Ausgabe 26: 10 Juni 2008 - Museumszeitung für Museen in und um ...
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<strong>Muse<strong>um</strong>szeitung</strong><br />
Germanisches Nationalmuse<strong>um</strong> · Neues Muse<strong>um</strong> <strong>in</strong> Nürnberg · museen der stadt nürnberg · Fränkisches Freilandmuse<strong>um</strong> Bad W<strong>in</strong>dsheim<br />
DB Muse<strong>um</strong> Nürnberg · Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kommunikation Nürnberg<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>26</strong> <strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong> bis 16. September <strong>2008</strong><br />
Am 17. Juli <strong>2008</strong> feiert das neue Sommertheater im Garten des Muse<strong>um</strong>s Tucherschloss mit Musik, Historie <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er kul<strong>in</strong>arischen Überraschung se<strong>in</strong>e Premiere: e<strong>in</strong> Genuss <strong>für</strong> Augen, Ohren<br />
<strong>und</strong> Ga<strong>um</strong>en! Wer könnte e<strong>in</strong> passenderes Plakatmotiv da<strong>für</strong> ers<strong>in</strong>nen als Nürnbergs Kreuz- <strong>und</strong> Querdenker Toni Burghart? Plakatmotiv: Toni Burghart<br />
2 Neues Muse<strong>um</strong><br />
<strong>in</strong> Nürnberg<br />
Neues vom Design<br />
Film-Sommernächte<br />
E<strong>in</strong>e Oper auf dem<br />
Klarissenplatz<br />
Von Palmen <strong>und</strong> P<strong>in</strong>seln<br />
Ausstellungen: Manfred<br />
Pernice / Case Study 08<br />
4 Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong><br />
Kommunikation<br />
Briefgeschichten –<br />
Was Briefe erzählen<br />
Neue Präsentation im<br />
Lesesaal des Muse<strong>um</strong>s<br />
<strong>für</strong> Kommunikation ab<br />
<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />
Postkarte h<strong>in</strong> – Postkarte<br />
her: Gestalten Sie e<strong>in</strong>e<br />
Ausstellung mit!<br />
AUS DEM INHALT<br />
5 DB Muse<strong>um</strong> 6 Germanisches<br />
Nürnberg:<br />
Nationalmuse<strong>um</strong><br />
Von Heiligen, Hasen <strong>und</strong><br />
„Bücherfressern“:<br />
Die Bücherschätze der<br />
Dürerzeit<br />
Die Fahrzeugmodelle des<br />
DB Muse<strong>um</strong>s<br />
Dampflok erstrahlt <strong>in</strong><br />
altem Glanz<br />
Adlerdampf <strong>und</strong><br />
Elvis-Songs:<br />
Sommerfest im<br />
Freigelände<br />
Beliebter Wohnzimmerschmuck:<br />
Befragung zu den<br />
„Betenden Händen“<br />
9 Fränkisches<br />
Freilandmuse<strong>um</strong><br />
Muse<strong>um</strong> im Sommer:<br />
Fest <strong>für</strong> Jagdschlösschen<br />
Farbe am Haus:<br />
Bauforscher-Symposi<strong>um</strong><br />
Ausstellungseröffnung:<br />
Fremdarbeiter<br />
im ländlichen Franken<br />
<strong>10</strong> museen der stadt<br />
nürnberg<br />
Kunst statt Klassik!<br />
Toni Burghart im Stadtmuse<strong>um</strong><br />
Fembohaus<br />
Wenn jemand (k)e<strong>in</strong>e<br />
Reise tut: Sommer <strong>in</strong> den<br />
städtischen <strong>Museen</strong><br />
Großer<br />
Veranstaltungskalender
NEUES MUSEUM IN NÜRNBERG<br />
Opernprojekt<br />
Am 19. <strong>und</strong> 20. September dreht<br />
sich auf dem Klarissenplatz alles<br />
<strong>um</strong> den Turmbau zu Babel.<br />
Als krönender Abschluss des<br />
Internationalen Kammermusikfestivals<br />
Nürnberg, das vom 12.<br />
bis 20. September <strong>2008</strong> bereits<br />
z<strong>um</strong> siebten Mal stattf<strong>in</strong>det, hat<br />
e<strong>in</strong>e Oper Welturaufführung,<br />
die K<strong>in</strong>der, Jugendliche <strong>und</strong> Erwachsene<br />
geme<strong>in</strong>sam geschaffen<br />
haben werden: das Babylon-<br />
experiment. Das <strong>in</strong>ternationale<br />
Projekt der Fre<strong>und</strong>e Internationaler<br />
Kammermusik Nürnberg e.V.<br />
<strong>in</strong> Kooperation mit dem Neuen<br />
Muse<strong>um</strong> bietet Schülern aus<br />
ganz unterschiedlichen Schulen<br />
der Metropolregion die Möglichkeit,<br />
am Entstehungsprozess<br />
<strong>und</strong> der Aufführung e<strong>in</strong>er Oper<br />
teilzunehmen. Thema ist die biblische<br />
Geschichte von menschlicher<br />
Selbstüberhöhung, das<br />
Streben nach ganz oben <strong>und</strong> die<br />
daraus resultierende Sprachverwirrung.<br />
Unter professioneller<br />
Leitung des Dramaturgen <strong>und</strong><br />
Autors Michael Kerstan <strong>und</strong> des<br />
Komponisten Matthew K<strong>in</strong>g erarbeiten<br />
die Schüler das Libretto<br />
<strong>und</strong> die Komposition. Parallel<br />
dazu beschäftigen sich Gruppen<br />
von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
bildnerisch mit dem Turmbau<br />
zu Babel. Während des Kammermusikfestivals<br />
werden die<br />
Arbeitsergebnisse der Gruppen<br />
im Auditori<strong>um</strong> des Neuen Muse<strong>um</strong>s<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ausstellung zu sehen<br />
se<strong>in</strong>. Bei der Eröffnung der<br />
Präsentation am 13. September<br />
<strong>um</strong> 19 Uhr stellen die K<strong>in</strong>der <strong>und</strong><br />
Jugendlichen ihre Arbeiten selbst<br />
vor. Die Aufführungsterm<strong>in</strong>e der<br />
Oper s<strong>in</strong>d: 19. September, 20 Uhr,<br />
sowie 20. September, 15 <strong>und</strong> 20<br />
Uhr. Karten bei den üblichen Vorverkaufsstellen.<br />
Wenn das Nachtblau des Stadthimmels<br />
Nürnberg verzaubert <strong>und</strong> das<br />
Neue Muse<strong>um</strong> <strong>in</strong> dezentem Abendkleid<br />
daherkommt, heißt es: Film ab<br />
auf dem Klarissenplatz! Denn dort<br />
bitten am 11. <strong>und</strong> 12. Juli ab 22 Uhr<br />
das Neue Muse<strong>um</strong> <strong>und</strong> das Filmhaus<br />
Nürnberg <strong>in</strong> Kooperation z<strong>um</strong><br />
siebten Mal zu den Filmnächten<br />
– <strong>und</strong> damit zu e<strong>in</strong>em kostenfreien<br />
K<strong>in</strong>oerlebnis der besonderen Art.<br />
Am Freitag entführt der französische<br />
Regisseur <strong>und</strong> Schauspieler<br />
Jacques Tati (1907–1982) die Zuschauer<br />
mit se<strong>in</strong>em Film Mon Oncle<br />
(Me<strong>in</strong> Onkel) aus dem Jahre 1958 <strong>in</strong><br />
die Welt von Monsieur Hulot <strong>und</strong><br />
damit <strong>in</strong>s technikverliebte Frankreich<br />
der fünfziger Jahre: Charmant<br />
<strong>und</strong> immer ohne moralischen Zeigef<strong>in</strong>ger<br />
zaubert Tati e<strong>in</strong>en „clash<br />
of cultures“ auf die Le<strong>in</strong>wand: altes<br />
Frankreich versus neues, warme<br />
Menschlichkeit gegen Fortschrittsglauben,<br />
Normierung gegen Selbst-<br />
Delikatessen<br />
Frische Ideen junger Designer <strong>und</strong> e<strong>in</strong> japanischer Altmeister<br />
Das Entdecken vielversprechender<br />
junger Entwerfer<br />
kann höchst vergnüglich<br />
se<strong>in</strong>, ist aber auch das Resultat ständiger<br />
Ause<strong>in</strong>andersetzung <strong>und</strong> str<strong>in</strong>genter<br />
Verdichtung. Orte, an denen<br />
Designstudenten <strong>und</strong> junge Absolventen<br />
zusammenkommen, s<strong>in</strong>d etwa<br />
die <strong>in</strong>ternationalen Messen wie IMM<br />
Cologne oder Salone del Mobile <strong>in</strong><br />
Mailand.<br />
Die Neue Sammlung München<br />
hat <strong>in</strong> Köln fünf Arbeiten herausgepickt,<br />
<strong>um</strong> sie im Neuen Muse<strong>um</strong><br />
unter dem Motto „Young Designers<br />
– Fresh Ideas“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der Sammlungsrä<strong>um</strong>e<br />
vorzustellen – Muse<strong>um</strong>’s<br />
Choice sozusagen.<br />
Geme<strong>in</strong>sam ist ihnen<br />
die frische, unbefangene,<br />
spielerische<br />
Haltung, dabei e<strong>in</strong>e<br />
große Ernsthaftigkeit<br />
<strong>in</strong> der Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
mit herkömmlichen<br />
Funktionen<br />
im Möbeldesign, <strong>und</strong><br />
sie f<strong>in</strong>den zu sehr<br />
ungewöhnlichen Lösungen.<br />
So gestaltete der Japaner<br />
Jun Murakoshi<br />
e<strong>in</strong>en Stapelstuhl, der<br />
auch gestapelt noch<br />
nützlich <strong>und</strong> ansehnlich<br />
ist, denn dann bildet<br />
er e<strong>in</strong> modulares<br />
Regal – e<strong>in</strong>e variable<br />
Wohnskulptur. Der <strong>in</strong><br />
London ansässige Katalane<br />
Jordi Canudas<br />
verschmilzt bei se<strong>in</strong>em<br />
Möbelstück WALLFA<br />
Wand <strong>und</strong> Sofa. E<strong>in</strong>e<br />
flexible Membran<br />
Film-Sommernächte<br />
Monsieur Hulot (Jacques Tati) <strong>und</strong> se<strong>in</strong> Neffe – e<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>geschworenes Paar Foto: Filmaushänger<br />
bestimmung – überaus fe<strong>in</strong>h<strong>um</strong>orig<br />
verpackt <strong>in</strong> den Besuch von Mon<br />
Oncle im High-Tech-Haus der Familie<br />
se<strong>in</strong>er Schwester, die samt <strong>und</strong><br />
sonders den verme<strong>in</strong>tlichen Segnungen<br />
moderner Zivilisation erlegen<br />
ist. Wer Mon Oncles Erlebnisse,<br />
<strong>für</strong> den Tati übrigens bereits 1959<br />
den Oscar <strong>für</strong> den besten fremdsprachigen<br />
Film erhielt, bei e<strong>in</strong>em<br />
Gläschen We<strong>in</strong> auf dem nächtlichen<br />
Klarissenplatz verfolgt, wird e<strong>in</strong>e<br />
ebenso komische wie rührende<br />
Liebeserklärung an das Leben <strong>und</strong><br />
die Menschlichkeit mit nach Hause<br />
nehmen können.<br />
Auch die Kurzfilm-Sommernacht<br />
am Samstag-<br />
abend verspricht<br />
bleibende Er<strong>in</strong>nerungen:Gezeigt<br />
werden<br />
acht herausragende,<br />
vielfach<br />
preisgekrönte<br />
<strong>in</strong>ternationale<br />
Kurzfilme<br />
unterschiedlicher<br />
Genres.<br />
Die Auswahl<br />
hat auch dieses<br />
Jahr Christiane<br />
Schle<strong>in</strong>dl vom<br />
Filmhaus Nürnberg<br />
getroffen<br />
<strong>und</strong> sie präsentiert<br />
damit e<strong>in</strong><br />
Kaleidoskop kurzfilmischen Schaffens<br />
der letzten Jahre.<br />
Und weil die Organisatoren der<br />
Filmnächte wissen, dass e<strong>in</strong> Filmabend<br />
sogar im Regen se<strong>in</strong>en ganz<br />
eigenen Charme haben kann, f<strong>in</strong>den<br />
die Veranstaltungen bei jedem Wetter<br />
statt. Der E<strong>in</strong>tritt ist frei.<br />
trennt die „Besitzer“ <strong>und</strong> bildet zugleich<br />
e<strong>in</strong>e Art Kommunikationsmedi<strong>um</strong>.<br />
Unwillkürlich fühlt man sich<br />
an die Zwischenwand im Beichtstuhl<br />
er<strong>in</strong>nert. Die Partner des belgischen<br />
P/Fast Workshop untersuchen Verb<strong>in</strong>dungsmöglichkeiten<br />
zwischen<br />
handwerklich gefertigten Produkten<br />
<strong>und</strong> neuen Technologien. Bei ihrer<br />
provokativen Kommode <strong>in</strong>tegrieren<br />
sie traditionelles Handwerkszeug <strong>in</strong><br />
das <strong>in</strong>dustrielle Isoliermaterial Styropor;<br />
so entsteht e<strong>in</strong> moderner Schre<strong>in</strong><br />
<strong>für</strong> fast vergessene Fertigkeiten. Bei<br />
den Schweizer Nachwuchstalenten<br />
Andrea Knecht <strong>und</strong> Raphael von<br />
Allmen lohnt es sich, zweimal h<strong>in</strong>-<br />
Kommode von P/Fast Workshop<br />
Foto: Neues Muse<strong>um</strong><br />
Die diesjährige Blaue Nacht stand<br />
unter dem Motto „Insel“. Im Neuen<br />
Muse<strong>um</strong> gab es zwei spezielle Beiträge,<br />
die nun noch bis 3. Juli zu sehen<br />
s<strong>in</strong>d: der Film Vexation Island<br />
des kanadischen Künstlers Rodney<br />
Graham (geb. 1949), <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>e<br />
exotische Insel den Schauplatz des<br />
kuriosen Geschehens abgibt, <strong>und</strong><br />
e<strong>in</strong>e Künstler-(P)Insel <strong>in</strong> Palettenform,<br />
auf der e<strong>in</strong>e Auswahl aus der<br />
Sammlung gebrauchter Künstlerp<strong>in</strong>sel<br />
der P<strong>in</strong>selfabrikanten Marianne<br />
<strong>und</strong> Hansfried Defet präsentiert<br />
wird.<br />
Plakat von Sh<strong>in</strong> Matsunaga<br />
Foto: Die Neue Sammlung<br />
zuschauen, <strong>um</strong> Witz <strong>und</strong> Raff<strong>in</strong>esse<br />
ihrer Entwürfe zu verstehen.<br />
Der japanische Graphic Designer<br />
Sh<strong>in</strong> Matsunaga (geb. 1940, Tokyo)<br />
zählt seit langem zu den Großen se<strong>in</strong>es<br />
Metiers. Bereits <strong>in</strong> den siebziger Jahren<br />
erregten se<strong>in</strong>e kraftvollen Entwürfe<br />
<strong>in</strong>ternationale Aufmerksamkeit. Klar,<br />
manchmal täuschend e<strong>in</strong>fach, aber immer<br />
von hoher ästhetischer Raff<strong>in</strong>esse<br />
– so könnte man Matsunagas Werk auf<br />
den Punkt br<strong>in</strong>gen. Die verblüffende<br />
stilistische Bandbreite reicht von der<br />
fremdartigen Suggestionskraft e<strong>in</strong>es<br />
Theaterplakates über re<strong>in</strong> zeichnerische<br />
oder typografische Arbeiten, das<br />
Spiel mit Bauhaus-Rem<strong>in</strong>iszenzen <strong>und</strong><br />
Elementen der Op Art bis zur Intensität<br />
zeichenhafter Abstraktion. E<strong>in</strong>e<br />
Auswahl se<strong>in</strong>er Plakate aus der „permanent<br />
collection“ der Neuen Sammlung<br />
wird ab 8. Juli <strong>in</strong> zwei Rä<strong>um</strong>en im<br />
Neuen Muse<strong>um</strong> vorgestellt.<br />
Freudschen Wiederholungszwanges<br />
oder<br />
des antiken Mythos<br />
von Sisyphus verstanden<br />
<strong>und</strong> mit Michelangelo<br />
Antonionis<br />
Film Blow Up <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
gebracht.<br />
Blau-grün bekleckst,<br />
neongelb<br />
überzogen, <strong>in</strong> tiefes<br />
Schwarz getunkt –<br />
struppig, farbverklebt<br />
oder mit akkurat gespitztem<br />
Haar?<br />
Wie sieht e<strong>in</strong> P<strong>in</strong>sel<br />
nach e<strong>in</strong>em langen<br />
Leben aus? Was<br />
verrät er über den<br />
Künstler? Und vor<br />
allem, welcher gehört<br />
zu wem? Vielleicht<br />
färbte Gotthard<br />
Graubner mit diesem<br />
groben, bürstenartigen<br />
P<strong>in</strong>sel se<strong>in</strong>e<br />
Farbkissen e<strong>in</strong>.<br />
Horst Antes könnte<br />
damit se<strong>in</strong>en Kopffüßlern<br />
Gestalt verliehen<br />
haben. Oder<br />
diente er etwa der Staubbefreiung<br />
von Erich Hausers Bronzeskulpturen?<br />
Diese <strong>und</strong> andere Geheimnisse<br />
werden <strong>in</strong> der Ausstellung<br />
Künstler-(P)Insel gelüftet.<br />
Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />
Vorträge<br />
Freitag, 13. <strong>Juni</strong>, 19 Uhr<br />
Ettore Sottsass – E<strong>in</strong>e<br />
Hommage<br />
Prof. Dr. Hans Höger, Florenz<br />
Mittwoch, 18. <strong>Juni</strong>, 19 Uhr<br />
Künstlervortrag:<br />
Sandra Kranich<br />
Mit Feuer gezeichnet<br />
Dienstag, 1. Juli, 19 Uhr<br />
Die unerträgliche Schwere<br />
des Jahres 1968. Jiří Kolář<br />
– „Tagebuch 1968“<br />
Daniela Uher, GNM, Nürnberg<br />
Filmnächte<br />
Freitag, 11. Juli, 22 Uhr<br />
Tati-Filmnacht:<br />
„Mon Oncle“ (1958)<br />
Samstag, 12. Juli, 22 Uhr<br />
Kurzfilm-Sommernacht<br />
Auf dem Klarissenplatz, bei<br />
jedem Wetter, E<strong>in</strong>tritt frei<br />
Besondere Angebote <strong>für</strong><br />
K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche<br />
12. Juli, 2. August, 15 – 17 Uhr<br />
Querformat<br />
Offene Veranstaltungsreihe <strong>für</strong><br />
Jugendliche ab 14 Jahren<br />
13. August, 15 – 17.30 Uhr (ab 8 J.)<br />
14. August, 15 – 17.30 Uhr (ab 11 J.)<br />
Perlenschnur <strong>und</strong> Wirbelsäule<br />
Workshops zu Skulpturen der<br />
Sammlung, die sogar ertastet<br />
werden dürfen.<br />
Information <strong>und</strong> Anmeldung<br />
(0911) 240 20 36 oder<br />
marquardt@nmn.de<br />
Und ewig fällt die Kokosnuss<br />
Gefangen im Loop<br />
Die Szenerie ist tra<strong>um</strong>haft schön:<br />
e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>sames Eiland <strong>in</strong> der Karibik.<br />
Doch das Paradies entpuppt sich als<br />
Gefängnis, aus dem es ke<strong>in</strong> Entkommen<br />
gibt. E<strong>in</strong> Gestrandeter im Kostüm<br />
des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts, am Kopf<br />
verw<strong>und</strong>et, erwacht am Strand aus<br />
dem Schlaf, entdeckt e<strong>in</strong>en Ba<strong>um</strong><br />
mit Kokosnüssen, schüttelt daran,<br />
e<strong>in</strong>e Nuss fällt herab, trifft den Schiffbrüchigen<br />
am Kopf, der bewusstlos<br />
<strong>um</strong>fällt – <strong>und</strong> der Film ist wieder am<br />
Anfang. Rodney Graham, der selbst<br />
als e<strong>in</strong>ziger Darsteller neben e<strong>in</strong>em<br />
Paradies oder Gefängnis? Foto: Lisson Gallery<br />
Papagei auftritt, hat diese Travestie<br />
<strong>in</strong>teressieren – <strong>und</strong> dabei natürlich <strong>für</strong><br />
e<strong>in</strong>es klassischen Kostümfilms ur-<br />
die gebrauchten, <strong>für</strong> die, die etwas zu<br />
sprünglich <strong>für</strong> den Kanadischen Pa-<br />
erzählen haben. So bot Marianne Devillon<br />
der Biennale <strong>in</strong> Venedig 1997<br />
fet den Künstlern bei Atelierbesuchen<br />
geschaffen. So harmlos-komisch das<br />
gerne e<strong>in</strong>en <strong>für</strong> beide Seiten lohnes-<br />
Geschehen zunächst auch sche<strong>in</strong>en<br />
mag, so vielschichtig <strong>und</strong> gelehrt Von (P)Inseln<br />
werten Tausch an – Alt gegen Neu.<br />
Auch die Künstler selbst ließen sich<br />
s<strong>in</strong>d andererseits die Interpretati- Als Inhaber der da V<strong>in</strong>ci Künstler- von der Idee begeistern <strong>und</strong> boten gar<br />
onen, die der perfekt gemachte, <strong>in</strong> p<strong>in</strong>selfabrik pflegen Marianne <strong>und</strong> ihre Hilfe an. Rosemarie Trockel bei-<br />
35-mm-Technicolor gedrehte Film Hansfried Defet e<strong>in</strong> ganz besonderes spielweise steuerte e<strong>in</strong>en P<strong>in</strong>sel von A.<br />
gef<strong>und</strong>en hat. Er wird als Gegen- Verhältnis zu P<strong>in</strong>seln aller Art. Durch R. Penck bei. Nach <strong>und</strong> nach kamen<br />
entwurf zu Daniel Defoes aufkläre- ihre langjährige Tätigkeit als Gale- die Defets <strong>in</strong> den Besitz von wahren<br />
rischem Roman Rob<strong>in</strong>son Crusoe risten wieder<strong>um</strong> liegt es nahe, dass Raritäten, wie P<strong>in</strong>seln von Gerhard<br />
gedeutet, vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> des sie sich vor allem <strong>für</strong> Künstlerp<strong>in</strong>sel Richter oder Horst Antes.
Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong> NEUES MUSEUM IN NÜRNBERG<br />
Der deutsche Künstler Manfred<br />
Pernice setzt sich e<strong>in</strong> ungewöhnliches<br />
Ziel: Ausgerechtischen<br />
Ausstellungssaales. Als hätte<br />
er es gewusst, schlägt er mit dieser Arbeit<br />
e<strong>in</strong>en Bogen zur überhaupt ersten<br />
Verteilung der Werke im Ra<strong>um</strong> wie fred Pernice hier selbst Aufschluss normalen Umwelt, das Flickwerk bei<br />
Zahlen auf e<strong>in</strong>em Zifferblatt: Diago- geben: Nach se<strong>in</strong>em Studi<strong>um</strong> an den Kacheln, unförmige Freiflächen, zunal<br />
im Ra<strong>um</strong> stehen sich die beiden Kunsthochschulen <strong>in</strong> Braunschweig fällig aufe<strong>in</strong>anderstoßende Materialien<br />
net mithilfe se<strong>in</strong>er Kunst will er e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>stallativen Präsentation im Neuen „Dosen“-Installationen von 2000 Die <strong>und</strong> Berl<strong>in</strong>, das er 1994 abschloss, oder nicht zusammenpassende Bemes-<br />
„Situation erzeugen, die völlig normal Muse<strong>um</strong>: Ulrich Rückriem hatte im Dritte Dimension <strong>und</strong> Dosentreff folgte 1995 se<strong>in</strong>e erste E<strong>in</strong>zelaussungen. Solche zufälligen Zusammen-<br />
ist“. Das Kriteri<strong>um</strong> des Normalen mag Eröffnungsjahr 2000 e<strong>in</strong> eigenes Werk gegenüber, seitlich steht die große stellung, Zeichnungen <strong>und</strong> Modell. hänge aus der Realität zeichnet Man-<br />
Angefangen hatte alles mit kle<strong>in</strong>en fred Pernice <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Kunst nach <strong>und</strong><br />
Modellen aus Pappe, <strong>in</strong> denen Perni- er tut dies anhand se<strong>in</strong>er Skulpturen,<br />
ce hypothetische Architekturgebilde die vielfach auf sehr e<strong>in</strong>fachen geo-<br />
ausformte <strong>und</strong> durch Zeichnungen metrischen Formen wie Kreis <strong>und</strong><br />
ergänzte. In den folgenden Arbei- Zyl<strong>in</strong>der, Viereck, Quader <strong>und</strong> Dreiten<br />
führte er diese Modelle vergröeck beruhen, <strong>und</strong> deren Verteilung im<br />
ßert aus <strong>und</strong> nutzte aus eben diesem Ra<strong>um</strong>.<br />
Gr<strong>und</strong> konventionelle Bauplatten als Das Verblüffende an den Arbeiten<br />
se<strong>in</strong> künstlerisches Material. Er ver- von Pernice ist deren Form als Frabaut<br />
sie ebenso provisorisch mit offen ge, mit der er unseren Blick letztlich<br />
gehaltenen Fugen als sei das Material stets auf die gegebene Realität zurück-<br />
wie bei den kle<strong>in</strong>en Pappmodellen lenkt. Auch die Umgangsformen mit<br />
nur geknickt.<br />
<strong>und</strong> die Erwartungen an Kunst führt<br />
uns der Künstler durch se<strong>in</strong>e Werke<br />
Gesellschaftliche Fragen<br />
beispielhaft vor Augen. Dar<strong>in</strong> zeigt<br />
Für e<strong>in</strong> solches Entwerfen von sich die Stellung von Manfred Perni-<br />
Modellen des gesellschaftlichen Zuce als e<strong>in</strong> Realist zwischen Alltag <strong>und</strong><br />
sammenlebens gibt es <strong>in</strong> der Kunstgeschichte<br />
des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts sehr<br />
Kunst.<br />
wohl e<strong>in</strong>e Tradition: In der Kunst der<br />
Konstruktivistischen Internationale<br />
der zwanziger Jahre entsteht erstmals<br />
die Idee, nicht die Gattungen der Kunst<br />
Noch bis z<strong>um</strong> 6. Juli <strong>2008</strong>.<br />
E<strong>in</strong> Begleitheft <strong>für</strong> den R<strong>und</strong>gang steht<br />
zur Verfügung. Kuratorenführungen<br />
durch Dr. Melitta Kliege: 19. <strong>Juni</strong> <strong>und</strong><br />
weiterzuentwickeln, sondern sich als 3. Juli, jeweils 18.00 Uhr.<br />
Künstler gesell-<br />
Auch im Treppenhaus <strong>und</strong> im Foyer zeigt Manfred Pernice se<strong>in</strong>e Arbeiten Fotos: Neues Muse<strong>um</strong><br />
schaftlichen Fragen<br />
zu widmen – wie<br />
dies die Künstler El<br />
Lissitzky oder Erich<br />
Buchholz taten.<br />
angesichts der provisorisch anmu- speziell <strong>für</strong> diesen Ra<strong>um</strong> geschaffen.<br />
tenden, eigens<strong>in</strong>nigen Werke des <strong>in</strong> Doch Pernice bezieht sich mit sei-<br />
Arbeit Fiat, hier erstmals erweitert zu<br />
e<strong>in</strong>em begehbaren Werk, <strong>und</strong> frontal Realität<br />
Berl<strong>in</strong> lebenden Künstlers zunächst ner Arbeit nicht auf Nürnberg, son- gibt es e<strong>in</strong>e Besonderheit: die Aus- Das Thema der<br />
ungewöhnlich ersche<strong>in</strong>en.<br />
dern auf die Stadt Düren, wo Rück- stellung <strong>in</strong> der Ausstellung, Pernices Kunst von Man-<br />
Standortbestimmung<br />
riem se<strong>in</strong>e Ste<strong>in</strong>metzlehre machte pastellfarbene Sonderausstellung<br />
<strong>und</strong> se<strong>in</strong> erstes Atelier hatte, <strong>und</strong> (wischi-waschy).<br />
fred Pernice ist aber<br />
vor allem unsere<br />
In se<strong>in</strong>er bislang größten E<strong>in</strong>zelausstellung<br />
des <strong>in</strong>ternational agierenden<br />
<strong>für</strong> deren städtisches Muse<strong>um</strong> diese<br />
Arbeit entstanden war. Bei diesem Holzplatten <strong>und</strong> F<strong>und</strong>stücke<br />
Wahrnehmung,<br />
das macht uns das<br />
Künstlers <strong>in</strong> Deutschland verb<strong>in</strong>det Werk unternimmt Pernice e<strong>in</strong>e eigene Angesichts der Machart der Werke Archiv se<strong>in</strong>er Beo-<br />
Pernice bestehende <strong>und</strong> neue Arbei- künstlerische Standortbestimmung aus Pressspan- oder Tischlerplatten, bachtungendeutten zu e<strong>in</strong>er groß angelegten Instal- <strong>und</strong> stößt <strong>in</strong> Düren neben Rückriem der gelegentlichen Integration von lich. Ihn <strong>in</strong>teressielation.<br />
Er zieht e<strong>in</strong>en zweiten Boden auch auf die Künstler Wieland Förs- F<strong>und</strong>stücken aller Art fragt es sich, ren gerade solche<br />
im Ausstellungssaal e<strong>in</strong> <strong>und</strong> stellt auf ter, dessen He<strong>in</strong>rich-Böll-Büste im <strong>in</strong> welche Tradition von Kunst solche Motive der Realität,<br />
das so entstandene großflächige Po- dortigen Rathaus aufgestellt ist, <strong>und</strong> Werke zu stellen s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>erseits s<strong>in</strong>d die wir Kraft unseres<br />
dest e<strong>in</strong>zelne Skulpturen. Mit e<strong>in</strong>er auf Arno Breker, <strong>für</strong> den <strong>in</strong> der Nähe sie zweifelsfrei dreidimensional, doch Wahrnehmungsver-<br />
R<strong>und</strong>bank aus dem sich <strong>in</strong> mehreren e<strong>in</strong> Muse<strong>um</strong> e<strong>in</strong>gerichtet wurde. augenfällig haben sie andererseits wemögens stets erfolg-<br />
E<strong>in</strong>zelobjekten diagonal durch den<br />
Ra<strong>um</strong> ziehenden Werk Rückriem/ Ausstellung <strong>in</strong> der Ausstellung<br />
nig mit den traditionellen bildhauerischen<br />
Verfahren der Plastik oder der<br />
reich auszublenden<br />
wissen: All die kon-<br />
Böll Peilung von 2004 markiert er Von der R<strong>und</strong>bank als Mittelpunkt Skulptur zu tun. Vielmehr kann die kretenUnzuläng- genau den Mittelpunkt des quadra- aus erschließt sich <strong>um</strong>liegend die künstlerische Entwicklung von Manlichkeiten <strong>in</strong> unserer Blick <strong>in</strong> die Sonderausstellung (wischi-waschy)<br />
Ausstellungen<br />
bis 6. Juli<br />
Manfred Pernice. Que-Sah<br />
25. Juli bis 5. Oktober<br />
Design Deutschland: Case<br />
Study 08<br />
Sammlung<br />
ealist zwischen Alltag <strong>und</strong> Kunst<br />
er Künstler Manfred Pernice mit e<strong>in</strong>er <strong>um</strong>fangreichen Ausstellung im Neuen Muse<strong>um</strong><br />
bis 3. August<br />
Jiří Kolář. Tagebuch 1968<br />
Carr<strong>in</strong>o – Endo – Prantl<br />
Aus der Schenkung Defet.<br />
E<strong>in</strong> Ra<strong>um</strong> <strong>in</strong> der Sammlung<br />
ab 8. August<br />
Zeitgeist. Deutsche Kunst<br />
der achtziger Jahre<br />
Re<strong>in</strong>er Bergmann <strong>und</strong><br />
Horst Münch<br />
Young Designers – Fresh<br />
Ideas<br />
ab 8. Juli<br />
Sh<strong>in</strong> Matsunaga – Plakate<br />
Design Deutschland: Case Study 08<br />
Frisch ausgepackte Umzugsconta<strong>in</strong>er<br />
e<strong>in</strong>er Edelspedition? Baukästen<br />
<strong>für</strong> Erwachsene? Ne<strong>in</strong> – sondern die<br />
ungewöhnliche Installation e<strong>in</strong>es<br />
ungewöhnlichen Projektes: Momentaufnahmen<br />
aktuellen Designs<br />
e<strong>in</strong>erseits – Ikonen des deutschen<br />
Designs der Moderne andererseits.<br />
Das Wagnis, beides zusammen zu<br />
zeigen, prägt das Projekt Design<br />
Deutschland: Case Study 08. Das<br />
Neue Muse<strong>um</strong> freut sich, nach der<br />
Rückkehr des Designs diese Ausstellung<br />
ab dem 25. Juli präsentieren<br />
zu können – zusammen mit der<br />
Neuen Sammlung München als Kooperationspartner<br />
<strong>für</strong> Design <strong>und</strong><br />
<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Rat <strong>für</strong><br />
Formgebung.<br />
Vom Graphic Design über Textilien<br />
<strong>und</strong> Möbel bis zur Gestaltung <strong>in</strong>dustrieller<br />
Produkte reicht das Spektr<strong>um</strong><br />
dieses thematisch geordneten<br />
Querschnitts mit zeitgenössischen<br />
<strong>und</strong> klassischen Entwürfen deutscher<br />
Designer <strong>und</strong> Unternehmen.<br />
Als Themen wurden Begriffe wie<br />
Material, Position, Funktion, System<br />
<strong>und</strong> Werkzeug gewählt, die <strong>für</strong><br />
die Entwicklung des deutschen Designs<br />
prägend waren <strong>und</strong> bis heute<br />
ihre Gültigkeit behalten haben. Sie<br />
strukturieren die Ausstellung <strong>und</strong><br />
def<strong>in</strong>ieren die Auswahl <strong>und</strong> Ordnung<br />
der Exponate.<br />
Das bunte Sixties-Kunststoffregal<br />
Uten.silo von Dorothee Becker ist<br />
ebenso vertreten wie das Systemgeschirr<br />
TC <strong>10</strong>0 von Nick Roericht oder<br />
der aktuelle<br />
Barhocker Miura<br />
von Konstant<strong>in</strong><br />
Grcic,<br />
der legendäre<br />
Rimowa-Alukoffer<br />
<strong>und</strong> der<br />
Leitz-Aktenordner,Walter<br />
Gropius’<br />
Rosenthal-Service<br />
TAC 01<br />
oder die Genio-Kochtöpfe<br />
des jungen<br />
Designers Stefan<br />
Diez, die<br />
Wanduhr von Max Bill, die spielerische<br />
Leuchte Lucell<strong>in</strong>o von Ingo Maurer<br />
<strong>und</strong> das skulpturale Gespannte Regal<br />
von Wolfgang Laubersheimer, die<br />
regenbogenfarbige Edition Suhrkamp<br />
von Willy Fleckhaus, diamantschwarze<br />
Dachziegel oder e<strong>in</strong> Carbon-Rennrad.<br />
Der mehrdeutige englische Begriff<br />
case verweist sowohl auf die Ausstellungs<strong>in</strong>stallation<br />
mit Kisten <strong>für</strong><br />
die Objekte als auch auf den Fall<br />
„Design Deutschland“. Geme<strong>in</strong>t<br />
ist damit der Versuch, auf experimentelle<br />
<strong>und</strong> vielseitige Weise dem<br />
Wesen des deutschen Designs mit-<br />
Vielfältiges Design aus Deutschland Foto: Rat <strong>für</strong> Formgebung<br />
hilfe ausgewählter Beispiele auf den<br />
Gr<strong>und</strong> zu gehen.<br />
So lässt sich e<strong>in</strong>e Tradition der<br />
Werte im deutschen Design der Moderne<br />
beobachten: Gestaltung als<br />
Problemlösung <strong>für</strong> den Menschen.<br />
Aber auch viele aktuelle Entwürfe<br />
beziehen sich auf diesen idealistischen<br />
Ansatz.<br />
Obwohl auch berühmte Klassiker<br />
zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d, wird hier ke<strong>in</strong>e<br />
chronologische Design-Geschichte<br />
anhand von „Ikonen“ erzählt. Das<br />
Interesse richtet sich vielmehr auf<br />
die <strong>in</strong>neren Zusammenhänge, die<br />
Verb<strong>in</strong>dungsl<strong>in</strong>ien,<br />
die zwischen verschiedenstenProdukten<br />
existieren.<br />
Case Study 08<br />
begreift sich als<br />
Datensammlung<br />
<strong>und</strong> Datenordnung<br />
mit der Jahreszahl<br />
<strong>für</strong> die Momentaufnahme<br />
<strong>2008</strong>, denn<br />
nur das kann die<br />
Ausstellung angesichts<br />
der Vielfalt<br />
<strong>und</strong> reichen Geschichte<br />
deutschen<br />
Designs leisten.<br />
25. Juli – 5. Oktober<br />
Führung: Stefan Diez<br />
Am Mittwoch, 1. Oktober, <strong>um</strong> 18.30<br />
Uhr f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> der Ausstellung e<strong>in</strong>e<br />
Dialogführung mit dem Designer<br />
Stefan Diez statt.
