Zitadelle Spandau - Forschungen zur Rampenanlage an der Bastion Brandenburg, Berlin 2002
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Burckhardt Fischer, Architekt<br />
ZITADELLE SPANDAU<br />
Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg<br />
Bau - bzw. Quellenforschung<br />
GUTACHTEN <strong>2002</strong><br />
Burckhardt Fischer, Architekt, Pommersche Strasse 11, 10707 <strong>Berlin</strong>, Telf. 030 – 211 87 75
<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Zeichnerische Best<strong>an</strong>dserfassung (Pl<strong>an</strong>ungsgrundlage, kein Steinaußmaß)<br />
- Grundriß<br />
- Innen- und Aussen<strong>an</strong>sicht östliche Rampenmauer / Zug<strong>an</strong>g “Italienische Höfe”<br />
Quellenverzeichnis wesentlicher Arbeitsgrundlagen, sonst jeweils im Text vermerkt<br />
Aufgabenstellung<br />
Voraussetzung<br />
Vorgehensweise<br />
Die Darstellung <strong>der</strong> Rampensituation im historischen Kartenmaterial<br />
- “Lynarpl<strong>an</strong> 1578"<br />
- Pl<strong>an</strong>material des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
- Pl<strong>an</strong>material des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
- “Zerstörungspl<strong>an</strong>” 1813<br />
- Pläne des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts im Zusammenh<strong>an</strong>g mit dem Kavalier Br<strong>an</strong>denburg<br />
- Pläne des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts im Zusammenh<strong>an</strong>g mit dem heutigen Haus 6<br />
- Grabungsbericht des Heimatforscher Ludewig, o.D.<br />
Historische Photographische Aufnahmen<br />
- “Zeppelin”- und Luftaufnahmen<br />
- sonstige frühe Aufnahmen<br />
- Aufnahmen <strong>der</strong> frühen Nachkriegszeit (L<strong>an</strong>desbildstelle, Archiv Ludewig)<br />
- veröffentlichte Aufnahmen Orgel-Köhne<br />
Befundphotos <strong>2002</strong>/2003<br />
Auswertung und Zusammenfassung:<br />
- Die bauliche Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> im 19. und 20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
- Hinweise zu Anlagen im Umfeld<br />
Empfehlungen <strong>zur</strong> Beachtung bei Baumaßnahmen und Bauforschungen<br />
Zeichnerische Rekonstruktion des Torbogens auf <strong>der</strong> Rampe<br />
Burckhardt Fischer, Architekt, Pommersche Strasse 11, 10707 <strong>Berlin</strong>, Telf. 030 – 211 87 75
<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Das Hauss6 ist vorstellbar<br />
Aufmaß <strong>der</strong> Rampe: Grundriß - Büro B. Fischer, Bearbeiterin: H. Pohl, <strong>2002</strong>/2003<br />
Burckhardt Fischer, Architekt, Pommersche Strasse 11, 10707 <strong>Berlin</strong>, Telf. 030 – 211 87 75
<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Östliche Rampenmauer vor den<br />
„Italienischen Höfen“<br />
Best<strong>an</strong>dsaufnahme <strong>der</strong> Rampenmauern - Büro B. Fischer, Bearbeiterin H. Pohl, <strong>2002</strong> / 2003<br />
Burckhardt Fischer, Architekt, Pommersche Strasse 11, 10707 <strong>Berlin</strong>, Telf. 030 – 211 87 75
<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Quellen<br />
1.<br />
“Lynarpl<strong>an</strong>” von 1578, Reproduktion des Originals in <strong>der</strong> Staatsbibliothek <strong>Berlin</strong><br />
veröffentlicht in:<br />
Biller, Thomas: Historishe Grundrisse, Pläne und Ansichten von <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>, Blatt 3, Beiheft u<br />
Blatt 3: Der “Lynarpl<strong>an</strong>” und die Entstehung <strong>der</strong> <strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong> im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
- Ausschnitt - Signatur des Originals in <strong>der</strong> Kartenabteilung <strong>der</strong><br />
“Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz”<br />
lt. Biller: Kart. X 33851<br />
2.<br />
“Zerstörungspl<strong>an</strong>” v. 1813, Photoreproduktion des verlorenen Originals durch den<br />
Fotografen Friedrich, <strong>Berlin</strong>: Ausschnitt<br />
3.<br />
“Zeichnung von <strong>der</strong> <strong>Bastion</strong>s Br<strong>an</strong>denburg <strong>der</strong> citadelle zu <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong> nebst dessen<br />
wie<strong>der</strong>herzustellenden Cavaliers”, März 1829/April 1890 (HA.P., K, Reg. III, A-Nr. 13795 -<br />
Zentrales Staatsarchiv <strong>der</strong> DDR, Merseburg, heute in den Beständen des Staatsarchivs<br />
<strong>Berlin</strong>. - Ausschnitt -<br />
4.<br />
Weitere Pl<strong>an</strong>reproduktionen aus dem Best<strong>an</strong>d des Stadtarchivs <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>, Ausschnitte, im<br />
Einzelnen bezeichnet, Datierungen z.T. zweifelhaft.<br />
5.<br />
Historische Luftaufnahmen und Zeppelinphotos aus den Beständen des Stadtarchivs<br />
<strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong> - Ausschnitte -<br />
6.<br />
Historische Aufnahmen, Abzeichnungen und Abschriften <strong>der</strong> Baunachrichten aus dem<br />
Nachlass Ludewig: Stadtarchiv <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong><br />
7.<br />
Büro Burckhardt Fischer: Bauforschung Haus 6 / VI. 1987 – Im Auftrag <strong>der</strong><br />
Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen <strong>Berlin</strong> – ferner Nachträge<br />
(unveröffentlicht)<br />
8.<br />
Büro B. Fischer: Baustellenphotos Italienische Höfe und Rampe 1998-<strong>2002</strong><br />
9.<br />
Luftbildaufnahmen aus dem Archiv <strong>der</strong> Luftbildstelle <strong>Berlin</strong> - Ausschnitte – s. nähere<br />
Angabe<br />
10.<br />
Orgel-Köhne, Liselotte und Armin, Grothe, Jürgen: <strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>, <strong>Berlin</strong> 1978<br />
11.<br />
Archivbestände Zentrales Staatsarchiv <strong>der</strong> DDR, Merseburg (Jetzt <strong>Berlin</strong>)<br />
Siehe Einzel<strong>an</strong>gaben im Text<br />
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Aufgabenstellung<br />
Die Rampe <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg schliesst <strong>an</strong> den Zug<strong>an</strong>g vom <strong>Zitadelle</strong>nhof zu den<br />
“Italienischen Höfen” <strong>an</strong>, die seit 1998 zu einem multifunktionalen Ver<strong>an</strong>staltungszentrum<br />
ausgebaut werden und als solches Anf<strong>an</strong>g 2003 in Betrieb gehen sollen.<br />
Hierfür sind die Pflasterflächen zu definieren, die wie<strong>der</strong>hergestellt, o<strong>der</strong> aber, die<br />
modifiziert werden sollen - aus funktionalen o<strong>der</strong> gestalterischen Gründen, wie aus<br />
denkmalpflegerischen.<br />
Unter diesen Aspekten war zunächst nur <strong>der</strong> untere Teil <strong>der</strong> <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> von Interesse,<br />
<strong>der</strong> sich aus <strong>der</strong> Hofpflasterung entwickelt und d<strong>an</strong>n <strong>an</strong> <strong>der</strong> westlichen Aussenmauer <strong>der</strong><br />
“Italienischen Höfe” vorbei bis <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong>sebene steigt.<br />
Im Zuge <strong>der</strong> durch den Bezirk <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong> durchzuführenden Arbeiten geriet <strong>der</strong> Torbogen ins<br />
Blickfeld, <strong>der</strong> Ende <strong>der</strong> Siebziger Jahre trotz schwerer denkmalpflegerischer Bedenken<br />
teilweise abgetragen worden war, um die <strong>Bastion</strong>sebene Br<strong>an</strong>denburg mit schweren<br />
Baufahrzeugen erreichen zu können.<br />
Beim Quellenstudium entwickelte sich die Frage nach <strong>der</strong> ursprünglichen Disposition <strong>der</strong><br />
<strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> bzw. Ebenenverbindung aufgrund von Hinweisen auf bauliche<br />
Verän<strong>der</strong>ungen.<br />
Dies betrifft inzwischen die gesamte <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong>, die daher umfassend beh<strong>an</strong>delt wird.<br />
Vorgehensweise<br />
Hinsichtlich <strong>der</strong> Auswertung des Quellenmaterials erfolgte ausdrücklich eine Beschränkung<br />
auf die recht umf<strong>an</strong>greich vorliegenden Unterlagen.<br />
Neue Archivrecherchen sind hierzu zunächst nur im Rahmen von Überprüfungen<br />
offensichtlich zweifelhafter Angaben erfolgt.<br />
Dies schien ver<strong>an</strong>twortbar, da bauliche Verän<strong>der</strong>ungen nicht gepl<strong>an</strong>t waren.<br />
Zu den Anschlußbauteilen liegen detaillierte Bauaufnahmen bzw. Bauforschungen vor, bzw.<br />
sind <strong>Forschungen</strong> parallel zu den laufenden Baumaßnahmen durchgeführt worden:<br />
- Bauaufnahme G<strong>an</strong>g/untere Feuergalerie Nordkurtine<br />
- Bauforschung und Zeichnerische Rekonstruktion Haus 6<br />
- ergänzend Gründungsuntersuchungen zu Haus 6 bzw. Vorgängerbauten<br />
- “Italienische Höfe” / Kavalier Br<strong>an</strong>denburg<br />
Ein Aufmaß des baulichen Best<strong>an</strong>des erfolgte zunächst nur für die südöstliche<br />
Rampenmauer “vor” den “Italienischen Höfen”. Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> war zwar zweifelsohne<br />
älterer Provinienz, schien jedoch im Zuge <strong>der</strong> Umbaumaßnahmen am Kavalier Br<strong>an</strong>denburg<br />
im frühen 19. Jahrundet vollständig überformt - und seitdem nicht mehr verän<strong>der</strong>t. Insofern<br />
schienen sich weitere Aufwendungen für detaillierte Best<strong>an</strong>dserfassungen zunächst zu<br />
erübrigen. Zum Teil sind notwendige Nachträge jedoch bereits eingearbeitet.<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
“Lynarpl<strong>an</strong> 1578":<br />
Darstellung einer Geschossverbindung<br />
In <strong>der</strong> ältesten bek<strong>an</strong>nten Pl<strong>an</strong>darstellung <strong>der</strong> <strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>, dem sog. Lynarpl<strong>an</strong> von<br />
vermutlich 1578, findet sich westlich neben dem Zug<strong>an</strong>g zu den “Italienischen Höfen”, die so<br />
