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LPK Jahresbericht 2022

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landeskuratorium für pflanzliche erzeugung in bayern e. v. | jahresbericht 2022

landeskuratorium

für pflanzliche Erzeugung in Bayern e.V.

50

Jahre LKP

JAHRESBERICHT 2022

1


landeskuratorium für pflanzliche erzeugung in bayern e. v. | jahresbericht 2022

Jürgen Dietrich,

Vorsitzender des LKP

Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden.

Sokrates (469 - 399 v. Chr.)

sehr geehrte leserinnen und leser,

Das vergangene Jahr hat unsere Mitgliedsbetriebe vor enorme Herausforderungen

gestellt. Der letzte Sommer hat gezeigt, dass der Klimawandel

in Bayern schon angekommen ist. In einigen Fällen haben extreme

Hitze und anhaltende Trockenheit das Pflanzenwachstum stark

geschädigt. Für landwirtschaftliche Betriebe und ihre Kulturen zeigt

sich, dass Wasser auch in Bayern keine unerschöpfliche Ressource ist.

Die Bewässerung musste teilweise massiv eingeschränkt werden. Hier

müssen Lösungen entwickelt werden, um Wasser gerechter zu verteilen.

Außerdem muss die Forschung und die Praxis Bewirtschaftungssysteme

entwickeln und Kulturen prüfen, die mit weniger Wasser auskommen. Am

Forschungszentrum für Trockenheit in Schwarzenau wird daran durch die

Landesanstalt für Landwirtschaft bereits intensiv geforscht.

Die durch den Krieg in der Ukraine verursachte Marktverwerfung, hat viele

Betriebsmittel extrem verteuert. Auch ist die Verfügbarkeit teilweise

nicht mehr gewährleistet. Auf der anderen Seite konnten unsere Produkte

höhere Einnahmen erzielen. Leider können einige Branchen ihre

hohen Produktionskosten am Markt nicht rechtfertigen. Die Energiever-

sorgung ist mittlerweile ausreichend, der Preis für stickstoffhaltige Düngemittel

hat sich halbiert und der Getreidepreis hat sich auf moderatem

Niveau stabilisiert. Dies zeigt einmal mehr, dass für Unternehmen nicht

nur eine ressourcenoptimierte Produktion wichtig ist, sondern auch richtige

Marktentscheidungen.

Die Einteilung der neuen Roten Gebiete ist für viele Regionen eine Herausforderung.

Die Betriebe sind gefordert, sich intensiv mit dem Thema

auseinanderzusetzen und es wird zusätzlicher Beratungsbedarf entstehen.

Mit dem Beratungsfeld Nährstoffhaushalte ist das LKP hier hervorragend

aufgestellt.

Aber es gibt es noch viele weitere Herausforderungen und Veränderungen,

die sich auf die Betriebe und die Arbeit der Landwirte, Gärtner und Winzer

auswirken. Das LKP bietet hierzu eine breite Palette an Beratungsleistungen

an, die sich auf die jeweiligen Bedürfnisse abstimmen lassen.

Unsere Beraterinnen und Berater können auf fundierte Fachkenntnisse

und Erfahrungswerte zurückgreifen, um die Betriebe erfolgreich und zukunftsfähig

werden zu lassen.

Die neu gewählte LKP Vorstandschaft möchte Innovationen, Fortschritt

und Digitalisierung intern und extern weiter fördern und ausbauen. Wir

werden in eine zukunftsfähige IT investieren und diskutieren intensiv

über alle Geschäftsfelder unserer Selbsthilfeeinrichtung.

Im Namen des Vorstandes bedanke ich mich für die hervorragende Arbeit

der Geschäftsführung, sowie bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

für die Unterstützung und ihr engagiertes Arbeiten. Meine Anerkennung

und mein Dank gebührt ebenso allen ehrenamtlich Tätigen, ohne deren

Einsatz unser Verein in dieser Form nicht funktionieren würde. Auch die

gute Zusammenarbeit mit allen landwirtschaftlichen Dienstleistern und

Organisationen möchte ich nicht unerwähnt lassen.

Mein ganz besonderer Dank geht an die staatlichen Institutionen, die

sich mit unseren Anliegen beschäftigt haben und uns seit nunmehr 50

Jahren hervorragend unterstützen.

Gemeinsam können wir die Zukunft gestalten.

Jurgen Dietrich

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Landeskuratorium für pflanzliche Erzeugung in Bayern e. V. | Jahresbericht 2022

zahlen & fakten

inhaltsverzeichnis

zahlen & fakten

6 Zahlen & Fakten 2022

8 Produktionstechnische Beratung

10 Qualitätssicherung

12 Bodenuntersuchung /

Fortbildung Sachkunde im Pflanzenschutz

13 Neutrale Qualitätsprüfung

14 Qualitätsbeurteilung 2022

15 Übertragene hoheitliche Aufgaben

16 Pflanzliches Eiweiß Bayern

spezialberichte

18 Verbundberatung im Bereich der Düngeverordnung

20 Neuer LKP-Vorstand

22 50 Jahre LKP

26 Modernisierung der IT

27 Projekt Leguminosen-Monitoring

29 Opto-Elektronische Qualitätsfeststellung

30 Wasserpakt

31 Fachgruppe Hopfen

34 Fachgruppe Saat- und Pflanzgut

36 Fachgruppe Zuckerrüben

37 Fachgruppe Weinbau

40 Fachgruppe Gartenbau

42 Fachgruppe Ökologischer Landbau

45 Die Organe des LKP

46 Das Jahr in Bildern

4

5



Landeskuratorium für pflanzliche Erzeugung in Bayern e. V. | Jahresbericht 2022

Im Berichtszeitraum

2022 waren dem

LKP 36 Erzeugerringe

in 10 verschiedenen

Fachgruppen

angeschlossen.

Die Gesamtzahl der

Mitglieder betrug

71.037.

i

Fachgruppen Ringanzahl Ringmitgliedschaften

2022 2019 2020 2021 2022

Saat- und Pflanzgut* 7 1.181 1.119 1.074 1.016

Qualitätsprodukte* 6 49.761 45.971 45.937 45.137

Qualitätskartoffeln* 5 3.191 3.052 3.020 2.978

Pflanzlisches Eiweiß 6 13.970 15.000 5.500 3.000

Gartenbau 9 929 915 961 900

Hopfen 1 1.470 1.439 1.418 1.401

Zuckerrüben 2 8.068 7.536 7.305 7.039

Weinbau 1 2.406 2.285 2.285 2.066

Ökologischer Landbau 4 6.934 7.140 7411 7.696

Baumschulgehölze 1 58 58 57 56

Gesamt* 36 (42*) 87.968 84.235 74.673 71.037

* 3 Erzeugerringe sind Mitglied in verschiedenen Fachgruppen

zahlen und fakten 2022

in der gemeinschaft mehr erreichen

36

Erzeugerringe

71.037

34.565 107

Saisonale Arbeitskräfte

Beratungsstunden

144

Festangestellte Mitarbeiter

Mitgliedschaften

In den Erzeugerringen der Fachgruppe Saat- und Pflanzgut waren alle

bayerischen Pflanzenzüchter und Vermehrer zusammengeschlossen.

Neben produktionstechnischen Informationen für die Ringmitglieder

wurden vielfältige qualitätsfördernde Maßnahmen durchgeführt.

Die sechs Erzeugerringe der Fachgruppe Qualitätsprodukte zählen derzeit

45.137 Mitglieder. Den Schwerpunkt der Tätigkeit stellt die Verbundberatung

dar. Nähere Infos hierzu auf den Seiten 8, 18f.

Die Mitglieder der fünf Erzeugerringe der Fachgruppe Qualitätskartoffeln

erhielten aktuelle kulturtechnische Fachinformationen. Ein Schwerpunkt

der Ringarbeit bestand darin, die Beschaffenheitsprüfung von Speiseund

Veredelungskartoffeln zu organisieren und durchzuführen.

In der Fachgruppe Pflanzliches Eiweiß Bayern wurden im abgelaufenen

Jahr 169.793 t Trockengut erzeugt. Dadurch wurde die Erzeugung von

qualitativ hochwertigem, heimischen Eiweißfutter maßgeblich unterstützt.

In den Sparten des Gartenbaues (Gemüse/ Obst/ Zierpflanzen) wurde

die intensive Beratung fortgeführt. Die Qualitätskontrollen von Obst und

Gemüse trugen ebenso wie das LKP-Rückstandsmonitoring auf PSM zur

Qualitätssicherung und -steigerung bei.

Die Fachgruppe Baumschulgehölze inkl. Wald- und Forstpflanzen gab

den angeschlossenen Betrieben Hilfestellung bei allen Fragen im Baumschulbereich.

Neben den klassischen Beratungsschwerpunkten zu Bewässerung,

Pflanzenschutz und Düngung wurden Fragen zu Sorten,

Qualität, Anzuchtmethoden und/oder Herkünften beantwortet.

Im Arbeitsprogramm der Fachgruppe Zuckerrüben war die anbautechnische

Beratung der bayerischen Rübenanbauer ein wesentlicher Schwerpunkt.

Weitere Aufgabengebiete bestanden in der EUF-Bodenuntersuchung

und in der Bewertung der äußeren Beschaffenheit der Zuckerrüben.

Beim Hopfen sind 17.521 ha Hopfenfläche und damit fast alle bayerischen

Hopfenanbauflächen ringmäßig erfasst. Im Rahmen der Ringarbeit wurden

die neutrale Beschaffenheitsprüfung und die Hopfenzertifizierung

durchgeführt. Die Beratung wurde weiter ausgebaut.

Die Fachgruppe Weinbau gab Informationen wie das „Weinbaufax/Kellerfax

Franken“ sowie der Kellerwirtschaftlichen Beratung des Bezirks Unterfranken

heraus. Mit einem Netz von Wetterstationen wurden Daten für ein

Pflanzenschutzfax zusammengetragen.

Die einzelbetriebliche produktionstechnische Beratung und Hilfestellungen

zur Vermarktung der erzeugten Produkte, bilden die Schwerpunkte

des ökologischen Landbaus.

In mehreren Projekten wurde fachgruppenübergreifend das Ziel verfolgt,

die Qualität der pflanzlichen Erzeugnisse zu verbessern. Zur Durchführung

aller Aufgaben waren beim LKP 144 Personen festangestellt und 107 saisonal

eingesetzte Arbeitskräfte tätig. Durch fachliche Schulungen wurde

das Personal laufend informiert und fortgebildet.

Die Gesamtaufwendungen des LKP beliefen sich 2022 auf rund 12,6 Mio.€.

Der Freistaat Bayern unterstützte im Berichtsjahr in dankenswerter Weise

diese Arbeiten auf Grundlage des Bayerischen Agrarwirtschaftsgesetzes.

6

7



landeskuratorium für pflanzliche erzeugung in bayern e. v. | jahresbericht 2022

Landwirtschaft

Fachgruppe / Bereich

Ökologischer Landbau

Gartenbau

Hopfenbau / Weinbau

Gesamt

Umfang

4.019 Std.

15.384 Std.

14.268 Std.

894 Std.

34.565 Std.

produktionstechnische beratung

verbundberatung

Für das LKP mit seinen Erzeugerringen ist die Verbundberatung seit

Jahren ein enorm wichtiges Betätigungsfeld, mit denen die Erzeugerringmitglieder

in verschiedensten Bereichen unterstützt werden. Auf

der Basis des Bayerischen Agrarwirtschaftsgesetzes ist in der Verbundberatung

die Zusammenarbeit des LKP mit der staatlichen Beratung

geregelt.

Vielfältige Einflüsse führen dazu, dass der Beratungsbedarf der Landwirte

seit Jahren stetig anwächst und voraussichtlich auch die nächsten

Jahre noch deutlich zunehmen wird. Neben den zunehmenden rechtlichen

Anforderungen (z. B. im Bereich Düngung, Pflanzenschutz, Qualitätssicherung…),

erhöht auch der aktuell stark steigende wirtschaftliche

Druck, der auf den Betrieben lastet, den Beratungsbedarf deutlich. Weiter

wachsende Betriebsgrößen und die damit einhergehende zunehmende

Arbeitsbelastung der Betriebsleiter macht für viele landwirtschaftliche

Betriebe eine neutrale, unabhängige produktionstechnische Beratung

mittlerweile unverzichtbar.

