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Smash_Tennis_2023_05

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NR. 5 <strong>2023</strong><br />

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DAS TENNIS-MAGAZIN DER SCHWEIZ<br />

IVAN LJUBICIC<br />

Meine<br />

Zeit mit<br />

Roger<br />

US OPEN<br />

Die Schweizer<br />

Bilanz<br />

TAKTIK<br />

Defensive à la<br />

Medvedev<br />

AUSRÜSTUNG<br />

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ERSTER AUFSCHLAG<br />

Smarter Kopf<br />

Er ist eine der spannendsten Figuren im <strong>Tennis</strong>: Ivan Ljubicic. Der<br />

Kroate ist ein wahrer Tausendsassa mit einer spannenden Lebensgeschichte.<br />

Wussten Sie, dass er im Alter von 13 Jahren im Balkankrieg<br />

mit seiner Mutter und Bruder aus Banja Luka (Bosnien-Herzegowina)<br />

nach Kroatien flüchtete? Mit dabei: zwei <strong>Tennis</strong>schläger.<br />

In einem Camp in Italien begann dann sein Aufstieg zu einem der<br />

besten Spieler seiner Zeit – bis auf Platz drei im ATP-Ranking.<br />

Ljubicic hat sich nicht nur als Topspieler einen Namen<br />

gemacht, sondern vor allem als langjähriger Trainer von Roger<br />

Federer. Der eloquente Glatzkopf hat sich in den letzten Jahren<br />

sein Aufgabengebiet immer mehr erweitert: als Manager<br />

von Spielern (u.a. der chinesische Aufsteiger Zhizhen Zhang), als<br />

Namensgeber einer Akademie in Veli Lošinj in Kroatien, als TV-<br />

Experte für Sky Italia und neuerdings als Projektleiter im französischen<br />

Verband.<br />

Unter dem Namen «Ambition 2024» soll Ljubicic die französischen<br />

Nachwuchsspieler wie Arthur Fils und Lucas van Assche auf<br />

die Olympischen Spiele 2024 in Paris vorbereiten und in Zukunft<br />

dafür sorgen, dass die Grande Nation endlich wieder einen Grand<br />

Slam-Sieger bei den Herren stellt. Der letzte war Yannick Noah bei<br />

den French Open 1984 – lang ist es her.<br />

In Erinnerung bleibt aber vor allem seine intensive Zeit mit<br />

Federer, über die er ausführlich im lesenswerten Interview mit<br />

unserem Autoren Simon Graf (ab Seite 10) spricht. Er erläutert,<br />

warum sein Ex-Schützling Federer trotz der Rekorde von Novak Djokovic<br />

der Grösste der Geschichte ist. Eine Meinung, die er sicherlich<br />

mit vielen Fans teilt.<br />

Der Grösste der Geschichte wird Dominic<br />

Stricker mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

nicht werden. Dennoch ist der 21-jährige<br />

Berner auf einem guten Weg, in den nächsten<br />

Jahren die prägende Figur im Schweizer<br />

Herrentennis zu werden. Wozu er fähig ist,<br />

hat er eindrucksvoll in New York, beim letzten<br />

Grand Slam-Turnier des Jahres, gezeigt,<br />

wo er als Qualifikant bis ins Achtelfinale<br />

stürmte. Strickers Durchbruch auf der grossen<br />

Tour thematisieren wir in unserer Story<br />

ab Seite 4.<br />

Herzlichst Ihr<br />

ANDREJ ANTIC,<br />

Chefredaktor<br />

andrej.antic@smash.ch<br />

GEFRAGTER MANN: Ivan Ljubicic ist in der<br />

<strong>Tennis</strong>szene eng vernetzt.<br />

Fotos: Getty Images<br />

INHALT<br />

Dominic Stricker begeisterte in<br />

New York, Seite 4<br />

TOUR<br />

4 STORY<br />

Durchbruch im Big Apple:<br />

Dominic Stricker erobert<br />

New York<br />

10 INTERVIEW<br />

Erfolgstrainer Ivan Ljubicic<br />

über seine lebensverändernde<br />

Zeit mit Roger Federer<br />

SWISS TENNIS<br />

14 SENIOREN<br />

Swica Senior Champion Trophy<br />

16 PORTRÄT<br />

Henry Bernet: Mit Racket und<br />

Köpfchen in die Zukunft<br />

18 INTERVIEW<br />

Sandra Perez, Teammanagerin<br />

im Billie Jean King Cup<br />

20 PORTRÄT<br />

Jérôme Kym: Auf Umwegen<br />

an die Weltspitze?<br />

22 NEWS<br />

Podcast<br />

23 KOLUMNE<br />

Jürg Vogel über das Grundeinkommen<br />

für ATP-Profis<br />

24 GEWINNSPIEL<br />

Grosse Diadem-Verlosung<br />

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5/<strong>2023</strong> smash.ch 3