auch <strong>der</strong> baulichen Realisierung entsprechen, keine Rampe, son<strong>der</strong>n in Verlängerung <strong>der</strong><br />
Hofr<strong>an</strong>dbebauung entl<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Nordkurtine - etwas <strong>zur</strong>ückgesetzt - eine Treppen<strong>an</strong>lage.<br />
Biller ordnet die betreffende Signatur in seiner Veröfftlichung des/zum Lynarpl<strong>an</strong>/s einer<br />
<strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> zu. Wir bezweifeln jedoch zumindest diese Eindeutigkeit, denn <strong>an</strong><br />
wenigstens 4 Stellen sind eindeutig Stufensysteme über örtliche Befunde erfasst, <strong>an</strong> denen<br />
<strong>der</strong> Lynarpl<strong>an</strong> diese Signatur verwendet:<br />
- “Pferdetreppe” im Torhaus <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> König<br />
- Treppen<strong>an</strong>lage vom Hafenhof <strong>zur</strong> Nordkurtine<br />
- südöstliche Treppen<strong>an</strong>lage am Kavalier Br<strong>an</strong>denburg<br />
- nordwestliche Treppen<strong>an</strong>lage am Kavalier Br<strong>an</strong>denburg.<br />
Im Prinzip entsprechen wahrscheinlich auch noch folgende Treppen<strong>an</strong>lagen diesem<br />
Entwurf:<br />
- innere Geschoßverbindung am südwestlichen Fl<strong>an</strong>kenhof <strong>Bastion</strong> König<br />
- rückwärtige Treppen<strong>an</strong>lage am Torhaus, <strong>zur</strong> Südkurtine.<br />
Nicht erfasst wurden bisl<strong>an</strong>g die im Lynarpl<strong>an</strong> ausgewiesenen Anlagen <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Bastion</strong><br />
Königin, am nördlichen Ende <strong>der</strong> Westkurtine und ebenfalls am nördlichen Ende <strong>der</strong><br />
Ostkurtine. Insbeson<strong>der</strong>e zu letzterer deuten die Baubefunde durchaus auf eine<br />
ursprüngliche, eventuell teilweise Realisierung <strong>der</strong> Anlage gemäß “Lynarpl<strong>an</strong>”, wobei offen<br />
bleibt, ob es sich dabei um eine Pl<strong>an</strong>ung Lynars o<strong>der</strong> eine als Best<strong>an</strong>d dargestellte<br />
Realisierung Chiaramellas h<strong>an</strong>delt..<br />
Die Lynar`sche Stufen<strong>an</strong>lage winkelt hinter dem Vorläuferbau des Hauses 6 nach Westen<br />
ab: wendet sich also von <strong>der</strong> <strong>Bastion</strong> hinweg. Es darf daher davon ausgeg<strong>an</strong>gen werden,<br />
daß es sich nicht um eine Erschliessung <strong>der</strong> <strong>Bastion</strong> h<strong>an</strong>delte wie die heutige<br />
<strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong>, son<strong>der</strong>n ausschließlich um einen Zug<strong>an</strong>g <strong>zur</strong> Wall<strong>an</strong>lage <strong>der</strong> Nordkurtine.<br />
Dieses macht auch Sinn zu einem Zeitpunkt, da die <strong>Bastion</strong>en, wenigstens aber die<br />
Kavaliere noch als notfalls eigenständige Verteidigungssysteme <strong>der</strong> Festung <strong>an</strong>gesehen<br />
wurden, und es wäre in diesem Sinne eine außerordentliche Schwächung des<br />
Festungscharakters, die Schildmauersysteme zugunsten einer Rampe <strong>der</strong>artig zu<br />
durchlöchern, wie es heute <strong>der</strong> örtliche Befund ist.<br />
Der Zug<strong>an</strong>g <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong>sebene erfolgte demnach im Lynar`schen Festungssystem<br />
ausschließlich über die beiden den “Italienischen Höfen” zugeordneten, sozusagen internen<br />
Treppen<strong>an</strong>lagen, die somit auch vom Kavalier kontrolliert werden konnten: hinsichtlich<br />
entsprechen<strong>der</strong> Fortificationseinrichtungen würde sowohl örtliche Bauforschung, als auch<br />
vergleichende Forschung zum Verständnis des Systems lohnen.<br />
Der Zug<strong>an</strong>g zum Kavaliersdeck erschien demnach ausschließlich über eine groß<br />
dimensionierte Stufen<strong>an</strong>lage am Nordgiebel des heutigen Haus 8 gegeben, weitergeführt<br />
über einen breiten Zug<strong>an</strong>g über den südöstlichen Hof, <strong>der</strong> heute als Überwölbung noch<br />
existiert. In einem Schnitt <strong>der</strong> Pläne zum Umbau des Kavaliers 1831 scheint die<br />
ursprüngliche Zug<strong>an</strong>gsebene weit unterhalb <strong>der</strong> heutigen Gewölbeabdeckung noch<br />
dargestellt: auch hier könnte eine örtliche Bauforschung noch lohnen, da unter den späteren<br />
Umbauten noch Originalbauteile erhalten sein könnten.<br />
Fazit: Eine Stufen<strong>an</strong>lage <strong>an</strong>stelle <strong>der</strong> heutigen Rampe führte wahrscheinlich <strong>zur</strong><br />
Nordkurtine, nicht <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong>.<br />
Burckhardt Fischer, Architekt, Pommersche Strasse 11, 10707 <strong>Berlin</strong>, Telf. 030 – 211 87 75
<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Exkurs:<br />
Eine Aussage, ob <strong>der</strong> Lynarpl<strong>an</strong> <strong>an</strong> dieser Stelle vielleicht nicht umgesetzt worden ist, lässt sich ohne<br />
Weiteres kaum treffen - vgl. auch nachfolgende Quellen.<br />
Biller verweist darauf, daß eine Bebauung entl<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Nordkurtine “in den Plänen nicht auftaucht”.<br />
Dies trifft tatsächlich aber nur für die ersten <strong>der</strong> bek<strong>an</strong>nten Pl<strong>an</strong>darstellungen zu. Dargestellt ist<br />
zumindest in einem Pl<strong>an</strong> für West- und Nordkurtine jedoch jeweils ein „Strich“, <strong>der</strong> sich als Darstellung<br />
<strong>der</strong> unteren Wall-Böschungsmauer interpretieren ließe – eine Fertigstellung nur zunächst <strong>der</strong> äußeren<br />
Befestigungsbauwerke bis hin zu den „Anschlusspunkten“ – also hier <strong>der</strong> bei noch fehlendem<br />
Gebäude <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordkurtine d<strong>an</strong>n eben zunächst eine Böschungsmauer zum Wall –wäre durchaus<br />
vorstellbar.<br />
Spätestens ab <strong>der</strong> Mitte des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts wird dort eine Bebauung dargestellt. Dem entspricht,<br />
daß auf einem Pl<strong>an</strong> von ~ 1650 das dort ausgewiesene Gebäude <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordkurtine als “das Neue<br />
Gebeite” bezeichnet wird. Auffällig ist dabei, daß dieses in den Darstellungen zumeist nicht so nahe <strong>an</strong><br />
die <strong>Bastion</strong>en Kronprinz und Br<strong>an</strong>denburg her<strong>an</strong>reicht, wie es gemäß Lynarpl<strong>an</strong> sein müsste - dies<br />
würde den späteren Baubefunden entsprechen.<br />
Bei einer insgesamt über mehrere Jahrzehnte dauernden Realisierung <strong>der</strong> Baumaßnahme nur im<br />
“ersten Status” wäre es außerordentlich, wenn es nicht zu erheblichen Pl<strong>an</strong>abweichungen gekommen<br />
wäre. Dieses ist ja auch für <strong>an</strong><strong>der</strong>e Bereiche durchaus nachweisbar: z.B. die fehlende Bebauung<br />
entl<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Westkurtine. Allerdings gibt es für den Bereich um den Zug<strong>an</strong>g <strong>der</strong> “Italienischen Höfe”<br />
durchaus Hinweise auf eine Ausführung zunächst weitgehend entsprechend dem Lynarpl<strong>an</strong>, und erst<br />
spätere Modifikationen. – s.a. Gutachten <strong>zur</strong> S<strong>an</strong>ierung Giebel Haus 8, Büro B. Fischer, <strong>2002</strong>.<br />
Dieses stellt sich einigermaßen <strong>an</strong><strong>der</strong>s dar für das Rampen-Pend<strong>an</strong>t <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> König, um den<br />
Juliusturm herum. M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n - wie erwähnt - wohl davon ausgehen, daß die im Lynarpl<strong>an</strong> dargestellte<br />
Bebauung entl<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Westkurtine nicht ausgeführt worden ist. Spätere bauliche Modifikationen<br />
waren also einfach durchzuführen, da sie mit einem Baubest<strong>an</strong>d eben nicht kollidierten. Es erscheint<br />
daher durchaus logisch, daß eine <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> sehr früh und schon in den ersten detaillierteren<br />
Plänen <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Bastion</strong> König bzw. um den Juliusturm auftaucht, als es noch keinerlei Hinweise auf<br />
eine Rampe <strong>an</strong> den “Italienischen Höfen” gibt. Diese fehlende Gleichzeitigkeit in den Darstellungen ist<br />
ebenfalls ein Hinweis darauf, daß es sich bei <strong>der</strong> Rampe <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg um eine (noch)<br />
spätere Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> ursprünglichen Pl<strong>an</strong>ung, bzw. Ausführung h<strong>an</strong>delt.<br />
---> s. auch unten: Grabungsbefunde Ludewig<br />
Darstellung <strong>der</strong> Rampe / Stufen<strong>an</strong>lage im Pl<strong>an</strong>material des 17. und 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
Die bek<strong>an</strong>nte Pläne <strong>der</strong> Nachfolgezeit geben keinerlei Information o<strong>der</strong> Hinweis auf eine<br />
Ebenenverbindung im betreffenden Bereich.<br />
Erstmalig in einem Pl<strong>an</strong> von ~ 1680 (? - die betreffenden Datierungen des Kunstamtes<br />
<strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong> / 1988 waren nicht unbedingt vollständig schlüssig und zweifelsfrei) ist eine<br />
Situation dargestellt, die <strong>der</strong> heutigen <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> im Abschnitt <strong>der</strong> Streichwehr sehr<br />
nahe kommen könnte. Die Darstellung lässt aber durchaus Interpretationen offen.<br />
In einem Pl<strong>an</strong> von ~ 1750 ist d<strong>an</strong>n eindeutig eine <strong>der</strong> heutigen <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> sehr nahe<br />
kommende Situation dargestellt, die von <strong>der</strong> Darstellung im Lynarpl<strong>an</strong> abweicht: die Rampe<br />