Viele Landwirte sind zudem interessiert und bereit auf die steigenden,

vielfältigen Anforderungen der Bevölkerung an die landwirtschaftliche

Produktion zu reagieren und ihre Produktionsweise grundlegend umzustellen.

Da es dafür aber kein Patentrezept gibt und für jeden Betrieb

ein individueller Weg gefunden werden muss, ist oft eine externe Unterstützung

notwendig. Insbesondere auch die betriebliche Umsetzung der

neuen GAP-Anforderungen kann oft nur einzelbetrieblich geklärt werden,

da jeder Betrieb andere Voraussetzungen mitbringt.

Um optimal auf die unterschiedlichen Begebenheiten der Betriebe vor

Ort eingehen zu können, wird die Beratung des LKP’s in den Erzeugerringen

organisiert. Unsere Erzeugerringe kennen die speziellen Gegebenheiten

in ihren Ringgebieten und können so flexibel auf den notwendigen

Beratungsbedarf reagieren und den landwirtschaftlichen und gärtnerischen

Betrieben in Bayern pflanzenbauliche Beratung als neutrale, nicht

gewinnorientierte Dienstleistung, im Sinne einer Selbsthilfeeinrichtung

flächendeckend anbieten.

Neben unserem breiten gefächerten schriftlichen Beratungsangeboten

(Versuchsberichtshefte, Beratungsfax, Beratungsinfos etc.), wird mittels

der Verbundberatung intensive einzelbetriebliche Beratungsleistung gefördert,

sowie Gruppenberatungen, Workshops, Felderbegehungen, und

regionale Telefonhotlines. Auch die seit 2020 bayernweite geschaltete

Beratungshotline zu Fragen rund um die Düngeverordnung hat sich mittlerweile

als wichtige Informationsquelle für Landwirte etabliert und wird

zunehmend nachgefragt.

Darüber hinaus werden durch LKP und Erzeugerringe auch die digitalen

Beratungsangebote ausgebaut. Dass dieser Weg richtig ist, zeigt

die weiterhin hohe Nachfrage der Landwirte nach diesen „neuen“ Beratungsleistung,

trotz Ende der Coronaeinschränkungen. Online Felderbegehungen

und digitale Fortbildungsveranstaltungen sind für viele

Mitglieder mittlerweile ebenso selbstverständlich, wie einzelbetriebliche

Beratung per Social-Media-Anwendungen oder mittels Onlinemeetings.

Allerdings zeigt sich, dass auch die neue digitale Welt ihre Grenzen hat.

Erfahrungsgemäß ist die Bereitschaft zu Diskussion und Erfahrungsaustausch

online deutlich geringer. Zudem kann in der Praxis vieles oft

anschaulicher gezeigt werden, als dies mit Bildern möglich ist. Daher

werden LKP und Erzeugerringe ihren Mitgliedern auch weiterhin die

Wahlfreiheit zwischen Online- und Präsenzveranstaltungen lassen.

Während der Wintersaison 2021/22 waren vor allem die Fortbildungsveranstaltungen,

sowie Beratungen zu Düngeverordnung und Nährstoffhaushalt

noch deutlich durch die Beschränkungen der Corona-Pandemie

beeinflusst. Zum Glück fielen die meisten Beschränkungen zu Beginn

der Pflanzenbausaison 2022 wieder, so dass der gewohnte enge Kontakt

zwischen unseren Beratern und den Landwirten/Gärtnern vor Ort

auf den Feldern und in den Gewächshäusern wieder weitgehend ohne

größere Einschränkungen möglich war.

einzelbetriebliche beratung

Auch wenn zu Beginn des Jahres 2022 insbesondere die Beratung zu

fachrechtlichen Vorgaben im Bereich Düngung und Nährstoffhaushalt

noch deutlich durch die Coronapandemie eingeschränkt war, konnte

durch Engagement und Einfallsreichtum unserer Berater mit 34.565

(2019: 35.404, 2020: 29.702, 2021: 35.684) einzelbetrieblichen Beratungsstunden

wieder das hohe Vor-Corona-Niveau erreicht werden. Sowohl

in der Fachgruppe Pflanzenbau (Landwirtschaft), als auch in den

Fachgruppen Ökologischer Landbau, Gartenbau und Hopfenbau waren

wieder deutlich mehr einzelbetriebliche Beratungsstunden möglich und

zeigt die hohe Nachfrage unserer Landwirte, Gärtner und Winzer.

weitere beratungsleistungen

Im Sinne des Selbsthilfegedankens für die bayerische Landwirtschaft

war und ist es natürlich der Anspruch des LKP’s und der Erzeugerringe,

die Mitglieder mit einem möglichst breit gefächertem Beratungsangebot

zu unterstützen. Größte Herausforderung in 2022 war (und wird es auch

die nächsten Jahre sein), eine ausgewogene Mischung sowohl an neuen

digitalen Beratungsangeboten (Beratungsvideos, virtuelle Versuchsfeldführungen,

Onlinefortbildungsveranstaltungen…), als auch an bewährten

bisherigen „Präsenzangeboten“ (Felderbegehungen, Vorortberatungen,

Präsenzveranstaltungen…) anzubieten, um unseren Mitgliedern die Wahlfreiheit

zu lassen und möglichst für jeden Geschmack etwas zu bieten.

Trotz aller Turbulenzen in den letzten Jahren haben sich insbesondere

unsere, an jedem Werktag angebotenen, regionalen telefonischen Beratungshotlines

bewährt. Diese wurden und werden intensiv genutzt. Im

vergangenen Jahr wurden an den Beratungstelefonen erneut über 50.000

Anrufe verzeichnet, mit einer enormen Bandbreite an Fragen rund um den

Pflanzenbau. Aufgrund der Erfahrung der letzten Jahre mit der starken

Beratungsnachfrage in den Wintermonaten zu den rechtlichen Rahmenbedingungen

der Düngeverordnung, wurde hierzu eine eigene Hotline-

Nummer eingerichtet. Besonders hoch ist die Nachfrage bezüglich der

Anwenderunterstützung für Programme rund um die Düngeverordnung.

Die Wissensvermittlung durch schriftliche Beratungsunterlagen, wie Versuchsberichtshefte,

Rundschreiben, Fachinfos, Warndienstschreiben usw.

bleibt trotz aller digitalen Beratungsangebote auch weiterhin ein Grundstock

der Beratung. In allen Fachgruppen erhalten die Betriebe während

des gesamten Jahres sowohl auf analogem, als zunehmend auch auf digitalem

Weg die aktuellsten Infos zu allen Neuentwicklungen und Problemen

im Pflanzenbau. Je nach Fachgruppe variieren dabei natürlich die Arbeitsschwerpunkte.

Während in den Fachgruppen Landwirtschaft, Hopfen und

Weinbau vor allem der Warndienst bei Schädlingen und Krankheiten eine

wichtige Rolle spielt, ist in der Fachgruppe Gartenbau der Einsatz von Nützlingen

gegen tierische Schaderreger ein zentraler Arbeitsschwerpunkt.

8 9



landeskuratorium für pflanzliche erzeugung in bayern e. v. | jahresbericht 2022

Der neutral kontrollierte Vertragsanbau (KVA) ist ein Konzept, das den Forderungen

der Verbraucher nach Offenlegung der Erzeugung nachkommt.

Von zentraler Bedeutung sind Produktqualität sowie die Kontrolle und

Nachvollziehbarkeit einer integrierten und umweltgerechten Produktion

durch vollständige Dokumentation. Durch die regionale Produktion und

Weiterverarbeitung ist die Marke „KVA“ in höchstem Maße praktizierte

Nachhaltigkeit. Um den gestiegenen Anforderungen einer umweltschonenden

Produktion nachzukommen, wurden für Mahl- und Braugetreide,

Hopfen und für Speise- und Veredelungskartoffeln, die „Mindestanforderungen

für die neutral kontrollierte Erzeugung“ erarbeitet. Im Bereich

Hopfen wird dies durch die „Allgemeinen Geschäftsbedingungen Hopfen“

und der „Zusatzvereinbarung Hopfen“ ergänzt. Im neutral kontrollierten

Vertragsanbau gilt ein Ausbringverbot von Klärschlamm und eine strenge

Regelung für den Einsatz von Gärresten aus Biogasanlagen.

qualitätssicherung

neutral kontrollierter vertragsanbau (kva)

von getreide, kartoffeln und hopfen

anbauumfang des kva

Getreide ha

Betriebe

Hopfen ha

Betriebe

Kartoffeln ha

Betriebe

Summe Fläche ha

Summe Betriebe

Produkte 2019 2020 2021 2022

254

42

48

14

111

28

413

84

254

43

48

14

121

28

423

85

262

41

47

11

77

25

386

77

268

41

51

11

61

20

380

72

lkp-rückstandsmonitoring

Das LKP bietet im Rahmen der Qualitätssicherung ein neutrales Rückstandsmonitoring-System

auf Erzeugerebene für Obst, Gemüse, Getreide

und Kartoffeln an. Das System orientiert sich neben aktuellen Risikoanalysen

und Ergebnissen unter anderen an den Vorgaben des gültigen „QS-Leitfaden

Rückstandsmonitoring Obst, Gemüse und Kartoffeln“. Aktuell wird

jede Rückstandsprobe auf mindestens 673 Wirkstoffe untersucht. Im Jahr

2022 nahmen 782 Betriebe an dem Rückstandsmonitoring teil, davon wurden

280 (36%) beprobt. Die Konformität des Rückstandsmonitorings wurde

auch im Jahr 2022 wieder anhand der „GlobalG.A.P. Residue Monitoring

System Evaluation Checklist“ geprüft und bestätigt.

probenanzahl im verlauf der jahre

450

400

350

300

250

200

150

100

50

0

2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022

Abb 1 Probenanzahl Rückstandsmonitoring 2013 - 2023

geprüfte qualität- bayern (gqb)

„Geprüfte Qualität – Bayern“ ist ein Qualitätssiegel, das auf höhere Standards

als die gesetzlich vorgeschriebenen setzt und dadurch wesentlich

zu den Verbesserungen bei Anbau und bei Verarbeitung von Nahrungsmitteln

beiträgt. Darüber hinaus wird lückenlos deren regionale Herkunft

garantiert. Die Kriterien für die Vergabe des Siegels werden von unabhängigen

Stellen mitentwickelt, der Vergabeprozess ist transparent.

In Zusammenarbeit mit drei bayerischen Zertifizierungsstellen wurden

526 Programmteilnahmen unterschiedlicher Produktbereiche und 185

Zeichennutzungen auditiert und zertifiziert. Die einzelnen Betriebe können

hier jeweils mit mehreren Produktbereichen

an dem Programm teilnehmen. Eine aus 382 Mitgliedern

bestehende, EU anerkannte fränkische

Erzeugerorganisation von Steinobst wurde zum

wiederholten Mal analog zur GLOBAL G.A.P. Option

II–Gruppenzertifizierung nach den Richtlinien von

„Geprüfte Qualität – Bayern für Obst“ als Zeichennutzer

anerkannt und zertifiziert.

www.gq-bayern.de

programmteilnehmer und zeichennutzer

im programm gqb beim lizenznehmer lkp

GQB Produktbereich Programmteilnahme Zeichennutzung

2021 2022 2021 2022

Brot-und Kleingebäck 0 0 4 3

Brotgetreide 46 38 8 9

Feinsaure Delikatessen und

Gemüsekonserven

1 1 7 9

Gemüse einschl. Salate 273 252 91 87

Mehl und Mahlerzeugnisse 0 1 5 6

Teigwaren 0 0 0 0

Obst* 453 410 18 21

Speise- und Speisefrühkartoffeln 212 196 26 32

Eier 5 4 6 5

Milch und Erzeugnisse auf

Milchbasis

8 3 0 0

Schweine und Schweinefleisch 0 0 5 5

Rind und Rindfleisch 3 1 1 1

Tiertransport 0 0 6 5

Christbäume 1 2 1 2

Summe 1002 908 178 185

522 184

Tab: Programmteilnahmen und Zeichennutzung für die einzelnen Produktbereiche

im Programm GQB beim Lizenznehmer LKP 2021 - 2022

10 11



landeskuratorium für pflanzliche erzeugung in bayern e. v. | jahresbericht 2022

bodenuntersuchung

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 279.894 Bodenuntersuchungen in anerkannten

Labors durchgeführt. In der Zahl der N-Untersuchungen sind

auch 3.008 Untersuchungen des Hopfenrings auf pflanzenverfügbarem

Stickstoff (Nmin) enthalten, die als Grundlage einer detaillierten N-Düngeempfehlung

im Hopfen dienen.

