BS 09-2023
Editorial: Blick in die grüne Zukunft? | Personalien | Nachrichten | Interview mit Joachim Holstein (duisport) : »Wir wollen zurück zu unseren Wurzeln« | Bund startet Anschubfinanzierung für Schwergut-Transporte | Salzgitter will mit Hilfe der HGK mehr Binnenschiffe nutzen | Lanxess will Anlage in Krefeld schließen | Academy übernimmt Akademie | Premiere: »Antonie« fährt mit Wasserstoff | Erster Elektro-Spatz im Einsatz | FPS rüstet zweites Schiff zur H2-Barge um | STL: Die Community wächst | Ausstellervorberichte STL 2023 | FS Schiffstechnik – 30 Jahre am Markt | SET-Neubau: Ein »Seegeist« für den Bodensee | Viadonau: Mit gutem Beispiel voran | »Main-Spessart« ist sauber unterwegs | »Coriolis« hat Wasser unterm Kiel | AG Ems sucht Namen für Brennstoffzellen-Boot | »Leuna100« will grünes Methanol in die Schifffahrt bringen | Die Post kommt in Berlin weiter elektrisch | Eröffnung HaFoLa: Der Hafen im Labor | HANSA LOUNGE: Mit Tesvolt: Lösungen für die Energiewende | Firmenjubiläum Ralf Teichmann: Seit 35 Jahren erfolgreich am Markt | HHLA: Containerumschlag bricht weiter ein | NPorts: Alles unter einem Dach | Hafenbilanz: Niedersachsen ist bereit | CER-Anschluss für Kramer Distripark Depot | Hafen Kehl sucht Nähe zu Straßburg | LOG4NRW: Häfen wollen Ladung von der Straße holen | Duisport wird Mitglied im Verein »EcoPort813« | Dortmunder Hafen erweitert Flächen | Straubing-Sand findet Terminal-Betreiber | Interview Inke Onnen-Lübben (cPort) : »Ich wollte zurück ins Hafenmarketing« | Recht: Führungsklausel im Regressprozess | Buyer’s Guide | BDS: Unterbemannt, weil überqualifiziert?
Editorial: Blick in die grüne Zukunft? | Personalien | Nachrichten | Interview mit Joachim Holstein (duisport) : »Wir wollen zurück zu unseren Wurzeln« | Bund startet Anschubfinanzierung für Schwergut-Transporte | Salzgitter will mit Hilfe der HGK mehr Binnenschiffe nutzen | Lanxess will Anlage in Krefeld schließen | Academy übernimmt Akademie | Premiere: »Antonie« fährt mit Wasserstoff | Erster Elektro-Spatz im Einsatz | FPS rüstet zweites Schiff zur H2-Barge um | STL: Die Community wächst | Ausstellervorberichte STL 2023 | FS Schiffstechnik – 30 Jahre am Markt | SET-Neubau: Ein »Seegeist« für den Bodensee | Viadonau: Mit gutem Beispiel voran | »Main-Spessart« ist sauber unterwegs | »Coriolis« hat Wasser unterm Kiel | AG Ems sucht Namen für Brennstoffzellen-Boot | »Leuna100« will grünes Methanol in die Schifffahrt bringen | Die Post kommt in Berlin weiter elektrisch | Eröffnung HaFoLa: Der Hafen im Labor | HANSA LOUNGE: Mit Tesvolt: Lösungen für die Energiewende | Firmenjubiläum Ralf Teichmann: Seit 35 Jahren erfolgreich am Markt | HHLA: Containerumschlag bricht weiter ein | NPorts: Alles unter einem Dach | Hafenbilanz: Niedersachsen ist bereit | CER-Anschluss für Kramer Distripark Depot | Hafen Kehl sucht Nähe zu Straßburg | LOG4NRW: Häfen wollen Ladung von der Straße holen | Duisport wird Mitglied im Verein »EcoPort813« | Dortmunder Hafen erweitert Flächen | Straubing-Sand findet Terminal-Betreiber | Interview Inke Onnen-Lübben (cPort) : »Ich wollte zurück ins Hafenmarketing« | Recht: Führungsklausel im Regressprozess | Buyer’s Guide | BDS: Unterbemannt, weil überqualifiziert?
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>09</strong><br />
<br />
<br />
<br />
9 77<strong>09</strong>39 191001<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
INNOVATIVE SPEZIALKONZEPTE<br />
FÜR DIE FAHRGASTSCHIFFFAHRT<br />
Individuell. Leistungsstark. Verlässlich.<br />
Versicherungslösungen, die überzeugen.<br />
www.allianz-esa.de<br />
Jetzt online informieren!<br />
Der führende Versicherer<br />
der Binnenschifffahrt
SHIPPING - TECHNICS - LOGISTICS<br />
Deutschlands einzige Fachmesse für die Binnenschifffahrt<br />
26. und 27. September <strong>2023</strong><br />
Deutschlands einzige Fachmesse für die Binnenschifffahrt<br />
- die Shipping Technics Logistics (STL) - ist heute als internationaler<br />
Knotenpunkt der maritimen Branche bekannt. Als Impulsgeber für<br />
zentrale Zukunftsthemen bietet sie Ausstellern und Besuchern eine<br />
qualitativ hochwertige Plattform zum gegenseitigen Austausch.<br />
Die STL vereint Angebot und Nachfrage in einem angenehmen<br />
Ambiente und schafft die Grundlage für langjährige<br />
Geschäftskontakte.<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt?<br />
Kontaktieren Sie uns gerne!<br />
www.shipping-technics-logistics.de<br />
Party “Dock & Rock”<br />
mit Live-Musik<br />
Dienstag, 26. September <strong>2023</strong><br />
Party inkl. Buffet und Live Musik<br />
Kontaktdaten:<br />
E-mail: messe@messekalkar.de<br />
Tel: +49 (0) 2824/910-151<br />
Griether Straße 110-120 • D-47546 Kalkar • www.messekalkar.de
Hamburgs<br />
maritimesmes Herz<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
...mehr<br />
geht nicht!<br />
Erleben Sie die<br />
ganze Geschichte der Schifffahrt<br />
in der weltweit größten<br />
maritimen Privatsammlung<br />
in Hamburgs ältestem Speichergebäude<br />
mitten in der HafenCity.<br />
<br />
KAISPEICHER B | KOREASTRASSE 1 |20457 HAMBURG<br />
TELEFON: 040 300 92 30-0 | WWW.IMM-HAMBURG.DE <br />
ÖFFNUNGSZEITEN: TÄGLICH VON 10 BIS 18 UHR
PERSONALIEN<br />
WIJGULA: Simon Lucas ist zum<br />
Geschäftsführer der Reederei Koninklijke<br />
Wijgula ernannt worden.<br />
Er ist jetzt neben<br />
Norbert Meixner und<br />
Egbert Schelhaas Teil<br />
des Führungstrios bei<br />
dem Tochterunternehmen<br />
der HGK<br />
Shipping. Lucas verantwortet<br />
die strategische<br />
und operative Ausrichtung bei<br />
Wijgula auf die künftigen Logistik-Anforderungen<br />
insbesondere der chemischen<br />
Industrie.<br />
WNA MAGDEBURG: Hubert Stratmann<br />
übernimmt zum 1. Oktober die<br />
Leitung des WNA<br />
Magdeburg. Er folgt<br />
auf Burkhard Knuth,<br />
der feierlich in den<br />
Ruhestand verabschiedet<br />
wurde.<br />
Stratmann ist seit<br />
dem Bauingenieur-<br />
Studium in Essen für<br />
die Wasserstraßenverwaltung des Bundes<br />
tätig und war zuletzt als Fachbereichsleiter<br />
für Betrieb und Unterhaltung<br />
im Bereich des WSA Elbe verantwortlich.<br />
Personalie des Monats: Doppelspitze für HGK Intermodal<br />
HGK INTERMRODAL: Markus Krämer (li), bislang CEO der HGK Logistics<br />
and Intermodal (neska), und Michaela Przybylla (re), zuvor Geschäftsführerin der<br />
Terminals in Duisburg und Krefeld, bilden die Doppelspitze bei der Intermodal -<br />
sparte der HGK AG. Die trimodalen Terminals an Rhein und Ruhr waren erst<br />
kürzlich zu der neuen Gesellschaft HGK Intermodal zusammengeschlossen worden.<br />
Dazu gehören die Terminals in Duisburg, Krefeld, Düsseldorf und Köln. In<br />
Zusammenarbeit mit anderen Einheiten der HGK-Gruppe sollen künftig weitere<br />
Dienstleistungsangebote entwickelt werden. Dazu gehört ein Innovationsmanagement<br />
unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit, heißt es. Das Managementteam<br />
der HGK Intermodal wird ergänzt durch Oliver Grossmann (Terminalstandort<br />
Köln) und Dirk Meyer (Terminalstandort Düsseldorf).<br />
VSM: Der Verband für Schiffbau und<br />
Meerestechnik (VSM) hat sein Team<br />
durch vier neue Kollegen verstärkt. Adele<br />
Lübcke (li.) soll als promovierte Schiffbauingenieurin<br />
Technikfragen einschließlich<br />
Forschung und Vorschriftenentwicklung<br />
abdecken. Nicole Brandt (re.) bringt<br />
langjährige Erfahrung<br />
als Redakteurin<br />
mit und übernimmt<br />
unter anderen die<br />
Marktbeobachtung.<br />
Timo Schubert<br />
(oben) leitet seit Juni<br />
das das neue Verbindungsbüro<br />
des VSM<br />
in Brüssel. Ab dem<br />
1. November unterstützt<br />
Peter Lehmann<br />
(unten) die Arbeit des<br />
VSM in Berlin, u.a.<br />
für den Bereich<br />
Meerestechnik.<br />
VTG: Alberto Nobis wird zum<br />
1. Oktober neuer Chief Executive<br />
Officer des Schienenlogistikers<br />
VTG.<br />
Er soll künftig die<br />
Geschäftsführung<br />
und -entwicklung<br />
von mehr als 50<br />
Standorten in 20 europäischen<br />
Ländern<br />
verantworten. Nobis<br />
(Jahrgang 1965) kommt von der DHL<br />
Group und teilt sich die Geschäftsführung<br />
bei der VTG künftig mit Mark Stevenson<br />
(CFO) und Sven Wellbrock<br />
(COO und CSO).<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
5
NACHRICHTEN<br />
SCHWEIZERISCHE RHEINHÄFEN<br />
Grünes Licht für erste Bauphase von Gateway Basel Nord<br />
Das neue trimodale Terminal soll die kombinierten Verkehrsströme aus dem Schweizer Import- und Exportgeschäft bündeln<br />
© GBN<br />
Das trimodale Großterminal für die<br />
Schweiz, das Gateway Basel Nord, hat für<br />
seine erste Bauphase die Plangenehmigungsverfügung<br />
erhalten. Nach siebenjähriger<br />
Verfahrensdauer wurde diese vom<br />
Bundesamt für Verkehr (BAV) erteilt. Für<br />
das Großprojekt ist dies ein entscheidender<br />
Schritt, heißt es. Damit seien alle Anforderungen<br />
der zuständigen kantonalen<br />
Behörden und des Bundes an das Projekt<br />
erfüllt. Die Genehmigung unterstreiche die<br />
Bedeutung des GBN für die schweizweite<br />
Logistik sowie das erklärte Ziel, Güter von<br />
der Straße auf die Schiene zu verlagern.<br />
GBN-Verwaltungsrat Martin Haller<br />
freut sich über die Fortschritte des Projekts:<br />
»Bereits im Jahr 2016 hatten wir<br />
den Antrag für das Gateway Basel Nord<br />
gestellt und sind nun erleichtert, dass es<br />
weitergeht. Das Projekt sichert die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Logistikstandorts<br />
Schweiz. Gleichzeitig sind wir in der Lage,<br />
für die seltenen Tiere und Pflanzen in<br />
der Region auf lange Sicht passenden Lebensraum<br />
zu sichern.«<br />
Das Gateway Basel Nord hatte im Jahr<br />
2020 ökologische Ersatzflächen von<br />
45,8 ha definiert. Dabei handelt es sich<br />
um eine Fläche, die insgesamt viermal so<br />
groß ist wie das überbaute Gelände, das<br />
insgesamt 11,5 ha in Anspruch nehmen<br />
wird. Auf den 45,8 ha ökologischen Ersatzflächen<br />
sind diverse Maßnahmen geplant,<br />
die im überarbeiteten Naturschutzkonzept<br />
festgehalten sind.<br />
Das trimodale Gateway Basel Nord liegt<br />
an den internationalen Güterverkehrswegen<br />
und wird die kombinierten Verkehrsströme<br />
aus dem Schweizer Importund<br />
Exportgeschäft bündeln. Das Großterminal<br />
schafft die bisher in der Schweiz<br />
fehlende effiziente und leistungsfähige<br />
Umschlagsmöglichkeit zur Bewältigung<br />
der zunehmenden Güterströme zwischen<br />
der Schweiz, den Seehäfen sowie den kontinentalen<br />
Verkehrszentren und beseitigt<br />
die Kapazitätsengpässe im Rheinhafen<br />
Kleinhüningen, heißt es.<br />
<br />
Werft Malz GmbH<br />
Die Adresse am Oder-Havel-Kanal für:<br />
• Schiffbau: Instandsetzung und Reparatur<br />
• Lieferung von Ersatzteilen für GOTHA ZG 52 Getriebe<br />
• Schweißzulassung: GL / DIN 1<strong>09</strong>0<br />
• 3-lagige Slipananlage bis 67 m<br />
• eigene Tischlerei<br />
• mechanische Fertigung von Maschinenbauteilen<br />
• Stahl- und Aluminiumkonstruktionen<br />
An der Schleuse 7 | 16515 Oranienburg | www.werft-malz.de<br />
EUROPÄISCHES LOGISTIKNETZWERK<br />
Hellmann expandiert in Italien<br />
In Italien hat Hellmann sein langjähriges Partnerunternehmen<br />
Hellmann Worldwide Logistics S.p.A. übernommen. Das in Mailand<br />
ansässige Unternehmen Hellmann Italy beschäftigt rund 70<br />
Mitarbeiter an sechs Standorten und setzt seit seiner Gründung<br />
im Jahr 2006 als Partner für Hellmann Worldwide Logistics<br />
sämtliche Dienstleistungen im Bereich See- und Luftfracht in Italien<br />
um.<br />
Mit der Übernahme expandiert das Unternehmen laut eigenen<br />
Angaben in einen bedeutenden europäischen Logistikmarkt und<br />
vervollständigt nicht nur sein Netzwerk im zentralen Alpenraum,<br />
sondern stärkt gleichzeitig auch seine Präsenz im für die<br />
globale Seefracht strategisch wichtigen Mittelmeerraum. Geschäftsführerin<br />
von Hellmann Italy bleibt Daniela Coppola. <br />
6 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
NACHRICHTEN<br />
RHEINCARGO<br />
Förderbescheid für Landstromanlage im Neusser Hafen übergeben<br />
Übergabe des Förderbescheids in Höhe von 425.000 €<br />
RheinCargo hat einen Förderbescheid für<br />
eine Landstromanlage am Hafenbecken 1<br />
im Neusser Zentrum erhalten. Über diesen<br />
Zugang können Personenschiffe die<br />
an Bord benötigte Energie beziehen und<br />
somit auf dieselbetriebene eigene Stromgeneratoren<br />
während des Anliegens verzichten.<br />
Mona Neubaur, Ministerin für<br />
Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und<br />
Energie des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />
übergab für diesen Zweck an der<br />
Anlegestelle einen Zuwendungsbescheid<br />
in Höhe von 425.000 € an RheinCargo.<br />
Für RheinCargo bedeutet die Installation<br />
der Landstromanlage laut eigenen<br />
Angaben einen weiteren Schritt auf dem<br />
angestrebten Weg in Richtung Klimaneutralität.<br />
So wird in den sechs von dem<br />
Unternehmen betrieben Rheinhäfen in<br />
Düsseldorf, Köln und Neuss ausschließlich<br />
Ökostrom genutzt. »In Köln und<br />
Düsseldorf gibt es an Anlegestellen für<br />
Personenschiffe bereits Landstromanlagen.<br />
Wir freuen uns sehr, jetzt auch<br />
in Neuss der Personenschifffahrt saubere<br />
Energie zur Verfügung stellen zu können«,<br />
sagt RheinCargo-Geschäftsführer<br />
Jan Sönke Eckel.<br />
<br />
© RheinCargo<br />
LOGISTIKIMMOBILIE<br />
Baustart in Venlo – Rhenus expandiert in den Niederlanden<br />
Die Rhenus Gruppe erweitert ihre Präsenz<br />
im niederländischen Venlo mit<br />
dem Bau eines neuen, 33.000 m 2 großen<br />
Logistikgebäudes. Rhenus hat zusammen<br />
mit einem Vermögensverwalter<br />
eine nachhaltige Neuentwicklungsvereinbarung<br />
für einen Zeitraum von 20<br />
Jahren unterzeichnet, teilt das Unternehmen<br />
mit.<br />
Das in Greenport Venlo gelegene Objekt<br />
wird gemäß den Anforderungen<br />
von Rhenus zu einem mit BREEAM Excellent<br />
und Well Silver zertifizierten Gebäude<br />
umgestaltet.<br />
Die Logistikimmobilie wird unterteilt<br />
in ein 16.000 m 2 großes Lager, eine<br />
12.000 m 2 große Umschlagfläche, eine<br />
3.300 m 2 große Mezzanine und 1.400 m 2<br />
Bürofläche. Der Bau beginnt noch im<br />
September und soll im dritten Quartal<br />
2024 abgeschlossen sein. <br />
Future-Fuel-Ready<br />
in die Zukunft<br />
Future-Fuel-Ready, hochmodern und<br />
niedrigwasseroptimiert:<br />
Mit unseren Schwesterschiffen Courage<br />
und Curiosity setzen wir weitere Maßstäbe<br />
für eine innovative und nachhaltige<br />
Binnenschifffahrt der Zukunft.<br />
Driving Innovation & Sustainability<br />
#justact #justshow #justprove<br />
Besuchen uns auf der Messe „Shipping Technics Logistics“<br />
in Kalkar vom 26.-27.<strong>09</strong>.<strong>2023</strong> am Stand 121 und informieren<br />
Sie sich über unsere Neuzugänge!<br />
<strong>2023</strong>_08_28_Imageanzeige_Binnenschifffahrt_210x90_inkl Kalkar.indd 1 28.08.<strong>2023</strong> 15:27:59<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
7
SCHIFFFAHRT<br />
»Wir wollen zurück zu unseren Wurzeln«<br />
Joachim Holstein hat im März die Position des Konzernbeauftragten Binnenschifffahrt<br />
bei der Duisport-Gruppe übernommen. Im Interview mit Chefredakteur Krischan Förster<br />
spricht er über seine Mission und die Herausforderungen, vor denen die Branche steht<br />
In seinem Büro hängt ein Rettungsring an<br />
der Wand. Für Joachim Holstein ist es<br />
nicht nur eine Erinnerung an seine beruflichen<br />
Anfänge in der Binnenschifffahrt,<br />
sondern auch eine Mahnung, stets auf Veränderungen<br />
gefasst zu sein. Seit März ist<br />
er bei Duisport auf dem neu geschaffenen<br />
Posten eines Konzernbeauftragten tätig.<br />
Die Binnenschifffahrt sprach mit ihm über<br />
die ersten Monate, seine Motivation, seine<br />
Erfahrungen und Ziele.<br />
Binnenschifffahrt: Herr Holstein, Sie sind<br />
seit bereits 30 Jahren in der Transportbranche<br />
aktiv. Seit März haben Sie eine<br />
neue Aufgabe –welche eigentlich genau?<br />
Joachim Holstein: Die Bedeutung des<br />
Duisburger Hafens ist unbestritten. Allerdings<br />
wurde in den vergangenen Jahren<br />
der Fokus vor allem auf den Containerbereich<br />
und kontinentale Zugverbindungen<br />
in Richtung China gelegt. Die Wurzel des<br />
Unternehmens, der Hafen selbst und auch<br />
Joachim<br />
Holstein<br />
die Binnenschifffahrt, wurden dagegen ein<br />
Stück weit vernachlässigt. Meine Aufgabe<br />
unter dem neuen Vorstand ist es, die Gewichte<br />
wieder etwas zu verschieben.<br />
Wie genau wollen Sie das anstellen?<br />
Holstein: Ich sehe mich als ersten Ansprechpartner<br />
für Kunden und Terminals,<br />
die wasserseitig Güterumschlag<br />
im Duisburger Hafen betreiben oder<br />
entsprechende Möglichkeiten suchen.<br />
Gleichzeitig fungiere ich als<br />
Bindeglied zu Verbänden und<br />
politischen Institutionen. Mein<br />
Hauptziel ist es, der Binnenschifffahrt<br />
die Anerkennung<br />
zu verschaffen, die sie verdient,<br />
insbesondere auch<br />
in der Politik auf Landeswie<br />
auf Bundesebene.<br />
Wir werden bei Duisport<br />
keine Binnenschifffahrtsabtei-<br />
lung aufbauen<br />
und in den<br />
Wettbewerb zu<br />
Teilen unserer<br />
Pächter treten.<br />
Aber wir wollen<br />
unsere bestehenden Strukturen verbessern<br />
und an den Bedürfnissen unserer<br />
Partner ausrichten.<br />
Welche Erfahrungen haben Sie denn in<br />
Ihren ersten Monaten gemacht?<br />
Holstein: Sehr, sehr gute. Im Unternehmen<br />
sowieso, ich wurde schließlich engagiert,<br />
um etwas in diesem Bereich zu bewegen.<br />
Ich berichte direkt an den Vorstand,<br />
daran kann man ablesen, wie hoch das<br />
Thema aufgehängt ist. Aber auch die Resonanz<br />
draußen, bei unseren Partnern und<br />
Kunden, ist sehr gut. Man merkt in allen<br />
Gesprächen deutlich, dass sie in der Vergangenheit<br />
einen engeren Austausch vermisst<br />
und ihre Belange nicht immer berücksichtigt<br />
gesehen haben.<br />
Sind Sie so eine Art Kummertante?<br />
Holstein: So würde ich das auf keinen Fall<br />
nennen. Klar, es gibt auch Einiges aufzuarbeiten.<br />
Aber in erster Linie geht es doch darum,<br />
gemeinsam etwas zu bewegen, also<br />
im Hafen Umschlag zu ermöglichen und<br />
zu generieren. Dafür muss man die Nöte<br />
und Bedürfnisse zur Kenntnis nehmen.<br />
Deshalb standen und stehen gerade am<br />
Anfang natürlich viele Vor-Ort-Termine in<br />
meinem Kalender. Wir sind dabei, uns wieder<br />
besser zu vernetzen und Gesprächsfäden<br />
zu knüpfen.<br />
Sind daraus schon konkrete Projekte entstanden?<br />
Holstein: Es gibt tatsächlich bereits einige<br />
interessante Ideen, aber noch kein<br />
spruchreifes Vorhaben. Aber ich bin da<br />
sehr optimistisch.<br />
Welche Themen werden außerdem gern<br />
vorgebracht?<br />
Holstein: Der Flächenbedarf ist immer<br />
ein Thema, dazu Wünsche für eine bessere<br />
Anbindung ans Hinterland oder an eines<br />
der Terminals, ob nun per Straße,<br />
Schiene oder Binnenschiff. Wobei es<br />
auch bei Duisport einen Paradigmenwechsel<br />
gegeben hat: Unsere Verträge<br />
sind nicht mehr in Stein gemeißelt. Wir<br />
schauen uns künftig genau an, wie die<br />
Areale von den Unternehmen genutzt<br />
werden. Wenn wir kein Potenzial für<br />
Umschlag oder anderes klassisches Hafengeschäft<br />
mehr sehen, lassen wir einen<br />
Vertrag auch auslaufen und suchen einen<br />
anderen Partner. Das fällt nicht schwer,<br />
denn der Bedarf ist groß.<br />
Umschlag ist das Stichwort. Wie lauten<br />
denn die Ziele in Bezug auf die Binnenschifffahrt,<br />
eher strategisch gedacht?<br />
Holstein: Der Anteil der Binnenschifffahrt<br />
am Modal Split im Duisburger Hafen<br />
liegt derzeit bei unter 30 %. Mein Anspruch<br />
ist es, diesen Anteil zu steigern.<br />
Das wird allerdings unter anderem dadurch<br />
erschwert, dass wir mit der Kohle<br />
und demnächst vielleicht auch bei anderen<br />
traditionellen Massengütern Mengen<br />
im Hafenumschlag verlieren oder schon<br />
verloren haben. Das gilt es zu kompensieren,<br />
neue Güterarten nach Duisburg zu<br />
holen und neue Transportkonzepte zu<br />
entwickeln. Für uns als Hafengesellschaft<br />
8 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFFAHRT<br />
heißt das, dass wir rechtzeitig alle Voraussetzungen<br />
schaffen müssen.<br />
Sie denken dabei an die Energiewende?<br />
Holstein: Auch, aber nicht nur. Natürlich<br />
wollen und werden wir als Duisport und<br />
Duisburger Hafen auch künftig als Energie-Hub<br />
eine ganz zentrale Rolle spielen,<br />
für die Stadt, die Region und vielleicht<br />
sogar darüber hinaus. Damit kommen<br />
Themen wie Wasserstoff oder andere alternative<br />
Energieträger automatisch auf<br />
die Agenda. Deshalb gibt es bereits die<br />
Ansiedlung von PlugPower in Duisburg<br />
und ganz konkrete Pläne für den Bau einer<br />
Elektrolyse-Anlage im Hafen, die unter<br />
anderem unser neues, CO2-neutrales<br />
Terminal Duisburg Gateway Terminal,<br />
kurz DGT, versorgen soll.<br />
Aber es geht bei weitem nicht nur um<br />
Energiethemen, die in aller Regel noch<br />
einen großen Zeithorizont haben. Wir<br />
sprechen auch über neue Güter wie Biomasse,<br />
Recylingstoffe und anderes mehr.<br />
Und wir sehen, wie alle anderen auch,<br />
noch großes Potenzial in der Digitalisierung,<br />
sei es, um die Effizienz zu erhöhen<br />
oder um über einen verbesserten Datenaustausch<br />
die Logistikangebote insgesamt<br />
zu verbessern. Deshalb wollen wir<br />
auch die Zusammenarbeit mit anderen<br />
Häfen entlang des Rheins intensivieren<br />
– auch das ist ein großer Unterschied zur<br />
Duisport-Strategie früherer Jahre.<br />
Sie meinen solche Projekte wie das Riverports<br />
Planning and Information System<br />
(RPIS) oder die jüngste Initiative<br />
Nah an der Praxis und bei den Binnenschifffahrtskunden: Joachim Holstein im Schiffssimulator, im<br />
Hintergrund Duisport-Vorstand Lars Nennhaus<br />
Log4NRW zusammen mit dem Dortmunder<br />
Hafen und DeltaPort?<br />
Holstein: Das sind gute Beispiele dafür,<br />
ja. Ich glaube, dass eine bessere Zusammenarbeit<br />
und die digitale Vernetzung<br />
künftig eine entscheidende Rolle<br />
spielen werden, um die Verkehrssteuerung<br />
zu optimieren und um für die<br />
Häfen und die Binnenschifffahrt künftig<br />
neue Ladungsströme zu generieren.<br />
Sie sind seit drei Jahrzehnten dabei, kommen<br />
selbst aus der Binnenschifffahrt. Wie<br />
beurteilen Sie die Aussichten?<br />
Holstein: Die Binnenschifffahrt hat zweifellos<br />
ein großes Potenzial, sowohl in Bezug<br />
auf ihre Kapazitätsreserven als auch<br />
mit Blick auf die ambitionierten Umweltziele.<br />
Um ihre Bedeutung zu stärken, ist<br />
einerseits das Gewerbe selbst gefordert,<br />
wenn es um die Modernisierung der Flotte,<br />
aber auch von Prozessen in den Unternehmen<br />
geht. Andererseits braucht die<br />
Binnenschifffahrt dafür jede politische<br />
Unterstützung, die sie bekommen kann.<br />
Denn ohne eine Güterverlagerung von<br />
der Straße auf das Binnenschiff oder auch<br />
auf die Schiene werden weder eine Verkehrswende<br />
noch eine Energiewende<br />
funktionieren.<br />
Auch in den politischen Diskurs wollen<br />
wir uns als Duisport wieder stärker<br />
einbringen. Deshalb sind wir als größter<br />
Binnenhafen der Welt wieder zurück im<br />
Bundesverband BÖB. Um das System<br />
Wasserstraße voranzubringen, müssen<br />
alle Akteure ihre Kräfte bündeln. Da wollen<br />
wir uns nicht länger heraushalten und<br />
sind fest davon überzeugt, etwas bewegen<br />
zu können.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
© Duisport<br />
NACH<br />
FÜR DIE<br />
REGION<br />
Investitionen, Arbeitsplätze, Anschluss an<br />
die Märkte der Zukunft – Güterumschlag im<br />
Rheinhafen Koblenz ist ein Motor der Region.<br />
Auf dem richtigen Kurs ...<br />
die Hafen- und Bahnbetriebe der<br />
Stadtwerke Koblenz GmbH<br />
Stadtwerke Koblenz GmbH<br />
Peter-Altmeier-Ufer 50<br />
56068 Koblenz<br />
Telefon 02 61 - 9 11 63-0<br />
Telefax 02 61 - 9 11 63-63<br />
swk@stadtwerke-koblenz.de<br />
www.stadtwerke-koblenz.de<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
9
SCHIFFFAHRT<br />
2 MIO. € IM FÖRDERTOPF<br />
Bund startet Anschubfinanzierung für Schwergut-Transporte<br />
Je mehr Ladung gefahren wird, umso höher der Zuschuss aus dem GST-Programm des Bundes<br />
Das angekündigte Geld für eine Anschubfinanzierung<br />
von Großraum- und<br />
Schwergut-Transporten (GST) auf den<br />
Wasserstraßen steht bereit.<br />
Das Bundesverkehrsministerium<br />
(BMDV) hat die entsprechende Richtlinie<br />
jetzt im Bundesanzeiger bekannt gemacht.<br />
Die zuständige Bewilligungsbehörde<br />
ist die Generaldirektion Wasserstraßen<br />
und Schifffahrt (GDWS) in<br />
Bonn. Zuschüsse gibt es demnach bis Juni<br />
2024. Wie bereits berichtet, stehen insgesamt<br />
2 Mio. € zur Verfügung.<br />
Ziel ist es, regelmäßige Linienverkehre<br />
auf den Bundeswasserstraßen zu initiieren<br />
und zu fördern. Damit soll das<br />
umweltfreundliche Potenzial der Binnenschifffahrt<br />
in multimodalen Transport -<br />
ketten genutzt werden, heißt es. Gleichzeitig<br />
soll die Planbarkeit von GST vereinfacht,<br />
den Produzenten und Spediteuren<br />
der Zugang zur Wasserstraße erleichtert<br />
und eine umweltfreundliche Alternative<br />
zu Straßentransporten etabliert werden.<br />
Förderungsfähig ist jeder tatsächlich<br />
durchgeführte GST per Schiff, der zumindest<br />
anteilig auf einer Bundeswasserstraße<br />
erfolgt. Der Liniendienst muss dafür<br />
in einem regelmäßigen Rhythmus mit<br />
ein bis zwei Fahrten pro Monat angeboten<br />
werden, heißt es.<br />
Die Zuwendungen werden als nicht<br />
rückzahlbare Zuschüsse gewährt, förderfähig<br />
sind bis zu 50 % der Kosten. Insgesamt<br />
ist eine Höchstsumme von<br />
200.000 € über drei Steuerjahre möglich.<br />
Antragsberechtigt sind Unternehmen mit<br />
Sitz oder selbstständiger Niederlassung<br />
in Deutschland.<br />
Die Beträge richten sich an der Tragfähigkeit<br />
aus und liegen zwischen 15,88 €<br />
und 41,93 € pro zurückgelegtem Wasserstraßen-km<br />
(siehe Tabelle). KF<br />
TRAGFÄHIGKEIT<br />
< 401 t<br />
401 t – 650 t<br />
651 t – 900 t<br />
901 t – 1.000 t<br />
1.001 t – 1.500 t<br />
1.501 t – 2.000 t<br />
2.001 t – 2.500 t<br />
2.501 t – 3.000 t<br />
> 3.000 t<br />
PRO KM<br />
15,88 €<br />
18,53 €<br />
21,15 €<br />
23,85 €<br />
28,08 €<br />
31,63 €<br />
35,84 €<br />
40,81 €<br />
41,93 €<br />
© BDB<br />
MEHR LADUNG AUF DEM WASSER<br />
Salzgitter will mit Hilfe der HGK häufiger Binnenschiffe nutzen<br />
Die HGK Shipping und der Salzgitter-<br />
Konzern wollen künftig gemeinsam nachhaltige<br />
Logistikkonzepte auf der Wasserstraße<br />
entwickeln. Zwei Tochterunternehmen<br />
der Salzgitter AG – Salzgitter<br />
Flachstahl (SZFG) und die Deutsche<br />
Erz- und Metall-Union (DEUMU) – sowie<br />
Europas größtes Binnenschifffahrtsunternehmen<br />
haben eine Absichtser -<br />
klärung (MoU) unterzeichnet. Dabei liegt<br />
der Schwerpunkt auf dem Auf- und Ausbau<br />
paariger Verkehre, also der Generierung<br />
von Rückladung, sowie auf der optimierten<br />
Auslastung des Schiffsraums.<br />
Während sich Salzgitter Flachstahl auf<br />
die Herstellung von Flachstahlprodukten<br />
etwa für Fahrzeug- und Röhrenhersteller<br />
und die Bauindustrie spezialisiert hat, ist<br />
die DEUMU im Recycling und Handel<br />
von Stahlschrotten, Metallen und Legierungen<br />
aktiv. Beide Unternehmen wollen<br />
künftig verstärkt auf die Binnenschifffahrt<br />
in ihren Logistikketten setzen.<br />
