Kontakte 1/2018
- Keine Tags gefunden...
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
NR. 45 1/<strong>2018</strong><br />
Das Magazin für unsere Kunden, Mitarbeiter und Freunde<br />
aus gutem stall – wie wir<br />
marktführer big dutchman<br />
weltweit begleiten<br />
birgit picker ist eine besondere<br />
frau – und ein glücksfall für<br />
uns. alles gute zum 65.!<br />
gross, grösser, seppeler:<br />
wir sind zalando aufs dach<br />
gestiegen<br />
SEPPELER – BEI UNS KLAPPT’S.
2 SEPPELER IN ZAHLEN<br />
KONTAKTE<br />
SEPPELER<br />
IN ZAHLEN<br />
Was ist los bei uns?<br />
Ein paar prägnante Zahlen für<br />
den schnellen Überblick:<br />
5.000<br />
Einreichungen<br />
gab es für den German Design Award <strong>2018</strong><br />
– und unser Magazin <strong>Kontakte</strong> hat in der<br />
Kategorie „Excellent Communications Design<br />
Editorial“ überzeugt. Wir freuen uns sehr<br />
über diese tolle Auszeichnung vom Rat für<br />
Formgebung!<br />
flexibilität wird<br />
bei seppeler<br />
grossgeschrieben:<br />
Mehr als<br />
6.000<br />
Artikel<br />
führt alleine die Feuerverzinkung von<br />
Helling & Neuhaus für ihre Kunden –<br />
für jeden das richtige Produkt.<br />
Zum<br />
25. Mal<br />
970.000 qm<br />
findet die intergalva, das internationale Forum<br />
für Feuerverzinker, statt. Unsere Kollegen in<br />
Holdorf, Lennestadt und Bremen haben die Ehre,<br />
unsere Anlagen und Prozesse den Experten aus<br />
aller Welt vorzustellen.<br />
rechteckrohre wurden<br />
bislang von der Pulverbeschichtung<br />
Arnsberg beschichtet.
KONTAKTE EDITORIAL 3<br />
LIEBE LESERINNEN UND LESER,<br />
darf’s ein bisschen mehr sein? Das „bisschen<br />
mehr“ ist nämlich das, was Seppeler, dank engagierter<br />
Mitarbeiter, auszeichnet. Konsequent<br />
stellen wir an unseren deutschen und polnischen<br />
Standorten die Bedürfnisse unserer Kunden in<br />
den Fokus und bieten mehr als herausragende<br />
Dienstleistungen und Produkte an: Wir bieten<br />
maßgeschneiderte Gesamtlösungen.<br />
Wir bearbeiten nicht nur Teile der Stalleinrichtungen<br />
von Big Dutchman, sondern wir bedienen die<br />
gesamte Wertschöpfungskette des Marktführers<br />
und entwickeln gemeinsam Prozesse weiter. Wir<br />
sind durch unsere modernen Anlagen nicht nur<br />
in der Lage, die XXL-Stahlträger für den Zalando<br />
Campus zu verzinken – wir transportieren die<br />
Stahlteile auch mit Überbreitengenehmigung. Wir<br />
treiben die Energiewende voran, indem wir innovative<br />
Methanolbehälter für innogy SE entwickeln<br />
und als Partner so manche Hürde bis zum ersten<br />
Einsatz nehmen.<br />
Ich könnte weitere Beispiele für unser „bisschen<br />
mehr“ nennen. Und ich könnte Ihnen von den<br />
qualifizierten Frauen erzählen, die Seppeler ausmachen,<br />
aber noch immer selten in der Branche<br />
anzutreffen sind – Frauen wie Geschäftsbereichs -<br />
leiterin Birgit Picker, die kürzlich 65 wurde und<br />
mit Herzblut das Erbe ihres Vaters weiterentwickelt.<br />
Wir haben Ihnen all diese Geschichten aber<br />
lieber aufgeschrieben. Ich wünsche Ihnen viel<br />
Spaß beim Lesen!<br />
SEPPELER – BEI UNS KLAPPT’S.<br />
NINA SEPPELER,<br />
Rietberg, Mai <strong>2018</strong><br />
›<br />
NINA SEPPELER<br />
Prokuristin Polen und<br />
Auslandskoordinatorin<br />
der Seppeler Gruppe<br />
Impressum<br />
Projekte und Neuigkeiten aus den Unternehmen<br />
der Seppeler Gruppe.<br />
<strong>Kontakte</strong> erscheint ein- bis zweimal jährlich.<br />
Haben Sie Fragen, Tipps und Anmerkungen?<br />
Schreiben Sie uns: marketing@seppeler.de<br />
Herausgeber:<br />
Seppeler Holding und<br />
Verwaltungs GmbH & Co. KG<br />
Bahnhofstraße 55<br />
33397 Rietberg<br />
Fon 05244 983-0<br />
info-holding@seppeler.de<br />
www.seppeler.de<br />
Konzeption, Projekt- und Redaktionsleitung:<br />
Stefanie Jungewelter<br />
Konzeption, Gestaltung und Redaktion:<br />
3st kommunikation GmbH<br />
Illustration: Bernd Schifferdecker S. 3, S.14, S.15<br />
Druck: K & W Kunst-und Werbedruck GmbH<br />
Hinterm Schloß 11, 32549 Bad Oeynhausen<br />
Bildnachweise: Birgit Picker: S.19 (1969), innogy SE:<br />
S.4, S.28, Henn GmbH: S. 21, AC-Tech Metall- und<br />
Blechtechnik GmbH: S. 22-23, HPK Metallbau Heiko<br />
Prause: S.24-25, Josef Wiegand GmbH & Co. KG S.33<br />
Nachdruck nur mit Zustimmung des Herausgebers.<br />
Fotos und Grafiken von Mitarbeitern und aus dem<br />
Seppeler Archiv (soweit nicht anders angegeben).<br />
Erscheinungsjahr: <strong>2018</strong>
4 INHALT<br />
KONTAKTE<br />
10<br />
AUS GUTEM STALL<br />
Die Landwirtschaft ist eine der großen<br />
Zukunftsbranchen – und wir bringen sie<br />
voran: als Partner von Big Dutchman,<br />
Weltmarkt führer für Stalleinrichtungen.<br />
INHALT<br />
28<br />
01 TICKER<br />
S. 06 Großaufnahme<br />
S. 08 Standortticker<br />
02 THEMA<br />
S. 10 Aus gutem Stall<br />
03 TECHNIK<br />
S. 16 Hier steckt Herzblut drin<br />
S. 20 Mit Stil & Stahl<br />
S. 24 Support für den Meister<br />
S. 26 Eine heiße Angelegenheit<br />
S. 28 Auf dem richtigen Dampfer<br />
S. 31 Eine Frage der Verantwortung<br />
S. 32 Tschechische Riviera<br />
04 TEAM<br />
S. 34 Stiftung fördert digitales Denken<br />
S. 35 Personalien<br />
S. 36 Aus unseren Teams<br />
S. 37 Steckbrief<br />
AUF DEM<br />
RICHTIGEN DAMPFER<br />
Methanol könnte der Treibstoff<br />
der Zukunft werden, doch die<br />
Herausforderungen bei Lagerung<br />
und Transport sind hoch. Unsere<br />
Behältertechnik weiß Rat.
KONTAKTE INHALT 5<br />
26<br />
32<br />
EINE HEISSE<br />
ANGELEGENHEIT<br />
Auf 620 Grad Celsius wird die<br />
Schmelze beim Hochtemperaturverzinken<br />
gebracht. Das ist<br />
extrem heiß – und extrem gut<br />
für bestimmte Anforderungen.<br />
TSCHECHISCHE<br />
RIVIERA<br />
Die 100 Meter lange<br />
Rutsche im Brünner<br />
Aquapark ist ein Hit.<br />
Und den Weg zu<br />
ihr ebnet Seppeler.
grossaufnahme Die Strahlkammer – eine Erscheinung<br />
wie eine Raumstation, Arbeitskleidung wie ein Astronautenanzug.<br />
Wir befinden uns in den Rietbergwerken, im<br />
Herzen der Vorbehandlung für die Nassbeschichtung. Mit<br />
großer Geschwindigkeit werden Strahlmittel wie Aluminiumkorund<br />
oder Stahlgrit gegen den Stahl „ geschleudert“.<br />
3,5 bar sind beim Sweepen, bis zu 8 bar Druckluft<br />
beim Strahlen nötig, um das Produkt für die Beschichtung<br />
vorzubereiten. Dabei geht kein Strahlmittel verloren:<br />
Reste werden über den Schrapperboden abtransportiert<br />
und für den nächsten Einsatz aufbereitet. Der Umwelt<br />
zuliebe.