MUSEUM FÜR KOMMUNIKATION NÜRNBERG<br />
Postkarten s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Produkt der<br />
Massenkultur, <strong>und</strong> doch e<strong>in</strong> Medi<strong>um</strong><br />
<strong>für</strong> ganz private Botschaften.<br />
So <strong>in</strong>dividuell der Rückseitentext<br />
e<strong>in</strong>er Ansichtskarte auch se<strong>in</strong><br />
mag, die Vorderseite zeigt meist<br />
tausendfach reproduzierte Motive:<br />
der weiße Karibikstrand,<br />
die Nürnberger Kaiserburg, der<br />
strahlend blau kolorierte Himmel<br />
über dem Urlaubsort.<br />
Dass bei Postkarten Masse<br />
nicht gleich Klasse heißt, stellten<br />
auch die Teilnehmer der Fotoklasse<br />
Dollhopf im Rahmen des<br />
Projektes „H<strong>und</strong>ertfünf<strong>und</strong>fünfzig<br />
Quadratzentimeter Nürnberg“<br />
fest. Unter der Leitung von Fotodesigner<br />
Gerd Dollhopf hielten<br />
15 Fotografen ihre eigenen Vorstellungen<br />
e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>dividuellen,<br />
modernen <strong>und</strong> kritischen Nürnberg-Bildes,<br />
das sie <strong>in</strong> die Welt<br />
kommunizieren wollen, auf Format<br />
A6 fest.<br />
Die <strong>in</strong>teressanten Ergebnisse<br />
s<strong>in</strong>d nun ab 27. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong> im<br />
Kulturladen Zeltnerschloss<br />
(Gleißhammerstraße 6, Di/Mi/<br />
Do 12–18 Uhr) zu sehen <strong>und</strong> bieten<br />
gleichzeitig den Ausgangspunkt <strong>für</strong><br />
den E<strong>in</strong>satz der Besucher. Für die Ausstellung<br />
„H<strong>und</strong>ertfünf<strong>und</strong>fünfzig Qua-<br />
ren. Damit erlauben ihre Briefe e<strong>in</strong>en<br />
Rückschluss auf die gesprochene<br />
Sprache vergangener Zeit, die vor Erf<strong>in</strong>dung<br />
der Sprachaufzeichnung nicht<br />
überliefert ist. Briefe – e<strong>in</strong>e wichtige<br />
Quelle der Sprachwissenschaft.<br />
Postkarte h<strong>in</strong> – Postkarte her<br />
senschaftler untere<strong>in</strong>ander, geben aber<br />
auch E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> den Stand der Forschung<br />
<strong>und</strong> Technik, beispielsweise<br />
der noch jungen Fotografie.<br />
Briefe – e<strong>in</strong>e wichtige Quelle der<br />
Wissenschaftsgeschichte.<br />
Familie<br />
Kunst<br />
Häufig kreisen private Briefe <strong>um</strong> „Ich hab gros lob<br />
familiäre Angelegenheiten. Die Kor- dordurch überk<strong>um</strong>en,<br />
respondenzen Nürnberger Patrizier aber wenig nutz.“ Stolz<br />
zeigen, dass mittelalterliche Ehen von berichtet Albrecht<br />
den Familien arrangiert wurden. Der Dürer se<strong>in</strong>em Nürn-<br />
als Faksimile gezeigte Brief Margareberger Fre<strong>und</strong>, dem<br />
the Behaims aus dem Jahr 1540, des- H<strong>um</strong>anisten Willibald<br />
sen Orig<strong>in</strong>al sich im Germanischen Pirckheimer, über den<br />
Nationalmuse<strong>um</strong> Nürnberg bef<strong>in</strong>det, großen Erfolg se<strong>in</strong>es<br />
spricht jedoch e<strong>in</strong>e ande- Gemäldes „Das Rosenre<br />
Sprache. Sie lehnt zwei kranzfest“. Insgesamt<br />
Ehemänner unmissver- zehn Briefe Albrecht<br />
ständlich ab, die ihre Vor- Dürers haben sich ermünder<br />
angeraten hatten: halten, die er während<br />
„alle<strong>in</strong> das sych maynen se<strong>in</strong>er zweiten Venedi-<br />
villeicht, sych wollen myr greise an Pirckheimer<br />
e<strong>in</strong>en man geben, der yn richtete. Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />
gefelt <strong>und</strong> mir nit, da weren wichtiges Selbstzeugnis<br />
sych mich hart darzupr<strong>in</strong>- Dürers, e<strong>in</strong> Beleg <strong>für</strong><br />
gen.“ Langsam werden also se<strong>in</strong> künstlerisches Wir-<br />
die zukünftigen Ehepartner ken <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Dok<strong>um</strong>ent<br />
<strong>in</strong> die Auswahl e<strong>in</strong>bezogen. se<strong>in</strong>er Fre<strong>und</strong>schaft<br />
Briefe – e<strong>in</strong>e wichtige Quel- mit Pirckheimer. Briefe<br />
le der Kulturgeschichte. – e<strong>in</strong>e wichtige Quelle<br />
Wissenschaft<br />
der Kunstgeschichte.<br />
Zeitschriften veröffent- Biografie<br />
lichten lediglich die Ergeb- Feldpostbriefe aus e<strong>in</strong>em über<br />
nisse wissenschaftlicher 500 Schreiben <strong>um</strong>fassenden Kon-<br />
Forschungen. Über den volut zeigen den <strong>in</strong>dividuellen Um-<br />
langen Arbeitsprozess ergang e<strong>in</strong>es jungen Soldaten mit dem<br />
fahren wir heute oft nur aus Zweiten Weltkrieg auf. Betrachtete<br />
Briefen, mit denen sich die der junge Erik ihn anfangs freudig-<br />
Gelehrten untere<strong>in</strong>ander naiv als aufregendes Abenteuer, ver-<br />
austauschten <strong>und</strong> berieten. zweifelte er später an se<strong>in</strong>er eigenen<br />
Im letzten Jahr erwarb das Hilflosigkeit: „da kam mir unsere<br />
Muse<strong>um</strong> Briefe an Ernst Ohnmacht gegenüber der Gewalt<br />
Freiherr von Bibra (1806 – der Masse deutlicher denn je z<strong>um</strong><br />
1878), der zu den bedeu- Bewusstse<strong>in</strong>.“ Oft s<strong>in</strong>d Briefe die<br />
tenden Wissenschaftlern e<strong>in</strong>zigen H<strong>in</strong>terlassenschaften, die<br />
des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts zählt. von den Gedanken, Gefühlen <strong>und</strong><br />
Der studierte Jurist <strong>und</strong> Na- Erlebnissen e<strong>in</strong>es Menschen berichturwissenschaftler<br />
ließ sich ten. Briefe – e<strong>in</strong>e wichtige Quelle der<br />
nach zahlreichen Fernrei- Familiengeschichte.<br />
sen <strong>in</strong> Nürnberg nieder.<br />
Se<strong>in</strong>e Briefe zeugen von Briefgeschichte(n)<br />
der engen Vernetzung <strong>und</strong> Selbstverständlich muss nicht al-<br />
Zusammenarbeit der Wisles, was <strong>in</strong> Briefen steht, tatsächlich<br />
Neben den vergrößerten Exponaten<br />
liegen im Zeltnerschloss<br />
die Postkarten auch versandbereit<br />
<strong>in</strong> Orig<strong>in</strong>algröße aus. Das<br />
Publik<strong>um</strong> ist noch bis z<strong>um</strong> 16.<br />
September <strong>2008</strong> aufgefordert,<br />
die künstlerisch gestalteten Karten<br />
an Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Verwandte<br />
<strong>in</strong> aller Welt zu schicken, <strong>und</strong><br />
damit e<strong>in</strong>e weitere Ausstellung<br />
vorzubereiten. Die Absender<br />
fordern dabei die Empfänger der<br />
Nürnberg-Postkarten r<strong>und</strong> <strong>um</strong><br />
den Globus dazu auf, e<strong>in</strong>e möglichst<br />
orig<strong>in</strong>elle Karte zurückzuschicken.<br />
Die Deutsche Post AG<br />
unterstützt das Projekt dadurch,<br />
dass sie das Porto <strong>für</strong> alle <strong>in</strong> der<br />
Ausstellung geschriebenen <strong>und</strong><br />
adressierten Karten übernimmt,<br />
die Besucher im Zeltnerschloss<br />
zurücklassen.<br />
Postkarte h<strong>in</strong> – Postkarte<br />
her: Das Ergebnis dieser ungewöhnlichen<br />
Form e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>teraktiven<br />
Ausstellung wird dann<br />
im Herbst 2009 im Nürnberger<br />
Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kommunikation<br />
präsentiert. So werden Besucher<br />
zu Ausstellern, Absender zu<br />
Empfängern <strong>und</strong> kreative Fotoideen<br />
z<strong>um</strong> Anlass e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigartigen Kommunikation.<br />
Mart<strong>in</strong> Nejezchleba<br />
Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />
Briefe als Quellen der Geschichte<br />
Neue Präsentation im Lesesaal des Muse<strong>um</strong>s <strong>für</strong> Kommunikation<br />
„Briefgeschichte(n) – Was Briefe<br />
erzählen“, unter diesem Motto erwartet<br />
die Besucher ab sofort e<strong>in</strong>e neue<br />
Präsentation zur Briefkultur <strong>in</strong> der<br />
Dauerausstellung. Bequem <strong>und</strong> <strong>in</strong> aller<br />
Ruhe darf <strong>in</strong> Briefen geschmökert<br />
werden <strong>und</strong> der reiche Quellenwert<br />
der Schreiben studiert werden. Vor<br />
den Augen des Betrachters entfaltet<br />
sich e<strong>in</strong> bunter Reigen vom mittelalterlichen<br />
Zeitungsbrief über das Gerichtsschreiben<br />
aus dem 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
bis h<strong>in</strong> z<strong>um</strong> modernen Newsletter<br />
<strong>und</strong> macht so anschaulich, wie Briefe<br />
befragt werden können. Vielleicht<br />
wird so der e<strong>in</strong>e oder andere Besucher<br />
angeregt, e<strong>in</strong>mal selbst <strong>in</strong> alten<br />
Familienunterlagen auf Quellensuche<br />
zu gehen.<br />
Sprache<br />
„Ich Kan daß nicht fer Stehen sie<br />
haben mir doch sonsten alle 14 dag<br />
e<strong>in</strong> Kibl dobac ab genohmen.“ Diese<br />
Worte, mit denen sich e<strong>in</strong> Nürnberger<br />
Tabakhändler 1818 bei se<strong>in</strong>em K<strong>und</strong>en<br />
über fehlende Bestellungen beschwert,<br />
s<strong>in</strong>d uns heute noch mühelos<br />
verständlich – z<strong>um</strong><strong>in</strong>dest <strong>in</strong> Franken.<br />
Weniger rout<strong>in</strong>ierte Schreiber brachten<br />
im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert ihr Alltagsdeutsch<br />
zu Papier, so s<strong>in</strong>d eigentümliche<br />
Schreibweisen oft auf regionale<br />
Aussprachemerkmale zurückzufüh-<br />
riedrich Adolph Hornemann, Der Brief, Öl auf Le<strong>in</strong>wand, 1871<br />
Fotos: Muse<strong>um</strong>sstiftung Post <strong>und</strong> Telekommunikation<br />
Grüße aus Nürnberg – e<strong>in</strong>mal anders fotografiert<br />
Foto: Chris Rupp<br />
dratzentimeter Nürnberg“ wurden von<br />
jedem der fünfzehn Fotografierenden<br />
drei Arbeiten ausgewählt <strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
Format von 30 x 40 cm gebracht.<br />
Term<strong>in</strong>e<br />
Neu <strong>in</strong> der Dauerausstellung<br />
Briefgeschichten – Was<br />
Briefe erzählen<br />
Neue Präsentation zur Briefkultur<br />
im Lesesaal des Muse<strong>um</strong>s <strong>für</strong><br />
Kommunikation<br />
ab <strong>10</strong>.6.<strong>2008</strong><br />
Aktionsnachmittag am<br />
22.6.<strong>2008</strong>, 14–17 Uhr<br />
mit Führungen <strong>und</strong> Schreibwerkstatt<br />
Wechselausstellung<br />
Geld oder Leben!<br />
Vom Postkutschenüberfall z<strong>um</strong><br />
virtuellen Datenraub<br />
bis 31.8.<strong>2008</strong>. Kostenlose öffentliche<br />
Führung sonntags 15 Uhr<br />
Angebote <strong>für</strong> K<strong>in</strong>der<br />
Wer kennt die Rohrpost?<br />
Volles Rohr – <strong>und</strong> ab geht<br />
die Post! (6–<strong>10</strong> J.)<br />
Sonntag, 15.6. / 6.7. / 20.7.<strong>2008</strong><br />
jeweils 14.30 –16.30 Uhr, Dauerausstellung,<br />
2. OG<br />
Du bist ja ne Marke! – Spielen<br />
mit der K<strong>in</strong>derpost (4–8 J.)<br />
Sonntag, 29.6. / 27.7.<strong>2008</strong><br />
so geschehen se<strong>in</strong>, <strong>und</strong> lange nicht<br />
alles, was passiert ist, steht <strong>in</strong> Briefen.<br />
Am deutlichsten wird dies<br />
wohl zu Kriegszeiten: Die Feldpost<br />
der Soldaten nach Hause unterliegt<br />
e<strong>in</strong>er strengen Zensur; die Familien<br />
Nürnberger Geschäftsbrief, 1904<br />
zu Hause werden zu ermunternden,<br />
positiven Schreiben aufgefordert.<br />
Dennoch können Briefe heute<br />
wichtigen Aufschluss über Vergangenes<br />
geben – vorausgesetzt, ihr<br />
Entstehungszusammenhang <strong>und</strong><br />
die Überlieferungsgeschichte werden<br />
angemessen berücksichtigt.<br />
Am Sonntag, den 22.6.<strong>2008</strong>, gibt<br />
es von 14–17 Uhr e<strong>in</strong>en Aktionsnachmittag<br />
r<strong>und</strong> <strong>um</strong> den neu e<strong>in</strong>gerichteten<br />
Muse<strong>um</strong>sbereich. Die<br />
freie Kurator<strong>in</strong> Elke Kollar, die <strong>für</strong><br />
das Konzept verantwortlich ist,<br />
bietet Kurzführungen zu den Themen<br />
Kriegspost (14 Uhr), Familienkorrespondenzen<br />
(15 Uhr) <strong>und</strong><br />
Geschäftsbriefe (16 Uhr) an. Den<br />
ganzen Nachmittag ist die Schreibwerkstatt<br />
geöffnet: Federn, T<strong>in</strong>te<br />
<strong>und</strong> Siegelstempel stehen <strong>für</strong> eigene<br />
Versuche bereit. Elke Kollar<br />
jeweils 14.30 – 16.30 Uhr, K<strong>in</strong>derpostamt<br />
2. OG<br />
Hoch auf dem gelben<br />
Wagen – Reisen mit der<br />
Postkutsche<br />
E<strong>in</strong> Angebot <strong>für</strong> Schulklassen<br />
(Jahrgangstufen 1 bis 6)<br />
3.7.– 22.7.<strong>2008</strong><br />
Buchung beim KPZ unter Tel.<br />
(0911) 1331-241<br />
Internet-, Handy- <strong>und</strong><br />
Multimedia-Kurse <strong>für</strong><br />
Erwachsene<br />
Anmeldung unter:<br />
Tel.: (0911) 230 88 85<br />
Fax: (0911) 230 88 96<br />
20,- (<strong>in</strong>kl. Muse<strong>um</strong>se<strong>in</strong>tritt)<br />
Internet – Gr<strong>und</strong>lagen<br />
Dienstag, 1.7., 14 – 16 Uhr<br />
Internet – Sicherheit<br />
Dienstag, 15.7.<strong>2008</strong>, 14 – 16 Uhr<br />
Internet – Suchen <strong>und</strong> F<strong>in</strong>den<br />
Dienstag, 17.6.<strong>2008</strong>, 14 – 16 Uhr<br />
E-Mail-Kurs<br />
Dienstag, 29.7.<strong>2008</strong>, 14 – 16 Uhr<br />
Handy – Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Telefonbuch<br />
Dienstag, 1.7.<strong>2008</strong>, 9.30 – 11.30<br />
Uhr<br />
Multimedia-Vortrag<br />
Dienstag, 15.7, 9.30 – 12.30 Uhr
Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />
räzision im Maßstab 1:<strong>10</strong><br />
ie Fahrzeugmodelle des DB Muse<strong>um</strong>s bee<strong>in</strong>drucken mit ihrer Detailtreue<br />
Stolz präsentieren die Modellarbeiter der Bayerischen Staatsbahn die Ergebnisse ihrer<br />
Arbeit. Das Foto wurde dem DB Muse<strong>um</strong> von Frau Irene Gugel überlassen, deren Großvater<br />
Leonhard L<strong>in</strong>dner der Vorarbeiter der abgelichteten Modellbauer war (Zweiter<br />
von rechts). Fotos: DB Muse<strong>um</strong><br />
ie Modellsammlung von fast<br />
200 Eisenbahnfahrzeugen<br />
im Maßstab 1:<strong>10</strong> zählt zu<br />
en herausragenden Kostbarkeiten<br />
es DB Muse<strong>um</strong>s. Die Ursprünge<br />
ieser Sammlung reichen <strong>in</strong> das 19.<br />
ahrh<strong>und</strong>ert zurück. Erste Modele<br />
waren von Handwerkern <strong>in</strong> den<br />
erkstätten der Bayerischen Staatsisenbahn<br />
<strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Industrie- <strong>und</strong><br />
ewerbeausstellung, die 1882 <strong>in</strong><br />
ürnberg stattfand, gefertigt woren.<br />
Weitere Modelle <strong>für</strong> nachfolende<br />
Ausstellungen im Jahr 1896<br />
nd 1906 kamen h<strong>in</strong>zu. Sie bildeten<br />
en Gr<strong>und</strong>stock der 1882 <strong>in</strong> Münhen<br />
e<strong>in</strong>gerichteten „Eisenbahnechnischen<br />
Sammlung“ der Königich<br />
Bayerischen Staatsbahn, aus der<br />
as 1899 eröffnete Verkehrsmuse<strong>um</strong><br />
ürnberg entstand.<br />
Hatten die Bahn-Handwerker vor<br />
der Jahrh<strong>und</strong>ertwende überwiegend<br />
Modelle gebaut, deren Vorbilder<br />
bereits ausgemustert oder gar schon<br />
verschrottet waren, entstanden nun<br />
vor allem die jeweils modernsten<br />
Fahrzeuge der bayerischen Staatsbahn<br />
im Maßstab 1:<strong>10</strong>. Nicht selten<br />
standen die neuesten Fahrzeuge bereits<br />
wenige Jahre später als Modell<br />
im Muse<strong>um</strong>.<br />
Der Modellbau <strong>in</strong> den Werkstätten<br />
der Eisenbahn wurde zur Tradition,<br />
die von den Nachfolgeorganisationen<br />
Reichsbahn <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esbahn<br />
fortgeführt wurde. Vor allem zu den<br />
großen Jubiläen entstanden zahlreiche<br />
neue Modelle. Den bisher<br />
größten Zuwachs erlebte die Sammlung<br />
anlässlich des h<strong>und</strong>ertfünfzigjährigen<br />
Jubilä<strong>um</strong>s der Eisenbahn<br />
standes von 1921. Die entscheidende<br />
Frage, wie denn nun die Lok<br />
damals bei der Ablieferung farblich<br />
gestaltet war, ließ sich erst nach<br />
längeren Archivrecherchen mit h<strong>in</strong>reichender<br />
Sicherheit beantworten.<br />
Das bayerische Länderbahngrün mit<br />
Zierl<strong>in</strong>ien wurde zu dieser Zeit sicherlich<br />
nicht mehr verwendet. Die<br />
klassische schwarz-rote Lackierung<br />
der Reichsbahn wurde erst <strong>in</strong> den<br />
1985. In mehrjähriger<br />
Arbeit fertigten<br />
Ausbilder <strong>und</strong><br />
Auszubildende <strong>in</strong><br />
57 Lehrwerkstätten<br />
der damaligen<br />
Deutschen B<strong>und</strong>esbahn<br />
Modelle<br />
überwiegend von<br />
Fahrzeugen neuerer<br />
<strong>und</strong> neuester<br />
Bauart an, daneben<br />
auch noch e<strong>in</strong>ige<br />
Modelle von historischenFahrzeugen,<br />
<strong>um</strong> Lücken zu<br />
schließen.<br />
Auch <strong>in</strong> der Zeit<br />
danach erlebte die<br />
Modellsammlung<br />
noch Zuwachs:<br />
Auszubildende der<br />
DB fertigten noch<br />
e<strong>in</strong>ige Exemplare:<br />
Im Jahr 1997 kam<br />
mit dem Lokmodell<br />
der Baureihe<br />
E 71 das letzte<br />
Exemplar aus e<strong>in</strong>er<br />
DB-Werkstatt.<br />
Weitere Ergänzungen<br />
erfolgten durch Leihgaben,<br />
wie die DDR-Diesellok V 180 des<br />
Verkehrsmuse<strong>um</strong>s Dresden oder<br />
durch Auftragsarbeiten, wie das Modell<br />
der Baaderschen Pferdebahn aus<br />
den 1820er Jahren.<br />
Allen Modellen geme<strong>in</strong>sam ist die<br />
ka<strong>um</strong> zu überbietende Präzision <strong>und</strong><br />
Detailtreue mit der sie gefertigt s<strong>in</strong>d.<br />
Die Handwerker der Königlich Bayerischen<br />
Staatseisenbahn haben da<strong>für</strong><br />
vor über h<strong>und</strong>ert Jahren den Maßstab<br />
gesetzt. So lassen sich beispielsweise<br />
beim Modell e<strong>in</strong>es vierachsigen<br />
Abteilwagens <strong>für</strong> Schnellzüge<br />
durch Betätigung der Türschließer<br />
die Türen öffnen, alle 18 Fenster <strong>in</strong><br />
den Türen können mit e<strong>in</strong>em damals<br />
üblichen Ledergurt heruntergelassen<br />
<strong>und</strong> wieder geschlossen werden <strong>und</strong><br />
die fe<strong>in</strong> ziselierten Aschenbecher<br />
Restaurierung abgeschlossen<br />
Am 1. <strong>Juni</strong> präsentierte<br />
das DB Muse<strong>um</strong><br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Außenstelle<br />
<strong>in</strong> Koblenz e<strong>in</strong> weiteres<br />
Fahrzeug, das<br />
nach dem Brand des<br />
Lokdepots Gostenhof<br />
wieder restauriert<br />