beginnt vor <strong>der</strong> Hofr<strong>an</strong>dbebauung im <strong>Zitadelle</strong>nhof. Die nachfolgenden Pläne stützen dies,<br />
ohne zusätzliche Informationen o<strong>der</strong> eine eindeutige Interpretationsmöglichkeit zu geben.<br />
Die exakte Lage o<strong>der</strong> Ausführung <strong>der</strong> Rampe ist aus den zumeist kleinmaßstäblichen und<br />
häufig eher “symbolischen” Darstellungen kaum abzuleiten.<br />
Fazit: Sofern die Lynar`sche Pl<strong>an</strong>ung realisiert worden war, ist ein “Umbau” zu einer<br />
<strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> ähnlich <strong>der</strong> heutigen Situation wahrscheinlich schon im 18. o<strong>der</strong> gar schon<br />
17. Jahrhun<strong>der</strong>t erfolgt, also nicht erst im Zuge <strong>der</strong> Umbau- und S<strong>an</strong>ierungsmaßnahmen am<br />
Kavalier nach den Napoleonischen Kriegen, wahrscheinlich auch schon vor <strong>der</strong><br />
fri<strong>der</strong>izi<strong>an</strong>ischen Adaption des sog. Königshauses <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordkurtine zu einem<br />
Mehlmagazin und den damit verbundenen Umbauten (~ 1780 vgl. Akten Merseburg).<br />
Burckhardt Fischer, Architekt, Pommersche Strasse 11, 10707 <strong>Berlin</strong>, Telf. 030 – 211 87 75
<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Darstellung im “Zerstörungspl<strong>an</strong>” 1813<br />
Der sog. Zerstörungspl<strong>an</strong> ist nach dem Lynarpl<strong>an</strong> die erste, relativ durchgängig gut detaillierte<br />
Darstellung <strong>der</strong> Erdgeschoßebene <strong>der</strong> <strong>Zitadelle</strong>, obwohl gerade im Bereich <strong>der</strong> Nordkurtine und des<br />
Vorgängerbaus von Haus 6 deutlich verzerrt.<br />
Er zeigt die Rampe <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg nur im Bereich des <strong>Zitadelle</strong>nhofs bis <strong>zur</strong> Rückw<strong>an</strong>d <strong>der</strong><br />
Bebauung <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordkurtine, zum weiteren Verlauf bis <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong>sebene sind keine Informationen<br />
ablesbar. Jedoch wird hier zum ersten Mal die im Prinzip noch heute bestehende Tor<strong>an</strong>lage mit den<br />
seitlich <strong>an</strong>schließenden Mauern dargestellt, die in <strong>der</strong> Flucht <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>ückw<strong>an</strong>d von Haus 6<br />
errichtet wurde. Das Tor befindet sich mittig zwischen Haus 6 und den „Italienischen Höfen“.<br />
Die Rampe erstreckt sich bis <strong>an</strong> das Giebelmauerwerk des Vorgängerbaus von Haus 6, allerdings<br />
muß hier kein hoher Detaillierungsgrad <strong>an</strong>genommen werden. Die östliche Rampenmauer vor dem<br />
Zug<strong>an</strong>g zu den Italienischen Höfen jedoch wendet sich in einem Viertelkreis hinweg von <strong>der</strong><br />
Bebauung vor <strong>der</strong> Ostkurtine vor die Fassade des “alten” Hauses 6. Der Zug<strong>an</strong>g erfolgte also von<br />
ebendort aus Richtung Westen.<br />
Diese östliche Rampenmauer wird dargestellt mit 6 Mauerwerksabschnitten zwischen Pfeilern. Dieses<br />
entspricht zunächst den späteren Darstellungen, erst ab <strong>der</strong> Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts werden 5<br />
Mauerwerksabschnitte dargestellt entsprechend dem heutigen Best<strong>an</strong>d.<br />
Fazit: Bis auf die späteren Verän<strong>der</strong>ungen im Rampenverlauf vom <strong>Zitadelle</strong>nhof aus gibt <strong>der</strong><br />
Zerstörungspl<strong>an</strong> von 1813 eine stimmige Darstellung des im betr. Abschnitt noch vorh<strong>an</strong>denen<br />
Baubest<strong>an</strong>des, mit Ausnahme <strong>der</strong> Position des Tores..<br />
Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> in Plänen des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
Wie <strong>an</strong><strong>der</strong>en Ortes bereits mehrfach erwähnt, verfügen wir seit dem Mauerfall 1989 über eine Anzahl<br />
von Plänen insbeson<strong>der</strong>e zu dem betreffenden Bereich, die offensichtlich aus den Beständen des<br />
Heeresarchivs Potsdam in das Zentrale Staatsarchiv <strong>der</strong> DDR nach Merseburg gel<strong>an</strong>gten (heute<br />
Geheimes Staatsarchiv <strong>Berlin</strong>-Dahlem).<br />
Entgegen den bisherigen Annahmen h<strong>an</strong>delt es sich bei den detailliertesten dieser Darstellungen, den<br />
Plänen Gottlieb`s von 1829 ff, nicht um “die Pl<strong>an</strong>ung zum Umbau des Kavaliers Br<strong>an</strong>denburg”,<br />
basierend auf einer fundierten Best<strong>an</strong>dsaufnahme, son<strong>der</strong>n wie<strong>der</strong>um um einen sozusagen<br />
baubegleitenden Statusbericht und Pl<strong>an</strong>ungsfortschreibung auch für die S<strong>an</strong>ierung des Kavaliers.<br />
Denn ausweislich <strong>der</strong> Baunachrichten, die über Abschriften des Heimatforschers Ludewig<br />
auszugsweise erhalten sind, war <strong>der</strong> Kavalier zum Zeitpunkt <strong>der</strong> <strong>an</strong>gegebenen Pl<strong>an</strong>erstellung schon in<br />
wesentlichen Teilen umgebaut und s<strong>an</strong>iert. Dieses mag die detaillierte Genauigkeit <strong>der</strong> Pläne<br />
erklären, die eigentlich nur über Inaugenscheinnahme bei jeweils entsprechenden Freilegungen<br />
erreichbar gewesen sein dürfte: sozusagen praktische Bauforschung.<br />
Signific<strong>an</strong>te Abweichungen <strong>der</strong> ausgeführten Bauteile verweisen jedoch darauf, daß die Maßnahme<br />
zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>erstellung noch nicht abgeschlossen sein konnte: insbeson<strong>der</strong>e die<br />
Fensterausführungen in den neu errichteten Fassaden <strong>der</strong> Gewölberäume des Kavaliers zu den<br />
“Italienischen Höfen”, die Rampenverbreiterung <strong>an</strong> den „Italienischen Höfen“, die Rampenmauer<br />
Bei den Plänen Gottliebs h<strong>an</strong>delt es sich für den Kavalier Br<strong>an</strong>denburg um eine kombinierte<br />
Darstellung aller Ebenen: dieses wird durch montierte, klappbare Deckblätter <strong>der</strong> oberen<br />
Geschoßebenen bzw. <strong>der</strong> Dosd<strong>an</strong>ierung und <strong>der</strong> Verwallung erreicht, z.T. durch gestrichelte und<br />
gepunktete Darstellungen.<br />
Der Verlauf <strong>der</strong> Rampe ist damit grundsätzlich vollständig nachvollziehbar, er entspricht weitgehend<br />
dem heutigen Best<strong>an</strong>d bzw. auch den früheren Darstellungen.<br />
Die in den Schnitten dargestellten Zinnenbekränzungen <strong>der</strong> Mauerabdeckungen wurden offensichtlich<br />
nicht ausgeführt, statt dessen <strong>der</strong> heutige Gußeisenzaun.<br />
Burckhardt Fischer, Architekt, Pommersche Strasse 11, 10707 <strong>Berlin</strong>, Telf. 030 – 211 87 75
<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
In den Plänen werden Best<strong>an</strong>d, Abriß und Neubau differenziert dargestellt. Die Best<strong>an</strong>dsdarstellung<br />
entspricht <strong>der</strong> Darstellung aus dem o.a. “Zerstörungspl<strong>an</strong>”.<br />
Die als “Neubau” schraffierten Bauteile entsprechen weitgehend dem heutigen Best<strong>an</strong>d, s.u..<br />
Zumindest die Pl<strong>an</strong>ung für den nach Süden verschwenkten Antritt <strong>der</strong> Rampe steht also im<br />
Zusammenh<strong>an</strong>g mit dem Umbau und <strong>der</strong> S<strong>an</strong>ierung des Kavaliers Br<strong>an</strong>denburg.<br />
Ein definitives Datum <strong>der</strong> Ausführung ist bisl<strong>an</strong>g nicht bek<strong>an</strong>nt.<br />
Alle weiteren uns bek<strong>an</strong>nten Pläne des 19. Jhdts. bauen im Prinzip auf den o.a. Plänen auf und geben<br />
keine zusätzlichen Informationen in dem hier relev<strong>an</strong>ten Zusammenh<strong>an</strong>g. – mit Ausnahme <strong>der</strong><br />
Korrektur auf 5 Mauerwerksabschnitte <strong>der</strong> östlichen Rampenmauer gegenüber zunächst 6.<br />
Fazit: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg hat im Wesentlichen ihre heute noch bestehende<br />
bauliche Form cirka 1830 gefunden – bzw. kurz d<strong>an</strong>ach ausweislich <strong>der</strong> Abweichungen vom Pl<strong>an</strong>.<br />
Grabungsbericht des Heimatforschers Ludewig, ~1940<br />
Im Nachlaß des Heimatforschers, <strong>der</strong> sich jetzt im Stadtarchiv <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong> im Palas auf <strong>der</strong> <strong>Zitadelle</strong><br />
befindet - findet sich ein undatiertes Blatt zu Grabungsbefunden innerhalb <strong>der</strong> Rampe.<br />
Lei<strong>der</strong> h<strong>an</strong>delt es sich wie<strong>der</strong>um um eine Kombination von Daten <strong>der</strong> Bauforschung und zugleich<br />
<strong>der</strong>en Interpretatation, zudem sind die Maßketten so <strong>an</strong>gelegt, daß sich nicht ohne Weiteres sichere<br />
Bezüge zu heute noch existenten Bauteilen herstellen lassen.<br />
Vorbehaltlich einer maßlichen Überprüfung entsprechen Ludewig`s Darstellungen jedoch sehr genau<br />
den Bauforschungen, die wir in Ergänzung zu unserem Denkmalpflegerischen Gutachten zu Haus 6<br />
1987 bzw. nachfolgend 1997 durchführten, und <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong>er wir einige Angaben in dem o.a.<br />
Gutachten korrigieren mussten. Wir stellten dabei <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von Fundamentfreilegungen in Haus 6 fest,<br />
daß die Hoffassade des Vorgängerbaus von Haus 6 um einiges weiter südlich gelegen haben muß,<br />
als die heutige Hoffassade von Haus 6. Wir ermittelten <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Rastermaße -in Abhängigkeit von<br />
<strong>der</strong> uns noch nicht bek<strong>an</strong>nten Mauerstärke <strong>der</strong> o.a. alten Hoffassade- ein Maß von etwa 3 - 5 m.<br />
Dieses entspricht dem von Ludewig dargestellten Grabungsbefund, und <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d dessen k<strong>an</strong>n wohl<br />