TOUR STORY<br />

Ein junger Berner<br />

erobert New York<br />

Dominic Stricker schafft am US Open mit dem Achtelfinal<br />

und dem Sieg über Stefanos Tsitsipas den Durchbruch auf<br />

grosser Bühne. Nun geht es erst richtig los<br />

TEXT SIMON GRAF<br />

4<br />

smash.ch 5/<strong>2023</strong>


Was für ein Spass,<br />

ihm zuzuschauen.<br />

Und was für ein<br />

bodenständiger und<br />

symphatischer Typ<br />

den Durchbruch auf der grössten <strong>Tennis</strong>bühne.<br />

Und nicht nur das: Er gewann das<br />

New Yorker Publikum für sich und löste in<br />

der Schweiz eine <strong>Tennis</strong>euphorie aus. Die<br />

begeisterten Kommentare überschlugen<br />

sich zu den Artikeln über seinen Siegeszug.<br />

Das Echo: Was für ein Spass, ihm zuzuschauen.<br />

Und was für ein bodenständiger,<br />

sympathischer Typ!<br />

Stricker gab sich Mühe, dass er nicht<br />

allzu viel davon mitbekam. Er blieb in seiner<br />

New Yorker Blase, nahm mit Coach<br />

Dieter Kindlmann, Physiotherapeut Philipp<br />

Purkert und Statistiker Fabrice Sbarro<br />

Tag für Tag. Sie wohnten in einem Hotel<br />

am Broadway, besuchten da auch einmal<br />

ein Musical über Michael Jackson («MJ<br />

the Musical») und pendelten täglich nach<br />

Queens, bis der Höhenflug im Achtelfinal<br />

gegen Taylor Fritz ein Ende fand, vor 14.000<br />

Zuschauern im Louis Armstrong Stadion,<br />

der zweitgrössten und wohl lautesten<br />

Arena, weil sie so kompakt ist.<br />

Foto: Getty Images<br />

Wer einige Tage in New<br />

York verbringt, hört<br />

unweigerlich die<br />

Hymne dieser Stadt,<br />

die Frank Sinatra einst<br />

so eindringlich sang:<br />

«New York, New York». In der Hotellobby,<br />

im Restaurant, in Flushing Meadows. Darin<br />

heisst es: «Ich will in der Stadt aufwachen,<br />

die niemals schläft, und erfahren, dass ich<br />

der König des Hügels bin, über allen. Wenn<br />

du es hier schaffen kannst, kannst du es<br />

überall schaffen.»<br />

VOLLE STRECKUNG: Dominic Stricker<br />

gewann in New York sechs Matches.<br />

Dominic Stricker darf die letzte, hier<br />

zitierte Songzeile als Motivation nehmen.<br />

Er hat es geschafft, in dieser lauten Stadt,<br />

an diesem wilden Turnier, wo es nie still ist<br />

und ständig jemand herumläuft. Wo es so<br />

feuchtheiss werden kann, dass das Shirt am<br />

Körper klebt. Wo Regenpausen den ganzen<br />

Spielplan durcheinander bringen und man<br />

auf der Fahrt im Bus zurück nach Manhattan<br />

vor dem Midtown Tunnel im Stau<br />

steckt.<br />

Der 21-jährige Berner schaffte hier mit<br />

seinem Achtelfinaleinzug als Qualifikant<br />

Meisterstück gegen Tsitsipas<br />

Sein Meisterstück schaffte Stricker in der<br />

zweiten Runde gegen Stefanos Tsitsipas,<br />

den er in fünf Sätzen niederrang, nachdem<br />

der Grieche im vierten Durchgang bei<br />

5:3 bereits zum Sieg aufgeschlagen hatte.<br />

Stricker blieb ruhig, spielte ein exzellentes<br />

Returngame und riss die Partie an sich. Mit<br />

seinem ersten Sieg über einen Top-10-Spieler<br />

sorgte er für Aufsehen, auch international.<br />

Das Video, wie er beim letzten Seitenwechsel<br />

einen Energieriegel verdrückte<br />

und mitsang bei Whitney Houstons «I<br />

Wanna Dance with Somebody», ging viral.<br />

Er habe einfach gesungen, um locker zu<br />

bleiben, sagte er danach schmunzelnd. Er<br />

wisse nicht einmal mehr, welcher Song es<br />

gewesen sei.<br />

Tsitsipas war nach seinem Aus bitter<br />

enttäuscht und trennte sich noch am<br />

gleichen Abend von seinem australischen<br />

Coach Mark Philippoussis. Über Stricker<br />

äusserte sich er, der sonst seine Bezwinger<br />

nicht mit Lob zu überschütten pflegt,<br />

geradezu euphorisch. «Auch als ich →<br />

5/<strong>2023</strong><br />

smash.ch<br />

5


TOUR STORY<br />

GESCHAFFT!:<br />

Dominic Stricker nach<br />

seinem Sieg in der<br />

zweiten Runde gegen<br />

Stefanos Tsitsipas.<br />

führte, fühlte ich mich nie wohl», sagte er<br />

gegenüber den griechischen Medien. «Eine<br />

grosse Qualität ist, wie er die Bälle beim<br />

Return zurückblockt. Er ist sehr talentiert,<br />

hat ein komplettes Spiel und ein gutes Ballgefühl.<br />

Er kann sehr viele Dinge anstellen<br />

mit dem Ball. Wenn er hart arbeitet, kann<br />

er es in die Top 10 schaffen.» Ein Lob aus<br />

berufenem Munde.<br />

Aber ein Schritt nach dem anderen.<br />

Indem Stricker zwei Tage nach dem intensiven<br />

Duell gegen Tsitsipas gegen den Franzosen<br />

Benjamin Bonzi gleich das nächste<br />

Fünfsatz-Spiel gewann, zog er erstmals in<br />

seiner Karriere in die Top 100 ein. Ein Meilenstein<br />

für ihn. Ein Jahr lang war er um<br />

die Ränge 120, 130 steckengeblieben, nun<br />

knackte er diese Marke, die ihm nicht nur<br />

die direkte Teilnahme an Grand Slam-Turnieren<br />

beschert, sondern ihn auch für ATP-<br />

250-Turniere in Stellung bringt.<br />

Wie wertvoll dies für Stricker sei, sei<br />

kaum abzuschätzen, sagt Heinz Günthardt,<br />

der 1978 als Lucky Loser in Springfield als<br />

erster Schweizer ein ATP-Turnier gewann.<br />

Damals hatte ein Schneesturm verhindert,<br />

dass einige Topspieler anreisen konnten,<br />

wovon er profitierte. Für den Zürcher<br />

war das der Startschuss in eine erfolgreiche<br />

Profikarriere. «Manchmal braucht es<br />

auch ein bisschen Glück, und dann kommt<br />

etwas ins Rollen», sagt Günthardt, der in<br />

New York stets im Austausch mit Strickers<br />

Team war und mitfieberte.<br />

Strickers besondere Gabe<br />

Der frühere Erfolgscoach von Steffi Graf<br />

hat Strickers Karriere und die des gleichaltrigen<br />

Leandro Riedi schon mehrere Jahre<br />

intensiv verfolgt und auch geprägt mit<br />

Ratschlägen. Er sah Stricker erstmals spielen,<br />

als dieser 13 war. Waren andere bei<br />

diesem etwas skeptisch punkto Athletik,<br />

stach Günthardt etwas anderes ins Auge:<br />

«Obschon er sich nicht gross bewegte,<br />

stand er immer am richtigen Ort. Und er<br />

traf den Ball praktisch immer in der Mitte<br />

des Schlägers. Diese Gabe haben nicht<br />

viele.»<br />

Günthardt sagt: «Von den Schlägen her,<br />

vom Timing und vom Händchen ist für ihn<br />

alles möglich. Aber es gehört mehr dazu,<br />

wenn man ganz vorne mitspielen will. Es<br />

braucht eine unglaubliche Konstanz, einen<br />

riesigen Willen, einen wahnsinnigen Ehrgeiz.<br />

Es gibt ganz viele, die <strong>Tennis</strong> spielen<br />

können. Was macht den Unterschied? Oft,<br />

wer es mehr will. Es muss sich erst zeigen:<br />

Wie sehr will er es?»<br />

Seine New Yorker Erfahrungen dürften<br />

für den Berner ein zusätzlicher Ansporn<br />

sein. Das Gefühl, die Gewissheit, auch mit<br />

absoluten Topspielern mitzuhalten, ja sie<br />

sogar schlagen zu können, ist für ihn äusserst<br />

wertvoll und darf ihm Selbstvertrauen<br />

geben. Sein Aufschlag zählt auch auf<br />

dieser Ebene zu den besseren, beim Return<br />

blockt er wuchtige Aufschläge seiner Gegner<br />

zurück ins Feld, mit seiner Linkshänder-Vorhand<br />

kann er diese auf der Rückhandseite<br />

festnageln, mit seiner flachen<br />

Rückhand kann er das Tempo gut mitnehmen,<br />

am Netz spielt er erfolgreich.<br />

Grundsätzlich gilt für ihn: je angriffiger<br />

und variantenreicher er auftritt, desto besser.<br />

Sein Händchen und seine Spielübersicht<br />

sind seine grossen Stärken. Bei Swiss<br />

<strong>Tennis</strong> pflegt man bei der Ausbildung der<br />

Spieler die Philosophie: Mit welchen Qualitäten<br />

kann sich ein Talent von den anderen<br />

abheben? Und dann fördert man diese<br />

gezielt weiter. Dieter Kindlmann, der seit<br />

März dieses Jahres sein Fulltime-Coach ist,<br />

ist mit ihm auf diesem Weg weitergefahren.<br />

6<br />

smash.ch 5/<strong>2023</strong>


COACHING:<br />

Dominic Stricker<br />

spricht im Achtelfinal<br />

gegen Taylor Fritz mit<br />

seinem Trainer Dieter<br />

Kindlmann.<br />

Fotos: Imago<br />

Auf dem richtigen<br />

Weg: 25 Sätze in 13<br />

Tagen, ohne einen<br />

körperlichen Einbruch<br />

zu haben<br />

Dass Stricker etwas Spezielles hat,<br />

merkten auch die Zuschauer in New York,<br />

die an seinem Spiel Gefallen fanden, sich<br />

im Verlaufe der Partie gegen Tsitsipas auf<br />

seine Seite schlugen und ihm selbst in der<br />

Partie gegen den Amerikaner Taylor Fritz<br />

anerkennend applaudierten. Ein schönes<br />

Gefühl, wie Stricker bemerkte.<br />

Das US Open gibt ihm und seinem<br />

Team die Gewissheit, auf dem richtigen<br />

Weg zu sein. Auch, was die Physis betrifft.<br />

Innerhalb von 13 Tagen spielte er 25 Sätze,<br />

ohne einen körperlichen Einbruch zu<br />

haben. «Mega cool, dass ich mich nach dem<br />

ersten Fünfsätzer erholen und nochmals<br />

einen Fünfsätzer gewinnen konnte», sagte<br />

er. «Es ist ein gutes Zeichen, dass ich diese<br />

Matches so gut durchstehe. Das wusste ich<br />

Anfang der Saison noch nicht.»<br />

Seine Fünfsatzbilanz lautet aktuell 3:0.<br />

Auch das macht Kindlmann, der bekannt<br />

ist als Fitnessfreak, ein bisschen stolz. «Er<br />

ist fitter, als viele glauben», sagt der Coach.<br />

«Seit ich dabei bin, arbeitet er sehr, sehr<br />

fleissig.» Er achte nun auch mehr auf die<br />

Ernährung, sagte Stricker, esse nicht mehr<br />

so viel Schokolade. «Weniger Schokolade,<br />

mehr Erfolg», lautete die Überschrift eines<br />

Artikels auf der ATP-Webseite über ihn und<br />

seine New Yorker Erfolgsstory.<br />

Als Stricker ans US Open kam, wusste<br />

er nicht recht, wo er stehen würde. Nach<br />

dem Highlight von Wimbledon mit der<br />

Qualifikation und dem Startsieg über den<br />

Australier Alexei Popyrin hatte er in Zug<br />

und Gstaad früh verloren und war am Challenger-Turnier<br />

in Winnipeg an der Weltnummer<br />

910 (Christian Harrison) gescheitert.<br />

In Flushing Meadows schöpfte er<br />

zusehends Vertrauen. In der zweiten Qualifikationsrunde<br />

gegen den Spanier Pablo<br />

Llamas Ruiz musste er im Tiebreak des dritten<br />

Satzes sogar einen Matchball abwehren.<br />

Was er mit einem Aufschlagwinner tat.<br />

Dann nahm die Geschichte ihren Lauf. ◯<br />

VITA<br />

DOMINIC STRICKER<br />

Der Berner, 21, spielt seit seinem<br />

fünften Lebensjahr <strong>Tennis</strong>. Im Jahr<br />

2020 wurde er Profi. Bei den Junioren<br />

erreichte er Platz acht in der<br />

Weltrangliste und gewann 2020 die<br />

French Open im Einzel im Finale gegen<br />

Leandro Riedi. Auch im Doppel<br />

war er in Paris siegreich. Im März<br />

2021 feierte er seinen ersten Profititel<br />

beim ITF-Turnier in Lugano. Bei den<br />

French Open in diesem Jahr qualifizierte<br />

er sich erstmals für das Hauptfeld<br />

bei einem Grand Slam-Turnier.<br />

In Wimbledon folgte der erste Sieg<br />

bei einem der vier Majorturniere. Mit<br />

dem Achtelfinal in New York stösst<br />

er erstmals in die Top 100 im ATP-<br />

Ranking vor. Seit 2021 ist er Mitglied<br />

der Davis Cup-Mannschaft. Er ist Fan<br />

von BSC Young Boys (Fussball) und<br />

SC Bern (Eishockey).<br />

→<br />

5/<strong>2023</strong><br />

smash.ch<br />

7


TOUR STORY<br />

VIER WAREN IN NEW YORK DABEI<br />

Die Schweizer Bilanz<br />

im Schnell-Check<br />

Foto: Imago<br />

NEUE SPHÄREN: Dominic Stricker erreichte<br />

bei seiner dritten Hauptfeldteilnahme bei<br />

einem Grand Slam-Turnier erstmals den<br />

Achtelfinal. Lohn: Einstieg in die Top 100.<br />

DURCHWACHSENE SAISON: Bei den vier Grand Slam-Turnieren erreichte Belinda Bencic dreimal<br />

den Achtelfinal (Melbourne, Wimbledon, New York). Einmal scheiterte sie zu Beginn (Paris).<br />

