Nr. 1/2010 - Schweizerische Vereinigung der Weinfreunde

Ami Vin 

du 

Association nationale des amis du vin • Schweizerische Vereinigung der Weinfreunde 

Associazione nazionale degli amici del vino • Associaziun svizzera dals amis dal vin 

1/10

Inhalt/Sommaire/ 

Sommario 

Panorama 

Clos, Domaines et Châteaux s’agrandit 5 

Le Non Filtré 2009 vient d’arriver! 32 

Magazin 

Panorama du haut de gamme helvétique 8 

«Cantine Aperte» 

zeigen ein spannendes Tessin 10 

Le Tessin des émotions avec «Cantine Aperte» 10 

«Cantine Aperte 2010» 10 

Neue Weine von «neuen Winzern» 31 

Un carré magique sur les bouteilles 

de vin de la Cave Giroud Vins à Sion 33 

Ein amerikanischer Schädling 

ist im Tessin angekommen 34 

La Phyllocnistis vitegenella 

a franchi nos frontières 35 

Das Klima stresst die Rebe 36 

Le climat stresse la vigne 37 

Une bonne année viticole 

n’est pas sans défi pour l’œnologue! 38 

Auch ein gutes Weinjahr bedeutet 

eine Herausforderung für die Weinkelterer! 39 

Hôpital Pourtalès, Domaine neuchâtelois 40 

France: Prix National de l’Œnotourisme 2009 47 

La Vie de l’ANAV 

Der Brief des Präsidenten 11 

Le Billet du Président 11 

Il Biglietto del Presidente 12 

Sektionsnachrichten – Notizie delle 

sezioni – Nouvelles des sections 12-30 

Dossier 

Nachhaltig wachsendes CH-Interesse 

an weissen Qualitätsweinen aus Spanien 41 

Deutsche Weinexporte 2009 leicht rückläufig 42 

Österreichs Weinexporte 

übertreffen alle Erwartungen 43 

Sonderregelung mit EU für Genfer AOC-Weine 46 

Portrait 

Michel Chapoutier, à Tain-l’Hermitage: C’est 

tout l’avenir de la viticulture rhodanienne 44 

Offene Keller 2010 

Neuenburg: 30. April/1. Mai 

Am Abend des 30. April und am 1. Mai öffnen 

in den Neuenburger Rebbergen insgesamt 37 

Weinkeller ihre Tore für das interessierte Publikum. 

Für dieses ist ein kostenloser Bustransfer 

innerhalb der 15 beteiligten Gemeinden organisiert, 

der am Freitag ab 17.00 und am Samstagvormittag 

ab 10.00 Uhr in Betrieb ist. 

www.ovpt.ch 

Deutschschweiz: 1. Mai 

Am Samstag, dem 1. Mai 2010, öffnen 190 

Weinproduzenten von Basel bis Zizers ihre Kellertore 

und laden ab 11.00 Uhr zum Besuch ihrer 

Rebberge und Weinkeller ein. Als Veranstalter 

zeichnet der Branchenverband Deutschschweizer 

Wein verantwortlich. Unterstützt wird die 

erstmals die ganze Deutschschweiz umfassende 

Veranstaltung von den Berufsverbänden der 

Weinproduzenten Baselland, Aargau, Zentralschweiz, 

Zürich, Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen 

und Graubünden. 

Wallis: 13./14./15. Mai 

Die 4. Ausgabe der «Offenen Kellertüren der 

Walliser Weine», wird während des Auffahrtswochenendes 

am 13., 14. und 15. Mai 2010, jeweils 

von 11.00 bis 19.00 Uhr, stattfinden. An 3 

Tagen laden Sie 179 Weinproduzenten ein, ihre 

aussergewöhnlichen Weine in einer festlichen 

und geselligen Atmosphäre zu degustieren. 

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Aktuell 

Vully: 21./22. Mai 

Die «Tage der Offenen Weinkeller» im Waadtländer 

und Freiburger Vully finden dieses Jahr 

am 21. und 22. Mai statt. 

www.vin-vully.ch 

Tessin: 29./30. Mai 

35 Tessiner Weinbaubetriebe laden am 29. und 

30. Mai zur Edition 2010 von «Cantine Aperte» 

ein. Tausende von Weinbegeisterten aus der 

ganzen Schweiz werden aus diesem, von Ticinowine 

veranstalteten Anlass in den Rebbergen 

der Sonnenstube erwartet. In manchen Kellern 

ist zusätzlich zur Information über Rebbau, 

Weinbereitung und Wein ein Rahmenprogramm 

vorgesehen, das vom Erlebnis typischer Produkte 

aus der Tessiner Küche über musikalische 

Darbietungen bis zu Kunstausstellungen und 

weiteren kulturellen Aktivitäten reicht. 

Cantine Aperte 2010 

Ticino: 29 e 30 maggio 

Sabato 29 e domenica 30 maggio, dalle 10.00 

alle 18.00, le cantine ticinesi si aprono agli enoturisti 

in occasione di «Cantine Aperte», la manifestazione 

promossa e organizzata da Ticinowine. 

35 cantine accoglieranno, alcune anche alla sera, 

tutti coloro che vorranno trascorrere la giornata 

tra vigneti e barriques e degustare i vini delle diverse 

zone a vocazione viticola del Cantone. 

www.ticinowine.ch 

Caves Ouvertes 2010 

Vully: 21/22 mai 

La manifestation «Caves ouvertes» 2010 dans 

le Vully vaudois et fribourgeois aura lieu vendredi 

et samedi 21 et 22 mai. 

www.vin-vully.ch 

Impressum/Agenda 51 

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Genève: 29 mai 

Dans le canton de Genève, la «Journée des caves 

ouvertes» aura lieu le 29 mai. Cette 

journée, qui est le lancement officiel du nouveau 

millésime, est une journée «must» pour 

les Genevois, qui chaque année sont des mil- 

pr promozione omozione vitivinicola ticinese 

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liers à visiter les caves, discuter avec les vignerons, 

déguster et acheter du vin. Ambiance 

de fête dans toute la campagne genevoise et 

Ami du Vin 3/98 

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Ami du Vin 4/09

Für die Tage der offenen Keller in der Deutschschweiz 

wirbt dieses Jahr wieder die Katze. 

dans de nombreuses caves qui proposent de 

quoi vous restaurer, des spécialités «maison» 

ou de la musique. Idéal pour une sortie en famille! 

– La quasi totalité des caves sont ouvertes 

ce jour là, en règle générale, de 10h00 à 

17h00. Un service de navettes gratuit est proposé 

pour que la visite se fasse dans les meilleures 

conditions possibles. 

www.opage.ch 

Vaud: 21/22 mai 

Pour la première fois dans le canton de Vaud, 

plus de 300 caves ouvriront leurs portes. Le visiteur 

dispose ainsi de deux jours pour déguster, 

acheter ou commander les vins qu’il désire 

dans les lieux de production de son choix. A 

pied, en voiture ou en transport public, le visiteur 

est libre de définir son itinéraire...ces 

Journées Caves Ouvertes permettent de découvrir 

ou redécouvrir une région riche en traditions 

et en émotions. Un programme festif et varié, 

grâce à plus de 300 caves participantes. 

www.ovv.ch 

Valais: les 13, 14 et 15 mai 

La 4ème édition des «Caves Ouvertes» a lieu 

les 13, 14 et 15 mai 2010, durant le weekend 

de l’Ascension, de 11h00 à 19h00. Durant 3 

jours, 179 caves vous invitent à déguster leurs 

vins d’exception dans une ambiance festive et 

conviviale. Une occasion unique de découvrir la 

diversité et l’authenticité des vins du Valais. 

Editorial 

Weinfreundschaft 

beginnt im Rebberg 

In der Regel sind wir ausnahmslos dem Wein, 

unserem Freund, zugetan. Und zumeist verstehen 

wir es auch, das Kostbare aus dem Keller 

in Begleitung von Köstlichkeiten aus der Küche 

zu geniessen. Weniger vertraut sind Weinfreundinnen 

und Weinfreunde, so scheint mir, 

mit dem Ursprung des Rebensafts, dem Terroir, 

dem Grund und Boden, in welchem die Rebe 

wurzelt, mit dem Klima, in dem die Traube reift, 

und den Traditionen in Rebberg und Keller, die 

bei der Weinbereitung Pate stehen. 

Gelegenheit, der Rebe auf den Grund zu gehen, 

bietet sich uns mit dem Ende der Winterruhe 

in den Weinbergen. Mit der Bildung der Knospen 

und deren Austrieb manifestiert sie sich. Wer in 

diesem April durch die Rebberge wandert, erlebt, 

dass trotz der kühlen Winde und kalten Nächte 

die wärmer werdenden Sonnenstrahlen in den 

Pflanzen für Bewegung und Betrieb sorgen. 

Möge sie sich doch noch etwas Zeit lassen, bemerkt 

der besorgte Winzer, der aus Erfahrung 

weiss, wie schnell ein harter Frühlingsfrost die 

schönsten Hoffnungen im Keime erstickt. 

Zu den eindrücklichsten Begegnungen mit 

der Rebe, dem Ursprung des Weins und natürlich 

mit Winzern und Weinmachern kommen 

wir jeweils auf den Reisen. Jede Ausgabe des 

«Ami du Vin» zeigt uns, dass die Ausflüge ohne 

Zweifel zu den Höhepunkten im Leben unserer 

Weinfreunde-Sektionen zählen. Faszination 

pur! Egal, ob man dabei in die weite Ferne 

schweift oder das Unbekannte in der nahen 

Nachbarschaft entdeckt: die Böden, die Rebe, 

die Keller, die Weine – und natürlich die Menschen, 

die dahinter stehen. Winzerinnen und 

Winzer, denen man gerne vielleicht auch mal in 

kleinerem Kreise wieder begegnen möchte. 

Sehr unterschiedlich werden in den Weinbauländern 

und -regionen die Möglichkeiten genutzt, 

welche unsere Neugier und unser «Faible» 

für den Rebensaft den Winzerfamilien bieten 

könnten. Winzer und Wein lassen sich heute vor 

allem in der Nachbarschaft «hautnah» erleben. 

Österreich ist wohl das Land in Europa, in welchem 

dem Besucher auf den meisten Weingütern 

ein Bett und natürlich ein gastlicher Tisch 

angeboten werden. Italien ist daran, vor allem in 

Südtirol, im Veneto, im Piemont und in der Toskana 

den sogenannten Enoturismo auszubauen. 

Und auch in 

den Weing 

e b i e t e n 

Süddeutschlandswerden 

jene, 

die entlang 

der zahlreichenWeins 

t r a s s e n 

nach einem 

gastlichen Haus in den Reben Ausschau halten, 

fündig. 

Wenn der Weintourismus in der Schweiz 

noch in den kleinsten Kinderschuhen steckt, so 

hat dies viele Gründe. Vielleicht fehlt es hier, 

im Gegensatz zu anderen Gebieten, an der wirtschaftlichen 

Notwendigkeit. Möglicherweise 

möchte man den «Tourismus» anderen überlas- 

Othmar Stäheli, Chefredaktor 

sen – in der Meinung, mit der Installation eines 

Rebwanderwegs sei genug getan. Und schliesslich 

sind die Verhältnisse in Sachen Oenotourismus 

bei unserem westlichen Nachbarn, dem 

Weinland par excellence, nicht viel besser. Gar 

nicht zu sprechen von Spanien, wo allerdings 

die dafür notwendigen kleineren Strukturen in 

einigen Regionen erst geboren werden müssen. 

Wer weiss, vielleicht gehören Sie zu den 

Glücklichen, die dieses Jahr auf einem Weingut 

in ein Bett schlüpfen können. Dies, nachdem 

Sie an der Seite des Winzers in den Reben den 

Duft der heurigen Blüte einatmen, im Keller die 

Frucht des jungen Weins des vergangenen Jahres 

kosten und damit echte Weinfreundschaft 

erleben durften. Egal, ob in der Nachbarschaft 

oder am Ende der Welt. Vielleicht sogar an einem 

der vielen «Tage der offenen Kellertüren», 

welche in den nächsten Wochen in der Schweiz 

stattfinden? – Ich wünsche dies allen Weinfreundinnen 

und Weinfreunden von Herzen. 

Und berichten Sie mir darüber, wo und wie es 

war, damit ich es weiter sagen kann. 

L’amitié du vin 

commence dans la vigne 

Nous sommes attachés au vin, notre ami, en 

général sans exception. Et nous savons la plupart 

du temps apprécier ce délice de la cave en 

Ami du Vin 3/09 3

accompagnement de saveurs culinaires. Par 

contre il me semble que les amies et des amis 

du vin sont moins intimes avec l’origine du jus 

de la treille, avec la terre et le sol dans lequel 

la vigne prend racine, avec le climat où le raisin 

mûrit et avec les traditions dans la vigne et la 

cave, marraines de la vinification. 

La fin du repos de l’hiver dans les vignobles 

nous donne l’occasion d’aller à la vigne. La formation 

des bourgeons et de leur germination se 

manifestent. Si vous vous baladez à travers le 

vignoble en avril, vous remarquerez que malgré 

la bise et les nuits fraîches, les rayons du soleil 

qui deviennent plus chauds ont donné du mouvement 

et de l’activité dans les plantes. En leur 

laissant encore du temps, les vignerons soucieux 

savent cependant par expérience qu’un 

gel printanier peut anéantir d’un seul coup les 

plus beaux espoirs. 

Les voyages nous permettent de vivre l’une 

des rencontres les plus mémorables avec la 

vigne, l’origine du vin et bien sûr avec les vignerons 

et faiseurs de vin. Chaque édition de 

notre revu «Ami du Vin» nous montre que les 

voyages comptent assurément parmi les temps 

forts de la vie des sections de nos amis du vin. 

Fascination pure! Peu n’importe si l’on part 

dans le lointain ou à la découverte de l’inconnu 

proche: les sols, les vignes, les caves, les vins 

et bien sûr tous les gens qui sont derrière tout 

cela, les vigneronnes et les vignerons que l’on 

souhaite à nouveau rencontrer en petit comité. 

Dans les pays et régions viticoles, les possibilités 

fournies pour assouvir notre curiosité et 

notre «faible» sont très diverses. Les vignerons 

et le vin se laissent aujourd’hui vivre à fleur de 

peau non loin de chez nous. L’Autriche est probablement 

le pays d’Europe qui offre aux visiteurs 

un lit et une table d’hôtes dans pratiquement 

tous ses domaines viticoles. L’Italie a développé 

l’enoturismo, principalement dans les régions du 

sud du Tyrol, de la Vénétie, du Piemont et de la 

Toscane. Et même dans les vignobles au sud de 

l’Allemagne toute personne s’arrêtant le long 

des nombreuses routes des vins trouvera une 

maison hospitalière dans les vignes. 

Même si en Suisse le tourisme du vin est 

encore à ses débuts cela à ses raisons. Peutêtre 

que chez nous, contrairement à d’autres régions, 

le besoin économique ne se fait pas ressentir. 

On veut peut-être laisser le «tourisme» à 

l’autre - dans la conviction d’avoir fait assez 

avec l’ouverture d’un sentier dans les vignes. Et 

4 

Editorial 

puis il y a aussi les relations dans le secteur de 

l’oenotourisme chez notre voisin de l’ouest, le 

pays du vin par excellence, qui ne sont pas 

meilleures. Sans parler de l’Espagne où doivent 

d’abord naître dans certaines régions de petites 

structures indispensables. 

Qui sait, peut-être serez-vous cette année 

le chanceux qui pourra se glisser dans un lit au 

coeur d’un vignoble. Après avoir pu aux côtés 

du vigneron respirer le parfum de la vigne, déguster 

dans la cave le jeune vin de l’année dernière 

et vivre une véritable amitié avec le vin. 

Peu n’importe si cela est à côté de chez vous ou 

au bout du monde. Peut-être même lors des 

«nombreuses portes ouvertes des caves» qui 

auront lieu ces prochaines semaines en Suisse? 

– Je le souhaite du fond du coeur à toutes les 

amies et à tous les amis du vin. Et n’oubliez pas 

de me dire où et comment afin que je puisse le 

répéter plus loin. 

L’apprezzamento del vino 

inizia nel vigneto 

Di regola siamo tutti affezionati al vino, il nostro 

grande amico. E per lo più sappiamo anche godere 

il pregiato succo della cantina in accompagnamento 

alle squisitezze della cucina. Mi sembra 

che le amiche e gli amici del vino siano meno 

familiarizzati con le origini del vino, il terroir, la 

posizione e il suolo in cui è radicato il ceppo, con 

il clima in cui matura l’uva, nonché con le tradizioni 

del vigneto e della cantina, le quali fanno 

da padrino all’atto della vinificazione. 

L’opportunità di studiare attentamente la 

vite ci viene offerta alla fine dell’ibernamento 

nei vigneti. Ciò si manifesta con la formazione 

dei germogli e delle loro piccole foglie. Passeggiando 

in questo mese d’aprile attraverso i vigneti 

ci si rende conto che, nonostante i venti 

freschi e le notti fredde, la radiazione solare 

sempre più forte genera delle attività vegetative 

nelle piante. «Speriamo che si prenda ancora 

un po’ di tempo», osserva il viticoltore 

preoccupato, il quale sa per esperienza con 

quale rapidità un forte gelo primaverile soffoca 

sul nascere le più azzardate speranze. 

Durante i nostri viaggi abbiamo sovente gli 

incontri più impressionanti con la vite, con l’origine 

del vino e naturalmente con i viticoltori e 

le viticoltrici. Da ogni edizione de «Ami du Vin» 

si può dedurre che le escursioni fanno indubbia- 

mente parte degli eventi più salienti nella vita 

delle nostre sezioni degli amici del vino. Un 

vero incanto! Indipendentemente dal fatto che 

ci si rechi in paesi lontani o si scopra l’ignoto 

nelle immediate vicinanze: i terreni, la vite, le 

cantine, i vini – e naturalmente gli addetti ai lavori 

che ci sono dietro: viticoltrici e viticoltori 

che si vorrebbero volentieri incontrare nuovamente, 

magari anche in cerchie più ristrette. 

Nelle regioni e nei paesi vinicoli si fa uso in 

modo molto diffenziato delle possibilità da offrire 

alle famiglie dei viticoltori grazie alla nostra 

curiosità e al nostro «debole» per il vino. 

Oggigiorno i viticoltori e il vino possono essere 

visti e conosciuti da vicino soprattutto nei nostri 

paesi limitrofi. L’Austria è sicuramente il 

paese europeo in cui vengono offerti al visitatore 

un letto e naturalmente una tavola ospitale 

nel maggior numero di poderi viticoli. In Italia, 

soprattutto nel Tirolo del Sud, nel Veneto, in 

Piemonte e in Toscana si sta espandendo il cosiddetto 

enoturismo. Anche nelle regioni vinicole 

della Germania del Sud è possibile trovare 

una casa ospitale nei poderi situati lungo le numerose 

strade del vino. 

Diversi motivi fanno sì che il turismo del 

vino in Svizzera sia ancora ai primordi. Contrariamente 

ad altre regioni, ciò è dovuto all’assenza 

della necessità economica. Verosimilmente 

si vorrebbe lasciare il «turismo» ad altri 

– credendo che basti costruire un sentiero viticolo 

per i turisti. E infine le condizioni in materia 

di enoturismo presso il nostro vicino occidentale, 

il paese vinicolo per eccellenza, non 

sono migliori. Per non parlare poi della Spagna, 

ove in alcune regioni devono ancora essere realizzate 

le minime strutture necessarie. 

Chissà, forse farete anche voi parte dei 

fortunati che quest’anno potranno alloggiare in 

un podere viticolo. Ciò dopo che, accompagnati 

dal viticoltore attraverso i vigneti, avrete assaporato 

il profumo della fioritura e gustato in 

cantina il frutto del vino giovane dello scorso 

anno, acquisendo in tal modo un valido apprezzamento 

del vino. Indipendentemente dal fatto 

che ciò avvenga nelle nostre vicinanze o in capo 

al mondo. Magari in uno dei quattro «Giorni 

delle cantine aperte», che avranno luogo in Svizzera 

nelle prossime settimane? – lo auguro di 

cuore a tutte le amiche e a tutti gli amici del 

vino. Se del caso, vi prego di comunicarmi dove 

e come ciò sia avvenuto, affinché lo possa raccontare 

ad altri. 

Ami du Vin 4/09

Quatre nouveau membres 

Clos, Domaines et 

Châteaux s’agrandit 

par Alexandre Truffer 

Depuis le 23 mars 2010, quatre nouveaux 

membres, trois domaines vaudois 

et un négociant, arborent la banderole 

rouge et argent, symbole de 

l’Association Clos, Domaines & Châteaux. 

Le Clos des Cordelières à Montsur-Rolle, 

le Domaine de Sarraux-Dessous 

à Begnins et le Domaine Grange 

Volet à Ollon ainsi que la Maison Henri 

Badoux ont reçu lors du mardi de la 

presse de l’Office des Vins Vaudois, la 

plaque qui finalise un processus d’adhésion 

entamé en 2009. 

Panorama 

En 2004, dix-huit châteaux et domaines 

ainsi que trois négociants se sont regroupés 

afin de donner naissance à l’Association 

Clos, Domaines & Châteaux. Celle-ci 

se donne pour but de regrouper sous une bannière 

unique – symbolisée par une collerette 

rouge et argent apposée sur chaque bouteille – 

des crus de qualité reflétant un terroir et un patrimoine 

historique. Comme devise, elle affiche 

La Noblesse des Vins Suisses, une ambition 

autant qu’un programme. 

La mise en valeur d’un patrimoine 

Dans le canton, châteaux et vignobles ont toujours 

vécu de pair. Château de Vufflens, Château 

d’Allaman, Château de Chardonne, Châ- 

teau Maison-Blanche et les trente-huit autres 

châteaux vaudois ont une réputation bien établie 

auprès des amateurs de vins lémaniques. 

Ces manoirs jouent une double fonction dans le 

vignoble de la région. A côté de leur rôle de 

producteur, ils ont permis de conserver par 

leurs archives la mémoire de la viticulture d’autrefois. 

Ainsi, certains documents attestent de 

plantations de vignes au Château de Châtagnéréaz 

en 996. Sous domination savoyarde 

puis bernoise, les maisons seigneuriales du 

Pays de Vaud ont de tout temps conservé des 

vignobles attenants à la propriété. A l’heure où 

l’oenotourisme nourrit beaucoup d’espoirs chez 

les professionnels la mise en relation de crus 

de qualité et de patrimoine architectural apparaît 

comme un atout non négligeable. 

Parmi les vingt-cinq membres de l’association, 

on compte quatre négociants≤: Schenk SA, 

Obrist SA, Bolle & Cie SA et Badoux SA. Il serait 

faux d’imaginer que ces poids lourds du vignoble 

peuvent utiliser la banderole CD&C pour 

n’importe laquelle de leurs cuvées. En fait, ces 

maisons n’acquièrent que le droit de commercialiser 

les vins labellisés des autres membres. 

Une charte qualitative 

Pour appartenir à l’Association, les propriétaires 

ont l’obligation de suivre une charte 

règlementant le travail à la vigne comme à la 

Vaud, Chablais 

(Foto: ©Régis Colombo/www.diapo.ch) 

Ami du Vin 4/09 5

cave. Toutes les vignes doivent être cultivées 

dans le respect de la production raisonnée et 

obtenir le certificat officiel Vitiswiss. Une commission 

technique, qui effectue deux visites annuelles 

dans les vignes des membres, contrôle 

le respect de certains paramètres viticoles tels 

que mode de culture, taille de la surface foliaire 

ou teneur en sucre naturelle de la vendange. 

Enfin, les rendements doivent être au minimum 

dix pourcents inférieurs aux droits de production 

légaux. Côté œnologie, outre le respect du 

Code des Bonnes Pratiques Œnologique, les 

vins ne reçoivent leur banderole qu’après une 

dégustation probatoire. 

Une diversité grandissante 

La surface viticole de Clos, Domaines & Châteaux 

s’étend sur 187 hectares de vignes. Si les 

membres de l’association se composent de domaines 

à l’encépagement relativement traditionnel, 

la diversification qui a marqué le vignoble 

vaudois ces vingt dernières années se 

traduit dans la diversité toujours plus importante 

des crus CD&C. En 2010, les quelque 

6 

Panorama 

septante vins labellisés étaient issus de 14 

cépages différents. Pinot Gris, Gewürztraminer, 

Savagnin Blanc, Chardonnay, Gamaret et autre 

Merlot ont ainsi rejoint la trinité Chasselas, Gamay 

et Pinot Noir. Et l’évolution ne devrait pas 

s’arrêter là puisque tous les cépages autorisés 

Clos, Domaines & Châteaux mit vier neuen Mitgliedern 

Die Waadtländer Weine setzen auf die deutsche Schweiz 

Vaud, Domaine Cordelières (Foto: ©Régis Colombo/www.diapo.ch) 

Die Vereinigung Clos, Domaines & Châteaux hat ihre Türen vier weiteren neuen Mitgliedern geöffnet 

und diese am 23. März, anlässlich der Pressekonferenz des Office des Vins Vaudois, auf der Domaine 

de Sarraux-Dessous vorgestellt. OVV-Direktor Nicolas Schorderet präsentierte bei dieser Gelegenheit 

den neuen Kommunikationsplan für 2010, dessen Hauptaktivitäten auf die 

deutsche Schweiz ausgerichtet sind. 

Clos, Domaines & Châteaux wurde 2004 gegründet und umfasst nun 21 Schlösser oder Weingüter, 

sowie vier Weinhandelshäuser. Die Vereinigung hat zum Ziel, das Erbe der historisch gewachsenen 

Reblandschaft, der Architektur und der Weine des Kantons Waadt zu schützen und zu pflegen sowie 

deren Ruf im Stil der Bordeaux-Schösser zum Wohle des Weins und der Weinwirtschaft zum Tragen 

zu bringen. Die vier neuen Mitglieder sind die Domaine von Sarraux-Dessous, der 

Clos des Cordelières in der Appellation Mont-sur-Rolle, die Domaine Domaine Grange Volet auf dem 

Coteau von Ollon, und schliesslich das Weinhandelshaus Henri Badoux SA, dessen dauerhafte Anstrengungen 

für das Image der Waadtländer Appellationen damit gewürdigt werden. 

Der Kommunikationsplan des OVV für 2010 zielt darauf ab, den Bekanntheitsgrad der Waadtländer 

Weine in der Schweiz und hauptsächlich im deutschsprachigen Raum weiter zu entwickeln, die 

Konsumententreue zu stärken und die Marke «vins vaudois, l’excellence du terroir» zu verbreiten. 

Dabei soll insbesondere das hochstehende Image der Waadtländer Weine gefestigt werden. 

Die Kommunikationsmittel sind vielfältig und umfassen neben anderen Ereignissen wie der Beteiligung 

an Muba und Olma dieses Jahr zum ersten Mal die Veranstaltung der «Offenen Keller des Kantons 

Waadt», welche am 21. und 22. Mai stattfinden wird. Weitere Mittel werden in verschiedenen 

Werbeträgern sowie im Sponsoring eingesetzt. Das Office des Vins Vaudois gewährleistet damit eine 

dauerhafte Anwesenheit auf dem Markt mit wirksamen und sachdienlichen werberischen Tätigkeiten. 

Die Ergebnisse dieser Aktivitäten werden am Ende des Jahres vorgestellt. www.vins-vaudois.com 

par le canton sont autorisés par le règlement 

édicté par l’association. 

De même, en ce qui concerne les types de 

vins, tradition et innovation se côtoient. Alors 

que certains membres ne produisent qu’un Chasselas 

– à l’image du Château de Saint-Saphorin 

ou du Clos des Cordelières – d’autres 

s’attachent à créer des produits originaux tel le 

Château d’Allaman avec son Rosé Brut ou le 

Château Maison-Blanche et son Savagnin Blanc. 

Une promotion originale 

Ambition affichée dès la création de l’association, 

la promotion réfléchie avec soin est assurée par 

une commission marketing de quatre personnes. 

Responsable de l’image de marque de l’association, 

elle crée et édite le matériel publicitaire et 

gère la participation aux diverses manifestations. 

Outre les éléments usuels de communication, 

Clos, Domaines & Châteaux s’est distingué 

dès sa création en développant un nuancier 

en collaboration avec le chromaticien Didier 

Michel. Ce spécialiste associe couleurs et sensations 

gustatives pour retranscrire sous forme 

de sculpture ou de document une image du vin 

dans laquelle chaque nuance aromatique possède 

sa couleur propre. L’analyse de dix-neuf 

vins –neufs blancs, deux rosés et huit rouges – 

a donné naissance à ce fameux nuancier que le 

grand public a eu l’occasion d’expérimenter lors 

d’Arvinis. En 2008, Clos, Domaines & Châteaux 

Ami du Vin 4/09

était en effet l’hôte d’honneur de la manifestation 

morgienne et avait centré son stand autour 

d’un atelier-découverte des correspondances 

entre saveurs et couleurs. 

A côté de ses efforts d’originalité, l’association 

s’emploie à renforcer sa notoriété sur et 

hors du canton de Vaud. Ainsi, un an après 

avoir été l’invité vedette des halles CFF de Morges, 

le groupement était l’hôte d’honneur de Vinea. 

Une expérience positive qui a décidé les 

crus vaudois à devenir des fidèles de la foire 

aux vins sierroise. Dans la même ligne, André 

Fuchs, le président de CD&C, a annoncé lors de 

la conférence de presse du 23 mars que les vins 

à la banderole rouge et argent reconduiraient 

leur partenariat avec le Bol d’Or Mirabaud et 

entreprenaient une collaboration avec le Tour 

de Suisse cycliste. 

Ce dynamisme promotionnel est très apprécié 

par les membres. Vincent Graenicher, exploitant 

du Clos des Cordelières et nouveaux venu 

dans l’Association, confirme que la réputation 

d’excellence associée aux crus rouge et argent a 

été pour beaucoup dans sa volonté d’intégrer 

CD&C. Quand aux coûts relatifs à banderole en 

elle-même – soit 20 centimes par bouteille divisés 

à parts égales entre le propriétaire des vig- 

Sarraux-Dessous (Foto: ©Régis Colombo/www.diapo.ch) 

Panorama 

nes et le metteur en marché – ils sont largement 

amortis par une visibilité accrue. – Par ce qui 

suit les portraits des quatre nouveaux membres 

de l’association Clos, Domaines & Châteaux: 

Le Clos des Cordelières 

Premier clos à rejoindre l’association, ce domaine 

se prévaut d’une histoire de plus de cinq 

siècles. Le premier acte de vente date de 1471. 

Trente ans plus tard, la dénomination Cordelières 

est inscrite dans un document. D’une superficie 

de 3,3 hectares en appellation La Côte, 

lieu de production Mont-sur-Rolle, il appartient 

à l’Hoirie de Mundler du Martheray. Cette famille 

en a confié l’exploitation à Hans-Ruedi et 

Vincent Graenicher, propriétaires du Domaine 

de Penloup. Leur philosophi: un clos, un cépage, 

un vin. Le Chasselas donne ici naissance à un 

vin structuré et minéral qui nécessite une 

année de bouteille pour se départir de son austérité. 

Quelques cuves sélectionnées avec soin 

entrent dans la Réserve du Grand Cru. A noter 

une autre spécificité du Clos des Cordelières, 

l’intégralité de la production est commercialisé 

en vente directe sans l’aide d’un négociant. 

