28.12.2012 Aufrufe

Alpine Verkehrskultur am Arlbergweg von Landeck - Vorarlberg

Alpine Verkehrskultur am Arlbergweg von Landeck - Vorarlberg

Alpine Verkehrskultur am Arlbergweg von Landeck - Vorarlberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Alpine</strong> <strong>Verkehrskultur</strong> <strong>am</strong><br />

ARLBERGWEG<br />

<strong>von</strong> <strong>Landeck</strong> bis Bludenz<br />

Vorstudie für einen verkehrsgeschichtlichen<br />

Erlebniswanderweg <strong>von</strong> Helmut Tiefenthaler


Inhalt<br />

1. Aufgabenstellung<br />

2. Die Verkehrsgeschichte des Arlbergs<br />

im Überblick<br />

3. Routenbeschreibungen 8<br />

3.1 Stanzertaler <strong>Arlbergweg</strong> 8<br />

3.2 Klostertaler <strong>Arlbergweg</strong> 24<br />

4. Der Weg als Psychotop 40<br />

5. Gehzeiten 42<br />

6. Zus<strong>am</strong>menfassung der Erhebungsergebnisse 43<br />

7. Fragen zur Realisierung 44<br />

Literatur 46<br />

Vorstudie über die historisch-geographischen<br />

Voraussetzungen für einen verkehrsgeschichtlichen<br />

Erlebniswanderweg über den Arlberg<br />

im Auftrag des Amtes der <strong>Vorarlberg</strong>er<br />

Landesregierung, Abt. VIIa - Raumplanung,<br />

Bregenz 2001<br />

3<br />

4


1. Aufgabenstellung<br />

Im Bemühen, die Sommersaison zu beleben, versuchen Touristiker immer häufiger, die <strong>von</strong> den Som-<br />

mergästen vorrangig nachgefragten Wanderangebote zu verbessern. Die dabei bislang erzielten<br />

Erfolge sind zumeist aber nur örtlich oder kleinregional bemerkenswert. Es ist nämlich sehr schwierig,<br />

im Wanderangebot Highlights mit überregionaler Anziehung zu entwickeln.<br />

In der Schweiz haben sich entsprechende Bemühungen in den letzten Jahren auf das Anbieten <strong>von</strong><br />

kulturgeschichtlichen Schaupfaden über Hauptpässe des alpenquerenden Verkehrs konzentriert. Inzwi-<br />

schen haben zwei fertiggestellte verkehrsgeschichtliche Kulturwege - das "Ecomuseum Simplon" im<br />

Wallis und die "Via Spluga" in Graubünden - bereits internationales Interesse geweckt. Für erste Kurz-<br />

information darüber sind auch im Internet Auskünfte erhältlich (www.fls-fsp.ch/fl_simplon_d.html,<br />

www.ivs.unibe.ch/deutsch/ecomuseu.htm, www.viaspluga.com). Für weitere historische Passwege der<br />

Schweiz sind Vorarbeiten im Gange.<br />

Möglichkeiten dieser Art bieten sich auch in Österreich, wurden bis jetzt aber noch nicht in dieser pro-<br />

fessionellen Weise genutzt. Für <strong>Vorarlberg</strong> bietet sich nur <strong>am</strong> Arlberg eine echte Chance, einen Erleb-<br />

nisweg auf vergleichbarem Niveau anzubieten. Auf der Grundlage des 1995-99 erarbeiteten Wander-<br />

wegekonzeptes Klostertal wäre ein solcher Schaupfad zwischen Bludenz und St.Christoph auch bereits<br />

kurzfristig realisierbar. Freilich könnte die Ges<strong>am</strong>tattraktivität eines <strong>Arlbergweg</strong>es wesentlich gehoben<br />

werden, wenn er nicht <strong>am</strong> Pass enden, sondern auch durch das Stanzertal bis <strong>Landeck</strong> führen würde.<br />

Für alle Überlegungen in dieser Richtung müssen aber vorweg grundsätzliche Fragen der Machbarkeit<br />

abgeklärt werden.<br />

Fragen nach dem Möglichen:<br />

• Können die Gemeinden des Stanzertals und Klostertals - sofern sie es wollen - gemeins<strong>am</strong><br />

einen attraktiven durchgehenden Wanderweg <strong>von</strong> <strong>Landeck</strong> bis Bludenz anbieten?<br />

• Kann ein solcher <strong>Arlbergweg</strong> als verkehrsgeschichtlicher "Schaupfad" hohen Ansprüchen<br />

für ein überregional herausragendes Wanderangebot genügen?<br />

• Wie lassen sich zwischen <strong>Landeck</strong> und Bludenz vorhandene Wanderwege bestmöglich zu<br />

einem zus<strong>am</strong>menhängenden Ganzen verbinden?<br />

• Welche Aspekte bzw. Schaustücke der Verkehrsgeschichte könnten bei den Teilstrecken<br />

im Vordergrund stehen?<br />

Auf diese Fragen hin erfolgten im Sommer 2001 mehrfach Erkundungen im Gelände mit einer durch-<br />

gehenden Begehung der Strecke <strong>Landeck</strong> - Arlberg - Bludenz. Ebenso wurde zur Verkehrsgeschichte<br />

des <strong>Arlbergweg</strong>es eine erste Literaturdurchsicht vorweggenommen.<br />

3


2. Die Verkehrsgeschichte des Arlbergs im Überblick<br />

Zeit<br />

Vorrömische<br />

Zeit<br />

Römerzeit<br />

Frühes<br />

Mittelalter<br />

13. Jhdt.<br />

Arlbergverkehr<br />

Erste Erschließungspfade in die Hochtäler und<br />

Benützung des Passes <strong>von</strong> Jägern und Händlern.<br />

Verbesserung des <strong>Arlbergweg</strong>es, auch wenn er <strong>von</strong><br />

untergeordneter Bedeutung war.<br />

Er wurde vor allem als Abkürzungsverbindung<br />

zwischen dem oberen Rheintal und dem Inntal in<br />

der schneefreien Zeit benützt.<br />

Keine Hinweise auf nennenswerte Veränderungen.<br />

1218: Graf Hugo I. <strong>von</strong> Montfort stiftet in der<br />

neu gegründeten Stadt Feldkirch ein Johanniterhaus.<br />

Zugleich gibt er den Johannitern im inneren<br />

Klostertal "die Kapelle im St.Mariental mit dem<br />

Wald, der an den Arle anschließt" mit der Verpflichtung,<br />

den Reisenden wenigstens Obdach,<br />

Feuer und Wasser zu gewähren.<br />

Die Urkunde <strong>von</strong> 1218<br />

4<br />

Hintergründe<br />

Frühe Ansiedlungen an den Zugängen <strong>von</strong><br />

Klostertal und Stanzertal, Jagd in Hochlagen und<br />

Anfänge der Alpwirtschaft in den inneren<br />

Talbereichen. Für den Handel war vor allem der<br />

Bedarf an Salz und Metallwaren bestimmend.<br />

Zwischen den Hauptstraßen Mailand - Chur -<br />

Bregenz - Kempten und Bozen - Reschenpass -<br />

Fernpass - Augsburg ("Via Claudia Augusta")<br />

wurde als Querverbindung Rheintal - Inntal die<br />

Route über Bregenz - Immenstadt - Tannheim -<br />

Reutte ("Via Decia") bevorzugt.<br />

Die Erhaltung der Römerstraßen wurde fast<br />

überall vernachlässigt.<br />

Bei zunehmender Konkurrenz <strong>von</strong> Machtansprüchen<br />

entwickelte der Adel eine frühe Form <strong>von</strong><br />

Raumplanung zum Ausbau der Siedlungen und<br />

des Verkehrs. Städte konnten nur entstehen, wo<br />

entsprechender Handelsverkehr zu erwarten war.<br />

Im 13. Jhdt. wurde neben Feldkirch auch Bludenz<br />

planmäßig zur Stadt ausgebaut. In den Bergtälerrn<br />

entstanden weitere Dauersiedlungen.<br />

An dieser Entwicklung suchte auch der Ministerialadel<br />

zu partizipieren. Am <strong>Arlbergweg</strong> entstanden<br />

die ersten Adelssitze: Burg Arlberg in<br />

St.Anton und Schrofenstein bei <strong>Landeck</strong>.<br />

Vor allem die Nutzung der neu entdeckten<br />

Salzlagerstätten in Solbad Hall verlangte für den<br />

Absatz gute Verkehrswege Richtung Westen.<br />

Daneben verstärkte sich auch bei Kriegszügen der<br />

Ruf nach besseren Passstraßen. Mit den Kreuzzügen<br />

war zudem das Interesse an Pilgerreisen<br />

erwacht (über den Arlberg zunächst vor allem<br />

vom Bodenseeraum her in Richtung Rom).


14. Jhd.<br />

15. Jhdt.<br />

1312 erste Erwähnung umfangreicher Verbesserungen<br />

des Saumweges durch Konrad <strong>von</strong> Perjen und der<br />

Einhebung <strong>von</strong> Wegzoll.<br />

Die Burg Arlen kommt an "Überrheiner"-Grafen, die<br />

aus Feldkirch vertrieben wurden.<br />

1330 und 1372 werden die Vorrechte <strong>von</strong> Grins in der<br />

Abwicklung des Arlbergverkehrs bestätigt.<br />

1386 gründet Heinrich Findelkind bei der Passhöhe<br />

das Hospiz St. Christoph und zur Finanzierung die<br />

St.Christoph-Bruderschaft.<br />

Aus einem Wappenbuch ("Codex Figdor") der St.<br />

Christophs-Bruderschaft<br />

Im Klostertal und Stanzertal Gründung <strong>von</strong><br />

Rodverbänden (Frächtereigenossenschaften) zur<br />

Beteiligung der Einheimischen <strong>am</strong> Saumverkehr.<br />

D<strong>am</strong>it waren auch Verpflichtungen zur Weginstandhaltung<br />

verbunden.<br />

Schaffung weiterer Unterkunftsmöglichkeiten (z.B.<br />

Stuben) und Angebote für den Pferdewechsel.<br />

Im Verhältnis zum relativ schlechten Weg wurden<br />

aber hohe Zölle verlangt. Daher wurde die Arlbergroute<br />

ab der Mitte des 15. Jhds. <strong>von</strong> den Händlern<br />

nach Möglichkeit gemieden.<br />

5<br />

Bevölkerungszunahmen (im Klostertal auch durch<br />

Ansiedlung <strong>von</strong> Walsern) verlangten einen<br />

weiteren Siedlungsausbau mit mehr und besseren<br />

Wegen.<br />

Verstärkte Frequentierung des Arlbergs besonders<br />

durch den zunehmenden Warenverkehr (vorwiegend<br />

Salz, Metallwaren) und durch Reisende<br />

(Nachrichtenboten, fahrende Ritter, Kleriker und<br />

Pilger; ab 1300 noch mehr nach Rom, später<br />

auch nach Einsiedeln.)<br />

Die strategische Bedeutung des Arlbergs wurde<br />

in erster Linie durch das steigende Interesse der<br />

Habsburger an einer guten Verbindung zwischen<br />

den östlichen und westlichen Besitzungen (ab<br />

1363 mit Tirol und bald auch mit größten Teilen<br />

<strong>Vorarlberg</strong>s) gehoben.<br />

Durch die gestiegene strategische Bedeutung<br />

wird der Arlberg vermehrt für Kriegszüge benutzt<br />

(1406 durch Appenzeller, danach wiederholt -<br />

besonders 1408 und 1499 - für Truppenbewegungen<br />

gegen die Eidgenossen).<br />

1414 waren viele Reisende zum Konstanzer<br />

Konzil unterwegs (u.a. Johannes XXIII, dessen<br />

Wägelchen <strong>am</strong> Pass umkippte). Von Tiroler<br />

Pilgern wird Einsiedeln als Anziehungspunkt<br />

zunehmend bevorzugt.<br />

Der wachsende Waren- und Reiseverkehr<br />

zwischen den östlichen Habsburgerländern und<br />

dem Bodenseeraum verlagert sich immer mehr<br />

auf die bessere Route über Fernpass und Reutte<br />

(1489 zum Markt erhoben).