Bereits heute seien zahlreiche Standorte<br />
an das System Wasserstraße ange -<br />
schlossen, jährlich geht etwa 1 Mio. t an<br />
Stahl und Stahlvorprodukte über Europas<br />
Wasserstraßen. Dieser Anteil könne unter<br />
den richtigen Voraussetzungen gesteigert<br />
werden, heißt es.<br />
»Wenn künftig mehr Stahlschrott zur<br />
Rohstahlgewinnung verwendet wird, gehört<br />
auch eine nachhaltige Logistik dieses<br />
Sekundärrohstoffes dazu«, sagt Sandrina<br />
Sieverdingbeck, Geschäftsführerin der<br />
DEUMU. Auch Fabian Gerdes, Leiter<br />
Kundenlogistik SZFG, sieht das Potenzial:<br />
»Wir werden in den Liefer- und Logistikketten<br />
zunehmend nachhaltige Lösungen<br />
wie die Binnenschifffahrt etablieren. Das<br />
bietet kurz- und mittelfristige Steigerungspotenziale<br />
beim Transportvolumen.«<br />
Auch die Digitalisierung spielt in diesem<br />
Zusammenhang eine große Rolle. Die<br />
Kooperationspartner wollen am Seafar-<br />
Pilotprojekt zum Test teilautonomer Binnenschifffahrt<br />
in Deutschland teilnehmen.<br />
Dazu werden Trockengüterschiffe,<br />
die HGK Shipping von und nach Salzgitter<br />
einsetzt, mit der entsprechenden<br />
Technologie nachgerüstet. Mittelfristig<br />
sollen neue Schiffe entwickelt werden, die<br />
die Anforderungen an eine innovative und<br />
nachhaltige Binnenschifffahrt und die Bedürfnisse<br />
der Stahlindustrie nach Dekarbonisierung<br />
und Versorgungssicherheit<br />
gleichermaßen gerecht werden. RD<br />
10 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
<strong>2023</strong>_Plakat_Pfade_25 Druck A3 Kopie.indd 1 15.08.23 16:56<br />
©Foto: duisburgkontor.dekrischerfotografie.de<br />
Gestaltung: Hanne Dünnwald<br />
Schifffahrts-affin<br />
ige <strong>2023</strong>_Vorlage für 118 x 188 mm.indd 1 17.08.23 19:55<br />
Spezialagentur<br />
Peter Kühnle<br />
BdS <strong>2023</strong>_Plakat_Pfade_25 Druck A3 Kopie.indd 1 15.08.23 16:56
SCHIFFFAHRT<br />
Academy übernimmt Akademie<br />
Die Duisburger Ausbildungseinrichtung hat einen neuen Eigentümer. Das Angebot soll<br />
dadurch noch wachsen, heißt es. Gründer Lothar Barth bleibt auch in der neuen<br />
Konstellation weiter an Bord<br />
Die River Academy GmbH, ein führender Anbieter von Ausund<br />
Weiterbildung für Binnenschiffer und Hotellerie in<br />
Köln, hat die Akademie Barth in Duisburg erworben. Gründer<br />
Lothar Barth bleibt in der Position als Director Nautical Education<br />
& Development an Bord.<br />
Die Geschäftspartner der Duisburger Schulungseinrichtung<br />
würden von der Fusion profitieren, indem sie Zugang zu einem<br />
erweiterten Angebot und der in der River Academy und dessen<br />
bereits existierenden Kooperationen vorhandenen Expertise erhalten.<br />
Als Beispiel wird der Zugang zu den Schulungsangeboten<br />
der Heat GmbH in Düsseldorf genannt, die sich in der Ausbildung<br />
von Atemschutzgeräteträgern, Ersthelfern und Fachleuten<br />
in der Fahrgastschifffahrt einen Namen gemacht hat.<br />
Wie die River Academy weiter ankündigt, soll der Einsatz von<br />
nautischen Simulatoren ausgebaut und so eine noch qualitativere<br />
Aus- und Weiterbildung angeboten werden. Durch diese Fusion<br />
wird das Potenzial aller drei Unternehmen gebündelt und damit<br />
die Kapazität verdreifacht. »Aus drei wird zehn«, heißt es.<br />
»Unsere Fusion stärkt unsere Fähigkeit, den sich ständig verändernden<br />
Anforderungen in der Binnenschifffahrtsindustrie<br />
gerecht zu werden«, sagt Ivan Winterhalder, Geschäftsführer der<br />
River Academy. Künftig werde ein vollständiges Aus- und Weiterbildungsprogramm<br />
angeboten, das alle Aspekte der nautischen<br />
Ausbildung abdecke – von der Grundausbildung bis hin<br />
zur spezialisierten Weiterbildung.<br />
Die River Academy hat den Angaben zufolge ihre herausragende<br />
Position durch erfolgreiche Partnerschaften mit Seefahrtsund<br />
Hotelfachschulen im In- und Ausland erreicht. Zusätzlich<br />
kommen moderne nautischen Simulatoren, die den CESNI-Vorschriften<br />
entsprechen, zum Einsatz. Auch Online-Kurse werden<br />
angeboten.<br />
Unter vielen Engagements bildet die Academy in indonesischen<br />
Schifffahrtsschulen die zukünftigen Nautiker für die Binnenschifffahrt<br />
mit Hilfe der modernsten Generation von Binnenschifffahrts-Simulatoren<br />
aus und belebt so die neuen EU-Richtlinien<br />
zur Ausbildung von Binnenschifffahrtspersonal. Ebenso<br />
fördert River Academy die nächste Generation von Köchen in indonesischen<br />
Hotelfachschulen, in nach westlichen Standards eingerichteten<br />
Küchen. Alle Trainer vor Ort seien nach strengen<br />
Standards geschult, um eine durchweg hohe Qualität der Ausbildung<br />
zu gewährleisten.<br />
Mit Hauptsitz in Köln ist die River Academy GmbH ein renommierter<br />
Anbieter von Aus- und Weiterbildungsangeboten in<br />
den Bereichen Binnenschifffahrt und Hotellerie. Die Akademie<br />
Barth ist eine privatwirtschaftlich organisierte, unabhängige und<br />
neutrale Bildungseinrichtung mit rund 50 Dozenten. Viele von<br />
ihnen sind den Angaben zufolge Praktiker mit langjähriger pädagogischer<br />
Erfahrung. Andere sind freie Mitarbeiter in der Weiterbildung<br />
und andere unterstützen ihren Arbeitgeber als Ausbildungsverantwortliche<br />
im Unternehmen. In den jeweiligen<br />
Schulungskategorien werden gemeinsam branchenspezifische<br />
Schulungsmaßnahmen entwickelt, heißt es.<br />
RD<br />
© Akademie Barth<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
Ivan Winterhalder, Geschäftsführer der River Academy, übernimmt den<br />
Staffelstab von Lothar Barth<br />
Mehr Infos unter<br />
+352 661 566 000<br />
13<br />
valentin.mikyta@tmlg.eu
SCHIFFSTECHNIK<br />
Premiere: »Antonie« fährt mit Wasserstoff<br />
Wenn ein Binnenschiff 10 Mio. € kostet, muss es sich schon um ein besonderes Schiff<br />
handeln. Das ist es tatsächlich: Die »Antonie« von Harm Lenten ist das erste neu gebaute<br />
Binnenschiff, das mit Wasserstoff als Energieträger unterwegs ist. Von Hermann Garrelmann<br />
Die Akkupakete werden in den Rumpf der »Antonie« gehievt<br />
© Concordia<br />
Im Frühjahr 2022 erhielt Harm Lenten,<br />
Binnenschiffer in vierter Generation<br />
aus Nieuwegein bei Utrecht, den Förderbescheid<br />
aus der Hand von Mark Harbers,<br />
dem niederländischen Minister für<br />
Infrastruktur und Wasserstraße. Mit vier<br />
Millionen Euro vom Staat war das der<br />
Moment, wo Lenten der Schiffswerft<br />
Concordia Damen als Hauptunternehmer<br />
den Auftrag zum Bau der<br />
neuen »Antonie« erteilen konnte. Mit<br />
dem Neubau will er von der Nobian in<br />
Delfzijl Salz nach Rotterdam transportieren.<br />
Minister Harbers bei der Übergabe der<br />
Förderung: »Ich bin stolz, dass hier das<br />
erste wasserstoffbetriebene Binnenschiff<br />
der Niederlande gebaut wird. Damit<br />
macht der maritime Sektor einen wichtigen<br />
Schritt in Richtung einer CO 2 -freien<br />
Binnenschifffahrt. Das ist gut für das Klima,<br />
gut für die Zukunft der Binnenschifffahrt<br />
und gut für die niederländische<br />
Wirtschaft.«<br />
Femke Brenninkmeijer, CEO von<br />
NPRC: »NPRC hat eine lange Geschichte,<br />
wenn es darum geht, den Transport auf<br />
dem Wasser nachhaltiger zu gestalten.<br />
Der emissionsfreie Transport zwischen<br />
Delfzijl und Rotterdam ist ein perfektes<br />
Beispiel dafür, wie man gemeinsam mit<br />
allen Beteiligten in der Kette, vom Unternehmer<br />
bis zum Verlader, große Klimaziele<br />
verwirklichen kann. Gemeinsam legen<br />
wir jetzt den Grundstein für einen<br />
noch nachhaltigeren Transport auf dem<br />
Wasser, eine strategische Speerspitze für<br />
die NPRC, um auf die Lieferkette der<br />
nächsten Generation hinzuarbeiten.«<br />
Michael Koenig, CEO von Nobian sagt:<br />
»Nobian hat das Ziel, bis 2040 klimaneutral<br />
zu sein. Die Ökologisierung des<br />
Transports unserer Produkte ist ein wichtiger<br />
Schritt zur Erreichung dieses Ziels.<br />
Wir halten es für wichtig, gemeinsam mit<br />
unseren Partnern zu Innovationen beizutragen,<br />
um skalierbare Lösungen für<br />
einen umweltfreundlichen Verkehr zu erreichen.<br />
Nobian will auch bei der Produktion<br />
und Anwendung von grünem<br />
Wasserstoff führend sein.«<br />
Wasserstoff aus Salzproduktion<br />
Vorausgegangen waren nicht Monate,<br />
sondern Jahre, in denen von der Idee<br />
über ein Konzept bis hin zu den Bauplänen<br />
viele kleine Schritte nötig waren. In<br />
2018 hatte Lenten auf einer Versammlung<br />
der NPRC, wo er Genosse ist, von<br />
der Idee gehört, ein Schiff könne auch<br />
mit Wasserstoff als Energieträger für<br />
elektrischen Antrieb unterwegs sein.<br />
14 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
Das ließ ihn nicht los, und einige Zeit<br />
später sagte er: »Nun ist der Ball bei<br />
mir.« Mit tatkräftiger Unterstützung der<br />
NPRC und vielen weiteren Mitstreitern<br />
wurde am Projekt gefeilt. Neben dem<br />
»Business Case«, also der Frage, ob es<br />
sich (mit entsprechender Förderung) irgendwie<br />
wirtschaftlich rechnet, klärte<br />
Lenten mit seinem Auftraggeber, der<br />
Nobian in Delfzijl, wichtige Rahmenbedingungen.<br />
Für Nobian fuhr<br />
Lenten schon zuvor Salz von Delfzijl<br />
nach Rotterdam. Je Umlauf waren es<br />
rund 3.000 t, die Lenten mit der alten<br />
»Antonie« in fünftägiger Rundreise<br />
transportierte. Nobian dachte und plante<br />
mit: Bei der Verarbeitung von Salz<br />
entsteht unter anderem Wasserstoff.<br />
Den hatte man bis dato zum Heizen benutzt.<br />
Wenn aber, so die Idee, damit ein<br />
Binnenschiff angetrieben werden kann,<br />
ergeben sich mehrfache Vorteile. Der<br />
ökologische Fußabdruck verkleinert<br />
sich, es wird CO 2<br />
eingespart und die<br />
Wirtschaftlichkeit erhöht. Also vereinbarte<br />
man einen Zehnjahresvertrag mit<br />
Lenten und einigte sich darauf, dass der<br />
Binnenschiffer fortan in Delfzijl grünen<br />
Wasserstoff bunkert. An einer solchen<br />
Bunkerstation, so wird berichtet, beteiligt<br />
sich der Staat ebenfalls.<br />
Im Prinzip ist die Technik, auf der Basis<br />
von Wasserstoff Elektrizität zu gewinnen,<br />
keine neue Erfindung. Das aber an<br />
Bord eine Binnenschiffs zu installieren,<br />
stellt dennoch eine Herausforderung dar.<br />
Neben all den technischen Fragen der<br />
Auslegung von Tanks, dem nötigen<br />
Druck, der Bemessung der Brennstoffzellen<br />
und der Akkupakete für die zwischenzeitliche<br />
Speicherung des erzeugten<br />
Stromes muste die Zustimmung der Zentralen<br />
Rheinkommission herbeigeholt<br />
werden. Denn Wasserstoff hat einen bislang<br />
auf Binnenschiffen nicht zugelassenen<br />
niedrigen Flammpunkt. Aber<br />
auch diese Hürde wurde mit viel Papier<br />
und Arbeit überwunden.<br />
Dann wurde das aus China stammende<br />
Kasko von CCM3 und Concordia Damen<br />
weiter gebaut, mit einer Vielzahl von<br />
Partnern, die die einzelnen Spezialaufgaben<br />
übernahmen. Neben der Werft<br />
sind Nedstack Fuelcell Technology B.V.<br />
für die Brennstoffzelle, HyEnergy Trans-<br />
Store B.V. für die Wasserstoff-Bunkerstation,<br />
die H2Tech BV für die H2 Brennstoff-Container<br />
auch die Koedood Dieselservice<br />
B.V. mit an Bord. Für die Klassifizierung<br />
holte man Lloyds Register Nederland<br />
B.V. hinzu. Viele weitere Unternehmen<br />
arbeiteten Hand in Hand an ihren<br />
jeweiligen Gewerken. Zwischenzeitlich<br />
wurde bei De Waal das Easyflow-<br />
Ruder eingebaut.<br />
Wichtige Parameter der »Antonie«<br />
sind eine hohe Ladekapazität bei geringem<br />
Energieverbrauch. Zudem soll das<br />
wasserstoff-elektrisch betriebene Schiff<br />
bei niedrigem Wasserstand möglichst viel<br />
Ladung transportieren können. Die<br />
Wohnräume sind möglichst weit von der<br />
Wasserstofflagerung entfernt. Diese sowie<br />
die Batterien und Brennstoffzellen<br />
sind im Bug verbaut, die Wohnräume befinden<br />
sich achtern.<br />
Für den 9. September wurde der Tauftermin<br />
festgelegt. In kleinem Kreis wurde<br />
dieses große Ereignis gefeiert: das erste<br />
mit Wasserstoff betriebene Neubau-<br />
Binnenschiff der Welt. Ein Umbauprojekt<br />
hatte es schon kurz zuvor mit der<br />
H2-Barge gegeben.<br />
»Antonie« jetzt im Praxistest<br />
Ab Mitte September wird die neue »Antonie«<br />
also unterwegs sein. Mit rund<br />
3.850 t Salz, alle fünf Tage im Umlauf<br />
zwischen Delfzijl und Rotterdam. Mit<br />
Harm Lenten am Ruder des nun 135 m<br />
langen Schiffes, begleitet von vielfältigem<br />
Glückwünschen der Taufgäste und der<br />
Branchenkollegen. Lenten weiß, dass er<br />
ein Pilotprojekt umgesetzt hat. Und dass<br />
die Kollegen aus der Binnenschifffahrt<br />
genau beäugen, ob Wunsch und Wirklichkeit<br />
übereinstimmen.<br />
In der Praxis wird sich zeigen, ob das<br />
Konzept trägt, wirtschaftlich und technisch:<br />
Ob die auf 400 kW ausgelegten<br />
Brennstoffzellen immer ausreichend<br />
Energie für die Baumüller-Elektroantriebe<br />
bereitstellen. Pro Umlauf soll die<br />
»Antonie« mit 1,2 t Wasserstoff auskommen.<br />
Mit dem auf 1.000 kWh ausgelegten<br />
Akkupaket hat Lenten eine<br />
Fahrreserve von neun Stunden. Ob die<br />
Mannschaft im Umgang mit dem unter<br />
300 bar Druck stehenden Wasserstoff an<br />
Bord gut geschult wurde. Und ob die Erwartung,<br />
pro Jahr 880 t CO 2 einzusparen,<br />
sich erfüllt.<br />
Die »Antonie« als soll der Auftakt zu<br />
einer Entwicklung sein, an deren erstem<br />
Zielpunkt in 2030 wie geplant 50 emissionsfreie<br />
Binnenschiffe in den Niederlanden<br />
stehen. Das sind nur noch sieben<br />
Jahre.<br />
<br />
Die Taufe der »Antonie« – des ersten Binnenschiffs, das Wasserstoff als Energieträger nutzt<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
15
SCHIFFSTECHNIK<br />
© WSV<br />
Erster Elektro-Spatz im Einsatz<br />
Auf den Flüssen und Kanälen des Westdeutschen Kanalnetzes ist seit Kurzem ein besonderes<br />
Arbeitsschiff unterwegs, nämlich der erste E-Spatz. Anderes als seine zahlreichen Vorgänger<br />
fährt er nicht mit einem Diesel, sondern einem reinen Elektro-Antrieb<br />
Entstanden ist das erste Pilot-Schiff der<br />
E-Spatz-Serie bei der Schiffswerft Bolle<br />
in Derben. Seit seiner Ablieferung fährt<br />
es unter dem Namen »Mülheim«. Im<br />
westdeutschen Kanalnetz wird das neue<br />
Elektro-Schiff unter anderem bei der Verkehrssicherung<br />
und -überwachung sowie<br />
für Peilarbeiten eingesetzt. Dafür gibt es<br />
hinter dem Fahrstand im Steuerhaus einen<br />
separaten Arbeitsplatz.<br />
Der E-Spatz ist das erste WSV-Arbeitsschiff<br />
mit einem rein batterie-elektrischem<br />
Antrieb. Der Batterieraum ist<br />
das Herzstück. In sogenannten 14 Racks<br />
mit je sieben Modulen lagern wassergekühlt<br />
die Akkus. Sie liefern eine Leistung<br />
von 980 kW. Je nachdem, für welche<br />
Arbeiten der E-Spatz eingesetzt wird,<br />
reicht die Energie für ein bis zwei Arbeitstage<br />
aus. Über Nacht werden die<br />
Batterien an einem konventionellen<br />
Landanschluss mit 32 A, 63 A oder maximal<br />
125 A geladen.<br />
Der Antrieb des Schiffe besteht aus<br />
zwei Danfoss-Elektromotoren mit einer<br />
Leistung von jeweils 80 kW. Sie werden<br />
von den Batterien mit Energie versorgt.<br />
Drei Experten haben in diesem Bereich<br />
zusammengearbeitet: der Schifffahrtsintegrator<br />
Kadlec & Brödlin, der Antriebshersteller<br />
Jastram und der Batteriespeicherhersteller<br />
Tesvolt. Alle Komponenten<br />
für den Antrieb seien exakt aufeinander<br />
abgestimmt worden, heißt es.<br />
»Ein echter Vorteil für unsere Kunden<br />
aus der Schifffahrt ist, dass unsere Stromspeicher<br />
dank ihrer hohen Energiedichte<br />
von 6,5 kg pro kWh deutlich weniger Gewicht<br />
als herkömmliche Stromspeicher<br />
haben«, sagt Kilian Hoffmann, Business<br />
Development Manager bei Tesvolt. So<br />
könnten Batteriespeicher mit einer höheren<br />
Kapazität eingebaut werden. Damit<br />
hätten Schiffe eine entsprechend größere<br />
Reichweite, sie können also weitere Strecken<br />
elektrisch zurücklegen. »Wir bieten<br />
außerdem eine Kapazitätsgarantie von<br />
zehn Jahren, andere Anbieter garantieren<br />
lediglich zwei Jahre«, so der Tesvolt-<br />
Manager. Die DNV zertifizierten Speichersysteme<br />
gehörten dank ihres in-<br />
Der E-Spatz »Mühlheim«<br />
Länge ü.a. ........................................................................................................... 16,80 m<br />
Breite ..................................................................................................................... 4,50 m<br />
Tiefgang ................................................................................................................ 1,10 m<br />
Verdrängung .......................................................................................................... 50,50 t<br />
Antrieb. ...................................................... flüssigkeitsgekühlter, permaneterregeter<br />
Synchon-Reluktanz-Motor (SREM) vom Typ Danfoss EM-PI1375-T500 und<br />
zwei 360° drehbare Ruderpropeller mit Düse vom Typ Jastram RP 80<br />
Batteriekapazität . ca. 980 kWh (LFP-Technologie) bei 14 Racks a 7 Modulen mit<br />
je 10 kWh<br />
Geschwindigkeit .................................................................................. ca. 16–17 km/h<br />
16 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
tegrierten Feuerlöschsystems, das aus<br />
Aerosol-gefüllten Kapseln besteht. Damit<br />
zählten sie zu den sichersten auf dem<br />
Markt, so Hoffmann.<br />
Weitere E-Spatzen sollen folgen<br />
Betrieben wird der erste E-Spatz vom<br />
Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt<br />
Westdeutsche Kanäle mit den beiden<br />
Standorten in Duisburg-Meiderich und<br />
Rheine. Die Technik des 16,80 m langen<br />
E-Spatz ist exakt auf die Bedingungen im<br />
Einsatzgebiet dieses Amtes zugeschnitten<br />
– auf die Schleusenabmessungen,<br />
Brückendurchfahrtshöhen, Wasserstände<br />
und Strömungen. Durch den<br />
redun danten Doppelantrieb könne das<br />
Fahrzeug auch bedenkenlos an Wehren<br />
eingesetzt werden.<br />
Eine starke Schub- und Koppelvorrichtung<br />
sorgt dafür, dass das neue Arbeitsschiff,<br />
im Wasserbau eingesetzt, große<br />
Mengen an Material, zum Beispiel Baggergut<br />
oder Dammbalken für Arbeiten<br />
an den Schleusen, auf einem Schubprahm<br />
vor sich herschieben oder auch<br />
längsseits nehmen kann.<br />
Derzeit sind mehr als 130 Arbeitsschiffe<br />
der Spatz-Klasse mit einem konventionellen<br />
Dieselantrieb auf den Bundeswasserstraßen<br />
im Einsatz. Die »Mühlheim«<br />
markiert demnach den Start einer<br />
neuen Generation von umweltfreund -<br />
lichen WSV-Schiffen. Wenn sich das Pilotprojekt<br />
im Alltag bewährt, will die Behörde<br />
künftig weitere emissionsarme<br />
E-Spatzen bauen lassen. Von bis zu 100<br />
Enheiten ist die Rede.<br />
»In der Schifffahrt, insbesondere in der<br />
Binnenschifffahrt, gibt es sehr viele Einsatzmöglichkeiten<br />
für elektrische Antriebe.<br />
Damit kann die Schifffahrt<br />
wesentlich zur Erfüllung klimapolitischer<br />
Ziele beitragen. Dieses Potenzial<br />
wird aber unterschätzt und sollte<br />
den Weg in den öffentlichen Diskurs finden«,<br />
sagt Mario Bolle, Geschäftsführer<br />
der Schiffswerft Bolle aus Sachsen-<br />
Anhalt, wo im Sommer 2022 der Bau des<br />
ersten E-Spatzes begann.<br />
AW<br />
FPS rüstet zweites Schiff zur H2-Barge um<br />
Die niederländische Reederei Future Proof Shipping rüstet mit der »FPS Waal« ein zweites<br />
Schiff auf einen emissionsfreien Wasserstoffantrieb um. In den kommenden fünf Jahren<br />
soll die Flotte auf zehn solcher Einheiten ausgebaut werden<br />
Die »FPS Waal« absolvierte noch eine<br />
letzte Fahrt mit dem Dieselmotor,<br />
danach legte das Containerschiff bei Holland<br />
Shipyards in Werkendam an. Dort<br />
soll die Umrüstung auf ein emissionsfreies,<br />
wasserstoffbetriebenes Schiff erfolgen.<br />
Es ist bereits die zweite Umrüstung eines<br />
Bestandsschiffes. Zunächst war auf<br />
der »FPS Maas« eine Brennstoffzelle installiert<br />
worden. Das 110 m lange und<br />
11,45 m breite Schiff, das als »H2 Barge 1«<br />
nach dem Umbau wieder in Fahrt gesetzt<br />
wurde, wird von BCTN betrieben und<br />
vom Sportartikelhersteller Nike EMEA<br />
gechartert. Das Schiff pendelt mehrmals<br />
wöchentlich zwischen Rotterdam und<br />
dem Binnenterminal in Meerhout.<br />
Nun folgt die »Waal«. Dafür werden<br />
jetzt die Verbrennungsmotoren ausgebaut<br />
und das neue Antriebssystem installiert.<br />
Dazu gehören eine PEM-Brennstoffzellen,<br />
Wasserstoffspeicher, Batteriepakete<br />
und ein elektrischer Antriebsstrang.<br />
Nach der Umrüstung soll künftig<br />
der Ausstoß von 2.000 t an CO2-Äquivalenten<br />
pro Jahr eingespart werden.<br />
FPS arbeitet bei dem Projekt mit Ballard<br />
Power Systems, Air Liquide, BCTN,<br />
Holland Shipyards, Koedood Marine,<br />
Kooiman Marine Group, Nedstack Fuel<br />
Cell Technology und der finanzierende<br />
Rabobank zusammen. Future Proof<br />
Die »Waal« auf ihrer letzten Fahrt mit fossilem Kraftstoff. Das Containerschiff wird jetzt umgebaut<br />
Shipping (FPS) will nach eigenen Angaben<br />
in den nächsten fünf Jahren eine<br />
Flotte von zehn emissionsfreien Binnenund<br />
Kurzstreckenschiffen bauen, betreiben<br />
und an Logistikdienstleister oder<br />
Verlader verchartern. Erster Abnehmer<br />
ist BCTN, der größte Betreiber von Hinterlandterminals<br />
in den Benelux-<br />
Ländern mit einem Umschlagvolumen<br />
von jährlich mehr als 700.000 TEU an<br />
acht Standorten in den Niederlanden und<br />
Belgien. Dies erfolgt in Alblasserdam,<br />
Den Bosch, Geel, Meerhout, Beringen,<br />
Nijmegen, Roermond und Venray. <br />
© FPS<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
17
SCHIFFSTECHNIK<br />
Die Eröffnung der letztjährigen Shipping Technics Logistics (STL) auf dem Messegelände in Kalkar<br />
STL: Die Community wächst<br />
Als die erste STL angekündigt wurde, gab es viele skeptische Gesichter. Kann das gelingen? Ist<br />
Kalkar der richtige Standort? Das waren zwei von vielen Fragen. Nach Antworten muss man<br />
heute nicht mehr suchen: Die Messe findet zum 10. Mal statt. Von Hermann Garrelmann<br />
Unglaublich, aber wahr – Deutschlands<br />
einzige Binnenschifffahrts-<br />
Fachmesse – die ›Shipping Technics Logistics<br />
(STL)‹ – feiert in diesem Jahr bereits<br />
ihr 10-jähriges Jubiläum im Messeund<br />
Kongresszentrum Kalkar!« kündigt<br />
der Veranstalter freudig die diesjährige<br />
STL an. In den vergangenen Jahren hat es<br />
immer mal wieder kleinere Veränderungen<br />
im Konzept gegeben. Mit vergrößerter<br />
Ausstellungsfläche wurde versucht,<br />
attraktiver zu werden, das Rahmenprogramm,<br />
anfangs nur nebenbei eingeplant,<br />
nimmt heute mehr Raum ein. Kurz<br />
gefasst lässt sich sagen: Die einzige Binnenschifffahrtsmesse<br />
in Deutschland hat<br />
sich etabliert, ist erwachsen geworden.<br />
Ein Garant für die Entwicklung der<br />
Messe war das Orga-Team. Ohne Unterbrechungen,<br />
selbst in Corona-Zeiten, haben<br />
die Verantwortlichen, natürlich auch<br />
die Aussteller, Volldampf gegeben. Einige<br />
Unternehmen sind bereits zum 10. Mal in<br />
Folge dabei. Den jetzt erreichten Kurs will<br />
die Messe Kalkar als Ausrichter auch in<br />
den kommenden Jahren beibehalten. Diesen<br />
gibt derzeit Michaela Schmidt an, die<br />
kommissarisch die Leitung übernahm.<br />
An den beiden Messetagen, am 26. und<br />
27. September <strong>2023</strong>, trifft sich die Binnenschifffahrtsbranche<br />
vor allem aus<br />
Deutschland und den Niederlanden zum<br />
Wissensaustausch und zum Netzwerken.<br />
Kalkar als Veranstaltungsort ist dabei<br />
längst gefestigt. Die Nähe zum Rhein hat<br />
aber allenfalls symbolische Bedeutung.<br />
Dort, wo auf dem Fluss die Praktiker zu<br />
Berg und zu Tal unterwegs sind, treffen<br />
sich Motorenhersteller und Zuliefererbetriebe,<br />
Schiffsbauer und -ausstatter sowie<br />
andere artverwandte Unternehmen letztlich<br />
aus ganz Europa. Für sie ist die STL<br />
die Plattform für Produkte, Dienstleistungen<br />
und wichtige Beziehungen. Abgedeckt<br />
sind alle Bereiche mit Verbindung<br />
zur Binnenschifffahrt. Häfen, Handel,<br />
Güterverkehr, Installationstechnik, Reparatur<br />
und Antrieb, Sicherheit, Navigation,<br />
Kraftstoffe, Versicherungen, Kommunikation<br />
sind Betriebsfelder, die zur<br />
Binnenschifffahrt gehören. Im Gespräch<br />
über tagesaktuelle Themen werden die<br />
unterschiedlichsten Lösungsansätze diskutiert<br />
und wirtschaftliche Aspekte erörtert.<br />
Hierzu gehört gewiss der kritische<br />
Blick auf den dauerhaften Fachkräftemangel,<br />
die drängende Frage nach Wasserstoffantrieb/erneuerbaren<br />
Kraftstoffen<br />
in der Binnenschifffahrt, der Ruf<br />
nach zusätzlichem Geld für Wasserstraßen<br />
und die maritime Infrastruktur<br />
im Allgemeinen.<br />
Seit ein paar Jahren ist die STL auch die<br />
Plattform zur Verleihung des Europäischen<br />
Innovationspreises für die<br />
Binnenschifffahrt. Dabei werden Menschen<br />
oder Betriebe in den Fokus gerückt,<br />
die sich durch unternehmerisches<br />
Vordenken, manchmal auch durch Wagemut<br />
oder auch gleich beidem auszeichnen.<br />
Wer in diesem Jahr der Preisträger<br />
ist? Die Jury hat entschieden, aber die<br />
Neugier muss noch bis zur STL warten.<br />
Mehr als 100 Aussteller erwartet<br />
Sicher aber ist, dass auch in diesem Jahr<br />
wieder mehr als 100 Aussteller an den<br />
zwei Messetagen ihre Gäste mit ihren<br />
Leistungsmöglichkeiten überzeugen wollen.<br />
Dabei dürften auch in <strong>2023</strong> wieder<br />
Unternehmen dabei sein, die wichtig gewordene<br />
Themen besetzen. An Herausforderungen<br />
in der Branche mangelt es<br />
nicht. Hatte die Binnenschifffahrt lange<br />
den Ruf, bezogen auf Innovationen eher<br />
zurückhaltend zu sein, hat sich diese Einschätzung<br />
längst überholt. Wo sonst wird<br />
so intensiv und praxisnah am Thema<br />
»Autonomes Fahren« gearbeitet. Während<br />
auf der Autobahn Pilotprojekte wie<br />
leitungsgebundene Lastkraftwagensysteme<br />
wegen Erfolglosigkeit wieder zurückgebaut<br />
werden, sind Konzepte zur<br />
Steuerung von Schiffen von Land aus<br />
derzeit stark nachgefragt. Während landauf-landab<br />
über den Klimawandel und<br />
dessen Folgen diskutiert wird, nimmt die<br />
Binnenschifffahrt bereits erste flach-<br />
18 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
wassertaugliche Frachter in Betrieb, weitere<br />
flussangepasste Schiffe sind in Arbeit.<br />
Während sich die Elektroautos auf<br />
der Straße noch als fast einzige Alternative<br />
Antriebstechnik nur zäh entwickeln,<br />
wird auf den Werften in Deutschland<br />
und den Niederlanden an Motoren auf<br />
Methanolbasis und voll elektrischen Antrieben<br />
gearbeitet. Brennstoffzellen sind<br />
längst kein Fremdwort mehr in der Branche,<br />
und kurz vor der STL geht das erste<br />
Binnenschiff mit Wasserstoff als Energieträger<br />
in Fahrt. Allein das sollten »good<br />
news« sein, die von Kalkar aus in die interessierte<br />
Fachwelt geschickt werden. Die<br />
Palette der Themen mit Potential für die<br />
Zukunft ist natürlich deutlich größer.<br />
Wenn ganze Container voller Akkus an<br />
Bord gehievt werden, handelt es sich sicher<br />
nicht um die zu transportierende<br />
Fracht. Eher ist darin der Energievorrat<br />
gespeichert, der für den Antrieb nötig ist.<br />
Wechselcontainer scheinen da derzeit die<br />
Nase vorn zu haben gegenüber den Systemen,<br />
die über längere Zeit via Landstromanschluss<br />