darauf geschlossen werden, daß ein Vorgängerbau von Haus 6 wenigstens in seinen Anfängen<br />
tatsächlich entsprechend dem „Lynarpl<strong>an</strong>“ bis nahe <strong>an</strong> den Zug<strong>an</strong>g bzw. die westliche Außenmauer<br />
<strong>der</strong> “Italienischen Höfe” her<strong>an</strong>reichte.<br />
Konkrete weitere Belege dürften nur über Grabungen zu erschließen sein.<br />
Exkurs:<br />
Ausgehend von einer <strong>der</strong> Abschriften Ludewig`s <strong>der</strong> Baunachrichten bzw. “Regesten” zu Haus 6<br />
hatten wir vorausgesetzt, daß entsprechend diesem Text “die äußeren Fundamente” des<br />
Vorgängerbaus wie<strong>der</strong>verwendet worden waren.<br />
Bei den erst später möglichen Fundamentfreilegungen ermittelten wir jedoch zwei<br />
Korrekturerfor<strong>der</strong>nisse gegenüber den Aussagen in unserem o.a. Gutachten:<br />
1. Die Stuben <strong>der</strong> Caserne No. III -dem heutigen Haus 6- verfügten über zwei Gusseisensäulen<br />
2. Wie o.a.: Die Hoffassade war neu gegründet. Anh<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Pfostenlöcher in den zahlreichen<br />
Querfundamenten ließ sich hochrechnen, daß die alte Hoffassade etwa 3 bis 5 m südlich<br />
st<strong>an</strong>d.<br />
Damit entspricht die alte Gebäudetiefe ziemlich genau dem “Zerstörungspl<strong>an</strong>” und ist somit größer als<br />
die im Lynarpl<strong>an</strong> dargestellte Gebäudetiefe – die eher mit dem heutigen Gebäude korrespondiert..<br />
Wir hatten also fälschlich die Aussage <strong>der</strong> “äusseren Fundamente” auf das Gebäude bezogen, nicht<br />
auf die Anordnung in <strong>der</strong> <strong>Zitadelle</strong>.<br />
Es ist ein gewisser Trost, daß Ludewig, <strong>der</strong> zahlreiche Originaldokumente im Heeresarchiv noch einsehen<br />
konnte, ausweislich seiner Kommentierung <strong>der</strong> Grabungsbefunde wohl dem nämlichen Irrtum<br />
verfiel und seine Abzeichnungen alter Pläne <strong>zur</strong> Caserne sogar entsprechend maßlich „korrigierte“.<br />
Historische Photographische Aufnahmen<br />
Burckhardt Fischer, Architekt, Pommersche Strasse 11, 10707 <strong>Berlin</strong>, Telf. 030 – 211 87 75
<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Ausschnitt aus historischer Postkartenaufnahme <strong>der</strong> Caserne No. 3 (Haus 6) im Anh<strong>an</strong>g.<br />
Das Balustradenmauerwerk des unteren Rampenteils ist erkennbar.<br />
Zeppelin- und Luftaufnahmen<br />
Aus <strong>der</strong> Zeit zwischen den Weltkriegen sind eine Reihe von Luftaufnahmen bek<strong>an</strong>nt, die bisl<strong>an</strong>g<br />
zumeist als „Zeppelinfotos“ bezeichnet wurden.<br />
Die Aufnahmen umfassen zumeist zumindest nahezu die gesamte <strong>Zitadelle</strong> – <strong>der</strong> im Anh<strong>an</strong>g<br />
dargestellte Ausschnitt die Rampe betreffend ist daher selten sehr aussagekräftig, da die Grenze <strong>der</strong><br />
Kornauflösung und <strong>der</strong> Kontraste erreicht wird.<br />
Die Aufnahmen zeigen im Prinzip den heute noch bestehenden Baubest<strong>an</strong>d.<br />
Vorbehaltlich <strong>der</strong> o.a. Probleme lässt sich aber wohl interpretieren, dass das Tor, das auf einigen<br />
Aufnahmen mit erfasst wird, nicht mehr in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Mauer zwischen Haus 6 und den „Italienischen<br />
Höfen“ <strong>an</strong>geordnet ist, son<strong>der</strong>n bereits Mitte Rampe.<br />
Neu aufgefunden wurde eine „Vermesser“-Luftaufnahme von 1928. Die Stellung des Tores ist<br />
ebenfalls nicht eindeutig interpretierbar.<br />
Auffällig ist die Existenz von „Trampelpfaden“ hoch <strong>zur</strong> Nordkurtine und <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong>: es k<strong>an</strong>n daraus<br />
nicht unbedingt auf die wahrscheinliche Existenz einer gepflasterten Strasse geschlossen werden.<br />
Ab 1943 existieren Aufklärer-Luftphotos <strong>der</strong> Alliierten, auf denen die <strong>Zitadelle</strong> einige Male auch partiell<br />
erfasst wird.<br />
Beson<strong>der</strong>s aussagekräftig ist eine Aufnahme vom Ende 1943 – vor den 1944 einsetzenden<br />
Zerstörungen insbeson<strong>der</strong>e von Haus 6.<br />
Der im Anh<strong>an</strong>g aufgeführte Bildausschnitt zeigt die Häuser 15 und 15a auf dem Kavalier und auf <strong>der</strong><br />
<strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg, den Bunker <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordkurtine hinter Haus 6 und ein umf<strong>an</strong>greiches System<br />
von Straßen auf <strong>der</strong> <strong>Bastion</strong>, <strong>der</strong> Rampe und dem <strong>Zitadelle</strong>nhof vor <strong>der</strong> Rampe.<br />
Es könnte u.U. daraus geschlossen werden, dass das heute bek<strong>an</strong>nte Pflasterbild im Bereich <strong>der</strong><br />
Rampe erst zu Beginn des II. Weltkrieges <strong>an</strong>gelegt wurde. Dieses wurde durch den Bauleiter Berg<br />
bestätigt, <strong>der</strong> <strong>an</strong>gab, bei S<strong>an</strong>ierungen des Rampenmauerwerks in <strong>der</strong> Rampe Zeitungeen gefunden<br />
zu haben.<br />
Sonstige frühe Aufnahmen<br />
Eine Aufnahme von <strong>der</strong> Nordkurtine zum Kavalier Br<strong>an</strong>denburg ungefähr aus <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong><br />
Jahrhun<strong>der</strong>twende ist bek<strong>an</strong>nt, steht aus technischen Gründen jedoch moment<strong>an</strong> nicht <strong>zur</strong> Verfügung,<br />
bzw. nur in einem auf die Fenster des Kavaliers orientierten Ausschnitt.<br />
Es ist daraus nicht ablesbar, ob die Rampe über Pflasterung verfügte.<br />
Das Tor ist nicht mit erfasst. Das östliche Balustradenmauerwerk und <strong>der</strong> Gusseisenzaun <strong>der</strong> Rampe<br />
entsprechen dem heutigen Best<strong>an</strong>d.<br />
Aufnahmen <strong>der</strong> frühen Nachkriegszeit<br />
Offensichtlich <strong>an</strong>gesichts des bevorstehenden Wie<strong>der</strong>aufbaus des stark kriegszerstörten Hauses 6<br />
wurden 1949 eine Aufnahmen gemacht, die sich heute im L<strong>an</strong>desarchiv befinden und u.a. den<br />
östlichen Giebel<strong>an</strong>bau zeigen, dessen Mauerwerksreste noch heute in die westliche Rampenmauer<br />
einbinden.<br />
Im Nachlaß Ludewig sind eine g<strong>an</strong>ze Reihe von Fotos enthalten, die Teile <strong>der</strong> <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> mit<br />
erfassen. Wesentliche zusätzliche Informationen sind daraus nicht ablesbar.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> schlechten Qualität <strong>der</strong> beim Berichter vorliegenden Reproduktionen werden diese<br />
Aufnahmen daher im Anh<strong>an</strong>g nicht mit aufgeführt.<br />
Burckhardt Fischer, Architekt, Pommersche Strasse 11, 10707 <strong>Berlin</strong>, Telf. 030 – 211 87 75
<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Aufnahmen Orgel-Köhne<br />
Qualitativ hervorragend sind die Aufnahmen von Orgel-Köhne in <strong>der</strong>en Veröffentlichung <strong>zur</strong> <strong>Zitadelle</strong><br />
1978, insbeson<strong>der</strong>e betreffend den Torbogen.<br />
Zu den daraus u.U. ablesbaren Spuren siehe die Anmerkungen im Anh<strong>an</strong>g.<br />
Befundphotos <strong>2002</strong><br />
Heutige Befundfotos geben noch eine Vielzahl baulicher Spuren auf die im hier vorgelegten Gutachten<br />
aufgeführten Hinweise wie<strong>der</strong>, ohne dass sich daraus immer ein schlüssiger Beweis ableiten ließe –<br />
siehe hierzu die Anmerkungen zu den jeweiligen Abbildungen im Anh<strong>an</strong>g.<br />
Als beson<strong>der</strong>s nachteilig ist zu vermerken die nach unserer Kenntnis überwiegend undokumentierte<br />
S<strong>an</strong>ierung auch noch aus <strong>der</strong> jüngeren Nachkriegszeit, durch die sich zahlreiche Ausführungen über<br />
Steinformate etc. nicht mehr sicher zuordnen lassen: z.B. die Brüstungsmauer auf <strong>der</strong> Streichwehr /<br />
<strong>zur</strong>ückgezogenen Fl<strong>an</strong>ke im Verlauf <strong>der</strong> Rampe – ausgeführt in neuen Steinen. Es ist damit nicht<br />
mehr nachvollziehbar, w<strong>an</strong>n diese Mauer so entst<strong>an</strong>den ist.<br />
Zeichnerische Rekonstruktion des Torbogens auf <strong>der</strong> Rampe<br />
Der Torbogen im Verlauf <strong>der</strong> Rampe <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg, <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Rückfassade des heutigen<br />
Hauses 6 fluchtet, wurde Anf<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Achtziger Jahre trotz schwerer Bedenken des<br />
L<strong>an</strong>deskonservators abgetragen, um die Zufahrt von Baufahrzeugen <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> zu ermöglichen.<br />
Dieses schien erfor<strong>der</strong>lich im Hinblick auf den Abriß des Hauses 15 <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Bastion</strong>sspitze und <strong>der</strong><br />
beabsichtigten und teilweise begonnenen Rekonstruktion <strong>der</strong> Verwallungen.<br />
Das Steinmaterial wurde seitlich gelagert. Inzwischen ist es fast vollständig verschwunden.<br />
Die seinerzeit erstellte zeichnerische und fotographische Best<strong>an</strong>dserfassung ist verschollen.<br />
Eine zeichnerische Rekonstruktion wurde <strong>2002</strong> durch das Büro Burckhardt Fischer (Bearbeiter: H.<br />
Pohl, P. Bourassin) erstellt: <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d verbliebenen Mauerreste <strong>der</strong> Tor<strong>an</strong>lage selbst und <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong><br />
sehr aus-sagekräftigen Frontalaufnahmen <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>- und <strong>der</strong> Rückseite in <strong>der</strong> Veröffentlichung von<br />
Orgel-Köhne.<br />
Es konnten dabei nicht mehr alle Details völlig zweifelsfrei geklärt werden.<br />
Es ergaben sich jedoch signific<strong>an</strong>te Hinweise:<br />