Foto: Getty Images<br />

DOMINIC STRICKER<br />

6:7, 4:6, 4:6;<br />

Achtelfinale gegen Taylor Fritz<br />

Sechs Siege inklusive Qualifikation,<br />

der Coup gegen Stefanos Tsitsipas,<br />

40 Ränge gutgemacht – das<br />

US Open ist das Sprungbrett für<br />

seine Karriere.<br />

BELINDA BENCIC<br />

3:6, 3:6;<br />

Achtelfinale gegen Sorana<br />

Cirstea<br />

Wie am Australian Open und<br />

in Wimbledon schafft sie es in<br />

den Achtelfinal, doch da bricht<br />

sich gegen Cirstea völlig ein.<br />

Eine verpasste Chance für die<br />

26-Jährige.<br />

WIEDER NICHTS:<br />

Marc-Andrea Hüsler verlor<br />

auch sein sechstes Grand<br />

Slam-Hauptfeldmatch –<br />

zum fünften Mal in fünf<br />

Sätzen.<br />

Foto: Getty Images<br />

MARC-ANDREA HÜSLER<br />

6:4, 7:5, 6:7, 3:6, 1:6;<br />

1. Runde gegen Hubert Hurkacz<br />

Es ist wie verhext. Auch im sechsten<br />

Versuch scheitert er an einem<br />

Grand Slam in der Startrunde. Dabei<br />

schlägt er im dritten Satz gegen<br />

Hurkacz zum Sieg auf.<br />

8<br />

smash.ch 5/<strong>2023</strong>


STAN WAWRINKA<br />

3:6, 6:2, 4:6, 2:6;<br />

3. Runde gegen Jannik Sinner<br />

Er wird von Monat zu Monat<br />

besser, knöpft auch Jannik Sinner<br />

einen Satz ab. Mit 38 hat er noch<br />

lange nicht genug. Und überall<br />

wird er gefeiert wie ein König.<br />

Foto: Getty Images<br />

IM AUFWIND: Stan Wawrinka<br />

zeigte erneut, dass er mit den<br />

Topspielern mithalten kann.<br />

Inzwischen hat er sich wieder in<br />

den Top 50 etabliert.<br />

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TOUR INTERVIEW<br />

«Roger ist der Grösste,<br />

Novak der<br />

Erfolgreichste»<br />

Der Kroate Ivan Ljubicic führte Roger Federer<br />

im Herbst von dessen Karriere zu drei weiteren<br />

Grand Slam-Titeln. Im Interview spricht er über<br />

diese Zeit, die sein Leben verändert hat<br />

INTERVIEW SIMON GRAF<br />

Das Karriereende von Roger<br />

Federer im September 2022<br />

beim Laver Cup nach langen<br />

Comeback-Versuchen<br />

war auch für Ivan Ljubicic<br />

eine Zäsur. Fast sieben Jahre<br />

stand der 44-jährige Kroate als Trainer<br />

und Freund eng an der Seite des Schweizers,<br />

gegen den er auf der Tour 16-mal<br />

spielte. Im Interview mit smash erzählt<br />

Ljubicic, wie er überhaupt Trainer geworden<br />

ist, wie man mit einem Ausnahmetalent<br />

arbeitet, warum Federer der Grösste<br />

der Geschichte ist und welche Aufgaben er<br />

derzeit übernimmt.<br />

Sie coachten Roger Federer von Dezember<br />

2015 bis zu seinem Rücktritt im September<br />

2022. Was bleibt zurück?<br />

Ivan Ljubicic: 2017 war wunderbar, da<br />

ist alles zusammengekommen. Als er<br />

mich engagierte, war seine Vorgabe ziemlich<br />

simpel: nochmals Grand-Slam-Turniere<br />

zu gewinnen. Wir wussten nicht, ob<br />

das möglich sein würde. Es ist eine Sache,<br />

daran zu glauben, aber eine ganz andere,<br />

es dann auch zu tun. Wie er Rafa (Nadal)<br />

schlug im Final des Australian Open, nachdem<br />

er im fünften Satz schon mit Break<br />

zurück gelegen war, das kannst du nicht<br />

toppen. Das ist der Mount Everest. Diesen<br />

Schwung nahm er mit. Seine Dominanz<br />

in Indian Wells und Miami, Wimbledon<br />

ohne Satzverlust zu gewinnen, am Australian<br />

Open 2018 erneut zu siegen, zur Nummer<br />

1 zurückzukehren – er ritt auf dieser<br />

Welle. Aber wir hatten auch sehr schwierige<br />

Momente wie den Wimbledon-Final 2019<br />

(gegen Djokovic) oder sein letztes Wimbledon<br />

2021. Leider drehte sich ganz viel um<br />

seine Knie.<br />

Wie sehr beeinflusste ihn dies?<br />

Im zweiten Turnier mit mir verletzte er den<br />

Meniskus. Die ganze Zeit hatten wir mit den<br />

Knie zu kämpfen, zuerst mit dem linken,<br />

dann dem rechten. Er hat die Zitrone ausgepresst<br />

bis zum Letzten. Wie er sich nach seinen<br />

Operationen zurück kämpfte und stundenlang<br />

diesen mühsamen, monotonen<br />

Übungen verschrieb, war für mich eindrücklich.<br />

Vier, fünf Stunden am Tag, im Wissen<br />

darum, dass er erst Monate später wieder<br />

Bälle schlagen könnte. Er glaubte bis zum<br />

letzten Moment daran. Und wenn es dann<br />

nicht mehr klappt, muss man es halt akzeptieren.<br />

Seine Karriere konnte so zu Ende<br />

gehen, durch eine Verletzung.<br />

Nahmen Sie Federer als ewigen<br />

Optimisten wahr?<br />

Das klingt nach jemandem, der übermäßig<br />

positiv ist, obschon es dazu keinen Anlass<br />

gibt. Bei Roger war das anders. Er hatte gute<br />

Gründe, daran zu glauben, dass er der Beste<br />

der Welt ist. Wenn er sich okay fühlte und<br />

gut spielte, war er der Beste. Aber natürlich<br />

ist er ein sehr positiver Mensch. Auch<br />

in ganz schwierigen Momenten lässt er<br />

sich nicht unterkriegen. Und davon hatten<br />

wir einige. Es konnte noch so bitter sein, er<br />

kam am nächsten Tag immer mit neuem<br />

Elan zurück. Es war, als ob er es einfach<br />

wegwischte. Das ist das Markenzeichen<br />

eines Champions.<br />

GIBT SEINE EXPERTISE<br />

WEITER: Ivan Ljubicic ist<br />

Namensgeber der Akademie in<br />

Veli Losinj in Kroatien.<br />

Federer wurde immer als das Ausnahmetalent<br />

wahrgenommen. Wie erlebten Sie<br />

ihn in der täglichen Arbeit?<br />

Extrem professionell und diszipliniert.<br />

Er ist eine Maschine. Die Leute realisieren<br />

wahrscheinlich nicht, wie viel harte<br />

Arbeit er hineingesteckt hat. Nie in diesen<br />

sieben Jahren sagte er zu mir: «Spielen<br />

wir einen Satz weniger.» Oder: «Lassen wir<br />

diese Übung aus.» Im Gegenteil. Oft wollte<br />

er mehr. Die Leute sprechen über seine<br />

Eleganz, über sein Talent. Aber du kannst<br />

nicht all das erreichen, ohne unglaublich<br />

hart zu arbeiten. Wir hatten Trainingseinheiten,<br />

die ewig dauerten. Einmal waren<br />

wir in Dubai fünf, sechs Stunden auf dem<br />

Court, zusammen mit Pierre (Paganini,<br />

dem Fitnesscoach). Wir spielten fünf Sätze<br />

mit Lucas Pouille, dann ging es weiter mit<br />

Übungen. Das war Ende 2016, als Vorbe-<br />

Foto: Datenbank<br />

10 smash.ch 5/<strong>2023</strong>


eitung auf 2017. Darüber wird kaum geredet.<br />

Es war auch verwirrend für die anderen<br />

Spieler. Wir erledigten die harte Arbeit zu<br />

Hause, hinter verschlossenen Türen. Dann<br />

kamen wir ans Turnier und spielten locker<br />

20 Minuten lang Bälle. Und alle dachten,<br />

Roger trainiere auch sonst so.<br />

Woher kommt seine Passion?<br />

Jeder <strong>Tennis</strong>profi verliebt sich irgendwann<br />

in diesen Sport. Aber viele brauchen<br />

Zeit, um hineinzuwachsen. Wenn sie jung<br />

sind, spüren sie vielleicht den Druck der<br />

Eltern. Bei Roger war es Liebe auf den ersten<br />

Blick. Er empfand <strong>Tennis</strong> nie als Arbeit,<br />

es war für ihn nie etwas, das er tun musste.<br />

«Bei Roger<br />

war es Liebe<br />

auf den<br />

ersten Blick»<br />

Ich habe noch nie jemanden erlebt, der<br />

einen solchen Drang hat, ein Racket in die<br />

Hand zu nehmen. Selbst wenn wir in den<br />

Ferien waren, wenn er irgendein Racket<br />

sah, konnte er gar nicht anders, als es in die<br />

Hand zu nehmen und damit zu spielen. Ich<br />

bin nicht so. Ich schaue gerne <strong>Tennis</strong>, ich<br />

rede gerne über <strong>Tennis</strong>. Aber wenn ich ein<br />

Racket sehe, habe ich nicht den Drang, es<br />

anzufassen. Er ist davon wie magisch angezogen.<br />

Ich glaube nicht, dass Rafa so ist.<br />

Ich vergleiche die beiden immer wieder,<br />

weil sie sich so ähnlich und doch so unterschiedlich<br />

sind.<br />

Was haben Sie durch Federer über<br />

<strong>Tennis</strong> gelernt?<br />

Sehr viel. Ich lernte wohl mehr von ihm<br />

als er von mir. Ich stieß mit ihm in eine<br />

Dimension vor, die ich nicht gekannt hatte.<br />

Was es bedeutet, Grand Slams zu gewinnen,<br />

die Nummer eins zu sein. Und das<br />

Leben zu leben, das damit einhergeht. Das<br />

war für mich eine unglaubliche Erfahrung.<br />

Ich war die Nummer drei gewesen →<br />

VITA<br />

IVAN LJUBICIC<br />

Der Kroate, 44, war bis 2012 als<br />

Profi aktiv. Er gewann zehn ATP-Titel,<br />

darunter in Indian Wells, und stand auf<br />

Platz drei im ATP-Ranking. 20<strong>05</strong> holte<br />

er mit Kroatien den Davis Cup und gewann<br />

in jener Saison elf seiner zwölf<br />

Matches. Nach seiner aktiven Karriere<br />

machte er sich als Manager und Trainer<br />

einen Namen. Von 2013 bis 2015<br />

coachte er Milos Raonic. Im Dezember<br />

2015 übernahm er das Traineramt<br />

bei Roger Federer und begleitete den<br />

Schweizer bis zu seinem Karriereende.<br />

Ljubicic lebt mit seiner Frau und zwei<br />

Kindern in Monte Carlo.<br />

5/<strong>2023</strong><br />

smash.ch<br />

11


TOUR INTERVIEW<br />

«Es ist unglaublich,was<br />

er dem Sport alles<br />

gegeben hat. Da kommt<br />

niemand an ihn heran»<br />

ERFOLGREICHE ZEIT: Mit Ivan Ljubicic als Trainer gewann Roger Federer drei Grand<br />

Slam-Titel (Australian Open 2017, Wimbledon 2017, Australian Open 2018) und wurde<br />

die älteste Nummer eins (36 Jahre, zehn Monate) der <strong>Tennis</strong>geschichte.<br />