16.-17.<br />

Jhd.<br />

18. Jhd.<br />

19. Jhdt.<br />

Beim Arlbergverkehr wird ein Teufelskreis wirks<strong>am</strong>:<br />

weniger Wegverbesserungen - weniger Transporte -<br />

weniger Einnahmen - weniger Investitionen.<br />

Bei steigenden Verkehrsansprüchen ist der großteils in<br />

schlechtem Zustand befindliche <strong>Arlbergweg</strong> für die<br />

meisten Kaufleute nicht mehr annehmbar.<br />

Zunahmen sind <strong>am</strong> ehesten bei Wanderungen <strong>von</strong><br />

nicht zahlungskräftigen Leuten (Studenten, Handwerksburschen,<br />

Soldaten, Kleriker, Pilger, Landstreicher)<br />

festzustellen.<br />

1785 Beginn mit der Anlage einer durchgehend<br />

befahrbaren Arlbergstraße mit Felsensprengungen<br />

zwischen Stuben und Rauz. Die neue Fahrstraße<br />

wurde zwar schon 1785 eröffnet, war aber auf langen<br />

Strecken noch immer miserabel.<br />

1796 Beginn einer regelmäßigen Briefpostverbindung<br />

mit Postreitern. Einrichtung der Poststationen in<br />

<strong>Landeck</strong>, Flirsch, Nasserein (St. Anton), Klösterle,<br />

Dalaas und Stuben.<br />

1807 Aufhebung der Wegzölle.<br />

1818 Beginn mit regelmäßigen Postfahrten.<br />

1824 Fertigstellung der Fahrstraße <strong>Landeck</strong> - Bludenz.<br />

Zunehmend mehr Stellwagenfahrten.<br />

1850 Bau der Telegraphenleitung Innsbruck-Bregenz.<br />

Aus einer Stellwagenbekanntmachung <strong>von</strong> 1851<br />

6<br />

Gründlicher Ausbau und Befahrbarmachung der<br />

Konkurrenzroute <strong>von</strong> Reutte über Tannheim -<br />

Immenstadt nach Bregenz. Bregenz und Lindau<br />

wehren sich auch <strong>am</strong> meisten gegen alle<br />

Absichten, den <strong>Arlbergweg</strong> auszubauen.<br />

Oft wurde die Arlbergverbindung auch über die<br />

Route Paznauntal - Zeinisjoch - Montafon<br />

umgangen. 1553 wurde daher im Paznauntal eine<br />

Zollstelle eingerichtet.<br />

Seit den Rückzügen der Habsburger aus der<br />

Schweiz ist für sie die strategische Bedeutung des<br />

Arlbergs nicht mehr so interessant wie vorher.<br />

Gegen die Sonderinteressen <strong>von</strong> Bregenz und<br />

Lindau setzte sich die Politik <strong>von</strong> Josef II durch,<br />

der mit dem Bau der Arlbergstraße verschiedene<br />

Reichsinteressen gleichzeitig verfolgte:<br />

Verstärkung der politischen Bindung der<br />

Vorlande an die habsburgischen Kernlande,<br />

strategische Vorteile bei Militäreinsätzen im<br />

Westen, Förderung des Warenverkehrs <strong>von</strong> den<br />

Adriahäfen nach Südwestdeutschland, Begünstigung<br />

der Industrialisierung im Bodenseeraum<br />

(Transporte <strong>von</strong> Baumwolle und Textilien).<br />

Dafür wurde <strong>von</strong> Josef II das Pilgern verboten.<br />

Die napoleonischen Kriege bewiesen die<br />

strategische Bedeutung guter Gebirgsstraßen.<br />

Nach Kriegsende geboten zudem die aufkommende<br />

Industrie und der Fernhandel einen<br />

raschen und großzügigen Ausbau des Verkehrssystems.<br />

In <strong>Vorarlberg</strong> drängten die ersten<br />

Textilunternehmer zuerst auf den Straßenausbau<br />

und dann auf den Bahnbau.<br />

Mit der Fertigstellung der Straße bek<strong>am</strong> die<br />

Arlbergverbindung zum erstenmal Vorrang vor<br />

der Verbindung über Fernpass-Tannheim.<br />

Nach der Eröffnung der Bahnlinie München -<br />

Lindau (1853) hatte die neue Arlbergstraße aber<br />

schon wieder an Bedeutung verloren. Nun wurde<br />

der <strong>Arlbergweg</strong> wieder vor allem als Arme-Leute-<br />

Weg begangen (Studenten, Saisonarbeiter,<br />

Schwabenkinder, Hausierer, Pilger).


20. Jhdt.<br />

1872 Eröffnung der Bahnlinie Bregenz-Bludenz.<br />

1880-1883 Bau des Arlbergtunnels und der Talstrecke<br />

Innsbruck-<strong>Landeck</strong>.<br />

1884 Eröffnung der Arlbergbahn.<br />

und letzte Fahrt der Postkutsche.<br />

1892 Bergsturz im Großtobel, Bahnverlegung.<br />

1897 Eröffnung der Flexenstraße.<br />

Entwicklung einer systematischen Lawinenverbauung<br />

zum Schutz der Arlbergbahn.<br />

1902 Automobilrennen Paris-<br />

Wien über den Arlberg.<br />

1914 Verlegung der Bahnstrecke Wiesberg-Strengen<br />

in den Moltertobeltunnel und der Strecke<br />

Danöfen-Wald in den Wildentobeltunnel.<br />

1920-1925 Bau des Spullerseekraftwerkes und<br />

Einführung des elektrischen Bahnbetriebs.<br />

1935 Beginn mit Straßenausbau für den motorisierten<br />

Verkehr und Umbauten der Flexenstraße<br />

1950 Ausbau der Straße St.Anton - St.Christoph.<br />

1951 Fertigstellung der Umfahrung Braz.<br />

1954 Lawinenkatastrophe, Zerstörung Bhf. Dalaas.<br />

1954 Inbetriebnahme ÖBB-Kraftwerk Braz.<br />

1958-1963 Umbau der Straße Stuben - Rauz.<br />

1964 Neubau der Trisannabrücke.<br />

1967 Beginn mit Galerienbau Langen-Stuben.<br />

1968 Lawinenkatastrophe, Schanatobelbrücke zerstört.<br />

1969 Fertigstellung der Umfahrung Klösterle.<br />

1970 Fertigstellung der Umfahrung Bludenz.<br />

1978 Eröffnung des Arlberg-Straßentunnels.<br />

Seither fortschreitender Bau der S 16<br />

(seit 1979 mit Strecke Flirsch - St.Jakob<br />

und Dalaaser Tunnel, seit 1992 mit neuer<br />

Umfahrung Klösterle).<br />

1979 Fertigstellung der S 16 Flirsch - St. Jakob.<br />

2001 Bahnverlegung in St. Anton.<br />

7<br />

Erst der Bahnbau machte die Arlbergverbindung<br />

zu einem europäischen Hauptverkehrsweg.<br />

Die Bahn öffnete zugleich dem neu aufkommenden<br />

Schisport den Zugang ins Hochgebirge<br />

1901 Gründung des Schiklubs Arlberg.<br />

Alter Flexenweg und Flexenstraße<br />

In der Anlage <strong>von</strong> 1897<br />

Ständige starke Zunahmen des Reise- und Güterverkehrs<br />

verlangen laufende Anpassungen der<br />

Verkehrsinfrastruktur.<br />

Kohlemangel nach dem 1. Weltkrieg führte zur<br />

Elektrifizierung der Arlbergstrecke.<br />

Der in der Zwischenkriegszeit zunehmende Autoverkehr<br />

drängt zum fortschreitenden Ausbau der<br />

Straßen. Die für den Fuhrwerksverkehr konzipierte<br />

Reichsstraße über den Arlberg wird durch<br />

die asphaltierte Bundesstraße B 190 mit ersten<br />

Ortsumfahrungen und seit 1970 mit jährlichen<br />

Baufortschritten durch die Arlbergschnellstraße<br />

S 16 abgelöst. Zugleich wird die Wintersicherheit<br />

durch fortgesetzte Stützverbauungen, Galerien-<br />

und Tunnelbauten gehoben.


3. Routenbeschreibungen<br />

3.1 Stanzertaler <strong>Arlbergweg</strong><br />

Allgemeiner Überblick<br />

Naturraum<br />

Der Weg <strong>von</strong> <strong>Landeck</strong> bis zum Arlberg ist landschaftlich außerordentlich abwechslungsreich. Er hält<br />

sich mit einem gemächlichen Auf und Ab und fast ebenen Strecken größtenteils in einer Höhenlage<br />

zwischen 1000 und 1300 Metern. Er ermöglicht hier einen interessanten Wechsel <strong>von</strong> offenen Wiesen-<br />

flächen mit immer anderen Ausblicken, schattigen Waldwegen und interessanten Spaziergängen durch<br />

alte Ortskerne. Beim rahmengebenden Landschaftsbild fällt immer wieder der Talseitenkontrast <strong>von</strong><br />

kalkalpiner Sonnenseite und dem Kristallin der gegenüberliegenden Verwallgruppe auf, wo besonders<br />

die markante Berggestalt des Hohen Riffler mit seinen Hanggletschern das Bild bereichert.<br />

Die alten <strong>Arlbergweg</strong>e wurden im Stanzertal zur Gänze sonnseitig geführt, wo sie im Frühling größ-<br />

tenteils früh schneefrei wurden. Im passnahen Bereich verzögert sich die Ausaperung jedoch bis Juni.<br />

Kulturlandschaft<br />

Die alten Siedlungsschwerpunkte sind im Stanzertal ebenfalls sonnseitig entlang der Arlbergstraße<br />

perlschnurartig aneinandergereiht. Obschon der Charakter der einzelnen Ortschaften in den vergan-<br />

genen Jahrzehnten stark verändert wurde, sind überall noch charakteristische Beispiele alter natur-<br />

naher Kulturlandschaft anzutreffen. Diese ist sowohl bergbäuerlich als auch durch den früheren Arl-<br />

bergverkehr geprägt. Dabei sind <strong>am</strong> Weg auch außerordenlich interessante Schaustücke der wechsel-<br />

vollen Verkehrsgeschichte zu finden, die es verdienen, in ihrer Eigenart pfleglich erhalten zu werden.<br />

Ausschnitt aus der Karte <strong>von</strong> Tirol <strong>von</strong> Warmund Ygl (Prag 1604-1505, Neudruck 1962)<br />

8


Routenführung<br />

Im Stanzertal ist es relativ leicht möglich, geeignete vorhandene Wege sonnseitig zu einer sehr interes-<br />

santen durchgehenden Route zu verknüpfen.<br />

Zwischen <strong>Landeck</strong> und Flirsch hat es einen besonderen Reiz, weitab vom Verkehrslärm in die ruhigen<br />

Hanglagen <strong>von</strong> Stanz, Grins und der Bergparzellen Strengen auszuweichen und den Spuren der älte-<br />

sten Arlbergstraße zu folgen.<br />

Im Kontrast zur Beschaulichkeit dieses Höhenbummels wird in Flirsch zur Abwechslung die<br />

Gegenwart des Arlbergverkehrs wieder voll spürbar. Ab Flirsch wird es zudem schwierig, dem<br />

Verlauf der alten Saum- und Fahrwege zu folgen, da diese größtenteils unter Asphalt verschwunden<br />

sind. Insofern ist es auch nicht mehr leicht, auf angenehmen historischen Wegen <strong>von</strong> Ort zu Ort zu<br />

wandern. Das Erlebnis der <strong>Verkehrskultur</strong> ist allerdings auch bei gewissen Abweichungen noch nahe<br />

genug. Eine sehr gute Ausweichmöglichkeit bietet sich über Begleitwege der Rosanna an, wie sie<br />

zwischen Flirsch und St.Anton in den nachfolgenden Erläuterungen beschrieben wird. Es sind<br />

größtenteils Wirtschaftswege ohne Hartbelag und angenehm zu gehen. Dabei übertönt die natürliche<br />

"Wassermusik" des Baches sehr oft auch Verkehrsgeräusche, die sonst als störend empfunden werden<br />

könnten. Überdies sind die Verbindungswege zu den einzelnen Ortschaften sehr kurz. Es ist aber auch<br />

möglich, dass da und dort hangseitige Ersatzwege gewählt werden, wenn dabei nur minimale Höhen-<br />

unterschiede in Kauf genommen werden müssen.<br />

Auch beim Anstieg <strong>von</strong> St. Anton nach St.Christoph ist es schwierig, den "Originalwegen" <strong>von</strong> früher<br />

zu folgen. Dafür kommt der heutige Wanderweg über Moos und Maiensee wenigstens dem Charakter<br />

eines Saumweges nahe.<br />

Selbst wenn auf der Suche nach geeigneteren Varianten keine besseren Wege gefunden werden<br />

sollten, könnte schon bei der beschriebenen Route ein hohes Maß an Wandereignung und Erlebnis-<br />

qualität bestätigt werden.<br />

Betafelung und Markierung<br />

Was noch fehlt, ist eine durchgängig gute Betafelung und Markierung. Derzeit ist es nur mit Hilfe <strong>von</strong><br />

zuverlässigen Karten möglich, sich über längere Strecken zurechtzufinden. Dieser Mangel hat immer-<br />

hin den Vorteil, dass die Gemeinden des Stanzertales nicht in überholten Orientierungsmustern "fest-<br />

gefahren" sind. Vielleicht wäre die Realisierung des <strong>Arlbergweg</strong>es sogar der geeignetste Anlass für<br />

eine umfassende Anpassung des Wanderangebots an die gestiegenen Ansprüche der Gäste.<br />

Qualitätsansprüche an einen kulturgeschichtlichen Erlebniswanderweg<br />

Die nachfolgenden Beschreibungen der einzelnen Wegstrecken sollten nicht den Eindruck einer schon<br />

umfassend fundierten Untersuchung erwecken. Sie basieren lediglich auf Vorerhebungen für eine erste<br />