- Eine maßliche Rekonstruktion und eine Klärung <strong>der</strong> Mauerwerksverbände ist erfolgt, Fugenbild und<br />
Verlegungsart lassen sich <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Fotos klar nachvollziehen.<br />
- Die Gesims-, Fries- und Natursteinglie<strong>der</strong>ungen sind geklärt<br />
- ungeklärt sind die Tiefenmaße <strong>der</strong> Naturstein-Paßstücke: Mauerwerksstärke?<br />
- im aufgehenden Mauerwerk, insbeson<strong>der</strong>e in den Anschlußmauern zu Haus 6 und ursprünglichh<br />
auch zum Kavalier Br<strong>an</strong>denburg sind Klosterformatpartien enthalten. Dies deutet auf die Verwendung<br />
älterer Bauteile hin.<br />
- Es h<strong>an</strong>delt sich bei den “Neubauteilen” wahrscheinlich um ein vorindustrielles Ziegelformat,<br />
abweichend noch von den Um- o<strong>der</strong> Neubaupartien, die ausweislich <strong>der</strong> o.a. Pläne Gottlieb`s u.a. ~<br />
1830 entst<strong>an</strong>den sind.<br />
Eine Wie<strong>der</strong>herstellung des Bogens in “unpassenden” Ziegelformaten hätte entwe<strong>der</strong> ein<br />
problematisches Fugenbild <strong>zur</strong> Folge, o<strong>der</strong> aber Konsequenzen hinsichtlich Proportionen, Verbänden<br />
und insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ungen des Kammgesimses. Dieses erscheint denkmalpflegerisch wie<br />
praktisch nicht unproblematisch.<br />
- die offensichtlich früher vorh<strong>an</strong>dene skulpturale Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ansichtsflächen <strong>der</strong> Schlußsteine<br />
des Bogens ist auch bei einem noch vorgefundenen Fragment nicht mehr deutungsfähig.<br />
- Das Tiefenmaß und die genaue Bauart des Postements auf dem First des Torbauwerks ist <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d<br />
<strong>der</strong> erschließbaren Quellen nicht mehr genau zu klären. Die originale Abdeckung und die Bekrönung,<br />
auf die die Anordnung eines solchen Bauteils schließen läßt, sind nicht mehr bek<strong>an</strong>nt.<br />
Burckhardt Fischer, Architekt, Pommersche Strasse 11, 10707 <strong>Berlin</strong>, Telf. 030 – 211 87 75
<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
- die noch erhaltenen Trausteine bestehen aus einem <strong>an</strong><strong>der</strong>en Steinmaterial als die Firststeine:<br />
vermutlich Kalkstein. Die Firststeinsituation ist auf <strong>der</strong> Nordseite <strong>an</strong><strong>der</strong>s, als auf <strong>der</strong> Südseite, dies<br />
spricht normalerweise für eine Ausführung mit zwei getrennten Bauteilen.<br />
Ausweislich einer dem Best<strong>an</strong>d sehr nahekommenden Grundrißdarstellung im “Zerstörungspl<strong>an</strong>”<br />
1813 darf m<strong>an</strong> vorbehaltlich <strong>der</strong> Erschließung weiterer Quellen, davon ausgehen, daß eineTor<strong>an</strong>lage<br />
1813 bereits best<strong>an</strong>d.<br />
Dieses wird gestützt durch das verwendete Steinmaterial.<br />
Allerdings zeigen durchgängig alle Pläne des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts eine Anordnung dieser Tor<strong>an</strong>lage in<br />
<strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Verbindungsmauer zwischen Haus 6 –o<strong>der</strong> auch dem Vorgängerbau- und <strong>der</strong> westlichen<br />
Außenmauer des westlichen „Italienischen Hofes“. Keiner <strong>der</strong> Pläne zeigt zudem eine dem<br />
heutigen Best<strong>an</strong>d nahekommende Pfeilerverstärkung im Verlauf <strong>der</strong> Mauer bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> Tor<strong>an</strong>lage:<br />
dieses ist <strong>an</strong>gesichts <strong>der</strong> z.T. beeindruckenden Detailliertheit <strong>der</strong> Pläne ungewöhnlich.<br />
Trotz des verwendeten –vermutlich „vorindustriellen“- Steinmaterials und trotz <strong>der</strong> z.T.<br />
„frie<strong>der</strong>izi<strong>an</strong>isch“ <strong>an</strong>mutenden Stilelemente ist daher davon auszugehen, dass die betreffende<br />
Tor<strong>an</strong>lage allenfalls eine Ersatzbaumaßnahme ungefähr <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende darstellt.<br />
Ausweislich <strong>der</strong> von Ludewig in Abschrift überlieferten Baunachrichten wurde 1789 die alte Bebauung<br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordkurtine in ein (Provi<strong>an</strong>t-)Magazin umgebaut, o<strong>der</strong> auch neu errichtet.<br />
Anh<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Darstellung noch im “Zerstörungspl<strong>an</strong>” darf vermutet werden, daß es sich hierbei um die<br />
“Adaption des Königs-Hauses” h<strong>an</strong>delte, die durch Boum<strong>an</strong>n (den Älteren) bzw. in seinem Auftrage<br />
den Ingenieur-Lieuten<strong>an</strong>t Becker, aber auch weitere Architektur-Größen <strong>der</strong> Zeit wie z.B. Gilly d.Ä.<br />
“gutachterlich” betrieben wurde und zu denen die Akten in Merseburg teilweise erhalten geblieben<br />
sind.<br />
Exkurs:<br />
Die o.a. Datierungen sind vergleichsweise “wackelig”.<br />
Im Nachlaß Ludwig sind Abzeichnungen des o.a. Vorgängerbaus enthalten, die offensichtlich schon<br />
den o.a. Umbau beinhalten: Ludewig nennt als Quelle einen Pl<strong>an</strong> von 1850. Einzelne Unstiimigkeiten –<br />
insbeson<strong>der</strong>e eine reduzierte Gebäudetiefe des Baus - deuten jedoch wie<strong>der</strong>um darauf hin, daß es<br />
sich nicht um reine Abzeichnungen h<strong>an</strong>delt, son<strong>der</strong>n “Korrekturen” und Interpretationen eingefügt<br />
wurden: s. seitliche Anbau <strong>zur</strong> Rampe. Hierzu sind weitere und detailliertere Abgleiche erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Biller verweist in seiner Veröffentlichung zum “Lynarpl<strong>an</strong>” auf Unstimmigkeiten <strong>der</strong> Datierung auf 1789<br />
bei Kuntzemüller und Ludwig, zitiert aber Schulze für 1789: “Das hiesige Gouvernement hatte das<br />
Gebäude auf <strong>der</strong> Festung, in dessen oberste Etage die Festungs Capelle war, noch mit einem<br />
Stockwerk erhöhen lassen, um es g<strong>an</strong>z zum Magazin zu brauchen....”<br />
Da in den vorliegenden Archivalien Boum<strong>an</strong>n`s dieses Gebäude als “des Königs Haus” bezeichnet<br />
wird und definitiv erwähnt wird, daß für eine Adaption als Mehlmagazin nur einige Möbel und einige<br />
Porträts <strong>der</strong> alten Königsfamilie herausgenommen werden und Zwischenunterzüge und Stützen<br />
eingebaut werden müssten, k<strong>an</strong>n vielleicht auf diese Maßnahme geschlossen werden, zumal auch die<br />
maßlichen Erwähnungen passen. Boum<strong>an</strong>n d.Ä ist zu diesem Zeitpunkt bereits tot (+ 06.09.1776)<br />
In einem “Pl<strong>an</strong> de la Ville et Citadelle de <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>” von lt. Kunstamt <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong> 1780 wird die Bebauung<br />
entl<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Nordkurtine allerdings schon als “Nouveau Arsenal” bezeichnet.<br />
Hierzu passt, daß die o.a. Akte Beckers mehrfach <strong>zur</strong> Wie<strong>der</strong>vorlage kommt mit <strong>der</strong> entsprechenden<br />
Benennung <strong>der</strong> Jahreszahlen auf dem Titelblatt: letztmalig jedoch 1780. 1812 und im Zerstörungspl<strong>an</strong><br />
wird sie allerdings bezeichnet als Caserne (blinde = “bombenfest”), was auch weiteren Abzeichnungen<br />
etc. in Ludewig`s Nachlaß entspricht: vgl. insbeson<strong>der</strong>e die von Ludewig per Abschrift überlieferten<br />
Baunachrichten, die einen Bau <strong>der</strong> Caserne 1812 und <strong>der</strong>en bombenfesten Umbau 1813 dem<br />
späteren Kriegsminister und Begrün<strong>der</strong> des Pionierbataillons auf <strong>der</strong> <strong>Zitadelle</strong>, v. Rauch zuschreibt.<br />
Trotz <strong>der</strong> über Ludewig u.a. kolportierten Nachrichten über einen “Ersatzbau” für das “Gelbe Schloß”<br />
entspricht nach überschläglicher Sichtung das jeweilige Pl<strong>an</strong>material von “Magazin” und “Caserne”<br />
sich weitgehend: es h<strong>an</strong>delt sich also um den gleichen Bau.<br />
Burckhardt Fischer, Architekt, Pommersche Strasse 11, 10707 <strong>Berlin</strong>, Telf. 030 – 211 87 75
<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Völlig ungeklärt ist in dem Zusammenh<strong>an</strong>g noch das Vorh<strong>an</strong>densein von Feldstein und<br />
Mischmauerwerkfundamenten unter den Querwänden im 19-achsigen System des Kasernenbaus von<br />
1859, die offensichtlich älter sind als die “dazwischengepfriemelten” Fundamente <strong>der</strong> heutigen<br />
Hoffassade!!?! Vgl. Fortschreibung Best<strong>an</strong>dserfassung Haus 6 1997, Büro B. Fischer. Das Achsmaß<br />
<strong>der</strong> Querwände von Haus 6passt überraschend mit den Stützen, die für das Mehlmagazin eingefügt<br />
wurden.<br />
Eine posthume Ausführung <strong>der</strong> offensichtlich vorliegenden Umbaupl<strong>an</strong>ung Boum<strong>an</strong>n`s zum<br />
Mehlmagazin ist möglich, zumal Becker offensichtlich noch tätig war, und die Akten hierzu noch in den<br />
Kabinettsakten Friedrich`s II enthalten sind. Eine Zuordnung <strong>der</strong> Tor<strong>an</strong>lage auf <strong>der</strong> Rampe zu dieser<br />
Maßnahme wäre denkbar, ist aber nicht zwingend.<br />
Sofern die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> jedoch tatsächlich entsprechend o.a. Pl<strong>an</strong>ausweisung vor etwa 1750<br />
errichtet wurde <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d einer gegenüber dem „Lynarpl<strong>an</strong> gekürzten Bebauung <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordkurtine,<br />
erscheint eine Errichtung auch <strong>der</strong> Tor<strong>an</strong>lage in diesem Zusammenh<strong>an</strong>g plausibler. Hierfür spricht<br />
auch das Vorh<strong>an</strong>densein <strong>der</strong> o.a. Klosterformatpartien gerade in den unteren und seitlichen<br />
Mauerwerksbereichen, und auch insbeson<strong>der</strong>e hinsichtlich des Firstpostamentes eine stilistische<br />