Im Gartenbau wurden im abgelaufenen Jahr mit den fünf LKP-eigenen

ionenselektiven Untersuchungsgeräten 3.266 Bodenproben auf den Nitratgehalt

untersucht.

.

fortbildung

sachkunde im pflanzenschutz

Das Jahr 2022 war das erste Jahr des neuen dreijährigen Fortbildungszeitraum

( für Personen, die bereits vor dem 14.02.2012 sachkundig waren)

und gleichzeitig das erste Jahr, in dem wir die Veranstaltungen wieder

überwiegend in Präsenz durchführen konnten.

8.769 Landwirte, Gärtner, Winzer und Hopfenbauer wurden durch unsere

Pflanzenbauberater der Erzeugerringe fortgebildet. 181 Fortbildungen

fanden dabei wieder in Präsenz statt. 47 Fortbildungen wurden als Live

Webinare angeboten. Das Interesse an Online Schulungen besteht auch

nach den pandemiebedingten Einschränkungen weiterhin, so dass wir diese

auch zukünftig anbieten werden.

anzahl der bodenuntersuchungen 2022

EUF

19.561

DSN/Nmin

42.644

Gesamt-N

1.034

Spurenelemente

24.993

Kalifixierung

1.317

Magnesium

15.726

N Boden ringeigene Labore

3.266

Humus

5.941

Gärtnerische

Erden

34

Sonstige

3.599

Standard

161.779

gesamt

279.894

Im Bereich der Online Sachkunde Schulungen werden über eine Kooperation

mit der Landakademie Sachkunde Fortbildungen mit den Schwerpunkten

„Landwirtschaft“, „Gartenbau“ und neu seit 2022, „Handel“ angeboten.

Besonders in den beiden letzteren Bereichen, wird dieses Fortbildungsangebot

gern genutzt, da die gartenbaulichen Erzeugerringe aus personellen

Gründen kaum Schulungen anbieten können. Insgesamt wurden im

vergangenen Jahr 213 Personen über die Landakademie weitergebildet.

neutrale qualitätsprüfung

von speise- und veredelungskartoffeln durch das lkp

Das Landeskuratorium für pflanzliche Erzeugung in Bayern e.V. führt

zusammen mit den Erzeugerringen die Neutrale Qualitätsprüfung von

Speise- und Veredelungskartoffeln in Bayern durch. Die Qualitätsbefunde

dienen den Kartoffelunternehmen als Grundlage für die Abrechnung mit

den Lieferanten. Für die Landwirte sind die Ergebnisse der Bonituren wichtige

Ansatzpunkte für qualitätsverbessernde Produktionsmaßnahmen. Im

Jahr 2022 wurde die Neutrale Qualitätsprüfung bei 13 Handels- und 8 Verarbeitungsbetrieben

durchgeführt. Bei den Qualitätsmängeln von Kartoffeln

wird nach äußeren Mängeln (z.B. Beschädigungen, Wachstumsrisse,

Missbildungen, Ergrünung, Schorf), inneren Mängeln (z.B. Schwarzfleckigkeit,

Hohlherzigkeit, Eisenfleckigkeit, Glasigkeit) und Fäulnis, unterschieden.

In der noch laufenden Ernte 2022* wurden bis Jahresende bei Speisekartoffeln

Qualitätsbefunde für eine Menge von 64.690 t erstellt. Die

Prüfmenge bei Veredelungskartoffeln beläuft sich auf 204.389 t.

geprüfte speise- und veredelungskartoffeln

nach erntejahren in t

700.000

600.000

500.000

400.000

300.000

200.000

100.000

0

74%

26%

* 01.07. - 31.12.2022

Speisekartoffeln

73%

27%

71%

Veredelungskartoffeln

68%

72%

76%

29% 32% 28% 24%

2017 2018 2019 2020 2021 2022*

Die nachfolgende Tabelle zeigt Befundzahl und geprüfte Mengen im

Rahmen der Neutralen Qualitätsprüfung von Kartoffeln in den Erzeugerringgebieten

im Kalenderjahr 2022:

Ringgebiet Befunde Menge (t)

Südbayern 13.618 350.375

Niederbayern 2.606 66.542

Oberpfalz 971 22.462

Oberfranken 5 204

Mittelfranken 2.157 47.792

Unterfranken

Gesamt 19.357 487.375

Zur Beurteilung der äußeren Qualität von Speisekartoffeln werden Kartoffelwaschkarten

nach den Qualitätsstufen „Premium“, „Klassisch“,

„Standard“ und „Natur“, eingesetzt.

Im Rahmen der Neutralen Qualitätsprüfung wurden 2.368 Speisekartoffelpartien

nach einer vom LKP entwickelten Arbeitsanweisung untersucht

und ergaben für das Kalenderjahr 2022 folgende Ergebnisse:

Premium Klassisch Standard Natur Summe

Probenzahl 366 1.272 572 1.587 3.797

Anteil in % 15,5 53,7 24,2 6,7 100.0

Neutrale Qualitätsprüfung bei Speisekartoffeln mit Einstufung nach Waschtabelle

12 13



landeskuratorium für pflanzliche erzeugung in bayern e. v. | jahresbericht 2022

qualitätsbeurteilung 2022

übertragene hoheitliche aufgaben

zuckerrüben

Die Beurteilung der inneren und äußeren Beschaffenheit der Zuckerrüben

ist ein weiteres Aufgabengebiet bei der Qualitätsbeurteilung. Es werden

Mängel durch Fäulnis, Frost und Krankheiten, anhaftende und lose Erde

und Kopf- und Blattanteil bewertet. Für diese Tätigkeit waren 30 Gutachter

eingesetzt. Dabei wurden ca. 4,8 Mio. t Zuckerrüben geprüft.

Stichprobenweise wurden Kontrolluntersuchungen bei den angelieferten

Zuckerrüben auf deren Zuckergehalt durchgeführt. Hierzu wurden Proben

bei der Anlieferung entnommen und in einem neutralen Labor untersucht.

hopfen

Auch an Hopfen wurden Beschaffenheitsprüfungen durchgeführt. Beprobt

wurden dabei 8.602 Hopfenpartien. Die Qualität des Hopfens hat

sich seit der Einführung der neutralen Qualitätsfeststellung deutlich verbessert.

Darüber hinaus wurden weitere qualitätsfördernde Analysen

durchgeführt. Die nachfolgenden Zahlen zeigen deren Entwicklung:

Zahl der auf Wassergehalt

getesteten

Proben

Zahl der auf Alpha-

Gehalt untersuchten

Hopfenproben

weinbau

Die fränkische Weinwirtschaft sieht sich nach wie vor mit einer starken

Konkurrenz am Weinmarkt konfrontiert. Neben der Erzeugung von optimalen

Trauben ist die Erhaltung der gewachsenen Qualität im Kellerbereich

außerordentlich wichtig. Neben den sensorischen Kontrollen sind die Kellermeister

auf eine umfängliche Analytik angewiesen, um die Qualität des

Produktes Wein zu erhalten und zu optimieren. Eine Qualitätssicherung ist

auch erforderlich, um den Anforderungen des Handels gerecht zu werden.

Es wurden ca. 25.000 Most- und Weinuntersuchungen durchgeführt.

mähdruschfrüchte

Es wurden Kornproben auf ihre verschiedenen Qualitätseigenschaften

untersucht. Bei Weizen wurden 231 Untersuchungen auf Proteingehalt,

Sedimentationswert, Kleber und Fallzahl durchgeführt. Bei 1804 Rapsuntersuchungen

wurden der Ölgehalt und der Besatz festgestellt.

Weiterhin wurden Roggen- und Gersteproben auf ihre wertbestimmenden

Qualitätsmerkmale analysiert.

.

2017 2018 2019 2020 2021 2022

6.770 6.262 6.862 5.934 5.029 3.968

282 335 131 127 150 128

saat- und pflanzgut

Das LKP führt unter fachlicher Aufsicht der Bayerischen Landesanstalt

für Landwirtschaft übertragene hoheitliche Aufgaben im Bereich der Anerkennung

von Saat- und Pflanzgut durch.

Diese Aufgaben reichen von der Probenahme zur Untersuchung auf Nematoden

und der Probenahme zur Untersuchung auf Quarantäne- und

Viruskrankheiten über die Durchführung der Feldbesichtigung von Saatund

Pflanzgut, bis hin zur Probenahme, Kennzeichnung und Verschließung

von Saatgut, als auch der Prüfung der äußeren Beschaffenheit,

Kennzeichnung und Verschließung von Pflanzkartoffeln.

Seit 01.07.2019 ist zur Kennzeichnung von Saat- und Pflanzgut nur noch

die Verwendung von Etiketten mit einer amtlich zugeteilten Seriennummer

zulässig. Die Vergabe der amtlichen Seriennummern, sowie die

Kontrolle der Verwendung und Nachweisführung des Kennzeichnungsmaterials

sind ebenso von der Amtlichen Saatenanerkennung der Landesanstalt

auf das LKP übertragen.

entwicklung der plombierten mengen

bei den einzelnen fruchtarten für die

letzten fünf erntejahre:

Erntejahr 2017 2018 2019 2020 2021

Saatgut in dt 700.229 687.729 666.187 645.743 623.632

Davon entfallen auf:

Saatgetreide 655.847 643.168 614.556 598.594 568.378

Ölfrüchte 2.535 3.387 4.770 6.984 11.624

Klee und Gräser 4.614 7.849 8.402 7.170 6.048

Futterleguminosen 18.213 13.352 21.037 20.864 25.983

Sonstige Mischungen 11.156 14.719 15.349 11.042 10.552

Pflanzkartoffeln in dt 405.722 386.240 411.500 413.531 403.373

Bei Pflanzkartoffeln wurden im Auftrag der Firmen 39.419 dt Pflanzware

bei der Weitergabe aus amtlich verschlossenen Großbehältnissen an

mehrere Endverbraucher wiederverschlossen.

Nach dem OECD-System wurden 3.548 Packungen Saatgut gekennzeichnet

und verschlossen. Für den Vertrieb von Saatgut wurden

489.961 amtlich nummerierte Etiketten ausgegeben. Zudem wurde

auch weitere qualitätssteigernde Maßnahmen bei der Erzeugung von

Saat-und Pflanzgut gefördert und durchgeführt.

Dazu zählen z.B.:

• Untersuchung aller Partien von Saatgetreide und Leguminosen auf

das Tausendkorngewicht.

• Durchführung der Qualitätsvorernteschätzung bei Pflanzkartoffeln

zusammen mit der Landesanstalt für Landwirtschaft.

qualitätsvorschätzung für

pflanzkartoffeln in bayern 2022:

Reifegruppen Ertrag 30 – 50 mm 35 – 55 mm > 55 mm

in dt/ha % % %

früh 276 67,6 72,3 14,9

mittelfrüh 299 61,5 68,4 18,1

mittelspät 304 55,6 65,7 26,2

Bayern gesamt 293 61,9 68,9 19,2

* Die Plombierungen der Ernte 2022 sind noch nicht abgeschlossen.

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Landeskuratorium für pflanzliche Erzeugung in Bayern e. V. | Jahresbericht 2022

dienstleistungen im

hoheitlichen auftrag

Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft

und Forsten führt das LKP Probenahmetätigkeiten im

Rahmen pflanzenschutzrechtlicher Überwachungen zur Bekämpfung

bestimmter Kartoffelkrankheiten und des saatgutrechtlichen Anerkennungsverfahrens

durch.

Im Berichtszeitraum wurden 24.096 Bodenproben zur Untersuchung

auf Nematoden bei Pflanzkartoffelflächen und 2.943 Kartoffelproben

im Rahmen der Pflanzgutanerkennung gezogen.

hopfenzertifizierung

Im Auftrag der Hallertauer Siegelgemeinden und der Marktgemeinde

Kinding im Siegelbezirk Spalt führt das LKP mit dem Hopfenring Hallertau

die Hopfenzertifizierung durch.