und hatte Masters-1000-Turniere gewonnen.<br />

Aber das war ein anderes Level. Wenn<br />

du das nicht selber erlebst, kannst du das<br />

nicht verstehen. Es gab Tage, in denen jede<br />

Sekunde genutzt wurde, 20 Tage am Stück.<br />

Und in allem, was er tut, versucht er, perfekt<br />

zu sein. Wenn er Interviews gibt, Einkaufen<br />

geht, Zeit mit den Kindern verbringt,<br />

<strong>Tennis</strong> spielt. Dafür brauchst du<br />

eine unheimliche Energie.<br />

Wie hat Sie diese Zusammenarbeit<br />

geprägt?<br />

Witzig war: Als ich mit ihm zu arbeiten<br />

begann, entschuldigte er sich fast bei mir.<br />

Er sagte: «Sorry, dein Leben wird sich nun<br />

um mich drehen.» Ich gab zurück: «Ach,<br />

mach dir keine Sorgen, damit kann ich<br />

umgehen.» Heute muss ich sagen: Verdammt,<br />

er hatte recht! Alles, was ich in der<br />

Öffentlichkeit sage, wird als Aussage des<br />

Federer-Coachs gesehen. Auch heute noch.<br />

Aber allmählich entferne ich mich von<br />

Rogers Aura. Kennen Sie übrigens die Story,<br />

wie ich sein Coach wurde?<br />

Nein.<br />

Es war in London an den ATP-Finals (2015).<br />

Ich kommentierte für Sky Italia, und wir<br />

aßen zu viert zu Abend. Meine Frau und<br />

Mirka waren auch dabei. Die Stimmung<br />

war locker, wir plauderten über dies und<br />

das, und gegen Ende hin fragte er mich:<br />

«Möchtest du mich coachen?» Ich war darauf<br />

überhaupt nicht vorbereitet gewesen.<br />

Ich wusste nicht, dass er mit Stefan<br />

(Edberg) aufhören würde. Es kam völlig aus<br />

dem Blauen heraus. Und dann musste ich<br />

es vorerst noch für mich behalten. Das war<br />

hart. Zum Glück nur für einige Wochen.<br />

Wie schätzen Sie seinen Einfluss aufs<br />

<strong>Tennis</strong> ein?<br />

Riesig. Da kommt niemand an ihn heran.<br />

Nicht einmal annähernd. Es ist unglaublich,<br />

was er dem Sport alles gegeben hat.<br />

Und was er für andere tut, ohne darüber zu<br />

reden. Ich bin nicht sein Agent und nicht<br />

sein Pressesprecher, deshalb gehe ich da<br />

nicht ins Detail. Aber was er fürs <strong>Tennis</strong><br />

getan hat, für andere Spieler, ist unglaublich.<br />

Nicht, damit andere darüber reden.<br />

Sondern, weil es ihm am Herzen liegt.<br />

Er wurde 19-mal zum Liebling der Fans<br />

gewählt, gewann 13-mal den Stefan Edberg<br />

Sportsmanship Award. Ich glaube nicht,<br />

dass es in einem anderen Sport jemanden<br />

gab, der so geschätzt war und so viele<br />

andere beeinflusst hat.<br />

Aber wer ist nun im <strong>Tennis</strong> der Grösste<br />

aller Zeiten? Kann es tatsächlich Federer<br />

sein, wenn Djokovic alle Rekorde<br />

schlägt?<br />

(lacht) Ich kann bei diesem Thema nicht<br />

gewinnen. Ich bin vielleicht auch nicht<br />

objektiv. Aber für mich ist der Grösste der,<br />

der den grössten Einfluss auf seinen Sport<br />

hatte. Wenn wir vom erfolgreichsten Spieler<br />

reden, dann wird das mit ziemlicher<br />

Sicherheit Novak sein. Er hat die meisten<br />

Grand Slam-Titel gewonnen, war am längsten<br />

die Nummer eins. Alle Statistiken sind<br />

auf seiner Seite. Aber es gibt einen Unterschied<br />

zwischen dem Grössten und dem<br />

Erfolgreichsten. Michael Jordan war nicht<br />

der erfolgreichste Basketballspieler, aber alle<br />

sehen ihn als den Grössten. Wieso? Wegen<br />

seines Einflusses auf den Sport. Für mich ist<br />

das Roger im <strong>Tennis</strong>. Das kann jeder anders<br />

sehen. Wir müssen uns nicht alle einig sein.<br />

Roger hatte seine großen Momente, jetzt ist<br />

Novak an der Reihe. Aber das trübt die Karriere<br />

von Roger nicht. Wir werden immer<br />

über die großen drei reden. Jeder hat seinen<br />

Liebling, und das ist okay.<br />

Wie sieht Ihr Leben nun aus? Sie arbeiten<br />

als TV-Experte für Sky Italia, für den<br />

französischen Verband, und haben noch<br />

Ihre Akademie. Wie beschäftigt sind Sie?<br />

Und ich habe noch zwei Kinder. Ich bin<br />

ziemlich beschäftigt, würde ich sagen.<br />

Aber das ist selbstgewählt. Ich bin 44,<br />

ich muss noch etwas arbeiten. (lacht) Ich<br />

geniesse meinen Kommentatorenjob sehr.<br />

Das macht mir am meisten Freude. Mit<br />

den Italienern ist das so entspannt, wir<br />

scherzen die ganze Zeit. Ich liebe es. Was<br />

den französischen Verband angeht: Ich war<br />

neugierig, wie die Dinge aus dieser Perspektive<br />

aussehen. Die Akademie ist auf der<br />

Insel Losinj, ein wunderschöner Ort. Ich<br />

bin gerne dort. Und mein Sohn spielt <strong>Tennis</strong>,<br />

er ist 14. Er ist talentiert, technisch sehr<br />

sauber. Leider hat er Rückenprobleme. Er<br />

ist stark gewachsen in den letzten Jahren,<br />

er ist schon so groß wie ich. Er ist auch ein<br />

sehr guter Schüler. Vielleicht spielt er einmal<br />

Collegetennis in den USA. Meine Tochter<br />

ist elf, sie spielt auch ein bisschen, ein-,<br />

zweimal die Woche. Wir leben in Monaco,<br />

das Leben ist schön. ◯<br />

Foto: Getty Images<br />

12<br />

smash.ch 5/<strong>2023</strong>


IMPRESSUM<br />

smash erscheint<br />

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Director Content Michael Werner<br />

Art-Director Heico Forster<br />

Gestaltung und Produktion<br />

Dirk Bartos,<br />

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Swiss <strong>Tennis</strong><br />

Swiss Professional <strong>Tennis</strong><br />

Association (SPTA)<br />

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Nr. 47 vom 1. Januar <strong>2023</strong><br />

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ZIN, soweit nicht anders angegeben.<br />

Keine Haftung für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Bilder, Dateien<br />

und Datenträger. Kürzung und Bearbeitung<br />

von Beiträgen und Leserbriefen<br />

bleiben vorbehalten. Zuschriften und<br />

Bilder können ohne ausdrücklichen<br />

Vorbehalt veröffentlicht werden.<br />

COACH THE COACHES<br />

Workshop in Basel<br />

Während der Swiss Indoors Ende Oktober geben<br />

führende <strong>Tennis</strong>spezialisten ihr Wissen weiter<br />

Der zweitägige internationale <strong>Tennis</strong>-Workshop wird<br />

vom 28.-29. Oktober <strong>2023</strong> durchgeführt und spricht<br />

<strong>Tennis</strong>lehrer, Betreuende und Eltern im Kinder- und Jugendsegment<br />

an. Führende <strong>Tennis</strong>spezialisten aus aller<br />

Welt geben ihr Wissen weiter. Ein Highlight wird das<br />

Referat von Carl Maes aus Belgien sein, der neben vielen<br />

bekannten Spieler auch Kim Clijsters zur Weltranglistenersten<br />

geführt hat. Das Ziel des Workshops ist, das<br />

Know-how im Umfeld der <strong>Tennis</strong>-Kids im Breitensport<br />

zu erhöhen und im Spitzensport Talente zu erkennen<br />

und zu fördern.<br />

Der Coach the Coaches Workshop wird in Kooperation<br />

mit Swiss Indoors Basel in der St. Jakobshalle in<br />

Basel am Finalwochenende des ATP-500-Turniers stattfinden.<br />

Der Workshop wird mit Simultanübersetzung in<br />

Deutsch und in Englisch abgehalten und wird auch im<br />

Live-Streaming verfügbar sein. Die Teilnehmenden, ob<br />

vor Ort oder über das Live-Streaming, haben die Möglichkeit,<br />

die Unterlagen und Vorträge über die Video-<br />

Plattform von Coach the Coaches in Deutsch und in<br />

Englisch auch im Anschluss des Workshops einzusehen<br />

und für interne Schulungen zu verwenden.<br />

Informationen und Anmeldung unter<br />

www.coach-the-coaches.ch<br />

5/<strong>2023</strong><br />

smash.ch<br />

13


SWISS SENIORS TENNIS NEWS<br />

SWICA SENIOR<br />

CHAMPION TROPHY<br />

Text und Foto: Martin Gloor<br />

9.-13.Augst <strong>2023</strong> in Münsingen<br />

Zum dritten Mal wurde dieses Turnier, der Höhepunkt für viele Senior-Innen in der Schweiz, vom Hallentennisclub <strong>Smash</strong><br />

Münsingen organisiert und auf den jeweils vier sehr gut präparierten Aussenplätzen des TC-Münsingen und des TC- Konolfingen<br />

ausgetragen.<br />

Im Vorfeld der Meisterschaften wurden auf<br />

Antrag von Swiss Seniors <strong>Tennis</strong> bei den<br />

Damen und den Herren die Alterskategorien<br />

im Einzel und im Doppel erweitert. Die<br />

Herren 80+ und 85+ nahmen dieses Angebot<br />

an und bewiesen mit je acht Teilnehmern<br />

pro Kategorie, dass man auch nach<br />

acht Dekaden noch fit sein und spannende<br />

<strong>Tennis</strong>matches bestreiten kann.<br />

Bei den Damen sieht es so aus, dass national<br />

wie international, die Konkurrenzen<br />

durchwegs weniger Teilnehmerinnen aufweisen,<br />

wie die entsprechenden Herrenkategorien.<br />

Wie schon erwähnt, waren die Plätze stets<br />

in sehr gutem Zustand, kriegten sie doch,<br />

z.B. in Münsingen, vom umsichtigen Platzwart<br />

Willy, schon beim ersten Vogelgezwitscher<br />

Streicheleinheiten mit dem Stahlbesen.<br />

Ebenso wurden mit Schlamm und<br />

Kelle Dellen ausgebessert und sorgfältig<br />

befeuchtet. Beim intensiven Sonnenschein<br />

und den hohen Temperaturen war das<br />

Befeuchten jeweils in kurzen Abständen<br />

nötig.<br />

SST-Pavillon an der SWICA Senior Champion Trophy in Münsingen<br />

Am Mittwoch starteten die Doppelkonkurrenzen,<br />

leider ohne Herrenbeteiligung! Da<br />

sind die Damen den Herren eine Länge<br />

voraus!<br />

Die Sonne brannte am Donnerstag unerbittlich,<br />

so dass die Wasserkübel bei den Einzelpartien<br />

rege genutzt wurden um Gesicht,<br />

Arme und Beine zu kühlen. Die spärlichen<br />

Zuschauer konnten bei kühlen Getränken<br />

spannende Partien verfolgen.<br />

Am Abend fanden sich rund 30 SpielerInnen<br />

zum, von Senior <strong>Tennis</strong> Swiss organisierten<br />

und von Swiss <strong>Tennis</strong> gesponserten,<br />

Apéro im wunderschönen Park vom<br />

Schloss Hünigen in Konolfingen, ein.<br />

Apéro im Schloss Hünigen in Konolfingen<br />

Ein paar Tröpfchen Weisswein und Häppchen<br />

aus der Region verwöhnten die<br />

Gaumen der Anwesenden. Nach ein paar<br />

Informationen durch den Präsidenten von<br />

SST, löste sich das Grüppchen mit der einbrechenden<br />

Dunkelheit wieder auf.<br />

Freitag, der dritte Spieltag, forderte von den<br />

SpielerInnen, nicht nur wegen den starken<br />

GegnerInnen, sondern auf Grund der wiederum<br />

grossen Hitze, alles ab. Am Abend<br />

konnten dann Turnierleiter Roger Meylan<br />

und Referee Erich Beutler viele spannende<br />

Matches und alle gesund rapportieren und<br />

zum Spielerabend mit Grilladen und Salat<br />

einladen. An manchen Tischen hätte man<br />

für die Wendungen weisch no, früener<br />

hämmer ame….. , einige Strichlein machen<br />

können.<br />

Samstag, Halbfinaltag, da zeigte sich das<br />

Wetter vorerst von der anderen Seite.<br />

14 smash.ch 5/<strong>2023</strong>


ADVERTORIAL<br />

Während die Plätze in Konolfingen beinahe<br />

ein Schlauchbootrennen zuliessen, sah es<br />

in Münsingen weniger schlimm aus. Eine<br />

Damenrunde wurde in der Halle gespielt<br />

und mit etwa zweieinhalb Stunden Verspätung<br />

konnten die restlichen Partien, dank<br />

dem tollen Einsatz der Platzwarte, wieder<br />

auf den Aussenplätzen ausgetragen werden.<br />

Die Feuchtigkeit, die mit der stechenden<br />

Sonne aufstieg, machte jedoch einigen<br />

SpielerInnen das Atmen schwer.<br />

Nachdem am Samstag die Bronzemedaillen<br />

ermittelt wurden, ging es dann am<br />

Sonntag, dem Finaltag, wiederum bei<br />

hohen Temperaturen um Gold und Silber.<br />

Die Finals boten den zahlreich erschienen<br />

Zuschauern spannende, faire mit spektakulären<br />

Ballwechseln gespickte Spiele. Der<br />

letzte Ballwechsel beim hochstehenden<br />

Damenfinale 40+ endete um 20.48!<br />

Nach drei Mal in Münsingen gastiert die<br />

CHSM für die nächsten drei Jahre an einem<br />

anderen Ort, wir sind gespannt in welche<br />

Ecke der Schweiz uns die Meisterschaft<br />

führt.<br />

17. - 23. JULI <strong>2023</strong><br />

ITF 700 IN LUGANO<br />

Text und Foto: Manuel Steiner<br />

Folgender Wehrmutstropfen ist noch erwähnenswert:<br />

Bei den Kategorien Damen<br />

und Herren 55+ und 60+ fehlten jeweils<br />

von den besten SpielerInnen je vier, da<br />

diese die Schweizer Farben an der Weltmeisterschaft<br />

in Portugal vertraten. Solche<br />

Terminkollisionen wollen wir von SST, in<br />

Zusammenarbeit mit Swiss <strong>Tennis</strong>, durch<br />

eine vorausschauende Planung, in Zukunft<br />

unbedingt verhindern.<br />

Folgende SpielerInnen durften sich die<br />

Goldmedaille umhängen lassen:<br />

WS30 Frey-Bieri Sarah / WS40 Piszter-Doman<br />

Eva / WS50 Oberhauser Franziska<br />

WS50 Erni Corinne / WS55 Hopfner Sandra<br />

/ WS60 Granat Lucie / WS65 Aeschimann<br />

Esther / WS70 Koch Zdenka<br />

MS35 Petrich Thomas / MS40 Schäfer<br />

Christian / MS45 Tomordy Jürgen<br />

MS50 Greuter Kim / MS55 Ernst Christian<br />

MS60 Zgraggen Kaspar / MS65 Gloor Martin<br />

/ MS70 Heller Peter / MS75 Mörtl Josef<br />

MS80 Mewes Jürgen / MS85 Riediker Peter<br />

Auch dieses Jahr fanden wieder viele Tunierspieler:innen den Weg nach Lugano. Lugano<br />