aufgeladen werden. Unternehmen,<br />
die entsprechend leistungsfähige<br />
Energiepakete anbieten, sind natürlich<br />
auf der STL zu sehen.<br />
Wenn schon elektrisch, dann auch bis<br />
zur Schraube, nach dieser Devise fährt<br />
zum Beispiel das Unternehmen Torqeedo.<br />
Dort wurden neue Antriebssysteme<br />
entwickelt, mit neuer Akkutechnik, die<br />
eine höhere Energiedichte aufweist. Elektrische<br />
Ruderpropeller von bis zu 60 kW<br />
Leistung gehören ebenfalls zum Portfolio.<br />
Und die Entwicklung bei Torqeedo ist<br />
sicher nicht zu Ende.<br />
Traditionell geht es auf der STL natürlich<br />
auch um konventionelle Motoren,<br />
um deren Optimierung, um deren Wartung<br />
und um passgenaue Abgasnachbehandlungsanlagen.<br />
Auch wenn die<br />
»ganz großen« der Motorenbranche nicht<br />
alle den Weg nach Kalkar gefunden haben,<br />
spielen doch Verbrenner noch immer<br />
eine maßgebliche Rolle. Führende<br />
Unternehmen, die fit sind in der Motorisierung<br />
von Binnenschiffen, sind immer<br />
wieder unterwegs, um nach der praktikabelsten<br />
Lösung zu suchen, wie Bestandsmotoren<br />
zukunftsfähig erhalten oder<br />
Neumotorisierungen gut vorbereitet werden<br />
können. Partikuliere und Reeder<br />
können also jede Menge Information<br />
über Motoren- und Abgastechnik abrufen.<br />
In Kalkar lässt sich mit Besuchen<br />
der entsprechendem Stände komprimiert<br />
ein guter Überblick verschaffen.<br />
Unter dem Thema Energie werden<br />
vielfältig auch Diskussionen über Messund<br />
Regeltechnik und Datenkommunikation<br />
geführt. Von der ständigen<br />
Verfügbarkeit von Fahrtiefen, wie es zum<br />
Beispiel Covadem anbietet, bis hin zum<br />
Online-Monitoring der wichtigsten Werte<br />
aus Steuerhaus und Maschinenraum<br />
bieten Unternehmen verschiedene Möglichkeiten<br />
in diesem Segment an. Wer<br />
»Slow-Steaming« fahren will, muss alle<br />
Eckdaten kennen, muss vorausschauend<br />
fahren und die dazu nötigen Informationen<br />
nicht nur sprichwörtlich »auf dem<br />
Schirm« haben. Die Reduzierung des<br />
Energieverbrauchs durch angepasste<br />
Fahrweise zählt zu den effektivsten Sparmöglichkeiten,<br />
die zudem preiswert umzusetzen<br />
ist. Entsprechende Softwarelösungen<br />
sowie Programme, die bereits<br />
teilautonomes Fahren zulassen, sind auch<br />
in <strong>2023</strong> auf der STL präsent.<br />
Nicht immer nur um Technik geht es<br />
bei den Schiffsausrüstern, die sich auf der<br />
Messe präsentieren. Vom ergonomischen<br />
Sitz im Ruderhaus bis hin zu Verbrauchsmaterialien<br />
haben die Unternehmen dieses<br />
Segments immer auch Neuentwicklungen,<br />
über die man sich so vor Ort direkt<br />
informieren kann.<br />
Von ständig steigender Wichtigkeit ist<br />
auch in der Binnenschifffahrt das Thema<br />
Personal. Klar, dass Personaldienstleister<br />
den Kontakt zur Branche suchen, dass<br />
auch Einrichtungen, die Aus- Fort- und<br />
Zum Rahmenprogramm der STL gehören auch Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen<br />
© Henckel<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
19
SCHIFFSTECHNIK<br />
Wie schon im letzten Jahr, lädt die Zeitschrift »Binnenschifffahrt« auch in <strong>2023</strong> auf ein kaltes Getränk an ihren Stand ein (Stand 130)<br />
© Wroblewski<br />
Weiterbildung anbieten, in Kalkar Präsenz<br />
zeigen. Gute Mitarbeiter zu finden,<br />
sie möglichst lange im Unternehmen zu<br />
halten, ist essenziell für erfolgreiche Unternehmensführung.<br />
Sicherheit, nicht nur im Verständnis<br />
möglichst geringer Havarien, ist auch das<br />
Stichwort für Versicherungen und Banken.<br />
Sie zählen in Kalkar zu den Stammausstellern.<br />
Auch wenn auf der Messe<br />
keine Kreditverträge abgeschlossen werden,<br />
ist das Gespräch zwischen den Akteuren<br />
wertvoll. Sicherheit finden Binnenschiffer<br />
durch passgenaue Beratung,<br />
ob für die Finanzierung von Neu oder<br />
Umbauten oder auch für technische Refit-Projekte.<br />
Mit der richtigen Assekuranz<br />
an der Seite sind Partikuliere und Reeder<br />
im richtigen Fahrwasser unterwegs. Die<br />
Palette möglicher Absicherungen ist groß<br />
und gibt im Fall der Fälle Schutz vor unkalkulierbaren<br />
Risiken. Das Gespräch mit<br />
den Vertretern der Finanz- und Versicherungswirtschaft<br />
kann sich also auch<br />
auf der Messe lohnen.<br />
Nachhaltigkeit, dieser Begriff wird<br />
manchmal inflationär verwendet. Wie<br />
weit sich dieser Ansatz zur Schonung von<br />
Ressourcen und Umwelt tatsächlich in<br />
der täglichen Praxis leben lässt, zeigen einige<br />
Player der Hafen- und Transportwirtschaft<br />
auf der STL. Vom Hafenkran<br />
über die mobilen Geräte zum Be- und<br />
Entladen bis hin zur eingesetzten Schiffsflotte<br />
gibt es eine Fülle von Instrumenten,<br />
den ökologischen Fußabdruck klein zu<br />
machen und klein zu halten. Mit Best-<br />
Practice-Vorhaben demonstrieren einige<br />
Unternehmen ihren Anspruch auf eine<br />
Vorreiterrolle. Nach dem nächsten folgerichtigen<br />
Schritt, entsprechende Bemühungen<br />
in der Logistik vom Kunden auch<br />
monetär vergütet zu bekommen, sucht<br />
man aber (noch) vergeblich.<br />
Für alle Akteure der Binnenschifffahrt<br />
ist es insofern logisch, die Chancen der<br />
STL in Kalkar zu nutzen. Und neben den<br />
geballten fachbezogenen Informationen<br />
bietet diese Fachmesse vielfältige Gelegenheit<br />
zum Netzwerken. Wie immer<br />
gibt es auch in <strong>2023</strong> die »Dock &<br />
Rock«-Party in der Schiffsbar am Ende<br />
des ersten Messetages. Dieses »Get Together«,<br />
das die Pflege und den Hinzugewinn<br />
von Kontakten ermöglicht,<br />
zählt für viele Messebesucher und Aussteller<br />
zum unverzichtbaren Teil der beiden<br />
Tage. Natürlich kann man dort auch<br />
auf erfolgreiche Geschäfte anstoßen.<br />
Auch wenn gilt: Nicht nur auf der Messe<br />
selbst werden Verträge fix gemacht – die<br />
STL wirkt in jeder Hinsicht nach. Nicht<br />
selten kommen ganz große Geschäfte<br />
auch im Nachklang zustande.<br />
Party, Preisverleihung, Vorträge<br />
Inzwischen gehört zur STL auch ein passendes<br />
Rahmenprogramm. Höhepunkt<br />
dabei ist sicher die Verleihung des »Innovationspreises<br />
Binnenschifffahrt« den<br />
die Allianz ESA ausgelobt hat. Am 26.<br />
September um 14 Uhr wird der diesjährige<br />
Preisträger vorgestellt und gewürdigt.<br />
Thematisch widmen sich dann verschiedene<br />
Fachvorträge den aktuellen<br />
Themen der Branche. Um die Sicherheit<br />
von Stromspeichersystemen in der maritimen<br />
Umgebung und an Bord von Schiffen<br />
geht es in einem Vortrag von Kilian<br />
Hoffmann von der Tesvolt AG. Wasserstoffbetriebene<br />
Binnenschiffe und und<br />
die Nachwuchsgewinnung sind zwei<br />
Themen, die das Magazin SUT am ersten<br />
Messetag in Fachgesprächen aufgreift.<br />
Martin Saefkow von der Noxefin referiert<br />
über Sinn und Werthaltigkeit von<br />
Trinkwasserhygiene an Bord. Ebenfalls<br />
am ersten Messetag wird der Gewinner<br />
eines Logistikwettbewerbs geehrt, den die<br />
ROC Nijmegen zusammen mit der Aktion<br />
»Lernende Euregio« ausgelobt hat.<br />
Über »abladeoptimierte Routenplanung«<br />
für den ArgoTrackPilot sowie<br />
weitere Neuigkeiten aus dem Unternehmen<br />
gibt es am zweiten Messetag Informationen<br />
aus erster Hand. Nachmittags<br />
geht es um das Thema »Abfalltransporte<br />
in der Binnenschifffahrt«. David C. Sosna<br />
und Anja Rohen informieren über<br />
neueste Entwicklungen. Zum Schluss der<br />
Vortragsreihe in Halle D erläutert Jens<br />
Ley von der DST in Duisburg »Technische<br />
Möglichkeiten zur Steigerung der<br />
Resilienz der Binnenschifffahrt bei extremen<br />
Niedrigwasserbedingungen«. Dieser<br />
bei Druckschluss noch vorläufige Plan<br />
bietet vielfältige Möglichkeiten, sich vertieft<br />
mit bestimmten Themen zu befassen.<br />
Die STL in Kalkar wird am 26. September<br />
<strong>2023</strong> nach einer kurzen Begrüßung<br />
durch die Messe Kalkar um 10:30 Uhr<br />
von Victor Haase, dem Staatssekretär im<br />
Ministerium für Umwelt, Naturschutz<br />
und Verkehr des Landes NRW, eröffnet.<br />
Ob, wie teilweise in den Vorjahren, auch<br />
zur diesjährigen Binnenschifffahrtsmesse<br />
wieder 5.000 Besucher den Weg an den<br />
Niederrhein finden werden, bleibt abzuwarten.<br />
Messeleitung und Aussteller<br />
sind auf zwei wichtige Messetage in Kalkar<br />
vorbereitet.<br />
<br />
20 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
Zum 175. Jahrestag die 4., komplett überarbeitete Auflage.<br />
Wichtiges Standardwerk für Fachleute und historisch interessierte Leser.<br />
Guntram Schulze-Wegener, »DEUTSCHLAND ZUR SEE« / Hardcover / 240 Seiten /<br />
Format 24 x 28 cm / € (D) 44,95 / ISBN 978-3-8132-1115-3<br />
JETZT BESTELLEN<br />
Webshop: koehler-mittler-shop.de / E-Mail: vertrieb@koehler-mittler.de / Tel: 040 70 70 80 321<br />
Maximilian Verlag, Stadthausbrücke 4, 20335 Hamburg<br />
oder im Buchhandel
STL <strong>2023</strong><br />
Stand d111
SCHIFFSTECHNIK | AUSTELLERVORBERICHTE STL <strong>2023</strong><br />
August Storm (Spelle) und ScanDiesel (Bremen)<br />
Neben dem Komplett-Service rund um<br />
Antriebsanlagen stehen in diesem Jahr<br />
die Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />
und Stufe V-Motoren auf dem Gemeinschaftsstand<br />
von August Storm und<br />
der ScanDiesel im Fokus.<br />
»Storm Eye« ist das IoT-Datenportal<br />
aus dem Hause Storm für die Motorenüberwachung<br />
mit herstellerunabhängiger<br />
Integration. Es ermöglicht<br />
eine individuelle Visualisierung der von<br />
Schiffen generierten Betriebsdaten. Mit<br />
dem Remote-Monitoring stehen jederzeit<br />
alle Daten im Zugriff.<br />
Darüber hinaus zeigt Storm das Retro-<br />
Fit-Paket für den Motor – das nachhaltige<br />
und effiziente »Upgrade« für Motoren<br />
und die gesamte Antriebsanlage.<br />
Anlagenspezifisch gibt es für jede Anwendung<br />
technische Möglichkeiten, diese<br />
durch ein Retro-Fit – gerade im Bereich<br />
der Steuerung und Überwachung –<br />
für die Zukunft fit zu machen. Dieses Retro-Fit<br />
in Verbindung mit der Wiederverwendung<br />
und Aufarbeitung von Motorenkomponenten<br />
durch modernste Bearbeitungsprozesse<br />
und -möglichkeiten<br />
sorgt den Angaben zufolge dafür, dass<br />
Ressourcen geschont werden und somit<br />
ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz<br />
geleistet wird.<br />
ScanDiesel präsentiert Antriebs- und<br />
Energiekonzepte als Ergänzung zu den<br />
bestehenden Antriebsanlagen. Diese<br />
Konzepte erfüllen nicht nur die gesetzlichen<br />
Vorgaben, sondern setzen auch<br />
neue Standards in Effizienz und Kosteneinsparungen.<br />
Ein besonderes Highlight<br />
ist der vor Ort präsentierte marinisierte<br />
Stufe V DC13–312A Motor, der strenge<br />
Emissionsgrenzen einhält und auch beeindruckende<br />
Leistung zeigt, so die Aussteller.<br />
Die Angebot umfasst Antriebe<br />
von klein bis groß. Umfassende Modelle<br />
wie AGCO 49 LFEN-M, 74 LFEN-M ab<br />
einer Leistung von 155 kW – 221 kW<br />
August Storm und ScanDiesel präsentieren sich<br />
am Gemeinschaftsstand<br />
und Scania-Motoren DC<strong>09</strong>, DC13, DC16<br />
ab einer Leistung von 202 kW – 522 kW.<br />
Stand 222<br />
© August Storm / ScanDiesel<br />
Brinkmann Technik, Senden<br />
Brinkmann Technik wird auf der STL Grammer Sitze für Binnenschiffe<br />
vorstellen. Ein ergonomisch gestalteter und bequemer<br />
Sitz im Steuerstand ist wichtig für eine dauerhafte Konzentrationsfähigkeit<br />
ohne körperliche Beschwerden. Unterschiedliche<br />
Einstellmöglichkeiten am Steuerstandsitz, wie zum Beispiel<br />
eine Lehnen- oder Sitzflächenneigung, Höhenverstellung, aber<br />
auch verstellbare Armlehnen sowie Kopf- und Fußstützen helfen<br />
dabei, die persönlich richtige Sitzposition zu finden und beizubehalten,<br />
oder auch den Sitz auf verschiedene Körpergrößen einzustellen.<br />
Eine einstellbare Lendenwirbelstütze sorgt für eine korrekte<br />
Rückenhaltung, die mechanische Federung kann sehr einfach<br />
auf das eigene Körpergewicht eingestellt werden, und die hydraulische<br />
Dämpfung kann dabei helfen, unerwünschte Bewegungen<br />
des Schiffkörpers vom Sitzbenutzer fernzuhalten. Bei<br />
beengten Platzverhältnissen im Steuerstand kann zum Beispiel<br />
auch ein drehbar gelagerter Sitz die Benutzung erleichtern.<br />
Je nach persönlichem Wunsch oder individueller Notwendigkeit<br />
sind unter anderem auch eine Sitzheizung, eine passive<br />
oder auch aktive Belüftung, aber auch verschiedene Konsolen<br />
für eine Aufnahme von Joysticks oder von anderen Bedienelementen<br />
möglich.<br />
Die Firma Brinkmann Technik Sitz in Senden (am Dortmund-Ems-Kanal)<br />
blickt auf eine mehr als 100-jährige Geschichte<br />
sowie eine jahrzehntelange Erfahrung im Vertrieb der<br />
verschiedensten Fahrersitze des Herstellers Grammer zurück.<br />
Bereits seit 1970 ist die Firma ein VIP-Vertriebspartner von<br />
Fahrersitzen für Traktoren, Gabelstapler, Baumaschinen, sowie<br />
LKW, Transportern und auch Wohnmobilen.<br />
Stand 190<br />
Leistung entscheidet.<br />
LADUNG FREI HAUS<br />
Bei uns fühlt sich selbst das Haus zuhause<br />
Weil wir über die erforderliche Nähe<br />
und Erfahrung verfügen<br />
DTG DEUTSCHE TRANSPORT-GENOSSENSCHAFT BINNENSCHIFFFAHRT eG<br />
Fürst-Bismarck-Straße 21 47119 Duisburg<br />
T +49 203 | 80004-0 M duisburg@dtg-eg.de www.dtg-eg.de<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
23
SCHIFFSTECHNIK | AUSTELLERVORBERICHTE STL <strong>2023</strong><br />
Bücker + Essing (Lingen)<br />
und MWB Power (Bremerhaven)<br />
Anfang des Jahres haben die<br />
Motoreninstandsetzer ihre Kräfte gebündelt<br />
Die beiden Motoreninstandsetzer Bücker<br />
& Essing GmbH aus Lingen und MWB<br />
Power GmbH aus Bremerhaven sind seit<br />
© Bücker + Essing<br />
März dieses Jahres unter dem Dach der<br />
SERCOO Group vereint und präsentieren<br />
sich <strong>2023</strong> erstmalig gemeinsam auf<br />
der Shipping Technics Logistics in Kalkar.<br />
Beide Unternehmen bündeln ihre Instandsetzungsservices<br />
für die Schifffahrt<br />
zu einem Portfolio für Motoren bis<br />
22 MW, für Pumpen, Kompressoren,<br />
Kupplungen, Getriebe, Lagerungen und<br />
vieles mehr.<br />
Mit 30 Mitarbeitern bietet MWB<br />
Power Service und innovative Lösungen<br />
für Schiffs- und Lokmotoren. Die in<br />
Bremerhaven vorhandene Infrastruktur<br />
mit eigener Pier, großen Werkshallen<br />
und Krankapazitäten direkt am Kaiserhafen<br />
ist auf die Instandsetzung von<br />
schnell und mittelschnell laufenden<br />
Großmotoren ausgelegt. Gemeinsam<br />
bieten die beiden Unternehmen die Instandsetzung<br />
des kompletten Antriebsstrangs.<br />
Stand 138<br />
CCM3, Werkendam<br />
Der niederländische Schiffbauer CCM3 ist<br />
ebenfalls Aussteller auf diesjährigen STL.<br />
Das Unternehmen stellt sein Portfolio aus,<br />
dieses umfasst neben Schiffbau, Motoreneinbau,<br />
Rohrleitungsbau, Pumpensysteme,<br />
Konstruktion, Fußböden, Akkukammer<br />
einrichten sowie den Ein- und Ausbau von<br />
Kläranlagen. CCM3 unterstützt Kunden<br />
bei Kraftstoffeinsparung, der Emissionsreduktion<br />
und nachhaltiger Energie.<br />
Mit Sitz in Werkendam, dem zweitgrößten<br />
Binnenhafen der Niederlande,<br />
ist CCM3 laut eigenen Angaben günstig<br />
an der Merwede gelegen. Werkendam<br />
verfüge über einen Cluster von 41 Unternehmen<br />
mit starker maritimer und industrieller<br />
Expertise. Es seien außerdem<br />
auch Monteure in ganz Europa verfügbar.<br />
Als Mitglied von Werkendam Maritime<br />
Industries finde man zuverlässige Kooperationspartner,<br />
so das Unternehmen.<br />
CCM3 ist ein anerkannter Ausbildungsbetrieb<br />
für BOL/BBL.<br />
Stand 129<br />
Contargo Gruppe<br />
Die Contargo Gruppe präsentiert bei der<br />
STL in Kalkar ihre vier Standorte am Niederrhein:<br />
Contargo Rhein-Waal-Lippe<br />
betreibt Containerterminals in Emmerich<br />
und in (Voerde) Emmelsum. In Neuss<br />
bietet die Contargo ihre Dienstleistungen<br />
gleich an zwei Containerterminals an und<br />
in Duisburg ist das Unternehmen am<br />
Ab kommendem Jahr sollen emissionsarme Schiffe die Lieferkette ergänzen<br />
Duisburg Intermodal Terminal (DIT)<br />
vertreten. Am STL-Stand werden sich die<br />
regionalen Vertreter präsentieren. Sie<br />
wollen sich auch Zeit für Verlader nehmen,<br />
die noch keine Erfahrung im Kombinierten<br />
Verkehr haben oder stellen sich<br />
Truckern vor, die in den Container-Nahverkehr<br />
wechseln möchten.<br />
© Contargo<br />
Darüber hinaus informiert Contargo<br />
über die Fortschritte der Digitalisierung<br />
an den Terminals. Die neueste Entwicklung<br />
in Neuss ist beispielsweise die geplante<br />
Kran-Teilautomatisierung in der<br />
Floßhafenstraße. Das heißt, dass die<br />
Krananlagen dort ab Anfang 2024 mittels<br />
Fernsteuerstand bedient werden.<br />
Ein anderes bedeutendes Messethema<br />
wird den Angaben zufolge die Nachhaltigkeit<br />
sein. Die Terminals am Niederrhein<br />
nutzen nicht nur Ökostrom, sondern<br />
setzen unter anderem auch vollelektrische<br />
40-Tonner im Nahverkehr ein.<br />
Seit einigen Monaten bietet die Contargo<br />
Gruppe eine umweltfreundliche Lieferkette<br />
an. Wer »Econtargo« bucht, kauft<br />
keine reinen Kompensationsleistungen,<br />
sondern den kombinierten Transport mit<br />
E-Lkw im Nahverkehr und ökostrombetriebenen<br />
Zügen im Hauptlauf.<br />
Ab 2024 will Contargo die strombetrieben<br />
Lieferkette noch um emissionsarme<br />
Binnenschiffe ergänzen, angetrieben<br />
durch eine Kombination aus Wasserstoff-<br />
Brennstoffzelle, modernsten Stage-VI-<br />
Motoren und Elektrobatterien.<br />
Stand 128<br />
24 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
Die Zukunft sichern –<br />
mit dem Blick nach vorne.<br />
Unsere Kompetenz. Unsere Verantwortung.<br />
Autonome Schifffahrt<br />
Freiraum für Binnenschiffer –<br />
mit Sicherheit<br />
Vorausschauende Wartung<br />
Effizient und kostenoptimiert –<br />
heute und morgen<br />
Unsere Binnengewässer<br />
<br />
<br />
Standardisierung<br />
Für alle mehr Sicherheit und<br />
<br />
www.bachmann.info<br />
NEU:<br />
unser M100-<br />
I/O-System<br />
Unser bewährtes<br />
M200-Steuerungssystem<br />
0-Steu<br />
erung<br />
Besuchen Sie uns:<br />
energy.industry.maritime.<br />
Europort<br />
07.-10. Nov. <strong>2023</strong><br />
Rotterdam, NL<br />
Halle 1, Stand: 1512
Wir freuen<br />
uns auf<br />
Ihren Besuch!<br />
Nächster Ankerplatz:<br />
STL <strong>2023</strong>.<br />
Morgen kann kommen.<br />
Wir machen den Weg frei.<br />
Als Experte für das Schifffahrtsgeschäft<br />
beraten wir Sie in allen Fragen rund um<br />
Ihre Finanzplanung. Wir freuen uns auf<br />
Ihren Besuch an Stand Nr. 187.
#NACHHALTIGKEIT<br />
#EMISSIONSMINDERUNG<br />
#RESSOURCENSCHONUNG<br />
- INSTANDHALTUNG ALLER MOTOREN<br />
UND ANTRIEBE BIS 7.000 KW<br />
- STORM•EYE®: MONITORING SERVICES<br />
- MOTOREN- UND ERSATZTEILE IM TAUSCH<br />
- SERVICE FÜR ABGASTURBOLADER<br />
UND EINSPRITZPUMPEN<br />
<br />
<br />
<br />
August Storm GmbH & Co. KG · www.a-storm.com
SCHIFFSTECHNIK | AUSTELLERVORBERICHTE STL <strong>2023</strong><br />
HGK Shipping, Duisburg<br />
Alternative Antriebe und Digitalisierung werden zwei Themenschwerpunkte der STL sein<br />
© HGK Shipping<br />
Im Bereich Binnenschifffahrt nimmt die<br />
HGK Shipping mit ihrem umfangreichen<br />
Investitionsprogramm in neue, tiefgangoptimierte<br />
Schiffe, alternative Antriebe<br />
und digitale Technologien inzwischen eine<br />
wichtige Vorreiterrolle in Europa ein.<br />
Das Unternehmen arbeitet gemeinsam<br />
mit Partnern aus der Industrie an zukunftsweisenden<br />
Lösungen, die eine Dekarbonisierung<br />
der Lieferketten und damit<br />
der Industrie voranbringen. Allein in<br />
diesem Jahr konnte die HGK Shipping einige<br />
Meilensteine setzen und innovative<br />
Projekte anstoßen. Nachdem im 2. Quartal<br />
<strong>2023</strong> bereits die Typ-C-Tanker »Courage«<br />
und »Curiosity« für den Werkstoffhersteller<br />
Covestro in Betrieb gegangen<br />
sind, ist nun das erste Trockengüterschiff<br />
für den Nahrungsmittel- und Agrarkonzern<br />
ADM im Bau. Allen gemeinsam<br />
ist der diesel-elektrische Antrieb, die extreme<br />
Tiefgangoptimierung sowie die<br />
»Future-Fuel-Ready«-Konstruktion, die<br />
eine Umrüstung auf künftige Antriebsarten<br />
ermöglicht. Das Trockengüterschiff<br />
wird zudem mit Solarpaneele ausgestattet.<br />
Auf den Ladeluken installiert,<br />
können so bis zu 70 t CO 2 -Emissionen<br />
zusätzlich pro Jahr vermieden werden.<br />
Jenseits von bereits konkreten neuartigen<br />
und nachhaltigen Schiffsdesigns<br />
engagiert sich die HGK Shipping für zukunftsweisende<br />
Technologien wie dem<br />
teilautonomen Fahren oder auch der<br />
Nutzung von Wasserstoff in der Binnenschifffahrt.<br />
Die Reederei hat sich erst<br />
kürzlich für das Projekt »HyBarge« mit<br />
den Unternehmen Hydrogenious LOHC<br />
Maritime sowie Hydrogenious LOHC<br />
Technologies zusammengeschlossen. Gemeinsam<br />
wollen die drei Partner eine<br />
skalierbare Antriebslösung entwickeln,<br />
die den Energieträger Wasserstoff für die<br />
Binnenschifffahrt flächendeckend verfügbar<br />
machen kann. Die Basis bildet dabei<br />
Wasserstoff, der in einem flüssigen<br />
Träger, dem sogenannten LOHC, gebunden<br />
ist. Bis zum Jahr 2028 wollen die<br />
Partner dazu ein Demonstratorschiff entwickeln<br />
und in Betrieb nehmen, dessen<br />
Propulsionseinheiten mit einer Brennstoffzelle<br />
angetrieben werden können,<br />
die über aus dem LOHC gelösten Wasserstoff<br />
mit Energie gespeist wird. Der Startschuss<br />
für das Projekt »HyBarge« soll<br />
2024 erfolgen.<br />
Stand 121<br />
GD<br />
GEORG DUNCKER<br />
MARINE INSURANCE BROKERS<br />
WWW.GEORG-DUNCKER.COM<br />
HAMBURG<br />
SINGAPORE<br />
HOUSTON<br />
Alter Wall 20-22<br />
+49 40 376004 0<br />
hamburg@georg-duncker.com<br />
80 Robinson Road, #16-03<br />
+65 69163760<br />
singapore@georg-duncker.com<br />
28 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
1980 Post Oak Boulevard, Suite 100<br />
+1 346 331 4760<br />
houston@georg-duncker.com<br />
ROTTERDAM<br />
Westplein 12-14<br />
+31 10 266 3842<br />
rotterdam@georg-duncker.com
DIESEL<br />
<br />
SAUBER, LEISE<br />
ZUKUNFTSFÄHIG<br />
Seit 30 Jahren<br />
Ihr zuverlässiger<br />
Partner für<br />
Rußpartikelfilter,<br />
SCR-Systeme und<br />
Schalldämpfer<br />
<br />
<br />
Besuchen<br />
Sie uns:<br />
Stand 201<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Personenschiffe<br />
Frachtschiffe<br />
Behördenschiffe<br />
TEHAG GmbH<br />
Gutenbergstraße 42<br />
D-47443 Moers<br />
Telefon +49 2841 887850<br />
info@tehag.de<br />
www.tehag.com
Seit über 110 Jahren im Dienst der Binnenschifffahrt:<br />
• Docks<br />
• Schlosserei<br />
• Dreherei<br />
• Ankerbau<br />
• Schweißboot<br />
STL <strong>2023</strong><br />
Stand 111<br />
HEINRICH HARBISCH Schiffswerft GmbH<br />
47053 Duisburg | Außenhafen | Marientor | Werftstraße 47 | Tel. +49 (0) 203 61024 | Fax +49 (0) 203 61846 | E-Mail: harbisch@ha-du.de | www.ha-du.de
KOMPAKT<br />
UND<br />
KRÄFTIG:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die Jastram RP Ruderpropeller-Familie profitiert<br />
von mehr als 40 Jahren Erfahrung in Design und<br />
Konstruktion von 360° steuerbaren Antriebssystemen.<br />
Mit dem Modell RP80 steht dabei ein äußerst zuverlässiges<br />
und geräuscharmes Antriebssystem für<br />
die Binnenschifffahrt bereit. Neben der nachhaltigen<br />
vollelektrischen Variante überzeugt der RP80 auch als<br />
Modellvariante mit Hydraulik-Antrieb und Dieselmotor.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
DER ANTRIEB FÜR<br />
DEN NEUEN E-SPATZ.<br />
Alle Vorteile des RP80 auf einen Blick<br />
• 50 kW bis 450 kW<br />
• Kompakter elektrischer oder<br />
hydraulischer Drehwerksantrieb<br />
• Optional: Voll-redundante Steuerung<br />
gemäß ES-TRIN<br />
• Optimierte Propellergeometrie für<br />
<br />
• Optional verfügbare Düse zur<br />
Steigerung des Schubes und Schutz<br />
des Propellers<br />
<br />
<br />
Elektromotor<br />
<br />
• Integriertes Schmierölsystem<br />
• 360° Drehbarkeit für schnelles und<br />
punktgenaues Manövrieren<br />
Von unserem Werk in Hamburg aus<br />
sorgen wir für kraftvollen Antrieb.<br />
Erfahren Sie mehr unter jastram.net.
SCHIFFSTECHNIK | AUSTELLERVORBERICHTE STL <strong>2023</strong><br />
Pipe Bending Systems, Lennestadt<br />
Der Tubomat<br />
© Pipe Bending Systems<br />
Seit mehr als 50 Jahren ist der Aussteller<br />
auf die Bearbeitung von Rohren spezialisiert.<br />
Pipe Bending Systems hat eine »perfekt<br />
aufeinander abgestimmte Systemlösung«<br />
für alle Fertigungsprozesse bei der<br />
Rohrbearbeitung entwickelt, teilt der<br />
Hersteller mit. Sie bildet den gesamten<br />
Prozess für die Bearbeitung medienführender<br />
Rohre ab. Das Pipe Bending System<br />
besteht aus vier Komponenten, nämlich<br />
Rohrbiegemaschinen, Rohrmesstechnik,<br />
Softwarelösungen und Service.<br />
Im Fokus des Messeauftritts steht der<br />
Tubomat. Grundlegend neu überarbeitet,<br />
vollständig modular aufgebaut, funktional<br />
und ergonomisch optimiert. Er ist dabei<br />
robust und zuverlässig, so der Hersteller.<br />
Neben dem Biegen kann der Tubomat<br />
sägen und entgraten – für eine Verbindungstechnik<br />
Schneidringe montieren<br />
und bördeln. Und dies bis Ø 48,3 mm<br />
Rohr-Durchmesser.<br />
Stand 181<br />
Promarin, Erfstadt<br />
<br />
<br />
<br />
In den Mittelpunkt ihres Messestandes auf de STL in Kalkar stellt<br />
die Promarin Propeller- und Marinetechnik GmbH einen<br />
3D-Scanner.<br />
Im Bereich der Schiffantriebstechnik kombiniert Promarin<br />
laut eigenen Angaben ein »innovatives Verfahren traditionelles<br />
handwerkliches Geschick mit modernster Technologie«. Die Propellerreparatur<br />
mittels 3D-Scan ermöglicht es, selbst kleinste Unregelmäßigkeiten<br />
genau zu erfassen und gezielt zu beheben.<br />
Durch den systematischen Vergleich von Ist- und Soll-Geometrien<br />
kann der Propeller bei Bedarf korrekt angepasst werden.<br />
Das Ergebnis ist nicht nur eine optimierte Leistung des Propellers,<br />
sondern auch eine deutliche Minimierung von Vibrationen<br />
und Geräuschen an Bord. Schiffsbetreiber und Crew profitieren<br />
von einem ruhigeren und komfortableren Betriebszustand, der<br />
das allgemeine Wohlbefinden an Bord steigert und gleichzeitig<br />
die Belastung der Schiffskomponenten verringert.<br />
Die integrierte Leistungsmessung an Bord unterstützt bei der<br />
Diagnose und hilft, das Optimierungspotenzial des Propellers<br />
zu bestimmen. Das Ergebnis ist laut Promarin eine gleichbleibende<br />
Leistung und niedrige Betriebskosten über einen<br />
Zeitraum von Jahrzehnten. Für Schiffsbetreiber, die Wert auf<br />
beständige Effizienz legen sollte dieses Verfahren bei ihren regelmäßigen<br />
Dockungen in Betracht ziehen, so Promarin<br />
Stand 117<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Der 3D-Scanner erfasst die Propellergeometrie<br />
© Promarin<br />
32 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
Let's get together!<br />
Dienstag 26.<strong>09</strong>.23 I ab 16:00 Uhr<br />
26. & 27. September<br />
Liebe Kunden, Geschäftspartner und Freunde,<br />
wir laden Sie herzlich zur Binnenschifffahrt Happy<br />
Hour an unserem Stand auf der STL <strong>2023</strong> ein. Freuen<br />
Sie sich auf erfrischende Getränke, Fingerfood und<br />
angeregte Gespräche in einer tollen Atmosphäre.<br />
Wir freuen uns auf Sie!