Le Domaine de Sarraux-Dessous 

Composé de 18 hectares d’un seul tenant, le 

Domaine de Sarraux-Dessous se situe sur le 

lieu de production Luins en appellation La 

Côte. Seul blanc, le Chasselas représente la 

moitié de l’encépagement. Gamay, Pinot Noir, 

Gamaret et Garanoir se partagent la superficie 

dévolue aux cépages rouges. Tous les vins sont 

vinifiés et élevés au domaine dans une superbe 

bâtisse du XVIIème siècle. Propriété des familles 

Rosset, Schenk et Bolle, le domaine est administré 

par la maison Bolle chargée de commercialiser 

les vins. Fleuron du patrimoine 

viticole vaudois, Sarraux-Dessous abrite en son 

sein de splendides vases de bois destinés à 

l’élevage des rouges qui méritent à eux seuls 

la visite. 

Le Domaine Grange Volet 

Propriété de la famille Badoux, ce domaine d’un 

seul tenant en appellation Chablais a été créé 

dans les années 1970 par Henri Badoux. Erigé 

sur les pentes à fortes déclivité du coteau d’Ollon, 

il s’étend sur 5 hectares. Un sol caillouteux 

et drainant, une forte proportion de granite et 

de gypse, un climat aux printemps précoces et 

aux automnes tempérés par le foehn sculptent 

les crus de Grange Volet. Deux cépages se partagent 

la vedette: Chasselas et Pinot Noir. Bâtis 

sur l’élégance et la finesse, les vins sont commercialisés 

par la maison Badoux Vins, entrée à 

l’occasion dans l’Association Clos, Domaines & 

Châteaux. 

Henri Badoux SA 

En 1908, Henri Badoux crée la Maison Badoux 

Vins et associe le nom d’Aigle à celui du vignoble 

des Murailles. Avec la deuxième génération, 

l’entreprise acquiert des vignes dans tout 

le Chablais, plante du Pinot noir, agrandit ses 

caves et étend ses activités de commercialisation 

dans toute la Suisse. La troisième génération 

prend la tête de l’entreprise familiale a la 

fin des années 1980. Mais en 2008, l’entreprise 

quitte le giron familial suite à la participation 

majoritaire que le groupe Schenk prend dans le 

capital par l’entreprise de sa filiale Obrist. 

Ami du Vin 4/09 7

La «Mémoire des Vins Suisses» a présenté ses nouveaux membres 

Panorama du haut de gamme 

helvétique 

Au Bellevue Palace de Berne, le public a pu découvrir ce jeudi 25 mars les 

neufs nouveaux producteurs sélectionnés par la Mémoire des Vins Suisses. – 

Alexandre Truffer rapporte: 

8 

Les nouveaux 

membres 

Valais: Heida (Savagnin Blanc) 

de la coopérative Sankt Jodern 

Kellerei à Visperterminen élaboré 

par Alain Helmrich. 

Ermitage Vieille Vigne les Serpentines 

(Marsanne Blanche) 

de la Cave Gérald Besse à Martigny 

élaboré par Gérald Besse. 

Vaud: Cuvée des Immortels 

Amphore (Chasselas) du Clos 

du Crosex Grillé à Aigle élaboré 

par Bernard Cavé. 

Neuchâtel: Pinot Noir Pur 

Sang du Domaine de Chambleau 

à Colombier élaboré par 

Louis-Philippe Burgat. 

Auvernier Pinot Noir du Domaine 

de la Maison Carrée à 

Auvernier élaboré par Jean-Denis 

Perrochet 

Schaffhouse: Pinot Blanc de 

Gasthaus & Weingut Bad Osterfingen 

à Osterfingen élaboré 

par Michael Meyer. 

Grisons: Chardonnay Passion 

de Weingut Donatsch à Malans 

élaboré par Martin Donatsch. 

Tessin: Bondola del Nonu Mario 

de Azienda Mondo à Sementina 

élaboré par Giorgio Rossi 

Balin (60% Merlot, 30% Arinarnoa, 

10% Cabernet Sauvignon) 

de Cantina Kopp von der Crone 

Visini à Barbengo. 

Fondée en 2002 par quatre journalistes 

suisses-alémaniques – Andreas 

Keller, Susanne Scholl, Martin 

Kilchmann et Stefan Keller – la 

Mémoire des Vins Suisses était 

un club doté d’un objectif clair: 

augmenter la notoriété des vins 

suisses en mettant l’accent sur 

leur potentiel de longévité. Transformé 

deux ans plus tard en association, 

la Mémoire vient d’accueillir 

neuf producteurs, portant 

ainsi le total des membres à 

trente-neuf vignerons. 

Potentiel de vieillissement 

Avec les nouveaux arrivants, Marsanne 

Blanche, Pinot Blanc, Savagnin 

Blanc et Bondola entrent 

dans le cercle des cépages retenus 

par la MDVS. A l’image des 

autres variétés déjà sélectionnés 

dans cet aréopage, ils doivent 

prouver que, travaillés avec rigueur 

et passion, leur potentiel de 

vieillissement atteint au minimum 

Magazin 

Dégustation «Mémoire des Vins Suisses» à Berne. 

les dix ans. Car tout l’intérêt des 

dégustations organisées par l’association 

réside dans la possibilité 

de se rendre compte par soi-même 

de l’évolution d’anciens millésimes 

des crus sélectionnés. – Si 

notre quatuor alémanique ponctionne 

chaque année soixante 

bouteilles de chacun des crus, 

c’est justement dans le but de 

pouvoir un jour présenter au public 

des flacons helvétiques de 15, 25 

ou 30 ans. Bien entendu, il s’agit 

de musique d’avenir puisque l’association 

n’a pas encore fêté ses 

dix bougies. 

Une Suisse en miniature 

Le 25 mars, les membres présentaient 

trois millésimes: un très ancien, 

en général 2001 ou 2002, mais on 

pouvait découvrir une Médinette 

1999 du Domaine Bovard ou un 

Comte de Peney 2000 du Domaine 

des Balisiers, un flacon récent, 

2007 ou 2008, et une bouteille 

d’âge intermédiaire. La formule 

fonctionne et plusieurs centaines 

d’amateurs s’étaient donné rendezvous 

pour se convaincre du potentiel 

de vieillissement des meilleurs 

crus helvétiques. 

Panorama du haut de gamme 

helvétique, la Mémoire des Vins 

Suisses offre aussi un tableau 

complet de l’élite de la Suisse du 

vin si souvent divisée entre cantons 

rivaux et appellations concurrentes. 

En effet, rares sont les oc- 

casions de pouvoir déguster au 

même endroit une Heida de Visperterminen, 

une Petite Arvine 

Grain Noble et un Gewürztraminer 

fribourgeois, avant de comparer 

les qualités des grands Pinot noir 

de Neuchâtel avec ceux des Grisons, 

de s’attendrir sur la minéralité 

des plus beaux Chasselas lémaniques 

ou de se plonger dans 

la chaleureuse puissance des 

Merlot tessinois. 

Une élite pour montrer la voie 

Le vin suisse peut-il vieillir? La 

MDVS le prouve. Le vin suisse 

doit-il vieillir? Sans doute et pas 

seulement quelques cuvées prestigieuse. 

La révolution qualitative 

des vingt-cinq dernières années a 

donné naissance à une nouvelle 

génération de vin. Les Chasselas 

falots et les Pinot boiteux des décennies 

70 et 80 n’avaient que 

peu de chance de se bonifier avec 

le temps. Mais aujourd’hui les 

rendements ont baissé, les vins 

sont récolté à maturité phénolique, 

les rouges possèdent une 

structure tannique sans nécessiter 

de béquille made in Algérie: 

conséquence quelques années de 

garde se révèlent souvent bénéfiques 

et parfois indispensables. Et 

pourtant les habitudes de consommation 

n’évoluent pas. On 

continue dans ce pays de boire les 

vins locaux dans les six mois et de 

regarder de travers quiconque 

proposerait un millésime d’une 

année antérieure. 

Un jour, peut-être, les consommateurs 

regarderont une Syrah de 

Denis Mercier ou un Orizzonte de 

Christian Zündel avec les mêmes 

yeux qu’un cru classé de Saint- 

Estèphe ou qu’un Brunello. Ils leur 

accorderont du temps pour réaliser 

tout son potentiel et les dégusteront 

en se félicitant d’apprécier 

un si grand vin à son apogée. Ce 

jour-là, le rêve des fondadteurs de 

la MDVS sera devenu réalité. 

Ami du Vin 4/09

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promozione vitivinicola ticinese 

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Besuche bei Winzern, Degustationen und weitere Aktivitäten 

in 35 Weinbaubetrieben 

«Cantine Aperte» 

zeigen ein spannendes Tessin 

Auch dieses Jahr kehrt er pünktlich wieder, der Augenblick der Entdeckung, 

der Begegnung und der interessanten Einblicke: «Cantine Aperte» ist der Anlass, 

der Tausende von Weinbegeisterten aus der ganzen Schweiz am Wochenende 

des 29./30. Mai zum Besuch der Sonnenstube bewegen wird. Wie immer 

ist Ticinowine, die Promotionsstelle des Tessiner Weins, die Organisatorin des 

Anlasses. Ziel ist es, das grosse Publikum näher an die vielfältige und faszinierende 

Welt des Weins heranzuführen. Nicht weniger als 35 Tessiner Weinbaubetriebe 

werden ihre Pforten öffnen! 

Zwei Tage lang haben Interessierte 

Gelegenheit, in Keller und 

Kellereien einzutreten, die in vielen 

Fällen wahre architektonische 

Schmuckstücke sind. Die Verbindung 

von Tradition, Kompetenz 

und Professionalität der Winzer 

und Oenologen mit der modernen 

Technologie ermöglicht die Produktion 

von Weinen, die heute 

das Tessin vom schweizerischen 

und internationalen Panorama abheben. 

Dies insbesondere dank 

des Merlot, der im Laufe der letzten 

Jahrzehnte zum Star unter den 

Schweizer Rotweinen gewachsen 

ist. Am letzten Mai-Wochenende 

werden Weinfreundinnen und 

Weinfreunde Gelegenheit haben, 

auf jenem Pfad, der vom Rebberg 

in den Keller und zur Degustation 

führt, den Winzern und dem Wein 

zu begegnen. Er führt sie durch 

Düfte und Geschmäcker, die nichts 

anderes sind als der Ausdruck einer 

generösen Erde und eines Terroirs 

von ausgeprägter Typizität. 

Über die Entdeckung von 

Weinbergen und Kellern hinaus 

kann der Besucher zudem einige 

Stunden in unbeschwerter Gesellschaft 

verbringen. In manchen Kellern 

ist zusätzlich zur Information 

über Rebbau, Weinbereitung und 

Wein ein Rahmenprogramm vorgesehen, 

das vom Erlebnis typischer 

Produkte aus der Tessiner Küche 

über musikalische Darbietungen 

bis zu Kunstausstellungen und weiteren 

kulturellen Aktivitäten reicht. 

Auf der Webseite www.ticinowine.ch 

finden sich sämtliche Informationen 

über Programme und 

Öffnungszeiten sowie betreffend 

die Möglichkeiten zur Teilnahme 

an abendlichen Veranstaltungen. 

Magazin 

«Cantine Aperte»: visites, dégustations et activités récréatives 

dans 35 exploitations viticoles 

Le Tessin des émotions avec «Cantine Aperte» 

C’est à l’enseigne de la découverte, de la rencontre et de l’émotion 

que, comme chaque année, se renouvelle au Tessin le rendez-vous 

avec «Cantine Aperte», qui se tiendra les samedi 29 et dimanche 30 

mai prochains. 

Organisé par Ticinowine, l’office de promotion des vins tessinois, la manifestation 

a pour but celui de rapprocher le grand public au monde séduisant 

du vin. Au Tessin, les exploitations vitivinicoles qui ouvriront leurs 

portes seront 35, bien reparties sur l’ensemble du territoire cantonal. 

Pendant deux jours, les visiteurs auront l’opportunité de franchir le 

seuil de nombreuses caves, parmi lesquelles on retrouve parfois des vrais 

trésors architectoniques, où technologie et professionnalisme d’œnologues 

réputés, permettent aux crus tessinois d’être parmi les excellences 

œnologiques helvétiques et internationales, surtout pour ce qui concerne 

le cépage Merlot. – Un parcours passionnant, celui qui conduit du 

vignoble à la cave. Une vraie émotion pour les passionnés et les simples 

curieux, lesquels pourront découvrir l’expression d’un terroir unique 

dans la typicité de ses parfums et de ses saveurs. 

Riches programmes collatéraux 

Les passionnés et les simples curieux auront l’opportunité de passer 

quelques heures conviviales grâce aux riches programmes collatéraux. 

Plusieurs caves proposent en effet des repas à base de produits du terroir, 

animations musicales et culturales. 

Sur le site de Ticinowine vous trouvez toutes les informations utiles concernant 

les jours et les horaires d’ouverture; le programme des évènements 

récréatifs et les agapes. 


Da sabato 29 a domenica 30 maggio, 35 cantine ticinesi si aprono agli enoturisti 

«Cantine Aperte 2010» 

Sabato 29 e domenica 30 maggio, dalle 10.00 alle 18.00, le cantine ticinesi si aprono agli enoturisti in occasione 

di «Cantine Aperte», la manifestazione promossa e organizzata da Ticinowine. Numerose sono le 

cantine che accoglieranno, alcune anche alla sera, tutti coloro che vorranno trascorrere la giornata tra vigneti 

e barriques e degustare i vini delle diverse zone a vocazione viticola del Cantone. 

I visitatori verranno guidati dalla viva voce dei titolari, ben lieti di introdurre il neofita o l’esperto, l’appassionato o il 

semplice curioso al complesso mondo del vino e delle sue emozioni. La Cantina non è più solo il luogo dove il vino riposa 

prima di arrivare al consumatore finale; è un luogo di incontro per appassionati di ogni età, curiosi di andare 

oltre il prodotto finale, scoprendo quanta fatica e quanta passione si nascondono dietro ogni bottiglia. «Cantine Aperte» 

è quindi un’occasione esclusiva di vedere dove e come si fa il vino, e di vivere dall’interno il mondo del vino. 

Oltre all’apertura diurna, anche quest’anno alcune cantine propongo l’apertura notturna (il sabato, dalle 18.00 alle 

23.00). Le stesse saranno liete di intrattenere i propri ospiti con un programma tutto sorprese, sicure dell’attenzione 

che sapranno riservare i numerosi visitatori attesi all’evento. 

«Cantine Aperte» attira ogni anno l’attenzione di numerosi turisti, residenti e appassionati attratti dalla manifestazione 

e dalla possibilità di fare un’esperienza di grande interesse culturale e valore umano. Anche quest’anno 

«Cantine Aperte» si terrà inoltre in concomitanza con «Cantine Aperte» Lombardia con lo scopo di unificare un 

messaggio di convivialità e permettere un interscambio di appassionati che gioverà sicuramente a tutto il settore. 


10 Ami du Vin 4/09

Ein Kongress im Zeichen der Qualitätsweine von Epesses 

Der Brief des Präsidenten 

Der vorliegende «Ami du Vin», der 

erste im neuen Jahr, ist gleichsam 

ein Zeichen dafür, dass der Winter 

nun in seinen letzten Zügen liegt, 

dass die Rebe erwacht und zu 

ihrem Lauf durch die Jahreszeiten 

aufbrechen kann, um schliesslich 

einer neuen Ernte zur Geburt zu 

verhelfen. Dieser Rythmus, der 

sich Jahr für Jahr wiederholt, verdiente 

es, als Modell für die Politik 

zu dienen. Diese droht nämlich, 

wie zum Beispiel die Weinbau- 

Ordnung der EU zeigt, durchzudrehen. 

Tatsächlich muss man sich 

fragen, was in die Mächtigen in 

Brüssel gefahren ist, als sie die 

Bewilligung erteilten, Tafelweine 

mit der Sorte und dem Jahrgang 

zu bezeichnen. Dies in klarem Gegensatz 

zur Regel der Fachwelt. 

Diese hat nämlich unter der Ägide 

der Internationalen Organisation 

der Rebe und des Weins, welcher 

insbesondere die europäischen 

Weinbauländer als Mitglieder angehören, 

das Bezeichnungsrecht 

gerade in diesem Bereich klar eingeschränkt: 

Die Angabe von Sorte 

und Jahrgang sind für Weine mit 

einer geographischen Bezeichnung 

reserviert, die enger gefasst 


ist als der Name des Herkunftslandes. 

Das heisst, dass sie Weinen 

mit einer Ursprungsbezeichnung 

oder einer anerkannten 

geographischen Angabe vorbehalten 

sind. 

Ja, liebe Weinfreunde, für 

uns, die wir die Verteidigung der 

Qualitätsweine als unsere besondere 

Aufgabe erachten, ist dies 

unannehmbar. Ein derartiges Bezeichnungsrecht 

führt direkt in die 

Banalisierung unseres edlen Getränks, 

in die Banalisierung, welche 

jene Technokraten anstreben, 

die keinen Unterschied machen 

zwischen Wein und industriell 

hergestellten Getränken. Eine Entwicklung 

im Sinn und Geist jener 

Kreise, die den Wein in den Sektor 

der industriellen Getränke integrieren 

möchten, um ihn jenem 

legitimen Schutz zu entziehen, 

den er als natürliches Getränk na- 

La vie de l’ANAV 

mentlich bezüglich der Steuerbelastung 

geniesst. 

Auch wir hoffen, dass es den 

mit Rebe und Wein Beschäftigten 

in den Produzentenländern gelingen 

wird, die Politik der Europäischen 

Union zur Umkehr zu bewegen 

auf einen Weg, der dem 

Qualitätswein gerecht wird. Dass 

diese Hoffnung erfüllt werde, ist 

umso wichtiger, als unsere eidgenössischen 

Strategen bekanntlich 

nicht zögern würden, sich diesem 

Regime anzugleichen, sollte 

es rechtskräftig werden. Immer 

unter dem Vorwand der Eurokompatibilität. 

Ein Lied, das wir bereits 

im Zusammenhang mit den 

Eichenchips hören durften. 

Mit diesem Protestschrei 

möchte ich meinen Brief beenden 

und Euch zugleich dazu einladen, 

am 1. Mai nach Epesses zu unserem 

Jahreskongress zu kommen. 

Zu einem Kongress, der ganz im 

Zeichen der Qualitätsweine dieser 

Gemeinde stehen wird. Sie werden 

die Tagung krönen. 

Tony Stampfli 

Un Congrès dans l’ambiance des vins de qualité 

Le Billet du Président 

L’hiver lance ses dernières attaques 

et, alors que l’Ami du Vin paraîtra, 

la vigne sortira gentiment 

de sa dormance pour reprendre 

vie au cours des saisons avant de 

donner naissance à une nouvelle 

vendange. Ce rythme, qui se perpétue 

année après année, mériterait 

d’être pris comme modèle 

par le monde politique qui, à l’exemple 

de l’UE, perd de plus en 

plus la boule en jouant « les magiciens 

de service » avec la politique 

vitivinicole ! En effet, quelle 

mouche les a piqués d’accorder le 

droit de mentionner le cépage et 

le millésime sur les vins de table 

alors que la règle des professionnels, 

sous l’égide de l’Office 

International de la Vigne, dont 

notamment tous les pays producteurs 

de l’Europe sont membres, 

précise clairement que ces deux 

mentions ne peuvent et ne doivent 

être réservée qu’au seul vin avec 

une indication géographique plus 

étroite que le pays d’origine, soit 

les vins bénéficiant d’une appellation 

d’origine ou d’une indication 

géographique reconnue. 

Oui, chers Amis du vin, pour 

nous qui prônons la défense des 

vins de qualité, une telle dérive 

est inacceptable. Elle mène tout 

droit à la banalisation de ce noble 

produit, banalisation voulue par 

des technocrates qui confondent 

vin et boissons industrielles, voir 

qui souhaitent intégrer le vin dans 

les boissons industriels en vue de 

pouvoir lui retirer la protection légitime 

dont il bénéfice en tant que 

boisson naturel, notamment au 

plan des taxes fiscales. Aussi, 

notre espoir est que les professionnelles 

de la vigne et du vin 

des pays producteurs puissent 

faire revenir le politique de 

l’Union européenne sur un chemin 

digne des vins de qualité. Cet espoir 

est d’autant plus important 

que, connaissant nos stratèges 

fédéraux, ils ne manqueront pas, 

si cette législation devait passer 

la rampe, de s’aligner sur ce régime 

en prétextant que nous devons 

être euro compatibles ! Une 

chansonette que nous avons déjà 

connue avec le coup des copeaux. 

C’est sur ce coup de gueule 

que je termine mon billet en vous 

invitant à venir nombreux le 1er 

mai à Epesses pour notre Congrès 

annuel. Un Congrès qui se déroulera 

dans une ambiance où les 

vins de qualité de cette commune 

seront les rois de la journée. 

Tony Stampfli 

11

Arrivederci ad Epesses! Un Congresso in un ambiente di vini di qualità 

L’inverno lancia i suoi ultimi 

attacchi e mentre apparirà l’Ami 

du Vin, la vigna uscirà dolcemente 

dalla sua sonnolenza per riprendere 

vita nel corso delle stagioni 

prima della nascita di una nuova 

vendemmia. Questo ritmo, che si 

perpetua anno dopo anno, meriterebbe 

di essere preso come modello 

dal mondo politico che, per 

esempio l‘UE, perde sempre di più 

la bussola giocando ai maghi di 

turno con la politica viticola! 

Ci chiediamo chi li ha punti 

per accordare il diritto di menzionare 

ceppo e millesimo sui vini da 

tavola, mentre le regole dei professionisti, 

sotto l’egida dell’Ufficio 

Internazionale della Vigna di 

cui tutti i paesi europei produttori 

sono associati, precisa chiaramente 

che queste due menzioni 

possono e devono essere destinate 

solo al vino con indicazione 

geografica più ristretta che il paese 

d’origine e cioè al vino con 

denominazione d’origine o una indicazione 

geografica riconosciuta. 

Si, cari Amici del Vino, per noi 

che difendiamo la qualità del vino 

una simile conclusione è inaccettabile. 

Porta direttamente alla ba- 

Epesses 

Il Biglietto del Presidente 

nalizzazione di questo nobile prodotto, 

banalizzazione voluta da 

tecnocrati che confondono vino e 

bevande industriali, che auspicano 

integrare il vino nelle bevande 

industriali per potergli togliere 

la legittima protezione di 

cui è a beneficio in quanto bibita 

naturale, segnatamente a livello 

di tasse fiscali. 

Speriamo che i professionisti 

della vite e del vino dei paesi produttori 

possano far rientrare la politica 

dell‘Unione europea a un livello 

degno del vino di qualità. 

Questa speranza è fondamentale 

in quanto conoscendo i nostri strateghi 

federali, in caso di approvazione 

della legislazione in oggetto, 

non mancheranno di allinearsi con 

il pretesto che dobbiamo essere 

euro compatibili! Ritornello che 

già conosciamo con il colpo dei 

trucioli. 

Con questo auspicio termino 

il mio biglietto e vi invito numerosi 

il primo maggio a Epesses per il 

nostro Congresso annuale che si 

svolgerà in un ambiente dove i 

vini di qualità di questo comune 

saranno i re della giornata. 

Tony Stampfli 


Soirée de prestige au Sensorama du Château de Villa à Sierre 

Les «Etoiles du Valais» 2009 

en dégustation 

Le 10 février 2010, une dégustation très sélective des Etoiles du Valais 2009 

eut lieu au Sensorama du Château de Villa à Sierre, en présence de 32 membres 

de l’ANAV Valais. – Dominique Favre rapporte: 

Le Sensorama est un endroit 

idoine et idéal pour une dégustation 

de prestige telle que nous l’avons 

vécue, guidée de mains de 

maître par Emmanuel Charpin, ingénieur- 

œnologue, bien connu 

des habitués qui fréquentent le 

«temple» du vin valaisan qu’est le 

Château de Villa. Ce fut une magnifique 

soirée durant laquelle 

nous eûmes le privilège de découvrir 

les six «stars» du Valais, 

sélectionnées par un jury d’experts, 

parmi les 163 vins couronnés 

d’une étoile d’or. 

Les six «stars» du Valais 

Cette année, plus de 150 producteurs 

ont présenté 1560 vins AOC 

Valais, issus de cépages autochtones 

et traditionnels. Voici dans l’ordre, 

les six vins étoilés qui ont marqué 

le nez et le palais des heureux 

participants à cette dégustation: 

– Johannisberg Feuergold 2008, 

Cave Les Fils Maye, Riddes: un vin 

capiteux aux arômes de fleurs 

blanches et de cœur d’amandes. 

– Païen 2008, Cave Ardévaz, Michel 

Boven, Chamoson: un vin 

racé et vif aux arômes de bois 

doux et de réglisse. 

– Petite Arvine 2008, Cave Mandolé, 

Noël Theytaz et Fils, Saillon: 

un vin expressif avec un nez typé 

d’agrumes et une très fine salinité. 

– Humagne Rouge du Valais 2008, 

Christophe Rey, Corin: un vin de 

race avec des notes de gentiane 

Valais 

Programme 2010 

24 mars: Initiation à la dégustation 

pour les jeunes 

1er mai: Escapade dans le Lavaux 

/ Congrès ANAV 2010 

26-29 août: Voyage dans la 

Vallée de la Loire 

30 octobre: Vins et saveurs 

d’Europe / Assemblée générale 

www.amiduvin-vs.ch 

et d’écorce de chêne. L’âme du 

Valais en bouche! 

– Cornalin Tradition 2008, Domaine 

des Muses, Robert Taramarcaz, 

Sierre: un vin ciselé et élégant 

avec un nez de chocolat noir 

et de compote de cerises noires. 

– Syrah du Valais 2008, l’Orpailleur, 

Frédéric Dumoulin, Uvrier: un 

vin dense, de personnalité aux 

arômes de baies de genièvre, de 

moka et de myrtilles. 

En guise de bonus, la joie 

nous fut donnée d’apprécier un 

Merlot 2008 de la Cave «la Tsalline», 

Christian Gfeller (notre viceprésident). 

Ce vin, élevé 11 mois 

en barrique, médaillé d’or au Merlot 

du monde 2009, est un vin 

pensé, d’une belle fraîcheur avec 

des notes de café et de fruits 

grillés. Un vin d’avenir! 

l’Histoire de la Vigne 

et du Vin en Valais 

Au cours de cette dégustation, la 

directrice du Musée valaisan de la 

12 Ami du Vin 4/09

Vigne et du Vin, Mme Anne-Do 

Zufferey, nous présenta le magnifique 

livre, encyclopédie unique 

en son genre en Suisse à laquelle 

ont participé une trentaine de 

scientifiques: l’Histoire de la 

Vigne et du Vin en Valais. Un ouvrage 

de référence et de grande 

Der Präsident konnte auf ein bewegtes 

Jahr Rückschau halten. 

Neben den traditionellen Anlässen 

fand auch das 50 Jahr-Jubiläum 

der ANAV Sektion Biel und 

Umgebung statt. Eine Veranstaltung 

konnte aus ausserordentlichen 

Gründen nicht durchgeführt 

werden: Der Koch, welcher auch 

die Weinpräsentation durchgeführt 

hätte, hat sich eine Woche 

vor dem Anlass das Bein gebro- 


Biel 

qualité! – Lors de l’agape qui suivit 

cet événement œnologique, les 

participants, l’œil ravi et le palais 

encore envahi de nuances aromatiques, 

eurent tout à loisir de se 

remémorer les belles découvertes 

du millésime 2008 du vignoble 

valaisan. 

Generalversammlung im Restaurant «Kreuz« in Nidau 

Die Valtellina zu Gast 

am Haupt-Bott 

Zuerst stand am 31. Januar 2010 mit dem Hauptbott der geschäftliche Teil, 

die Generalversammlung, auf dem Programm. Diese wurde ordnungsgemäss 

und problemlos mit 38 Mitgliedern abgewickelt. Anschliessend liessen sich 

die Bieler Weinfreundinnen und Weinfreunde von Heinz Hugi in die Welt der 

Veltliner Weine entführen. – Claudia Stampfli fasst die Ereignisse zusammen: 

chen. Die Veranstaltung wurde 

kurzfristig annulliert und ins Jahresprogramm 

2010 verschoben. 

Valtellina – Tal der Adda 

und des Nebbiolo 

Nun folgte der genussvolle Teil, 

die Degustation mit dem darin 

eingebettetem Abendessen. Begrüssen 

durften wir dazu Heinz 

Hugi von der Weinkellerei 

Selzach. Er startete mit einer Prä- 

38 Mitglieder liessen sich von Heinz Hugi über die Valtellina informieren. 


Aufmerksame Zuhörer im «Kreuz», Nidau. 

sentation über das Veltlin, welches 

auch das diesjährige Ziel unserer 

Weinreise ist. 

An den steilen Hängen des 

Tals des Flusses Adda werden 

zwar mehrere Traubensorten angebaut. 

Absolutes Hauptgewächs 

ist jedoch die Nebbiolo-Traube, 

die seit Jahrhunderten namentlich 

in den mittleren und tieferen Lagen 

des Veltlins reift. 

Die Bezeichnung «Veltliner» 

verdankt der Wein dem Namen 

des Tals und des geschützten Anbaugebiets 

«Valtellina». Die Qualität 

der Rotweine (es gibt den 

Veltliner jedoch auch als Rosé- sowie 

als Weisswein), die in verschiedenen 

Stärken und Geschmacksrichtungen 

hergestellt 

wird, ist vor allem im Falle der 

«Valtellina Superiore DOCG» sehr 

hoch. Eher für den Alltag bestimmt 

ist der Rosso di Valtellina DOC. 

Spitzenlagen 

Die bekannten Spitzenlagen sind 

als DOCG Valtellina Superiore gekennzeichnet: 

«Valgella», «Inferno», 

«Grumello», «Sassella» 

und «Maroggia» sind die illustren 

Lage-Namen. Ebenfalls DOCG ist 

der «Sforzato», eine Art Strohwein, 

der zu festlichen Anlässen 

genossen wird. 

Die Weine des Veltlins werden, 

abgesehen vom Konsum im 

Tal selber, vor allem in die 

Schweiz exportiert. In Graubünden 

sind sie noch heute so etwas wie 

ein «Nationalgetränk» bei geselligen 

aber auch bei gediegenen Anlässen, 

obwohl sich deren Ruf und 

Ansehen in den letzten Jahren von 

einem «Zechwein» zu einem hochstehenden 

Qualitätswein gewandelt 

hat. – Beliebt ist er aber nach 

wie vor auch in einfacherer Aus- 

Die degustierten 

Weine 

1. Serie (Traditionelle Valtellina 

Superiore DOCG): 

Grumello Reserva 2004 

Inferno Reserva 2003 

Sassella Reserva 2004 

2. Serie (das neuzeitliche Veltlin, 

Terrazze retiche di Sondrio 

IGT): «Intrigo» 2008 (60% 

Nebbiolo, 40% Pinot Noir) 

«Passione» 2004 (Nebbiolo) 

«Numero Uno» 2004 (Nebbiolo) 

3. Serie (Sforzati als Essensbegleiter): 

Sforzato 2004 

Sforzato Vin da Ca’Sfurzat 

2004 

Sforzato Nobili Nicola 2004 

Montescale 

Sforzato Sandro Fay 2005 Ronccho 

del Picchio 

Mit Ausnahme des letzten Weines 

(Azienda Sandro Fay), 

stammen alle aus dem Hause 

Plozza SA, Brusio. 