8<br />
TICKER / STANDORTTICKER<br />
KONTAKTE<br />
5<br />
3<br />
4<br />
6<br />
7<br />
2<br />
9 /<br />
10<br />
1<br />
8<br />
14<br />
12<br />
13<br />
11<br />
15<br />
STANDORT-<br />
TICKER<br />
deutschland<br />
1 <br />
Rietbergwerke GmbH & Co. KG<br />
Feuerverzinkung<br />
Beschichtung<br />
Rietberg<br />
Wenn lange Teile auf große Fahrt gehen,<br />
stellt die Logistik eine gewisse Herausforderung<br />
dar. Für die Metall- Stahlbau<br />
Welschar GmbH verzinkten die Rietbergwerke<br />
Stahlteile eines Hochregallagers<br />
für die USA. Die Schwierigkeit lag dabei<br />
weniger im Verzinken, sondern in der<br />
Kommissionierung. Um vor Ort Aufbauzeit<br />
zu reduzieren und auch Zollvorgaben<br />
für den Export einzuhalten, musste<br />
jedes Teil in einer bestimmten Reihenfolge<br />
verpackt werden. Aber auch hier<br />
klappte die Unterstützung von Seppeler<br />
einwandfrei.<br />
Rietbergwerke GmbH & Co. KG<br />
Behältertechnik<br />
Rietberg<br />
Stahlkonzepte Rietberg<br />
GmbH & Co. KG<br />
Rietberg<br />
2 <br />
Helling & Neuhaus GmbH & Co. KG<br />
Feuerverzinkung<br />
Gütersloh <br />
Helling & Neuhaus GmbH & Co. KG<br />
Gitterroste<br />
Gütersloh
KONTAKTE TICKER / STANDORTTICKER 9<br />
polen<br />
3 <br />
Feuerverzinkung Osnabrück<br />
GmbH & Co. KG<br />
Westerkappeln<br />
Unsere Türen stehen Besuchern offen.<br />
Die neue Bürgermeisterin von Westerkappeln,<br />
Annette Große-Heitmeyer,<br />
nahm dieses Angebot gerne an und erlebte<br />
unsere neue Anlage zur Feuerverzinkung<br />
in Aktion. Außerdem diskutierte<br />
sie mit Geschäftsbereichsleiter<br />
Klaus Großegesse die Förderung des<br />
Gewerbegebiets sowie eine mögliche<br />
An gebotserweiterung zur Nutzung des<br />
Nahverkehrs für Pendler.<br />
4 <br />
Feuerverzinkung Holdorf<br />
GmbH & Co. KG<br />
Holdorf<br />
Nach der Eröffnung der modernen<br />
Verzinkungsanlage in Holdorf im Januar<br />
2017 folgt nun der Umbau der alten<br />
Werks hallen zur Nassbeschichtung. Die<br />
neue Anlage wird einen ähnlichen Umfang<br />
bieten wie die Verzinkung und ist<br />
damit ideal für sehr breite Produkte wie<br />
Güllefässer und Spindeltreppen. Die<br />
Technik soll während der Intergalva, der<br />
weltweit größten Konferenz und Messe<br />
zum Stückverzinken, internationalen<br />
Kollegen vorgestellt werden.<br />
Infos und Programm zur Intergalva gibt’s<br />
auf https://www.intergalva.com<br />
5 <br />
Feuerverzinkung Bremen<br />
GmbH & Co. KG<br />
Bremen<br />
Hier tut sich was: Die erheblichen Umbaumaßnahmen<br />
sind Anlass für die<br />
Macher der 25. Intergalva, im Juni Fachleuten<br />
aus aller Welt Einblicke in unseren<br />
Bremer Standort zu gewähren. Dabei<br />
geht es vor allem um Prozesse und<br />
Abläufe der Verzinkerei.<br />
6 <br />
Feuerverzinkung Hannover<br />
GmbH & Co. KG<br />
Langenhagen<br />
Seppeler setzt auf Innovationskraft:<br />
Auf den Umbau sämtlicher Gebäude der<br />
Feuer verzinkung folgt nun die Feinarbeit.<br />
Die vollautomatisierte Vorbehandlung<br />
wurde bereits mit neuester Technik<br />
direkt aus der Forschung und Entwicklung<br />
ausgebaut, um die Qualität weiter<br />
zu steigern.<br />
7 <br />
Feuerverzinkung Genthin<br />
GmbH & Co. KG<br />
Genthin<br />
8<br />
Verzinkerei Lennestadt<br />
GmbH & Co. KG<br />
Feuerverzinkung<br />
Beschichtung<br />
Lennestadt<br />
Jetzt auch in Farbe: Seit April <strong>2018</strong> bietet<br />
die Verzinkerei auch Pulverbeschichtung<br />
an. Ziel ist nicht nur Vielfalt in Farbe,<br />
sondern Qualität aus einer Hand.<br />
Angefangen mit der Verzinkung und der<br />
Vorbehandlung durch Sandstrahlen bis<br />
hin zum beschichteten Produkt – Lennestadt<br />
setzt auf schnelle und flexible Arbeit<br />
in gewohnter Seppeler Qualität. Auch<br />
in Lennestadt freut man sich übrigens<br />
über internationalen Besuch im Juni zur<br />
Intergalva.<br />
9<br />
Feuerverzinkerei Picker<br />
GmbH & Co. KG<br />
Arnsberg<br />
10<br />
Pulverbeschichtung Arnsberg<br />
GmbH & Co. KG<br />
Arnsberg<br />
11<br />
Ocynkownia Śląsk Sp. z o.o.<br />
Chrzanów<br />
12<br />
Ocynkownia Śląsk Sp. z o.o.<br />
Kluczbork<br />
Die Ocynkownia Śląsk ist eine der größten<br />
Verzinkungsgruppen in Polen. Vor<br />
fast 20 Jahren ist die Seppeler Gruppe<br />
am Standort Chrzanów gestartet und<br />
hat sich über die Jahre weiterentwickelt.<br />
<strong>2018</strong> ist nun auch der Standort Kluczbork<br />
seit zehn Jahren erfolgreich am<br />
Markt tätig. Der dortige Kessel ist mit<br />
seiner Arbeitsbreite von 2,80 Metern der<br />
breiteste in ganz Europa. Hier werden<br />
vor allem große Stücke für den weltweiten<br />
Einsatz verzinkt.<br />
13<br />
Ocynkownia Śląsk Sp. z o.o.<br />
Częstochowa<br />
14<br />
Ocynkownia Śląsk Sp. z o.o.<br />
Świdnica<br />
15<br />
Kraty Mostostal Kraków Sp. z o.o.<br />
Kraków
10 THEMA / AUS GUTEM STALL<br />
KONTAKTE<br />
AUS<br />
GUTEM<br />
STALL<br />
Der Fleischkonsum weltweit steigt. Damit einher geht der Bedarf<br />
nach innovativen, wirtschaftlichen und das Tierwohl achtenden Stalleinrichtungen.<br />
So wie die von Big Dutchman. Seit Jahren begleitet<br />
Seppeler den Weltmarktführer aus Vechta als zuverlässiger Partner<br />
– nicht nur für Verzinkungen, sondern entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />
GÜTERSLOH
KONTAKTE<br />
THEMA / AUS GUTEM STALL 11<br />
Feuerverzinkung
12 THEMA / AUS GUTEM STALL<br />
KONTAKTE<br />
›<br />
Die Schweine werden „automatisiert<br />
gefüttert“. Das heißt:<br />
Das Futter wird angerührt<br />
und durch Schläuche in den<br />
Trog gepumpt.<br />
In der Werbung wird es oft bedient: das<br />
Bild vom kleinen Bauernhof. Da winken<br />
Papa und Sohnemann vom Trecker, während<br />
Mama die gackernden Hühner füttert<br />
und das Töchterlein unterm Apfelbaum<br />
spielt. In den meisten Fällen dürfte<br />
der Alltag heutzutage anders aussehen.<br />
Denn die Landwirtschaft ist zwar ein<br />
sehr alter Wirtschaftszweig mit Traditionsbewusstsein,<br />
zugleich aber eine der<br />
weltweit wichtigsten Zukunftsbranchen.<br />
Allein deutsche Landwirte erzeugten<br />
2016 Waren im Wert von mehr als 50 Milliarden<br />
Euro, haben das Statistische Bundesamt<br />
und das Bundesministerium für<br />
Ernährung und Landwirtschaft herausgefunden.<br />
In Zeiten wachsender Weltbevölkerung<br />
und knapper werdenden Ressourcen<br />
spielt die Landwirtschaft die<br />
zentrale Rolle, wenn es um Konzepte für<br />
eine sichere Nahrungsversorgung geht.<br />
Längst wandeln sich Höfe zu modernen<br />
Unternehmen, die nicht nur die Chancen<br />
der Digitalisierung, sondern auch die<br />
Top-Lösungen von zuarbeitenden Branchen<br />
nutzen – wie etwa Verzinkungen<br />
von Seppeler, die beispielsweise in Stalleinrichtungen<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Big Dutchman geht mit<br />
Pioniergeist voran<br />
Nicht viele Unternehmen sind im Bereich<br />
der modernen Geflügel- und Schweinehaltung<br />
global tätig und stellen sich den<br />
weltweit höchst unterschiedlichen Herausforderungen.<br />
Die Big Dutchman International<br />
GmbH aus Vechta schon. Als<br />
Marktführer für Stalleinrichtungen und<br />
Fütterungsanlagen bietet sie in mehr als<br />
100 Ländern Lösungen für kleine Betriebe<br />
wie für große Farmkomplexe. Big Dutchman<br />
ist der Experte für Automatisierung<br />
und zeichnet sich seit jeher durch Pioniergeist<br />
aus – damit das so bleibt, arbeiten<br />
rund 250 Experten in der Forschung und<br />
Entwicklung. Innovationen von Big Dutchman<br />
haben die Tierhaltungsbranche immer<br />
wieder maßgeblich beeinflusst – vor<br />
allem, wenn es um Tierwohl, mehr Umweltschutz<br />
oder ressourcenschonendere<br />
und effektivere Produktion ging. Die erste<br />
computergesteuerte Flüssigfütterung für<br />
Schweine, richtungsweisende Volierenhaltungssysteme<br />
und -Gesamtkonzepte<br />
für die Boden- und Freilandhaltung von<br />
Legehennen sowie intelligente Abluftreinigungslösungen<br />
zur Minderung von Geruch-,<br />
Staub- und Ammoniakemissionen<br />
aus Stallanlagen sind nur einige Beispiele<br />
für die Innovationskraft des weltweit führenden<br />
Unternehmens.<br />
Ob Schweinezucht oder -mast, ob Geflügelfleisch-<br />
oder Eierproduktion: Mittlerweile<br />
unterhält Big Dutchman ein riesiges<br />
Netzwerk, das dank globaler Präsenz<br />
und lokalem Know-how einen gewaltigen<br />
Erfahrungsschatz bündelt. Über mehrere<br />
Tochterfirmen und viele unabhängige<br />
Agenturen vertreibt Big Dutchman seine<br />
Anlagen heute in der ganzen Welt. Dieses<br />
Konzept garantiert, dass ein zuverlässiger<br />
Experte von Big Dutchman immer<br />
in unmittelbarer Nähe des Kunden ist und<br />
so jederzeit als Berater oder Servicetechniker<br />
zur Seite steht. Über das engmaschige<br />
Mitarbeiternetz profitieren Big<br />
Dutchman-Kunden von Kompetenz und<br />
Erfahrung der weltweiten Organisation.<br />
Für jedes Land, jede Klimazone und jede<br />
Betriebsgröße stehen die richtigen Konzepte<br />
bereit. Selbstverständlich können<br />
Big Dutchman Kunden von der Stange<br />
bestellen – oder aber Gesamtlösungen,<br />
› ENDVERBRAUCHER<br />
„Wir sind seit 10 Jahren Kunde von Big Dutchman“,<br />
berichtet Christoph Kaup, Schweinehalter aus<br />
Helmern, mit allein 6.500 Mastschweinen. Er und<br />
seine Frau Katharina haben den neuen Stall komplett<br />
mit Big Dutchman-Produkten ausgestattet. Als<br />
Plus erweist sich vor allem die Flüssigfütterungsanlage,<br />
die Schweine zur richtigen Zeit mit dem richtigen<br />
Futter versorgt und als Frühwarnsystem<br />
meldet, falls ein Tier nicht frisst. „Auch der Service<br />
ist super“, so Agrarbetriebswirtin Katharina Kaup.<br />
„Als im neuen Stall etwas falsch programmiert war,<br />
kamen direkt zwei Fachleute zur Neuinstallation.<br />
Was will man mehr?“
KONTAKTE<br />
THEMA / AUS GUTEM STALL<br />
13<br />
WERTSCHÖPFUNGSKETTE<br />
NACHARBEIT<br />
LAGERUNG DER<br />
WEISSWARE<br />
KOMMISSIONIERUNG<br />
DES ABRUFS<br />
TRANSPORT<br />
ADMINISTRATION LAGERUNG VERZINKUNG<br />
›<br />
Seppeler liefert für Big<br />
Dutchman alles aus einer<br />
Hand: Angefangen bei<br />
der Administration bis<br />
hin zum Transport der<br />
Weißware.<br />
die auf individuelle Anforderungen direkt<br />
zugeschnitten sind. Dazu gehören zum<br />
Beispiel Sonderanfertigungen ebenso wie<br />
Unterstützung bei der Erlangung von<br />
Baugenehmigungen.<br />
Marktbeobachtung ist enorm wichtig<br />
„Die Kombination von Produkt, Beratung<br />
und Service ist unser Erfolgsrezept. Und<br />
die Basis ist intensive Marktbeobachtung<br />
sowie die Bereitschaft, weltweit auf Anforderungen<br />
der Kunden einzugehen und<br />
diese im Stall umzusetzen“, sagt Andreas<br />
Böske, Leiter Werbung und Kommunikation<br />
bei Big Dutchman.<br />
So hat das Unternehmen schon vor über<br />