Diskussionsgrundlage. Bei einer Konkretisierung sind jedenfalls noch eingehendere Erhebungen -<br />

sowohl im Gelände wie auch historisch - anzustellen, um das wünschenswerte Optimum für einen<br />

kulturgeschichtlichen Erlebnisweg zu erreichen.<br />

Nach dem vorläufigen Befund kann immerhin bereits festgestellt werden, dass das Stanzertal insge-<br />

s<strong>am</strong>t über günstige Voraussetzungen verfügt, um einen durchgehenden "<strong>Arlbergweg</strong>" als eine sehr<br />

attraktive Bereicherung des Wanderangebots betrachten zu können.<br />

11


Die Burg Schrofenstein <strong>am</strong> Eingang<br />

des Stanzertals ist eine der kühnsten<br />

Burganlagen Tirols. Sie wurde<br />

vermutlich schon im 12. Jhdt. über<br />

dem alten <strong>Arlbergweg</strong> erbaut, der<br />

vom Talort St<strong>am</strong>s zur Höhe <strong>von</strong><br />

Stanz führte.<br />

Die Schrofensteiner besaßen auch<br />

die im Gebiet <strong>von</strong> St.Anton im<br />

13. Jhdt. erbaute Burg Arlberg.<br />

Sie hatten zudem Besitz in<br />

Klösterle. Einige Schrofensteiner<br />

trugen den Bein<strong>am</strong>en "de Arlberg".<br />

(Foto Richard Müller, Innsbruck, um 1950)<br />

Viele historische Wege sind unter<br />

dem Asphalt <strong>von</strong> neuen Straßenbauten<br />

verschwunden.<br />

Manchmal folgen immerhin noch<br />

schöne Wanderwege dem Verlauf<br />

eines alten Fahrwegs, wie zum<br />

Beispiel im Bergwald zwischen<br />

Perjen und Stanz.<br />

12


Bemerkungen zu den Teilstrecken<br />

� Einkehrmöglichkeit � Unterkunft<br />

� verschiedene Einkehrmöglichkeiten � verschiedene Unterkünfte<br />

Teilstrecke Bemerkenswertes Verkehrsgeschichtliche<br />

Hinweise<br />

<strong>Landeck</strong><br />

��<br />

Bahnhof<br />

Perjen<br />

��<br />

10 Min.<br />

45 Min.<br />

Bei der Einmündung des Stanzertals in das obere Inntal, vereinen<br />

sich Arlberg-, Reschen- und Inntal-/Fernpaßstraße. Trotz der<br />

verkehrsgünstigen Lage war <strong>Landeck</strong> bis ins 19. Jhdt. weniger<br />

bedeutend als Z<strong>am</strong>s, dem früher wichtigeren Ausgangspunkt zum<br />

Arlberg (seit 1350 mit Herberge für die Reisenden), das auch<br />

Urpfarrei des Stanzertales und ältester Gerichtsort war. Erst 1900<br />

wurde <strong>Landeck</strong> durch die Vereinigung der Gemeinden Angedeier<br />

und Perfuchs eine eigene Gemeinde, die 1904 zum Markt und 1923<br />

zur Stadt erhoben wurde. Für den Arlbergverkehr bestand hier aber<br />

schon im 18. Jhdt. eine wichtige Poststation.<br />

Altes Gasthaus zur Post bis 1892 (Ölbild im Hotel Post <strong>Landeck</strong>)<br />

Auf der Bundesstraße und über Perjener Brücke zur Ortsmitte.<br />

Die ursprüngliche Brücke war vermutl. bei Bruggen über die Sanna.<br />

Bis ins Mittelalter wichtiger Zugang vom Inntal und <strong>von</strong> der<br />

Reschenroute zum alten <strong>Arlbergweg</strong>. Manche Historiker meinen,<br />

hier habe eine römische Straßenstation (Medullum?) bestanden.<br />

Nach der Durchquerung <strong>von</strong> Perjen auf der Kirchen- und Römerstraße<br />

steiler, aber schöner Fußweg mit den Anlageverhältnissen<br />

eines historischen Fahrweges (frühere Verkehrsbedeutung noch zu<br />

untersuchen). Über dem Wald ein Stück aufwärts auf der Asphaltstraße,<br />

bei der nächsternwestlichen Kehre Abzweigung einer<br />

Gemeindestraße zur Ortsmitte <strong>von</strong> Stanz.<br />

13<br />

• Funktion als Knotenpunkt<br />

<strong>von</strong> Arlberg- und<br />

Reschenverbindung<br />

• Lage an der römischen<br />

"Via Claudia Augusta"<br />

(Südtirol - Reschenpass -<br />

Fernpass - Augsburg).<br />

• <strong>Landeck</strong> als Station des<br />

Post- und Stellwagenverkehrs<br />

bis 1884<br />

• Alte und neue Verkehrsanlagen<br />

im Überblick<br />

• Perjener Brücke ("pons<br />

Prienne" 1254 erwähnt)<br />

• Frühere Bedeutung als<br />

Brückenort<br />

• Zwischen Perjen und<br />

Stanz bestand in diesem<br />

Bereich ein Urweg (aber<br />

offene Fragen zur römerzeitlichen<br />

Bedeutung).<br />

(Wo führte die erste<br />

Fahrstraße nach Stanz?)


In Grins verbindet die alte "Römerbrücke" das Außerdorf mit dem Innerdorf. Sie st<strong>am</strong>mt zwar nicht aus<br />

der Römerzeit, sondern aus dem 16. Jhdt., der N<strong>am</strong>e erinnert aber an den ältesten <strong>Arlbergweg</strong>, der vom<br />

Inntal über Grins ins Stanzertal geführt hat.<br />

Der reizvolle Wanderweg <strong>von</strong> Grins Richtung Lärchkapelle folgt im Wesentlichen jetzt noch dem<br />

Verlauf des mittelalterlichen <strong>Arlbergweg</strong>es.<br />

14


Stanz<br />

��<br />

Grins<br />

��<br />

45 Min.<br />

40 Min.<br />

Lärchkapelle<br />

Bereits in der frühen Bronzezeit und Hallstattzeit waren die Hanglagen<br />

ob <strong>Landeck</strong> besiedelt. Münzfunde lassen auch an einen<br />

römerzeitlichen Höhenweg denken. 1150 wurde der Ort mit dem<br />

N<strong>am</strong>en "Stanuz" erstmals erwähnt. Im Mittelalter beteiligten sich die<br />

Stanzer an dem zwischen Z<strong>am</strong>s und Grins durch den Ort führenden<br />

Saumverkehr. 1389 Fuhrordnung zus<strong>am</strong>men mit Z<strong>am</strong>s, Grins und<br />

Pians. Vermutlich um diese Zeit auch Bau der Pfarrkirche Peter und<br />

Paul. Erst 1805 als Gemeinde und 1891 als eigene Pfarrei <strong>von</strong> Z<strong>am</strong>s<br />

abgelöst.<br />

Bis ins 13. Jhdt. war die Großgemeinde Stanzertal bis zum Arlberg<br />

kirchlich Stanz zugehörig (daher der Taln<strong>am</strong>e). Bis dahin unterstand<br />

sie möglicherweise dem Bistum Chur.<br />

Verbindungsweg außerorts ohne Harbelag. Sehr reizvolle<br />

aussichtsreiche Höhenwanderung.<br />

Der 1215 erstmals mit dem N<strong>am</strong>en Grindes (vermutl. <strong>von</strong> rätoromanisch<br />

chrinna, chrinnes - Spalte, Krinne) war schon vor und<br />

während der Römerzeit besiedelt. Im Hochmittelalter wohnten hier<br />

wie in Stanz freie Bauern, die vielfältig <strong>am</strong> Saumverkehr beteiligt<br />

waren. Der Ort wurde auch <strong>von</strong> Margarethe Maultasch begünstigt,<br />

die hier ein Jagdschloss hatte und Badekuren machte. Zu ihrer Zeit<br />

wurden die verkehrlichen Vorrechte <strong>von</strong> Grins bestätigt. D<strong>am</strong>it ist<br />

der Ort früh zu einem auffälligen Wohlstand gekommen. Um 1400<br />

Bau einer Kapelle, seit 1436 eigene Kaplanei. Heutige Pfarrkirche<br />

1775-78 im Rokokostil erbaut (interessanter Friedhof mit<br />

schmiedeeisernen Kreuzen). 1594 und 1636 waren für Grins<br />

Pestjahre. Arge Schäden entstanden durch die Großbrände <strong>von</strong> 1874<br />

und besonders <strong>von</strong> 1945 (73 F<strong>am</strong>ilien obdachlos).<br />

Dank Landwirtschaft, Abbau <strong>von</strong> Grinner Tuff und Bauhandwerk<br />

war Grins nicht einseitig vom Arlbergverkehr abhängig. So k<strong>am</strong> der<br />

Ort auch durch den Bau der tiefer gelegenen Fahrstraße Pians -<br />

Strengen - Flirsch nicht in Not.<br />

Abwechslungsreicher Kulturweg.<br />

Zuerst Wechsel <strong>von</strong> Asphaltsträßchen und Fußwegen,<br />

dann angenehm begehbarer Wirtschaftsweg ohne Hartbelag.<br />

Kreuzweg mit Tonreliefs zur Lärchkapelle.<br />

s. S.17<br />

15<br />

• Burg Schrofenstein, ab<br />

12. Jhdt; kühne abseitige<br />

Lage im Zus<strong>am</strong>menhang<br />

mit dem früheren <strong>Arlbergweg</strong><br />

zu sehen.<br />

Die Herren <strong>von</strong> Schrofenstein<br />

besaßen <strong>von</strong> ca.<br />

1230 bis 1312 auch die<br />

Burg Arlen oder Arlberg.<br />

• Naturangepasste Führung<br />

des Fahrweges mit<br />

Erinnerungen an die<br />

"alte Straße".<br />

• Ortskern mit Merkmalen<br />

eines alten Straßendorfes.<br />

Früher Wohlstand dank<br />

des Arlbergverkehrs noch<br />

heute an restaurierten<br />

alten Häusern erkennbar.<br />

• "Römerbrücke" als<br />

Vorzeigebeispiel des<br />

Grinser Bauhandwerks<br />

im 16. Jhdt.<br />

• Die Route folgt fast<br />

immer dem Verlauf des<br />

spätmittelalterlichen<br />

Fahrwegs. Vor der<br />

Lärchkapelle gutes<br />

Originalbeispiel.<br />

• Ausblicke auf Bahntrasse<br />

und jetzige Bundesstraße<br />

(Entstehung und Ablösung<br />

durch S 16 mit<br />

Tunnels)


Unbekanntes Stanzertal <strong>am</strong> alten <strong>Arlbergweg</strong> über die Bergparzelle Unterweg in Strengen, die schon in<br />

frühgeschichtlicher Zeit besiedelt gewesen sein dürfte.<br />

Im typischen Straßendorf Flirsch erreichte die alte Straße aus dem Inntal den Boden des Stanzertales.<br />

Die verschiedenen Entwicklungsphasen des Arlbergverkehrs lassen sich in Flirsch heute noch auf<br />

engstem Raum vergleichen.<br />

16


Lärchkapelle<br />

Strengen-<br />

Unterweg<br />

Flirsch<br />

��<br />

1 Std.<br />

1 1/2 Std.<br />

Die Kreuzkapelle "auf dem hohen Larch", um 1750 erbaut, ist eine<br />

vielbesuchte Wallfahrtskapelle.<br />

Angenehmer Fahrweg ohne Wirtschaftsweg durch den Zintlwald.<br />

Zwischen Lärchkapelle und Brunnen-Kapelle mit Kreuzweg.<br />

Strengen -- früher Rall oder Ralsberg genannt - umfasst neben dem<br />

kleinen Straßendorf mit der St.Martinskirche (1753-55) viele kleine<br />

Häusergruppen und Einzelhöfen in den sonnigen Hanglagen. Der<br />

Ortsn<strong>am</strong>e dürfte an ein steiles ("strenges") Straßenstück erinnern.<br />

Im Bereich des Weilers Unterweg, wo der alte <strong>Arlbergweg</strong><br />

durchzieht, wird eine frühgeschichtliche Siedlung vermutet.<br />

Die für den Höhenweg angeschriebene Bezeichnung "Römerstraße"<br />

ist insofern nicht falsch, als hier zur Römerzeit ziemlich sicher<br />

wenigstens ein bescheidener Saumpfad vorbeiführte. (Noch<br />

abzuklären, ob dazu neuere Untersuchungen vorliegen.)<br />

Im Bereich der Hangsiedlungen Unterweg, Verill und Oberriefen<br />

asphaltierte Zufahrtsstraßen, dazwischen Verbindungsstraßen ohne<br />

Hartbelag. (Könnte zwischen Verill und Oberriefen ein Fußweg hergestellt<br />

werden?) Ab Oberriefen sehr schöner Waldweg, ab Pardöll<br />

wieder Asphaltstraßen.<br />

1358 wurde hier ein Hof der "Flu(e)rs" erwähnt (1385 "Flürns",<br />

sonst Flürsch; könnte auf die romanische Bezeichnung für eine<br />

Blumenwiese bzw. Frühjahrsweide zurückgehen). 1385 wurde eine<br />

Kapelle erwähnt. Wirtschaftlich war der Ort als wichtige Verkehrsstation<br />

(seit 1796 mit Poststation) bereits im 15. Jhdt. Mittelpunkt<br />

des Stanzertales. Der Ort profitierte neben dem Arlbergverkehr auch<br />

vom Bergbau auf Fahlerz (bis 1643) und vom Abbau <strong>von</strong> "Barockmarmor"<br />

und Schieferplatten zum Dachdecken.<br />

17<br />

• Der <strong>Arlbergweg</strong> als alter<br />

internationaler Pilgerweg<br />

(Rom, Einsiedeln, Santiago).<br />

Wie hier hat er oft<br />

auch den Charakter eines<br />

regionalen Pilgerwegs.<br />

• Blick auf Trisannabrücke<br />

als kühnstes Brückenbauwerk<br />

der Westbahn.<br />

• Blick ins Paznauntal, wo<br />

im 16.-18. Jhd. ein Konkurrenzweg<br />

der Arlbergroute<br />

über das Zeinisjoch<br />

und Montafon nach<br />

Bludenz führte.<br />

• Blick auf das Straßendorf<br />

Strengen (Höhenunterschied<br />

zum alten Weg!)<br />

• Blick auf Bahntrasse auf<br />

der gegenüberliegenden<br />

Talseite.<br />

• Alter Wegverlauf oft gut<br />

erhalten, <strong>am</strong> originalgetreusten<br />

im Bergwald<br />

zwischen Oberriefen und<br />

Pardöll.<br />

• In Flirsch erreichen der<br />

alte Saumweg, die Hauptstraße<br />

und die überwiegend<br />

in Tunnels<br />

geführte S 16 zus<strong>am</strong>men<br />

mit der Bahn wieder den<br />

Talboden.<br />

• Ortskern des alten Straßendorfes<br />

mit Poststation.<br />

• Abbau <strong>von</strong> Fahlerz und<br />

Steinen, der zum Vermarkten<br />

auf eine gute<br />

Straße angewiesen war.