13

Anlässe / 

manifestations 2010 

Wyprob, Schafis (22. / 23. Mai) 

Wy-Erläbnis, Tüscherz (29. / 

30.Mai) 

Route Gourmande du Vully, 

Praz (26. Juni) 

Weinstrasse, Twann (04./05.September) 

Fête du Vin, La Neuveville 10. – 

12.09.10 

Läset Sunntig, Erlach (25. / 

26.September und 02. / 03.Oktober) 

Winzerfest, Neuenburg (24. – 

26. September) 

Fête des vendanges du Vully 

(25. / 26. September) 

Läset-Sunntig, Ligerz (25. / 26. 

September und 02. / 03.Oktober) 

Trüelete Twann (22. – 24. Oktober) 

führung. Der leicht herbe Veltliner 

passt nämlich hervorragend zu rotem 

Fleisch, aber auch zu Trockenfleisch, 

Bündnerfleisch, Bresaola, 

Salsiz, Speck, Salametti, Mortadella 

usw., die alle auch Spezialitäten 

des Veltlins sind. 

Tradition und Moderne 

Nach der Präsentation versuchten 

wir die ersten drei Weine (von insgesamt 

zehn Rotweinproben), die 

auf traditionelle Art hergestellt 

wurden. Darauf folgten wieder 

drei Rotweine, jedoch modern vinifizierte. 

Alle Weine waren vom 

Weingut Plozza (www.plozza.com) 

in Veltlin. – Zu den letzten vier 

Weinen, alles Sforzati (100% 

Nebbiolo), das heisst aus angetrockneten 

Trauben hergestellt, 

genossen wir in gemütlicher und 

ungezwungener Atmosphäre die 

kulinarischen Köstlichkeiten. – Im 

Restaurant Kreuz in Nidau werden 

die Gaumenfreuden mit Sorgfalt 

zusammengestellt und aus vorwiegend 

biologisch angebauten, 

saisonalen Frischprodukten überraschend 

komponiert. 

Seit Jahrhunderten ist die Region 

des Languedoc-Roussillon für die 

idealen Wachstumsbedingunge 

berühmt, welche sie der Rebe bietet. 

Es ist eines der wichtigsten 

Weingebiete von Südfrankreich. 

Das ideale mediterrane Klima und 

die Abwechslungsreiche Landschaft 

stehen Pate für eine grosse 

Auswahl an feinen Weinen für jeden 

Geschmack. 

Der erste Wein, ein weisser 

Cuvée Vignelacroix Château Ricardelle 

AOC Coteaux du Languedoc 

La Clape wurde uns zu einem geschmackvollen 

Zwiebelkuchen serviert. 

Das kontrollierte Anbaugebbiet 

La Clape liegt in der Region 

Narbonne und ist geologisch wie 

klimatisch extrem vom Mittelmeer 

geprägt. Der darauf folgende würzige 

Rosé war weiter östlich, in 

der Provence, gereift: Der Côtes de 

Provence AC 2007 Cuvée Carolle 

präsentierte sich mit Pfirsich- und 

Grapefruitnoten. Ein Genuss! Dazu 


Gourmetabend mit Weinen aus dem Languedoc-Roussillon 

Mediterrane Düfte 

Am 26. Feburar 2010 trafen sich 45 Mitglieder im Restaurant «Froheim» in 

Ins zu einem unvergesslichen Gourmetabend mit feinen Speisen und köstlichen 

Weinen aus Südfrankreichs Region Languedoc-Roussillon. Präsentiert 

wurden sie von André Schorro der Firma Badoux Vins. – Sonja Stampfli berichtet, 

Claudia Stampflihat fotografiert: 

gab es eine Kartoffelsuppe mit 

Muscheln. 

Kräftige Rote 

Danach degustierten wir vier verschiedene 

Rotweine, alle mit dem 

typischen Geschmack von reifen 

Früchten und würzigen Kräutern 

aus dem Süden Frankreichs. Den 

Auftakt machten zwei Vertreter 

der Region Cabardès, im Innern 

des Midi gelegen. Die darauf folgenden 

roten Gewächse stammten 

wiederum von Château Ricardelle 

aus der Region La Clape: 

– Château de Pennautier Terroirs 

d’Altitude, Cabardès AC 2003 

– L’Esprit de Pennautier du Château 

de Pennautier, Cabardès AC 

2003 

– Cuvée Olivettes AOC Coteaux du 

Languedoc La Clape, Château Ricardelle, 

2003 

– Closablières AOC Coteaux du 

Languedoc La Clape, Château Ricardelle, 

eine gekonnte Assemb- 

Die Weinfreundinnen warteten nicht vergeblich auf die 

«Köstlichkeiten» aus Keller und Küche. 

Programm 2010/11 

16. April: Blinddegustation / 

Dégustation à l’aveugle 

1. Mai: ANAV Kongress 2010, 

Lavaux / Congrès ANAV 2010, 

Lavaux 

19. – 21. August: Ausflug ins 

Veltlin / Excursion Valtelline 

21. Oktober: Wein & Gourmet / 

Vin & Gourmet 

29. Januar 2011: Haupt Bott 

2010 / Assemblée générale 2010 

Degustation Tessiner Weine / 

Dégustation de vins tessinois 

lage der Sorten Grenache, Syrah 

und Carignan, 12 Monate in Barriques 

ausgebaut. 

Dazu servierte man uns Fisch 

im Olivenmantel, Entenbrust Carpaccio 

sowie ein Brasato mit dem 

passenden Kräutermantel an Rotwein 

und Balsamico Sauce. Alles 

ein wahres Gedicht und ein Genuss. 

Abschluss mit 

«Perlen» des Südens 

Für den krönenden Abschluss 

sorgten besondere rote Gewächse 

aus den Regionen Faugères und 

Minervois. Zuerst Le Songe de 

l’Abbé AOC Abbay Sylva Plana 

2003. Der Wein stammt aus einer 

der faszinierendsten Weinbaugegenden 

Südfrankreichs, dem Anbaugebiet 

Faugères, nördlich von 

Béziers gelegen, mit Weinbergen 

an den Ausläufern der Cevennen. 

Alte Rebstöcke von Carignan, 

Grenache und Mourvèdre und 

nicht zuletzt die Schieferböden 

prägen die Weine dieses Gutes. 

Der Songe de l’Abbé zeichnet 

sich einerseits durch seine pfeffrige 

Würze aus, andererseits auch 

durch mineralische Töne. Er wurde 

in der Barrique ausgebaut und 

passte ausgezeichnet zum Käse 

aus der Region Languedoc, den Lorenz 

Bühler besorgen konnte. 

Das Dessert wurde zusammen 

mit einem fruchtigen Vertre- 

14 Ami du Vin 4/09

Ob wohl allen der «richtige» Wein kredenzt worden ist? 

ter des Minervois, dem L’Ostal 

Cazes-Estibal AOC, serviert. Auch 

dieser Wein ist eine Assemblage 

von drei klassischen Sorten des 

Südens Frankreichs, Grenache 

(30%), Syrah und Carignan je 

Der von Vizepräsident Alexander 

Koller und Marianne Bätscher perfekt 

vorbereitete Abend basierte 

auf guten Weinen im vernünftigen 

Kostenrahmen von 13.50 bis 23 

Franken. Die mögliche Anzahl richtiger 

Antworten brachte 29 

Punkte. Mit 25 Zählern hat die Siegerin 

den beachtlichen Anteil von 

86.2 Prozent erreicht. Im Vorjahr 

kamen die beiden Sieger «nur» auf 

79.3 Prozent richtige Antworten. 

Daraus lasse sich abgeleiten, dass 

die aktuelle Verkostung nicht 

schwerer gewesen sei als die 


Bern 

35%, 12 Monate in der Barrique 

gereift. Er entfaltet herrliche Aromen 

von Thymian, Salbei und 

Rosmarin und passte wunderbar 

zur Tarte au vin und der Crema 

Catalana. 

Vereinsversammlung und Blinddegustation 

Frau an der Spitze 

Sybille Zen Ruffinen hat – nach der Vereinsversammlung – alle andern guten 

Degustatorinnen und Degustatoren der Berner Weinfreunde hinter sich gelassen. 

Sie gewann die traditionelle Blinddegustation im Hotel Bern mit drei Punkten 

Vorsprung auf Hansruedi Trösch. - Fritz Sahli hat mitdegustiert, es diesmal etwas 

schwerer gehabt als auch schon, und weiss Folgendes zu berichten: 

letzte, ist Alexander Koller überzeugt. 

Der Durchschnitt an richtigen 

Antworten lag heuer immerhin 

bei 42.3 Prozent, und im Vorjahr 

wurden nur 31 Prozent erreicht. 

Seriöses Degustieren nötig 

Die in Serien mit je drei Weinen 

ausgeschenkten Provenienzen waren 

so zusammengestellt, dass von 

den 47 Teilnehmenden (17 Frauen 

und 30 Männer) doch einiges gefordert 

wurde und seriöses Degustieren 

angesagt war. Wer sich 

von den zwei weissen Pinots der 1. 


Serie «erwischen» liess und sie 

verwechselte, hatte sich bereits 

sicher um den Sieg gebracht. Dass 

man nie ausgelernt hat, zeigte sich 

auf eindrückliche Art: In den Runden 

1 und 4 konnten sieben Teilnehmende 

keine Punkte sammeln, 

in den Runden 2 und 3 deren fünf. 

Zum ersten Durchgang gehörten 

neben einem Chasselas aus 

Aigle (AV Aigle) ein Pinot Gris vom 

Vully FR (La Passion du Vin) sowie 

ein perfekter Blanc de Noir aus 

Hallau (Rahm). Die 2. internationale 

Serie der Weissen führte nach 

Deutschland, Italien und Spanien 

und war von den Sorten her leichter 

zu erfassen: Der Mosel-Riesling 

(Ulrich AG Basel) präsentierte sich 

mit einer typischen «Petrolnase», 

der Garganega aus dem Veneto (La 

Passion du Vin) war gegenüber 

dem feinen, fruchtigen Verdejo aus 

Rueda (Casa del Vino ZH) ebenfalls 

an der Farbe zu erkennen. 

Auch die Schweizer Rotweine, 

ein Pinot Noir aus Epesses (Union 

Vinicole Cully), ein Garanoir aus 

Genf (Münsterkellerei) sowie der 

Syrah aus dem Wallis (Cave du 

Rhodan), erwiesen sich als Terroirweine 

par Exellence. Dabei war 

der Syrah mit 23 Franken der teuerste 

Wein und hätte doch für diesen 

Preis noch etwas mehr hergeben 

dürfen. 

Stolpersteine 

Die letzte Serie (internationale 

Rotweine) sorgte dann – auch 

weil vier Möglichkeiten vorgegeben 

waren – dafür, dass nur die 

Besten nochmals richtig punkten 

konnten: Recht einfach zu erkennen 

war hier der aus 100 Prozent 

Cabernet Franc aus 68-jährigen 

Reben gekelterte junge Bordeaux 

2007 (von Divo). Dann verleitete – 

wenigstens am Tisch des Schreibers 

– ein international gehaltener 

reiner Garnacha mit 14.5 Vol- 

% aus dem Rueda (Casa del Vino 

ZH) die Gemüter zu Fehlinterpreta- 

tionen, weil der mitverkostete 

Nero d’Avola aus Sizilien (Divo) 

mit «nur» 13.5 Vol-% eher kräftiger 

wirkte und als Erschwernis 

auch noch die nicht vorhandene 

Sorte Blaufränkisch ins Spiel gebracht 

wurde. 

Angeregt, spannend 

und lehrreich 

Wer es nicht allzu ernst nahm, erlebte 

einen angeregten und spannenden 

Weinabend in kameradschaftlicher 

Umgebung und 

konnte zu alledem auch noch etwas 

dazulernen. Alex Koller, Marianne 

Bätscher und ihr Team 

wurden für ihren grossen Einsatz 

mit viel Beifall belohnt. Und man 

darf schon heute darauf gespannt 

sein, was den Teilnehmenden im 

nächsten Jahr am gleichen Anlass 

geboten wird. 

2011: 60 Jahre 

Berner Weinfreunde 

Die 26. ordentliche Vereinsversammlung 

der Berner Weinfreunde 

fand vor dem Degustationswettbewerb 

statt. Dabei 

erinnerte Präsidentin Suzanne 

Hauswirth daran, dass im Jahr 

2011 das 60-jährige Bestehen der 

Sektion gefeiert werden kann. 

Auszug aus der Rangliste 1. Sibylle 

Zen Ruffinen, Bern, 25 

Punkte; 2. Hansruedi Trösch, 

Zollikofen, 22 P.; 3. Peter und 

Tom Kienle, Zollikofen, 21. P. 

Ueli Schwab, Kirchdorf, Ueli 

Landolt, Bern, und Fritz Sahli, 

Belp, kamen auf 19, Pierre Jeanneret, 

Muri, auf 17, Pia 

Rhyn, Utzenstorf, und Pjotr 

Jost, Bern, auf 16, sowie Markus 

König, Steinhausen, Bruno 

Lucchi, Bern, Susi-Käthi Jost, 

Bern, Arthur Schwab, Heimberg, 

und Bernhard Scherz, 

Gasel, auf gute 15 Punkte und 

damit auf über 50 Prozent 

richtige Antworten. 

15

Was wann, wo und wie stattfinden 

wird, bleibt vorerst noch im 

Hintergrund. 

Wie die Vorsitzende berichtete, 

wurde an den Anlässen im 

2009 eine durchschnittliche gute 

Beteiligung von 58 Mitgliedern erreicht. 

Am besten besucht mit 81 

Leuten war der Barbera-Abend von 

Anfang Jahr gewesen. An der 

Weinreise nach Oesterreich, an die 

alle Teilnehmenden die besten Erinnerungen 

haben, waren 40 Weinfreundinnen 

und Weinfreunde mit 

dabei. 

Die von Pia Rhyn vorgelegte 

Jahresrechnung brachte – vorallem 

auch im Hinblick auf das Fest 

im 2011 – einen erfreulichen Einnahmenüberschuss. 

Anderseits 

wird beim Budget 2010 wieder mit 

einem ausgeglichenen Abschluss 

gerechnet. 

Sinkender Mitgliederbestand 

Die Präsidentin und der Vorstand 

sorgen sich um den Mitgliederbestand: 

Nach einer «Flurbereinigung» 

zählt die Sektion noch 168 

Mitglieder. Alle Anwesenden wurden 

deshalb dazu aufgerufen, 

Werbung für die Weinfreunde zu 

betreiben. Appelliert wird an die 

Kommende Anlässe 

der Sektion Bern 

Der Sommer-Anlass findet am 

16. Juni in Brünnen statt. 

Am Samstag, 14. August, steht 

ein Tagesausflug ins Baselbiet 

auf dem Programm. 

Am 28. September wird zu einem 

Weinabend mit dem Thema 

«Brasilien» eingeladen. 

Zum traditionellen Jahresabschluss-Abend 

trifft sich die 

Sektion Bern am 19. November. 

Im 2011 steht am 27. Januar 

die Rebsortendegustation bevor, 

und am 17. März wird wieder 

zur Vereinsversammlung und 

Blinddegustation eingeladen. 

Mitgliedschaft aber auch, die Anmeldetermine 

zu Anlässen strikte 

einzuhalten. Schliesslich muss 

dem Hotel Bern die genaue Zahl 

der Teilnehmenden gemeldet werden 

und anderseits geht es natürlich 

ebenfalls um die jeweilige 

Weinbeschaffung. Am Schluss 

der Vereinsversammlung wurde 

die grosse Arbeit des initiativen 

Vorstands mit Beifall gewürdigt. 

Die Zahl der berühmten Walliser 

Weinmacherinnen ist in kurzer Zeit 

deutlich gewachsen. Die Weinfreunde 

hatten Gelegenheit, wenigstens 

von einem Teil erfolgreichen 

Winzerinnen einen Wein 

degustieren zu können: von Madeleine 

Mabillard-Fuchs aus Venthone, 

Véronyc Mettaz, Fully, Marie-Bernard 

Gillioz, Grimisuat, 

Fabienne Cottagnoud, Cave des 

Tilleuls, Vétroz, und von Isabelle 

Dupont aus Saxon. 

Fachkundige Begleitung 

Insgesamt 21 Weinfreundinnen 

und Weinfreunde hatten sich am 

19. September 2009 im Restaurant 

Chesery Gstaad eingefunden, um 

den Walliser Winzerinnen zu be- 


Gstaad 

Marianne Bätscher überreichte 

der Präsidentin, Suzanne Hauswirth, 

einen verdienten Blumenstrauss. 

– Ganz besonderen Applaus 

durfte aber auch 

Vizepräsident Alexander Koller 

entgegennehmen, der mit seinen 

stimmungsvollen und schönen Bildern 

für die passende Gestaltung 

der Einladungen und Publikationen 

sorgt. – Herzlichen Dank! 

Wine & Dîne mit spannenden Begegnungen in der Chesery Gstaad 

«Der Walliser Wein 

und seine Winzerinnen» 

Winzerinnen aus dem Wallis befinden sich im Aufwind. Im letzten Herbst 

wurde Madeleine Gay als «Schweizer Winzerin des Jahres» ausgezeichnet, 

und im Walliser Bücherdorf Saint Pierre de Clages präsentierte Josiane Chevalley 

gerade ihr neues Buch «Vigneronne passionnement» auf Deutsch: 

Winzerinnen aus Leidenschaft. Am 19. September 2009 hatten die Weinfreundinnen 

und Weinfreunde der Sektion Gstaad-Saanenland die Gelegenheit, 

sich mit den «weiblichen» Weinen auseinander zu setzen. Ivan Letzter, 

«Sommelier des Jahres 2008» Gault/Millau und Oberkellner im Restaurant 

Chesery Gstaad führte durch den Abend. – Hans Liechti berichtet: 

gegnen. Sie wurden herzlich begrüsst 

von Gastgeber Robert 

Speth. Ivan Letzter, «Sommelier 

des Jahres 2008» Gault/Millau und 

Oberkellner im Restaurant Chesery 

Gstaad, begleitete die Teilnehmer 

wie immer sehr gekonnt und fachkundig 

durch den Abend. Als überaus 

grosser Kenner der Weinszene 

suchte er die Weine für die diesjährige 

Degustation wieder ganz 

persönlich aus. Er erklärte die 

Weine und informierte in einer 

sehr gut verständlichen Sprache 

und nicht mit einem von vielen 

Spezialistenausdrücken gespickten 

Vortrag über die Weingüter sowie 

die Winzerinnen. 

Spannendes «Programm» 

Das «Programm» von Robert Speth 

für die Weinfreunde sah am Walliser 

«Wine and Dine» wie folgt aus: 

– Apéritif au Bar mit einem reinen 

Chasselas, Les Carles von Madeleine 

Mabillard-Fuchs, 2008 

– Les Coquilles St. Jacques/Crevettes 

marinées mit Petit Arvine «Les 

Mûres», Véronique Mettaz, Fully . 

– La truite du Lac de Neuchatel et 

Beurre blanc mit demselben Grand 

Cru aus Fully, Jahrgang 2008 

– Les délices de porc de la montagne 

rôti au four sur choucroute à la 

Crème zusammen mit einem blind 

degustierten Rotwein, der sich 

nach langen Diskussionen über die 

Robert Speth, der berühmte Sternekoch, bei der Arbeit in der Chesery in 

Gstaad. 

16 Ami du Vin 4/09

Sogar der Weisswein wurde in 

der Karaffe serviert, ein Novum 

für unsere Weinfreunde. 

Rebsorte wie z.B. Humagne 

Rouge, Cornalin oder Syrah als ein 

Dôle entpuppte, vinifiziert von Marie 

Bernard Gillioz, vigneronne, encaveuse 

aus Grimisuat. (Nach 

Meinung der meisten Teilnehmer, 

auch von Ivan Letzter, handelte es 

sich dabei um einen der besten, 

von uns je degustierten «Dôle».) 

– La tarte aux pêches à la Glace 

Pandan, serviert mit einem 

Amigne flétri de Vétroz, einem 

Wein von Fabienne Cottagnoud, 

Cave des Tilleuls, aus Vétroz. 

Jahrgang 2006. 

– Les Friandises, dazu eine Ueberraschung 

in Form eines Eau de vie 

d’abricot de Saxon, Jahrgang 

2005, Produit naturel, hergestellt 

von Isabelle Dupont in Saxon, Alkoholgehalt 

45% vol. 

Grosse Begeisterung 

Alle waren vom Gebotenen begeistert 

und zwar von den Weinen 

wie auch den Gängen aus der 

Küche. Robert Speth und seine 

Mannschaft haben erneut bewiesen, 

warum sie ihr hohes 18- 

Punkte-Niveau (Gault/Millau) immer 

wieder erhalten. Das wohl 

schönste Lob an einen Gastgeber 

ist, wenn die Teilnehmer sagen: 

«Wir kommen wieder.» Das haben 

die Weinfreunde Gstaad-Saanenland 

natürlich auch im Sinn. Am 

18. September 2010 wird es soweit 

sein. 


Piemont, das Land «zu Füssen der 

Berge», gehört zu den führenden 

Weinbauregionen Italiens und 

kann sich rühmen, die reichste Palette 

an italienischen Spitzenweinen 

darzubieten. Mit Abstand 

steht Piemont qualitativ an erster 

Stelle. – Piemont hat eine Bevölkerung 

von 4,5 Millionen Einwohnern. 

Es ist ca 25’400 km2 gross, 

wovon fas ein Drittel Hügelland 

ist. Im Norden und Westen von 

den Alpen, im Süden vom ligurischen 

Appennin umgeben, wird 

das Land nur nacdh Osten zu allmählich 

zur Ebene. Die Hauptstadt 

des Piemont ist Turin (Torino), 

seine Provinzen sind Torino, Alessandria, 

Asti, Cuneo, Vercelli und 

Novara. 

Über sechsmal grösser 

als der Schweizer Rebberg 

Die Rebfläche hat eine Grösse von 

97’000 Hektar. Die Weingärten 

liegen zu einem grossen Teil im 

Hügelgebiet nördlich und südlich 


Degustation im Hotel Spitzhorn, Saanen 

Neues aus dem Piemont 

Am 5. Dezember 2009 stellten im Hotel Spitzhorn Lorenzo Picollo aus Rovereto 

di Gavi und Marco Porello aus Canale d’Alba zusammen mit Martin Riedi 

und Vinoteca Martino der Sektion Gstaad-Saanenland «neue Weine» aus dem 

Piemont vor. – Hans Liechti berichtet: 

Aufmerksame Weinfreunde beim Apéro. 

des oberen Po-Tales, vor allem im 

Gebiet von Monferrato, sowie im 

Hügelgebiet nordwestlich von No- 

4 grossse Anbaugebiete 

vara und Vercelli. Fast jeder dieser 

Voralpenhügel hat ein spezielles 

Mikroklima und eine eigene Bodenbeschafftnheit, 

so dass sich 

die Weine in ihren charakteristischen 

Hauptmerkmalen deutlich 

voneinander unterscheiden, obwohl 

ihre oft sehr kleinen Anbaugebiete 

dicht aneinander grenzen. 

Das Weinanbaugebiet des 

Piemont wird von rund 110’000 

Weinbaubetrieben bewirtschaftet, 

wobei etwa 80% der Weingärten 

kleiner als ein Hektar sind. Daher 

gibt es im Piemont mehr als 70 

Winzergenossenschaften, in denen 

21’800 Winzer also rund 20% 

zusammengeschlossen sind. 

Überwiegend reinsortige Weine 

Die piemontesischen Weine waren 

bereits zu Zeiten der Römer 

berühmt. Im Gegensatz zu manchen 

anderen Weinbauregionen 

Italiens bringt das Piemont überwiegend 

reinsortige Weine hervor, 

die nicht nur in Italien sondern 

auch im Ausland bekannt und 

berühmt sind. 

Weinkundlich läst sich das Piemont in vier grosse Weinanbaugebiete 

einteilen: 

– Das erste Gebiet ist die Gegend rund um Ivrea. An berühmten Weinen 

stammen von dort der dem Barolo ähnelnde rote Carema, der weisse 

trockene Erbaluce und der weisse süsse, weiche Caluso Passito. 

– Das zweite Gebiet ist das Monferrat, eine Rebzone, bestehend aus einer 

Reihe von Hügeln, die sich südöstlich von Turin bis nach Alessandria erstrecken. 

Sie wird vom Fluss Tanaro geteilt. Mittelpunkt des Gebietes ist 

die Stadt Asti. Hier findet man an den berühmten Weinen die roten Barbera 

d’Asti und del Monferrato, den Schaumwein Asti Spumante, den rubinroten 

Grignolino del Monferrato Consalese und den weissen, möglichst 

jung zu trinkenden Cortese di Gavi. 

– Das dritte Gebiet ist die Langhe, eine Anbauzone, die sich vom Monferrat 

im Osten bis Cuneo im Westen ausdehnt. Hier werden die vielleicht 

berühmtesten Rotweine des Piemont gewonnen, nämlich der Barolo und 

sein Zwillingsbruder Barbaresco, der Nebbiolo d’Alba der Dolcetto mit 

den verschiedenen Ursprungsbezeichnungen, sowie der Barbera d’Alba. 

– Das vierte Gebiet umschliesst die Provinzen Vercelli und Novara. Hier 

wären an berühmten piemontesischen Weinen der hervorragende Gattinara, 

der rubinrote Fara, der rubinrote Boca, der granatrote, gehaltvolle 

Ghemme, der rubinrote, würzige Sizzano un der seltene granatrote 

Lessona zu erwähnen. 

17

Die wichtigsten Rebsorten und 

ihre Anteile im Piemont sind heute 

die weissen Gewächse Moscato 

bianco, Cortese und Erbaluce. Die 

bedeutendsten roten Sorten sind: 

Barbera, die weitest verbreitete 

Sorte, Nebbiolo (auch Spanna 

oder Chiavennasca genannt) aus 

der die berühmtesten Rotweine 

des Piemont gekeltert werden. 

Von der gesamten Weinernte 

des Piemont entfallen rund 90% 

auf Rotweine und nur 10% auf 

Weissweine, von denen neun 

Zehntel als Schaumwein verarbeitet 

werden. Drei der besten Weissweine 

Italiens kommen aus dem 

Piemont. Es sind dies der Schaumwein 

Asti Spumante und der 

süsse Moscato d’Asti, die beide 

aus der weissen Muskateller 

Traube gewonnen werden, sowie 

der aus der gleichnamigen Rebsorte 

stammende Arneis, ein eleganter, 

trockener Wein, der leider 

nur sehr selten zu bekommen ist. 

Lorenzo Picollo... 

Das Landwirtschaftsunternehmen 

Picollo Ernesto befindet sich auf 

ca. 260 m Höhe in Rovereto di 

Gavi, dem höchsten Weingebiet 

Prestige Gavi der gesamten Region. 

Von hieraus begann vor mehreren 

Jahrhunderten der Anbau 

von Weintrauben «Cortese» sowie 

die Kelterung von Weisswein, die 

gewonnene Qualität war sehr gut. 

Die Weine wurden zunächst an der 

ligurischen Küste in Restaurantbetrieben 

ausgeschenkt, sein Ruhm 

verbreitete sich jedoch sehr 

schnell auch im restlichen Italien. 

Im Jahre 1974 wurde dem Wein 

die DOC-Auszeichnung verliehen, 

und 1998 wurde der Wein-Gavi mit 

dem DOCG ausgezeichnet, was ihn 

zu einem der besten Weissweine 

Italiens machte und weithin für 

seiner Verbreitung führte. 

Dem Unternehmen Picollo ist 

es nach langer und anstrengender 

Arbeit und dreier Generationen 

gelungen, den Traum des Gründers 

wahrzumachen und ausgezeichnete 

Weine von internationaler 

Qualität herzustellen. Mit 

vielen Opfern hat sie moderne 

Edelstahl-Tanks sowie eine komplett 

neue Abfüll-Anlage errichtet. 

Das Verarbeitungsverfahren beruht 

auf der strengen traditionellen 

Herstellungsweise. Das Unternehmen 

hält derzeit etwa 7 Hektar 

Weinberge, mit einem durchschnittlichen 

Alter der Reben von 

25 bis 30 Jahren. Als Repräsentant 

des Weinbaubetriebes war 

an diesem Abend Lorenzo Picollo 

persönlich anwesend, um uns 

seine Weine uns vorzustellen. 

Diesmal wieder einmal auf Italienisch, 

mit dem Kommentar und 

der Uebersetzung von Martin 

Riedi, unserem Gastgeber. 

...und Marco Porello 

Mitten im Tal con Canale begegnen 

wir – versunken zwischen den 

Vorzeigeortschaften Barolo und 

Barbaresco – einem wahren 

Kleinod. In den Hügeln von Guarene 

und Canale treffen wir auf 

das Weingut von Marco Porello 

und dessen erstklassigen Weingärten. 

Vergessen von all den 

Weinkenner-Koryphäen gedeiht 

hier reinsortiger Roero-Arneis aus 

erstklassigen Hanglagen. 

Auch Marco Porello führt den 

Betrieb jetzt schon in der dritten 

Generation. Er stellt für uns ein 


Martin Riedi, Lorenzo Picollo und Marco Porello. 

Ausnahmetalent dar. Ein Winzer, 

dessen Weine schon heute die der 

ganz Grossen überholt haben. Er 

hat noch eine glänzende Zukunft 

vor sich. Das Preis-Genussverhältnis 

seiner höchst authentischen 

Weine ist im Piemont schwerlich 

zu überbieten. 

Beide Winzer führten uns mit 

ihren grossartigen Weinen gekonnt 

durch den Abend. 

Und dazu ein 

«Traum aus der Küche» 

Trotz seiner Uebersetzungsarbeit 

konnte sich Martin Riedi der 

Küche widmen und wie. Was zu 

den einzelnen Weinen serviert 

wurde, war einfach gesagt ein 

Traum. Das schon fast traditionell 

wiederum aus acht Gängen bestehende 

Dîner war, wie üblich, immer 

noch auf dem Niveau seiner 

seit 2 Jahren bestehenden Punkte 

bei Gault et Millau. 

Insgesamt 42 Weinfreunde 

waren an diesem Abend dabei 

und freuten sich am Dargebotenen. 

Wie immer wurde das Apéro 

im Seminarraum des Hotels, d.h. 

im Untergeschoss serviert. Es gab 

also Salumi e Grissini Piemontesi 

(von den beiden Refrenten selbst 

im Piemont ausgesucht und mitgebracht) 

mit Roverina, Spumante 

von Ernesto Picollo. 

Die übrigen Gänge durften wir 

im prall gefüllten Restaurant des 

Hotels Spitzhorn einnehmen. Die 

Stimmung war einzigartig und die 

Atmosphäre war mehr als nur perfekt. 

Die einzelnen Gänge des Menus 

wurden den Weinen angepasst, 

was meist ein kleines 

Kunstwerk für sich selbst bedeutet. 

Zu Involtini di peperoni con 

mousse di tonno erhielten wir den 

berühmten Gavi di Gavi von Ernesto 

Picollo. 

Anschliessend durften wir 

Carnaroli di Acquerello al tartufo 

bianco mit einem Roero Arneis 

Camestri von Marco Porello geniessen. 

Das war vielleicht schon 

fast der Höhepunkt des Abends, 

vor allem weil die Trüffel dazu 

wiederum so richtig schmeckten. 

– Damit war aber noch nicht genug 

der Spezialitäten. Es ging 

weiter mit Agnoletti al burro e salvia, 

dazu ein Mugreigu, ein Rotwein 

von Ernesto Picollo. 