40 Jahren für die Schweiz innovative<br />
Systeme für die Boden- und Freilandhaltung<br />
von Legehennen eingeführt, die<br />
später für den flächendeckenden Einsatz<br />
in ganz Europa erfolgreich weiter entwickelt<br />
wurden. Dieses Know-how hilft Big<br />
Dutchman heute in Amerika.<br />
Bereits in den 1970er-Jahren beschäftigte<br />
sich Big Dutchman mit der idealen<br />
Temperatur in den Geflügelställen im<br />
mittleren Osten. Es galt, die hohen Außentemperaturen<br />
durch den softwarebasierten<br />
Einsatz von Lüftungsregelung<br />
und Klimaanlage so zu steuern, dass<br />
eine gleichmäßige, für die Tiere ideale<br />
Temperatur herrscht. „Dieses Wissen<br />
kam uns unter anderem zwanzig Jahre<br />
später in Russland zugute. Denn hier<br />
können die Sommermonate sehr heiß,<br />
die Winter aber eisig sein.“ Um es simpel<br />
zu formulieren: Wer heiß kann, kann<br />
auch kalt – dank eines ausgeklügelten<br />
Kühl-, Heiz- und Ventilationssystems<br />
mit entsprechender Sensorik und Computersteuerung.<br />
Neben der Software ist allerdings das<br />
Equipment entscheidend. In Nutztierställen<br />
herrscht meist eine ammoniakhaltige<br />
Atmosphäre. Das erfordert<br />
robusten, korrosionsbeständigen Stahl.<br />
Genau da kommt der Seppeler Standort<br />
in Gütersloh, die Feuerverzinkung<br />
Helling & Neuhaus, ins Spiel. Um Komponenten<br />
wie Heizungsrohre vor Korrosion<br />
zu bewahren und lange haltbar zu machen,<br />
werden die Stahlmodule verzinkt<br />
und so mit einer schützenden Legierungsschicht<br />
versehen. Je nach Belastung<br />
hält diese Jahrzehnte lang.<br />
„Und falls es im Schweinestall mal etwas<br />
rauer zugeht und ein Riss in die<br />
s ilbergraue Schicht kommt, ist der darunterliegende<br />
Stahl durch den sogenannten<br />
kathodischen Schutz gesichert,<br />
also durch eine elektrochemisch aufgebaute<br />
Barriere“, erklärt Michael Fröhleke<br />
aus dem Verkauf von Helling &<br />
Neuhaus. „Man kann sich das so vorstellen,<br />
dass sich die an der Schadstelle<br />
sitzende Anode Zink ,opfert‘ und in die<br />
offene Stelle auf die Kathode Eisen<br />
setzt. So bleibt das Bauteil geschützt.“<br />
Seppeler bietet umfassenden Service<br />
Bei den Rippenrohren für das Heizsystem<br />
oder den Trennwandrahmen leistet<br />
Helling & Neuhaus zudem deutlich mehr<br />
als die Verzinkung. Um diese mon ta gefertig<br />
an den Kunden zu liefern, werden<br />
zum Schutz der Rohre Außengewinde<br />
und Endkappen aufgesetzt. Auch der<br />
Standort im polnischen Kluczbork arbeitet<br />
Produkte für Big Dutchman nach und<br />
umgibt sie zum Beispiel mit Gummipuffern.<br />
„Genau das macht Seppeler aus –<br />
sei es in Gütersloh, Holdorf oder Kluczbork:<br />
Wir bekommen durchweg flexible<br />
Lösungen. Ganz gleich, welche Kapazitäten<br />
oder Kesselgröße wir benötigen“,<br />
so Konrad Becker vom strategischen<br />
Einkauf bei Big Dutchman.<br />
Er kann das beurteilen, arbeitet er doch<br />
schon mehr als zehn Jahre mit unseren<br />
Kollegen zusammen – seit den ersten<br />
Aufträgen in Richtung Russland, bei denen<br />
die kurzen Wege von Kluczbork hilfreich<br />
waren. Der Hauptkontakt besteht<br />
jedoch zu den Kollegen von Helling &<br />
Neuhaus. Dabei haben sich die Systeme<br />
und die Anbindung beider Unternehmen<br />
von Jahr zu Jahr weiterentwickelt. Bestellungen<br />
erfolgen zum Beispiel so,<br />
dass die tägliche Bestandsführung der<br />
Gütersloher vom Kunden elektronisch<br />
gegengeprüft werden kann. Sogar die<br />
Verpackungsvorschriften hat man gemeinsam<br />
weiterentwickelt. Die Folge<br />
sind erhebliche Zeitersparnisse bei der<br />
Verarbeitung. So liefert Seppeler nicht<br />
nur topverzinkte Weißware für den<br />
weltweiten Einsatz, sondern ermöglicht<br />
Prozesse, die effizient und damit kostensparend<br />
sind – und das längst nicht nur<br />
für Schweineställe.<br />
›<br />
SERVICE<br />
Die Nacharbeit von Gewinden wird<br />
mit größter Sorgfalt ausgeführt.
14 THEMA / AUS GUTEM STALL<br />
KONTAKTE<br />
Voraussichtlicher Fleischkonsum<br />
weltweit – Prognose <strong>2018</strong>:<br />
60<br />
113<br />
89<br />
millionen tonnen<br />
Rind und Kalb<br />
millionen tonnen<br />
Schwein<br />
millionen tonnen<br />
Huhn<br />
Quelle: Büro für landwirtschaftliche<br />
Angelegenheiten des US-Landwirtschaftsministeriums,<br />
Oktober 2017.<br />
„Selbst bei kurzfristigen Verzinkungsaufträgen<br />
sind die Seppeler Kollegen<br />
schnell und zuverlässig – mit stets einwandfreien<br />
Ergebnissen. Das schätzen<br />
wir sehr: Schließlich wollen wir auch<br />
optisch überzeugen.“<br />
Andreas Böske, Leiter Werbung und Kommunikation bei Big Dutchman
KONTAKTE<br />
THEMA / AUS GUTEM STALL<br />
15<br />
„Wir bedienen für Big Dutchman<br />
die gesamte Wertschöpfungskette.<br />
So viel Vertrauen<br />
im Tagesgeschäft<br />
macht einfach Spaß.“<br />
Michael Fröhleke, Verkauf Helling & Neuhaus<br />
LEGENDE<br />
Standorte Seppeler Regionale Hauptniederlassung/<br />
Logistikzentrum<br />
Niederlassung Agentur<br />
Big Dutchman gilt als Marktführer der Branche und liefert Fütterungsanlagen,<br />
Stalleinrichtungen und Klimasysteme für die moderne Geflügelund<br />
Schweinehaltung in mehr als 100 Länder. Seppeler bedient für den<br />
Weltmarktführer die komplette Wertschöpfungskette. Der Hauptkontakt<br />
sitzt in Gütersloh, allerdings übernehmen auch die Kollegen in Holdorf<br />
und Kluczbork immer wieder Aufträge.
16<br />
TECHNIK / HIER STECKT HERZBLUT DRIN<br />
KONTAKTE
KONTAKTE TECHNIK / HIER STECKT HERZBLUT DRIN 17<br />
HIER STECKT<br />
HERZBLUT DRIN<br />
Manchmal läuft das Leben anders als gedacht.<br />
Zum Glück, denn sonst wäre Birgit Picker nicht<br />
Geschäftsbereichsleiterin der Picker GmbH & Co.<br />
KG geworden. Und wir könnten uns nun nicht aus<br />
Anlass ihres 65. Geburtstags über die besonderen<br />
Leistungen der Feuerverzinkerei Picker unterhalten.<br />
ARNSBERG
18 TECHNIK / HIER STECKT HERZBLUT DRIN<br />
KONTAKTE<br />
Frau Picker, in Deutschland gibt es<br />
rund 160 Unternehmen, die Feuerverzinkung<br />
anbieten – was ist das<br />
Besondere an Picker?<br />
BIRGIT PICKER: Wir haben uns im<br />
Laufe der Jahre auf die Verzinkung von<br />
Stabstahl und Rohren spezialisiert, die<br />
heute einen Anteil von 90 Prozent unseres<br />
Geschäftes ausmachen. Außerdem<br />
bieten wir die Verzinkung von Blechen<br />
ohne Loch an. Dabei werden diese nicht<br />
mit Draht aufgehängt, sondern es kommen<br />
spezielle Gestelle zum Einsatz. Natürlich<br />
verzinken wir aber auch Schlosserware<br />
und Serienteile. Unser Einzugsbereich<br />
erstreckt sich über große Teile<br />
Deutschlands.<br />
Speziell an Picker sind auch die<br />
Gesellschafterverhältnisse, oder?<br />
Neben der Seppeler Gruppe und<br />
der Voigt & Schweitzer Gruppe sind<br />
Sie Mitgesellschafterin der Feuerverzinkerei<br />
Picker und gleichzeitig<br />
Geschäfts bereichsleiterin?<br />
BP: Ja. Als ich 1986 als Mitgesellschafterin<br />
einstieg, hatte Picker schwere Turbulenzen<br />
hinter sich. Der Wechsel war<br />
für mich belastend, schließlich war es zuvor<br />
unser Familienunternehmen und<br />
ich wusste nicht, ob diese neue Inhaberzusammensetzung<br />
funktionieren würde.<br />
1987 gab es dann einen erneuten Wechsel<br />
in den Gesellschaftsverhältnissen,<br />
der bis heute Bestand hat. Nach und nach<br />
konnte ich feststellen, dass alle Seiten<br />
sehr vertrauensvoll miteinander umgehen.<br />
Das macht das Arbeiten sehr angenehm.<br />
Wir wollen nicht auf dem Thema<br />
„Frauen in technischen Berufen“<br />
herumreiten, aber Sie fallen in<br />
dieser Branche schon auf, oder?<br />
BP: Das stimmt, allerdings mache ich<br />
nichts anders als meine Kollegen. Mein<br />
Vorteil ist, dass ich in einer Familie, die<br />
sich der Feuerverzinkung verschrieben<br />
hat, aufgewachsen bin. Als Teenager<br />
hieß es bereits in den Ferien „anpacken“.<br />
Aus Frust hierüber habe ich irgendwann<br />
zu meinem Vater gesagt: „Deine blöde<br />
Firma kann jemand anderes übernehmen,<br />
ich nicht!“ Und jetzt bin ich im 38.<br />
Jahr bei Picker tätig.<br />
Wie kam es denn zum Sinneswandel?<br />
BP: Nach dem frühen Tod meiner Mutter<br />
musste ich mich zunächst um meine<br />
Geschwister kümmern, habe dann früh<br />
geheiratet und fand mit 27 Jahren doch<br />
noch Spaß am Feuerverzinken. Ich habe<br />
in der Warenannahme angefangen und<br />
bin zusätzlich, wo immer es erforderlich<br />
war, eingesprungen. Mit dem Gabelstapler<br />
habe ich Fahrzeuge sowohl beladen<br />
als auch entladen. Darüber hinaus habe<br />
ich Material gebeizt, verzinkt, verpackt<br />
und so weiter. „Learning by doing“ also.<br />
Die erste Zeit war sehr schwer, denn ich<br />
hatte viele männliche Mitarbeiter, die<br />
Frauen, noch dazu die Tochter des Chefs,<br />
einfach nicht akzeptieren wollten. Jedoch<br />
hatte ich auch Fürsprecher wie den Vorarbeiter<br />
José Antonio da Silva und Lothar<br />
Görs in der Arbeitsvorbereitung. Letztendlich<br />
konnte ich durch meine Arbeit<br />
überzeugen und wurde 1981 dann Betriebsleiterin.<br />
Das Vertrauen meiner Kollegen<br />
zeigte sich unter anderem dadurch,<br />
dass sie mich benachrichtigten, sobald<br />
sich mein Vater vom 1985 noch bestehenden<br />
alten Betrieb in den neuen aufmachte:<br />
„Er kommt!“. Schließlich hat er immer<br />
etwas gefunden, was optimiert werden<br />
konnte. Heute geht es mir da ganz genauso<br />
(Picker lacht).<br />
Sie stecken viel Herzblut in Ihre<br />
Arbeit und werden nun 65 Jahre<br />
alt – Ende Oktober könnten Sie<br />
in Rente gehen. Wie sieht die Zukunft<br />
von Picker aus?<br />
BP: Noch ist nichts entschieden, denn<br />
ich arbeite sehr gerne und werde wahrscheinlich<br />
erst 2019/2020 meine Zelte<br />
abbrechen. Sicherlich wird sich dann einiges<br />
verändern, aber ich bin überzeugt,<br />
dass es mit Picker erfolgreich weitergeht.<br />
Und welche Pläne haben Sie persönlich?<br />
BP: Ich male leidenschaftlich gerne mit<br />
Acryl und setze teilweise mit Zink Akzente<br />
auf meinen Bildern. Auch Segeln möchte<br />
ich wieder häufiger und ab und an mal<br />
Urlaub machen. Das kommt einfach zu<br />
kurz.<br />
Auch beim Malen und Segeln waren<br />
Sie recht erfolgreich, haben einige<br />
Bilder verkauft, waren Bezirksmeisterin<br />
in der Bootsklasse Korsar auf<br />
dem Sorpesee. 1969 haben Sie sogar<br />
auf dem Neuenburger See in der<br />
Schweiz an der Europameisterschaft<br />
teilgenommen, nicht wahr?<br />
BP: Ja, das stimmt.<br />
Sie sind sehr bescheiden Frau Picker.<br />
BP: Das ist ganz einfach mein Leben.<br />
Nicht mehr und nicht weniger.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Wir wünschen Ihnen weiterhin alles<br />
Gute – bei Picker und natürlich für<br />
die Zeit danach.