wurde: die bayerische<br />
Rangierlokomotive R<br />
3/3. Die Lok wurde<br />
<strong>in</strong> Tausenden von<br />
St<strong>und</strong>en von ehrenamtlichen<br />
Helfern des<br />
DB Muse<strong>um</strong> Koblenz<br />
fachmännisch restauriert.<br />
Das DB Muse<strong>um</strong> hat<br />
den Brand als Chance<br />
gesehen, sich dem<br />
jeweiligen Orig<strong>in</strong>al<br />
stärker anzunähern<br />
als dies bei vorangegangenenRestaurierungen<br />
möglich war.<br />
Die R 3/3 des DB<br />
Muse<strong>um</strong>s ist <strong>in</strong> vielerlei H<strong>in</strong>sicht<br />
e<strong>in</strong> sehr <strong>in</strong>teressantes Fahrzeug.<br />
Eigentlich e<strong>in</strong>e Lokomotivbaureihe,<br />
die zu Zeiten der bayerischen<br />
Staatsbahn entworfen <strong>und</strong> gebaut<br />
worden war, wurde diese R 3/3 erst<br />
am 12.04.1921 von der Fa. Krauss<br />
<strong>in</strong> München an die bereits existierende<br />
Deutsche Reichsbahn ausgeliefert.<br />
Restaurierungsziel war die<br />
Wiederherstellung des Ablieferzu-<br />
Die R 3/3 <strong>und</strong> das Restauratorenteam <strong>in</strong> Koblenz<br />
Jahren nach 1923 <strong>um</strong>gesetzt. Daher<br />
kam hier wohl e<strong>in</strong>e Lackierungsvorschrift<br />
der bayerischen Staatsbahn<br />
von 1917 z<strong>um</strong> Tragen, die e<strong>in</strong>e<br />
grüne Lackierung mit schwarz abgesetztem<br />
Rauchkasten vorsah.<br />
So präsentiert sich die R 3/3 heute<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neuen alten Ersche<strong>in</strong>ungsbild,<br />
wie sie die Besucher des DB<br />
Muse<strong>um</strong>s noch nie gesehen haben<br />
dürften. Joachim Breun<strong>in</strong>ger<br />
lassen sich z<strong>um</strong> Entleeren kippen.<br />
Manchmal waren auch sehr unkonventionelle<br />
Methoden erforderlich,<br />
<strong>um</strong> zu e<strong>in</strong>em brauchbaren Ergebnis<br />
zu kommen. Lehrl<strong>in</strong>ge der Deutschen<br />
B<strong>und</strong>esbahn haben etwa zur<br />
Nachbildung von Gepäcknetzen<br />
Gard<strong>in</strong>enstoff <strong>in</strong> Teewasser gekocht,<br />
damit die Netze e<strong>in</strong>e stimmige Form<br />
<strong>und</strong> Farbe erhielten.<br />
E<strong>in</strong> Großteil der etwa 200 Modelle<br />
ist <strong>in</strong> die 2000 bis 2007 entstandene<br />
neue Dauerausstellung <strong>in</strong>tegriert<br />
worden. Standen die Wagen<br />
<strong>und</strong> Lokomotiven vorher <strong>in</strong> langen<br />
Vitr<strong>in</strong>en <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Saal, so<br />
s<strong>in</strong>d sie heute <strong>in</strong> dem jeweils passenden<br />
thematischen Zusammenhang<br />
zu sehen: E<strong>in</strong>e altertümliche<br />
bayerische BV von 1853 steht neben<br />
der legendären Schnellzuglokomotive<br />
S 3/6 von 1907 <strong>und</strong> verdeutlicht<br />
den Fortschritt <strong>in</strong> der Dampfloktechnik.<br />
Der Rhe<strong>in</strong>goldwagen von<br />
1928 zeigt zusammen mit Reichsbahnwerbeplakaten<br />
die Anfänge des<br />
Bahntourismus <strong>und</strong> das Modell der<br />
erwähnten, <strong>in</strong> der DDR gebauten<br />
Diesellok veranschaulicht den verkehrspolitischen<br />
Weg der „Verdieselung“,<br />
den die DDR-Reichsbahn<br />
DB MUSEUM NÜRNBERG<br />
<strong>in</strong> den 1950er Jahren beschritt. Auf<br />
diese Weise werden die Modelle ihrem<br />
eigentlichen Zweck zugeführt,<br />
<strong>für</strong> den sie <strong>in</strong> liebevoller Detailarbeit<br />
entstanden s<strong>in</strong>d: Als anschauungsmodell<br />
<strong>und</strong> zugleich historisches<br />
Dok<strong>um</strong>ent, denn die Modelle werden<br />
stets nach Orig<strong>in</strong>alplänen der<br />
Fahrzeuge gebaut. Sie s<strong>in</strong>d dadurch<br />
die dreidimensionale Umsetzung his-<br />
torischer Lokpläne.<br />
Neben der 1:<strong>10</strong>-Sammlung hat<br />
das Muse<strong>um</strong> noch mehr <strong>in</strong> Sachen<br />
Eisenbahnmodelle zu bieten: Seit<br />
1963 wird auf der großen H0-Modellbahn<br />
<strong>in</strong> realistischer Weise moderner<br />
Zugbetrieb vorgeführt. E<strong>in</strong><br />
Publik<strong>um</strong>smagnet ist auch die Serie<br />
von fünf Dioramen im Maßstab H0,<br />
die anhand e<strong>in</strong>er sich verändernden<br />
Szenerie die Entwicklung von Eisenbahn,<br />
Landschaft <strong>und</strong> Siedlung<br />
im 19. <strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>ert aufzeigt.<br />
Seit 2003 beherbergt das Muse<strong>um</strong><br />
die weltweit größte Sammlung an<br />
Spur-N-Modellen des Privatsammlers<br />
Siegfried Ebel, die <strong>in</strong> wechselnden<br />
Ausstellungen jeweils e<strong>in</strong>e<br />
Auswahl des etwa <strong>10</strong>.000 Stücke<br />
<strong>um</strong>fassenden Bestandes zeigt.<br />
Ra<strong>in</strong>er Mertens<br />
E<strong>in</strong> drehbares Dampflokmodell, 2 Meter lang, 4 Zentner schwer<br />
Sommerfest mit Adler<br />
Am Sonntag, 29. <strong>Juni</strong>, steigt das<br />
große Sommerfest des DB Muse<strong>um</strong>s<br />
mit e<strong>in</strong>em bunten Programm r<strong>und</strong> <strong>um</strong><br />
die Eisenbahn.<br />
Star <strong>in</strong> diesem Jahr ist – wie könnte<br />
es anders se<strong>in</strong> – der wiederhergestellte<br />
„Adler“ mit se<strong>in</strong>em Zug: Auf<br />
se<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Tournee durch die Außenstellen<br />
des Muse<strong>um</strong>s <strong>in</strong> Koblenz<br />
<strong>und</strong> Halle (Saale) wird er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
Stammhaus e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Zwischenhalt<br />
e<strong>in</strong>legen <strong>und</strong> Schnupperfahrten<br />
auf unserem Freigelände unternehmen.<br />
Doch die historische Dampflok<br />
ist nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Teil des Festprogramms:<br />
Weitere Attraktionen s<strong>in</strong>d<br />
R<strong>und</strong>fahrten mit e<strong>in</strong>em historischen<br />
Bahnbus, Fahrten auf der Muse<strong>um</strong>s-<br />
Schmalspurbahn (Spurweite 600<br />
mm) <strong>und</strong> der historischen Handhebeldrais<strong>in</strong>e<br />
sowie e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Ausstellung<br />
historischer Elektrolokomotiven<br />
aus den Beständen des DB Muse<strong>um</strong>s.<br />
Außerdem können die Muse<strong>um</strong>sbesucher<br />
zu jeder vollen St<strong>und</strong>e an<br />
R<strong>und</strong>gängen durch die Dauerausstellung<br />
„Geschichte der Eisenbahn <strong>in</strong><br />
Deutschland“ <strong>und</strong> der Sonderausstellung<br />
„Love me Tender – Elvis Presley<br />
<strong>in</strong> Germany“ teilnehmen. Auf die<br />
K<strong>in</strong>der wartet e<strong>in</strong> buntes Programm,<br />
darunter e<strong>in</strong> spannender H<strong>in</strong>dernisparcours<br />
<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er aufblasbaren<br />
Eisenbahn <strong>und</strong> die „K<strong>in</strong>dertra<strong>um</strong>stadt“,<br />
<strong>in</strong> der die kle<strong>in</strong>en Bahnfans<br />
sich ihre eigene Welt basteln können.<br />
Durch das Bühnenprogramm mit<br />
Musik von der Band „The Arrows“<br />
<strong>und</strong> dem Elvis-Interpreten Marc O.<br />
V<strong>in</strong>cent führt <strong>in</strong> bewährter Manier<br />
Radio-F-Moderator Michael Le<strong>in</strong>.<br />
Für e<strong>in</strong>e leckere Auswahl von Speisen<br />
<strong>und</strong> Getränken sorgen die neuen<br />
Pächter des Muse<strong>um</strong>srestaurants,<br />
die ab August die kul<strong>in</strong>arischen Geschicke<br />
im DB Muse<strong>um</strong> bestimmen.<br />
Veranstaltungsh<strong>in</strong>weise<br />
Jazzfrühschoppen<br />
Sonntag, 03. August<br />
<strong>10</strong>.30 – 14.00 Uhr<br />
Mit den „Jazz Diamonds“<br />
Vortragsreihe<br />
Mittwoch, 24. September<br />
19.00 – 20.30 Uhr<br />
Thema: Wie der Adler nach<br />
Nürnberg kam<br />
Referent: Dr. Ra<strong>in</strong>er Mertens<br />
Veranstaltungen<br />
Sonntag, 29. <strong>Juni</strong><br />
<strong>10</strong>.00 – 18.00 Uhr<br />
Sommerfest im DB Muse<strong>um</strong><br />
Dienstag, 22. Juli<br />
bis Donnerstag 31. Juli<br />
(nicht Samstag <strong>und</strong> Sonntag)<br />
Ferien <strong>in</strong> Sicht!<br />
Programm z<strong>um</strong> Schuljahresende
6 GERMANISCHES NATIONALMUSEUM NÜRNBERG<br />
Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong> Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong> GERMANISCHES NATIONALMUSEUM NÜRNBERG 7<br />
Informationen <strong>und</strong><br />
Veranstaltungsangebote<br />
Heilige <strong>und</strong> Hasen –<br />
Bücherschätze der<br />
Dürerzeit<br />
Ausstellungsdauer<br />
<strong>10</strong>.7. – 12.<strong>10</strong>.<strong>2008</strong><br />
Regelmäßige Führungen durch<br />
die Ausstellung<br />
Mittwochs 18 Uhr<br />
Sonn- u. Feiertage 14.30 Uhr<br />
Details unter<br />
www.kpz-nuernberg.de<br />
Gruppenführungen<br />
nach Vere<strong>in</strong>barung<br />
Telefon (0911) 1331-238<br />
Telefax (0911) 1331-200/-318<br />
E-Mail erwachsene.familien@kpznuernberg.de<br />
Themenführungen<br />
Mittwoch, 16.07.<strong>2008</strong>, 19 Uhr<br />
Sonntag, 20.07.<strong>2008</strong>, 11 Uhr<br />
Zwischen Handschrift <strong>und</strong><br />
gedrucktem Buch<br />
Meisterwerke Nürnberger<br />
M<strong>in</strong>iaturkunst<br />
Dr. Anja Grebe<br />
Mittwoch, 13.08.<strong>2008</strong>, 19 Uhr<br />
Sonntag, 17.08.<strong>2008</strong>, 11 Uhr<br />
Dürer <strong>und</strong> das Buch<br />
Dr. Thomas Eser<br />
Mittwoch, 24.09.<strong>2008</strong>, 19 Uhr<br />
Sonntag, 28.09.<strong>2008</strong>, 11 Uhr<br />
Heilige Hasen?<br />
Zur Bedeutung von Tierdarstellungen<br />
<strong>in</strong> der Buchmalerei<br />
Dr. Anja Grebe<br />
Mittwoch, 08.<strong>10</strong>.<strong>2008</strong>, 19 Uhr<br />
Sonntag, 12.<strong>10</strong>.<strong>2008</strong>, 11 Uhr<br />
Dürer <strong>und</strong> das Buch<br />
Dr. Thomas Eser<br />
Dienstag, 15.07.<strong>2008</strong>, <strong>10</strong>.15 Uhr<br />
Gespräch „Was ist Kunst?“<br />
Die Glockendon-Werkstatt<br />
Jutta Gschwendtner,<br />
Dr. Anna Scherba<strong>um</strong><br />
Dienstag, 22.07.<strong>2008</strong>,<br />
9.30–15.30 Uhr<br />
Studientag <strong>in</strong> Kooperation<br />
mit der Akademie Caritas-<br />
Pirckheimer-Haus<br />
Dürer <strong>und</strong> das Buch. Buchmalerei<br />
<strong>und</strong> Buchkultur der Renaissance<br />
<strong>in</strong> Nürnberg<br />
Dr. Thomas Eser, Dr. Anja Grebe<br />
Anmeldung erforderlich:<br />
(0911) 2346-0<br />
Samstag, 20.09.<strong>2008</strong>, 11–17 Uhr<br />
<strong>und</strong><br />
Samstag, 27.09.<strong>2008</strong>, 11–17 Uhr<br />
Kalligrafi e-Kreativkurs <strong>für</strong><br />
Erwachsene<br />
Kar<strong>in</strong> Thrän, Kalligrafi n<br />
Anmeldung erforderlich:<br />
(0911) 1331-238<br />
Angebote <strong>für</strong> Schulklassen<br />
<strong>und</strong> Jugendgruppen<br />
Telefon (0911) 1331-241<br />
Telefax (0911) 1331-318<br />
E-Mail<br />
schulen@kpz-nuernberg.de<br />
Weitere Veranstaltungen<br />
www.gnm.de<br />
„Die Trunksucht“, Buchillustration aus<br />
dem theologischen Nachschlagewerk<br />
Ra<strong>in</strong>erus de Pisis: Pantheologia,<br />
Bamberg <strong>und</strong> Nürnberg,<br />
1472 <strong>und</strong> 1473<br />
Foto: Stadtbibliothek Nürnberg<br />
Heilige <strong>und</strong> Hasen – Bücherschätze der Dürerzeit<br />
Prachtvolle Handschriften <strong>und</strong> illustrierte Bücher aus berühmten Sammlungen im Mittelpunkt der Sommer-Sonderausstellung<br />
„Die Welt ist dazu geschaffen, sich<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em schönen Buch zu erfüllen.“<br />
(Stéphane Mallarmé)<br />
Kostbar ill<strong>um</strong><strong>in</strong>ierte <strong>und</strong> illustrierte<br />
Bücher, berühmte Künstler <strong>und</strong> namhafte<br />
Mäzene stehen im Mittelpunkt<br />
der Sommer-Sonderausstellung, die der Leidenschaft<br />
<strong>für</strong> das schöne Buch <strong>in</strong> der Dürerzeit<br />
gewidmet ist. In den Jahrzehnten <strong>um</strong><br />
1500 blühte die Buchkultur <strong>in</strong> Nürnberg <strong>und</strong><br />
andernorts gleich <strong>in</strong> mehrfacher H<strong>in</strong>sicht:<br />
Albrecht Dürer schuf mit se<strong>in</strong>en Holzschnittfolgen<br />
des „Marienlebens“, der „Apokalypse“<br />
<strong>und</strong> der „Passion“ Pionierwerke, die als große<br />
geb<strong>und</strong>ene Bücher erschienen. Buchmaler<br />
wie Albrecht <strong>und</strong> Nikolaus Glockendon oder<br />
Jakob Elsner statteten <strong>für</strong>stliche Prachthandschriften<br />
mit wertvollen M<strong>in</strong>iaturen aus. Und<br />
h<strong>um</strong>anistisch orientierte Bürger <strong>und</strong> Patrizier<br />
trugen gewaltige Privatbibliotheken zusammen.<br />
Manche dieser frühen Bibliophilen galten<br />
den Zeitgenossen gar als „Bücherfresser“.<br />
Zu diesen gehörte auch der Nürnberger Stadtarzt<br />
Hartmann Schedel, der Autor der „Schedelschen<br />
Weltchronik“, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er prunkvoll<br />
kolorierten <strong>Ausgabe</strong> <strong>in</strong> der Ausstellung zu sehen<br />
se<strong>in</strong> wird. Die Ausstellung lässt die ma-<br />
terielle Pracht, die wechselseitigen E<strong>in</strong>fl üsse<br />
<strong>und</strong> den steten Modernisierungsprozess des<br />
Medi<strong>um</strong>s Buch im 16. Jahrh<strong>und</strong>ert lebendig<br />
werden.<br />
Medienwelten<br />
H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>für</strong> diese Blütezeit ist der<br />
Medienwandel vom handgeschriebenen<br />
Codex z<strong>um</strong> gedruckten Buch, hervorgerufen<br />
durch die bahnbrechende Erfi ndung<br />
des Buchdrucks <strong>um</strong> 1450 durch Johannes<br />
Gutenberg. Das vervielfältigte Buch forderte<br />
Schreiber, Drucker <strong>und</strong> M<strong>in</strong>iaturisten z<strong>um</strong><br />
Überdenken der traditionellen Herstellungswege<br />
<strong>und</strong> zu e<strong>in</strong>em bewussten Umgang<br />
mit den Gestaltungsmöglichkeiten des<br />
Buches heraus. Bei den Auftraggebern <strong>und</strong><br />
Sammlern erweckte das Buch als gedrucktes<br />
Massenmedi<strong>um</strong> e<strong>in</strong>e neue Liebe z<strong>um</strong><br />
schön verzierten Unikat. Weder <strong>in</strong> früherer<br />
noch späterer Zeit boten sich dem Büchermacher<br />
<strong>und</strong> Bücherfre<strong>und</strong> im Umgang mit<br />
dem Buch derart reiche Möglichkeiten wie<br />
<strong>in</strong> der Epoche Albrecht Dürers. Neben verschwenderisch<br />
illustrierten Luxuscodices<br />
entstehen handliche, gedruckte Taschenbücher<br />
<strong>für</strong> den alltäglichen Lektürebedarf.<br />
Die Erfi ndung Gutenbergs führte dabei<br />
ke<strong>in</strong>eswegs zu e<strong>in</strong>er schlagartigen Ersetzung<br />
der Handschrift durch das gedruckte Buch.<br />
Ähnlich wie auch heute das geb<strong>und</strong>ene<br />
Buch weiter neben dem neuen Medi<strong>um</strong> Internet<br />
Bestand hat, hielten sich auch vor 500<br />
Jahren zu Beg<strong>in</strong>n der Neuzeit überraschend<br />
lange alte <strong>und</strong> neue Praktiken der Buchgestaltung<br />
<strong>und</strong> Buchproduktion nebene<strong>in</strong>ander.<br />
Wie die Situation <strong>in</strong> Nürnberg zeigt, ließen<br />
sich Patrizier <strong>und</strong> Gelehrte, Fürsten <strong>und</strong><br />
Geistliche noch weit <strong>in</strong> das 16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> Handschriften ausmalen. Gleichzeitig<br />
beschafften sie sich die modernsten Drucke,<br />
von der „Schedelschen Weltchronik“ (1493)<br />
über wertvolle venezianische Klassikerausgaben<br />
bis h<strong>in</strong> zu Albrecht Dürers ab 1525<br />
publizierten kunsttheoretischen Schriften.<br />
Dabei wurde auch mit dem gedruckten<br />
Buch e<strong>in</strong> aktiver Umgang gepfl egt: Beklebt<br />
<strong>und</strong> bemalt, verändert <strong>und</strong> veredelt wird es<br />
z<strong>um</strong> Zeugnis e<strong>in</strong>er ungeme<strong>in</strong> lebendigen<br />
Buchkultur. Wie so oft beweist dabei der<br />
Nürnberger Kunstmarkt e<strong>in</strong> besonders ökonomisches<br />
Gespür: Um 1500 etabliert sich<br />
hier der Beruf des „Ill<strong>um</strong><strong>in</strong>isten“, dessen<br />
Vertreter mehrere Generationen lang prächtige<br />
Handschriften mit Malereien versehen −<br />
Oben: Hasen braten Jäger: Bordüre im<br />
„Glockendonschen Festbrevier“, <strong>um</strong><br />
1540–1542<br />
Foto: Stadtbibliothek Nürnberg<br />
Rechts: Planetenbild des Merkur im<br />
„Splendor Solis“, <strong>um</strong> 1545 Foto: GNM<br />
Oben: Nürnberger Paar mit italienischem S<strong>in</strong>nspruch. E<strong>in</strong>trag von 1594 im Stammbuch<br />
des Jacob Scheurl (1577–1623), GNM, Bibliothek Fotos: GNM<br />
L<strong>in</strong>ks: Widmungsdoppelseite im „Kress-Missale“ von Jakob Elsner mit dem Stifter<br />
Anton Kress, 1513<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zwar traditionellen, bewährten Technik,<br />
jedoch <strong>in</strong> modernstem Darstellungsstil.<br />
Bücherboom <strong>um</strong> 1500<br />
Die zweite Hälfte des 15. Jahrh<strong>und</strong>erts gehört<br />
zu den <strong>in</strong>teressanten experimentellen<br />
Perioden <strong>in</strong> der Geschichte der Buchkunst.<br />
Die Erfi ndung <strong>und</strong> Verbreitung des Buchdrucks<br />
<strong>und</strong> verschiedener druckgrafi scher<br />
Techniken stellten auch die Nürnberger<br />
Buchgestalter, M<strong>in</strong>iaturisten <strong>und</strong> Illustratoren<br />
vor ganz neue Herausforderungen.<br />
Text <strong>und</strong> Bild konnten nun <strong>in</strong> Serie produziert<br />
werden, aber auch die Möglichkeiten,<br />
unterschiedliche Arten von gemalten <strong>und</strong><br />
gedruckten Bildern mit handgeschriebenen<br />
<strong>und</strong> gedruckten Texten zu verb<strong>in</strong>den, multiplizierten<br />
sich. Neben re<strong>in</strong>en Druckwerken<br />
e<strong>in</strong>erseits <strong>und</strong> ill<strong>um</strong><strong>in</strong>ierten Handschriften<br />
andererseits gab es zahlreiche Mischformen.<br />
Die kunstvollsten <strong>und</strong> <strong>in</strong>novativsten Schöpfungen<br />
s<strong>in</strong>d häufi g <strong>in</strong> hand-ill<strong>um</strong><strong>in</strong>ierten<br />
Drucken zu fi nden. Gezeigt wird das Phänomen<br />
<strong>in</strong> der Ausstellung an wertvollen Frühdrucken<br />
aus Nürnberger <strong>und</strong> Bamberger Offi<br />
z<strong>in</strong>en, die <strong>in</strong> Imitation von Handschriften<br />