Als Hauptgang servierte man 

uns Tagliata di manzo con funghi e 

verza zusammen mit einem Barbera 

Filatura von Marco Porello, 

vielleicht der Beste Wein an diesem 

Abend. Zu den Formaggi Pie- 

Programm 2010 

1. Mai: ANAV-Kongress und Delegiertenversammlung,Epesses/Lavaux 

26. Juni: Italien/Apulien, Conte 

Onofrio Spagnoletti Zeuli, 

Stamm/Degustation, Palace 

Hotel Gstaad 

18. September: Soirée «Wine 

& Dîne», Feines aus Küche und 

Keller, Roberth Speth, Restaurant 

Chesery Gstaad 

4. Dezember: Schweiz/Wallis, 

Neues aus dem Unterwallis, mit 

Philippe Darioli, einem der 

Topwinzer aus Martigny, 

Stamm/Degustation, Hotel-Restaurant 

Spitzhorn, Saanen 

12. März 2011: Oesterreich, 

Felix Austria/Glückliches Oesterreich, 

Hauptversammlung, 

Hotel Le Grand Chalet, Restaurant 

Le Grand Cru 

18 Ami du Vin 4/09

montesi (diese wurden von den 

beiden Weinbauern persönlich ins 

Saanenland gebracht) schmeckte 

der aus Nebbiolo Trauben stammende 

Rotwein Roero Torretta 

von Marco Porello riesig und begeisterte 

die Teilnehmer. 

Zum Dessert erhielten wir ein 

Tiramisu al mascarpone e marroni, 

das zusammen mit dem unbekannten 

Rotwein Birbet, Bracchetto von 

Mit knallenden Korken eröffnete 

Alex Haller, der neu amtierende 

Stubenmeister, seine Amtszeit, 

das noch junge Vereinsjahr 2010. 

Er begrüsste die Weinfreunde und 

Gäste der Weinbruderschaft zum 

prickelnden Champagner-Erlebnis, 

Teil der Magisterarbeit von Priska 

und Xaver Widmer. Die beiden hatten 

sich nach der schriftlichen Prüfung 

für eine Degustation rund um 

das nicht alltäglichen Thema 

«Champagner» entschieden: 

«Champagner und Essen, das wäre 

das Höchste!» Anfänglich gehegte 

Bedenken der Referenten, dass 

sich wegen mangelnden Interesses 

am «speziellen Wein» lediglich 

eine kleine Gruppe von Weinfreunden 

angesprochen fühlen könnte, 

wurden durch den eindrücklichen 

Besucherandrang radikal ausgeräumt. 

Auch Kellermeister Ruedi 

Schnelli hatte seinen «ersten Auftritt» 

in seinem neuen Amt. 


St. Martin zu Zofingen 

Marco Porello aufgetischt wurde. 

– Zu Caffé und Amaretti durfte der 

Grappa nicht fehlen, nochmals ein 

Produkt von Ernesto Picollo. 

Dank gebührt unserem Vorstandsmitglied 

Martin Riedi und 

seiner Frau, den beiden Herren Picollo 

und Porello aus dem Piemont 

sowie den vielen hilfreichen Diensten 

des Restaurant Spitzhorn in 

Saanen. 

Neuer Stubenmeister eröffnet Amtszeit mit knallenden Korken 

Champagner-Erlebnis 

Die Weinbruderschaft St. Martin zu Zofingen kann diesmal über einen ganz 

besonderen Anlass berichten, nämlich den praktischen Teil der Magisterprüfung 

von Priska und Xaver Widmer. Über 60 Teilnehmende waren begeistert 

und werden den genussvollen Abend nicht so schnell vergessen. – Marianne 

Breitenstein berichtet: 

Der «spezielle Wein» 

Champagner ist wirklich ein ganz 

spezieller Wein und schon Voltaire 

bemerkte: «Die schäumende 

Natur dieses französischen Weines 

offenbart das wahre Genie des 

französischen Volkes.» Angeblich 

sollen fast zwei Drittel des Cham- 

Stubenmeister Alex Haller. 


pagners in Frankreich selber genossen 

werden, der übrige Drittel 

der Produktion wird in die EU, 

USA, Japan, Russland und natürlich 

auch in die Schweiz exportiert. 

Champagner kann bei jeder 

Gelegenheit genossen werden und 

macht sich zum «festlichsten aller 

Getränke», zum Favoriten bei grossen 

Empfängen wie auch beim 

Tête-à-Tête. Für Glanz sorgt er 

aber auch als Apéro mit feinen 

Häppchen, als Begleiter von Vorspeisen 

mit diversen Köstlichkeiten 

aus Fisch und Fleisch, beim 

Hauptgang zu warmen Gerichten 

sowie beim Dessert zu Früchten, 

Mousses oder Glacé-Spezialitäten. 

Landschaft und Zufall 

Die Region Champagne ist eine 

liebliche Landschaft mit sanften 

Hügeln im nordöstlichen Frankreich 

gelegen, und die Weinbauregionen 

gliedern sich auf 33‘500 ha 

Fläche in die vier wichtigsten wie 

Montagne de Reims, Vallée de la 

Marne, Côte des Blancs und Côte 

des Bar. Landwirtschaft ist prägend, 

und seit dem 4. Jahrhundert 

wird vorwiegend Rebbau und 

Zuckerrübenanbau betrieben. Lediglich 

3% der gesamten Rebfläche 

Frankreichs liegen in diesem 

Gebiet, das klimatisch nicht 

besonders verwöhnt ist. 

Der anfänglich hier gepflegte 

Wein war ein einfacher Weisswein, 

der nach der Gärung im 

Fass auf die Flaschen gezogen und 

im Keller gelagert wurde. Erstaunt 

stellte man im darauffolgenden 

Sommer fest, dass der Wein 

perlte! Die Bedeutung dieser damals 

gemachten Entdeckung war 

kaum zu ermessen… 

Durch den «Fehler», den Wein 

zu früh in die Flaschen zu füllen, 

entstand durch Zufall eine neue 

Spezialität. Denn die kühlen Wetterbedingungen 

während der 

Gärung im Herbst stoppten diese, 

und im Frühjahr erfolgte unge- 

wollt eine Nachgärung in der Flasche. 

Der Wein perlte! Dom Pérignon 

soll die durch diesen Zufall 

entdeckte «Méthode Champenoise» 

verbessert und zum weiteren 

Erfolg gebracht haben. Die 

Kunst dieser Entdeckung wurde 

über Jahrhunderte veredelt und 

trägt zum heutigen Renommé des 

Champagners bei. 

Champagner 

Der Name Champagner ist streng 

geschützt und unterliegt strikten 

Richtlinien. Ein abgegrenztes Anbaugebiet, 

Anbauvorschriften der 

Pflanzdichte, die Beschränkung 

der Rebsorten auf Pinot Noir, Pinot 

Meunier und Chardonnay, die 

Beschränkung der Ertragsmenge 

auf 15‘500 kg Trauben pro Hektare 

(davon dürfen maximal 12‘400 

kg/ha für AOC gebraucht werden. 

160 kg Trauben ergeben maximal 

102 Liter Most, davon sind nur 82 

Liter Most mit der besten Qualität 

für die Cuvées zugelassen (der 

Rest ist «Tailles» und wird als Vin 

de réserve separiert), und der Lesezeitpunkt 

des Traubengutes 

wird behördlich festgelegt. Obligatorische 

Handlese, schonende 

Pressung, Flaschengärung und 

Mindestlagerzeit auf der Hefe 

sind vorgegeben. Auch die Chaptalisation 

sowie die Dosage sind 

streng geregelt, und der Alkoholgehalt 

ist auf 9 bis maximal 13 Volumenprozent 

festgelegt. 

Nach der Traubenlese, Ende 

September, wird der Most nach 

dem Abpressen sofort von der 

Maische getrennt, um den roten 

Farbstoff der Schalen (beim 

Grundwein Pinot noir und Pinot 

Meunier) nicht zu übertragen. Die 

erste Gärung erfolgt temperaturkontrolliert 

in Holzfässern oder 

Stahltanks. Nach ungefähr drei 

Wochen wird der stille Wein von 

der Hefe gezogen. Der Grundwein 

ist bereit. Nun erfolgt die Assemblage, 

ein wichtiger Teil der 

19

Champagner-Herstellung, die 

hohe Kunst der Produzenten. 

Für die zweite Gärung mengt 

man dem Wein nach der Assemblage 

erneut Hefe und Zucker bei. Er 

wird darauf in Flaschen abgefüllt 

und diese mit Kronkorken verschlossen. 

Nach weiteren drei Wochen 

entsteht durch die zweite Fermentation 

in der Flasche reichlich CO2, 

und der Druck steigt auf 5-6 bar. 

Die Flaschen lagern alsdann 

mindestens 15 Monate, Spitzenprodukte 

einige Jahre im Keller, 

bevor sie zum Rütteln gebracht 

werden, um die Rückstände der 

zweiten Gärung, Maske genannt, 

zu entfernen. Traditionell werden 

die Flaschen in Holzgestellen jeden 

Tag etwas schräger und täglich 

um 1/8-Drehung von Hand 

langsam auf den Flaschenhals gestellt. 

Gute Rüttler schaffen pro 

Tag 40’000 Flaschen! Heute wird 

das Rütteln durch Maschinen wesentlich 

vereinfacht, doch braucht 

es weitere 3 Wochen, um die Flaschen 

zum Degorgieren bereit zu 

stellen. Die Maske im Flaschenhals 

wird schliesslich durch 

das Entfernen des Kronkorkens 

mittels gekonnter Handfertigkeit 

oder etwas leichter im Eisbad (- 

24 C) entfernt. 

Nun erfolgt die Zugabe der 

Versanddosage – das strengst 

gehütete Geheimnis der Champagnerhersteller: 

Es wird der Liqueur 

d’expédition (mit Zuckerzusatz) 

nachgefüllt, bevor man die Flasche 

definitiv mit dem berühmten 

Korkzapfen mit Drahtgitter verschliesst, 

um sie darauf, nach 

weiteren 3-4 Monaten Lagerung 

im Keller, ausliefern zu können. 

Nun ist der Champagner trinkreif 

und sollte innert 2-4 Jahren getrunken 

werden. 

Etiketten geben 

wichtige Informationen 

Normalerweise werden rund 80% 

der Champagner aus diversen 

20 

Jahrgangsweinen der erlaubten 

Rebsorten verschnitten. Meist assembliert 

man 70% der Grundweine 

des Vorjahres zusammen 

mit den Vins de Réserve, die 

manchmal über Jahre separat in 

Fässern lagerten. Dies erlaubt die 

Herstellung einer guten und konstanten 

Qualität. Einzig die 

«Millésimés» sind reine Jahrgangs-Champagner. 

Auf der Etikette 

jeder Flasche finden wir die 

Bezeichnung Champagne (ist 

AOC), Name, Markenname und 

Adresse des Herstellers, Flascheninhalt 

und Alkoholgehalt. 

«Brut»? 

Weitere wichtige Informationen, 

um für sich persönlich den bevorzugten 

Champagner zu finden, 

sind die Angaben des Restzuckergehaltes 

wie «doux» (Dosage mit 

mehr als 50g Restzucker; selten 

bei Champagner!), «demi-sec» 

(35-50 g), «sec» (17-35g), «extrasec» 

(12-20g), «brut» (bis 12g), 

«extra brut» (bis 6g) und «brut nature» 

(0g). Damit definieren sich 

die Geschmacksnuancen zwischen 

lieblich und trocken. Also aufgepasst 

mit wortwörtlichen Übersetzungen: 

demi-sec oder sec bedeutet 

nicht halbtrocken oder trocken, 

wie landläufig oft gemeint wird. 


Priska und Xaver Widmer bestanden ihre Magisterprüfung mit Bravour. 

Die Bezeichnungen zu kennen, bewahrt 

vor unliebsamen Überraschungen! 

«Cuvée prestige»? 

Die Bezeichnung tradition bedeutet 

Standardqualität, cuvée darf sich 

nur Champagner nennen, der aus 

Weinen der ersten Pressung gemacht 

wurde, réserve wird mit älteren 

Jahrgängen aus denselben 

Lagen assembliert, cuvée prestige 

sind Spitzenerzeugnisse, blancs de 

blancs ausschliesslich aus Chardonnay, 

blancs de noirs ausschliesslich 

aus Pinot Noir und Pinot Meunier 

hergestellt, rosé wird 

ebenfalls den letzteren hergestellt. 

Weiter ist auch ein 2-Buchstaben-Code 

mit der Produzentennummer 

zu finden. Diese Kürzel 

sind sehr aufschlussreich: 

– NM (négociant manipulant) bedeutet 

Handelshaus, das den 

Champagner ausbaut und selbst 

vermarktet. 

– RM (récoltant manipulant) ist 

ein Winzerbetrieb der selber den 

Champagner herstellt und vertreibt. 

– CM (coopérative de manipulation) 

bedeutet genossenschaftlicher 

Ausbau und Vertrieb. 

– RC (récoltant coopérateur) Winzer, 

der genossenschaftlich aus- 

bauen lässt, aber selber vermarktet. 

– ND (négociant distributeur) Handelshaus, 

das fertige Champagner 

kauft und unter eigener Marke 

vertreibt. 

– MA (marque d’acheteur) Grossabnehmer, 

der ein Handelshaus 

beauftragt, den Champagner mit 

der Etikette seiner Marke zu versehen 

und den Vertrieb anschliessend 

selber macht. 

Degustation mit Essen 

Die Jahresproduktion von Champagner 

liegt bei ca. 330 Mio. Flaschen, 

was einem Umsatz von ca. 

4 Mia. EURO entspricht. Mit einigen 

wenigen Flaschen davon ermöglichten 

Priska und Xaver Widmer 

zusammen mit der Crew des 

Hotels Zofingen und des Stubenrates 

ein einmaliges Champagner- 

Erlebnis! Kaum jemandem war es 

zuvor vergönnt, in 3 Flûtes nebeneinander 

gleichzeitig zwei Carted’Or, 

1er Crus (brut und extra brut) 

mit dem Millésime 2004 des 

Doyard-Mahé, aus Vertus, zu verkosten. 

Alle drei Champagner sind 

blancs de blancs und präsentierten 

sich goldfarben, feinperlend, rassig, 

mit lebendigem Bouquet. Die 

dazu servierten Vorspeise-Häppli 

rundeten den Genuss vollends ab. 

Die zweite 3-er-Serie kam aus 

Mareuil-sur-Aÿ. Alles Cuvées mit 

Pinot noir: Fleur Mareuil, 1er Cru 

und Brut Vigneron, 1er Cru aus dem 

Hause R. Pouillon & fils, beide in 

goldgelber Robe, feine Nase mit 

Noten von Orangenduft, Quitten, 

Honig und Feigen, sowie ein 

Royale Réserve, Brut, aus dem 

Hause Philipponnat, der lichtes 

Grüngelb mit Veilchen-, Honig- und 

Marzipanduft zeigte. Diese wunderschönen 

Gewächse wurden 

zum exquisiten Hauptgang serviert. 

Zum Dessert-Teller wurden 

zwei Rosé Champagner kredenzt, 

der Rosé brut von Doyard-Mahé 

und der Rosé brut, 1er Cru von R. 

Ami du Vin 4/09

Pouillon. Der erste wurde aus 

88% Chardonnay und 12 % Pinot 

noir gekeltert, der zweite aus 

100% Pinot-noir-Trauben. Beide 

ganz herrliche Rosé-Champagner, 

die verführerisch mit dem fruchtigen 

Dessert im Gaumen spielten. 

Welch ein Erlebnis! 

Der langanhaltende Applaus galt 

den beiden Referenten Priska und 

Xaver Widmer. Die beiden haben 

nicht nur ein grosses Wissen um 

die Region Champagne sowie die 

Champagnerweine, die sie grösstenteils 

selber vor Ort besorgten, 

und sind mit den Produzenten und 

Altgeselle Konrad Rufer stellte am 

jährlichen Bott im Gewölbekeller 

der Bürgergemeinde Solothurn beruhigt 

fest, dass die Ambassadoren-Weinfreunde 

gut in Fahrt sind. 

Sie zählen jetzt 165 Mitglieder, 

eine Zahl, die natürlich gesteigert 

werden könnte, die aber insofern 

gut dasteht, weil die Sektion wohl 

überdurchschnittlich viele sehr interessierte 

und aktive Mitglieder 

umfasst. 

Vor wenigen Wochen ist das geschätzte 

Mitglied August Rüetschi 

verstorben. Zu seinen Ehren erheben 

sich die Teilnehmenden am 

Bott. Der Altgeselle durfte aber 

auch drei Neueinritte vermelden. Er 

Solothurn 

ihren Familien auf Du-und-Du. Es 

gelang ihnen vielmehr auch, die 

Champagner mit viel technischen 

Hintergrund-Informationen gekonnt 

zu präsentieren und allen 

Teilnehmern einen äusserst köstlichen 

und vergnüglichen Abend 

zu bescheren. Der Stubenmeister 

und ehemalige Obmann Prüfungsrat 

Alex Haller gratulierte zur «mit 

Bravour bestandenen Magisterarbeit». 

Er überreichte Priska und 

Xaver Widmer das wohlverdiente 

Zinntellerli als Auszeichnung! Die 

Teilnehmenden werden noch 

lange von diesem Abend träumen… 

Bott im Gewölbekeller der Bürgergemeinde Solothurn 

Mit Zuversicht 

ins Jubiläumsjahr 

Die Solothurner Weinfreundinnen und Weinfreunde merken sich den Sonntag, 

12. September dieses Jahres besonders vor. An diesem Tag feiert die Sektion 

ihr 50jähriges Bestehen. Der Stubenrat hat aber nicht nur für diesen Tag, 

sondern fürs ganze Jahr ein attraktives und lehrreiches Programm zusammengestellt 

und am Bott darüber berichtet. – Urs-Peter Müller hat mitgehört. 

konnte in seinem Jahresbericht auf 

ein lebendiges und reichhaltiges 

Programm zurückblicken, das von 

sehr vielen Mitgliedern geschätzt 

wurde. Das Spektrum der Veranstaltungen 

reichte vom Waadtland 

bis an den Bodensee und von den 

Rhôneweinen bis ins Priorat. 

Gesunde Finanzen 

Die Säckelmeisterin Susanne Rebolz 

präsentierte eine Jahresrechnung, 

die mit einem Überschuss 

von rund 1’500 Franken abschliesst. 

Ein solcher wird auch 

benötigt, um die Veranstaltungen 

des Jubiläumsjahres 2010 zu finanzieren. 

Tatsächlich rechnet das 


Budget 2010 mit einem Verlust 

von fast 4’000 Franken, was aber 

angesichts der beruhigenden Vermögenslage 

nicht gravierend ist. 

Der Revisor Urs Lysser beantragte 

denn auch guten Gewissens, die 

Säckelmeisterin zu entlasten. 

Stubenrat: nach wie vor 

Damenmehrheit 

Niemand vom Stubenrat hatte Lust, 

auf das Jubiläumsjahr hin zurückzutreten. 

Also wurde der gesamte 

Stubenrat wieder gewählt. Er setzt 

sich - nach wie vor mit Damenmehrheit 

- wie folgt zusammen: 

Konrad Rufer, Altgeselle 

Hermann Saxenhofer, Junggeselle 

Roger Murbach, Stubenmeister 

Susanne Rebholz, Säckelmeisterin 

Monika Roth, Aktuarin 

Vera Hobi, Kannenmeisterin I 

Urs-Peter Müller, Protokollführer 

Sylvia Gisiger, Kannenmeisterin 

Urs Goetschi, Kannenmeister 

Pascale Kury, Kannenmeisterin 

Barbara Schmuckle, Kannenmeisterin 

Yolanda Studer, Kannenmeisterin 

Diesem eingespielten Team 

stehen als Revisoren Urs Lysser, 

Andrea Genhart und Stefan Juchli 

(Ersatz) bei, nachdem Lili Parli turnusgemäss 

aus der Revisorengruppe 

ausgeschieden ist. 

«Chargé pour Soleure» 

Das Programm des Jahres 2010 

(siehe Kasten) enthält einige 

Glanzpunkte, die man sich nur in 

einem Jubiläumsjahr leistet. Der 

Jubiläumsanlass vom Sonntag, 12. 

September, steht unter dem Motto 

«Chargé pour Soleure», und das 

Chapitre wird ganz den Spitzenweinen 

aus der Schweiz gewidmet 

sein. A propos «Chargé pour Soleure»: 

Das ist im Welschland eine 

Bezeichnung für Leute, die sich 

eins über den Durst genehmigt haben. 

Der Begriff stammt aus der 

Aareschifffahrt, als die Weinlieferungen 

von den Solothurner Gü- 

Programm 2010 

12. März: 

Degustation Languedoc 

21. Mai: 

Degustation Südafrika 

14. August: 

Weinreise Neuenburgersee 

12. September: 

Jubiläumsanlass 

22. Oktober: 

Degustation Piemont 

26. November: 

Chapitre 

tern am Bieler- und Neuenburgersee 

am Landhausquai ausgeladen 

wurden. Die Schiffleute löschten 

damals offenbar den Durst nicht 

mit Aarewasser… 

«Sehr gemütlicher» Ausklang 

Altgeselle Konrad Rufer schloss 

die straff geführte Generalversammlung 

nach einer knappen 

halben Stunde. Das beweist, dass 

die Arbeit des Stubenrats diskussionslose 

Anerkennung findet, 

aber auch, dass der Drang nach 

dem geselligen Teil mit dem Imbiss 

und den Weinen, die von vergangenen 

Degustationen übrig 

geblieben sind, übermächtig war. 

Der Abend soll noch sehr gemütlich 

geworden sein! 

Freiamt 

Programm 

2010 

19. Februar: Südfrankreich 

17. April: Toscana 

5. Juni: Südafrika 

27. August: 

Traubensorten im Vergleich 

«Alte Welt – Neue Welt» 

19. - 23. September: 

Wein- und Kulturreise Südtirol 

20. November: GV «Kalifornien» 

Ami du Vin 4/09 21

Luvina-Wettbewerb 

– Preisverleihung 

Nachdem noch einige zusätzliche 

Stühle und Gläser herbeigeschafft 

waren, konnte Stubenmeister Urs 

Bühlmann den Gewinnern des Luvina-Wettbewerbs 

die Preise (12, 6 

respektive 3 Flaschen Wein) überreichen. 

Um diese Spitzenplätze zu 

erreichen, brauchte es nicht nur 

eine sehr gute Nase, sondern auch 

Losglück. Von den 233 Teilnehmern 

hatten 48 die richtigen drei Aromen 

herausgefunden: Kirschen, 

Paprika grün und Schwefel. 

Nach der «Bescherung» gab 

Weinmeister Didier Spuler eine 

Uebersicht über die Entwicklung 

der Crus Bourgeois. Anschliessend 

orientierte die Weinfachfrau Beatrice 

Van Strien, eine gebürtige Luxemburgerin, 

die bei Möwenpick 

und in Kalifornien bei Mondavi gearbeitet 

hatte und heute u.a. an 

Hotelfachschulen unterrichtet, 

über die neusten Entwicklungen in 

diesem Bereich. 

Blick in die Geschichte der 

Crus Bourgeois 

Seit dem 15. Jahrhundert besassen 

reich gewordene Bürger der Handelsstadt 

Bordeaux Weingüter auf 

der nordwestlich gelegenen Halbinsel 

Médoc. Im 17. Jahrhundert 

wurden an den besten Lagen neue 

Luzern 

Voller Saal an der ersten Weinprobe des neuen Jahres 

Grossaufmarsch für die 

Bordeaux - Crus Bourgeois 

Bordeaux Crus Bourgeois Supérieurs und Crus Bourgeois Exceptionnels – 

dieses Thema versprach viel Weingenuss zu erschwinglichen Preisen. Es fand 

entsprechend grossen Anklang, sodass der Saal am 25. Januar 2010 wieder 

einmal voll besetzt war. Weinmeister Didier Spuler und Koreferentin Beatrice 

van Strien erklärten, was sich hinter den illustren Begriffen verbirgt, die es in 

dieser Form bald nicht mehr geben wird. – Ruth Graber berichtet: 

Châteaux errichtet, deren Weine 

Spitzenpreise erreichten. 1855, anlässlich 

der ersten Weltausstellung 

in Paris, wurde eine Klassifizierung 

dieser Grands crus vorgenommen. 

Basis dafür bildete der langjährige 

Durchschnitt der erzielten Preise, 

eingeteilt wurden sie in 5 Klassen, 

vom Premier Cru bis zum Cinquième 

Cru. Seither hat sich deren 

Liste praktisch nicht verändert. 

Daneben gab und gibt es im 

Médoc ein grosse Zahl von weiteren 

sehr guten Weingütern. Für 

sie wurde erst 1932 eine Einteilung 

durchgeführt. Von 442 Crus 

Bourgeois erhielten 99 die Auszeichnung 

«Supérieurs» (CBS) und 

6 waren CB «Exceptionnels» 

(CBE). Durch Erbteilungen und andere 

Faktoren stieg die Zahl der 

CB weiter an. 1962 wurden durch 

das „Syndicat des CB“ neue Regeln 

definiert. Ein Betrieb musste 

mindestens 7 ha gross sein, so 

dass deren Zahl auf 92 sank. Ab 

1966 war die erreichte Einteilung 

nicht mehr fix, es wurden regelmässig 

neue Proben durchgeführt. 

Trotzdem stieg die Zahl bis 2002 

wieder auf über 600 an. 2001 

wurde ein Komitee aus 17 Experten 

gebildet, das 2003 247 Châteaux 

als Crus Bourgeois anerkannte, 

davon 87 als CBS und 9 

als CBE. 


Überreichung der Luvina-Preise durch Stubenmeister Urs Bühlmann. 

Die degustierten Weine 

Didier Spuler und Beatrice Van Strien wechselten sich im Beschreiben 

der 9 Weine ab. Ihre Kommentare werden für einmal in Stichworten 

wiedergegeben: 

– Ch. Montlau blanc MC, Entre-deux-mers AOC, 2008 (60% Sauvignon 

blanc und 40% Sémillon) 

– Ch. D’Escurac, CB Médoc AOC, 2005 (der einzige Vertreter der «nur» die 

Klassierung CB aufweist): dunkel, Holunder und Brombeeren, leichter Rosentouch, 

schlank, aber würzig, fester, stoffiger Gaumen, mittlerer Körper. 

– Ch. Cambon Pelouse CBS, Haut Médoc AOC, 2004: schwarzes Purpur, würziger 

Auftakt, Zedernholz, gutes Tannin, schöner Wein mit viel Potenzial. 

– Ch. Fourcas Hosten CBS, Listrac Ht. Médoc, 2003 (auch im Médoc ein 

schwieriges Jahr): wenig moderne Technik in diesem Betrieb, beerige 

Nase, weiche Holzaromen, schöner, anhaltender Abgang. 

– Ch. Monbrison CBS, Margaux AOC, 2004 (von 40-jährigen Rebstöcken, 

drei Wochen an der Maische): blickdicht, verhaltene Nase, auch 

im Gaumen noch verschlossen, gutes Tannin, kräftig, sollte zwei Stunden 

vor der Degustation dekantiert werden. 

– Ch. Lilian-Ladouys CBS, St. Estèphe AOC, 2000 (Topjahrgang!): Kompott 

(Pflaumen), gebrannter Zucker, weiche Tannine, gute Struktur, 

runde Note, jetzt trinkreif. 

– Ch. Loudenne CBS/CBE, Haut Médoc AOC, 1997 (bescheidenes Jahr, 

Beeren aussortiert): granatrote Reflexe, reife gekochte Früchte, Säure 

und Tannin schon stark abgebaut, jetzt auf dem Höhepunkt. 

– Ch. Les Ormes de Pez CBE, St. Estèphe AOC, 2004: leicht verhaltene, aber 

attraktive Nase, Würzigkeit, reife Fruchtnoten, schön eingebettetes Tannin, 

harmonischer Wein, leicht prickelnd, runder Abgang, grosse Zukunft. 

– Ch. Labégorce-Zédé CBE, Margaux AOC, 2002 (verregnetes Jahr, aber 

strenge Auswahl): rubinrot, viele Kirchenfenster, Röst- und Stallaromen, 

später Cassis und Himbeeren. 

– Ch. Chasse Spleen CBE, Moulis en Médoc AOC, 2003 (Der Name geht 

auf einen Poeten, Lord Byron oder Odilon Redon, zurück. – Aus der 3,75 

dl-Flasche, da er darin schneller reift): moderner Stil, beeindruckend, 

rund, würzige Nuancen, blumig am Rand, Choconote, lange haltbar. 

Wir durften also vier der wenigen CBE degustieren. Mit der Bekanntgabe 

der Preise ging der sehr instruktive Abend zu Ende. Auffällig ist, dass diese 

je nach Bezugsquelle beträchtlich schwanken, beispielsweise für die 

Nr. 2 von Fr. 18.30 bis Fr. 32.-, für die Nr. 5 von Fr. 25.80 bis Fr. 37.90! 

22 Ami du Vin 4/09

Ein Umbruch steht bevor….. 

Ab November 2009 gelten ganz 

neue Prinzipien: Die Beurteilung 

erfolgt jedes Jahr neu, durch 

wechselnde Experten auf Grund 

anonymer Proben, nach 2 Jahren 

Fass, also nicht mehr auf Grund 

der Parzelle. Damit soll die Bewertung 

so objektiv wie möglich ausfallen. 

Das neue Punktesystem 

soll ab Jahrgang 2008 gelten, die 

Bezeichnungen CBS und CBE werden 

dann verschwinden. 

Punkt 19 Uhr begrüsste der Präsident 

Rudolf Wey die 49 anwesenden 

Mitglieder zum Anlass. In gewohnter 

Routine führte er durch 

die ersten Traktanden. Bei Traktandum 

«Mutationen 2009» erhoben 

sich die Weinfreundinnen und 


Limmattal-Baden 

Die Bordeaux-Weine setzen sich 

hauptsächlich aus Cabernet Sauvignon 

und Merlot zusammen, 

wobei im Médoc meist der Cabernet 

Sauvignon, in Pomerol und St. 

Emilion der Merlot überwiegt. 

Weiter sind ca. 5-10% Cabernet 

Franc und manchmal ein kleiner 

Anteil Petit Verdot dabei. 

Der Alkoholgehalt liegt fast bei 

allen um 13,5%. Am besten trinkt 

man diese Weine nach 5-6 Jahren, 

mit einer Temperatur von 16 Grad. 

Generalversammlung in der «Linde» von Baden 

Tessiner Weine 

zum Abschied des Präsidenten 

Am Anfang eines neuen Vereinsjahres kommen die Weinfreundinnen und Weinfreunde 

der Sektion Limmattal Baden jeweils im Hotel Linde in Baden zusammen, 

um bei einem Glas Wein die Winterkälte aus den Knochen zu vertreiben. 

Vorgängig wurde aber noch die GV abgehalten. – Franco Hunziker berichtet: 

Weinfreunde für eine Gedenkminute 

zu Ehren unseres ehemaligen 

Mitglieds Walter Markwalder, der 

uns letztes Jahr überraschend 

verlassen hat. Walter Markwalder 

war in den Jahren 

2008/2009 Präsident des Aar- 

Rudolf Wey wird als Präsident von Franco Hunziker verabschiedet. 


Die Tessiner Küche schmeckt ausgezeichnet. 

gauer Grossrates und hat trotz seines 

grossen politischen Engagements 

immer wieder Zeit gefunden, 

an unseren Anlässen 

teilzunehmen. Walter Markwalder 

bleibt uns als ruhige, ausgesprochen 

angenehme Persönlichkeit in 

Erinnerung. 

