28.12.2012 Aufrufe

Ausgabe 26: 10 Juni 2008 - Museumszeitung für Museen in und um ...

Ausgabe 26: 10 Juni 2008 - Museumszeitung für Museen in und um ...

Ausgabe 26: 10 Juni 2008 - Museumszeitung für Museen in und um ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Muse<strong>um</strong>szeitung</strong><br />

Germanisches Nationalmuse<strong>um</strong> · Neues Muse<strong>um</strong> <strong>in</strong> Nürnberg · museen der stadt nürnberg · Fränkisches Freilandmuse<strong>um</strong> Bad W<strong>in</strong>dsheim<br />

DB Muse<strong>um</strong> Nürnberg · Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kommunikation Nürnberg<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>26</strong> <strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong> bis 16. September <strong>2008</strong><br />

Am 17. Juli <strong>2008</strong> feiert das neue Sommertheater im Garten des Muse<strong>um</strong>s Tucherschloss mit Musik, Historie <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er kul<strong>in</strong>arischen Überraschung se<strong>in</strong>e Premiere: e<strong>in</strong> Genuss <strong>für</strong> Augen, Ohren<br />

<strong>und</strong> Ga<strong>um</strong>en! Wer könnte e<strong>in</strong> passenderes Plakatmotiv da<strong>für</strong> ers<strong>in</strong>nen als Nürnbergs Kreuz- <strong>und</strong> Querdenker Toni Burghart? Plakatmotiv: Toni Burghart<br />

2 Neues Muse<strong>um</strong><br />

<strong>in</strong> Nürnberg<br />

Neues vom Design<br />

Film-Sommernächte<br />

E<strong>in</strong>e Oper auf dem<br />

Klarissenplatz<br />

Von Palmen <strong>und</strong> P<strong>in</strong>seln<br />

Ausstellungen: Manfred<br />

Pernice / Case Study 08<br />

4 Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong><br />

Kommunikation<br />

Briefgeschichten –<br />

Was Briefe erzählen<br />

Neue Präsentation im<br />

Lesesaal des Muse<strong>um</strong>s<br />

<strong>für</strong> Kommunikation ab<br />

<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />

Postkarte h<strong>in</strong> – Postkarte<br />

her: Gestalten Sie e<strong>in</strong>e<br />

Ausstellung mit!<br />

AUS DEM INHALT<br />

5 DB Muse<strong>um</strong> 6 Germanisches<br />

Nürnberg:<br />

Nationalmuse<strong>um</strong><br />

Von Heiligen, Hasen <strong>und</strong><br />

„Bücherfressern“:<br />

Die Bücherschätze der<br />

Dürerzeit<br />

Die Fahrzeugmodelle des<br />

DB Muse<strong>um</strong>s<br />

Dampflok erstrahlt <strong>in</strong><br />

altem Glanz<br />

Adlerdampf <strong>und</strong><br />

Elvis-Songs:<br />

Sommerfest im<br />

Freigelände<br />

Beliebter Wohnzimmerschmuck:<br />

Befragung zu den<br />

„Betenden Händen“<br />

9 Fränkisches<br />

Freilandmuse<strong>um</strong><br />

Muse<strong>um</strong> im Sommer:<br />

Fest <strong>für</strong> Jagdschlösschen<br />

Farbe am Haus:<br />

Bauforscher-Symposi<strong>um</strong><br />

Ausstellungseröffnung:<br />

Fremdarbeiter<br />

im ländlichen Franken<br />

<strong>10</strong> museen der stadt<br />

nürnberg<br />

Kunst statt Klassik!<br />

Toni Burghart im Stadtmuse<strong>um</strong><br />

Fembohaus<br />

Wenn jemand (k)e<strong>in</strong>e<br />

Reise tut: Sommer <strong>in</strong> den<br />

städtischen <strong>Museen</strong><br />

Großer<br />

Veranstaltungskalender


NEUES MUSEUM IN NÜRNBERG<br />

Opernprojekt<br />

Am 19. <strong>und</strong> 20. September dreht<br />

sich auf dem Klarissenplatz alles<br />

<strong>um</strong> den Turmbau zu Babel.<br />

Als krönender Abschluss des<br />

Internationalen Kammermusikfestivals<br />

Nürnberg, das vom 12.<br />

bis 20. September <strong>2008</strong> bereits<br />

z<strong>um</strong> siebten Mal stattf<strong>in</strong>det, hat<br />

e<strong>in</strong>e Oper Welturaufführung,<br />

die K<strong>in</strong>der, Jugendliche <strong>und</strong> Erwachsene<br />

geme<strong>in</strong>sam geschaffen<br />

haben werden: das Babylon-<br />

experiment. Das <strong>in</strong>ternationale<br />

Projekt der Fre<strong>und</strong>e Internationaler<br />

Kammermusik Nürnberg e.V.<br />

<strong>in</strong> Kooperation mit dem Neuen<br />

Muse<strong>um</strong> bietet Schülern aus<br />

ganz unterschiedlichen Schulen<br />

der Metropolregion die Möglichkeit,<br />

am Entstehungsprozess<br />

<strong>und</strong> der Aufführung e<strong>in</strong>er Oper<br />

teilzunehmen. Thema ist die biblische<br />

Geschichte von menschlicher<br />

Selbstüberhöhung, das<br />

Streben nach ganz oben <strong>und</strong> die<br />

daraus resultierende Sprachverwirrung.<br />

Unter professioneller<br />

Leitung des Dramaturgen <strong>und</strong><br />

Autors Michael Kerstan <strong>und</strong> des<br />

Komponisten Matthew K<strong>in</strong>g erarbeiten<br />

die Schüler das Libretto<br />

<strong>und</strong> die Komposition. Parallel<br />

dazu beschäftigen sich Gruppen<br />

von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

bildnerisch mit dem Turmbau<br />

zu Babel. Während des Kammermusikfestivals<br />

werden die<br />

Arbeitsergebnisse der Gruppen<br />

im Auditori<strong>um</strong> des Neuen Muse<strong>um</strong>s<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ausstellung zu sehen<br />

se<strong>in</strong>. Bei der Eröffnung der<br />

Präsentation am 13. September<br />

<strong>um</strong> 19 Uhr stellen die K<strong>in</strong>der <strong>und</strong><br />

Jugendlichen ihre Arbeiten selbst<br />

vor. Die Aufführungsterm<strong>in</strong>e der<br />

Oper s<strong>in</strong>d: 19. September, 20 Uhr,<br />

sowie 20. September, 15 <strong>und</strong> 20<br />

Uhr. Karten bei den üblichen Vorverkaufsstellen.<br />

Wenn das Nachtblau des Stadthimmels<br />

Nürnberg verzaubert <strong>und</strong> das<br />

Neue Muse<strong>um</strong> <strong>in</strong> dezentem Abendkleid<br />

daherkommt, heißt es: Film ab<br />

auf dem Klarissenplatz! Denn dort<br />

bitten am 11. <strong>und</strong> 12. Juli ab 22 Uhr<br />

das Neue Muse<strong>um</strong> <strong>und</strong> das Filmhaus<br />

Nürnberg <strong>in</strong> Kooperation z<strong>um</strong><br />

siebten Mal zu den Filmnächten<br />

– <strong>und</strong> damit zu e<strong>in</strong>em kostenfreien<br />

K<strong>in</strong>oerlebnis der besonderen Art.<br />

Am Freitag entführt der französische<br />

Regisseur <strong>und</strong> Schauspieler<br />

Jacques Tati (1907–1982) die Zuschauer<br />

mit se<strong>in</strong>em Film Mon Oncle<br />

(Me<strong>in</strong> Onkel) aus dem Jahre 1958 <strong>in</strong><br />

die Welt von Monsieur Hulot <strong>und</strong><br />

damit <strong>in</strong>s technikverliebte Frankreich<br />

der fünfziger Jahre: Charmant<br />

<strong>und</strong> immer ohne moralischen Zeigef<strong>in</strong>ger<br />

zaubert Tati e<strong>in</strong>en „clash<br />

of cultures“ auf die Le<strong>in</strong>wand: altes<br />

Frankreich versus neues, warme<br />

Menschlichkeit gegen Fortschrittsglauben,<br />

Normierung gegen Selbst-<br />

Delikatessen<br />

Frische Ideen junger Designer <strong>und</strong> e<strong>in</strong> japanischer Altmeister<br />

Das Entdecken vielversprechender<br />

junger Entwerfer<br />

kann höchst vergnüglich<br />

se<strong>in</strong>, ist aber auch das Resultat ständiger<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzung <strong>und</strong> str<strong>in</strong>genter<br />

Verdichtung. Orte, an denen<br />

Designstudenten <strong>und</strong> junge Absolventen<br />

zusammenkommen, s<strong>in</strong>d etwa<br />

die <strong>in</strong>ternationalen Messen wie IMM<br />

Cologne oder Salone del Mobile <strong>in</strong><br />

Mailand.<br />

Die Neue Sammlung München<br />

hat <strong>in</strong> Köln fünf Arbeiten herausgepickt,<br />

<strong>um</strong> sie im Neuen Muse<strong>um</strong><br />

unter dem Motto „Young Designers<br />

– Fresh Ideas“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der Sammlungsrä<strong>um</strong>e<br />

vorzustellen – Muse<strong>um</strong>’s<br />

Choice sozusagen.<br />

Geme<strong>in</strong>sam ist ihnen<br />

die frische, unbefangene,<br />

spielerische<br />

Haltung, dabei e<strong>in</strong>e<br />

große Ernsthaftigkeit<br />

<strong>in</strong> der Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit herkömmlichen<br />

Funktionen<br />

im Möbeldesign, <strong>und</strong><br />

sie f<strong>in</strong>den zu sehr<br />

ungewöhnlichen Lösungen.<br />

So gestaltete der Japaner<br />

Jun Murakoshi<br />

e<strong>in</strong>en Stapelstuhl, der<br />

auch gestapelt noch<br />

nützlich <strong>und</strong> ansehnlich<br />

ist, denn dann bildet<br />

er e<strong>in</strong> modulares<br />

Regal – e<strong>in</strong>e variable<br />

Wohnskulptur. Der <strong>in</strong><br />

London ansässige Katalane<br />

Jordi Canudas<br />

verschmilzt bei se<strong>in</strong>em<br />

Möbelstück WALLFA<br />

Wand <strong>und</strong> Sofa. E<strong>in</strong>e<br />

flexible Membran<br />

Film-Sommernächte<br />

Monsieur Hulot (Jacques Tati) <strong>und</strong> se<strong>in</strong> Neffe – e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>geschworenes Paar Foto: Filmaushänger<br />

bestimmung – überaus fe<strong>in</strong>h<strong>um</strong>orig<br />

verpackt <strong>in</strong> den Besuch von Mon<br />

Oncle im High-Tech-Haus der Familie<br />

se<strong>in</strong>er Schwester, die samt <strong>und</strong><br />

sonders den verme<strong>in</strong>tlichen Segnungen<br />

moderner Zivilisation erlegen<br />

ist. Wer Mon Oncles Erlebnisse,<br />

<strong>für</strong> den Tati übrigens bereits 1959<br />

den Oscar <strong>für</strong> den besten fremdsprachigen<br />

Film erhielt, bei e<strong>in</strong>em<br />

Gläschen We<strong>in</strong> auf dem nächtlichen<br />

Klarissenplatz verfolgt, wird e<strong>in</strong>e<br />

ebenso komische wie rührende<br />

Liebeserklärung an das Leben <strong>und</strong><br />

die Menschlichkeit mit nach Hause<br />

nehmen können.<br />

Auch die Kurzfilm-Sommernacht<br />

am Samstag-<br />

abend verspricht<br />

bleibende Er<strong>in</strong>nerungen:Gezeigt<br />

werden<br />

acht herausragende,<br />

vielfach<br />

preisgekrönte<br />

<strong>in</strong>ternationale<br />

Kurzfilme<br />

unterschiedlicher<br />

Genres.<br />

Die Auswahl<br />

hat auch dieses<br />

Jahr Christiane<br />

Schle<strong>in</strong>dl vom<br />

Filmhaus Nürnberg<br />

getroffen<br />

<strong>und</strong> sie präsentiert<br />

damit e<strong>in</strong><br />

Kaleidoskop kurzfilmischen Schaffens<br />

der letzten Jahre.<br />

Und weil die Organisatoren der<br />

Filmnächte wissen, dass e<strong>in</strong> Filmabend<br />

sogar im Regen se<strong>in</strong>en ganz<br />

eigenen Charme haben kann, f<strong>in</strong>den<br />

die Veranstaltungen bei jedem Wetter<br />

statt. Der E<strong>in</strong>tritt ist frei.<br />

trennt die „Besitzer“ <strong>und</strong> bildet zugleich<br />

e<strong>in</strong>e Art Kommunikationsmedi<strong>um</strong>.<br />

Unwillkürlich fühlt man sich<br />

an die Zwischenwand im Beichtstuhl<br />

er<strong>in</strong>nert. Die Partner des belgischen<br />

P/Fast Workshop untersuchen Verb<strong>in</strong>dungsmöglichkeiten<br />

zwischen<br />

handwerklich gefertigten Produkten<br />

<strong>und</strong> neuen Technologien. Bei ihrer<br />

provokativen Kommode <strong>in</strong>tegrieren<br />

sie traditionelles Handwerkszeug <strong>in</strong><br />

das <strong>in</strong>dustrielle Isoliermaterial Styropor;<br />

so entsteht e<strong>in</strong> moderner Schre<strong>in</strong><br />

<strong>für</strong> fast vergessene Fertigkeiten. Bei<br />

den Schweizer Nachwuchstalenten<br />

Andrea Knecht <strong>und</strong> Raphael von<br />

Allmen lohnt es sich, zweimal h<strong>in</strong>-<br />

Kommode von P/Fast Workshop<br />

Foto: Neues Muse<strong>um</strong><br />

Die diesjährige Blaue Nacht stand<br />

unter dem Motto „Insel“. Im Neuen<br />

Muse<strong>um</strong> gab es zwei spezielle Beiträge,<br />

die nun noch bis 3. Juli zu sehen<br />

s<strong>in</strong>d: der Film Vexation Island<br />

des kanadischen Künstlers Rodney<br />

Graham (geb. 1949), <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>e<br />

exotische Insel den Schauplatz des<br />

kuriosen Geschehens abgibt, <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>e Künstler-(P)Insel <strong>in</strong> Palettenform,<br />

auf der e<strong>in</strong>e Auswahl aus der<br />

Sammlung gebrauchter Künstlerp<strong>in</strong>sel<br />

der P<strong>in</strong>selfabrikanten Marianne<br />

<strong>und</strong> Hansfried Defet präsentiert<br />

wird.<br />

Plakat von Sh<strong>in</strong> Matsunaga<br />

Foto: Die Neue Sammlung<br />

zuschauen, <strong>um</strong> Witz <strong>und</strong> Raff<strong>in</strong>esse<br />

ihrer Entwürfe zu verstehen.<br />

Der japanische Graphic Designer<br />

Sh<strong>in</strong> Matsunaga (geb. 1940, Tokyo)<br />

zählt seit langem zu den Großen se<strong>in</strong>es<br />

Metiers. Bereits <strong>in</strong> den siebziger Jahren<br />

erregten se<strong>in</strong>e kraftvollen Entwürfe<br />

<strong>in</strong>ternationale Aufmerksamkeit. Klar,<br />

manchmal täuschend e<strong>in</strong>fach, aber immer<br />

von hoher ästhetischer Raff<strong>in</strong>esse<br />

– so könnte man Matsunagas Werk auf<br />

den Punkt br<strong>in</strong>gen. Die verblüffende<br />

stilistische Bandbreite reicht von der<br />

fremdartigen Suggestionskraft e<strong>in</strong>es<br />

Theaterplakates über re<strong>in</strong> zeichnerische<br />

oder typografische Arbeiten, das<br />

Spiel mit Bauhaus-Rem<strong>in</strong>iszenzen <strong>und</strong><br />

Elementen der Op Art bis zur Intensität<br />

zeichenhafter Abstraktion. E<strong>in</strong>e<br />

Auswahl se<strong>in</strong>er Plakate aus der „permanent<br />

collection“ der Neuen Sammlung<br />

wird ab 8. Juli <strong>in</strong> zwei Rä<strong>um</strong>en im<br />

Neuen Muse<strong>um</strong> vorgestellt.<br />

Freudschen Wiederholungszwanges<br />

oder<br />

des antiken Mythos<br />

von Sisyphus verstanden<br />

<strong>und</strong> mit Michelangelo<br />

Antonionis<br />

Film Blow Up <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

gebracht.<br />

Blau-grün bekleckst,<br />

neongelb<br />

überzogen, <strong>in</strong> tiefes<br />

Schwarz getunkt –<br />

struppig, farbverklebt<br />

oder mit akkurat gespitztem<br />

Haar?<br />

Wie sieht e<strong>in</strong> P<strong>in</strong>sel<br />

nach e<strong>in</strong>em langen<br />

Leben aus? Was<br />

verrät er über den<br />

Künstler? Und vor<br />

allem, welcher gehört<br />

zu wem? Vielleicht<br />

färbte Gotthard<br />

Graubner mit diesem<br />

groben, bürstenartigen<br />

P<strong>in</strong>sel se<strong>in</strong>e<br />

Farbkissen e<strong>in</strong>.<br />

Horst Antes könnte<br />

damit se<strong>in</strong>en Kopffüßlern<br />

Gestalt verliehen<br />

haben. Oder<br />

diente er etwa der Staubbefreiung<br />

von Erich Hausers Bronzeskulpturen?<br />

Diese <strong>und</strong> andere Geheimnisse<br />

werden <strong>in</strong> der Ausstellung<br />

Künstler-(P)Insel gelüftet.<br />

Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />

Vorträge<br />

Freitag, 13. <strong>Juni</strong>, 19 Uhr<br />

Ettore Sottsass – E<strong>in</strong>e<br />

Hommage<br />

Prof. Dr. Hans Höger, Florenz<br />

Mittwoch, 18. <strong>Juni</strong>, 19 Uhr<br />

Künstlervortrag:<br />

Sandra Kranich<br />

Mit Feuer gezeichnet<br />

Dienstag, 1. Juli, 19 Uhr<br />

Die unerträgliche Schwere<br />

des Jahres 1968. Jiří Kolář<br />

– „Tagebuch 1968“<br />

Daniela Uher, GNM, Nürnberg<br />

Filmnächte<br />

Freitag, 11. Juli, 22 Uhr<br />

Tati-Filmnacht:<br />

„Mon Oncle“ (1958)<br />

Samstag, 12. Juli, 22 Uhr<br />

Kurzfilm-Sommernacht<br />

Auf dem Klarissenplatz, bei<br />

jedem Wetter, E<strong>in</strong>tritt frei<br />

Besondere Angebote <strong>für</strong><br />

K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche<br />

12. Juli, 2. August, 15 – 17 Uhr<br />

Querformat<br />

Offene Veranstaltungsreihe <strong>für</strong><br />

Jugendliche ab 14 Jahren<br />

13. August, 15 – 17.30 Uhr (ab 8 J.)<br />

14. August, 15 – 17.30 Uhr (ab 11 J.)<br />

Perlenschnur <strong>und</strong> Wirbelsäule<br />

Workshops zu Skulpturen der<br />

Sammlung, die sogar ertastet<br />

werden dürfen.<br />

Information <strong>und</strong> Anmeldung<br />

(0911) 240 20 36 oder<br />

marquardt@nmn.de<br />

Und ewig fällt die Kokosnuss<br />

Gefangen im Loop<br />

Die Szenerie ist tra<strong>um</strong>haft schön:<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>sames Eiland <strong>in</strong> der Karibik.<br />

Doch das Paradies entpuppt sich als<br />

Gefängnis, aus dem es ke<strong>in</strong> Entkommen<br />

gibt. E<strong>in</strong> Gestrandeter im Kostüm<br />

des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts, am Kopf<br />

verw<strong>und</strong>et, erwacht am Strand aus<br />

dem Schlaf, entdeckt e<strong>in</strong>en Ba<strong>um</strong><br />

mit Kokosnüssen, schüttelt daran,<br />

e<strong>in</strong>e Nuss fällt herab, trifft den Schiffbrüchigen<br />

am Kopf, der bewusstlos<br />

<strong>um</strong>fällt – <strong>und</strong> der Film ist wieder am<br />

Anfang. Rodney Graham, der selbst<br />

als e<strong>in</strong>ziger Darsteller neben e<strong>in</strong>em<br />

Paradies oder Gefängnis? Foto: Lisson Gallery<br />

Papagei auftritt, hat diese Travestie<br />

<strong>in</strong>teressieren – <strong>und</strong> dabei natürlich <strong>für</strong><br />

e<strong>in</strong>es klassischen Kostümfilms ur-<br />

die gebrauchten, <strong>für</strong> die, die etwas zu<br />

sprünglich <strong>für</strong> den Kanadischen Pa-<br />

erzählen haben. So bot Marianne Devillon<br />

der Biennale <strong>in</strong> Venedig 1997<br />

fet den Künstlern bei Atelierbesuchen<br />

geschaffen. So harmlos-komisch das<br />

gerne e<strong>in</strong>en <strong>für</strong> beide Seiten lohnes-<br />

Geschehen zunächst auch sche<strong>in</strong>en<br />

mag, so vielschichtig <strong>und</strong> gelehrt Von (P)Inseln<br />

werten Tausch an – Alt gegen Neu.<br />

Auch die Künstler selbst ließen sich<br />

s<strong>in</strong>d andererseits die Interpretati- Als Inhaber der da V<strong>in</strong>ci Künstler- von der Idee begeistern <strong>und</strong> boten gar<br />

onen, die der perfekt gemachte, <strong>in</strong> p<strong>in</strong>selfabrik pflegen Marianne <strong>und</strong> ihre Hilfe an. Rosemarie Trockel bei-<br />

35-mm-Technicolor gedrehte Film Hansfried Defet e<strong>in</strong> ganz besonderes spielweise steuerte e<strong>in</strong>en P<strong>in</strong>sel von A.<br />

gef<strong>und</strong>en hat. Er wird als Gegen- Verhältnis zu P<strong>in</strong>seln aller Art. Durch R. Penck bei. Nach <strong>und</strong> nach kamen<br />

entwurf zu Daniel Defoes aufkläre- ihre langjährige Tätigkeit als Gale- die Defets <strong>in</strong> den Besitz von wahren<br />

rischem Roman Rob<strong>in</strong>son Crusoe risten wieder<strong>um</strong> liegt es nahe, dass Raritäten, wie P<strong>in</strong>seln von Gerhard<br />

gedeutet, vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> des sie sich vor allem <strong>für</strong> Künstlerp<strong>in</strong>sel Richter oder Horst Antes.


Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong> NEUES MUSEUM IN NÜRNBERG<br />

Der deutsche Künstler Manfred<br />

Pernice setzt sich e<strong>in</strong> ungewöhnliches<br />

Ziel: Ausgerechtischen<br />

Ausstellungssaales. Als hätte<br />

er es gewusst, schlägt er mit dieser Arbeit<br />

e<strong>in</strong>en Bogen zur überhaupt ersten<br />

Verteilung der Werke im Ra<strong>um</strong> wie fred Pernice hier selbst Aufschluss normalen Umwelt, das Flickwerk bei<br />

Zahlen auf e<strong>in</strong>em Zifferblatt: Diago- geben: Nach se<strong>in</strong>em Studi<strong>um</strong> an den Kacheln, unförmige Freiflächen, zunal<br />

im Ra<strong>um</strong> stehen sich die beiden Kunsthochschulen <strong>in</strong> Braunschweig fällig aufe<strong>in</strong>anderstoßende Materialien<br />

net mithilfe se<strong>in</strong>er Kunst will er e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>stallativen Präsentation im Neuen „Dosen“-Installationen von 2000 Die <strong>und</strong> Berl<strong>in</strong>, das er 1994 abschloss, oder nicht zusammenpassende Bemes-<br />

„Situation erzeugen, die völlig normal Muse<strong>um</strong>: Ulrich Rückriem hatte im Dritte Dimension <strong>und</strong> Dosentreff folgte 1995 se<strong>in</strong>e erste E<strong>in</strong>zelaussungen. Solche zufälligen Zusammen-<br />

ist“. Das Kriteri<strong>um</strong> des Normalen mag Eröffnungsjahr 2000 e<strong>in</strong> eigenes Werk gegenüber, seitlich steht die große stellung, Zeichnungen <strong>und</strong> Modell. hänge aus der Realität zeichnet Man-<br />

Angefangen hatte alles mit kle<strong>in</strong>en fred Pernice <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Kunst nach <strong>und</strong><br />

Modellen aus Pappe, <strong>in</strong> denen Perni- er tut dies anhand se<strong>in</strong>er Skulpturen,<br />

ce hypothetische Architekturgebilde die vielfach auf sehr e<strong>in</strong>fachen geo-<br />

ausformte <strong>und</strong> durch Zeichnungen metrischen Formen wie Kreis <strong>und</strong><br />

ergänzte. In den folgenden Arbei- Zyl<strong>in</strong>der, Viereck, Quader <strong>und</strong> Dreiten<br />

führte er diese Modelle vergröeck beruhen, <strong>und</strong> deren Verteilung im<br />

ßert aus <strong>und</strong> nutzte aus eben diesem Ra<strong>um</strong>.<br />

Gr<strong>und</strong> konventionelle Bauplatten als Das Verblüffende an den Arbeiten<br />

se<strong>in</strong> künstlerisches Material. Er ver- von Pernice ist deren Form als Frabaut<br />

sie ebenso provisorisch mit offen ge, mit der er unseren Blick letztlich<br />

gehaltenen Fugen als sei das Material stets auf die gegebene Realität zurück-<br />

wie bei den kle<strong>in</strong>en Pappmodellen lenkt. Auch die Umgangsformen mit<br />

nur geknickt.<br />

<strong>und</strong> die Erwartungen an Kunst führt<br />

uns der Künstler durch se<strong>in</strong>e Werke<br />

Gesellschaftliche Fragen<br />

beispielhaft vor Augen. Dar<strong>in</strong> zeigt<br />

Für e<strong>in</strong> solches Entwerfen von sich die Stellung von Manfred Perni-<br />

Modellen des gesellschaftlichen Zuce als e<strong>in</strong> Realist zwischen Alltag <strong>und</strong><br />

sammenlebens gibt es <strong>in</strong> der Kunstgeschichte<br />

des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts sehr<br />

Kunst.<br />

wohl e<strong>in</strong>e Tradition: In der Kunst der<br />

Konstruktivistischen Internationale<br />

der zwanziger Jahre entsteht erstmals<br />

die Idee, nicht die Gattungen der Kunst<br />

Noch bis z<strong>um</strong> 6. Juli <strong>2008</strong>.<br />

E<strong>in</strong> Begleitheft <strong>für</strong> den R<strong>und</strong>gang steht<br />

zur Verfügung. Kuratorenführungen<br />

durch Dr. Melitta Kliege: 19. <strong>Juni</strong> <strong>und</strong><br />

weiterzuentwickeln, sondern sich als 3. Juli, jeweils 18.00 Uhr.<br />

Künstler gesell-<br />

Auch im Treppenhaus <strong>und</strong> im Foyer zeigt Manfred Pernice se<strong>in</strong>e Arbeiten Fotos: Neues Muse<strong>um</strong><br />

schaftlichen Fragen<br />

zu widmen – wie<br />

dies die Künstler El<br />

Lissitzky oder Erich<br />

Buchholz taten.<br />

angesichts der provisorisch anmu- speziell <strong>für</strong> diesen Ra<strong>um</strong> geschaffen.<br />

tenden, eigens<strong>in</strong>nigen Werke des <strong>in</strong> Doch Pernice bezieht sich mit sei-<br />

Arbeit Fiat, hier erstmals erweitert zu<br />

e<strong>in</strong>em begehbaren Werk, <strong>und</strong> frontal Realität<br />

Berl<strong>in</strong> lebenden Künstlers zunächst ner Arbeit nicht auf Nürnberg, son- gibt es e<strong>in</strong>e Besonderheit: die Aus- Das Thema der<br />

ungewöhnlich ersche<strong>in</strong>en.<br />

dern auf die Stadt Düren, wo Rück- stellung <strong>in</strong> der Ausstellung, Pernices Kunst von Man-<br />

Standortbestimmung<br />

riem se<strong>in</strong>e Ste<strong>in</strong>metzlehre machte pastellfarbene Sonderausstellung<br />

<strong>und</strong> se<strong>in</strong> erstes Atelier hatte, <strong>und</strong> (wischi-waschy).<br />

fred Pernice ist aber<br />

vor allem unsere<br />

In se<strong>in</strong>er bislang größten E<strong>in</strong>zelausstellung<br />

des <strong>in</strong>ternational agierenden<br />

<strong>für</strong> deren städtisches Muse<strong>um</strong> diese<br />

Arbeit entstanden war. Bei diesem Holzplatten <strong>und</strong> F<strong>und</strong>stücke<br />

Wahrnehmung,<br />

das macht uns das<br />

Künstlers <strong>in</strong> Deutschland verb<strong>in</strong>det Werk unternimmt Pernice e<strong>in</strong>e eigene Angesichts der Machart der Werke Archiv se<strong>in</strong>er Beo-<br />

Pernice bestehende <strong>und</strong> neue Arbei- künstlerische Standortbestimmung aus Pressspan- oder Tischlerplatten, bachtungendeutten zu e<strong>in</strong>er groß angelegten Instal- <strong>und</strong> stößt <strong>in</strong> Düren neben Rückriem der gelegentlichen Integration von lich. Ihn <strong>in</strong>teressielation.<br />

Er zieht e<strong>in</strong>en zweiten Boden auch auf die Künstler Wieland Förs- F<strong>und</strong>stücken aller Art fragt es sich, ren gerade solche<br />

im Ausstellungssaal e<strong>in</strong> <strong>und</strong> stellt auf ter, dessen He<strong>in</strong>rich-Böll-Büste im <strong>in</strong> welche Tradition von Kunst solche Motive der Realität,<br />

das so entstandene großflächige Po- dortigen Rathaus aufgestellt ist, <strong>und</strong> Werke zu stellen s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>erseits s<strong>in</strong>d die wir Kraft unseres<br />

dest e<strong>in</strong>zelne Skulpturen. Mit e<strong>in</strong>er auf Arno Breker, <strong>für</strong> den <strong>in</strong> der Nähe sie zweifelsfrei dreidimensional, doch Wahrnehmungsver-<br />

R<strong>und</strong>bank aus dem sich <strong>in</strong> mehreren e<strong>in</strong> Muse<strong>um</strong> e<strong>in</strong>gerichtet wurde. augenfällig haben sie andererseits wemögens stets erfolg-<br />

E<strong>in</strong>zelobjekten diagonal durch den<br />

Ra<strong>um</strong> ziehenden Werk Rückriem/ Ausstellung <strong>in</strong> der Ausstellung<br />

nig mit den traditionellen bildhauerischen<br />

Verfahren der Plastik oder der<br />

reich auszublenden<br />

wissen: All die kon-<br />

Böll Peilung von 2004 markiert er Von der R<strong>und</strong>bank als Mittelpunkt Skulptur zu tun. Vielmehr kann die kretenUnzuläng- genau den Mittelpunkt des quadra- aus erschließt sich <strong>um</strong>liegend die künstlerische Entwicklung von Manlichkeiten <strong>in</strong> unserer Blick <strong>in</strong> die Sonderausstellung (wischi-waschy)<br />

Ausstellungen<br />

bis 6. Juli<br />

Manfred Pernice. Que-Sah<br />

25. Juli bis 5. Oktober<br />

Design Deutschland: Case<br />

Study 08<br />

Sammlung<br />

ealist zwischen Alltag <strong>und</strong> Kunst<br />

er Künstler Manfred Pernice mit e<strong>in</strong>er <strong>um</strong>fangreichen Ausstellung im Neuen Muse<strong>um</strong><br />

bis 3. August<br />

Jiří Kolář. Tagebuch 1968<br />

Carr<strong>in</strong>o – Endo – Prantl<br />

Aus der Schenkung Defet.<br />

E<strong>in</strong> Ra<strong>um</strong> <strong>in</strong> der Sammlung<br />

ab 8. August<br />

Zeitgeist. Deutsche Kunst<br />

der achtziger Jahre<br />

Re<strong>in</strong>er Bergmann <strong>und</strong><br />

Horst Münch<br />

Young Designers – Fresh<br />

Ideas<br />

ab 8. Juli<br />

Sh<strong>in</strong> Matsunaga – Plakate<br />

Design Deutschland: Case Study 08<br />

Frisch ausgepackte Umzugsconta<strong>in</strong>er<br />

e<strong>in</strong>er Edelspedition? Baukästen<br />

<strong>für</strong> Erwachsene? Ne<strong>in</strong> – sondern die<br />

ungewöhnliche Installation e<strong>in</strong>es<br />

ungewöhnlichen Projektes: Momentaufnahmen<br />

aktuellen Designs<br />

e<strong>in</strong>erseits – Ikonen des deutschen<br />

Designs der Moderne andererseits.<br />

Das Wagnis, beides zusammen zu<br />

zeigen, prägt das Projekt Design<br />

Deutschland: Case Study 08. Das<br />

Neue Muse<strong>um</strong> freut sich, nach der<br />

Rückkehr des Designs diese Ausstellung<br />

ab dem 25. Juli präsentieren<br />

zu können – zusammen mit der<br />

Neuen Sammlung München als Kooperationspartner<br />

<strong>für</strong> Design <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Rat <strong>für</strong><br />

Formgebung.<br />

Vom Graphic Design über Textilien<br />

<strong>und</strong> Möbel bis zur Gestaltung <strong>in</strong>dustrieller<br />

Produkte reicht das Spektr<strong>um</strong><br />

dieses thematisch geordneten<br />

Querschnitts mit zeitgenössischen<br />

<strong>und</strong> klassischen Entwürfen deutscher<br />

Designer <strong>und</strong> Unternehmen.<br />

Als Themen wurden Begriffe wie<br />

Material, Position, Funktion, System<br />

<strong>und</strong> Werkzeug gewählt, die <strong>für</strong><br />

die Entwicklung des deutschen Designs<br />

prägend waren <strong>und</strong> bis heute<br />

ihre Gültigkeit behalten haben. Sie<br />

strukturieren die Ausstellung <strong>und</strong><br />

def<strong>in</strong>ieren die Auswahl <strong>und</strong> Ordnung<br />

der Exponate.<br />

Das bunte Sixties-Kunststoffregal<br />

Uten.silo von Dorothee Becker ist<br />

ebenso vertreten wie das Systemgeschirr<br />

TC <strong>10</strong>0 von Nick Roericht oder<br />

der aktuelle<br />

Barhocker Miura<br />

von Konstant<strong>in</strong><br />

Grcic,<br />

der legendäre<br />

Rimowa-Alukoffer<br />

<strong>und</strong> der<br />

Leitz-Aktenordner,Walter<br />

Gropius’<br />

Rosenthal-Service<br />

TAC 01<br />

oder die Genio-Kochtöpfe<br />

des jungen<br />

Designers Stefan<br />

Diez, die<br />

Wanduhr von Max Bill, die spielerische<br />

Leuchte Lucell<strong>in</strong>o von Ingo Maurer<br />

<strong>und</strong> das skulpturale Gespannte Regal<br />

von Wolfgang Laubersheimer, die<br />

regenbogenfarbige Edition Suhrkamp<br />

von Willy Fleckhaus, diamantschwarze<br />

Dachziegel oder e<strong>in</strong> Carbon-Rennrad.<br />

Der mehrdeutige englische Begriff<br />

case verweist sowohl auf die Ausstellungs<strong>in</strong>stallation<br />

mit Kisten <strong>für</strong><br />

die Objekte als auch auf den Fall<br />

„Design Deutschland“. Geme<strong>in</strong>t<br />

ist damit der Versuch, auf experimentelle<br />

<strong>und</strong> vielseitige Weise dem<br />

Wesen des deutschen Designs mit-<br />

Vielfältiges Design aus Deutschland Foto: Rat <strong>für</strong> Formgebung<br />

hilfe ausgewählter Beispiele auf den<br />

Gr<strong>und</strong> zu gehen.<br />

So lässt sich e<strong>in</strong>e Tradition der<br />

Werte im deutschen Design der Moderne<br />

beobachten: Gestaltung als<br />

Problemlösung <strong>für</strong> den Menschen.<br />

Aber auch viele aktuelle Entwürfe<br />

beziehen sich auf diesen idealistischen<br />

Ansatz.<br />

Obwohl auch berühmte Klassiker<br />

zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d, wird hier ke<strong>in</strong>e<br />

chronologische Design-Geschichte<br />

anhand von „Ikonen“ erzählt. Das<br />

Interesse richtet sich vielmehr auf<br />

die <strong>in</strong>neren Zusammenhänge, die<br />

Verb<strong>in</strong>dungsl<strong>in</strong>ien,<br />

die zwischen verschiedenstenProdukten<br />

existieren.<br />

Case Study 08<br />

begreift sich als<br />

Datensammlung<br />

<strong>und</strong> Datenordnung<br />

mit der Jahreszahl<br />

<strong>für</strong> die Momentaufnahme<br />

<strong>2008</strong>, denn<br />

nur das kann die<br />

Ausstellung angesichts<br />

der Vielfalt<br />

<strong>und</strong> reichen Geschichte<br />

deutschen<br />

Designs leisten.<br />

25. Juli – 5. Oktober<br />

Führung: Stefan Diez<br />

Am Mittwoch, 1. Oktober, <strong>um</strong> 18.30<br />

Uhr f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> der Ausstellung e<strong>in</strong>e<br />

Dialogführung mit dem Designer<br />

Stefan Diez statt.


MUSEUM FÜR KOMMUNIKATION NÜRNBERG<br />

Postkarten s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Produkt der<br />

Massenkultur, <strong>und</strong> doch e<strong>in</strong> Medi<strong>um</strong><br />

<strong>für</strong> ganz private Botschaften.<br />

So <strong>in</strong>dividuell der Rückseitentext<br />

e<strong>in</strong>er Ansichtskarte auch se<strong>in</strong><br />

mag, die Vorderseite zeigt meist<br />

tausendfach reproduzierte Motive:<br />

der weiße Karibikstrand,<br />

die Nürnberger Kaiserburg, der<br />

strahlend blau kolorierte Himmel<br />

über dem Urlaubsort.<br />

Dass bei Postkarten Masse<br />

nicht gleich Klasse heißt, stellten<br />

auch die Teilnehmer der Fotoklasse<br />

Dollhopf im Rahmen des<br />

Projektes „H<strong>und</strong>ertfünf<strong>und</strong>fünfzig<br />

Quadratzentimeter Nürnberg“<br />

fest. Unter der Leitung von Fotodesigner<br />

Gerd Dollhopf hielten<br />

15 Fotografen ihre eigenen Vorstellungen<br />

e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>dividuellen,<br />

modernen <strong>und</strong> kritischen Nürnberg-Bildes,<br />

das sie <strong>in</strong> die Welt<br />

kommunizieren wollen, auf Format<br />

A6 fest.<br />

Die <strong>in</strong>teressanten Ergebnisse<br />

s<strong>in</strong>d nun ab 27. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong> im<br />

Kulturladen Zeltnerschloss<br />

(Gleißhammerstraße 6, Di/Mi/<br />

Do 12–18 Uhr) zu sehen <strong>und</strong> bieten<br />

gleichzeitig den Ausgangspunkt <strong>für</strong><br />

den E<strong>in</strong>satz der Besucher. Für die Ausstellung<br />

„H<strong>und</strong>ertfünf<strong>und</strong>fünfzig Qua-<br />

ren. Damit erlauben ihre Briefe e<strong>in</strong>en<br />

Rückschluss auf die gesprochene<br />

Sprache vergangener Zeit, die vor Erf<strong>in</strong>dung<br />

der Sprachaufzeichnung nicht<br />

überliefert ist. Briefe – e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Quelle der Sprachwissenschaft.<br />

Postkarte h<strong>in</strong> – Postkarte her<br />

senschaftler untere<strong>in</strong>ander, geben aber<br />

auch E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> den Stand der Forschung<br />

<strong>und</strong> Technik, beispielsweise<br />

der noch jungen Fotografie.<br />

Briefe – e<strong>in</strong>e wichtige Quelle der<br />

Wissenschaftsgeschichte.<br />

Familie<br />

Kunst<br />

Häufig kreisen private Briefe <strong>um</strong> „Ich hab gros lob<br />

familiäre Angelegenheiten. Die Kor- dordurch überk<strong>um</strong>en,<br />

respondenzen Nürnberger Patrizier aber wenig nutz.“ Stolz<br />

zeigen, dass mittelalterliche Ehen von berichtet Albrecht<br />

den Familien arrangiert wurden. Der Dürer se<strong>in</strong>em Nürn-<br />

als Faksimile gezeigte Brief Margareberger Fre<strong>und</strong>, dem<br />

the Behaims aus dem Jahr 1540, des- H<strong>um</strong>anisten Willibald<br />

sen Orig<strong>in</strong>al sich im Germanischen Pirckheimer, über den<br />

Nationalmuse<strong>um</strong> Nürnberg bef<strong>in</strong>det, großen Erfolg se<strong>in</strong>es<br />

spricht jedoch e<strong>in</strong>e ande- Gemäldes „Das Rosenre<br />

Sprache. Sie lehnt zwei kranzfest“. Insgesamt<br />

Ehemänner unmissver- zehn Briefe Albrecht<br />

ständlich ab, die ihre Vor- Dürers haben sich ermünder<br />

angeraten hatten: halten, die er während<br />

„alle<strong>in</strong> das sych maynen se<strong>in</strong>er zweiten Venedi-<br />

villeicht, sych wollen myr greise an Pirckheimer<br />

e<strong>in</strong>en man geben, der yn richtete. Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />

gefelt <strong>und</strong> mir nit, da weren wichtiges Selbstzeugnis<br />

sych mich hart darzupr<strong>in</strong>- Dürers, e<strong>in</strong> Beleg <strong>für</strong><br />

gen.“ Langsam werden also se<strong>in</strong> künstlerisches Wir-<br />

die zukünftigen Ehepartner ken <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Dok<strong>um</strong>ent<br />

<strong>in</strong> die Auswahl e<strong>in</strong>bezogen. se<strong>in</strong>er Fre<strong>und</strong>schaft<br />

Briefe – e<strong>in</strong>e wichtige Quel- mit Pirckheimer. Briefe<br />

le der Kulturgeschichte. – e<strong>in</strong>e wichtige Quelle<br />

Wissenschaft<br />

der Kunstgeschichte.<br />

Zeitschriften veröffent- Biografie<br />

lichten lediglich die Ergeb- Feldpostbriefe aus e<strong>in</strong>em über<br />

nisse wissenschaftlicher 500 Schreiben <strong>um</strong>fassenden Kon-<br />

Forschungen. Über den volut zeigen den <strong>in</strong>dividuellen Um-<br />

langen Arbeitsprozess ergang e<strong>in</strong>es jungen Soldaten mit dem<br />

fahren wir heute oft nur aus Zweiten Weltkrieg auf. Betrachtete<br />

Briefen, mit denen sich die der junge Erik ihn anfangs freudig-<br />

Gelehrten untere<strong>in</strong>ander naiv als aufregendes Abenteuer, ver-<br />

austauschten <strong>und</strong> berieten. zweifelte er später an se<strong>in</strong>er eigenen<br />

Im letzten Jahr erwarb das Hilflosigkeit: „da kam mir unsere<br />

Muse<strong>um</strong> Briefe an Ernst Ohnmacht gegenüber der Gewalt<br />

Freiherr von Bibra (1806 – der Masse deutlicher denn je z<strong>um</strong><br />

1878), der zu den bedeu- Bewusstse<strong>in</strong>.“ Oft s<strong>in</strong>d Briefe die<br />

tenden Wissenschaftlern e<strong>in</strong>zigen H<strong>in</strong>terlassenschaften, die<br />

des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts zählt. von den Gedanken, Gefühlen <strong>und</strong><br />