eignet sich besonders gut, Turniertennis mit Ferien zu kombinieren. So erblickte<br />

man neben eher älteren Damen und Herren auch immer wieder ganz junge Gesichter,<br />

die sich neben den <strong>Tennis</strong>plätzen oder im angrenzenden Seebad vergnügten.<br />

SST<br />

Swiss Seniors<br />

TENNIS<br />

www.swiss-seniors-tennis.ch<br />

VORSTAND<br />

follow your passion<br />

Präsident Martin Gloor<br />

Lenzhardweg 20, 5702 Niederlenz<br />

Telefon: +41 79 460 49 92<br />

office@swiss-seniors-tennis.ch<br />

www.swiss-seniors-tennis.ch<br />

Peter Bergsma<br />

Claudine Ferralli<br />

Hansi Dreifaldt<br />

Peter Fickentscher<br />

Pierre-André Leuenberger<br />

Manuel Steiner<br />

Ernesto Traulsen<br />

Währen der ersten Hälfte des Turniers<br />

litten etliche Spier:innen unter den hohen<br />

Temperaturen. Dies tat der tollen Qualität<br />

der Spiele aber keinen Abbruch. Sehr hoch<br />

muss man auch die hervorragende Kondition<br />

der Beteiligten einschätzen, da einige<br />

Begegnungen über die volle Distanz von<br />

drei Sätzen gingen. Bei einem 700-er Turnier,<br />

wird erst bei den Kategorien 80+ das<br />

Championstiebreak im 3. Satz angewendet.<br />

Ein weiteres Highlight war der Spielerapéro,<br />

den der organisierende Klub am<br />

Mittwochabend organisierte und von einem<br />

erfreulich grossen Erscheinen der Spieler:innen<br />

belohnt wurde. Der Organisator<br />

offerierte nicht nur feine Getränke sondern<br />

auch verschiedene einheimische Spezialitäten,<br />

die bei den Anwesenden grossen<br />

Anklang fanden.<br />

Der 2. Teil des Turniers gestaltete sich unüblicherweise<br />

regnerisch, sodass die eine<br />

oder andere Partie nicht fertiggespielt oder<br />

erst spät abends beendet werden konnte.<br />

Doch auch davon liess sich das Organisationsteam<br />

nicht negativ beeinflussen und<br />

darf zurecht für den guten Ablauf dieser<br />

Turnierwoche gelobt werden.<br />

Lugano ist und bleibt eine attraktive Turnierdestination<br />

für ambitionierte Turnierspieler:innen,<br />

die aber auch gerne das<br />

Feriengefühl erleben möchten.<br />

Mitglied werden<br />

5/<strong>2023</strong><br />

smash.ch<br />

15


SWISS TENNIS PORTRÄT<br />

HENRY BERNET<br />

Mit Racket und Köpfchen<br />

in die Zukunft<br />

Henry Bernet zählt zu den talentiertesten jungen <strong>Tennis</strong>spielern<br />