Im oberen Stanzertal wurden die historischen Wegführungen durch den Straßenbau großteils so verändert,<br />

dass sie für Wanderer zu viel an Attraktivität verloren haben. Dafür hat es einen eigenen Reiz, auf<br />

Feldwegen der Rosanna entlang zu wandern, wie z.B. hier zwischen Schnann und Pettneu.<br />

Der Rosannaweg unterhalb der Straßengalerie zwischen Flirsch und Schnann.<br />

18


Flirsch<br />

Schnann<br />

��<br />

Pettneu<br />

��<br />

St. Jakob<br />

30 Min.<br />

1 Std.<br />

1Std.<br />

Nach der Ortsdurchfahrt Abzweigung nach links auf den Rosannaweg<br />

(außerorts ohne Hartbelag). Hier ist in nächster Nähe der<br />

heutige Arlbergverkehr mit Bahn, Straßen (mit Schutzbauten) und<br />

Leitungen konzentriert.<br />

Der zur Gemeinde Pettneu gehörende Ort wurde urkundlich 1300<br />

"Schnaenne" genannt und dürfte romanischen Ursprungs sein.<br />

Kirchlich gehörte Schnann zu Flirsch. Mit der 1633 erbauten<br />

Rochuskirche wurde der Ort 1706 Kaplanei, 1927 eigene Pfarrei.<br />

Zus<strong>am</strong>men mit den Nachbarorten partizipierte auch Schnann <strong>am</strong><br />

Arlbergverkehr.<br />

Schöner Feldweg ohne Hartbelag der Rosanna entlang.<br />

Pettneu wurde um 1300 als "Pudnew" zum erstenmal erwähnt<br />

(ursprünglich wohl als romanische Bezeichnung ponte novu oder<br />

punt nöu auf eine neue Brücke bezogen). Nach dem Bau einer<br />

Kapelle wurde "Pudneu" 1386 bereits als Kaplanei der Urpfarre<br />

Stanz erwähnt. Die heutige Kirche dürfte großteils schon Ende des<br />

15. Jhdts. erbaut worden sein. Nach der politischen Ablösung <strong>von</strong><br />

Flirsch wurde Pettneu 1805 eine eigene Gemeinde.<br />

Hier war der <strong>Arlbergweg</strong> schon früh durch Bergwege über das<br />

Kappler Joch mit dem Paznaun und über das Kaiserjoch mit dem<br />

Kaisertal verbunden.<br />

Es passt zur Verkehrsbedeutung <strong>von</strong> Pettneu, dass Nachkommen der<br />

auf der Burg Arlen beheimateten Herren <strong>von</strong> G<strong>am</strong>sberg bzw.<br />

Überrhein den "Tura" (Turm) <strong>von</strong> Pettneu zum Wohnsitz gewählt<br />

haben Der Turm wurde im Appenzellerkrieg 1406 zerstört.<br />

Schöner Feldweg der Rosanna entlang.<br />

Als Variante könnte evt. auch die Straße bis Vadiesen und der<br />

anschließende Weg über Gand in Betracht kommen.<br />

s. S. 21<br />

19<br />

• Open-Air-Konzert <strong>von</strong><br />

Natur und Technik (Mitwirkende:<br />

Rosanna, S 16,<br />

alte Bundesstraße, Bahn).<br />

• Galerien und Tunnels.<br />

• Schnanner Kl<strong>am</strong>m<br />

und Wegverbindung<br />

überAlperschonjoch<br />

ins Lechtal.<br />

• Blick auf wechselnde alte<br />

Straßenführungen <strong>am</strong><br />

sonnseitigen Talrand.<br />

• Gefährdungen des<br />

Verkehrs durch Hochwasser,<br />

Muren und<br />

Lawinen.<br />

Verschiedenartige<br />

Schutzbauten; z.B.<br />

Maienbachtunnel (1993).<br />

• Pettneu als bedeuts<strong>am</strong>er<br />

Verkehrsstützpunkt im<br />

oberen Stanzertal.<br />

• Erinnerung an mittelalterlichen<br />

Wohnturm<br />

der Herren <strong>von</strong> Arlen.<br />

• Schwabenkinderverein<br />

(gegr. 1891 mit Sitz in<br />

Pettneu).<br />

• Vergleich der alten und<br />

späteren Straßentrassen.<br />

• Arlberg-Straßentunnel<br />

mit Westportal.


St. Jakob <strong>am</strong> Arlberg<br />

Zwischen St. Anton und St. Christoph nähert sich der Wanderweg <strong>am</strong> Maienwasen der heutigen Passstraße.<br />

20


St. Jakob<br />

��<br />

St. Anton<br />

��<br />

3/4 Std.<br />

2 3/4 Std.<br />

St. Christoph<br />

Während des Aufschwungs des Arlbergverkehrs im 14. Jhdt. wurde<br />

in der Nähe <strong>von</strong> St.Jakob auch Fahlerz, Quecksilber, Blei und Eisen<br />

abgebaut (Abraumhalden im Ortsteil Gand).<br />

Schon 1275 Erwähnung einer Kapelle in "val tabern" (evt. Hinweis<br />

auf Vorhandensein einer Taverne?) Für 1414 ist bereits ein Seelsorger<br />

nachgewiesen. St.Jakob wurde aber erst 1891 zur Pfarre<br />

erhoben. Die jetzige St.Jakobskirche wurde 1773 erbaut.<br />

Der Niedergang des Arlbergverkehrs im 16. Jhdt. hat St.Jakob<br />

doppelt hart getroffen, weil zu dieser Zeit auch der Erzabbau wegen<br />

mangelnder Rentabilität aufgegeben werden musste. Mit dem Bau<br />

der Fahrstraße k<strong>am</strong> St.Jakob aber wieder zu neuen Erwerbsmöglichkeiten<br />

im Transportdienst. Es wurden auch Wagenschuppen zum<br />

Abstellen <strong>von</strong> Frachtwagen gebaut.<br />

Angenehmer Weg der Rosanna entlang zum neuen Bahnhof<br />

<strong>von</strong> St.Anton.<br />

Nach der relativ flachen Hochtalstrecke beginnt hier der eigentliche<br />

Anstieg zum Pass, der die Möglichkeit bot, <strong>am</strong> Arlbergverkehr<br />

stärker zu partizipieren, sei es als Rast- und Übernachtungsort, durch<br />

Umladen und Deponieren <strong>von</strong> Saumgütern (Salzstadel), Pferdewechsel<br />

und Vorspanndienste für Fuhrwerke, Wegebetreuung und<br />

Zolleinnahmen.<br />

Der Verkehrsbedeutung entsprechend wurde <strong>am</strong> nördlichen Ortsrand<br />

im 13. Jhd. die Burg Arlen oder Arlberg erbaut. Sie war anfangs im<br />

Besitz der Herren <strong>von</strong> Schrofenstein, dann der G<strong>am</strong>sberger bzw.<br />

Überrheiner und wurde 1406 im Appenzellerkrieg zerstört.<br />

1698 Bau einer eigenen Kirche.<br />

1796 wurde eine Poststation für die berittene Briefpost, 1818 für die<br />

Fahrpost eröffnet. In guten Zeiten standen bis zu 100 Pferde für<br />

Fuhrdienste zur Verfügung.<br />

Starke Veränderungen des Ortsbildes durch den Bau der Arlbergbahn<br />

(1880-1884). Der gründlichste Wandel vollzog sich durch die<br />

einhundertjährige Entwicklung als hochrangiges Wintersportzentrum.<br />

Die Gemeinde wechselte wiederholt den N<strong>am</strong>en. Aus der Gemeinde<br />

Stanzertal wurde 1811 zuerst "St. Jakob", bald danach "Nasserein".<br />

1927 wurde sie in St.Anton <strong>am</strong> Arlberg umbenannt.<br />

Vom Ortszentrum entweder direkt über Moos zur Sennhütte oder<br />

über die alte Arlbergstraße zuerst zum Mooserkreuz. Von Moos<br />

führt der reizvolle Maienweg zum Maiensee und nach St.Christoph.<br />

s.S.23<br />

21<br />

• Spuren des Erzabbaues,<br />

der in dieser Entfernung<br />

<strong>von</strong> den Verarbeitungsorten<br />

nur bei guten<br />

Verkehrsverhältnissen<br />

rentabel war.<br />

• Pfarrkirche, die schon im<br />

Mittelalter dem Reise-<br />

und Pilgerpatron St.Jakob<br />

geweiht wurde.<br />

• Alter Kreuzungspunkt<br />

<strong>von</strong> Bahn- und Straßenbrücken<br />

über der<br />

Rosanna<br />

• Überblick über alte und<br />

neue Straßentrassen.<br />

• Eisenbahntunnel.<br />

Alte und neue Bahnanlagen<br />

(Bahnhof 2001).<br />

• Ortscharakter als<br />

hochrangiges Zentrum<br />

des Schisports, das seinen<br />

frühen Aufschwung der<br />

Arlbergbahn verdankt.<br />

• Markante andere<br />

Gebäude <strong>am</strong> Weg mit<br />

Erinnerungen an die<br />

Verkehrsgeschichte.<br />

• Frühere Weg- und<br />

Straßenführungen<br />

zwischen St.Anton und<br />

St.Christoph.<br />

• Denkmal <strong>am</strong> Mooserkreuz<br />

zur Erinnerung an den<br />

Einmarsch der Franzosen<br />

<strong>am</strong> 7.5.1945.


Das Kreuz auf der Arlberg-Passhöhe<br />

Spuren des alten <strong>Arlbergweg</strong>es westlich der Passhöhe<br />

22


St. Christoph<br />

��<br />

Passhöhe<br />

1386 gründete Heinrich <strong>von</strong> Kempten (Heinrich Findelkind) nahe<br />

der Passhöhe eine kleine Unterkunft für Passreisende mit einer<br />

Kapelle. Eine besondere Erwähnung verdient die d<strong>am</strong>als begründete<br />

St.Christoph-Bruderschaft mit ihrem illustren Kreis <strong>von</strong> Förderern.<br />

Vergrößerungen und Umbauten des Hospizes besonders im 18. Jhdt.<br />

und nach dem Brand <strong>von</strong> 1957. 1959 Eröffnung des neuen Hospizhotels.<br />

Das heutige Ortsbild ist zur Gänze vom Wintersport geprägt.<br />

St. Christoph um 1880<br />

Schon 1305 wurde das Kreuz <strong>am</strong> Arlberg als Tiroler Gebietsgrenze<br />

erwähnt. Der Grenzstein der Landesgrenze ist aber nicht auf der in<br />

Tirol sonst so geschätzten Wasserscheide (in diesem Fall Rhein-<br />

Nordsee - Donau-Schwarzes Meer), sondern etwas unterhalb der<br />

Passhöhe gegen Rauz hin.<br />

Bei der Reise des Cossa-Papstes Johannes XXIII zum Konstanzer<br />

Konzil kippte sein Wagen <strong>am</strong> Arlberg um. (Richental-Chronik)<br />

23<br />

• Hospiz, Kapelle und<br />

Bruderschaft.<br />

• Wiege des alpinen<br />

Skisports (Skiclub<br />

Arlberg) dank früher<br />

Zugänglichkeit des<br />

Arlbergs mit der Bahn.<br />

• Kreuz auf der Passhöhe.<br />

• Bedeutung des Arlbergs<br />

als kontinentale Klima-<br />

und Wasserscheide, als<br />

Grenze kristalliner und<br />

kalkalpiner Gesteinswelten.<br />

• Trennende und verbindende<br />

Wirkungen des<br />

Arlbergs für Tirol und das<br />

Land "vor dem Arlberg"<br />

• Kuriosum der Situierung<br />

des Grenzsteins.<br />

• Päpstlicher Verkehrsunfall<br />

<strong>von</strong> 1414.