häufi g auf Pergament gedruckt s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> von<br />
Rechts: Kolorierte Stadtansicht<br />
von Venedig <strong>in</strong> der „Schedelschen<br />
Weltchronik“, 1493 Foto: GNM<br />
e<strong>in</strong>em spezialisierten M<strong>in</strong>iaturisten nach<br />
den Wünschen des Auftraggebers personalisiert<br />
wurden.<br />
E<strong>in</strong> absolutes Highlight s<strong>in</strong>d fünf Inkunabeln<br />
aus dem Besitz Willibald Pirckheimers<br />
(1470–1531). Der Patrizier, Ratsherr,<br />
H<strong>um</strong>anist <strong>und</strong> Dürer-Fre<strong>und</strong> besaß e<strong>in</strong>e<br />
<strong>um</strong>fangreiche, schon von Zeitgenossen gerühmte<br />
Bibliothek. E<strong>in</strong>e ihrer Besonderheiten<br />
waren italienische Frühdrucke antiker<br />
Autoren <strong>in</strong> Late<strong>in</strong> <strong>und</strong> Griechisch, vor<br />
allem jene des berühmten venezianischen<br />
Druckers Aldus Manutius (1449–1515), die<br />
Pirckheimer während se<strong>in</strong>er Studienjahre <strong>in</strong><br />
Italien selbst erworben oder sich später von<br />
gelehrten Fre<strong>und</strong>en hatte zusenden lassen.<br />
Se<strong>in</strong>e wertvollsten Bücher ließ Pirckheimer<br />
auf der ersten Textseite mit e<strong>in</strong>er handgemalten<br />
Wappenm<strong>in</strong>iatur verzieren. Sie wurden<br />
von se<strong>in</strong>en Erben Mitte des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
als Werke Albrecht Dürers an holländische<br />
<strong>und</strong> englische Kunstsammler verkauft. In<br />
der Dürer-Forschung ebenso berühmt wie<br />
<strong>um</strong>stritten, s<strong>in</strong>d die zierlichen M<strong>in</strong>iaturen<br />
angesichts der souverän gehandhabten<br />
Deckfarbentechnik jedoch eher e<strong>in</strong>em oder<br />
mehreren begabten Nürnberger M<strong>in</strong>iaturisten<br />
zuzuschreiben. Sie ill<strong>um</strong><strong>in</strong>ierten auch<br />
die im Druck bereits vorgegebenen Holzschnitt-Initialen<br />
<strong>und</strong> Zierbalken. Wer auch<br />
immer der Schöpfer war: Die <strong>um</strong> 1504/05<br />
entstandenen Wappenverzierungen gehören<br />
zu den frühesten Renaissancem<strong>in</strong>iaturen <strong>in</strong><br />
der deutschen Buchmalerei.<br />
Mäzene <strong>und</strong> Sammler<br />
Die Ausstellung zeigt bekannte Werke,<br />
lenkt den Blick aber auch auf die noch<br />
vielfach unbeachteten buchkünstlerischen<br />
Highlights der Wendezeit zwischen Mittelalter<br />
<strong>und</strong> Renaissance. So wird erstmals<br />
die Bandbreite des buchkünstlerischen<br />
Schaffens der Dürerzeit beleuchtet. Die<br />
aus Schätzen Nürnberger Sammlungen<br />
<strong>und</strong> berühmter europäischer Bibliotheken<br />
– darunter die Bayerische Staatsbibliothek,<br />
die Herzog August Bibliothek <strong>in</strong> Wolfenbüttel,<br />
die Stiftsbibliothek St. Gallen <strong>und</strong><br />
die Königliche Bibliothek Kopenhagen<br />
– zusammengestellte Präsentation lässt den<br />
Bücher-Boom der Epoche mit herausragenden<br />
Beispielen neu entstehen. Erlesene<br />
Buchmalereien <strong>und</strong> seltene Dürer-Bände,<br />
darunter auch se<strong>in</strong> Handexemplar der „Unterweisung<br />
der Messung“ <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e ill<strong>um</strong>i-<br />
Publikation<br />
Zur Ausstellung ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> reich<br />
bebilderter Katalog, ca. 184 Seiten<br />
€ 17,80 (Muse<strong>um</strong>sshop)<br />
€ 23,- (Buchhandel, Versand)<br />
Öffentliches Symposi<strong>um</strong> zur<br />
Ausstellung<br />
Nürnberger Buchmalerei der Renaissance.<br />
Albrecht Dürer <strong>und</strong><br />
die M<strong>in</strong>iaturisten se<strong>in</strong>er Zeit<br />
<strong>10</strong>.–11.07.<strong>2008</strong> Aufseß-Saal<br />
In den Jahrzehnten nach 1500 wird<br />
Nürnberg zu e<strong>in</strong>em Zentr<strong>um</strong> der<br />
Buchkunst <strong>und</strong> Buchmalerei. Das<br />
Symposi<strong>um</strong> spürt den Ursachen dieser<br />
Blüte <strong>und</strong> der weiteren Entwicklung <strong>in</strong><br />
der Dürerzeit nach. Themen s<strong>in</strong>d das<br />
Verhältnis von Buchmalerei zu Handzeichnung,<br />
Druckgrafi k <strong>und</strong> Tafelbild<br />
<strong>und</strong> die Interessen der Auftraggeber<br />
<strong>und</strong> Sammler am Besitz ill<strong>um</strong><strong>in</strong>ierter<br />
Handschriften <strong>und</strong> Drucke.<br />
Teilnahme kostenlos,<br />
Voranmeldung erbeten<br />
Telefon (0911) 1331-0<br />
Telefax (0911) 1331-200<br />
E-Mail <strong>in</strong>fo@gnm.de<br />
L<strong>in</strong>ks: M<strong>in</strong>iaturmalerei aus e<strong>in</strong>er moraltheologischen<br />
Druckschrift (Antonius<br />
Florent<strong>in</strong>us, S<strong>um</strong>ma theologica,<br />
Nürnberg 1478).<br />
nierte <strong>Ausgabe</strong> des „Marienlebens“, lassen<br />
materielle Pracht, wechselseitige E<strong>in</strong>fl üsse,<br />
aber auch den steten Modernisierungsprozess<br />
des Medi<strong>um</strong>s lebendig werden. Viele<br />
Handschriften <strong>und</strong> Drucke werden erstmalig<br />
öffentlich ausgestellt <strong>und</strong> waren <strong>in</strong> dieser<br />
Zusammenstellung weltweit überhaupt<br />
noch nie zu sehen.<br />
Die e<strong>in</strong>malige Präsentation ermöglicht<br />
den Blick auf die gestalterische Vielfalt von<br />
Buchkunst <strong>und</strong> Buchgebrauch zu Dürers<br />
Zeiten. Zugleich spürt sie Albrecht Dürers<br />
eigenen Aktivitäten als Büchermacher nach,<br />
erläutert se<strong>in</strong> Verhältnis z<strong>um</strong> Buch <strong>und</strong> beleuchtet<br />
Dürers E<strong>in</strong>fl uss auf die Buchillustration<br />
der Zeitgenossen. Zusammengeführt<br />
werden die kunsthistorisch bedeutenden<br />
Werke der Nürnberger Ill<strong>um</strong><strong>in</strong>isten nicht zuletzt<br />
zur Klärung offener Forschungsfragen:<br />
Die erstmalige Zusammenschau der Exponate<br />
bietet die e<strong>in</strong>malige Gelegenheit z<strong>um</strong><br />
vergleichenden Betrachten. Sie verspricht<br />
neue Erkenntnisse über die Werkstattzusammenhänge,<br />
die Entwicklung der Nürnberger<br />
Buchmalerei <strong>in</strong> der Dürerzeit <strong>und</strong> nicht zuletzt<br />
über die Rolle, die Albrecht Dürer <strong>in</strong><br />
diesen Umwandlungsprozessen spielte.<br />
Thomas Eser, Anja Grebe
8 GERMANISCHES NATIONALMUSEUM NÜRNBERG<br />
Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />
o h<strong>in</strong>gen die „Betenden Hände“?<br />
ammlungs- <strong>und</strong> Befragungstage im Germanischen Nationalmuse<strong>um</strong><br />
as Germanische Nationalmuse<strong>um</strong><br />
<strong>und</strong> das Kulturreferat<br />
der Stadt Nürnberg starten<br />
<strong>in</strong>en Aufruf an alle Besitzer von Reliken<br />
zu Albrecht Dürers „Betenden<br />
änden“: Zeigen Sie uns Ihre „Beenden<br />
Hände“ <strong>und</strong> erzählen Ihre<br />
eschichte darüber! Im Rahmen der<br />
ürer-Aktivitäten <strong>2008</strong> wird erstmals<br />
as Nachleben von Albrecht Dürers<br />
Das Deutsche Kunstarchiv startet<br />
e<strong>in</strong>e Vortragsreihe, die sich z<strong>um</strong> Ziel<br />
setzt, die Archivalien z<strong>um</strong> Leben zu erwecken:<br />
Wissenschaftler, die im Archiv<br />
geforscht haben, berichten anschaulich<br />
über ihr Thema <strong>und</strong> die Entdeckungen,<br />
die sie im Archiv machen konnten.<br />
Den Anfang macht der Pariser Kunsthistoriker<br />
Peter Kropmanns, dessen<br />
Buch „Lovis Cor<strong>in</strong>th – E<strong>in</strong> Künstlerleben“<br />
unlängst im Hatje-Cantz-Verlag<br />
erschienen ist.<br />
Lovis Cor<strong>in</strong>th (1858–1925) war vor<br />
150 Jahren geboren worden. Der Ostpreuße<br />
aus Tapiau ließ sich <strong>in</strong> Königsberg,<br />
München, Antwerpen <strong>und</strong> Paris<br />
ausbilden, lebte aber vorwiegend <strong>in</strong><br />
Berl<strong>in</strong>.<br />
Das Deutsche Kunstarchiv im Germanischen<br />
Nationalmuse<strong>um</strong> bewahrt<br />
seit 1975 große Teile des aus Familienbesitz<br />
erworbenen schriftlichen<br />
Archivs des Künstlers. Für se<strong>in</strong>e Biografie<br />
hat Peter Kropmanns die Briefe<br />
<strong>und</strong> Fotoalben sowie vielerlei andere<br />
Dok<strong>um</strong>ente gesichtet <strong>und</strong> berichtet <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>em Vortrag von den E<strong>in</strong>drücken,<br />
die diese Tätigkeit vermittelt.<br />
In diesem Jahr begeht die Paul<br />
Wolfgang Merkelsche Familienstiftung<br />
ihr 150. Gründungsjubilä<strong>um</strong>.<br />
Gr<strong>und</strong>stock der Stiftung bildet die<br />
von Paul Wolfgang Merkel (1756 bis<br />
1820) zusammengetragene Kunst-<br />
<strong>und</strong> Altertümersammlung, die heute<br />
weitgehend im Germanischen Nationalmuse<strong>um</strong><br />
aufbewahrt wird. Der<br />
z<strong>um</strong> Jubilä<strong>um</strong> e<strong>in</strong>berufene Merkelsche<br />
Familientag beg<strong>in</strong>nt mit e<strong>in</strong>em<br />
öffentlichen Vortragsabend, der<br />
bedeutenden Kunstwerken dieser<br />
„Betenden Händen“ <strong>in</strong> den Mittelpunkt<br />
gestellt. Wie kam es zu dieser<br />
unglaublichen Erfolgsgeschichte e<strong>in</strong>er<br />
unsche<strong>in</strong>baren Zeichnung? Welche<br />
Bedeutung hat das Motiv <strong>für</strong> se<strong>in</strong>e Besitzer?<br />
Fragen wie diese s<strong>in</strong>d bis heute<br />
weitgehend unerforscht geblieben.<br />
An drei öffentlichen Sammlungs- <strong>und</strong><br />
Befragungstagen versuchen die Wissenschaftler<br />
des Muse<strong>um</strong> nun, dem<br />
Typisch Fünfziger-Jahre-Design <strong>in</strong> Nierenform, aber noch weitgehend<br />
unerforscht: e<strong>in</strong> Wandrelief mit den „Betenden Händen“ (Sammlung der<br />
lbrecht-Dürer-Haus-Stiftung/<strong>Museen</strong> der Stadt Nürnberg) Fotos: GMN<br />
Vortragsabende<br />
Phänomen „Betende Hände“ näher zu<br />
kommen <strong>und</strong> betreten damit Neuland.<br />
Gibt es heute immer noch derart viele<br />
Repliken oder ist die Verbreitung der<br />
„Betenden Hände“ bereits im Rückgang<br />
begriffen?<br />
Die Leiter<strong>in</strong> der Abteilung Volksk<strong>und</strong>e,<br />
Dr. Claudia Selheim, <strong>und</strong> der<br />
Leiter der Forschungsstelle Albrecht<br />
Dürer am Germanischen Nationalmuse<strong>um</strong>,<br />
Dr. Thomas Eser, begutachten<br />
an drei Dienstagen im <strong>Juni</strong> (<strong>10</strong>.,<br />
17. <strong>und</strong> 24. <strong>Juni</strong> von <strong>10</strong> bis 18 Uhr)<br />
die Repliken <strong>und</strong> führen die Befragungen<br />
durch, auch ohne Angabe des<br />
Namens. Gerne geben sie auch Auskunft<br />
über Orig<strong>in</strong>alität <strong>und</strong> Herkunft<br />
der Stücke. Interessenten können sich<br />
direkt im Foyer an die aufgebauten Infotische<br />
wenden. E<strong>in</strong>e Anmeldung ist<br />
nicht nötig. Die Befragungsergebnisse<br />
werden wissenschaftlich dok<strong>um</strong>entiert.<br />
E<strong>in</strong> besonderes Anliegen ist es,<br />
<strong>in</strong>teressante Objekte <strong>für</strong> den Aufbau<br />
<strong>und</strong> die Ergänzung von Sammlungen<br />
zu gew<strong>in</strong>nen. Das Kulturreferat <strong>und</strong><br />
das Germanische Nationalmuse<strong>um</strong><br />
freuen sich, wenn die Besitzer bereit<br />
wären, ausgewählte Stücke <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Muse<strong>um</strong>ssammlung zu übergeben.<br />
So können die von der Wissenschaft<br />
bisher ka<strong>um</strong> beachtete Rezeptionsgeschichte<br />
der „Betenden Hände“<br />
<strong>und</strong> die D<strong>in</strong>ggeschichte der Objekte<br />
<strong>für</strong> die Forschung auch zukünftig bewahrt<br />
werden. E<strong>in</strong>e Auswahl der abgegebenen<br />
Exponate soll erstmals <strong>in</strong><br />
der Ausstellung „<strong>10</strong>00mal kopiert...“<br />
gezeigt werden, die vom 22. November<br />
bis 14. Dezember <strong>2008</strong> im Kunst-<br />
KulturQuartier stattf<strong>in</strong>det.<br />
Für alle, die an den Begutachtungsterm<strong>in</strong>en<br />
ke<strong>in</strong>e Zeit haben, läuft von<br />
Mai bis November <strong>2008</strong> zudem e<strong>in</strong>e<br />
Befragung per Auslage, Versand <strong>und</strong><br />
Internet. Auch diese Ergebnisse können<br />
<strong>für</strong> die Ausstellung <strong>und</strong> <strong>für</strong> die<br />
Dürer-Forschung wertvolles Material<br />
Lovis Cor<strong>in</strong>th malte sich 1909 im Kreis se<strong>in</strong>er Familie<br />
Foto: Niedersächsisches Landesmuse<strong>um</strong>, Hannover<br />
Sammlung gewidmet ist. Im Zentr<strong>um</strong><br />
der Veranstaltung im Aufseß-Saal des<br />
Germanischen Nationalmuse<strong>um</strong>s<br />
steht das Gemälde des jungen Mart<strong>in</strong><br />
Luther als August<strong>in</strong>ermönch von Lucas<br />
Cranach dem Älteren.<br />
150 Jahre Merkelsche Familienstiftung:<br />
Der Merkelsche Luther <strong>und</strong> die Suche<br />
nach dem Image<br />
Dr. Daniel Hess<br />
Tempel der Er<strong>in</strong>nerung: Das Zimmerkenotaph<br />
<strong>für</strong> Johannes Bepler<br />
Dr. Frank Matthias Kammel<br />
18. Juli <strong>2008</strong>, 19 Uhr (Aufseß-Saal,<br />
E<strong>in</strong>tritt frei)<br />
Aus dem Deutschen Kunstarchiv 1:<br />
Lovis <strong>und</strong> die Cor<strong>in</strong>ther. Der Künstler<br />
<strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Familie im Spiegel der Kunst<br />
<strong>und</strong> des Deutschen Kunstarchivs<br />
Dr. Peter Kropmanns, Paris<br />
2. Juli <strong>2008</strong>, 19 Uhr (Lesesaal des<br />
Archivs, E<strong>in</strong>tritt frei)<br />
„Unser täglich Brot gib uns heute“ – mit dieser Zeile aus dem „Vater<br />
unser“ ist e<strong>in</strong> etwa 1970 entstandener Holzteller <strong>um</strong>fasst<br />
(Sammlung der Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung/<strong>Museen</strong> der Stadt Nürnberg)<br />
darstellen. In e<strong>in</strong>em ersten Schritt<br />
werden Fragebögen unter Multiplikatoren,<br />
wie z.B. den Kirchen, Verbänden<br />
oder <strong>in</strong> Seniorenheimen verteilt.<br />
Interessenten können den Fragebogen<br />
unter www.duerer.nuernberg.de<br />
herunterladen oder direkt im Kulturreferat<br />
im Sekretariat abholen. Erste<br />
Rückläufe von Fragebögen aus der<br />
Testphase im Mai zeigen e<strong>in</strong> sehr buntes<br />
Bild. Wie erwartet gehören dreidimensionale<br />
Repliken <strong>in</strong> Form von Wandreliefs<br />
zu den beliebtesten Motiven. Viele<br />
Menschen verb<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e sehr persönliche<br />
Geschichte oder Er<strong>in</strong>nerung mit<br />
den Objekten. Interessant ist aber auch<br />
die Tatsache, dass die „Betenden Hände“<br />
wohl e<strong>in</strong> äußerst beliebtes Tattoo-<br />
Motiv s<strong>in</strong>d. Vo/GNM<br />
Sammlungs- <strong>und</strong> Befragungstage zu<br />
Dürers „Betenden Händen“ im GNM:<br />
Dienstag, <strong>10</strong>., 17. <strong>und</strong> 24. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong> von<br />
<strong>10</strong>-18 Uhr <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>gangshalle.<br />
We<strong>in</strong>menü<br />
Im Muse<strong>um</strong>s-Restaurant Vivere<br />
wird die Vorstellung der besten W<strong>in</strong>zer<br />
Frankens am 19. Juli <strong>2008</strong> fortgesetzt.<br />
Wolfgang Glaser vom We<strong>in</strong>gut<br />
Glaser-Himmelstoss <strong>in</strong> Nordheim/<br />
Dettelbach verb<strong>in</strong>det althergebrachte,<br />
traditionelle Arbeitsweise mit neuen<br />
<strong>um</strong>weltbewussten Gesichtspunkten.<br />
Er arbeitet nach den Richtl<strong>in</strong>ien des<br />
„Naturnahen We<strong>in</strong>baus“, das heißt<br />
E<strong>in</strong>satz von schonenden biologischen<br />
Mitteln. Gr<strong>und</strong>voraussetzung ist <strong>und</strong><br />
bleibt qualitativ hochwertige Traubenerzeugung.<br />
Dies gel<strong>in</strong>gt nur durch<br />
sehr viel Handarbeit im We<strong>in</strong>berg.<br />
Die Reduzierung der Erträge <strong>und</strong> die<br />
selektive Ernte von Hand s<strong>in</strong>d hier<br />
e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit <strong>und</strong> haben<br />
zu sehr hohen Beurteilungen von<br />
We<strong>in</strong>kritikern geführt. Die Küchencrew<br />
des Vivere <strong>um</strong> Marek Nitsche<br />
<strong>und</strong> Albert Fischer sorgt <strong>für</strong> e<strong>in</strong> exklusives<br />
5-Gang-Menü, passend auf<br />
die We<strong>in</strong>e abgestimmt. Nachdem die<br />
Verkostungen mit den We<strong>in</strong>gütern<br />
Schmitts K<strong>in</strong>der, Horst Sauer, Castell<br />
<strong>und</strong> TRIAS sofort ausverkauft waren,<br />
empfiehlt sich e<strong>in</strong>e rasche Reservierung<br />
unter Tel. 2449774. Bei entsprechender<br />
Nachfrage wird e<strong>in</strong> Zusatzterm<strong>in</strong><br />
am 18. Juli angeboten. Das<br />
5-Gang-Abendmenü mit Petit Fours,<br />
Kaffee, Aperitif <strong>und</strong> allen We<strong>in</strong>en <strong>und</strong><br />
Wasser kostet 85,- €. Jörg Paetzke<br />
Von Juli bis September s<strong>in</strong>d im Restaurant<br />
Vivere Veranstaltungen nicht nur<br />
r<strong>und</strong> <strong>um</strong> den We<strong>in</strong> geplant, e<strong>in</strong> Thema<br />
wird „Grill<strong>in</strong>g Deluxe“. Wer benachrichtigt<br />
werden möchte, kann se<strong>in</strong>en<br />
Kontakt unter <strong>in</strong>fo@restaurant-vivere.de<br />
oder Fax 0911-2449785 h<strong>in</strong>terlassen.<br />
Ausstellungen<br />
bis 9.11.<strong>2008</strong><br />
Der Liebe Spiel<br />
Zur Neupräsentation des<br />
„Spieleteppichs“<br />
<strong>10</strong>.6. bis 12.<strong>10</strong>.<strong>2008</strong><br />
Heilige <strong>und</strong> Hasen<br />
Bücherschätze der Dürerzeit<br />
Veranstaltungen<br />
<strong>10</strong>.6.<strong>2008</strong><br />
AnKlang<br />
Klaviermusik von Sergej<br />
Rachman<strong>in</strong>ow<br />
Klasse Wolfgang Manz<br />
16 Uhr<br />
22.6.<strong>2008</strong><br />
K<strong>in</strong>der-Eltern-Aktion<br />
E<strong>in</strong> Schloss lädt e<strong>in</strong>!<br />
Treffpunkt Schloss Neunhof<br />
<strong>10</strong>.30 Uhr<br />
<strong>26</strong>.6.<strong>2008</strong><br />
AnKlang<br />
Musik <strong>für</strong> Klar<strong>in</strong>ette<br />
Klasse Peter Reich<br />
16 Uhr<br />
<strong>26</strong>.6.<strong>2008</strong><br />
BilderSprache<br />
Lesung <strong>in</strong> der Ausstellung „Der<br />
Liebe Spiel“<br />
16.30 Uhr<br />