Bis zur Bezeichnungsfrist der Ernte 2022 am 15. November wurden

474.437 Ballen mit 29.326 t dem amtlichen Bezeichnungs- und

Zertifizierungsverfahren zugeführt. Die Versiegelung und Bezeichnung

erfolgt jahrgangsweise mit nummerierten Siegeletiketten.

Die Zertifizierung erfolgt durch das festangestellte Personal zusammen

mit 44 saisonalen Mitarbeitern inzwischen fast ausschließlich am Hof

der Erzeuger.

pflanzliches

eiweiß bayern

Die bayerischen Trocknungsgenossenschaften leisten einen großen Anteil

an der Tierfutterversorgung mit heimischem Eiweiß und beliefern die

Landwirte mit regionalem und natürlichem Grundfutter.

Aufgrund der langen Trockenphase in Bayern fielen die Erträge 2022 wesentlich

geringer aus als 2021. Der Anteil von Luzerne an der Gesamtmenge

bei Trockengrün blieb annähernd konstant bei 20 %.

Die Trockengrünbranche steuerte in 2022 mit rund 40.000 t Rohprotein

einen erheblichen Anteil zur heimischen Eiweißversorgung bei.

entwicklung der produktion von

trockengrün in bayern in t:

Fruchtart 2018 2019 2020 2021 2022

Trockengrün 154.759 175.021 183.632 230.860 149.502

Ackerfrüchte 28.177 25.537 27.412 28.904 20.291

Gesamt 182.936 200.558 211.044 252.764 169.793

spezialberichte

gesamtabwaage und zertifizierung

durch lkp/hopfenring:

Gebiet /SB 2021 2022

Ballen t Ballen t

Hallertau 673.356 41.093 471.527 29.152

SB Kinding (Spalt) 6.703 382 2.910 174

LKP/Hopfenring 680.059 41.475 474.437 29.326

Über die abgewogenen und zertifizierten Hopfenmengen erhalten die

Siegelgemeinden nach Abschluss der Bezeichnungsfrist eine detaillierte

Berichterstattung.

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Als Beratungsunternehmen sind wir uns unserer Verantwortung bewusst,

die die Arbeit in der Beratung mit sich bringt. Dies trifft aber nicht

nur für die einzelbetriebliche Beratung mit den konkreten Empfehlungen

für den jeweiligen Betrieb zu. Auf Grund unserer enormen Reichweite

mit telefonischen, aber vor allem schriftlichen und digitalen Beratungsangeboten,

werden unsere Empfehlungen nicht nur tausendfach nachgefragt,

sondern in vielen Fällen auch so in der Praxis umgesetzt. Unsere

Berater müssen somit in ihrem Fachbereich, insbesondere vor dem

Hintergrund immer komplexer werdender Rechtsvorschriften, nicht nur

rechtssichere und fachlich fundierte Aussagen treffen können, sondern

aufgrund der stark steigenden ökonomischen Zwänge, besonders auch

die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten. Zudem ist bei Beratungsausverbundberatung

im bereich

der düngeverordnung

aus-/fortbildung der fachberater im rahmen der verbundberatung

sagen auch immer ein besonderes Augenmerk auf die aktuell gültigen

Förderrichtlinien zu legen und als Quadratur des Kreises sind zudem

auch gemeinwohlorientierte Belange (Klimabilanz, Biodiversität…) zu

berücksichtigen.

Beraterwissen basiert erfahrungsgemäß nur zu einem Teil auf dem, was

in der Ausbildung erlernt wird, sondern vor allem auf praktischen Erfahrungen

und dem Austausch mit Kollegen. Im Rahmen der Verbundberatung

wurde daher von Anfang an Wert auf einen intensiven Erfahrungsaustausch

zwischen staatlicher Beratung und den Pflanzenbauberatern

des/der LKP/Erzeugerringe gelegt. Immer mehr Fortbildungsveranstaltungen,

egal ob es um pflanzenbauliche Themen oder um Rechts-/Fördervorgaben

geht, werden daher im Verbund von staatlicher Beratung

und Beratern der Selbsthilfeeinrichtungen durchgeführt. Die Erfahrung

zeigt, dass davon beide Seiten profitieren; die Erzeugerringberater vor

allem von den Ergebnissen des in Bayern gut ausgestatteten, neutralen

staatlichen Versuchswesens, die staatliche Seite von den Rückmeldungen

und Erfahrungen aus den Praxisbetrieben.

Die Aus-/Fortbildung unserer Berater ist im LKP bzw. den Erzeugerringen

je nach Fachbereich unterschiedlich organisiert. Ein vollständiger

Überblick würde daher den Rahmen dieser Veröffentlichung sprengen.

Um einen Einblick zu geben, sollen im Folgenden exemplarisch die wichtigsten

Aus-/Fortbildungsmaßnahmen in der landwirtschaftlichen Pflanzenbauberatung

dargestellt werden:

• Einführungsschulungen neuer Berater:

Schwerpunkte v.a. Organisation von Arbeitsabläufen (Ablauf von

Beratungsgesprächen, Umgang mit schwierigen Beratungssituationen,

Beratungsmedien, Zeiterfassung, Beratungsprotokolle,

Beratungsverträge, Zeitorganisation, Beratungsmodule…), daneben

auch die in der jeweiligen Jahreszeit anstehenden fachlichen

Themen

• Seminare zu Beratungsmethodik und Persönlichkeitsbildung:

Vor der Coronapandemie wurden verschiedenste Seminare durchgeführt,

u. a. zur Beratungsmethodik, Beraterprofil, Zeitmanagement,

Krisenmanagement, Cekra-Module, Coachingausbildung,

Netzwerkwochen usw. In Zusammenarbeit mit FÜAK und anderen

Selbsthilfeeinrichtungen werden diese in 2023 wieder verstärkt

angeboten.

• Fachliche Fortbildungen in Zusammenarbeit mit FÜAK, Landesanstalten

und Fachzentren:

- Mehrtägige Herbst- bzw. Frühjahrsseminare zu allen Themen rund

um den Pflanzenbau

- Führungen und Rundfahrten an den verschiedenen Versuchsstandorten

- Online Arbeitsbesprechungen (z. B. zu Pflanzenbau, DüngeVO, GAP-

Reform, KULAP…)

- Jourfix-Termine zur Klärung offener Fragen aus der Beratungspraxis

• Teilnahme an Versuchsführungen und Arbeitsbesprechungen der

Fachzentren und örtlichen Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und

Forsten inkl. Abstimmung von Beratungsaussagen.

• Regelmäßige regionale Teamtreffen mit Berateraustausch und Besichtigung

von Praxisschlägen, teils auch in Verbindung mit den örtlichen

Fachzentren / AELFs

• Kontinuierlicher Austausch von aktuellen Fachinfos und gegenseitige

Abstimmung der Beratungsaussagen via Social Media

• Für Spezialberater (z. B. Grünlandberatung) mehrwöchige Einarbeitung

in Zusammenarbeit mit der LfL

• Und vieles mehr…

Dieser kurze, aber mit Sicherheit nicht vollständige Überblick über unsere

Ausbildungsmaßnahmen zeigt anschaulich, welchen hohen Wert Aus-/

Fortbildung im LKP und den Erzeugerringen genießt. Schließlich will man

nicht nur den Anforderungen als Verbundpartner gerecht werden, sondern

vor allem auch die Erwartungen der landwirtschaftlichen und gärtnerischen

Betriebe in einem schwierigen Umfeld erfüllen.

Vor diesem Hintergrund möchten wir besonders auf die Bedeutung des

staatlichen Versuchswesens für unsere Tätigkeit als Verbundpartner hinweisen.

Die von den Bayerischen Landesanstalten (LfL, LWG), sowie den

beteiligten Fachzentren und Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und

Forsten, gelieferten und für unsere Arbeit dringend notwendigen Versuchsergebnisse

/ Monitoringergebnisse / Beratungsunterlagen / Berechnungsprogramme

usw. können nur mit einer weiterhin guten personellen und

finanziellen Ausstattung des staatlichen Versuchswesens sichergestellt

werden.

Ein besonderer Dank gilt auch allen staatlichen Behörden (StMELF, FÜAK…)

für die gute Zusammenarbeit im Bereich der Aus-/Fortbildung!

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landeskuratorium für pflanzliche erzeugung in bayern e. v. | jahresbericht 2022

neuer lkp vorstand

Das Landeskuratorium für pflanzliche Erzeugung in Bayern

hat einen neuen Vorstand

In der 50. Mitgliederversammlung am 26. April 2022 wurde Jürgen

Dietrich zum neuen Vorsitzenden gewählt.

Jürgen Dietrich löst damit Johann Kreitmeier im Vorstand ab, der den Vorstandsposten

seit 2012 innehatte. Der 52-jährige Dietrich ist Vorsitzender

des Erzeugerrings für landwirtschaftlich pflanzliche Produktion in Würzburg

und bereits seit 2006 ehrenamtlich im LKP Ausschuss, als Vorsitzender

der Fachgruppe Qualitätsgetreide, tätig. Jürgen Dietrich betreibt auf

der fränkischen Platte einen größeren Marktfruchtanbaubetreib.

Neuer stellvertretender Vorsitzender ist Robert Zenk, der die Nachfolge

von Josef Wetzstein antritt. Der 62-jährige Zenk betreibt einen

Ackerbaubetrieb mit Saatgutvermehrung und eigener Aufbereitung im

Landkreis Bamberg. Der Vorsitzende des Landesverbandes für Saat

und Pflanzgut ist seit Ende 2020 Mitglied der LKP Vorstandschaft.

Verabschiedung von Johann Kreitmeier durch Ministerialdirigent

Hubert Bittlmayer und LfL Präsident Stephan Sedlmayer

Als weitere neue Vorstandsmitglieder wurden Oliver Alletsee (Bioland

Erzeugerring Bayern e.V.), Werner Krieglmeier (Hopfenring e.V.) und Richard

Bachl (Erzeugerring Gemüse Straubing e.V.) gewählt.

Oliver Alletsee ist seit 2019 im Vorstand des Bioland Bayern e.V. in

dem er auch seit 2016 die Geschäftsführung innehat.

Werner Krieglmeier betreibt einen Hopfenbetrieb im Landkreis Eichstätt

(Gemeinde Beilngries) und ist seit 2011 Mitglied des LKP Ausschusses,

darüber hinaus Beiratsmitglied des Hopfenrings, stellv.

Vorsitzender des Hopfenpflanzerverbandes Spalt, sowie Aufsichtsratsvorsitzender

der HVG Spalt.

Richard Bachl war 15 Jahre Vorsitzender des Erzeugerrings Gemüse

Straubing und ist seit 2012 Vorstandsmitglied des LKP, sowie Vorsitzender

des Vereins zur Förderung des Heil- und Gewürzpflanzenanbaus

in Bayern. Er unterhält einen Spezialbetrieb für Arznei-und Gewürzpflanzenanbau.

„Die Landwirte brauchen unsere Unterstützung, um die Aufgaben der

Zukunft zu bewältigen“, sagte der Vorsitzende Jürgen Dietrich in seiner

Rede anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Landeskuratoriums

für pflanzliche Erzeugung in Bayern.

Diesen Gedanken verfolgten bereits die Initiatoren des LKP’s im

Herbst 1971. Unter dem ersten Vorsitzenden Karl Egle wurde die Gründung

von 56 Erzeugerringen beschlossen.

Am 13. März 1972 erhielt das LKP durch den damaligen Staatsminister

Dr. Hans Eisenmann die staatliche Anerkennung. Damit konnte das

LKP seine Arbeit mit den ersten Fachgruppen aufnehmen.

Die Gründung des Vereins war auch eine Antwort auf die damalige Agrarpolitik.

Der Qualitätsgedanke gewann immer mehr an Bedeutung und

das LKP setzte sich zum Ziel, die durch kleine Strukturen aufgesplittete

Qualität der pflanzlichen Produktion wesentlich zu verbessern. Das LKP

als Dachverband der Erzeugerringe war im LwFöG geregelt. Dies wurde

50 jahre lkp

ein blick nach vorne und zurück

2007 durch das Bayerische Agrarwirtschaftsgesetz abgelöst, welches

eine Umstellung der Förderung zur Folge hatte.