SCHIFFSTECHNIK | AUSTELLERVORBERICHTE STL <strong>2023</strong><br />
Schottel Gruppe, Spay<br />
Flusskreuzfahrtschiff mit einem Schottel Twin Propeller (STP)<br />
© Schottel<br />
Auch bei der diesjährigen Ausgabe der<br />
STL ist die Schottel-Gruppe wieder mit<br />
an Bord. Das in Spay am Rhein sitzende<br />
Unternehmen ist ein Hersteller von Antrieben<br />
und Steuerungen für Schiffe und<br />
Offshore-Anwendungen. 1921 gegründet,<br />
entwickelt und fertigt das Schottel<br />
seit mehr als 70 Jahren rundum steuerbare<br />
Antriebs- und Manövriersysteme<br />
sowie komplette Antriebsanlagen bis<br />
30 MW Leistung für Schiffe aller Art und<br />
Größe.<br />
Rund 100 Vertriebs- und Servicestandorte<br />
weltweit bieten Ansprechpartner für<br />
Beratung und Verkauf, Wartung und Reparatur<br />
sowie Retrofits älterer Schiffe, was<br />
alle Arten von Umbauten, Modernisierungen<br />
und Nachrüstungen beinhaltet.<br />
Mit seinem Ruderpropeller oder den<br />
besonders für geringen Tiefgang geeigneten<br />
Antrieben Pumpjet sowie dem Twinpropeller<br />
liefert Schottel laut eigenen Angaben<br />
»bewährte und stets innovativ weiterentwickelte<br />
Systeme für zunehmend<br />
anspruchsvollere Bedingungen« in der<br />
Binnenschifffahrt.<br />
Neben Antrieben entwickelt der Ausstelelr<br />
Steuerungs- und Automationssysteme,<br />
die von Lösungen zur integrierten<br />
Automation, intelligentem<br />
Power Management, Antriebssteuerung<br />
und Positionierhilfe bis hin zu innovativen<br />
Hybridantriebssystemen reichen.<br />
Der Bereich After Sales kümmert sich<br />
weltweit um Inbetriebnahmen, den technischen<br />
Support, Service-Pakete im Notfall<br />
und die präventive Wartung, bis zur<br />
Anfertigung von Ersatzteilen für sehr alte<br />
Antriebe. In die Leistungen fließen die<br />
tiefe Produktkenntnis und der ganzheitliche<br />
Ansatz ein, Antriebspakete dauerhaft<br />
leistungsfähig zu halten.<br />
Mehr als 100 Ingenieure arbeiten in<br />
verschiedensten Fachabteilungen. Neueste<br />
Erkenntnisse aus den firmeneigenen<br />
Fachbereichen Hydrodynamics & Propeller<br />
Design, Mechanical R&D sowie<br />
Automation & Propulsion Control spiegeln<br />
sich im Produktportfolio, das sich<br />
stets an den aktuellen Erfordernissen des<br />
Marktes orientiert und bewährte Technik<br />
mit innovativem Denken vereint.<br />
Das Unternehmen hat sich zusätzlich<br />
gemeinsam mit Elkon, einem türkischen<br />
Spezialisten für elektrische Systemintegration,<br />
auf dem Gebiet der Elektrifizierung<br />
von Schiffen positioniert.<br />
Stand 122<br />
34 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFSTECHNIK | AUSTELLERVORBERICHTE STL <strong>2023</strong><br />
Schraven Ruderpropeller, Huissen<br />
Seit 1980 entwickelt, produziert und repariert<br />
Schraven Komponenten für<br />
Schiffsantriebe, und zwar völlig markenunabhängig,<br />
so das niederländische Unternehmen.<br />
Was als Hobby des Vaters begonnen<br />
hat, habe sich im Laufe der Jahre<br />
zu einem gesunden Unternehmen entwickelt,<br />
in dem heute, unter der Leitung<br />
der zweiten Generation, 25 spezialisierte<br />
und motivierte Mitarbeiter beschäftigt<br />
sind, so Schraven weiter.<br />
In diesem Jahr präsentiert sich Schraven<br />
Propeller erneut auf der STL in Kalkar,<br />
mit seinem umfangreichen Portfolio<br />
an Produkten und Services. Das Unternehmen<br />
hat mehrere Marken, unter anderem:<br />
Schottel, Aquamaster/Rolls-<br />
Royce, Thrustmaster oder HRP/ZF und<br />
Typen von Thrustern in seinem Programm.<br />
Mit seiner Werkstatt von mehr<br />
als 12.000 m 2 gibt es ein großes Lagerhaus<br />
mit ein Lagerbestand an wichtigen<br />
Komponenten wie Radsätzen, Lagern,<br />
Laufbuschen, Propellerwellen und Dichtungen.<br />
Auf diese Weise könne Schraven<br />
seinen Kunden einen schnellen und effizienten<br />
Service mit minimalen Ausfallzeiten<br />
für die zu reparierenden oder zu<br />
wartenden Schiffe bieten.<br />
Bei Problemen mit dem Antrieb hilft<br />
Schraven eigenen Angaben zufolge, die<br />
beste Lösung für ein Schiff zu finden. Wo<br />
auch immer auf der Welt, an der Küste<br />
oder auf dem offenen Meer, das Mechanikerteam<br />
kommt direkt vor Ort,<br />
wenn nötig mit einem Ersatz-Thruster<br />
oder anderen Komponenten, die Schraven<br />
für die bestehenden Kunden auf Lager<br />
halt, so der Aussteller. Schraven kümmert<br />
sich dabei um Abholung, Transport,<br />
Schraven stellt sein Portfolio für Schiffsantriebe auf der STL vor<br />
(De)Montage und Reparatur bis hin zur<br />
Abwicklung des Versicherungsfalls, damit<br />
die Ausfallzeit des Schiffs auf ein Minimum<br />
begrenzt wird.<br />
Stand 210<br />
© Schraven<br />
Dein Partner für<br />
Bunker-Service<br />
Betriebs- und Schmierstoffe für den<br />
sicheren Betrieb Deiner Flotte.<br />
Infos unter:<br />
Tel. +49 40 53798470<br />
hoyer-marine.de<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
35
SCHIFFSTECHNIK | AUSTELLERVORBERICHTE STL <strong>2023</strong><br />
Kadlec & Brödlin GmbH<br />
SCHIFFSELEKTRIK<br />
KOMMUNIKATION<br />
ELEKTRONIK<br />
NAVIGATION<br />
Tesvolt, Lutherstadt Wittenberg<br />
Shipping | Technics | Logistics<br />
26. & 27. September <strong>2023</strong><br />
in Kalkar<br />
Unser Messeteam freut sich auf Ihren<br />
Besuch und berät Sie gerne über:<br />
<br />
<br />
Elektroinstallaon<br />
für Schiffsneubauten, Umrüstungen und Reparaturen<br />
Energieerzeugung- und verteilung<br />
Konstrukon, Fergung und Lieferung von Schaltanlagen<br />
Baeriekonzepte<br />
Intelligente und zerfizierte marime Baeriesysteme<br />
Automaons- und Power-Management-Systeme<br />
Entsprechend den schiffsspezifischen Anforderungen<br />
Tankmess- und Alarmierungssysteme<br />
Füllstands-, Druck-, Temperatur- und Durchflussmessanlagen<br />
Navigaonssysteme<br />
Planung, Lieferung, Installaon und Inbetriebnahme<br />
Kommunikaonssysteme<br />
Alle Produkte für Land-Schiff- und Schiff-Schiff Kommunikaon<br />
Inbetriebnahme und Wartung<br />
für alle marimen elektrotechnischen Anlagen und Systeme<br />
Krausstraße 21<br />
47119 Duisburg<br />
www.kadlec-broedlin.de<br />
Stand 141<br />
Tel.: +49 (0) 203 / 47 995 -0<br />
Fax : +49 (0) 203 / 47 995 -10<br />
info@kadlec-broedlin.de<br />
Die Tesvolt-Batteriesysteme sind auf zahlreichen Schiffen installiert, z.B. auf<br />
dem E-Spatz, dem ersten WSV-Arbeitsschiff mit Elektroantrieb<br />
Der Entwickler und Hersteller von Energiespeichersystem für die<br />
Schifffahrt wird vom am 26. und 27. September ebenfalls auf der<br />
STL in Kalkar ausstellen. Tesvolt ist eigenen Angaben zufolge ein<br />
mehrfach ausgezeichneter Innovations- und Marktführer für gewerbliche<br />
und industrielle Energiespeicherlösungen in Europa.<br />
Dem einstigen Start-up sei es von Anfang an darum gegangen,<br />
die Welt der Energie zu verändern und Freiheit zu gestalten.<br />
Das 2014 gegründete Unternehmen hat mittlerweile 250 Mitarbeiter<br />
und zwei Standorte in Sachsen-Anhalt und Berlin. In der<br />
Lutherstadt Wittenberg werden in Europas erster CO 2 -neutraler<br />
Gigafactory stationäre Energiespeichersysteme produziert und<br />
weltweit ausgeliefert. Bis heute habe man mehr als 4.000 Projekte<br />
in allen Wirtschaftsbereichen realisiert. Dazu zählen Projekte unter<br />
anderem in der Wasserstoffproduktion, Solarparks oder<br />
Agrarwirtschaft. Es sei nur konsequent, dass auch teil- oder vollelektrische<br />
Lösungen für den maritimen Bereich zum Einsatz<br />
kommen, weil gerade hier immer noch Verbrennungsmotoren<br />
dominieren, so Tesvolt.<br />
An Bord von Schiffen wird zur Energiegewinnung immer noch<br />
überwiegend Schweröl, Diesel, Benzin oder Gas verbrannt. Dabei<br />
gebe es längst Antriebs- und Energiesysteme, die leiser, sauberer<br />
und wirtschaftlicher sind, wie der Batteriespeicher, so der Aussteller<br />
weiter. Tesvolts EOH 1.0 ist ein modulares Lithium-Ionen-<br />
Batteriesystem, das mit »kompromissloser Leistung bei minimalem<br />
Platzbedarf in allen Anwendungsfällen überzeugt«, so der<br />
Hersteller. Es verfügt über eine »sehr hohe« Energiedichte von<br />
222 Wh/l, bietet »maximale Performance, Langlebigkeit und Sicherheit«,<br />
zum Beispiel durch die integrierte Feuerlöscheinheit.<br />
Das EOH 1.0-Batteriesystem lässt sich Tesvolt zufolge »problemlos«<br />
installieren und instand halten und die Batteriemodule<br />
können platzsparend horizontal oder vertikal verbaut werden.<br />
Durch sein modulares Design lasse es sich in Sachen Leistung<br />
außerdem mühelos aufrüsten. Für weniger Platz empfiehlt<br />
sich die noch kompaktere Variante EOH 1.1, ein Split-Model,<br />
aus dem sechs einzelne Module gemacht werden können. Ansonsten<br />
sind die Spezifikationen identisch. Beide Modelle sind<br />
bis 10 G belastbar und nach IP67-Standard wasserdicht.<br />
© Tesvolt<br />
Stand 153<br />
36 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
Besuchen Sie uns<br />
am Stand Nr. 115<br />
Industriestraße 10<br />
D-49733 Haren/Ems<br />
Tel. +49(0)5932 - 99 77-0<br />
Fax +49(0)5932 - 99 77-20<br />
info@wessels.com<br />
www.wessels.com
SCHIFFSTECHNIK | AUSTELLERVORBERICHTE STL <strong>2023</strong><br />
Viega, Attendorn<br />
Viega präsentiert sein Rohrleitungssystem »Megapress« und die Pressverbindungstechnik auf der STL<br />
Ausfallzeiten kosten in der Binnenschifffahrt<br />
bares Geld. Mit den Viega Rohrleitungssystemen<br />
unter anderem aus<br />
Kupfer, Edelstahl oder dickwandigem<br />
Stahl können diese Zeiten bei der Installation<br />
und Reparatur von Versorgungsleitungen<br />
dank der wirtschaftlich-sicheren<br />
Pressverbindungstechnik<br />
deutlich verringert werden, so<br />
der Aussteller Viega.<br />
Bei modernen Binnenschiffen von<br />
110 m Länge kalkulieren Schiffseigner<br />
auf der Donau mit Kosten von 1.000 bis<br />
4.000 € pro Tag und Schiff (Quelle: BDB,<br />
Stand: 2018). Umso wichtiger sei es,<br />
trotz Fachkräftemangel die Ausfallzeiten<br />
bei Reparaturmaßnahmen möglichst<br />
kurz zu halten. Die Viega Rohrleitungssysteme<br />
in Pressverbindungstechnik<br />
beispielsweise für Trinkwasser, Arbeitsluft,<br />
Gase oder andere Medien seien dazu<br />
ein hoch effizienter Ansatz: Je nach<br />
Rohrleitungssystem und Nennweite beträgt<br />
die Zeitersparnis bei der Installation,<br />
im Vergleich zu konventionellem<br />
Löten oder Schweißen, bis zu 60 %.<br />
© Viega<br />
Außerdem sind die Arbeiten sicherer, da<br />
nicht mehr mit offener Flamme gearbeitet<br />
wird, so der Rohrspezialist. Die Installationen<br />
dürfen außerdem von geschulten<br />
Fachkräften ausgeführt werden.<br />
Speziell ausgebildete Schweißer<br />
sind nicht mehr nötig.<br />
Die metallenen Rohrleitungssysteme<br />
in Pressverbindungstechnik bietet Viega<br />
in den Werkstoffen Kupfer (Profipress),<br />
Edelstahl (Sanpress Inox bzw. Temponox),<br />
unlegiertem Stahl (Prestabo) oder<br />
einer speziellen Legierung für Seewasseranwendungen<br />
(Seapress). Für Installationen<br />
aus dickwandigem Stahlrohr<br />
steht das System »Megapress« zur<br />
Verfügung. Auch diese Verbinder (3/8<br />
bis 2 Zoll) werden einfach auf die Rohrenden<br />
aufgeschoben und dann dauerhaft<br />
auf dem Rohr verpresst. Das funktioniert<br />
sogar bei noch nicht restentleerten<br />
Rohren. Die Pressverbindung ist<br />
nach dem Verarbeiten sofort dicht und<br />
belastbar. Nicht verpresste Rohrverbinder<br />
fallen schon beim Befüllen der<br />
Anlage auf. Die Pressverbindung kann<br />
also nachgearbeitet werden, bevor Schäden<br />
entstehen – ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor,<br />
so Viega.<br />
Stand 183<br />
Wittig, Duisburg<br />
Der Duisburger Schiffsausrüster, Wittig<br />
GmbH, wird erneut Aussteller auf der<br />
einzigen deutschen Binnenschifffahrts-<br />
Fachmesse STL in Kalkar sein.<br />
Am Messestand von Wittig erwarten die Besucher viele Neuigkeiten, u.a. aus dem Korrosionsschutz<br />
©Wittig<br />
Das Unternehmen wird sich auch in<br />
diesem auf einem großen Stand präsentieren.<br />
Auf über 100 m 2 erwartet die Messebesucher<br />
ein Ausschnitt aus dem umfassenden<br />
Lieferspektrum des Duisburger<br />
Traditionsunternehmens. Neben Tauwerken<br />
und Rettungsmitteln werden<br />
Produktneuheiten der Firmen BFS, Kind,<br />
MK-Seats, Paradies, PPG und VAC ausgestellt.<br />
Speziell im Bereich der Beschichtung<br />
wird es dem Duisburger Schiffsausrüster<br />
zufolge Neues zu berichten. Die Wittig<br />
GmbH habe sich mittlerweile auf den<br />
schweren Korrosionsschutz spezialisiert.<br />
Insbesondere für diesen Bereich hat Wittig<br />
neue Produkte von PPG im Programm.<br />
Darüber hinaus stellt die VA Coating<br />
GmbH ein neues Beschichtungssystem<br />
auf Kunststoffbasis aus.<br />
Stand 194/195<br />
38 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFSTECHNIK | AUSTELLERVORBERICHTE STL <strong>2023</strong><br />
Zeppelin Power Systems, Hamburg<br />
Ein Themenschwerpunkt am Messestand von Zeppelin Power Systems wird die Dekarbonisierung sein<br />
Auch dieses Jahr ist Zeppelin Power Systems<br />
wieder auf der STL Kalkar vor Ort.<br />
Unter dem Motto »Damit alles im Fluss<br />
bleibt« können Fachbesucher ein breites<br />
Programm rund um Service, Dekarbonisierung<br />
und Digitalisierung in der modernen<br />
Binnenschifffahrt, so der Aussteller.<br />
© Zeppelin Power Systems<br />
Zeppelin Power Systems präsentiert<br />
unter anderem technische Updates und<br />
berät zu effizienten Lösungen im Rahmen<br />
der Abgasnachbehandlung: von<br />
Umrüstungen auf Motoren der Stufe V,<br />
Battery Packs, den Einsatz alternativer<br />
Kraftstoffe wie HVO (Hydrotreated Vegetable<br />
Oil) bis hin zu marinisierten Motorenmodellen<br />
der Stufe EU-V für die<br />
Binnenschifffahrt. Auch das Thema Digitalisierung<br />
steht dieses Jahr beim Aussteller<br />
im Fokus.<br />
Besucher können auf der Zeppelin<br />
Messefläche das digitale Tool Active<br />
Equipment Connect live kennenlernen.<br />
Active Equipment Connect, kurz AEC,<br />
ist die digitale Antwort aus dem Hause<br />
Zeppelin, um Maschinen- und Anlagendaten<br />
in Echtzeit und herstellerunabhängig<br />
digital zu erfassen und zu<br />
managen. Anomalien und Abweichungen<br />
können so frühzeitig erkannt<br />
und behoben werden. Das Expertenteam<br />
informiert zudem rund um Serviceleistungen<br />
für Wartung und Instandsetzung,<br />
modulare Serviceverträge<br />
sowie 24/7-Ersatzteilservice.<br />
Darüber hinaus erleben Fachbesucher<br />
auf der STL Kalkar den C 9.3B M NRE<br />
Motor. Der moderne Binnenschifffahrtsmotor<br />
kombiniert eine fortschrittliche<br />
Abgasnachbehandlungstechnologie<br />
sowie ein neues Hochdruck-<br />
Common-Rail-Kraftstoffsystem, welches<br />
den Kraftstoffverbrauch reduziert,<br />
so Zeppelin.<br />
Von individueller Kundenkonfiguration<br />
bis hin zu Plug&Play ist der<br />
Motor in vier Leistungsstufen erhältlich<br />
und mit einem EU Stage V Zertifikat<br />
ausgestattet. Bis zu einer Temperatur von<br />
-20 °C startet der Motor ohne Fremdhilfe<br />
und regeneriert sich im laufenden<br />
Betrieb.<br />
Stand 100/101<br />
SET SCHIFFBAU- U. ENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT<br />
TANGERMÜNDE MBH<br />
<br />
39590 Tangermünde | Carlbau 7b<br />
Tel.: +49 39322 993-0 | Fax: +49 39322 99319<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
39307 Genthin | Bergzower Str. 32<br />
Tel.: +49 3933 907790 | Fax: +49 3933 907799<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
SET_181x65.indd 1 06.<strong>09</strong>.23 12:25<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
39
SCHIFFSTECHNIK<br />
FS Schiffstechnik – 30 Jahre am Markt<br />
Seit nun 30 Jahren sind in ganz Europa Binnenschiffe mit Ruderanlagen von FS Schiffstechnik<br />
unterwegs. Den Grundstein für die Duisburger Firma legte Frank Schröder 1993. Heute spielt<br />
neben Ruderanlagen und Schiffselektrik die Elektromobilität eine zunehmend wichtigere Rolle<br />
Die Ruderanlagen bietet das Unternehmen auch mit kompletten Bedienpaneelen und Fahrhebeln an<br />
© FS Schiffstechnik<br />
Ruderanlagen,<br />
360°-Steuerungen,<br />
oder Ruderhauspulte. Diese und<br />
noch weitere Produkte von FS Schiffstechnik<br />
findet man heutzutage in zahlreichen<br />
Binnenschiffen in Deutschland und<br />
ganz Europa. Auf unzählige erfolgreich<br />
verbaute Anlagen kann das Unternehmen<br />
von Frank Schröder heute zurückblicken,<br />
denn <strong>2023</strong> ist ein ganz besonderes<br />
Jahr in der Firmengeschichte.<br />
Dieses Jahr feiert »FS« sein 30-jähriges<br />
Jubiläum.<br />
»Jedes erfolgreiche Unternehmen startet<br />
einmal klein«, so der Inhaber Frank<br />
Schröder. So waren auch die Anfänge von<br />
FS Schiffstechnik beschaulicher Natur.<br />
Als Einzelunternehmer startete Schröder<br />
1993 sein Unternehmen ohne Mitarbeiter.<br />
Durch seine beruflichen Erfahrungen<br />
und zahlreichen Einsätze im<br />
Bereich der Schiffselektrik sah Frank<br />
Schröder eine Nische im Bereich der<br />
elektrischen Steuerung von hydraulisch<br />
betriebenen Schiffslenkungen – den Ruderanlagen.<br />
In dem Zusammenspiel aus<br />
Elektrik und Hydraulik, kombiniert und<br />
gebündelt aus einem Hause sah er vielversprechendes<br />
und zukunftsfähiges Potenzial.<br />
»Es war üblich, dass oft zwei, drei<br />
oder vier Fachbetriebe an einer Ruderanlage<br />
arbeiteten«, erzählt Schröder. Die<br />
meisten seien nur auf einen Fachbereich<br />
spezialisiert: entweder Hydraulik oder<br />
Elektrik. Auch war es nicht unüblich,<br />
dass noch weitere Unternehmen hinzukamen,<br />
welche sich der Mechanik annahmen.<br />
Das Zusammenspiel aller Komponenten<br />
aus einer Hand sei damals<br />
schwer zu finden gewesen. Mit der Vision<br />
vor Augen wurden 1997 bei der Firmenumwandlung<br />
von einem Einzelunternehmen<br />
in die FS Schiffstechnik GmbH &<br />
Co. KG, weitere Mitarbeiter eingestellt,<br />
welche das Geschäft gemeinsam voranbrachten<br />
und bis heute noch bei »FS« angestellt<br />
sind. Die Kombination aus Elektrik<br />
und Hydraulik ist von der Gründung<br />
bis heute Kerngeschäft der Firma. So<br />
konnte sich das Unternehmen, welches<br />
die Initialen des Gründers im Namen hat,<br />
erfolgreich am Markt etablieren und in<br />
der Berufsschifffahrt erfolgreich bewähren.<br />
Mehr als nur Ruderanlagen<br />
»FS Schiffstechnik ist viel mehr als nur<br />
Ruderanlagen«, erklärt Schröder. »Generell<br />
kümmern wir uns um jegliche Arten<br />
von Schiffssteuerungen, darunter<br />
40 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
zählt auch der Umbau und die Modernisierung<br />
von alten 360°-Steuerungen<br />
wie beispielsweise von Schottel.« Modernisierungen<br />
und Umbauten älterer<br />
Anlagen seien schon lange fester Teil des<br />
Unternehmens und gehören zur Kernkompetenz.<br />
»Jedes Schiff ist anders und<br />
da ist es insbesondere bei Umbauten<br />
wichtig die Gegebenheiten vor Ort zu<br />
berücksichtigen. Oft erneuern wir die<br />
komplette Elektrik und passen individuell<br />
die Hydraulik an«, erklärt Frank<br />
Schröder die Umbauten seiner Firma.<br />
Man möchte jeden Kunden motiviert<br />
und kompetent beraten, um in jedem<br />
Fall die bestmögliche Lösung zu finden.<br />
Dabei liege der Fokus des Unternehmens<br />
vor allem auf Qualität und<br />
Langlebigkeit.<br />
Alles aus einer Hand<br />
»Das Unternehmen fällt und<br />
steht mit den Mitarbeitern,<br />
deswegen legen wir viel Wert auf<br />
ein persönliches Arbeitsumfeld«<br />
Frank Schröder<br />
Dem Prinzip, vieles aus eigener Hand<br />
herzustellen, bleibt man bis heute treu<br />
und stellt auch eigene Steuerprodukte<br />
her. So vertreibt FS Schiffstechnik unter<br />
anderem auch individuelle, neu hergestellte<br />
Steuerhauspulte, sowie eigens<br />
hergestellte Steuerpaneele, Ruderlagenanzeiger<br />
und Steuerhebel. »Wenn wir<br />
schon komplette Ruderanlagen fertigen,<br />
müssen wir auch eigene Bedienpaneele<br />
und Fahrhebel anbieten, um das Komplettpaket<br />
abzurunden«, erklärt Frank<br />
Schröder sein Konzept.<br />
Das steigende Umweltbewusstsein in<br />
Politik und Gesellschaft führt auch zu einem<br />
Umdenken in der Berufsschifffahrt.<br />
So gibt es beispielsweise bereits 100 %<br />
elektrisch fahrende Fähren in Europa.<br />
»Wir gehen mit der Zeit und treiben die<br />
Entwicklung von E-Mobilität voran«,<br />
verrät der Unternehmer seine Zukunftspläne.<br />
Sein Unternehmen arbeite schon<br />
mehrere Jahre mit führenden Herstellern<br />
von elektrischen Schiffsantrieben zusammen<br />
um schon heute die Steuerungen<br />
für die Antriebe der Zukunft zu planen<br />
und zu vertreiben. Durch diese Art<br />
der Planung versuche Frank Schröder<br />
sein Unternehmen immer optimal für<br />
zukünftige Herausforderungen aufzustellen<br />
um möglichst schnell reagieren<br />
zu können und wettbewerbsfähig zu<br />
bleiben.<br />
Das 30-jährige Bestehen seines Unternehmens<br />
möchte der Inhaber intern feiern<br />
und seinen Mitarbeitern, welche teilweise<br />
fast 25 Jahre im Betrieb sind, für<br />
die gute Zusammenarbeit danken. »Das<br />
Unternehmen fällt und steht mit den<br />
Mitarbeitern, deswegen legen wir viel<br />
Wert auf ein persönliches Arbeitsumfeld.«<br />
Aber auch die Kunden und<br />
Partner seien, laut Schröder, ein wichtiger<br />
Teil des Erfolgs. Weiter erzählt er:<br />
»Mit vielen in Duisburg ortsansässigen<br />
Unternehmen arbeiten wir schon jahrelang<br />
erfolgreich zusammen. Über diese<br />
Geschäftsbeziehungen freue ich mich genauso<br />
sehr, wie über wiederkehrende<br />
Kunden.«<br />
RD<br />
Ruderhauspult – eines von vielen Produkten im Portfolio von FS Schiffstechnik<br />
© FS Schiffstechnik<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
41
SCHIFFSTECHNIK<br />
Stapelhub bei der SET in Tangermünde: Zu erkennen ist der hydraulisch betriebene Schaufelradantrieb am Heck<br />
Ein »Seegeist« für den Bodensee<br />
Die SET-Werft in Tangermünde baut für 1,5 Mio. € drei ungewöhnliche Boote: Sie<br />
sollen künftig auf Deutschlands größtem Gewässer Seegras und Treibholz einsammeln.<br />
Die Technik an Bord wird hydraulisch betrieben<br />
Die SET hatte den Auftrag für diese<br />
ungewöhnlichen Boote im Dezember<br />
2021 eingeholt. Baustart war am<br />
30. Mai 2022. Kunde sind die Regierungspräsidien<br />
Freiburg, und Tübingen sowie<br />
das Wasserwirtschaftsamt Kempten. Alle<br />
drei Boote kosten zusammen 1,5 Mio. €.<br />
Sie werden nach ihrer Fertigstellung an<br />
den drei Standorten stationiert.<br />
Die Aufgabe wird es künftig sein, den<br />
Bodensee von Seegras, Treibholz und<br />
sonstigen schwimmenden Hinterlassen -<br />
schaften zu befreien. Dafür verfügen die<br />
15 m langen, 6 m breiten und lediglich<br />
0,65 m tief gehenden Aluminium-Boote<br />
über einen hydraulisch betriebenen<br />
Schaufelradantrieb.<br />
Auch das Förderband am Bug zur Aufnahme<br />
und Beseitigung von Treibholz<br />
und Seegras aus dem Bodensee ist hydraulisch<br />
ausgelegt. Dies erfolgt mit Hilfe<br />
eines Forst-Ladekrans und eines Fördergreifers.<br />
Außerdem können die Neubauten<br />
als Schubboot zum Zusammenschieben<br />
von Treibholz eingesetzt werden.<br />
Taufe geglückt: Die »Seegeist II« steht kurz vor der Ablieferung nach Freiburg<br />
Äußerst herausfordernd waren bei diesem<br />
Projekt nach den Worten des Tangermünder<br />
SET-Geschäftsführers Fabian<br />
Karbe Liefereinschränkungen durch den<br />
Ukraine-Konflikt sowie die anhaltende<br />
Inflationskrise sowie, damit einhergehend,<br />
erhebliche Kostensteigerungen.<br />
Mit der »Seegeist II« ist das erste Boot<br />
jetzt im Wasser und bereit zur Ablieferung.<br />
Die beiden anderen Einheiten<br />
sollen am 20. September in Genthin getauft<br />
werden.<br />
<br />
© SET<br />
42 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
Mit gutem Beispiel voran<br />
Die österreichische Viadonau hat ein neues Arbeitsschiff. Gebaut auf der Erlenbacher<br />
Schiffswerft soll die »Bad Deutsch-Altenburg« mit Pflanzenöl betrieben und für die<br />
Unterhaltung und Kennzeichnung der Wasserstraße eingesetzt werden<br />
Mit einer Länge von rund 22 m, einer<br />
Breite von 5,6 m und zwei Maschinen<br />
mit je 259 kW Leistung ist die »Bad<br />
Deutsch-Altenburg« ein Beispiel für eine<br />
umweltfreundlichere Schifffahrt: Die<br />
Motoren erfüllen die aktuell strengsten<br />
Abgasemissionsvorschriften der EU (Stufe<br />
V) und sind mit Katalysatoren und<br />
Partikelfiltern ausgestattet.<br />
Außerdem können sie auch mit alternativen,<br />
diesel-ähnlichen Kraftstoffen wie<br />
HVO (hydriertem Pflanzenöl) betrieben<br />
werden. Dadurch verringern sich die<br />
Emissionen um bis zu 90 % im Vergleich<br />
zu herkömmlichen Kraftstoffen. Zusätzliche<br />
Einsparungen ergeben sich den Angaben<br />
zufolge durch die Anordnung der<br />
Propeller in Düsen, die Nutzung der Abgaswärme<br />
und eine Kraftstoffverbrauchsmessung<br />
für energieeffizientes Fahren.<br />
Gebaut wurde das neue Arbeitsboot auf<br />
der Erlenbacher Schiffswerft in Deutschland.<br />
Zu den Aufgaben der »Bad Deutsch-<br />
Altenburg« gehören künftig Arbeiten zur<br />
Unterhaltung und Kennzeichnung der<br />
Donau. Mit Hilfe des Schiffes werden beispielsweise<br />
fernüberwachte Bojen ausgesetzt.<br />
Seinen Namen erhielt das Schiff<br />
nach dem Heimathafen im Servicecenter<br />
Carnuntum im niederösterreichischen<br />
Bad Deutsch-Alten burg.<br />
»Umweltfreundliche Antriebsformen<br />
sind auch in der Schifffahrt unerlässlich,<br />
Österreichs Klimaschutzministerin Leonore Gewessler tauft das neue Viadonau-Schiff<br />
denn sie können uns beim Erreichen unserer<br />
Klimaziele helfen«, sagte Österreichs<br />
Klimaschutzministerin Leonore<br />
Gewessler anlässlich der feierlichen<br />
Schiffstaufe in Wien.<br />
Nach den Worten von Viadonau-<br />
Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler<br />
soll die eigene Flotte nach und nach<br />
auf energieeffiziente Antriebe umgestellt<br />
werden. »Wir geben ordentlich Schubkraft<br />
in Richtung Klimaschutz.« <br />
© Viadonau<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
43
SCHIFFSTECHNIK<br />
»Main-Spessart« ist sauber unterwegs<br />
99 % weniger Rußpartikel, 80 % weniger Stickoxide – nachdem Tehag eine moderne<br />
Abgasreinigungsanlage installiert hat, stößt der Tanker »Main-Spessart« deutlich weniger<br />
Emissionen aus<br />
Die »Main-Spessart« erfüllt nun alle bereits geltenden sowie künftige Emissionsgrenzwerte<br />
Knapp 110 m lang und 10,5 m breit ist<br />
das Tankmotorschiff »Main-<br />
Spessart«. Angetrieben wird es von einem<br />
Caterpillar 3.512 mit 1.118 kW. Bisher<br />
war dieser mit einem konventionellen<br />
Schalldämpfer ausgerüstet, der lediglich<br />
die Geräuschemissionen des Motors reduzierte.<br />
Mit Blick auf die Schadstoffemissionen<br />
hielt der Motor bisher die<br />
Stufe 3a, bzw. ZKR 2 ein – ein Standard<br />
aus der zweiten Hälfte der 2000er Jahre.<br />
Im Rahmen einer Werftliegezeit wurde<br />
das Schiff nun mit einer modernen Abgasreinigungsanlage<br />
ausgestattet.<br />
Im Rahmen eines längeren Auswahlverfahrens<br />
wurde die Firma Tehag aus<br />
dem niederrheinischen Moers mit der<br />
Lieferung der neuen Abgasreinigungsanlage<br />
beauftragt. Die Spezialisten für die<br />
Nachrüstung von Dieselmotoren in Leistungsklassen<br />
von 5 kW – 5.000 kW legten<br />
für den Cat 3512 eine kombinierte<br />
Abgasreinigungsanlage aus passiv regenerierendem<br />
Rußpartikelfiltersystem<br />
und einer »T-blue NOx reduction SCR-<br />
Anlage« aus. Mit dem geschlossenen<br />
Rußpartikelfiltersystem werden 99,9 %<br />
aller Feststoffe im Abgas herausgefiltert.<br />
Als Nebeneffekt der katalytischen Regeneration<br />
werden über das Filtersystem<br />
auch die gasförmigen Schadstoffe Kohlenmonoxid<br />
und Kohlenwasserstoffe teils<br />
bis zur Nachweisgrenze reduziert. Um<br />
auch die Stickoxidemissionen des Motors<br />
nachhaltig zu reduzieren, wurde die SCR-<br />
Technik mit vorgesehen. Bei der selektiven<br />
katalytischen Reduktion werden sowohl<br />
NO, als auch NO 2 katalytisch zu<br />
Stickstoff und Wasser umgewandelt. Dies<br />
geschieht unter Zugabe von Harnstoff,<br />
besser bekannt unter dem Namen Adblue.<br />
Förderung macht Umbau möglich<br />
Der Leistungsumfang der Firma Tehag<br />
beinhaltete bei diesem Projekt sowohl<br />
das Engineering und die Fertigung der<br />
Anlage, als auch deren spätere Montage.<br />
Für die Entwicklung der individuellen<br />
Konstruktion wurde zunächst die Ist-<br />
Situation auf gemessen und in Absprache<br />
mit der Werft und dem Eigner eine Lösung<br />
gefunden, die quasi an gleicher Stelle,<br />
wie der bisherige Schalldämpfer im<br />
Schacht über dem Motor positioniert<br />
wurde. Hierzu mussten lediglich zwei<br />
neue Halter an den Wänden des Schachtes<br />
vorgesehen werden. »Für uns ist dieses<br />