2.7.<strong>2008</strong><br />
AnKlang<br />
Musik <strong>für</strong> Viol<strong>in</strong>e<br />
Klasse Ulf Klausenitzer<br />
16 Uhr<br />
Vortragsabend<br />
Aus dem Deutschen<br />
Kunstarchiv I<br />
Lovis <strong>und</strong> die Cor<strong>in</strong>ther<br />
Dr. Peter Kropmanns, Paris<br />
19 Uhr<br />
<strong>10</strong>.7.<strong>2008</strong><br />
AnKlang<br />
Klaviermusik<br />
Klasse Wolfgang Manz<br />
16 Uhr<br />
<strong>10</strong>.–11.7.<strong>2008</strong><br />
Öffentliches Symposi<strong>um</strong><br />
Nürnberger Buchmalerei der<br />
Renaissance<br />
9.30 Uhr<br />
18.7.<strong>2008</strong><br />
Vortragsabend<br />
150 Jahre Merkelsche Familienstiftung<br />
19 Uhr
Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />
In diesem Jahr ist das Fränkische<br />
Freilandmuse<strong>um</strong> des Bezirks Mittelfranken<br />
<strong>in</strong> Bad W<strong>in</strong>dsheim gleich<br />
zweimal Tagungsort <strong>für</strong> wichtige Themengebiete<br />
aus dem Bereich der Hausforschung.<br />
Vom <strong>26</strong>. – 28. <strong>Juni</strong> laden das<br />
Fränkische Freilandmuse<strong>um</strong> <strong>und</strong> der<br />
Arbeitskreis <strong>für</strong> Hausforschung <strong>in</strong> Bay-<br />
ern <strong>und</strong> im deutschsprachigen Ra<strong>um</strong><br />
zur Tagung „Farbe <strong>und</strong> Dekor“ e<strong>in</strong>,<br />
bei dem der aktuelle Forschungsstand<br />
aus Restaurierung, Denkmalpflege <strong>und</strong><br />
Hausforschung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er groß angelegten<br />
Zusammenschau vor r<strong>und</strong> <strong>10</strong>0<br />
Tagungsteilnehmern präsentiert wird.<br />
Das letzte Symposi<strong>um</strong> zu diesem Thema<br />
fand genau vor 25 Jahren ebenfalls<br />
<strong>in</strong> Bad W<strong>in</strong>dsheim statt – es wird also<br />
Zeit, die Erkenntnisse auf diesem Gebiet<br />
erneut zusammenzutragen.<br />
Buntes Tagungsprogramm<br />
Farbe am Haus gab es schon seit<br />
Menschengedenken. Die Überblicksdarstellungen<br />
der e<strong>in</strong>zelnen Vorträge<br />
behandeln das Thema vom späten<br />
Mittelalter bis <strong>in</strong> die Neuzeit <strong>und</strong> beziehen<br />
sich nicht nur auf farbige Fassaden-<br />
<strong>und</strong> Innengestaltungen, sondern<br />
ebenso auf Randgebiete wie „Farbe<br />
auf dem Dach“. Auch die Farbe Blau<br />
wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen Vortrag <strong>in</strong>s rechte<br />
Licht gerückt. Im Innenbereich gibt<br />
es so vielfältige Gestaltungsvarianten<br />
wie Bauformen: Bemalte Wandvertäfe-<br />
Nach längerer Vorbereitungszeit<br />
wird am Samstag, <strong>26</strong>. Juli <strong>2008</strong>,<br />
e<strong>in</strong>e Ausstellung des Fränkischen<br />
Freilandmuse<strong>um</strong>s unter dem Titel<br />
„Zwangsarbeit im ländlichen Franken<br />
1939–1945“ eröffnet. Das Projekt<br />
entstand <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit e<strong>in</strong>er „Arbeitsgruppe Geschichte“<br />
am Gymnasi<strong>um</strong> Carol<strong>in</strong><strong>um</strong> <strong>in</strong><br />
Ansbach, mit dem Mittelpommerschen<br />
Muse<strong>um</strong>s Stolp – e<strong>in</strong> polnisches<br />
Partnermuse<strong>um</strong> des Freilandmuse<strong>um</strong>s<br />
– <strong>und</strong> dem Büro <strong>für</strong><br />
Regionalpartnerschaften des Bezirks<br />
Mittelfranken.<br />
Die Ausstellung, vor allem aber<br />
auch der zeitgleich ersche<strong>in</strong>ende<br />
Begleitband wollen versuchen, das<br />
Ausmaß des Zwangsarbeitere<strong>in</strong>sat-<br />
zes <strong>und</strong> den Lebens- <strong>und</strong> Arbeits-<br />
alltag der Zwangsarbeiter nachzuzeichnen,<br />
die im ländlichen Ra<strong>um</strong><br />
Frankens während des Zweiten<br />
Weltkrieges e<strong>in</strong>gesetzt waren, wobei<br />
der Schwerpunkt e<strong>in</strong>deutig auf dem<br />
„Arbeitse<strong>in</strong>satz“ <strong>in</strong> der Landwirtschaft<br />
liegt. Auch wenn der E<strong>in</strong>satz<br />
auf Bauernhöfen <strong>für</strong> die Betroffenen<br />
sicherlich e<strong>in</strong>e weitaus grö-<br />
ßere Überlebensperspektive bot als<br />
die Zwangsarbeit <strong>in</strong> der Rüstungs<strong>in</strong>dustrie,<br />
so waren auch die ausländischen<br />
Landarbeiter beim ger<strong>in</strong>gs-<br />
ten „Fehlverhalten“ e<strong>in</strong>er brutalen<br />
<strong>und</strong> gnadenlosen Repression durch<br />
die Nationalsozialisten ausgesetzt.<br />
Unser Blick geht aber auch noch<br />
über das Jahr 1945 h<strong>in</strong>aus <strong>und</strong> spürt<br />
Biografien von ehemaligen Zwangsarbeitern<br />
nach, die dauerhaft <strong>in</strong><br />
Franken geblieben s<strong>in</strong>d. Die Ergebnisse<br />
des Projektes basieren auf<br />
<strong>um</strong>fangreichen Quellenstudien <strong>und</strong><br />
– durch die Muse<strong>um</strong>swissenschaftler<br />
aus Stolp auch <strong>in</strong> Polen durchgeführten<br />
– Befragungen. Zahlreiche,<br />
bislang unveröffentlichte<br />
Fotografien aus Privatsammlungen<br />
werden ebenso<br />
zu sehen se<strong>in</strong><br />
wie Dok<strong>um</strong>ente<br />
aus Archiven<br />
oder überlieferte<br />
Briefe. Ausgestellt<br />
werden auch kle<strong>in</strong>e<br />
Kunstwerke,<br />
die Zwangsarbeiter<br />
während<br />
ihrer ger<strong>in</strong>g bemessenenfreien<br />
Zeit anfertig-<br />
ten, wie z.B. e<strong>in</strong><br />
Hausaltar, e<strong>in</strong><br />
Vogelkäfig oder<br />
e<strong>in</strong>e aus Holz<br />
kunstvoll gefertigte<br />
Taube.<br />
Bewegend auch<br />
die Geschichte<br />
e<strong>in</strong>es Wäschesacks<br />
mit Inhalt,<br />
den e<strong>in</strong> polnischer<br />
Zwangsarbeiter kurz nach<br />
Kriegsende e<strong>in</strong>em unterfränkischen<br />
Bauern mit der Bitte <strong>um</strong> Aufbewahrung<br />
h<strong>in</strong>terließ, da er bald wiederkomme.<br />
Die Ankündigung ist<br />
nicht e<strong>in</strong>gelöst worden, sodass der<br />
Wäschesack über Umwege nun ans<br />
Fränkische Freilandmuse<strong>um</strong> geriet<br />
<strong>und</strong> <strong>in</strong> der Ausstellung als Installation<br />
gezeigt wird. Herbert May<br />
FRÄNKISCHES FREILANDMUSEUM<br />
Farbe am Haus macht fröhlich<br />
Symposi<strong>um</strong> <strong>für</strong> Hausforschung, Denkmalpflege <strong>und</strong> Restaurierung im Fränkischen Freilandmuse<strong>um</strong><br />
Zwangsarbeit<br />
Polnische Zwangsarbeiter bei der Feldarbeit im Ra<strong>um</strong><br />
Roth, <strong>um</strong> 1942 (Privat)<br />
lungen, farbig gefasste Fachwerke <strong>und</strong><br />
Tapetenbef<strong>und</strong>e, die <strong>in</strong>s 16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
zurückreichen. Den „Himmel auf<br />
Erden“ versprechen aufgeklebte Himmel<br />
<strong>in</strong> Schlafbutzen, ebenfalls aus dem<br />
16. Jahrh<strong>und</strong>ert. Welcher Zeitgenosse<br />
würde auf diese Weise nicht auch gerne<br />
<strong>in</strong>s Reich der Trä<strong>um</strong>e vers<strong>in</strong>ken? Doch<br />
dank Zentralheizung <strong>und</strong> Trend z<strong>um</strong><br />
Loft s<strong>in</strong>d heutige Schlafrä<strong>um</strong>e großzügiger<br />
bemessen <strong>und</strong> entbehren somit<br />
der schönen Möglichkeit, direkt über<br />
der Schlafstatt e<strong>in</strong> schützendes Himmelsgewölbe<br />
zu <strong>in</strong>szenieren.<br />
Der Klassiker: Lüftlmalerei<br />
Natürlich darf bei e<strong>in</strong>em so groß angelegten<br />
Forschertreff mit immerh<strong>in</strong> <strong>26</strong><br />
Fachvorträgen der Klassiker aus dem<br />
Süden nicht fehlen: die Lüftlmalerei.<br />
Diese Art illusionistischer Fassadenmalerei<br />
ist <strong>in</strong> Oberbayern <strong>und</strong> <strong>in</strong> Tirol<br />
verbreitet <strong>und</strong> steht als heimatliche<br />
Fremdenzimmer des Eschenbacher Hauses mit reich verzierten Wänden<br />
im rekonstruierten Zustand <strong>um</strong> 19<strong>10</strong> Fotos: Ute Rauschenbach<br />
Sonntagsführungen<br />
Muse<strong>um</strong> Kirche <strong>in</strong> Franken,<br />
sonntags 14 Uhr<br />
Fränkisches Freilandmuse<strong>um</strong>,<br />
sonntags 14.30 Uhr<br />
K<strong>in</strong>derprogramm<br />
Mit wechselnden Themen: Filzwerkstatt,<br />
dreschen mit Holzflegeln,<br />
Schiffchen bauen <strong>und</strong><br />
schwimmen lassen, Stoffdruck<br />
mit Blättern, Fladen backen, Wände<br />
mit Schablonentechnik verzieren,<br />
„mittelalterliche“ Wachstäfelchen<br />
herstellen, Wäsche waschen<br />
mit Bürste, Kernseife, Zuber <strong>und</strong><br />
Waschbrett, ziegeln u.v.m., sonntags<br />
14 Uhr, ohne Anmeldung.<br />
Handwerkervorführungen<br />
Wollsp<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Korbmachen<br />
(dienstags), Fassmachen <strong>und</strong><br />
Wagnerei (mittwochs), Holzschuhmachen<br />
<strong>und</strong> Brotbacken<br />
(donnerstags), Schmieden,<br />
Besenb<strong>in</strong>den (samstags), Getreidemahlen,<br />
Handweben, Kaltmang<br />
(sonntags), Bierbrauen, Ölschlagen,<br />
Ziegeln, landwirtschaftliche<br />
Arbeiten (unregelmäßig).<br />
Ausstellungen<br />
Gut betucht<br />
Noch bis Sonntag, 22. <strong>Juni</strong><br />
Aus alter Arbeitszeit<br />
Noch bis Sonntag, 22. <strong>Juni</strong><br />
Fremdarbeiter im<br />
ländlichen Franken<br />
Samstag, <strong>26</strong>. Juli bis Sonntag,<br />
23. November<br />
Freilandtheater<br />
Samstag, 12. Juli bis Samstag,<br />
23. August, jeweils 20.30 Uhr<br />
„Bombenstimmung“ – e<strong>in</strong>e<br />
Terroristenkomödie aus dem<br />
Franken der 70er Jahre, Text:<br />
Christian Laubert, Musik: Verena<br />
Guido, Karten unter 09841/<br />
Variante <strong>in</strong> der Tradition des barocken<br />
Trompe-l`oeil. In e<strong>in</strong>er zahmen Ausführung<br />
ist es auch im Fränkischen<br />
Freilandmuse<strong>um</strong> zu f<strong>in</strong>den: Gleich am<br />
E<strong>in</strong>gang täuscht das Austragshaus aus<br />
Knittelsbach das unaufmerksame Besucherauge<br />
mit aufgemalten Fensterläden<br />
<strong>und</strong> reich verzierten Pilastern. E<strong>in</strong>e<br />
besonders schöne Farbgestaltung von<br />
Wandflächen f<strong>in</strong>det sich dort auch am<br />
Hopfenbauernhaus aus Eschenbach.<br />
War bei der Innenausstattung von<br />
Wänden <strong>in</strong> Bauernhäusern bis Anfang<br />
des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts noch Schablonenmalerei<br />
vorherrschend, so setzte sich<br />
danach die Gestaltung mittels Musterwalzen<br />
durch. Dabei gab es unendlich<br />
vielfältige regionale Besonderheiten,<br />
von niedersächsischer Dekorations-<br />
<strong>und</strong> Stubenmalerei über Lausitzer<br />
Wanddekorationen der Bauern <strong>und</strong><br />
Häusler bis h<strong>in</strong> zur Fugenmalerei im<br />
westfälischen <strong>und</strong> zur Fliesenmalerei<br />
im niederdeutschen Hallenhaus.<br />
Historische Putztechniken<br />
Die zweite große Tagung richtet sich<br />
außer an Denkmalpfleger auch an<br />
Handwerker, Restauratoren, Bauherren<br />
<strong>und</strong> Architekten. Am 29. <strong>und</strong> 30. 8.<br />
bietet die Propstei Johannesberg <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit dem Fränkischen<br />
Freilandmuse<strong>um</strong> neben e<strong>in</strong>em Überblick<br />
zur aktuellen Forschungssituation<br />
der „Historischen Putztechniken“<br />
Sommer im Freilandmuse<strong>um</strong> – Veranstaltungskalender<br />
66 80 27, weitere Infos unter<br />
www.freilandtheater.de<br />
Sonntagskonzerte <strong>in</strong> der<br />
Spitalkirche<br />
Julius Fiesenig – e<strong>in</strong> Porträt<br />
Sonntag, 15. <strong>Juni</strong>, 19 Uhr<br />
Kantorei St. Kilian Bad W<strong>in</strong>dsheim,<br />
mit Bernd Uhlmann (Orgel)<br />
<strong>und</strong> Luise Limpert (Leitung)<br />
Musikalische Pilgerreise<br />
Sonntag, 6. Juli, 19 Uhr<br />
„Pilgrim“ mit Susanne Schönwiese<br />
(Gesang), Uschi Laar (Harfe)<br />
<strong>und</strong> dem Komponisten Willi<br />
Lichtenberg (Kontrabass)<br />
Orgelmusik vom Barock<br />
bis zur Moderne<br />
Sonntag, 28. September, 19 Uhr<br />
Werke von J. Pachelbel, J. S.<br />
Bach, J. Haydn, W.A. Mozart, H.<br />
Hartl <strong>und</strong> freie Improvisation mit<br />
He<strong>in</strong>rich Hartl (Orgel)<br />
Lesungen <strong>in</strong> der Kräuter-<br />
Apotheke<br />
E<strong>in</strong>e Region liest<br />
Menschen aus der Region lesen<br />
<strong>für</strong> Menschen aus der Region aus<br />
ihren Liebl<strong>in</strong>gsbüchern, Festsaal<br />
der Kräuter-Apotheke der Baugruppe<br />
Stadt, am Holzmarkt, jeden<br />
Mittwochabend von 18 bis 18.45<br />
Uhr mit Ausnahme der Schulferien<br />
Veranstaltungen<br />
Kunst, Kultur,<br />
Kul<strong>in</strong>arisches<br />
Freitag, 13. <strong>Juni</strong>, 18 Uhr im Alten<br />
Bauhof am Holzmarkt<br />
Sommerfest des Förderkreises<br />
Jagdschlösschen mit „Szenischem<br />
Intermezzo“ des Freilandtheaters<br />
Bad W<strong>in</strong>dsheim, Kunstausstellung<br />
<strong>und</strong> musikalisch-literarischer Begegnung<br />
mit Ewald Arenz (Lesung)<br />
<strong>und</strong> He<strong>in</strong>rich Hartl (Klavier), dazu<br />
Sektempfang <strong>und</strong> festliches Wildbuffet,<br />
We<strong>in</strong>, Muse<strong>um</strong>sbier, alles<br />
Hopfenbauernhaus aus Eschenbach<br />
(Lkr. Nürnberger Land) mit rekonstruierter<br />
Farbfassung <strong>und</strong> „Blasenputz“<br />
aus der Zeit <strong>um</strong> 1930<br />
auch praktische Übungen an. Nach bereits<br />
drei Tagungen mit ähnlicher Konzeption<br />
ist das Interesse ungebrochen.<br />
Diesmal liegt der Schwerpunkt auf der<br />
Herstellung trocken gelöschter Kalke.<br />
Das kl<strong>in</strong>gt zunächst sehr speziell, doch<br />
<strong>in</strong> der Praxis der Wandrestaurierung ist<br />
dies e<strong>in</strong> wichtiges Thema.<br />
Beide Tagungen machen sichtbar,<br />
dass neben den Aufgaben des Sammelns,<br />
Bewahrens <strong>und</strong> Vermittelns im<br />
Fränkischen Freilandmuse<strong>um</strong> auch die<br />
Aufgabe des Forschens e<strong>in</strong>en breiten<br />
Ra<strong>um</strong> e<strong>in</strong>nimmt. URau/FFM<br />
zusammen <strong>für</strong> 40 €, Anmeldung<br />
unter 09841 / 66 800 erforderlich.<br />
Salon der Genüsse<br />
Donnerstag, 19. bis Sonntag,<br />
22. <strong>Juni</strong>, <strong>10</strong> – 18 Uhr<br />
Unter der Leitung des Bayerischen<br />
Hotel- <strong>und</strong> Gaststättenverbandes<br />
e.V. verwandelt sich das Muse<strong>um</strong>sgelände<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en riesigen<br />
Freiluftsalon der kul<strong>in</strong>arischen<br />
Genüsse mit Schaukochen, Fischspezialitäten<br />
am Muse<strong>um</strong>sweiher,<br />
Backkunst an der Getreidemühle,<br />
Käse- <strong>und</strong> Sch<strong>in</strong>kenspezialitäten an<br />
der Schäferei, We<strong>in</strong>angebote am<br />
We<strong>in</strong>berg <strong>und</strong> verschiedene Biersorten<br />
aus Bayern an der Brauerei.<br />
Muse<strong>um</strong>sNacht<br />
Samstag, 28. <strong>Juni</strong>, 18 – 24 Uhr<br />
Muse<strong>um</strong> unter dem Sternenhimmel<br />
mit Konzerten, Lesungen,<br />
Papier- <strong>und</strong> Fußtheater, Zauberei,<br />
Akrobatik, Mitternachtsfeuer <strong>und</strong><br />
fränkischen Spezialitäten aus<br />
alten Bauernküchen. E<strong>in</strong>tritt <strong>10</strong> €,<br />
Familien 23 €.<br />
Tag der Volksmusik<br />
Sonntag, 29. <strong>Juni</strong>, <strong>10</strong> – 18 Uhr<br />
Mittelfränkische M<strong>und</strong>art-<br />
Theatertage<br />
Samstag, 12. <strong>und</strong> Sonntag, 13. Juli<br />
Muse<strong>um</strong>s-Sommerfest<br />
Samstag, <strong>26</strong>. <strong>und</strong> Sonntag,<br />
27. Juli, 11 – 18 Uhr<br />
Zwischen sommerlichen Erntearbeiten,<br />
klappernden Mühlen,<br />
spielenden K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Muse<strong>um</strong>shandwerkern<br />
begegnen uns<br />
Dorfbewohner, Bauern, Bürger <strong>und</strong><br />
Soldaten aus der Zeit <strong>um</strong> 1800.<br />
Kunsttag <strong>und</strong> Biergartenfest<br />
Sonntag, <strong>10</strong>. August, <strong>10</strong> – 18 Uhr<br />
Malerische Entdeckungsreise<br />
durchs Muse<strong>um</strong>: freier E<strong>in</strong>tritt<br />
<strong>für</strong> Hobby-Künstler mit P<strong>in</strong>sel,<br />
Le<strong>in</strong>wand <strong>und</strong> Farben.<br />
Fränkische Ziegenrassenschau<br />
Sonntag, 7. September, <strong>10</strong> – 18 Uhr
<strong>10</strong> MUSEEN DER STADT NÜRNBERG<br />
Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />
<strong>10</strong><br />
unst statt Klassik!<br />
oni Burgharts Werke aus vier Jahrzehnten s<strong>in</strong>d im Stadtmuse<strong>um</strong> Fembohaus zu sehen<br />
ie Frage nach dem, was e<strong>in</strong>en<br />
Künstler ausmacht, wird<br />
oft mit überraschender Erndungsgabe,<br />
hoher Produktiviät<br />
<strong>und</strong> dem öffentlichen<br />
ann beantwortet,<br />
en die Arbeiten<br />
ervorrufen. Weiger<br />
oft ist<br />
ie Rede<br />
om<br />
chlichen<br />
PR,<br />
lück,<br />
igens<strong>in</strong>n<br />
der von<br />
ffentichemngaement.<br />
Auf Toni<br />
urghart trefen<br />
beide<br />
Toni Burghart, 1994. Aus dem Buch „Menchen<br />
<strong>in</strong> Franken“. Foto: Christian Höhn<br />
rklärungen zu. Er gehört seit 40<br />
ahren zu denen, die e<strong>in</strong>e ästhetische<br />
berraschung nach der anderen geiefert<br />
haben. Andererseits skandaliierte<br />
er sich aber auch <strong>in</strong>s öffentliche<br />
nteresse h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, als er 1979 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
ürerwettbewerb das wohl eigenwiligste<br />
Porträt ablieferte. Er entfachte<br />
icht nur aus dieser e<strong>in</strong>en Ablehnung<br />
ffentliche Aufmerksamkeit, sondern<br />
chaffte es über 40 Jahre, e<strong>in</strong>e revol-<br />
Veranstaltungen<br />
Muse<strong>um</strong>stheater <strong>und</strong><br />
Kostümführungen<br />
Mit Kathar<strong>in</strong>a Tucher<br />
durchs Schloss<br />
Führung im historischen<br />
Gewand<br />
Muse<strong>um</strong> Tucherschloss mit<br />
Hirsvogelsaal<br />
Jeden Sonntag, 14 Uhr<br />
Mit Agnes Dürer durchs<br />
Dürer-Haus<br />
Führung im historischen<br />
Gewand<br />
Albrecht-Dürer-Haus<br />
Führung <strong>in</strong> deutscher Sprache:<br />
Di, Mi <strong>und</strong> Sa, 15 Uhr;<br />
Do, 18 Uhr; So, 11 Uhr<br />
Spezial-K<strong>in</strong>derführungen:<br />
Jeden 1. Do im Monat, 17 Uhr; jeden<br />
1. <strong>und</strong> 3. So im Monat, 15 Uhr<br />
Fisimatenten<br />
oder: Napoleon ist nicht an<br />
allem schuld!<br />