KONTAKTE TECHNIK / HIER STECKT HERZBLUT DRIN 19<br />
›<br />
Birgit Picker im Gespräch mit Betriebsleiter Mario<br />
Orlando. Anfangs saß die heutige Chefin selber<br />
auf dem Gabelstapler und sprang überall dort ein,<br />
wo es gerade erforderlich war.<br />
FEUERVERZINKEREI PICKER<br />
Die Arnsberger Feuerverzinkerei Picker wurde von Birgit Pickers<br />
Großvater Josef gegründet. Der Ortspolizist begann 1946 damit,<br />
Dachrinnenhaken und Halterungen zu verzinken. Seine Frau<br />
Karola sowie die Söhne Helmut, Walter und Siegfried unterstützten<br />
ihn. Der erste Verzinkungskessel wurde noch mit Koks beheizt<br />
und stand zusammen mit einer etwa tischgroßen Beizanlage<br />
in einer Blechhütte auf dem Familiengrundstück. 1969 wurde<br />
durch die Gebrüder Picker eine neue Verzinkungsanlage im Arnsberger<br />
Stadtteil Herdringen erbaut, ein wichtiger Schritt zur<br />
Spezialisierung und Moder nisierung. 1980 stieg Birgit Picker in<br />
den Betrieb ein und übernahm 1981 die Betriebsleitung. 1985<br />
wurde dann die heutige Ver zinkungsanlage in Betrieb genommen.<br />
Nach dem Tod von Helmut Picker 1987 erwarben die Seppeler<br />
Gruppe, die Voigt & Schweitzer Gruppe und Birgit Picker Gesellschafteranteile.<br />
Seit 1998 ist Birgit Picker Geschäftsbereichsleiterin.<br />
Die Feuerverzinkerei ist heute auf Stabstahl, Rohre sowie<br />
das „Ohne-Loch-Verfahren“ für Bleche spezialisiert.<br />
Mehr Infos zu Picker gibt es auf www.picker.de<br />
und auf www.seppeler.de/de/standorte/feuerverzinkereipicker-arnsberg.php<br />
›<br />
Aus dem Familienalbum: Birgit Picker (15 Jahre alt)<br />
mit Martina Picker (heutige Bücher; 11 Jahre) und<br />
Eva Picker (heutige Andexer; 7 Jahre) um 1969 vor<br />
dem damaligen Neubau.
20 TECHNIK / MIT STIL & STAHL<br />
KONTAKTE<br />
MIT<br />
Feuerverzinkung<br />
STI L &<br />
STAHL<br />
Es war einmal ein Start-up in einer kleinen Berliner Wohnung,<br />
das die Shoppinggewohnheiten der Deutschen<br />
revolutionieren wollte… So oder so ähnlich fängt die Erfolgsgeschichte<br />
von Zalando, Europas führender Online-<br />
Plattform für Mode, an. Und was hat diese nun mit Seppeler<br />
zu tun? Sind plötzlich frisch verzinkte Kettenhemden im<br />
Sortiment? I wo! Die Geschichte geht natürlich anders weiter.<br />
OSNABRÜCK
KONTAKTE<br />
TECHNIK / MIT STIL & STAHL<br />
21<br />
›<br />
Das Atrium ist das Herzstück des<br />
Zalando Campus. Die helle und warme<br />
Atmosphäre im Gebäude wird unter<br />
anderem durch das riesige Glasdach<br />
geschaffen. Hier wurden die von<br />
Seppeler verzinkten Stahlrahmen<br />
verbaut.
22 TECHNIK / MIT STIL & STAHL<br />
KONTAKTE<br />
Über 23 Millionen Kunden,<br />
Über 15.000 Mitarbeiter,<br />
15 Märkte weltweit<br />
Stand 2017<br />
Vollkommen klar, dass Zalando heute,<br />
zehn Jahre nach der Gründung, nicht<br />
mehr in der besagten Berliner Wohnung<br />
beheimatet ist. Die wäre längst aus allen<br />
Nähten geplatzt, wäre der Firmensitz<br />
nicht mit dem Unternehmen mitgewachsen.<br />
Und weil das mittlerweile Größe<br />
XXL hat, feiert der Versandhändler das<br />
Jubiläum <strong>2018</strong> mit einem neuen, maßgeschneiderten<br />
Zuhause im Berlinder<br />
Stadtteil Friedrichshain: dem Zalando<br />
Campus.<br />
Ein Glasdach fürs Atrium<br />
Herzstück des Gebäudes wird das Atrium,<br />
das sich über alle sieben Stockwerke<br />
erstreckt. Durch ein großes Glasdach<br />
scheint Tageslicht herein. Hier kommt<br />
Seppeler ins Spiel: Die Stahlkonstruktion,<br />
auf der das Glas aufliegt, stammt von<br />
einem unserer langjährigen Partner, AC-<br />
Tech Metall- und Blechtechnik GmbH<br />
aus Salzbergen.<br />
Ca. 8 Meter lang,<br />
3 Meter breit und<br />
1 Meter hoch<br />
sind die 8 Stahlbauteile<br />
von AC-Tech.<br />
Das Lohnfertigungsunternehmen liefert<br />
weltweit verbaufertige Stahlkomponenten<br />
und arbeitet schon viele Jahre mit dem<br />
Glasdachhersteller des Zalando-Projekts<br />
zusammen. Von ihm kamen die groben<br />
Vorgaben – etwa Dämmwert und Stärke<br />
der Glaselemente. AC-Tech berechnete<br />
die tatsächliche Größe und den konstruktiven<br />
Aufbau der Schweißvorrichtungen<br />
für die Fertigung der Stahlelemente und<br />
schweißte sie anschließend zusammen.<br />
Dabei mussten auch die Toleranzen im<br />
Zusammenspiel mit der übrigen Stahlkonstruktion<br />
des Gebäudes berücksichtigt<br />
werden. Das Ergebnis: Bauteile im Großformat<br />
– und die wollen verzinkt werden.<br />
Denn für ein solches, auf eine lange Lebensdauer<br />
ausgelegtes, Dach ist die Verzinkung<br />
der beste Korrosionsschutz: Damit<br />
das Glas regelmäßig gewartet und<br />
gesäubert werden kann, muss die gesamte<br />
Konstruktion entsprechend tragfähig<br />
sein.<br />
›<br />
Logistisch eine Herausforderung: Für<br />
den Transport der XXL-Teile braucht es<br />
eine Überbreitengenehmigung.<br />
3,50 Meter tief,<br />
8,60 Meter lang und<br />
1,75 Meter breit<br />
ist der Kessel der Feuerverzinkung<br />
Osnabrück. Außerdem können darin<br />
Bauteile von bis zu 4 Tonnen<br />
verzinkt werden.<br />
Seppeler trägt Übergröße<br />
Mit großen, sperrigen Bauteilen kennen<br />
sich unsere Kollegen von der Feuerverzinkung<br />
Osnabrück bestens aus. „Die Herausforderung<br />
fängt schon beim Transport<br />
an“, erklärt Pascal Monkenbusch,<br />
Ver kaufsleiter der Feuerverzinkung Osnabrück.<br />
„Es braucht eine Überbreitengenehmigung,<br />
um Bauteile dieser Größe<br />
zu befördern.“ Und über eine solche verfügen<br />
die Touren-Lkw aus Osnabrück.<br />
Natürlich muss auch der Verzinkungskessel<br />
die richtigen Maße haben. Das Osnabrücker<br />
Exemplar ist eines der tiefsten<br />
in Deutschland. Das war für Andreas<br />
Book, Geschäftsführer bei AC-Tech, auch
KONTAKTE<br />
TECHNIK / MIT STIL & STAHL<br />
23<br />
der springende Punkt für die neuerliche<br />
Zusammenarbeit. „Wenn es um solche<br />
Dimensionen geht, gibt es keinen besseren<br />
Partner für uns,“ sagt er. Dass die<br />
Stahlteile von AC-Tech im Kessel sogar<br />
noch Spielraum hatten, steigert die Verzinkungsqualität.<br />
„Und damit die Kundenzufriedenheit“,<br />
ergänzt Book und lacht.<br />
„Wir arbeiten schon lange und gerne mit<br />
der Feuerverzinkung Osnabrück zusammen.“<br />
Einmal verzinkt, wurden die künftigen<br />
Träger des Zalando-Glasdachs in<br />
Salzbergen als verbau fertiges Wärmeverbundelement<br />
ausgebaut. Das heißt:<br />
Die einzelnen Elemente werden so isoliert<br />
und vorbereitet, dass sie – wie bei<br />
einem Bausatz – auf der Baustelle nur<br />
noch montiert werden müssen.<br />
14 Projekte<br />
in 8 Jahren<br />
haben AC-Tech und die Feuerverzinkung<br />
Osnabrück bis heute<br />
gemeinsam durchgeführt.<br />
Lieferung zum Wunschtermin<br />
Vielleicht nicht ganz so schnell wie eine<br />
Online-Bestellung bei Zalando, aber just<br />
in time – nicht zu früh und nicht zu spät<br />
– trafen die Teile schließlich in Berlin-<br />
Friedrichshain ein. Diese Pünktlichkeit ist<br />
enorm wichtig, denn bei Baustellen im<br />
Innenstadtbereich ist selten Platz, um mit<br />
Stahlträgern im XXL-Format zu rangieren.<br />
Und weil groß in diesem Fall auch<br />
schwer bedeutet, war außerdem ein spezieller<br />
Kran nötig, um die Bauteile zur<br />
Montage auf das Dach zu heben.<br />
Der neue Zalando Campus wird voraussichtlich<br />
Ende <strong>2018</strong> fertiggestellt – mit<br />
einem großen Glasdach, das eine helle,<br />
warme Atmosphäre in das Atrium trägt.<br />
Ob drinnen oder draußen: Wir drücken die<br />
Daumen für jede Menge Sonnenschein!<br />
100 Quadratmeter groß<br />
und über 8 Tonnen schwer<br />
ist das fertiggestellte Glasdach.<br />
Die einzelnen Bauteile von AC-Tech<br />
wiegen bereits jeweils 1 Tonne.<br />
1.590 Sonnenstunden<br />
gab es 2017 in Berlin. Zum Vergleich:<br />
In Niedersachsen schien die Sonne<br />
nur 1.410 Stunden. (Quelle: DWD/Statista)<br />
info<br />
feuerverzinkung<br />
Die Spezialitäten unserer Osnabrücker<br />
Kollegen sind der 24-Stunden-<br />
Service für Feuerverzinkung bis<br />
zu einem Gesamtgewicht von 10 Tonnen.<br />
Außerdem arbeiten sie mit einem<br />
der tiefsten Verzinkungskessel<br />
Deutschlands für Bauteilhöhen bis<br />
3,50 Meter, und die Touren-Lkw verfügen<br />
über eine Überbreitengenehmigung<br />
bis 3 Meter.<br />
www.seppeler.de/de/standorte/<br />
feuerverzinkung-osnabrueck.php<br />
pascal<br />
monkenbusch<br />
Verkaufsleiter Feuerverzinkung<br />
Osnabrück<br />
›<br />
Der Campus wächst und wächst:<br />
2016 war der Spatenstich,<br />
Anfang <strong>2018</strong> wurde Richtfest gefeiert.