Projekt einmal mehr Bestätigung,<br />
dass wir mit unserer flexiblen Technik<br />
und dem langjährigen Know-how unserer<br />
Mitarbeiter wieder einmal eine optimale<br />
Lösung für die Gegebenheiten im<br />
Maschinenraum der ›Main-Spessart‹ gefunden<br />
haben«, meint Florian Franken,<br />
© Tehag<br />
Geschäftsführer der Tehag in Deutschland.<br />
Und auch Björn Stahl, Eigner der<br />
»Main-Spessart« ist sehr zufrieden mit<br />
der Leistung des Tehag-Teams. Echte<br />
Zweifel habe er nie daran gehabt, dass das<br />
Projekt ein Erfolg wird aber das die Anlage<br />
am Ende in ein einhalb Wochen drin<br />
ist, habe auch ihn beeindruckt.<br />
Beeindruckt ist man allseits auch von<br />
den Erbnissen der zwischenzeitlich erfolgten<br />
Inbetriebnahme. Im Rahmen einer<br />
halbtägigen Inbetriebnahmefahrt<br />
wurde insbesondere die Harnstoffversorgung<br />
des SCR-Systems auf die individuellen<br />
Emissionen der »Main Spessart«<br />
abgestimmt. Für die Parametrisierung<br />
sind nochmals zwei Kollegen des Tehag<br />
Teams an Bord gegangen und haben die<br />
Anlage optimal eingestellt und mit eigener<br />
Emissionsmesstechnik vermessen.<br />
Neben den schon erwarteten Partikelabscheideleistungen<br />
von mehr als 99 %,<br />
emittiert die »Main-Spessart« nun auch<br />
rund 80 % weniger Stickoxide. Damit liegen<br />
die Abgaswerte nun auf einem vergleichbaren<br />
Niveau wie sie moderne Motoren<br />
der Stufe V einhalten müssen. Außerdem<br />
erfüllt die »Main-Spessart« nun<br />
alle bereits geltenden und für die Zukunft<br />
bisher diskutierten Grenzwerte für die<br />
Einfahrt in Häfen oder bestimmten Streckenabschnitten.<br />
Kaufmännisch möglich gemacht hat<br />
diese weitreichende Emissionsminderung<br />
nicht zuletzt die Förderung durch<br />
das Bundesverkehrsministerium. Im<br />
Rahmen des Programms »Nachhaltige<br />
Modernisierung von Binnenschiffen«<br />
wurde die Nachrüstung der »Main-<br />
Spessart« gefördert. Nur so war es Bjön<br />
Stahl möglich, seinen Wunsch nach einem<br />
sauberen Motorbetrieb auch Realität<br />
werden zu lassen.<br />
Tehag auf der STL<br />
Wer mehr über dieses Projekt oder über<br />
die Nachrüstung von Abgasanlagen erfahren<br />
möchte, kann Tehag auf der diesjährigen<br />
STL in Kalkar besuchen. Zu finden<br />
ist das Moerser Unternehmen am<br />
Stand 201.<br />
RD<br />
44 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
»Coriolis« hat Wasser unterm Kiel<br />
Beim feierlichen Stapelhub ist das Forschungsschiff erstmals zu Wasser gelassen worden.<br />
Jetzt wird es im überdachten Dock der Lauenburger Hitzler Werft ausgebaut. Nach<br />
Ablieferung wird der innovative Neubau Energie unter anderem aus Brennstoffzellen nutzen<br />
Knapp 125 t wurden von zwei Hallenund<br />
zwei Autokranen in das Hafenbecken<br />
der Hitzler Werft gehoben. Mit<br />
dem so begangenen Stapelhub hat die<br />
»Coriolis«, das neue Forschungsschiff des<br />
Helmholtz-Zentrums Hereon, traditionell<br />
zum ersten Mal Wasser unterm Kiel<br />
und kann ab jetzt schwimmend weiter<br />
ausgebaut werden.<br />
Der Stahlkörper des Schiffs ist bereits<br />
fertiggestellt – auch Propeller, Ruder und<br />
Wellenanlage sowie die Scheuerleisten<br />
sind bereits montiert. Nach dem Stapelhub<br />
werden Schanz und das Steuerhaus<br />
aufgesetzt. Bis zu Fertigstellung wird der<br />
Neubau im Hafenbecken verbleiben, in<br />
dem er wetter- und witterungsgeschützt<br />
vollständig ausgebaut werden kann.<br />
»Wir sind stolz mit dem Stapelhub einen<br />
weiteren Meilenstein im Bau der<br />
›Coriolis‹ erreicht zu haben. Wir blicken<br />
motiviert auf die kommenden Monate, in<br />
denen der Schiffskörper mit Leben gefüllt<br />
werden wird. Die ersten Gewerke<br />
werden Elektriker, Rohrleger und Maschinenbauer<br />
sein«, berichtet Kai Klimenko,<br />
Geschäftsführer der Hitzler<br />
Werft.<br />
Das neue Forschungsschiff ist knapp<br />
30 m lang, 8 m breit und hat einen Tiefgang<br />
von 1,6 m. Mit einer Besatzung von<br />
drei Personen sowie bis zu zwölf Wissenschaftlern<br />
an Bord erreicht es eine<br />
Höchstgeschwindigkeit von 12 kn. Das<br />
Schiff ist vielseitig in Flüssen sowie der<br />
Nord- und Ostsee einsetzbar. Mit verschiedensten<br />
Laboren an Bord und einem<br />
innovativen Antriebssystem vereint<br />
es Küsten-, Material-, Membran- und<br />
Wasserstoffforschung.<br />
Auf einem öffentlich einsehbaren<br />
Dashboard, das in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Helmholtz Coastal Data<br />
Center (HCDC) weitentwickelt wurde,<br />
können – neben meteorologischen und<br />
Daten, der Schiffsposition und der Geschwindigkeit<br />
– in Zukunft auch Daten<br />
über den Antrieb live mitverfolgt werden,<br />
darunter sind beispielsweise der Ladezustand<br />
der Batterien, die Drehzahl der<br />
Propeller und sogar der Wasserstofffluss<br />
in die Brennstoffzelle. Um einen fehlerfreien<br />
Einsatz zu garantieren, wird das<br />
Dashboard noch auf dem Vorgängerschiff<br />
»Ludwig Prandtl« erprobt<br />
und ist schon jetzt live abrufbar.<br />
»Die ›Coriolis‹ im Wasser zu sehen, erhöht<br />
bei uns die Vorfreude auf die Messprogramme<br />
der kommenden Jahre. Wir<br />
haben parallel zum Bau der ›Coriolis‹ ein<br />
Dashboard für die Messdaten entwickelt,<br />
das derzeit auf der ›Ludwig Prandtl‹ erprobt<br />
wird. Bis zur Inbetriebnahme der<br />
›Coriolis‹ werden wir das Dashboard<br />
noch weiterentwickeln und zusätzliche<br />
Messdaten – wie beispielsweise die Strömung<br />
im Wasser – darstellen«, erklärt<br />
Volker Dzaak, Projektleiter der »Coriolis«.<br />
»Die an Board der ›Coriolis‹ geplanten<br />
Forschungsprojekte werden einen wichtigen<br />
Beitrag für die Energiewende leisten,<br />
etwa bei der Erforschung von Klimawandel-Folgen<br />
in der Ostsee und der Erprobung<br />
von erneuerbar erzeugtem Wasserstoff<br />
als Antriebstechnologie. Dies rückt<br />
nun mit dem Stapelhub der ›Coriolis‹<br />
entscheidend näher. Forschungsvorhaben<br />
wie dieses sind ein Aushängeschild<br />
für den Wissenschaftsstandort Deutschland«,<br />
sagte Nina Scheer, Mitglied des<br />
Deutschen Bundestages.<br />
Das neue Forschungsschiff soll 2024 an<br />
das Hereon übergeben werden. Rund<br />
13,5 Mio. € wurden 2020 vom Haushaltsausschuss<br />
des Bundestages für den Neubau<br />
des weltweit einmaligen Forschungsschiffes<br />
bewilligt.<br />
RD<br />
In Flüssen und Meeren im Einsatz<br />
Der Nachfolgebau der »Ludwig Prandtl« – die »Coriolis« – nimmt langsam Gestalt an<br />
© Ina Frings / Hereon<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
45
SCHIFFSTECHNIK<br />
NEUBAU VON DER SCHIFFSWERFT DIEDRICH<br />
AG Ems sucht Namen für Brennstoffzellen-Boot<br />
Die AG Ems stellt bald einen innovativen<br />
Neubau in Dienst. Die Schiffswerft Diedrich<br />
in Oldersum installiert an Bord eine<br />
Methanol-Brennstoffzelle.<br />
Das neue Motorboot wird 22,5 m lang<br />
und bietet bis zu 75 Personen Platz, Auch<br />
Rollstuhlplätze sind vorgesehen. Da es<br />
aufgrund der sehr niedrigen Brücken in<br />
Emden sehr flachgängig sein muss, ist ein<br />
ausgeklügeltes Ballast-System entwickelt<br />
worden. Dies wurde durch das Ingenieurbüro<br />
Sternkopf aus Leer in Bezug auf die<br />
Sicherheit, die Leck-Stabilität und die<br />
Passage der niedrigen Eisenbahnbrücke<br />
konzipiert.<br />
Auch der Rumpf wurde nach angaben<br />
der AG Ems optimiert, um künftig weniger<br />
Energie zu verbrauchen. Dies sei besonders<br />
relevant, da das vollelektrische<br />
Hafenboot mit einer Methanol-Brennstoffzellen-Technologie<br />
ausgestattet ist<br />
und somit die Reichweite bzw. die Einsatzzeit<br />
bis in die Abendstunden verlängert<br />
werden kann.<br />
Zum Einsatz kommen Arbeitskomponenten<br />
von Electric Ship Facilities in<br />
Heeg (Niederlande), die Brennstoffzellen<br />
wurden aus Dänemark zugeliefert. Nach<br />
Angaben von Reederei-Inspektor Claus<br />
Hirsch werden derzeit die Innenausstattung<br />
komplettiert und die Außendecksbeläge<br />
verlegt – danach geht’s ins<br />
Noch in der Halle, aber demnächst schon im Wasser: Das innovative Hafenboot der AG Ems<br />
Wasser. Spätestens Anfang Oktober sind<br />
Probefahrten geplant. »Wir wollen unser<br />
E-Hafenboot noch in diesem Herbst in<br />
Dienst stellen«, sagt Hirsch.<br />
Das Boot steht dann für Fahrten durch<br />
den Emder Hafen ab Emden-Delfttreppe<br />
zur Verfügung. Die Gäste dürfen sich<br />
dann über eine besonders leise Fahrt und<br />
die positive Umweltbilanz des Bootes<br />
freuen.<br />
Unterstützt wird das Vorhaben durch<br />
Mariko aus Leer, die auch die Antragstellung<br />
des Fördervorhabens begleitet hat.<br />
Das Projekt wird mit Mitteln des Europäischen<br />
Fonds für regionale Entwicklung<br />
(EFRE) gefördert.<br />
Gesucht wird noch der richtige Name<br />
für den Flottenzugang. Erste Ideen liegen<br />
bereits auf dem Tisch, aber entschieden<br />
ist noch nichts: Soll der Name eher klassisch,<br />
innovativ oder technisch klingen,<br />
fragt die AG Ems ihre Kunden. Wer noch<br />
mitmachen möchte, kann sich auf den<br />
Social-Media-Kanälen der AG Ems oder<br />
unter www.ag-ems.de/e-hafenboot beteiligen.<br />
RD<br />
© AG Ems<br />
MILIONENFÖRDERUNG FÜR NEUES VERFAHREN<br />
»Leuna100« will grünes Methanol in die Schifffahrt bringen<br />
© C1<br />
Mit 10,4 Mio. € fördert das Bundesverkehrsministerium<br />
das Forschungsprojekt<br />
»Leuna100«. Ziel ist die<br />
marktreife Herstellung »grünen«<br />
Methanols. Dieser Alkohol<br />
gilt als Schlüssel, um<br />
diese Industrien zu defossilisieren<br />
und aus der Abhängigkeit<br />
von Erdöl zu befreien.<br />
Das Berliner Climate-<br />
Tech-Start-up C1 hat sich dafür<br />
mit dem Fraunhofer-Institut für<br />
Windenergiesysteme IWES, dem<br />
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits-<br />
und Energietechnik UM-<br />
SICHT, dem DBI-Gastechnologisches Institut<br />
Freiberg sowie der Technischen Universität<br />
(TU) Berlin verbündet.<br />
Die heutige Produktion von Methanol<br />
beruht auf einem 100 Jahre alten, technisch<br />
ausgereizten<br />
und<br />
emissionslastigen<br />
Verfahren basierend<br />
auf fossilem Erdgas oder Kohle. C1 hat<br />
nach eigenen Angaben einen neuen,<br />
hocheffizienten Katalysator entwickelt.<br />
Dieser soll eine wirtschaftliche Produktion<br />
aus nicht-fossilen Rohstoffen<br />
wie Biomasse oder CO2<br />
möglich machen. Bei dem Verfahren<br />
wird der eingesetzte<br />
Kohlenstoff in einem kontinuierlichen<br />
Kreislauf genutzt,<br />
anstatt zusätzliche Emissionen zu<br />
erzeugen.<br />
Für den Markthochlauf des E-Methanol-Verfahrens<br />
müssen den Angaben<br />
zufolge noch einzelne Prozessschritte und<br />
insbesondere ihre Kopplung zu einem Gesamtprozess<br />
optimiert und skaliert werden.<br />
Ziel des Projektes ist die weltweit erstmalige<br />
Realisierung einer strombasierten<br />
Synthesegas-Erzeugung und einer grundlegend<br />
neu entwickelten Methanolsynthese<br />
unter Realbedingungen. <br />
46 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
Seit knapp einem Jahr ist das erste DHL-Solarboot erfolgreich bei der Paket-Zustellung über die Berliner Gewässer im Einsatz<br />
Die Post kommt in Berlin weiter elektrisch<br />
Die DHL Group wird den Pakettransport auf dem Wasser weiter ausbauen. Das<br />
Pilotprojekt mit einem ersten Solarschiff verläuft so erfolgreich, dass es um mindestens ein<br />
Jahr verlängert soll. Eine zweite Route ist bereits in Planung<br />
Seit Oktober 2022 testet der Logistikkonzern<br />
DHL in der Hauptstadt Berlin,<br />
ob und wie Paketlieferungen per<br />
Schiff zugestellt werden können. Das bislang<br />
einzige Projekt dieser Art in<br />
Deutschland auf Spree und Havel soll<br />
nun ausgeweitet und verlängert werden.<br />
»Eine zweite neue Route ist in Planung«,<br />
teilte der Konzern mit.<br />
Mittlerweile hat DHL bereits mehr als<br />
50.000 Pakete per Solarschiff CO2-neutral<br />
in der Hauptstadt zugestellt. Nun<br />
plant das Unternehmen, die bisherige<br />
Route von Spandau zum Westhafen um<br />
zwei weitere Haltepunkte am Humboldthafen<br />
nahe dem Hauptbahnhof und am<br />
Wikingerufer zu erweitern. Außerdem<br />
soll bis Ende des Jahres eine zweite Route<br />
von Köpenick zum Osthafen nahe der<br />
Oberbaumbrücke mit einem zweiten Solarschiff<br />
eingerichtet werden.<br />
Zudem wurde eine Kooperation mit<br />
dem Berliner Senat geschlossen. Gemeinsam<br />
sollen möglichst an allen Haltepunkten<br />
mindestens zehn solarbetriebene<br />
DHL Packstationen aufge -<br />
Sind vom Projekt überzeugt: Verkehrssenatorin<br />
Manja Schreiner und Sven Goerke von DHL<br />
stellt werden. Auf diese Weise wird die<br />
CO2-neutrale Logistik im Pakettransport<br />
weiter vorangetrieben, heißt es.<br />
»Das Solarschiff in Berlin ist eine absolute<br />
Erfolgsgeschichte. Umso mehr freuen<br />
wir uns, dass wir dieses Pilotprojekt<br />
gemeinsam mit unseren Partnern BEHA-<br />
LA und Solarwaterworld verlängern können«,<br />
sagt Sven Goerke, Leiter der DHL-<br />
© DHL Group / Jens Schlüter<br />
Niederlassung Berlin Paket. Auch die<br />
Berliner Verkehrssenatorin Manja<br />
Schreiner ist von dem Projekt überzeugt.<br />
»So geht klimafreundlicher Güterverkehr.<br />
Ich wünsche mir, dass weitere Logistiker<br />
diesem Beispiel folgen und mehr<br />
Verkehre aufs Wasser verlegen.«<br />
Sonne sorgt für Energie<br />
Das bislang eingesetzte Solarschiff ist<br />
10,50 m lang und 2,50 m breit. Durch die<br />
Nutzung von Photovoltaik auf dem<br />
Schiffsdach kann ausreichend Strom für<br />
den Antrieb und die Bordenergie gewonnen<br />
werden. Für Zeiten ohne Sonne wird<br />
die Energie in Batterien gespeichert. Das<br />
Schiff hat eine Antriebsleistung von lediglich<br />
5 kW und kommt damit auf eine<br />
Geschwindigkeit von bis zu 12 km/h. Bei<br />
Sonnenschein ist die Fahrtdauer unbegrenzt,<br />
ohne Sonne kann das Schiff 6–8 h<br />
lang ohne Aufladen fahren. Ab Haltepunkt<br />
werden die Postsendungen per<br />
elektrischem Lastenrad weitertransportiert.<br />
RD<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
47
SCHIFFSTECHNIK<br />
Der Hafen im Labor<br />
In Duisburg ist das HaFoLa – HafenForschungsLabor – offiziell an den Start gegangen.<br />
Schirmherr ist Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer. Das Land hat<br />
1,5 Mio. € in die neue Einrichtung beim Duisburger DST investiert<br />
Das Versuchszentrum für innovative<br />
Hafen- und Umschlagtechnologien<br />
(HaFoLa) wurde seit einigen Jahren vorbereitet.<br />
Nun ist es fertig und betriebsbereit.<br />
Mit einer Eröffnungsveranstaltung<br />
wurde der Beginn gefeiert.<br />
Den Startpunkt bildete eine Water-<br />
Mixing-Cerermony. Dabei wurden Wasserproben<br />
von Schiffsforschungseinrichtungen<br />
aus aller Welt durch die<br />
Vertreterin des NRW-Umwelt- und Verkehrsministeriums,<br />
Valentina Himaj,<br />
und den DST-Fachbereichsleiters, Cyril<br />
Alias, dem Wasserbecken des Versuchszentrums<br />
beigefügt. Dieser symbolische<br />
Akt soll zu einer glücklichen und erfolgreichen<br />
Forschung beitragen.<br />
Der Vorstandsvorsitzende der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft<br />
(JRF), Professor Dieter Bathen, und der<br />
wissenschaftliche Leiter des JRF-Instituts<br />
DST, Professor Bettar el Moctar hoben<br />
die Bedeutung von HaFoLa für die Forschung<br />
an der Logistikinfrastruktur der<br />
Zukunft mit Fokus auf der Hafenlogistik<br />
und den landseitigen Aktivitäten in der<br />
Binnenschifffahrt hervor.<br />
Den hohen Stellenwert für die Branche<br />
und die Region unterstrich Minister Krischer:<br />
»Duisburg ist nicht nur die Stadt<br />
mit dem größten Binnenhafen Europas,<br />
sondern dank hervorragender Forschungsarbeit<br />
am DST in Kooperation<br />
mit vielen Partnern ein international anerkannter<br />
Forschungsstandort für die<br />
Entwicklung moderner Hafentechnologie<br />
und für Innovationen in der Binnenschifffahrt.«<br />
Das Forschungslabor soll die Grundlagenforschung auf realitätsnahe Prototypen übertragen<br />
Verkehrsminister Oliver Krischer drückt mit DST-Chef Bettar el Moctar den Startknopf<br />
© JRF e.V.<br />
Das Infrastrukturprojekt HaFoLa wird<br />
vom Verkehrsministerium des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen mit 1,5 Mio. € gefördert.<br />
Das Forschungslabor soll die<br />
technische Machbarkeit von Ergebnissen<br />
der Grundlagenforschung in realitätsnahen<br />
Umgebungen mit Prototypen demonstrieren.<br />
Das neue Versuchszentrum<br />
ergänzt die Forschung zum vollautomatisierten<br />
Schiffsbetrieb und zur Hafenlogistik<br />
und umfasst verschiedene Bereiche<br />
– vom Anlegen und Festmachen des<br />
Schiffs über den Güterumschlag und den<br />
Kranbetrieb bis zum Management von<br />
Hafenressourcen.<br />
HaFoLa besteht aus einer Halle, in der<br />
die Topografie eines Hafens abgebildet ist<br />
– samt Hafenbecken, Kaimauer, Schiffsmodellen,<br />
Containern und Umschlaggeräten.<br />
Außerdem gibt es ein Experimentierlabor,<br />
mit dessen Hilfe untersucht<br />
werden kann, wie sich Hafen- und<br />
Schifftechnologien weiter digitalisieren<br />
lassen.<br />
Um maschinelles Lernen, cyberphysische<br />
Systeme und Industrie 4.0-Anwendungen<br />
zu erproben, arbeitet das<br />
DST eng mit dem Lehrstuhl für Mechatronik<br />
der Uni Duisburg zusammen.<br />
Das DST und die Universität Duisburg-<br />
© JRF e.V.<br />
48 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
Das neue Versuchszentrum ergänzt die Forschung zum vollautomatisierten Schiffsbetrieb und zur Hafenlogistik<br />
© JRF e.V.<br />
Bei der Water-Mixing-Cerermony wurden symbolisch Wasserproben von Schiffsforschungseinrichtungen aus aller Welt dem Wasserbecken beigefügt<br />
Essen legen den Angaben zufolge damit<br />
den Grundstein für innovative Entwicklungen<br />
in der Logistik, wie beispielsweise<br />
für die zunehmende Automatisierung,<br />
das maschinelle Lernen, cyberphysische<br />
Systeme oder den neuen Standard »Industrie<br />
4.0«.<br />
Die Johannes-Rau-Forschungsgemein -<br />
schaft (JRF) vereint 16 wissenschaftliche<br />
Institute mit mehr als 1.600 Mitarbeitern<br />
und bringt es auf einen Jahresumsatz von<br />
mehr als 124 Mio. €. Unter dem Leitbild<br />
»Forschung ›Made in NRW‹ für Gesellschaft,<br />
Wirtschaft, Politik« arbeiten die<br />
JRF-Institute fachübergreifend zusammen,<br />
fördern den wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs und werden von externen<br />
GutachterInnen evaluiert. Neben den<br />
wissenschaftlichen Mitgliedern ist das<br />
Land NRW ein Gründungsmitglied, vertreten<br />
durch das Ministerium für Kultur<br />
und Wissenschaft.<br />
KF<br />
Scannen Sie den QR-Code ein für ein Video<br />
über das HaFoLa in Duisburg<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
49
SCHIFFSTECHNIK<br />
Lösungen für die Energiewende<br />
Die HANSA Lounge ist ein Eventformat des Schiffahrts-Verlags HANSA. Zuletzt zu Gast<br />
war der Batteriehersteller Tesvolt. Das in der Lutherstadt Wittenberg ansässige<br />
Tech-Unternehmen präsentierte seine Lösungen für die Elektrifizierung des Schifffahrt<br />
© HANSA<br />
Die Teilnahme an der HANSA Lounge ist nur auf Einladung möglich. Rechtes Bild, ein Teil der Speaker (v.l.): Kilian Hoffmann, Kai Uwe Gefeke und Kent Thoresen<br />
Das Event fand erneut im Internationalen Maritimen Museum<br />
in der Hamburger Speicherstadt statt. Im Rahmen der Veranstaltung<br />
tauschten sich Tesvolt-Mitarbeiter mit Vertretern der<br />
Schifffahrtsbranche aus. Und das Interesse<br />
an den Energiespeicher- und Batteriesystemen<br />
von Tesvolt war groß. Sowohl auf<br />
Seite von Werften als auch bei Zulieferern.<br />
Um das Thema Elektrifizierung der Schifffahrt<br />
kommt man derzeit kaum herum, da<br />
waren sich die Teilnehmer einig. Ähnlich wie<br />
bei Pkw an Land wird die Elektrifizierung –<br />
insbesondere kleinerer und küstennaher<br />
Schiffe – weiter voranschreiten, so der Tenor.<br />
»Energiewende braucht Küste«<br />
Firmengründer Daniel Hannemann<br />
Bevor die technischen Lösungen von Tesvolt<br />
thematisiert wurden, richtete Jochen Schulte<br />
das Wort an die Gäste. Schulte ist Staatssekretär<br />
im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur,<br />
Tourismus und Arbeit von<br />
Mecklenburg-Vorpommern. Er berichtete<br />
über die maritime Wirtschaft seines Bundeslandes sowie die Rahmenbedingungen,<br />
die politisch geschaffen werden, um die Branche<br />
zu unterstützen. Er wies außerdem explizit auf die Bedeutung<br />
der maritimen Industrie mit Hinblick auf die Energiewende hin.<br />
»Die Energiewende braucht die Küste«, so Jochen Schulte. Es<br />
brauche die Schifffahrt, Schiffe und Zulieferer. Wenn in Zukunft<br />
Wasserstoff in einer Stahlanlage gebraucht wird, werde der Wasserstoff<br />
aus einem Hafen kommen oder offshore produziert und<br />
über einen Hafen transportiert werden, sagte der Staatssekretär.<br />
Daniel Hannemann, Gründer von Tesvolt, gab im Anschluss<br />
einen Überblick über die Entstehung der Firma. 2014 fing die Geschichte<br />
von Tesvolt mit drei Mitarbeitern an. Schon in den Anfängen<br />
drehte sich bei der Firma alles um die Energiewende. Damals<br />
haben sich Hannemann und seine Kollegen hauptsächlich<br />
mit der Planung und dem Bau von Solaranlagen beschäftigt. Batterien<br />
und Energiespeicher kamen erst dazu, als ein Kunde, der<br />
eine Solaranlage auf seinem Bauernhof installieren<br />
ließ, auch nach Batterien fragte.<br />
Daraufhin fing Tesvolt an, Batteriesysteme<br />
zu entwickeln. Mittlerweile hat das<br />
Unternehmen 260 eigene Mitarbeiter und<br />
diverse Partner. Entwickelt werden die Produkte<br />
größtenteils am Wittenberger Standort.<br />
Nur die Batteriezellen werden heute<br />
noch aus Südkorea oder China dazu geliefert.<br />
Aber auch das soll sich in Zukunft ändern<br />
und die Zellen sollen aus Europa bezogen<br />
werden, berichtete Hannemann.<br />
In seinen Anfängen war Tesvolt in landbasierten<br />
Projekten involviert. Mit der<br />
Schifffahrtsindustrie hatte man erstmals zu<br />
tun, als die Lux Werft aus Mondorf Batterien<br />
für die »The Pioneer One« anfragte. Das<br />
Berliner Medienschiff, das 2020 in Dient gestellt<br />
wurde, ist das erste Wasserfahrzeug mit<br />
Testvolt-Batterien. Bis heute hat das Tech-Unternehmen 50<br />
Schiffe ausgerüstet. Zuletzt die »E-Spatz«, das erste elektrische<br />
Arbeitsboot der Wasserstraßen und Schifffahrtsverwaltung, das<br />
bei der Schiffswerft Bolle entstanden ist.<br />
Damit die Batteriesysteme ein hohes Maß an Sicherheit aufweisen,<br />
steckt Tesvolt viel Mühe in Entwicklungsarbeit. Wie Kilian<br />
Hoffmann, Business Development Spezialist, berichtete, habe Tesvolt<br />
ein sicheres Zellformat entwickelt, in dem der sensible Kern<br />
stark geschützt ist. Zudem ist in jeder Batterie zusätzlich ein Feuerlöschmodul<br />
verbaut, wodurch die Batterie in Brandfall gelöscht<br />
bzw. gekühlt werden kann. Die hohen Sicherheitsstandards, die in<br />
der Schifffahrt besonders gefordert sind, bestätigt auch die Zertifizierung<br />
durch die Klassifikationsgesellschaft DNV.<br />
AW<br />
50 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
Seit 35 Jahren erfolgreich am Markt<br />
Der Kranhersteller Ralf Teichmann GmbH feiert dieses Jahr das 35-jährige Bestehen. Das<br />
Unternehmen beschäftigt mittlerweile rund 470 Mitarbeiter an zehn Standorten in ganz<br />
Deutschland. Der Generationenwechsel ist in vollem Gang<br />
Was 1988 als Ein-Mann-Unter -<br />
nehmen im heimischen Elternhaus<br />
in Essen-Frintrop begann, ist heute<br />
Europas Marktführer für Gebrauchtkrananlagen,<br />
die kundenspezifisch umgebaut<br />
und überholt werden. Mit heute<br />
470 Mitarbeitern an zehn Standorten ist<br />
das Unternehmen stetig gewachsen und<br />
bietet Kunden neben generalüberholten<br />
Krananlagen das Komplettpaket aus Service<br />
und After-Sales-Betreuung an.<br />
Nach seiner Ausbildung zum Großund<br />
Außenhandelskaufmann und mehrjähriger<br />
Tätigkeit bei Kranunternehmen<br />
merkte Ralf Teichmann schnell, dass<br />
Krankunden bei einer Investition vor die<br />
Wahl gestellt werden: entweder mieten<br />
oder einen Neukran kaufen. Doch die<br />
Möglichkeit zum Erwerb eines gebrauchten,<br />
generalüberholten Krans, oft zu erheblich<br />
geringeren Preisen und mit<br />
schnelleren Lieferzeiten, gab es bis dato<br />
nicht. So entschied er sich parallel zu seinem<br />
Betriebswirtschaftsstudium an der<br />
Universität in Duisburg-Essen, den<br />
Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen<br />
und diese Marktlücke zu schließen.<br />
Heute liefert das Unternehmen mehr<br />
als 300 Krane jährlich in alle Welt und ist<br />
Europas Marktführer auf dem Gebiet der<br />
generalüberholten Gebrauchten. Das Unternehmen<br />
hat auf einer Lagerfläche von<br />
über 35.000 m2 ständig etwa 250 Krane<br />
aller Hersteller und Fabrikate auf Lager,<br />
die an die Kundenanforderungen angepasst<br />
werden. Vom Containerkran über<br />
den Lagerplatz-Portalkran bis hin zum<br />
Hallenlaufkran gehört alles rund um<br />
schienengebundene Krananlagen zum<br />
Portfolio des Mittelständlers.<br />
Die Nachfrage ist gerade in Zeiten der<br />
Nachhaltigkeitsdebatten ungebrochen.<br />
Bestandskrane werden für jede Kundenanfrage<br />
individuell geprüft und bewertet,<br />
teilweise mit neuen Komponenten ausgestattet<br />
oder komplett generalüberholt.<br />
Einzelne Anlagen können auch neu gefertigt<br />
werden – die eigene Konstruktion und<br />
Produktion am Standort Essen machen es<br />
möglich. Hinzu kommen ein umfassender<br />
After-Sales Service, eine 24-Hotline und<br />
Europas größtes Ersatzteillager mit über<br />
(v.l.): Johannes Ralf Teichmann, Ralf Teichmann, Ann-Christin Teichmann und Julia Teichmann<br />
20.000 Artikeln auf Lager. So können auch<br />
kurzfristig und kostengünstig Investitionen<br />
realisiert werden.<br />
Alle Kinder an Bord<br />
Viele Mitarbeiter begleiten das Unternehmen<br />
von Anfang an und identifizieren<br />
sich mit der familiären Atmosphäre<br />
des Unternehmens. Für Ralf Teichmann<br />
war es wichtig, wenn auch nicht ganz<br />
leicht, den Generationenwechsel rechtzeitig<br />
einzuleiten. Seit 2016 und 2017<br />
sind seine beiden Töchter Ann-Christin<br />
und Julia operativ mit an Bord. 2019 stieg<br />
der einzige Sohn, Johannes Ralf, mit ein.<br />
Während sich die mittlere Tochter<br />
Ann-Christin nach ihrem BWL-Studium<br />
schnell auf den Bereich technischer Vertrieb<br />
konzentrierte und von Anfang an<br />
sehr eng mit der Geschäftsführung zusammenarbeitete,<br />
fand die älteste Tochter<br />
Julia in der Unternehmenskommuni -<br />
kation und im Recruiting ihre Aufgabe.<br />
Sohn Johannes startete nach seinem<br />
Wirtschaftsingenieurstudium 2019 ebenfalls<br />
im Technischen Vertrieb und ist<br />
mittlerweile als Leiter Fertigung für den<br />
Produktionsprozess verantwortlich. Anfang<br />
2022 wurde Ann-Christin zur dritten<br />
Geschäftsführerin ernannt. Noch<br />
denkt Firmengründer Ralf Teichmann<br />
zwar nicht ans Aufhören, doch die Nachfolge<br />
des Unternehmens und seine Fortführung<br />
in Familienhand ist gesichert. <br />
Jährlich werden rund 250 Krane ausgeliefert<br />
Mehr als 250 Gebrauchte sind auf 35.000 m2<br />
verfügbar<br />
In Essen findet sich auch Europas größtes<br />
Ersatzteillager mit mehr als 20.000 Artikeln<br />
© Teichmann Krane<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
51
SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />
Containerumschlag bricht weiter ein<br />
Der Containerumschlag an den Terminals der Hamburger HHLA ist im ersten Halbjahr<br />
eingebrochen. Das führt auch zu schmerzlichen Einbußen beim Konzernergebnis. Für das<br />
Gesamtjahr rechnet das Logistikunternehmen nicht mit einer Erholung<br />
Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte<br />
sich sogar um 50,3 % auf<br />
50,4 Mio. € (Vorjahr: 101,3 Mio. €). Die<br />
EBIT-Marge betrug 6,9 % (im Vorjahr:<br />
13 %). Das Ergebnis nach Steuern und<br />
nach Anteilen anderer Gesellschafter<br />
ging um rund 80 % zurück belief sich auf<br />
nur noch 8,2 Mio. € (Vorjahr:<br />
43,9 Mio. €).<br />
Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende:<br />
»Die weltweite Konjunkturabkühlung<br />
trifft auch das Geschäft der<br />
HHLA als europäisches Logistikunternehmen.«<br />
Um die Zukunfts- und<br />
Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens<br />
zu stärken, werde das Unternehmen verstärkt<br />
auf Kostendisziplin achten.<br />
Die HHLA sieht die weltweite Konjunktur als eine der Ursachen für den Umschlagrückgang<br />
Über die Kajen der verschiedenen<br />
Terminals der Hamburger Hafen<br />
und Logistik AG gingen im ersten Halbjahr<br />
nur noch knapp 2,9 Mio. Boxen. Das<br />