Rücktritt von 

Präsident Rudolf Wey 

Nach den Jahresberichten des 

Präsidenten und des Kassiers 

stand mit den Erneuerungswahlen 

ein Programmpunkt an, der sich 

nur alle 3 Jahre auf der Traktandenliste 

findet. In diesem Jahr bedeuteten 

die Wahlen für unsere 

Sektion aber einen markanten Einschnitt, 

weil unser langjähriger 

Präsident Rudolf Wey mit der 

dies jährigen GV seinen Rücktritt 

aus dem Vorstand gab. 

Rudolf Wey war seit 14 Jahren 

Mitglied des Vorstandes. Davon 

hat er 10 Jahre die Geschicke 

der Sektion als Präsident geleitet. 

Es ist in der heutigen Zeit mit steigenden 

Anforderungen längst 

nicht mehr selbstverständlich, 

dass sich Personen finden, die 

sich in ihrer Freizeit für das Vereinsleben 

einsetzen. Für diesen 

langen Einsatz für die Sektion Limmattal 

Baden wurde Rudolf Wey 

mit der Ehrenmitgliedschaft in der 

Sektion und einem kräftigen Applaus 

belohnt. Sein Nachfolger, 

Franco Hunziker, bedankte sich bei 

Rudolf Wey für seinen Einsatz mit 

dem Buch «Weinfestival» von 

Oskar Weiss, einem Werk mit diversen 

humoristischen Zeichnungen 

zum Thema Wein. 

O sole mio! 

Das kalte Wetter draussen liess 

den Frühling noch weit weg scheinen. 

Deshalb kam die önologische 

Reise durch die Tessiner Weinlandschaft 

gerade richtig. Die Reiseleitung 

übernahm Urs Mäder, 

Inhaber der Cantina dell’ Orso in 

Ascona und mit 20-jähriger Erfahrung 

ein fundierter Kenner der 

Tessiner Produzenten und Weine. 

Die Mannschaft des Hotels 

Linde hatte für den Anlass ein von 

der Tessiner Küche inspiriertes 

Menu zusammengestellt. Dazu 

hat Urs Mäder die passenden 

Weine ausgewählt. Den Auftakt 

machten zwei Weissweine: Iris 

2008 (Chardonnay, Merlot) der 

Azienda Mondò und La Piana 2008 

(je 1/3 Sauvignon Blanc, Chardonnay, 

Sémillon) der Tenuta Bally & 

von Teufenstein. 

Was lange währt… 

Wie uns Urs Mäder bestätigte, ist 

das Tessin trotz der steigenden 

23

Vielfalt an Weissweinen, die in 

den letzten Jahren kreiert wurden 

und im Ausland sehr erfolgreich 

sind, mit einem Anteil von circa 

90% ein typischer Rotweinkanton. 

Die Hautrolle spielt dabei bekanntlich 

der Merlot. Diese ursprünglich 

aus dem Bordeaux 

stammende Sorte wurde bereits 

1904 vom Agronomen Alderige 

Fantuzzi im Tessin eingeführt. 

Versuche mit der Rebsorte 

zeigten, dass sich die Traube im 

Tessin wohl fühlte. Die kantonale 

Rebbaukommission wehrte sich 

aber lange Jahre gegen den Merlot, 

da sie die norditalienischen 

Sorten aus dem Piemont bevorzugte. 

Es dauerte bis 1949 bis der 

Tessiner Grossrat Subventionen 

für die Umstellung auf Merlot zustimmte. 

Von da an setzte der 

Merlot zu seinem Siegeszug durch 

das Tessin an. 

Heute präsentiert sich die Sorte 

in einer Vielzahl von Ausbauvarianten 

und Assemblagen. Folgende 

vier aus dieser breiten Palette hat 

uns Urs Mäder mitgebracht: 

– Riserva di Bacco 2007, Valsagiacomo 

Vini, aus 100% Merlot-Trauben 

aus dem Mendrisiotto 

– Tre Corti 2006, Fratelli Corti, aus 

91% Merlot, 9% Cabernet Franc 

aus dem Mendrisiotto 

– Sinfonia 2007, Chiericati, aus 

100% Merlot aus dem Spraceneri, 

im Barrique ausgebaut 

– Ampelio 2006, Vinicola Carlevaro, 

100% Merlot aus dem Bellinzonese, 

im Barrique ausgebaut 

Der süsse Schlusspunkt 

Zum Abschluss des gelungenen 

Abends durfte natürlich auch ein 

Tessiner Süsswein nicht fehlen: 

Chardor (Chardonnay) der Cantina 

Giubiasco. Er wurde mit dem technischen 

Verfahren der Kryoextraktion 

hergestellt. Die Trauben werden 

dabei nach der Ernte 

tiefgefroren und anschliessend 

abgepresst. Daraus resultiert ein 

Most mit angereichertem Zuckergehalt. 

Auf diese Weise kann ein 

Weinproduzent sein Sortiment mit 

einem Süsswein abrunden, obwohl 

sich das Tessiner Klima nicht 

unbedingt für die Produktion von 

Süssweinen eignet. 

Die Sektion Goldwand Baden hat 

ihre 50. GV im Hotel Du Parc, Baden, 

bei sehr guter Beteiligung 

durchgeführt. Leider mussten die 

Anwesenden zur Kenntnis nehmen, 

dass der Rücktritt von Röbi 

Sibold, welcher den Verein 

während vollen 43 Jahren (!) geführt 

hat, endgültig war. Die Ehrung 

seiner Verdienste ist für später 

vorgesehen. 

Da Röbi Sibold krankheitshalber 

verhindert war, führte an seiner 

Stelle Paul Kühne durch die 

Traktanden. Es konnte festgestellt 

werden, dass die Sektion finanziell 

gesund ist und dass sie schon 

seit einem halben Jahrhundert 

ihre Aufgabe durch Degustationen 

und Weinreisen bestens erfüllt. 

Vorstandswahlen 

Im Mittelpunkt des offiziellen 

Teils des Abends standen die Ersatzwahlen 

in den Vorstand. 

Durch die Wahl von Margrit Wüthrich 

zur Präsidentin und von Verena 

Stucki als Aktuarin setzt sich 


Goldwand Baden 

Nachdem auch der letzte Schluck 

getrunken war, bedankte sich Rudolf 

Wey als Organisator des 

Abends bei Urs Mäder und verabschiedete 

die Weinfreundinnen 

und Weinfreunde bis zum nächsten 

Anlass. 

50 Generalversammlung im Hotel Du Parc 

Frauen-Power in Baden 

Nach 43 «Dienstjahren» ist auf das neue Vereinsjahr hin Robert Sibold als 

Präsident der Weinfreunde Goldwand Baden zurückgetreten. Die Geschicke 

der Sektion sind nun gänzlich in Frauenhand: Als Nachfolgerin von Robert 

Sibold wurde Margrith Wüthrich zur neuen Präsidentin gewählt. Önologisch 

umrahmt wurde die Generalversammlung von der Präsentation der Tessiner 

Weine. – Eugen Bättig berichtet: 

die Vereinsführung nun ausschliesslich 

aus Damen zusammen, 

gehört dem Gremium doch die seit 

Die Zurzibieter Weinfreunde hatten 

eine Schnapsidee, schoben sie 

aber einige Jahre vor sich her, 

wohlwissend dass für veritable 

Weinfreunde der Besuch und Konsum 

in einer Schnapsbrennerei ein 

Sakrileg bedeuten könnte. Schliesslich 

rang man sich aber doch dazu 

durch, das mittlerweile bestens 

Zurzibiet 

vielen Jahren erfolgreich wirkende 

Kassierin Elisabeth Schneider 

weiterhin an. 

Tessiner Weine 

zum «zweiten Gang» 

Nach diesem geschäftlichen Teil 

begann das hervorragende festliche 

Abendessen, jeweils unterbrochen 

durch die Präsentation 

ausgezeichneter Tessiner Weine. 

Die Vorstellung der sieben Weine, 

fein abgestimmt auf die jeweiligen 

Speisen, erfolgte in äusserst 

gekonnter Weise durch Urs Mäder, 

selbst Weinbauer und Inhaber 

der Cantina dell’Orso in Ascona. 

Er bewältigte seine Aufgabe brillant, 

mit fundierter Sachkenntnis 

und gleichzeitig mit viel Humor. 

Zusammengefasst darf festgestellt 

werden, dass die erfolgsverwöhnte 

Sektion Goldwand einen 

weiteren Höhepunkt in der 

50-jährigen Vereinsgeschichte erleben 

konnte. Der neuen Leitung 

darf für ihre zukünftige Arbeit viel 

Erfolg gewünscht werden. 

Interessante Begegnung auf Käsers Whisky Castle 

Schnaps war 

nicht das letzte Wort 

34 Weinfreundinnen und Weinfreunde machten sich gegen Ende März auf den in 

Sammeltaxis zurückgelegten Weg nach Elfingen, wo Rosemarie Bürgin ein Treffen 

auf Käsers Whisky Castle initiiert und organisiert hatte. – Erwin Evers berichtet: 

bekannte Käser Schloss in Elfingen 

anzusteuern, und – vorweg genommen 

– es gab niemanden, der diesen 

Entschluss bereute. 

Ein erfolgreiches 

Familienunternehmen 

Ruedi Käser, der mit seiner Frau 

Franziska 1992 den Bauernhof als 

24 Ami du Vin 4/09

Ruedi Käser fand aufmerksame Zuhörerinnen. 

Familienbetrieb übernommen und 

ihn im Laufe der Jahre zu einem 

Feinkost-Bauernhof und einer 

weltweit beachteten Schnaps-, 

insbesondere Whisky-Brennerei 

ausgebaut hat, ist ein aufgestellter 

Tüftler und als solcher nicht 

nur einfallsreich, sondern auch 

sehr erfolgreich. 

Und Erfolg beflügelt. Seine 

Brände jedenfalls sind weltweit begehrt, 

was er wohl geahnt haben 

mochte, denn seine riesige kubische 

Eventhalle ist nicht nur für 

Veranstaltungen vieler Art, sondern 

wohl auch für die Aufnahme seiner 

zahllosen Diplome konzipiert. 

Hunger mutiert zum Genuss 

Die Zurzibieter Weinfreunde hatten 

ein Programm gebucht, das 

Vortrag, Essen, Wein und Whisky- 

Degustation einschloss. Ruedi Käsers 

längerer Vortrag über den Ursprung 

und das Gedeihen seiner 

Firma sowie die Herstellung seiner 

Brände generierte den Hunger, den 

Gespannt auf das von Franziska Käser bereitete Menu. 


jede auch noch so geringe körperliche 

Anstrengung bei einer gesunden 

Konstitution erzeugt. So war 

das von Franziska Käser liebevoll 

und professionell bereitete Menu 

ein wahres Labsal, während die 

begleitenden Weine, seit 2006 von 

den beiden Söhnen gekeltert, wohl 

noch des Feinschliffs bedürfen. 

Spirituelles 

Aber man war ja unter anderem 

und vor allem wegen der stärkenden 

Brände gekommen, die das 

Menschenherz mit Frohsinn erfüllen 

und den Mund zu lustigen Gesängen 

zu inspirieren vermögen. 

An der Bar bestand dazu ausgiebig 

Verkostungsmöglichkeit. Schloss 

Käser ist etwas Besonderes. Es zu 

beschreibensprengt den Rahmen 

einer im Umfang limitierten Berichterstattung. 

Drum sei geneigten Lesern geraten 

«Fahrt mal hin. Es lohnt sich.» 

Käsers Schloss, 5077 Elfingen/AG, 

Tel. 062 / 876’17’83, Fax 876’30’75 


Es folgte die Begrüssung des Präsidenten 

mit dem Zitat, «Chancen 

multiplizieren sich, wenn man sie 

ergreift», als Einleitung zu einer 

ebenso ordnungsgemässen wie 

reibungslosen Abwicklung der Generalversammlung. 

Ersatzwahl in den Vorstand 

Besonders verdankt wurden die 

Verdienste des scheidenden, 

langjährigen Vorstandsmitglieds 

Ruedi Bolli und dessen Frau Heidi, 

die sich in den vergangenen 14 

Jahren stets tatkräftig für den 

Verein eingesetzt hatten. Als 

Nachfolger wurde Peter Bührer 

vorgeschlagen, der nach kurzer 

Vorstellung mit Applaus gewählt 

wurde. – Eine Wortmeldung erfolgte 

von Ehrenmitglied Robert 

Schaad, der sich einerseits für die 

Arbeit des Präsidenten bedankte 

und andererseits einen Vorschlag 

zu einem Weinfreundeausflug in 

die Region Genf einbrachte. Die 

Idee fand die Unterstützung des 

Präsidenten – im Vorstand hatte 

man bereits ähnliche Ideen gehegt, 

um den letztjährigen Besuch 

der Genfer Sektion in Schaffhausen 

zu erwidern. 

Nach erfolgreichem Abschluss 

der GV folgte der genussvolle Teil 

des Abends, die Degustation von 

Tessiner Weinen zu einem passenden, 

schmackhaften Abendes- 

Schaffhausen 

Generalversammlung mit Wanderdegustation Tessin 

Magisch in den Bann des 

Merlot del Ticino gezogen 

Zum Apéro lassen sich die Schaffhauser Weinfreunde nicht zweimal bitten – 

um 18.30 Uhr war bereits ein Grossteil der Angemeldeten eingetroffen und genoss 

ein Glas Bianco di Merlot mit passenden kleinen Häppchen. Um 19.00 

Uhr war der Saal mit 120 Personen bis auf den letzten Platz besetzt. – Platz 

genommen hat auch die Verfasserin dieses Berichtes, Ursula Oertle: 

sen bestehend aus gefüllten Canelloni, 

Ossobuco, Polenta und 

Gemüse sowie Zabaione. 

Überzeugender 

Deutschschweizer Botschafter 

für Tessiner Wein 

Für die Wanderdegustation war 

Urs Mäder vom Tessiner Branchenverband 

beauftragt worden. 

Der Ostschweizer war schon früh 

vom reichhaltigen Weinkeller seines 

Vaters fasziniert und sein Interesse 

an Weinwissen wuchs mit 

den Jahren zusehends. Früher als 

Werbefachmann in verschiedenen 

Branchen und in aller Welt tätig, 

wurde er 1993 in Ascona ansässig, 

wo er die Cantina dell’ Orso 

eröffnete. Dort findet man über 

250 Tessiner Weine. 

Urs Mäder gilt als einer der 

profundesten Kenner der Tessiner 

Weinszene und wird in der Tessiner 

Presse auch als «il magico» 

Urs Mäder bezeichnet. Weshalb 

«magisch»? Das sollte erst im Verlauf 

des Referats – einem spontanen 

Vortrag ohne jegliche Vorlage 

– klar werden. 

«Königssorte» Merlot 

Urs Mäder’s Worten entnahmen 

wir, dass das Tessin als viertgrösstes 

Rebbaugebiet der Schweiz 

85% Rotwein produziert. Die sogenannte 

«Königssorte» ist dabei 

25

Die degustierten Weine: 

•Albino, Bianco di Merlot, 2008 Vinicola Carlevaro, Bellinzona 

•Viognier, 2007 Cantina Kopp von der Crone Visini, Barbengo 

•Bianco di Cademario, 2008 (Müller Thurgau, Chardonnay, Pinot Gris) 

Cantina Monti, Cademario 

•Biasca Premium, Merlot, 2007 Gialdi vini, Mendrisio 

•I Trii Pin, Merlot, 2007 Mauro Ortelli, Corteglia 

•Mezzanotte, Merlot barrique, 2006 Amstutz vini, Gordola 

•Biasca Riserva, Merlot barrique, 2006 Fratelli Meroni, Biasca 

•Le Cime, barrique, 2006 (Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, 

Petit Verdot) Stefano Fuso, Cugnasco 

•Collina San Vigilio, barrique, 2006 (Gamaret, Shiraz) 

Vini Rovio Ronco, Rovio 

•Sweet Dreams, barrique, 2007 (Müller Thurgau, Kerner, 

Moscato bianco) I vini di Guido Brivio, Mendrisio 

der Merlot. Beim Merlot handelt 

es sich nicht um eine autochthone 

Sorte, sondern um eine Sorte aus 

dem Bordeaux. Nach den verheerenden 

Schäden, welche die Reblaus 

Ende des 19. Jahrhunderts 

auch im Tessin angerichtet hatte, 

wurde nach neuen passenden Rotweinsorten 

geforscht. 

Alderige Fantuzzi, seines Zeichens 

1. Direktor der Landwirtschaftlichen 

Schule, brachte unter 

anderem Sangiovese, Nebbiolo, 

Pinot Noir und Merlot ins Tessin, 

wo in Mezzana zwischen 1901 und 

1906 erste Versuche stattfanden. 

Dabei erwies sich die Merlottraube 

als die Erfolg versprechendste 

und wurde darauf verbreitet 

angepflanzt. Zu den Pionieren in 

Sachen Merlot gehörte auch die 

Familie Matasci aus Tenero. 

Den heutigen Erfolg verdankt 

der Merlot im Tessin allerdings zu 

einem Teil auch einigen innovativen 

Deutschschweizern, die Anfang 80er 

Jahre bewiesen, dass der Merlot 

noch besser gekeltert werden 

konnte. Die Tessiner Winzer reagierten 

sehr schnell darauf. Damit 

war der Grundstein zur eigentlichen 

Tessiner Weinkultur gelegt. 

Plädoyer für den Merlot 

Für die Degustation hatte Urs Mäder 

eine abwechslungsreiche 

Wahl getroffen, die das breite 

Spektrum der Tessiner Weine 

zeigte. Seine ergänzenden Kommentare 

lieferten interessante 

«Full house» im Alten Schützenhaus: 120 Weinfreundinnen und 

Weinfreunde genossen die Wanderdegustation Tessin. 


Hatte die Schaffhauser 

Weinfreunde zu jeder Zeit «im 

Sack», unser Deutschschweizer 

Referent aus dem Tessin, der 

«magische» Urs Mäder. 

Details. So erfuhren wir, dass der 

«Bianco di Merlot» eine Erfindung 

des Winzers Feliciano Gialdi und 

nicht mit der eigenständigen 

Sorte «Merlot Bianco» identisch 

ist: Etwa 10% der Trauben werden 

Es hat sich einiges verändert 

Vor 50 Jahren mit dem Ziel gegründet, 

die Kenntnis über den 

Wein zu fördern, eine Qualitätssteigerung 

der Weine und damit 

verbunden den Weingenuss zu fördern, 

haben wir viel erreicht. Wir 

Weinfreunde wissen es längstens, 

aber immer noch geht das Gerücht 

vom «sauren Ostschweizer Wein» 

Zürich 

als Bianco di Merlot gekeltert. 

Dafür werden 2½ - 3 Wochen vor 

der eigentlichen Merlotlese jene 

Trauben geerntet, die nicht mehr 

genügend reifen würden. Damit 

wird der Weg zu gehaltvollen roten 

Merlots geebnet. 

Natürlich werden auch im Tessin 

weitere Sorten wie Viognier, 

Müller Thurgau, Chardonnay, Pinot 

Gris, Pinot Noir usw. angepflanzt. 

Nach der Meinung des Referenten 

wird jedoch im Tessin auf Grund 

des Terroirs nur der Merlot das Optimum 

an Geschmack und Ausdruck 

hervorbringen. 

Mit seinen spannenden Ausführungen 

vermochte Urs Mäder 

die Weinfreunde in seinen Bann 

zu ziehen – spätestens jetzt war 

auch der Schreibenden klar, wo 

die «Magie» war! Der Referent 

wurde denn zum Schluss auch mit 

anhaltendem Beifall bedacht und 

mit entsprechendem Dank und einer 

Magnum Schaffhauser Blauburgunder 

verabschiedet. 

Jubiläums-Generalversammlung im Zürcher «Neumarkt» 

Grossaufmarsch fürs Jubiläum 

und den Grand Cru Salgesch 

50 Jahre Sektion Weinfreunde Zürich, mit einem Grossaufmarsch von über 70 

Weinfreundinnen und Weinfreunden, wahrlich ein denkwürdiges Ereignis! – 

Annemarie Schröter berichtet: 

oder vom Veltliner, den man nur ab 

einer gewissen Höhe im Zahnputzglas 

trinken könne, herum! Wir 

Weinfreunde und mit uns mittlerweile 

viele Weingeniesser wissen 

es, 50 Jahre unermüdlicher Arbeit 

und Wissensverbreitung über den 

Wein haben einiges in Kopf – und 

auch in Nase und Gaumen – der 

Konsumenten verändert! 

26 Ami du Vin 4/09

Jubiläums-Generalversammlung im alten Zunftssaal. 

Die Glückwünsche und Grüsse des 

Zentralvorstandes, zu unserem 

Jubiläum, überbrachte uns mit 

launigen Worten, Cornel Oertle, 

Präsident der Weinfreunde 

Schaffhausen. – Nach dem Apéro 

im Foyer des Theaters am Neumarkt 

wurden die traktandierten 

Geschäfte zügig erledigt, denn es 

wartete ein weiteres «Jubiläum» 

darauf, gefeiert zu werden. 

«Grand Cru Salgesch» 

Zur Absatz- und Qualitätsförderung, 

schlossen sich 1988, dreissig 

Winzer aus Salgesch, der 

Hochburg des Pinot noir, zusammen. 

Sie dürfen seit 20 Jahren als 

erste Weinbaugemeinde der 

Schweiz, ihre Weine mit dem Zu- 

Olivier Mounir, der sympathische 

Botschafter der Salgescher Weine. 


satz «Grand Cru Salgesch», bezeichnen. 

Voraussetzungen dazu 

sind: Limitierung der Höchstmenge 

pro Rebstock auf 800 

Gramm, eine Zuckergradation von 

über 96 Grad Öchsle und die Art 

und Weise der Vinifikation. 

Eine Aufzuckerung oder ein 

Verschnitt der Weine ist verboten, 

ebenso der Ausbau im Barrique. 

Nach mindestens 15 Monaten 

Reifung im Keller werden die 

Weine einer nationalen Kommission 

zur Degustation vorgestellt. 

Erst wenn diese einen Wein mit 

mindestens 18 von 20 Punkten bewertet 

hat, erhält er die Auszeichnung 

«Grand Cru Salgesch»! 

Vom «Wöchnerinnenwein»... 

Kompetent führte Olivier Mounier 

die aufmerksamen Weinfreunde 

durch den interessanten Abend 

und kommentierte die, passend zu 

den verschiedenen Gängen, eingeschenkten 

Weine. So erfuhren 

wir, dass der Humagne Blanche, 

auch Wöchnerinnenwein genannt, 

nicht mehr Eisen enthält als andere 

Weine; es war einfach die 

Rebsorte, die im Wallis weit verbreitet 

war. Mit Honig und Gewürzen 

angereichert, war dieser Wein 

damals sehr beliebt. 

Als eine der bekanntesten 

Rebsorten der über fünfzig, die im 

Wallis angebaut werden, gilt si- 


Zum Walliser Käse wurde ein Humagne Rouge und Diolinoir eingeschenkt. 

cher die Petite Arvine, welche das 

geräucherte Forellenfilet begleitete. 

Die typische, leicht salzige, 

mineralische Note, verleiht ihm 

der Granitboden bei Fully. 

...zum «Pure» 

Den Hauptgang begleiteten gleich 

drei Jahrgänge Grand Cru Salgesch, 

nämlich 2005, 2003 und 

2008, sowie der «Pure» 2008: Um 

eine Steigerung des bereits sehr 

hoch stehenden «Grand Cru Salgesch» 

bemüht, kreierte man einen 

besonderen Wein, der noch 

feiner und exklusiver den Gaumen 

des Kenners erfreuen sollte – 

eben der «Pure», eine Mischvariante 

der besten Grand Cru Salgesch. 

Und neue «Rätsel» 

Zum Walliser Käse wurde ein Humagne 

Rouge und Diolinoir eingeschenkt. 

Während der Diolinoir, 

als Farbgeber neu gezüchtet 

wurde, verwirrt uns neuerdings 

die alte Rebsorte Humagne Rouge 

mit der Erkenntnis, dass diese im 

Aostatal mit dem Cornalin identisch 

ist und der Cornalin im Wallis 

eigentlich ein Rouge du Pay, 

also Landroter ist! Für die nächsten 

50 Jahre bleibt also noch einiges 

an Aufklärung zu tun! 

Natürlich durfte zum Abschluss 

ein Vin douce nicht fehlen! 

Der Pinot Gris, im Wallis Malvoisie 

genannt, wurde zu Maismehlglacé 

mit Sabayonne, einer sehr speziellen 

Kombination serviert. 

Mit über 70 Teilnehmern wurde ein Rekordbesuch erreicht. 

27

Die Sonnenstube der Schweiz 

nimmt im Sektor Weinbau eine 

bedeutende Stellung ein und ist 

mit rund 1000 ha, verteilt auf den 

Sopra und den Sotto Ceneri, die 

viertgrösste Weinbauregion der 

Schweiz, mit terrassenförmig angelegten 

Rebbergen und einem 

mediterranen Klima. Neben der 

Hauptsorte Merlot, die 1905 als 

Antwort auf die verheerenden Folgen 

der Reblaus im Tessin eingeführt 

wurde und 85 % der Rebfläche 

beansprucht, werden alle 

anderen klassischen Sorten, aber 

auch neuere Kreuzungen angebaut. 

Mit dem Auftauchen von 

jungen, innovativen Winzern in 

den 70er und 80er Jahren, erlebte 

der gesamte Tessiner Weinbausektor 

einen umfassenden qualitativen 

Aufschwung. 

Die Weissen 

Ein lieblicher Prà Bianco, 2008, vinifiziert 

aus Sémillon, Chardonnay 

und Sauvignon Blanc Trauben, die 

miteinander von Guido Brivio in 

Mendrisio gekeltert wurden, 

machte als Apérowein den Auftakt. 

Den Vorspeiseteller mit dünn 

aufgeschnittenen, geräucherten 

Tessiner Häppchen, begleiteten 

einerseits ein Due Vigne, 2009, 

aus den Rebsorten Merlot Bianco 

Zürcher Weinland 

Grosses Interesse für Wanderdegustation «Tessiner Weine» 

Begeisternde Merlot-Vielfalt 

Auch die Sektion Zürcher Weinland machte am 16. April vom speziellen Angebot 

des Tessiner Branchenverbands Gebrauch, der dieses Jahr eine Wanderdegustation 

«Tessiner Weine» für interessierte Sektionen der ANAV organisiert. Präsentiert 

wurde die Degustation von Urs Mäder, Inhaber der Cantina dell’Orso in 

Ascona, einem dem profundesten Kenner der Tessiner Weinszene. Begleitet wurden 

die Weine von Spezialitäten aus der Tessiner Küche. Zu Gast waren die 

Weinländer Weinfreundinnen und Weinfreunde im Restaurant «Zur Eintracht» 

in Winterthur-Reutlingen bei Ramiza und Suad Zalic. – Agi Winter berichtet: 

und Chardonay der Cantina Giubiasco, 

und andererseits ein Castella 

di Cantone, 2007, mit exzellenten 

Röst- und Vanillearomen 

aus dem Traubengut von Chardonnay, 

Sauvignon Blanc und Sémillon 

von Angelo Delea in Losone, 

sorgfältig in Barriques ausgebaut. 

Merlot del Ticino 

Qualitätswein ist im Tessin der 

Merlot, der von schönstem Granatrot 

leuchtet und Aromen von 

schwarzen Kirschen oder roten 

Waldbeeren aufweist. Ein geschmeidiger 

Wein mit wenig 


Zufriedene Weinfreunde während der Exkursion in das Tessin. 

Säure und leicht würzig. Das Gütezeichen 

VITI wird von einer aus 

sieben Mitgliedern bestehenden 

kantonalen Degustationskommission 

für den Merlot del Ticino vergeben, 

der innerhalb des Kantons 

aus der Rebsorte Merlot gewonnen 

wird und deren Zuckergehalt 

nicht unterhalb der festgesetzten 

Limite liegen darf. 

Besondere Strukturen 

Die kleinen Rebbesitzer verkaufen 

ihr Lesegut an die Genossenschaft 

oder an Händler. Nur etwa zwanzig 

unabhängige Winzer verarbeiten 

ihre Trauben selbst. Daneben 

gibt es etwa ein Dutzend Händler, 

die mehr als die Hälfte der kantonalen 

Weinproduktion verarbeiten 

und vermarkten. Die einzige Genossenschaft 

des Kantons, die 

Cantina sociale die Mendrisio, 

produziert etwa ein Viertel der 

Tessiner Weine. 

Zur Degustation der Roten gelangten 

zwei klassische Merlot, ein 

«Poggio Solivo» 2008, vinifiziert bei 

Claudio Tamborini, sowie der 

«Montalbano» vom Mustergut 

CSM Tenuat Montalbano im Mendrisiotto. 

Der Name Merlot stammt 

vermutlich von La Merle (die Amsel) 

ab, die sich ja gerne am Traubengut 

genüsslich tut. Mit einer 

Mengenbegrenzung auf 700 gr pro 

Michi Rück, Referent Urs Mäder und Stephan Wälti (v.l.) nach einem gelungenen Degustationsabend. 

28 Ami du Vin 4/09

Stock werden im Tessin rund 7 Millionen 

Flaschen Wein erzeugt. 

Highlights 

Zwei grandiose Merlot bildeten 

den Höhepunkt: Ein San Giorgio 

2007, von CSG Guiseppe e Mattia 

Bianda in Losone, deren Trauben 

auf felsigem gneisigem Boden im 

Sopraceneri wuchsen, bestach 

durch seine tiefdunkle Farbe mit 

feinen, violetten Reflexen und 

seine maskulinen, rustikalen, mineralischen 

Noten und einem ausbalancierten 

Säuregehalt. Er passte 

ausgezeichnet zum leckeren, 

traditionellen Ossobucco mit Polenta 

nach Tessinerart. Im südlichen 

Tessin, dem Sottoceneri, auf 

Murboden, wuchsen die Trauben 

für den eher femininen, rubinfarbigen, 

eleganten Cormano 2007, 

aus dem Hause Cormano vini im 

Mendrisiotto, mit Caramelnoten 

und intensiver Fruchtigkeit. 

Die Assemblagen 

Im Jahre 2007 gedieh ein grosser 

Jahrgang in der Südschweiz. Davon 

zeugten auch die beiden roten 

Assemblagen. Der Riserva Ernesto 

2007, ein komplexes Gewächs mit 

lang anhaltenden Aromen, von 

Tenuta Bally & von Teufenstein in 

Lugano wurde aus Merlot und Cabarnet 

Sauvignon Trauben gekeltert. 

Für den Insieme 2007, von 

Andrea e Michael Weingartner 

aus dem Malcantone, wurde das 

Traubengut Merlot und Cabernet 

Franc verwendet. Die degustierten 

Weine überzeugen mit tiefen und 

prachtvollen Farben, intensiven 

und sehr eleganten Duftnoten sowie 

ausgewogener Balance zwischen 

Säure und Tannin. 

Die hausgemachte Panna 

cotta mit heissen Beeren krönte 

der Süsswein «Villa Cristina», vinifiziert 

aus Solaris Trauben durch 

die Azienda agraria di Mezzana im 

Mendrisiotto. 


