verbaut, wodurch die Batterie in Brandfall gelöscht<br />

bzw. gekühlt werden kann. Die hohen Sicherheitsstandards, die in<br />

der Schifffahrt besonders gefordert sind, bestätigt auch die Zertifizierung<br />

durch die Klassifikationsgesellschaft DNV.<br />

AW<br />

50 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

Seit 35 Jahren erfolgreich am Markt<br />

Der Kranhersteller Ralf Teichmann GmbH feiert dieses Jahr das 35-jährige Bestehen. Das<br />

Unternehmen beschäftigt mittlerweile rund 470 Mitarbeiter an zehn Standorten in ganz<br />

Deutschland. Der Generationenwechsel ist in vollem Gang<br />

Was 1988 als Ein-Mann-Unter -<br />

nehmen im heimischen Elternhaus<br />

in Essen-Frintrop begann, ist heute<br />

Europas Marktführer für Gebrauchtkrananlagen,<br />

die kundenspezifisch umgebaut<br />

und überholt werden. Mit heute<br />

470 Mitarbeitern an zehn Standorten ist<br />

das Unternehmen stetig gewachsen und<br />

bietet Kunden neben generalüberholten<br />

Krananlagen das Komplettpaket aus Service<br />

und After-Sales-Betreuung an.<br />

Nach seiner Ausbildung zum Großund<br />

Außenhandelskaufmann und mehrjähriger<br />

Tätigkeit bei Kranunternehmen<br />

merkte Ralf Teichmann schnell, dass<br />

Krankunden bei einer Investition vor die<br />

Wahl gestellt werden: entweder mieten<br />

oder einen Neukran kaufen. Doch die<br />

Möglichkeit zum Erwerb eines gebrauchten,<br />

generalüberholten Krans, oft zu erheblich<br />

geringeren Preisen und mit<br />

schnelleren Lieferzeiten, gab es bis dato<br />

nicht. So entschied er sich parallel zu seinem<br />

Betriebswirtschaftsstudium an der<br />

Universität in Duisburg-Essen, den<br />

Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen<br />

und diese Marktlücke zu schließen.<br />

Heute liefert das Unternehmen mehr<br />

als 300 Krane jährlich in alle Welt und ist<br />

Europas Marktführer auf dem Gebiet der<br />

generalüberholten Gebrauchten. Das Unternehmen<br />

hat auf einer Lagerfläche von<br />

über 35.000 m2 ständig etwa 250 Krane<br />

aller Hersteller und Fabrikate auf Lager,<br />

die an die Kundenanforderungen angepasst<br />

werden. Vom Containerkran über<br />

den Lagerplatz-Portalkran bis hin zum<br />

Hallenlaufkran gehört alles rund um<br />

schienengebundene Krananlagen zum<br />

Portfolio des Mittelständlers.<br />

Die Nachfrage ist gerade in Zeiten der<br />

Nachhaltigkeitsdebatten ungebrochen.<br />

Bestandskrane werden für jede Kundenanfrage<br />

individuell geprüft und bewertet,<br />

teilweise mit neuen Komponenten ausgestattet<br />

oder komplett generalüberholt.<br />

Einzelne Anlagen können auch neu gefertigt<br />

werden – die eigene Konstruktion und<br />

Produktion am Standort Essen machen es<br />

möglich. Hinzu kommen ein umfassender<br />

After-Sales Service, eine 24-Hotline und<br />

Europas größtes Ersatzteillager mit über<br />

(v.l.): Johannes Ralf Teichmann, Ralf Teichmann, Ann-Christin Teichmann und Julia Teichmann<br />

20.000 Artikeln auf Lager. So können auch<br />

kurzfristig und kostengünstig Investitionen<br />

realisiert werden.<br />

Alle Kinder an Bord<br />

Viele Mitarbeiter begleiten das Unternehmen<br />

von Anfang an und identifizieren<br />

sich mit der familiären Atmosphäre<br />

des Unternehmens. Für Ralf Teichmann<br />

war es wichtig, wenn auch nicht ganz<br />

leicht, den Generationenwechsel rechtzeitig<br />

einzuleiten. Seit 2016 und 2017<br />

sind seine beiden Töchter Ann-Christin<br />

und Julia operativ mit an Bord. 2019 stieg<br />

der einzige Sohn, Johannes Ralf, mit ein.<br />

Während sich die mittlere Tochter<br />

Ann-Christin nach ihrem BWL-Studium<br />

schnell auf den Bereich technischer Vertrieb<br />

konzentrierte und von Anfang an<br />

sehr eng mit der Geschäftsführung zusammenarbeitete,<br />

fand die älteste Tochter<br />

Julia in der Unternehmenskommuni -<br />

kation und im Recruiting ihre Aufgabe.<br />

Sohn Johannes startete nach seinem<br />

Wirtschaftsingenieurstudium 2019 ebenfalls<br />

im Technischen Vertrieb und ist<br />

mittlerweile als Leiter Fertigung für den<br />

Produktionsprozess verantwortlich. Anfang<br />

2022 wurde Ann-Christin zur dritten<br />

Geschäftsführerin ernannt. Noch<br />

denkt Firmengründer Ralf Teichmann<br />

zwar nicht ans Aufhören, doch die Nachfolge<br />

des Unternehmens und seine Fortführung<br />

in Familienhand ist gesichert. <br />

Jährlich werden rund 250 Krane ausgeliefert<br />

Mehr als 250 Gebrauchte sind auf 35.000 m2<br />

verfügbar<br />

In Essen findet sich auch Europas größtes<br />

Ersatzteillager mit mehr als 20.000 Artikeln<br />

© Teichmann Krane<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

51


SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />

Containerumschlag bricht weiter ein<br />

Der Containerumschlag an den Terminals der Hamburger HHLA ist im ersten Halbjahr<br />

eingebrochen. Das führt auch zu schmerzlichen Einbußen beim Konzernergebnis. Für das<br />

Gesamtjahr rechnet das Logistikunternehmen nicht mit einer Erholung<br />

Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte<br />

sich sogar um 50,3 % auf<br />

50,4 Mio. € (Vorjahr: 101,3 Mio. €). Die<br />

EBIT-Marge betrug 6,9 % (im Vorjahr:<br />

13 %). Das Ergebnis nach Steuern und<br />

nach Anteilen anderer Gesellschafter<br />

ging um rund 80 % zurück belief sich auf<br />

nur noch 8,2 Mio. € (Vorjahr:<br />

43,9 Mio. €).<br />

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende:<br />

»Die weltweite Konjunkturabkühlung<br />

trifft auch das Geschäft der<br />

HHLA als europäisches Logistikunternehmen.«<br />

Um die Zukunfts- und<br />

Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens<br />

zu stärken, werde das Unternehmen verstärkt<br />

auf Kostendisziplin achten.<br />

Die HHLA sieht die weltweite Konjunktur als eine der Ursachen für den Umschlagrückgang<br />

Über die Kajen der verschiedenen<br />

Terminals der Hamburger Hafen<br />

und Logistik AG gingen im ersten Halbjahr<br />

nur noch knapp 2,9 Mio. Boxen. Das<br />

entspricht einem Rückgang von 14,6 %<br />

im Vergleich zum bereits ernüchternden<br />

Vorjahr (3,4 Mio. TEU).<br />

In Hamburg selbst lag das Minus bei<br />

12,7 % auf 2,76 Mio. TEU (Vorjahr:<br />

3,2 Mio. TEU). Haupttreiber für diese<br />

Entwicklung seien die stark rückläufigen<br />

Volumina im Fahrtgebiet Fernost gewesen,<br />

teilte die HHLA mit. Aber auch bei<br />

der Transshipment-Ladung lag die Menge<br />

deutlich unter Vorjahr. Neben den<br />

stark reduzierten schwedischen und polnischen<br />

Verkehren fielen die Russlandmengen<br />

sanktionsbedingt zusätzlich aus.<br />

Die Feederquote am wasserseitigen Umschlag<br />

reduzierte sich auf 18,4 % (im Vorjahr:<br />

20,9 %). Außerdem sanken die Einnahmen<br />

aus dem Lagergeld, die im Vorjahr<br />

noch den Mengenrückgang teilweise<br />

kompensiert hatten.<br />

Das Umschlagvolumen an den internationalen<br />

Containerterminals ging<br />

gegenüber dem Vorjahr um 43,9 % auf<br />

113.000 TEU zurück (im Vorjahr:<br />

202.000 TEU). Ursache für den starken<br />

Rückgang der Ladungsmengen war im<br />

Wesentlichen der Terminal in Odessa<br />

(CTO), nachdem dort der seeseitige Umschlag<br />

infolge des russischen Angriffskriegs<br />

auf behördliche Anweisung eingestellt<br />

worden war. Zudem seien <strong>2023</strong> zusätzliche<br />

Anläufe am Containerterminal<br />

TK Estonia als Alternative zu russischen<br />

Häfen ausgeblieben. Der starke Anstieg<br />

der Umschlagmengen am Multifunktionsterminal<br />

PLT Italy hätten diesen<br />

Wegfall nicht kompensieren können,<br />

heißt es seitens der HHLA.<br />

HHLA verliert 50 % des Gewinns<br />

Insgesamt sank der Umsatz der HHLA<br />

im ersten Halbjahr um 6,7 % auf<br />

727,1 Mio. € (Vorjahr: 779,5 Mio. €). Das<br />

© Rätzke/HHLA<br />

Intermodal begrenzt Schaden<br />

Im Segment Intermodal reduzierte sich<br />

der Containertransport insgesamt um<br />

3,7 % auf 819.000 TEU (im Vorjahr:<br />

851.000 TEU). Die Bahntransporte verringerten<br />

sich im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 2,5 % auf 691.000 TEU (im Vorjahr:<br />

7<strong>09</strong>.000 TEU). Von dem Rückgang waren<br />

alle wesentlichen Relationen betroffen,<br />

besonders stark jedoch die norddeutschen<br />

Seehäfen und die polnischen<br />

Verkehre. Die Straßentransporte verzeichneten<br />

einen Rückgang um 9,9 % auf<br />

128.000 TEU (im Vorjahr:<br />

142.000 TEU).<br />

Vor dem Hintergrund der konjunkturellen<br />

und geopolitischen Entwicklung<br />

rechnet die HHLA für das Gesamtjahr<br />

mit einem deutlichen Rückgang<br />

im Containerumschlag gegenüber dem<br />

Vorjahr sowie einem Containertransport<br />

auf dem Niveau des Jahres 2022. Die Erwartung<br />

für das Betriebsergebnis (EBIT)<br />

wurde entsprechend angepasst und liegt<br />

nunmehr in der Bandbreite von 100 bis<br />

120 Mio. € (vorher 145 bis 175 Mio. €).<br />

Dabei wird innerhalb dieser Spanne im<br />

Segment Container weiterhin ein starker<br />

Rückgang und im Segment Intermodal<br />

ein leichter Rückgang (vormals: moderater<br />

Anstieg) des jeweiligen Segment-<br />

EBIT gegenüber dem Vorjahr angenommen.<br />

RD<br />

52 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />

NPorts: Alles unter einem Dach<br />

In Cuxhaven hat die Hafengesellschaft Niedersachsen Ports ein neues Betriebsgebäude<br />

eingeweiht. Dieses soll den aktuellsten Arbeitsschutzbedingungen entsprechen und<br />

Mitarbeitern ein sicheres und angenehmes Arbeitsumfeld bieten<br />

Maschinenbau, Elektrotechnik, Malerei<br />

und Holzbau der Niedersachsen<br />

Ports (NPorts) Niederlassung<br />

Cuxhaven sind künftig gemeinsam in einem<br />

neuen Betriebsgebäude direkt am<br />

Schleusenpriel untergebracht. In Anwesenheit<br />

von Frank Doods, Staatssekretär<br />

im Niedersächsischen Ministerium für<br />

Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung,<br />

ist die neue Halle heute eingeweiht<br />

worden<br />

»Das Betriebsgebäude entspricht nicht<br />

nur den neuesten Standards für Arbeitsschutz<br />

und Energieversorgung – es ist<br />

auch modern und zeitgemäß gestaltet.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