Der studierte Jurist <strong>und</strong> Na- Erlebnissen e<strong>in</strong>es Menschen berichturwissenschaftler<br />

ließ sich ten. Briefe – e<strong>in</strong>e wichtige Quelle der<br />

nach zahlreichen Fernrei- Familiengeschichte.<br />

sen <strong>in</strong> Nürnberg nieder.<br />

Se<strong>in</strong>e Briefe zeugen von Briefgeschichte(n)<br />

der engen Vernetzung <strong>und</strong> Selbstverständlich muss nicht al-<br />

Zusammenarbeit der Wisles, was <strong>in</strong> Briefen steht, tatsächlich<br />

Neben den vergrößerten Exponaten<br />

liegen im Zeltnerschloss<br />

die Postkarten auch versandbereit<br />

<strong>in</strong> Orig<strong>in</strong>algröße aus. Das<br />

Publik<strong>um</strong> ist noch bis z<strong>um</strong> 16.<br />

September <strong>2008</strong> aufgefordert,<br />

die künstlerisch gestalteten Karten<br />

an Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Verwandte<br />

<strong>in</strong> aller Welt zu schicken, <strong>und</strong><br />

damit e<strong>in</strong>e weitere Ausstellung<br />

vorzubereiten. Die Absender<br />

fordern dabei die Empfänger der<br />

Nürnberg-Postkarten r<strong>und</strong> <strong>um</strong><br />

den Globus dazu auf, e<strong>in</strong>e möglichst<br />

orig<strong>in</strong>elle Karte zurückzuschicken.<br />

Die Deutsche Post AG<br />

unterstützt das Projekt dadurch,<br />

dass sie das Porto <strong>für</strong> alle <strong>in</strong> der<br />

Ausstellung geschriebenen <strong>und</strong><br />

adressierten Karten übernimmt,<br />

die Besucher im Zeltnerschloss<br />

zurücklassen.<br />

Postkarte h<strong>in</strong> – Postkarte<br />

her: Das Ergebnis dieser ungewöhnlichen<br />

Form e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>teraktiven<br />

Ausstellung wird dann<br />

im Herbst 2009 im Nürnberger<br />

Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kommunikation<br />

präsentiert. So werden Besucher<br />

zu Ausstellern, Absender zu<br />

Empfängern <strong>und</strong> kreative Fotoideen<br />

z<strong>um</strong> Anlass e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigartigen Kommunikation.<br />

Mart<strong>in</strong> Nejezchleba<br />

Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />

Briefe als Quellen der Geschichte<br />

Neue Präsentation im Lesesaal des Muse<strong>um</strong>s <strong>für</strong> Kommunikation<br />

„Briefgeschichte(n) – Was Briefe<br />

erzählen“, unter diesem Motto erwartet<br />

die Besucher ab sofort e<strong>in</strong>e neue<br />

Präsentation zur Briefkultur <strong>in</strong> der<br />

Dauerausstellung. Bequem <strong>und</strong> <strong>in</strong> aller<br />

Ruhe darf <strong>in</strong> Briefen geschmökert<br />

werden <strong>und</strong> der reiche Quellenwert<br />

der Schreiben studiert werden. Vor<br />

den Augen des Betrachters entfaltet<br />

sich e<strong>in</strong> bunter Reigen vom mittelalterlichen<br />

Zeitungsbrief über das Gerichtsschreiben<br />

aus dem 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

bis h<strong>in</strong> z<strong>um</strong> modernen Newsletter<br />

<strong>und</strong> macht so anschaulich, wie Briefe<br />

befragt werden können. Vielleicht<br />

wird so der e<strong>in</strong>e oder andere Besucher<br />

angeregt, e<strong>in</strong>mal selbst <strong>in</strong> alten<br />

Familienunterlagen auf Quellensuche<br />

zu gehen.<br />

Sprache<br />

„Ich Kan daß nicht fer Stehen sie<br />

haben mir doch sonsten alle 14 dag<br />

e<strong>in</strong> Kibl dobac ab genohmen.“ Diese<br />

Worte, mit denen sich e<strong>in</strong> Nürnberger<br />

Tabakhändler 1818 bei se<strong>in</strong>em K<strong>und</strong>en<br />

über fehlende Bestellungen beschwert,<br />

s<strong>in</strong>d uns heute noch mühelos<br />

verständlich – z<strong>um</strong><strong>in</strong>dest <strong>in</strong> Franken.<br />

Weniger rout<strong>in</strong>ierte Schreiber brachten<br />

im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert ihr Alltagsdeutsch<br />

zu Papier, so s<strong>in</strong>d eigentümliche<br />

Schreibweisen oft auf regionale<br />

Aussprachemerkmale zurückzufüh-<br />

riedrich Adolph Hornemann, Der Brief, Öl auf Le<strong>in</strong>wand, 1871<br />

Fotos: Muse<strong>um</strong>sstiftung Post <strong>und</strong> Telekommunikation<br />

Grüße aus Nürnberg – e<strong>in</strong>mal anders fotografiert<br />

Foto: Chris Rupp<br />

dratzentimeter Nürnberg“ wurden von<br />

jedem der fünfzehn Fotografierenden<br />

drei Arbeiten ausgewählt <strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

Format von 30 x 40 cm gebracht.<br />

Term<strong>in</strong>e<br />

Neu <strong>in</strong> der Dauerausstellung<br />

Briefgeschichten – Was<br />

Briefe erzählen<br />

Neue Präsentation zur Briefkultur<br />

im Lesesaal des Muse<strong>um</strong>s <strong>für</strong><br />

Kommunikation<br />

ab <strong>10</strong>.6.<strong>2008</strong><br />

Aktionsnachmittag am<br />

22.6.<strong>2008</strong>, 14–17 Uhr<br />

mit Führungen <strong>und</strong> Schreibwerkstatt<br />

Wechselausstellung<br />

Geld oder Leben!<br />

Vom Postkutschenüberfall z<strong>um</strong><br />

virtuellen Datenraub<br />

bis 31.8.<strong>2008</strong>. Kostenlose öffentliche<br />

Führung sonntags 15 Uhr<br />

Angebote <strong>für</strong> K<strong>in</strong>der<br />

Wer kennt die Rohrpost?<br />

Volles Rohr – <strong>und</strong> ab geht<br />

die Post! (6–<strong>10</strong> J.)<br />

Sonntag, 15.6. / 6.7. / 20.7.<strong>2008</strong><br />

jeweils 14.30 –16.30 Uhr, Dauerausstellung,<br />

2. OG<br />

Du bist ja ne Marke! – Spielen<br />

mit der K<strong>in</strong>derpost (4–8 J.)<br />

Sonntag, 29.6. / 27.7.<strong>2008</strong><br />

so geschehen se<strong>in</strong>, <strong>und</strong> lange nicht<br />

alles, was passiert ist, steht <strong>in</strong> Briefen.<br />

Am deutlichsten wird dies<br />

wohl zu Kriegszeiten: Die Feldpost<br />

der Soldaten nach Hause unterliegt<br />

e<strong>in</strong>er strengen Zensur; die Familien<br />

Nürnberger Geschäftsbrief, 1904<br />

zu Hause werden zu ermunternden,<br />

positiven Schreiben aufgefordert.<br />

Dennoch können Briefe heute<br />

wichtigen Aufschluss über Vergangenes<br />

geben – vorausgesetzt, ihr<br />

Entstehungszusammenhang <strong>und</strong><br />

die Überlieferungsgeschichte werden<br />

angemessen berücksichtigt.<br />

Am Sonntag, den 22.6.<strong>2008</strong>, gibt<br />

es von 14–17 Uhr e<strong>in</strong>en Aktionsnachmittag<br />

r<strong>und</strong> <strong>um</strong> den neu e<strong>in</strong>gerichteten<br />

Muse<strong>um</strong>sbereich. Die<br />

freie Kurator<strong>in</strong> Elke Kollar, die <strong>für</strong><br />

das Konzept verantwortlich ist,<br />

bietet Kurzführungen zu den Themen<br />

Kriegspost (14 Uhr), Familienkorrespondenzen<br />

(15 Uhr) <strong>und</strong><br />

Geschäftsbriefe (16 Uhr) an. Den<br />

ganzen Nachmittag ist die Schreibwerkstatt<br />

geöffnet: Federn, T<strong>in</strong>te<br />

<strong>und</strong> Siegelstempel stehen <strong>für</strong> eigene<br />

Versuche bereit. Elke Kollar<br />

jeweils 14.30 – 16.30 Uhr, K<strong>in</strong>derpostamt<br />

2. OG<br />

Hoch auf dem gelben<br />

Wagen – Reisen mit der<br />

Postkutsche<br />

E<strong>in</strong> Angebot <strong>für</strong> Schulklassen<br />

(Jahrgangstufen 1 bis 6)<br />

3.7.– 22.7.<strong>2008</strong><br />

Buchung beim KPZ unter Tel.<br />

(0911) 1331-241<br />

Internet-, Handy- <strong>und</strong><br />

Multimedia-Kurse <strong>für</strong><br />

Erwachsene<br />

Anmeldung unter:<br />

Tel.: (0911) 230 88 85<br />

Fax: (0911) 230 88 96<br />

20,- (<strong>in</strong>kl. Muse<strong>um</strong>se<strong>in</strong>tritt)<br />

Internet – Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Dienstag, 1.7., 14 – 16 Uhr<br />

Internet – Sicherheit<br />

Dienstag, 15.7.<strong>2008</strong>, 14 – 16 Uhr<br />

Internet – Suchen <strong>und</strong> F<strong>in</strong>den<br />

Dienstag, 17.6.<strong>2008</strong>, 14 – 16 Uhr<br />

E-Mail-Kurs<br />

Dienstag, 29.7.<strong>2008</strong>, 14 – 16 Uhr<br />

Handy – Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Telefonbuch<br />

Dienstag, 1.7.<strong>2008</strong>, 9.30 – 11.30<br />

Uhr<br />

Multimedia-Vortrag<br />

Dienstag, 15.7, 9.30 – 12.30 Uhr


Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />

räzision im Maßstab 1:<strong>10</strong><br />

ie Fahrzeugmodelle des DB Muse<strong>um</strong>s bee<strong>in</strong>drucken mit ihrer Detailtreue<br />

Stolz präsentieren die Modellarbeiter der Bayerischen Staatsbahn die Ergebnisse ihrer<br />

Arbeit. Das Foto wurde dem DB Muse<strong>um</strong> von Frau Irene Gugel überlassen, deren Großvater<br />

Leonhard L<strong>in</strong>dner der Vorarbeiter der abgelichteten Modellbauer war (Zweiter<br />

von rechts). Fotos: DB Muse<strong>um</strong><br />

ie Modellsammlung von fast<br />

200 Eisenbahnfahrzeugen<br />

im Maßstab 1:<strong>10</strong> zählt zu<br />

en herausragenden Kostbarkeiten<br />

es DB Muse<strong>um</strong>s. Die Ursprünge<br />

ieser Sammlung reichen <strong>in</strong> das 19.<br />

ahrh<strong>und</strong>ert zurück. Erste Modele<br />

waren von Handwerkern <strong>in</strong> den<br />

erkstätten der Bayerischen Staatsisenbahn<br />

<strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Industrie- <strong>und</strong><br />

ewerbeausstellung, die 1882 <strong>in</strong><br />

ürnberg stattfand, gefertigt woren.<br />

Weitere Modelle <strong>für</strong> nachfolende<br />

Ausstellungen im Jahr 1896<br />

nd 1906 kamen h<strong>in</strong>zu. Sie bildeten<br />

en Gr<strong>und</strong>stock der 1882 <strong>in</strong> Münhen<br />

e<strong>in</strong>gerichteten „Eisenbahnechnischen<br />

Sammlung“ der Königich<br />

Bayerischen Staatsbahn, aus der<br />

as 1899 eröffnete Verkehrsmuse<strong>um</strong><br />

ürnberg entstand.<br />

Hatten die Bahn-Handwerker vor<br />

der Jahrh<strong>und</strong>ertwende überwiegend<br />

Modelle gebaut, deren Vorbilder<br />

bereits ausgemustert oder gar schon<br />

verschrottet waren, entstanden nun<br />

vor allem die jeweils modernsten<br />

Fahrzeuge der bayerischen Staatsbahn<br />

im Maßstab 1:<strong>10</strong>. Nicht selten<br />

standen die neuesten Fahrzeuge bereits<br />

wenige Jahre später als Modell<br />

im Muse<strong>um</strong>.<br />

Der Modellbau <strong>in</strong> den Werkstätten<br />

der Eisenbahn wurde zur Tradition,<br />

die von den Nachfolgeorganisationen<br />

Reichsbahn <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esbahn<br />

fortgeführt wurde. Vor allem zu den<br />

großen Jubiläen entstanden zahlreiche<br />

neue Modelle. Den bisher<br />

größten Zuwachs erlebte die Sammlung<br />

anlässlich des h<strong>und</strong>ertfünfzigjährigen<br />

Jubilä<strong>um</strong>s der Eisenbahn<br />

standes von 1921. Die entscheidende<br />

Frage, wie denn nun die Lok<br />

damals bei der Ablieferung farblich<br />

gestaltet war, ließ sich erst nach<br />

längeren Archivrecherchen mit h<strong>in</strong>reichender<br />

Sicherheit beantworten.<br />

Das bayerische Länderbahngrün mit<br />

Zierl<strong>in</strong>ien wurde zu dieser Zeit sicherlich<br />

nicht mehr verwendet. Die<br />

klassische schwarz-rote Lackierung<br />

der Reichsbahn wurde erst <strong>in</strong> den<br />

1985. In mehrjähriger<br />

Arbeit fertigten<br />

Ausbilder <strong>und</strong><br />

Auszubildende <strong>in</strong><br />

57 Lehrwerkstätten<br />

der damaligen<br />

Deutschen B<strong>und</strong>esbahn<br />

Modelle<br />

überwiegend von<br />

Fahrzeugen neuerer<br />

<strong>und</strong> neuester<br />

Bauart an, daneben<br />

auch noch e<strong>in</strong>ige<br />

Modelle von historischenFahrzeugen,<br />

<strong>um</strong> Lücken zu<br />

schließen.<br />

Auch <strong>in</strong> der Zeit<br />

danach erlebte die<br />

Modellsammlung<br />

noch Zuwachs:<br />

Auszubildende der<br />

DB fertigten noch<br />

e<strong>in</strong>ige Exemplare:<br />

Im Jahr 1997 kam<br />

mit dem Lokmodell<br />

der Baureihe<br />

E 71 das letzte<br />

Exemplar aus e<strong>in</strong>er<br />

DB-Werkstatt.<br />

Weitere Ergänzungen<br />

erfolgten durch Leihgaben,<br />

wie die DDR-Diesellok V 180 des<br />

Verkehrsmuse<strong>um</strong>s Dresden oder<br />

durch Auftragsarbeiten, wie das Modell<br />

der Baaderschen Pferdebahn aus<br />

den 1820er Jahren.<br />

Allen Modellen geme<strong>in</strong>sam ist die<br />

ka<strong>um</strong> zu überbietende Präzision <strong>und</strong><br />

Detailtreue mit der sie gefertigt s<strong>in</strong>d.<br />

Die Handwerker der Königlich Bayerischen<br />

Staatseisenbahn haben da<strong>für</strong><br />

vor über h<strong>und</strong>ert Jahren den Maßstab<br />

gesetzt. So lassen sich beispielsweise<br />

beim Modell e<strong>in</strong>es vierachsigen<br />

Abteilwagens <strong>für</strong> Schnellzüge<br />

durch Betätigung der Türschließer<br />

die Türen öffnen, alle 18 Fenster <strong>in</strong><br />

den Türen können mit e<strong>in</strong>em damals<br />

üblichen Ledergurt heruntergelassen<br />

<strong>und</strong> wieder geschlossen werden <strong>und</strong><br />

die fe<strong>in</strong> ziselierten Aschenbecher<br />

Restaurierung abgeschlossen<br />

Am 1. <strong>Juni</strong> präsentierte<br />

das DB Muse<strong>um</strong><br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Außenstelle<br />

<strong>in</strong> Koblenz e<strong>in</strong> weiteres<br />

Fahrzeug, das<br />

nach dem Brand des<br />

Lokdepots Gostenhof<br />

wieder restauriert<br />

wurde: die bayerische<br />

Rangierlokomotive R<br />

3/3. Die Lok wurde<br />

<strong>in</strong> Tausenden von<br />

St<strong>und</strong>en von ehrenamtlichen<br />

Helfern des<br />

DB Muse<strong>um</strong> Koblenz<br />

fachmännisch restauriert.<br />

Das DB Muse<strong>um</strong> hat<br />

den Brand als Chance<br />

gesehen, sich dem<br />

jeweiligen Orig<strong>in</strong>al<br />

stärker anzunähern<br />

als dies bei vorangegangenenRestaurierungen<br />

möglich war.<br />

Die R 3/3 des DB<br />

Muse<strong>um</strong>s ist <strong>in</strong> vielerlei H<strong>in</strong>sicht<br />

e<strong>in</strong> sehr <strong>in</strong>teressantes Fahrzeug.<br />

Eigentlich e<strong>in</strong>e Lokomotivbaureihe,<br />

die zu Zeiten der bayerischen<br />

Staatsbahn entworfen <strong>und</strong> gebaut<br />

worden war, wurde diese R 3/3 erst<br />

am 12.04.1921 von der Fa. Krauss<br />

<strong>in</strong> München an die bereits existierende<br />

Deutsche Reichsbahn ausgeliefert.<br />

Restaurierungsziel war die<br />

Wiederherstellung des Ablieferzu-<br />

Die R 3/3 <strong>und</strong> das Restauratorenteam <strong>in</strong> Koblenz<br />

Jahren nach 1923 <strong>um</strong>gesetzt. Daher<br />

kam hier wohl e<strong>in</strong>e Lackierungsvorschrift<br />

der bayerischen Staatsbahn<br />

von 1917 z<strong>um</strong> Tragen, die e<strong>in</strong>e<br />

grüne Lackierung mit schwarz abgesetztem<br />

Rauchkasten vorsah.<br />

So präsentiert sich die R 3/3 heute<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neuen alten Ersche<strong>in</strong>ungsbild,<br />

wie sie die Besucher des DB<br />

Muse<strong>um</strong>s noch nie gesehen haben<br />

dürften. Joachim Breun<strong>in</strong>ger<br />

lassen sich z<strong>um</strong> Entleeren kippen.<br />

Manchmal waren auch sehr unkonventionelle<br />

Methoden erforderlich,<br />

<strong>um</strong> zu e<strong>in</strong>em brauchbaren Ergebnis<br />

zu kommen. Lehrl<strong>in</strong>ge der Deutschen<br />

B<strong>und</strong>esbahn haben etwa zur<br />

Nachbildung von Gepäcknetzen<br />

Gard<strong>in</strong>enstoff <strong>in</strong> Teewasser gekocht,<br />

damit die Netze e<strong>in</strong>e stimmige Form<br />

<strong>und</strong> Farbe erhielten.<br />

E<strong>in</strong> Großteil der etwa 200 Modelle<br />

ist <strong>in</strong> die 2000 bis 2007 entstandene<br />

neue Dauerausstellung <strong>in</strong>tegriert<br />

worden. Standen die Wagen<br />

<strong>und</strong> Lokomotiven vorher <strong>in</strong> langen<br />

Vitr<strong>in</strong>en <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Saal, so<br />

s<strong>in</strong>d sie heute <strong>in</strong> dem jeweils passenden<br />

thematischen Zusammenhang<br />

zu sehen: E<strong>in</strong>e altertümliche<br />

bayerische BV von 1853 steht neben<br />

der legendären Schnellzuglokomotive<br />

S 3/6 von 1907 <strong>und</strong> verdeutlicht<br />

den Fortschritt <strong>in</strong> der Dampfloktechnik.<br />

Der Rhe<strong>in</strong>goldwagen von<br />

1928 zeigt zusammen mit Reichsbahnwerbeplakaten<br />

die Anfänge des<br />

Bahntourismus <strong>und</strong> das Modell der<br />

erwähnten, <strong>in</strong> der DDR gebauten<br />

Diesellok veranschaulicht den verkehrspolitischen<br />

Weg der „Verdieselung“,<br />

den die DDR-Reichsbahn<br />

DB MUSEUM NÜRNBERG<br />

<strong>in</strong> den 1950er Jahren beschritt. Auf<br />

diese Weise werden die Modelle ihrem<br />

eigentlichen Zweck zugeführt,<br />

<strong>für</strong> den sie <strong>in</strong> liebevoller Detailarbeit<br />

entstanden s<strong>in</strong>d: Als anschauungsmodell<br />

<strong>und</strong> zugleich historisches<br />

Dok<strong>um</strong>ent, denn die Modelle werden<br />

stets nach Orig<strong>in</strong>alplänen der<br />

Fahrzeuge gebaut. Sie s<strong>in</strong>d dadurch<br />

die dreidimensionale Umsetzung his-<br />

torischer Lokpläne.<br />

Neben der 1:<strong>10</strong>-Sammlung hat<br />

das Muse<strong>um</strong> noch mehr <strong>in</strong> Sachen<br />

Eisenbahnmodelle zu bieten: Seit<br />

1963 wird auf der großen H0-Modellbahn<br />

<strong>in</strong> realistischer Weise moderner<br />

Zugbetrieb vorgeführt. E<strong>in</strong><br />

Publik<strong>um</strong>smagnet ist auch die Serie<br />

von fünf Dioramen im Maßstab H0,<br />

die anhand e<strong>in</strong>er sich verändernden<br />

Szenerie die Entwicklung von Eisenbahn,<br />

Landschaft <strong>und</strong> Siedlung<br />

im 19. <strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>ert aufzeigt.<br />