der Schweiz, sammelt mit 16 Jahren bereits erste Erfahrungen bei<br />

den Profis und überlässt auch in der Schule nichts dem Zufall<br />

SCHWEIZER<br />

NACHWUCHS-<br />

HOFFNUNG:<br />

Der 16-jährige<br />

Henry Bernet<br />

sammelt seine<br />

ersten Erfahrungen<br />

als Profi.<br />

Ende Juli bestreitet Henry Bernet<br />

das ITF-Juniorenturnier von<br />

Basel – auf den Plätzen des TC<br />

Old Boys, wo der 16-Jährige einst<br />

das <strong>Tennis</strong>spielen erlernte. Als<br />

Turnierdirektor amtet Henrys<br />

älterer Bruder Louis. Mehr Heimspiel geht<br />

nicht. Zwar kommt das Viertelfinal-Aus im<br />

Einzel einer leisen Enttäuschung gleich,<br />

dafür holt sich der junge Basler zusammen<br />

mit Landsmann Adrien Berrut den Turniersieg<br />

im Doppel. Es ist eine von vielen aufregenden<br />

Wochen im Leben des Talents, das<br />

sich aufmacht, die <strong>Tennis</strong>welt zu erobern.<br />

«Seit ich klein bin, ist es mein Traum, <strong>Tennis</strong>profi<br />

zu werden. Ich versuche aber,<br />

nicht zu viel darüber nachzudenken und<br />

mich stets auf den Moment zu konzentrieren.<br />

Mein Ziel ist es, im Training jeden<br />

Tag ein bisschen besser zu werden. Und<br />

dann schauen wir, wie weit mich mein Weg<br />

führt», sagt Henry Bernet und lässt dabei<br />

für einen Jugendlichen seines Alters bereits<br />

eine gewisse Reife erkennen.<br />

Auf Titeljagd bei den Junioren und<br />

erste Schritte als Profi<br />

Im September 2022 verliess Bernet mit<br />

gerade einmal 15 Jahren seine Heimat und<br />

zog ins Nationale Leistungszentrum von<br />

Swiss <strong>Tennis</strong> in Biel. Ein Schritt, der sich<br />

bereits bewährt habe: «Ich habe mich in<br />

diesem Jahr gut entwickelt, konnte grosse<br />

Fortschritte machen und mich auch schon<br />

auf internationaler Ebene behaupten.» Tatsächlich<br />

etablierte sich der grossgewachsene<br />

Rechtshänder auf Anhieb auf der ITF-<br />

Juniorentour, wo seine Gegner aktuell noch<br />

bis zu zwei Jahre älter sind. Vier Turniere<br />

im Einzel und deren sieben im Doppel<br />

konnte er bereits gewinnen. Zum Zeitpunkt<br />

des Verfassens dieses Textes fehlt nur noch<br />

wenig zum Vorstoss unter die 100 besten<br />

Junioren der Welt. Kürzlich schon erreicht<br />

wurde ein anderer Meilenstein in der Karri-<br />

Fotos: Swiss <strong>Tennis</strong><br />

16 smash.ch 5/<strong>2023</strong>


FLEISSIG: Henry Bernet<br />

drückt die Schulbank.<br />

ere des Henry Bernet. In Muttenz, also nur<br />

wenige Kilometer vom Zuhause des Baslers<br />

entfernt, stand er erstmals im Hauptfeld<br />

eines ITF-Turniers der Profis. Nach zuvor<br />

bereits zwei überstandenen Qualifikationsrunden<br />

feierte der 16-Jährige sogleich seinen<br />

ersten Sieg, stiess in die zweite Runde<br />

vor und sicherte sich damit seine allerersten<br />

ATP-Punkte. Bernet: «Ich danke Swiss<br />

<strong>Tennis</strong> für die Wildcard und bin sehr glücklich,<br />

wie das Turnier für mich verlief. Hoffentlich<br />

geht es jetzt im gleichen Stile für<br />

mich weiter.»<br />

«Hoffentlich geht<br />

es jetzt im<br />

gleichen Stile für<br />

mich weiter»<br />

Die Schule als Ergänzung zum<br />

Training<br />

Volle Konzentration also auf die <strong>Tennis</strong>karriere?<br />

Jein! Zwar geniesst die sportliche<br />

Laufbahn in den Planungen des Teenagers<br />

Priorität, daneben verfolgt Bernet<br />

aber auch schulische Ziele. Seit einem Jahr<br />

absolviert er als einer von sechs jungen<br />

Schweizer <strong>Tennis</strong>spieler:innen das Ausbildungsprogramm<br />

von Beyond Sports.<br />

«Mir war es wichtig, auch meinen Kopf zu<br />

beschäftigen. Ich stehe schliesslich nicht<br />

von morgens bis abends auf dem <strong>Tennis</strong>platz<br />

und habe daher ausreichend Zeit für<br />

die Schule.» Während zwei bis vier Stunden<br />

am Tag drückt das Talent also die Schulbank<br />

– teils physisch vor Ort in Biel, teils<br />

online via Laptop. «Dieses Schulmodell bietet<br />

eine hohe Flexibilität und erlaubt mir,<br />

mich trotzdem voll aufs Training konzentrieren<br />

zu können. Stoff, den ich verpasse,<br />

weil ich irgendwo auf der Welt ein Turnier<br />

bestreite, kann ich überall und jederzeit<br />

nachholen.» Läuft alles nach Plan,<br />

resultiert am Ende ein internationaler<br />

A-Level-Abschluss, welcher beispielsweise<br />

den Gang an ein amerikanisches College<br />

ermöglicht. In Kombination mit einem<br />

<strong>Tennis</strong>stipendium ist dies ein beliebter<br />

Weg, um indirekt eine Profikarriere einzuschlagen<br />

– eine Art Plan B.<br />

Auf den Spuren grosser Vorbilder<br />

Wo es einen Plan B gibt, muss es aber auch<br />

einen Plan A geben. Und dieser sieht im<br />

Falle von Henry Bernet den direkten Weg<br />

auf die ATP-Tour vor. Dafür trainiert er<br />

täglich mehrere Stunden und reist über<br />

den ganzen Globus von Turnier zu Turnier.<br />

Entwickelt sich der junge Basler ähnlich<br />

schnell weiter wie in den letzten zwölf<br />

Monaten, werden weitere Erfolge und Meilensteine<br />

wohl kaum lange auf sich warten<br />

lassen. Und dass sein eingangs erwähnter<br />

Stammclub, der TC Old Boys, ein guter<br />

Ausgangspunkt für erfolgreiche Karrieren<br />

sein kann, haben in der Vergangenheit<br />

bereits der grosse Roger Federer, aber<br />

auch Davis-Cup-Sieger Marco Chiudinelli<br />

bewiesen. ◯<br />

5/<strong>2023</strong><br />

smash.ch<br />

17


SWISS TENNIS INTERVIEW<br />

BILLIE JEAN KING CUP<br />

Teammanagerin Sandra Perez –<br />

Erfolgsfaktor im Hintergrund<br />

Sandra Perez spricht im Interview mit smash über ihre<br />

Aufgaben als Teammanagerin, ihre Beziehung zu den Spielerinnen<br />

und die besten Erlebnisse aus 15 Jahren im Amt<br />

CHAMPIONS 2022:<br />

Im letzten Jahr<br />

triumphierten die<br />

Schweizer Damen<br />

beim Billie Jean<br />

King Cup. Auf dem<br />

Bild von links nach<br />

rechts: Simona<br />

Waltert, Jil Teichmann,<br />

Sandra Perez,<br />

Viktorija Golubic und<br />

Belinda Bencic.<br />

Als sich Belinda Bencic, Jil<br />

Teichmann, Viktorija Golubic<br />

und Simona Waltert vergangenes<br />

Jahr in Glasgow<br />

zu Weltmeisterinnen kürten,<br />

standen sie, die Spielerinnen,<br />

im Mittelpunkt. Zurecht, schliesslich<br />

waren sie es, die bei den Billie Jean<br />

King Cup Finals auf dem Platz standen und<br />

die Siege für das Schweizer Team einfuhren.<br />

Ein Team, das in Schottland insgesamt<br />

aus elf Personen bestand – darunter Sandra<br />

Perez. Bereits seit 15 Jahren amtet die Bernerin,<br />

die hauptberuflich Kommunikationschefin<br />

bei Swiss <strong>Tennis</strong> ist, als Teammanagerin<br />

des Nationalteams der Frauen. Im<br />

Interview spricht sie über ihre vielseitigen<br />

Aufgaben und bleibenden Erlebnisse im<br />

Rahmen ihrer Tätigkeit.<br />

Sandra Perez, wie wird man eigentlich<br />

Teammanagerin?<br />

Bei mir war es so, dass ich mich zuerst<br />

um die Kommunikation für die Nationalteams<br />

gekümmert habe. Dann gab es aber<br />

2008 eine terminliche Überschneidung,<br />

als zuerst der damalige Fed Cup in Budapest<br />

stattfand und gleichzeitig ein Davis-<br />

Cup-Heimspiel in Kreuzlingen vorbereitet<br />

werden musste. Der damalige Teammanager<br />

konnte nicht an beiden Orten gleichzeitig<br />

sein und so wurde ich kurzerhand zur<br />

Teammanagerin für die Fed-Cup-Begegnung<br />

ernannt.<br />

Wie sehen Sie ihre Rolle im Team?<br />

Ich sehe meine Aufgabe und die des Staffs<br />

darin, dass wir alles tun, damit sich die<br />

Spielerinnen und der Captain auf das konzentrieren<br />

können, was am Schluss zählt:<br />

die Leistung auf dem Platz. Wir können<br />

dafür sorgen, dass neben dem Platz alles so<br />

optimal wie möglich läuft. Die Spielerinnen<br />

geben das dann auf dem Platz zurück, wo<br />

jede jeweils alles fürs Team gibt. Das macht<br />

auch die Besonderheit unserer aktuellen<br />

Equipe aus – wir kennen uns alle schon<br />

recht lange, haben viel miteinander erlebt<br />

und grosses Vertrauen ineinander.<br />

Somit sind Sie auch für die Spielerinnen<br />

eine Vertrauensperson und Ansprechpartnerin.<br />

Mit welchen Anliegen kommen<br />

sie auf Sie zu?<br />

Mit allem Möglichen. Rackets zum Bespannen<br />

bringen, mal etwas einkaufen, wenn<br />

dringend etwas benötigt wird und sie beim<br />

Training sind, oder auch einfach mal nur<br />

Fotos: Swiss <strong>Tennis</strong><br />

18 smash.ch 5/<strong>2023</strong>


ein bisschen reden. Aber da bin nicht nur<br />

ich, sondern wir haben in unserem wunderbaren<br />

Team noch einen Coach, zwei<br />

Physiotherapeuten, einen Arzt, und einen<br />

Kommunikationsverantwortlichen. Sie alle<br />

helfen und unterstützen, damit alles reibungslos<br />

abläuft.<br />

Die Spielerinnen verliehen Ihnen nach<br />

dem Final in Glasgow intern den Titel<br />

der «MVP». Was bedeutet Ihnen diese<br />

Anerkennung?<br />

Es ist schön zu wissen, dass die Arbeit, die<br />

man fürs Team macht, auch geschätzt wird.<br />

Alle tragen schlussendlich ihren Teil dazu<br />

bei, dass wir als Team funktionieren. Dass<br />

wir einmal den Weltmeistertitel holen<br />

konnten, davon habe ich mit den Teams<br />

in ihren unterschiedlichen Zusammensetzungen<br />

über die Jahre immer geträumt.<br />

Und dass es mit diesen Spielerinnen funktioniert<br />

hat, die ich alle seit ihren frühen<br />

Teenager-Jahren kenne, macht es noch spezieller.<br />

Es war und ist berührend.<br />

Sie sind schon seit 15 Jahren Teil des<br />

Teams und haben entsprechend viel<br />

Erlebt. Was blieb Ihnen, abgesehen vom<br />

Weltmeistertitel im Vorjahr, besonders<br />

in Erinnerung?<br />

Da gibt es so viele unvergessliche<br />

Momente. Die Finalniederlage 2021 gehört<br />

sicherlich als schmerzhafte Erinnerung<br />

dazu – aber sie war auch der Auslöser für<br />

das, was wir im Jahr darauf geschafft haben.<br />

Das Halbfinal-Heimspiel in Luzern 2016,<br />

wo Viktorija Golubic vor vollem Haus<br />

Unglaubliches gezeigt hat. Die Rückkehr<br />

ins Team von Martina Hingis 2015, wo sie<br />

schlussendlich als damalige Weltnummer<br />

1 im Doppel zwei Einzel bestritt, aber<br />

fürs Doppel nicht mehr antreten konnte.<br />

Das Heimspiel im Tessin, wo wir im April<br />

draussen gespielt haben, die ganze Vorbereitungswoche<br />

hindurch Sommertemperatur<br />

herrschten und ab Freitagnachmittag<br />

bis Montag früh die ganze Begegnung aufgrund<br />

von Regen buchstäblich ins Wasser<br />

fiel. Die Erlebnisse im Ausland, die uns als<br />

Team noch mehr zusammengeschweisst<br />

haben – wie beispielsweise der Aufstieg aus<br />

der Europa-Zone in Israel, als wir etwa um<br />

Mitternacht bei eisiger Kälte auf den Outdoor-Plätzen<br />

in Eilat den Aufstieg sicherstellen<br />

konnten. Aber vor allem auch die<br />

unzähligen wunderbaren «Gemsch»- und<br />

Spieleabende, die wir immer wieder erlebt<br />

haben und von denen es hoffentlich noch<br />

ganz viele geben wird.<br />

Die Billie Jean King Cup Finals <strong>2023</strong><br />

starten offiziell am 7. November in<br />

Sevilla. Welche Aufgaben stehen jetzt,<br />

knapp zwei Monate davor, für Sie an?<br />

Das Schwierigste ist immer, die Anreise<br />

von Allen zu planen und zu organisieren.<br />

Denn oft wissen die Spielerinnen noch<br />

nicht genau, wo sie kurz vor dem Anlass<br />

sein werden, von wo sie abfliegen werden,<br />

und je nach Weiterkommen in einem Turnier<br />

muss die Anreise auch mal verschoben<br />

werden. Wir haben mittlerweile den Spielplan<br />

mit unseren Begegnungen gegen die<br />

USA und Tschechien erhalten und nun geht<br />

es darum, die optimalen Trainingszeiten<br />

im Vorfeld und an den Freitagen zu planen,<br />

die Trainingsplätze zu reservieren, Restaurants<br />

auszuwählen und mit dem Hotel den<br />

Aufenthalt und die Bedürfnisse zu definieren.<br />

Rund einen Monat vor dem Anlass<br />

«Es ist schön zu<br />

wissen, dass<br />

die Arbeit, die man<br />

fürs Team macht,<br />

auch geschätzt wird»<br />

müssen die Teamnominationen bekannt<br />

gegeben werden und kurz darauf erhalten<br />

die Spielerinnen von mir jeweils umfangreiche<br />

Informationen zur bevorstehenden<br />

Begegnung und wir organisieren die letzten<br />

Details.<br />

Wie sehen die Tage während der Finalwoche<br />

für Sie aus?<br />

Es sind ganz sicher sehr intensive Tage. Wir<br />

versuchen so viel wie möglich im Voraus<br />

zu planen, beispielsweise geht jeweils am<br />

Abend vorher ein Tagesplan für den nächsten<br />

Tag ans gesamte Team. Das heisst, wir<br />

haben Trainings- und Essenszeiten definiert<br />

und die entsprechenden Transporte<br />

für Alle in Auftrag gegeben. Doch dazwischen<br />

ist es weniger planbar und alles ist<br />

möglich. Das macht es ja auch spannend,<br />

wie ich finde. Da kann es sein, dass wir mal<br />

spontan jemanden zum Nähen aufbieten<br />

müssen, damit noch fehlende Badges auf<br />

die Match-Shirts genäht werden können.<br />

An den Matchtagen ist mit das wichtigste,<br />

allfällige Wechsel in der Aufstellung rechtzeitig<br />

zu melden und einfach dafür zu sorgen,<br />

dass alle jeweils rechtzeitig in der richtigen<br />

Kleidung und dem nötigen Material<br />

am richtigen Ort sind, unsere treuen Supporter<br />

ihre Tickets erhalten und unsere<br />

Fan-Ecke und die Team-Bank mit Schweizer<br />

Flaggen ausgestattet sind. ◯<br />

FED CUP 2008 IN BUDAPEST: Sandra Perez betreute 2008 erstmals das Schweizer Fed Cup-<br />

Team in Budapest. Die Schweiz gewann dort ihre Qualfikationsspiele und sicherte sich einen<br />