3.2 Klostertaler <strong>Arlbergweg</strong><br />

Allgemeiner Überblick<br />

Naturraum<br />

Was die landschaftlichen Reize des Klostertales ausmacht, wird bei Autofahrten zwischen Bludenz<br />

und Arlberg leicht übersehen. Man sieht das Tal mit ganz anderen Augen, wenn man vom Pass zu Fuß<br />

talauswärts geht. Wie im Stanzertal ist es auch hier vorteilhaft, mit der Sonne im Rücken <strong>von</strong> Osten<br />

nach Westen zu gehen. D<strong>am</strong>it kommt auch die ges<strong>am</strong>te Gebirgskulisse mit den Ausblicken zum<br />

Rätikon und zur Schesaplana ohne Blendwirkung zur Geltung. Innerhalb des Tales wird das abwechs-<br />

lungsreiche Landschaftsbild vor allem vom Kontrast der Talseiten bestimmt. Dem schattseitigen<br />

Gebirgskörper des Verwall mit den bis in relativ große Höhen begrünten Hängen stehen auf der Son-<br />

nenseite die gezackten Kalk- und Dolomitmauern des Lechquellengebirges gegenüber. Doch im Relief<br />

wechseln sehr oft auf kleinem Raum die Geländeformen mit verschiedenartigem Bewuchs. Schon<br />

dadurch vermittelt das Wandern durch das Tal immer wieder neue Erlebnisse <strong>von</strong> Vielfalt.<br />

Kulturlandschaft<br />

Im oberen Klostertal ist der Siedlungsraum <strong>von</strong> Natur aus auf kleine Flächen beschränkt, auf denen<br />

auch der bergbäuerlichen Landwirtschaft sehr enge Grenzen gesetzt sind. Hier hat bis ins 20. Jahrhun-<br />

dert vor allem der Arlbergverkehr das Entstehen kleiner Ortschaften ermöglicht. In Wald und Dalaas<br />

und vor allem in der Talweitung <strong>von</strong> Braz tritt hingegen mehr das Bild der bäuerlich gepflegten<br />

Kulturlandschaft in den Vordergrund. Dieser Charakter wurde inzwischen zwar vom Tourismus über-<br />

prägt, doch die Siedlungsbilder bewahrten in ungleich stärkerem Maße ihre ansprechende Eigenart, als<br />

dies im oberen Stanzertal der Fall ist. Zudem kommen im Klostertal die verkehrsgeschichtlichen<br />

Sehenswürdigkeiten noch eindrucksvoller zur Geltung.<br />

Kartenausschnitt aus der Emser Chronik <strong>von</strong> 1616 (Neudruck 1980)<br />

24


Routenführung<br />

Zwischen St.Christoph und der Talkehre ob Rauz ist heute noch kein geeigneter Fußweg vorhanden.<br />

Dieser kann aber ohne großen Aufwand durch die Reaktivierung des mittelalterlichen <strong>Arlbergweg</strong>s in<br />

der Mulde des Rauzbaches wiederhergestellt werden. Von der Talkehre führt die Route auf der 1785<br />

erbauten Arlbergstraße nach Rauz. Von dort kann man heute auf einem nicht sehr attraktiven Wander-<br />

weg durch das Rauzbachtobel nach Stuben gehen. Interessanter wäre es, auf den Spuren des uralten<br />

Saumweges durch die Kendeldohle und über die Kehren der alten Flexenstraße nach Stuben<br />

abzusteigen. Ab Stuben führt ein reizvoller Fußweg zum Passürtobel, <strong>von</strong> wo man auf der<br />

aufgelassenen Bundesstraße nach Langen gelangt. Von Langen weg bietet sich nach der Verlegung der<br />

Bahn in den neuen Großtobeltunnel die Chance, auf der alten Bahntrasse nach Klösterle zu spazieren.<br />

Ab Danöfen bietet sich jetzt schon die willkommene Gelegenheit, auf der 1914 aufgelassenen Bahn-<br />

trasse zum Bahnhof Wald zu wandern. Der Weg nach Außerwald (verkehrsgeschichtliches Talschafts-<br />

museum) folgt dem Verlauf der alten Arlbergstraße. Auf Forst- und Feldwegen und zuletzt auf einem<br />

Fußweg gelangt man nach Dalaas. Die weitere Routenführung verblüfft mit immer neuen Abwechs-<br />

lungen: Fußweg entlang der Alfenz, kurzer Anstieg über Müß in den Bergwald mit dem imposanten<br />

Fallbach, danach wieder auf idyllischen Fuß- und Feldwegen nahe der Alfenz bis Gatschief und über<br />

die Wiesen <strong>am</strong> Fuße des Bockbergs nach Innerbraz-Tobel. Nach dem Gang durch das alte Straßendorf<br />

Braz führt der Weg (z.T. auf der historischen "Alten Landstraße") über Wiesengelände nach St. Leon-<br />

hard und über die talseitige Schulter der Gasünder Bühel zum Kloster St.Peter und in die Stadt Blu-<br />

denz. (Nach der Herstellung des neuen Eisenbahntunnels Bludenz-Außerbraz ist es vorstellbar, den<br />

<strong>Arlbergweg</strong> auch ab St. Leonhard auf die aufgelassene Bahntrasse zu verlegen.)<br />

Betafelung und Markierung<br />

Dank der 1995 begonnenen Vorarbeiten konnte die Klostertaler Hauptroute im Rahmen des regionalen<br />

Wanderwegekonzeptes im Wesentlichen bereits fixiert werden. Sie ist seit 2000 auch schon fast durch-<br />

gehend neu markiert und einheitlich betafelt. Bei den Zielangaben wurde zudem mit Angabe der Geh-<br />

zeiten auf die Etappenorte Bezug genommen. Die Präsentation eines durchgehenden <strong>Arlbergweg</strong>es<br />

wäre im Klostertal nach Fertigstellung der letzten Lückenschlüsse bzw. Wegverlegungen (St.Chri-<br />

stoph - Talkehre, Rauz - Stuben und Langen - Klösterle) innerhalb <strong>von</strong> zwei Jahren möglich.<br />

Qualitätsansprüche an einen kulturgeschichtlichen Erlebnisweg<br />

Die Klostertalstrecke des <strong>Arlbergweg</strong>es überrascht mit einer außerordentlich hohen Erlebnisvielfalt.<br />

Verkehrsgeschichtlich könnte sie geradezu als ein Freilichtmuseum des Arlbergverkehrs verstanden<br />

werden. Von den regionalen Voraussetzungen her müsste die Realisierung des Klostertaler Arlberg-<br />

weges somit nicht unbedingt <strong>von</strong> der Fortsetzung im Stanzertal abhängig gemacht werden. Mit der<br />

Einbeziehung der Tiroler Seite würde zweifellos die Ges<strong>am</strong>tattraktivität und die internationale<br />

Bekanntheit eines durchgehenden <strong>Arlbergweg</strong>es gehoben, doch es wäre durchaus möglich, in einem<br />

ersten Realisierungsschritt zuerst den Klostertaler <strong>Arlbergweg</strong> anzubieten.<br />

Die Strecke St.Christoph - Bludenz bietet optimale Voraussetzungen für eine zweitägige Talwande-<br />

rung, Freilich ist zu erwarten, dass die Route in Kombination mit Busfahrten vorwiegend für halb-<br />

oder eintägige Ausflüge benutzt werden wird. Auch und gerade auf diese Weise vermag ein populärer<br />

<strong>Arlbergweg</strong> das Wanderangebot des Klostertales auf eine sehr interessante Weise zu bereichern.<br />

27


Die 1785 in der Passmulde ob Rauz gebaute Straße eignet sich heute vorzüglich als Wanderweg.<br />

Zwischen Stuben und Rauz können auch die noch erhaltenen Kehren der alten Flexenstraße in den<br />

<strong>Arlbergweg</strong> einbezogen werden.<br />

28


Bemerkungen zu den Teilstrecken<br />

� Einkehrmöglichkeit � Unterkunft<br />

� verschiedene Einkehrmöglichkeiten � verschiedene Unterkünfte<br />

Teilstrecke Bemerkenswertes Verkehrsgeschichtliche<br />

Hinweise<br />

Arlberg-<br />

Passhöhe<br />

Rauz<br />

�<br />

Stuben<br />

45 Min.<br />

30 Min.<br />

Die Passmulde ist ein Torso eines voreiszeitlichen Flusstales. Durch<br />

dieses Tal hatte das obere Stanzertal über Arlberg und Flexenpass<br />

zum Lech entwässert, bis die rückschreitende Erosion <strong>von</strong> Alfenz<br />

und Rosanna den Flusslauf unterbrochen hat.<br />

Auf dem mittelalterlichen Passweg bis zur Talkehre. Von diesem<br />

Weg sind derzeit zwar deutliche Spuren erkennbar, er muss aber<br />

noch sachkundig wiederhergestellt werden.<br />

Nach Querung der Bundesstraße auf dem gut erhaltenen Fahrweg<br />

<strong>von</strong> 1785 bis zur Rauzalpe.<br />

Straßenmeisterei und Abzweigung der Flexenstraße (Neuanlage<br />

1935-1942).<br />

Die Alpe Rauz wird <strong>von</strong> Liechtensteiner Bauern bewirtschaftet.<br />

Der derzeitiger Weg auf der Schiabfahrt durch den Rauzbachtobel<br />

ist nicht sehr attraktiv. Dringend zu wünschen ist die Wiederherstellung<br />

des ursprünglichen Saumweges durch die Kendeldohle mit<br />

Weiterführung auf den Kehren der alten Flexenstraße und mit einem<br />

Lückenschluss durch die Bergwiese unter den heutigen Straßenkehren<br />

beim Posteck.<br />

s. S. 31<br />

29<br />

• Die N<strong>am</strong>en Arlberg<br />

und Vor-Arlberg<br />

• Der mittelalterliche<br />

Passweg <strong>am</strong> Rauzbach.<br />

• Straßenbau <strong>von</strong> 1785.<br />

• Erinnerungen an den<br />

alten Bergbau ob<br />

St.Christoph.<br />

• Wegmacher- und Straßendienst<br />

<strong>am</strong> Arlberg.<br />

• Frühere Probleme mit<br />

dem Passverkehr im<br />

"Schneeloch" Arlberg.<br />

• Abzweigung des uralten<br />

oberen Saumweges<br />

(Gavreweg) zum Flexen.<br />

• Der "Stutz" des alten<br />

<strong>Arlbergweg</strong>s und die<br />

Straßenneubauten.<br />

• Die Wirkungen des<br />

"Heiterers" mit Schneevewehungen<br />

und die<br />

Schutzaufforstungen.<br />

• Die alte Fahrstraße zum<br />

Flexenpass und ihre<br />

Verlegung.


Im Hochtal <strong>von</strong> Stuben führt links der Alfenz ein bequemer Spazierweg nach Langen.<br />

Die Flexenstraße als Sehenswürdigkeit und Musterbeispiel straßenbautechnischer Ingenieurkunst..<br />

30


Stuben<br />

��<br />

Langen<br />

��<br />

Klösterle<br />

50 Min.<br />

45 Min.<br />

In Stuben - 1380 wurde "ze der Stuben" als Wohnort angegeben -<br />

ist spätestens im 14. Jhdt. eine Taverne für die Säumer und Passwanderer<br />

entstanden. Im 15. Jhdt. wurde eine Kapelle als Filialkirche<br />

<strong>von</strong> Klösterle erbaut. Da der Ort ringsum <strong>von</strong> Lawinenzügen<br />

bedroht ist, hielt sich die Ansiedlung in sehr engen Grenzen. Es wird<br />

berichtet, dass im 15. Jhdt. "über 3 oder 4 behausung, wie glaubwirdig<br />

gesagt wirdt, nicht gewesen" sind. Die Lawinen haben in<br />

Stuben immer wieder arge Schäden angerichtet. Für den kleinen Ort<br />

war die 1849 erbaute Mauer der wichtigste Schutz.<br />

Das Leben in Stuben war immer in höchstem Maße vom Arlbergverkehr<br />

abhängig, sei es durch Wegmacherdienste (mit "Schneebrechen"<br />

im Winter), Zolleinhebung, Beteiligung <strong>am</strong> früheren<br />

Saumverkehr und an Vorspanndiensten sowie je länger je mehr<br />

durch die Gästebeherbergung.<br />

Wenn vom Arlberg als Wiege des alpinen Skisports gesprochen<br />

wird, gehört Stuben als Heimatort <strong>von</strong> Hannes Schneider mit dazu.<br />

Schöner Fußweg links der Alfenz. Ab dem Mooswald auf der<br />

aufgelassenen Bundesstraße nach Langen.<br />

Bis zum Bahnbau Heimat <strong>von</strong> wenigen Bergbauern. Umgestaltung<br />

1880-83 durch den Bau des 10 km langen Eisenbahntunnels.<br />

Seit 1884 Schnellzugstation, seit 1929 mit eigener Kirche (<strong>am</strong><br />

Standort einer kleinen Kapelle und eines Friedhofs aus der Zeit des<br />

Bahnbaus).Weitere Veränderungen durch den 1974-78 erbauten<br />

14 km langen Straßentunnel und den 1999-2002 erbauten Eisenbahntunnel<br />

Langen-Klösterle.<br />

Der bisheriger Fußweg ist zur Zeit wegen Bauarbeiten <strong>am</strong> neuen<br />

Eisenbahntunnel nicht benützbar. Nach Verlegung der Bahn in den<br />

Berg kann die derzeitige Bahntrasse (mit Umgehung des Großtobeltunnels)<br />

bis Klösterle als sehr attraktiver Wanderweg angeboten<br />

werden.<br />

s. S. 33<br />

31<br />

• Stuben als mittelalterliche<br />

Raststation der Säumer<br />

und Passwanderer.<br />

• Ortscharakter, Schnee,<br />

Lawinen und Lawinenschutz.<br />

• Geschichte des Gasthauses<br />

"Post".<br />

• Stuben als erster Wintersportort<br />

<strong>Vorarlberg</strong>s.<br />

• Alter Flexenweg und<br />

Flexenstraße.<br />

• Lawinenzüge und<br />

Lawinengalerie.<br />

• Hangverbauungen<br />

oberhalb <strong>von</strong> Langen,<br />

in Europa eines der<br />

bedeutendsten Entwicklungsgebiete<br />

der<br />

Lawinenverbauung..<br />

• Der berüchtigte Passürtobel<br />

und der Schutz der<br />

Straße früher und heute.<br />

• Das kleinste Dorf<br />

<strong>Vorarlberg</strong>s mit einer<br />

Schnellzugsstation.<br />

• Bau des Eisenbahntunnels<br />

als d<strong>am</strong>als längstem<br />

Tunnel Österreichs.<br />

• Bau und Bedeutung des<br />

Arlberg-Straßentunnels.<br />

• Simastobelgalerie (1924)<br />

als erste Lawinengalerie<br />

der Arlbergbahn.<br />

• Großtobelbergsturz <strong>von</strong><br />

1892, Großtobellawinen<br />

und Tunnelbauten.


