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ückgeworfen, auf die Lebensumstände, die einen selbst umgeben – aber auch weit darüber hinaus. Oder, um es in den Worten André Hellers zu formulieren: «Die wahren Abenteuer sind im Kopf und nur im Kopf, denn sind sie nicht in Deinem Kopf, dann sind sie nirgendwo...» Auf dieser Reise ins Innere ist jede erdenkliche Begegnung möglich, sich auf das Unbekannte einzulassen – darin besteht die Herausforderung – und der Gewinn. Kann Theater die Welt verändern? Die Frage ist – für wen? Für die ZuschauerInnenn? Zu Beginn meiner Theaterlaufbahn hing ich der Überzeugung an, wenn auch nur ein EINZIGER Zuschauer mit einem anderen Gedanken aus dem Theater hinausträte, als er hereingekommen sei, so sei der Abend gerechtfertigt. Die Wirkung des Idealismus sollte man nie negieren, doch kommen nicht die ohnehin bereits Überzeugten zu uns als Publikum? Als ich im vergangenen Jahr JOURNALS OF EXI- LE beiwohnte, eine sensationelle Aufführung der KULA – Compagnie, einem Transnationalen Theater mit Sitz in Berlin, bestehend aus vielen Nationen, darunter auch vier geflohenen Afghanischen Frauen, da stellte sich die Frage nicht. Theater zu spielen bedeutete für diese vier Schauspielerinnen nicht nur eine Rettung aus ihrem Land sondern es gab ihnen auch Gelegenheit, die Geschichte der Gefährdung der Freiheit ihrer Heimat eindrücklich zu schildern. Die nicht zurückzuhaltenden Tränen der Spielerinnen beim Applaus liessen dabei eine Frage nicht übersehen: würde dies auch nur einem Menschen in Afghanistan das Leben retten? peare hatte ich 1989 am Staatstheater Stuttgart. Der damals berühmte Opernsänger Franz Mazura spielte den König Lear. Ich war Edmund. Was bzw. wer ist Shakespeare für Dich? Ohne Shakespeare kein Hollywood. Ohne Bach kein Jazz. Welche Shakespeare-Figur möchtest du unbedingt einmal spielen? (Warum?) Ich möchte den König Lear spielen. Ich habe das Gefühl, es kommt irgendwie und irgendwo auf mich zu. Keine Ahnung warum. Theater, ist das Beruf oder Abenteuer? Das hängt von der Rolle ab. Kann Theater die Welt verändern? Nein. Alexander Grüner Welche Begegnung mit Shakespeare ist Dir besonders markant im Gedächtnis? Durchaus «Hamlet». Es war mein Einstieg, mein Debüt in die Theaterwelt. Meine erster Tag als Ausstattungsassistent: ins kalte Wasser geworfen in den ersten Probentag von… «Hamlet» (Deutsches Nationaltheater Weimar) Die Zuschauer:innen sind für mich …… Ein Mass, ein Ziel, eine Erwartung, eine Nicht-Erwartung, die es verstehen sollen, die es nicht verstehen sollen, ein Bild. Oliver Reinhard Kann Theater die Welt verändern? Kaum. Auch wenn es das oft versucht. Und wer weiss wie es ohne Versuch wäre. Welche Begegnung mit Shakespeare ist Dir besonders markant im Gedächtnis? Meine erste intensive Begegnung mit Shakes- Welches Theaterstück müsste in Liechtenstein unbedingt mal inszeniert werden? Ein Unbequemes. 10
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