Nähe eher zum Spätbarock o<strong>der</strong> Rokoko.<br />
Auswertung und Zusammenfassung:<br />
Die bauliche Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong><br />
- Arbeitsthesen <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> o.a. Ermittlungen, mit zahlreichen Verifizierungserfor<strong>der</strong>nissen etc.! -<br />
vor 1578 Errichtung <strong>der</strong> Nordkurtine unter Chiaramella ?<br />
Beginn <strong>der</strong> bastionären Befestigungen Kronprinz und Br<strong>an</strong>denburg gemäß Idealpl<strong>an</strong><br />
???<br />
Zumindest Fundamentierung und Wallzugänge Nordkurtine gemäß Lynarpl<strong>an</strong> ?<br />
-> vgl. Grabungsberichte Ludewig !<br />
Ab 1578 Modifizierte Ausführung: Bau <strong>der</strong> Kavaliere Kronprinz und Br<strong>an</strong>denburg gem. Lynar<br />
Fertigstellung <strong>der</strong> Wallzugänge Nordkurtine ?<br />
~ 1630 - 1650 Errichtung des “Neue Gebeite” <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordkurtine, gegenüber Lynarpl<strong>an</strong> um 3<br />
Achsen<br />
westlich und 2 Achsen östlich verkürzt, größere Gebäudetiefe (zwei- statt einschiffig),<br />
jedoch im Prinzip im gleichen System: die verbleibenden 25 Achsen stimmen überein.<br />
??<br />
~ 1750 ??? Bau <strong>der</strong> Rampe, unter Umständen zunächst nur bis <strong>zur</strong> Nordkurtine, wahrscheinlich<br />
(1650 ?) jedoch bereits unter Aufgabe <strong>der</strong> westlichen Streichwehr Br<strong>an</strong>denburg und <strong>der</strong> Verbreiterung<br />
des Zug<strong>an</strong>ges <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> durch Vorblendung von Pfeilern und Bogensystemen<br />
in den zwei nördlichen Jochen des westlichen “Italienischen Hofes”<br />
Errichtung <strong>der</strong> Tor<strong>an</strong>lage in <strong>der</strong> Flucht <strong>der</strong> Rückfassade von heute Haus 6 ?<br />
~ 1780/1789 Adaption des Gebäudes <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordkurtine zu einem Mehlmagazin, Umbau durch<br />
jeweils Mittelstützen und Unterzüge etc..<br />
Aufstockung ?????<br />
1812 Errichtung <strong>der</strong> Caserne durch v. Rauch, im Best<strong>an</strong>d?<br />
1813 Modifikation durch Einfügung einer bombenfesten Decke<br />
Lt. Ludewig Böschungsmauer vom Gebäude abgerückt ????<br />
~ 1830/31 Verschwenken des Rampenfusses aus <strong>der</strong> westlichen Antrittsorientierung in südliche Rich<br />
Im Zusammenh<strong>an</strong>g mit dem Umbau des Kavaliers Br<strong>an</strong>denburg Errichtung <strong>der</strong><br />
gemauerten Brüstungen <strong>an</strong>stelle <strong>der</strong> gepl<strong>an</strong>ten Zinnen, bzw. Gußeisengelän<strong>der</strong><br />
1853 Einbau eines Entwässerungsk<strong>an</strong>als zwischen Nordkurtine und Caserne,<br />
vgl. Ludewig 7 Baunachrichten, bzw. B. Fischer, Gutachten Haus 6 (II.3), 1987<br />
Burckhardt Fischer, Architekt, Pommersche Strasse 11, 10707 <strong>Berlin</strong>, Telf. 030 – 211 87 75
<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
1859 Br<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Caserne, Ersatzbau: Best<strong>an</strong>d heutiges Haus 6<br />
Böschungsmauer <strong>der</strong> Nordkurtinenverwallung vom Gebäude abgerückt ???<br />
Jahrhun<strong>der</strong>twende?<br />
Verlegung <strong>der</strong> Tor<strong>an</strong>lage in die Rampenmitte<br />
~ 1940 Grabung im Rampenbereich, Fundamentbefunde (vgl. Ludewig)<br />
u.U. im Zusammenh<strong>an</strong>g mit dem Bunkerbau <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordkurtine?<br />
- d<strong>an</strong>n dürften Befunde in diesem Bereich weitgehend verloren sein.<br />
Vermutlich Neu<strong>an</strong>lage <strong>der</strong> Strassensysteme/-Pflasterung - s. Luftbild 1943<br />
1949/1950 Wie<strong>der</strong>aufbau Haus 6 !, Abtrag östlicher Giebel<strong>an</strong>bau?<br />
~ 1980 Abtrag des Bogens <strong>der</strong> Tor<strong>an</strong>lage, um die Baustellen auf <strong>der</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg<br />
mit schwerem Gerät erreichen zu können.<br />
Seitliche Lagerung <strong>der</strong> Original-Bauteile – inzwischen verschollen.<br />
Hinweise zu Anlagen im Umfeld<br />
1. Anschlußmauer von Torbogen zu Haus 6<br />
Enthalten: älterer Baubest<strong>an</strong>d, vermutlich Vorgänger-/Originalbau (Klosterformatpartien)<br />
Verlegung des Torbogens: u.U. noch Fundamentmauerwerk o.ä. <strong>der</strong> älteren Anlage in <strong>der</strong> Mauer o<strong>der</strong><br />
unterhalb des Pflasterbelages <strong>der</strong> Rampe?<br />
2. In o.a. Bereich westlich des “Italienischen Hofs” / nördlich Haus 6:<br />
Reste <strong>der</strong> ursprünglichen Treppen<strong>an</strong>lage gem. “Lynarpl<strong>an</strong>” in Rampe und Wall<br />
3. In o.a. Bereich westlich des “Italienischen Hofs” / südlich Haus 6:<br />
Fundamente des Vorgängerbaus von Haus 6, bzw. des Originalbaus<br />
Vgl. o.a. Grabungsbericht Ludewig und Fundamentfreilegungen 1997 in Haus 6<br />
4. Zwischen Rampe und Ostgiebel Haus 6<br />
- Sockelgeschoß des auf Nachkriegsfotos ausgewiesenen östlichen Giebel<strong>an</strong>baus zu Haus 6<br />
(19. od. 20. Jhdt., erkennbar noch Deckenbalkenlage <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von Mauerwerksaussparungen)<br />
- Mauerwerkspartien in Klosterformatziegeln: Vorgängerbau o<strong>der</strong> Originalbebauung ?<br />
Vgl. “Zerstörungspl<strong>an</strong>”, Pläne Gottlieb 1831 ff., Abzeichnungen Ludewig<br />
5. Rampenfuß:<br />
vermutlich Mauerwerksreste <strong>der</strong> ursprünglichen östlichen Rampenmauer in <strong>der</strong> Aufschüttung?<br />
u.U. verloren durch Grabung ~ 1940 – Baustellenzufahrt Bunker <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordkurtine?<br />
6. <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> in Durchdringung <strong>der</strong> Schildmauern von <strong>Bastion</strong> und Kurtine:<br />
Aufgehendes Mauerwerk <strong>der</strong> originalen Schildmauern u.U. unterhalb des Belages erhalten<br />
7. <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> zwischen den o.a. Schildmauern<br />
eventuell noch Befunde <strong>zur</strong> Originalsituation des Schützenaufst<strong>an</strong>des auf <strong>der</strong> <strong>zur</strong>ückgezogenen<br />
Fl<strong>an</strong>ke bzw. Streichwehr unterhalb des Belages<br />
- entsprechend: Überg<strong>an</strong>g von <strong>der</strong> Ostkurtine zum Kavalier Br<strong>an</strong>denburg: vgl. Schnitt 1831 !<br />
8. Östlich <strong>der</strong> Rampe im Zug<strong>an</strong>gsbereich zu den “Italienischen Höfen”:<br />
Brunnen<strong>an</strong>lage, vgl. Pläne 19. Jhdt.<br />
Burckhardt Fischer, Architekt, Pommersche Strasse 11, 10707 <strong>Berlin</strong>, Telf. 030 – 211 87 75
<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
9. Östliche Rampenmauer<br />
Die beiden nördlichsten Joche unterhalb <strong>der</strong> Mauerwerksbrüstung des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts mit<br />
“originalen” Klosterformatpartien <strong>der</strong> <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> des 17. o<strong>der</strong> 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
10. Die beiden nördlichen Joche des westlichen “Italienischen Hofes”:<br />
Vorblendung von Mauerwerkspfeilern und Bogenmauerwerk <strong>zur</strong> Verbreiterung des<br />
Rampendurchg<strong>an</strong>ges <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg, Datierung noch unbestimmt.<br />
Zur Datierung steingerechtes Aufmaß erfor<strong>der</strong>lich, insbeson<strong>der</strong>e auch hinsichtlich <strong>der</strong> W<strong>an</strong>dpartien<br />
unterhalb <strong>der</strong> o.a. Bogenstellungen, da nach Inaugenscheinnahme hier bereits ein<br />
Ziegelformatwechsel vorliegt: s. Vorgeschlagene Bauforschung <strong>zur</strong> originalen Streichwehr<strong>an</strong>lage (7.).<br />
Diese Bereiche sind allerdings teilweise aufgrund <strong>der</strong> S<strong>an</strong>ierungsbemühungen <strong>der</strong> letzten Jahrzehnte<br />
bereits gestört. Die Maßnahmen bzw. Originalbefunde wurden nach unserer Kenntnis zumeist nicht<br />
dokumentiert, eventuell existieren Abrechnungszeichnungen und Baustellenfotos bei <strong>der</strong> Bauleitung<br />
<strong>Zitadelle</strong> <strong>der</strong> Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.<br />
11. Nördlichstes Joch des westlichen “Italienischen Hofes”:<br />
Angedeutet in Pl<strong>an</strong>darstellungen des 19. Jhdts.: Galgengerüst<br />
Empfehlungen <strong>zur</strong> Beachtung bei Baumaßnahmen und Bauforschungen<br />
Zu den o.a. Befundfel<strong>der</strong>n 1-8:<br />
Es wären weitgehend zerstörungsfrei durchzuführende Bauforschungen bzw. primär Archäologische<br />
Erfassungen möglich.<br />
Zur Klärung <strong>der</strong> baulichen Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Zitadelle</strong> wäre dieses <strong>an</strong>gesichts <strong>der</strong> sonst dünnen<br />
Quellenlage ernorm hilfreich, insbeson<strong>der</strong>e eben deshalb, weil in diesen Bereichen konkrete<br />
Befun<strong>der</strong>wartungen relativ “dicht” und jeweils zuordnungsfähig ohne Störung jüngerer Befunde<br />
erwartet werden können.<br />
Zu 1:<br />
Die o.a. Befunde sind durch Putzschäden hindurch partiell sichtbar.<br />
Bei einer Entfernung o<strong>der</strong> Erneuerung des maroden Putzauftrages sollte unbedingt eine<br />
Farbrestauratorische Erfassung erfolgen, da hier u.U. noch Aussagen zu früheren Farb- o<strong>der</strong><br />
Putzfassungen gewonnen werden könnten.<br />
Zur in absehbarer Zeit erfor<strong>der</strong>lichen Mauerwerkss<strong>an</strong>ierung <strong>der</strong> seitlichen Anschlußmauern ist eine<br />
Klärung hinsichtlich einer erneut geputzten o<strong>der</strong> einer steinsichtigen Ausführung erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Eine Sondierungsgrabung <strong>zur</strong> Feststellung/Sicherung u.U. von Bauteilen <strong>zur</strong> originalen Stellung des<br />