Vorstandsmitglied Reto Schweizer 

hatte am 27. Februar eine sehr interessante 

Palette von reinen Gamay-Weinen 

zusammengestellt 

und diese gleich selber im Stammlokal, 

dem Gasthaus zum Trauben 


Auf den Spuren einer einst erfolgreichen Rotweinsorte 

Gamay – die Wiederentdeckung 

Gamay, die traditionelle Rotweinsorte des Beaujolais (90 % der Rebfläche), ist 

bei uns in der Ostschweiz kaum mehr präsent, seit die günstigen Literweine aus 

den Restaurants verschwunden sind. In der Westschweiz dagegen wurde diese 

Traube in den Kantonen Genf und Waadt immer mit Erfolg angebaut. Im Kanton 

Wallis ist sie die zweithäufigste Rotweinsorte. Die Thurgauer Weinfreunde 

wollten dieser, in der Ostschweiz wenig bekannten, Traubensorte und den daraus 

gekelterten Weinen einen speziellen Abend widmen. – Jürg Götsch berichtet: 

Die Gamay Traube 

Thurgau 

in Weinfelden, präsentiert. Das 

Wirte-Ehepaar Olivia und Jürg 

Langer verwöhnte anschliessend 

an die Degustation die Teilnehmer 

mit einem passenden, leckeren 

Menü. 

Reto Schweizer informierte eingangs die Teilnehmer über den Ursprung 

und die Geschichte der Verbreitung der Gamay-Traube: 

Aus DNA-Analysen geht hervor, dass die Traubensorte Gamay, zusammen 

mit anderen Traubensorten, aus einer natürlichen Kreuzung der Sorten 

Pinot und Gouais Blanc entstanden ist. Während die Sorten der Pinot- 

Familie vermutlich aus dem Burgund stammen, wurde der Gouais Blanc 

von den Römern nach Frankreich gebracht. Während mehrerer Jahrhunderten 

standen beide Sorten in den Rebgärten des Burgunds im Gemischten 

Satz. 

Im 13. Jahrhundert förderten verschiedene Klöster im Burgund den 

Weinbau und pflanzten den Gamay vermehrt an. Die Rebe wurde nach 

dem gleichnamigen Dorf an der Côte-d’Or benannt. Die zuverlässige 

Reife und hohen Erträge machte die Gamay-Traube bald zu einem ernsten 

Konkurrent der heikleren Pinot-noir-Traube. So kam es, dass Herzog 

Philipp der Kühne von Burgund (1363-1404), 1395 in einem 

berühmten Dekret den Anbau von Gamay mit dem Argument der Schädlichkeit 

für die menschliche Gesundheit verbot und die Traube als «unehrenhaft» 

bezeichnete. Die Verdrängung aus den burgundischen Weinbergen 

kam der Gamay Traube sogar zugute, da sie im südlich 

gelegenen Beaujolais auf den dortigen Granitböden noch besser gedeiht 

als auf den Kalkböden der Côte-d’Or. 

Heute werden aus der Gamay Traube, meist leichtere, herzhaft–fruchtige, 

mit Himbeer und Kirscharomen sowie tanninarme Weine gewonnen, 

die jung getrunken werden. Der mittlere Alkoholgehalt liegt bei 12.0 bis 

13.5 %. In den Beaujolais-Cru-Lagen wie Brouilly, Morgon, Fleurie oder 

Moulin-à-Vent zeigt die Traube jedoch, dass sie auch bei entsprechender 

Ertragsbeschränkung, substanzreiche Weine hervorbringen kann, die einige 

Jahre reifen können. 

Die degustierten 

Gamay-Weine 

Rosé de Gamay «vieux-murs», 

2008, P. Fonjallaz, Epesses, VD 

Rosé du Valais «Roseline», 

2008, Les Fils Maye, Riddes, VS 

Gamay „Les Mages“ AOC, 

2008, Les Fils Maye, Riddes, VS 

Gamay „Réserve du Caveau“ 

AOC, 2008, F. Cina SA, Salgesch, 

VS 

Gamay “l’arcane“, 2008, J + A. 

Jolly, Grandvaux, VD 

Domaine de Sarraux-Dessous, 

Luins, 2007, Bolle & Cie SA, 

Morges, VD 

Côte de Russin AOC Premier 

Cru, 2008, Cave de Genève, Satigny, 

GE 

Fleurie AOC «Les Marandes», 

2007, Obrist SA, Vevey, Beaujolais 

Moulin-à-vent «Domaine de 

la Fontaine», 2007, Nauer 

Weine, Bremgarten, Beaujolais 

Le Gamay Barrique, 2007, Bolle 

& Cie SA, Morges, VD 

„Gamay Treize 95“ AOC, 2008, 

Robert Gilliard SA, Sion, VS 

Ultimo Gamay Dernière Vendanges, 

2007, Henri Cruchon, 

Echichens, VD 

Das Menü 

Hausgemachte Steinpilzravioli 

mit brauner Butter 

Schweinsfilet am Stück gebraten 

mit Apfelbalsamschaum 

von hausgemachtem Apfelessig 

Weisswein-Risotto 

Saisongemüse 

Warmer Schoggikuchen mit 

Sauerrahmglace 

Sieben Schweizer 

und ein Franzose 

Präsident Erich Müller begrüsste 

die knapp 40 anwesenden Weinfreunde 

und Gäste, bedankte sich 

für das zahlreiche Erscheinen und 

übergab anschliessend Reto 

Schweizer das Wort für die Degustation 

der Gamay-Weine. Es wurden 

uns zwei Rosé-Weine sowie 

29

fünf Rotweine aus den Kantonen 

Waadt, Wallis und Genf vorgestellt. 

Den Abschluss der De-gustation 

bildete ein Fleurie aus dem 

Beaujolais. 

Zum Nachtessen (vergl. Kasten) 

durften wir weitere vier verschiedene 

Gamay-Weine geniessen. 

Zwei aus dem Kanton Waadt, 

ein Walliser und ein Moulin-à-Vent. 

Einmal mehr zeigte es sich, dass 

die Schweizerweine qualitätsmässig 

sehr gut mit denjenigen aus 

dem Beaujolais mithalten können. 

Von den uns vorgestellten Gamay- 

Gildenmeister Christian Gerber begrüsste 

am Samstag, 12. März 

2010, 40 Weinfreundinnen und 

Weingilde Gallus 

Weinen schnitten diejenigen aus 

dem Kanton Wallis am besten ab. 

Erich Müller bedankte sich 

beim Organisator des heutigen 

Abends, Vorstandsmitglied Reto 

Schweizer für die ausgezeichnete 

Präsentation der vorgestellten Gamay-Weine. 

Die Weinfreunde verdankten 

die Organisation dieses interessanten 

Anlasses, das ausge-zeichnete 

Abendessen der Küchenmannschaft 

sowie den hervorragenden 

Service mit einem kräftigen Applaus. 

Weinwissen und Degustationsfähigkeit gefordert 

Weinwettbewerb 2010 

Erstmals erhielt der stolze Sieger des diesjährigen Weinwettbewerbs einen neu 

erstellten Wanderpreis. Christian Herzog und Paul Rieser stellten in Anlehnung 

an den Coup ANAV einen zweiteiligen Wettbewerb zusammen. Im ersten 

Teil waren Fragen um das allgemeine Weinwissen (Rebbau, Rebsortenkunde, 

Weingeografie und Vinifikation) zu beantworten. Im zweiten Teil galt es, 

zehn Weiss- und Rotweine in einer Blinddegustation der richtigen Traubensorte, 

Region und Jahrgang zuzuordnen. Dabei sollte man aus drei vorgegebenen 

Antworten die richtige heraus zu finden. – Paul Rieser berichtet: 

Weinfreunde im Foyer des Stadtsaals 

in Rorschach zum Aperitif. 

Jeder Teilnehmer erhielt eine 

Christian Gerber, Gildenmeister, Paul Rieser, Organisation, Martin Solterbeck, 

Silvia Taisch Dudli, Alexander Klöppel und Christian Herzog, 

Organisation, nach dem spannenden Concours (v.l.). 


Spielkarte, die für die Tischordnung 

verwendet wurde. So diskutierten 

jeweils vier Könige oder Sechsen 

an Vierer-Tischen intensiv um mögliche 

Antworten. Dies war nicht 

einfach, weil die Fragen bewusst 

nicht einfach formuliert waren. Die 

Weingilde Gallus setzt sich unter 

anderem zum Ziel das Weinwissen 

ihrer Mitglieder stetig zu erweitern. 

Der «praktische Teil» 

sorgte für gute Stimmung 

Bei der Degustation wich dann die 

anfänglich bei einigen aufgetretene 

Frustration nicht einmal alle Fragen 

verstanden, geschweige denn die 

Antwort gefunden zu haben, der 

Freude des Weingeniessens. Die 

Gesichter hellten sich auf, und die 

Diskussionen setzten sich beim feinen 

Nachtessen im Rest. Stadthof in 

Rorschach fort. – Bei der Preisverleihung 

standen zwei Gäste und ein 

Mitglied auf dem Podest. Es gewann 

Silvia Taisch Dudli vor Alexander 

Klöppel und Martin Solterbeck. 

Locarno e valli 

Programma 


Sabato 27 febbraio: «Cioccolato 

e Vino, perché no?» Locarno, Ristorante 

Stella 

Sabato 27 marzo: Visita Cantina 

Valsangiacomo, Mendrisio 

Sabato 24 aprile: Visita Cantina 

Chiericati, Bellinzona 

Domenica 30 maggio: Visita 

Cantina Les Fils Maye SA, Riddes, 

Vallese 

Sabato 19 giugno: Visita Cantina 

Giovanni Caverzasio, Verscio 

Sabato 25 settembre: «Segreti 

dei vini dolci», Locarno, Ristorante 

Stella 

Sabato 30 ottobre: Cena di Gala 

Venerdì 17 dicembre: Panettonata 

Lugano 

Programma 


1° maggio: Congresso ANAV, 

Epesses (trasferta con i soci di 

Bellinzona) 

12 /16 maggio: Gita in Portogallo, 

vigneti e città d’arte 

17 giugno: Visita Cantina Anna 

Nespoli, Novazzano, Monte 

Morello 

22 luglio: Lago di Lugano, serata 

ai grotti, Porto Ceresio 

25 settembre: Gita autunnale 

alla riscoperta della Valtellina 

21 ottobre: Degustazione «Nuovo 

Mondo» e cena di cacciagione, 

Cadro, Bar Sport 

20 novembre: Serata familiare, 

cena, tombola e ballo, Davesco, 

Sala Parrocchiale 

Mendrisiotto 

Programma 


01-02 maggio: Congresso Nazionale 

ANAV Lavaux 

17 maggio: «Ticino non solo Merlot» 

(F. Tettamanti), Mezzana 

29/30 maggio: Cantine aperte Ticino 

16 giugno: Piccolo produttore 

Montemorello, Cantina Albaino e 

Favino N. (Novazzano) 

04/05 settembre: Gita in Romagna, 

Cesena, Tenuta Amalia; 

Salumificio De Vecchio 

06 settembre: Presentazione annata 

2008 «vini ticinesi», Lugano 

21 ottobre: «I vini del Sud-Africa», 

Mezzana 

16 novembre: «I vini spagnoli 

(Toro)», Mezzana 

14 dicembre: «Il Marsala (Martinez)», 

Mezzana 

30 Ami du Vin 4/09

Auf ihrer Website (www.jungewinzer.ch) 

verkünden die 19 Jungwinzerinnen 

und Jungwinzer aus 

den Kantonen Zürich, Aargau, 

Graubünden, Schaffhausen und 

Thurgau: «Junge Winzer starten 


Schweizer Jungwinzer zeigten an der expovina primavera den Meister 

Neue Weine von «neuen Winzern» 

Seit Jahrzehnten ist in der Weinwelt von «Innovation» die Rede. Nicht selten verbergen sich hinter einem derartigen 

Schlagwort aber vor allem Marketing-Anstrengungen und weniger neue Ideen in Rebberg und Keller. 19 Jungwinzer aus 

17 Deutschschweizer Betrieben wollen sich mit dem gewohnten Gang der Dinge nicht abfinden, sondern echt neuen Wind 

in die Szene bringen. Qualitätsverbesserung allein, was immer sie bedeuten möge und so wichtig sie auch ist, genügt ihnen 

nicht – wobei jede Winzerin und jeder Winzer sich durchaus auf eigne, eigenwillige Wege wagt. Gelegenheit, die 19 

«neuen Winzer» und ihre neuen Weine kennen zu lernen, bot sich vom 18. bis 25. März an der expovina primavera. Jeder 

der an der Premiere beteiligten Betriebe konnte am Gemeinschaftsstand während der Messe je zwei Weine vorstellen. 

«Junge Schweiz - 

Neue Winzer» 

Seit etwa zwei Jahren treffen 

sich junge Winzer aus der 

Deutschschweiz während der 

Winterzeit allmonatlich, um 

pro Betrieb einen Jungwein zu 

degustieren. Die Gemeinschaft 

versteht sich nicht als geschlossene 

Gruppierung, sondern 

vielmehr als Anfang einer Bewegung 

der neuen Generation. 

«Wir wollen gemeinsam mit 

vielen jungen Winzern aus dem 

Schatten an die Öffentlichkeit 

treten, sei dies als Junior eines 

etablierten Betriebs, als aufstrebender 

Quereinsteiger oder als 

junger Winzermeister oder 

Önologe. Unser gemeinsamer 

Nenner: Wir alle keltern Wein, 

wir alle tun dies mit viel Leidenschaft 

und Elan und wir alle 

verschliessen uns nicht hinter 

Kellertüren», erklärt der 

Rafzer Winzer und Weinmacher 

Pasquale Chiapparini, einer der 

Initianten und eines der «Zugpferde» 

der Bewegung. 

www.junge-winzer.ch 

durch.» Dass sie dies ernst 

meinen und in einer keineswegs 

einfachen Zeit zugleich Mut 

beweisen und an ihren Erfolg 

glauben, demonstrierten sie mit 

ihrer Premiere an der diesjährigen 

expovina primavera in Zürich-Oerlikon. 

Gemeinsam 

von Erfahrungen profitieren 

«Eigentlich müssten sie Konkurrenten 

sein», ist auf der Webseite 

zu lesen, «doch ziehen sie es vor, 

gemeinsam von ihren Erfahrungen 

zu profitieren. Kooperieren statt 

Konkurrieren heisst die Devise der 

jungen Generation, denn heute 

liegt die Konkurrenz nicht mehr so 

Magazin 

sehr im Nachbarbetrieb, sondern 

vielmehr im international bestückten 

Weinregal des Lebensmittelhandels 

an jeder Ecke.» 

Gefragt ist Authentizität 

Die jungen Winzer haben internationale 

Erfahrungen gesammelt, 

sind motiviert und hochqualifiziert 

- das beweist nicht zuletzt die 

Qualität ihrer Weine. Die Winzer 

aus Leidenschaft sprechen die 

jungen Geniesser-Zielgruppen an 

und repräsentieren die Bedürfnisse 

unserer Gesellschaft nach 

Authentizität und Zuverlässigkeit. 

Sie setzen konsequent auf Qualität, 

die im Rebberg beginnt. Und 

der Erfolg gibt ihnen Recht! 

Die Mitglieder der Interessengemeinschaft «Junge Schweiz -Neue Winzer» 

anlässlich der Pressekonferenz zur expovina primavera: Pasquale 

Chapparini, Cédric Besson und Nadine Strasser, Pirmin Umbricht, Ralf 

Oberer, Erich Meier, Carina Kunz, Mathias Bechtel, Susi Wehrli, Jürg 

Marugg, Urs Hausammann und Nadine Schuler, Nadine und Stefan Saxer 

Gysel, Diederik «Didi» Michel, Martin Wolfer und Alain Schwarzenbach. 

Ermutigende Signale 

Anlässlich der diesjährigen 

ProWein in Düsseldorf, der 

wichtigsten Weinmesse der 

Welt, sorgten am Gemeinschaftsstand 

der Schweizer 

Weinexporteure zwei neue 

Gruppen von Ausstellern für eine 

sympathische Première: 

fünf Winzer der Vereinigung 

«Mémoire des Vins Suisses» sowie 

vier Produzenten vom 

Bündner Rhein. Sie ergänzten 

den Auftritt des Weinlandes 

Schweiz, der bisher von den 

«traditionellen» Repräsentanten 

aus dem Kreis der Exporteure 

geprägt war. Erstmals 

zeigten sich im Zeichen des 

weissen Kreuzes im roten Feld 

neben den bedeutendsten Kellereien 

unseres Landes auch einige 

kleinere Weinbaubetriebe 

der obersten «Liga» im internationalen 

Schaufenster. Ein 

ermutigendes Zeichen! 

Gleichzeitig kam es im März 

in Zürich zu einer Première, 

die mit dem Düsseldorfer Ereignis 

durchaus vergleichbar 

ist, auch wenn sie sich in bescheidenerem 

Rahmen, nämlich 

an der expovina primavera, 

abspielte. Der Auftritt der 

jungen Winzer der «neuen 

Schweiz» ist getragen von der 

Einsicht und der Überzeugung, 

dass die Herausforderungen 

der Zukunft mit den 

gewohnten lokalen und regionalen 

Alleingängen nicht zu 

meistern sind. «Individualität 

und Qualität unter dem gemeinsamen 

Schweizer Dach» 

lautet die Devise der Mitglieder 

der Vereinigung des bisher 

noch deutschschweizerischen 

Weinmacher-Nachwuchses. 

Bleibt zu hoffen, dass die Interessengemeinschaft 

bald Zuzug 

aus der Romandie und der 

Südschweiz erhalte. – Ein ermutigendes 

Signal der neuen 

Winzer-Generation. 

Othmar Stäheli 

31

Un beau sujet d’étonnement pour les oenophiles les plus avisés! 

Panorama 

Le Non Filtré 2009 

vient d’arriver! 

par Michel Vidoudez 

Le chasselas Non Filtré est une tradition 

neuchâteloise relativement récente 

puisqu’elle remonte à 1975. Il s’agit 

d’une spécialité du canton, à savoir du 

chasselas qui a subi ses deux fermentations 

mais qui, ensuite, n’est pas filtré 

pour ne pas éliminer les lies en suspension. 

Il faut savoir toutefois que le 

Non Filtré constitue bel et bien un vin 

fini. Un vin qui a fait traditionnellement 

sa deuxième fermentation malolactique 

et qui a été stabilisé au froid. 

Le trouble n’est formé que de bactéries 

mortes qui ont terminé leur travail, 

mettant en valeur le chasselas et conférant 

au vin une surprenante longueur 

en bouche. 

32 

Le Non Filtré 2009 vient donc d’être tiré: il 

est en bouteilles depuis la mi-janvier 

dernier. Quelque 25 domaines et encavages 

ont présenté leurs crus lors de dégustations 

à Neuchâtel (le 20 janvier) et à La Chaux-de- 

Fonds (le lendemain). 

Climat de rêve… 

Ce 2009 a bénéficié d’une météo très favorable 

pour la vigne. Le débourrement s’est déroulé, 

dans des conditions très sèches, autour du 15 

avril. Par la suite, le climat idéal du printemps a 

permis que la floraison débute à fin mai, ce qui 

place le 2009 parmi les millésimes les plus précoces 

depuis 1990. Dans l’envolée, le bel été, 

sec et chaud, a permis une croissance optimale 

des raisins qui sont demeurés très sains. Dès le 

19 septembre, les vendanges ont pu débuter et 

se dérouler par un temps idéal. Les baies récoltées 

étaient donc à la fois saines et d’excellente 

maturité. Elles titraient entre 75° et 78° 

Oechslé. Il n’en fallait pas davantage pour saluer 

un millésime d’exception: non filtré en tête, 

ou plutôt par ordre d’apparition! 

Quelque 9% de la récolte du chasselas 

Relevons encore que, dans le canton de 

Neuchâtel, la proportion de chasselas vinifiée 

et commercialisée en Non Filtré s’élève à quelque 

9%. Sur le plan de la répartition du marché, 

Quelque 9% de la récolte du chasselas du 

canton de Neuchâtel est vinifié en Non Filtré. 

Der Non Filtré 2009: 

eine wunderbare Struktur! 

Der Non Filtré 2009 zeichnet sich durch eine 

schöne, weiche, abgerundete, von einer leichten 

Frische begleitete Struktur aus. Durch die 

subtile Ausgewogenheit dieses Weins treten 

die Aromen von Zitrus- und auch exotischen 

Früchten besonders hervor. Rund 25 Neuenburger 

Kellereien stellten Ihre Weine am 

20.Januar in Neuchâtel und am 21. Januar in 

La Chaux-de-Fonds vor. – Einer Verordnung 

des Staatsrates vom 29. November 1995 

gemäss kommt der Non Filtré ab dem 3. Mittwoch 

des Monats Januar in den Verkauf. 

Nahezu 9% des Chasselas 

als Non Filtré auf dem Markt 

Fast ein Zehntel der Chasselas-Ernte 2009 

wird als Non Filtré verkauft, rund 80% im 

Kanton Neuenburg, die restlichen 20% in der 

Romandie und der Deutschschweiz. 40% des 

Non Filtré werden von Privatkunden gekauft, 

60% von Restaurants und Grossisten. 

le Non Filtré est vendu à près de 80% dans le 

canton de Neuchâtel, les 20% restant se répartissent 

entre Suisse romande et Suisse alémanique. 

Les particuliers acquièrent 40% de la 

spécialité neuchâteloise, alors que restaurateurs 

et grossistes se partagent équitablement 

les autres 60%. 

Dans le verre de dégustation 

Le Non Filtré que nous avons dégusté l’autre 

jour à Cressier, lors d’une conférence de presse 

organisée par l’Office des Vins de Neuchâtel, 

nous a véritablement fait découvrir un millésime 

remarquable: Nez floral (fleurs blanches) 

et fruité (pamplemousse, citron vert et ananas). 

Bouche: jolies notes aromatiques de fruits 

mûrs, attaque souple sans aspérité. Vineux 

avec une jolie persistance gustative que prolonge 

une belle structure. – Le Non Filtré 2009 

un beau sujet d’étonnement pour les oenophiles 

les plus avisés! 

Ami du Vin 4/09

Couramment utilisé au Japon depuis 

plus de 5 ans, le QR-Code est 

un code-barres à 2 dimensions 

permettant d’accéder à un contenu 

numérique sur son mobile 

simplement en scannant le code. 

Dans le domaine du vin, des expériences 

similaires sont en cours 

en Italie et au Portugal, ainsi 

qu’en Nouvelle-Zélande. 

Des applications 

possibles nombreuses 

Pour que cela fonctionne, il faut 

que le dispositif mobile soit 

équipé de l’application qui permette 

de scanner le code. On peut 

télécharger gratuitement les lecteurs 

suivants en fonction des 

téléphones mobiles: 

– iPhone: Lecteur I-nigma 

– Smartphone Windows mobile: 

Lecteur Quickmark 

– Autres téléphones mobiles: Lecteur 

Kaywa 

� 

� 

Une fois l’application installée, le 

consommateur peut accéder directement 

et facilement à différents 

contenus online (texte, 

images, panier de commandes, 

etc...) sur son téléphone mobile 

simplement en scannant le code. 

Les applications possibles sont 

nombreuses... 

Interaction entre la bouteille 

de vin et le consommateur 

En pratique, on va créer une interaction 

directe entre la bouteille de 

vin et le consommateur. Sans limite 

de temps ni de lieu, le consommateur 

devient un «consom’acteur» 

dans sa relation avec 

le produit. En scannant le Tag, le 

consommateur ouvrira une page 

Internet mobile dédiée à chaque 

produit de la Cave Giroud Vins. Il 

pourra ainsi obtenir en tout temps 

et en tout lieu des informations 

précises et complémentaires sur 

Magazin 

Un carré magique sur les � bouteilles de vin de la Cave Giroud Vins à Sion 

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Le consommateur devient � � un «consom’acteur» 

� � � � � 

En première Suisse, la Cave Giroud Vins SA à �Sion et l’Agence � de � Communication � � 

Cnoté Mobile Solutions SA à Martigny 

présentent une innovation mobile dans le domaine du Vin et des Nouvelles Technologies. L’ensemble des bouteil- 

�� 

les de vin de la Cave Giroud Vins sont désormais pourvues d’une intelligence intégrée et n’auront plus de secret pour les 

consommateurs... Tout est dans la poche. � – La � Cave Giroud � communique: 

� 

� 

la bouteille de vin découverte ou 

dégustée: descriptif du vin - du 

cépage (historique, mode de vinification), 

notes de dégustation, 

poropositions d’accords «mets & 

vins», informations sur la cave, 

bulletin de commande etc. 

Créer une interactivité 

avec les clients 

Par la suite, il sera également 

possible de bénéficier de promotions 

spéciales et d’un programme 

de fidélisation par le biais de 

cette technologie. Cette nouveauté 

permettra à la Cave et à 

ses partenaires dans la distribution 

de 

– se démarquer et d’innover dans 

un marché concurrentiel 

– rester en contact permanent 

avec ses consommateurs 

– apporter des plus-values et des 

offres aux consommateurs 

– transmettre, en tout temps et en 

QR-Code d’un Moscato 

de Giroud Vins 

tout lieu, plus d’informations sur 

le produit 

– créer une interactivité avec les 

clients 

Des avantages nombreux 

pour le consommateur 

A l’air du numérique, les opportunités 

et les avantages pour le consommateur 

sont nombreux. De 

plus, l’évolution des téléphones 

mobiles type «Smartphone» offre 

une multitude de plus-values. 

Avec l’arrivée des derniers-nés 

comme l’iPhone ou Android pour 

Google, il n’y a rien de plus simple 

que de surfer sur Internet avec 

son téléphone mobile à des coûts 

maîtrisés et forfaitaires. Le Mobile 

ouvre de nouvelles perspectives 

et de nouveaux enjeux pour 

les entreprises, mais également 

pour les consommateurs. 

Ami du Vin 4/09 33

34 

Agroscope Changins-Wädenswil ACW erforscht Schädlichkeit 

in den Tessiner Reben aufmerksam 

Ein amerikanischer Schädling 

ist im Tessin angekommen 

Die aus Nordamerika stammende Rebenminiermotte Phyllocnistis vitegenella 

hat unsere Grenzen überschritten und ist 2009 in den Tessiner Rebbergen des 

Mendrisiotto beobachtet worden. Es handelt sich um einen Kleinfalter, dessen 

Raupen Miniergänge in den Blättern bohren. Der Schädling ist wahrscheinlich 

von Italien her in unsere Regionen eingewandert. – Bericht von Mauro Jermini, 

Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW, Zentrum Cadenazzo: 

In Europa wurde der Falter zum ersten 

Mal 1994 in Venetien (Italien) 

gemeldet. Er kommt heute in verschiedenen 

Gegenden Nordostitaliens 

vor. 2004 wurde er in Slowenien 

und 2008 in Süditalien 

(Apulien) nachgewiesen. Die Forschungsanstalt 

Agroscope Changins-Wädenswil 

ACW wird die 

Entwicklung des Schädlings verfolgen, 

um seine eigentliche Schädlichkeit 

im Tessiner Umfeld zu ermitteln. 

Haupt- oder 

Sekundärschädling? 

Beim Auftreten eines neuen 

Schädlings will man immer dessen 

Schädlichkeit erforschen, um zu 

wissen, wie man darauf reagieren 

soll: Dieser Kleinfalter, der ausgewachsen 

3 mm lang ist, bringt in 

Italien drei bis vier Generationen 

im Jahr hervor. Die Raupen fressen 

sich durch das Blattgewebe und 

legen so lange Miniergänge an, 

die oft parallel zur Blattspreite verlaufen. 

Auf einem Blatt können 

zahlreiche Gänge beobachtet werden 

(siehe Abbildung). 

Von der amerikanischen Miniermotte 

Phyllocnistis vitegenella 

befallener Merlot. Die Blätter 

weisen mehrere Miniergänge auf. 

Die ersten Schäden werden Mitte 

Mai sichtbar und nehmen im Sommer 

stark zu, wobei dann beinahe 

das ganze Laub der befallenen 

Stöcke betroffen ist. Von einem 

vorzeitigen Abfall des Laubes 

wurde aber nie berichtet. Starker 

Befall bleibt lokal beschränkt und 

kommmt nicht oft vor. Trotz dieser 

auffälligen Schäden wird die amerikanische 

Miniermotte der Rebe 

als ein Schädling betrachtet, gegen 

den nur selten direkte 

Bekämpfungsmassnahmen ergriffen 

werden müssen. Deswegen 

wird sie als sekundärer Schädling 

eingestuft. 

Magazin 

Lebenszyklus der Miniermotte 

Phyllocnistis vitegenella 

Die ausgewachsene Motte ist ein etwa 3 mm langer, silbrig-weisser Falter 

mit je einem schwarzen kleinen Flügelband. Den Winter verbringt sie in 

Diapause unter der Rinde eines Rebstockes. Im Frühling legt die überwinternde 

Population die Eier auf die ersten entfalteten Blätter. 

Die ersten Miniergänge sind bereits im Mai sichtbar. Diese Gänge enthalten 

weissliche, fusslose und abgeflachte Larven, die fünf Entwicklungstadien 

durchlaufen und sich durch das Blattparenchym hindurchfressen. 

Am Ende ihrer Entwicklung verpuppen sie sich. Die bräunlichen 

Puppen bleiben anschliessend tief im gebohrten Miniergang versteckt. 

Es folgen drei Generationen, und im Herbst findet ein grosser und lang 

anhaltender Flug der ausgewachsenen Tiere statt. 

Wachsamkeit ist angesagt 

Man muss aber wachsam bleiben. 

Heute ist es noch schwierig zu beurteilen, 

ob diese Miniermotte im 

Tessin beschränkte Auswirkungen 

haben wird, wie es in gewissen 

italienischen Rebbaugebieten der 

Fall ist, oder ob im Gegenteil starker 

Befall zu erwarten ist. Der Befallsdruck 

und die Intensität der 

Schäden hängen von zahlreichen 

Faktoren ab, die zwischen den Regionen 

stark variieren. 

Langsame Ausbreitung 

in der Schweiz 

Dieser Schädling breitet sich in der 

Schweiz nur langsam aus, was den 

ACW-Experten Zeit lässt, seine ei- 

gentliche Schädlichkeit in unseren 

Gegenden besser zu beurteilen. 

Aus diesem Grund wird die Forschungsanstalt 


ACW in den kommenden 

Jahren die Entwicklung 

der Populationsdynamik dieses 

Schädlings verfolgen, insbesondere 

die Blattschäden, die er verursacht, 

sowie seinen Einfluss auf die Traubenqualität 

und seine Ausbreitung 

in den Tessiner Rebbaugebieten. 

Kann die neu aufgetretene 

Miniermotte bekämpft werden? 

Die chemische Bekämpfung 

könnte sich – sofern nötig - als 

kritisch erweisen. Besonders aufgrund 

des Lebenszyklus (siehe Ka- 

Ami du Vin 4/09

sten) und des Verhaltens dieser 

Miniermotte ist die Anwendung 

solcher Produkte bedenklich. Die 

Angaben, die der Literatur in Bezug 

auf ein mögliches Bekämpfungskonzept 

entnommen werden 

können, sind äusserst spärlich. 

Daraus wird ersichtlich, dass es 

heute in der Schweiz kein spezifisches, 

zugelassenes Produkt gibt. 

Die in Italien gemachten Erfahrungen 

zeigen, dass Phosphorester, 

die gegen Scaphoideus titanus, 

den Überträger der Goldgelben 

Vergilbung der Rebe, sowie gegen 

andere Schädlinge (grüne Rebzikade 

und Traubenwickler) einge- 

setzt werden, diese Motte nicht 

unter Kontrolle halten konnten. 