finden hier optimale Bedingungen vor.<br />

Das ist ein wichtiger Aspekt, denn dieser<br />

Mehrwert soll dazu beitragen, dass wir in<br />

Cuxhaven Fachkräfte sichern und die<br />

Leistungsfähigkeit des Hafens ausbauen<br />

können. Cuxhaven hat durch die Lage<br />

zwischen Elbe und Nordsee einen besonderen<br />

Stellenwert. Diese Schnittstelle innerhalb<br />

globaler Transportketten wollen<br />

wir weiter nutzen, um unsere führende<br />

Marktposition beim Export von Fahrzeugen<br />

und beim Import von Massengütern<br />

zu erhalten«, sagt Staatssekretär Frank<br />

Doods.<br />

Holger Banik, Geschäftsführer von<br />

Niedersachsen Ports sowie der JadeWeserPort<br />

Realisierungsgesellschaft, kommentiert<br />

die Einweihung des Gebäudes<br />

wie folgt: »Der Fokus auf unsere niedersächsischen<br />

Seehäfen wächst stetig.<br />

Wir müssen uns für künftige Herausforderungen<br />

wappnen und den Hafen<br />

fit für die Zukunft machen. Mit dem<br />

neuen Betriebsgebäude gehen wir einen<br />

wesentlichen Schritt in diese Richtung.«<br />

Darüber hinaus wolle NPorts seine Position<br />

als attraktiver Arbeitgeber stärken.<br />

»Unseren Beschäftigten ermöglichen wir<br />

einen neuen, modernen Arbeitsplatz mitten<br />

im Hafen. Auch unsere Auszubildenden<br />

profitieren von den optimierten<br />

Arbeitsabläufen und der engen<br />

fachlichen Zusammenarbeit«, so Banik<br />

weiter. Derzeit lernen 11 Auszubildende<br />

bei NPorts Cuxhaven.<br />

Moderenes Arbeiten<br />

Vor knapp einem Jahr erfolgte die<br />

Grundsteinlegung. Seitdem ist eine zweigeschossige<br />

Halle mit Platz für alle Gewerbebereiche<br />

sowie ein Materiallager,<br />

Büro- und Sozialräume entstanden.<br />

Durch die gemeinsame Unterbringung<br />

aller Fachkräfte können Wege verkürzt<br />

und Arbeitsabläufe optimiert werden.<br />

Neben den Vorteilen für die technischen<br />

Arbeitsabläufe, die zunehmend digitalisiert<br />

werden, sollen die Beschäftigten von<br />

modernen Anlagen und Maschinen profitieren,<br />

wie zwei Portalkränen mit fünf<br />

und zehn Tonnen Hebeleistung.<br />

Das Gebäude entspricht den neuesten<br />

Arbeitsschutzbedingungen und der gültigen<br />

Energieeinsparverordnung. Aus<br />

Gründen der Nachhaltigkeit soll auf dem<br />

Dach zudem eine Photovoltaikanlage zur<br />

Eigenversorgung installiert werden.<br />

Bereits 2021 hat NPorts laut eigenen<br />

Angaben den Bau der Werkstatthalle öffentlich<br />

ausgeschrieben. Um Kosten zu<br />

sparen und verantwortungsbewusst mit<br />

den verfügbaren Mitteln umzugehen, habe<br />

man die Ausschreibung jedoch zurückgezogen<br />

und eine Neuveröffentlichung<br />

der Arbeiten unternommen, unterteilt<br />

in Einzelgewerke. Hierzu zählten<br />

Rohbauarbeiten, Fassade und Dach, Heizung<br />

und Sanitär sowie Tischler- und<br />

Elektroarbeiten. Durch die Vergabe in<br />

Einzellose konnte NPorts eine »erhebliche«<br />

Kosteneinsparung erzielen. Die<br />

Gesamtkosten liegen bei rund 5 Mio. €,<br />

teilt die Hafengesellschaft Niedersachsen<br />

Ports mit.<br />

Die bisherigen Werkstätten, die für diverse<br />

Fertigungs-, Reparatur- und Wartungsarbeiten<br />

genutzt wurden, sind aus<br />

den Jahren 1930 bis 1960. Sie entsprachen<br />

nicht mehr den Anforderungen<br />

des modernen Arbeitsschutzes. Ursprünglich<br />

für ca. 100 Mitarbeiter konzipiert,<br />

verteilten sie sich über das gesamte<br />

Niederlassungsgelände und ließen sich<br />

dementsprechend nicht mehr den heutigen<br />

Betriebsabläufen anpassen, NPorts.<br />

Entsprechende notwendige Umbauarbeiten<br />

seien nicht möglich gewesen.<br />

Zudem waren alle Gewerbebereiche –<br />

Maschinenbau, Elektro, Maler, Holzbau<br />

– aus der Historie heraus räumlich getrennt,<br />

was die fachübergreifende Zusammenarbeit<br />

erschwert hat. RD<br />

Im Neubau von Niedersachsen Ports in Cuxhaven werden alle Gewerbebereiche zusammengefasst<br />

© NPorts<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

53


SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />

Niedersachsen ist bereit und bedürftig<br />

Niedersachsens Häfen müssen zum Teil derbe Umschlag-Einbußen verkraften.<br />

Landeswirtschaftsminister Olaf Lies nutzte den jüngsten Hafentag in Stade für einen<br />

deutlichen Appell nach Berlin und in andere Landeshauptstädte. Von Michael Meyer<br />

Zum 31. Mal trafen sich Vertreter aus<br />

Wirtschaft, Politik und Verwaltung<br />

zum Niedersächsischen Hafentag – dieses<br />

Mal in Stade, dessen Hafen aktuell sein<br />

50-jähriges Jubiläum feiert.<br />

In Feierlaune waren die Hafenvertreter<br />

aber nur bedingt. Das lag zum Einen an<br />

der aktuellen Umschlagbilanz, die traditionell<br />

zum Hafentag vorgestellt wird. Die<br />

Gruppe Seaports of Niedersachsen mit<br />

Standorten in Wilhelmshaven, Brake, Stade,<br />

Emden, Nordenham, Cuxhaven, Leer,<br />

Papenburg und Oldenburg hat im ersten<br />

Halbjahr <strong>2023</strong> rund 26,17 Mio. t im Seeverkehr<br />

umgeschlagen.<br />

Damit sank der Umschlag um 2 % im<br />

Vergleich zum Vorjahr. André Heim, Geschäftsführer<br />

der Hafenmarketinggesellschaft,<br />

sagte, angesichts der »derzeit<br />

schwachen globalen Nachfrage, in Folge<br />

hoher Inflation, gestiegenen Zinsen und<br />

der sehr hohen Energiepreise aufgrund<br />

des Krieges in der Ukraine«, könne man mit dem Ergebnis »unterm<br />

Strich zufrieden sein.«<br />

Positiv entwickelte sich wenig überraschend der Umschlag<br />

flüssiger Massengüter: +15 %. Hier macht sich die neue LNG-<br />

Infrastruktur infolge des russischen Angriffskriegs gegen die<br />

Ukraine und die Abkopplung von russischen Pipeline-Importen<br />

bemerkbar. Ende 2022 war das Terminal in Betrieb genommen<br />

worden. In Wilhelmshaven wurden bis einschließlich Juni rund<br />

1,5Mio.t verflüssigtes Erdgas umgeschlagen. Bis Ende des Jahres<br />

werden dort weitere 19 LNG-Tanker erwartet.<br />

Insgesamt stieg der Anteil flüssiger Massengüter am Gesamtumschlag<br />

in Niedersachsen von 48 % auf 56 %. Daran lässt sich<br />

erkennen, welche Bedeutung das Segment für die Häfen hat.<br />

Rückgänge wurden im Bereich der festen Massengüter registriert:<br />

5,49 Mio. t. oder rund 25 % wurden hier weniger über die<br />

Kaikanten verladen. Der Kohleumschlag sank um 25 %.<br />

Eine Ursache für das Minus sind die Folgen der Energiekrise.<br />

»Während noch zu Beginn des Jahres große Mengen an Kohle umgeschlagen<br />

wurden, kam es durch vorübergehende Betriebseinstellungen<br />

der Kraftwerke zu rückläufigen Mengen. Auch bedingt<br />

durch das hohe Energiepreisniveau in Deutschland war es der<br />

energieintensiven Industrie kaum möglich, zu wettbewerbsfähigen<br />

Preisen zu produzieren, was entsprechende Auswirkungen auf die<br />

Umschlagsmengen, insbesondere im Seehafen Stade hatte«, heißt<br />

es seitens Seaports of Niedersachsen. Allein in Stade wurden rund<br />

1,3Mio.t weniger umgeschlagen, ein Minus von 47 %.<br />

Der Hafen an der Elbe hofft auf positive Effekte wie in Wilhelmshaven:<br />

Ein Anleger für verflüssigte Gase ist bereits im Bau.<br />

Er soll Umschlagmengen sichern. Insgesamt lassen Heim und seine<br />

Kollegen auch die geplanten Projekte für den Import und die<br />

»In die Klimaneutralität<br />

reininvestieren und uns aus<br />

der Krise rausinvestieren«<br />

Olaf Lies<br />

Wirtschaftsminister Niedersachsen<br />

© SPD Niedersachsen<br />

Umwandlung von grünem Ammoniak und<br />

Wasserstoff »positiv nach vorn blicken«.<br />

Einen starken Einbruch gab es auch am<br />

JadeWeserPort in Wilhelmshaven. Das Eurogate-Containerterminal<br />

meldete einen<br />

Rückgang um knapp 16 % auf 293.535 TEU.<br />

»Deutliche Einbrüche im weltweiten<br />

Fracht- und Containervolumen auf den volumenstarken<br />

Fahrtgebieten Asien-Europa,<br />

Transpazifik und Transatlantik tragen zu<br />

diesem Ergebnis bei«, teilten die Verantwortlichen<br />

mit. Positiv hingegen der Auto-<br />

Umschlag: An Neufahrzeugen rollten in<br />

Emden und Cuxhaven im ersten Halbjahr<br />

rund 827.000 Einheiten über die Kaikanten<br />

– ein Plus von rund 20 %. Wachstum gab es<br />

insbesondere im Export nach Großbritannien<br />

und im Import aus Südafrika.<br />

Für das Segment Stückgut – zu dem auch<br />

RoRo- und Containerverkehre gehören –<br />

wurde ein Minus von 9 % auf 6,33 Mio. t.<br />

gemeldet. Immer wichtiger wird der Umschlag<br />

von Komponenten für Windparks. Dafür sind aber zusätzliche<br />

Flächen nötig. Michael de Reese, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft<br />

Niedersächsische Seehäfen, betonte: »Die niedersächsischen<br />

Seehäfen sind bereit, einen entscheidenden Beitrag<br />

zum Ausbau der Windenergie zu leisten. Um die Ausbauziele bis<br />

2030 zu erreichen, sind jedoch umfangreiche Investitionen in die<br />

Seehafeninfrastruktur notwendig.« Er appellierte an den Bund,<br />

Verantwortung zu übernehmen und die nötigen Rahmenbedingungen<br />

für die Umsetzung der Energiewende zu schaffen,<br />

dann könnten die Häfen den von einer neuen Studie belegten<br />

Bedarf von 200 ha bis 2.075 ha Flächen decken.<br />

»Nationale Aufgabe«<br />

Aus Sicht von Seaports-Geschäftsführer Heim gehören zu den<br />

besseren Rahmenbedingungen unter anderem Investitionen in<br />

Ausbau und Erhalt von Bahnanbindungen und Wasserstraßen, er<br />

nannte Projekte wie die Fahrrinnenanpassungen der Außen- und<br />

Unterweser sowie der Außenems als Beispiele. Der Bund müsse<br />

sich stärker bei der Finanzierung der Hafeninfrastruktur einbringen.<br />

Ein weiterer Kritikpunkt: Die deutsche Einfuhrumsatzsteuer<br />

schränke die Wettbewerbsfähigkeit der Häfen gegenüber europäischen<br />

Konkurrenten ein.<br />

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies erklärte, warum<br />

Investitionen in Häfen und ihre Anbindung seiner Ansicht nach<br />

zur nationalen Aufgabe werden: »Leistungs- und zukunftsfähige<br />

Häfen und verlässliche Hinterlandanbindungen sind Grundvoraussetzung<br />

für Außenhandel, Versorgungssicherheit, Umsetzen<br />

der Energiewende und die nationale Sicherheit in Deutschland.<br />

Hiervon sind alle Regionen und Wirtschaftssektoren unseres Lan-<br />

54 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


H1| <strong>2023</strong>:<br />

Flüssiges<br />

Massengut: 25,88<br />

Mio. t;<br />

56%<br />

H1|22:<br />

48%<br />

Gütergruppen bei<br />

Seaports of Niedersachsen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

H1|22<br />

24%<br />

H1|22<br />

28%<br />

H1| <strong>2023</strong>:<br />

Stückgüter (inkl.<br />

RoRo & TEU):<br />

13,57 Mio. t; 24%<br />

H1| <strong>2023</strong>:<br />

Festes Massengut:<br />

14,98 Mio. t; 20%


SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />

Anschluss für Kramer Distripark Depot<br />

Die Hafenbehörde von Rotterdam will den Containertransport an den Standorten auf der<br />

Maasvlakte optimieren. Dabei helfen soll unter anderem die Container Exchange Route<br />

(CER). Anfang September wurde das neue Depot der Kramer Group angeschlossen<br />

Die geschlossene Route CER soll auch mehr Sicherheit und eine Entlastung für den öffentlichen Straßenverkehr bringen<br />

© Port of Rotterdam<br />

Die Kramer Group und die Port of<br />

Rotterdam Authority haben eine<br />

neue »Anschlussvereinbarung« am 1.<br />

September unterzeichnet. Damit erhält<br />

auch das neue Depot der Gruppe – das<br />

Kramer Distripark Depot (KDD) in der<br />

Malakastraat 51 – Anschluss an die Container<br />

Exchange Route (CER).<br />

Die CET ist eine 17 km lange geschlossene<br />

Transportroute, die viele Terminals,<br />

Depots, Distributionszentren und das<br />

Terminal der staatlichen Kontrollbehörde<br />

auf der Maasvlakte miteinander<br />

verbindet. Damit werden bald alle relevanten<br />

Terminals der Kramer Group –<br />

neben KDD, Rotterdam Container Terminal<br />

(RCT) und Delta Container Services<br />

(DCS) – an die CER angeschlossen<br />

sein.<br />

Die Kramer Group zeigt sich mit dieser<br />

Vereinbarung sehr zufrieden. RCT und<br />

DCS befinden sich am Ufer des Amazonehaven,<br />

KDD hingegen ist ein landseitiges<br />

Terminal. Durch den Anschluss an<br />

die CER können Land- und Seecontainer<br />

intern wesentlich effizienter ausgetauscht<br />

werden, teilt die Hafenbehörde mit.<br />

Die Vereinbarung steht im Einklang mit<br />

dem Bestreben der Port of Rotterdam<br />

Authority, durch den Bau der CER einen<br />

schnelleren und effizienteren Containertransport<br />

mit höherer Integrität zwischen<br />

den Standorten der Maasvlakte zu fördern.<br />

Derzeit ist die Rotterdam World<br />

Gateway (RWG), das Delta-Terminal von<br />

Hutchison Ports ECT Rotterdam (ECT)<br />

und die staatliche Kontrollbehörde an die<br />

CER angeschlossen. Das Kramer Distripark<br />

Depot wird voraussichtlich im ztweiten<br />

Quartal 2024 angeschlossen werden.<br />

Optimierter Container-Wechsel<br />

Der Rotterdamer Hafen beherbergt laut<br />

eigenen Angaben das größte Containercluster<br />

von Europa. Jedes Jahr werden<br />

hier über 15 Mio. TEU umgeschlagen.<br />

Die Auswechslung von Containern zwischen<br />

den Containereinrichtungen erfordert<br />

einen möglichst effizienten und<br />

integren Transport. Um dies zu bewerkstelligen,<br />

hat der Hafenbetrieb die Container<br />

Exchange Route (CER) anlegen<br />

lassen. Die CER wird in mehreren Phasen<br />

fertiggestellt und eröffnet. Die Inbetriebnahme<br />

wird Ende <strong>2023</strong> erwartet,<br />

wobei die Volumen schrittweise zunehmen<br />

sollen, auch durch den Anschluss<br />

anderer Terminals, Depots und<br />

Distributionsunternehmen.<br />

Die CER soll einen Beitrag zu Sicherheit,<br />

Integrität, Effizienz und Nachhaltigkeit<br />

im Rotterdamer Hafen leisten. Auf<br />

den Routen gibt es weniger Aufenthalt.<br />

Die angeschlossenen Betriebe sorgen für<br />

eine flüssigere Abwicklung von Containern,<br />

die über die CER laufen. Dies führt<br />

den Angaben zufolge zu Zeitersparnis,<br />

Verbesserung der Verkehrssicherheit und<br />

Reduzierung der Emissionen. Da überdies<br />

die öffentlichen Straßen weniger<br />

stark genutzt werden, fließt der Verkehr<br />

auch hier reibungsloser.<br />

Die erhöhte Sicherheit ist darauf zurückzuführen,<br />

dass es sich um eine geschlossene<br />

Strecke handelt. Dadurch<br />

gibt es auf dem Weg zwischen den Terminals<br />

und der Zentralen Anlaufstelle<br />

der Kontrollbehörden Rotterdam weit<br />

weniger Gelegenheit, an die Ladung zu<br />

kommen.<br />

RD<br />

56 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

57


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

© Hafen Kehl<br />

Blick auf den Rheinhafen in Kehl<br />

Kehl sucht Nähe zu Straßburg<br />

Der Umschlag ist rückläufig, weil die Konjunktur lahmt. In einer grenzüberschreitenden<br />