ursprünglichen Torbogens wäre wünschenswert.<br />
Zu 4.:<br />
Die seit l<strong>an</strong>gem offenliegenden Befundreste sollten gesichert werden, um einem weiteren Verfall<br />
entgegenzuwirken.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Überlagerung z.T. für die Baugeschichte <strong>der</strong> <strong>Zitadelle</strong> durchaus bedeuten<strong>der</strong> Befunde ist<br />
hierfür ein hinreichend plausibles und sensibles Konzept sehr wünschenswert.<br />
Hinweis: In Ergänzung zu dem Ausbau <strong>der</strong> Gewölbesysteme des Kavaliers Br<strong>an</strong>denburg war hier ein<br />
in <strong>der</strong> Baumaßnahme selbst nicht mehr unterzubringendes Studio in Leichtbauweise vorgesehen –<br />
G<strong>an</strong>zglasfassade und Stahl-Flachdachabdeckung - u.a. auch, um die Befundsituation ohne weitere<br />
Eingriffe zu sichern. Eine Anbindung bzw. Kabelkommunikation hätte über einen vorh<strong>an</strong>denen<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
K<strong>an</strong>al<strong>an</strong>schluß unter <strong>der</strong> Rampe zu den “Italienischen Höfen” erfolgen können, u.a. auch, da aus<br />
diesen Räumlichkeiten kein Sendeempf<strong>an</strong>g möglich ist, Übertragungswagen die “Italienischen Höfe”<br />
nicht <strong>an</strong>fahren können und zudem ggf. abseits des Zug<strong>an</strong>ges und wichtigsten Rettungsweges geparkt<br />
werden sollten: also nicht zwischen Rampe und Haus 8. Dies gilt auch für ggf. Kabelverlegungen.<br />
Zu 10.:<br />
Trotz vermutlich im Zuge diverser S<strong>an</strong>ierungen weitgehend vernichteter Befunde sollte gelegentlich<br />
eine Farbrestauratorische Untersuchung <strong>an</strong> ausgewählten Bereichen hinter den o.a. Vormauerungen<br />
durchgeführt werden, um ggf. Klärungen <strong>zur</strong> originalen o<strong>der</strong> zwischenzeitlichen Oberflächengestaltung<br />
<strong>der</strong> Festungsmauern <strong>an</strong> den wenigen vielleicht noch aussichtsreichen Stellen nicht<br />
versäumt zu haben.<br />
Zu 1. - 10.:<br />
Generell sollten Hoch- wie Tiefbaumaßnahmen den o.a. Befundsituationen hinreichend Rechnung<br />
tragen.<br />
Dieses betrifft auch z.B. Leitungsführungen im Erdreich, aber auch erfor<strong>der</strong>liche Konzeptfindungen bei<br />
Reparaturmaßnahmen am Mauerwerk: z.B. hinsichtlich <strong>der</strong> Verwendung mo<strong>der</strong>ner Ziegelformate <strong>zur</strong><br />
bewußten Markierung von Ausbesserungen, o<strong>der</strong> aber jeweils <strong>an</strong>gepasster Formate etc., um die o.a.<br />
Spuren und Befundüberlagerungen weiter hin ablesbar zu halten.<br />
Die bisherigen S<strong>an</strong>ierungsmaßnahmen waren diesbezüglich bemüht, zumeist jedoch nicht stringent.<br />
Aufgestellt: 15.01.2003, ergänzt 27.01.03<br />
Burckhardt Fischer<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Nordseite<br />
Südseite<br />
Torbogen <strong>an</strong> <strong>der</strong> Rampe, Best<strong>an</strong>dsaufmaß September <strong>2002</strong>, Büro B. Fischer<br />
Bearbeiter: P. Bourassin<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Nordseite<br />
Südseite<br />
Zeichnerische Rekonstruktion <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d Baubest<strong>an</strong>d September <strong>2002</strong>, bzw. Fotos Orgel-Köhne<br />
Büro B. Fischer / Bearbeiter P. Bourassin, <strong>2002</strong><br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
„Lynarpl<strong>an</strong>“ 1578 (Ausschnitt, genordet)<br />
Stufen<strong>an</strong>lage zum Wall <strong>der</strong> Nordkurtine<br />
Gebäude <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordkurtine einschiffig,<br />
30 Fensterachsen<br />
Pl<strong>an</strong> ~ 1630 (Ausschnitt, genordet)<br />
Keine Bebauung entl<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Nordkurtine,<br />
keine Treppen- o<strong>der</strong> <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong><br />
dargestellt.<br />
Pl<strong>an</strong> „Ruse“ 1659 (Ausschnitt, genordet)<br />
Keine Bebauung entl<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Nordkurtine,<br />
aber interpretierbar: Wallmauer!<br />
Keine Treppe o<strong>der</strong> Rampe dargestellt<br />
Aber <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> am Juliusturm!!!<br />
Datierungen lt. Bezirksamt <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong> ~ 1978<br />
z. T. „wackelig“<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Pl<strong>an</strong> ~ 1630 ??? (Ausschnitt, genordet)<br />
Gebäude <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordkurtine dargestellt,<br />
gegenüber „Lynarpl<strong>an</strong>“ beidseitig verkürzt<br />
Keine Treppen- o<strong>der</strong> <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong><br />
Pl<strong>an</strong> „Kaupdorf“~ 1680 ??? (Ausschnitt,<br />
genordet)<br />
Gebäude <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordkurtine in richtigen<br />
Abmessungen dargestellt<br />
Keine Treppen- o<strong>der</strong> <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong><br />
Pl<strong>an</strong> ~ 1680 ??? (Ausschnitt, genordet)<br />
Wie vor, Gebäude <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordkurtine<br />
bezeichnet als „Das neue Gebeite“<br />
Keine Treppen- o<strong>der</strong> <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong><br />
Datierungen lt. Bezirksamt <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong> ~ 1978<br />
z. T. „wackelig“<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Pl<strong>an</strong> ~ 1690 ??? (Ausschnitt, genordet)<br />
Keine Treppen- o<strong>der</strong> <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong><br />
Aber eventuell Durchg<strong>an</strong>g <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> <strong>an</strong><br />
<strong>der</strong> linken Fl<strong>an</strong>ke interpretierbar?<br />
Pl<strong>an</strong> ~ 1750 ? (Ausschnitt, genordet)<br />
<strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> dargestellt, Durchg<strong>an</strong>g <strong>zur</strong><br />
<strong>Bastion</strong>?<br />
Pl<strong>an</strong> ~ 1790 ? (Ausschnitt, genordet)<br />
Fuß <strong>der</strong> <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> dargestellt.<br />
Gebäude <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordkurtine mit jeweils<br />
Vorbauten <strong>an</strong> beiden Giebeln.<br />
Keine Treppen- o<strong>der</strong> <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong><br />
Datierungen lt. Bezirksamt <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong> ~ 1978<br />
z. T. „wackelig“<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Pl<strong>an</strong> 1812<br />
(Ausschnitt, genordet)<br />
Gebäude <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordkurtine bezeichnet<br />
als Caserne....(bombenfest)<br />
Keine <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> ausgewiesen<br />
Kein Durchg<strong>an</strong>g <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong>!?<br />
„Zerstörungspl<strong>an</strong>“ 1813<br />
(Ausschnitt, genordet)<br />
Rampenfuß und Tor<strong>an</strong>lage dargestellt<br />
Beachte die starke Schiefstellung Haus 6!<br />
Keine Treppen- o<strong>der</strong> <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong><br />
Vermessungspl<strong>an</strong> 1900<br />
(Ausschnitt, genordet)<br />
Caserne No. 3 mit östlichem Giebel<strong>an</strong>bau,<br />
Übergänge <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> und zum Kavalier!<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Ausschnitt aus dem „Zerstörungspl<strong>an</strong>“<br />
1813<br />
Wahrscheinliche ursprüngliche<br />
Ausführung <strong>der</strong> Rampe aus dem 17.<br />
o<strong>der</strong> 18. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />
Ausschnitt aus den Plänen „Gottlieb“<br />
1831 für den Kavalier Br<strong>an</strong>denburg.<br />
Umbaupl<strong>an</strong>ung für den Rampen<strong>an</strong>tritt,<br />
6 Mauerwerksfel<strong>der</strong> <strong>an</strong> rechter Mauer!<br />
Das Tor entspricht dem o.a. Pl<strong>an</strong> 1813.<br />
Ausschnitt aus einem Nutzungspl<strong>an</strong> Mitte<br />
des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />
Die Ausführung <strong>der</strong> Rampe entspricht<br />
dem heutigen Best<strong>an</strong>d: 5 Mauerwerksfel<strong>der</strong>!<br />
Die Tor<strong>an</strong>lage ist<br />
jedoch heute in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Rampe!<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Auszüge aus Best<strong>an</strong>dserfassung / Umbaupl<strong>an</strong>ung Kavalier Br<strong>an</strong>denburg, Gottlieb 1831, Merseburg.<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Ausschnitte aus den Fotoreproduktionen des Gebäudebuchs, betr. Br<strong>an</strong>denburg: Nachlaß Ludewig<br />
6 Mauerwerksabschnitte in <strong>der</strong> rechten Rampenmauer! Aber Lage <strong>der</strong> Mauer ziemlich genau, Stufen<strong>an</strong>lage<br />
im Rampen<strong>an</strong>tritt rechts richtig dargestellt.<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Heutiges Rampenaufmaß über den Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts gelegt: Torposition weicht ab!<br />
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Undatierte Luftaufnahmen, vermutlich cirka 1926-30, Ausschnitte
<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Ausschnitt aus lei<strong>der</strong> z.Zt.<br />
nicht verfügbarer<br />
Aufnahme ~ <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende:<br />
von <strong>der</strong><br />
Nordkurtine zum Kavalier.<br />
Pflasterung?<br />
Ausschnitt aus Postkarte<br />
<strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende.<br />
Rampe nicht erkennbar.<br />
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Ausschnittvergrößerungen: das Tor bef<strong>an</strong>d sich schon zu diesem Zeitpunkt in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Rampe !