24<br />
TECHNIK / SUPPORT FÜR DEN MEISTER<br />
KONTAKTE<br />
SUPPORT FÜR<br />
DEN MEISTER<br />
SUPPORT FÜR<br />
DEN MEISTER<br />
Es ist rot, es ist robust, es ist für den größten<br />
deutschen Fußballverein: Dank Helling & Neuhaus<br />
finden die Spieler festen und feuerverzinkten<br />
Halt an der Säbener Straße wie auch<br />
im Nachwuchszentrum an der Ingolstädter<br />
Straße – in Form einer neuen Geländeranlage<br />
am Trainingshügel.<br />
GÜTERSLOH
KONTAKTE TECHNIK / SUPPORT FÜR DEN MEISTER 25<br />
Die Säbener Straße. Schon der Name<br />
reicht aus und bei den Fans steigt die<br />
Körpertemperatur, das Herz schlägt<br />
schneller und die Augen funkeln in Rot-<br />
Weiß. Dass die Spieler vor lauter Einsatz<br />
beim Training nicht den Halt verlieren,<br />
dafür hat die Firma HPK Metallbau<br />
Heiko Prause aus Bad Salzuflen gemeinsam<br />
mit unseren Kollegen von Helling &<br />
Neuhaus Feuerverzinkung gesorgt.<br />
Der deutsche Rekordmeister hat die<br />
Sommerpause im vergangenen Jahr genutzt,<br />
um den großzügigen Umbau des<br />
Geländes zu starten. Betroffen sind hiervon<br />
der Athletikbereich, das Bestandsgebäude,<br />
die Mehrzweckhalle sowie das<br />
Jugendhaus. Und im Trainingsbereich<br />
steht, ebenso wie im Nachwuchszentrum<br />
an der Ingolstädter Straße, eine neue,<br />
rund 120 Meter lange Geländerkonstruktion.<br />
Gefertigt wurde diese von Metallbaumeister<br />
Heiko Prause, der bereits<br />
seit mehr als zehn Jahren Kunde von<br />
Helling & Neuhaus ist.<br />
„Wir haben die Konstruktion feuerverzinkt<br />
und in der Farbe Reinrot pulverbeschichtet“,<br />
berichtet Alexander Köster<br />
aus dem Verkauf von Helling & Neuhaus.<br />
Die Konstruktion wurde im Duplex-Verfahren<br />
bearbeitet. Heißt: Verzinkung und<br />
Farbe werden zusammen kombiniert.<br />
Das gewährleistet einen optimalen Korrosionsschutz<br />
und verleiht dem Geländer<br />
eine hochwertige, ästhetische Optik. „Außerdem<br />
haben wir das Geländer feinverputzt,<br />
also die Oberfläche geschliffen.<br />
Diese ist dadurch gleichmäßig glatt und<br />
bietet für die Pulverbeschichtung einen<br />
verbesserten Haftgrund“, so Köster. Apropos<br />
schön glatt: Wie bereits erwähnt,<br />
ist die Geländeranlage im Trainingsbereich<br />
montiert. Sie dient dazu, dass sich<br />
die Spieler abstützen und daran trainieren<br />
können – damit es auch weiterhin für<br />
den Verein glatt läuft.
26<br />
TECHNIK / EINE HEISSE ANGELEGENHEIT<br />
KONTAKTE<br />
EINE HEISSE<br />
Feuerverzinkung<br />
ANGELEGENHEIT<br />
Extrem dünn, extrem hart, extrem passgenau –<br />
die Hochtemperaturverzinkung bietet viele<br />
Vorteile. Wie funktioniert dieses besondere Verfahren,<br />
das die Seppeler Gruppe speziell am<br />
Standort im polnischen Świdnica anbietet? Ein<br />
Überblick.<br />
ŚWIDNICA<br />
1 <br />
Verzinkung<br />
Beim Hochtemperaturverzinken (HTV) wird<br />
die Zinkschmelze auf bis zu 620 Grad Celsius<br />
gebracht. Vorteile sind unter anderem die<br />
erhöhte Schutzwirkung sowie die höhere Abriebfestigkeit<br />
und vor allem bei Kleinteilen<br />
die optimale Passgenauigkeit.<br />
2 <br />
Zentrifugieren<br />
Bei der Schleuderverzinkung können<br />
Schrauben oder andere Kleinteile ohne<br />
Verlust an Passgenauigkeit verzinkt<br />
werden. Der Korb wird mit dem gerade<br />
verzinkten Gut zentrifugiert, sodass<br />
überschüssiges Zink abgetragen wird.<br />
ZINKBAD 620°C
KONTAKTE TECHNIK / EINE HEISSE ANGELEGENHEIT 27<br />
3 <br />
Kühlung<br />
Beim HTV kann das Verzinkungsgut nicht<br />
an der Luft trocknen, sondern es muss<br />
in einem Wasserbad abgekühlt werden.<br />
Feuerverzinken ist ein sehr altes Verfahren:<br />
Der Chemiker und Mediziner Paul-<br />
Jacques Malouin erfand es 1742, als er<br />
das Zusammenspiel verschiedener chemischer<br />
Elemente und Verbindungen<br />
untersuchte. Doch seit Malouins Entdeckung<br />
hat sich einiges verändert: Verfahren<br />
wurden weiterentwickelt, Innovationen<br />
eingeführt, Materialien optimiert.<br />
Beim Stückverzinken, dem Verfahren, das<br />
die Seppeler Gruppe anwendet, unterscheidet<br />
man beispielsweise zwischen<br />
dem konventionellen Niedrigtemperaturbereich<br />
ab 440 Grad Celsius und dem<br />
Hochtemperaturbereich ab 530 Grad<br />
Celsius.<br />
Vorbehandlung ist identisch<br />
Der Prozess ist bei beiden Verfahren<br />
zunächst gleich: Die Stücke werden in<br />
der Vorbehandlung entfettet, gespült,<br />
gebeizt, erneut gespült, schließlich mit<br />
Flussmittel behandelt und getrocknet.<br />
Erst mit dem Tauchgang zeigen sich Unterschiede,<br />
denn beim Hochtemperaturverzinken<br />
(HTV) werden die Stahlteile in<br />
eine bis zu 620 Grad Celsius heiße Zinkschmelze<br />
getaucht. Doch was genau bewirkt<br />
diese Temperatur? Um das zu erklären,<br />
müssen wir kurz wissenschaft lich<br />
werden. Eine Eisen-Zink-Legierung hat<br />
verschiedene Phasen. Beim Niedrigtemperaturverzinken<br />
(NTV) gibt es eine<br />
in termetallische Phasenbildung von der<br />
sogenannten Delta-1-Phase über die<br />
Mischphase (Zeta-Phase) bis hin zur Reinzinkphase<br />
(Eta-Phase). Dadurch sind<br />
die Oberfläche und der Zinkschichtaufbau<br />
nie hundertprozentig homogen.<br />
Beim HTV wird in der Regel nur die Delta-<br />
1-Phase ausgebildet – und eben die sorgt<br />
für eine extrem hohe Beständigkeit. Das<br />
heißt: Die Oberfläche ist äußerst hart und<br />
widerstandsfähig. Außerdem neigt eine<br />
ausgebildete und prägnante Delta-1-Phase<br />
zu wenigen Ausgasungen. Das HTV ist<br />
neben einem einheitlichen Schichtaufbau<br />
und einer homogenen Oberfläche damit<br />
eine ideale Vorbereitung für die Pulverbeschichtung,<br />
denn extreme Ausgas ungen<br />
können sich bei diesem nachfolgenden Beschichtungsverfahren<br />
eventuell negativ<br />
auswirken. Das HTV eignet sich mit seinen<br />
geringen Schichtdicken von 40 µm gemäß<br />
DIN EN ISO 1460 besonders für Kleinteile<br />
und Verbindungselemente, die sehr passgenau<br />
sein müssen. Solche Teile, beispielsweise<br />
Schrauben, werden vor dem<br />
Abkühlen noch zentrifugiert (siehe Grafik).<br />
Apropos Abkühlen: Auch hier zeigen<br />
sich Unterschiede beider Verfahren. Im<br />
Niedrigtemperaturbereich trocknet das<br />
Verzinkungsgut an der Luft, während es<br />
im Hochtemperaturbereich in der Regel<br />
im Wasserbad abgekühlt wird, um Zinkabplatzungen<br />
aufgrund unerwünschter<br />
Phasenumwandlungen bei einem zu langen<br />
Abkühlvorgang zu vermeiden.<br />
Jeder Auftrag ist anders<br />
Das HTV ist ein wirklich hervorragendes<br />
Verfahren, allerdings sollte man das NTV<br />
nun nicht übergehen. Denn vor allem<br />
groß dimensionierte Produkte brauchen<br />
oftmals keine solche Passgenauigkeit.<br />
Die beim NTV üblichen Schichtdicken gehen<br />
ab 45 µm los, was beispielsweise<br />
unter sehr rauen klimatischen Bedingungen<br />
mit stärkerem Oberflächenabtrag<br />
ein Vorteil sein kann, denn diese Produkte<br />
halten aufgrund der höheren Schichtdicke<br />
schlichtweg länger. Außerdem ist<br />
das konventionelle Verfahren deutlich<br />
ressourcenschonender. Heizen Sie mal<br />
einen 15 Meter langen Kessel auf 620<br />
Grad Celsius auf – der Energieverbrauch<br />
ist enorm! Wichtig ist daher, jeden Auftrag<br />
individuell zu bewerten und mit dem<br />
Kunden eine maßgeschneiderte Lösung<br />
zu finden. Wir beraten Sie hier gerne.<br />
Mehr auf www.seppeler.de/htv<br />
WASSERBAD
28 TECHNIK / AUF DEM RICHTIGEN DAMPFER<br />
KONTAKTE<br />
AUF DEM<br />
RICHTIGEN<br />
DAMPFER<br />
Erneuerbares Methanol ist ein wichtigster<br />
Brennstoff unserer Zukunft. Das Ausflugsschiff<br />
MS innogy auf dem Essener Baldeneysee<br />
fährt bereits mit Methanol-Antrieb.<br />
Gleich drei Behälter aus Rietberg spielen<br />
dabei eine große Rolle.<br />
RIETBERG<br />
Elektromotor &<br />
Generator<br />
Brennstoffzellen<br />
Schiffsschraube<br />
Batterien<br />
Methanol-Tank
KONTAKTE TECHNIK / AUF DEM RICHTIGEN DAMPFER 29<br />
Autos mit Elektro- und Hybridmotoren<br />
sind mittlerweile Alltag. Für die Schwergewichte<br />
unseres Transportwesens ist<br />
die Energiewende hingegen noch eine<br />
Herausforderung. Ein Schiff etwa, das<br />
einen Ozean überqueren soll, wird mit<br />
einer Batterie nicht weit kommen. Auch<br />
Flugzeuge oder Lkw stehen vor diesem<br />
Problem.<br />
Eine Lösung heißt erneuerbares Methanol.<br />
Der Treibstoff setzt nur so viel CO 2<br />
frei, wie zuvor für seine Herstellung beispielsweise<br />