Kooperation mit dem französischen Nachbarn und mit einer verbesserten Infrastruktur im<br />

Bahnsektor sieht Hafenchef Volker Molz viel Potenzial für die Zukunft. Von Krischan Förster<br />

Mit seiner günstigen Lage am Rhein<br />

und der Nähe zur französischen<br />

Grenze ist der Hafen Kehl ein wichtiger<br />

Umschlagplatz für Waren, die auf dem<br />

Wasserweg, der Schiene oder auf der<br />

Straße transportiert werden. Die Lage am<br />

Ostufer des Rheins, gegenüber Straßburg<br />

in Frankreich, ermöglicht den Zugang<br />

zum Rhein und zum Rhein-Rhône-Kanal<br />

sowie zu den Autobahnen A 5 und A 35.<br />

Im Jahr 2022 musste der Hafen allerdings<br />

einen deutlichen Rückgang im<br />

wasserseitigen Güterumschlag verkraften.<br />

Langanhaltendes Niedrigwasser,<br />

eine Knappheit an Schiffsraum und gestiegene<br />

Produktionskosten in der energieintensiven<br />

Industrie trugen zum<br />

Rückgang bei. Insgesamt wurden knapp<br />

6 Mio. t (-12,7 % unter Vorjahr) umgeschlagen.<br />

Wasserseitig blieben 3.25 Mio. t<br />

übrig, ein Rückgang um -26,5 % im Vergleich<br />

zu 2021. Der Zuwachs beim Bahnvolumen<br />

(+12,5 % auf 2,73 Mio. t) konnte<br />

den Einbruch beim Schiffsumschlag nicht<br />

kompensieren.<br />

Das zeigt sich auch bei den Hafenanläufen:<br />

Die Anzahl der Schiffe verringerte<br />

sich um -19,6 % auf insgesamt<br />

3.028 Schiffe. Die durchschnittliche Lademenge<br />

pro Güterschiff sank um -8,5 % auf<br />

1.075 t. Besonders hohe Einbußen an den<br />

Kaimauern gab es bei Eisen- und Stahlwaren<br />

(-26,9 %), Baustoffen (-33,1 %) und<br />

Mineralölprodukten (-32,8 %). Die Entwicklung<br />

in Kehl hatte sich damit schon<br />

im Vorjahr von anderen Häfen am Oberrhein<br />

abgekoppelt. Denn Mannheim verzeichnete<br />

einen Anstieg von 3,5 % auf<br />

7,5 Mio. t, in Karlsruhe gab es ein Plus<br />

von 7 % auf 6,84 Mio. t. Lediglich Breisach<br />

lag mit -29 % auf 319.000 t auf ähnlichem<br />

Niveau.<br />

Auch in den ersten sechs Monaten dieses<br />

Jahres habe der Negativtrend angehalten,<br />

berichtet Hafenchef Volker Molz. Bei<br />

einem Minus von weiteren 25 % bzw.<br />

-250.000 t lag der wasserseitige Umschlag<br />

bei nur noch knapp 1,6 Mio. t gegenüber<br />

gut 1,8 Mio. t im Jahr zuvor. Betroffen ist<br />

auch das Containerterminal. Dem Rekordjahr<br />

2021 mit 150.000 TEU folgen<br />

130.000 TEU im vergangenen Jahr und<br />

65.000 TEU in den ersten sechs Monaten<br />

dieses Jahres.<br />

Dabei sind im Hafen die Lager voll:<br />

»Die Unternehmen haben sich mit Rohstoffen<br />

eingedeckt, aber es fehlt momentan<br />

der Absatz«, so Molz. Dies gilt zum<br />

Beispiel für das örtliche Stahlwerk, das<br />

normaler Weise viel in die momentan<br />

schwächelnde Bauwirtschaft liefert, oder<br />

auch für die Papierfabrik, die nur noch zu<br />

65 % ausgelastet ist. Das seien nun mal<br />

zwei der wichtigsten Kunden für den Hafenumschlag.<br />

Die wachsende Rolle der Bahn mit der<br />

besten Bilanz in der Geschichte des Hafens<br />

freut den Hafendirektor. Er verweist<br />

aber auch auf die dringende Notwendigkeit,<br />

die Schieneninfrastruktur zu verbessern,<br />

die über viele Jahre hinweg von der<br />

Bahn vernachlässigt worden sei. Man sei<br />

aber in konstruktiven Gesprächen, unter<br />

anderem über eine Ausweitung des Rangierbetriebes<br />

von zwei auf drei Schichten.<br />

Denn wenn die Bahn auf beiden Seiten,<br />

der deutschen wie französischen, besser<br />

performt hätte, wäre der Rückgang in<br />

beiden Häfen nicht so stark ausgefallen.<br />

»Wir werden unseren Fokus jedenfalls<br />

auch künftig auf die Weiterentwicklung<br />

58 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

und den Ausbau der vorgelagerten Infrastruktur<br />

im Kehler Bahnhof legen«, so<br />

Molz. Vertraglich ist der Landeshafen ohnehin<br />

dem nachhaltigen Wirtschaften<br />

verpflichtet, rund 1,5 Mio. € müssen jährlich<br />

für Investitionen in die eigene Infrastruktur<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Der Großteil fließt laut Molz auch<br />

<strong>2023</strong> in eigene Gleise und Bahnanlagen.<br />

Eine Effizienzsteigerung um 5 % bis 10 %<br />

über eine schnellere Abfertigung der Züge<br />

hält Molz durchaus für machbar.<br />

Aber auch für Uferanlagen (800.000 €<br />

im vergangenen Jahr) und die Verlegung<br />

von Glasfaserkabeln auf dem Hafenareal<br />

wird Geld ausgegeben. So fällt der mittelbis<br />

langfristige Ausblick positiv aus. Wirtschaftlich<br />

sei das Vorjahr sogar ein sehr<br />

gutes gewesen. Auch die Entscheidung,<br />

verstärkt in eigenes Personal und weitere<br />

Ausrüstung zu investieren und somit zentrale<br />

Abteilungen wie die werkseigene<br />

Schlosserei oder die Kfz- und Elektro-<br />

Werkstatt auszubauen, mache sich bezahlt,<br />

sagt Molz. »Wir sind dadurch einfach besser<br />

aufgestellt und schlagkräftiger.«<br />

Die großen Themen der kommenden<br />

Jahre sind die Energiewende und ein<br />

noch engeres Zusammenrücken mit<br />

Straßburg auf der anderen Rheinseite.<br />

»Den einen Hafen kann man gar nicht<br />

ohne den anderen betrachten«, findet der<br />

Kehler Hafenchef. Bestes Beispiel: Kreuzfahrtschiffe<br />

geben für ihre Rhein-Touren<br />

gern die elsässische Metropole aus Ausflugsziel<br />

an, festgemacht wird in jedoch<br />

Volker Molz<br />

Hafenchef in Kehl<br />

© Hafen Kehl<br />

in Kehl am deutschen Ufer. Auch hier<br />

geht es vor allem um einen Brückenschlag<br />

über den Rhein. Als Fernziel<br />

nennt Molz eine gemeinsame Hafenbahn<br />

mit Straßburg. Die Deutsche Bahn denke<br />

jedoch oft nur bis zur Grenze, »wir als<br />

Häfen wollen aber das ganze Spektrum<br />

der grenzüberschreitenden Möglichkeiten<br />

ausloten.« Dazu gehört aus seiner<br />

Sicht auch ein besseres Management der<br />

Abstell- und Rangierflächen im Kehler<br />

Bahnhof, wo beispielsweise »geparkte«<br />

Auto- oder Getreidezüge das sonstige<br />

Verkehrsaufkommen blockieren.<br />

Bei der Technischen Universität (TU)<br />

Dresden wurde eine Untersuchung in Auftrag<br />

gegeben, die klären soll, wie der<br />

Grenzbahnhof Kehl besser aufgestellt werden<br />

könnte. Die Elektrifizierung gehört dazu.<br />

Aktuelle Projekte im internationalen<br />

Schienenverkehr wie die Hochgeschwin -<br />

digkeits-Trasse von Paris in den Südwesten<br />

Deutschlands könnte den beiden Rhein-<br />

Häfen dabei in die Karten spielen.<br />

Wasserseitig ist man schon einen<br />

Schritt weiter. Ein gechartertes Schubboot<br />

von Haeger & Schmidt fährt bereits<br />

Recyling-Material im Shuttle-Dienst für<br />

die Badischen Stahlwerke (<strong>BS</strong>W) – dieses<br />

Angebot ließe sich noch auf andere Kunden<br />

und Güter ausweiten.<br />

Mehr Zeit hat der Hafen aus Sicht von<br />

Molz dagegen bei Energiethemen. »Aber<br />

wir müssen uns natürlich heute schon<br />

damit beschäftigen.« Das benachbarte<br />

Kohle-Kraftwerk wird Ende 2024 von der<br />

Kohle- auf Biomassenverfeuerung umgestellt.<br />

Damit endet nach rund 125 Jahren<br />

der Umschlag von Kohle im Kehler Hafen.<br />

Einst betrug der jährliche Umschlag<br />

rund 1 Mio. t zuletzt waren es nur noch<br />

60.000 t Dann rücken anderen Energieträger<br />

in den Fokus. Biomasse zum<br />

Beispiel könnte an die Stelle der Kohle<br />

treten. Und auch Wasserstoff oder Ammoniak<br />

sind in Kehl, wie an vielen anderen<br />

Standorten, ein Thema. Zunächst soll<br />

bis 2040 eine zentrale Pipeline nur nach<br />

Karlsruhe gebaut werden. »Wir diskutieren<br />

darüber mit unseren Stakeholdern<br />

und den Energieversorgern«, sagt<br />

der Hafenchef. Noch seien aber viele Fragen<br />

ungeklärt. »Wir betrachten das Ganze<br />

ideologiefrei und ergebnisoffen.« <br />

Dienstleistung aus einer Hand<br />

Mit diesem Konzept ist die Hafenverwaltung Kehl<br />

in allen wichtigen Bereichen für über 100 Unternehmen<br />

im 320 Hektar großen Industriegebiet<br />

Rheinhafen Kehl tätig. Kompetent, kundennah<br />

und erfolgreich. Wann legen Sie bei uns an?<br />

Umschlag und Lagerei<br />

Bündelung der<br />

Verkehrsträger<br />

Schiff/Bahn/Lkw<br />

Vermietung und<br />

Verpachtung<br />

Gewerbe- und<br />

Industrieflächen<br />

Versorgung<br />

Trinkwasser,<br />

Vorhalten<br />

der Kanalisation<br />

Beratung<br />

Organisation<br />

Behördenclearing<br />

kundennah, kompetent<br />

Hafenverwaltung Kehl · Hafenstraße 19 · 77694 Kehl · Telefon: +49 (0)7851 897-0 · E-Mail: info@hafen-kehl.de · www.hafen-kehl.de<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

59


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Häfen wollen Ladung von der Straße holen<br />

Eine schlagkräftige Allianz mehrerer Häfen und Eisenbahnbetreiber will mit LOG4NRW<br />

die Verkehrssituation im Ruhrgebiet und in Südwestfalen entlasten. Künftig sollen mehr<br />

Güter auf Zügen und Schiffen transportiert werden<br />

© KSW<br />

Bilden die neue Allianz (v.l.): Markus Bangen (Duisport), Andreas Müller (Kreis Siegen-Wittgenstein), Bettina Brennenstuhl (Hafen Dortmund), Oliver Krischer<br />

(Minister NRW), Andreas Stolte (DeltaPort), Ingo Brohl (Kreis Wesel) und Christian Betchen (Kreisbahn Siegen-Wittgenstein)<br />