Platz für die Play-offs, um in die Weltgruppe zwei aufzusteigen.<br />

5/<strong>2023</strong><br />

smash.ch<br />

19


SWISS TENNIS PORTRÄT<br />

JÉRÔME KYM<br />

Auf Umwegen<br />

an die Weltspitze?<br />

«Heute geht es mir gut. Die letzte Zeit war aber nicht leicht und von<br />

vielen Höhen und Tiefen geprägt», sagt Jérôme Kym im Gespräch<br />

mit smash. Tatsächlich hat der 20-jährige Fricktaler herausfordernde<br />

Monate hinter sich. Aber alles der Reihe nach<br />

SIEG AUS DEM NICHTS:<br />

Jérôme Kym gewann im März<br />

<strong>2023</strong> seinen ersten Titel als<br />

Profi.<br />

Das Jahr 2022 verläuft für<br />

Kym lange nach Plan. Das<br />

Talent, das einst im Alter<br />

von 15 Jahren sein Debüt<br />

im Davis Cup feierte – er<br />

ist damit bis heute der<br />

jüngste Schweizer aller Zeiten – etabliert<br />

sich mit starken Resultaten bei den Profis<br />

und macht in der Weltrangliste mehr als<br />

700 Plätze gut. Ende Oktober bestreitet der<br />

Nordwestschweizer, mittlerweile die Weltnummer<br />

419, dank einer Wildcard die Qualifikation<br />

zu den Swiss Indoors in Basel.<br />

Gegen den Serben Laslo Djere, damals die<br />

Nummer 75 der Welt, erspielt er sich einen<br />

Matchball, verliert am Ende aber doch. Viel<br />

schlimmer als die knappe Niederlage: Für<br />

Jérôme Kym sollte es für längere Zeit die<br />

letzte Partie bleiben. Eine Fehlstellung der<br />

linken Kniescheibe und Probleme mit der<br />

Patellasehne setzen ihn ausser Gefecht.<br />

Monatelang heisst es Reha statt Matches,<br />

Krücken statt Racket, Geduld statt Siege.<br />

Furioses Comeback in Italien<br />

Doch der junge Mann, der seit drei Jahren<br />

im österreichischen Kitzbühel lebt und<br />

trainiert, zeigt sich kämpferisch: «Natürlich<br />

werfen mich solche Verletzungspausen<br />

zurück. Sie bringen mich aber nicht von<br />

meinem Weg ab. Sowieso glaube ich, dass<br />

alles aus einem bestimmten Grund passiert.»<br />

Ende März <strong>2023</strong>, anderthalb Monate<br />

nach seinem 20. Geburtstag, meldet Kym<br />

sich zurück. Und wie. Beim ITF-Turnier im<br />

italienischen Trento gibt er nicht nur sein<br />

Comeback, er stürmt sogleich zum ersten<br />

Titelgewinn als Profi. Ein Erfolg aus<br />

heiterem Himmel, auch für den Athleten<br />

selbst: «Ich bin mit nur drei Shirts,<br />

vier Hosen, vier Socken, vier Unterhosen,<br />

zwei Schweissbänder und einem Pullover<br />

nach Italien gereist. Kurz: Ich war ausgerüstet<br />

wie ein Tourist und habe schlicht nicht<br />

damit gerechnet, lange im Turnier zu ver-<br />

Fotos: Swiss <strong>Tennis</strong><br />

20 smash.ch 5/<strong>2023</strong>


POSITIVER TYP: Wenn Jérôme Kym spielt, hat er oft<br />

Grund zur Freude.<br />

rem mit starken Auftritten und Resultaten<br />

bei ATP-Challenger-Turnieren zu überzeugen<br />

und stösst in die Top-350 der Weltrangliste<br />

vor. Und dann im Juli der Schock. Das<br />

Knie spielt schon wieder nicht mit. Jetzt<br />

muss der bereits in jungen Jahren leidgeprüfte<br />

<strong>Tennis</strong>spieler sogar unters Messer.<br />

Körper und Psyche leiden: «Ich konnte<br />

die Situation in den ersten Wochen nicht<br />

akzeptieren. Ich wollte nicht wahrhaben,<br />

dass ich wieder für längere Zeit nicht spielen<br />

kann und stattdessen eine weitere<br />

Reha ansteht. Irgendwann habe ich aber<br />

gecheckt, dass es ohne nicht geht. Mein<br />

Umfeld hat mir dabei sehr geholfen.» Zahlreiche<br />

Gespräche mit der Mutter und der<br />

Freundin, aber auch mit Davis-Cup-Captain<br />

Severin Lüthi und Swiss-<strong>Tennis</strong>-Headcoach<br />

Michael Lammer, lassen Kym neuen<br />

Mut schöpfen. Seit einiger Zeit arbeitet dieser<br />

ausserdem mit einem Mentaltrainer<br />

zusammen, der ihm zusätzlich hilft, mit<br />

dem Erlebten umzugehen.<br />

REHA STATT MATCHES: Jérôme Kym nach seiner Knieoperation im Juli.<br />

bleiben. Schon nach der zweiten Runde<br />

gingen mir die Kleider aus und ich musste<br />

jeweils im Lavabo des Hotelzimmers<br />

meine Wäsche waschen.» Nicht nur deshalb<br />

wird der Jungprofi die Woche in Italien<br />

so schnell nicht mehr vergessen. Rückblickend<br />

spricht er von einem einmaligen<br />

Gefühl: «Noch nie konnte ich bei einem<br />

Turnier so komplett ohne Hemmungen<br />

spielen wie in dieser Woche. Ich war überhaupt<br />

nicht nervös, komplett locker und<br />

frei von jeglichen Erwartungen. Es war die<br />

pure Freude am <strong>Tennis</strong>spielen. Da habe ich<br />

wieder einmal so richtig realisiert, wie sehr<br />

ich diesen Sport liebe und wie sehr er mir<br />

fehlt, wenn ich ihn nicht ausüben kann.»<br />

Erneuter Rückschlag im Sommer<br />

Auch die darauffolgenden drei Monate verlaufen<br />

erfreulich. Kym weiss unter ande-<br />

Die Weltspitze im Visier<br />

Heute geht es Jérôme Kym den Umständen<br />

entsprechend gut. Doch während seine<br />

Kollegen und Kontrahenten um Siege und<br />

Titel spielen, muss er sich ganz andere<br />

Ziele setzen. «Es geht jetzt in erster Linie<br />

darum, wieder richtig gesund zu werden.<br />

Dann werde ich neu lernen müssen, mich<br />

richtig auf dem Platz zu bewegen. Davor<br />

ist an <strong>Tennis</strong>spielen nicht zu denken. Ich<br />

freue mich aber schon jetzt darauf, wieder<br />

die ersten Bälle zu schlagen», blickt der<br />

Rekonvaleszente positiv in die Zukunft. An<br />

den langfristigen Plänen hat sich trotz den<br />

Rückschlägen ohnehin nichts geändert.<br />

Wieso auch, Kym weiss um sein Potenzial.<br />

2017 kürte er sich mit dem Schweizer Team<br />

zum U14-Weltmeister und bezwang dabei<br />

im Final einen gewissen Carlos Alcaraz. In<br />

den darauffolgenden Juniorenjahren attestierte<br />

man ihm mindestens genauso viel<br />

Talent wie seinen Landsleuten und Weggefährten<br />

Dominic Stricker und Leandro<br />

Riedi. Diese stehen heute bereits an der<br />

Schwelle zu den besten 100 Spielern der<br />

Welt. «Ich freue mich mit ihnen über ihre<br />

Erfolge. Sie verdienen sich diese mit ihrer<br />

harten Arbeit. Schlussendlich wollen wir<br />

alle an die Weltspitze. Mein Weg verläuft<br />

halt jetzt etwas anders als ihrer. Das ist vollkommen<br />

in Ordnung.» ◯<br />

5/<strong>2023</strong><br />

smash.ch<br />

21


SWISS TENNIS NEWS<br />

VIEL ZU ERZÄHLEN:<br />

Ylena In-Albon zu<br />

Gast bei Let‘s NOT<br />

talk about <strong>Tennis</strong>.<br />

LET’S NOT TALK ABOUT TENNIS<br />

Zurück aus<br />

der Sommerpause!<br />

Der Podcast von Swiss <strong>Tennis</strong> ist zurück aus der<br />

Sommerpause und startet in die zweite Staffel. Zu<br />

Gast ist die 24-jährige Walliserin Ylena In-Albon.<br />

WILL IN DIE TOP 100: Ylena In-Albon in ihrem<br />

Element.<br />

DIREKT ZUM<br />

PODCAST:<br />

QR-Code einscannen<br />

und Interview<br />

mit Ylena In-Albon<br />

hören.<br />

Viermal stand die junge Frau aus Visp bisher im Hauptfeld<br />

eines Grand-Slam-Turniers. Und trotz ihrer für eine<br />

<strong>Tennis</strong>spielerin eher atypischen Körpergrösse von 1,60<br />

Meter strebt sie nach noch grösseren Erfolgen. Den<br />

Sprung unter die Top 100 der Weltrangliste hat sich<br />

Ylena In-Albon zum Ziel gesetzt – im vergangenen<br />

Jahr kam sie diesem mit Rang 110 schon sehr nah.<br />

Aber wer ist die Kämpferin, die nicht weniger als fünf<br />

Sprachen spricht?<br />

Frohnatur mit drei Weckern und Schlummertaste<br />

Bei „Let’s NOT talk about <strong>Tennis</strong>“ erhalten Sie Antworten<br />

auf diese Frage. So spricht die 24-Jährige beispielsweise<br />

darüber, warum sie an die Kraft des Karmas<br />

glaubt, warum Missgunst in ihrer Leben keine Rolle<br />

spielt und warum sie niemals bei einer Castingshow<br />

auftreten könnte. Von einem traumatisierenden Erlebnis<br />

mit einem mexikanischen Hund erzählt die Walliserin<br />

ebenso wie von einem verpassten Konzertbesuch,<br />

dem sie heute noch nachtrauert – auch wegen Roger<br />

Federer. Erfahren Sie ausserdem, was es mit den drei<br />

Weckern und der Schlummertaste auf sich hat.<br />

Ab sofort bei Spotify, Apple Podcasts und YouTube<br />

Das Gespräch mit Ylena In-Albon ist ab sofort bei Spotify,<br />

Apple Podcasts und neu auch YouTube zu hören.<br />

Monatlich erscheint auf den genannten Plattformen ab<br />

sofort wieder eine neue Ausgabe von «Let’s NOT talk<br />

about <strong>Tennis</strong>». Alle bereits veröffentlichten Folgen sind<br />

jederzeit auch direkt auf www.swisstennis.ch/lets-nottalk-about-tennis<br />

abrufbar.<br />

Wen möchtet ihr als nächstes kennenlernen?<br />

Übrigens: Während der ersten Staffel durften wir uns<br />

über mehr als 7.000 Hörerinnen und Hörer freuen. Es<br />

ist schön zu sehen, dass die persönlichen Gespräche<br />

mit den <strong>Tennis</strong>spielernaus der Schweiz auf Interesse<br />

stossen. Danke fürs treue Reinhören! Ihr habt Ideen,<br />

wer in Zukunft bei «Let’s Not talk about <strong>Tennis</strong>» zu Gast<br />

sein könnte? Teilt uns eure Wünsche mit via<br />

communication@swisstennis.ch. ◯<br />

Foto: Swiss <strong>Tennis</strong><br />

22 smash.ch 5/<strong>2023</strong>


SWISS TENNIS KOLUMNE<br />

Gute Idee, aber…<br />

Die ATP-Tour der Männer lanciert ab 2024 ein innovatives<br />

Grundeinkommen für Profis, je nach Rankingposition. Gratulation!<br />

Aber viele Racketkünstler nagen gar nicht am Hungertuch.<br />

Die Tour kennt im Gegenteil viele verwöhnte Kinder und Mitläufer<br />

VON JÜRG VOGEL *<br />

Foto: priavt<br />

*DER AUTOR: gilt als<br />

Doyen der Schweizer<br />

<strong>Tennis</strong>-Journaille. Er<br />