20 21



landeskuratorium für pflanzliche erzeugung in bayern e. v. | jahresbericht 2022

Die Entwicklung, die das LKP in all den Jahren vollzog, zeigt auch Veränderungen

in und um die Landwirtschaft auf. Wurde früher beim Qualitätsbegriff

stark auf die Produktqualität geachtet, wurden im Laufe

der Zeit Werte, wie die Art der Erzeugung und die Verfahrenszertifizierung

immer wichtiger.

Die Ansprüche der Verbraucher, der Industrie und des Lebensmittelhandels

lassen die Ansprüche an die Landwirtschaft ebenso steigen,

wie die Aspekte Natur- und Umweltschutz, die Kulturlandschaft und

der Klimawandel.

Am 11. November 2022 wurde das Jubiläum im Landgasthof Obermeier

in Appersdorf gebührend gefeiert.

Als Ehrengast und Festrednerin durften der neu gewählte Vorsitzende

Jürgen Dietrich und sein Stellvertreter Robert Zenk, die bayerische

Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Michaela

Kaniber begrüßen.

Als weitere Ehrengäste nahmen teil: Präsident Stephan Sedlmayer

(Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft), Werner

Eberl ( Präsident der Staatlichen Führungsakademie), Andreas

Maier (Präsident der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau) , Hermann

Berchtenbreiter (Präsident Bayerischer Gärtnereiverband), Adolf

Schapfl (Präsident Verband Deutscher Hopfen-pflanzer e.V. und Anton

Dippold (Geschäftsführer der Bayerischen Staatsgüter). Auch die

Führung aller weiteren bayerischen Verbände und Selbsthilfeeinrichtungen

war zugegen und gratulierte dem LKP: der neue gewählte Präsident

des Bayerischen Bauernverbandes Günther Felßner, Leonhard

Ost (Präsident der Maschinen und Betriebshilferinge), Josef Hefele

(Vorsitzender des Landeskuratoriums für tierische Veredelung), Helmut

Friedl (Vorsitzender Verband Bayerischer Zuckerrübenanbauer).

Frau Staatsministerin Kaniber betonte in ihrer Festrede, dass das Motto

„Hilfe zur Selbsthilfe“ auch nach 50 Jahren noch seine Gütigkeit

besitzt. Die Landwirte bräuchten eine gut aufbereitete punktgenaue

Information, sowie eine aktuelle und fundierte Beratung. Diese liefere

das LKP zuverlässig seit 50 Jahren. Als zentrales Tätigkeitsfeld sieht

sie auch zukünftig die Beratung und Bayern setze ganz klar auf die

Verbundberatung.

Das LKP ist mit seiner Erzeugerringberatung seit 50 Jahren als neutraler

und unabhängiger Dienstleister tätig und wird auch weiterhin sowohl

rechtliche Vorgaben, als auch einzelbetriebliche Notwendigkeiten

in Einklang bringen und im Rahmen der Verbundberatung weitergeben.

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landeskuratorium für pflanzliche erzeugung in bayern e. v. | jahresbericht 2022

meilensteine aus 50 jahren LKP

27.10.1970

Gesetz zur Förderung der Bayer. Landwirtschaft

als Grundlage für eine regional angepasste Agrarpolitik in Bayern.

Rationalisierung der Erzeugung

Artikel 9: Landesvereinigungen müssen

eine Dienstleistungsfinktion erfüllen

Rechts-und Fachaufsicht obliegt dem Landwirtschaftsministerium

Mitglieder der Selbsthilfeeinrichtungen dürfen

nur land- und forstwirtschaftliche Betriebe sein

1973

Testung von Pflanzkartoffeln

1974

Das Staatsministerium überträgt

dem LKP Aufgaben bei der Plombierung

und Anerkennung von Saat - und Pflanzgut.

mitgliederzahlen

• 1972: 35.000 Mitgliedsbetriebe

• 1982: 64.000 Mitgliedsbetriebe

• 1992: 120.000 Mitgliedsbetriebe

• 2002: 134.000 Mitgliedsbetriebe

• 2012: 97.000 Mitgliedsbetriebe

• 2022: 75.000 Mitgliedsbetriebe

1982

Aufnahme Fachgruppe Hopfen

1985

Aufnahme der Fachgruppe Zuckerrüben

Einführung Nitratschnellbestimmung

im Gartenbau und Schnellbestimmungsgeräte

für Kornproben bei Getreide

2001

Pilotprojekt „Beratung“

bei den landwirtschaftlichen Ringen

Entnahme von Boden- und Kartoffelproben im

Rahmen der pflanzenschutzrechtlichen Überwachung

2007

Ende des Landwirtschaftsförderungesetzes

2008

Start des Bayerischen Agrarwirtschaftsgesetzes

Beginn der Verbundberatung

2011

Übertragung weiterer Aufgaben im hoheitlichen

Bereich (Feldanerkennung, Probenahmen …)

2012

Ludwig Spanner erhält die Bayerische Staatsmedaille für

Landwirtschaft in Gold und wird zum LKP Ehrenvorsitzenden ernannt

04.11.1971

56 Erzeugerringe beschließen die Gründung des LKP

13.03.1972

Dem LKP wird die staatliche Anerkennung durch

Staatsminister Dr. Hans Eisenmann ausgesprochen.

Erste Tätigkeiten:

Bodenuntersuchungen, Qualitätsprüfungen b. Körnerfrüchten, Kartoffeln, Gemüse,

Qualitätserzeugung von Trockengrün, Beratung im Gartenbau

Vertretene Fachgruppen:

Saat- und Pflanzgut, Qualitätsgetreide,

Qualitätskartoffeln, wirtschaftseigenes Futter, Gartenbau

seit 1972

Ziehung von Bodenproben, Förderung von Ähren- und Kornproben

1975

Qualitätsprüfung

bei Speise-und

Veredelungskartoffeln

Ernte-Qualitätsvoreinschätzung

bei Pflanzenkartoffeln

Arbeitskreis Pflanzenschutz

und Mitarbeit beim amtlichen

Pflanzenschutzwarndienst

1976

Qualitätsprüfungen

gartenbaulicher Produkte

1988

Einführung KVA und KIP

1989

Aufnahme der

Fachgruppe Weinbau

Übernahme der Untersuchung von Rebpflanzgut

auf Viren und andere Schadorganismen

Weinmostanalysen

Einführung des Düngeberatungssystems Stickstoff

1992

Karl Egle erhält die Bayerische Staatsmedaille

für Landwirtschaft in Gold und wird zum

LKP Ehrenvorsitzenden ernannt

1993

Aufnahme der Fachgruppe

Ökologischer Landbau

2013

Weiterbildungen zur Sachkunde im Pflanzenschutz

2016

Umzug der LKP Zentrale vom Tal in die Landsberger Straße

2018

Neue LKP Satzung

2020

Einführung der Geschäftsbesorgungs- und Dienstleistungsverträge

2022

Das LKP feiert 50-jähriges Bestehen

50

Jahre LKP

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landeskuratorium für pflanzliche erzeugung in bayern e. v. | jahresbericht 2022

projekt leguminosen-monitoring

modernisierung

der it

Bereits im Frühjahr 2021 kamen mit Jakob Frumin und Reinhardt

Hierl zwei professionelle Systemadministratoren zum LKP. Seit dem

1.11.2022 hat Mathias Haider die Bereichsleitung der IT beim LKP übernommen.

Zu Dritt werden nun, auch in engem Austausch mit externen

Kräften alle Kompetenzen zusammengelegt, um das LKP weiter in eine

moderne digitale Zukunft zu führen.

Das Pilotprojekt für die technische Migration der Erzeugerringe, konnte

kurz vor Jahresende positiv mit dem Erzeugerring in Mittelfranken abgeschlossen

werden, und ist bereits seit Mitte Dezember im Livebetrieb.

Mit den Erzeugerringen aus Zolling, Straubing und Unterfranken werden

bis Mitte 2023 noch drei weitere dem Beispiel folgen und ins Rechenzentrum

des LKP umziehen. Die technischen Möglichkeiten werden damit

für die Erzeugerringe enorm wachsen.

Sowohl das LKP, als auch die Erzeugerringe freuen sich über die Neuerungen,

die dieser gemeinsam beschrittene Weg bringt.

Ein großer Schritt war die zusammen eingeführte Software Diamant,

welche den Ersatz für das bisherige Buchungssystem Agrostar darstellt.

Agrostar wird anbieterseits nicht mehr weiterentwickelt und

machte damit eine Ersatzlösung nötig.

„Gemeinsam erfolgreich“ ist das Stichwort, in dem man sich nach

vielen kleineren Teilschritten dem finalen Einsatz annähern möchte.

Auch das Rechenzentrum des LKP erfährt immer wieder Neuerungen.

Bei der Standardisierung werden weitere Schritte unternommen,

um weiterhin mit langjährigen Partnern, wie DELL und auch

SpaceNet, stark und zukunftsorientiert zu arbeiten, um das LKP und

auch seine Erzeugerringe wettbewerbsfähig zu halten und weiter

zu digitalisieren. Die Standardisierung im Bereich der Software und

auch der Hardware erfährt neue Impulse, um so Lösungen schneller

und langfristiger gestalten zu können.

Hinter den Kulissen arbeitet das LKP eng mit den Erzeugerringen

zusammen an CAS, um das Potential dieses großartigen Werkzeugs

voll auszuschöpfen und maximal funktional allen Erzeugerringen

zur Verfügung zu stellen. Hierbei wird eng mit Bioland zusammen

gearbeitet, um Knowhow zusammen zu legen. So können

schneller sehr gute Ergebnisse erzielt werden und CAS kann dann

zeitnah allen Mitgliedsringen zur Verfügung gestellt werden. So

sind bereits mehrere Module fertig entwickelt, andere befinden

sich noch in der Umsetzungsphase. Bei weiteren Modulen ist man

bereits in der Planungsphase. So führen auch hier kleine Schritte

zu einem großen Sprung in die Zukunft, den das LKP gemeinsam

mit CAS machen wird.

Das Projekt „Leguminosen-Monitoring“ ist in zwei Teilprojekte aufgeteilt.

Seit 2019 werden durchgehend insgesamt 135 Flächen, davon 35 intensiv,

untersucht.

Bei den weiteren 100 rein biologisch wirtschaftenden Flächen werden

zum ersten und dritten Aufwuchs die Bonituren aufgenommen.

Von 2019 bis 2022 wurden aus beiden Teilprojekten 1352 Bonituren und

1066 Futterproben erhoben.

Die Anbauziele der Betriebe sind vielfältig, von Ertrags,- und - oder Qualitätsorientiert

bis hin zur Nutzung des Aufwuchses als Bodendünger.

Erste Erkenntnisse anhand eines Beispielbetriebes:

Betrieb „LKP 30“ (Ertrags und Qualitätsorientiert) hat seine Mischung,

unter anderem, wegen der unsicheren Niederschlagsverteilung die in den

Jahren sehr unterschiedlich ausfallen kann angepasst. (Tabelle 1)

Im Saatgut finden sich Luzerne, Rotklee, Weißklee, Wiesenlieschgras

Wiesenschwingel und Deutsch Weidelgras. Beigemischt wird zusätzlich

die Winterwicke und Roggen. Es erfolgt grundsätzlich eine Herbstaussaat

mit einer einjährigen Hauptnutzung.

Mähen und Wiegung für die Ertragserfassung

und Qualitätsbestimmung durch Probenehmer

Der erste Schnitt erfolgt Ende Mai und es kann festgestellt werden, dass

sich die Erträge über die Jahre auf einem hohen Niveau bewegen (Ø

2019-2022 = 148 dt. TM/ ha).