DeltaPort, Duisport, der Hafen Dortmund<br />

sowie die Kreisbahn Siegen-<br />

Wittgenstein werden unter dem Projektnamen<br />

»LOG4NRW« zeitnah ein Bahnund<br />

Binnenschiffssystem etablieren, mit<br />

dem ein erheblicher Anteil der Lkw-Verkehre<br />

in Nordrhein-Westfalen von der<br />

Straße auf Schienen und Wasserstraßen<br />

verlagert werden kann. Die Schirmherrschaft<br />

für das Projekt übernimmt Nordrhein-Westfalens<br />

Landesverkehrsminis -<br />

ter Oliver Krischer.<br />

Bis zu 27.000 Lkw-Fahrten könnten<br />

durch das neue Verkehrsangebot überflüssig<br />

werden, heiß es bei der Vorstellung<br />

des Konzepts. Die ersten Züge sollen<br />

schon im vierten Quartal <strong>2023</strong> rollen.<br />

Vorgesehen ist zunächst eine Verbindung<br />

vom Containerterminal von<br />

Contargo in Voerde-Emmelsum über<br />

den logport VI in Duisburg-Walsum, das<br />

Containerterminal im Hafen Dortmund<br />

(CTD) sowie ins Siegerland (Südwestfalen<br />

Containerterminal in Kreuztal) –<br />

und auch wieder zurück.<br />

Dies werde zu einer unmittelbaren<br />

Entlastung der Autobahnen A 2, A 4 und<br />

A 45 sowie der generell angespannten<br />

Verkehrssituation in Südwestfalen führen,<br />

insbesondere im Sauerland, heißt es.<br />

Darüber hinaus ermöglicht das kombinierte<br />

Bahn- und Binnenschiffsystem<br />

erstmals direkte Transporte zwischen den<br />

Terminals in Duisburg, Voerde-Emmel -<br />

sum, Dortmund und Kreuztal.<br />

Krischer ist Schirmherr<br />

»Es freut mich sehr, dass es den Logistikunternehmen<br />

gelungen ist, Schienengüterverkehre<br />

zwischen wichtigen Wirtschaftsregionen<br />

Nordrhein-Westfalens<br />

zu schaffen«, sagt Minister Krischer. Dies<br />

sei gerade für die Region rund um die<br />

Rahmedetal-Brücke besonders wichtig.<br />

DeltaPort als Impulsgeber der<br />

LOG4NRW-Projektidee hatte sich erstmals<br />

vor drei Jahren dem Thema der Verkehrsverlagerung<br />

gewidmet und in Zusammenarbeit<br />

mit der Universität Duisburg-Essen<br />

Lösungsansätze erarbeitet.<br />

Die regionale Vernetzung über den Einsatz<br />

von Binnenschiff und Bahn zur Hebung<br />

von Verlagerungspotenzialen stand<br />

dabei im Fokus. Aus diesem Impuls heraus<br />

wurde gedanklich das Projekt<br />

LOG4NRW geboren. Um Ladung auf die<br />

alternativen Verkehrsträger Schiff und<br />

Bahn zu verlagern, wollen die Projektpartner<br />

die Konzeptidee möglichst<br />

schnell umsetzen.<br />

Direkt in die Seehäfen<br />

Der Hafen Dortmund als Logistikdrehscheibe<br />

für den Raum Dortmund, östliches<br />

Westfalen, Sauer- und Siegerland,<br />

verfügt über tägliche Bahnverbindungen<br />

in Richtung der deutschen Seehäfen. Zahlreiche<br />

Großverlader werden auf der letzten<br />

Meile von den beiden Dortmunder<br />

KV-Terminals beliefert. Die ARA-Häfen<br />

sind über die Häfen in Duisburg und Voerde-Emmelsum<br />

angebunden.<br />

Das Südwestfalen Container-Terminal<br />

der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein verfügt<br />

derzeit über keine Bahnanbindung<br />

an die Drehscheiben Dortmund und<br />

Duisburg/Voerde-Emmelsum. Container<br />

aus dieser Region werden also noch per<br />

Lkw zu den Hinterlandterminals an<br />

Rheinund Ruhr oder direkt in die Seehäfen<br />

transportiert. Die Krombacher<br />

Brauerei als Großverlader liegt nur 6 km<br />

oder 10 min Fahrzeit entfernt.<br />

Duisport übernimmt Buchungen<br />

Die Disposition der Buchungen für alle<br />

Kooperationspartner übernimmt die<br />

Duisport agency als zentrale Marketingund<br />

Vertriebsgesellschaft der Duisport-<br />

Gruppe. Die Traktion der Züge wird gemeinsam<br />

von der Duisport-Tochtergesellschaft<br />

Duisport Rail und der<br />

Dortmunder Eisenbahn durchgeführt –<br />

von Emmelsum über Logport VI in Duisburg,<br />

den Dortmunder Hafen und das<br />

CTD bis nach Kreuztal. »Das Projekt<br />

LOG4NRW ist ein weiterer Beweis dafür,<br />

wie sinnvoll und effektiv Kooperationen<br />

innerhalb der Logistikbranche sein können.<br />

Davon werden die Wirtschaft, die<br />

Verbraucher und die Umwelt profitieren«,<br />

sagt Duisport-CEO Markus<br />

Bangen.<br />

RD<br />

60 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Kräfte bündeln für Jahrhundertaufgabe<br />

Duisport wird Mitglied in dem von DeltaPort gegründeten Verein »EcoPort813«. Es geht<br />

den Akteuren darum, gemeinsam die Energiewende und die Transformation in Angriff zu<br />

nehmen. Der Aufbau einer Wasserstoff-Logistik entlang dem Rhein ist eines der Themen<br />

Die Energiewende und die Transformation der Wirtschaft<br />

sind Jahrhundertaufgaben. »Es ist immens wichtig, dass alle<br />

relevanten Akteure an einem Strang ziehen, um gemeinsam Lösungen<br />

für die Zukunft zu entwickeln und umzusetzen«, sagte<br />

Oliver Krischer (Grüne), Verkehrs- und Umweltminister in<br />

Nordrhein-Westfalen. Zwei »seiner« Häfen verbünden sich jetzt<br />

dafür.<br />

Duisport ist neuestes Mitglied im Verein »EcoPort813 – Förderverein<br />

Wasserstoff & nachhaltige Energie e.V.« geworden,<br />

einst von DeltaPort am Niederrhein gegründet. Den passenden<br />

Rahmen gab es beim inzwischen traditionellen »DeltaPort – vor<br />

Ort«: Denn das übergeordnete Thema bei dem Branchentreffen<br />

lautete »Transformation und Nachhaltigkeit«.<br />

Bei der Abkehr von fossilen Energieträgern und der Einsparung<br />

von CO2 sind eine Reihe von ökologischen und mehr noch ökonomischen<br />

Herausforderungen zu meistern. Im vergangenen Jahr<br />

hatte DeltaPort zusammen mit dem Hafen Emmerich und dem<br />

NIAG-Hafen in Rheinberg-Orsoy den Verein ins Leben gerufen,<br />

um Akteure besser vernetzen und Projekte zur Dekarbonisierung<br />

auf den Weg bringen zu können. Unter anderem geht es darum, eine<br />

Wasserstoff-Infrastruktur aufzubauen.<br />

Wasserstoff – eines der Zukunftsthemen<br />

Dabei wirkt künftig ein sehr prominenter Akteur mit: Duisport,<br />

die Betreibergesellschaft von Europas größtem Binnenhafen in<br />

Duisburg. Bei der obligatorischen Hafenrundfahrt wurde der<br />

Antrag an Bord des Fahrgastschiffes »River Lady« unterzeichnet.<br />

Aus Sicht von Verkehrsminister Krischer werden die Häfen<br />

beim Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur für Nordrhein-<br />

Westfalen dringend gebraucht, besonders entlang der Rheinschiene.<br />

»EcoPort 813« sei dabei ein ganz wichtiger Baustein, so<br />

der Grünen-Politiker. Mit den Häfen Duisburg und Rotterdam<br />

seien jetzt Europas größter Binnen- und der größte europäische<br />

Seehafen in diesem Netzwerk vertreten, was den Import und die<br />

Verteilung des Wasserstoffs immens erleichtere.<br />

Markus Bangen, Vorstandschef der Duisburger Hafen AG,<br />

lobte die konzeptionelle Vorarbeit der Vereinsgründer: »Wir<br />

bringen wir uns gern ein, um gemeinsam eine noch schlagkräftigere<br />

Allianz zu formen.« Das Thema »Energiewende« sei<br />

zu groß für Eitelkeiten und Konkurrenzdenken. »Wir müssen<br />

alle Kräfte bündeln, um diese riesige Herausforderung gemeinsam<br />

zu meistern.«<br />

Strukturwandel in vollem Gange<br />

Auch auf anderen Feldern kooperieren Duisport und die Delta-<br />

Port Niederrheinhäfen. »Ich freue mich, dass wir mit Duisport<br />

einen sehr starken Partner hinzugewinnen konnten«, sagte Andreas<br />

Stolte, Geschäftsführer der DeltaPort Niederrheinhäfen.<br />

»Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind bei der notwendigen<br />

Transformation.«<br />

Diskutierten über die Herausforderungen der Transformation: DeltaPort-<br />

Geschäftsführer Andreas Stolte (li.) und Verkehrsminister Oliver Krischer<br />

Nach Ansicht von Landrat Ingo Brohl hat der Kreis Wesel das<br />

Potenzial, ein Drehkreuz für grünen Wasserstoff zu werden. »Wir<br />

begreifen die Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft<br />

und Gesellschaft durchaus auch als Chance.« Der Strukturwandel<br />

in der Region sei in vollem Gange. Von dieser Entwicklung<br />

könne und solle die Region durch die Schaffung neuer<br />

Strukturen, Wertschöpfungsketten und damit auch von Arbeitsplätzen<br />

profitieren.<br />

ga<br />

Viel Platz für Ihren<br />

Unternehmenserfolg<br />

optimale Lage zu den ARA-Häfen und zum Ruhrgebiet<br />

Logistiklösungen aus einer Hand<br />

mit eigener Bahn und Bahninfrastruktur<br />

trimodale Verkehrsanbindung<br />

Umschlag von Schütt-, Stück- und Flüssiggütern<br />

sowie Containern<br />

44 ha Flächenpotential für hafenaffine<br />

Gewerbe- und Industriebetriebe<br />

DeltaPort Niederrheinhäfen GmbH Orsoy - Voerde - Wesel - Emmerich<br />

info@deltaport-niederrheinhaefen.de | www.deltaport-niederrheinhaefen.de<br />

© DeltaPort<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

61


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Dortmunder Hafen erweitert Flächen<br />

Die KV-Umschlaganlage in Dortmund wird erweitert und bekommt rund 30.000 m 2<br />

Depotfläche dazu. Rund 5 Mio. € werden in das Projekt investiert. Das neue Areal soll an<br />

das Container Terminal Dortmund (CTD) verpachtet werden<br />

Mit der Erweiterung der KV-Anlage am Hafenbahnhof soll auch die Wasserstraße gestärkt werden<br />

© Gisbert Gerhard / DSW21<br />

An der Franz-Schlüter-Straße entsteht<br />

damit eine neue Fläche für<br />

Container, Sattelauflieger und Wechselbrücken.<br />

Der Eigentümer der Anlage, die<br />

Dortmunder Stadtwerke AG – DSW21,<br />

investiert rund 5 Mio. € in diese Entwicklungsmaßnahme,<br />

die den Logistikstandort<br />

Dortmund nachhaltig stärken<br />

soll.<br />

Verkehrsvorstand der DSW21, Ulrich<br />

Jaeger, sagt: »Nach der Installation des<br />

zweiten Krans im Jahr 2019 ist diese Erweiterung<br />

der Anlage nun der nächste<br />

Meilenstein. Wir zeigen einmal mehr,<br />

dass wir große Infrastrukturprojekte erfolgreich<br />

umsetzen können und unterstreichen<br />

damit nochmal unser starkes<br />

Engagement für den Logistikstandort<br />

Dortmund. Denn dessen Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Handlungsoptionen werden<br />

mit dem Ausbau der Anlage weiter<br />

gestärkt. Zugleich wird damit die Vernetzung<br />

der Verkehrszweige Schiene und<br />

Straße vorangetrieben, die wichtige<br />

Nachhaltigkeitsaspekte beinhaltet.«<br />

Bis zum kommenden Frühjahr wird<br />

auf dem Nachbargrundstück der Umschlaganlage,<br />

das bis 2021 ein Asphaltmischwerk<br />

beheimatete, die für die Depotfläche<br />

notwendige Infrastruktur hergestellt.<br />

Dazu gehören unter anderem eine<br />

Entwässerung und Stromversorgung.<br />

Nach Abschluss der Arbeiten verpachtet<br />

DSW21 die Depotfläche an die Container<br />

Terminal Dortmund GmbH (CTD).<br />

CTD betreibt bereits die benachbarte,<br />

ebenfalls von DSW21 errichtete,<br />

70.000 m 2 große Umschlaganlage, die<br />

über vier rund 730 m lange Gleise, zwei<br />

Kräne und eine Terminalzugmaschine<br />

verfügt. Die Anlage, die dazu beiträgt<br />

Verkehre von der Straße auf die Schiene<br />

zu verlagern, wurde 2016 als stimmige<br />

Ergänzung zum trimodalen Containerterminal<br />

an der Kanalstraße in Betrieb<br />

genommen, so die Stadtwerke. Mit der<br />

Erweiterung hat CTD dort das Potenzial,<br />

langfristig die maximale Kapazität der<br />

Anlage von 150.000 umgeschlagenen Ladeeinheiten<br />

im Jahr zu erreichen.<br />

CTD-Geschäftsführer Torsten Schütte<br />

dazu: »Aus Platzgründen haben wir bislang<br />

über das gesamte Hafenareal verteilt<br />

einzelne Abstellflächen anmieten müssen.<br />

Jetzt können wir diese Aktivitäten an einem<br />

Ort bündeln und kommen in eine<br />

deutlich effektivere Flächenbewirtschaftung.<br />

Insofern machen wir durch die<br />

Erweiterung einen großen Sprung nach<br />

vorne. Unser Portfolio wird noch ein gutes<br />

Stück attraktiver, was uns in dem hart umkämpften<br />

Markt weiter Rückenwind gibt.«<br />

Und Bettina Brennenstuhl, Vorständin<br />

der Dortmunder Hafen AG, ergänzt:<br />

»Wir freuen uns gleich doppelt über diese<br />

Entwicklung: Zum einen über die damit<br />

verbundenen Wachstumschancen für<br />

CTD, die ja auch zur Hafengruppe gehört.<br />

Zum anderen können die nicht<br />

mehr benötigten Abstellflächen nun ihrer<br />

bestimmungsgemäßen Nutzung zugeführt<br />

werden. Diese wird voraussichtlich<br />

auch zu einem zusätzlichen Schiffsgüterumschlag<br />

führen und damit zu einer<br />

Stärkung der Wasserstraße.« RD<br />

62 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Straubing-Sand findet Betreiber<br />