aus der Luft geholt wurde.<br />
innogy, bald Tochtergesellschaft von E.ON,<br />
zeigt in einem beispielhaften Projekt,<br />
wie erneuerbares Methanol produziert<br />
und eingesetzt werden könnte. Mit von<br />
der Partie sind drei Tanks der Behälterexperten<br />
aus Rietberg.<br />
Behältertechnik<br />
›<br />
TANKSTELLE<br />
Vor der Tankstelle, in der der größte der<br />
drei Behälter verbaut ist, befindet sich<br />
ein Abfüllplatz, ebenfalls aus Rietberg.<br />
Dieser stellt sicher, dass das Methanol<br />
auf keinen Fall in die Umwelt gelangt.<br />
Der mobile Behälter versorgt das Ausflugsschiff<br />
MS innogy mit Treibstoff.<br />
Das „Greenfuel“-Projekt<br />
„Wir sind Unterstützer der Energiewende<br />
und wollen mit erneuerbaren Energien<br />
die endlichen fossilen Energieträger ersetzen“,<br />
erklärt Christian Metzger aus<br />
dem Bereich Strategy and Technology bei<br />
der innogy SE, die in Kooperation mit der<br />
Stadt Essen das Projekt „greenfuel“ ins<br />
Leben gerufen hat.<br />
LUFT<br />
WASSER<br />
METHANOL<br />
Dreh- und Angelpunkt des Projekts ist<br />
der Essener Baldeneysee. Dort macht innogy<br />
die gesamte Wertschöpfungskette<br />
von der Methanol-Produktion bis zur Anwendung<br />
erlebbar: Ein Laufwasserkraftwerk<br />
erzeugt Strom, der benötigt wird,<br />
um das erneuerbare Methanol in einer<br />
weiteren Anlage vor Ort herzustellen. Die<br />
MS innogy schließlich, ein eigens umgebauter<br />
Ausflugsdampfer, kann mit einer<br />
vollen Tankfüllung 16 Stunden lang über<br />
den Baldeneysee schippern. Auch zwei<br />
um eine Brennstoffzelle erweiterte Elektrofahrzeuge<br />
der innogy tanken bereits<br />
den klimaneutralen Treibstoff.<br />
STROM<br />
METHANOL-PRODUKTION<br />
Um Methanol herzustellen, braucht es Luft,<br />
Wasser und Strom. Zunächst wird aus der<br />
Umgebungsluft Kohlendioxid (CO2) abgespalten<br />
und Wasser beigemischt. Setzt man das<br />
Wasser dann unter Strom, regt dieser Vorgang<br />
bestimmte Enzyme an, aus Wasser und<br />
CO2 Methanol herzustellen. Verbrennt man<br />
den Alkohol hinterher, entsteht nur so viel CO2,<br />
wie zuvor aus der Luft entnommen wurde –<br />
klimaneutral nennt man das.
30 TECHNIK / AUF DEM RICHTIGEN DAMPFER<br />
KONTAKTE<br />
›<br />
QUADRO-C 330<br />
› außen beschichtet<br />
› aus Edelstahl<br />
› doppelwandig<br />
› explosionsdruckstoßfest<br />
› Vakuum-Lecküberwachung<br />
› UN-Zulassung als<br />
Transportbehälter<br />
Drei Behälter<br />
Was einfach klingt, erforderte gute Vorbereitung.<br />
„Insbesondere Lagerung und<br />
Transport von Methanol will wohl überlegt<br />
sein“, bestätigt Guido Röttgers, zuständig<br />
für das Business Development<br />
der Seppeler Behältertechnik in Rietberg.<br />
Methanol hat einen hohen Anspruch an<br />
Reinheit, weswegen Edelstahl das<br />
Ma terial der Wahl ist. Zudem muss im<br />
gesamten Prozess sichergestellt sein,<br />
dass zu keiner Zeit etwas auslaufen kann.<br />
Auf Empfehlung eines Projektpartners<br />
im „greenfuel“-Projekt, der die Rietberger<br />
Kollegen schon aus einer früheren Zusammenarbeit<br />
kannte, wandte sich Christian<br />
Metzger an uns. „Eine gute Wahl“,<br />
bestätigt Metzger. „Wir brauchten drei Behälter<br />
in drei Größen für drei unterschiedliche<br />
Anforderungen. Und sogar als es<br />
zu Schwierigkeiten mit einer gelieferten<br />
Pumpe kam, hat Guido Röttgers eine<br />
Lösung gefunden.“<br />
Der mit Abstand größte Tank ist der Lager<br />
tank LT elh 5000, der in einen Brandschutzcontainer<br />
integriert ist. Hier wird<br />
das produzierte Methanol nicht nur zwischengelagert,<br />
er dient außerdem als<br />
Tankstelle für den mobilen Behälter und<br />
die beiden innogy-Autos. Weil beim Tanken<br />
auch mal ein Tropfen daneben gehen<br />
könnte, aber nichts davon ins Grundwasser<br />
gelangen darf, ist die Tankstation zusätzlich<br />
mit einer Auffangstation der<br />
Rietbergwerke versehen.<br />
In der MS innogy ist ein KC 450 verbaut.<br />
Ein 450-Liter-Edelstahltank, der – das<br />
ist wichtig für die Sicherheit auf Transportschiffen<br />
– explosionsstoßdruckfest<br />
ist. Betankt wird das Schiff per Behälter<br />
Numero 3, einem Quadro-C 330. Doppelwandig,<br />
außen beschichtet, fasst 330 Liter<br />
– und ist als Sonderanfertigung auf<br />
einem eigens konstruierten Anhänger<br />
verbaut. Er verfügt außerdem über eine<br />
permanente, energieunabhängige Vakuum-Lecküberwachung,<br />
die erneut sicherstellt,<br />
dass nichts auslaufen kann. Ein<br />
ganz wesentlicher Punkt war die UN-Zulassung<br />
als Transportbehälter und die<br />
Lagerzulassung.<br />
„Es war eine spannende Aufgabe, drei<br />
passgenaue Lösungen für innogy und<br />
das ¸greenfuel’-Projekt zu entwickeln",<br />
sagt Guido Röttgers. „Methanol wird<br />
in Zukunft eine große Rolle spielen, die<br />
Rietbergwerke sind dafür bereit."<br />
info<br />
behälter<br />
Spezialbehälter für stationäre<br />
oder mobile Tankanlagen,<br />
Altöldepots, Industrieanwendungen<br />
und vieles<br />
mehr: Seit mehr als 70<br />
Jahren entwickeln die Rietbergwerke<br />
innovative Behältertechnik.<br />
Unsere praxisgerechten<br />
Produkte<br />
stehen für hohe Qualitätsund<br />
Sicherheitsstandards.<br />
GUIDO RÖTTGERS<br />
Export Nord/Ost,<br />
Business Development
KONTAKTE TECHNIK / EINE FRAGE DER VERANTWORTUNG 31<br />
›<br />
EINE FRAGE DER<br />
VERANTWORTUNG<br />
„Ich mache mir Luft, wenn ich sie<br />
brauche“ – so heißt ein aktuelles Projekt<br />
zum Thema Druckluft. Das Ziel:<br />
Einsparpotenziale erkennen und Mitarbeiter<br />
sensibilisieren. Warum das<br />
wichtig ist? Weil die Arbeit mit Druckluft<br />
jede Menge Energie kostet.<br />
RIETBERG<br />
Diesen Weg nimmt die Druckluft durch die<br />
Längsnaht-Schweißmaschine zu den Stempeln,<br />
die das Blech während des Schweißens fixieren.<br />
100 % Input =<br />
7 % Druckluft + 90 % Wärmeverluste bei<br />
Erzeugung + 3 % Leitungs- oder Reibungsverluste<br />
Druckluft gilt als teuerste Form von<br />
Energie, da man bei der Erzeugung<br />
enormen Strombedarf hat.<br />
Druckluft ist für uns enorm wichtig. Wir<br />
betreiben mit ihr Schweißarbeitsplätze,<br />
Filteranlagen, Strahlanlagen, Kippfenster<br />
und vieles mehr. Jedes Bar ist pures<br />
Geld, denn Druckluftanlagen benötigen<br />
Strom – sehr viel Strom: Allein in Rietberg<br />
verbrauchen die Kompressoren jährlich<br />
120.000 Kilowattstunden, was einem<br />
Strombedarf von 30 Drei-Personen-<br />
Haushalten entspricht. Fast ein Drittel<br />
der Druckluft entweicht durch undichte<br />
Anschlüsse, defekte Leitungen und<br />
Kupplungen.<br />
Wie fließt die Druckluft?<br />
Zwei Kompressor-Stationen versorgen die<br />
gesamten Rietbergwerke über eine „Rohr-<br />
Schlange“ mit Druckluft. Die Grafik zeigt exemplarisch<br />
die Druckluftversorgung einer<br />
Längsnaht-Schweißmaschine in den Rietbergwerken.<br />
Der Druckluftschlauch verläuft<br />
über einen Verteilerkasten in die Maschine<br />
und verzweigt sich in kleinere Schläuche. So<br />
können die Stempel einzeln mit Druckluft<br />
versorgt werden, um während des Schweißens<br />
die Bleche zu fixieren. Ist die Maschine<br />
„unter Druck“, zischt es an den vielen kleinen<br />
Verzweigungen innerhalb der Maschine.<br />
Um ein Entweichen der Druckluft außerhalb<br />
der Arbeitszeit an den vielen Arbeitsplätzen<br />
zu vermeiden, wurde die Aktion „Ich mache<br />
mir Luft, wenn ich sie brauche“ ins Leben<br />
gerufen. Jeder Mitarbeiter ist dabei angehalten,<br />
den Kugelhahn in der Druckluftzuleitung<br />
geschlossen zu halten.<br />
Dank der Sensibilisierung der Kollegen<br />
konnten direkt erste einfache Maßnahmen<br />
umgesetzt werden, um den Energieaufwand<br />
zu verringern. Beispielsweise<br />
wurden Schläuche und Hebel erneuert,<br />
durch die ständig Druckluft entwich.<br />
Wie groß die Einsparungen sind, zeigt ein<br />
monatlicher Aushang. Schon im ersten<br />
Monat war der Stromverbrauch um rund<br />
2.000 Kilowattstunden niedriger.<br />
Anstoß vom Seppeler Nachwuchs<br />
Die Druckluft haben unsere Azubis auf<br />
die Agenda gesetzt: Für ein IHK-Projekt<br />
nahmen sie als „Energie-Scouts“ das<br />
Thema unter die Lupe. Unsere Energiemanagementbeauftragte<br />
Ina Kuhlmann<br />
begleitete sie und „übernahm“ das Projekt<br />
letztlich. Es ist auf sechs Monate angesetzt<br />
und der Auftakt zu einer ganzen<br />
Projektreihe, die Mitarbeiter für Energieund<br />
Umweltthemen sensibilisieren soll.