Wäldletobelbrücke in Klösterle. Nach der bald erfolgenden Verlegung der Bahn in den Berg kann die<br />

Trasse <strong>von</strong> Langen bis über die Wäldletobelbrücke zu einem höchst interessanten Wanderweg werden.<br />

Der Aquädukt der alten Bahntrasse ist jetzt Durchgang für einen Spazierweg oberhalb <strong>von</strong> Danöfen.<br />

32


Klösterle<br />

��<br />

Innerwald<br />

��<br />

Außerwald<br />

1 Std.<br />

1/2 Std.<br />

1218 Gründung eines Johanniterhospizes für die Passwanderer durch<br />

Graf Hugo I. <strong>von</strong> Montfort. Nach dem im Mittelalter "Clösterlin"<br />

oder "Kloster" genannten Hospiz wurde bald das ganze Tal benannt.<br />

Im 14. Jhdt. Neuorganisation der Beteiligung <strong>am</strong> Saumverkehr und<br />

an Wegmacherdiensten mit Zollstelle. Mit dem Aufschwung des<br />

Arlbergverkehrs neue Erwerbsmöglichkieten als Post-, Rast- und<br />

Nächtigungsstation, durch Pferdewechsel, Vorspann und Wegmacherarbeiten.<br />

Vorübergehende "Ruhezeit" nach der Bahneröffnung,<br />

mit aufkommendem Straßenverkehr aber neue touristische<br />

Entwicklung. Wandel zum Feriendorf vor allem nach dem 1992<br />

fertiggestellten Langener Tunnel als Ortsumfahrung.<br />

Nach kurzem Gang durch die Ortsmitte auf dem Sonnenweg in<br />

Richtung Danöfen. Schöner Spaziergang auf der alten Bahntrasse<br />

(aufgelassen 1914, 1978 bei Sanierung des Wildentobeltunnels<br />

letztmals als Ausweichtrasse benützt). Der Weg führt auch durch<br />

einen noch gut erhaltenen alten Aquädukt der Arlbergbahn und<br />

eröffnet interessante Ausblicke ins mittlere Klostertal und zur<br />

Davennagruppe.<br />

Ab dem Spreubachtobel folgt die Route bis zum Bahnhof Wald<br />

einem Eisenbahnerfußweg. Dabei wird auch die Druckrohrleitung<br />

des Spullerseekraftwerkes gequert (heute ein Baudenkmal aus der<br />

Anfangsphase der Wasserkraftnutzung).<br />

Bis zum Beginn des 20. Jhdts. bergbäuerliche Streusiedlung.<br />

1920-1925 Bau des Spullerseekraftwerks der ÖBB als entscheidender<br />

Impuls zur Entwicklung eines kleinen Dorfes.<br />

Routenverlauf auf der wenig frequentierten Trasse der ersten<br />

Fahrstraße.<br />

s. S. 35<br />

33<br />

• Johanniterhospiz in<br />

Klösterle als erste<br />

wichtige Verkehrsstation<br />

<strong>am</strong> Arlberg.<br />

• Wäldletobelbrücke und<br />

Kaiserstiege.<br />

.<br />

• Wandel vom Durchgangs-<br />

zum Ferienort.<br />

• Sonnenweg als anschauliche<br />

Erinnerung an den<br />

alten <strong>Arlbergweg</strong>.<br />

• Veränderungen des<br />

Straßenverlaufs bis 1992.<br />

• Galerien der Bahn.<br />

• Bahntrasse bis zum Bau<br />

des Wildentobeltunnels.<br />

• Spreubachlawine (1888<br />

und 1893 Brücke zerstört)<br />

und Batziglawine (1968).<br />

• Spullerseekraftwerk und<br />

Druckrohrleitung.<br />

• Bahnhof Wald.<br />

• Siedlungsentwicklung<br />

Innerwald in Abhängigkeit<br />

vom Arlbergverkehr.<br />

• Wasserkraftnutzung mit<br />

Speicherkraftwerk und<br />

Umstellung der Bahn auf<br />

"weiße Kohle".<br />

• Nebeneinander <strong>von</strong> drei<br />

Straßengenerationen.<br />

• Gefahren und Schutz für<br />

den Verkehr bei Glong-<br />

und Stelzistobel.


In Außerwald führt die Route auf der heute verkehrsberuhigten alten Arlbergstraße durch das kleine<br />

Kirchdorf zum Radonatobel.<br />

Die 1735 erbaute St.Martin-Kapelle in Außerwald-Radona war ein Haltepunkt der Fuhrleute nach der<br />

Radonasteigung und der Querung des bei Hochwasser oft gefürchteten Radonabaches.<br />

34


Außerwald<br />

��<br />

Dalaas<br />

��<br />

Fallbach<br />

3/4 Std.<br />

3/4 Std.<br />

Idyllisches Kirchdorf an der alten Arlbergstraße. 1728 wurde eine<br />

eigene Kirche erbaut (heutige neubarocke Pfarrkirche <strong>von</strong> 1931).<br />

1991 Eröffnung des Heimat- und Verkehrsmuseums Klostertal.<br />

Alte Straßentrasse bis zum Radonatobel und (vermutlich) auch im<br />

Bereich Sonnenhalb. Daran anschließend reizvoller Fußweg<br />

oberhalb der Alfenz und dem Bach entlang bis zum Gasthaus Krone.<br />

Dauernde Besiedlung <strong>von</strong> Dalaas - 1303 "Talaus", 1386 "Talas"<br />

genannt - k<strong>am</strong> vor allem durch den mittelalterlichen Arlbergverkehr,<br />

den Bergau im Kristberggebiet und die Ansiedlung <strong>von</strong> Walsern in<br />

Gang. Im 14. Jhdt. bestand hier bereits eine Kapelle und erfolgte die<br />

pfarrliche Abtrennung <strong>von</strong> der Mutterpfarre Nüziders.<br />

Mit dem Aufkommen des Straßenverkehrs über den Arlberg wurde<br />

Dalaas Pferdewechsel- und Poststation (Gasthaus zur "Post").<br />

1954 war ein Unglücksjahr mit Zerstörung des Bahnhofsgebäudes<br />

durch die Muttentobellawine. Seit dem Bau der Schnellstraße (1979)<br />

ist das Dorf vom Durchzugsverkehr entlastet. Heute hat Dalaas gute<br />

Voraussetzungen für einen ruhigen Ferientourismus.<br />

Nach dem Spaziergang auf dem reizvollen Alfenzweg und über die<br />

Brücke zum Gasthaus Krone erfolgt ein kurzer schattseitiger<br />

Aufstieg auf der Zufahrtsstraße bis zur Höhe <strong>von</strong> Müß.<br />

Von dort führt ein schöner Forstweg zum Fallbach<br />

Gang durch Dalaas um 1860<br />

Ca. 250 m hoher Wasserfall über die Fallbachwand<br />

35<br />

• Heimat- und Verkehrsmuseum<br />

Klostertal.<br />

• Radonabach<br />

jahrhundertelang als<br />

Risiko für den Verkehr.<br />

• Kapellen oberhalb und<br />

unterhalb der Radona.<br />

• Bahntrasse im Gipsbruch-<br />

und Mühltobel (Gefahren<br />

und Schutzbauten).<br />

• "Silberer" und Walser.<br />

• Heilig-Kreuz-Kirche.<br />

• Geschichte des Gasthauses<br />

"zur Post".<br />

• Dalaaser Straßentunnel<br />

und Wandel des Orts zum<br />

ruhigen Feriendorf.<br />

• Wechselnder Wegverlauf<br />

im Mittelalter (zeitweise<br />

rechts und links der<br />

Alfenz).<br />

• Relaisstation für<br />

Nachrichtenverkehr<br />

über den Arlberg.<br />

• Blick auf Schmiedtobelviadukt<br />

(größte Bahnbrücke<br />

im Klostertal)<br />

und Bahntrasse im<br />

felsigen Steilgelände<br />

mit Tunnelbauten.<br />

• Hochspannungsleitungen<br />

als Einrichtungen des<br />

Energie-Arlbergverkehrs.


Ab der Franzensbrücke führt die Route auf Fuß- und Feldwegen der Alfenz entlang nach Gatschief<br />

- als ob die Zeit stehen geblieben wäre.<br />

Das Gasthaus Rössle in Innerbraz bestand bereits bei der 1824 erfolgten Eröffnung der Arlbergstraße.<br />

Danach standen den Fuhrleuten in Braz noch weitere Gasthöfe mit Durchfahrtsställen zur Verfügung.<br />

36


3/4 Std.<br />

Gatschief-<br />

Mühleplatz<br />

40 Min.<br />

Braz<br />

��<br />

Gang durch das<br />

Dorf<br />

20 Min.<br />

40 Min.<br />

St. Leonhard<br />

Vom Fallbach führt ein Waldweg hinunter zur Alfenz.<br />

Eindrucksvolle Wanderung auf Fuß- und Feldwegen rechts der<br />

Alfenz entlang bis Gatschief.<br />

Ursprünglich bäuerliche Ortsrandsiedlung <strong>von</strong> Innerbraz.<br />

Seit 1984 mit eigener Bahnstation Hintergasse.<br />

Ab Mühleplatz auf einer wenig befahrenen Erschließungsstraße und<br />

einem reizvollen Wiesenweg zum Ortsteil Innerbraz-Tobel.<br />

Vermutlich die älteste bäuerliche Dauersiedlung im Klostertal.<br />

1282 als "Bradze" (<strong>von</strong> rätoromanisch prats = Wiesen) erstmals<br />

erwähnt. Der Ort hatte im Mittelalter eine geteilte kirchliche<br />

Zugehörigkeit: Innerbraz bei Pfarre Nüziders, Außerbraz bei Pfarre<br />

Bludenz. Um ca. 1500 entstand zwar eine eigene Pfarre Braz, doch<br />

die selbständige politsche Gemeinde blieb auf das Gebiet <strong>von</strong><br />

Innerbraz beschränkt.<br />

Dank guter Voraussetzungen für die Landwirtschaft war Braz vom<br />

Arlbergverkehr weniger abhängig als die Orte im inneren Talgebiet,<br />

dennoch entwickelte sich der Ort als typisches Straßendorf entlang<br />

der alten Straße. Im 19. Jhdt. gab es mehr Gasthöfe als heute, manche<br />

mit Durchfahrtsställen für Fuhrwerke. Auch sonst boten sich<br />

vielerlei Chancen, vom Arlbergverkehr Nutzen zu ziehen. Am<br />

meisten profitierte Braz vom Bahnbetrieb (seit 1953 auch mit ÖBB-<br />

Kavernenkraftwerk Innerbraz. Durch den Bau der Ortsumfahrung<br />

(1952, 1970) wurde das Dorf vom Durchzugsverkehr entlastet.<br />

Auf Gemeindestraßen Richtung Golfplatz und im Verlauf der alten<br />

Arlbergstraße ("Alte Landstraße" überwiegend ohne Hartbelag)<br />

nach St. Leonhard.<br />

s. S. 39<br />

37<br />

• Straßenbau durch die<br />

Enge mit früherem<br />

Gasthaus Engel (schon<br />

ca. 1450 "zum engel").<br />

• Franzensbrücke<br />

(Geschichte).<br />

• Fuß- und Feldwege mit<br />

dem Charakter früherer<br />

Saum- und Fahrwege.<br />

• Kuriosum Bahnhof<br />

Hintergasse.<br />

• Schanatobel<br />

(Lawinenunglück 1968<br />

und Schutzbauten).<br />

• Eigenart der Bahntrasse<br />

• Das alte Braz als ein<br />

typisches Straßendorf.<br />

• Traditionsreiche Gasthöfe<br />

aus der Blützeit des<br />

Fuhrwerksverkehr.(Bei<br />

einem aufgelassenen<br />

Gasthof ist noch ein alter<br />

Durchfahrtstall erhalten.)<br />

• Beispiel für wiederholte<br />

Verlegungen der Straßentrasse<br />

in Anpassung an<br />

steigende Verkehrsansprüche.<br />

• Planung für einen neuen<br />

Eisenbahntunnel


Der Weg <strong>von</strong> Außerbraz nach St.Leonhard.<br />

Erinnerungszeichen <strong>von</strong> Reisenden an der Außenwand der St.Leonhardskappelle.<br />

38


St. Leonhard<br />

St.Peter<br />

Bludenz<br />

��<br />

1 Std.<br />

1/2 Std.<br />

Von Bludenz her erste starke Steigung, auf deren Anhöhe 1390 eine<br />

Kapelle entstanden ist (1467 "St.Lienhartz Capellen"). Säumer und<br />

Fuhrleute verehrten St. Leonhard als Patron der Pferde. An der<br />

Außenwand Signaturen <strong>von</strong> Reisenden des 17. und 18. Jhdts.<br />

Wirtschaftswege ohne Hartbelag und Fußwege über den Südhang<br />

<strong>von</strong> Gasünd. Es ist durchaus möglich, dass man in frühen Zeiten oft<br />