Der Donauhafen hat einen Betreiber für das neue KV-Terminal gefunden: Den Zuschlag<br />

hat eine Bietergemeinschaft aus Contargo, SFI GmbH sowie Ziegler Group erhalten. Das<br />

neue Terminal soll voraussichtlich 2025 in Betrieb genommen werden<br />

Das neue Terminal entsteht auf einer Fläche von rund 50.000 m2<br />

Das Bündnis hat sich in einer europaweiten<br />

Ausschreibung für den Betrieb<br />

des neuen bimodalen Containerterminals<br />

in Straubing-Sand durchgesetzt.<br />

Der Vertrag mit der Contargo<br />

Combitrac Straubing-Sand GmbH ist bereits<br />

unterschrieben. Der Betrieb des Terminals<br />

startet voraussichtlich im zweiten<br />

Quartal 2025.<br />

Die Anlage wird durch den Hafen<br />

Straubing-Sand auf einer rund 50.000 m2<br />

großen Fläche errichtet. Die Bauphase<br />

hat bereits begonnen. Künftig sollen bis<br />

zu zehn Züge pro Woche an dem neuen<br />

Terminal verkehren. Durch mobile Umschlaggeräte<br />

werden dann Transportgüter,<br />

vorwiegend Container, von<br />

der Straße auf die Schiene umgeschlagen.<br />

Bis zu zwanzig Arbeitsplätze sollen dadurch<br />

am Standort entstehen.<br />

»Für uns war die Errichtung einer Terminalanlage<br />

für den Kombinierten Verkehr<br />

eine logische Konsequenz, die im<br />

Einklang mit unseren Nachhaltigkeitszielen<br />

steht«, sagt Andreas Löffert, Geschäftsführer<br />

im Hafen Straubing-Sand.<br />

Denn derartige KV-Anlagen könnten<br />

Fernstraßen entlasten und somit zum<br />

Klimaschutz beitragen.<br />

Die effiziente KV-Anlage soll zudem die<br />

Attraktivität der Regionen Niederbayern<br />

und Oberpfalz für weitere Unternehmensansiedlungen<br />

steigern. Insbesondere Logistiker,<br />

aber auch die produzierende<br />

Wirtschaft, schätzten die Vorteile solcher<br />

Anlagen, so die Bieterge-meinschaft. In<br />

Zeiten eines sich verstärkenden Fahrermangels<br />

schafften KV-Anlagen eine erhöhte<br />

Zuverlässigkeit im Transport bei<br />

gleichzeitig geringeren Transportkosten.<br />

»Unser Ziel ist die Vernetzung der Region<br />

nicht nur an die großen Seehäfen in<br />

Deutschland, Niederlande und Belgien,<br />

sondern auch an die Adria-Häfen. Damit<br />

wird der verladenden Wirtschaft mehr<br />

Flexibilität ermöglicht«, sagt Andreas<br />

Sandner, Geschäftsführer der Ziegler<br />

Holding.<br />

Der Standort Straubing-Sand wird zusätzlich<br />

Platz für die Lagerung von bis zu<br />

1.000 TEU bieten. Durch angrenzende<br />

Flächen kann der Lagerbereich sogar erweitert<br />

werden. Die Möglichkeit zur Zwischenlagerung<br />

von Gütern ist bedeutend,<br />

weil Saisonware häufig zeitlich vorgelagert<br />

geliefert werde. Sollten die Kapazitäten<br />

des Terminals nicht ausreichen,<br />

könne Contargo mit ihren 24 anderen<br />

Anlagen unterstützen, heißt es. RD<br />

© Hafen Straubing-Sand<br />

AM STÄRKSTEN FLUSS.<br />

ÜBER DEN RHEIN ANS ZIEL<br />

CLEVER KOMBINIERT<br />

WWW.RHEINCARGO.COM<br />

<strong>2023</strong>-01-04 RC Anzeige 181x65.indd 2 <strong>09</strong>.02.23 17:55<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

63


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

»Ich wollte zurück ins Hafenmarketing«<br />

Seit einem halben Jahr ist Inke Onnen-Lübben als Geschäftsführerin des c-Port im Amt. Sie<br />

will das Umschlagvolumen steigern, unter anderem mit neuen Ladungsgütern. Allerdings<br />

sieht sie auch den Bund in der Pflicht, die Voraussetzungen am Küstenkanal zu verbessern<br />

Wie haben Sie sich in Ihrer neuen Position<br />

eingelebt?<br />

Inke Onnen-Lübben: Ich bin hier insgesamt<br />

sehr offen und positiv aufgenommen<br />

worden, was den Start natürlich<br />

immer leichter macht. Wir arbeiten<br />

hier am Standort in einem recht kleinen<br />

Team von drei Leuten zusammen, dazu<br />

kommen die Kollegen unseres Hafenbetreibers<br />

Rhenus. Sie alle haben mich<br />

vom ersten Tag an super unterstützt. Wie<br />

zu erwarten war, gibt es hier viele Themen,<br />

die angepackt werden wollen. Erfahrungsgemäß<br />

ist das aber der beste<br />

Weg, um sich einzuleben.<br />

Was waren die Beweggründe, diesen Posten<br />

anzunehmen?<br />

Onnen-Lübben: Nachdem ich in den<br />

vergangenen drei Jahren für Mosolf den<br />

Standort Wilhelmshaven mit aufgebaut<br />

habe und dort zuletzt sehr stark in rein<br />

operative Themen eingebunden war, erschien<br />

mir die Chance, wieder eher vertrieblich<br />

im Bereich Standort- und Hafenvermarktung<br />

aktiv zu werden, als sehr<br />

verlockend. Das ist letztlich der Bereich<br />

aus dem ich ursprünglich komme und wo<br />

ich auch meine Stärken sehe.<br />

Gleichwohl bin ich auch mit einem<br />

weinenden Auge bei Mosolf weggegangen,<br />

wir hatten in Wilhelmshaven<br />

Inke Onnen-Lübben<br />

Geschäftsfürherin c-Port<br />

und natürlich auch darüber hinaus ein<br />

wirklich tolles Team und haben zuletzt<br />

auch einige gute Geschäfte entwickeln<br />

können, die den Standort richtig nach<br />

vorn gebracht haben.<br />

Wie waren die Umschlagzahlen im vergangenen<br />

Jahr 2022? Gab es einen Ausbau<br />

der Aktivitäten oder Ansiedlungserfolge?<br />

Onnen-Lübben: Das Umschlagsvolumen<br />

im vergangenen Jahr belief sich auf<br />

knapp 160.000 t an Massengütern bzw.<br />

Projektladung, hinzu kamen rund<br />

Im Industriepark entsteht momentan Europas größte und modernste Biomethan-Anlage<br />

© c-Port<br />

© Revis Bioenergy<br />

1.500 TEU containerisierte Importladung.<br />

Durch die Abwicklung dieses<br />

Containergeschäfts für die Firma Duni<br />

sind auch andere Verlader auf den<br />

c-Port und die Möglichkeiten fürs Containerhandling<br />

aufmerksam geworden.<br />

Daher arbeiten wir daran, dieses Thema<br />

hier weiter auszubauen.<br />

In unserem an den Hafen angrenzenden<br />

Industriepark realisiert die<br />

Firma revis bioenergy den Bau von<br />

Europas größter Biomethananlage, die<br />

künftig von Nordfuel betrieben wird. Hier<br />

werden künftig Biomethan und Bio-LNG<br />

produziert und als grünes Gas ins Netz<br />

eingespeist bzw. als umweltfreundlicher<br />

Kraftstoff, zum Beispiel für den Schwerlastverkehr,<br />

vermarktet. Die Anlage gilt als<br />

modernste ihrer Art in Europa. Für den<br />

c-Port ist das ein Meilenstein, da sich<br />

durchaus die Chance bietet, im Bereich<br />

der Erneuerbaren Energien zu wachsen.<br />

Was steht aktuell auf der Agenda?<br />

Onnen-Lübben: Neben der Aufarbeitung<br />

einiger bestehender Themen gilt es, sich<br />

hier auch ein Stück weit strategisch aufzustellen.<br />

Gewerbe- und Industrieflächen<br />

sind knapp, und aus meiner Sicht sollten<br />

wir daher mehr denn je schauen, was zu<br />

uns passt und wie wir die Leistung der<br />

bestehenden Unternehmen inklusive des<br />

Hafenbetriebs möglichst sinnvoll ergänzen<br />

oder die Ansiedler idealerweise<br />

sogar voneinander profitieren können.<br />

Dazu sind wir in Gesprächen mit einigen<br />

Interessenten und potenziellen Investoren.<br />

Hinzu kommt das Thema Hafenerweiterung:<br />

Nachdem die landseitige Erweiterung,<br />

die mit rund 1,8 Mio. € vom Land<br />

Niedersachsen gefördert wurde, abgeschlossen<br />

ist und wir dadurch rund 14 ha<br />

zusätzliche piernahe Ansiedlungsfläche<br />

entwickelt haben, ist das nächste Ziel die<br />

wasserseitige Erweiterung um weitere<br />

250 m Kaianlage sowie ein Schiffswendebecken<br />

mit 130 m Durchmesser. Dadurch<br />

wären wir vorbereitet, wenn im<br />

Rahmen des Ausbaus des Küstenkanals<br />

bzw. der Schleusen Dörpen und Oldenburg<br />

(im Vordringlichen Bedarf des<br />

64 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

© c-Port Zweckverband<br />

Der c-Port bietet ausreichend Fläche für Gewerbe- und Industriekunden sowie Umschlagplätze für Europa-Schiffe am Küstenkanal<br />