entspricht einem Rückgang von 14,6 %<br />
im Vergleich zum bereits ernüchternden<br />
Vorjahr (3,4 Mio. TEU).<br />
In Hamburg selbst lag das Minus bei<br />
12,7 % auf 2,76 Mio. TEU (Vorjahr:<br />
3,2 Mio. TEU). Haupttreiber für diese<br />
Entwicklung seien die stark rückläufigen<br />
Volumina im Fahrtgebiet Fernost gewesen,<br />
teilte die HHLA mit. Aber auch bei<br />
der Transshipment-Ladung lag die Menge<br />
deutlich unter Vorjahr. Neben den<br />
stark reduzierten schwedischen und polnischen<br />
Verkehren fielen die Russlandmengen<br />
sanktionsbedingt zusätzlich aus.<br />
Die Feederquote am wasserseitigen Umschlag<br />
reduzierte sich auf 18,4 % (im Vorjahr:<br />
20,9 %). Außerdem sanken die Einnahmen<br />
aus dem Lagergeld, die im Vorjahr<br />
noch den Mengenrückgang teilweise<br />
kompensiert hatten.<br />
Das Umschlagvolumen an den internationalen<br />
Containerterminals ging<br />
gegenüber dem Vorjahr um 43,9 % auf<br />
113.000 TEU zurück (im Vorjahr:<br />
202.000 TEU). Ursache für den starken<br />
Rückgang der Ladungsmengen war im<br />
Wesentlichen der Terminal in Odessa<br />
(CTO), nachdem dort der seeseitige Umschlag<br />
infolge des russischen Angriffskriegs<br />
auf behördliche Anweisung eingestellt<br />
worden war. Zudem seien <strong>2023</strong> zusätzliche<br />
Anläufe am Containerterminal<br />
TK Estonia als Alternative zu russischen<br />
Häfen ausgeblieben. Der starke Anstieg<br />
der Umschlagmengen am Multifunktionsterminal<br />
PLT Italy hätten diesen<br />
Wegfall nicht kompensieren können,<br />
heißt es seitens der HHLA.<br />
HHLA verliert 50 % des Gewinns<br />
Insgesamt sank der Umsatz der HHLA<br />
im ersten Halbjahr um 6,7 % auf<br />
727,1 Mio. € (Vorjahr: 779,5 Mio. €). Das<br />
© Rätzke/HHLA<br />
Intermodal begrenzt Schaden<br />
Im Segment Intermodal reduzierte sich<br />
der Containertransport insgesamt um<br />
3,7 % auf 819.000 TEU (im Vorjahr:<br />
851.000 TEU). Die Bahntransporte verringerten<br />
sich im Vergleich zum Vorjahr<br />
um 2,5 % auf 691.000 TEU (im Vorjahr:<br />
7<strong>09</strong>.000 TEU). Von dem Rückgang waren<br />
alle wesentlichen Relationen betroffen,<br />
besonders stark jedoch die norddeutschen<br />
Seehäfen und die polnischen<br />
Verkehre. Die Straßentransporte verzeichneten<br />
einen Rückgang um 9,9 % auf<br />
128.000 TEU (im Vorjahr:<br />
142.000 TEU).<br />
Vor dem Hintergrund der konjunkturellen<br />
und geopolitischen Entwicklung<br />
rechnet die HHLA für das Gesamtjahr<br />
mit einem deutlichen Rückgang<br />
im Containerumschlag gegenüber dem<br />
Vorjahr sowie einem Containertransport<br />
auf dem Niveau des Jahres 2022. Die Erwartung<br />
für das Betriebsergebnis (EBIT)<br />
wurde entsprechend angepasst und liegt<br />
nunmehr in der Bandbreite von 100 bis<br />
120 Mio. € (vorher 145 bis 175 Mio. €).<br />
Dabei wird innerhalb dieser Spanne im<br />
Segment Container weiterhin ein starker<br />
Rückgang und im Segment Intermodal<br />
ein leichter Rückgang (vormals: moderater<br />
Anstieg) des jeweiligen Segment-<br />
EBIT gegenüber dem Vorjahr angenommen.<br />
RD<br />
52 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />
NPorts: Alles unter einem Dach<br />
In Cuxhaven hat die Hafengesellschaft Niedersachsen Ports ein neues Betriebsgebäude<br />
eingeweiht. Dieses soll den aktuellsten Arbeitsschutzbedingungen entsprechen und<br />
Mitarbeitern ein sicheres und angenehmes Arbeitsumfeld bieten<br />
Maschinenbau, Elektrotechnik, Malerei<br />
und Holzbau der Niedersachsen<br />
Ports (NPorts) Niederlassung<br />
Cuxhaven sind künftig gemeinsam in einem<br />
neuen Betriebsgebäude direkt am<br />
Schleusenpriel untergebracht. In Anwesenheit<br />
von Frank Doods, Staatssekretär<br />
im Niedersächsischen Ministerium für<br />
Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung,<br />
ist die neue Halle heute eingeweiht<br />
worden<br />
»Das Betriebsgebäude entspricht nicht<br />
nur den neuesten Standards für Arbeitsschutz<br />
und Energieversorgung – es ist<br />
auch modern und zeitgemäß gestaltet.<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
finden hier optimale Bedingungen vor.<br />
Das ist ein wichtiger Aspekt, denn dieser<br />
Mehrwert soll dazu beitragen, dass wir in<br />
Cuxhaven Fachkräfte sichern und die<br />
Leistungsfähigkeit des Hafens ausbauen<br />
können. Cuxhaven hat durch die Lage<br />
zwischen Elbe und Nordsee einen besonderen<br />
Stellenwert. Diese Schnittstelle innerhalb<br />
globaler Transportketten wollen<br />
wir weiter nutzen, um unsere führende<br />
Marktposition beim Export von Fahrzeugen<br />
und beim Import von Massengütern<br />
zu erhalten«, sagt Staatssekretär Frank<br />
Doods.<br />
Holger Banik, Geschäftsführer von<br />
Niedersachsen Ports sowie der JadeWeserPort<br />
Realisierungsgesellschaft, kommentiert<br />
die Einweihung des Gebäudes<br />
wie folgt: »Der Fokus auf unsere niedersächsischen<br />
Seehäfen wächst stetig.<br />
Wir müssen uns für künftige Herausforderungen<br />
wappnen und den Hafen<br />
fit für die Zukunft machen. Mit dem<br />
neuen Betriebsgebäude gehen wir einen<br />
wesentlichen Schritt in diese Richtung.«<br />
Darüber hinaus wolle NPorts seine Position<br />
als attraktiver Arbeitgeber stärken.<br />
»Unseren Beschäftigten ermöglichen wir<br />
einen neuen, modernen Arbeitsplatz mitten<br />
im Hafen. Auch unsere Auszubildenden<br />
profitieren von den optimierten<br />
Arbeitsabläufen und der engen<br />
fachlichen Zusammenarbeit«, so Banik<br />
weiter. Derzeit lernen 11 Auszubildende<br />
bei NPorts Cuxhaven.<br />
Moderenes Arbeiten<br />
Vor knapp einem Jahr erfolgte die<br />
Grundsteinlegung. Seitdem ist eine zweigeschossige<br />
Halle mit Platz für alle Gewerbebereiche<br />
sowie ein Materiallager,<br />
Büro- und Sozialräume entstanden.<br />
Durch die gemeinsame Unterbringung<br />
aller Fachkräfte können Wege verkürzt<br />
und Arbeitsabläufe optimiert werden.<br />
Neben den Vorteilen für die technischen<br />
Arbeitsabläufe, die zunehmend digitalisiert<br />
werden, sollen die Beschäftigten von<br />
modernen Anlagen und Maschinen profitieren,<br />
wie zwei Portalkränen mit fünf<br />
und zehn Tonnen Hebeleistung.<br />
Das Gebäude entspricht den neuesten<br />
Arbeitsschutzbedingungen und der gültigen<br />
Energieeinsparverordnung. Aus<br />
Gründen der Nachhaltigkeit soll auf dem<br />
Dach zudem eine Photovoltaikanlage zur<br />
Eigenversorgung installiert werden.<br />
Bereits 2021 hat NPorts laut eigenen<br />
Angaben den Bau der Werkstatthalle öffentlich<br />
ausgeschrieben. Um Kosten zu<br />
sparen und verantwortungsbewusst mit<br />
den verfügbaren Mitteln umzugehen, habe<br />
man die Ausschreibung jedoch zurückgezogen<br />
und eine Neuveröffentlichung<br />
der Arbeiten unternommen, unterteilt<br />
in Einzelgewerke. Hierzu zählten<br />
Rohbauarbeiten, Fassade und Dach, Heizung<br />
und Sanitär sowie Tischler- und<br />
Elektroarbeiten. Durch die Vergabe in<br />
Einzellose konnte NPorts eine »erhebliche«<br />
Kosteneinsparung erzielen. Die<br />
Gesamtkosten liegen bei rund 5 Mio. €,<br />
teilt die Hafengesellschaft Niedersachsen<br />
Ports mit.<br />
Die bisherigen Werkstätten, die für diverse<br />
Fertigungs-, Reparatur- und Wartungsarbeiten<br />
genutzt wurden, sind aus<br />
den Jahren 1930 bis 1960. Sie entsprachen<br />
nicht mehr den Anforderungen<br />
des modernen Arbeitsschutzes. Ursprünglich<br />
für ca. 100 Mitarbeiter konzipiert,<br />
verteilten sie sich über das gesamte<br />
Niederlassungsgelände und ließen sich<br />
dementsprechend nicht mehr den heutigen<br />
Betriebsabläufen anpassen, NPorts.<br />
Entsprechende notwendige Umbauarbeiten<br />
seien nicht möglich gewesen.<br />
Zudem waren alle Gewerbebereiche –<br />
Maschinenbau, Elektro, Maler, Holzbau<br />
– aus der Historie heraus räumlich getrennt,<br />
was die fachübergreifende Zusammenarbeit<br />
erschwert hat. RD<br />
Im Neubau von Niedersachsen Ports in Cuxhaven werden alle Gewerbebereiche zusammengefasst<br />
© NPorts<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
53
SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />
Niedersachsen ist bereit und bedürftig<br />
Niedersachsens Häfen müssen zum Teil derbe Umschlag-Einbußen verkraften.<br />
Landeswirtschaftsminister Olaf Lies nutzte den jüngsten Hafentag in Stade für einen<br />
deutlichen Appell nach Berlin und in andere Landeshauptstädte. Von Michael Meyer<br />
Zum 31. Mal trafen sich Vertreter aus<br />
Wirtschaft, Politik und Verwaltung<br />
zum Niedersächsischen Hafentag – dieses<br />
Mal in Stade, dessen Hafen aktuell sein<br />
50-jähriges Jubiläum feiert.<br />
In Feierlaune waren die Hafenvertreter<br />
aber nur bedingt. Das lag zum Einen an<br />
der aktuellen Umschlagbilanz, die traditionell<br />
zum Hafentag vorgestellt wird. Die<br />
Gruppe Seaports of Niedersachsen mit<br />
Standorten in Wilhelmshaven, Brake, Stade,<br />
Emden, Nordenham, Cuxhaven, Leer,<br />
Papenburg und Oldenburg hat im ersten<br />
Halbjahr <strong>2023</strong> rund 26,17 Mio. t im Seeverkehr<br />
umgeschlagen.<br />
Damit sank der Umschlag um 2 % im<br />
Vergleich zum Vorjahr. André Heim, Geschäftsführer<br />
der Hafenmarketinggesellschaft,<br />
sagte, angesichts der »derzeit<br />
schwachen globalen Nachfrage, in Folge<br />
hoher Inflation, gestiegenen Zinsen und<br />
der sehr hohen Energiepreise aufgrund<br />
des Krieges in der Ukraine«, könne man mit dem Ergebnis »unterm<br />
Strich zufrieden sein.«<br />
Positiv entwickelte sich wenig überraschend der Umschlag<br />
flüssiger Massengüter: +15 %. Hier macht sich die neue LNG-<br />
Infrastruktur infolge des russischen Angriffskriegs gegen die<br />
Ukraine und die Abkopplung von russischen Pipeline-Importen<br />
bemerkbar. Ende 2022 war das Terminal in Betrieb genommen<br />
worden. In Wilhelmshaven wurden bis einschließlich Juni rund<br />
1,5Mio.t verflüssigtes Erdgas umgeschlagen. Bis Ende des Jahres<br />
werden dort weitere 19 LNG-Tanker erwartet.<br />
Insgesamt stieg der Anteil flüssiger Massengüter am Gesamtumschlag<br />
in Niedersachsen von 48 % auf 56 %. Daran lässt sich<br />
erkennen, welche Bedeutung das Segment für die Häfen hat.<br />
Rückgänge wurden im Bereich der festen Massengüter registriert:<br />
5,49 Mio. t. oder rund 25 % wurden hier weniger über die<br />
Kaikanten verladen. Der Kohleumschlag sank um 25 %.<br />
Eine Ursache für das Minus sind die Folgen der Energiekrise.<br />
»Während noch zu Beginn des Jahres große Mengen an Kohle umgeschlagen<br />
wurden, kam es durch vorübergehende Betriebseinstellungen<br />
der Kraftwerke zu rückläufigen Mengen. Auch bedingt<br />
durch das hohe Energiepreisniveau in Deutschland war es der<br />
energieintensiven Industrie kaum möglich, zu wettbewerbsfähigen<br />
Preisen zu produzieren, was entsprechende Auswirkungen auf die<br />
Umschlagsmengen, insbesondere im Seehafen Stade hatte«, heißt<br />
es seitens Seaports of Niedersachsen. Allein in Stade wurden rund<br />
1,3Mio.t weniger umgeschlagen, ein Minus von 47 %.<br />
Der Hafen an der Elbe hofft auf positive Effekte wie in Wilhelmshaven:<br />
Ein Anleger für verflüssigte Gase ist bereits im Bau.<br />
Er soll Umschlagmengen sichern. Insgesamt lassen Heim und seine<br />
Kollegen auch die geplanten Projekte für den Import und die<br />
»In die Klimaneutralität<br />
reininvestieren und uns aus<br />
der Krise rausinvestieren«<br />
Olaf Lies<br />
Wirtschaftsminister Niedersachsen<br />
© SPD Niedersachsen<br />
Umwandlung von grünem Ammoniak und<br />
Wasserstoff »positiv nach vorn blicken«.<br />
Einen starken Einbruch gab es auch am<br />
JadeWeserPort in Wilhelmshaven. Das Eurogate-Containerterminal<br />
meldete einen<br />
Rückgang um knapp 16 % auf 293.535 TEU.<br />
»Deutliche Einbrüche im weltweiten<br />
Fracht- und Containervolumen auf den volumenstarken<br />
Fahrtgebieten Asien-Europa,<br />
Transpazifik und Transatlantik tragen zu<br />
diesem Ergebnis bei«, teilten die Verantwortlichen<br />
mit. Positiv hingegen der Auto-<br />
Umschlag: An Neufahrzeugen rollten in<br />
Emden und Cuxhaven im ersten Halbjahr<br />
rund 827.000 Einheiten über die Kaikanten<br />
– ein Plus von rund 20 %. Wachstum gab es<br />
insbesondere im Export nach Großbritannien<br />
und im Import aus Südafrika.<br />
Für das Segment Stückgut – zu dem auch<br />
RoRo- und Containerverkehre gehören –<br />
wurde ein Minus von 9 % auf 6,33 Mio. t.<br />
gemeldet. Immer wichtiger wird der Umschlag<br />
von Komponenten für Windparks. Dafür sind aber zusätzliche<br />
Flächen nötig. Michael de Reese, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft<br />
Niedersächsische Seehäfen, betonte: »Die niedersächsischen<br />
Seehäfen sind bereit, einen entscheidenden Beitrag<br />
zum Ausbau der Windenergie zu leisten. Um die Ausbauziele bis<br />
2030 zu erreichen, sind jedoch umfangreiche Investitionen in die<br />
Seehafeninfrastruktur notwendig.« Er appellierte an den Bund,<br />
Verantwortung zu übernehmen und die nötigen Rahmenbedingungen<br />
für die Umsetzung der Energiewende zu schaffen,<br />
dann könnten die Häfen den von einer neuen Studie belegten<br />
Bedarf von 200 ha bis 2.075 ha Flächen decken.<br />
»Nationale Aufgabe«<br />
Aus Sicht von Seaports-Geschäftsführer Heim gehören zu den<br />
besseren Rahmenbedingungen unter anderem Investitionen in<br />
Ausbau und Erhalt von Bahnanbindungen und Wasserstraßen, er<br />
nannte Projekte wie die Fahrrinnenanpassungen der Außen- und<br />
Unterweser sowie der Außenems als Beispiele. Der Bund müsse<br />
sich stärker bei der Finanzierung der Hafeninfrastruktur einbringen.<br />
Ein weiterer Kritikpunkt: Die deutsche Einfuhrumsatzsteuer<br />
schränke die Wettbewerbsfähigkeit der Häfen gegenüber europäischen<br />
Konkurrenten ein.<br />
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies erklärte, warum<br />
Investitionen in Häfen und ihre Anbindung seiner Ansicht nach<br />
zur nationalen Aufgabe werden: »Leistungs- und zukunftsfähige<br />
Häfen und verlässliche Hinterlandanbindungen sind Grundvoraussetzung<br />
für Außenhandel, Versorgungssicherheit, Umsetzen<br />
der Energiewende und die nationale Sicherheit in Deutschland.<br />
Hiervon sind alle Regionen und Wirtschaftssektoren unseres Lan-<br />
54 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
H1| <strong>2023</strong>:<br />
Flüssiges<br />
Massengut: 25,88<br />
Mio. t;<br />
56%<br />
H1|22:<br />
48%<br />
Gütergruppen bei<br />
Seaports of Niedersachsen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
H1|22<br />
24%<br />
H1|22<br />
28%<br />
H1| <strong>2023</strong>:<br />
Stückgüter (inkl.<br />
RoRo & TEU):<br />
13,57 Mio. t; 24%<br />
H1| <strong>2023</strong>:<br />
Festes Massengut:<br />
14,98 Mio. t; 20%
SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />
Anschluss für Kramer Distripark Depot<br />
Die Hafenbehörde von Rotterdam will den Containertransport an den Standorten auf der<br />
Maasvlakte optimieren. Dabei helfen soll unter anderem die Container Exchange Route<br />
(CER). Anfang September wurde das neue Depot der Kramer Group angeschlossen<br />
Die geschlossene Route CER soll auch mehr Sicherheit und eine Entlastung für den öffentlichen Straßenverkehr bringen<br />
© Port of Rotterdam<br />
Die Kramer Group und die Port of<br />
Rotterdam Authority haben eine<br />
neue »Anschlussvereinbarung« am 1.<br />
September unterzeichnet. Damit erhält<br />
auch das neue Depot der Gruppe – das<br />
Kramer Distripark Depot (KDD) in der<br />
Malakastraat 51 – Anschluss an die Container<br />
Exchange Route (CER).<br />
Die CET ist eine 17 km lange geschlossene<br />
Transportroute, die viele Terminals,<br />
Depots, Distributionszentren und das<br />
Terminal der staatlichen Kontrollbehörde<br />
auf der Maasvlakte miteinander<br />
verbindet. Damit werden bald alle relevanten<br />
Terminals der Kramer Group –<br />
neben KDD, Rotterdam Container Terminal<br />
(RCT) und Delta Container Services<br />
(DCS) – an die CER angeschlossen<br />
sein.<br />
Die Kramer Group zeigt sich mit dieser<br />
Vereinbarung sehr zufrieden. RCT und<br />
DCS befinden sich am Ufer des Amazonehaven,<br />
KDD hingegen ist ein landseitiges<br />
Terminal. Durch den Anschluss an<br />
die CER können Land- und Seecontainer<br />
intern wesentlich effizienter ausgetauscht<br />
werden, teilt die Hafenbehörde mit.<br />
Die Vereinbarung steht im Einklang mit<br />
dem Bestreben der Port of Rotterdam<br />
Authority, durch den Bau der CER einen<br />
schnelleren und effizienteren Containertransport<br />
mit höherer Integrität zwischen<br />
den Standorten der Maasvlakte zu fördern.<br />
Derzeit ist die Rotterdam World<br />
Gateway (RWG), das Delta-Terminal von<br />
Hutchison Ports ECT Rotterdam (ECT)<br />
und die staatliche Kontrollbehörde an die<br />
CER angeschlossen. Das Kramer Distripark<br />
Depot wird voraussichtlich im ztweiten<br />
Quartal 2024 angeschlossen werden.<br />
Optimierter Container-Wechsel<br />
Der Rotterdamer Hafen beherbergt laut<br />
eigenen Angaben das größte Containercluster<br />
von Europa. Jedes Jahr werden<br />
hier über 15 Mio. TEU umgeschlagen.<br />
Die Auswechslung von Containern zwischen<br />
den Containereinrichtungen erfordert<br />
einen möglichst effizienten und<br />
integren Transport. Um dies zu bewerkstelligen,<br />
hat der Hafenbetrieb die Container<br />
Exchange Route (CER) anlegen<br />
lassen. Die CER wird in mehreren Phasen<br />
fertiggestellt und eröffnet. Die Inbetriebnahme<br />
wird Ende <strong>2023</strong> erwartet,<br />
wobei die Volumen schrittweise zunehmen<br />
sollen, auch durch den Anschluss<br />
anderer Terminals, Depots und<br />
Distributionsunternehmen.<br />
Die CER soll einen Beitrag zu Sicherheit,<br />
Integrität, Effizienz und Nachhaltigkeit<br />
im Rotterdamer Hafen leisten. Auf<br />
den Routen gibt es weniger Aufenthalt.<br />
Die angeschlossenen Betriebe sorgen für<br />
eine flüssigere Abwicklung von Containern,<br />
die über die CER laufen. Dies führt<br />
den Angaben zufolge zu Zeitersparnis,<br />
Verbesserung der Verkehrssicherheit und<br />
Reduzierung der Emissionen. Da überdies<br />
die öffentlichen Straßen weniger<br />
stark genutzt werden, fließt der Verkehr<br />
auch hier reibungsloser.<br />
Die erhöhte Sicherheit ist darauf zurückzuführen,<br />
dass es sich um eine geschlossene<br />
Strecke handelt. Dadurch<br />
gibt es auf dem Weg zwischen den Terminals<br />
und der Zentralen Anlaufstelle<br />
der Kontrollbehörden Rotterdam weit<br />
weniger Gelegenheit, an die Ladung zu<br />
kommen.<br />
RD<br />
56 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
57
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
© Hafen Kehl<br />
Blick auf den Rheinhafen in Kehl<br />
Kehl sucht Nähe zu Straßburg<br />
Der Umschlag ist rückläufig, weil die Konjunktur lahmt. In einer grenzüberschreitenden<br />
Kooperation mit dem französischen Nachbarn und mit einer verbesserten Infrastruktur im<br />
Bahnsektor sieht Hafenchef Volker Molz viel Potenzial für die Zukunft. Von Krischan Förster<br />
Mit seiner günstigen Lage am Rhein<br />
und der Nähe zur französischen<br />
Grenze ist der Hafen Kehl ein wichtiger<br />
Umschlagplatz für Waren, die auf dem<br />
Wasserweg, der Schiene oder auf der<br />
Straße transportiert werden. Die Lage am<br />
Ostufer des Rheins, gegenüber Straßburg<br />
in Frankreich, ermöglicht den Zugang<br />
zum Rhein und zum Rhein-Rhône-Kanal<br />
sowie zu den Autobahnen A 5 und A 35.<br />
Im Jahr 2022 musste der Hafen allerdings<br />
einen deutlichen Rückgang im<br />
wasserseitigen Güterumschlag verkraften.<br />
Langanhaltendes Niedrigwasser,<br />
eine Knappheit an Schiffsraum und gestiegene<br />
Produktionskosten in der energieintensiven<br />
Industrie trugen zum<br />
Rückgang bei. Insgesamt wurden knapp<br />
6 Mio. t (-12,7 % unter Vorjahr) umgeschlagen.<br />
Wasserseitig blieben 3.25 Mio. t<br />
übrig, ein Rückgang um -26,5 % im Vergleich<br />
zu 2021. Der Zuwachs beim Bahnvolumen<br />
(+12,5 % auf 2,73 Mio. t) konnte<br />
den Einbruch beim Schiffsumschlag nicht<br />
kompensieren.<br />
Das zeigt sich auch bei den Hafenanläufen:<br />
Die Anzahl der Schiffe verringerte<br />
sich um -19,6 % auf insgesamt<br />
3.028 Schiffe. Die durchschnittliche Lademenge<br />
pro Güterschiff sank um -8,5 % auf<br />
1.075 t. Besonders hohe Einbußen an den<br />
Kaimauern gab es bei Eisen- und Stahlwaren<br />
(-26,9 %), Baustoffen (-33,1 %) und<br />
Mineralölprodukten (-32,8 %). Die Entwicklung<br />
in Kehl hatte sich damit schon<br />
im Vorjahr von anderen Häfen am Oberrhein<br />
abgekoppelt. Denn Mannheim verzeichnete<br />
einen Anstieg von 3,5 % auf<br />
7,5 Mio. t, in Karlsruhe gab es ein Plus<br />
von 7 % auf 6,84 Mio. t. Lediglich Breisach<br />
lag mit -29 % auf 319.000 t auf ähnlichem<br />
Niveau.<br />
Auch in den ersten sechs Monaten dieses<br />
Jahres habe der Negativtrend angehalten,<br />
berichtet Hafenchef Volker Molz. Bei<br />
einem Minus von weiteren 25 % bzw.<br />
-250.000 t lag der wasserseitige Umschlag<br />
bei nur noch knapp 1,6 Mio. t gegenüber<br />
gut 1,8 Mio. t im Jahr zuvor. Betroffen ist<br />
auch das Containerterminal. Dem Rekordjahr<br />
2021 mit 150.000 TEU folgen<br />
130.000 TEU im vergangenen Jahr und<br />
65.000 TEU in den ersten sechs Monaten<br />
dieses Jahres.<br />
Dabei sind im Hafen die Lager voll:<br />
»Die Unternehmen haben sich mit Rohstoffen<br />
eingedeckt, aber es fehlt momentan<br />
der Absatz«, so Molz. Dies gilt zum<br />
Beispiel für das örtliche Stahlwerk, das<br />
normaler Weise viel in die momentan<br />
schwächelnde Bauwirtschaft liefert, oder<br />
auch für die Papierfabrik, die nur noch zu<br />
65 % ausgelastet ist. Das seien nun mal<br />
zwei der wichtigsten Kunden für den Hafenumschlag.<br />
Die wachsende Rolle der Bahn mit der<br />
besten Bilanz in der Geschichte des Hafens<br />
freut den Hafendirektor. Er verweist<br />
aber auch auf die dringende Notwendigkeit,<br />
die Schieneninfrastruktur zu verbessern,<br />
die über viele Jahre hinweg von der<br />
Bahn vernachlässigt worden sei. Man sei<br />
aber in konstruktiven Gesprächen, unter<br />
anderem über eine Ausweitung des Rangierbetriebes<br />
von zwei auf drei Schichten.<br />
Denn wenn die Bahn auf beiden Seiten,<br />
der deutschen wie französischen, besser<br />
performt hätte, wäre der Rückgang in<br />
beiden Häfen nicht so stark ausgefallen.<br />
»Wir werden unseren Fokus jedenfalls<br />
auch künftig auf die Weiterentwicklung<br />
58 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
und den Ausbau der vorgelagerten Infrastruktur<br />
im Kehler Bahnhof legen«, so<br />
Molz. Vertraglich ist der Landeshafen ohnehin<br />
dem nachhaltigen Wirtschaften<br />
verpflichtet, rund 1,5 Mio. € müssen jährlich<br />
für Investitionen in die eigene Infrastruktur<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
Der Großteil fließt laut Molz auch<br />
<strong>2023</strong> in eigene Gleise und Bahnanlagen.<br />
Eine Effizienzsteigerung um 5 % bis 10 %<br />
über eine schnellere Abfertigung der Züge<br />
hält Molz durchaus für machbar.<br />
Aber auch für Uferanlagen (800.000 €<br />
im vergangenen Jahr) und die Verlegung<br />
von Glasfaserkabeln auf dem Hafenareal<br />
wird Geld ausgegeben. So fällt der mittelbis<br />
langfristige Ausblick positiv aus. Wirtschaftlich<br />
sei das Vorjahr sogar ein sehr<br />
gutes gewesen. Auch die Entscheidung,<br />
verstärkt in eigenes Personal und weitere<br />
Ausrüstung zu investieren und somit zentrale<br />
Abteilungen wie die werkseigene<br />
Schlosserei oder die Kfz- und Elektro-<br />
Werkstatt auszubauen, mache sich bezahlt,<br />
sagt Molz. »Wir sind dadurch einfach besser<br />
aufgestellt und schlagkräftiger.«<br />
Die großen Themen der kommenden<br />
Jahre sind die Energiewende und ein<br />
noch engeres Zusammenrücken mit<br />
Straßburg auf der anderen Rheinseite.<br />
»Den einen Hafen kann man gar nicht<br />
ohne den anderen betrachten«, findet der<br />
Kehler Hafenchef. Bestes Beispiel: Kreuzfahrtschiffe<br />
geben für ihre Rhein-Touren<br />
gern die elsässische Metropole aus Ausflugsziel<br />
an, festgemacht wird in jedoch<br />
Volker Molz<br />
Hafenchef in Kehl<br />
© Hafen Kehl<br />
in Kehl am deutschen Ufer. Auch hier<br />
geht es vor allem um einen Brückenschlag<br />
über den Rhein. Als Fernziel<br />
nennt Molz eine gemeinsame Hafenbahn<br />
mit Straßburg. Die Deutsche Bahn denke<br />
jedoch oft nur bis zur Grenze, »wir als<br />
Häfen wollen aber das ganze Spektrum<br />
der grenzüberschreitenden Möglichkeiten<br />
ausloten.« Dazu gehört aus seiner<br />
Sicht auch ein besseres Management der<br />
Abstell- und Rangierflächen im Kehler<br />
Bahnhof, wo beispielsweise »geparkte«<br />
Auto- oder Getreidezüge das sonstige<br />
Verkehrsaufkommen blockieren.<br />
Bei der Technischen Universität (TU)<br />
Dresden wurde eine Untersuchung in Auftrag<br />
gegeben, die klären soll, wie der<br />
Grenzbahnhof Kehl besser aufgestellt werden<br />
könnte. Die Elektrifizierung gehört dazu.<br />
Aktuelle Projekte im internationalen<br />
Schienenverkehr wie die Hochgeschwin -<br />
digkeits-Trasse von Paris in den Südwesten<br />
Deutschlands könnte den beiden Rhein-<br />
Häfen dabei in die Karten spielen.<br />
Wasserseitig ist man schon einen<br />
Schritt weiter. Ein gechartertes Schubboot<br />
von Haeger & Schmidt fährt bereits<br />
Recyling-Material im Shuttle-Dienst für<br />
die Badischen Stahlwerke (<strong>BS</strong>W) – dieses<br />
Angebot ließe sich noch auf andere Kunden<br />
und Güter ausweiten.<br />
Mehr Zeit hat der Hafen aus Sicht von<br />
Molz dagegen bei Energiethemen. »Aber<br />
wir müssen uns natürlich heute schon<br />
damit beschäftigen.« Das benachbarte<br />
Kohle-Kraftwerk wird Ende 2024 von der<br />
Kohle- auf Biomassenverfeuerung umgestellt.<br />
Damit endet nach rund 125 Jahren<br />
der Umschlag von Kohle im Kehler Hafen.<br />
Einst betrug der jährliche Umschlag<br />
rund 1 Mio. t zuletzt waren es nur noch<br />
60.000 t Dann rücken anderen Energieträger<br />
in den Fokus. Biomasse zum<br />
Beispiel könnte an die Stelle der Kohle<br />
treten. Und auch Wasserstoff oder Ammoniak<br />
sind in Kehl, wie an vielen anderen<br />
Standorten, ein Thema. Zunächst soll<br />
bis 2040 eine zentrale Pipeline nur nach<br />
Karlsruhe gebaut werden. »Wir diskutieren<br />
darüber mit unseren Stakeholdern<br />
und den Energieversorgern«, sagt<br />
der Hafenchef. Noch seien aber viele Fragen<br />
ungeklärt. »Wir betrachten das Ganze<br />
ideologiefrei und ergebnisoffen.« <br />
Dienstleistung aus einer Hand<br />
Mit diesem Konzept ist die Hafenverwaltung Kehl<br />
in allen wichtigen Bereichen für über 100 Unternehmen<br />
im 320 Hektar großen Industriegebiet<br />
Rheinhafen Kehl tätig. Kompetent, kundennah<br />
und erfolgreich. Wann legen Sie bei uns an?<br />
Umschlag und Lagerei<br />
Bündelung der<br />
Verkehrsträger<br />
Schiff/Bahn/Lkw<br />
Vermietung und<br />
Verpachtung<br />
Gewerbe- und<br />
Industrieflächen<br />
Versorgung<br />
Trinkwasser,<br />
Vorhalten<br />
der Kanalisation<br />
Beratung<br />
Organisation<br />
Behördenclearing<br />
kundennah, kompetent<br />
Hafenverwaltung Kehl · Hafenstraße 19 · 77694 Kehl · Telefon: +49 (0)7851 897-0 · E-Mail: info@hafen-kehl.de · www.hafen-kehl.de<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
59
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
Häfen wollen Ladung von der Straße holen<br />
Eine schlagkräftige Allianz mehrerer Häfen und Eisenbahnbetreiber will mit LOG4NRW<br />
die Verkehrssituation im Ruhrgebiet und in Südwestfalen entlasten. Künftig sollen mehr<br />
Güter auf Zügen und Schiffen transportiert werden<br />
© KSW<br />
Bilden die neue Allianz (v.l.): Markus Bangen (Duisport), Andreas Müller (Kreis Siegen-Wittgenstein), Bettina Brennenstuhl (Hafen Dortmund), Oliver Krischer<br />
(Minister NRW), Andreas Stolte (DeltaPort), Ingo Brohl (Kreis Wesel) und Christian Betchen (Kreisbahn Siegen-Wittgenstein)<br />
DeltaPort, Duisport, der Hafen Dortmund<br />
sowie die Kreisbahn Siegen-<br />
Wittgenstein werden unter dem Projektnamen<br />
»LOG4NRW« zeitnah ein Bahnund<br />
Binnenschiffssystem etablieren, mit<br />
dem ein erheblicher Anteil der Lkw-Verkehre<br />
in Nordrhein-Westfalen von der<br />
Straße auf Schienen und Wasserstraßen<br />
verlagert werden kann. Die Schirmherrschaft<br />
für das Projekt übernimmt Nordrhein-Westfalens<br />
Landesverkehrsminis -<br />
ter Oliver Krischer.<br />
Bis zu 27.000 Lkw-Fahrten könnten<br />
durch das neue Verkehrsangebot überflüssig<br />
werden, heiß es bei der Vorstellung<br />
des Konzepts. Die ersten Züge sollen<br />
schon im vierten Quartal <strong>2023</strong> rollen.<br />
Vorgesehen ist zunächst eine Verbindung<br />
vom Containerterminal von<br />
Contargo in Voerde-Emmelsum über<br />
den logport VI in Duisburg-Walsum, das<br />
Containerterminal im Hafen Dortmund<br />
(CTD) sowie ins Siegerland (Südwestfalen<br />
Containerterminal in Kreuztal) –<br />