Seit 2003 beherbergt das Muse<strong>um</strong><br />

die weltweit größte Sammlung an<br />

Spur-N-Modellen des Privatsammlers<br />

Siegfried Ebel, die <strong>in</strong> wechselnden<br />

Ausstellungen jeweils e<strong>in</strong>e<br />

Auswahl des etwa <strong>10</strong>.000 Stücke<br />

<strong>um</strong>fassenden Bestandes zeigt.<br />

Ra<strong>in</strong>er Mertens<br />

E<strong>in</strong> drehbares Dampflokmodell, 2 Meter lang, 4 Zentner schwer<br />

Sommerfest mit Adler<br />

Am Sonntag, 29. <strong>Juni</strong>, steigt das<br />

große Sommerfest des DB Muse<strong>um</strong>s<br />

mit e<strong>in</strong>em bunten Programm r<strong>und</strong> <strong>um</strong><br />

die Eisenbahn.<br />

Star <strong>in</strong> diesem Jahr ist – wie könnte<br />

es anders se<strong>in</strong> – der wiederhergestellte<br />

„Adler“ mit se<strong>in</strong>em Zug: Auf<br />

se<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Tournee durch die Außenstellen<br />

des Muse<strong>um</strong>s <strong>in</strong> Koblenz<br />

<strong>und</strong> Halle (Saale) wird er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Stammhaus e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Zwischenhalt<br />

e<strong>in</strong>legen <strong>und</strong> Schnupperfahrten<br />

auf unserem Freigelände unternehmen.<br />

Doch die historische Dampflok<br />

ist nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Teil des Festprogramms:<br />

Weitere Attraktionen s<strong>in</strong>d<br />

R<strong>und</strong>fahrten mit e<strong>in</strong>em historischen<br />

Bahnbus, Fahrten auf der Muse<strong>um</strong>s-<br />

Schmalspurbahn (Spurweite 600<br />

mm) <strong>und</strong> der historischen Handhebeldrais<strong>in</strong>e<br />

sowie e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Ausstellung<br />

historischer Elektrolokomotiven<br />

aus den Beständen des DB Muse<strong>um</strong>s.<br />

Außerdem können die Muse<strong>um</strong>sbesucher<br />

zu jeder vollen St<strong>und</strong>e an<br />

R<strong>und</strong>gängen durch die Dauerausstellung<br />

„Geschichte der Eisenbahn <strong>in</strong><br />

Deutschland“ <strong>und</strong> der Sonderausstellung<br />

„Love me Tender – Elvis Presley<br />

<strong>in</strong> Germany“ teilnehmen. Auf die<br />

K<strong>in</strong>der wartet e<strong>in</strong> buntes Programm,<br />

darunter e<strong>in</strong> spannender H<strong>in</strong>dernisparcours<br />

<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er aufblasbaren<br />

Eisenbahn <strong>und</strong> die „K<strong>in</strong>dertra<strong>um</strong>stadt“,<br />

<strong>in</strong> der die kle<strong>in</strong>en Bahnfans<br />

sich ihre eigene Welt basteln können.<br />

Durch das Bühnenprogramm mit<br />

Musik von der Band „The Arrows“<br />

<strong>und</strong> dem Elvis-Interpreten Marc O.<br />

V<strong>in</strong>cent führt <strong>in</strong> bewährter Manier<br />

Radio-F-Moderator Michael Le<strong>in</strong>.<br />

Für e<strong>in</strong>e leckere Auswahl von Speisen<br />

<strong>und</strong> Getränken sorgen die neuen<br />

Pächter des Muse<strong>um</strong>srestaurants,<br />

die ab August die kul<strong>in</strong>arischen Geschicke<br />

im DB Muse<strong>um</strong> bestimmen.<br />

Veranstaltungsh<strong>in</strong>weise<br />

Jazzfrühschoppen<br />

Sonntag, 03. August<br />

<strong>10</strong>.30 – 14.00 Uhr<br />

Mit den „Jazz Diamonds“<br />

Vortragsreihe<br />

Mittwoch, 24. September<br />

19.00 – 20.30 Uhr<br />

Thema: Wie der Adler nach<br />

Nürnberg kam<br />

Referent: Dr. Ra<strong>in</strong>er Mertens<br />

Veranstaltungen<br />

Sonntag, 29. <strong>Juni</strong><br />

<strong>10</strong>.00 – 18.00 Uhr<br />

Sommerfest im DB Muse<strong>um</strong><br />

Dienstag, 22. Juli<br />

bis Donnerstag 31. Juli<br />

(nicht Samstag <strong>und</strong> Sonntag)<br />

Ferien <strong>in</strong> Sicht!<br />

Programm z<strong>um</strong> Schuljahresende


6 GERMANISCHES NATIONALMUSEUM NÜRNBERG<br />

Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong> Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong> GERMANISCHES NATIONALMUSEUM NÜRNBERG 7<br />

Informationen <strong>und</strong><br />

Veranstaltungsangebote<br />

Heilige <strong>und</strong> Hasen –<br />

Bücherschätze der<br />

Dürerzeit<br />

Ausstellungsdauer<br />

<strong>10</strong>.7. – 12.<strong>10</strong>.<strong>2008</strong><br />

Regelmäßige Führungen durch<br />

die Ausstellung<br />

Mittwochs 18 Uhr<br />

Sonn- u. Feiertage 14.30 Uhr<br />

Details unter<br />

www.kpz-nuernberg.de<br />

Gruppenführungen<br />

nach Vere<strong>in</strong>barung<br />

Telefon (0911) 1331-238<br />

Telefax (0911) 1331-200/-318<br />

E-Mail erwachsene.familien@kpznuernberg.de<br />

Themenführungen<br />

Mittwoch, 16.07.<strong>2008</strong>, 19 Uhr<br />

Sonntag, 20.07.<strong>2008</strong>, 11 Uhr<br />

Zwischen Handschrift <strong>und</strong><br />

gedrucktem Buch<br />

Meisterwerke Nürnberger<br />

M<strong>in</strong>iaturkunst<br />

Dr. Anja Grebe<br />

Mittwoch, 13.08.<strong>2008</strong>, 19 Uhr<br />

Sonntag, 17.08.<strong>2008</strong>, 11 Uhr<br />

Dürer <strong>und</strong> das Buch<br />

Dr. Thomas Eser<br />

Mittwoch, 24.09.<strong>2008</strong>, 19 Uhr<br />

Sonntag, 28.09.<strong>2008</strong>, 11 Uhr<br />

Heilige Hasen?<br />

Zur Bedeutung von Tierdarstellungen<br />

<strong>in</strong> der Buchmalerei<br />

Dr. Anja Grebe<br />

Mittwoch, 08.<strong>10</strong>.<strong>2008</strong>, 19 Uhr<br />

Sonntag, 12.<strong>10</strong>.<strong>2008</strong>, 11 Uhr<br />

Dürer <strong>und</strong> das Buch<br />

Dr. Thomas Eser<br />

Dienstag, 15.07.<strong>2008</strong>, <strong>10</strong>.15 Uhr<br />

Gespräch „Was ist Kunst?“<br />

Die Glockendon-Werkstatt<br />

Jutta Gschwendtner,<br />

Dr. Anna Scherba<strong>um</strong><br />

Dienstag, 22.07.<strong>2008</strong>,<br />

9.30–15.30 Uhr<br />

Studientag <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit der Akademie Caritas-<br />

Pirckheimer-Haus<br />

Dürer <strong>und</strong> das Buch. Buchmalerei<br />

<strong>und</strong> Buchkultur der Renaissance<br />

<strong>in</strong> Nürnberg<br />

Dr. Thomas Eser, Dr. Anja Grebe<br />

Anmeldung erforderlich:<br />

(0911) 2346-0<br />

Samstag, 20.09.<strong>2008</strong>, 11–17 Uhr<br />

<strong>und</strong><br />

Samstag, 27.09.<strong>2008</strong>, 11–17 Uhr<br />

Kalligrafi e-Kreativkurs <strong>für</strong><br />

Erwachsene<br />

Kar<strong>in</strong> Thrän, Kalligrafi n<br />

Anmeldung erforderlich:<br />

(0911) 1331-238<br />

Angebote <strong>für</strong> Schulklassen<br />

<strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Telefon (0911) 1331-241<br />

Telefax (0911) 1331-318<br />

E-Mail<br />

schulen@kpz-nuernberg.de<br />

Weitere Veranstaltungen<br />

www.gnm.de<br />

„Die Trunksucht“, Buchillustration aus<br />

dem theologischen Nachschlagewerk<br />

Ra<strong>in</strong>erus de Pisis: Pantheologia,<br />

Bamberg <strong>und</strong> Nürnberg,<br />

1472 <strong>und</strong> 1473<br />

Foto: Stadtbibliothek Nürnberg<br />

Heilige <strong>und</strong> Hasen – Bücherschätze der Dürerzeit<br />

Prachtvolle Handschriften <strong>und</strong> illustrierte Bücher aus berühmten Sammlungen im Mittelpunkt der Sommer-Sonderausstellung<br />

„Die Welt ist dazu geschaffen, sich<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em schönen Buch zu erfüllen.“<br />

(Stéphane Mallarmé)<br />

Kostbar ill<strong>um</strong><strong>in</strong>ierte <strong>und</strong> illustrierte<br />

Bücher, berühmte Künstler <strong>und</strong> namhafte<br />

Mäzene stehen im Mittelpunkt<br />

der Sommer-Sonderausstellung, die der Leidenschaft<br />

<strong>für</strong> das schöne Buch <strong>in</strong> der Dürerzeit<br />

gewidmet ist. In den Jahrzehnten <strong>um</strong><br />

1500 blühte die Buchkultur <strong>in</strong> Nürnberg <strong>und</strong><br />

andernorts gleich <strong>in</strong> mehrfacher H<strong>in</strong>sicht:<br />

Albrecht Dürer schuf mit se<strong>in</strong>en Holzschnittfolgen<br />

des „Marienlebens“, der „Apokalypse“<br />

<strong>und</strong> der „Passion“ Pionierwerke, die als große<br />

geb<strong>und</strong>ene Bücher erschienen. Buchmaler<br />

wie Albrecht <strong>und</strong> Nikolaus Glockendon oder<br />

Jakob Elsner statteten <strong>für</strong>stliche Prachthandschriften<br />

mit wertvollen M<strong>in</strong>iaturen aus. Und<br />

h<strong>um</strong>anistisch orientierte Bürger <strong>und</strong> Patrizier<br />

trugen gewaltige Privatbibliotheken zusammen.<br />

Manche dieser frühen Bibliophilen galten<br />

den Zeitgenossen gar als „Bücherfresser“.<br />

Zu diesen gehörte auch der Nürnberger Stadtarzt<br />

Hartmann Schedel, der Autor der „Schedelschen<br />

Weltchronik“, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er prunkvoll<br />

kolorierten <strong>Ausgabe</strong> <strong>in</strong> der Ausstellung zu sehen<br />

se<strong>in</strong> wird. Die Ausstellung lässt die ma-<br />

terielle Pracht, die wechselseitigen E<strong>in</strong>fl üsse<br />

<strong>und</strong> den steten Modernisierungsprozess des<br />

Medi<strong>um</strong>s Buch im 16. Jahrh<strong>und</strong>ert lebendig<br />

werden.<br />

Medienwelten<br />

H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>für</strong> diese Blütezeit ist der<br />

Medienwandel vom handgeschriebenen<br />

Codex z<strong>um</strong> gedruckten Buch, hervorgerufen<br />

durch die bahnbrechende Erfi ndung<br />

des Buchdrucks <strong>um</strong> 1450 durch Johannes<br />

Gutenberg. Das vervielfältigte Buch forderte<br />

Schreiber, Drucker <strong>und</strong> M<strong>in</strong>iaturisten z<strong>um</strong><br />

Überdenken der traditionellen Herstellungswege<br />

<strong>und</strong> zu e<strong>in</strong>em bewussten Umgang<br />

mit den Gestaltungsmöglichkeiten des<br />

Buches heraus. Bei den Auftraggebern <strong>und</strong><br />

Sammlern erweckte das Buch als gedrucktes<br />

Massenmedi<strong>um</strong> e<strong>in</strong>e neue Liebe z<strong>um</strong><br />

schön verzierten Unikat. Weder <strong>in</strong> früherer<br />

noch späterer Zeit boten sich dem Büchermacher<br />

<strong>und</strong> Bücherfre<strong>und</strong> im Umgang mit<br />

dem Buch derart reiche Möglichkeiten wie<br />

<strong>in</strong> der Epoche Albrecht Dürers. Neben verschwenderisch<br />

illustrierten Luxuscodices<br />

entstehen handliche, gedruckte Taschenbücher<br />

<strong>für</strong> den alltäglichen Lektürebedarf.<br />

Die Erfi ndung Gutenbergs führte dabei<br />

ke<strong>in</strong>eswegs zu e<strong>in</strong>er schlagartigen Ersetzung<br />

der Handschrift durch das gedruckte Buch.<br />

Ähnlich wie auch heute das geb<strong>und</strong>ene<br />

Buch weiter neben dem neuen Medi<strong>um</strong> Internet<br />

Bestand hat, hielten sich auch vor 500<br />

Jahren zu Beg<strong>in</strong>n der Neuzeit überraschend<br />

lange alte <strong>und</strong> neue Praktiken der Buchgestaltung<br />

<strong>und</strong> Buchproduktion nebene<strong>in</strong>ander.<br />

Wie die Situation <strong>in</strong> Nürnberg zeigt, ließen<br />

sich Patrizier <strong>und</strong> Gelehrte, Fürsten <strong>und</strong><br />

Geistliche noch weit <strong>in</strong> das 16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> Handschriften ausmalen. Gleichzeitig<br />

beschafften sie sich die modernsten Drucke,<br />

von der „Schedelschen Weltchronik“ (1493)<br />

über wertvolle venezianische Klassikerausgaben<br />

bis h<strong>in</strong> zu Albrecht Dürers ab 1525<br />

publizierten kunsttheoretischen Schriften.<br />

Dabei wurde auch mit dem gedruckten<br />

Buch e<strong>in</strong> aktiver Umgang gepfl egt: Beklebt<br />

<strong>und</strong> bemalt, verändert <strong>und</strong> veredelt wird es<br />

z<strong>um</strong> Zeugnis e<strong>in</strong>er ungeme<strong>in</strong> lebendigen<br />

Buchkultur. Wie so oft beweist dabei der<br />

Nürnberger Kunstmarkt e<strong>in</strong> besonders ökonomisches<br />

Gespür: Um 1500 etabliert sich<br />

hier der Beruf des „Ill<strong>um</strong><strong>in</strong>isten“, dessen<br />

Vertreter mehrere Generationen lang prächtige<br />

Handschriften mit Malereien versehen −<br />

Oben: Hasen braten Jäger: Bordüre im<br />

„Glockendonschen Festbrevier“, <strong>um</strong><br />

1540–1542<br />

Foto: Stadtbibliothek Nürnberg<br />

Rechts: Planetenbild des Merkur im<br />

„Splendor Solis“, <strong>um</strong> 1545 Foto: GNM<br />

Oben: Nürnberger Paar mit italienischem S<strong>in</strong>nspruch. E<strong>in</strong>trag von 1594 im Stammbuch<br />

des Jacob Scheurl (1577–1623), GNM, Bibliothek Fotos: GNM<br />

L<strong>in</strong>ks: Widmungsdoppelseite im „Kress-Missale“ von Jakob Elsner mit dem Stifter<br />

Anton Kress, 1513<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zwar traditionellen, bewährten Technik,<br />

jedoch <strong>in</strong> modernstem Darstellungsstil.<br />

Bücherboom <strong>um</strong> 1500<br />

Die zweite Hälfte des 15. Jahrh<strong>und</strong>erts gehört<br />

zu den <strong>in</strong>teressanten experimentellen<br />

Perioden <strong>in</strong> der Geschichte der Buchkunst.<br />

Die Erfi ndung <strong>und</strong> Verbreitung des Buchdrucks<br />

<strong>und</strong> verschiedener druckgrafi scher<br />

Techniken stellten auch die Nürnberger<br />

Buchgestalter, M<strong>in</strong>iaturisten <strong>und</strong> Illustratoren<br />

vor ganz neue Herausforderungen.<br />

Text <strong>und</strong> Bild konnten nun <strong>in</strong> Serie produziert<br />

werden, aber auch die Möglichkeiten,<br />

unterschiedliche Arten von gemalten <strong>und</strong><br />

gedruckten Bildern mit handgeschriebenen<br />

<strong>und</strong> gedruckten Texten zu verb<strong>in</strong>den, multiplizierten<br />

sich. Neben re<strong>in</strong>en Druckwerken<br />

e<strong>in</strong>erseits <strong>und</strong> ill<strong>um</strong><strong>in</strong>ierten Handschriften<br />

andererseits gab es zahlreiche Mischformen.<br />

Die kunstvollsten <strong>und</strong> <strong>in</strong>novativsten Schöpfungen<br />

s<strong>in</strong>d häufi g <strong>in</strong> hand-ill<strong>um</strong><strong>in</strong>ierten<br />

Drucken zu fi nden. Gezeigt wird das Phänomen<br />

<strong>in</strong> der Ausstellung an wertvollen Frühdrucken<br />

aus Nürnberger <strong>und</strong> Bamberger Offi<br />

z<strong>in</strong>en, die <strong>in</strong> Imitation von Handschriften<br />

häufi g auf Pergament gedruckt s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> von<br />

Rechts: Kolorierte Stadtansicht<br />

von Venedig <strong>in</strong> der „Schedelschen<br />

Weltchronik“, 1493 Foto: GNM<br />

e<strong>in</strong>em spezialisierten M<strong>in</strong>iaturisten nach<br />

den Wünschen des Auftraggebers personalisiert<br />

wurden.<br />

E<strong>in</strong> absolutes Highlight s<strong>in</strong>d fünf Inkunabeln<br />

aus dem Besitz Willibald Pirckheimers<br />

(1470–1531). Der Patrizier, Ratsherr,<br />

H<strong>um</strong>anist <strong>und</strong> Dürer-Fre<strong>und</strong> besaß e<strong>in</strong>e<br />

<strong>um</strong>fangreiche, schon von Zeitgenossen gerühmte<br />

Bibliothek. E<strong>in</strong>e ihrer Besonderheiten<br />

waren italienische Frühdrucke antiker<br />

Autoren <strong>in</strong> Late<strong>in</strong> <strong>und</strong> Griechisch, vor<br />

allem jene des berühmten venezianischen<br />

Druckers Aldus Manutius (1449–1515), die<br />

Pirckheimer während se<strong>in</strong>er Studienjahre <strong>in</strong><br />

Italien selbst erworben oder sich später von<br />

gelehrten Fre<strong>und</strong>en hatte zusenden lassen.<br />

Se<strong>in</strong>e wertvollsten Bücher ließ Pirckheimer<br />

auf der ersten Textseite mit e<strong>in</strong>er handgemalten<br />

Wappenm<strong>in</strong>iatur verzieren. Sie wurden<br />

von se<strong>in</strong>en Erben Mitte des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

als Werke Albrecht Dürers an holländische<br />

<strong>und</strong> englische Kunstsammler verkauft. In<br />

der Dürer-Forschung ebenso berühmt wie<br />

<strong>um</strong>stritten, s<strong>in</strong>d die zierlichen M<strong>in</strong>iaturen<br />

angesichts der souverän gehandhabten<br />

Deckfarbentechnik jedoch eher e<strong>in</strong>em oder<br />

mehreren begabten Nürnberger M<strong>in</strong>iaturisten<br />

zuzuschreiben. Sie ill<strong>um</strong><strong>in</strong>ierten auch<br />

die im Druck bereits vorgegebenen Holzschnitt-Initialen<br />

<strong>und</strong> Zierbalken. Wer auch<br />

immer der Schöpfer war: Die <strong>um</strong> 1504/05<br />

entstandenen Wappenverzierungen gehören<br />

zu den frühesten Renaissancem<strong>in</strong>iaturen <strong>in</strong><br />

der deutschen Buchmalerei.<br />

Mäzene <strong>und</strong> Sammler<br />

Die Ausstellung zeigt bekannte Werke,<br />

lenkt den Blick aber auch auf die noch<br />

vielfach unbeachteten buchkünstlerischen<br />

Highlights der Wendezeit zwischen Mittelalter<br />

<strong>und</strong> Renaissance. So wird erstmals<br />

die Bandbreite des buchkünstlerischen<br />

Schaffens der Dürerzeit beleuchtet. Die<br />

aus Schätzen Nürnberger Sammlungen<br />

<strong>und</strong> berühmter europäischer Bibliotheken<br />

– darunter die Bayerische Staatsbibliothek,<br />

die Herzog August Bibliothek <strong>in</strong> Wolfenbüttel,<br />

die Stiftsbibliothek St. Gallen <strong>und</strong><br />

die Königliche Bibliothek Kopenhagen<br />

– zusammengestellte Präsentation lässt den<br />

Bücher-Boom der Epoche mit herausragenden<br />

Beispielen neu entstehen. Erlesene<br />

Buchmalereien <strong>und</strong> seltene Dürer-Bände,<br />

darunter auch se<strong>in</strong> Handexemplar der „Unterweisung<br />

der Messung“ <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e ill<strong>um</strong>i-<br />

Publikation<br />

Zur Ausstellung ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> reich<br />

bebilderter Katalog, ca. 184 Seiten<br />

€ 17,80 (Muse<strong>um</strong>sshop)<br />

€ 23,- (Buchhandel, Versand)<br />

Öffentliches Symposi<strong>um</strong> zur<br />

Ausstellung<br />

Nürnberger Buchmalerei der Renaissance.<br />

Albrecht Dürer <strong>und</strong><br />

die M<strong>in</strong>iaturisten se<strong>in</strong>er Zeit<br />

<strong>10</strong>.–11.07.<strong>2008</strong> Aufseß-Saal<br />

In den Jahrzehnten nach 1500 wird<br />

Nürnberg zu e<strong>in</strong>em Zentr<strong>um</strong> der<br />

Buchkunst <strong>und</strong> Buchmalerei. Das<br />

Symposi<strong>um</strong> spürt den Ursachen dieser<br />

Blüte <strong>und</strong> der weiteren Entwicklung <strong>in</strong><br />

der Dürerzeit nach. Themen s<strong>in</strong>d das<br />

Verhältnis von Buchmalerei zu Handzeichnung,<br />

Druckgrafi k <strong>und</strong> Tafelbild<br />

<strong>und</strong> die Interessen der Auftraggeber<br />

<strong>und</strong> Sammler am Besitz ill<strong>um</strong><strong>in</strong>ierter<br />