BVWP verankert) künftig auch GMS<br />

fahren können.<br />

Gibt es denn einen Investitionsplan für<br />

die kommenden Jahre?<br />

Onnen-Lübben: Die wasserseitige Hafenerweiterung<br />

bleibt ein wichtiges Thema,<br />

allerdings müssen wir uns angesichts<br />

der allgemeinen Preissteigerungen der<br />

Kostenkalkulation noch einmal intensiv<br />

widmen. Die Investitionshöhe steht daher<br />

noch nicht fest.<br />

Zudem werden wir die weitere Beplanung<br />

und Erschließung des Gebiets<br />

c-Port Süd vorantreiben. Aktuell sind<br />

hier rund 20 ha beplant und werden gerade<br />

erschlossen, ein erstes Grundstück<br />

wird momentan bebaut. 17 ha sind dann<br />

kurzfristig für Ansiedler verfügbar, weitere<br />

rund 22 ha eigene Flächen müssen<br />

noch beplant werden.<br />

Wie will man sich als Hafen und Logistikstandort<br />

künftig positionieren?<br />

Onnen-Lübben: Unser Ziel ist es, die Angebotspalette<br />

im Hafenbereich stetig zu<br />

erweitern und damit auch eine erhöhte<br />

Wertschöpfung – entlang der konkreten<br />

Kundenbedarfe – im Hafen zu schaffen.<br />

Das können ein erweitertes Lagerangebot<br />

oder auch vermehrt speditionelle Tätigkeiten<br />

sein, in denen das Binnenschiff als<br />

umweltfreundlicher Verkehrsträger seine<br />

Vorteile ausspielen kann. Dazu müssen<br />

die Akteure auf der Kundenseite aber ein<br />

Stück weit umdenken, denn noch ist der<br />

Lkw meist die günstigere, aber eben auch<br />

eine weit weniger nachhaltige Variante.<br />

Langfristig gesehen wollen wir darüber<br />

hinaus ein trimodaler Standort werden,<br />

ein fertiges Konzept zum Anschluss der<br />

Bahn an den c-Port gibt es bereits. Was<br />

allerdings noch fehlt, ist der passende<br />

Ausbau des öffentlichen Streckennetzes.<br />

Gibt es Voraussetzungen, die von Land<br />

oder Bund geschaffen werden müssten?<br />

Onnen-Lübben: Die zeitnahe Umsetzung<br />

des Bundesverkehrswegeplans und<br />

der Ausbau »unseres« Küstenkanals wären<br />

die wichtigsten Schritte. Diese Wasserstraße<br />

verdient als Transportweg eine<br />

größere Beachtung, sie verbindet letztlich<br />

große Seehäfen wie Bremerhaven, Brake<br />

und Emden mit ihrem Hinterland.<br />

Um perspektivisch auch das Thema<br />

Bahnanschluss im c-Port zu realisieren,<br />

bauen wir dazu auf die Unterstützung<br />

von Land und Bund bei der Reaktivierung<br />

alter Streckenabschnitte in unserer<br />

Region.<br />

Interview: Krischan Förster<br />

c-Port<br />

Der c-Port ist ein interkommunales<br />

Industrie- und Gewerbegebiet<br />

am Küstenkanal im nördlichen<br />

Oldenburger Münsterland im<br />

Landkreis Cloppenburg. In einem<br />

ersten Bauabschnitt wurden 55 ha<br />

Fläche erschlossen. Der Hafen<br />

bietet einen 570 m langen Kai,<br />

Anlegestellen für fünf Europaschiffe<br />

und ist auf den Umschlag<br />

von Schütt-, Massen- und<br />

Schwergütern, Containern und<br />

Stückgut ausglegt. Mitglieder im<br />

Zweckverband Interkommunaler<br />

Industriepark Küstenkanal sind<br />

die Stadt Friesoythe (32,97%), die<br />

Gemeinde Saterland (32,97%),<br />

der Landkreis Cloppenburg<br />

(27,47%), und die Gemeinde Bösel<br />

(6,59%).<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

65


RECHT<br />

geforderung an die Versicherungsnehmerin<br />

gezahlt habe und dass die Mitversicherer<br />

entsprechend ihrer Beteiligung gezahlt<br />

hätten. Ferner hat sie rechtlich eingewandt,<br />

die Klägerin sei nicht berechtigt,<br />

die auf die Mitversicherer nach § 86 VVG<br />

übergegangenen Ansprüche im eigenen<br />

Namen geltend zu machen. Nach Hinweis<br />

des Schifffahrtsgerichts, dass die Anlagen<br />

keine Zahlungen seitens der Versicherung<br />

belegten, hat die Klägerin ihren Vortrag<br />

dahingehend ergänzt, dass die belegten<br />

Zahlungen durch den Versicherungsmakler<br />

erfolgt seien. Dieser habe Vorauszahlungen<br />

in Höhe der Klageforderung geleistet<br />

und die Beträge anschließend von<br />

den beteiligten Versicherern kollektiert.<br />

Dazu hat sie die Bestätigung des Versicherungsmaklers<br />

vorgelegt. Dem ist die Beklagte<br />

nicht mehr entgegengetreten. Ihr<br />

Einwand in der Berufung, die Klägerin habe<br />

bis heute nicht vorgetragen, wer wann<br />

an wen welche Zahlung geleistet habe,<br />

geht vor diesem Hintergrund fehl. Die Klägerin<br />

hat durch die Zahlungsbelege und<br />

die Zahlungsmitteilungen des von allen<br />

Versicherern gemäß der Police eingesetzten<br />

Versicherungsmaklers X dargelegt,<br />

dass Entschädigungszahlungen durch den<br />

Versicherungsmakler auf den Kaskoschaden<br />

in einer anerkannten Gesamthöhe<br />

von 1.758.261,00 € an die H bzw. die Reederei<br />

J, die auf Schiffsseite in die Abwicklung<br />

des Schadensfalls eingeschaltet war,<br />

geleistet wurden. Die beteiligten Versicherer<br />

haben die Beträge dem Makler erstattet.<br />

Die Klägerin hat durch die Versicherungspolice<br />

dargelegt, dass sie mit 37,5 %<br />

die führende Versicherung ist und im welchem<br />

Umfang die anderen Versicherer beteiligt<br />

sind. Es ist nicht ersichtlich und<br />

auch fernliegend, dass die Klägerin oder<br />

die anderen Versicherer einen über ihren<br />

Anteil hinausgehenden oder darunterliegenden<br />

Anteil am anerkannten Gesamtschaden<br />

erstattet haben. Vielmehr ist davon<br />

auszugehen, dass grundsätzlich bei<br />

Mitversicherungen der Regressansprüche<br />

pro rata der Beteiligung an die beteiligten<br />

Versicherer übergeht (vgl. auch Enge/<br />

Schwampe, Transportversicherung, 4.<br />

Aufl., S. 122 f.).<br />

Insofern liegt der Fall auch anders als in<br />

dem von der Beklagten in Bezug genommenen<br />

Beschluss des Rheinschifffahrtsobergerichts<br />

Karlsruhe vom 12.01.2022, 22<br />

U 3/20 RSch, Binnenschifffahrt <strong>2023</strong>, S. 64<br />

f. (ZfB <strong>2023</strong>, Sammlung Seite 2803 ff). Dort<br />

fehlten nach dem im Beschluss wiedergegebenen<br />

Sachverhalt trotz der Rüge der<br />

Beklagten jegliche Angaben der Kläger -<br />

seite dazu, wann und durch welchen Versicherer<br />

Zahlungen erfolgt sind. Demgegenüber<br />

hat die Klägerin hier – wie ausgeführt<br />

– dargelegt und durch die Anlage untermauert,<br />

dass Zahlungen an die Geschädigte<br />

durch den Versicherungsmakler verauslagt<br />

wurden und die Beträge entsprechend<br />

der Versicherungsbeteiligung von<br />

diesem bei den Versicherern eingezogen<br />

wurden. Daraus ergibt sich, in welcher<br />

Weise der jeweilige Versicherer die Forderung<br />

nach § 86 VVG erworben hat.<br />

b) Aktivlegitimation der Klägerin bezüglich<br />

Nutzungsausfallschaden – Anschlussberufung<br />

Entgegen der Auffassung des Schifffahrtsgerichts<br />

hat die Klägerin schon mit<br />

der erstinstanzlich vorgelegten Zahlungsankündigung<br />

des Versicherungsmaklers<br />

X an die Reederei J über die Zahlung von<br />

40.000 € an die Ausrüsterin verbunden<br />

mit dem Vermerk der Klägerin »anerkannt«<br />

auf dem Schreiben des Maklers<br />

vom 26.05.2016 ausreichend dargelegt,<br />

dass die Klägerin 40.000,- € auf den Nutzungsausfall<br />

der Ausrüsterin gezahlt hat.<br />

Sie war zur Zahlung dieses Höchstbetrages<br />

auch nach dem Versicherungsvertrag<br />

zu 100 % verpflichtet. Insoweit trat keine<br />

Mitversicherung ein.<br />

Die Zahlung und damit der Übergang des<br />

Anspruchs nach § 86 VVG ergibt sich aber<br />

spätestens durch die nunmehr mit der Berufungsbegründung<br />

vorgelegten Anlagen,<br />

aus denen hervorgeht, dass die Klägerin<br />

u.a. die in der Aufstellung des Versicherungsmaklers<br />

unter Ziffer 90 aufgeführte<br />

Zahlung von 40.000 €, an den Versicherungsmakler<br />

unter dem 18.07.2016 erstattet<br />

hat. Dass es sich dabei um dieselbe<br />

Position handelt, ergibt sich aus dem Betrag<br />

und der Schadensnummer, die auch<br />

in der Anlage genannt sind. Dem ist die<br />

Beklagte in der Berufungserwiderung nur<br />

rechtlich entgegengetreten. In der Sache<br />

liegt kein Bestreiten vor, so dass sie Zahlung<br />

als unstreitig anzusehen ist. Die Anschlussberufung<br />

der Klägerin hat damit in<br />

der Sache Erfolg. Der Zinsanspruch ist begründet<br />

aus Verzug, §§ 286, 288 BGB …<br />

Sofern etwaige Schäden nicht beim Ausrüster,<br />

sondern beim Eigentümer des<br />

Schiffes eingetreten sein sollten, wäre der<br />

Ausrüster zudem nach den Grundsätzen<br />

der Drittschadensliquidation berechtigt,<br />

den Schaden des Eigentümers zu liquidieren.<br />

Dies ist für den Fall anerkannt, dass<br />

derjenige, der die vertragliche Pflicht zur<br />

Obhut und Fürsorge über eine ihm zur Verfügung<br />

gestellte Sache übernommen hat,<br />

seinem Vertragspartner gegenüber aus einer<br />

Verletzung der Obhutspflicht auch<br />

dann zum Schadensersatz verpflichtet sein<br />

soll, wenn die in Obhut genommene Sache<br />

einem Dritten gehört (BGH, Urteil vom<br />

29.03.2001, I ZR 312/98, juris Rn. 20). Der<br />

Schädiger soll aus der zufälligen Schadensverlagerung<br />

aufgrund der vertraglichen<br />

Gestaltung keinen Vorteil ziehen können.<br />

Hier hat die Beklagte aufgrund des<br />

mit der Ausrüsterin geschlossenen Werkvertrages<br />

Obhuts- und Fürsorgepflichten<br />

für das zu bearbeitende Werk (Schiff) übernommen,<br />

auch wenn diese beim Werftaufenthalt<br />

auch bei der Schiffsführung verbleiben,<br />

weil die Schiffsbesatzung beim<br />

Werftaufenthalt an Bord ist. Die Ausrüsterin<br />

als Vertragsgläubigerin ist wiederum<br />

mit der Eigentümerin aufgrund des Ausrüstervertrages<br />

verbunden. In diesen Fällen<br />

ist die Ausrüsterin aufgrund der nur in<br />

ihrem Verhältnis von der Beklagten vertraglich<br />

übernommenen Fürsorgepflichten<br />

berechtigt, die Schadensliquidation im Interesse<br />

des Eigentümers durchzuführen,<br />

vgl. BGH, a.a.O. Rn. 22. Insofern ist davon<br />

auszugehen, dass die Klägerin und die beteiligten<br />

Versicherer berechtigterweise an<br />

die Ausrüsterin gezahlt haben und deren<br />

Anspruch gem. § 86 VVG auf die Klägerin<br />

und die anderen Versicherer entsprechend<br />

ihrer Versicherungsquote übergegangen<br />

ist.<br />

d) Dem Schifffahrtgericht ist auch darin zu<br />

folgen, dass sich aus der Klausel in Ziff.<br />

30.5. der AVB Flusskasko (2008) eine Ermächtigung<br />

der Klägerin ergibt, die Regressansprüche<br />

der Mitversicherer im eigenen<br />

Namen im Wege der gewillkürten<br />

Prozessstandschaft geltend zu machen.<br />

Ziff. 30.5 der AVB Flusskasko spricht zwar<br />

davon, dass der führende Versicherer von<br />

den Mitversicherten bevollmächtigt ist,<br />

Rechtsstreitigkeiten in ihrem Namen zu<br />

führen, was darauf hindeuten könnte, dass<br />

die Berechtigung des führenden Versicherers<br />

sich nur darauf bezieht, die Rechte der<br />

anderen Versicherer in deren Namen geltend<br />

zu machen. Dieser streng am Wort<br />

»bevollmächtigt« angelehnten Auslegung<br />

hat der Bundesgerichtshof in der Entscheidung<br />

vom 07.06.2001, I ZR 49/99, juris, betreffend<br />

eine etwas anders formulierte<br />

Klausel aber zu Recht eine Absage erteilt.<br />

Der BGH hat dabei maßgeblich auf den<br />

Sinn und Zweck einer Führungsklausel abgestellt,<br />

der darin bestehe, die auf einer<br />

Beteiligung mehrerer Versicherer beruhenden<br />

Schwierigkeiten bei der Handhabung<br />

des Versicherungsvertrages für alle<br />

Beteiligten zu vereinfachen (BGH, a.a.O.,<br />

Rn. 29 m.w.N.). Zudem hat es auf die dortige<br />

Bedingung des Versicherungsvertrages<br />

abgestellt, nach der die mitbeteiligten<br />

Versicherungsgesellschaften sich bereit erklärt<br />

haben, von vornherein alle Schadensregulierungen<br />

sowie sonstige Maßnahmen<br />

und Vereinbarungen, die die führende<br />

Gesellschaft trifft, für sie verbindlich<br />

anzuerkennen und im Fall eines Handelns<br />

in Stellvertretung für die Mitversicherer eine<br />

solche Vertragserklärung überflüssig<br />

gewesen wäre (BGH, a.a.O. Rn. 30). Eine<br />

entsprechende Regelung zur Verbindlichkeit<br />

enthält auch Ziff. 30.2. der hier maßgeblichen<br />

Kaskobedingungen. Danach<br />

sind die vom führenden Versicherer mit<br />

dem Versicherungsnehmer getroffenen<br />

Vereinbarungen mit Ausnahme von Summenerhöhungen<br />

und Änderungen der<br />

Kündigungsbestimmungen für die Mitversicherer<br />

verbindlich. Das gleiche gilt nach<br />

Ziff. 30.2 Satz 2 für die Schadensregulierung<br />

und die Regressführung. Gem. 30.5.<br />

(Sammlung Seite 2832)<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong> 67


Das beliebteste Jahrbuch<br />

für Seefahrtbegeisterte<br />

Hans Jürgen Witthöft (Hrsg.) / »KÖHLERS FLOTTENKALENDER 2024«<br />

Broschur / 272 Seiten / Format 14,8 x 21 cm / € (D) 22,95 / ISBN 978-3-7822-1518-3<br />

JETZT BESTELLEN<br />

Webshop: koehler-mittler-shop.de<br />

E-Mail: vertrieb@koehler-mittler.de / Tel: 040 70 70 80 321<br />

Maximilian Verlag, Stadthausbrücke 4, 20335 Hamburg oder im Buchhandel


Ihr Partner für Motoren<br />

und Komponenten<br />

ScanDiesel GmbH<br />

Ermlandstraße 59 · 28777 Bremen<br />

Tel.: +49 421 67532-10<br />

Fax: +49 421 67532-20<br />

info@scandiesel.de · www.scandiesel.de<br />

Schiffsmotoren von NANNI, JCB, AGCO Power, Scania und<br />

Mitsubishi, Motorregelsysteme von GAC und ComAp.<br />

HITZLER WERFT – innovativ seit 1885<br />

Hitzler Werft GmbH<br />

Bahnhofstr. 4–12<br />

21481 Lauenburg/Elbe<br />

Tel. 04153 / 588-0<br />

info@hitzler-werft.de<br />

www.hitzler-werft.de<br />

Schiffsneubau · Schiffsreparaturen<br />

Schiffskonstruktion · Maschinenbau<br />

<br />

<br />

<br />

Seit über 100 Jahren im Dienst<br />

der Binnenschifffahrt<br />

HEINRICH HARBISCH Schiffswerft GmbH<br />

47053 Duisburg | Außenhafen | Marientor | Werftstr. 47 | www.ha-du.de<br />

<br />

<br />

<br />

Energiesysteme und<br />

Elektromobilität aus einer Hand<br />

Elektrische Antriebssysteme (ab 1,7 kW)<br />

Wellen-Antrieb Parallel-Hybrid Pod-Antrieb<br />

<br />

Dieselmotoren für die<br />

kommerzielle Schifffahrt<br />

von 537 kW bis 1,324 kW.<br />

MAN Truck & Bus AG Tel.: +49 911 420-0<br />

Motoren & Komponenten man-engines@man.eu<br />

www.man-engines.com<br />

MAN Engines<br />

Aggregate, Motoren, Getriebe, Dieselservice,<br />

Reparaturen, Kolben, Anlasser,Turbolader, Filter,<br />

<br />

August Sto. KG<br />

Ffo@a-storm.com<br />

www.a-storm.com<br />

Volvo Penta<br />

Central Europe GmbH<br />

Am Kielkanal 1 · 24106 Kiel<br />

Tel. (0431) 39 94 0 · Fax (0431) 39 67 74<br />

E-mail juergen.kuehn@volvo.com<br />

www.volvopenta.com<br />

Motoren für Schiffshauptantriebe, Generatoranlagen, Bugstrahlruder<br />

<br />

<br />

Getriebeservice<br />

Tel.: +49 (0) 28 71 / 70 33<br />

www.brauer-getriebe.de


SCHOTTEL GmbH<br />

Mainzer Str. 99<br />

56322 Spay/Rhein<br />

Tel.: + 49 (0) 26 28 / 6 10<br />

Fax: + 49 (0) 26 28 / 6 13 00<br />

info@schottel.de · www.schottel.deScrew<br />

YOUR PROPULSION EXPERTS<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

SCHOTTEL GmbH<br />

Mainzer Str. 99<br />

56322 Spay/Rhein<br />

Tel.: + 49 (0) 26 28 / 6 10<br />

Fax: + 49 (0) 26 28 / 6 13 00<br />

info@schottel.de · www.schottel.deScrew<br />

YOUR PROPULSION EXPERTS<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

GUMETA H. Maes GmbH<br />

Südstr. 9 | D-66780 Rehlingen-Siersburg<br />

Tel. + 49 (6835) 3<strong>09</strong>4 | Fax + 49 (6835) 670 57<br />

E-Mail: info@gumeta.de<br />

www.gumeta.de<br />

48h-Service<br />

Kunststofftechnik Rodenberg GmbH<br />

Im Seefeld 1 - 3, 31552 Rodenberg<br />

Tel. 05723 94<strong>09</strong>-0, verkauf@ktrgmbh.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Security & Electronic Technlogies GmbH<br />