und auch wieder zurück.<br />
Dies werde zu einer unmittelbaren<br />
Entlastung der Autobahnen A 2, A 4 und<br />
A 45 sowie der generell angespannten<br />
Verkehrssituation in Südwestfalen führen,<br />
insbesondere im Sauerland, heißt es.<br />
Darüber hinaus ermöglicht das kombinierte<br />
Bahn- und Binnenschiffsystem<br />
erstmals direkte Transporte zwischen den<br />
Terminals in Duisburg, Voerde-Emmel -<br />
sum, Dortmund und Kreuztal.<br />
Krischer ist Schirmherr<br />
»Es freut mich sehr, dass es den Logistikunternehmen<br />
gelungen ist, Schienengüterverkehre<br />
zwischen wichtigen Wirtschaftsregionen<br />
Nordrhein-Westfalens<br />
zu schaffen«, sagt Minister Krischer. Dies<br />
sei gerade für die Region rund um die<br />
Rahmedetal-Brücke besonders wichtig.<br />
DeltaPort als Impulsgeber der<br />
LOG4NRW-Projektidee hatte sich erstmals<br />
vor drei Jahren dem Thema der Verkehrsverlagerung<br />
gewidmet und in Zusammenarbeit<br />
mit der Universität Duisburg-Essen<br />
Lösungsansätze erarbeitet.<br />
Die regionale Vernetzung über den Einsatz<br />
von Binnenschiff und Bahn zur Hebung<br />
von Verlagerungspotenzialen stand<br />
dabei im Fokus. Aus diesem Impuls heraus<br />
wurde gedanklich das Projekt<br />
LOG4NRW geboren. Um Ladung auf die<br />
alternativen Verkehrsträger Schiff und<br />
Bahn zu verlagern, wollen die Projektpartner<br />
die Konzeptidee möglichst<br />
schnell umsetzen.<br />
Direkt in die Seehäfen<br />
Der Hafen Dortmund als Logistikdrehscheibe<br />
für den Raum Dortmund, östliches<br />
Westfalen, Sauer- und Siegerland,<br />
verfügt über tägliche Bahnverbindungen<br />
in Richtung der deutschen Seehäfen. Zahlreiche<br />
Großverlader werden auf der letzten<br />
Meile von den beiden Dortmunder<br />
KV-Terminals beliefert. Die ARA-Häfen<br />
sind über die Häfen in Duisburg und Voerde-Emmelsum<br />
angebunden.<br />
Das Südwestfalen Container-Terminal<br />
der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein verfügt<br />
derzeit über keine Bahnanbindung<br />
an die Drehscheiben Dortmund und<br />
Duisburg/Voerde-Emmelsum. Container<br />
aus dieser Region werden also noch per<br />
Lkw zu den Hinterlandterminals an<br />
Rheinund Ruhr oder direkt in die Seehäfen<br />
transportiert. Die Krombacher<br />
Brauerei als Großverlader liegt nur 6 km<br />
oder 10 min Fahrzeit entfernt.<br />
Duisport übernimmt Buchungen<br />
Die Disposition der Buchungen für alle<br />
Kooperationspartner übernimmt die<br />
Duisport agency als zentrale Marketingund<br />
Vertriebsgesellschaft der Duisport-<br />
Gruppe. Die Traktion der Züge wird gemeinsam<br />
von der Duisport-Tochtergesellschaft<br />
Duisport Rail und der<br />
Dortmunder Eisenbahn durchgeführt –<br />
von Emmelsum über Logport VI in Duisburg,<br />
den Dortmunder Hafen und das<br />
CTD bis nach Kreuztal. »Das Projekt<br />
LOG4NRW ist ein weiterer Beweis dafür,<br />
wie sinnvoll und effektiv Kooperationen<br />
innerhalb der Logistikbranche sein können.<br />
Davon werden die Wirtschaft, die<br />
Verbraucher und die Umwelt profitieren«,<br />
sagt Duisport-CEO Markus<br />
Bangen.<br />
RD<br />
60 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
Kräfte bündeln für Jahrhundertaufgabe<br />
Duisport wird Mitglied in dem von DeltaPort gegründeten Verein »EcoPort813«. Es geht<br />
den Akteuren darum, gemeinsam die Energiewende und die Transformation in Angriff zu<br />
nehmen. Der Aufbau einer Wasserstoff-Logistik entlang dem Rhein ist eines der Themen<br />
Die Energiewende und die Transformation der Wirtschaft<br />
sind Jahrhundertaufgaben. »Es ist immens wichtig, dass alle<br />
relevanten Akteure an einem Strang ziehen, um gemeinsam Lösungen<br />
für die Zukunft zu entwickeln und umzusetzen«, sagte<br />
Oliver Krischer (Grüne), Verkehrs- und Umweltminister in<br />
Nordrhein-Westfalen. Zwei »seiner« Häfen verbünden sich jetzt<br />
dafür.<br />
Duisport ist neuestes Mitglied im Verein »EcoPort813 – Förderverein<br />
Wasserstoff & nachhaltige Energie e.V.« geworden,<br />
einst von DeltaPort am Niederrhein gegründet. Den passenden<br />
Rahmen gab es beim inzwischen traditionellen »DeltaPort – vor<br />
Ort«: Denn das übergeordnete Thema bei dem Branchentreffen<br />
lautete »Transformation und Nachhaltigkeit«.<br />
Bei der Abkehr von fossilen Energieträgern und der Einsparung<br />
von CO2 sind eine Reihe von ökologischen und mehr noch ökonomischen<br />
Herausforderungen zu meistern. Im vergangenen Jahr<br />
hatte DeltaPort zusammen mit dem Hafen Emmerich und dem<br />
NIAG-Hafen in Rheinberg-Orsoy den Verein ins Leben gerufen,<br />
um Akteure besser vernetzen und Projekte zur Dekarbonisierung<br />
auf den Weg bringen zu können. Unter anderem geht es darum, eine<br />
Wasserstoff-Infrastruktur aufzubauen.<br />
Wasserstoff – eines der Zukunftsthemen<br />
Dabei wirkt künftig ein sehr prominenter Akteur mit: Duisport,<br />
die Betreibergesellschaft von Europas größtem Binnenhafen in<br />
Duisburg. Bei der obligatorischen Hafenrundfahrt wurde der<br />
Antrag an Bord des Fahrgastschiffes »River Lady« unterzeichnet.<br />
Aus Sicht von Verkehrsminister Krischer werden die Häfen<br />
beim Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur für Nordrhein-<br />
Westfalen dringend gebraucht, besonders entlang der Rheinschiene.<br />
»EcoPort 813« sei dabei ein ganz wichtiger Baustein, so<br />
der Grünen-Politiker. Mit den Häfen Duisburg und Rotterdam<br />
seien jetzt Europas größter Binnen- und der größte europäische<br />
Seehafen in diesem Netzwerk vertreten, was den Import und die<br />
Verteilung des Wasserstoffs immens erleichtere.<br />
Markus Bangen, Vorstandschef der Duisburger Hafen AG,<br />
lobte die konzeptionelle Vorarbeit der Vereinsgründer: »Wir<br />
bringen wir uns gern ein, um gemeinsam eine noch schlagkräftigere<br />
Allianz zu formen.« Das Thema »Energiewende« sei<br />
zu groß für Eitelkeiten und Konkurrenzdenken. »Wir müssen<br />
alle Kräfte bündeln, um diese riesige Herausforderung gemeinsam<br />
zu meistern.«<br />
Strukturwandel in vollem Gange<br />
Auch auf anderen Feldern kooperieren Duisport und die Delta-<br />
Port Niederrheinhäfen. »Ich freue mich, dass wir mit Duisport<br />
einen sehr starken Partner hinzugewinnen konnten«, sagte Andreas<br />
Stolte, Geschäftsführer der DeltaPort Niederrheinhäfen.<br />
»Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind bei der notwendigen<br />
Transformation.«<br />
Diskutierten über die Herausforderungen der Transformation: DeltaPort-<br />
Geschäftsführer Andreas Stolte (li.) und Verkehrsminister Oliver Krischer<br />
Nach Ansicht von Landrat Ingo Brohl hat der Kreis Wesel das<br />
Potenzial, ein Drehkreuz für grünen Wasserstoff zu werden. »Wir<br />
begreifen die Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft<br />
und Gesellschaft durchaus auch als Chance.« Der Strukturwandel<br />
in der Region sei in vollem Gange. Von dieser Entwicklung<br />
könne und solle die Region durch die Schaffung neuer<br />
Strukturen, Wertschöpfungsketten und damit auch von Arbeitsplätzen<br />
profitieren.<br />
ga<br />
Viel Platz für Ihren<br />
Unternehmenserfolg<br />
optimale Lage zu den ARA-Häfen und zum Ruhrgebiet<br />
Logistiklösungen aus einer Hand<br />
mit eigener Bahn und Bahninfrastruktur<br />
trimodale Verkehrsanbindung<br />
Umschlag von Schütt-, Stück- und Flüssiggütern<br />
sowie Containern<br />
44 ha Flächenpotential für hafenaffine<br />
Gewerbe- und Industriebetriebe<br />
DeltaPort Niederrheinhäfen GmbH Orsoy - Voerde - Wesel - Emmerich<br />
info@deltaport-niederrheinhaefen.de | www.deltaport-niederrheinhaefen.de<br />
© DeltaPort<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
61
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
Dortmunder Hafen erweitert Flächen<br />
Die KV-Umschlaganlage in Dortmund wird erweitert und bekommt rund 30.000 m 2<br />
Depotfläche dazu. Rund 5 Mio. € werden in das Projekt investiert. Das neue Areal soll an<br />
das Container Terminal Dortmund (CTD) verpachtet werden<br />
Mit der Erweiterung der KV-Anlage am Hafenbahnhof soll auch die Wasserstraße gestärkt werden<br />
© Gisbert Gerhard / DSW21<br />
An der Franz-Schlüter-Straße entsteht<br />
damit eine neue Fläche für<br />
Container, Sattelauflieger und Wechselbrücken.<br />
Der Eigentümer der Anlage, die<br />
Dortmunder Stadtwerke AG – DSW21,<br />
investiert rund 5 Mio. € in diese Entwicklungsmaßnahme,<br />
die den Logistikstandort<br />
Dortmund nachhaltig stärken<br />
soll.<br />
Verkehrsvorstand der DSW21, Ulrich<br />
Jaeger, sagt: »Nach der Installation des<br />
zweiten Krans im Jahr 2019 ist diese Erweiterung<br />
der Anlage nun der nächste<br />
Meilenstein. Wir zeigen einmal mehr,<br />
dass wir große Infrastrukturprojekte erfolgreich<br />
umsetzen können und unterstreichen<br />
damit nochmal unser starkes<br />
Engagement für den Logistikstandort<br />
Dortmund. Denn dessen Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Handlungsoptionen werden<br />
mit dem Ausbau der Anlage weiter<br />
gestärkt. Zugleich wird damit die Vernetzung<br />
der Verkehrszweige Schiene und<br />
Straße vorangetrieben, die wichtige<br />
Nachhaltigkeitsaspekte beinhaltet.«<br />
Bis zum kommenden Frühjahr wird<br />
auf dem Nachbargrundstück der Umschlaganlage,<br />
das bis 2021 ein Asphaltmischwerk<br />
beheimatete, die für die Depotfläche<br />
notwendige Infrastruktur hergestellt.<br />
Dazu gehören unter anderem eine<br />
Entwässerung und Stromversorgung.<br />
Nach Abschluss der Arbeiten verpachtet<br />
DSW21 die Depotfläche an die Container<br />
Terminal Dortmund GmbH (CTD).<br />
CTD betreibt bereits die benachbarte,<br />
ebenfalls von DSW21 errichtete,<br />
70.000 m 2 große Umschlaganlage, die<br />
über vier rund 730 m lange Gleise, zwei<br />
Kräne und eine Terminalzugmaschine<br />
verfügt. Die Anlage, die dazu beiträgt<br />
Verkehre von der Straße auf die Schiene<br />
zu verlagern, wurde 2016 als stimmige<br />
Ergänzung zum trimodalen Containerterminal<br />
an der Kanalstraße in Betrieb<br />
genommen, so die Stadtwerke. Mit der<br />
Erweiterung hat CTD dort das Potenzial,<br />
langfristig die maximale Kapazität der<br />
Anlage von 150.000 umgeschlagenen Ladeeinheiten<br />
im Jahr zu erreichen.<br />
CTD-Geschäftsführer Torsten Schütte<br />
dazu: »Aus Platzgründen haben wir bislang<br />
über das gesamte Hafenareal verteilt<br />
einzelne Abstellflächen anmieten müssen.<br />
Jetzt können wir diese Aktivitäten an einem<br />
Ort bündeln und kommen in eine<br />
deutlich effektivere Flächenbewirtschaftung.<br />
Insofern machen wir durch die<br />
Erweiterung einen großen Sprung nach<br />
vorne. Unser Portfolio wird noch ein gutes<br />
Stück attraktiver, was uns in dem hart umkämpften<br />
Markt weiter Rückenwind gibt.«<br />
Und Bettina Brennenstuhl, Vorständin<br />
der Dortmunder Hafen AG, ergänzt:<br />
»Wir freuen uns gleich doppelt über diese<br />
Entwicklung: Zum einen über die damit<br />
verbundenen Wachstumschancen für<br />
CTD, die ja auch zur Hafengruppe gehört.<br />
Zum anderen können die nicht<br />
mehr benötigten Abstellflächen nun ihrer<br />
bestimmungsgemäßen Nutzung zugeführt<br />
werden. Diese wird voraussichtlich<br />
auch zu einem zusätzlichen Schiffsgüterumschlag<br />
führen und damit zu einer<br />
Stärkung der Wasserstraße.« RD<br />
62 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
Straubing-Sand findet Betreiber<br />
Der Donauhafen hat einen Betreiber für das neue KV-Terminal gefunden: Den Zuschlag<br />
hat eine Bietergemeinschaft aus Contargo, SFI GmbH sowie Ziegler Group erhalten. Das<br />
neue Terminal soll voraussichtlich 2025 in Betrieb genommen werden<br />
Das neue Terminal entsteht auf einer Fläche von rund 50.000 m2<br />
Das Bündnis hat sich in einer europaweiten<br />
Ausschreibung für den Betrieb<br />
des neuen bimodalen Containerterminals<br />
in Straubing-Sand durchgesetzt.<br />
Der Vertrag mit der Contargo<br />
Combitrac Straubing-Sand GmbH ist bereits<br />
unterschrieben. Der Betrieb des Terminals<br />
startet voraussichtlich im zweiten<br />
Quartal 2025.<br />
Die Anlage wird durch den Hafen<br />
Straubing-Sand auf einer rund 50.000 m2<br />
großen Fläche errichtet. Die Bauphase<br />
hat bereits begonnen. Künftig sollen bis<br />
zu zehn Züge pro Woche an dem neuen<br />
Terminal verkehren. Durch mobile Umschlaggeräte<br />
werden dann Transportgüter,<br />
vorwiegend Container, von<br />
der Straße auf die Schiene umgeschlagen.<br />
Bis zu zwanzig Arbeitsplätze sollen dadurch<br />
am Standort entstehen.<br />
»Für uns war die Errichtung einer Terminalanlage<br />
für den Kombinierten Verkehr<br />
eine logische Konsequenz, die im<br />
Einklang mit unseren Nachhaltigkeitszielen<br />
steht«, sagt Andreas Löffert, Geschäftsführer<br />
im Hafen Straubing-Sand.<br />
Denn derartige KV-Anlagen könnten<br />
Fernstraßen entlasten und somit zum<br />
Klimaschutz beitragen.<br />
Die effiziente KV-Anlage soll zudem die<br />
Attraktivität der Regionen Niederbayern<br />
und Oberpfalz für weitere Unternehmensansiedlungen<br />
steigern. Insbesondere Logistiker,<br />
aber auch die produzierende<br />
Wirtschaft, schätzten die Vorteile solcher<br />
Anlagen, so die Bieterge-meinschaft. In<br />
Zeiten eines sich verstärkenden Fahrermangels<br />
schafften KV-Anlagen eine erhöhte<br />
Zuverlässigkeit im Transport bei<br />
gleichzeitig geringeren Transportkosten.<br />
»Unser Ziel ist die Vernetzung der Region<br />
nicht nur an die großen Seehäfen in<br />
Deutschland, Niederlande und Belgien,<br />
sondern auch an die Adria-Häfen. Damit<br />
wird der verladenden Wirtschaft mehr<br />
Flexibilität ermöglicht«, sagt Andreas<br />
Sandner, Geschäftsführer der Ziegler<br />
Holding.<br />
Der Standort Straubing-Sand wird zusätzlich<br />
Platz für die Lagerung von bis zu<br />
1.000 TEU bieten. Durch angrenzende<br />
Flächen kann der Lagerbereich sogar erweitert<br />
werden. Die Möglichkeit zur Zwischenlagerung<br />
von Gütern ist bedeutend,<br />
weil Saisonware häufig zeitlich vorgelagert<br />
geliefert werde. Sollten die Kapazitäten<br />
des Terminals nicht ausreichen,<br />
könne Contargo mit ihren 24 anderen<br />
Anlagen unterstützen, heißt es. RD<br />
© Hafen Straubing-Sand<br />
AM STÄRKSTEN FLUSS.<br />
ÜBER DEN RHEIN ANS ZIEL<br />
CLEVER KOMBINIERT<br />
WWW.RHEINCARGO.COM<br />
<strong>2023</strong>-01-04 RC Anzeige 181x65.indd 2 <strong>09</strong>.02.23 17:55<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
63
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
»Ich wollte zurück ins Hafenmarketing«<br />
Seit einem halben Jahr ist Inke Onnen-Lübben als Geschäftsführerin des c-Port im Amt. Sie<br />
will das Umschlagvolumen steigern, unter anderem mit neuen Ladungsgütern. Allerdings<br />
sieht sie auch den Bund in der Pflicht, die Voraussetzungen am Küstenkanal zu verbessern<br />
Wie haben Sie sich in Ihrer neuen Position<br />
eingelebt?<br />
Inke Onnen-Lübben: Ich bin hier insgesamt<br />
sehr offen und positiv aufgenommen<br />
worden, was den Start natürlich<br />
immer leichter macht. Wir arbeiten<br />
hier am Standort in einem recht kleinen<br />
Team von drei Leuten zusammen, dazu<br />
kommen die Kollegen unseres Hafenbetreibers<br />
Rhenus. Sie alle haben mich<br />
vom ersten Tag an super unterstützt. Wie<br />
zu erwarten war, gibt es hier viele Themen,<br />
die angepackt werden wollen. Erfahrungsgemäß<br />
ist das aber der beste<br />
Weg, um sich einzuleben.<br />
Was waren die Beweggründe, diesen Posten<br />
anzunehmen?<br />
Onnen-Lübben: Nachdem ich in den<br />
vergangenen drei Jahren für Mosolf den<br />
Standort Wilhelmshaven mit aufgebaut<br />
habe und dort zuletzt sehr stark in rein<br />
operative Themen eingebunden war, erschien<br />
mir die Chance, wieder eher vertrieblich<br />
im Bereich Standort- und Hafenvermarktung<br />
aktiv zu werden, als sehr<br />
verlockend. Das ist letztlich der Bereich<br />
aus dem ich ursprünglich komme und wo<br />
ich auch meine Stärken sehe.<br />
Gleichwohl bin ich auch mit einem<br />
weinenden Auge bei Mosolf weggegangen,<br />
wir hatten in Wilhelmshaven<br />
Inke Onnen-Lübben<br />
Geschäftsfürherin c-Port<br />
und natürlich auch darüber hinaus ein<br />
wirklich tolles Team und haben zuletzt<br />
auch einige gute Geschäfte entwickeln<br />
können, die den Standort richtig nach<br />
vorn gebracht haben.<br />
Wie waren die Umschlagzahlen im vergangenen<br />
Jahr 2022? Gab es einen Ausbau<br />
der Aktivitäten oder Ansiedlungserfolge?<br />
Onnen-Lübben: Das Umschlagsvolumen<br />
im vergangenen Jahr belief sich auf<br />
knapp 160.000 t an Massengütern bzw.<br />
Projektladung, hinzu kamen rund<br />
Im Industriepark entsteht momentan Europas größte und modernste Biomethan-Anlage<br />
© c-Port<br />
© Revis Bioenergy<br />
1.500 TEU containerisierte Importladung.<br />
Durch die Abwicklung dieses<br />
Containergeschäfts für die Firma Duni<br />
sind auch andere Verlader auf den<br />
c-Port und die Möglichkeiten fürs Containerhandling<br />
aufmerksam geworden.<br />
Daher arbeiten wir daran, dieses Thema<br />
hier weiter auszubauen.<br />
In unserem an den Hafen angrenzenden<br />
Industriepark realisiert die<br />
Firma revis bioenergy den Bau von<br />
Europas größter Biomethananlage, die<br />
künftig von Nordfuel betrieben wird. Hier<br />
werden künftig Biomethan und Bio-LNG<br />
produziert und als grünes Gas ins Netz<br />
eingespeist bzw. als umweltfreundlicher<br />
Kraftstoff, zum Beispiel für den Schwerlastverkehr,<br />
vermarktet. Die Anlage gilt als<br />
modernste ihrer Art in Europa. Für den<br />
c-Port ist das ein Meilenstein, da sich<br />
durchaus die Chance bietet, im Bereich<br />
der Erneuerbaren Energien zu wachsen.<br />
Was steht aktuell auf der Agenda?<br />
Onnen-Lübben: Neben der Aufarbeitung<br />
einiger bestehender Themen gilt es, sich<br />
hier auch ein Stück weit strategisch aufzustellen.<br />
Gewerbe- und Industrieflächen<br />
sind knapp, und aus meiner Sicht sollten<br />
wir daher mehr denn je schauen, was zu<br />
uns passt und wie wir die Leistung der<br />
bestehenden Unternehmen inklusive des<br />
Hafenbetriebs möglichst sinnvoll ergänzen<br />
oder die Ansiedler idealerweise<br />
sogar voneinander profitieren können.<br />
Dazu sind wir in Gesprächen mit einigen<br />
Interessenten und potenziellen Investoren.<br />
Hinzu kommt das Thema Hafenerweiterung:<br />
Nachdem die landseitige Erweiterung,<br />
die mit rund 1,8 Mio. € vom Land<br />
Niedersachsen gefördert wurde, abgeschlossen<br />
ist und wir dadurch rund 14 ha<br />
zusätzliche piernahe Ansiedlungsfläche<br />
entwickelt haben, ist das nächste Ziel die<br />
wasserseitige Erweiterung um weitere<br />
250 m Kaianlage sowie ein Schiffswendebecken<br />
mit 130 m Durchmesser. Dadurch<br />
wären wir vorbereitet, wenn im<br />
Rahmen des Ausbaus des Küstenkanals<br />
bzw. der Schleusen Dörpen und Oldenburg<br />
(im Vordringlichen Bedarf des<br />
64 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
© c-Port Zweckverband<br />
Der c-Port bietet ausreichend Fläche für Gewerbe- und Industriekunden sowie Umschlagplätze für Europa-Schiffe am Küstenkanal<br />
BVWP verankert) künftig auch GMS<br />
fahren können.<br />
Gibt es denn einen Investitionsplan für<br />
die kommenden Jahre?<br />
Onnen-Lübben: Die wasserseitige Hafenerweiterung<br />
bleibt ein wichtiges Thema,<br />
allerdings müssen wir uns angesichts<br />
der allgemeinen Preissteigerungen der<br />
Kostenkalkulation noch einmal intensiv<br />
widmen. Die Investitionshöhe steht daher<br />
noch nicht fest.<br />
Zudem werden wir die weitere Beplanung<br />
und Erschließung des Gebiets<br />
c-Port Süd vorantreiben. Aktuell sind<br />
hier rund 20 ha beplant und werden gerade<br />
erschlossen, ein erstes Grundstück<br />
wird momentan bebaut. 17 ha sind dann<br />
kurzfristig für Ansiedler verfügbar, weitere<br />
rund 22 ha eigene Flächen müssen<br />
noch beplant werden.<br />
Wie will man sich als Hafen und Logistikstandort<br />
künftig positionieren?<br />
Onnen-Lübben: Unser Ziel ist es, die Angebotspalette<br />
im Hafenbereich stetig zu<br />
erweitern und damit auch eine erhöhte<br />
Wertschöpfung – entlang der konkreten<br />
Kundenbedarfe – im Hafen zu schaffen.<br />
Das können ein erweitertes Lagerangebot<br />
oder auch vermehrt speditionelle Tätigkeiten<br />
sein, in denen das Binnenschiff als<br />
umweltfreundlicher Verkehrsträger seine<br />
Vorteile ausspielen kann. Dazu müssen<br />
die Akteure auf der Kundenseite aber ein<br />
Stück weit umdenken, denn noch ist der<br />
Lkw meist die günstigere, aber eben auch<br />
eine weit weniger nachhaltige Variante.<br />
Langfristig gesehen wollen wir darüber<br />
hinaus ein trimodaler Standort werden,<br />
ein fertiges Konzept zum Anschluss der<br />
Bahn an den c-Port gibt es bereits. Was<br />
allerdings noch fehlt, ist der passende<br />
Ausbau des öffentlichen Streckennetzes.<br />
Gibt es Voraussetzungen, die von Land<br />
oder Bund geschaffen werden müssten?<br />
Onnen-Lübben: Die zeitnahe Umsetzung<br />
des Bundesverkehrswegeplans und<br />
der Ausbau »unseres« Küstenkanals wären<br />
die wichtigsten Schritte. Diese Wasserstraße<br />
verdient als Transportweg eine<br />
größere Beachtung, sie verbindet letztlich<br />
große Seehäfen wie Bremerhaven, Brake<br />
und Emden mit ihrem Hinterland.<br />
Um perspektivisch auch das Thema<br />
Bahnanschluss im c-Port zu realisieren,<br />
bauen wir dazu auf die Unterstützung<br />
von Land und Bund bei der Reaktivierung<br />
alter Streckenabschnitte in unserer<br />
Region.<br />
Interview: Krischan Förster<br />
c-Port<br />
Der c-Port ist ein interkommunales<br />
Industrie- und Gewerbegebiet<br />
am Küstenkanal im nördlichen<br />
Oldenburger Münsterland im<br />
Landkreis Cloppenburg. In einem<br />
ersten Bauabschnitt wurden 55 ha<br />
Fläche erschlossen. Der Hafen<br />
bietet einen 570 m langen Kai,<br />
Anlegestellen für fünf Europaschiffe<br />
und ist auf den Umschlag<br />
von Schütt-, Massen- und<br />
Schwergütern, Containern und<br />
Stückgut ausglegt. Mitglieder im<br />
Zweckverband Interkommunaler<br />
Industriepark Küstenkanal sind<br />
die Stadt Friesoythe (32,97%), die<br />
Gemeinde Saterland (32,97%),<br />
der Landkreis Cloppenburg<br />
(27,47%), und die Gemeinde Bösel<br />
(6,59%).<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
65
RECHT<br />
geforderung an die Versicherungsnehmerin<br />
gezahlt habe und dass die Mitversicherer<br />
entsprechend ihrer Beteiligung gezahlt<br />
hätten. Ferner hat sie rechtlich eingewandt,<br />
die Klägerin sei nicht berechtigt,<br />
die auf die Mitversicherer nach § 86 VVG<br />
übergegangenen Ansprüche im eigenen<br />
Namen geltend zu machen. Nach Hinweis<br />
des Schifffahrtsgerichts, dass die Anlagen<br />
keine Zahlungen seitens der Versicherung<br />
belegten, hat die Klägerin ihren Vortrag<br />
dahingehend ergänzt, dass die belegten<br />
Zahlungen durch den Versicherungsmakler<br />
erfolgt seien. Dieser habe Vorauszahlungen<br />
in Höhe der Klageforderung geleistet<br />
und die Beträge anschließend von<br />
den beteiligten Versicherern kollektiert.<br />
Dazu hat sie die Bestätigung des Versicherungsmaklers<br />
vorgelegt. Dem ist die Beklagte<br />
nicht mehr entgegengetreten. Ihr<br />
Einwand in der Berufung, die Klägerin habe<br />
bis heute nicht vorgetragen, wer wann<br />
an wen welche Zahlung geleistet habe,<br />
geht vor diesem Hintergrund fehl. Die Klägerin<br />
hat durch die Zahlungsbelege und<br />
die Zahlungsmitteilungen des von allen<br />
Versicherern gemäß der Police eingesetzten<br />
Versicherungsmaklers X dargelegt,<br />
dass Entschädigungszahlungen durch den<br />
Versicherungsmakler auf den Kaskoschaden<br />
in einer anerkannten Gesamthöhe<br />
von 1.758.261,00 € an die H bzw. die Reederei<br />
J, die auf Schiffsseite in die Abwicklung<br />
des Schadensfalls eingeschaltet war,<br />
geleistet wurden. Die beteiligten Versicherer<br />
haben die Beträge dem Makler erstattet.<br />
Die Klägerin hat durch die Versicherungspolice<br />
dargelegt, dass sie mit 37,5 %<br />
die führende Versicherung ist und im welchem<br />
Umfang die anderen Versicherer beteiligt<br />
sind. Es ist nicht ersichtlich und<br />
auch fernliegend, dass die Klägerin oder<br />
die anderen Versicherer einen über ihren<br />
Anteil hinausgehenden oder darunterliegenden<br />
Anteil am anerkannten Gesamtschaden<br />
erstattet haben. Vielmehr ist davon<br />
auszugehen, dass grundsätzlich bei<br />
Mitversicherungen der Regressansprüche<br />
pro rata der Beteiligung an die beteiligten<br />
Versicherer übergeht (vgl. auch Enge/<br />
Schwampe, Transportversicherung, 4.<br />
Aufl., S. 122 f.).<br />
Insofern liegt der Fall auch anders als in<br />
dem von der Beklagten in Bezug genommenen<br />
Beschluss des Rheinschifffahrtsobergerichts<br />
Karlsruhe vom 12.01.2022, 22<br />
U 3/20 RSch, Binnenschifffahrt <strong>2023</strong>, S. 64<br />
f. (ZfB <strong>2023</strong>, Sammlung Seite 2803 ff). Dort<br />
fehlten nach dem im Beschluss wiedergegebenen<br />
Sachverhalt trotz der Rüge der<br />
Beklagten jegliche Angaben der Kläger -<br />
seite dazu, wann und durch welchen Versicherer<br />
Zahlungen erfolgt sind. Demgegenüber<br />
hat die Klägerin hier – wie ausgeführt<br />
– dargelegt und durch die Anlage untermauert,<br />
dass Zahlungen an die Geschädigte<br />
durch den Versicherungsmakler verauslagt<br />
wurden und die Beträge entsprechend<br />
der Versicherungsbeteiligung von<br />
diesem bei den Versicherern eingezogen<br />
wurden. Daraus ergibt sich, in welcher<br />
Weise der jeweilige Versicherer die Forderung<br />
nach § 86 VVG erworben hat.<br />
b) Aktivlegitimation der Klägerin bezüglich<br />
Nutzungsausfallschaden – Anschlussberufung<br />
Entgegen der Auffassung des Schifffahrtsgerichts<br />
hat die Klägerin schon mit<br />
der erstinstanzlich vorgelegten Zahlungsankündigung<br />
des Versicherungsmaklers<br />
X an die Reederei J über die Zahlung von<br />
40.000 € an die Ausrüsterin verbunden<br />
mit dem Vermerk der Klägerin »anerkannt«<br />
auf dem Schreiben des Maklers<br />
vom 26.05.2016 ausreichend dargelegt,<br />
dass die Klägerin 40.000,- € auf den Nutzungsausfall<br />
der Ausrüsterin gezahlt hat.<br />
Sie war zur Zahlung dieses Höchstbetrages<br />
auch nach dem Versicherungsvertrag<br />
zu 100 % verpflichtet. Insoweit trat keine<br />
Mitversicherung ein.<br />
Die Zahlung und damit der Übergang des<br />
Anspruchs nach § 86 VVG ergibt sich aber<br />
spätestens durch die nunmehr mit der Berufungsbegründung<br />
vorgelegten Anlagen,<br />
aus denen hervorgeht, dass die Klägerin<br />
u.a. die in der Aufstellung des Versicherungsmaklers<br />
unter Ziffer 90 aufgeführte<br />
Zahlung von 40.000 €, an den Versicherungsmakler<br />
unter dem 18.07.2016 erstattet<br />
hat. Dass es sich dabei um dieselbe<br />
Position handelt, ergibt sich aus dem Betrag<br />
und der Schadensnummer, die auch<br />
in der Anlage genannt sind. Dem ist die<br />
Beklagte in der Berufungserwiderung nur<br />
rechtlich entgegengetreten. In der Sache<br />
liegt kein Bestreiten vor, so dass sie Zahlung<br />
als unstreitig anzusehen ist. Die Anschlussberufung<br />
der Klägerin hat damit in<br />
der Sache Erfolg. Der Zinsanspruch ist begründet<br />
aus Verzug, §§ 286, 288 BGB …<br />
Sofern etwaige Schäden nicht beim Ausrüster,<br />
sondern beim Eigentümer des<br />
Schiffes eingetreten sein sollten, wäre der<br />
Ausrüster zudem nach den Grundsätzen<br />
der Drittschadensliquidation berechtigt,<br />
den Schaden des Eigentümers zu liquidieren.<br />
Dies ist für den Fall anerkannt, dass<br />
derjenige, der die vertragliche Pflicht zur<br />
Obhut und Fürsorge über eine ihm zur Verfügung<br />
gestellte Sache übernommen hat,<br />
seinem Vertragspartner gegenüber aus einer<br />
Verletzung der Obhutspflicht auch<br />
dann zum Schadensersatz verpflichtet sein<br />
soll, wenn die in Obhut genommene Sache<br />
einem Dritten gehört (BGH, Urteil vom<br />
29.03.2001, I ZR 312/98, juris Rn. 20). Der<br />
Schädiger soll aus der zufälligen Schadensverlagerung<br />
aufgrund der vertraglichen<br />
Gestaltung keinen Vorteil ziehen können.<br />
Hier hat die Beklagte aufgrund des<br />
mit der Ausrüsterin geschlossenen Werkvertrages<br />
Obhuts- und Fürsorgepflichten<br />
für das zu bearbeitende Werk (Schiff) übernommen,<br />
auch wenn diese beim Werftaufenthalt<br />
auch bei der Schiffsführung verbleiben,<br />
weil die Schiffsbesatzung beim<br />
Werftaufenthalt an Bord ist. Die Ausrüsterin<br />
als Vertragsgläubigerin ist wiederum<br />
mit der Eigentümerin aufgrund des Ausrüstervertrages<br />
verbunden. In diesen Fällen<br />
ist die Ausrüsterin aufgrund der nur in<br />
ihrem Verhältnis von der Beklagten vertraglich<br />
übernommenen Fürsorgepflichten<br />
berechtigt, die Schadensliquidation im Interesse<br />
des Eigentümers durchzuführen,<br />
vgl. BGH, a.a.O. Rn. 22. Insofern ist davon<br />
auszugehen, dass die Klägerin und die beteiligten<br />