In Italien durchgeführte Versuche 

haben gezeigt, dass einheimische 

Hautflügler die Larven dieser 

Miniermotte parasitieren. Der Paratisierungsgrad 

war aber nicht hoch 

genug, um die Populationsdichte 

und somit den Befall signifikant zu 

senken. Diese Art biologischer Kontrolle 

braucht nicht nur Zeit, sondern 

auch eine korrekte Pflege des 

Ökosystems Rebberg, d. h. eine Erhöhung 

seiner biologischen Vielfalt 

und ein angepasste Umsetzung von 

Bekämpfungsmassnahmen gegen 

die anderen Schädlinge. 

La Phyllocnistis vitegenella a franchi nos frontières 

La mineuse américaine de la 

vigne est arrivée au Tessin 

Originaire de l’Amérique du nord, la mineuse américaine de la vigne, Phyllocnistis 

vitegenella, a franchi nos frontières et est apparue en 2009 dans les 

vignobles tessinois du Mendrisiotto. C’est un minuscule papillon dont les 

chenilles creusent des mines dans les feuilles. Ce ravageur est probablement 

arrivé dans nos régions à partir de l’Italie. – Rapport de Mauro Jermini, Station 

de recherche Agroscope Changins-Wädenswil ACW, Centre de Cadenazzo: 

En effet, le papillon a été signalé 

pour la première fois en Europe en 

Vénétie (Italie) en 1994 et aujourd’hui 

il colonise plusieurs régions 

du nord-est de l’Italie. En 2004, il 

a été trouvé en Slovénie, et en 

2008 dans le sud de l’Italie (Puglia). 

La station de recherche 


ACW suivra son évolution pour 

évaluer sa réelle nuisibilité dans 

les conditions tessinoises. 

Ravageur principal 

ou secondaire ? 

Lorsqu’un nouveau ravageur fait 

son apparition, on se pose toujours 

la question de sa nuisibilité, afin de 

savoir comment réagir. Ce 

microlépidoptère, dont les adultes 

Magazin 

ont une longueur de 3 mm, donne 

en Italie entre trois et quatre 

générations par année. Les chenilles 

creusent une longue galerie 

dans le mésophylle, souvent parallèlement 

au limbe foliaire: sur 

une feuille, on peut observer nombreuses 

mines (voir photo page ::::). 

Les premiers dégâts apparaissent 

dès la mi-mai, pour augmenter 

fortement en été en touchant la 

quasi totalité du feuillage des ceps 

infestés. Cependant, une chute précoce 

des feuilles n’a jamais été signalée 

et de fortes infestations restent 

localisées et peu fréquentes. 

Une lutte directe 

rarement nécessaire 

Malgré ces dégâts spectaculaires, 

la mineuse américaine de la vigne 

est considérée comme un ravageur 

qui ne nécessite que rarement une 

lutte directe. Aussi on le classe 

comme un ravageur secondaire. 

Cependant, il faut rester vigilant. 

Actuellement il est difficile d’évaluer 

si cette mineuse aura, au Tessin, 

un impact limité, comme cela 

est le cas dans certaines régions 

viticoles italiennes, où si, au contraire, 

elle pourra développer des 

infestations importantes. 

Le niveau et l’intensité des 

dégâts dépendent de nombreux 

facteurs qui varient beaucoup selon 

la région. La diffusion de ce 

ravageur dans le territoire est 

Cycle biologique de la mineuse américaine 

de la vigne Phyllocnistis vitegenella 

L’adulte est un papillon d’env. 3 mm de longueur de couleur blanc-argenté, 

avec des ailes comportant une petite bande noirâtre. Il passe l’hiver 

en diapause sous l’écorce des ceps. Au printemps, la population hivernante 

pond les œufs sur les premières feuilles étalées et les premières 

mines sont visibles déjà au mois de mai. Ces mines contiennent des larves 

blanchâtres, apodes et aplaties qui passent par cinq stades de développement 

durant lesquels elles se nourrissent du parenchyme foliaire 

en creusant la mine. 

A la fin de leur développement, elles se transforment en une chrysalide 

brunâtre dissiumlée au fond de la galerie creusée. Trois générations se 

suivent ensuite et en automne on assiste à un vol important et prolongé 

des adultes. 

lente et nous donne la possibilité 

d’entreprendre les recherches nécessaires 

pour mieux connaître sa 

réelle nuisibilité dans nos régions. 

Ainsi, la station de recherche 


ACW suivra, pendant les prochaines 

années, l’évolution de la dynamique 

des populations de ce ravageur, 

et plus particulièrement 

l’évolution des dégâts foliaires, 

son impact sur la qualité des raisins 

et sa diffusion dans les régions 

viticoles tessinoises. 

Est-il possible lutter contre la 

mineuse américaine 

de la vigne? 

La lutte chimique, pour autant 

qu’elle soit nécessaire, pourrait se 

révéler délicate. En effet, en raison 

notamment du cycle biologique 

(voir encadré) et de l’éthologie de 

cette mineuse, l’application des 

produits est délicate. Les informations 

données par la littérature, relatives 

à une possible stratégie de 

lutte, sont très limitées. Il ressort 

qu’aucun produit spécifique n’est 

actuellement homologué en Suisse. 

L’expérience italienne montre que 

les esters-phosphoriques, utilisés 

contre Scaphoideus titanus, vecteur 

de la flavescence dorée, et 

contre d’autres ravageurs (cicadelle 

verte et vers de la grappe) n’ont pas 

permis de contrôler cette mineuse. 

Des essais conduits en Italie ont 

mis en évidence que des hyménoptères 

indigènes parasitent les 

larves de cette mineuse. Cependant, 

le taux de parasitisme n’a 

pas été suffisamment élevé pour 

baisser significativement le niveau 

des populations et donc d’infestation. 

Ce contrôle biologique 

demande non seulement du temps 

mais aussi une gestion correcte 

de l’écosystème du vignoble, soit 

une augmentation de sa biodiversité 

et l’application adaptée de 

stratégies de lutte envers les autres 

ravageurs. 

Ami du Vin 4/09 35

Umwelt-Faktoren beeinflussen Qualität von Trauben und Wein 

Das Klima stresst die Rebe 

Umwelt-Faktoren beeinflussen das Gedeihen von Reben, eine Hauptrolle 

spielen dabei Wasser- und Temperatureinflüsse. Experten der Forschungsanstalt 

Agroscope Changins-Wädenswil ACW befassen sich daher mit der 

Wasserreserve im Boden, der Verteilung der Niederschläge und dem Einfluss 

des Klimawandels. Diese Umwelt-Faktoren sind weitgehend für den Stress 

der Rebe verantwortlich. Dadurch häufen sich physiologische Störungen, 

welche im Verdacht stehen, die Qualität der Trauben und Weine zu beeinflussen. 

– Informationen der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil 

ACW: 

In den letzten Jahren haben sich 

physiologische Störungen der 

Rebe gehäuft (Reifestopp der 

Trauben, Stiellähme und Traubenwelke). 

Diese scheinen grösstenteils 

mit einer Behinderung der 

Wasser- und/oder Mineralzufuhr 

der Pflanze zusammenzuhängen. 

Je nach Jahrgang und Bedingungen 

im Weinberg können die 

Ernte- und Qualitätsausfälle im 

Zusammenhang mit diesen phy- 

siologischen Störungen erheblich 

sein. Neuste ACW-Studien über 

die Cavitation der Gefässe der 

Rebe verdeutlichen den Stellenwert 

eines solchen Phänomens, 

das die Wasserversorgung der gesamten 

Pflanze beeinflusst. 

Was bedeutet Cavitation? 

Der Wassertransport in den Gefässen 

(Xylem) der Rebe erfolgt 

bei sehr hoher Saugspannung und 

Magazin 

nimmt die Form einer Wassersäule 

an. Ausgehend vom Wurzelende 

durchläuft das Wasser den Trieb 

und endet in den Blättern. Die 

Steigung des Xylemsafts wird 

durch die Blatttranspiration gesichert, 

welche die Wassersäule unter 

Spannung hält. Die Stabilität 

dieser Säule kann jedoch durch die 

Freisetzung von Luftblasen in den 

Gefässen gefährdet werden. Das 

Phänomen der Bildung von Luftblasen 

wird Cavitation genannt. Das 

vollständige Verstopfen eines Gefässes 

führt zu einer Gasembolie, 

welche den Wasserfluss stark behindert 

und die für die Wasserzufuhr 

in die Blätter verantwortliche 

«Pumpe» gewissermassen ausser 

Betrieb setzt. 

Manchmal kann bei der Rebe 

auch das Thyllose-Phänomen beobachtet 

werden: Infolge hoher 

Wasserspannung können Gefässe 

von Zelleinwüchsen, sogenannten 

Thyllen, verstopft werden. 

Unterschiedliche Ursachen 

Physiologische Störungen wie die 

Cavitation und die Thyllose treten 

auf, wenn die Rebe unter Trockenheit 

leidet. Sie können aber auch bei 

kurzfristig (innert einigen Stunden 

oder Tagen) eintretenden Klimaveränderungen 

und brüsken Temperaturschwankungen 

auftreten und zu 

einem Ungleichgewicht zwischen 

Wasseraufnahme durch die Wurzeln 

und Evapotranspiration des Laubs 

führen. Dieses Phänomen tritt im 

Allgemeinen bei Reben mit starkem 

Wuchs auf, die auf sehr wasserhaltigen 

Böden angesiedelt sind. 

Die ACW-Studien befassen sich 

zurzeit mit der Ermittlung der Empfindlichkeit 

der in der Schweiz am 

häufigsten angebauten Rebsorten 

(Chasselas, Pinot noir, Gamay). 

Dabei wird die Rebe unterschiedlichen 

Wasserhaushalten ausgesetzt. 

Ziel ist es, die Auswirkungen 

dieser Störungen auf die 

Qualität der Trauben und Weine zu 

ermitteln und konkrete Lösungen 

(Anbautechniken, Anpassung der 

Rebsorten an die Weinbaugebiete) 

in einem sich wandelnden 

Klima zu finden. 

36 Ami du Vin 4/09

Les facteurs environnementaux ont une influence sur la qualité 

des raisins et des vin 

Le climat stresse la vigne 

Les facteurs environnementaux – eau et température – ont une influence décisive 

sur le développement de la vigne. La station de recherche Agroscope 

Changins-Wädenswil ACW étudie le rôle joué par les conditions du sol et du 

climat telles la réserve en eau des sols, la répartition des précipitations et 

l’évolution climatique (hausse des températures). Ces facteurs peuvent largement 

déterminer les stress environnementaux chez la vigne et influencer la 

qualité des raisins et des vins. – Informations de la station de recherche 

Agroscope Changins-Wädenswil ACW: 

Les accidents physiologiques 

comme le blocage de la maturation 

des raisins, le dessèchement de la 

rafle et le folletage des grappes 

sont en recrudescence ces dernières 

années et semblent être en 

grande partie liés à des perturbations 

d’alimentation hydrique et/ou 

minérale de la plante. Les pertes 

de récolte et de la qualité associées 

à ces accidents physiologiques, 

peuvent être importantes selon 

les années et les situations 


dans le vignoble. Des études récentes, 

réalisées à ACW sur la cavitation 

des vaisseaux de la vigne, 

montrent que ce phénomène influence 

fortement l’alimentation en 

eau de la plante entière et particulièrement 

en année sèche. 

Qu’est-ce que la cavitation ? 

Le transport d’eau dans les vaisseaux 

(xylème) de la vigne s’effectue 

sous tension (force de succion) 

et sous la forme d’une colonne 

Magazin 

d’eau continue qui a, comme point 

de départ, l’extrémité des racines, 

traverse les rameaux et se termine 

dans les feuilles. L’ascension de la 

sève brute est garantie par la transpiration 

foliaire qui maintient la 

colonne d’eau sous tension, du sol 

jusque dans l’atmosphère. Cependant, 

la stabilité de cette colonne 

d’eau peut être rompue par l’irruption 

d’une phase gazeuse (bulles 

d’air) dans les vaisseaux. Le phénomène 

de formation de bulles d’air 

est appelé cavitation. L’obstruction 

complète d’un vaisseau s’apparente 

à une embolie gazeuse qui perturbe 

fortement les flux hydriques et «désamorce» 

en quelque sorte la 

«pompe» qui permet l’acheminement 

de l’eau dans les feuilles. 

On observe parfois chez la 

vigne la formation de thylles (phénomène 

de thyllose) qui correspondent 

à une aspiration de la 

paroi des cellules à l’intérieur des 

vaisseaux lorsque les tensions 

d’eau sont très importantes. 

Différentes causes 

Ces accidents physiologiques tels 

que la cavitation et la thyllose ap- 

paraissent lorsque la vigne est 

soumise à une forte restriction en 

eau (sécheresse). Ils peuvent cependant 

survenir aussi lorsque 

des à-coups climatiques et des 

écarts brusques de température 

sont enregistrés sur des périodes 

très courtes (quelques heures ou 

quelques jours) créant un déséquilibre 

entre l’absorption de 

l’eau par les racines et l’évapotranspiration 

du feuillage. Ce phénomène 

survient généralement 

chez des vignes implantées dans 

des sols à grandes réserves en 

eau et dont la vigueur est importante. 

Les recherches effectuées à 

ACW s’attachent actuellement à 

étudier la vulnérabilité à la cavitation 

des principaux cépages cultivés 

en Suisse (Chasselas, Pinot 

noir, Gamay) soumis à différents 

régimes hydriques, à estimer l’impact 

de ces accidents sur la qualité 

des raisins et des vins et à rechercher 

des solutions concrètes 

(techniques culturales, adaptation 

des cépages aux terroirs) aptes à 

diminuer leur effet dans un contexte 

d’évolution climatique. 

37

La gestion des températures et les taux d’alcool ont posé le plus de difficultés 

Une bonne année viticole 

n’est pas sans défi pour l’œnologue! 

Le millésime 2009, caractérisé par une vendange saine et de maturité exceptionnelle, relève certains défis technologiques 

pour les œnologues. Le bilan des vinifications expérimentales effectuées par la Station de recherche Agroscope 

Changins-Wädenswil ACW montre que la gestion des températures pour les vinifications et les taux d’alcool généralement 

très élevés ont posé le plus de difficultés. A la fin des fermentations, les vins expriment bien les caractéristiques 

spécifiques des cépages, avec généralement de belles structures. – Agroscope Changins-Wädenswil ACW informe: 

Une année climatique 

particulière 

Les conditions climatiques exceptionnelles 

de l’année 2009 ont permis 

une excellente maturation des 

raisins. Des observations réalisées 

à Changins indiquent un déficit de 

précipitations cumulé de 180 mm 

sur l’année, concentré entre avril 

et octobre, et des températures 

moyenne de 1.4°C au-dessus de la 

moyenne de 30 ans (1961-1990). 

Les analyses des moûts de raisins 

issus des vignobles expérimentaux 

d’ACW montrent que dans le canton 

de Vaud, les teneurs en sucre 

du Chasselas ont largement 

dépassé la moyenne des dix dernières 

années (+6°Oe). 

Les moûts des cépages rouges 

ont suivi la même tendance, 

avec des sondages qui ont souvent 

dépassé les 100°Oe. Toutefois 

au Tessin, la maturation du 

Merlot a été plus difficile en raison 

des conditions météorologiques 

peu favorables à l’approche 

des vendanges (61 mm de précipitations 

la semaine précédent les 

vendanges). Les teneurs en sucre 

de la vendange d’ACW sont inférieures 

à la moyenne de ces dix 

dernières années (-7°Oe). 

Les conditions climatiques qui 

stimulent la production de sucre favorisent 

également la dégradation 

des acides du raisin. Les acidités 

analysées ont été inferieures à la 

38 

moyenne de ces dix dernières 

années et ce dans tous les cépages 

et régions de la Suisse romande et 

le Tessin. A titre d’exemple, la teneur 

en acide malique a été inférieur 

de 1.2g/l pour le Chasselas 

vaudois et de 2.0g/l pour le Cornalin 

en Valais. Ces valeurs basses 

n’ont toutefois pas atteints celles 

de 2003, année caniculaire. 

Vendange chaude 

La maîtrise des températures pour 

le débourbage des moûts des 

cépages blancs a l’œnologue. Les 

températures moyennes des 

moûts ont été de l’ordre de 21°C, 

soit 5°C plus élevés qu’en 2008, 

situation problématique puisque 

les débourbages s’effectuent habituellement 

à 14°C. Atteindre 

une telle température nécessitait 

alors une mise en œuvre d’outils 

de régulation tels les échangeurs 

de chaleur gourmands en énergie. 

Fermentation alcoolique 

La fermentation alcoolique, un processus 

biochimique exothermique 

transformant les sucres en alcool, a 

requis l’utilisation de régulateurs 

des températures (optimum 20°C) 

afin de préserver les bouquets des 

blancs. Les moûts 2009 particulièrement 

riches en sucre, présentaient 

un défi pour les levures dont 

le métabolisme pouvait être bloqué 

par des taux d’alcool élevés vers la 

Magazin 

fin de la fermentation. La fermentation 

alcoolique des vinifications expérimentales 

d’ACW a durée en 

moyenne 19 jours pour les vins 

blancs et 14 jours pour les vins rouges. 

Comparé aux deux dernières 

années, ceci représente une prolongation 

de quatre jours. Des 

arrêts fermentaires ont également 

été observés. Dans ces cas, l’aération 

et/ou l’ensemencement avec 

des levures fructophiles ou à fort 

pouvoir alcoogène a été nécessaire 

pour éviter la présence de sucres 

résiduels. Pour transformer tous les 

sucres, certaines fermentations alcooliques 

ont duré plus d’un mois. 

Fermentation malo-lactique 

Le taux élevé d’alcool à l’issue de 

la fermentation alcoolique – jusqu’à 

16% dans des Pinot gris de 

Changins et 15% dans certains 

vins rouges tel le Galotta de la 

Côte – a inhibé le départ spon- 

tané et un déroulement rapide 

des fermentations malolactiques. 

L’ensemencement avec des bactéries 

lactiques sélectionnées a 

généralement permis de parer à 

ce problème. Les vins concernés 

peuvent toutefois manquer de 

fraîcheur et présenter des notes 

lactées ou beurrées. Ainsi, le 

millésime 2009 se prêtait particulièrement 

bien à l’élaboration de 

vins blancs sans fermentation 

malolactique, permettant de 

maintenir de la fraîcheur, de garantir 

un bon équilibre et une expression 

aromatique optimale. 

Premières dégustations 

Les vins blancs 2009 expriment 

bien leurs caractères variétaux, ils 

ont des structures grasses et amples, 

malgré leur richesse alcoolique. 

Les premières dégustations 

des vins rouges laissent entrevoir 

des bouquets caractérisés par beaucoup 

d’ampleur, soutenus par 

d’intéressantes structures de fruits 

confits. En raison des longues 

durées de fermentation et des taux 

d’alcool élevés, certains vins rouges 

présentent des bouquets de 

marcs chauds, pouvant légèrement 

masquer le profil aromatique typique 

du cépage. Les vins rouges du 

millésime 2009 ont bénéficié d’une 

matière première exceptionnelle, 

avec un meilleur équilibre que ceux 

issus de l’année caniculaire 2003. 

Ils sont prometteurs avec un bon 

profil de garde. 

Ami du Vin 4/09

Ein besonderes Klimajahr 

Die ausserordentlichen Klimabedineiner 

ausgezeichneten Traubenreife. 

Beobachtungen in Changins 

zeigten ein Niederschlagsdefizit 

von 180 mm/Jahr, konzentriert auf 

die Monate April bis Oktober, und 

Durchschnittstemperaturen, die 

1.4°C über dem Schnitt der letzten 

30 Jahre (1961-1990) lagen. Untersuchungen 

der Traubenmoste aus 

den verschiedenen Rebbergen von 

ACW zeigten, dass der Zuckergehalt 

des Chasselas im Kanton 

Waadt deutlich über dem Schnitt 

der letzten zehn Jahre lag (+ 6°Oe). 

Bei roten Rebsorten konnte 

mit Mostgewichten, die 100°Oe 

häufig überschritten, die gleiche 

Tendenz festgestellt werden. Wegen 

der ungünstigen Wetterbedingungen 

kurz vor der Weinlese (61 

mm Niederschläge eine Woche 

vor Lesebeginn) gestaltete sich die 

Reifung der Merlot-Trauben im 

Tessin schwieriger. Der Zuckergehalt 

liegt im Vergleich zum Schnitt 

der letzten zehn Jahre um 7°Oe 

tiefer. Die Klimabedingungen, welche 

die Zuckerproduktion anregen, 

fördern allerdings auch den Abbau 

der Säure in den Trauben. Die untersuchten 

Säurewerte lagen unter 

dem Schnitt der vergangenen zehn 

Jahre – und zwar bei allen Rebsorten 

und in allen Regionen der 

Westschweiz und des Tessins. 

Beim Waadtländer Chasselas beispielsweise 

lag der Apfelsäuregehalt 

um 1.2g/l tiefer und beim 

Walliser Cornalin um 2.0 g/l. Dennoch 

erreichten diese tiefen Werte 

nicht jene des Hitzejahrs 2003. 

Warmes Traubengut 

Die erste Herausforderung für die 

Weinkelterer bestand darin, beim 

Vorklären der Moste der weissen 

Magazin 

Temperatur bei der Weinbereitung und hohe Alkoholgehalte schafften Probleme 

Auch ein gutes Weinjahr bedeutet 

eine Herausforderung für die Weinkelterer! 

Der Jahrgang 2009 zeichnet sich durch eine gute Weinlese und eine ausserordentliche Reife der Trauben aus. Auch ein 

solches Jahr stellt gewisse technologische Herausforderungen an die Weinkelterer. Die Bilanz der Versuchskellerei der 

Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW zeigt, dass die Temperatur bei der Weinbereitung und die allgemein 

sehr hohen Alkoholgehalte die grössten Schwierigkeiten bereitet haben. Doch es hat sich gelohnt: Am Ende der 

Vergärung präsentieren die Weine einen ausgeprägten Sortencharakter und sind im Allgemeinen reich strukturiert. – 

Ein Bericht der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW: 

Rebsorten eine ausreichend tiefe 

Temperatur einzustellen. Die 

Durchschnittstemperaturen der 

Moste lagen im Bereich von 21°C, 

d.h. 5°C über jenen des Jahrs 2008. 

Dies ist heikel, da das Vorklären 

normalerweise bei 14°C erfolgt. 

Um eine solche Temperatur zu erreichen, 

bedurfte es Geräte zur Regulierung 

wie Wärmeaustauscher, 

die viel Energie verbrauchen. 

Alkoholische Gärung 

Die alkoholische Gärung, ein wärmeerzeugender 

biochemischer 

Prozess, bei dem Zucker in Alkohol 

umgewandelt wird, erforderte den 

Einsatz einer Temperaturregulierung, 

um die Bouquets der Weissweine 

zu erhalten (Optimum 

20°C). Die besonders zuckerreichen 

Moste 2009 stellten eine 

Herausforderung für die Hefen dar, 

deren Stoffwechsel gegen Ende 

der Gärung durch hohe Alkoholgehalte 

blockiert werden konnte. Die 

alkoholische Gärung der Versuchskellerei 

von ACW dauerte bei den 

Weissweinen im Schnitt 19 Tage, 

bei den Rotweinen 14 Tage. Im 

Vergleich zu den beiden letzten 

Jahre sind dies 4 Tage mehr. Es 

wurden auch Gärstockungen festgestellt. 

In diesen Fällen waren 

eine Belüftung und/oder ein Animpfen 

mit fructophilen Hefen 

oder solchen mit starkem Alkohol- 

bildungsvermögen notwendig, um 

Restzucker im Wein zu verhindern. 

Zur Umwandlung des gesamten 

Zuckers nahmen einige alkoholische 

Gärungen mehr als einen 

Monat in Anspruch. 

Biologischer Säureabbau 

Der hohe Alkoholgehalt nach der 

alkoholischen Gärung, der bei Pinot 

gris von Changins bis 16% und bei 

einigen Rotweinen wie Galotta von 

der La Côte bis 15% betragen kann, 

hat den spontanen Start und einen 

raschen Ablauf des biologischen 

Säureabbaus verhindert. Das An - 

impfen mit gezüchteten Milchsäurebakterien 

half meistens, dieses 

Problem zu bewältigen. Den betroffenen 

Weinen kann es dennoch an 

Frische fehlen oder sie können 

Milch- oder Butternoten aufweisen. 

Deshalb eignete sich der Jahrgang 

2009 besonders gut zur Ausarbeitung 

von Weissweinen ohne biologischen 

Säureabbau, was somit Frische, 

Ausgewogenheit und 

optimale Aromatypizität der Weiss - 

weine garantiert. 

Erste Degustationen 

Die Weissweine 2009 drücken 

ihren Sortencharakter gut aus. Ungeachtet 

ihres hohen Alkoholgehalts 

weisen sie runde und gehaltvolle 

Strukturen auf. Erste 

Degustationen der Rotweine lassen 

charakteristische reiche Bouquets 

erkennen, unterstützt durch 

interessante Aromen von Trockenfrüchten. 

Aufgrund der langen 

Gärungszeit und der hohen Alkoholgehalte 

präsentieren gewisse 

Rotweine Aromen von warmem 

Trester, welche das typische Aromaprofil 

der Rebsorte leicht überdecken 

können. Die Rotweine des 

Jahrgangs 2009 haben von einem 

aussergewöhnlichen Ausgangsmaterial 

profitiert, das ausgewogener 

war als im Hitzejahr 2003. 

Sie sind erfolgversprechend und 

weisen ein gutes Lagerprofil auf. 

Ami du Vin 4/09 39

Hôpital Pourtalès, Domaine neuchâtelois 

Enchères tièdes 

pour un très bon millésime 

Le Domaine de l’Hôpital Pourtalès vend traditionnellement tout le vin de sa 

cave par voie d’enchères publiques. Cette mise s’est déroulée, comme le veut 

la tradition, le dernier lundi de février, soit le 22 cette année. Le bénéfice de 

ces mises est versé intégralement à l’Hôpital Pourtalès, à Neuchâtel. Il permet 

de financer des équipements dans le but d’améliorer le confort des malades 

de cet hôpital. – Michel Vidoudez rapporte: 

Il s’agit donc d’une belle tradition: 

à l’époque, l’hôpital fut construit à 

l’extérieur de la ville de Neuchâtel, 

au milieu des vignes! Dans ces 

temps souvent les hôpitaux étaient 

dotés de vignes. Il y avait deux raisons 

à cela: le vin, à défaut de morphine, 

servait de sédatif après les 

opérations. De plus les bénéfices 

de sa vente permettaient de rémunérer 

les médecins, le personnel 

soignant et de payer le matériel. 

Un millésime exceptionnel 

Cette année, le commissaire-priseur 

de la 186e mise des vins de 

l’hôpital Pourtalès a eu bien de la 

peine à faire monter les enchères, 

ceci en dépit d’un millésime que 

tous les spécialistes s’accordent à 

définir comme exceptionnel. En 

effet, 30 minutes après le début 

de la vente, il pouvait enfin annoncer 

une surenchère de Frs 5.90 

à Frs 5.95 pour un lot de 1’500 litres 

de chasselas! Finalement, le 

prix moyen du chasselas est 

monté à Frs 6.04. 

Par la suite, les négociants, restaurateurs 

et encaveurs et autres 

privés qui avaient pris place dans 

la salle Vallier de Cressier, ne se 

sont à aucun moment montrés 

prompts à se manifester. C’est 

ainsi que les lots d’œil de perdrix 

et de pinot noir devaient suivre la 

même tendance au cours de la ma- 

40 

tinée: avec des prix moyens qui ont 

atteint entre Frs 9.04.- et Frs 9.72.-. 

Changement d’habitudes 

des consommateurs 

«Les prix ont été hélas loin de 

s’envoler, c’est vraiment regrettable 

vu la rare qualité de ce millésime» 

constatait Jean-Paul Ruedin, 

régisseur de la Cave de Troub 

où sont abritées les cuves contenant 

les nectars de l’Hôpital Pourtalès, 

qui semblait peiner à cacher 

sa déception! En effet, ce manque 

de surenchère – pour ne pas 

parler d’absence de surenchère – 

Jean-Paul Ruedin tente de l’expliquer, 

notamment, par l’absence de 

nombre de marchands et les changement 

d’habitudes des consom- 

Magazin 

Les enchères des vins du Domaine de l’Hôpital Pourtalès 

ont lieu dans la «Maison Vallier» 

mateurs. En effet, les gens ne 

stockent plus guère de vins dans 

leurs caves, se contentant d’aller 

en acheter lorsqu’ils accueillent 

des invités chez eux. 

La totalité du vin vendue 

Et le régisseur de la cave de conclure 

sur une note un peu plus optimiste: 

«cette année l’offre était 

supérieure à celle de l’an dernier 

(millésime 2008) où tout n’est pas 

parti lors des enchères. Au moins, 

cette année, la totalité du vin de 

l’Hôpital Pourtalès a été vendue. 

Soit au total: 34’200 litres de chasselas, 

16’100 litres de pinot noir et 

7’600 litres d’Oeil-de-Perdrix.» 

Notes de dégustation 

Disons encore que le chasselas, 

avec sa belle robe jaune clair ca- 

La Cave de Troub où sont abritées les cuves contenant les vins de 

l’Hôpital Pourtalès. 

ractéristique, présente au nez des 

arômes floraux et fruités. En bouche, 

il se présente avec une attaque 

franche, agrémentée d’une 

belle minéralité. 

L’Oeil-de-Perdrix se pare 

d’une robe rose saumonée intense. 

Ses arômes de petits fruits 

rouges ravissent le dégustateur 

dès les premières effluves. En 

bouche, ce vin surprend par son 

équilibre, sa persistance gustative 

et sa finale de velours. 

Quant au Pinot noir, il se pare 

de la lumineuse couleur rubis 

qu’on lui connaît dans les grandes 

années. Son bouquet intense dégage 

déjà de beaux arômes de petits 

fruits, pleins de finesse et typique 

des vins du terroir 

neuchâtelois. En bouche, il se 

révèle structuré et soyeux et l’on 

découvre toute sa richesse ainsi 

que des tanins promettant un excellent 

potentiel de garde. 

A ces trois ténors, s’ajoute une 

cuvée très prisée qui sera offerte 

en cours d’année: le chardonnay, 

un cépage grand seigneur dont le 

raisin savoureux aromatise un vin 

d’une longue tenue en bouche. Il 

est vinifié traditionnellement ou en 

barriques. Enfin, le chasselas nonfiltré, 

proposé depuis mi-janvier – 

donc déjà prêt à boire – est un vin 

tout en jeunesse et en vitalité. Il 

exhale des arômes de sureau et affiche 

des saveurs d’agrumes (pamplemousse 

surtout). 

Ami du Vin 4/09

Die Schweiz ist für die spanische 

Weinwirtschaft ein Partner von 

ausserordentlicher Bedeutung. Im 

2009 wurden spanische Weine im 

Gesamtwert von 158 Millionen 

Franken importiert. Über 90 Prozent 

davon, nämlich 145,8 Millionen 

Franken, setzte der Schweizer 

Handel für die Einfuhr von Rotund 

Weissweinen in der Flasche 

sowie von Schaumweinen ein. 