Aumühlweg 3/2 • 2544 Leobersdorf<br />

Österreich<br />

T +43 (2256) 20177- 0 • F -11<br />

<br />

Teekay Rohrkupplungen GmbH<br />

Krummenweger Str. 133a • 40885 Ratingen<br />

Tel. +49 (0)21 02 770 78-0 • Fax -29<br />

www.teekay-rohrkupplungen.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

SCHOTTEL GmbH<br />

Mainzer Str. 99<br />

56322 Spay/Rhein<br />

Tel.: + 49 (0) 26 28 / 6 10<br />

Fax: + 49 (0) 26 28 / 6 13 00<br />

info@schottel.de · www.schottel.deScrew<br />

YOUR PROPULSION EXPERTS<br />

<br />

<br />

<br />

Abgasanlagen Abgasanlagen ❘ Exhaust Gas Systems<br />

Rußfilter<br />

SCR-Systeme<br />

Katalysatoren<br />

<br />

<br />

HGM Energy GmbH<br />

Windhukstraße 1-3<br />

28237 Bremen<br />

Tel. +49 (421) 649 20-0<br />

HGM<br />

Paraffinischer<br />

Schiffsdiesel<br />

(EN 15940)<br />

www.hgm-energy.com<br />

<br />

Datenlogger<br />

Montagen<br />

Engineering<br />

Herbert-Ludwig-Straße 12-14<br />

28832 Achim<br />

Tel. +49 4202 9769 0<br />

info@krone-filter.de<br />

www.krone-filter.de


Anker-, Verhol-, Forschungs- und Seilwinden<br />

KAPPIS NAUTIC<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Korrosionsschutz-Systeme<br />

Steelpaint GmbH · Am Dreistock 9<br />

97318 Kitzingen · Tel.: +49 (0) 9321/3704-0<br />

Fax: +49 (0) 9321/3704-40<br />

mail@steelpaint.com · www.steelpaint.com<br />

1-komponentige Polyurethan-Korrosionsschutz-<br />

Systeme für Hafen- und Kaianlagen, Spundwände,<br />

Brücken, Schiffsbau, Ballasttanks.<br />

<br />

<br />

<br />

Westendstr. 52 · 77933 Lahr/Kippenheimweiler<br />

Tel. 07825-87 05 87 · Fax -89 · mail@kappis-nautic.de<br />

<br />

<br />

www.kappis-nautic.de<br />

Advanced Wastewater Treatment<br />

Technologies for Vessels & Offshore<br />

www.martin-membrane.com<br />

<br />

<br />

+49 40 781 293 44<br />

www.kj-fireoff.com<br />

fireprotection@kj-fireoff.com<br />

FIRE PROTECTION: WATER · GAS · FOAM<br />

New Builds, Conversions, Repairs, Sales<br />

<br />

<br />

<br />

Industriestraße 10<br />

D-49733 Haren/Ems<br />

Tel. +49(0)5932-99 77-0<br />

Fax +49(0)5932-99 77-20<br />

info@wessels.com<br />

www.wessels.com<br />

TISCHLEREI und ALUBAU<br />

SCHIFFSAUSBAUTEN<br />

<br />

<br />

<br />

GmbH<br />

®<br />

Alte Duisburger Str. 11 | D-47119 Duisburg<br />

+49 (0)203 932730 | www.wi-du.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

www.alfalaval.de/marine<br />

<br />

<br />

Spende und werde ein Teil von uns.<br />

seenotretter.de<br />

KRAL Kraftstoff-Verbrauchsmessung<br />

für Dieselmotoren.<br />

#teamseenotretter<br />

<br />

KRAL AG, 6890 Lustenau, Austria<br />

Tel.: +43 / 55 77 / 8 66 44 - 0, kral@kral.at, www.kral.at


www.alfalaval.de/marine<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

KRAL Schraubenspindelpumpen<br />

für Kraft- und Schmierstoffe.<br />

KRAL AG, 6890 Lustenau, Austria<br />

Tel.: +43 / 55 77 / 8 66 44 - 0, kral@kral.at, www.kral.at<br />

<br />

Ihr Spezialist für Generatoren<br />

und Diesel-Stromaggregate<br />

• Verkauf, Überholung und Reparatur<br />

• Auswuchten • Neuwicklungen<br />

• alle Fabrikate und Leistungen<br />

Hubert Tippkötter GmbH • Velsen 49 • 48231 Warendorf<br />

Fon +49 2584 9302-0 • Fax +49 2584 9302-50 • www.tippkoetter.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

E info@alphatron.de<br />

W alphatron.de<br />

T +49 41 013 7710<br />

Alphatron Marine Deutschland GmbH<br />

Hamburg - Rostock - Leer/Emden<br />

Neubau - Refit - Umbau - Service<br />

Flussradar, AutoPilot, Wendeanzeiger,<br />

Inland AIS, Inland ECDIS, Funk, SATTV<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Energiesysteme und<br />

Elektromobilität aus einer Hand


ZETFON-Fonomat 4x70s / 1x70s<br />

ZETFON 300/310<br />

Makrofon M125 / M75<br />

<br />

<br />

ZÖLLNER Signal GmbH Tel. +49 431 70 27-219<br />

<br />

<br />

<br />

CONNECT<br />

Die perfekte Internetlösung an Bord<br />

ten Haaft GmbH | Neureutstr. 9 | DE-75210 Keltern<br />

info@ten-haaft.de | +49 (0)7231 58 588-931<br />

G.m.b.H.<br />

Schiffsmakler<br />

Moorhof 2 e<br />

22399 Hamburg<br />

Tel. 040 / 600 466-0 | Fax -33<br />

info@kluth-hamburg.de<br />

www.kluth-hamburg.de<br />

<br />

<br />

<br />

An- und Verkauf von<br />

Binnen-, Küsten- und Seeschiffen,<br />

Baggergeräten aller Art,<br />

Neubaukontrahierungen,<br />

Finanzierungen<br />

<br />

<br />

<br />

Spende und werde<br />

ein Teil von uns.<br />

seenotretter.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

SCHWEIZERISCHER ARBEITSVERTRAG<br />

FÜR IHRE BESATZUNG?<br />

valentin.mikyta@tmlg.eu<br />

<br />

Dein Partner für<br />

Bunker-Service<br />

Tel. +49 40 5379847 0<br />

hoyer-marine.de


BDS<br />

Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e. V.<br />

Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz, MS »Stella Maris« und die stellvertretenden<br />

Vorsitzenden Nikolaus Hohenbild, Detlef Maiwald, Stephen Mnich, Gebr. Mnich OHG<br />

Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat Birgit Kühn<br />

August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. 0228 / 746377 | Fax 0228 / 746569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de<br />