Luftphoto, vermutlich 1928, Ausschnitt<br />
Luftaufnahme o.Jg.: zeigt die Fahrzeugschuppen auf <strong>der</strong> Nordkurtine hinter Haus 6 /vgl.<br />
Vermesserpl<strong>an</strong> v. 1900
<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Ausschnitt aus einem Luftbild 1928<br />
/ Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung – Luftbildstelle<br />
Die Aufnahme entst<strong>an</strong>d noch vor <strong>der</strong> Bebauung des Kavaliers bzw. <strong>der</strong> <strong>Bastion</strong> mit den Häusern 15 a<br />
und 15 und zeigt auch Haus 6 und Haus 8 noch in <strong>der</strong> uns bek<strong>an</strong>nten „alten Form“ – vor den<br />
Umbauten während des3. Reichs und nach dem Krieg durch die Otto-Bartning-Schule.<br />
Die Rampe erscheint unverän<strong>der</strong>t seit <strong>der</strong> Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Ausschnitt aus einem Luftbild 11/1943 / Quelle: Senatsverwaltung f. Stadtentwicklung – Luftbildstelle<br />
Die Aufnahme zeigt die Verän<strong>der</strong>ungen während des 3. Reiches, kurz vor <strong>der</strong> Zerstörung von Haus 6<br />
Die Rampe erscheint unverän<strong>der</strong>t.<br />
Lt. den Aufzeichnungen Ludewigs haben jedoch Grabungen stattgefunden: s. Fundamentaufmaße.<br />
Die Wegespuren sind deutlich schärfer und breiter: dies deutet auf befestigte Strassen hin<br />
Prinzipiell erscheint die Rampe unverän<strong>der</strong>t.<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Oben: Ausschnitt Luftfoto vermutlich Sechziger Jahre: Blickrichtung über Südwest<br />
Unten: Aufnahmen <strong>der</strong> L<strong>an</strong>desbildstelle <strong>Berlin</strong> 1949 (rechts Ausschnitt): Giebel<strong>an</strong>bau Haus 6<br />
Best<strong>an</strong>d 4 RBau <strong>Zitadelle</strong> Kaserne 2884 Best<strong>an</strong>d 4 RBau <strong>Zitadelle</strong> Kaserne 2890<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Ausschnitte aus Luftaufnahmen vermutlich <strong>der</strong> Sechziger Jahre: oben: über SW, unten: über NNO<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Ausschnitt Luftbildaufnahme 1969<br />
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Aufnahmen aus: Orgel-Köhne, Liselotte und Armin, Grothe, Jürgen: <strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>, <strong>Berlin</strong> 1978
<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Nochmaliger Vergleich <strong>der</strong> Aufnahme von Orgel-Köhne und des heutigen Best<strong>an</strong>des Tor-Nordseite:<br />
Der auffällige und vertikal durchlaufende Versatz im Mauerwerksverb<strong>an</strong>d könnte tatsächlich für ein<br />
Versetzen des Tores sprechen: vgl. Pläne des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts mit <strong>der</strong> Anordnung <strong>der</strong> Toröffnung in<br />
<strong>der</strong> Mitte zwischen „Italienischem Hof“ und Haus 6, nicht wie heute Mitte Rampe!<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Baubest<strong>an</strong>d Torbogen September <strong>2002</strong>: Südseite<br />
Baubest<strong>an</strong>d Torbogen September <strong>2002</strong>: Nordseite<br />
Der Baubefund des Mauerstücks zu den „Italienischen Höfen in Klosterformat ist weg – erfolgreich<br />
„tots<strong>an</strong>iert“! Vgl. Orgel-Köhne...<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Bruchstücke des Firststeins des Torbogens in Sekundärverwendung, Aufnahmedatum September<br />
<strong>2002</strong><br />
Abbildung links oben: Ziegelstempel<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Baubest<strong>an</strong>d Rampe <strong>2002</strong>/2003<br />
Rampen<strong>an</strong>tritt vom <strong>Zitadelle</strong>nhof<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Befundfotos <strong>2002</strong>/03<br />
Die Rampe von <strong>der</strong><br />
<strong>Bastion</strong> aus<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Best<strong>an</strong>dsfotos <strong>2002</strong><br />
/ 2003<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Best<strong>an</strong>dsfotos <strong>2002</strong>/03<br />
Befundsituation<br />
zwischen Rampe und<br />
Haus 6<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Beachte unterschiedliche Steinmaterialien, -<br />
Formate, Bogenstellungen!<br />
Pfeilerarkaden für Rampenverbreiterungen in<br />
den beiden nördlichen Jochen vorgeblendet.<br />
Bogenstellungen „Chiaramella (?)“ in den<br />
ersten beiden Jochen höher:<br />
- oberhalb vorh<strong>an</strong>dener Zug<strong>an</strong>gssituation<br />
- in <strong>der</strong> Flucht <strong>der</strong> gepl<strong>an</strong>ten Bebauung <strong>an</strong><br />
<strong>der</strong> Nordkurtine (gem. „Lynarpl<strong>an</strong>“) – s.u.<br />
Best<strong>an</strong>dsfotos<br />
<strong>2002</strong>/2003<br />
W<strong>an</strong>dabwicklung<br />
Westw<strong>an</strong>d<br />
Italienische Höfe<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Nördlichstes Joch des westlichen „Italienischen Hofes“: Westw<strong>an</strong>d <strong>zur</strong> Nordkurtine bzw. Streichwehr:<br />
Hinter den im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t vorgeblendeten Bögen sind oberhalb des Klosterformatmauerwerks<br />
mehrere Lagen Kalksteinmauerwerk zu erkennen: ein Hinweis auf noch dort erhaltene Befunde <strong>der</strong><br />
ursprünglichen Schützenaufst<strong>an</strong>ds-Situation, vor <strong>der</strong> Verlängerung <strong>der</strong> Rampe auf die <strong>Bastion</strong>?<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Östliche Rampenmauer vor dem Zug<strong>an</strong>g zu den „Italienischen Höfen“:<br />
In den letzten beiden Fel<strong>der</strong>n ist unterhalb des Balustraden-Mauerwerks noch Mauerwerksbest<strong>an</strong>d in<br />
Klosterformatziegeln zu erkennen – dies entspricht den historischen Umbauplänen des frühen 19.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts, wonach ab dem 3. Feld diese Rampenmauer östlich verschwenkt werden sollte.<br />
Bei dem früheren Verlauf <strong>der</strong> Rampenmauer als nach Westen verzogener Viertelkreis (ab dem 3. Feld<br />
von rechts) ist ein urspünglich wesentlich besserer Durchblick zum <strong>Zitadelle</strong>nhof gut vorstellbar.<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Das Hauss6 ist auf dem rückwärtigen Fundament seines Vorgängerbaus errichtet, dieser gegenüber<br />
dem „Lynarpl<strong>an</strong>“ Richtung Ostkurtine nach Süden verschwenkt. Der rechte „hohe Bogen“ in <strong>der</strong><br />
Westw<strong>an</strong>d des „Italienischen Hofes“ hätte ziemlich genau in <strong>der</strong> Flucht <strong>der</strong> Baukörper<strong>an</strong>ordnung<br />
gemäß Lynarpl<strong>an</strong> gelegen, respective noch innerhalb dieses gepl<strong>an</strong>ten Bauwerkes entl<strong>an</strong>g <strong>der</strong><br />
Nordkurtine, das direkt <strong>an</strong>geschlossen hätte. Eine ursprünglich gepl<strong>an</strong>te Verbindung ist vorstellbar<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Grabungsbericht aus dem Nachlaß Ludewig, StadtArchiv <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>, <strong>Zitadelle</strong>, Palas Undatiert.<br />
Lei<strong>der</strong> sind die <strong>an</strong>gegebenen Maßbezüge nicht wirklich nachvollziehbar, die Bauteile daher nicht<br />
sicher zu orten. Partiell könnten sie zu <strong>der</strong> Bebauung entl<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Nordkurtine gemäß „Lynarpl<strong>an</strong>“<br />
passen, z.T. sind sie dafür aber zu südlich <strong>an</strong>geordnet.<br />
Ludewig geht von „Bauwerken“ aus, die vor <strong>der</strong> Aufschüttung <strong>der</strong> Rampe dort st<strong>an</strong>den. Aus dem<br />
Kavalier Br<strong>an</strong>denburg wissen wir, dass es sich auch um aufgegebene Baumaßnahmen wahrscheinlich<br />
Chiaramella`s h<strong>an</strong>deln könnte, die u.U. über die Gründung nicht hinausgekommen sind.<br />
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<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Aktenauszüge Merseburg: Boum<strong>an</strong>n/Berger: Umbau „des Königs-Haus“<br />
zu einem Mehlmagazin betreffend (Akte geschlossen 1780, ausgeführt?)<br />
Burckhardt Fischer, Architekt, Pommersche Strasse 11, 10707 <strong>Berlin</strong>, Telf. 030 – 211 87 75
<strong>Zitadelle</strong> <strong>Sp<strong>an</strong>dau</strong>: Die <strong>Rampen<strong>an</strong>lage</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bastion</strong> Br<strong>an</strong>denburg -- Bau- und Quellenforschung <strong>2002</strong><br />
Vergleich Lage / Struktur Haus 6 bzw. Vorgängerbau Nordkurtine<br />
- Lynarpl<strong>an</strong> 1578 30 Achsen<br />
- Zerstörungspl<strong>an</strong> 1813 25 Achsen<br />
- Gottlieb ~1829 ff. Ausbau zum Mehlmagazin ~ 1780?<br />
- Abzeichnung Ludewig <strong>der</strong> Pläne Becker, <strong>an</strong>geblich 1850<br />
- Best<strong>an</strong>d Haus 6 (seit 1859/61<br />
Ausgeführtes Gebäude 2 Achsen östlich und 3 Achsen westlich<br />
kürzer als Lynarpl<strong>an</strong>, zweischiffig, leicht diagonal gestellt.<br />
Im Zerstörungspl<strong>an</strong> offensichtlich falsch<br />
dargestellt: lt. „Becker“ wurden die<br />
zusätzlichen Stützen, mit denen die<br />
Stützweite <strong>der</strong> Decken für das Mehlmagazin<br />
halbiert wurde, in inem engerem<br />
Raster gesetzt als die vorh<strong>an</strong>denen<br />
Fensterachsen: dieses Raster entspricht<br />
nach unseren Sondierungsfreilegungen<br />
ungefähr dem Achsensystem <strong>der</strong><br />
Schottenwände <strong>der</strong> 1859 errichteten<br />
„Caserne 3“ (Haus 6)<br />
In <strong>der</strong> Mitte die Abzeichnung Ludewig`s des Pl<strong>an</strong>es von Berger (~1850?), fälschlich wurde die<br />
Gebäudetiefe des Vorgängerbaus darin uminterpretiert auf die Gebäudetiefe des heutigen Hauses 6,<br />
offensichtlich im Hinblick auf die Baunachricht <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>verwendung „<strong>der</strong> äußeren Fundamente ...<br />
Damit ist die bisl<strong>an</strong>g unerklärliche Linienfolge vor <strong>der</strong> Südfassade in <strong>der</strong> Abzeichnung deutbar.<br />
Burckhardt Fischer, Architekt, Pommersche Strasse 11, 10707 <strong>Berlin</strong>, Telf. 030 – 211 87 75