über den Gasünder Bühel gegangen ist, wenn der Alfenzlauf zeitweise<br />

an den Bergfuß abgedrängt war. Der Höhenunterschied für<br />

den Auf-und Abstieg ist hier nämlich geringer als beim Gastastiegle.<br />

Spätestens seit dem ausgehenden Mittelalter wurde aber der Weg<br />

über Bings (1480 Binges, 1490 bings) bevorzugt.<br />

Nach der Verlegung der Bahnlinie in den Berg wäre es möglich, die<br />

Wegroute evt. auch hier auf die jetzige Bahntrasse zu verlegen.<br />

Dominikanerinnenkloster <strong>am</strong> Eingang des Klostertales,<br />

1278 gegründet. Heutige Anlage 1707-09 errichtet.<br />

Auf dem Gehsteig der Hauptstraße zur Altstadt bzw. zum Bahnhof.<br />

Die Anhöhen um Bludenz sind uraltes Siedlungsgebiet (Funde aus<br />

der Frühbronze- und Urnenfelderzeit, Hallstatt- und Latènezeit.)<br />

842 Erwähnung der dörflichen Siedlung "Pludeno" mit Kirche.<br />

Im 13. Jhdt. planmäßiger Ausbau zur Stadt mit Burg und Befestigungsanlagen<br />

durch Werdenberger Grafen. Zu dieser Zeit wurde der<br />

Standort Bludenz vor allem durch den aufkommenden Arlbergverkehr<br />

aufgewertet.<br />

Die Stadt Bludenz in einem Merian-Stich (Top. Sueviae 1643)<br />

Bludenz war auf <strong>Vorarlberg</strong>er Seite immer die wichtigste Verkehrsstation<br />

der <strong>von</strong> Feldkirch ausgehenden Arlbergverbindung.<br />

Die durch den Bau der Arlbergstraße und Arlbergbahn wesentlich<br />

verbesserte Verkehrsgunst wurde seit dem 19. Jhdt. für die Entwicklung<br />

<strong>von</strong> Industrie und Tourismus genutzt. Diese Entwicklung<br />

spiegelt sich auch in starken Bevölkerungszunahmen (zufolge <strong>von</strong><br />

Bahnbau und Industrialiserung auch durch Zuwanderung zahlreicher<br />

Arbeiter aus dem Trentino).<br />

39<br />

• Die Steigung bei St. Leonhard<br />

galt als Teststrecke<br />

für die Steigfähigkeit <strong>von</strong><br />

Pferdegespannen.<br />

• Probleme der früheren<br />

Wegführungen im Tal,<br />

wenn diese zu oft <strong>von</strong><br />

Hochwasser bedroht<br />

waren. Vermutete<br />

"Urwege" über die sonnseitige<br />

Hangschulter und<br />

über Rungelin - Grubs.<br />

• Kloster St. Peter<br />

• Mittelalterliche Stadt mit<br />

Stadttor für Arlbergstraße<br />

• Frühere Bedeutung <strong>von</strong><br />

Bludenz als Marktort und<br />

Stapelplatz, Rast- und<br />

Übernachtungsort der<br />

Reisenden, als Post- und<br />

Pferdewechselstation.<br />

• Seit 1872 Bahnhof der<br />

<strong>Vorarlberg</strong>er Bahn ab<br />

Bregenz. Zur Inbetriebnahme<br />

der Arlbergbahn<br />

Ausbau zum Rangierbahnhof.<br />

Seit 1905 auch<br />

Kopfstation der Montafonerbahn.<br />

• Verlagerung des Straßenverkehrs<br />

aus der Stadt an<br />

die Peripherie (seit 1969<br />

mit Umfahrungsstraße).


4. Der Weg als Psychotop<br />

Was ist es eigentlich, was das Wandern auf einem bestimmten Weg mehr als auf anderen Wegen zu<br />

einem echten Erlebnis macht? Wenn so gefragt wird, haben viele Touristiker gleich die üblichen Kli-<br />

scheevorstellungen parat. Die einen denken an "Lehrpfade", bei denen auf allerlei Tafeln trockene<br />

Belehrungen aufgedrängt werden. Andere versuchen, mit Heile-Welt-Phrasen gefühlbetonte Illusionen<br />

zu wecken oder sich mit trivialphilosophischen Platitüden aus der Verlegenheit zu ziehen. Man merkt<br />

jedenfalls auf Schritt und Tritt: "Je öder die reale Welt wird, desto blumiger wird sie im Cyberspace"<br />

(Raimund Rodewald).<br />

Bei anspruchsvollen Wanderangeboten wird man sich mehr als derlei Verlegenheitslösungen einfallen<br />

lassen müssen. Anspruchsvolle Wanderer reagieren oft geradezu allergisch, wenn sie sich in ihrem<br />

Unterwegssein <strong>von</strong> Werbestrategen manipuliert fühlen. Sie gehen auf den Weg, weil sie einer natur-<br />

entfremdeten und geschwätzig verlogenenen Alltagswelt entkommen wollen. Auf der Flucht aus einer<br />

seelenlos gewordenen Zivilisation suchen sie unverdorbene Ursprünglichkeit und Erfahrungen des<br />

Harmonierens <strong>von</strong> Natur und Kultur. Sie wollen sich an Zeiten erinnern, in denen das, was wir heute<br />

Umwelt nennen, noch als authenische Mitwelt erlebbar war. Psychologen sprechen vom "arche-<br />

typischen Bild <strong>von</strong> Heimat", das auf "Landschaften mit Seele" neugierig macht.<br />

Nun könnten bei einem verkehrsgeschichtlichen Schaupfad <strong>von</strong> vornherein ernste Zweifel kommen,<br />

ob und inwieweit er solchen Erwartungen zu entsprechen vermag. Gerade auf der Arlbergverbindung<br />

zwischen <strong>Landeck</strong> und Bludenz lässt sich ja nicht übersehen, wie zerstörerisch vor allem Straßen-<br />

bauten und rücksichtslos angelegte Leitungstrassen das Landschaftsbild verunstaltet haben. Ist das<br />

nicht doch eine "Landschaft, in die man zu spät kommt, deren Reiz darin besteht, dass man darin<br />

gerade noch lesen kann, wie es einmal war" (R. Rodewald)?<br />

Zugegeben, der frühere Landschaftscharakter ist auf einzelnen Teilstrecken empfindlich gestört, dafür<br />

kommt er aber auf genügend anderen Strecken um so beeindruckender zur Geltung. In den Routenbe-<br />

schreibungen konnte nachgewiesen werden, dass neben und oft auch deutlich abgesetzt vom lärmigen<br />

Gegenwartsverkehr noch weitgehend intakte Kulturwege erhalten sind, die mit ihren naturnahen<br />

Anlageverhältnisse und mit kaum gestörter Ruhe überraschen. Im Verlauf der Route hat vor allem<br />

auch die hochalpine Gebirgslandschaft noch viel <strong>von</strong> ihrem ursprünglichen Charakter bewahrt. So<br />

fehlt es nicht an wohltuenden Wahrnehmungen des Einklangs <strong>von</strong> Natur und Kultur.<br />

Ähnliche Erfahrungen können freilich auch auf anderen <strong>von</strong> Tal zu Tal führenden alpinen Weitwan-<br />

derwegen gewonnen. So muss man sich zudem der Frage stellen: Mit welchen innerlich berührenden<br />

Erfahrungen kann sich der <strong>Arlbergweg</strong> als etwas Besonderes abheben?<br />

Vorweg kann schon in den vorhandenen verkehrsgeschichtlichen Sehenswürdigkeiten etwas Beson-<br />

deres gesehen werden. Bei den alten Straßen- und Bahnanalgen sind auch heute noch genügend impo-<br />

nierende Schaustücke überzeugender Ingenieurkunst zu finden. Doch das eigentlich Beeindruckende<br />

wird erst im landschaftlichen und geschichtlichen Zus<strong>am</strong>menhang wahrnehmbar. Um diese Zus<strong>am</strong>-<br />

menhänge gewahr zu werden, brauchen die Wanderer ein Minimum an informativen Orientierungs-<br />

hilfen. Das kann zum Teil durch Hinweise auf unaufdringlich gestalteten Täfelchen geschehen. Doch<br />

40


gerade bei zusätzlichen Betafelungen ist besondere Zurückhaltung geboten, weil sie erstens optisch<br />

stören können und zweitens durch jedes Zuviel an Information die Freude <strong>am</strong> eigenen Entdecken<br />

mindern und "entzaubernd" wirken. Wenn man sich schon der aufdringlichen Überinformation im<br />

Alltag schwer entziehen kann, sind Wanderer froh, wenn sie sich wenigstens auf den Fluchtwegen aus<br />

der Alltagswelt auf tatsächlich gefragte und dosierte Informationszugaben beschränken können.<br />

Die Wanderer benötigen vor allem vor dem Antritt der Wanderung Orientierungshilfen, die auf den<br />

Weg und seine Besonderheiten neugierig machen. Erfahrungsgemäß haben sich dafür gekonnt gestal-<br />

tete Taschenbücher <strong>am</strong> besten bewährt, die auf ansprechende Weise über alles Wissenswerte informie-<br />

ren. Dabei kommt es bei einem verkehrsgeschichtlichen Erinnerungsweg auf eine sehr einfühls<strong>am</strong>e<br />

Aufbereitung der Verkehrsgeschichte selbst an. Das verlangt mehr Gespür als nur ein Auflisten <strong>von</strong><br />

historischen Fakten, wie es in den vorausgegangenen Routenbeschreibungen vereinfacht vorwegge-<br />

nommen wurde. Jeder Wanderführer weiß, daß kleine Geschichten meistens viel mehr unter die Haut<br />

gehen als die Geschichte selbst. Dabei kann überdies auch jene Poesie anklingen, die ohne sentimen-<br />

tale Verlogenheit das Herz anspricht. Das ist eine literarische Form <strong>von</strong> Information, die ihren Platz in<br />

einer geeigneten Begleitlektüre finden muss.<br />

Am anregensten ist, wenn schlaglichtartig beleuchtete Menschenschicksale, Erlebnisse früherer<br />

Passreisender oder der <strong>am</strong> Verkehr beteiligten Einheimischen lebhaft nachempfunden werden können.<br />

Das weckt nicht nur mehr Aufmerks<strong>am</strong>keit im Gehen, der Weg wird zugleich zu einem Zugang zu<br />

beziehungstiftenden Erinnerungen. Es ist dann auch mehr als nur ein Zugeständnis an nostalgische<br />

Neigungen, wenn das Wandern auf historischen Wegen als Zeitreise durch frühere Jahrhunderte<br />

erlebbar wird. Wenn dabei zugleich das Bedürfnis nach subjektivem, gefühlsbetontem Landschafts-<br />

empfinden mitbedacht wird, ist die besondere Kunst der diskreten Zugangshilfen zum "Geheimnis des<br />

Weges" gefragt. Dann erst wird verständlich, was der frühere Straßenbauer Martin Martins in seinem<br />

Buch "Der Arlberg und seine Straße" gemeint hat, wenn er schrieb: "So fühle ich, daß diese Straße in<br />

der Tat noch ihr altes Leben lebt." Wenn sich Martins einem Bach näherte, nahm er die "Musik der<br />

Straße" wahr, als "Zus<strong>am</strong>menklang der sichtbaren und hörbaren Naturkräfte".<br />

Oft wird unterschätzt, wie sehr einem Weg, der jahrhundertelang in verschiedene Richtungen auch ein<br />

vielbegangener Pilgerweg war, zudem ein "genius loci" eigen ist, der mehr als anderswo nach dem<br />

Geheimnis und Sinn der eigentlichen Lebenswirklichkeit fragen lässt. Auch wenn der <strong>Arlbergweg</strong><br />

nicht gerade ein historischer Jakobsweg im engeren Sinne ist, gibt sich das Bedürfnis, ihn als Pilger-<br />

weg zu verstehen, doch immer deutlicher zu erkennen. Das zeigt sich u.a. daran, dass auf der Tiroler<br />

Seite in den vergangenen Jahren mehrfach Holztäfelchen mit dem Stempelaufdruck "Jakobsweg"<br />

angebracht wurden.<br />

Je mehr die gewohnte Alltagsumwelt den Eindruck <strong>von</strong> zivilisatorischer Seelenlosigkeit erweckt,<br />

desto mehr wird auch und gerade bei einem dem Wohlsein <strong>von</strong> Leib und Seele dienenden Wanderweg<br />

das gesucht, was O.F. Bollnow als "neue Geborgenheit" und E. Egli als "Psychotop" ("Stätte der<br />

Seele") bezeichnet. Ein solcher Weg kann bewahrt, gepflegt und behuts<strong>am</strong> gestaltet, aber er kann nicht<br />

"gemacht" werden. Das ist ein grundlegender Unterschied zu Lehrpfaden und trivialen Erlebniswegen<br />

der herkömmlichen Art.<br />

41


5. Gehzeiten<br />

Neben anderen Gemeins<strong>am</strong>keiten haben Stanzertal und Klostertal auch fast die gleichen Gehzeiten.<br />

Sowohl <strong>von</strong> <strong>Landeck</strong> wie <strong>von</strong> Bludenz brauchen Wanderer bei gemächlichem Schritt etwa 11 Stunden<br />

bis zum Arlberpass. In der Abwärts-Gegenrichtung sind es jeweils 9 1/2 bis 10 Stunden. Für die<br />

Ges<strong>am</strong>tstrecke ist in einer Richtung mit rund 21 Stunden Gehzeit (ohne Rastzeiten) zu rechnen.<br />

Die <strong>von</strong> <strong>Landeck</strong> bis Bludenz in nur einer Richtung erhobenen Gehzeiten gliedern sich wie folgt:<br />

Teilstrecken im Stanzertal Std. Teilstrecken im Klostertal Std.<br />

<strong>Landeck</strong> - Stanz 1<br />

St. Christoph - Rauz 3/4<br />

Stanz - Grins 3/4 Rauz - Stuben 1/2<br />

Grins - Strengen-Unterweg 1 3/4 Stuben - Langen 3/4<br />

Strengen-Unterweg - Flirsch 1 1/2 Langen - Klösterle 3/4<br />

Flirsch - Schnann 1/2 Klösterle - Innerwald 1<br />

Schnann - Pettneu 1 Innerwald - Außerwald 1/2<br />

Pettneu - St. Jakob 1 Außerwald - Dalaas 3/4<br />

St. Jakob - St. Anton 3/4 Dalaas - Braz 2<br />

St. Anton - St. Christoph 2 3/4 Braz - Bludenz 2 3/4<br />

<strong>Landeck</strong> - Arlberg 11 Arlberg - Bludenz 9 3/4<br />

Für die Ges<strong>am</strong>tstrecke <strong>von</strong> rund 21 Stunden benötigen sportliche Wanderer 2 1/2 bis 3 Tage. Bei<br />

einem gemächlichen Wandern sind hingegen eher 3 1/2 bis höchstens 4 Tage vorzusehen. Für eine<br />