Handschriften <strong>und</strong> Drucke.<br />

Teilnahme kostenlos,<br />

Voranmeldung erbeten<br />

Telefon (0911) 1331-0<br />

Telefax (0911) 1331-200<br />

E-Mail <strong>in</strong>fo@gnm.de<br />

L<strong>in</strong>ks: M<strong>in</strong>iaturmalerei aus e<strong>in</strong>er moraltheologischen<br />

Druckschrift (Antonius<br />

Florent<strong>in</strong>us, S<strong>um</strong>ma theologica,<br />

Nürnberg 1478).<br />

nierte <strong>Ausgabe</strong> des „Marienlebens“, lassen<br />

materielle Pracht, wechselseitige E<strong>in</strong>fl üsse,<br />

aber auch den steten Modernisierungsprozess<br />

des Medi<strong>um</strong>s lebendig werden. Viele<br />

Handschriften <strong>und</strong> Drucke werden erstmalig<br />

öffentlich ausgestellt <strong>und</strong> waren <strong>in</strong> dieser<br />

Zusammenstellung weltweit überhaupt<br />

noch nie zu sehen.<br />

Die e<strong>in</strong>malige Präsentation ermöglicht<br />

den Blick auf die gestalterische Vielfalt von<br />

Buchkunst <strong>und</strong> Buchgebrauch zu Dürers<br />

Zeiten. Zugleich spürt sie Albrecht Dürers<br />

eigenen Aktivitäten als Büchermacher nach,<br />

erläutert se<strong>in</strong> Verhältnis z<strong>um</strong> Buch <strong>und</strong> beleuchtet<br />

Dürers E<strong>in</strong>fl uss auf die Buchillustration<br />

der Zeitgenossen. Zusammengeführt<br />

werden die kunsthistorisch bedeutenden<br />

Werke der Nürnberger Ill<strong>um</strong><strong>in</strong>isten nicht zuletzt<br />

zur Klärung offener Forschungsfragen:<br />

Die erstmalige Zusammenschau der Exponate<br />

bietet die e<strong>in</strong>malige Gelegenheit z<strong>um</strong><br />

vergleichenden Betrachten. Sie verspricht<br />

neue Erkenntnisse über die Werkstattzusammenhänge,<br />

die Entwicklung der Nürnberger<br />

Buchmalerei <strong>in</strong> der Dürerzeit <strong>und</strong> nicht zuletzt<br />

über die Rolle, die Albrecht Dürer <strong>in</strong><br />

diesen Umwandlungsprozessen spielte.<br />

Thomas Eser, Anja Grebe


8 GERMANISCHES NATIONALMUSEUM NÜRNBERG<br />

Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />

o h<strong>in</strong>gen die „Betenden Hände“?<br />

ammlungs- <strong>und</strong> Befragungstage im Germanischen Nationalmuse<strong>um</strong><br />

as Germanische Nationalmuse<strong>um</strong><br />

<strong>und</strong> das Kulturreferat<br />

der Stadt Nürnberg starten<br />

<strong>in</strong>en Aufruf an alle Besitzer von Reliken<br />

zu Albrecht Dürers „Betenden<br />

änden“: Zeigen Sie uns Ihre „Beenden<br />

Hände“ <strong>und</strong> erzählen Ihre<br />

eschichte darüber! Im Rahmen der<br />

ürer-Aktivitäten <strong>2008</strong> wird erstmals<br />

as Nachleben von Albrecht Dürers<br />

Das Deutsche Kunstarchiv startet<br />

e<strong>in</strong>e Vortragsreihe, die sich z<strong>um</strong> Ziel<br />

setzt, die Archivalien z<strong>um</strong> Leben zu erwecken:<br />

Wissenschaftler, die im Archiv<br />

geforscht haben, berichten anschaulich<br />

über ihr Thema <strong>und</strong> die Entdeckungen,<br />

die sie im Archiv machen konnten.<br />

Den Anfang macht der Pariser Kunsthistoriker<br />

Peter Kropmanns, dessen<br />

Buch „Lovis Cor<strong>in</strong>th – E<strong>in</strong> Künstlerleben“<br />

unlängst im Hatje-Cantz-Verlag<br />

erschienen ist.<br />

Lovis Cor<strong>in</strong>th (1858–1925) war vor<br />

150 Jahren geboren worden. Der Ostpreuße<br />

aus Tapiau ließ sich <strong>in</strong> Königsberg,<br />

München, Antwerpen <strong>und</strong> Paris<br />

ausbilden, lebte aber vorwiegend <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong>.<br />

Das Deutsche Kunstarchiv im Germanischen<br />

Nationalmuse<strong>um</strong> bewahrt<br />

seit 1975 große Teile des aus Familienbesitz<br />

erworbenen schriftlichen<br />

Archivs des Künstlers. Für se<strong>in</strong>e Biografie<br />

hat Peter Kropmanns die Briefe<br />

<strong>und</strong> Fotoalben sowie vielerlei andere<br />

Dok<strong>um</strong>ente gesichtet <strong>und</strong> berichtet <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em Vortrag von den E<strong>in</strong>drücken,<br />

die diese Tätigkeit vermittelt.<br />

In diesem Jahr begeht die Paul<br />

Wolfgang Merkelsche Familienstiftung<br />

ihr 150. Gründungsjubilä<strong>um</strong>.<br />

Gr<strong>und</strong>stock der Stiftung bildet die<br />

von Paul Wolfgang Merkel (1756 bis<br />

1820) zusammengetragene Kunst-<br />

<strong>und</strong> Altertümersammlung, die heute<br />

weitgehend im Germanischen Nationalmuse<strong>um</strong><br />

aufbewahrt wird. Der<br />

z<strong>um</strong> Jubilä<strong>um</strong> e<strong>in</strong>berufene Merkelsche<br />

Familientag beg<strong>in</strong>nt mit e<strong>in</strong>em<br />

öffentlichen Vortragsabend, der<br />

bedeutenden Kunstwerken dieser<br />

„Betenden Händen“ <strong>in</strong> den Mittelpunkt<br />

gestellt. Wie kam es zu dieser<br />

unglaublichen Erfolgsgeschichte e<strong>in</strong>er<br />

unsche<strong>in</strong>baren Zeichnung? Welche<br />

Bedeutung hat das Motiv <strong>für</strong> se<strong>in</strong>e Besitzer?<br />

Fragen wie diese s<strong>in</strong>d bis heute<br />

weitgehend unerforscht geblieben.<br />

An drei öffentlichen Sammlungs- <strong>und</strong><br />

Befragungstagen versuchen die Wissenschaftler<br />

des Muse<strong>um</strong> nun, dem<br />

Typisch Fünfziger-Jahre-Design <strong>in</strong> Nierenform, aber noch weitgehend<br />

unerforscht: e<strong>in</strong> Wandrelief mit den „Betenden Händen“ (Sammlung der<br />

lbrecht-Dürer-Haus-Stiftung/<strong>Museen</strong> der Stadt Nürnberg) Fotos: GMN<br />

Vortragsabende<br />

Phänomen „Betende Hände“ näher zu<br />

kommen <strong>und</strong> betreten damit Neuland.<br />

Gibt es heute immer noch derart viele<br />

Repliken oder ist die Verbreitung der<br />

„Betenden Hände“ bereits im Rückgang<br />

begriffen?<br />

Die Leiter<strong>in</strong> der Abteilung Volksk<strong>und</strong>e,<br />

Dr. Claudia Selheim, <strong>und</strong> der<br />

Leiter der Forschungsstelle Albrecht<br />

Dürer am Germanischen Nationalmuse<strong>um</strong>,<br />

Dr. Thomas Eser, begutachten<br />

an drei Dienstagen im <strong>Juni</strong> (<strong>10</strong>.,<br />

17. <strong>und</strong> 24. <strong>Juni</strong> von <strong>10</strong> bis 18 Uhr)<br />

die Repliken <strong>und</strong> führen die Befragungen<br />

durch, auch ohne Angabe des<br />

Namens. Gerne geben sie auch Auskunft<br />

über Orig<strong>in</strong>alität <strong>und</strong> Herkunft<br />

der Stücke. Interessenten können sich<br />

direkt im Foyer an die aufgebauten Infotische<br />

wenden. E<strong>in</strong>e Anmeldung ist<br />

nicht nötig. Die Befragungsergebnisse<br />

werden wissenschaftlich dok<strong>um</strong>entiert.<br />

E<strong>in</strong> besonderes Anliegen ist es,<br />

<strong>in</strong>teressante Objekte <strong>für</strong> den Aufbau<br />

<strong>und</strong> die Ergänzung von Sammlungen<br />

zu gew<strong>in</strong>nen. Das Kulturreferat <strong>und</strong><br />

das Germanische Nationalmuse<strong>um</strong><br />

freuen sich, wenn die Besitzer bereit<br />

wären, ausgewählte Stücke <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Muse<strong>um</strong>ssammlung zu übergeben.<br />

So können die von der Wissenschaft<br />

bisher ka<strong>um</strong> beachtete Rezeptionsgeschichte<br />

der „Betenden Hände“<br />

<strong>und</strong> die D<strong>in</strong>ggeschichte der Objekte<br />

<strong>für</strong> die Forschung auch zukünftig bewahrt<br />

werden. E<strong>in</strong>e Auswahl der abgegebenen<br />

Exponate soll erstmals <strong>in</strong><br />

der Ausstellung „<strong>10</strong>00mal kopiert...“<br />

gezeigt werden, die vom 22. November<br />

bis 14. Dezember <strong>2008</strong> im Kunst-<br />

KulturQuartier stattf<strong>in</strong>det.<br />

Für alle, die an den Begutachtungsterm<strong>in</strong>en<br />

ke<strong>in</strong>e Zeit haben, läuft von<br />

Mai bis November <strong>2008</strong> zudem e<strong>in</strong>e<br />

Befragung per Auslage, Versand <strong>und</strong><br />

Internet. Auch diese Ergebnisse können<br />

<strong>für</strong> die Ausstellung <strong>und</strong> <strong>für</strong> die<br />

Dürer-Forschung wertvolles Material<br />

Lovis Cor<strong>in</strong>th malte sich 1909 im Kreis se<strong>in</strong>er Familie<br />

Foto: Niedersächsisches Landesmuse<strong>um</strong>, Hannover<br />

Sammlung gewidmet ist. Im Zentr<strong>um</strong><br />

der Veranstaltung im Aufseß-Saal des<br />

Germanischen Nationalmuse<strong>um</strong>s<br />

steht das Gemälde des jungen Mart<strong>in</strong><br />

Luther als August<strong>in</strong>ermönch von Lucas<br />

Cranach dem Älteren.<br />

150 Jahre Merkelsche Familienstiftung:<br />

Der Merkelsche Luther <strong>und</strong> die Suche<br />

nach dem Image<br />

Dr. Daniel Hess<br />

Tempel der Er<strong>in</strong>nerung: Das Zimmerkenotaph<br />

<strong>für</strong> Johannes Bepler<br />

Dr. Frank Matthias Kammel<br />

18. Juli <strong>2008</strong>, 19 Uhr (Aufseß-Saal,<br />

E<strong>in</strong>tritt frei)<br />

Aus dem Deutschen Kunstarchiv 1:<br />

Lovis <strong>und</strong> die Cor<strong>in</strong>ther. Der Künstler<br />

<strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Familie im Spiegel der Kunst<br />

<strong>und</strong> des Deutschen Kunstarchivs<br />

Dr. Peter Kropmanns, Paris<br />

2. Juli <strong>2008</strong>, 19 Uhr (Lesesaal des<br />

Archivs, E<strong>in</strong>tritt frei)<br />

„Unser täglich Brot gib uns heute“ – mit dieser Zeile aus dem „Vater<br />

unser“ ist e<strong>in</strong> etwa 1970 entstandener Holzteller <strong>um</strong>fasst<br />

(Sammlung der Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung/<strong>Museen</strong> der Stadt Nürnberg)<br />

darstellen. In e<strong>in</strong>em ersten Schritt<br />

werden Fragebögen unter Multiplikatoren,<br />

wie z.B. den Kirchen, Verbänden<br />

oder <strong>in</strong> Seniorenheimen verteilt.<br />

Interessenten können den Fragebogen<br />

unter www.duerer.nuernberg.de<br />

herunterladen oder direkt im Kulturreferat<br />

im Sekretariat abholen. Erste<br />

Rückläufe von Fragebögen aus der<br />

Testphase im Mai zeigen e<strong>in</strong> sehr buntes<br />

Bild. Wie erwartet gehören dreidimensionale<br />

Repliken <strong>in</strong> Form von Wandreliefs<br />

zu den beliebtesten Motiven. Viele<br />

Menschen verb<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e sehr persönliche<br />

Geschichte oder Er<strong>in</strong>nerung mit<br />

den Objekten. Interessant ist aber auch<br />

die Tatsache, dass die „Betenden Hände“<br />

wohl e<strong>in</strong> äußerst beliebtes Tattoo-<br />

Motiv s<strong>in</strong>d. Vo/GNM<br />

Sammlungs- <strong>und</strong> Befragungstage zu<br />

Dürers „Betenden Händen“ im GNM:<br />

Dienstag, <strong>10</strong>., 17. <strong>und</strong> 24. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong> von<br />

<strong>10</strong>-18 Uhr <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>gangshalle.<br />

We<strong>in</strong>menü<br />

Im Muse<strong>um</strong>s-Restaurant Vivere<br />

wird die Vorstellung der besten W<strong>in</strong>zer<br />

Frankens am 19. Juli <strong>2008</strong> fortgesetzt.<br />

Wolfgang Glaser vom We<strong>in</strong>gut<br />

Glaser-Himmelstoss <strong>in</strong> Nordheim/<br />

Dettelbach verb<strong>in</strong>det althergebrachte,<br />

traditionelle Arbeitsweise mit neuen<br />

<strong>um</strong>weltbewussten Gesichtspunkten.<br />

Er arbeitet nach den Richtl<strong>in</strong>ien des<br />

„Naturnahen We<strong>in</strong>baus“, das heißt<br />

E<strong>in</strong>satz von schonenden biologischen<br />

Mitteln. Gr<strong>und</strong>voraussetzung ist <strong>und</strong><br />

bleibt qualitativ hochwertige Traubenerzeugung.<br />

Dies gel<strong>in</strong>gt nur durch<br />

sehr viel Handarbeit im We<strong>in</strong>berg.<br />

Die Reduzierung der Erträge <strong>und</strong> die<br />

selektive Ernte von Hand s<strong>in</strong>d hier<br />

e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit <strong>und</strong> haben<br />

zu sehr hohen Beurteilungen von<br />

We<strong>in</strong>kritikern geführt. Die Küchencrew<br />

des Vivere <strong>um</strong> Marek Nitsche<br />

<strong>und</strong> Albert Fischer sorgt <strong>für</strong> e<strong>in</strong> exklusives<br />

5-Gang-Menü, passend auf<br />

die We<strong>in</strong>e abgestimmt. Nachdem die<br />

Verkostungen mit den We<strong>in</strong>gütern<br />

Schmitts K<strong>in</strong>der, Horst Sauer, Castell<br />

<strong>und</strong> TRIAS sofort ausverkauft waren,<br />

empfiehlt sich e<strong>in</strong>e rasche Reservierung<br />

unter Tel. 2449774. Bei entsprechender<br />

Nachfrage wird e<strong>in</strong> Zusatzterm<strong>in</strong><br />

am 18. Juli angeboten. Das<br />

5-Gang-Abendmenü mit Petit Fours,<br />

Kaffee, Aperitif <strong>und</strong> allen We<strong>in</strong>en <strong>und</strong><br />

Wasser kostet 85,- €. Jörg Paetzke<br />

Von Juli bis September s<strong>in</strong>d im Restaurant<br />

Vivere Veranstaltungen nicht nur<br />

r<strong>und</strong> <strong>um</strong> den We<strong>in</strong> geplant, e<strong>in</strong> Thema<br />

wird „Grill<strong>in</strong>g Deluxe“. Wer benachrichtigt<br />

werden möchte, kann se<strong>in</strong>en<br />

Kontakt unter <strong>in</strong>fo@restaurant-vivere.de<br />

oder Fax 0911-2449785 h<strong>in</strong>terlassen.<br />

Ausstellungen<br />

bis 9.11.<strong>2008</strong><br />

Der Liebe Spiel<br />

Zur Neupräsentation des<br />

„Spieleteppichs“<br />

<strong>10</strong>.6. bis 12.<strong>10</strong>.<strong>2008</strong><br />

Heilige <strong>und</strong> Hasen<br />

Bücherschätze der Dürerzeit<br />

Veranstaltungen<br />

<strong>10</strong>.6.<strong>2008</strong><br />

AnKlang<br />

Klaviermusik von Sergej<br />

Rachman<strong>in</strong>ow<br />

Klasse Wolfgang Manz<br />

16 Uhr<br />

22.6.<strong>2008</strong><br />

K<strong>in</strong>der-Eltern-Aktion<br />

E<strong>in</strong> Schloss lädt e<strong>in</strong>!<br />

Treffpunkt Schloss Neunhof<br />

<strong>10</strong>.30 Uhr<br />

<strong>26</strong>.6.<strong>2008</strong><br />

AnKlang<br />

Musik <strong>für</strong> Klar<strong>in</strong>ette<br />

Klasse Peter Reich<br />

16 Uhr<br />

<strong>26</strong>.6.<strong>2008</strong><br />

BilderSprache<br />

Lesung <strong>in</strong> der Ausstellung „Der<br />

Liebe Spiel“<br />

16.30 Uhr<br />

2.7.<strong>2008</strong><br />

AnKlang<br />

Musik <strong>für</strong> Viol<strong>in</strong>e<br />

Klasse Ulf Klausenitzer<br />

16 Uhr<br />

Vortragsabend<br />

Aus dem Deutschen<br />

Kunstarchiv I<br />

Lovis <strong>und</strong> die Cor<strong>in</strong>ther<br />

Dr. Peter Kropmanns, Paris<br />

19 Uhr<br />

<strong>10</strong>.7.<strong>2008</strong><br />

AnKlang<br />

Klaviermusik<br />

Klasse Wolfgang Manz<br />

16 Uhr<br />

<strong>10</strong>.–11.7.<strong>2008</strong><br />

Öffentliches Symposi<strong>um</strong><br />

Nürnberger Buchmalerei der<br />

Renaissance<br />

9.30 Uhr<br />

18.7.<strong>2008</strong><br />

Vortragsabend<br />

150 Jahre Merkelsche Familienstiftung<br />

19 Uhr


Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />

In diesem Jahr ist das Fränkische<br />

Freilandmuse<strong>um</strong> des Bezirks Mittelfranken<br />

<strong>in</strong> Bad W<strong>in</strong>dsheim gleich<br />

zweimal Tagungsort <strong>für</strong> wichtige Themengebiete<br />

aus dem Bereich der Hausforschung.<br />

Vom <strong>26</strong>. – 28. <strong>Juni</strong> laden das<br />

Fränkische Freilandmuse<strong>um</strong> <strong>und</strong> der<br />

Arbeitskreis <strong>für</strong> Hausforschung <strong>in</strong> Bay-<br />

ern <strong>und</strong> im deutschsprachigen Ra<strong>um</strong><br />

zur Tagung „Farbe <strong>und</strong> Dekor“ e<strong>in</strong>,<br />

bei dem der aktuelle Forschungsstand<br />

aus Restaurierung, Denkmalpflege <strong>und</strong><br />

Hausforschung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er groß angelegten<br />

Zusammenschau vor r<strong>und</strong> <strong>10</strong>0<br />

Tagungsteilnehmern präsentiert wird.<br />

Das letzte Symposi<strong>um</strong> zu diesem Thema<br />

fand genau vor 25 Jahren ebenfalls<br />

<strong>in</strong> Bad W<strong>in</strong>dsheim statt – es wird also<br />

Zeit, die Erkenntnisse auf diesem Gebiet<br />

erneut zusammenzutragen.<br />

Buntes Tagungsprogramm<br />

Farbe am Haus gab es schon seit<br />

Menschengedenken. Die Überblicksdarstellungen<br />

der e<strong>in</strong>zelnen Vorträge<br />

behandeln das Thema vom späten<br />

Mittelalter bis <strong>in</strong> die Neuzeit <strong>und</strong> beziehen<br />

sich nicht nur auf farbige Fassaden-<br />

<strong>und</strong> Innengestaltungen, sondern<br />

ebenso auf Randgebiete wie „Farbe<br />

auf dem Dach“. Auch die Farbe Blau<br />

wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen Vortrag <strong>in</strong>s rechte<br />

Licht gerückt. Im Innenbereich gibt<br />

es so vielfältige Gestaltungsvarianten<br />

wie Bauformen: Bemalte Wandvertäfe-<br />

Nach längerer Vorbereitungszeit<br />

wird am Samstag, <strong>26</strong>. Juli <strong>2008</strong>,<br />

e<strong>in</strong>e Ausstellung des Fränkischen<br />

Freilandmuse<strong>um</strong>s unter dem Titel<br />

„Zwangsarbeit im ländlichen Franken<br />

1939–1945“ eröffnet. Das Projekt<br />

entstand <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit e<strong>in</strong>er „Arbeitsgruppe Geschichte“<br />

am Gymnasi<strong>um</strong> Carol<strong>in</strong><strong>um</strong> <strong>in</strong><br />