Open-Air-Sommertheater im Garten<br />
des Muse<strong>um</strong>s Tucherschloss<br />
Premiere: 17.7.<strong>2008</strong>, Abendkasse<br />
ab 19 Uhr; Vorstellung ab 19.30 Uhr<br />
Juli: 18./20./23./24./25./27./30./<br />
31.7.*<br />
Aug.: 6./7./8./<strong>10</strong>./13./14./15./16./<br />
21./22./23./24./28./29./30./31.8. *<br />
Sept.: 3./4./5./11./12./13.9. *<br />
E<strong>in</strong> ehrenwertes Haus<br />
Das neue Historical mit ohne<br />
Dürer<br />
Albrecht-Dürer-Haus<br />
Samstag, 28.6.; 5./12./19./<strong>26</strong>.7.;<br />
9./30.8.; 6.9.<strong>2008</strong>, jeweils 20 Uhr*<br />
* Karten ausschließlich im Vorverkauf<br />
bei der Tourist Information:<br />
Tel. (0911) 2336-132/ -135.<br />
Änderungen vorbehalten.<br />
tierend spöttische <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e meditativ<br />
klassische Seite öffentlichkeitswirksam<br />
zu verb<strong>in</strong>den, sodass er heute<br />
als e<strong>in</strong>e Art e<strong>in</strong>maliger Fall der<br />
Nürnberger Kunstlandschaft<br />
dasteht.<br />
Belege <strong>für</strong> die Verb<strong>in</strong>dung<br />
von Klassik <strong>und</strong><br />
antiklassischer<br />
Geste ließen<br />
sich durch alle<br />
Entwicklungsphasenverfolgen.<br />
Da ist<br />
auf der<br />
e<strong>in</strong>en<br />
Seite<br />
der<br />
ewige<br />
Dürerstreit<br />
– Dürer<br />
als Hase,<br />
Dürer als<br />
Lebkuchen<br />
oder als H<strong>und</strong>, da s<strong>in</strong>d<br />
aber auch „Klassikerzitate“,<br />
die formal zwar zunächst bo-<br />
denlos sche<strong>in</strong>en, die bodenlos<br />
aber vor allem <strong>in</strong> ihrem<br />
Spott auf das „Klassische“<br />
als Muster der sogenannten<br />
„Qualität“ s<strong>in</strong>d. Gerade weil wir – e<strong>in</strong>e<br />
deutsche Spezialität – <strong>in</strong> Kunstd<strong>in</strong>gen<br />
seit dem 19. Jh. zu Nachahmern<br />
erzogen wurden (nicht nur der<br />
Griechen <strong>und</strong> Franzosen im 19.<br />
<strong>und</strong> 20. Jh., sondern auch zu Nachahmern<br />
der französischen <strong>und</strong><br />
amerikanischen Moderne nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg!), ist die<br />
Burghartsche Ironisierungshaltung<br />
sehr bedeutsam.<br />
Ausstellungen<br />
Menschenbilder<br />
Skulpturen von Andreas Kuhnle<strong>in</strong><br />
Muse<strong>um</strong> Tucherschloss<br />
Bis 29. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />
Fränkische Impressionen<br />
Z<strong>um</strong> grafischen Werk Konrad<br />
Volkerts (1906–1999)<br />
Albrecht-Dürer-Haus<br />
Bis 13. Juli <strong>2008</strong><br />
M<strong>in</strong>i-Mathematik<strong>um</strong><br />
Für K<strong>in</strong>der von 4 bis 8 Jahren<br />
Schulmuse<strong>um</strong> im Muse<strong>um</strong><br />
Industriekultur<br />
4. bis 19. Juli <strong>2008</strong><br />
Mathematik z<strong>um</strong> Anfassen<br />
Für Besucher von 8 bis 88 Jahren<br />
Schulmuse<strong>um</strong> im Muse<strong>um</strong><br />
Industriekultur<br />
21. Juli bis 15. Aug. <strong>2008</strong><br />
Hass vernichtet<br />
Dok<strong>um</strong>entationszentr<strong>um</strong><br />
Reichsparteitagsgelände<br />
Bis 31. Juli <strong>2008</strong><br />
Aja von Loeper<br />
Zeichnungen <strong>und</strong> Papierarbeiten<br />
Albrecht-Dürer-Haus<br />
1. Aug. bis 12. Okt. <strong>2008</strong><br />
Synagoge Nürnberg<br />
Dok<strong>um</strong>entationszentr<strong>um</strong><br />
Reichsparteitagsgelände<br />
8. Aug. bis 9. Nov. <strong>2008</strong><br />
Toni Burghart<br />
Stadtmuse<strong>um</strong> Fembohaus<br />
Bis 17. Aug. <strong>2008</strong><br />
Führungen mit dem Künstler:<br />
Freitag, 4.7.<strong>2008</strong>, <strong>und</strong> Samstag,<br />
7./21.6., 19.7.<strong>2008</strong>, jeweils 15 Uhr<br />
Lieb’ <strong>und</strong> Lust hat mich<br />
beweget<br />
Nürnberger Gartenkultur<br />
Er hat sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bezeichnenden<br />
Interview auch als „Nachahmer“<br />
dargestellt – als Nachahmer<br />
„des Orang Utan“ allerd<strong>in</strong>gs. Dieser<br />
nämlich „fresse die Blätter se<strong>in</strong>es<br />
eigenen Waldes“, so wie er, Toni<br />
Burghart, eben male, was ihm <strong>in</strong><br />
Nürnberg vor die Augen komme.<br />
Ansonsten kümmere sich der Orang<br />
Utan wenig <strong>um</strong> die Mitbr<strong>in</strong>gsel „fremder<br />
Seeleute“ oder stilistischer Importe<br />
<strong>und</strong> schlafe außerdem, wenn er<br />
müde sei, was man nun bei Burghart<br />
als H<strong>in</strong>weis auf e<strong>in</strong> gutes Verhältnis<br />
zu sich selber lesen darf.<br />
Burghart ist <strong>in</strong>zwischen<br />
natürlich<br />
längst selber Klassiker<br />
geworden.<br />
„Klassisch“, ja Ikonen,<br />
s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e Vogeldarstellungen,<br />
se<strong>in</strong>e Nürnberger<br />
Stadttürme <strong>und</strong><br />
viele politische<br />
Nürnberg-Motive<br />
auf Magaz<strong>in</strong>titeln.<br />
Stilistisch jeden<br />
Vergleich dürften<br />
viele grafische<br />
Arbeiten aushalten,<br />
die <strong>in</strong> ihrer<br />
speziellen Art der<br />
Reduzierung ihresgleichen<br />
suchen.<br />
Ansonsten ist Burghart<br />
e<strong>in</strong> begnadeter<br />
Sentenzenschöpfer<br />
– der aus se<strong>in</strong>em<br />
philosophischen<br />
<strong>und</strong> bildnerischen<br />
Talent e<strong>in</strong>e Art<br />
Stadtmuse<strong>um</strong> Fembohaus<br />
5. Sept. bis 23. Nov. <strong>2008</strong><br />
BilderLast<br />
Franken im Nationalsozialismus<br />
Dok<strong>um</strong>entationszentr<strong>um</strong><br />
Reichsparteitagsgelände<br />
Bis 12. Okt. <strong>2008</strong><br />
Vorträge <strong>und</strong> Sonderveranstaltungen<br />
Schau-Stück des Monats<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />
Joh. He<strong>in</strong>rich H<strong>in</strong>tze:<br />
Albrecht Dürers Haus am Tiergärtnertorplatz,<br />
<strong>um</strong> 1828<br />
Albrecht-Dürer-Haus<br />
Spezialführung mit U.<br />
Swoboda M.A.:<br />
Mittwoch, 11.6.<strong>2008</strong>, 16 Uhr<br />
Sonntag, 29.6.<strong>2008</strong>, 11.30 Uhr<br />
Juli <strong>2008</strong><br />
Joachim von Sandrart:<br />
Das Friedensmahl von 1649<br />
Stadtmuse<strong>um</strong> Fembohaus<br />
Spezialführungen mit<br />
Rudolf Käs M.A.:<br />
Sonntag, 6.7.<strong>2008</strong>, 13.30 Uhr<br />
Donnerstag, 17.7.<strong>2008</strong>, 16.15 Uhr<br />
im öffentlichen Ra<strong>um</strong> entwickelt hat,<br />
die ka<strong>um</strong> verletzt, aber immer trifft.<br />
Burghart stilisiert sich gern als<br />
Franke. Nie die Stadt verlassen, stets<br />
mit dem Fahrrad unterwegs, <strong>und</strong> die<br />
fränkische Landschaft <strong>in</strong> allen Varianten<br />
zwischen Klassik <strong>und</strong> Pop-Art,<br />
sodass man nicht weiß, ob man sich<br />
eher an Dürer oder nicht doch lieber<br />
an Yellow Submar<strong>in</strong>e er<strong>in</strong>nert fühlen<br />
soll. Andererseits präsentiert er sich<br />
aber <strong>in</strong> vieler H<strong>in</strong>sicht gar nicht aufs<br />
Fränkische beschränkt. Se<strong>in</strong>e verstorbene<br />
Frau war Schott<strong>in</strong>, se<strong>in</strong>e<br />
jetzige Lebensgefährt<strong>in</strong> ist Amerika-<br />
August <strong>2008</strong><br />
Zauberkasten, <strong>um</strong> 1870<br />
Spielzeugmuse<strong>um</strong><br />
Spezialführungen mit Dr. Marion<br />
Faber <strong>und</strong> Dr. Helmut Schwarz:<br />
Freitag, 1.8.<strong>2008</strong>., 16 Uhr<br />
Sonntag, 31.8.<strong>2008</strong>, 14.30 Uhr<br />
Julius Streicher. Aufstieg <strong>und</strong><br />
Fall des „Frankenführers“<br />
Vortrag von Dr. Thomas Greif<br />
Dok<strong>um</strong>entationszentr<strong>um</strong><br />
Reichsparteitagsgelände<br />
Donnerstag, 17. Juli <strong>2008</strong>, 19 Uhr<br />
Open-Air-Gottesdienst<br />
St. Egidien zu Gast im Muse<strong>um</strong><br />
Tucherschloss<br />
Sonntag, 27. Juli <strong>2008</strong>, <strong>10</strong>.30 Uhr<br />
E<strong>in</strong>tritt frei!<br />
Konzerte<br />
La Guitare: Gitarrissima<br />
Open-Air-Konzert im Garten des<br />
Muse<strong>um</strong>s Tucherschloss<br />
Samstag, 12.7.<strong>2008</strong>, 20 Uhr<br />
Kammerkonzerte mit<br />
Cembalo:<br />
Schwärmerei, Verehrung, Leidenschaft<br />
Hirsvogelsaal<br />
Sonntag, 13.7.<strong>2008</strong>, 20 Uhr<br />
Aktionen<br />
Lavendelduft <strong>und</strong> Apfelblüte<br />
Führungen durch den Renaissancegarten<br />
des Muse<strong>um</strong>s<br />
Tucherschloss<br />
Muse<strong>um</strong> Tucherschloss<br />
Von Juli bis September,<br />
jeden 1. u. 3. Sonntag im Monat,<br />
11 Uhr<br />
Spaziergang durch die<br />
Stadtgeschichte<br />
Führung zu den Glanzpunkten des<br />
ner<strong>in</strong>. Se<strong>in</strong>e Bilder gibt es <strong>in</strong> London<br />
genauso gut wie auf Ibiza...<br />
Die Frage nach dem Besonderen des<br />
Künstlers ist, wie gesagt, oft gestellt<br />
worden. Toni Burghart zeigt, dass diejenigen,<br />
die sie kompetent beantworten,<br />
vermutlich am Ende nur die Künstler<br />
selber s<strong>in</strong>d. Re<strong>in</strong>hard Knodt<br />
Von den <strong>Museen</strong> ergeht fre<strong>und</strong>licher Dank<br />
an die Sparkasse Nürnberg <strong>für</strong> die Unterstützung<br />
der Ausstellung.<br />
Führungen jeden Sonntag <strong>um</strong> 15 Uhr<br />
durch das KPZ, Anmeldungen <strong>für</strong> Schulklassen<br />
<strong>und</strong> Gruppen unter Tel. (0911)<br />
1331-238/ -241.<br />
Statement-Kunst Toni Burghart: Brennendes Nürnberg. Gouache, 1960 Foto: museen der stadt nürnberg<br />
Maßstab 1:X<br />
Die Welt im Modell<br />
Ausstellung im<br />
Spielzeugmuse<strong>um</strong><br />
20. <strong>Juni</strong> bis 12. Oktober <strong>2008</strong><br />
Stadtmuse<strong>um</strong>s Fembohaus<br />
Stadtmuse<strong>um</strong> Fembohaus<br />
Sonntags, 14.30 Uhr: 22.6.;<br />
6./20.7.; 3./17./31.8.; 14./28.9.<strong>2008</strong><br />
Der Kaiser kommt!<br />
Erlebnisführung <strong>für</strong> die ganze<br />
Familie<br />
Stadtmuse<strong>um</strong> Fembohaus<br />
Sonntags, 14.30 Uhr: 15./29.6.;<br />
13./27.7.; <strong>10</strong>./24.8.; 7./21.9.<strong>2008</strong><br />
Spielen im Freien, Staunen<br />
im Dunkeln<br />
Großer Außenspielbereich<br />
Spielzeugmuse<strong>um</strong><br />
Bis Oktober<br />
Di bis Fr <strong>10</strong>–17 Uhr; Sa/ So/<br />
Feiertage <strong>10</strong>–18 Uhr<br />
(Der Spielplatz ist So von 13–15<br />
Uhr geschlossen)<br />
Fotos aus der Dose<br />
Lochkamerawerkstatt im<br />
Spielzeugmuse<strong>um</strong><br />
Sa <strong>und</strong> So, 14./15.6. <strong>und</strong><br />
2./3.8.<strong>2008</strong>, jeweils <strong>10</strong>–16 Uhr<br />
Materialkosten: 2,- EUR<br />
Dampf ablassen <strong>und</strong><br />
Vollgas geben<br />
Familienführung<br />
Muse<strong>um</strong> Industriekultur<br />
Jeden Sonntag, 14 Uhr<br />
Vorführungen <strong>in</strong> der historischen<br />
Bleistiftwerkstatt<br />
Muse<strong>um</strong> Industriekultur<br />
Sonntag, 15./29.6.; 4./<br />
13./27.7.<strong>2008</strong>, jeweils 14–17 Uhr<br />
Picknick <strong>und</strong> Boule<br />
Garten des Muse<strong>um</strong>s<br />
Tucherschloss<br />
Bis Ende September <strong>2008</strong><br />
Jeden Sonntag, <strong>10</strong>–17 Uhr<br />
Änderungen vorbehalten.<br />
Infos unter:<br />
www.museen.nuernberg.de
Nr. <strong>26</strong>/<strong>10</strong>. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong> MUSEEN DER STADT NÜRNBERG 11<br />
enn jemand (k)e<strong>in</strong>e Reise tut …<br />
rlaub zu Hause – die städtischen <strong>Museen</strong> bieten Erlebnis pur<br />
Auch wer (aus Not oder Tugend)<br />
se<strong>in</strong>e Ferien <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr lieber <strong>in</strong> heimischen<br />
Gefilden verbr<strong>in</strong>gt, wird am Ende<br />
e<strong>in</strong>e Menge erzählen können. E<strong>in</strong>e<br />
Entdeckungsreise zu den Sommer-<br />
Highlights der städtischen <strong>Museen</strong><br />
offenbart e<strong>in</strong>e ungeahnte<br />
Erlebnisvielfalt – <strong>und</strong> das<br />
nicht nur als Schlechtwetter-Alternative<br />
z<strong>um</strong><br />
sommerlichen Standardprogramm<br />
„Freibad, Baggersee<br />
<strong>und</strong> Biergarten“.<br />
Zauberhaftes Ambiente<br />
Besonders idyllisch ist es<br />
im <strong>und</strong> r<strong>und</strong> <strong>um</strong> das Muse<strong>um</strong><br />
Tucherschloss. Bis<br />
September ist der w<strong>und</strong>erschöne<br />
Renaissancegarten<br />
zwischen dem Muse<strong>um</strong><br />
Tucherschloss <strong>und</strong> dem<br />
wiedererrichteten Hirsvogelsaal<br />
jeden Sonntag <strong>für</strong><br />
Picknick-Fre<strong>und</strong>e geöffnet.<br />
Gartentische, -stühle <strong>und</strong><br />
Sonnenschirme s<strong>in</strong>d natürlich<br />
vorhanden, Leckeres<br />
<strong>für</strong> den Ga<strong>um</strong>en darf sich<br />
jeder selbst mitbr<strong>in</strong>gen. Für<br />
gelöste Urlaubsstimmung<br />
<strong>und</strong> mediterranes Lebensgefühl<br />
sorgen zudem zwei<br />
Boule-Bahnen. Spielkugeln können an<br />
der Muse<strong>um</strong>skasse ausgeliehen werden.<br />
Neben dem sommerlichen Höhepunkt<br />
im Tucherschloss, dem abendlichen<br />
Freilichttheater „Fisimatenten“, wird<br />
Sie das Open-Air-Konzert von „Gitarissima“,<br />
fünf jungen, schwungvollen<br />
Gitarrist<strong>in</strong>nen, verzaubern. Und z<strong>um</strong><br />
Gottesdienst der benachbarten Kirche<br />
St. Egidien unter freiem Himmel s<strong>in</strong>d<br />
alle herzlich <strong>in</strong> den Garten e<strong>in</strong>geladen.<br />
Spielen gestern <strong>und</strong> heute<br />
E<strong>in</strong>e Menge Mitmach-Spaß bietet<br />
das Spielzeugmuse<strong>um</strong> – gerade an heißen<br />
Tagen. Im Inneren s<strong>in</strong>d die Rä<strong>um</strong>e<br />
angenehm klimatisiert. Zusätzlich<br />
lockt der Außenspielbereich mit e<strong>in</strong>er<br />
Vielzahl historisch überlieferter Spiele-<br />
Klassiker: Reifen, Kreisel, Murmeln<br />
oder Stelzen. Als „Anleitung“ dient<br />
die an der Fassade des Nachbarhauses<br />
angebrachte riesige Reproduktion der<br />
„K<strong>in</strong>derspiele“ des niederländischen<br />
Malers Pieter Brueghel d.Ä. aus dem<br />
Jahre 1560.<br />
An Wochenenden lädt die Muse<strong>um</strong>s-<br />
e<strong>in</strong>heit „Schattenreich“ h<strong>in</strong>ab <strong>in</strong> spätmittelalterliche<br />
Kellergewölbe e<strong>in</strong>. Hier<br />
können große <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der die<br />
Fasz<strong>in</strong>ation des Spiels mit Licht <strong>und</strong><br />
Schatten, die zur Entwicklung verschie-<br />
dener optischer Spielzeuge geführt hat,<br />
unmittelbar erleben. Die etwa halbstündigen<br />
Führungen f<strong>in</strong>den stündlich<br />
zwischen 12 <strong>und</strong> 15 Uhr statt.<br />
Die Sonderausstellung „Maßstab 1:X.<br />
Die Welt im Modell“ zeigt die Entwicklung<br />
vom Spielobjekt z<strong>um</strong> Samm-<br />
Im großen Memory des Spielzeugmuse<strong>um</strong>s lässt sich<br />
auch gut klettern! Foto: Stephan B. M<strong>in</strong>x<br />
lermodell im Bereich e<strong>in</strong>iger bis heute<br />
beliebter Spielzeuge wie Figuren,<br />
Puppenstuben, Fahrzeuge <strong>und</strong> Eisenbahnen<br />
bis h<strong>in</strong> z<strong>um</strong> Modellbau aus Papier<br />
<strong>und</strong> Kunststoff.<br />
E<strong>in</strong>e Perle der Nürnberger Kaffeehauskultur<br />
ist das „Café La Kritz“ im<br />
lauschigen Innenhof des Spielzeugmuse<strong>um</strong>s.<br />
Unter e<strong>in</strong>er typischen Nürnberger<br />
Dockengalerie liebevoll e<strong>in</strong>gerichtet,<br />
lockt es mit kühlen Getränken,<br />
Kaffee oder Tee <strong>und</strong> selbst gebackenem<br />
Kuchen. E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Geheimtipp: Wer<br />
an der Muse<strong>um</strong>skasse glaubhaft versichert,<br />
dass er nur das Café besuchen<br />
will, kann sich e<strong>in</strong>e Pause <strong>in</strong> dieser<br />
Oase der Ruhe gönnen – auch ohne<br />
E<strong>in</strong>tritt zu bezahlen.<br />
Gegen das Vergessen<br />
Nachdenklicher stimmt e<strong>in</strong> Besuch<br />
im Dok<strong>um</strong>entationszentr<strong>um</strong><br />
Reichsparteitagsgelände. Unter dem<br />
Titel „Blick h<strong>in</strong>ter die Kulissen“ wird<br />
Idyllische Grün<strong>in</strong>sel am Rand der Altstadt: Der w<strong>und</strong>erschöne Garten des Tucherchlosses<br />
lädt zu Picknick, Boule <strong>und</strong> vielem mehr e<strong>in</strong> Foto: Erika Moisan<br />
im Sommer an jedem Samstag <strong>um</strong> 15<br />
Uhr e<strong>in</strong>e etwa e<strong>in</strong>stündige Führung<br />
durch das Dok<strong>um</strong>entationszentr<strong>um</strong><br />
<strong>und</strong> auf das Dach der Kongresshalle<br />
angeboten. Die Begehung des<br />
Daches der Kongresshalle eröffnet<br />
zudem ungewöhnliche Blicke auf<br />
Nürnberg.<br />
Die große Sonderausstellung „Bilder-<br />
Last. Franken im Nationalsozialismus“<br />
macht auf bedrückende Weise deutlich,<br />
<strong>in</strong> welchem Ausmaß die nationalsozialistische<br />
Ideologie nach <strong>und</strong> nach<br />
sämtliche Bereiche des öffentlichen<br />
<strong>und</strong> privaten Lebens durchdrungen<br />
hat. Den Bezug zur Gegenwart<br />
schaffen die beiden<br />
Präsentationen „Rechtsradikalismus<br />
<strong>in</strong> Bayern“ <strong>und</strong><br />
„Hass vernichtet“ (beide bis<br />
Ende Juli).<br />
Besondere Denkanstöße<br />
z<strong>um</strong> Umgang mit den architektonischenH<strong>in</strong>terlassenschaften<br />
der Nazi-Herrschaft<br />
s<strong>in</strong>d vom Symposion<br />
„SchattenOrt – die profane<br />
Nutzung der Kongresshalle<br />
auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände<br />
<strong>in</strong> Nürnberg“<br />
zu erwarten. Anlass<br />
des vom 4. bis z<strong>um</strong> 6. Juli<br />
stattf<strong>in</strong>denden Symposi<strong>um</strong>s<br />
ist der sanierungsbed<strong>in</strong>gte<br />
Umzug der Schauspielabteilung<br />
des Staatstheaters<br />
Nürnberg <strong>in</strong> den Kongresshallentorso.<br />
Die Veranstaltung<br />
bietet ganz nebenbei<br />
die Möglichkeit, den neuen<br />
Veranstaltungsort, der <strong>für</strong><br />
knapp zwei Spielzeiten die<br />
Hauptspielstätte des Nürnberger<br />
Schauspiels se<strong>in</strong> wird, <strong>in</strong> Augensche<strong>in</strong><br />
zu nehmen.<br />
Sport <strong>und</strong> Mathematik erleben<br />
Ebenfalls <strong>in</strong> der Kongresshalle – allerd<strong>in</strong>gs<br />
im Besitz des Muse<strong>um</strong>s Industriekultur<br />
– bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e sehenswerte<br />
Sammlung von Er<strong>in</strong>nerungsstücken<br />
aus der Geschichte des Sports. Große<br />
<strong>und</strong> kle<strong>in</strong>e Fans können hier e<strong>in</strong>en<br />
Blick auf Zeugnisse aus Nürnbergs<br />
Vergangenheit als Sporthochburg werfen,<br />
so z<strong>um</strong> Beispiel auf die Mütze des<br />
legendären „Club“-Torwarts He<strong>in</strong>er<br />
Stuhlfauth. Doch können auch Objekte<br />
bestaunt werden, die weit über die<br />
Region h<strong>in</strong>ausweisen. Die kostenlose<br />
Führung durch die Sportsammlung <strong>in</strong><br />
den Depoträ<strong>um</strong>en des Muse<strong>um</strong>s Industriekultur<br />
<strong>in</strong> der Kongresshalle (Innenhof,<br />
Box 4) f<strong>in</strong>det jeden Sonntag<br />
<strong>um</strong> 15 Uhr statt.<br />
Auch im Stammhaus des Muse<strong>um</strong>s<br />
an der Äußeren Sulzbacher Straße wird<br />
das Thema Sport groß-<br />
geschrieben. Die neue<br />
Muse<strong>um</strong>se<strong>in</strong>heit „Fasz<strong>in</strong>ationGeschw<strong>in</strong>digkeit“<br />
zeigt Objekte<br />
aus den Bereichen<br />
Laufsport (Leichtathletik<br />
<strong>und</strong> Fußball),<br />
Radsport <strong>und</strong> Motorsport.<br />
Jüngstes Exponat<br />
<strong>und</strong> doch bereits<br />
e<strong>in</strong> Stück wehmütige<br />
Er<strong>in</strong>nerung an die Vergangenheit:<br />
die Taktikskizze<br />
von „Club“-<br />
Tra<strong>in</strong>er Hans Meyer<br />
vor dem 3:0-Sieg gegen<br />
Bayern München im<br />
Februar 2007. Für die<br />
Sommermonate ist im<br />
Außenbereich des Muse<strong>um</strong>s<br />
zusätzlich die<br />
Errichtung e<strong>in</strong>es Sport<br />
Camps geplant: Hier<br />
kann der Sohn gegen<br />
den Vater <strong>in</strong> den R<strong>in</strong>g<br />
steigen oder andere aktuelle Trendsportarten<br />
antesten.<br />
E<strong>in</strong>en weiteren Themenschwerpunkt<br />
dieses Sommers markieren zwei Sonderausstellungen<br />
des Schulmuse<strong>um</strong>s<br />
im Muse<strong>um</strong> Industriekultur: „M<strong>in</strong>i-<br />
Mathematik<strong>um</strong>“ <strong>und</strong> „Mathematik<br />
z<strong>um</strong> Anfassen“. Viele spannende Expe-<br />
Fisimatenten oder: Napoleon ist nicht an allem schuld!<br />
Das besondere Ereignis des Sommers im Tucherschloss ist das brandneue<br />
Open-Air-Historienspektakel „Fisimatenten“, das am 17. Juli Premiere<br />
feiert. Infolge der durch Napoleon beschlossenen Zuordnung<br />
Nürnbergs z<strong>um</strong> neuen Königreich Bayern geht auch im Hause Tucher<br />
e<strong>in</strong>iges drunter <strong>und</strong> drüber: Für Turbulenzen sorgen e<strong>in</strong> verwirrter Philosoph,<br />
e<strong>in</strong> verführerisches französisches Früchtchen <strong>und</strong> die im Schloss<br />
e<strong>in</strong>quartierten Soldaten.<br />
13 Darsteller, e<strong>in</strong> Bläser-Qu<strong>in</strong>tett <strong>und</strong> nicht zuletzt e<strong>in</strong> vor den Augen des<br />
Publik<strong>um</strong>s zubereitetes schmackhaftes „Pot-au-feu“ – dazu e<strong>in</strong> frisch gezapftes<br />
Bier – sorgen <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en vergnüglichen <strong>und</strong> genussreichen Abend<br />
vor stimmungsvoll ill<strong>um</strong><strong>in</strong>ierter historischer Kulisse…<br />
Veranstaltungsort:<br />
Innenhof <strong>und</strong> Garten des<br />
Muse<strong>um</strong>s Tucherschloss<br />
Hirschelgasse 9-11<br />
90403 Nürnberg<br />
Premiere:<br />
Donnerstag, 17. Juli <strong>2008</strong><br />
Term<strong>in</strong>e:<br />
17. Juli bis 13. September <strong>2008</strong><br />
Weitere Infos zu Inhalt, Term<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Karten erhalten Sie unter:<br />
http://www.museen.nuernberg.de/tucherschloss/sommertheater.html<br />
Aufgemerkt!<br />
Für unser Sommertheater „Fisimatenten“ s<strong>in</strong>d wir noch auf der Suche<br />
nach männlichen Statisten sowie nach zwei Schauspielern <strong>und</strong> nach e<strong>in</strong>er<br />
Schauspieler<strong>in</strong> <strong>für</strong> Zweitbesetzungen!<br />
Für unsere Soldatenstatisten suchen wir junge, spielfreudige Laien oder<br />
Schauspieler, die möglichst e<strong>in</strong>e der folgenden Sprachfärbungen beherrschen<br />
sollten: bayerischer Dialekt, österreichischer Dialekt, französischer<br />
Akzent, Russisch.<br />
Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Fe<strong>in</strong>d zugleich? „Jobst Tucher“ <strong>und</strong> „Mart<strong>in</strong> Peller“ proben<br />
den Ernstfall. Foto: Erika Moisan<br />
Für die Zweitbesetzungen/Spr<strong>in</strong>ger benötigen wir erfahrene Schauspieler,<br />
die <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, sich mehrere Rollen unseres Stückes anzueignen,<br />
<strong>um</strong> im Notfall <strong>für</strong> unsere Stammbesetzung e<strong>in</strong>spr<strong>in</strong>gen zu können.<br />
Gesucht s<strong>in</strong>d zwei Männer (Rollenalter ca. 20 Jahre <strong>und</strong> 45 Jahre) <strong>und</strong><br />
e<strong>in</strong>e Frau (Rollenalter ca. 15 Jahre).<br />
Bei Interesse <strong>und</strong> <strong>für</strong> Rückfragen melden Sie sich bitte bei der Regie-<br />
assistent<strong>in</strong>, Miriam Backhaus, unter: 0151 / 122 76 351.<br />
rimente z<strong>um</strong> Ausprobieren warten hier<br />
auf Kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Große von vier bis 88<br />
Jahren <strong>und</strong> nehmen mit Sicherheit jede<br />
Scheu vor der verme<strong>in</strong>tlich drögen <strong>und</strong><br />
schweren Materie. Der „Mathematik<br />
der Seifenblasen“ widmet sich der unterhaltsame<br />
Vortrag von Prof. Frank<br />
Duzaar am <strong>26</strong>. Juli <strong>um</strong> 14.30 Uhr.<br />
Historischer Brückenschlag<br />
Albrecht-Dürer- <strong>und</strong> Fembohaus<br />
unternehmen <strong>in</strong> diesem Sommer e<strong>in</strong>en<br />
historischen Brückenschlag von<br />
der Geschichte des Hauses <strong>und</strong> se<strong>in</strong>en<br />
ehemaligen Bewohnern h<strong>in</strong> zur Gegenwartskunst.<br />
Das Albrecht-Dürer-Haus zeigt<br />
Zeichnungen <strong>und</strong> Papierarbeiten der<br />
jungen Nürnberger Künstler<strong>in</strong> Aja<br />
von Loeper. Außerdem steht das neue<br />
spannungsgeladene Historical „E<strong>in</strong><br />
ehrenwertes Haus“ (mit ohne Albrecht<br />
Dürer) auf dem Programm: E<strong>in</strong>e Muse<strong>um</strong>sführung<br />
mit Ohrwurmgarantie,<br />
die jede Menge Wissenswertes r<strong>und</strong><br />
<strong>um</strong>s Dürer-Haus verspricht, mit leich-<br />
ter Hand <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er guten Prise Ironie<br />
gewürzt.<br />
Dem Maler Toni Burghart ist e<strong>in</strong>e<br />
Sonderausstellung im Fembohaus gewidmet.<br />
Die Arbeiten des Nürnberger<br />
Künstler-Orig<strong>in</strong>als, das <strong>in</strong> diesen Tagen<br />
se<strong>in</strong>en 80. Geburtstag feiert, kennzeichnen<br />
ihn als Meister der tiefgründigen<br />
Ironie. Se<strong>in</strong> subtiler Bild- <strong>und</strong> Sprachwitz<br />
treffen immer, aber verletzen nie.<br />
Wetten, dass e<strong>in</strong> Ausstellungsbesuch<br />
ebenso vergnügliche wie nachdenkliche<br />
E<strong>in</strong>drücke h<strong>in</strong>terlässt?<br />
Die „Noricama“, die 52-m<strong>in</strong>ütige <strong>und</strong><br />
dabei höchst kurzweilige Multivision<br />
zur Geschichte Nürnbergs, wurde technisch<br />
überarbeitet. Untergebracht <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em klimatisierten (!) K<strong>in</strong>osaal wendet<br />
sie sich nicht nur an Besucher <strong>und</strong><br />
Touristen. Auch alle E<strong>in</strong>heimischen,<br />
die die Stadt <strong>und</strong> ihre Geschichte e<strong>in</strong>mal<br />
mit ganz anderen Augen sehen<br />
wollen – <strong>und</strong> das gilt programmatisch<br />
<strong>für</strong> alle städtischen <strong>Museen</strong> – können<br />
bei e<strong>in</strong>em Besuch immer wieder neue<br />
Entdeckungen machen.<br />
Ulrich Wallauer-Faderl
Albrecht-Dürer-Haus<br />
Albrecht-Dürer-Straße 39<br />
Telefon: 0911/231-2568<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstag bis Sonntag <strong>10</strong>–17 Uhr<br />
Donnerstag <strong>10</strong>–20 Uhr<br />
an Feiertagen <strong>10</strong>–17 Uhr<br />
Von Juli bis September auch:<br />
Montag <strong>10</strong>-17 Uhr<br />
www.museen.nuernberg.de<br />
Anfahrtsweg: Straßenbahn 4,<br />
Haltestelle Tiergärtnertor<br />
Bus 36, Haltestelle We<strong>in</strong>traubengasse<br />
Muse<strong>um</strong> Tucherschloss<br />
Hirsvogelsaal<br />
Hirschelgasse 9–11<br />
Telefon: 0911/231-8355<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag <strong>10</strong>–15 Uhr<br />
Donnerstag 13–17 Uhr<br />
Sonntag <strong>10</strong>–17 Uhr<br />
www.museen.nuernberg.de<br />
Anfahrtsweg:<br />
U2, Haltestelle Rathenauplatz<br />
Bus 36, Haltestelle Innerer Laufer Platz<br />
Schwurgerichtssaal 600<br />
Landgericht Nürnberg-Fürth<br />
Fürther Straße 1<strong>10</strong><br />
Telefon: 0911/231-5666<br />
Führungsterm<strong>in</strong>e:<br />
Samstag <strong>und</strong> Sonntag<br />
zu jeder vollen St<strong>und</strong>e 13–16 Uhr<br />
www.museen.nuernberg.de<br />
Anfahrtsweg:<br />
U1, Haltestelle Bärenschanze<br />
E<strong>in</strong>gang: Bärenschanzstraße 72<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Prof. Dr. Konrad Bedal<br />
(Fränkisches Freilandmuse<strong>um</strong><br />
Bad W<strong>in</strong>dsheim)<br />
Dr. Jürgen Franzke (DB Muse<strong>um</strong>)<br />
Dr. Angelika Nollert<br />
(Neues Muse<strong>um</strong> <strong>in</strong> Nürnberg)<br />
Prof. Dr. G. Ulrich Großmann<br />
(Germanisches Nationalmuse<strong>um</strong>)<br />
Dr. Stefan Kley<br />
(Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kommunikation Nürnberg)<br />
Dr. Franz Sonnenberger<br />
(museen der stadt nürnberg)<br />
Redaktion:<br />
Walter Schatz (verantwortlich)<br />
Dr. Ra<strong>in</strong>er Mertens (DB)<br />
Ute Rauschenbach M.A. (URau/FFM)<br />
Ulrike Bern<strong>in</strong>ger M.A. (ub/museen)<br />
Dr. Vera Losse (vl/MKN)<br />
Dr. Christian Vogel (vo/GNM)<br />
Eva Mart<strong>in</strong> (NMN)<br />
Gestaltung:<br />
Christ<strong>in</strong>a Fischer<br />
Manfred Korzer<br />
Verlag <strong>und</strong> Druck:<br />
Verlag Nürnberger Presse<br />
Druckhaus Nürnberg GmbH & Co.<br />
Marienstraße 9–11<br />
90327 Nürnberg<br />
Tel. Redaktion: 0911/216-2882<br />
Stadtmuse<strong>um</strong> Fembohaus<br />
Multivision NORICAMA<br />
Ausstellungsfor<strong>um</strong><br />
Burgstraße 15<br />
Telefon: 0911/231-2595<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstag bis Freitag <strong>10</strong>–17 Uhr<br />
Samstag, Sonntag, Feiertage <strong>10</strong>–18 Uhr<br />
www.museen.nuernberg.de<br />
Anfahrtsweg:<br />
Bus 36, Haltestelle Burgstraße<br />
Spielzeugmuse<strong>um</strong><br />
Karlstraße 13–15<br />
Telefon: 0911/231-3164<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstag bis Freitag <strong>10</strong>–17 Uhr<br />
Samstag, Sonntag, Feiertage <strong>10</strong>–18 Uhr<br />
www.museen.nuernberg.de<br />
Anfahrtsweg:<br />
Bus 36, Haltestelle We<strong>in</strong>traubengasse<br />
Historischer Kunstbunker im Burgberg<br />
Obere Schmiedgasse 52<br />
Telefon: 0911/227066<br />
oder 0911/2305592<br />
Fax: 0911/2305591<br />
Führungen <strong>für</strong> E<strong>in</strong>zelbesucher<br />
Täglich 14 Uhr<br />
www.museen.nuernberg.de<br />
Anfahrtsweg:<br />
Straßenbahn 4,<br />
Haltestelle Tiergärtnertor<br />
Bus 36, Haltestelle Burgstraße<br />
KPZ Kunst- <strong>und</strong> Kulturpädagogisches<br />
Zentr<strong>um</strong> der <strong>Museen</strong> <strong>in</strong> Nürnberg<br />
Geschäftsstelle: im Germanischen<br />
Nationalmuse<strong>um</strong>, Kartäusergasse 1<br />
90402 Nürnberg<br />
Abteilung Schulen <strong>und</strong> Jugendliche:<br />
Telefon: 0911/1331-241<br />
E-Mail: schulen@kpz-nuernberg.de<br />
Abteilung Erwachsene <strong>und</strong> Familien:<br />
Telefon: 0911/1331-238<br />
DB Muse<strong>um</strong> (Verkehrsmuse<strong>um</strong>)<br />
Less<strong>in</strong>gstraße 6<br />
90443 Nürnberg<br />
Tel.: 0180/4442233 (0,20 Euro pro Anruf)<br />
E-Mail: <strong>in</strong>fo@db-muse<strong>um</strong>.de<br />
www.dbmuse<strong>um</strong>.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstag bis Freitag: 9–17 Uhr<br />
Samstag, Sonntag, Feiertage: <strong>10</strong>–18 Uhr<br />
Verkehrsanb<strong>in</strong>dung: U2, Opernhaus<br />
Germanisches Nationalmuse<strong>um</strong><br />
Kartäusergasse 1<br />
90402 Nürnberg<br />
Telefon: 0911/1331-0<br />
Fax: 0911/1331-200<br />
Infotelefon: 0911/1331-284<br />
Internet: www.gnm.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
montags geschlossen<br />
Dienstag bis Sonntag <strong>10</strong>–18 Uhr,<br />
Mittwoch 18–21 Uhr freier E<strong>in</strong>tritt<br />
Verkehrsanb<strong>in</strong>dung:<br />
Vom Hauptbahnhof <strong>in</strong><br />
ca. <strong>10</strong> M<strong>in</strong>. zu Fuß<br />
U-Bahn-L<strong>in</strong>ie 1 bis<br />
Haltestelle Lorenzkirche<br />
U-Bahn-L<strong>in</strong>ie 2 bis<br />
Haltestelle Opernhaus<br />
E-Mail: erwachsene.familien@kpz-<br />
nuernberg.de<br />
Fax: 0911/1331-318<br />
www.kpz-nuernberg.de<br />
Das KPZ ist im Germanischen<br />
Nationalmuse<strong>um</strong>, <strong>in</strong> den museen der<br />
stadt nürnberg, im Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong><br />
Kommunikation Nürnberg, <strong>in</strong> der<br />
Kunsthalle <strong>und</strong> im Naturhistorischen<br />
Muse<strong>um</strong> tätig.<br />
Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong> Kommunikation Nürnberg<br />
Less<strong>in</strong>gstraße 6 (Verkehrsmuse<strong>um</strong>)<br />
90443 Nürnberg<br />
Telefon: 0911/23088-0<br />
E-Mail: mk.nuernberg@mspt.de<br />
www.muse<strong>um</strong>sstiftung.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstag bis Freitag: 9–17 Uhr<br />
Sa., So. <strong>und</strong> Feiertage: <strong>10</strong>–18 Uhr<br />
Anfahrt: U2, Haltestelle Opernhaus<br />
Tatortfoto (1906) aus „Geld oder Leben. Vom Postkutschenüberfall z<strong>um</strong> virtuellen Datenraub“ im Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong><br />
Kommunikation. Foto: Polizeihistorische Sammlung Berl<strong>in</strong><br />
Mittelalterliche Lochgefängnisse<br />
Altes Rathaus<br />
Telefon: 0911/231-<strong>26</strong>90<br />
Öffnungszeiten:<br />
Führungen <strong>für</strong> E<strong>in</strong>zelbesucher<br />
Täglich <strong>10</strong>–16.30 Uhr<br />
Führungen <strong>für</strong> Gruppen nach tel.<br />
Voranmeldung möglich<br />
Kaiserburg-Muse<strong>um</strong><br />
Auf der Burg<br />
90403 Nürnberg<br />
Telefon: 0911/200954-0<br />
Öffnungszeiten:<br />
April bis September täglich 9–18 Uhr<br />
Oktober bis März täglich <strong>10</strong>–16 Uhr<br />
Verkehrsanb<strong>in</strong>dung:<br />
U-Bahn-L<strong>in</strong>ie 1 bis Haltestelle<br />
Lorenzkirche, Stadtbus-L<strong>in</strong>ie 36<br />
bis Haltestelle Burgstraße<br />
Schloss Neunhof<br />
Neunhofer Schlossplatz 4<br />
90427 Nürnberg<br />
Öffnungszeiten:<br />
bis 28. September samstags, sonntags<br />
<strong>und</strong> an Feiertagen <strong>10</strong>–17 Uhr<br />
Barockgarten: täglich von <strong>10</strong>–19 Uhr<br />
Verkehrsanb<strong>in</strong>dung:<br />
Straßenbahnl<strong>in</strong>ie 4 ab Plärrer, L<strong>in</strong>ie 9 ab<br />
Hauptbahnhof, jeweils bis Thon,<br />
von dort mit Bus 31 nach Neunhof<br />
Muse<strong>um</strong> Industriekultur<br />
Äußere Sulzbacher Straße 62<br />
Telefon: 0911/231-3875<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstag bis Freitag 9–17 Uhr<br />
Samstag, Sonntag, Feiertage <strong>10</strong>–18 Uhr<br />
www.museen.nuernberg.de<br />
Anfahrtsweg:<br />
Straßenbahn 8, Haltestelle Tafelwerk<br />
Dok<strong>um</strong>entationszentr<strong>um</strong><br />
Reichsparteitagsgelände<br />
Bayernstraße 1<strong>10</strong><br />
Telefon: 0911/231-5666<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag 9–18 Uhr<br />
Samstag, Sonntag, Feiertage <strong>10</strong>–18 Uhr<br />
www.museen.nuernberg.de<br />
Anfahrtsweg:<br />
Bus 36, 55, 65, Straßenbahn 6, 9<br />
Haltestelle Doku-Zentr<strong>um</strong><br />
Fränkisches Freilandmuse<strong>um</strong><br />
Eisweiherweg 1<br />
91438 Bad W<strong>in</strong>dsheim<br />
Telefon: 09841/6680-0<br />
Fax: 09841/668099<br />
E-Mail: <strong>in</strong>fo@freilandmuse<strong>um</strong>.de<br />
Internet: www.freilandmuse<strong>um</strong>.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Neues Muse<strong>um</strong><br />
Staatliches Muse<strong>um</strong> <strong>für</strong><br />
Kunst <strong>und</strong> Design <strong>in</strong> Nürnberg<br />
Wir danken den Förderern<br />
der <strong>Muse<strong>um</strong>szeitung</strong><br />
Täglich von 9–18 Uhr, E<strong>in</strong>lass bis 17 Uhr<br />
Die Baugruppe „Stadt“<br />
(Muse<strong>um</strong> Kirche <strong>in</strong> Franken, Alter Bauhof,<br />
Kräuter-Apotheke <strong>und</strong> Spitalkirche)<br />
ist täglich von <strong>10</strong>–18 Uhr geöffnet.<br />
E<strong>in</strong>lass bis 17 Uhr<br />
Anreise mit der Bahn:<br />
Nürnberg–Würzburg (<strong>um</strong>steigen <strong>in</strong> Neustadt/Aisch)<br />
oder Ansbach–Würzburg<br />
(<strong>um</strong>steigen <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>ach b. Rothenburg)<br />
Anreise mit dem Auto: von Nord/Süd<br />
über BAB A 7 (Ausfahrt Bad W<strong>in</strong>dsheim),<br />
von Westen über BAB A 3 oder<br />
A 6 <strong>und</strong> B 8 über Langenzenn <strong>und</strong><br />
Neustadt/Aisch.<br />
Klarissenplatz (Nähe Hauptbahnhof)<br />
Postanschrift: Luitpoldstraße 5<br />
90402 Nürnberg<br />
Telefon: 0911/24020-0<br />
Kasse: 0911/24020-69<br />
Fax: 0911/24020-29<br />
Internet <strong>und</strong> Newsletter: www.nmn.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstag bis Freitag <strong>10</strong>–20 Uhr<br />
Samstag <strong>und</strong> Sonntag <strong>10</strong>–18 Uhr<br />
montags geschlossen<br />
sonntags Sonderpreis Sammlung: 1 e<br />
Muse<strong>um</strong>spädagogik im Neuen Muse<strong>um</strong>:<br />
Sonderführungen, pädagogische<br />
Betreuung von Schulklassen, Kunstgespräche<br />
<strong>und</strong> Werkbetrachtungen mit<br />
ästhetischer Praxis, Informationsveranstaltungen<br />
<strong>für</strong> Lehrer,<br />
Ferienprogramme <strong>und</strong> Kursangebote;<br />
Telefon: 0911/24020-36<br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> der Muse<strong>um</strong>s-<br />
zeitung ersche<strong>in</strong>t am 16. September <strong>2008</strong>