Versicherer berechtigterweise an<br />
die Ausrüsterin gezahlt haben und deren<br />
Anspruch gem. § 86 VVG auf die Klägerin<br />
und die anderen Versicherer entsprechend<br />
ihrer Versicherungsquote übergegangen<br />
ist.<br />
d) Dem Schifffahrtgericht ist auch darin zu<br />
folgen, dass sich aus der Klausel in Ziff.<br />
30.5. der AVB Flusskasko (2008) eine Ermächtigung<br />
der Klägerin ergibt, die Regressansprüche<br />
der Mitversicherer im eigenen<br />
Namen im Wege der gewillkürten<br />
Prozessstandschaft geltend zu machen.<br />
Ziff. 30.5 der AVB Flusskasko spricht zwar<br />
davon, dass der führende Versicherer von<br />
den Mitversicherten bevollmächtigt ist,<br />
Rechtsstreitigkeiten in ihrem Namen zu<br />
führen, was darauf hindeuten könnte, dass<br />
die Berechtigung des führenden Versicherers<br />
sich nur darauf bezieht, die Rechte der<br />
anderen Versicherer in deren Namen geltend<br />
zu machen. Dieser streng am Wort<br />
»bevollmächtigt« angelehnten Auslegung<br />
hat der Bundesgerichtshof in der Entscheidung<br />
vom 07.06.2001, I ZR 49/99, juris, betreffend<br />
eine etwas anders formulierte<br />
Klausel aber zu Recht eine Absage erteilt.<br />
Der BGH hat dabei maßgeblich auf den<br />
Sinn und Zweck einer Führungsklausel abgestellt,<br />
der darin bestehe, die auf einer<br />
Beteiligung mehrerer Versicherer beruhenden<br />
Schwierigkeiten bei der Handhabung<br />
des Versicherungsvertrages für alle<br />
Beteiligten zu vereinfachen (BGH, a.a.O.,<br />
Rn. 29 m.w.N.). Zudem hat es auf die dortige<br />
Bedingung des Versicherungsvertrages<br />
abgestellt, nach der die mitbeteiligten<br />
Versicherungsgesellschaften sich bereit erklärt<br />
haben, von vornherein alle Schadensregulierungen<br />
sowie sonstige Maßnahmen<br />
und Vereinbarungen, die die führende<br />
Gesellschaft trifft, für sie verbindlich<br />
anzuerkennen und im Fall eines Handelns<br />
in Stellvertretung für die Mitversicherer eine<br />
solche Vertragserklärung überflüssig<br />
gewesen wäre (BGH, a.a.O. Rn. 30). Eine<br />
entsprechende Regelung zur Verbindlichkeit<br />
enthält auch Ziff. 30.2. der hier maßgeblichen<br />
Kaskobedingungen. Danach<br />
sind die vom führenden Versicherer mit<br />
dem Versicherungsnehmer getroffenen<br />
Vereinbarungen mit Ausnahme von Summenerhöhungen<br />
und Änderungen der<br />
Kündigungsbestimmungen für die Mitversicherer<br />
verbindlich. Das gleiche gilt nach<br />
Ziff. 30.2 Satz 2 für die Schadensregulierung<br />
und die Regressführung. Gem. 30.5.<br />
(Sammlung Seite 2832)<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong> 67
Das beliebteste Jahrbuch<br />
für Seefahrtbegeisterte<br />
Hans Jürgen Witthöft (Hrsg.) / »KÖHLERS FLOTTENKALENDER 2024«<br />
Broschur / 272 Seiten / Format 14,8 x 21 cm / € (D) 22,95 / ISBN 978-3-7822-1518-3<br />
JETZT BESTELLEN<br />
Webshop: koehler-mittler-shop.de<br />
E-Mail: vertrieb@koehler-mittler.de / Tel: 040 70 70 80 321<br />
Maximilian Verlag, Stadthausbrücke 4, 20335 Hamburg oder im Buchhandel
Ihr Partner für Motoren<br />
und Komponenten<br />
ScanDiesel GmbH<br />
Ermlandstraße 59 · 28777 Bremen<br />
Tel.: +49 421 67532-10<br />
Fax: +49 421 67532-20<br />
info@scandiesel.de · www.scandiesel.de<br />
Schiffsmotoren von NANNI, JCB, AGCO Power, Scania und<br />
Mitsubishi, Motorregelsysteme von GAC und ComAp.<br />
HITZLER WERFT – innovativ seit 1885<br />
Hitzler Werft GmbH<br />
Bahnhofstr. 4–12<br />
21481 Lauenburg/Elbe<br />
Tel. 04153 / 588-0<br />
info@hitzler-werft.de<br />
www.hitzler-werft.de<br />
Schiffsneubau · Schiffsreparaturen<br />
Schiffskonstruktion · Maschinenbau<br />
<br />
<br />
<br />
Seit über 100 Jahren im Dienst<br />
der Binnenschifffahrt<br />
HEINRICH HARBISCH Schiffswerft GmbH<br />
47053 Duisburg | Außenhafen | Marientor | Werftstr. 47 | www.ha-du.de<br />
<br />
<br />
<br />
Energiesysteme und<br />
Elektromobilität aus einer Hand<br />
Elektrische Antriebssysteme (ab 1,7 kW)<br />
Wellen-Antrieb Parallel-Hybrid Pod-Antrieb<br />
<br />
Dieselmotoren für die<br />
kommerzielle Schifffahrt<br />
von 537 kW bis 1,324 kW.<br />
MAN Truck & Bus AG Tel.: +49 911 420-0<br />
Motoren & Komponenten man-engines@man.eu<br />
www.man-engines.com<br />
MAN Engines<br />
Aggregate, Motoren, Getriebe, Dieselservice,<br />
Reparaturen, Kolben, Anlasser,Turbolader, Filter,<br />
<br />
August Sto. KG<br />
Ffo@a-storm.com<br />
www.a-storm.com<br />
Volvo Penta<br />
Central Europe GmbH<br />
Am Kielkanal 1 · 24106 Kiel<br />
Tel. (0431) 39 94 0 · Fax (0431) 39 67 74<br />
E-mail juergen.kuehn@volvo.com<br />
www.volvopenta.com<br />
Motoren für Schiffshauptantriebe, Generatoranlagen, Bugstrahlruder<br />
<br />
<br />
Getriebeservice<br />
Tel.: +49 (0) 28 71 / 70 33<br />
www.brauer-getriebe.de
SCHOTTEL GmbH<br />
Mainzer Str. 99<br />
56322 Spay/Rhein<br />
Tel.: + 49 (0) 26 28 / 6 10<br />
Fax: + 49 (0) 26 28 / 6 13 00<br />
info@schottel.de · www.schottel.deScrew<br />
YOUR PROPULSION EXPERTS<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
SCHOTTEL GmbH<br />
Mainzer Str. 99<br />
56322 Spay/Rhein<br />
Tel.: + 49 (0) 26 28 / 6 10<br />
Fax: + 49 (0) 26 28 / 6 13 00<br />
info@schottel.de · www.schottel.deScrew<br />
YOUR PROPULSION EXPERTS<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
GUMETA H. Maes GmbH<br />
Südstr. 9 | D-66780 Rehlingen-Siersburg<br />
Tel. + 49 (6835) 3<strong>09</strong>4 | Fax + 49 (6835) 670 57<br />
E-Mail: info@gumeta.de<br />
www.gumeta.de<br />
48h-Service<br />
Kunststofftechnik Rodenberg GmbH<br />
Im Seefeld 1 - 3, 31552 Rodenberg<br />
Tel. 05723 94<strong>09</strong>-0, verkauf@ktrgmbh.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Security & Electronic Technlogies GmbH<br />
Aumühlweg 3/2 • 2544 Leobersdorf<br />
Österreich<br />
T +43 (2256) 20177- 0 • F -11<br />
<br />
Teekay Rohrkupplungen GmbH<br />
Krummenweger Str. 133a • 40885 Ratingen<br />
Tel. +49 (0)21 02 770 78-0 • Fax -29<br />
www.teekay-rohrkupplungen.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
SCHOTTEL GmbH<br />
Mainzer Str. 99<br />
56322 Spay/Rhein<br />
Tel.: + 49 (0) 26 28 / 6 10<br />
Fax: + 49 (0) 26 28 / 6 13 00<br />
info@schottel.de · www.schottel.deScrew<br />
YOUR PROPULSION EXPERTS<br />
<br />
<br />
<br />
Abgasanlagen Abgasanlagen ❘ Exhaust Gas Systems<br />
Rußfilter<br />
SCR-Systeme<br />
Katalysatoren<br />
<br />
<br />
HGM Energy GmbH<br />
Windhukstraße 1-3<br />
28237 Bremen<br />
Tel. +49 (421) 649 20-0<br />
HGM<br />
Paraffinischer<br />
Schiffsdiesel<br />
(EN 15940)<br />
www.hgm-energy.com<br />
<br />
Datenlogger<br />
Montagen<br />
Engineering<br />
Herbert-Ludwig-Straße 12-14<br />
28832 Achim<br />
Tel. +49 4202 9769 0<br />
info@krone-filter.de<br />
www.krone-filter.de
Anker-, Verhol-, Forschungs- und Seilwinden<br />
KAPPIS NAUTIC<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Korrosionsschutz-Systeme<br />
Steelpaint GmbH · Am Dreistock 9<br />
97318 Kitzingen · Tel.: +49 (0) 9321/3704-0<br />
Fax: +49 (0) 9321/3704-40<br />
mail@steelpaint.com · www.steelpaint.com<br />
1-komponentige Polyurethan-Korrosionsschutz-<br />
Systeme für Hafen- und Kaianlagen, Spundwände,<br />
Brücken, Schiffsbau, Ballasttanks.<br />
<br />
<br />
<br />
Westendstr. 52 · 77933 Lahr/Kippenheimweiler<br />
Tel. 07825-87 05 87 · Fax -89 · mail@kappis-nautic.de<br />
<br />
<br />
www.kappis-nautic.de<br />
Advanced Wastewater Treatment<br />
Technologies for Vessels & Offshore<br />
www.martin-membrane.com<br />
<br />
<br />
+49 40 781 293 44<br />
www.kj-fireoff.com<br />
fireprotection@kj-fireoff.com<br />
FIRE PROTECTION: WATER · GAS · FOAM<br />
New Builds, Conversions, Repairs, Sales<br />
<br />
<br />
<br />
Industriestraße 10<br />
D-49733 Haren/Ems<br />
Tel. +49(0)5932-99 77-0<br />
Fax +49(0)5932-99 77-20<br />
info@wessels.com<br />
www.wessels.com<br />
TISCHLEREI und ALUBAU<br />
SCHIFFSAUSBAUTEN<br />
<br />
<br />
<br />
GmbH<br />
®<br />
Alte Duisburger Str. 11 | D-47119 Duisburg<br />
+49 (0)203 932730 | www.wi-du.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
www.alfalaval.de/marine<br />
<br />
<br />
Spende und werde ein Teil von uns.<br />
seenotretter.de<br />
KRAL Kraftstoff-Verbrauchsmessung<br />
für Dieselmotoren.<br />
#teamseenotretter<br />
<br />
KRAL AG, 6890 Lustenau, Austria<br />
Tel.: +43 / 55 77 / 8 66 44 - 0, kral@kral.at, www.kral.at
www.alfalaval.de/marine<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
KRAL Schraubenspindelpumpen<br />
für Kraft- und Schmierstoffe.<br />
KRAL AG, 6890 Lustenau, Austria<br />
Tel.: +43 / 55 77 / 8 66 44 - 0, kral@kral.at, www.kral.at<br />
<br />
Ihr Spezialist für Generatoren<br />
und Diesel-Stromaggregate<br />
• Verkauf, Überholung und Reparatur<br />
• Auswuchten • Neuwicklungen<br />
• alle Fabrikate und Leistungen<br />
Hubert Tippkötter GmbH • Velsen 49 • 48231 Warendorf<br />
Fon +49 2584 9302-0 • Fax +49 2584 9302-50 • www.tippkoetter.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
E info@alphatron.de<br />
W alphatron.de<br />
T +49 41 013 7710<br />
Alphatron Marine Deutschland GmbH<br />
Hamburg - Rostock - Leer/Emden<br />
Neubau - Refit - Umbau - Service<br />
Flussradar, AutoPilot, Wendeanzeiger,<br />
Inland AIS, Inland ECDIS, Funk, SATTV<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Energiesysteme und<br />
Elektromobilität aus einer Hand
ZETFON-Fonomat 4x70s / 1x70s<br />
ZETFON 300/310<br />
Makrofon M125 / M75<br />
<br />
<br />
ZÖLLNER Signal GmbH Tel. +49 431 70 27-219<br />
<br />
<br />
<br />
CONNECT<br />
Die perfekte Internetlösung an Bord<br />
ten Haaft GmbH | Neureutstr. 9 | DE-75210 Keltern<br />
info@ten-haaft.de | +49 (0)7231 58 588-931<br />
G.m.b.H.<br />
Schiffsmakler<br />
Moorhof 2 e<br />
22399 Hamburg<br />
Tel. 040 / 600 466-0 | Fax -33<br />
info@kluth-hamburg.de<br />
www.kluth-hamburg.de<br />
<br />
<br />
<br />
An- und Verkauf von<br />
Binnen-, Küsten- und Seeschiffen,<br />
Baggergeräten aller Art,<br />
Neubaukontrahierungen,<br />
Finanzierungen<br />
<br />
<br />
<br />
Spende und werde<br />
ein Teil von uns.<br />
seenotretter.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
SCHWEIZERISCHER ARBEITSVERTRAG<br />
FÜR IHRE BESATZUNG?<br />
valentin.mikyta@tmlg.eu<br />
<br />
Dein Partner für<br />
Bunker-Service<br />
Tel. +49 40 5379847 0<br />
hoyer-marine.de
BDS<br />
Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e. V.<br />
Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz, MS »Stella Maris« und die stellvertretenden<br />
Vorsitzenden Nikolaus Hohenbild, Detlef Maiwald, Stephen Mnich, Gebr. Mnich OHG<br />
Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat Birgit Kühn<br />
August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. 0228 / 746377 | Fax 0228 / 746569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de<br />
Unterbemannt, weil überqualifiziert?<br />
Im August wurde durch die deutsche WSP bei einem belgischen<br />
Schiff eine vermeintliche Ordnungswidrigkeit festgestellt. Der im<br />
Anschluss dazu verschickte Anhörungsbogen machte in WhatsApp-Gruppen<br />
in Deutschland, Belgien und den Niederlanden die<br />
Runde und sorgte für viel Aufregung und Unmut. Was war passiert?<br />
Ausweislich des Anhörungsbogens wurde dem Schiffsführer<br />
vorgeworfen, gegen § 19.02 Nr. 1 Stufe 3 verstoßen zu haben, da<br />
ein Leichtmatrose (Auszubildender) durch einen Steuermann ersetzt<br />
wurde. Durch das Fehlen des Leichtmatrosen sei das Schiff<br />
unterbemannt und aufgrund des Ersatzes durch einen Steuermann<br />
sei die Besatzung insgesamt überqualifiziert. Dies sei in der<br />
gefahrenen A1/S2 in Gruppe 3 nicht mehr zulässig, so die Auffassung<br />
der WSP.<br />
In der Tat verlangt § 19.02 Nr. 1 in Gruppe 3 (Schiffe > 86 m),<br />
A1, in der Variante des Ausrüstungsstandards S2 einen Schiffsführer,<br />
einen Steuermann und einen Leichtmatrosen als Mindestbesatzung.<br />
Stünde dem Schiff nur diese eine Möglichkeit für<br />
die Mindestbesatzung zur Verfügung, dann hätte die WSP tatsächlich<br />
Recht gehabt. Denn in der seit 01. April <strong>2023</strong> geltenden<br />
RheinSchPersV findet sich mit § 3.02 Nr. 2 erstmalig eine Regelung,<br />
in der im Einzelnen aufgeführt wird, welche Funktion in<br />
der Mindestbesatzung durch welche andere Funktion ersetzt<br />
werden darf. Diese Vorschrift scheint im konkreten Fall Verwirrung<br />
gestiftet zu haben.<br />
Zusammengefasst ist das Ergebnis dieser Regelung, dass jede<br />
Qualifikation/Funktion in der Mindestbesatzung durch eine höhere<br />
Funktion ersetzt werden darf, ausgenommen der Leichtmatrose<br />
und der Maschinist.<br />
Wenn man nur allein auf diese Vorschrift schaut, dann kämen<br />
in Bezug auf den Leichtmatrosen kuriose Ergebnisse dabei raus.<br />
Jedes S2-ausgerüstete Schiff über 86 m, das in der Betriebsform<br />
A1 unterwegs ist, wäre zur Ausbildung gezwungen. Darüber hinaus<br />
dürfte auf diesem Schiff der Leichtmatrose, wenn er Ruhetage<br />
oder Urlaub hat, in der Schule oder krank ist, nur durch einen<br />
Leichtmatrosen ersetzt werden. Da vermutlich die wenigsten<br />
Betriebe nirgendwo einen Ersatzausbildenden gelagert haben,<br />
müsste das Schiff in diesen Zeiten stillgelegt werden.<br />
Ferner kam bei Schifffahrtstreibenden die Frage auf, wozu man<br />
noch ausbilden soll, wenn man den Auszubildenden nach seiner<br />
Prüfung – wegen der Besatzungsvorschriften – nicht als Matrosen<br />
oder Bootsmann weiter beschäftigen kann.<br />
Was die WSP offensichtlich nicht bedacht hatte, ist, dass ein<br />
mit dem technischen Standard S2 ausgerüstetes Schiff natürlich<br />
erst recht die Varianten nutzen kann, die für ein mit dem geringeren<br />
Standard S1 ausgerüstetes Schiff gelten. Die S1-Ausrüstung<br />
ist in jedem mit S2 ausgerüsteten Schiff enthalten.<br />
Das Schiff konnte daher genauso die erste Variante von S1 nutzen,<br />
d.h. ein Schiffsführer, ein Steuermann, ein Bootsmann. Der Bootsmann<br />
kann durch einen weiteren Steuermann gemäß Art. 3.02 Nr. 2<br />
ersetzt werden. Das Schiff war also ordnungsgemäß bemannt.<br />
Die Geschichte bestätigt, was uns häufig von Schifffahrtstreibenden<br />
berichtet wird, dass bei so manchem Wasserschützer<br />
in Bezug auf die anzuwendenden Vorschriften große Unsicherheit<br />
besteht. Angesichts der Vielzahl der anzuwendenden und<br />
auch der neu gestalteten Regelungen kann man dafür sogar ein<br />
gewisses Verständnis aufbringen.<br />
Darüber hinaus sieht man, dass die Regelung in § 3.02 Nr. 2 offensichtlich<br />
mehr Verwirrung stiftet, als dass sie hilft. In der langen<br />
Zeit, in der die alte RheinSchPersV in Kraft war – ohne eine<br />
vergleichbare Vorschrift – gab es diese Probleme nicht.<br />
Zum einen war auch ohne ausdrückliche Regelung klar, dass<br />
jede Qualifikation/Funktion durch eine höhere ersetzt werden<br />
kann. Die Qualifikation eines jeden Besatzungsmitglieds schließt<br />
die darunter liegenden Qualifikationen mit ein. Das wird durch<br />
die Befähigungsrichtlinie noch deutlicher, als es früher vielleicht<br />
war. Die Ausbildungen auf der Betriebsebene legen alle dieselbe<br />
Prüfung ab. Matrose, Bootsmann und Steuermann unterscheiden<br />
sich nur durch die Fahrzeit. Und der Schiffsführer, sofern er<br />
zuvor keine Prüfung auf Betriebsebene abgelegt hat, muss dies in<br />
der Schiffsführerprüfung nachholen. Wer über Fahrzeit seine<br />
Qualifikationen erwirbt, hat ohnehin jede Station durchlaufen.<br />
Es versteht sich also von selbst, dass jede höhere Qualifikation,<br />
die jeweils darunter liegende einschließt.<br />
Für Leichtmatrosen gab es früher und gibt es heute in den Tabellen<br />
Fußnoten und Regelungen, die eindeutig festlegen, in welchen<br />
Fällen der Leichtmatrose durch einen Decksmann ersetzt werden<br />
darf und in welchen nicht. Wir haben das immer so verstanden,<br />
dass die Fälle, in denen der Leichtmatrose nicht durch einen Decksmann<br />
ersetzt werden durfte, diejenigen waren, in denen es eine etwas<br />
»privilegierte« Mindestbesatzung gab und dieses Privileg gerade<br />
nicht für den Einsatz eines Decksmanns gelten sollte. Es diente<br />
der Förderung der Ausbildung. Darüber hinaus ist festgelegt, in<br />
welchen Varianten der Mindestbesatzung der Leichtmatrose während<br />
des Besuchs der Schule nicht zu ersetzt werden braucht.<br />
Eine Regelung wie den neuen § 3.02 Nr. 2 braucht es deshalb eigentlich<br />
nicht, denn ohne Regelung wäre klar, dass jede Qualifikation/Funktion<br />
– auch die des Auszubildenden – durch eine höhere<br />
ersetzt werden kann, dass in einigen besonders geregelten<br />
Fällen der Auszubildende auch durch einen Decksmann ersetzt<br />
werden kann, und dass nur in den besonders geregelten Fällen<br />
der Auszubildende während des Schulbesuchs nicht ersetzt zu<br />
werden braucht.<br />
Wenn man dies im Interesse der Klarheit dennoch in einer eigenen<br />
Vorschrift regeln will, dann sollte es ausreichen zu sagen,<br />
dass jede Funktion in der Mindestbesatzung, mit Ausnahme des<br />
Maschinisten, durch eine höhere ersetzt werden kann, es sei<br />
denn, es gibt eine besondere Regelung in den Tabellen. Wenn §<br />
3.02 Nr. 2 in seiner jetzigen Fassung beibehalten werden soll,<br />
dann muss auf jeden Fall die Funktion des Leichtmatrosen einbezogen<br />
werden.<br />
<br />
74 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong>
IMPRESSUM<br />
Fortführung der<br />
Binnenschiffahrt<br />
und Wasserstraßen<br />
Zeitschrift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen<br />
(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang<br />
Die Binnenschifffahrt ist offizielles Organ und Mitteilungsblatt für:<br />
Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg<br />
Deutscher Fähr-Verband, Rüdesheim<br />
Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein Rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg<br />
Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, Rotterdam<br />
Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg<br />
Moselkommission, Trier<br />
Permanent International Association of Navigation Congresses (PIANC)<br />
Verein für europäische Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V., Duisburg<br />
Zentralkommission für die Rheinschifffahrt, Straßburg<br />
Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />
AHOY Beurzen N.V. ............................................................................. 57<br />
Allianz Esa .......................................................................................... Titel<br />
argonics GmbH ...................................................................................... 32<br />
August Storm GmbH & Co. KG .......................................................... 27<br />
Bachmann electronic GmbH ............................................................... 25<br />
Ball der Schiffahrt e.V. Festausschuss .................................................. 11<br />
DeltaPort Niederrheinhäfen GmbH .................................................... 61<br />
DTG Deutsche Transport-Genossenschaft Binnenschiffahrt eG ..... 23<br />
FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG .................................................... 22<br />
Georg Duncker GmbH & Co KG ........................................................ 28<br />
Hafenverwaltung Kehl KdöR ............................................................... 59<br />
Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH .............................................. 30<br />
HGK Shipping GmbH Zweigniederlassung Duisburg ........................ 7<br />
Hoyer Marine GmbH ............................................................................ 35<br />
Internationales Maritimes Museum Hamburg 3 .................................. 3<br />
Jastram GmbH & CO. KG .................................................................... 31<br />
Kadlec & Brödlin GmbH ...................................................................... 36<br />
Maximilian Verlag GmbH & Co. KG .................................... 21, 68, U4<br />
Messe Kalkar Kernwasser Wunderland Freizeitpark GmbH .......... U2<br />
Ostfriesische Volksbank eG OVB ........................................................ 26<br />
RheinCargo GmbH & Co. KG .............................................................. 63<br />
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG ................................... 33<br />
Schiffswerft Bolle GmbH Derben ........................................................ 43<br />
SET Schiffbau- u. Entwicklungs- gesellschaft Tangermünde mbH 39<br />
Stadtwerke Koblenz GmbH .................................................................... 9<br />
TEHAG GmbH ...................................................................................... 29<br />
TMLG s.r.o .............................................................................................. 13<br />
Volvo Penta Central Europe GmbH .................................................... 34<br />
Werft Malz GmbH ................................................................................... 6<br />
Wessels GmbH Tischlerei und Alubau ............................................... 37<br />
Wittig GmbH ............................................................................................ 5<br />
Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung.<br />
Es ist kein Bestandteil des Anzeigenauftrags. Der Verlag übernimmt<br />
keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />
Spende und werde ein Teil von uns.<br />
seenotretter.de<br />
Herausgeber<br />
Prof. Peter Tamm †<br />
Patricia Erb-Korn (Präsidentin), Verein für europäische<br />
Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V.,<br />
Geschäftsführung<br />
Peter Tamm<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Krischan Förster (KF)<br />
Tel. +49 (0)40 70 70 80-206 | k.foerster@hansa-online.de<br />
Redakteur: Felix Selzer (fs)<br />
Tel. +49 (0)40 70 70 80-210 | f.selzer@hansa-online.de<br />
Redakteurin: Anna Wroblewski (AW)<br />
Tel. +49 (0)40 70 70 80-2<strong>09</strong> | a.wroblewski@hansa-online.de<br />
Hermann Garrelmann (ga, Norddeutschland, Niederlande)<br />
Martin Schwarzott (mas, Main, MDK, Donau)<br />
Ulrich Pfaffenberger (upf, süddeutsche Seen, Schweiz)<br />
Josef Müller (jom, Österreich)<br />
Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer (Fi, Recht)<br />
Redaktionsbeirat<br />
Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin KVVH in Karlsruhe,<br />
Präsidentin des Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V.;<br />
Marcel Lohbeck, Geschäftsführer des Vereins für europäische Binnenschiffahrt und<br />
Wasserstraßen e.V., Duisburg;<br />
Rechtsanwalt Jens Schwanen, Sprecher der<br />
Geschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen<br />
Binnenschiffahrt e.V.;<br />
Dipl.-Ing. Joachim Zöllner, Entwicklungs zentrum für Schiffstechnik<br />
und Transport systeme e.V. Duisburg (DST), Duisburg.<br />
Redaktionsvorbehalt<br />
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung<br />
vorbehalten. Kein Teil der Zeitschrift darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm<br />
oder ein anderes Verfahren) ohne Genehmigung des Ver lages reproduziert werden.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von Herausgeber,<br />
Redaktion oder Verlag wieder. Die Redaktion behält sich Änderungen an den Manuskripten<br />
vor. Die Redaktion lehnt jede Verantwortung für unverlangt eingesandtes Material (Manus-<br />
kripte, Fotos, Grafiken etc.) ab.<br />
Verlag und Redaktion<br />
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG<br />
Ein Unternehmen der TAMM MEDIA<br />
Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg<br />
Postfach 10 57 23, 20039 Hamburg<br />
Tel. +49 (0)40 70 70 80-02, Fax -208<br />
www.binnenschifffahrt-online.de<br />
Vertrieb und Marketing<br />
Kira Huismann, Tel. +49 (0)40 70 70 80-227 | k.huismann@hansa-online.de<br />
Layout<br />
Sylke Hasse, Tel. +49 (0)40 70 70 80-207<br />
s.hasse@hansa-online.de<br />
Anzeigenverwaltung<br />
Sandra Winter, Tel. +49 (0)40 70 70 80-225 | Fax -208<br />
s.winter@hansa-online.de<br />
D-A-CH und Niederlande<br />
hansmann.media GmbH<br />
Andreas Hansmann | Dorothee Emde<br />
Tel. +49 (0)40 60 91 88-15<br />
a.hansmann@hansmann.media oder<br />
d.emde@hansmann.media<br />
Abonnentenbetreuung | Vertrieb<br />
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG | Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg<br />
Tel. +49 (0)40 70 70 80-222, e-Mail: abo@binnenschifffahrt-online.de<br />
Gültig ist die Anzeigenpreisliste Nr. 53. Der Auftraggeber von Anzeigen trägt die volle Verantwortung<br />
für den Inhalt der Anzeigen. Der Verlag lehnt jede Haftung ab. Die Verwendung von<br />
Anzeigenausschnitten oder -inhaltsteilen für die Werbung ist untersagt.<br />
Die Binnenschifffahrt erscheint monatlich. Abonnementspreis Inland: jährlich EUR 120,– inkl.<br />
Versandkosten und MwSt. Ausland: jährlich EUR 168,– (EU ohne VAT-Nr.).<br />
Einzelpreis: EUR 10,50 inkl.Versandkosten und MwSt. Versand per Luftpost Europa und<br />
Übersee auf Anfrage. Die Binnenschifffahrt als E-Paper: EUR 120,– inkl. MwSt.<br />
Abo-PeP (Print + E-Paper) Inland: EUR 130,– inkl. MwSt./Versand, Ausland: EUR 178,–.<br />
Digital-Abo (Print, ePaper + Online-Zugang): Inland EUR 148,–; Ausland EUR 196,–.<br />
Digital-Only EUR 148,–. (Halbjahr EUR 74,–)<br />
Für Mehrfachabos werden ab 100 Abos (unter einer Lieferanschrift) 25 % Rabatt gewährt.<br />
Der Abonnementspreis ist im voraus fällig und zahlbar innerhalb 14 Tage nach Rechnungs -<br />
erhalt. Abonnementkündigungen sind nach dem Ende des ersten Bezugszeitraums mit einer<br />
Frist von vier Wochen zum Ablauf eines jeden Kalendermonates schriftlich oder in Textform<br />
möglich. Für die dann entfallenen Bezugsmonate wird eine anteilige Gutschrift erteilt.<br />
Höhere Gewalt entbindet den Verlag von jeder Lieferungs verpflich tung. Erfüllungs ort und<br />
Gerichtsstand ist Hamburg.<br />
Druck: Lehmann Offsetdruck und Verlag GmbH, Norderstedt<br />
Für die Übernahme von Artikeln in Ihren internen elektronischen<br />
Pressespiegel erhalten Sie die erforderlichen<br />
Rechte unter www.presse-monitor.de oder telefonisch<br />
unter 030 284930 bei der PMG Presse-Monitor GmbH<br />
#teamseenotretter<br />
<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2023</strong><br />
75
Auch für einen 90-Tonnen-Portalkran eine Herausforderung: U17 in der Werft von German Naval Yards in Kiel<br />
1 2<br />
3 4<br />
5<br />
U-Boot_Kalender_2024.indd 2 21.06.23 13:59<br />
6 7 8<br />
9<br />
Abfahrt des Schleppverbands, bei Sonnenaufgang über der Kieler Förde<br />
U-Boot_Kalender_2024.indd 3 21.06.23 14:00<br />
45 46 47<br />
48<br />
Auf der Landstraße: Weitertransport auf einem 30-Achsen-Tieflader vom Naturhafen in Richtung Technik Museum Speyer<br />
U-Boot_Kalender_2024.indd 12 21.06.23 14:01<br />
JANUAR<br />
FEBRUAR<br />
NOVEMBER<br />
1<br />
MO<br />
2<br />
DI<br />
3<br />
MI<br />
4<br />
DO<br />
5<br />
FR<br />
6<br />
SA<br />
7<br />
SO<br />
8<br />
MO<br />
9<br />
DI<br />
10<br />
MI<br />
11<br />
DO<br />
12<br />
FR<br />
13<br />
SA<br />
14<br />
SO<br />
15<br />
MO<br />
16<br />
DI<br />
17<br />
MI<br />
18<br />
DO<br />
19<br />
FR<br />
20<br />
SA<br />
21<br />
SO<br />
22<br />
MO<br />
23<br />
DI<br />
24<br />
MI<br />
25<br />
DO<br />
26<br />
FR<br />
27<br />
SA<br />
28<br />
SO<br />
29<br />
MO<br />
30<br />
DI<br />
31<br />
MI<br />
1<br />
DO<br />
2<br />
FR<br />
3<br />
SA<br />
4<br />
SO<br />
5<br />
MO<br />
6<br />
DI<br />
7<br />
MI<br />
8<br />
DO<br />
9<br />
FR<br />
10<br />
SA<br />
11<br />
SO<br />
12<br />
MO<br />
13<br />
DI<br />
14<br />
MI<br />
15<br />
DO<br />
16<br />
FR<br />
17<br />
SA<br />
18<br />
SO<br />
19<br />
MO<br />
20<br />
DI<br />
21<br />
MI<br />
22<br />
DO<br />
23<br />
FR<br />
24<br />
SA<br />
25<br />
SO<br />
26<br />
MO<br />
27<br />
DI<br />
28<br />
MI<br />
29<br />
DO<br />
1<br />
FR<br />
2<br />
SA<br />
3<br />
SO<br />
4<br />
MO<br />
5<br />
DI<br />
6<br />
MI<br />
7<br />
DO<br />
8<br />
FR<br />
9<br />
SA<br />
10<br />
SO<br />
11<br />
MO<br />
12<br />
DI<br />
13<br />
MI<br />
14<br />
DO<br />
15<br />
FR<br />
16<br />
SA<br />
17<br />
SO<br />
18<br />
MO<br />
19<br />
DI<br />
20<br />
MI<br />
21<br />
DO<br />
22<br />
FR<br />
23<br />
SA<br />
24<br />
SO<br />
25<br />
MO<br />
26<br />
DI<br />
27<br />
MI<br />
28<br />
DO<br />
29<br />
FR<br />
30<br />
SA<br />
Der Fotograf Sebastian Schnepper hat die dreiwöchige Reise des außer Dienst gestellten<br />
U-Boots der Bundesmarine vom Kieler Hafen bis nach Speyer begleitet.<br />
»U17 – DIE LETZTE FAHRT«, Wandkalender / 12 farbige Monatsblätter plus Titel /<br />
Format 56 x 41,5 cm / € (D) 29,95 / ISBN 978-3-8132-1133-7<br />
JETZT BESTELLEN<br />
Webshop: koehler-mittler-shop.de / E-Mail: vertrieb@koehler-mittler.de / Tel: 040 70 70 80 321<br />
Maximilian Verlag, Stadthausbrücke 4, 20335 Hamburg<br />
oder im Buchhandel