Ansbach, mit dem Mittelpommerschen<br />

Muse<strong>um</strong>s Stolp – e<strong>in</strong> polnisches<br />

Partnermuse<strong>um</strong> des Freilandmuse<strong>um</strong>s<br />

– <strong>und</strong> dem Büro <strong>für</strong><br />

Regionalpartnerschaften des Bezirks<br />

Mittelfranken.<br />

Die Ausstellung, vor allem aber<br />

auch der zeitgleich ersche<strong>in</strong>ende<br />

Begleitband wollen versuchen, das<br />

Ausmaß des Zwangsarbeitere<strong>in</strong>sat-<br />

zes <strong>und</strong> den Lebens- <strong>und</strong> Arbeits-<br />

alltag der Zwangsarbeiter nachzuzeichnen,<br />

die im ländlichen Ra<strong>um</strong><br />

Frankens während des Zweiten<br />

Weltkrieges e<strong>in</strong>gesetzt waren, wobei<br />

der Schwerpunkt e<strong>in</strong>deutig auf dem<br />

„Arbeitse<strong>in</strong>satz“ <strong>in</strong> der Landwirtschaft<br />

liegt. Auch wenn der E<strong>in</strong>satz<br />

auf Bauernhöfen <strong>für</strong> die Betroffenen<br />

sicherlich e<strong>in</strong>e weitaus grö-<br />

ßere Überlebensperspektive bot als<br />

die Zwangsarbeit <strong>in</strong> der Rüstungs<strong>in</strong>dustrie,<br />

so waren auch die ausländischen<br />

Landarbeiter beim ger<strong>in</strong>gs-<br />

ten „Fehlverhalten“ e<strong>in</strong>er brutalen<br />

<strong>und</strong> gnadenlosen Repression durch<br />

die Nationalsozialisten ausgesetzt.<br />

Unser Blick geht aber auch noch<br />

über das Jahr 1945 h<strong>in</strong>aus <strong>und</strong> spürt<br />

Biografien von ehemaligen Zwangsarbeitern<br />

nach, die dauerhaft <strong>in</strong><br />

Franken geblieben s<strong>in</strong>d. Die Ergebnisse<br />

des Projektes basieren auf<br />

<strong>um</strong>fangreichen Quellenstudien <strong>und</strong><br />

– durch die Muse<strong>um</strong>swissenschaftler<br />

aus Stolp auch <strong>in</strong> Polen durchgeführten<br />

– Befragungen. Zahlreiche,<br />

bislang unveröffentlichte<br />

Fotografien aus Privatsammlungen<br />

werden ebenso<br />

zu sehen se<strong>in</strong><br />

wie Dok<strong>um</strong>ente<br />

aus Archiven<br />

oder überlieferte<br />

Briefe. Ausgestellt<br />

werden auch kle<strong>in</strong>e<br />

Kunstwerke,<br />

die Zwangsarbeiter<br />

während<br />

ihrer ger<strong>in</strong>g bemessenenfreien<br />

Zeit anfertig-<br />

ten, wie z.B. e<strong>in</strong><br />

Hausaltar, e<strong>in</strong><br />

Vogelkäfig oder<br />

e<strong>in</strong>e aus Holz<br />

kunstvoll gefertigte<br />

Taube.<br />

Bewegend auch<br />

die Geschichte<br />

e<strong>in</strong>es Wäschesacks<br />

mit Inhalt,<br />

den e<strong>in</strong> polnischer<br />

Zwangsarbeiter kurz nach<br />

Kriegsende e<strong>in</strong>em unterfränkischen<br />

Bauern mit der Bitte <strong>um</strong> Aufbewahrung<br />

h<strong>in</strong>terließ, da er bald wiederkomme.<br />

Die Ankündigung ist<br />

nicht e<strong>in</strong>gelöst worden, sodass der<br />

Wäschesack über Umwege nun ans<br />

Fränkische Freilandmuse<strong>um</strong> geriet<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> der Ausstellung als Installation<br />

gezeigt wird. Herbert May<br />

FRÄNKISCHES FREILANDMUSEUM<br />

Farbe am Haus macht fröhlich<br />

Symposi<strong>um</strong> <strong>für</strong> Hausforschung, Denkmalpflege <strong>und</strong> Restaurierung im Fränkischen Freilandmuse<strong>um</strong><br />

Zwangsarbeit<br />

Polnische Zwangsarbeiter bei der Feldarbeit im Ra<strong>um</strong><br />

Roth, <strong>um</strong> 1942 (Privat)<br />

lungen, farbig gefasste Fachwerke <strong>und</strong><br />

Tapetenbef<strong>und</strong>e, die <strong>in</strong>s 16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

zurückreichen. Den „Himmel auf<br />

Erden“ versprechen aufgeklebte Himmel<br />

<strong>in</strong> Schlafbutzen, ebenfalls aus dem<br />

16. Jahrh<strong>und</strong>ert. Welcher Zeitgenosse<br />

würde auf diese Weise nicht auch gerne<br />

<strong>in</strong>s Reich der Trä<strong>um</strong>e vers<strong>in</strong>ken? Doch<br />

dank Zentralheizung <strong>und</strong> Trend z<strong>um</strong><br />

Loft s<strong>in</strong>d heutige Schlafrä<strong>um</strong>e großzügiger<br />

bemessen <strong>und</strong> entbehren somit<br />

der schönen Möglichkeit, direkt über<br />

der Schlafstatt e<strong>in</strong> schützendes Himmelsgewölbe<br />

zu <strong>in</strong>szenieren.<br />

Der Klassiker: Lüftlmalerei<br />

Natürlich darf bei e<strong>in</strong>em so groß angelegten<br />

Forschertreff mit immerh<strong>in</strong> <strong>26</strong><br />

Fachvorträgen der Klassiker aus dem<br />

Süden nicht fehlen: die Lüftlmalerei.<br />

Diese Art illusionistischer Fassadenmalerei<br />

ist <strong>in</strong> Oberbayern <strong>und</strong> <strong>in</strong> Tirol<br />

verbreitet <strong>und</strong> steht als heimatliche<br />

Fremdenzimmer des Eschenbacher Hauses mit reich verzierten Wänden<br />

im rekonstruierten Zustand <strong>um</strong> 19<strong>10</strong> Fotos: Ute Rauschenbach<br />

Sonntagsführungen<br />

Muse<strong>um</strong> Kirche <strong>in</strong> Franken,<br />

sonntags 14 Uhr<br />

Fränkisches Freilandmuse<strong>um</strong>,<br />

sonntags 14.30 Uhr<br />

K<strong>in</strong>derprogramm<br />

Mit wechselnden Themen: Filzwerkstatt,<br />

dreschen mit Holzflegeln,<br />

Schiffchen bauen <strong>und</strong><br />

schwimmen lassen, Stoffdruck<br />

mit Blättern, Fladen backen, Wände<br />

mit Schablonentechnik verzieren,<br />

„mittelalterliche“ Wachstäfelchen<br />

herstellen, Wäsche waschen<br />

mit Bürste, Kernseife, Zuber <strong>und</strong><br />

Waschbrett, ziegeln u.v.m., sonntags<br />

14 Uhr, ohne Anmeldung.<br />

Handwerkervorführungen<br />

Wollsp<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Korbmachen<br />

(dienstags), Fassmachen <strong>und</strong><br />

Wagnerei (mittwochs), Holzschuhmachen<br />

<strong>und</strong> Brotbacken<br />

(donnerstags), Schmieden,<br />

Besenb<strong>in</strong>den (samstags), Getreidemahlen,<br />

Handweben, Kaltmang<br />

(sonntags), Bierbrauen, Ölschlagen,<br />

Ziegeln, landwirtschaftliche<br />

Arbeiten (unregelmäßig).<br />

Ausstellungen<br />

Gut betucht<br />

Noch bis Sonntag, 22. <strong>Juni</strong><br />

Aus alter Arbeitszeit<br />

Noch bis Sonntag, 22. <strong>Juni</strong><br />

Fremdarbeiter im<br />

ländlichen Franken<br />

Samstag, <strong>26</strong>. Juli bis Sonntag,<br />

23. November<br />

Freilandtheater<br />

Samstag, 12. Juli bis Samstag,<br />

23. August, jeweils 20.30 Uhr<br />

„Bombenstimmung“ – e<strong>in</strong>e<br />

Terroristenkomödie aus dem<br />

Franken der 70er Jahre, Text:<br />

Christian Laubert, Musik: Verena<br />

Guido, Karten unter 09841/<br />

Variante <strong>in</strong> der Tradition des barocken<br />

Trompe-l`oeil. In e<strong>in</strong>er zahmen Ausführung<br />

ist es auch im Fränkischen<br />

Freilandmuse<strong>um</strong> zu f<strong>in</strong>den: Gleich am<br />

E<strong>in</strong>gang täuscht das Austragshaus aus<br />

Knittelsbach das unaufmerksame Besucherauge<br />

mit aufgemalten Fensterläden<br />

<strong>und</strong> reich verzierten Pilastern. E<strong>in</strong>e<br />

besonders schöne Farbgestaltung von<br />

Wandflächen f<strong>in</strong>det sich dort auch am<br />

Hopfenbauernhaus aus Eschenbach.<br />

War bei der Innenausstattung von<br />

Wänden <strong>in</strong> Bauernhäusern bis Anfang<br />

des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts noch Schablonenmalerei<br />

vorherrschend, so setzte sich<br />

danach die Gestaltung mittels Musterwalzen<br />

durch. Dabei gab es unendlich<br />

vielfältige regionale Besonderheiten,<br />

von niedersächsischer Dekorations-<br />

<strong>und</strong> Stubenmalerei über Lausitzer<br />

Wanddekorationen der Bauern <strong>und</strong><br />

Häusler bis h<strong>in</strong> zur Fugenmalerei im<br />

westfälischen <strong>und</strong> zur Fliesenmalerei<br />

im niederdeutschen Hallenhaus.<br />

Historische Putztechniken<br />

Die zweite große Tagung richtet sich<br />

außer an Denkmalpfleger auch an<br />

Handwerker, Restauratoren, Bauherren<br />

<strong>und</strong> Architekten. Am 29. <strong>und</strong> 30. 8.<br />

bietet die Propstei Johannesberg <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit dem Fränkischen<br />

Freilandmuse<strong>um</strong> neben e<strong>in</strong>em Überblick<br />

zur aktuellen Forschungssituation<br />

der „Historischen Putztechniken“<br />

Sommer im Freilandmuse<strong>um</strong> – Veranstaltungskalender<br />

66 80 27, weitere Infos unter<br />

www.freilandtheater.de<br />

Sonntagskonzerte <strong>in</strong> der<br />

Spitalkirche<br />

Julius Fiesenig – e<strong>in</strong> Porträt<br />

Sonntag, 15. <strong>Juni</strong>, 19 Uhr<br />

Kantorei St. Kilian Bad W<strong>in</strong>dsheim,<br />

mit Bernd Uhlmann (Orgel)<br />

<strong>und</strong> Luise Limpert (Leitung)<br />

Musikalische Pilgerreise<br />

Sonntag, 6. Juli, 19 Uhr<br />

„Pilgrim“ mit Susanne Schönwiese<br />

(Gesang), Uschi Laar (Harfe)<br />

<strong>und</strong> dem Komponisten Willi<br />

Lichtenberg (Kontrabass)<br />

Orgelmusik vom Barock<br />

bis zur Moderne<br />

Sonntag, 28. September, 19 Uhr<br />

Werke von J. Pachelbel, J. S.<br />

Bach, J. Haydn, W.A. Mozart, H.<br />

Hartl <strong>und</strong> freie Improvisation mit<br />

He<strong>in</strong>rich Hartl (Orgel)<br />

Lesungen <strong>in</strong> der Kräuter-<br />

Apotheke<br />

E<strong>in</strong>e Region liest<br />

Menschen aus der Region lesen<br />

<strong>für</strong> Menschen aus der Region aus<br />

ihren Liebl<strong>in</strong>gsbüchern, Festsaal<br />

der Kräuter-Apotheke der Baugruppe<br />

Stadt, am Holzmarkt, jeden<br />

Mittwochabend von 18 bis 18.45<br />

Uhr mit Ausnahme der Schulferien<br />

Veranstaltungen<br />

Kunst, Kultur,<br />

Kul<strong>in</strong>arisches<br />

Freitag, 13. <strong>Juni</strong>, 18 Uhr im Alten<br />

Bauhof am Holzmarkt<br />

Sommerfest des Förderkreises<br />

Jagdschlösschen mit „Szenischem<br />

Intermezzo“ des Freilandtheaters<br />

Bad W<strong>in</strong>dsheim, Kunstausstellung<br />

<strong>und</strong> musikalisch-literarischer Begegnung<br />

mit Ewald Arenz (Lesung)<br />

<strong>und</strong> He<strong>in</strong>rich Hartl (Klavier), dazu<br />

Sektempfang <strong>und</strong> festliches Wildbuffet,<br />

We<strong>in</strong>, Muse<strong>um</strong>sbier, alles<br />

Hopfenbauernhaus aus Eschenbach<br />

(Lkr. Nürnberger Land) mit rekonstruierter<br />

Farbfassung <strong>und</strong> „Blasenputz“<br />

aus der Zeit <strong>um</strong> 1930<br />

auch praktische Übungen an. Nach bereits<br />

drei Tagungen mit ähnlicher Konzeption<br />

ist das Interesse ungebrochen.<br />

Diesmal liegt der Schwerpunkt auf der<br />

Herstellung trocken gelöschter Kalke.<br />

Das kl<strong>in</strong>gt zunächst sehr speziell, doch<br />

<strong>in</strong> der Praxis der Wandrestaurierung ist<br />

dies e<strong>in</strong> wichtiges Thema.<br />

Beide Tagungen machen sichtbar,<br />

dass neben den Aufgaben des Sammelns,<br />

Bewahrens <strong>und</strong> Vermittelns im<br />

Fränkischen Freilandmuse<strong>um</strong> auch die<br />

Aufgabe des Forschens e<strong>in</strong>en breiten<br />

Ra<strong>um</strong> e<strong>in</strong>nimmt. URau/FFM<br />

zusammen <strong>für</strong> 40 €, Anmeldung<br />

unter 09841 / 66 800 erforderlich.<br />

Salon der Genüsse<br />

Donnerstag, 19. bis Sonntag,<br />

22. <strong>Juni</strong>, <strong>10</strong> – 18 Uhr<br />

Unter der Leitung des Bayerischen<br />

Hotel- <strong>und</strong> Gaststättenverbandes<br />

e.V. verwandelt sich das Muse<strong>um</strong>sgelände<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en riesigen<br />

Freiluftsalon der kul<strong>in</strong>arischen<br />

Genüsse mit Schaukochen, Fischspezialitäten<br />

am Muse<strong>um</strong>sweiher,<br />

Backkunst an der Getreidemühle,<br />

Käse- <strong>und</strong> Sch<strong>in</strong>kenspezialitäten an<br />

der Schäferei, We<strong>in</strong>angebote am<br />

We<strong>in</strong>berg <strong>und</strong> verschiedene Biersorten<br />

aus Bayern an der Brauerei.<br />

Muse<strong>um</strong>sNacht<br />

Samstag, 28. <strong>Juni</strong>, 18 – 24 Uhr<br />

Muse<strong>um</strong> unter dem Sternenhimmel<br />

mit Konzerten, Lesungen,<br />

Papier- <strong>und</strong> Fußtheater, Zauberei,<br />

Akrobatik, Mitternachtsfeuer <strong>und</strong><br />

fränkischen Spezialitäten aus<br />

alten Bauernküchen. E<strong>in</strong>tritt <strong>10</strong> €,<br />

Familien 23 €.<br />

Tag der Volksmusik<br />

Sonntag, 29. <strong>Juni</strong>, <strong>10</strong> – 18 Uhr<br />

Mittelfränkische M<strong>und</strong>art-<br />

Theatertage<br />

Samstag, 12. <strong>und</strong> Sonntag, 13. Juli<br />

Muse<strong>um</strong>s-Sommerfest<br />

Samstag, <strong>26</strong>. <strong>und</strong> Sonntag,<br />

27. Juli, 11 – 18 Uhr<br />

Zwischen sommerlichen Erntearbeiten,<br />

klappernden Mühlen,<br />

spielenden K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Muse<strong>um</strong>shandwerkern<br />

begegnen uns<br />

Dorfbewohner, Bauern, Bürger <strong>und</strong><br />

Soldaten aus der Zeit <strong>um</strong> 1800.<br />

Kunsttag <strong>und</strong> Biergartenfest<br />

Sonntag, <strong>10</strong>. August, <strong>10</strong> – 18 Uhr<br />

Malerische Entdeckungsreise<br />

durchs Muse<strong>um</strong>: freier E<strong>in</strong>tritt<br />

<strong>für</strong> Hobby-Künstler mit P<strong>in</strong>sel,<br />

Le<strong>in</strong>wand <strong>und</strong> Farben.<br />

Fränkische Ziegenrassenschau<br />

Sonntag, 7. September, <strong>10</strong> – 18 Uhr


<strong>10</strong> MUSEEN DER STADT NÜRNBERG<br />

Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />

<strong>10</strong><br />

unst statt Klassik!<br />

oni Burgharts Werke aus vier Jahrzehnten s<strong>in</strong>d im Stadtmuse<strong>um</strong> Fembohaus zu sehen<br />

ie Frage nach dem, was e<strong>in</strong>en<br />

Künstler ausmacht, wird<br />

oft mit überraschender Erndungsgabe,<br />

hoher Produktiviät<br />

<strong>und</strong> dem öffentlichen<br />

ann beantwortet,<br />

en die Arbeiten<br />

ervorrufen. Weiger<br />

oft ist<br />

ie Rede<br />

om<br />

chlichen<br />

PR,<br />

lück,<br />

igens<strong>in</strong>n<br />

der von<br />

ffentichemngaement.<br />

Auf Toni<br />

urghart trefen<br />

beide<br />

Toni Burghart, 1994. Aus dem Buch „Menchen<br />

<strong>in</strong> Franken“. Foto: Christian Höhn<br />

rklärungen zu. Er gehört seit 40<br />

ahren zu denen, die e<strong>in</strong>e ästhetische<br />

berraschung nach der anderen geiefert<br />

haben. Andererseits skandaliierte<br />

er sich aber auch <strong>in</strong>s öffentliche<br />

nteresse h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, als er 1979 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

ürerwettbewerb das wohl eigenwiligste<br />

Porträt ablieferte. Er entfachte<br />

icht nur aus dieser e<strong>in</strong>en Ablehnung<br />

ffentliche Aufmerksamkeit, sondern<br />

chaffte es über 40 Jahre, e<strong>in</strong>e revol-<br />

Veranstaltungen<br />

Muse<strong>um</strong>stheater <strong>und</strong><br />

Kostümführungen<br />

Mit Kathar<strong>in</strong>a Tucher<br />

durchs Schloss<br />

Führung im historischen<br />

Gewand<br />

Muse<strong>um</strong> Tucherschloss mit<br />

Hirsvogelsaal<br />

Jeden Sonntag, 14 Uhr<br />

Mit Agnes Dürer durchs<br />

Dürer-Haus<br />

Führung im historischen<br />

Gewand<br />

Albrecht-Dürer-Haus<br />

Führung <strong>in</strong> deutscher Sprache:<br />

Di, Mi <strong>und</strong> Sa, 15 Uhr;<br />

Do, 18 Uhr; So, 11 Uhr<br />

Spezial-K<strong>in</strong>derführungen:<br />

Jeden 1. Do im Monat, 17 Uhr; jeden<br />

1. <strong>und</strong> 3. So im Monat, 15 Uhr<br />

Fisimatenten<br />

oder: Napoleon ist nicht an<br />

allem schuld!<br />

Open-Air-Sommertheater im Garten<br />

des Muse<strong>um</strong>s Tucherschloss<br />

Premiere: 17.7.<strong>2008</strong>, Abendkasse<br />

ab 19 Uhr; Vorstellung ab 19.30 Uhr<br />

Juli: 18./20./23./24./25./27./30./<br />

31.7.*<br />

Aug.: 6./7./8./<strong>10</strong>./13./14./15./16./<br />

21./22./23./24./28./29./30./31.8. *<br />

Sept.: 3./4./5./11./12./13.9. *<br />

E<strong>in</strong> ehrenwertes Haus<br />

Das neue Historical mit ohne<br />

Dürer<br />

Albrecht-Dürer-Haus<br />

Samstag, 28.6.; 5./12./19./<strong>26</strong>.7.;<br />

9./30.8.; 6.9.<strong>2008</strong>, jeweils 20 Uhr*<br />

* Karten ausschließlich im Vorverkauf<br />

bei der Tourist Information:<br />

Tel. (0911) 2336-132/ -135.<br />

Änderungen vorbehalten.<br />

tierend spöttische <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e meditativ<br />

klassische Seite öffentlichkeitswirksam<br />

zu verb<strong>in</strong>den, sodass er heute<br />

als e<strong>in</strong>e Art e<strong>in</strong>maliger Fall der<br />

Nürnberger Kunstlandschaft<br />

dasteht.<br />

Belege <strong>für</strong> die Verb<strong>in</strong>dung<br />

von Klassik <strong>und</strong><br />

antiklassischer<br />

Geste ließen<br />

sich durch alle<br />

Entwicklungsphasenverfolgen.<br />

Da ist<br />

auf der<br />

e<strong>in</strong>en<br />

Seite<br />

der<br />

ewige<br />

Dürerstreit<br />

– Dürer<br />

als Hase,<br />

Dürer als<br />

Lebkuchen<br />

oder als H<strong>und</strong>, da s<strong>in</strong>d<br />

aber auch „Klassikerzitate“,<br />

die formal zwar zunächst bo-<br />

denlos sche<strong>in</strong>en, die bodenlos<br />

aber vor allem <strong>in</strong> ihrem<br />

Spott auf das „Klassische“<br />

als Muster der sogenannten<br />

„Qualität“ s<strong>in</strong>d. Gerade weil wir – e<strong>in</strong>e<br />

deutsche Spezialität – <strong>in</strong> Kunstd<strong>in</strong>gen<br />

seit dem 19. Jh. zu Nachahmern<br />

erzogen wurden (nicht nur der<br />

Griechen <strong>und</strong> Franzosen im 19.<br />

<strong>und</strong> 20. Jh., sondern auch zu Nachahmern<br />

der französischen <strong>und</strong><br />

amerikanischen Moderne nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg!), ist die<br />