Die wachsende Präsenz der 

spanischen Qualitätsweine auf 

dem eidgenössischen Markt ist einerseits 

eine Folge der weitgehenden 

Liberalisierung der Ein- 

fuhr durch die Schweiz. Diese 

führte in einer ersten Phase zu einem 

stark wachsenden Import von 

Rotweinen in der Flasche. In einer 

zweiten Phase, ab Ende der 1990er 

Jahre, brachte die Marktöffnung 

für Weissweine neue Impulse. 

Ein Prozess, der noch in 

vollem Gange ist. 

Zunehmende Diversifizierung 

des Angebots 

Das Angebot an spanischen Qualitätsweinen 

auf dem Schweizer 

Markt hat sich in den vergangenen 

zwanzig Jahren grundlegend 

Dossier 

Nachhaltig wachsendes CH-Interesse an weissen Qualitätsweinen aus Spanien 

Importe von Rotwein in der Flasche 

in zehn Jahren verdoppelt 

Rote und weisse Qualitätsweine aus Spanien erleben auf dem Schweizer Markt im vergangenen Jahrzehnt einen beispiellosen 

Boom. Die Importe von Rotwein in der Flasche haben sich im Laufe von zehn Jahren verdoppelt, die Einfuhren 

von Weisswein in der Flasche beinahe verdreifacht. Spanien ist für die Schweiz seit 2004 – vor Frankreich (!) – der 

zweitwichtigste Lieferant von roten Qualitätsweinen. Der Anteil an der Gesamteinfuhr von Rotwein in Flaschen stieg in 

den letzten zehn Jahren von 18 auf 25 Prozent. Jede vierte Flasche ausländischen Rotweins auf dem Schweizer Markt 

stammt heute aus Spanien. Im gleichen Zeitraum wuchs der Anteil Spaniens am Schweizer Import von Weissweinen in 

Originalabfüllung von 5 auf 9 Prozent. Nachhaltig gestiegen ist auch die Einfuhr von spanischen Schaumweinen, seit 

demJahr 2000 um 25 Prozent aufrund 3,6 Millionen Flaschen. 

verändert. Das Sortiment wird immer 

weniger von Weinen aus der 

Rioja beherrscht. Zunehmend setzen 

sich in der Schweiz weniger 

bekannte Appellationen mit bemerkenswerten 

Qualitäten und interessanten 

Preisen in Szene. Sie 

bieten hochstehende Weine in der 

Flasche an, die noch vor wenigen 

Jahren nur als Fassware vermarktet 

wurden. Spitzenprodukte aus 

rund 70 Anbaugebieten auf dem 

Festland und den Inseln zeugen 

von der Vielfalt des Weinlandes 

Spanien, das im Laufe der letzten 

zwanzig Jahre in den Rebbergen 

wie auch in den Kellereien eine 

wahre Revolution erlebte. 

Neben Weinen der roten 

Hauptsorte Tempranillo, die in allen 

kontinentalen Zonen Spaniens 

angebaut wird, findet der Konsument 

auf dem Schweizer Markt 

eine reiche Palette jener Gewächse, 

die gleichsam mit ihren 

angestammten Anbaugebieten 

wieder auferstanden sind. Carinena 

im Priorat und im Montsant. 

Garnacha am Ebro, Monastrell auf 

den Kalkböden von Alicante und 

Murcia, die Paralleta in Somontano 

oder die Mencia im Nordwesten 

der Halbinsel, um nur einige 

Beispiele zu nennen. 

Verdejo und Albarino 

die weissen «Lokomotiven» 

Für die grossen jüngsten Erfolge 

der spanischen Weissweine in der 

Schweiz sind vor allem zwei Rebsorten 

verantwortlich: Verdejo und 

Albarino. Der Verdejo reift hervorragend 

in der Region Altkastilien 

und besticht durch seine intensive 

Frucht. Der Albarino prägt die 

Weissweine der Atlantikküste von 

Galizien durch sein markantes 

Bouquet. Zu neuer Berühmtheit 

gelangt vor allem in den Weinen 

des Priorat und von Terra Alta die 

Garnacha Blanca. Und nicht nur 

für die Produktion von Cava eignen 

sich Macabeo, Parellada und 

Xarel-lo hervorragend. 

Die breite Auswahl internationaler 

Sorten, die in den spanischen 

Rebbergen gepflegt wird, 

ergänzt die heimischen roten und 

weissen spanischen Gewächse in 

nobler Zurückhaltung. Die strengen 

Vorschriften der einzelnen Anbaugebiete 

sorgen dafür, dass im 

grössten Rebberg der Welt der regionale 

Charakter der Weine sowie 

deren Bezug zum Terroir und 

die Typizität erhalten bleiben. 

Reben in der Rioja Alta. 

Ami du Vin 4/09 41

Ausfuhren litten unter Finanzkrise und starkem Euro 

Deutsche Weinexporte 2009 

leicht rückläufig 

Die weltweite Wirtschaftskrise hat 2009 auch die deutschen Weinexporteure 

erfasst, allerdings weniger stark als befürchtet. Nach Angaben des Deutschen 

Weininstituts (DWI) wurden im vergangenen Jahr sechs Prozent weniger 

Wein ausgeführt als 2008, im Wert gaben die Exporte um acht Prozent nach. 

«Neben den extrem schwierigen 

Marktverhältnissen hat in vielen 

wichtigen Exportmärkten der 

starke Euro das Geschäft noch zusätzlich 

belastet. Mit einem Gesamtexportvolumen 

von rund 200 

Millionen Litern Wein im Wert 

von 394 Millionen Euro bewegen 

wir uns allerdings immer noch auf 

dem Niveau von 2007», erläuterte 

die DWI-Geschäftsführerin Monika 

Reule im Vorfeld der internationalen 

Weinmesse ProWein in 

Düsseldorf. 

In den USA «noch glimpflich 

davon gekommen» 

In den USA, Deutschlands umsatzstärkstem 

Weinexportland, war 

der Wert der gesamten Weinimporte 

im vergangenen Jahr um 13 

42 

Prozent geringer als noch 2008. 

Dieser Rückgang ging wegen des 

ungünstigen Eurokurses vor allem 

zu Lasten der europäischen Weinbaunationen. 

«Im Vergleich zu anderen 

Herkünften sind die deutschen 

Weine mit einem 

Umsatzrückgang von zehn Prozent 

und einem Absatzverlust von acht 

Prozent noch vergleichsweise 

glimpflich davon gekommen», so 

die Einschätzung von Reule. 

Auf dem britischen Markt 

stellt sich die Lage für die deutschen 

Weine sehr ambivalent dar: 

Auf der einen Seite sind sie 2009 

in dem begehrten Preissegment 

zwischen fünf und sechs Pfund um 

33 Prozent und damit von allen 

Anbietern am stärksten gewachsen. 

Andererseits ist der Durch- 

Dossier 

schnittspreis immer noch relativ 

gering, und der Absatz-rückgang 

im Preisbereich von unter drei 

Pfund sehr gross. Dieser Trend 

führte in Verbindung mit den 

Anteil von Lebensmittelhandel am Weinverkauf auf 73% gestiegen 

«Wine Xperience» Programm des Deutschen Weininstituts 

Internationales Praktikumsprogramm 

Im vergangenen Jahr wurden nahezu drei Viertel aller Weine hierzulande im Lebensmittelhandel und Discount eingekauft. 

Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) bekannt gibt, stieg der Anteil dieser Anbieter am Weineinkauf 2009 erneut 

um ein Prozent auf nunmehr 73 Prozent. Am wertmässigen Umsatz hat der Lebensmittelhandel inkl. Discounter 

nur einen Anteil von 54%. Das niedrige Preisniveau mit einem Durchschnittspreis von 2,55 € (sfr. 3.70) pro Liter 

resp. 1.91 € pro Flasche à 0,75 cl ist dafür verantwortlich. – Im Folgenden der Bericht des Deutschen Weininstituts: 

«Die Discounter haben sich in den letzten Jahren zunehmend zum Nahversorger entwickelt und gewinnen mit einem 

Marktanteil von mittlerweile 47 Prozent am gesamten Weinabsatz in Deutschland auch als Weineinkaufstätte 

weiter an Bedeutung», erläutert DWI-Geschäftsführerin Monika Reule. «Durch ihre Strategie, sich auch mit 

höherwertigeren Weinen zu profilieren, stieg ihr Umsatz mit Wein 2009 leicht um ein Prozent», so Reule. 

Ein Viertel der Weinumsätze werden in Deutschland bei den Erzeugern direkt getätigt. Der Weinfachhandel 

kommt auf 16 Prozent und die übrigen Einkaufstätten wie beispielsweise Drogeriemärkte oder Tankstellen zusammen 

genommen auf 6 Prozent. 

Bei den Weinerzeugern und im Fachhandel kauften die Verbraucher im letzten Jahr etwas weniger aber höherwertigere 

Weine ein. Den damit verbundenen Absatzrückgängen von zwei beziehungsweise einem Prozent standen 

Wertzuwächse im gleichen Umfang gegenüber. 

Kein Buch, keine Verkostung, kein Seminar kann die selbst gemachten 

Erfahrungen in einer Weinregion ersetzen. Aus diesem Grund 

hat das Deutsche Weininstitut (DWI) das «Wine Xperience» Programm 

ins Leben gerufen, um jungen Nachwuchskräften aus dem 

Ausland, die im Bereich Handel und Gastronomie tätig sind, eine 

Möglichkeit zu bieten, für einige Wochen oder länger auf einem 

deutschen Weingut Erfahrungen aus erster Hand zu sammeln. Ziel 

des DWI ist es, mit der «Wine Xperience» die Verbindung zwischen 

den ausländischen Nachwuchskräften und den Weingütern herzustellen. 

– Informationen des DWI: 

Partner des DWI für dieses Programm ist die «Generation Riesling» 

(www.generation-riesling.de), die Vereiningung, zu der sich die junge Generation 

von Nachwuchswinzern in Deutschland zusammen geschlossen hat, 

die gut ausgebildet, international ausgerichtet und hoch motiviert und engagiert 

ihre Weingüter betreiben. Im Moment können 25 Mitglieder von 

Deutschlands «Generation Riesling» ausländischen Nachwuchskräften einen 

Praktikumsplatz in ihrem Weingut anbieten. 

Das Prozedere: Im Fachhandel oder in der Gastronomie arbeitende Interessenten 

melden sich mit der Angabe des Zeitraums, in welchem sie das Praktikum 

absolvieren können (mind. 2 Wochen) an das Informationsbüro Deutsche 

Weine in Zürich: deutscheweine@organize-ch.ch. 

Das Weingut sorgt während des Praktikums für Kost & Logis. Eine Vergütung 

für den Aufenthalt, die Arbeit und die Reisekosten wird nicht geleistet. 

Die «Wine Xperience» ist eine ideale Möglichkeit, aus erster Hand 

Erfahrungen im Anbau, Verkauf und im Verkosten von Wein zu sammeln. 

– Weitere Informationen bei: www.deutscheweine.de/ch 

schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen 

zu Rückgängen 

in den Exportumsätzen von 22 Prozent 

und Mengenverlusten von 19 

Prozent. 

Trend zu schlankeren Weinen 

Im vergangenen Jahr profitierten 

die deutschen Weine auch ein 

Stück weit vom allgemeinen Trend 

zu schlankeren, fruchtbetonten 

Weinen mit geringerem Alkoholgehalt, 

für diese herrschen in 

Deutschland perfekte Produktions - 

bedingungen. 

Deutliche Umsatz- und Absatzsteigerungen 

von zwölf beziehungsweise 

zehn Prozent gab es 

2009 in Deutschlands drittwichtigstem 

Exportmarkt Niederlande. 

Der Wert der Weinausfuhren in 

das Nachbarland beläuft sich 

mittlerweile auf 50 Mio. €. 

Ami du Vin 4/09

Österreichs Weinexporte übertreffen alle Erwartungen 

Steigerung von Menge und Wert 

Der österreichische Weinexport hat sich im Jahr 2009 über alle Erwartungen 

hinaus sensationell entwickelt. Hatte die Österreich Wein Marketing (ÖWM) 

in ihrer Jahrespressekonferenz im Dezember 2009 aufgrund der vorsichtigen 

Hochrechnung noch mit einem knappen «Halten» des Vorjahrsresultates gerechnet, 

ergibt sich aus den neuesten Zahlen der Statistik Austria für das Gesamtjahr 

2009 eine Steigerung von wertmässig 5,3%, mengenmässig sogar 

um unglaubliche 16%. Die Exportmenge erreichte demnach knapp 70 Mio. 

Liter, der Umsatz stieg von knapp 113 Mio. auf fast 119 Mio. Euro. 

Wenn auch die Fassweinexporte 

aufgrund der grossen Ernte des 

Jahrgangs 2008 überproportional 

zugenommen haben, konnten dennoch 

die Flaschenweinexporte 

mengenmässig um 3,7%, wertmässig 

sogar um 4,4% gesteigert 

werden. Gleichzeitig bedeutet 

dies eine leichte Verbesserung 

des Durchschnittspreises in die- 

sem Segment von 2,59 €/Lt. 

(2008) auf 2,60 €/Lt. 

Schweiz: Menge + 27% 

Dieses Ergebnis ist umso bemerkenswerter, 

als die österreichischen 

Gesamtexporte im Jahr 

2009 aufgrund der schlechten 

Weltkonjunktur um 20% eingebrochen 

sind. Schrittmacher der 

Dossier 

120 

100 

80 

60 

40 

20 

0 

FLASCHENWEINEXPORTE 

ÜBERTREFFEN ERWARTUNGEN 

Q 

Flaschenweinexport 

(in Mio. Euro) 

Flaschenweinexport 

(in Mio. lt) 

00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 

höchst erfreulichen Entwicklung 

der Weinexporte sind Schlüsselmärkte 

wie Deutschland (Menge 

+15%, Wert +9%), die Schweiz inkcl. 

Liechtenstein (Menge, +27%, 

Wert +6%), aber auch aufstrebende 

Exportmärkte wie die Nie- 

103 Mio. € 

39,5 Mio. lt 

derlande (Menge +30%, Wert 

+27%), Schweden (Menge +51%, 

Wert +38%) und Japan (Menge 

+33%, Wert +10%). 

Erfolg auch der Absatzförderung 

«Diese erfolgreiche Exportentwicklung 

des österreichischen 

Weins hält nun bereits seit 10 

Jahren an und ist unter den europäischen 

Weinländern einzigartig», 

freut sich Willi Klinger, Geschäftsführer 

der ÖWM. 

«Österreich gehört somit zu den 

dynamischsten Weinländern im 

internationalen Vergleich.» 

«Trotz der aktuellen Wirtschaftskrise 

haben es Österreichs 

Winzer geschafft 2009 die Weinexporte 

sowohl mengen- als auch 

wertmässig weiter auszubauen, 

nicht zuletzt auch durch die hervorragende 

Arbeit, die von der 

ÖWM seit vielen Jahren geleistet 

wird», zeigt sich auch Josef Pleil, 

Präsident des Österreichischen 

Weinbauverbandes, zufrieden. 

Reben im Kamptal, 

Niederösterreich. 

Ami du Vin 4/09 43

Michel Chapoutier, à Tain-l’Hermitage 

C’est tout l’avenir 

de la viticulture rhodanienne 

par Michel Vidoudez 

Depuis 1808, sept générations de Chapoutier 

se sont succédées pour constituer 

l’un des plus prestigieux domaines 

de la Vallée du Rhône. Située à 

Tain l’Hermitage, la Maison Chapoutier 

possède le plus grand vignoble en 

Hermitage. 

44 

Portrait 

Les vins de Chapoutier font l’objet de toutes 

les attentions. Le travail de viticulture 

et de vinification ne sont que l’instrument 

de l’expression la plus fidèle du 

terroir. Enfin Chapoutier constitue également le 

plus grand domaine Bio de France. 

«Je ne souhaite pas élaborer le meilleur vin 

possible, mais bien la meilleure photographie 

de son terroir», nous confiait Michel Chapoutier, 

lors de la visite que nous lui avons rendue, fin 

mars, à Tain-L’Hermitage, en compagnie de son 

importateur suisse, le Genevois Claude Berthaudin. 

– Voilà qui, mieux qu’un long discours, résume 

bien sa philosophie et ses convictions. 

Une maison vieille de plus 

de deux siècles 

Successeur d’une «maison» prestigieuse, vieille 

de plus de deux siècles, Michel Chapoutier est 

certainement tout sauf un héritier… En moins 

de 20 ans, il a bâti un «petit empire», prenant le 

contre-pied de ses prédécesseurs, se faisant le 

militant amoureux, exigeant et inconditionnel du 

terroir et des AOC. En fait, celui qui ne s’en tiendrait 

qu’à la notoriété et au prestige des crus du 

négociant-propriétaire et producteur de vins de 

la Vallée du Rhône passerait totalement à côté 

de la personnalité complexe, subtile, riche, 

attachante de son dirigeant, Michel Chapoutier. 

L’AOC n’est pas 

un simple outil de marketing 

Fier de sa vallée du Rhône, ce grand homme du 

vin aime souvent à rappeler que, dans sa région, 

ce sont d’abord les vignerons qui sont devenus 

des négociants avec une méthode qualitative. 

Ainsi, ces éleveurs ont une spécificité: 

«alors qu’en Bourgogne et plus encore dans le 

Bordelais, on peut difficilement identifier un 

négociant à un vin, chez nous, il y a les Côtes- 

Hermitage 

Ami du Vin 4/09

Michel Chapoutier 

Rôties de Guigal, l’Ermitage de Chapoutier ou 

encore les Châteauneuf-du-pape de Perrin», 

constate-t-il fièrement. Et d’ajouter encore au 

passage: «de mon expérience en Californie, 

pays des cépages par excellence, j’ai acquis, 

par «contre-exemple», la certitude absolue que 

l’AOC n’était pas un simple outil de marketing, 

mais bien une subtile rencontre entre des terroirs, 

des cépages et des hommes, et surtout la 

seule vérité qui vaille d’être défendue!» 

360 hectares de vignes… 

Aujourd’hui, Michel Chapoutier est à la tête 

d’une maison fondée en 1808 et qui compte 

maintenant 700 ha de propriétés terriennes, 

dont 360 ha de vignes exploités en France, en 

Australie et au Portugal, dont 34 ha en Hermitage. 

La Maison M. Chapoutier est aujourd’hui 

le plus gros propriétaire en Hermitage. Un Michel 

Chapoutier qui constitue ainsi le portraitrobot 

- improbable mais bel et bien réel - du 

parfait vigneron-négociant… Définitivement 

encadré par le blason familial «Fac et Spera» 

(Fais et Espère), devenu la devise de la maison: 

deux verbes pour dire toute la patience, toute 

l’audace indispensables à ce métier. Patience 

vis-à-vis de la nature qui préside tout. Audace 

du vigneron, lui qui observe, choisit et accompagne… 

Et le vin qui, lui, s’exprime véritablement 

à partir de cette alchimie! 

Portrait 

Dégustation: «de la diversité jaillit la richesse!» 

Au moment de la dégustation, quel bonheur de retrouver les vins d’une maison à son plus haut niveau 

qui témoignent, avec une précision presque horlogère, de la volonté de Michel Chapoutier de tirer 

toute la quintessence de ses terroirs! Chez lui, la recherche du fruit n’est jamais sa quête première, 

mais c’est bien, pour les rouges, l’équilibre, la droiture et la maturité des tanins qui dictent le 

potentiel des vins. Par exemple l‘Hermitage La Sizeranne 2007, avec beaucoup de richesse, d’élégance 

et de finesse, figure indubitablement dans le peloton de tête des meilleurs vins produits par Chapoutier. 

Autre vin exceptionnel: l’Ermitage «Le Pavillon» 2007 que, dans le livre qu’ils ont consacré à Michel 

Chapoutier, Bettane et Desseauve décrivent comme «noble, avec ce classicisme intemporel du 

corps et de la texture… Triomphe de l’alliance de la rigueur de l’homme et d’un sol revenu à la plénitude 

de sa vie propre». 

Quant aux vins blancs de Chapoutier, ils se montrent vifs avec une harmonieuse fraîcheur de fruit, à 

l’image de cet Ermitage Le Méal, 2007, pur et racé, qui vient confirmer le virage pris par la propriété 

en matière de vinification des blancs. Le Saint-Joseph Deschants est un blanc très élégant et frais, 

avec une belle longueur et une finale très précise. Enfin, le Chante-Alouette 2007 est parfait à boire 

en ce moment, avec des notes miellées mais aussi une belle droiture. 

Une conclusion à tout cela? Pour nous ce sera tout simplement: dans toute sa production vinicole, 

Michel Chapoutier paraît, décidément, avoir fait sienne la courte formule du philosophe-théologien 

Teilhard de Chardin: «de la diversité jaillit la richesse!» 

Culture biodynamique 

Pas étonnant donc que la Maison M. Chapoutier 

se soit tournée, dès 1991 déjà, vers la culture 

biodynamique… Une méthode que Michel 

Chapoutier définit ainsi: «Elle passe par des 

sols nourris à base de matières naturelles. Par 

la volonté de donner à nos terroirs la plus 

grande liberté d’expression… Et pour que cette 

expression soit la plus juste, la plus vraie, aucune 

substance chimique de synthèse n’est utilisée, 

puisque seule la nature vient en aide à 

elle-même. Cette biodynamie repose aussi sur 

l’observation et l’analyse des cycles naturels: 

ceux de la terre, du soleil et de la lune. Car, de 

leur interaction, naît une énergie, conjuguée à 

celle de notre travail de vigneron!» 

Les fondamentaux 

de l’art agricole… 

Justement, évoquant l’art du vigneron, la 

grande figure de Tain le résume magistralement 

en ces termes: «Art agricole, art de la taille, le 

vigneron accompagne la nature dans son travail 

de mère nourricière pour la vigne…Vigne qu’il 

se chargera d’éduquer par la suite. Compostage 

et labourage sont les deux mamelles de la 

vigne… Ou mieux: une véritable colonne, constituant 

les fondamentaux de l’art agricole. Du 

temps pour enrichir la terre…Et du temps 

également pour la préparer. En fonction des reliefs 

variés de nos parcelles, je les cultive aussi 

bien avec un tracteur qu’un cheval… Avec un 

treuil ou une pioche. Puis, nous mettons toute 

l’expérience de notre art dans la taille de la 

vigne. C’est de là que dépend, entre autres, le 

rendement… Un rendement que nous voulons 

résolument modéré!» 

la Maison Chapoutier possède le plus grand 

vignoble en Hermitage. 

Ami du Vin 4/09 45

Zugabe von Trauben aus französischem Grenzgebiet wieder möglich 

Sonderregelung 

mit EU für Genfer AOC-Weine 

Genfer Weine mit der geschützten Ursprungsbezeichnung «AOC Genève» dürfen 

ab 2010 wieder Trauben aus genau definierten Teilen des französischen 

Grenzgebietes enthalten. Die Schweiz hat mit Brüssel eine entsprechende 

Sonderregelung ausgehandelt. 

Das Bundesgericht hatte im Februar 

ein Übergangsreglement der 

Genfer Regierung annulliert, welches 

die Zugabe von Trauben aus 

Frankreich erlaubte. Gegen diese 

für die Jahre 2008 und 2009 erlassene 

Übergangsregelung hatte 

eine Gruppe von Genfer Winzern 

beim Bundesgericht «zum Schutz 

der Authentizität und Qualität» rekurriert. 

Die Lausanner Richter ihrerseits 

verwiesen auf das europäische 

Recht, wonach nur 

Produkte als AOC bezeichnet werden 

dürfen, die in einem klar be- 

zeichneten und begrenzten Gebiet 

in einem bestimmten Land produziert 

werden, und gaben den Rekurrenten 

Recht. 

Brüssel genehmigt Ausnahme 

Die Schweiz versuchte darauf, mit 

Brüssel für die französischen «Genfer 

Reben» eine Ausnahme auszuhandeln. 

Wie das Bundesamt für 

Landwirtschaft am 9. Dezember 

mitteilte, gelang dies jetzt an der 

jährlichen Sitzung des Gemischten 

Ausschusses Schweiz-EU für Landwirtschaft. 

Brüssel habe die Eini- 

Dossier 

Blick von Domaines les Hutins, Dardagny, in Richtung französische Grenzzone. 

gung nach einer letzten juristischen 

Prüfung abgesegnet. 

Geografisch und klimatisch 

zusammenhängende Rebberge 

Die Anpassung des Agrarabkommens 

von 1999 erlaubt Genfer 

Weinbauern, ab 2010 Trauben aus 

genau definierten Teilen des 

Grenzgebietes Frankreichs zu 

Wein mit der Bezeichnung «AOC 

Genève» zu verarbeiten. Die Gebiete 

müssen geografisch und klimatisch 

mit den Genfer Rebbergen 

zusammenhängen. Nach 

langen Verhandlungen findet 

diese seit Generationen bestehende 

Praxis nun eine staatsvertragliche 

Grundlage. 

Die Anbauflächen im ländlichen 

Hinterland Genfs gehen 

fliessend in französisches Agrarland 

über. Rund 40 Genfer Winzer 

bewirtschaften auch Rebberge, 

die auf französischem Boden liegen. 

Dies betrifft rund 140 Hektaren 

oder rund 10 Prozent der Genfer 

Weinberge. 

(lid/W&SJ) 

«Blocagefinancement» 

des vins vaudois 

Le Conseil d’Etat a décidé de renouveler 

en 2010 une action de 

«blocage-financement» en faveur 

des encaveurs vaudois, a indiqué 

‘Etat de Vaud dans un communiqué. 

Cette mesure Consiste pour 

l’Etat à donner sa garantie aux 

prêts accordés par une banque 

aux encaveurs (vignerons, négociants, 

coopératives, particuliers); 

en contrepartie, une part de la 

production est immobilisée («bloquée») 

et mise en gage en faveur 

de l’Etat, jusqu’au remboursement 

du prêt. Ce dispositif est mis en 

oeuvre chaque année depuis 1939 

et permet aux encaveurs d’obtenir 

des prêts plus aisément. SP 

Définition du vin 

non filtré 

Spécialité typiquement neuchâteloise, 

le non-filtré a été commercialisé 

pour la première fois il 

y a une vingtaine d’années par un 

célèbre encaveur d’Auvernier. Depuis, 

ce vin légèrement trouble a 

considérablement gagné en notoriété, 

faisant désormais l’objet 

chaque année d’une présentation 

officielle le troisième mercredi de 

janvier, organisée par l’Office des 

vins et produits du terroir. 

Afin de renforcer davantage 

l’identité du non-filtré de Neuchâtel, 

l’interprofession vitivinicole 

neuchâteloise a proposé au Conseil 

d’Etat de compléter l’arrêté 

définissant ce vin en spécifiant 

qu’il ne peut être élaboré qu’à 

partir du cépage chasselas. Cette 

modification légale est un signai 

fort de la part des autorités cantonales 

quant à la mise en valeur et 

la protection de ce cépage emblématique 

suisse. SP 

46 Ami du Vin 4/09


Magazin 

France: Prix National de l’Œnotourisme 2009 

Ce Prix vise à distinguer des démarches individuelles ou collectives, exemplaires 

contribuant à la promotion de l’œnotourisme. Il s’adresse à 

tous les acteurs du monde du vin, du tourisme et du patrimoine vitivinicoles 

français. Les Lauréats 2009 du Prix National de l’Œnotourisme 

sont les suivants: 

Le 1er Prix National de l’œnotourisme 2009 dans la catégorie de la mise 

en valeur d’un caveau ou d’un site viticole, a été remis à la Maison Cazes 

à Rivesaltes. 

Le 1er Prix National de l’œnotourisme 2009 dans la catégorie l’hébergement 

ou la restauration dans le vignoble, a été remis à la Maison & La 

Table d’Olivier Leflaive à Puligny-Montrachet. 

Le 1er Prix National de l’œnotourisme 2009 dans la catégorie la mise en 

réseau de maisons de vin avec d’autres ressources touristiques, a été remis 

à La Route des Vins du Jura. 

Des encouragements sont décernés pour la catégorie de la promotion 

d’un produit œnotouristique, pour La réalisation du Pique Nique chez 

Le Vigneron Indépendant par le Synvira en Alsace. 

En outre le jury a proposé de distinguer, parmi les candidats, quatre « 

Pionniers de l’Œnotourisme » qui seront invités à participer aux travaux 

du Conseil Supérieur de l’Œnotourisme. 

Le Prix d’Honneur - Pionnier de l’Œnotourisme en France a été attribué à la 

famille Duboeuf pour la réalisation de l’Oenoparc «le Hameau Duboeuf». 

Le Prix d’Honneur - Pionnier de l’Œnotourisme en France a été attribué 

à la famille Cazes pour la réalisation du Village de Bages. 

Le Prix d’Honneur - Pionnier de l’Œnotourisme en France a été attribué 

à la famille Cathiard pour la réalisation des Sources de Caudalie. 

Le Prix d’Honneur - Pionnier de l’Œnotourisme en France a été attribué à 

la famille Maire pour la réalisation de «la Finette» – La Taverne d’Arbois 

Le Village de Bages Les Sources de Caudalie 

Le Hameau Duboeuf La Taverne d’Arbois «la Finette» 

«Ami du Vin» 

Organe officiel de l’Association nationale des amis du vin (ANAV) 

Offizielles Organ der Schweizerischen Vereinigung der Weinfreunde 

Organo ufficiale dell’Associazione nazionale degli amici del vino 

Erscheint 4 x jährlich / Paraît 4 fois par an / 4 edizioni per anno 

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Die Themen der nächsten Ausgabe des «Ami du Vin» / Les thèmes de la 

pro chaine édition de l’«Ami du Vin» / Argomenti della prossima edizione 

Panorama 

Der Wein in der Oper / Le vin dans l’opéra / Il vino nella opera 

Portrait 

Agenda 

Les grands vins de Francis Ford Coppola 

Die grossen Weine von Francis Ford Coppola 


Sektionsnachrichten / Nouvelles des sections / Notizie delle sezioni 

«Ami du Vin» 2/10 erscheint Ende Juni / «Ami du Vin» 2/10 paraîtra à fin 

juin / «Ami du Vin» 2/10 uscirà fine giugno. Redaktionsschluss / délai de 

rédaction / chiusura della redazione: 12. Juni 2010 

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In Niederösterreich geniesst man Kultur glasweise. 

Urgestein, Löss, Kalk, Konglomerat und vulkanische 

Böden bringen in acht Weinbaugebieten und drei 

unterschiedlichen Klimazonen unvergleichbare 

Geschmacksvielfalt und Sortenreichtum hervor. 

Grüner Veltliner und Riesling sind die klingenden 

Klassiker, die besonders in herkunftstypischer DAC- 

Qualität puren Genuss garantieren. Spezialitäten 

wie Weissburgunder und Chardonnay, Raritäten wie 

NIEDERÖSTERREICH 

NIEDER 

KOSTBARE KULTUR 

W A L D V I E R T E L 

M O S T V I E R T E L 

Kamptal DAC 

Kremstal DAC 

Wachau 

Traisental DAC 

Wagram 

W I E N E R W A L D 

Thermenregion 

Weinviertel DAC 

M A R C H F E L D 

Carnuntum 

Rotgipfl er oder Zierfandler, sowie elegante Zweigelt 

und St. Laurent runden das genussvolle Spektrum 

ab. Geniessen Sie die einzigartigen Weine aus 

Niederösterreich. Entdecken Sie die Vielfalt in der 

Abwechslung. 

ÖSTERREICH WEIN 

www.österreichwein.at

Nr. 1/2010 - Schweizerische Vereinigung der Weinfreunde

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