Auch liegen die Leguminosen Anteile über die Vegetationsperiode hinweg

über 70 %. (Tabelle 2)

Tabelle 1: Monatliche Niederschlagsverteilung in den Jahren 2019 bis

2022, an einem Beispielsbetrieb (nächstgelegene LfL-Messtation)

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landeskuratorium für pflanzliche erzeugung in bayern e. v. | jahresbericht 2022

Tabelle 2: Verteilung der Pflanzenarten und Ertragsentwicklung von 2019-2022

opto-elektronische

qualitätsfeststellung

schrittweise ablösung der visuellen bonitur der äußeren

kartoffelqualität im merkmal „waschtabellen“

Tabelle 3: Jährliche Verteilung der Leguminosen Arten in %

(Durchschnitt aller drei Schnitte eines Jahres am Beispielbetrieb LKP 30)

Jährliche Verteilung der Leguminosen Arten in %

Luzerne Rotklee Weißklee

2019 22 64 14 100%

2020 57 25 18 100%

2021 21 55 24 100%

2022 7 13 80 100%

Bei der Aufnahme der Bestandszusammensetzung wird zuerst der jeweilige

Gesamtanteil der einzelnen Arten (Gräser, Kräuter, Leguminosen) in

% erhoben, in der Summe 100 %. Im Anschluss erfolgt eine prozentuelle

Zuordnung, hier die Leguminosen, nach Kleearten und Luzerne. In dieser

Darstellung wurde der Leguminosen Anteil gleich hundert gesetzt, um die

Verteilung der einzelnen Kleearten und der Luzerne besser darzustellen.

Zusammenfassung:

Mit der Saatgutauswahl und Herbstaussaat lassen sich in diesem Fall

Ertrag und Qualität auf einem hohen Niveau langfristig sichern. Je nach

Witterungsverlauf setzen sich mal die Kleearten, mal die Luzerne besser

durch (Tabelle 3). Das Resultat ist ein fast gleichbleibender hoher Leguminosen

Anteil (Tabelle 2).

Projektleitung „Leguminosen Monitoring“ im LKP

Heri Bedenik

Die Entwicklung digitaler Systeme bietet zahlreiche Chancen für die

praktische Landwirtschaft. In diesem durch die LfL initiierten Projekt

wurde ein System entwickelt, welches durch opto-elektronische Verfahren

die äußere Qualität von Kartoffeln bestimmt. Nachdem im ersten

Projektteil ein Algorithmus für die Detektion des Merkmals ‚Waschtabellen‘

entwickelt und auf Praxistauglichkeit geprüft wurde, erfolgt seit

Ernte 2020 auch der praktische Einsatz an der LfL im Rahmen der jährlich

durch das LKP durchgeführten Qualitätsbonitur an Sorten aus dem

Landessortenversuch (LSV).

In den Erntejahren 2020 und 2021 wurde dann in einem nächsten Schritt an

der Entwicklung von Algorithmen für die automatische Detektion weiterer

Merkmale gearbeitet. Bei diesen handelte es sich um die Mängel Drahtwurm,

Dry Core, tierische Beschädigungen,

Ergrünen, Wachstumsrisse, Rhizoctonia Risse,

Schorf, Pocken (Rhizoctonia-Sklerotien),

Silberschorf / Colletotrichum, Beschädigung

/ Blaufleckigkeit, sowie Fingernails (thumbnail

cracks). Kartoffelproben verschiedener

Firmen, sowie zusätzlich aus dem LSV und

diversen LfL Projekten dienten zur Analyse

und wurden zu unterschiedlichen Lagerzeitpunkten

bearbeitet. Mittels Klassifizierungsprogramm

erfolgte dabei die Definition der

einzelnen Mängel mittels manueller Markierung.

Insgesamt konnten so bis Mai 2022

in 938 Bilddateien, 64.738 Objekte (Mängel/

Merkmale) markiert und zur Programmentwicklung

übermittelt werden. Diese wurde,

unter Verwendung moderner Verfahren der Künstlichen Intelligenz (KI),

durch die im Projekt eingebundene Fa. Datinf GmbH durchgeführt. Ein vorerst

finales Analyseprogramm für die Erfassung weiterer Merkmale wurde

zum Spätsommer 2022 von der Firma Datinf geliefert und die Evaluierung

der Analysequalität begann. Aktuell werden manuelle und opto-elektronische

Bonituren gegenübergestellt. Eventuell vorhandene Schwachstellen

des Programmes sind frühzeitig aufzudecken, die Algorithmen gegebenenfalls

anzupassen und die Güte der Anpassung zu evaluieren. Ziel ist letztendlich

die Attraktivität des opto-elektronischen Gerätes durch ein breites

Analysespektrum zu steigern, sowie das Versuchswesen als weiteres Einsatzgebiet,

neben der Neutralen Qualitätsprüfung, zu erschließen.

Dr. Alexander Braun, LKP e.V.

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landeskuratorium für pflanzliche erzeugung in bayern e. v. | jahresbericht 2022

Fortsetzung und Erweiterung

des Wasserpaktes

fachgruppe hopfen

Jubiläum: 40 Jahre Hopfenring e.V.

Gemeinsam setzen sich verschiedene Verbände aus den Bereichen

Landwirtschaft, Kommunen, Umwelt und Wasserwirtschaft für den

Schutz des Wassers ein. Hierfür wurde unter Teilnahme des LKPs vor

fünf Jahren ein Wasserpakt geschlossen, welcher nun mit zusätzlichen

Partnern erweitert wurde. Das Ziel des Pakts ist es, auf freiwilliger

Basis den Zustand der bayerischen Gewässer und den Landschaftswasserhaushalt

zu verbessern. Der Wasserpakt ist ein wichtiges Instrument

für den Schutz des bayerischen Wassers und ein Bekenntnis

zu noch mehr Gewässerschutz. Die erneuerte Vereinbarung wurde von

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber und dem Amtschef des

Landwirtschaftsministeriums Hubert Hubert Bittlmayr, sowie Vertreterinnen

und Vertretern von 15 verschiedenen Verbänden unterzeichnet.

Die Maßnahmen des Wasserpakts sind Teil der bayerischen Gesamtstrategie

"Wasserzukunft Bayern 2050" und werden nun um die Themen

"Verbesserung der Infiltrations- und Wasserspeicherfähigkeit der

Böden" sowie "Realisierung einer klimaangepassten Flurgestaltung"

erweitert.

Der Pakt hat in den vergangenen Jahren bereits viele Aktionen initiiert

und verschiedene Projekte gestartet. Hierzu zählen beispielsweise

die flächendeckende Gewässerberatung, die Umsetzung der Initiative

„boden:ständig“ in über 100 Projektgebieten und die Stärkung der Themen

Wasser-, Boden-und Klimaschutz in der landwirtschaftlichen Ausbildung

und Beratung. Auch das LKP ist hier mit seinen Beratern und

mit seinen Mitgliedern, bereits in vielfältiger Weise aktiv.

Der Wasserpakt gewinnt durch die Erweiterung um neue Partner, auf

insgesamt 17, eine neue Stärke und trägt somit den Herausforderungen

des Klimawandels Rechnung.

Im Jahr 2022 feiert der Hopfenring sein 40-jähriges Bestehen. Dies nehmen

wir zum Anlass um einen Blick auf die Entwicklung des Hopfenrings

in den vergangenen vier Jahrzehnten zu werfen.

Die Gründung des Hopfenring Hallertau e.V.

Die Not hat den Hopfenring am 16. März 1982 geboren: Zunehmender

Virusbefall ließ die Erträge Anfang der 80er Jahre sinken. Virusfreies

Pflanzgut versprach Rettung. Daher startete im Januar 1982 auch der

Hopfenpflanzerverband Hallertau mit fachlicher Unterstützung der LBP

(spätere LfL), die Vermehrung von virusfreien „Hallertauer Qualitätspflanzgut

– Hopfen“. Die Untersuchungskosten für das Pflanzgut wurden

im Rahmen des bayerischen Landwirtschaftsförderungsgesetzes

staatlich unterstützt, sofern ein Erzeugerring das ausführende Organ ist.

Damit war der Weg frei für die Gründung des Hopfenring Hallertau e.V.

Zweck des Hopfenrings ist damals wie heute die Förderung einer markt-

gerechten Erzeugung und die Verbesserung des Hopfenanbaues sowie

der Qualität des Hopfens. Bald schon kommen auf den frisch gegründeten

Ring zahlreiche Aufgaben und Herausforderungen zu. So engagiert

sich der Hopfenring bereits im ersten Jahr nach seiner Gründung mit der

Einführung der Nmin-Untersuchung intensiv für eine umweltschonende

und wirtschaftlich optimierte Nährstoffversorgung des Hopfens.

Der Hopfenring als neutraler Partner

von Hopfenpflanzern und Hopfenhandel

In den 90er Jahren wurde der Hopfenring durch die Übernahme der neuen

Aufgabe Neutrale Qualitätsfeststellung, sowie der Hopfenzertifizierung

gemeinsam mit dem LKP zum neutralen Partner von Hopfenpflanzern

und dem Hopfenhandel. Die Qualitätsparameter Pflücksauberkeit,

Wassergehalt, Krankheits- und Schädlingsbefall sowie Sortenreinheit

wurden seither durch ein neutrales Labor ermittelt. Der Hopfenring war

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landeskuratorium für pflanzliche erzeugung in bayern e. v. | jahresbericht 2022

fortan für die lückenlose Rückverfolgbarkeit der bayerischen Hopfen zuständig.

Der Abwaage- und Zertifizierungsprozess konnte gemeinsam

mit der Probenahme für die neutrale Qualitätsfeststellung aus einer

Hand durchgeführt werden. Das Qualitätssicherungssystem des deutschen

Hopfenbaus auf der ersten Vermarktungsstufe besteht noch heute

aus der NQF, der Zertifizierung und seit ca. 10 Jahren auch aus einem

Pflanzenschutzmittel-Rückstandsmonitoring.

QM-System für den deutschen Hopfenanbau

Im Jahr 2000 hat der Hopfenring über die Matrixzertifizierung die „Iso-

Zertifizierung“ für die Hopfenpflanzer ins Leben gerufen – mit diesem

Qualitätsmanagementsystem sollte die Organisation der Hopfenbetriebe

optimiert werden. 35 Hallertauer Betriebe schlossen sich damals

dem QM-System an. Im heutigen „QM-Hopfen“, welches im Jahr 2020

neu konzipiert und aufgesetzt wurde, nehmen mittlerweile mehr als 200

Betriebe teil, welche etwa 1/3 der deutschen Hopfenernte erzeugen.

Vom Hopfenring Hallertau e.V. zum Hopfenring e.V.

Im Jahr 2008 wurde aus dem Hopfenring Hallertau e.V. durch die Verschmelzungsverträge

mit den Erzeugerringen Qualitätshopfen Jura

e.V. und Spalter Qualitätshopfen e.V. der Hopfenring e.V. geboren. Der

Tätigkeitsbereich des HR erstreckte sich von nun an über alle bayerischen

Anbaugebiete. In den Folgejahren wurden auch Mitglieder aus

den Anbaugebieten Tettnang und Elbe-Saale hinzugewonnen, sodass

der Hopfenring mittlerweile Ansprechpartner und Dienstleister in allen

deutschen Anbaugebieten ist. Heute sind rund 93% der deutschen Hopfenbauern

HR-Mitglied.

Beratung und Projekte als neue Aufgabenfelder

Durch die Reform des Agrarwirtschaftsgesetzes im Jahr 2008 konnte

der Hopfenring zunehmend in die Projektbearbeitung und Beratung

der Hopfenpflanzer einsteigen. Als Verbundpartner der LfL berät der

Hopfenring heute etwa jeden Dritten deutschen Hopfenpflanzer einzelbetrieblich

vor Ort – etwa 2/3 der bayerischen Betriebe nutzen die

Beratungshotline und die zahlreichen Informationsveranstaltungen des

Hopfenrings sind stets gut besucht. Die Themen sind dabei so vielfältig

wie der Hopfenanbau selbst: Düngung, Pflanzenschutz, Bodenbearbeitung,

Energie- und Technik sind nur einige der Fragestellungen mit

denen die Hopfenpflanzer an den Hopfenring herantreten. 2020 fanden

virtuelle Feldbegehungen als auch Online-Seminare Einzug in das Beratungsangebot.

Die Teilnehmerzahl an Ringveranstaltungen stieg durch

die neuen digitalen Angebote von rund 1.000 Teilnehmern jährlich in der

Vor-Corona Zeit auf knapp 4.000 Teilnehmer im Jahr 2021.