Burghartsche Ironisierungshaltung<br />

sehr bedeutsam.<br />

Ausstellungen<br />

Menschenbilder<br />

Skulpturen von Andreas Kuhnle<strong>in</strong><br />

Muse<strong>um</strong> Tucherschloss<br />

Bis 29. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />

Fränkische Impressionen<br />

Z<strong>um</strong> grafischen Werk Konrad<br />

Volkerts (1906–1999)<br />

Albrecht-Dürer-Haus<br />

Bis 13. Juli <strong>2008</strong><br />

M<strong>in</strong>i-Mathematik<strong>um</strong><br />

Für K<strong>in</strong>der von 4 bis 8 Jahren<br />

Schulmuse<strong>um</strong> im Muse<strong>um</strong><br />

Industriekultur<br />

4. bis 19. Juli <strong>2008</strong><br />

Mathematik z<strong>um</strong> Anfassen<br />

Für Besucher von 8 bis 88 Jahren<br />

Schulmuse<strong>um</strong> im Muse<strong>um</strong><br />

Industriekultur<br />

21. Juli bis 15. Aug. <strong>2008</strong><br />

Hass vernichtet<br />

Dok<strong>um</strong>entationszentr<strong>um</strong><br />

Reichsparteitagsgelände<br />

Bis 31. Juli <strong>2008</strong><br />

Aja von Loeper<br />

Zeichnungen <strong>und</strong> Papierarbeiten<br />

Albrecht-Dürer-Haus<br />

1. Aug. bis 12. Okt. <strong>2008</strong><br />

Synagoge Nürnberg<br />

Dok<strong>um</strong>entationszentr<strong>um</strong><br />

Reichsparteitagsgelände<br />

8. Aug. bis 9. Nov. <strong>2008</strong><br />

Toni Burghart<br />

Stadtmuse<strong>um</strong> Fembohaus<br />

Bis 17. Aug. <strong>2008</strong><br />

Führungen mit dem Künstler:<br />

Freitag, 4.7.<strong>2008</strong>, <strong>und</strong> Samstag,<br />

7./21.6., 19.7.<strong>2008</strong>, jeweils 15 Uhr<br />

Lieb’ <strong>und</strong> Lust hat mich<br />

beweget<br />

Nürnberger Gartenkultur<br />

Er hat sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bezeichnenden<br />

Interview auch als „Nachahmer“<br />

dargestellt – als Nachahmer<br />

„des Orang Utan“ allerd<strong>in</strong>gs. Dieser<br />

nämlich „fresse die Blätter se<strong>in</strong>es<br />

eigenen Waldes“, so wie er, Toni<br />

Burghart, eben male, was ihm <strong>in</strong><br />

Nürnberg vor die Augen komme.<br />

Ansonsten kümmere sich der Orang<br />

Utan wenig <strong>um</strong> die Mitbr<strong>in</strong>gsel „fremder<br />

Seeleute“ oder stilistischer Importe<br />

<strong>und</strong> schlafe außerdem, wenn er<br />

müde sei, was man nun bei Burghart<br />

als H<strong>in</strong>weis auf e<strong>in</strong> gutes Verhältnis<br />

zu sich selber lesen darf.<br />

Burghart ist <strong>in</strong>zwischen<br />

natürlich<br />

längst selber Klassiker<br />

geworden.<br />

„Klassisch“, ja Ikonen,<br />

s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e Vogeldarstellungen,<br />

se<strong>in</strong>e Nürnberger<br />

Stadttürme <strong>und</strong><br />

viele politische<br />

Nürnberg-Motive<br />

auf Magaz<strong>in</strong>titeln.<br />

Stilistisch jeden<br />

Vergleich dürften<br />

viele grafische<br />

Arbeiten aushalten,<br />

die <strong>in</strong> ihrer<br />

speziellen Art der<br />

Reduzierung ihresgleichen<br />

suchen.<br />

Ansonsten ist Burghart<br />

e<strong>in</strong> begnadeter<br />

Sentenzenschöpfer<br />

– der aus se<strong>in</strong>em<br />

philosophischen<br />

<strong>und</strong> bildnerischen<br />

Talent e<strong>in</strong>e Art<br />

Stadtmuse<strong>um</strong> Fembohaus<br />

5. Sept. bis 23. Nov. <strong>2008</strong><br />

BilderLast<br />

Franken im Nationalsozialismus<br />

Dok<strong>um</strong>entationszentr<strong>um</strong><br />

Reichsparteitagsgelände<br />

Bis 12. Okt. <strong>2008</strong><br />

Vorträge <strong>und</strong> Sonderveranstaltungen<br />

Schau-Stück des Monats<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />

Joh. He<strong>in</strong>rich H<strong>in</strong>tze:<br />

Albrecht Dürers Haus am Tiergärtnertorplatz,<br />

<strong>um</strong> 1828<br />

Albrecht-Dürer-Haus<br />

Spezialführung mit U.<br />

Swoboda M.A.:<br />

Mittwoch, 11.6.<strong>2008</strong>, 16 Uhr<br />

Sonntag, 29.6.<strong>2008</strong>, 11.30 Uhr<br />

Juli <strong>2008</strong><br />

Joachim von Sandrart:<br />

Das Friedensmahl von 1649<br />

Stadtmuse<strong>um</strong> Fembohaus<br />

Spezialführungen mit<br />

Rudolf Käs M.A.:<br />

Sonntag, 6.7.<strong>2008</strong>, 13.30 Uhr<br />

Donnerstag, 17.7.<strong>2008</strong>, 16.15 Uhr<br />

im öffentlichen Ra<strong>um</strong> entwickelt hat,<br />

die ka<strong>um</strong> verletzt, aber immer trifft.<br />

Burghart stilisiert sich gern als<br />

Franke. Nie die Stadt verlassen, stets<br />

mit dem Fahrrad unterwegs, <strong>und</strong> die<br />

fränkische Landschaft <strong>in</strong> allen Varianten<br />

zwischen Klassik <strong>und</strong> Pop-Art,<br />

sodass man nicht weiß, ob man sich<br />

eher an Dürer oder nicht doch lieber<br />

an Yellow Submar<strong>in</strong>e er<strong>in</strong>nert fühlen<br />

soll. Andererseits präsentiert er sich<br />

aber <strong>in</strong> vieler H<strong>in</strong>sicht gar nicht aufs<br />

Fränkische beschränkt. Se<strong>in</strong>e verstorbene<br />

Frau war Schott<strong>in</strong>, se<strong>in</strong>e<br />

jetzige Lebensgefährt<strong>in</strong> ist Amerika-<br />

August <strong>2008</strong><br />

Zauberkasten, <strong>um</strong> 1870<br />

Spielzeugmuse<strong>um</strong><br />

Spezialführungen mit Dr. Marion<br />

Faber <strong>und</strong> Dr. Helmut Schwarz:<br />

Freitag, 1.8.<strong>2008</strong>., 16 Uhr<br />

Sonntag, 31.8.<strong>2008</strong>, 14.30 Uhr<br />

Julius Streicher. Aufstieg <strong>und</strong><br />

Fall des „Frankenführers“<br />

Vortrag von Dr. Thomas Greif<br />

Dok<strong>um</strong>entationszentr<strong>um</strong><br />

Reichsparteitagsgelände<br />

Donnerstag, 17. Juli <strong>2008</strong>, 19 Uhr<br />

Open-Air-Gottesdienst<br />

St. Egidien zu Gast im Muse<strong>um</strong><br />

Tucherschloss<br />

Sonntag, 27. Juli <strong>2008</strong>, <strong>10</strong>.30 Uhr<br />

E<strong>in</strong>tritt frei!<br />

Konzerte<br />

La Guitare: Gitarrissima<br />

Open-Air-Konzert im Garten des<br />

Muse<strong>um</strong>s Tucherschloss<br />

Samstag, 12.7.<strong>2008</strong>, 20 Uhr<br />

Kammerkonzerte mit<br />

Cembalo:<br />

Schwärmerei, Verehrung, Leidenschaft<br />

Hirsvogelsaal<br />

Sonntag, 13.7.<strong>2008</strong>, 20 Uhr<br />

Aktionen<br />

Lavendelduft <strong>und</strong> Apfelblüte<br />

Führungen durch den Renaissancegarten<br />

des Muse<strong>um</strong>s<br />

Tucherschloss<br />

Muse<strong>um</strong> Tucherschloss<br />

Von Juli bis September,<br />

jeden 1. u. 3. Sonntag im Monat,<br />

11 Uhr<br />

Spaziergang durch die<br />

Stadtgeschichte<br />

Führung zu den Glanzpunkten des<br />

ner<strong>in</strong>. Se<strong>in</strong>e Bilder gibt es <strong>in</strong> London<br />

genauso gut wie auf Ibiza...<br />

Die Frage nach dem Besonderen des<br />

Künstlers ist, wie gesagt, oft gestellt<br />

worden. Toni Burghart zeigt, dass diejenigen,<br />

die sie kompetent beantworten,<br />

vermutlich am Ende nur die Künstler<br />

selber s<strong>in</strong>d. Re<strong>in</strong>hard Knodt<br />

Von den <strong>Museen</strong> ergeht fre<strong>und</strong>licher Dank<br />

an die Sparkasse Nürnberg <strong>für</strong> die Unterstützung<br />

der Ausstellung.<br />

Führungen jeden Sonntag <strong>um</strong> 15 Uhr<br />

durch das KPZ, Anmeldungen <strong>für</strong> Schulklassen<br />

<strong>und</strong> Gruppen unter Tel. (0911)<br />

1331-238/ -241.<br />

Statement-Kunst Toni Burghart: Brennendes Nürnberg. Gouache, 1960 Foto: museen der stadt nürnberg<br />

Maßstab 1:X<br />

Die Welt im Modell<br />

Ausstellung im<br />

Spielzeugmuse<strong>um</strong><br />

20. <strong>Juni</strong> bis 12. Oktober <strong>2008</strong><br />

Stadtmuse<strong>um</strong>s Fembohaus<br />

Stadtmuse<strong>um</strong> Fembohaus<br />

Sonntags, 14.30 Uhr: 22.6.;<br />

6./20.7.; 3./17./31.8.; 14./28.9.<strong>2008</strong><br />

Der Kaiser kommt!<br />

Erlebnisführung <strong>für</strong> die ganze<br />

Familie<br />

Stadtmuse<strong>um</strong> Fembohaus<br />

Sonntags, 14.30 Uhr: 15./29.6.;<br />

13./27.7.; <strong>10</strong>./24.8.; 7./21.9.<strong>2008</strong><br />

Spielen im Freien, Staunen<br />

im Dunkeln<br />

Großer Außenspielbereich<br />

Spielzeugmuse<strong>um</strong><br />

Bis Oktober<br />

Di bis Fr <strong>10</strong>–17 Uhr; Sa/ So/<br />

Feiertage <strong>10</strong>–18 Uhr<br />

(Der Spielplatz ist So von 13–15<br />

Uhr geschlossen)<br />

Fotos aus der Dose<br />

Lochkamerawerkstatt im<br />

Spielzeugmuse<strong>um</strong><br />

Sa <strong>und</strong> So, 14./15.6. <strong>und</strong><br />

2./3.8.<strong>2008</strong>, jeweils <strong>10</strong>–16 Uhr<br />

Materialkosten: 2,- EUR<br />

Dampf ablassen <strong>und</strong><br />

Vollgas geben<br />

Familienführung<br />

Muse<strong>um</strong> Industriekultur<br />

Jeden Sonntag, 14 Uhr<br />

Vorführungen <strong>in</strong> der historischen<br />

Bleistiftwerkstatt<br />

Muse<strong>um</strong> Industriekultur<br />

Sonntag, 15./29.6.; 4./<br />

13./27.7.<strong>2008</strong>, jeweils 14–17 Uhr<br />

Picknick <strong>und</strong> Boule<br />

Garten des Muse<strong>um</strong>s<br />

Tucherschloss<br />

Bis Ende September <strong>2008</strong><br />

Jeden Sonntag, <strong>10</strong>–17 Uhr<br />

Änderungen vorbehalten.<br />

Infos unter:<br />

www.museen.nuernberg.de


Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong> MUSEEN DER STADT NÜRNBERG 11<br />

enn jemand (k)e<strong>in</strong>e Reise tut …<br />

rlaub zu Hause – die städtischen <strong>Museen</strong> bieten Erlebnis pur<br />

Auch wer (aus Not oder Tugend)<br />

se<strong>in</strong>e Ferien <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr lieber <strong>in</strong> heimischen<br />

Gefilden verbr<strong>in</strong>gt, wird am Ende<br />

e<strong>in</strong>e Menge erzählen können. E<strong>in</strong>e<br />

Entdeckungsreise zu den Sommer-<br />

Highlights der städtischen <strong>Museen</strong><br />

offenbart e<strong>in</strong>e ungeahnte<br />

Erlebnisvielfalt – <strong>und</strong> das<br />

nicht nur als Schlechtwetter-Alternative<br />

z<strong>um</strong><br />

sommerlichen Standardprogramm<br />

„Freibad, Baggersee<br />

<strong>und</strong> Biergarten“.<br />

Zauberhaftes Ambiente<br />

Besonders idyllisch ist es<br />

im <strong>und</strong> r<strong>und</strong> <strong>um</strong> das Muse<strong>um</strong><br />

Tucherschloss. Bis<br />

September ist der w<strong>und</strong>erschöne<br />

Renaissancegarten<br />

zwischen dem Muse<strong>um</strong><br />

Tucherschloss <strong>und</strong> dem<br />

wiedererrichteten Hirsvogelsaal<br />

jeden Sonntag <strong>für</strong><br />

Picknick-Fre<strong>und</strong>e geöffnet.<br />

Gartentische, -stühle <strong>und</strong><br />

Sonnenschirme s<strong>in</strong>d natürlich<br />

vorhanden, Leckeres<br />

<strong>für</strong> den Ga<strong>um</strong>en darf sich<br />

jeder selbst mitbr<strong>in</strong>gen. Für<br />

gelöste Urlaubsstimmung<br />

<strong>und</strong> mediterranes Lebensgefühl<br />

sorgen zudem zwei<br />

Boule-Bahnen. Spielkugeln können an<br />

der Muse<strong>um</strong>skasse ausgeliehen werden.<br />

Neben dem sommerlichen Höhepunkt<br />

im Tucherschloss, dem abendlichen<br />

Freilichttheater „Fisimatenten“, wird<br />

Sie das Open-Air-Konzert von „Gitarissima“,<br />

fünf jungen, schwungvollen<br />

Gitarrist<strong>in</strong>nen, verzaubern. Und z<strong>um</strong><br />

Gottesdienst der benachbarten Kirche<br />

St. Egidien unter freiem Himmel s<strong>in</strong>d<br />

alle herzlich <strong>in</strong> den Garten e<strong>in</strong>geladen.<br />

Spielen gestern <strong>und</strong> heute<br />

E<strong>in</strong>e Menge Mitmach-Spaß bietet<br />

das Spielzeugmuse<strong>um</strong> – gerade an heißen<br />

Tagen. Im Inneren s<strong>in</strong>d die Rä<strong>um</strong>e<br />

angenehm klimatisiert. Zusätzlich<br />

lockt der Außenspielbereich mit e<strong>in</strong>er<br />

Vielzahl historisch überlieferter Spiele-<br />

Klassiker: Reifen, Kreisel, Murmeln<br />

oder Stelzen. Als „Anleitung“ dient<br />

die an der Fassade des Nachbarhauses<br />

angebrachte riesige Reproduktion der<br />

„K<strong>in</strong>derspiele“ des niederländischen<br />

Malers Pieter Brueghel d.Ä. aus dem<br />

Jahre 1560.<br />

An Wochenenden lädt die Muse<strong>um</strong>s-<br />

e<strong>in</strong>heit „Schattenreich“ h<strong>in</strong>ab <strong>in</strong> spätmittelalterliche<br />

Kellergewölbe e<strong>in</strong>. Hier<br />

können große <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der die<br />

Fasz<strong>in</strong>ation des Spiels mit Licht <strong>und</strong><br />

Schatten, die zur Entwicklung verschie-<br />

dener optischer Spielzeuge geführt hat,<br />

unmittelbar erleben. Die etwa halbstündigen<br />

Führungen f<strong>in</strong>den stündlich<br />

zwischen 12 <strong>und</strong> 15 Uhr statt.<br />

Die Sonderausstellung „Maßstab 1:X.<br />

Die Welt im Modell“ zeigt die Entwicklung<br />

vom Spielobjekt z<strong>um</strong> Samm-<br />

Im großen Memory des Spielzeugmuse<strong>um</strong>s lässt sich<br />

auch gut klettern! Foto: Stephan B. M<strong>in</strong>x<br />

lermodell im Bereich e<strong>in</strong>iger bis heute<br />

beliebter Spielzeuge wie Figuren,<br />

Puppenstuben, Fahrzeuge <strong>und</strong> Eisenbahnen<br />

bis h<strong>in</strong> z<strong>um</strong> Modellbau aus Papier<br />

<strong>und</strong> Kunststoff.<br />

E<strong>in</strong>e Perle der Nürnberger Kaffeehauskultur<br />

ist das „Café La Kritz“ im<br />

lauschigen Innenhof des Spielzeugmuse<strong>um</strong>s.<br />

Unter e<strong>in</strong>er typischen Nürnberger<br />

Dockengalerie liebevoll e<strong>in</strong>gerichtet,<br />

lockt es mit kühlen Getränken,<br />

Kaffee oder Tee <strong>und</strong> selbst gebackenem<br />

Kuchen. E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Geheimtipp: Wer<br />

an der Muse<strong>um</strong>skasse glaubhaft versichert,<br />

dass er nur das Café besuchen<br />

will, kann sich e<strong>in</strong>e Pause <strong>in</strong> dieser<br />

Oase der Ruhe gönnen – auch ohne<br />

E<strong>in</strong>tritt zu bezahlen.<br />

Gegen das Vergessen<br />

Nachdenklicher stimmt e<strong>in</strong> Besuch<br />

im Dok<strong>um</strong>entationszentr<strong>um</strong><br />

Reichsparteitagsgelände. Unter dem<br />

Titel „Blick h<strong>in</strong>ter die Kulissen“ wird<br />

Idyllische Grün<strong>in</strong>sel am Rand der Altstadt: Der w<strong>und</strong>erschöne Garten des Tucherchlosses<br />

lädt zu Picknick, Boule <strong>und</strong> vielem mehr e<strong>in</strong> Foto: Erika Moisan<br />

im Sommer an jedem Samstag <strong>um</strong> 15<br />

Uhr e<strong>in</strong>e etwa e<strong>in</strong>stündige Führung<br />

durch das Dok<strong>um</strong>entationszentr<strong>um</strong><br />

<strong>und</strong> auf das Dach der Kongresshalle<br />

angeboten. Die Begehung des<br />

Daches der Kongresshalle eröffnet<br />

zudem ungewöhnliche Blicke auf<br />

Nürnberg.<br />

Die große Sonderausstellung „Bilder-<br />

Last. Franken im Nationalsozialismus“<br />

macht auf bedrückende Weise deutlich,<br />

<strong>in</strong> welchem Ausmaß die nationalsozialistische<br />

Ideologie nach <strong>und</strong> nach<br />

sämtliche Bereiche des öffentlichen<br />

<strong>und</strong> privaten Lebens durchdrungen<br />

hat. Den Bezug zur Gegenwart<br />

schaffen die beiden<br />

Präsentationen „Rechtsradikalismus<br />

<strong>in</strong> Bayern“ <strong>und</strong><br />

„Hass vernichtet“ (beide bis<br />

Ende Juli).<br />

Besondere Denkanstöße<br />

z<strong>um</strong> Umgang mit den architektonischenH<strong>in</strong>terlassenschaften<br />

der Nazi-Herrschaft<br />

s<strong>in</strong>d vom Symposion<br />

„SchattenOrt – die profane<br />

Nutzung der Kongresshalle<br />

auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände<br />

<strong>in</strong> Nürnberg“<br />

zu erwarten. Anlass<br />

des vom 4. bis z<strong>um</strong> 6. Juli<br />

stattf<strong>in</strong>denden Symposi<strong>um</strong>s<br />

ist der sanierungsbed<strong>in</strong>gte<br />

Umzug der Schauspielabteilung<br />

des Staatstheaters<br />

Nürnberg <strong>in</strong> den Kongresshallentorso.<br />

Die Veranstaltung<br />

bietet ganz nebenbei<br />

die Möglichkeit, den neuen<br />

Veranstaltungsort, der <strong>für</strong><br />

knapp zwei Spielzeiten die<br />

Hauptspielstätte des Nürnberger<br />

Schauspiels se<strong>in</strong> wird, <strong>in</strong> Augensche<strong>in</strong><br />

zu nehmen.<br />

Sport <strong>und</strong> Mathematik erleben<br />

Ebenfalls <strong>in</strong> der Kongresshalle – allerd<strong>in</strong>gs<br />

im Besitz des Muse<strong>um</strong>s Industriekultur<br />

– bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e sehenswerte<br />

Sammlung von Er<strong>in</strong>nerungsstücken<br />

aus der Geschichte des Sports. Große<br />

<strong>und</strong> kle<strong>in</strong>e Fans können hier e<strong>in</strong>en<br />

Blick auf Zeugnisse aus Nürnbergs<br />

Vergangenheit als Sporthochburg werfen,<br />

so z<strong>um</strong> Beispiel auf die Mütze des<br />

legendären „Club“-Torwarts He<strong>in</strong>er<br />

Stuhlfauth. Doch können auch Objekte<br />

bestaunt werden, die weit über die<br />

Region h<strong>in</strong>ausweisen. Die kostenlose<br />

Führung durch die Sportsammlung <strong>in</strong><br />

den Depoträ<strong>um</strong>en des Muse<strong>um</strong>s Industriekultur<br />