32 TECHNIK / TSCHECHISCHE RIVIERA<br />
KONTAKTE<br />
TSCHECHISCHE<br />
RIVIERA<br />
100 Meter pures Vergnügen – damit die Badegäste im Brünner Aquapark<br />
Riviera auch noch in vielen Jahren sicheren Schrittes zur Riesenrutsche<br />
gelangen, hat Seppeler eine Spindeltreppe verzinkt. Und die<br />
hat gleich für einen Polizeieinsatz gesorgt.<br />
HOLDORF
KONTAKTE<br />
TECHNIK / TSCHECHISCHE RIVIERA<br />
33<br />
Rutschen, Wildwasserflüsse, Wellnessangebote<br />
– Aquaparks sind für Wasserratten<br />
echte Attraktionen. Auch in der<br />
zweitgrößten Stadt Tschechiens, in Brünn,<br />
tauchen Badegäste gerne ab. Dass deren<br />
Erwartungen nicht nur erreicht, sondern<br />
übertroffen werden, dafür sorgen<br />
die Josef Wiegand GmbH & Co. KG und<br />
die Wiegand.Mälzer GmbH aus dem hessischen<br />
Rasdorf. Der innovative Unternehmenszusammenschluss<br />
im 1.750<br />
Einwohner starken Örtchen ist auf dem<br />
internationalen Parkett der Freizeitanlagen<br />
marktführend.<br />
Das wussten auch die Bauherren des<br />
Riviera-Projektes in Brünn, einem zukünftigen<br />
Aquapark der Superlative. 6.000<br />
Quadratmeter reine Wasserfläche werden<br />
hier einem Fluss nachempfunden und<br />
schlängeln sich vom Schwimmerbereich<br />
in den Nichtschwimmerbereich und zu<br />
zahlreichen Attraktionen. Ein absolutes<br />
Highlight ist die Wasserrutsche der Hessen:<br />
100 Meter Rutschbahn aus Edelstahl<br />
winden sich in Form einer rund 75<br />
Meter langen Mulden- und einer Breitwellenrutsche<br />
mit 15,4 Metern Länge und<br />
4,17 Metern Breite gekonnt in den Fluss.<br />
„Das Material der Anlage haben wir den<br />
vorgesehenen Edelstahlschwimmbecken<br />
NEUGIERIG<br />
GEWORDEN?<br />
Falls Sie sich für einen weiteren<br />
Superlativ aus dem Hause Wiegand<br />
interessieren, dann schauen Sie<br />
doch mal bei der 24 Meter hohen,<br />
einzigartigen Riesenradrutsche<br />
vorbei: www.wiegand-maelzer.com/<br />
de/produkte/raft-slides/slidewheel<br />
SIRKO<br />
ADLER<br />
Projektleiter<br />
Wasserrutschen<br />
Josef Wiegand GmbH<br />
& Co.KG<br />
DOMINIK<br />
SCHWARZE<br />
Verkauf Innenund<br />
Außendienst<br />
Feuerverzinkung<br />
Holdorf<br />
angepasst“, erklärt Projektleiter Sirko<br />
Adler von Wiegand. „So ergibt sich ein<br />
harmonisches Bild.“<br />
Groß macht glücklich<br />
Ein harmonischer Eindruck soll auch<br />
beim Rutschen aufkommen – und zwar<br />
mit Hilfe großer Module aus tiefgezogenem<br />
Edelstahl, denn diese weisen weniger<br />
hinderliche Schweißnähte auf. „Mit<br />
Edelstahl sind wir außerdem in Länge,<br />
Breite und Formgebung sehr flexibel.<br />
Darin liegt auch unsere Stärke: Wir können<br />
alles ganz individuell nach Kundenwünschen<br />
gestalten“, so Adler.<br />
Allerdings müssen die Wassernarren ja<br />
erst mal überhaupt bis zum Einstieg der<br />
Rutsche kommen – hier beginnt die Arbeit<br />
für Seppeler. Denn zum Startpunkt<br />
führt eine 11 Meter hohe und im Durchmesser<br />
2,45 Meter breite Spindeltreppe,<br />
die in einer Treppenplattform mündet.<br />
Die Treppe besteht, anders als die Rutschen,<br />
aus verzinktem und beschichtetem<br />
Stahl. Das ist eine preisgünstige und<br />
gute Alternative zu Edelstahl, bietet das<br />
Duplex-Verfahren doch einen hohen Korrosionsschutz,<br />
der bei Einsatz im Wasserbereich<br />
notwendig ist. Länge und Breite<br />
der Treppe sind jedoch nicht Standard.<br />
„Es war das erste Mal in mehr als 3.000<br />
Projekten, dass wir so große Elemente<br />
vollständig verschweißt haben. Daher<br />
mussten wir auf die Suche nach einem<br />
guten Verzinker gehen, der solche Maße<br />
bedienen kann“, erklärt Adler. Der Tipp<br />
eines erfahrenen Kollegen führte Wiegand<br />
zu unserer 320 Kilometer entfernten<br />
Feuerverzinkung Holdorf.<br />
Mit Top-Qualität gepunktet<br />
„Zum Glück haben wir den breitesten<br />
Kessel Deutschlands mit Arbeitsmaßen<br />
von 12,60 Metern Länge, 3,30 Metern<br />
Tiefe und 2,55 Metern Breite“, sagt Dominik<br />
Schwarze, Verkauf Innen- und<br />
Außendienst in Holdorf. „Die Treppenkonstruktion<br />
passte ideal hinein. Es war<br />
sogar noch etwas Luft, was die Qualität<br />
steigert.“ Von der waren nicht nur die<br />
hessischen Freizeitanlagenbauer begeistert,<br />
sondern auch deren tschechische<br />
Auftraggeber. „Wir konnten bei unserem<br />
Kunden mit Bildern aus der Verzinkung<br />
punkten“, berichtet Adler. „Es hat schon<br />
einen tollen Effekt, wenn das Stahlteil<br />
aus dem Verzinkungskessel kommt und<br />
so futuristisch glänzt.“ Aufgrund der hervorragenden<br />
Qualität war die verzinkte<br />
Treppe zudem sehr gut zu beschichten.<br />
Um die Montagezeit zu verkürzen, wurde<br />
die Treppe bei Wiegand sogar noch mit<br />
Geländer und Handlauf vormontiert. Laut<br />
Adler hat das schätzungsweise eine Woche<br />
eingespart und die Arbeitszeit vor Ort<br />
auf fünf Tage reduziert. Richtiggehend<br />
spektakulär war der Transport von Rasdorf<br />
ins rund 700 Kilometer entfernte<br />
Brünn. Aufgrund der Größe der Anlage<br />
wurde diese nachts in einem Stück per<br />
Übergrößentransport auf den Weg gebracht<br />
– mit Polizeibegleitung. „Unsere<br />
Anlage ist eingeschlagen wie eine Bombe.<br />
Mit der Rutsche wurde ein Meilenstein<br />
im Riviera-Projekt gesetzt“, resümiert<br />
Projektleiter Sirko Adler.
34 TEAM / STIFTUNG FÖRDERT DIGITALES DENKEN<br />
Die Digitalisierung ist in vollem Gange,<br />
die Seppeler Gruppe längst in der digitalen<br />
Welt unterwegs. Mit Unterstützung<br />
der Dr. Klaus Seppeler Stiftung bauen wir<br />
fortwährend unsere Kompetenzen im<br />
IT- und Industrie-4.0-Bereich aus, denn<br />
dies sind essenzielle Anforderungen,<br />
um weiterhin mit gewohnt sicherer Hand<br />
die Zukunft des Unternehmens zu gestalten.<br />
Das gilt für Veränderungen in der<br />
Prozesskette, von der Anlieferung der<br />
Ware bis hin zur Datenimplementierung<br />
in logistische Geschäftsabläufe, wie für<br />
die Steigerung der Effizienz oder das<br />
Erfüllen besonderer Kundenwünsche.<br />
Immer bedeutender werden Sicherheitsaspekte,<br />
denn die Ansprüche an Datensicherheit<br />
und Datenschutz wachsen<br />
zunehmend. IT-Systeme sind Schlüsselelemente<br />
im Geschäftsablauf und müssen<br />
gegen Angriffe geschützt werden.<br />
Auch in diesem Bereich entwickelt die<br />
Seppeler Gruppe kontinuierlich Kompetenzen<br />
und setzt die sich stetig wandelnden<br />
Anforderungen um.<br />
Die Dr. Klaus Seppeler Stiftung fördert die<br />
Digitalisierung unseres Unternehmens<br />
seit 2017 mit unterschiedlichsten Projekten.<br />
Deren Ziele reichen zum Beispiel bei<br />
der Feuerverzinkung Bremen von der<br />
Ebene der Prozessaufnahme bis hin zur<br />
Ablaufsimulation ganzer Prozessketten<br />
in der Verzinkung. Neben dem prozessorientierten<br />
digitalen Entwicklungsbereich<br />
streben Software-Innovationen auch eine<br />
komfortablere Kundenkommunikation an.<br />
Bei Helling & Neuhaus Gitterroste etwa<br />
erfolgt die Entwicklung einer produktspezifischen<br />
Konfigurationsplattform mit<br />
dem Ziel einer kontinuierlichen Optimierung<br />
unserer Kundenkontaktabläufe. Ein<br />
anderes technisches Beispiel aus dem<br />
Bereich Behältertechnik der Rietbergwerke<br />
ist die Entwicklung eines smarten Tankautomaten,<br />
bei dem per App die Pumpe<br />
zum Befüllen des Fahrzeugs freigeschaltet<br />
werden kann.<br />
Ein besonderes Anliegen der Stiftung ist<br />
es zudem, die Mitarbeiter in der IT-Kompetenz<br />
weiterzubilden und Synergien<br />
zwischen den einzelnen Standorten und<br />
Abteilungen zu fördern.<br />
Mehr Informationen zur Stiftung gibt es<br />
auf unserer Website www.seppeler.de<br />
im Kapitel „Über uns“.<br />
›<br />
Ein Ausschnitt aus dem<br />
Simulationsmodell des Hauptprozesses<br />
Verzinkung.<br />
STIFTUNG<br />
FÖRDERT DIGITALES<br />
DENKEN<br />
Innovationen und Entwicklung zu ermöglichen,<br />
ist eine zentrale Aufgabe der<br />
Dr. Klaus Seppeler Stiftung. Auch – oder<br />
gerade – in Zeiten eines rasanten technologischen<br />
Wandels.<br />
RIETBERG
KONTAKTE TEAM / PERSONALIEN 35<br />
PERSONALIEN<br />
WIR BEGRÜSSEN IM TEAM DER SEPPELER GRUPPE<br />
Seppeler Holding:<br />
Harro Handelmann, Henny Marie Kuhlmann<br />
Rietbergwerke:<br />
Irinel Barlodeanu, Mateusz Bebenek,<br />
Michael Bickert, Admir Bushi, Mustafa Salih<br />
Cetinkaya, Cosmin-Alin Ciobotaru, Levent<br />
Dereköy, Okan Karaarslan, Sabri Khairy,<br />
Gelbert Edwar Koresh, Anton Krim, Tomasz<br />
Krupinski, Abram Sarezki, Ciprian Schuller<br />