Seit 2009 bearbeitet der Hopfenring außerdem Projekte für die LfL im

Rahmen der „Produktions- und Qualitätsoffensive für die Landwirtschaft

und den Gartenbau“. Hierzu zählen beispielsweise so wichtige Informationssysteme

für Hopfenpflanzer und Hopfenwirtschaft, wie das TS- &

Alphamonitoring oder das Schädlingsmonitoring.

Das Ziel: Nachhaltiger Hopfenanbau

Ab 2013 wird die Arbeit des Hopfenrings zunehmend von dem neuen

Trendbegriff „Nachhaltigkeit“ geprägt. Die Brauwirtschaft will nachhaltigen

Hopfen und so erarbeitet eine „Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit“ ein

Nachhaltigkeitssystem für den deutschen Hopfenanbau auf Basis der

Kriterien der SAI (Sustainable Agriculture Initiative). Der Hopfenring wird

– wie so oft in der Hopfenwirtschaft – mit der Organisation und Abwicklung

des Systems beauftragt. Von anfänglich 150 nachhaltigen Betrieben

weist das System ein Jahrzehnt später bereits 585 nachhaltige

Betriebe aus, die rund 2/3 der deutschen Hopfenernte produzieren.

Hopfenring e.V. heute: Beratungs- und

Dienstleistungsorganisation für eine ganze Branche

Seit dem Jahr 2020, sind alle Mitarbeiter im Zuge einer Umstrukturierung

direkt beim Hopfenring angestellt. Mit dem LKP e.V. wurde ein

Dienstleistungsvertrag geschlossen, der die Zusammenarbeit der beiden

Partnerorganisationen seither regelt. Im Jubiläumsjahr 2022 erhielt

der Hopfenring einen neuen Auftritt: Sowohl das Logo als auch die Website

des Rings wurde umfassend modernisiert. Innerhalb von 40 Jahren

seit seiner Gründung entwickelte sich aus dem „Ein-Mann-Unternehmen“

Hopfenring Hallertau e.V. unter dem Dach des LKP der eigenständige

Hopfenring e.V. zur Beratungs- und Dienstleistungsorganisation für die

gesamte Hopfenbranche. 16 festangestellte und ca. 50 saisonale Mitarbeiter

bearbeiten eine Vielfalt an Themen und Aufgabenfeldern des Hopfenbaus

und sorgen dabei für einen Umsatz von rund 1,4 Mio. € jährlich.

Der Gründungsvater des Hopfenrings Georg Seebacher sagte bereits früher

zu verschiedenen Anlässen: „Wenn wir den Hopfenring nicht schon

gegründet hätten, müssten wir es jetzt tun.“ Nur durch die jahrzehntelange

Arbeit der ehemaligen und aktuellen Mitarbeiter und Ehrenamtlichen sowie

der Unterstützung zahlreicher Freunde und Förderer des Hopfenrings

konnte sich der Verein zur unverzichtbaren neutralen und kompetenten

Stelle für die Hopfenbranche entwickeln – Vielen Dank hierfür!

Lukas Raith, Hopfenring e.V.

„Hopfenring e.V. – Für Qualität und Nachhaltigkeit im Hopfenbau“

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fachgruppe saat- und pflanzgut

übertragene hoheitliche aufgaben im jahreslauf

Im Bereich der Hoheitlichen Aufgaben für Saat- und Pflanzgut finden regelmäßig

Schulungen statt, die die Probenehmer und Plombeure auf die

aktuelle Saison vorbereiten. Die erste Schulung im Jahresablauf startet

im Januar für die Pflanzkartoffelplombeure. In Zusammenarbeit mit

dem ÄELF und der Saatenanerkennung LfL haben sich 2022 insgesamt

64 Teilnehmer im Online-Format schulen lassen. Hierbei gibt es Vorträge

zur aktuellen Pflanzguterzeugung und zur Durchführung der Beschaffenheitsprüfung

von Pflanzkartoffeln. Die Saatenanerkennung der

LfL geht speziell auf die Pflanzgutnormen ein. Von Seiten des LKPs wird

die Kennzeichnung und Verschließung mit amtlichen Etiketten, sowie

die Dokumentation der Befunde behandelt.

Im Mai und Juni werden die Feldbesichtiger für Saatgetreide und Pflanzkartoffeln

bayernweit für die kommende Saison fit gemacht. Aufgrund

der wüchsigen Witterung im Frühjahr 2022 begannen die Besichtigungen

heuer bereits Mitte Mai, in Unterfranken schon im April. Nach 2 Jahren Corona-Pause

konnten diese wieder in Präsenz durchgeführt werden. Nach

den Richtlinien für die Feldbesichtigung im Rahmen der Saatenanerkennung

erfolgte die fachliche Unterweisung durch die Kollegen der Ämter.

Die Feldbesichtigerschulungen Getreide in Würzburg, Straßkirchen und

Aresing beinhalteten jeweils einen theoretischen Teil am Vormittag und

einen Praxisteil am Nachmittag, in dem z.B. Landessortenversuche vorgestellt

wurden, Praxisschläge besichtigt und Bewertungseinschätzungen

diskutiert wurden. Dabei waren insgesamt 85 Personen anwesend.

In zwei weiteren Pflanzkartoffel-Schulungen an der LfL in Freising, an

denen 55 Teilnehmer mitwirkten, wurden diese zunächst theoretisch unterwiesen

u.a. zu den generellen Voraussetzungen zur Feldbesichtigung,

der Unterscheidung von Viruskrankheiten und der Arbeit mit den Sortenbeschreibungen.

Praktische Übungen im Nachkontrollanbau der LfL

und der Auszählung (bzgl. Fehlstellen

und viruskranken Pflanzen)

auf einem Konsumschlag

rundeten den Schulungstag ab.

In den Monaten August bis Oktober

sind die Kartoffelproben

zur Untersuchung auf die Ringfäule-

und Schleimkrankheit sowie

Viruskrankheiten zu ziehen.

Dafür finden die Schulungen

unserer Probenehmer Anfang

August statt. Rund 50 Personen

teilten sich nach Regierungsbezirk

auf drei Termine auf. Die Kollegen vom AELF unterrichten die

Probenehmer in den Richtlinien und aktuellen Vorgaben zur Testung.

Das Institut für Pflanzenschutz erläutert die Abwicklung der aktuellen

Saison. Im Anschluss war eine praktische Unterweisung auf dem Feld

geplant, wo auf spezielle Fragen zur Durchführung auf die Probenehmer

eingegangen wurde.

Schulungen zur Saatgutbeprobung- und plombierung und die Probenahmen

zur Feststellung der Nematodenfreiheit fanden 2022 nach vereinbartem

dreijährigem Schulungsintervall für das Kalenderjahr 2022 nicht statt.

Diese Schulungen werden meist nach Saisonende abgehalten.

Monika Pleßl, Hoheitliche Aufgaben, LKP e.V.

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landeskuratorium für pflanzliche erzeugung in bayern e. v. | jahresbericht 2022

i

fachgruppe zuckerrüben

Nach einem zunächst guten Start ins Rübenjahr war die weitere Entwicklung

der Bestände in zahlreichen Regionen Bayerns geprägt von

einer extremen Trockenheit, die von Mai bis August vorherrschte.

Abgesehen von dem einen oder anderen Gewitter ist vielerorts nur

etwa ein Drittel der sonst üblichen Niederschlagsmenge in diesen vier

Monaten zu verzeichnen gewesen. Infolgedessen waren die Rübenbestände

lange Zeit in einem regelrechten Ruhe-Modus; ein Starkbefall

mit der wärme- und trockenheitsliebenden Rübenmotte war die Folge.

Die Rübenmotte überwintert als Raupe oder Puppe in den vorjährigen

Rübenschlägen. Anfang Mai fliegt dann der Falter zur Eiablage in die

Rübenbestände. Nach etwa 10 Tagen schlüpfen die Jungrauben, die

sich dann über Blätter und Blattstiele in den Rübenkopf fressen. Dort

hinterlassen sie ihre typischen (ätzenden) Ausscheidungen (kleines

Wertminderungen wegen Rübenfäule

Foto links). In der Folge verhindert Fäulnis die Blattneubildung. Das

Schadbild ähnelt sehr stark der Herz- und Trockenfäule.

Befallsfördernd wirkt sich – wie im vergangenen Anbaujahr der Fall

- trockenes, warmes Wetter vor allem im Juli/August aus. Die Rüben

können bis zum Totalausfall geschädigt werden, so dass Rodbarkeit

und Verarbeitung dieser Rübenbestände gefährdet sind. In den drei

bayerischen Zuckerfabriken wurden – wie in den Vorjahren - die Lieferungen

hinsichtlich Rübenfäulen, d.h. Verarbeitbarkeit bonitiert. Bei

stärkerem Befall erfolgt ein Gewichtsabzug mittels „Wertminderung“.

Das Schadensausmaß lässt sich am Anteil der Lieferungen mit Wertminderungen

erahnen (Ochsenfurt 23 %, Rain 6 % und Plattling 4 %).

Christian Beil, Verband Fränkischer Zuckerrüben e.V.

fachgruppe weinbau

Pflanzenschutzmittelreduktion durch Prognose

Der Weinbau ist eine Sonderkultur, die aufgrund ihrer Krankheitsanfälligkeit, vor allem gegen

pilzliche Erreger wie den Echten und Falschen Mehltau, eines intensiveren Pflanzenschutzes

bedarf.

Viele Kulturmaßnahmen, die – oft händisch – zu einer gut durchlüfteten Laubwand und Traubenzone

führen, helfen, den Krankheitsdruck zu verringern. Dieser wichtige Baustein des Integrierten

Pflanzenschutzes bestimmt maßgeblich die Arbeiten im Weinberg. Weitere Bausteine

wie die Förderung von Nützlingen, Monitoring und Schadschwellenbetrachtung, sowie der Einsatz

von Pheromonen helfen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) möglichst gering

zu halten. Auch die Anpflanzung neuer pilzwiderstandsfähiger Rebsorten verbreitet sich immer

weiter, jedoch verläuft in einer langlebige Dauerkultur mit Standzeiten von 25 -30 Jahre eine

Umstellung nur langsam.

Trotz aller Maßnahmen gibt es, da sehr stark von der Witterung abhängig, starke Krankheitsbefälle,

die sich schnell ausbreiten können und den Ertrag und vor allem die Qualität der Weine

gravierend beeinflussen können. Sieht man den Echten Mehltau (Oidium) mit bloßem Auge

auf den Trauben ist deren Qualität schon negativ beeinflusst und es muss selektiert werden.

„Vitimeteo“ ist eine Internetplattform,

die Wetter- und Monitoringdaten

sowie Wettervorhersagen

nutzt und mit Prognosemodellen

verrechnet. Hierdurch werden

zielgenaue Pflanzenschutzbehandlungen

möglich und unnötige

Maßnahmen können eingespart

werden. Das Programm ist ein

Service der Bayerischen Landesanstalt

für Weinbau und

Gartenbau. Es entstand aus

einem Gemeinschaftsprojekt des

Staatlichen Weinbauinstituts Freiburg

mit Agroscope Schweiz. Der

Weinbauring betreut im Rahmen

der „Produktions- und Qualitätsinitiative

für die Landwirtschaft

und den Gartenbau in Bayern“

des StMELF das Monitoring der

Weinberge und ein Netzwerk aus

19 Wetterstationen. Die Daten

weiterer Wetterstationen der

AgrarMeteorologie Bayern fließen

ebenfalls mit ein. „Vitimeteo“ ist

Basis für die produktionstechnischen

Empfehlungen an die

Winzer. www.vitimeteo-by.de

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Ähnlich beim Falschen Mehltau (Peronospora). Ist hier eine Behandlung

verpasst, nicht zielgenau ausgebracht oder durch folgende Regenfälle

unwirksam, kann dies eine Befallsexplosion auslösen, die schwer einzufangen

ist und den Ertrag stark dezimieren kann. Daher ist die Behandlungsanzahl

Witterungsabhängig und eine pauschale Reduktion

sehr schwierig.