<strong>in</strong> der Kongresshalle (Innenhof,<br />

Box 4) f<strong>in</strong>det jeden Sonntag<br />

<strong>um</strong> 15 Uhr statt.<br />

Auch im Stammhaus des Muse<strong>um</strong>s<br />

an der Äußeren Sulzbacher Straße wird<br />

das Thema Sport groß-<br />

geschrieben. Die neue<br />

Muse<strong>um</strong>se<strong>in</strong>heit „Fasz<strong>in</strong>ationGeschw<strong>in</strong>digkeit“<br />

zeigt Objekte<br />

aus den Bereichen<br />

Laufsport (Leichtathletik<br />

<strong>und</strong> Fußball),<br />

Radsport <strong>und</strong> Motorsport.<br />

Jüngstes Exponat<br />

<strong>und</strong> doch bereits<br />

e<strong>in</strong> Stück wehmütige<br />

Er<strong>in</strong>nerung an die Vergangenheit:<br />

die Taktikskizze<br />

von „Club“-<br />

Tra<strong>in</strong>er Hans Meyer<br />

vor dem 3:0-Sieg gegen<br />

Bayern München im<br />

Februar 2007. Für die<br />

Sommermonate ist im<br />

Außenbereich des Muse<strong>um</strong>s<br />

zusätzlich die<br />

Errichtung e<strong>in</strong>es Sport<br />

Camps geplant: Hier<br />

kann der Sohn gegen<br />

den Vater <strong>in</strong> den R<strong>in</strong>g<br />

steigen oder andere aktuelle Trendsportarten<br />

antesten.<br />

E<strong>in</strong>en weiteren Themenschwerpunkt<br />

dieses Sommers markieren zwei Sonderausstellungen<br />

des Schulmuse<strong>um</strong>s<br />

im Muse<strong>um</strong> Industriekultur: „M<strong>in</strong>i-<br />

Mathematik<strong>um</strong>“ <strong>und</strong> „Mathematik<br />

z<strong>um</strong> Anfassen“. Viele spannende Expe-<br />

Fisimatenten oder: Napoleon ist nicht an allem schuld!<br />

Das besondere Ereignis des Sommers im Tucherschloss ist das brandneue<br />

Open-Air-Historienspektakel „Fisimatenten“, das am 17. Juli Premiere<br />

feiert. Infolge der durch Napoleon beschlossenen Zuordnung<br />

Nürnbergs z<strong>um</strong> neuen Königreich Bayern geht auch im Hause Tucher<br />

e<strong>in</strong>iges drunter <strong>und</strong> drüber: Für Turbulenzen sorgen e<strong>in</strong> verwirrter Philosoph,<br />

e<strong>in</strong> verführerisches französisches Früchtchen <strong>und</strong> die im Schloss<br />

e<strong>in</strong>quartierten Soldaten.<br />

13 Darsteller, e<strong>in</strong> Bläser-Qu<strong>in</strong>tett <strong>und</strong> nicht zuletzt e<strong>in</strong> vor den Augen des<br />

Publik<strong>um</strong>s zubereitetes schmackhaftes „Pot-au-feu“ – dazu e<strong>in</strong> frisch gezapftes<br />

Bier – sorgen <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en vergnüglichen <strong>und</strong> genussreichen Abend<br />

vor stimmungsvoll ill<strong>um</strong><strong>in</strong>ierter historischer Kulisse…<br />

Veranstaltungsort:<br />

Innenhof <strong>und</strong> Garten des<br />

Muse<strong>um</strong>s Tucherschloss<br />

Hirschelgasse 9-11<br />

90403 Nürnberg<br />

Premiere:<br />

Donnerstag, 17. Juli <strong>2008</strong><br />

Term<strong>in</strong>e:<br />

17. Juli bis 13. September <strong>2008</strong><br />

Weitere Infos zu Inhalt, Term<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Karten erhalten Sie unter:<br />

http://www.museen.nuernberg.de/tucherschloss/sommertheater.html<br />

Aufgemerkt!<br />

Für unser Sommertheater „Fisimatenten“ s<strong>in</strong>d wir noch auf der Suche<br />

nach männlichen Statisten sowie nach zwei Schauspielern <strong>und</strong> nach e<strong>in</strong>er<br />

Schauspieler<strong>in</strong> <strong>für</strong> Zweitbesetzungen!<br />

Für unsere Soldatenstatisten suchen wir junge, spielfreudige Laien oder<br />

Schauspieler, die möglichst e<strong>in</strong>e der folgenden Sprachfärbungen beherrschen<br />

sollten: bayerischer Dialekt, österreichischer Dialekt, französischer<br />

Akzent, Russisch.<br />

Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Fe<strong>in</strong>d zugleich? „Jobst Tucher“ <strong>und</strong> „Mart<strong>in</strong> Peller“ proben<br />

den Ernstfall. Foto: Erika Moisan<br />

Für die Zweitbesetzungen/Spr<strong>in</strong>ger benötigen wir erfahrene Schauspieler,<br />

die <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, sich mehrere Rollen unseres Stückes anzueignen,<br />

<strong>um</strong> im Notfall <strong>für</strong> unsere Stammbesetzung e<strong>in</strong>spr<strong>in</strong>gen zu können.<br />

Gesucht s<strong>in</strong>d zwei Männer (Rollenalter ca. 20 Jahre <strong>und</strong> 45 Jahre) <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>e Frau (Rollenalter ca. 15 Jahre).<br />

Bei Interesse <strong>und</strong> <strong>für</strong> Rückfragen melden Sie sich bitte bei der Regie-<br />

assistent<strong>in</strong>, Miriam Backhaus, unter: 0151 / 122 76 351.<br />

rimente z<strong>um</strong> Ausprobieren warten hier<br />

auf Kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Große von vier bis 88<br />

Jahren <strong>und</strong> nehmen mit Sicherheit jede<br />

Scheu vor der verme<strong>in</strong>tlich drögen <strong>und</strong><br />

schweren Materie. Der „Mathematik<br />

der Seifenblasen“ widmet sich der unterhaltsame<br />

Vortrag von Prof. Frank<br />

Duzaar am <strong>26</strong>. Juli <strong>um</strong> 14.30 Uhr.<br />

Historischer Brückenschlag<br />

Albrecht-Dürer- <strong>und</strong> Fembohaus<br />

unternehmen <strong>in</strong> diesem Sommer e<strong>in</strong>en<br />

historischen Brückenschlag von<br />

der Geschichte des Hauses <strong>und</strong> se<strong>in</strong>en<br />

ehemaligen Bewohnern h<strong>in</strong> zur Gegenwartskunst.<br />

Das Albrecht-Dürer-Haus zeigt<br />

Zeichnungen <strong>und</strong> Papierarbeiten der<br />

jungen Nürnberger Künstler<strong>in</strong> Aja<br />

von Loeper. Außerdem steht das neue<br />

spannungsgeladene Historical „E<strong>in</strong><br />

ehrenwertes Haus“ (mit ohne Albrecht<br />

Dürer) auf dem Programm: E<strong>in</strong>e Muse<strong>um</strong>sführung<br />

mit Ohrwurmgarantie,<br />

die jede Menge Wissenswertes r<strong>und</strong><br />

<strong>um</strong>s Dürer-Haus verspricht, mit leich-<br />

ter Hand <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er guten Prise Ironie<br />

gewürzt.<br />

Dem Maler Toni Burghart ist e<strong>in</strong>e<br />

Sonderausstellung im Fembohaus gewidmet.<br />

Die Arbeiten des Nürnberger<br />

Künstler-Orig<strong>in</strong>als, das <strong>in</strong> diesen Tagen<br />

se<strong>in</strong>en 80. Geburtstag feiert, kennzeichnen<br />

ihn als Meister der tiefgründigen<br />

Ironie. Se<strong>in</strong> subtiler Bild- <strong>und</strong> Sprachwitz<br />

treffen immer, aber verletzen nie.<br />

Wetten, dass e<strong>in</strong> Ausstellungsbesuch<br />

ebenso vergnügliche wie nachdenkliche<br />

E<strong>in</strong>drücke h<strong>in</strong>terlässt?<br />

Die „Noricama“, die 52-m<strong>in</strong>ütige <strong>und</strong><br />

dabei höchst kurzweilige Multivision<br />

zur Geschichte Nürnbergs, wurde technisch<br />

überarbeitet. Untergebracht <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em klimatisierten (!) K<strong>in</strong>osaal wendet<br />

sie sich nicht nur an Besucher <strong>und</strong><br />

Touristen. Auch alle E<strong>in</strong>heimischen,<br />

die die Stadt <strong>und</strong> ihre Geschichte e<strong>in</strong>mal<br />

mit ganz anderen Augen sehen<br />

wollen – <strong>und</strong> das gilt programmatisch<br />

<strong>für</strong> alle städtischen <strong>Museen</strong> – können<br />

bei e<strong>in</strong>em Besuch immer wieder neue<br />

Entdeckungen machen.<br />

Ulrich Wallauer-Faderl


Albrecht-Dürer-Haus<br />

Albrecht-Dürer-Straße 39<br />

Telefon: 0911/231-2568<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag bis Sonntag <strong>10</strong>–17 Uhr<br />

Donnerstag <strong>10</strong>–20 Uhr<br />

an Feiertagen <strong>10</strong>–17 Uhr<br />

Von Juli bis September auch:<br />

Montag <strong>10</strong>-17 Uhr<br />

www.museen.nuernberg.de<br />

Anfahrtsweg: Straßenbahn 4,<br />

Haltestelle Tiergärtnertor<br />

Bus 36, Haltestelle We<strong>in</strong>traubengasse<br />

Muse<strong>um</strong> Tucherschloss<br />

Hirsvogelsaal<br />

Hirschelgasse 9–11<br />

Telefon: 0911/231-8355<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag <strong>10</strong>–15 Uhr<br />

Donnerstag 13–17 Uhr<br />

Sonntag <strong>10</strong>–17 Uhr<br />

www.museen.nuernberg.de<br />

Anfahrtsweg:<br />

U2, Haltestelle Rathenauplatz<br />

Bus 36, Haltestelle Innerer Laufer Platz<br />

Schwurgerichtssaal 600<br />

Landgericht Nürnberg-Fürth<br />

Fürther Straße 1<strong>10</strong><br />

Telefon: 0911/231-5666<br />

Führungsterm<strong>in</strong>e:<br />

Samstag <strong>und</strong> Sonntag<br />

zu jeder vollen St<strong>und</strong>e 13–16 Uhr<br />

www.museen.nuernberg.de<br />

Anfahrtsweg:<br />

U1, Haltestelle Bärenschanze<br />

E<strong>in</strong>gang: Bärenschanzstraße 72<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Prof. Dr. Konrad Bedal<br />

(Fränkisches Freilandmuse<strong>um</strong><br />

Bad W<strong>in</strong>dsheim)<br />

Dr. Jürgen Franzke (DB Muse<strong>um</strong>)<br />

Dr. Angelika Nollert<br />

(Neues Muse<strong>um</strong> <strong>in</strong> Nürnberg)<br />

Prof. Dr. G. Ulrich Großmann<br />

(Germanisches Nationalmuse<strong>um</strong>)<br />

Dr. Stefan Kley<br />

(Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kommunikation Nürnberg)<br />

Dr. Franz Sonnenberger<br />

(museen der stadt nürnberg)<br />

Redaktion:<br />

Walter Schatz (verantwortlich)<br />

Dr. Ra<strong>in</strong>er Mertens (DB)<br />

Ute Rauschenbach M.A. (URau/FFM)<br />

Ulrike Bern<strong>in</strong>ger M.A. (ub/museen)<br />

Dr. Vera Losse (vl/MKN)<br />

Dr. Christian Vogel (vo/GNM)<br />

Eva Mart<strong>in</strong> (NMN)<br />

Gestaltung:<br />

Christ<strong>in</strong>a Fischer<br />

Manfred Korzer<br />

Verlag <strong>und</strong> Druck:<br />

Verlag Nürnberger Presse<br />

Druckhaus Nürnberg GmbH & Co.<br />

Marienstraße 9–11<br />

90327 Nürnberg<br />

Tel. Redaktion: 0911/216-2882<br />

Stadtmuse<strong>um</strong> Fembohaus<br />

Multivision NORICAMA<br />

Ausstellungsfor<strong>um</strong><br />

Burgstraße 15<br />

Telefon: 0911/231-2595<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag bis Freitag <strong>10</strong>–17 Uhr<br />

Samstag, Sonntag, Feiertage <strong>10</strong>–18 Uhr<br />

www.museen.nuernberg.de<br />

Anfahrtsweg:<br />

Bus 36, Haltestelle Burgstraße<br />

Spielzeugmuse<strong>um</strong><br />

Karlstraße 13–15<br />

Telefon: 0911/231-3164<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag bis Freitag <strong>10</strong>–17 Uhr<br />

Samstag, Sonntag, Feiertage <strong>10</strong>–18 Uhr<br />

www.museen.nuernberg.de<br />

Anfahrtsweg:<br />

Bus 36, Haltestelle We<strong>in</strong>traubengasse<br />

Historischer Kunstbunker im Burgberg<br />

Obere Schmiedgasse 52<br />

Telefon: 0911/227066<br />

oder 0911/2305592<br />

Fax: 0911/2305591<br />

Führungen <strong>für</strong> E<strong>in</strong>zelbesucher<br />

Täglich 14 Uhr<br />

www.museen.nuernberg.de<br />

Anfahrtsweg:<br />

Straßenbahn 4,<br />

Haltestelle Tiergärtnertor<br />

Bus 36, Haltestelle Burgstraße<br />

KPZ Kunst- <strong>und</strong> Kulturpädagogisches<br />

Zentr<strong>um</strong> der <strong>Museen</strong> <strong>in</strong> Nürnberg<br />

Geschäftsstelle: im Germanischen<br />

Nationalmuse<strong>um</strong>, Kartäusergasse 1<br />

90402 Nürnberg<br />

Abteilung Schulen <strong>und</strong> Jugendliche:<br />

Telefon: 0911/1331-241<br />

E-Mail: schulen@kpz-nuernberg.de<br />

Abteilung Erwachsene <strong>und</strong> Familien:<br />

Telefon: 0911/1331-238<br />

DB Muse<strong>um</strong> (Verkehrsmuse<strong>um</strong>)<br />

Less<strong>in</strong>gstraße 6<br />

90443 Nürnberg<br />

Tel.: 0180/4442233 (0,20 Euro pro Anruf)<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@db-muse<strong>um</strong>.de<br />

www.dbmuse<strong>um</strong>.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag bis Freitag: 9–17 Uhr<br />

Samstag, Sonntag, Feiertage: <strong>10</strong>–18 Uhr<br />

Verkehrsanb<strong>in</strong>dung: U2, Opernhaus<br />

Germanisches Nationalmuse<strong>um</strong><br />

Kartäusergasse 1<br />

90402 Nürnberg<br />

Telefon: 0911/1331-0<br />

Fax: 0911/1331-200<br />

Infotelefon: 0911/1331-284<br />

Internet: www.gnm.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

montags geschlossen<br />

Dienstag bis Sonntag <strong>10</strong>–18 Uhr,<br />

Mittwoch 18–21 Uhr freier E<strong>in</strong>tritt<br />

Verkehrsanb<strong>in</strong>dung:<br />

Vom Hauptbahnhof <strong>in</strong><br />

ca. <strong>10</strong> M<strong>in</strong>. zu Fuß<br />

U-Bahn-L<strong>in</strong>ie 1 bis<br />

Haltestelle Lorenzkirche<br />

U-Bahn-L<strong>in</strong>ie 2 bis<br />

Haltestelle Opernhaus<br />

E-Mail: erwachsene.familien@kpz-<br />

nuernberg.de<br />

Fax: 0911/1331-318<br />

www.kpz-nuernberg.de<br />

Das KPZ ist im Germanischen<br />

Nationalmuse<strong>um</strong>, <strong>in</strong> den museen der<br />

stadt nürnberg, im Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong><br />

Kommunikation Nürnberg, <strong>in</strong> der<br />

Kunsthalle <strong>und</strong> im Naturhistorischen<br />

Muse<strong>um</strong> tätig.<br />

Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kommunikation Nürnberg<br />

Less<strong>in</strong>gstraße 6 (Verkehrsmuse<strong>um</strong>)<br />

90443 Nürnberg<br />

Telefon: 0911/23088-0<br />

E-Mail: mk.nuernberg@mspt.de<br />

www.muse<strong>um</strong>sstiftung.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag bis Freitag: 9–17 Uhr<br />

Sa., So. <strong>und</strong> Feiertage: <strong>10</strong>–18 Uhr<br />

Anfahrt: U2, Haltestelle Opernhaus<br />

Tatortfoto (1906) aus „Geld oder Leben. Vom Postkutschenüberfall z<strong>um</strong> virtuellen Datenraub“ im Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong><br />

Kommunikation. Foto: Polizeihistorische Sammlung Berl<strong>in</strong><br />

Mittelalterliche Lochgefängnisse<br />

Altes Rathaus<br />

Telefon: 0911/231-<strong>26</strong>90<br />

Öffnungszeiten:<br />

Führungen <strong>für</strong> E<strong>in</strong>zelbesucher<br />

Täglich <strong>10</strong>–16.30 Uhr<br />

Führungen <strong>für</strong> Gruppen nach tel.<br />

Voranmeldung möglich<br />

Kaiserburg-Muse<strong>um</strong><br />

Auf der Burg<br />

90403 Nürnberg<br />

Telefon: 0911/200954-0<br />

Öffnungszeiten:<br />

April bis September täglich 9–18 Uhr<br />

Oktober bis März täglich <strong>10</strong>–16 Uhr<br />

Verkehrsanb<strong>in</strong>dung:<br />

U-Bahn-L<strong>in</strong>ie 1 bis Haltestelle<br />

Lorenzkirche, Stadtbus-L<strong>in</strong>ie 36<br />

bis Haltestelle Burgstraße<br />

Schloss Neunhof<br />

Neunhofer Schlossplatz 4<br />

90427 Nürnberg<br />

Öffnungszeiten:<br />

bis 28. September samstags, sonntags<br />

<strong>und</strong> an Feiertagen <strong>10</strong>–17 Uhr<br />

Barockgarten: täglich von <strong>10</strong>–19 Uhr<br />

Verkehrsanb<strong>in</strong>dung:<br />

Straßenbahnl<strong>in</strong>ie 4 ab Plärrer, L<strong>in</strong>ie 9 ab<br />

Hauptbahnhof, jeweils bis Thon,<br />

von dort mit Bus 31 nach Neunhof<br />

Muse<strong>um</strong> Industriekultur<br />

Äußere Sulzbacher Straße 62<br />

Telefon: 0911/231-3875<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag bis Freitag 9–17 Uhr<br />

Samstag, Sonntag, Feiertage <strong>10</strong>–18 Uhr<br />

www.museen.nuernberg.de<br />

Anfahrtsweg:<br />

Straßenbahn 8, Haltestelle Tafelwerk<br />

Dok<strong>um</strong>entationszentr<strong>um</strong><br />

Reichsparteitagsgelände<br />

Bayernstraße 1<strong>10</strong><br />

Telefon: 0911/231-5666<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag 9–18 Uhr<br />

Samstag, Sonntag, Feiertage <strong>10</strong>–18 Uhr<br />

www.museen.nuernberg.de<br />

Anfahrtsweg:<br />

Bus 36, 55, 65, Straßenbahn 6, 9<br />

Haltestelle Doku-Zentr<strong>um</strong><br />

Fränkisches Freilandmuse<strong>um</strong><br />

Eisweiherweg 1<br />

91438 Bad W<strong>in</strong>dsheim<br />

Telefon: 09841/6680-0<br />

Fax: 09841/668099<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@freilandmuse<strong>um</strong>.de<br />

Internet: www.freilandmuse<strong>um</strong>.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Neues Muse<strong>um</strong><br />

Staatliches Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong><br />

Kunst <strong>und</strong> Design <strong>in</strong> Nürnberg<br />

Wir danken den Förderern<br />

der <strong>Muse<strong>um</strong>szeitung</strong><br />

Täglich von 9–18 Uhr, E<strong>in</strong>lass bis 17 Uhr<br />

Die Baugruppe „Stadt“<br />

(Muse<strong>um</strong> Kirche <strong>in</strong> Franken, Alter Bauhof,<br />

Kräuter-Apotheke <strong>und</strong> Spitalkirche)<br />

ist täglich von <strong>10</strong>–18 Uhr geöffnet.<br />

E<strong>in</strong>lass bis 17 Uhr<br />

Anreise mit der Bahn:<br />

Nürnberg–Würzburg (<strong>um</strong>steigen <strong>in</strong> Neustadt/Aisch)<br />

oder Ansbach–Würzburg<br />

(<strong>um</strong>steigen <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>ach b. Rothenburg)<br />

Anreise mit dem Auto: von Nord/Süd<br />

über BAB A 7 (Ausfahrt Bad W<strong>in</strong>dsheim),<br />

von Westen über BAB A 3 oder<br />

A 6 <strong>und</strong> B 8 über Langenzenn <strong>und</strong><br />

Neustadt/Aisch.<br />

Klarissenplatz (Nähe Hauptbahnhof)<br />

Postanschrift: Luitpoldstraße 5<br />

90402 Nürnberg<br />

Telefon: 0911/24020-0<br />

Kasse: 0911/24020-69<br />

Fax: 0911/24020-29<br />

Internet <strong>und</strong> Newsletter: www.nmn.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag bis Freitag <strong>10</strong>–20 Uhr<br />

Samstag <strong>und</strong> Sonntag <strong>10</strong>–18 Uhr<br />

montags geschlossen<br />

sonntags Sonderpreis Sammlung: 1 e<br />

Muse<strong>um</strong>spädagogik im Neuen Muse<strong>um</strong>:<br />

Sonderführungen, pädagogische<br />

Betreuung von Schulklassen, Kunstgespräche<br />

<strong>und</strong> Werkbetrachtungen mit<br />

ästhetischer Praxis, Informationsveranstaltungen<br />

<strong>für</strong> Lehrer,<br />

Ferienprogramme <strong>und</strong> Kursangebote;<br />

Telefon: 0911/24020-36<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> der Muse<strong>um</strong>s-<br />

zeitung ersche<strong>in</strong>t am 16. September <strong>2008</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!