Helling & Neuhaus:<br />
Florin Barna, Sorin Vasile Ciuca, Iulian<br />
Daniel Cobianu, Razvan Cupsa, Paul<br />
Galuschko, Mustafa Ismail, Alexander<br />
Janzen, Konstantinos Palianopoulos,<br />
Jakub Puslecki, Michal Racinowski, Tim<br />
Schweiger, Werner Schwarz, Dominik<br />
Stuckmann, Arkos Varga, Michael Welby<br />
Feuerverzinkung Holdorf:<br />
Tarek Ghanem, Kawa Hamza, Werner Meyer,<br />
Eliza Mucha, Marion Pille, Alexander<br />
Zimmermann<br />
Feuerverzinkung Bremen:<br />
Serghei Miloslavski, Yaroslav Novikov,<br />
Leszek Nowak, Sven Schleifert,<br />
Peter Seifert, Alexander Wernik<br />
Feuerverzinkung Osnabrück:<br />
Sabrina Glane, Jovo Gvoic, Simo Lukac,<br />
Sergej Neschiteu, Olaf Plitschuweit,<br />
Diana Serafin<br />
Feuerverzinkung Genthin:<br />
Benjamin Jänicke, Robert Merten,<br />
Kay Wegner, Kevin Wolf<br />
Verzinkerei Lennestadt:<br />
Heiko Aul, Kai Beckmann, Adrian Bundesmann,<br />
Jürgen Haverland, Jennifer Held,<br />
Jiwan Issa, Lukasz Krysztof Klaputek,<br />
Rezan Mahmad, Frank Osaghae, Daniel<br />
Rauterkus, Michael Schmoranzer, Kristina<br />
Schneider, Ahmad Suliman, Heinz-Jürgen<br />
Thomann, Kevin Unruh, Yonus<br />
Wahidurjaman, Krzysztof Wiatkowski<br />
Feuerverzinkung Hannover:<br />
Mimoun Ajarrai, Hans Bauermeister,<br />
Mario Beck, Hans Broll, Arkadiusz Duda,<br />
Ronny Gäbler, Ken Klaucke, Thomas Muth,<br />
Dirk Respondek, Marco Schlegelmilch,<br />
Sven Stachewitz<br />
Pulverbeschichtung Arnsberg:<br />
Leonid Angelchev, Erkan Bekteshovski,<br />
Mouhannad Farhat, Anneliese Geue,<br />
Christopher Guillaume, Hans-Joachim<br />
Heinze, Tolga Katirci, Aline Kauke, Olaf<br />
Köster, Oliver-Sven Kramer, Jessy Stiller,<br />
Trayche Trayanov<br />
Picker: Yousef Haussawy, Miguel Lopes<br />
Ocynkownia Śląsk Chrzanow:<br />
Damian Tomasiak<br />
Ocynkownia Śląsk Kluczbork:<br />
Jacek Brudziński, Andrzej Heinz, Łukasz<br />
Konarski, Marcin Łukasiewicz, Joachim<br />
Sander, Damian Tomasiak, Jerzy Zwoliński<br />
Ocynkownia Śląsk Częstochowa:<br />
Robert Biernat, Konrad Czapla, Artur<br />
Jędrzejczak, Marcin Karoń, Paweł Kessler,<br />
Adrian Kołodziejczyk, Mariusz Koziara,<br />
Jarosław Kozłowski, Sebastian Kozłowski,<br />
Piotr Krupka, Daniel Łosik, Piotr Mermer,<br />
Adrian Piech, Grzegorz Rydz, Wojciech<br />
Szmidla, Marcin Urban, Łukasz Walczyk,<br />
Michał Wypych, Bartłomiej Zębik<br />
Ocynkownia Śląsk Świdnica:<br />
Dariusz Jabłoński, Konrad Kraiński,<br />
Arkadiusz Krupa, Piotr Nosek, Olaf Rachwał,<br />
Jacek Tymiński, Radosław Zawisza<br />
Kraty Mostostal Kraków: Kinga Matoga,<br />
Michał Cerek<br />
AUF BALD! IN PENSION GINGEN<br />
Rietbergwerke:<br />
Adalbert Burmeister war 39 Jahre im<br />
Unternehmen, Bernhard Niedermeyer<br />
27 Jahre, Heinrich Horstkemper 23 Jahre<br />
(Behältertechnik), Michael Saprygin war<br />
23 Jahre in der Beschichtung<br />
Feuerverzinkung Bremen:<br />
Doris Wöhlecke war 20 Jahre im<br />
Unternehmen<br />
Feuerverzinkung Osnabrück:<br />
Dorothea Buchholz war 26 Jahre im<br />
Unternehmen<br />
Ocynkownia Śląsk Chrzanow:<br />
Leonard Puchajda – 7 Jahre<br />
Ocynkownia Śląsk Kluczbork:<br />
Wojciech Idziak – 9 Jahre<br />
Ocynkownia Śląsk Częstochowa:<br />
Krzysztof Marchewka – 11 Jahre<br />
ERFOLGREICHER AUSBILDUNGSAB<br />
SCHLUSS<br />
›<br />
Jakob Klein (Industriemechaniker) und Samuel<br />
Neufeldt (Fachkraft für Metalltechnik) haben im<br />
Januar ihre Prüfung vor der IHK Bielefeld<br />
bestanden. Herzlichen Glückwunsch! Mit ihnen<br />
freuen sich (hinten von links): Stefan Neese<br />
(Geschäftsführer), Joachim Vennewald<br />
(Gewerbliche /Technische Ausbildung) und Klaus<br />
Igelhorst (Personalleiter).<br />
IN STILLEM GEDENKEN<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Rietbergwerke trauern um Michael Jux.<br />
Er war 32 Jahre als Produktionsmitarbeiter<br />
in der Verzinkerei tätig und verstarb<br />
am 6. Januar <strong>2018</strong> im Alter von 53 Jahren.<br />
In der Feuerverzinkung Bremen trauern<br />
die Kolleginnen und Kollegen um Carsten<br />
Klenner. Er starb am 13. Oktober 2017 mit<br />
49 Jahren.
36 TEAM / AUS UNSEREN TEAMS<br />
KONTAKTE<br />
AUS UNSEREN<br />
TEAMS<br />
Was unsere Kollegen neben der „normalen“ Arbeit<br />
alles tun? Viel! Einige Beispiele finden Sie hier.<br />
WIMPERNSCHLAG-FINISH BEIM<br />
GENTHINER STAFFELLAUF<br />
FLÜSSIGES FEUER – MACHEN SIE MIT<br />
BEIM FOTO-WETTBEWERB!<br />
SICHERHEIT IM BLICK<br />
Im Schlusssprint des 2. Genthiner Staffellaufes<br />
galt es für die Zinkblitze der<br />
Seppeler Verzinkung Genthin um Kapitän<br />
Olaf Meier, den Sieg zu erlaufen. Lediglich<br />
5 Sekunden fehlten zum Siegerteam<br />
der Fa. Kleinschmidt & Klavehn. Unsere<br />
Läufer Olaf Meier, Karsten Schunke, Steffen<br />
Weigel, Franz Herm und Nick Seeger<br />
sind sich einig: „Wir haben alles gegeben!“<br />
und sehen motiviert der nächsten Veranstaltung<br />
entgegen. 70 Teams absolvierten<br />
den Lauf, den Veranstalter Carsten<br />
Heidel nach der tollen Premiere 2017 um<br />
Schülercup, Sportabzeichen und Schlag<br />
den Colbi erweiterte.<br />
Erfahrungsaustausch, Vorschläge und<br />
Ideen verbunden mit Wissenstransfer<br />
standen im Vordergrund beim ersten<br />
Treffen der Sicherheitsbeauftragten aller<br />
Seppeler Standorte. Moderatorin Ricarda<br />
Altemeier, Fachkraft für Arbeitssicherheit,<br />
leitete die Veranstaltung mit rund 20<br />
Teilnehmern in der neuen Feuerverzinkung<br />
Holdorf. Referenten der Berufsgenossenschaft<br />
gaben einen Überblick über<br />
die Rolle und die Aufgaben der Sicherheitsbeauftragten.<br />
Der praktische Bezug<br />
durfte natürlich nicht fehlen: Bei einem<br />
Betriebsrundgang hatten die Teilnehmer<br />
die Gelegenheit, ihre Augen für Arbeitssicherheit<br />
und Gesundheitsschutz zu<br />
schärfen. Seppeler möchte das Thema<br />
Arbeitsschutz und die Rolle der Sicherheitsbeauftragten<br />
weiter stärken. Daher<br />
soll es jedes Jahr an wechselnden Standorten<br />
Treffen für die Sicherheitsbeauftragten<br />
geben.<br />
Mit heißen Sachen kennen wir uns aus!<br />
Deswegen haben wir unsere eigene<br />
Grillsoße herausgebracht – die perfekte<br />
Begleiterin zu Grillfesten und Fußball-<br />
Abenden. Neugierig geworden? Dann<br />
einfach den beigefügten Gutschein bei<br />
Ihrem Seppeler Ansprechpartner gegen<br />
eine Flasche unseres flüssigen Feuers<br />
eintauschen. Wer den richtigen Grill dazu<br />
benötigt, macht bei unserem Gewinnspiel<br />
mit. Senden Sie uns einfach ein originelles<br />
Foto mit unserer Soße.<br />
Mehr auf www.seppeler.de/fotoaktion
KONTAKTE<br />
TEAM / STECKBRIEF<br />
37<br />
STECK-<br />
BRIEF<br />
Das mit der Karriere als Comiczeichnerin<br />
wurde nichts. Ein<br />
Glück für uns, denn sonst wäre<br />
Simone Bartels vielleicht nie<br />
zu uns gekommen.<br />
›<br />
Mit Zeichnungen von Getreidetrocknungsanlagen<br />
fing 1985 alles an. Heute ist Simone Bartels, hier<br />
mit dem Kollegen Eugen Klassen am Füllmessstab,<br />
eine sehr erfahrene Kollegin – in vielen Bereichen<br />
unserer Behältertechnik.<br />
VOR- UND NACHNAME<br />
WOHNORT<br />
BERUF<br />
Simone Bartels<br />
Gütersloh<br />
Technische Zeichnerin<br />
Behältertechnik Rietbergwerke<br />
EIGENTLICH WOLLTE ICH…<br />
…Comiczeichnerin werden. Aber wie das manchmal so ist: Man<br />
schlägt dann doch einen anderen Weg ein – und meiner hat<br />
mich zu Seppeler geführt. Am 1. August 1985 startete meine<br />
Ausbildung zur Technischen Zeichnerin im Bereich Agrartechnik,<br />
den es heute gar nicht mehr gibt. Damals stand man noch<br />
an großen Zeichenbrettern und konstruierte mit Tuschestiften.<br />
Im dritten Ausbildungsjahr wählte man mich aus, um CAD<br />
(rechnerunterstütztes Konstruieren) zu lernen. Das war zu dieser<br />
Zeit noch völliges Neuland! 2006 sind wir dann auf 3D umgestiegen.<br />
HOBBYS<br />
Mit dem Hund meiner Freundin spazierengehen, Lego-Städte<br />
bauen, lesen und reisen – zum Beispiel nach dem Motto „Hand<br />
gegen Koje”. So bin ich schon auf dem Drei-Mast-Segelschiff<br />
Thorheyerdal in die Karibik gelangt.<br />
LIEBLINGSMUSIK<br />
Vieles, unter anderem Max Raabe.<br />
LIEBLINGSESSEN<br />
Kartoffelpuffer mit Apfelmus.<br />
DAS WÜNSCHE ICH MIR<br />
Gesundheit und einen eigenen Hund. Und ich möchte weiterhin<br />
reisen und einfach Spaß haben. Man sollte sich viel öfter<br />
einfach mal das gönnen, was man möchte!
ietberg · gütersloh · bremen · genthin · osnabrück · hannover · holdorf<br />
lennestadt · arnsberg · chrzanów · kluczbork · częstochowa · swidnica · kraków