Um den Einsatz der meist nur präventiv wirksamen PSM auf ein Nötigstes

zu reduzieren und um sich an die veränderten und sich verändernden

Produktionsberdingungen anzupassen nutzen die fränkischen Winzer

(und auch andere deutsche Weinbaugebiete) das Prognosesystem

„Vitimeteo“. Befallsdruck, Infektionszeitpunkte, Inkubationsabläufe und

Schadschwellen lassen sich für kleine Gebiete ermitteln und eine Behandlung

terminieren.

Die Leitkrankheiten Peronospora und Oidium sind sehr gut erforscht und

gerade die Infektionsbiologie der Peronospora ist spezifisch und kann

daher gut prognostiziert werden. Die Prognosemodelle, die die Basis für

die Vitimeteo-Kalkulationen sind, entsprangen vielen Forschungsprojekten

und Doktorarbeiten, die zu Verrechnungsmodellen zusammengeführt

wurden.

Beate Leopold, Weinbauring Franken e.V.

Grafik einer Detailansicht mit

Infektionsverläufen und Inkubationszeiten; Juli 2021

Schon die Startseite von www.vitimeteo-by.de zeigt einen aktuellen Stand der Peronospora-Gefahr. Hier vom 14. Juli 2021

Ausschnitt einer tabellarischen Übersicht zum Infektionsverlauf; Juli 2021

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Den Charme der bayerischen Zierpflanzenproduktion machen viele kleine

Familienbetriebe mit einem reichhaltigen Angebot selbst angezogener

Beet- und Balkonpflanzen aus. Mit dem Verkauf solcher Pflanzen erzielen

die Gärtner einen großen Teil ihres Jahresumsatzes. Ein aktuelles,

auf die Wünsche der Endverbraucher abgestimmtes Sortiment ist daher

entscheidend für den Betriebserfolg des Zierpflanzengärtners.

Die Züchter der Jungpflanzenfirmen entwickeln stetig neue Sorten und

bewährte, bereits auf dem Markt eingeführte Sorten, werden weiter verbessert.

An der Lehr- und Versuchsanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshochheim

werden jedes Jahr solche Neuheiten angebaut und vorgestellt.

Von Mai bis September stehen die Pflanzen auf einem Probefeld

und müssen sich dort bewähren. Wichtig ist dabei, die Pflanzen unter

natürlichen Bedingungen ohne Einflussnahme durch Pflanzenschutzmaßnahmen

wachsen zu lassen. Bewertet werden Frühzeitigkeit, Pflanfachgruppe

gartenbau

Die bayerische Zierpflanzenproduktion und die Wahl der „Pflanze des Jahres“

zenaufbau, Blütenreichtum, Pflanzengesundheit und Gesamteindruck.

Dazu wird im Abstand von 3 Wochen bonitiert. Die Ergebnisse werden

zum Ende des Jahres veröffentlicht und als Empfehlung an die Praxis

weitergegeben.

Bei der Neuheiten Prüfung arbeitet die LWG eng mit den Erzeugerringberatern

zusammen. Sie begleiten die Anzucht der Pflanzen von der

Vorkultur im Gewächshaus über die Standzeit im Freien bis zum Saisonende.

Unter der Regie des Bayerischen Gärtnereiverbandes wählt ein

Gremium von Gärtnern aus dem Kreis der am besten bewerteten Neuheiten

schließlich die `Pflanze des Jahres´.

Innovation im Zierpflanzenbau steht in engem Zusammenhang mit

hochwertigen und attraktiven neuen Sorten. Bewährtes hat dennoch genauso

seinen Platz. Die Ansprüche an das Sortiment des Gärtners steigen

– Pflanzen sollen nicht nur schön sein, sondern Insekten als Nahrungsgrundlage

dienen, energiesparend produziert werden können und

den Ansprüchen eines sich ändernden

Klimas gewachsen sein. Die Zusammenarbeit

der Versuchsanstalt

mit den Erzeugerringberatern resultiert

in Sortenempfehlungen für den

Gärtner. Die Arbeit der Berater setzt

sich fort, indem Sie den Gärtner bei

der Anzucht betreuen und begleiten.

Wolfgang Ahlvers,

Erzeugerring für Blumen und

Zierpflanzen Bayern Süd e.V.

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fachgruppe ökologischer landbau

mitgliederentwicklung der öko-erzeugerringe

Bayern ist im bundesweiten Vergleich Spitzenreiter sowohl in Bezug auf

die Zahl der Öko-Betriebe als auch auf die Öko-Fläche: Ein Drittel aller

deutschen Bio-Betriebe wirtschaften in Bayern. Bei der Verarbeitung und

dem Handel von Lebensmitteln ist Bayern ebenfalls mit 4.500 lebensmittelherstellenden

Betrieben bundesweiter Spitzenreiter.

Aktuell wirtschaften etwa 11,5 % aller Höfe, mit 11.800 Betrieben des

Freistaates nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus. Die ökologisch

bewirtschaftete Fläche in Bayern beträgt 415.000 ha, was einem

Anteil von ca. 13,5% entspricht. Rund zwei Drittel der bayerischen Bio-

Betriebe sind in den vier Verbänden der LVÖ organisiert.

Die Anzahl der Mitglieder der Öko-Erzeugerringe von Bioland, Naturland,

Demeter und Biokreis ist im Jahr 2022 weiter um 2,6 % auf insgesamt

7.696 Betriebe gestiegen. Die bewirtschaftete Öko-Fläche hat

im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 % zugenommen und beträgt 335.939

Hektar (LVÖ Bayern). Nach der großen Welle der Umstellung 2015-

2017 steigen die Zahlen der Betriebe die Umstellen in den letzten 2

Jahre noch leicht an.

Bio als Inflationsbremse: Alle Betriebe und Lebensmittelunternehmen

spüren die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Kriegs gegen

die Ukraine. Dabei haben die Bioverbände gezeigt, sie haben auf beständige

Wertschöpfungsketten gesetzt: Durch vor allem kurze Wege,

regional ausgerichteter Wertschöpfungsketten und eine ressourcenschützende

Kreislaufwirtschaft, den im Preis stark gestiegenen, synthetischen

Stickstoffdünger oder Pestizide benötigt. Auch die hohe

Verbindlichkeit im Bio-Markt durch längerfristige Verträge und höhere

Vielfalt der Handelsstruktur wirkt inflationsdämpfend.

Entwicklung des ökologischen Landbaus

Projekte der Produktions- und Qualitätsinitiative

Haltung horntragender Milchkühe – Praxisaustausch

im Intensiv-Arbeitskreis / „Stable school“

Die Haltung horntragender Milchkühe wird zunehmend zu einer Nische

auch im Ökolandbau. In einigen Rassen könnte das Aussterben

horntragender Kühe im Bereich der Nutztierhaltung Deutschlands real

werden. Dies allerdings bietet auch Chancen der Profilierung. In einem

besonderen Format bearbeiteten 6 Betriebe im Raum Chiemgau über

2 Jahre hinweg ihre Fragestellungen zur Haltung, Herdenführung und

zum Stallbau horntragender Milchkühe. Auf sieben Treffen fand Praxisaustausch

unter Begleitung und Moderation des Beraters Ulrich

Mück statt. Es beinhaltet Beteiligung aller Praxisteilnehmer, „Beratung

auf Augenhöhe“ sowie Einladung, Organisation, Protokollierung und

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fachliche Zuarbeit durch den Berater. Unter den Teilnehmern waren

sowohl Betriebe, die noch keine behornten Tiere hatten und die Möglichkeit

der Haltung für sich selbst und ihren Stall prüfen wollten, als

auch solche mit langjähriger Erfahrung und einer gänzlich horntragenden

Herde. Die Herdengröße wies eine große Spanne von 9 bis 100

Milchkühen auf. Ausgehend von einer genauen stallbaulichen Erhebung

und der Ermittlung von Kennzahlen der Haltung und des Herdenmanagements

durch den Berater, fanden Besuche mit Stallbesichtigungen

auf allen beteiligten Höfen statt. Die Teilnehmer diskutierten

die betrieblichen Fragen und die kleinen Stellschrauben der Herdenführung.

Oberstes Ziel war eine ruhige Herde. Fragestellungen waren

u.a.: Wo sind Orte der Unruhe und wo finden Auseinandersetzungen

statt? Wie ist die Kraftfutterstation angeordnet und wie lässt sich ein

vorderer Ausgang nachrüsten? Wie lässt sich kuhgebundene Aufzucht

integrieren? Verschiedene Varianten für Umbaulösungen wurden besprochen

und durch

den Berater mit Forschungsergebnissen

aus einem bundesweiten

Projekt zur Haltung

horntragender Milchkühe

ergänzt. Der Austausch

des Praktiker-

Erfahrungswissens und

vieler wertvoller Hinweise

gelang dabei sehr

gut. Jeder Betrieb erhielt

angepasste, möglichst

kostengünstige

Maßnahmenvorschläge

zu seinen Fragen. Ein

guter Teil davon wurde

noch während des Projektes

von den Betrieben

umgesetzt.

Ulrich Mück, Demeter

Erzeugerring e.V.

vorstand

1.Vorsitzender: Jürgen Dietrich

Stellv. Vorsitzender: Robert Zenk

Werner Krieglmeier

Oliver Alletsee

Richard Bachl

lkp ausschuss

Dem Ausschuss gehören die LKP Vorstandschaft an,

sowie je zwei Vertreter der Fachgruppe:

Fachgruppe Saat – und Pflanzgut

Herr Hubert Jakob

Herr Peter Steinherr

Fachgruppe Qualitätsgetreide

Herr Wilhelm Boyen

Herr Jürgen Dietrich

Fachgruppe Qualitätskartoffeln

Herr Alfred Bauer

Herr Hubert Jakob

Fachgruppe Zuckerrüben

Herr Johannes Menth

Herr Helmut Friedl

Fachgruppe Pflanzliches Eiweiß

Herr Sebastian Proske

Herr Matthias Vögele

die organe des lkp

Fachgruppe Hopfen

Herr Stefan Gandorfer

Herr Wolfgang Metzger

Fachgruppe Weinbau

Andreas Oehm

Beate Leopold

Fachgruppe Gartenbau

Richard Ritter

Simon Höfler

Baumschulgehölze, inkl. Wald-und Forstpflanzen

Thomas Wiehler

Christian Weiglein

Ökologischer Landbau

Franz Strobl

Anton Wimmer

Bayerisches Staatsministerium für Ernährung,

Landwirtschaft und Forsten

Mdirig. Friedrich Mayer

LD Wolfgang Wintzer

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft

Präsident Stephan Sedlmayer

Dr. Peter Doleschel

Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau

Andreas Maier

Bayerischer Bauernverband

Anton Huber

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das jahr 2022 in bildern

das jahr 2022 in bildern

Abschied von Monika Gensler (Hopfenring) Arbeitgebertag Landsberg am Lech Abschluss Bodenpratktiker 2022

MItgliederversammlung 2022 Hopfenring Grünland Bonitur Sommer 2022 Jahreshauptversammlung ER Blumen und Zierpflanzen Bayern Süd - neuer Vorstand

Antrittsbesuch der neuen Vorstandschaft bei der Füak

Braugerstenrundfahrt Oberfranken Juli 2022

Neuer LKP Betriebsrat Triesdorf Connect 2022

Schulung Nachkontrollanbau Kartoffeln

Felderbegehung im Hopfenbau

Feldtag in Lopp - Erzeugerring Unterfranken

Neuer Vorstand im Erzeugerring Oberpfalz

MItgliederversammlung ER Mittelfranken

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impressum

Herausgeber

Landeskuratorium für pflanzliche Erzeugung in Bayern e. V.

Landsberger Str. 282

80687 München

Telefon +49 89 290063-0

Telefax +49 89 290063-20

E-Mail: poststelle@lkpbayern.de

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Dr. Florian Botzler Umsetzung: Grafik + Druck digital K.P. GmbH, München Redaktion: LKP e.V., Sonja Bachem Layout: Karin Kopp Bilder: LKP e. V. (S. 2, 13,

20-23, 27, 29, 30, 33, 35, 36, 40, 41, 43, 44, 46, 47); envatoelements (S. 1, 3, 4, 6-8, 10, 14, 18, 24-26, 31, 34, 37, 39, 43, 48) Druck: Grafik + Druck digital K.P. GmbH,

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