schrieb u. a. während<br />

27 Jahre für die Neue<br />

Zürcher Zeitung und<br />

arbeitete während<br />

mehr als drei Dezennien<br />

als Konsulent<br />

für die ATP-Turniere<br />

in Basel und Gstaad.<br />

«Im ATP-<br />

Sozialpaket<br />

steht kein<br />

Wort von den<br />

Garantien»<br />

In der Schweiz scheitert die politische Vorlage für<br />

ein Grundeinkommen mehrmals an der Urne. Im<br />

Männertennis wird die monetäre Grundsicherung<br />

ab 2024 eingeführt. Die ATP-Tour legt per<br />

Ende Jahr drei Lohn-Minima fest, für die Top 100<br />

der Rankings 300 000 US-Dollar, für die Positionen<br />

101 bis 175 satte 150 000 Dollar, und für die Klassierten<br />

ATP 176 bis 250 exakt 75 000 Dollar. Die ATP<br />

will dabei die Differenz des offiziell erzielten Preisgelds<br />

zum festgelegten Grundeinkommen vergüten.<br />

Eine Versicherung im Backoffice leistet der ATP gute<br />

Dienste. Im Sozialpaket sind zudem Leistungen bei<br />

Verletzungen und Starthilfen für Newcomer vorgesehen<br />

(ATP Tour.com/Baseline).<br />

<strong>Tennis</strong>fans reiben sich die Augen. Sozialdienste<br />

für die Millionaros der Branche? Der weltbeste <strong>Tennis</strong>-<br />

Torero Carlos Alcaraz erzielt im Vorjahr brutto ein Jahres-Preisgeld<br />

von 10,102 Mio. Dollar. Die Nummer 100<br />

in dieser Zahltagesliste kann bei 610 000 US-Dollar<br />

Einkommen den Gang aufs Sozialamt easy verhindern.<br />

Die Top-Players verdienen also opulent, aber nicht alle<br />

sacken gleichviele Dollars ein. <strong>Tennis</strong> kennt halt nicht<br />

die klassenlose Gesellschaft nach Karl Marx. Es<br />

gibt tatsächlich (Neo)-Profis mit existenziellen<br />

Sorgen. Der soziale Background des Elternhauses<br />

spielt eine Rolle, der kontinentale Heimmarkt<br />

entscheidet mit, ob eine Karriere ins Rollen<br />

kommt. Und oft spielt der Zufall Regie.<br />

Der Schweizer Profi-Pionier Heinz Günthardt<br />

(64) und Vater Alfred erlebten die Startup-Phase<br />

in der Tour in allen Facetten. Die<br />

Swiss Generation Z der Stricker, Hüsler, Riedi<br />

& Cie. vermag kaum zu ermessen, welch wertvolle<br />

Schrittmacherdienste der Zürcher fürs helvetische<br />

<strong>Tennis</strong> leistete. Günthardt begrüsst die Initiative<br />

der Tour. «Sie ist gut, aber ein Tropfen nur auf einen<br />

heissen Stein. <strong>Tennis</strong> ist in der Ausbildung zu teuer im<br />

Vergleich zu anderen Sportarten, zum Beispiel Fussball.<br />

Bis jemand überhaupt unter die besten 200 der<br />

Welt vorstossen kann, braucht es viele Jahre und viele<br />

Monde auf dem <strong>Tennis</strong>platz. Man denke nur daran,<br />

was ein Hallencourt in der Schweiz kostet.» Günthardt<br />

goutiert, dass die ATP sich um die Zukunfts- perspektive<br />

der jungen Generation sorgt.<br />

Von ihrem Wesen her ist der soziale Touch der ATP<br />

logisch. Gegründet 1972, war sie eine typische Gewerkschaft,<br />

die versus Turniere um einen besseren Besitzstand<br />

für ihre Mitglieder kämpfte. Ein Trumpf im Klassenkampf:<br />

die ATP-Weltrangliste, bis heute exklusives<br />

geistiges Eigentum der Spieler. Im Lauf der Jahre wandelte<br />

sich die Association of <strong>Tennis</strong> Professionals zur<br />

modernen Standesorganisation, die vor Dezennien<br />

bereits etwa eine Pensionskasse einführte. Viele ex-<br />

Profis erhalten heute eine <strong>Tennis</strong>-AHV.<br />

Die Tour kennt Mängel, sie klagt insgesamt aber<br />

auf sehr hohem Niveau. Das Männertennis erlebt eine<br />

«goldene» Prosperität. Vor über 20 Jahren musste die<br />

ATP auf Druck der Turniere die Privilegien der Doppelspezialisten<br />

begrenzen. Die Double-Men belasteten<br />

die Infrastruktur der Turniere arg, ohne an der<br />

Kasse Tickets zu verkaufen. Heute lebt der Zirkus von<br />

ein paar grossen Namen, in deren Windschatten sich<br />

eine Clique von Mitläufern und Mitesser ansammelt.<br />

Die Präsenz eines Coaches leuchtet ein, aber einzelne<br />

«Stars» brauchen gar einen Mitarbeiter, der die Zahnbürste<br />

pflegt.<br />

Spass beiseite. Viele Profis sind verwöhnte Kinder.<br />

Das kostspieligste Benzin für Turnierdirektoren sind<br />

die Startgarantien. Sie erreichen im Einzelfall bis siebenstellige<br />

Beträge. Dazu kommen offizielles Preisgeld,<br />

Logement und Verpflegung sowie Arzt zum Nulltarif.<br />

In der ATP-Vorlage zum Grundeinkommen steht von<br />

Garantien kein Wort. Nada. Ein Beispiel: Johnny Miller<br />

(ATP 35), sein <strong>Tennis</strong> bietet etwas Cinéma. Er handelt<br />

dank seines guten Rankings an sechs Orten im Voraus<br />

jeweils 50 000 Dollar Garantie aus. Nun verliert der<br />

formschwache Kollege M. sechsmal in der Startrunde,<br />

er passt deswegen die festgesetzte Preisgeld-Minima<br />

seiner Kategorie. Muss ihm die ATP nun die Differenz<br />

zum Grundeinkommen erstatten, obwohl Miller mit<br />

den Garantien schön Kasse gemacht hat?<br />

Das ATP-Paket ist im Detail etwas naiv aufgesetzt.<br />

Etablierte Stars verdienen nur noch jeden dritten Dollar<br />

mit Preisgeld. Viel Mehr entfällt auf Ausrüstung,<br />

Werbung, digitale Rechte oder Schauturniere. In diesem<br />

letzten Bereich bezahlen die Araber Unsummen.<br />

Dazu kommen im nationalen Markt Teamwettbewerbe,<br />

ProAm. Beispiel: Für den Start kürzlich am Hopman-<br />

Cup in Nizza wurden teilweise hohe Garantien verlangt,<br />

die von den Organisatoren nicht alle erfüllt wurden. Das<br />

<strong>Tennis</strong> insgesamt muss wie ein Häftlimacher darauf<br />

achten, ja nicht in das Fahrwasser des Fussballs zu geraten,<br />

in dem einzelne Exponenten den gesunden Menschenverstand<br />

auf null abgeschrieben haben. ◯<br />

Der Kolumnist vertritt seine eigene Meinung.<br />

Sie deckt sich nicht in jedem Fall mit derjenigen der<br />

Redaktion.<br />

5/<strong>2023</strong><br />

smash.ch<br />

23


GEWINNSPIEL<br />

MITMACHEN UND GEWINNEN<br />

Grosse Diadem-Verlosung<br />

smash verlost ein Diadem-Paket samt Schläger,<br />

Tasche, Saite, Trinkflasche, Kappe und Schweissband<br />

Über Diadem<br />

Diadem wurde 2015 mit dem Ziel vor<br />

Augen gegründet, die innovativsten und<br />

hochwertigsten <strong>Tennis</strong>produkte der Welt<br />

zu entwickeln, um Spielern zu helfen, ihre<br />

Leistung zu maximieren. Man stellte fest,<br />

dass die <strong>Tennis</strong>industrie stagnierte und es<br />

nur sehr wenige Marken gab, die den Status<br />

Quo herausforderten. Mit einem Team aus<br />

ehemaligen College- und Profispielern und<br />

Trainern machte sich Diadem daran, neue<br />

und aufregende Produkte zu entwickeln,<br />

die sich an Spieler aller Spielstärken richten,<br />

die ihr Spiel verbessern wollen. Als letzte<br />

amerikanische <strong>Tennis</strong>marke werden alle Produkte<br />

im globalen Hauptsitz im Herzen des<br />

angesagtesten <strong>Tennis</strong>marktes des Landes<br />

– Fort Lauderdale, Florida – entworfen und<br />

VERLOSUNG<br />

Sie wollen das Diadem-Paket<br />

samt Schläger Elevate 98 Lite,<br />

Tasche, Saite, Trinkflasche,<br />

Kappe und Schweissband gewinnen?<br />

Dann schicken Sie eine<br />

Mail mit dem Stichwort „Diadem”<br />

und ihren Adressdaten an<br />

info@acedistribution.ch!<br />

entwickelt. Die umfangreiche Forschung<br />

und der strenge Testprozess stellen sicher,<br />

dass jedes entwickelte Produkt höchsten<br />

Qualitätsansprüchen genügt. Das Flaggschiff<br />

von Diadem war die Saite Solstice Power<br />

mit sechs Spitzen und der patentierten Star<br />

Core Technology, die für massiven Spin und<br />

wahnsinnigen Ballbiss sorgt. Danach brachte<br />

Diadem vier weitere Saitenvariationen auf<br />

den Markt, die alle für einen bestimmten<br />

Spieler entwickelt wurden. Nach einem<br />

explosionsartigen Wachstum in der Anfangszeit<br />

von Diadem wurden die Performance-<br />

Schläger entwickelt – Elevate 98 und Nova<br />

100. Heute bietent Diadem ein komplettes<br />

Sortiment an Performance-<strong>Tennis</strong>ausrüstung,<br />

einschließlich Saiten, Schläger, Bälle,<br />

Taschen, Griffe und Zubehör.<br />

Der Diadem Elevate 98 Lite<br />

v3 ist die leichteste Option<br />

in einer neuen Ära des<br />

wendigsten und benutzerfreundlichsten<br />

Rahmens<br />

der Flaggschiff-Serie. Dieses<br />

Update bietet ein fesselndes Design<br />

gepaart mit einzigartiger Technologie, um<br />

ein armfreundlicheres und komfortableres<br />

Gefühl zu bieten. Die Hauptinnovation,<br />

Kraibon, erhöht sowohl die Flexibilität<br />

als auch die Stabilität des Rahmens,<br />

ohne dabei an Power zu verlieren. Der ultimative<br />

Kontrollschläger bietet ein hervorragendes<br />

Ballgefühl bei jedem Schlag. Der<br />

Schläger verwendet weiterhin das FS-System<br />

des Vorgängermodells sowie unseren<br />

hochdichten Schaumstoff und HMT-Carbon.<br />

Der Elevate belohnt aggressive, präzise<br />

Ballstürmer, die gerne ihre eigene Power<br />

entwickeln, mit einer Mischung aus Gefühl,<br />

Stabilität und Komfort in einem 16x20 Saitenbettmuster.<br />

Beeindrucken Sie Ihre Gegner<br />

und Teamkollegen mit der schönen<br />

blauen Metallic-Farbe und der satinierten<br />

Lackierung.<br />

Der Diadem Elevate 98 Lite<br />

im Überblick<br />

• Schlägerkopfgrösse: 98sq in<br />

• Gewicht unbespannt: 290 g<br />

• Balancepunkt unbespannt: 330 mm<br />

• Länge: 68.58 cm<br />

• Saitenmuster: 16 längs / 20 quer<br />

• Beam: 21.5 Flat Beam<br />

• Rahmensteife: 64 RA<br />

Fotos: Datenbank<br />

24<br />

smash.ch 5/<strong>2023</strong>


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