Unterbemannt, weil überqualifiziert?<br />

Im August wurde durch die deutsche WSP bei einem belgischen<br />

Schiff eine vermeintliche Ordnungswidrigkeit festgestellt. Der im<br />

Anschluss dazu verschickte Anhörungsbogen machte in WhatsApp-Gruppen<br />

in Deutschland, Belgien und den Niederlanden die<br />

Runde und sorgte für viel Aufregung und Unmut. Was war passiert?<br />

Ausweislich des Anhörungsbogens wurde dem Schiffsführer<br />

vorgeworfen, gegen § 19.02 Nr. 1 Stufe 3 verstoßen zu haben, da<br />

ein Leichtmatrose (Auszubildender) durch einen Steuermann ersetzt<br />

wurde. Durch das Fehlen des Leichtmatrosen sei das Schiff<br />

unterbemannt und aufgrund des Ersatzes durch einen Steuermann<br />

sei die Besatzung insgesamt überqualifiziert. Dies sei in der<br />

gefahrenen A1/S2 in Gruppe 3 nicht mehr zulässig, so die Auffassung<br />

der WSP.<br />

In der Tat verlangt § 19.02 Nr. 1 in Gruppe 3 (Schiffe > 86 m),<br />

A1, in der Variante des Ausrüstungsstandards S2 einen Schiffsführer,<br />

einen Steuermann und einen Leichtmatrosen als Mindestbesatzung.<br />

Stünde dem Schiff nur diese eine Möglichkeit für<br />

die Mindestbesatzung zur Verfügung, dann hätte die WSP tatsächlich<br />

Recht gehabt. Denn in der seit 01. April <strong>2023</strong> geltenden<br />

RheinSchPersV findet sich mit § 3.02 Nr. 2 erstmalig eine Regelung,<br />

in der im Einzelnen aufgeführt wird, welche Funktion in<br />

der Mindestbesatzung durch welche andere Funktion ersetzt<br />

werden darf. Diese Vorschrift scheint im konkreten Fall Verwirrung<br />

gestiftet zu haben.<br />

Zusammengefasst ist das Ergebnis dieser Regelung, dass jede<br />

Qualifikation/Funktion in der Mindestbesatzung durch eine höhere<br />

Funktion ersetzt werden darf, ausgenommen der Leichtmatrose<br />

und der Maschinist.<br />

Wenn man nur allein auf diese Vorschrift schaut, dann kämen<br />

in Bezug auf den Leichtmatrosen kuriose Ergebnisse dabei raus.<br />

Jedes S2-ausgerüstete Schiff über 86 m, das in der Betriebsform<br />

A1 unterwegs ist, wäre zur Ausbildung gezwungen. Darüber hinaus<br />

dürfte auf diesem Schiff der Leichtmatrose, wenn er Ruhetage<br />

oder Urlaub hat, in der Schule oder krank ist, nur durch einen<br />

Leichtmatrosen ersetzt werden. Da vermutlich die wenigsten<br />

Betriebe nirgendwo einen Ersatzausbildenden gelagert haben,<br />

müsste das Schiff in diesen Zeiten stillgelegt werden.<br />

Ferner kam bei Schifffahrtstreibenden die Frage auf, wozu man<br />

noch ausbilden soll, wenn man den Auszubildenden nach seiner<br />

Prüfung – wegen der Besatzungsvorschriften – nicht als Matrosen<br />

oder Bootsmann weiter beschäftigen kann.<br />

Was die WSP offensichtlich nicht bedacht hatte, ist, dass ein<br />

mit dem technischen Standard S2 ausgerüstetes Schiff natürlich<br />

erst recht die Varianten nutzen kann, die für ein mit dem geringeren<br />

Standard S1 ausgerüstetes Schiff gelten. Die S1-Ausrüstung<br />

ist in jedem mit S2 ausgerüsteten Schiff enthalten.<br />

Das Schiff konnte daher genauso die erste Variante von S1 nutzen,<br />

d.h. ein Schiffsführer, ein Steuermann, ein Bootsmann. Der Bootsmann<br />

kann durch einen weiteren Steuermann gemäß Art. 3.02 Nr. 2<br />

ersetzt werden. Das Schiff war also ordnungsgemäß bemannt.<br />

Die Geschichte bestätigt, was uns häufig von Schifffahrtstreibenden<br />

berichtet wird, dass bei so manchem Wasserschützer<br />

in Bezug auf die anzuwendenden Vorschriften große Unsicherheit<br />

besteht. Angesichts der Vielzahl der anzuwendenden und<br />

auch der neu gestalteten Regelungen kann man dafür sogar ein<br />

gewisses Verständnis aufbringen.<br />

Darüber hinaus sieht man, dass die Regelung in § 3.02 Nr. 2 offensichtlich<br />

mehr Verwirrung stiftet, als dass sie hilft. In der langen<br />

Zeit, in der die alte RheinSchPersV in Kraft war – ohne eine<br />

vergleichbare Vorschrift – gab es diese Probleme nicht.<br />

Zum einen war auch ohne ausdrückliche Regelung klar, dass<br />

jede Qualifikation/Funktion durch eine höhere ersetzt werden<br />

kann. Die Qualifikation eines jeden Besatzungsmitglieds schließt<br />

die darunter liegenden Qualifikationen mit ein. Das wird durch<br />

die Befähigungsrichtlinie noch deutlicher, als es früher vielleicht<br />

war. Die Ausbildungen auf der Betriebsebene legen alle dieselbe<br />

Prüfung ab. Matrose, Bootsmann und Steuermann unterscheiden<br />

sich nur durch die Fahrzeit. Und der Schiffsführer, sofern er<br />

zuvor keine Prüfung auf Betriebsebene abgelegt hat, muss dies in<br />

der Schiffsführerprüfung nachholen. Wer über Fahrzeit seine<br />

Qualifikationen erwirbt, hat ohnehin jede Station durchlaufen.<br />

Es versteht sich also von selbst, dass jede höhere Qualifikation,<br />

die jeweils darunter liegende einschließt.<br />

Für Leichtmatrosen gab es früher und gibt es heute in den Tabellen<br />

Fußnoten und Regelungen, die eindeutig festlegen, in welchen<br />

Fällen der Leichtmatrose durch einen Decksmann ersetzt werden<br />

darf und in welchen nicht. Wir haben das immer so verstanden,<br />

dass die Fälle, in denen der Leichtmatrose nicht durch einen Decksmann<br />

ersetzt werden durfte, diejenigen waren, in denen es eine etwas<br />

»privilegierte« Mindestbesatzung gab und dieses Privileg gerade<br />

nicht für den Einsatz eines Decksmanns gelten sollte. Es diente<br />

der Förderung der Ausbildung. Darüber hinaus ist festgelegt, in<br />

welchen Varianten der Mindestbesatzung der Leichtmatrose während<br />

des Besuchs der Schule nicht zu ersetzt werden braucht.<br />

Eine Regelung wie den neuen § 3.02 Nr. 2 braucht es deshalb eigentlich<br />

nicht, denn ohne Regelung wäre klar, dass jede Qualifikation/Funktion<br />

– auch die des Auszubildenden – durch eine höhere<br />

ersetzt werden kann, dass in einigen besonders geregelten<br />

Fällen der Auszubildende auch durch einen Decksmann ersetzt<br />

werden kann, und dass nur in den besonders geregelten Fällen<br />

der Auszubildende während des Schulbesuchs nicht ersetzt zu<br />

werden braucht.<br />

Wenn man dies im Interesse der Klarheit dennoch in einer eigenen<br />

Vorschrift regeln will, dann sollte es ausreichen zu sagen,<br />

dass jede Funktion in der Mindestbesatzung, mit Ausnahme des<br />

Maschinisten, durch eine höhere ersetzt werden kann, es sei<br />

denn, es gibt eine besondere Regelung in den Tabellen. Wenn §<br />

3.02 Nr. 2 in seiner jetzigen Fassung beibehalten werden soll,<br />

dann muss auf jeden Fall die Funktion des Leichtmatrosen einbezogen<br />

werden.<br />

<br />

74 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>


IMPRESSUM<br />

Fortführung der<br />

Binnenschiffahrt<br />

und Wasserstraßen<br />

Zeitschrift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen<br />

(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang<br />

Die Binnenschifffahrt ist offizielles Organ und Mitteilungsblatt für:<br />

Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg<br />

Deutscher Fähr-Verband, Rüdesheim<br />

Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein Rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg<br />

Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, Rotterdam<br />

Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg<br />

Moselkommission, Trier<br />

Permanent International Association of Navigation Congresses (PIANC)<br />

Verein für europäische Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V., Duisburg<br />

Zentralkommission für die Rheinschifffahrt, Straßburg<br />

Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />

AHOY Beurzen N.V. ............................................................................. 57<br />

Allianz Esa .......................................................................................... Titel<br />

argonics GmbH ...................................................................................... 32<br />

August Storm GmbH & Co. KG .......................................................... 27<br />

Bachmann electronic GmbH ............................................................... 25<br />

Ball der Schiffahrt e.V. Festausschuss .................................................. 11<br />

DeltaPort Niederrheinhäfen GmbH .................................................... 61<br />

DTG Deutsche Transport-Genossenschaft Binnenschiffahrt eG ..... 23<br />

FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG .................................................... 22<br />

Georg Duncker GmbH & Co KG ........................................................ 28<br />

Hafenverwaltung Kehl KdöR ............................................................... 59<br />

Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH .............................................. 30<br />

HGK Shipping GmbH Zweigniederlassung Duisburg ........................ 7<br />

Hoyer Marine GmbH ............................................................................ 35<br />

Internationales Maritimes Museum Hamburg 3 .................................. 3<br />

Jastram GmbH & CO. KG .................................................................... 31<br />

Kadlec & Brödlin GmbH ...................................................................... 36<br />

Maximilian Verlag GmbH & Co. KG .................................... 21, 68, U4<br />

Messe Kalkar Kernwasser Wunderland Freizeitpark GmbH .......... U2<br />

Ostfriesische Volksbank eG OVB ........................................................ 26<br />

RheinCargo GmbH & Co. KG .............................................................. 63<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG ................................... 33<br />

Schiffswerft Bolle GmbH Derben ........................................................ 43<br />

SET Schiffbau- u. Entwicklungs- gesellschaft Tangermünde mbH 39<br />

Stadtwerke Koblenz GmbH .................................................................... 9<br />

TEHAG GmbH ...................................................................................... 29<br />

TMLG s.r.o .............................................................................................. 13<br />

Volvo Penta Central Europe GmbH .................................................... 34<br />

Werft Malz GmbH ................................................................................... 6<br />

Wessels GmbH Tischlerei und Alubau ............................................... 37<br />

Wittig GmbH ............................................................................................ 5<br />

Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung.<br />

Es ist kein Bestandteil des Anzeigenauftrags. Der Verlag übernimmt<br />

keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />

Spende und werde ein Teil von uns.<br />

seenotretter.de<br />

Herausgeber<br />

Prof. Peter Tamm †<br />

Patricia Erb-Korn (Präsidentin), Verein für europäische<br />

Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V.,<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Tamm<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Krischan Förster (KF)<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-206 | k.foerster@hansa-online.de<br />

Redakteur: Felix Selzer (fs)<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-210 | f.selzer@hansa-online.de<br />

Redakteurin: Anna Wroblewski (AW)<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-2<strong>09</strong> | a.wroblewski@hansa-online.de<br />

Hermann Garrelmann (ga, Norddeutschland, Niederlande)<br />

Martin Schwarzott (mas, Main, MDK, Donau)<br />

Ulrich Pfaffenberger (upf, süddeutsche Seen, Schweiz)<br />

Josef Müller (jom, Österreich)<br />

Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer (Fi, Recht)<br />

Redaktionsbeirat<br />

Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin KVVH in Karlsruhe,<br />

Präsidentin des Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V.;<br />

Marcel Lohbeck, Geschäftsführer des Vereins für europäische Binnenschiffahrt und<br />

Wasserstraßen e.V., Duisburg;<br />

Rechtsanwalt Jens Schwanen, Sprecher der<br />

Geschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen<br />

Binnenschiffahrt e.V.;<br />

Dipl.-Ing. Joachim Zöllner, Entwicklungs zentrum für Schiffstechnik<br />

und Transport systeme e.V. Duisburg (DST), Duisburg.<br />

Redaktionsvorbehalt<br />

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung<br />

vorbehalten. Kein Teil der Zeitschrift darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm<br />

oder ein anderes Verfahren) ohne Genehmigung des Ver lages reproduziert werden.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von Herausgeber,<br />

Redaktion oder Verlag wieder. Die Redaktion behält sich Änderungen an den Manuskripten<br />

vor. Die Redaktion lehnt jede Verantwortung für unverlangt eingesandtes Material (Manus-<br />

kripte, Fotos, Grafiken etc.) ab.<br />

Verlag und Redaktion<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG<br />

Ein Unternehmen der TAMM MEDIA<br />

Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg<br />

Postfach 10 57 23, 20039 Hamburg<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-02, Fax -208<br />

www.binnenschifffahrt-online.de<br />

Vertrieb und Marketing<br />

Kira Huismann, Tel. +49 (0)40 70 70 80-227 | k.huismann@hansa-online.de<br />

Layout<br />

Sylke Hasse, Tel. +49 (0)40 70 70 80-207<br />

s.hasse@hansa-online.de<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Sandra Winter, Tel. +49 (0)40 70 70 80-225 | Fax -208<br />

s.winter@hansa-online.de<br />

D-A-CH und Niederlande<br />

hansmann.media GmbH<br />

Andreas Hansmann | Dorothee Emde<br />

Tel. +49 (0)40 60 91 88-15<br />

a.hansmann@hansmann.media oder<br />

d.emde@hansmann.media<br />

Abonnentenbetreuung | Vertrieb<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG | Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-222, e-Mail: abo@binnenschifffahrt-online.de<br />

Gültig ist die Anzeigenpreisliste Nr. 53. Der Auftraggeber von Anzeigen trägt die volle Verantwortung<br />

für den Inhalt der Anzeigen. Der Verlag lehnt jede Haftung ab. Die Verwendung von<br />

Anzeigenausschnitten oder -inhaltsteilen für die Werbung ist untersagt.<br />

Die Binnenschifffahrt erscheint monatlich. Abonnementspreis Inland: jährlich EUR 120,– inkl.<br />

Versandkosten und MwSt. Ausland: jährlich EUR 168,– (EU ohne VAT-Nr.).<br />

Einzelpreis: EUR 10,50 inkl.Versandkosten und MwSt. Versand per Luftpost Europa und<br />

Übersee auf Anfrage. Die Binnenschifffahrt als E-Paper: EUR 120,– inkl. MwSt.<br />

Abo-PeP (Print + E-Paper) Inland: EUR 130,– inkl. MwSt./Versand, Ausland: EUR 178,–.<br />

Digital-Abo (Print, ePaper + Online-Zugang): Inland EUR 148,–; Ausland EUR 196,–.<br />

Digital-Only EUR 148,–. (Halbjahr EUR 74,–)<br />

Für Mehrfachabos werden ab 100 Abos (unter einer Lieferanschrift) 25 % Rabatt gewährt.<br />

Der Abonnementspreis ist im voraus fällig und zahlbar innerhalb 14 Tage nach Rechnungs -<br />

erhalt. Abonnementkündigungen sind nach dem Ende des ersten Bezugszeitraums mit einer<br />

Frist von vier Wochen zum Ablauf eines jeden Kalendermonates schriftlich oder in Textform<br />

möglich. Für die dann entfallenen Bezugsmonate wird eine anteilige Gutschrift erteilt.<br />

Höhere Gewalt entbindet den Verlag von jeder Lieferungs verpflich tung. Erfüllungs ort und<br />

Gerichtsstand ist Hamburg.<br />

Druck: Lehmann Offsetdruck und Verlag GmbH, Norderstedt<br />

Für die Übernahme von Artikeln in Ihren internen elektronischen<br />

Pressespiegel erhalten Sie die erforderlichen<br />

Rechte unter www.presse-monitor.de oder telefonisch<br />

unter 030 284930 bei der PMG Presse-Monitor GmbH<br />

#teamseenotretter<br />

<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />

75


Auch für einen 90-Tonnen-Portalkran eine Herausforderung: U17 in der Werft von German Naval Yards in Kiel<br />

1 2<br />

3 4<br />

5<br />

U-Boot_Kalender_2024.indd 2 21.06.23 13:59<br />

6 7 8<br />

9<br />

Abfahrt des Schleppverbands, bei Sonnenaufgang über der Kieler Förde<br />

U-Boot_Kalender_2024.indd 3 21.06.23 14:00<br />

45 46 47<br />

48<br />

Auf der Landstraße: Weitertransport auf einem 30-Achsen-Tieflader vom Naturhafen in Richtung Technik Museum Speyer<br />

U-Boot_Kalender_2024.indd 12 21.06.23 14:01<br />

JANUAR<br />

FEBRUAR<br />

NOVEMBER<br />

1<br />

MO<br />

2<br />

DI<br />

3<br />

MI<br />

4<br />

DO<br />

5<br />

FR<br />

6<br />

SA<br />

7<br />

SO<br />

8<br />

MO<br />

9<br />

DI<br />

10<br />

MI<br />

11<br />

DO<br />

12<br />

FR<br />

13<br />

SA<br />

14<br />

SO<br />

15<br />

MO<br />

16<br />

DI<br />

17<br />

MI<br />

18<br />

DO<br />

19<br />

FR<br />

20<br />

SA<br />

21<br />

SO<br />

22<br />

MO<br />

23<br />

DI<br />

24<br />

MI<br />

25<br />

DO<br />

26<br />

FR<br />

27<br />

SA<br />

28<br />

SO<br />

29<br />

MO<br />

30<br />

DI<br />

31<br />

MI<br />

1<br />

DO<br />

2<br />

FR<br />

3<br />

SA<br />

4<br />

SO<br />

5<br />

MO<br />

6<br />

DI<br />

7<br />

MI<br />

8<br />

DO<br />

9<br />

FR<br />

10<br />

SA<br />

11<br />

SO<br />

12<br />

MO<br />

13<br />

DI<br />

14<br />

MI<br />

15<br />

DO<br />

16<br />

FR<br />

17<br />

SA<br />

18<br />

SO<br />

19<br />

MO<br />

20<br />

DI<br />

21<br />

MI<br />

22<br />

DO<br />

23<br />

FR<br />

24<br />

SA<br />

25<br />

SO<br />

26<br />

MO<br />

27<br />

DI<br />

28<br />

MI<br />

29<br />

DO<br />

1<br />

FR<br />

2<br />

SA<br />

3<br />

SO<br />

4<br />

MO<br />

5<br />

DI<br />

6<br />

MI<br />

7<br />

DO<br />

8<br />

FR<br />

9<br />

SA<br />

10<br />

SO<br />

11<br />

MO<br />

12<br />

DI<br />

13<br />

MI<br />

14<br />

DO<br />

15<br />

FR<br />

16<br />

SA<br />

17<br />

SO<br />

18<br />

MO<br />

19<br />

DI<br />

20<br />

MI<br />

21<br />

DO<br />

22<br />

FR<br />

23<br />

SA<br />

24<br />

SO<br />

25<br />

MO<br />

26<br />

DI<br />

27<br />

MI<br />

28<br />

DO<br />

29<br />

FR<br />

30<br />

SA<br />

Der Fotograf Sebastian Schnepper hat die dreiwöchige Reise des außer Dienst gestellten<br />

U-Boots der Bundesmarine vom Kieler Hafen bis nach Speyer begleitet.<br />

»U17 – DIE LETZTE FAHRT«, Wandkalender / 12 farbige Monatsblätter plus Titel /<br />

Format 56 x 41,5 cm / € (D) 29,95 / ISBN 978-3-8132-1133-7<br />

JETZT BESTELLEN<br />

Webshop: koehler-mittler-shop.de / E-Mail: vertrieb@koehler-mittler.de / Tel: 040 70 70 80 321<br />

Maximilian Verlag, Stadthausbrücke 4, 20335 Hamburg<br />

oder im Buchhandel

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!