Wanderung <strong>von</strong> <strong>Landeck</strong> nach Bludenz sind somit zwei bis drei Übernachtungen erforderlich. Dafür<br />

sind sowohl für die kürzeren wie für die längeren Gehzeiten genügend gute Unterkünfte vorhanden.<br />

Weitwanderstrecken dieser Größenordnung haben den entscheidenden Vorteil, dass für einen so kur-<br />

zen Zeitraum bereits ziemlich verlässliche Wetterprognosen möglich sind. Dies ist vor allem beim<br />

Arlberg nicht unwichtig, wo auch im Frühjahr und im Herbst mit Schneefällen gerechnet werden<br />

muss. Bei unvorhergesehenen Wetterumschlägen hat die Route zudem den großen Vorteil, dass der<br />

nächste Ort bzw. die nächste Bushaltestelle jeweils auf kurze Distanz erreichbar ist.<br />

Erfahrungsgemäß ist der Anteil der Weitwanderer relativ bescheiden. In der Praxis wird daher bei<br />

einem durchgehenden Weitwanderweg vorrangig <strong>von</strong> der Möglichkeit <strong>von</strong> kürzeren Wanderungen in<br />

Kombination <strong>von</strong> Bahn- und Busfahrten Gebrauch gemacht werden. Sowohl im Stanzertal wie im<br />

Klostertal kann der <strong>Arlbergweg</strong> <strong>von</strong> allen Orten aus auf Teilstrecken für halbtägige, ein- oder zwei-<br />

tägige Wanderungen benützt werden. Obschon die Werbewirks<strong>am</strong>keit in hohem Maße vom "großen"<br />

Weg abhängt, werden die meisten Wanderer vor allem die kürzeren Wanderungen zu schätzen wissen.<br />

42


6. Zus<strong>am</strong>menfassung der Erhebungsergebnisse<br />

Nach den in den Sommermonaten 2001 vorgenommenen Begehungen und anderen überblicksmäßigen<br />

Erhebungen lassen sich folgende Ergebnisse zus<strong>am</strong>menfassen:<br />

• Die Route <strong>Landeck</strong> - Bludenz verfügt insges<strong>am</strong>t über ausgezeichnete Voraussetzungen für<br />

einen durchgehenden Wanderweg mit hoher Erlebnisqualität.<br />

• Es sind ausreichend aneinanderfügbare Wegstrecken vorhanden. Ihre Wandereignung ist<br />

mit einem Anteil <strong>von</strong> kaum 10 % asphaltierten Strecken außerordentlich gut. Weitere<br />

Verbesserungen sind ohne größere Probleme möglich.<br />

• Die pro Tag zu überwindenden Höhenunterschiede (zumeist zwischen 300 und 600<br />

Metern) sind mäßig. Die Route setzt zwar eine gewisse Vorübung im Wandern, aber keine<br />

Weitwander-Topkondition voraus. Sie eignet sich auch für ein beschauliches Wandern.<br />

• Bei einem durchschnittlichen Zeitaufwand <strong>von</strong> 3 bis 3 1/2 Tagen für die ges<strong>am</strong>te Strecke<br />

ist mit Hilfe der Wetterprognose ein hohes Maß an Wettersicherheit möglich.<br />

• Die landschaftlichen Erlebnisqualitäten sind <strong>von</strong> Natur aus und kulturräumlich sehr<br />

abwechslungsreich. Die Route erschließt in kurzen Abständen bemerkenswerte<br />

"Museumsstücke" der Arlberggeschichte.<br />

• Die berührten Ortschaften verfügen über einen kulturgeschichtlichen "genius loci", sind<br />

für Verpflegung und Nächtigung der Wanderer bestens ausgestattet und weisen auch in<br />

anderer Hinsicht eine nachfragegerechte touristische Infrastruktur auf.<br />

• Die Verknüpfung mit den Bahnstationen und Haltestellen des Busverkehrs ist für die<br />

Bedürfnisse der Wanderer zufriedenstellend.<br />

• Ein durchgehend realisierter <strong>Arlbergweg</strong> könnte über die Bedeutung als verkehrsge-<br />

schichtlicher Schaupfad hinaus vor allem auch das kleinregionale Wanderangebot<br />

bereichern.Es könnten in Kombination mit Bahn- und Busfahrten auch verschiedenste<br />

interessante halb- und eintägige Wanderungen angeboten werden.<br />

• Ein durchgängiger <strong>Arlbergweg</strong> könnte zugleich mehr Interesse für überregionale und<br />

internationale Weitwanderungen wecken.<br />

Es wären dabei neue Angebotsgestaltungen möglich, wie z.B. vom Inn zum Rhein, <strong>von</strong><br />

Tirol zum Bodensee oder <strong>von</strong> <strong>Vorarlberg</strong> nach Südtirol. Eine gute Arlbergvergindung<br />

wäre zudem für das Pilgern auf Weitwanderwegen willkommen, sei es als historische<br />

Route <strong>von</strong> Tirol nach Einsiedeln, als "Jakobsweg" auch weiterführend nach Santjago de<br />

43


Compostela oder als Pilgerweg nach Rom. (Eine Reaktivierung der römischen Pilgerwege<br />

ist in Italien bereits im Gange, nachdem der Europarat die "Via Francigena" zur europäischen<br />

Kulturstraße erklärt hat.)<br />

• Die Bedeutung eines attraktiven <strong>Arlbergweg</strong>es würde sich bei einer koordinierten und<br />

professionellen Angebotsgestaltung vor allem aus den vielfältigen Synergieeffekten<br />

ergeben. Ein erstes Kennenlernen der durchwanderten Fremdenverkehrsorte <strong>von</strong> ihrer<br />

schönsten Seite würde oft dazu animieren, dort auch Urlaub zu machen.<br />

• Die unmittelbaren Wirkungen zur Belebung des Sommertourismus sollten nicht über-<br />

schätzt werden. Vermutlich können vor allem mittelbar - besonders durch das Bekannt-<br />

werden der Wanderregionen <strong>am</strong> Arlberg - Impulse erwartet werden.<br />

7. Fragen zur Realisierung<br />

Das Kernproblem liegt mit Sicherheit nicht in den räumlichen Voraussetzungen und auch nicht beim<br />

leicht begrenzbaren Finanzierungsaufwand für notwendige oder wünschenswerte Verbesserungen.<br />

Erfahrungsgemäß ist oft die Eile, mit der manche Touristiker zur Schaumschlägerei und zu Schnell-<br />

schnell-Aktionen neigen, das größte Problem. Solche Hast verhindert oft die professionelle<br />

Vorbereitung <strong>von</strong> dauerhaften Erfolgen mit qualitätsbetonten Angeboten. Es wäre aber sehr schade,<br />

wenn bei einem Projekt "<strong>Arlbergweg</strong>" (oder wie immer man es nennen will) unter Zeitdruck die<br />

Chancen für eine überzeugende Ges<strong>am</strong>tlösung beschnitten würden.<br />

Die Erfahrungen mit den Schweizer Projekten "Ecomuseum Simplon" und "Via Spluga" haben<br />

gezeigt, dass Qualitätsangebote dieser Art umfangreiche Vorarbeiten und dazu qualifizierte Fachleute<br />

erfordern. Hierzulande besteht das Risiko, dass auf die personelle Qualifikation und eine gute Zus<strong>am</strong>-<br />

menarbeit aller berührten Stellen zu wenig Bedacht genommen wird.<br />

Auch wenn der Kostenaufwand im Vergleich mit vielen anderen Tourismusprojekten bescheiden ist,<br />

sollte er nicht unterschätzt werden. Es wäre auch bedauerlich, wenn bei einem so anspruchsvollen<br />

Projekt die überholte Meinung bestimmend wäre, dass Wanderwege nichts kosten dürfen. Bei der<br />

Finanzierung wäre in Österreich immerhin die Inanspruchnahme <strong>von</strong> EU-Fördermitteln möglich. Dazu<br />

bedarf es aber auch einer entsprechenden Mitfinanzierung durch die eigenen Gebietskörperschaften.<br />

Sollten die berührten Gemeinden an einem gemeins<strong>am</strong>en Wegprojekt Arlberg interessiert sein, erge-<br />

ben sich zur Konkretisierung verschiedenste Fragen, wie vor allem:<br />

- Wie soll die Trägerschaft aussehen und wer soll für die Regie verantwortlich sein?<br />

- Welche fachliche Unterstützung ist auf Landesebene und <strong>von</strong> anderswo möglich?<br />

44


- Welche Möglichkeiten der Kostenteilung kommen in Betracht?<br />

- Wie kann mit qualifizierten Personen in den Talschaften und überregional eine professionelle<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit in Projektte<strong>am</strong>s erreicht werden?<br />

- Welche Anregungen sollten bei den in der Schweiz bereits gewonnenen Erfahrungen<br />

mitberücksichtigt werden?<br />

- Welche Fachleute übernehmen das Sichten und Auswerten der verkehrsgeschichtlichen<br />

Unterlagen und die durchgehende Projektbegleitung?<br />

- Welche ergänzenden historisch-geographischen Erkundungen sind notwendig?<br />

- Welche Wegstrecken sind bei möglichen Varianten zu bevorzugen?<br />

- Wo sind Wegverbesserungen, Wiederherstellungen <strong>von</strong> historischen Saum- und Fahrwegen<br />

oder Wegverlegungen erforderlich?<br />

- Wie hoch sind bei baulichen Maßnahmen die Kosten und wer übernimmt sie?<br />

- Wie können die Reize der lokalen Besonderheiten (Kulturdenkmäler, Traditionen im<br />

Zus<strong>am</strong>menhang mit Verkehr und Gastlichkeit, Chronikalisches, Anekdoten, Bilder, Gedichte<br />

usw) wieder aufgespürt und zur Geltung gebracht werden?<br />

- Welche Möglichkeiten kommen zur Präsentation des Endergebnisses in Frage?<br />

- Welche inhaltlichen und gestalterischen Qualitätsansprüche sind bei der Präsentation zu<br />

stellen?<br />

- Wer übernimmt die Vorbereitung <strong>von</strong> Wanderführern, Internetangeboten und die Abstimmung<br />

mit der örtlichen touristischen Angebotsgestaltung?<br />

- Welcher Zeitaufwand ist insges<strong>am</strong>t vorzusehen?<br />

- Muss alles gleichzeitig fertiggestellt werden, oder soll das Projekt je nach regionalen Arbeits-<br />

fortschritten in Etappen realisiert werden?<br />

Wenn Fragen wie diese nicht <strong>von</strong> Anfang an hinreichend befriedigend beantwortet werden können,<br />

müsste wohl anders gefragt werden: Ist es nicht besser, die vorliegende Vorstudie zunächst in eine<br />

Schublade zu legen und zu warten, bis die Voraussetzungen für eine Realisierung erfolgversprechen-<br />

der sein werden?<br />

45


Literatur<br />

Aerni, Klaus: Das Ecomuseum Simplon im Wallis. In: Mensch-Wirtschaft-Kulturlandschaft. Mitteilungen zur Geographie,<br />

Landes- und Volkskunde. Bd. 3, Chemnitz 2000, S.145-151.<br />

Aerni, Klaus: Ecomuseum Simplon. Passwege und Museen. In: Bulletin IVS, H. 2/1997, S.52-54<br />

Ammann, Gert: Das Tiroler Oberland. Salzburg 1978.<br />

Amt der <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierung: <strong>Vorarlberg</strong> Chronik. Lochau 1997.<br />

Assmann , Dieter: Grundzüge einer Wallfahrtskunde <strong>von</strong> Tirol. In: Mannus - Deutsche Zeitschr. f. Vor- u. Frühgeschichte.<br />

Bonn 42. Jg. 1976.<br />

Bacsila, Konstantin: 750 Jahre Klösterle. Klösterle 1969.<br />

Beer, Lothar: Die Geschichte der Bahnen in <strong>Vorarlberg</strong>. Bd.1. Hard 1994.<br />

Benvenuti, Oliver: Säumer und Fuhrleute. Die Transporteure der Vergangenheit. Feldkirch 1998.<br />

Bidermann, Hermann: Verkehrsgeschichte des Arlbergs und seiner Umgebung bis zum Ausbau der Kunststraße über<br />

denselben. In: Zeitschr. d. D.u.Ö.A.V., 15. Bd. 1884, S.407-438.<br />

Bonnet, Francois: Auf dem Stockalperweg. Von Gondo nach Brig. In: Die Alpen, Zeitschr. d. SAC, H.5/1997, S. 34-43.<br />

Bundesbahndirektion Innsbruck: Arlbergbahn 1884-1984. Innsbruck 1984.<br />

Bitschnau, Martin: Die Burgen Arlberg und Schrofenstein. In: Tiroler Burgenbuch, Oberinntal und Außerfern, Bozen 1986.<br />

Die Arlbergbahn. Denkschrift aus Anlass des zehnjährigen Betriebs 1884-1894. Hrsg. K.K. Staatsbahndirektion Innsbruck.<br />

Innsbruck 1896.<br />

Dultinger Josef: Die Arlbergahn. Europas schwierigste Gebirgsbahn im Wandel der Zeit. Rum 1981.<br />

- 100 Jahre Arlbergbahn 1884-1984. Rum 1984.<br />

Egg, Erich: Der Arlberg - Straße und Grenze. In: Der Arlberg-Straßentunnel. Hrsg. Arlberg Straßentunnel AG. Innsbruck<br />

1981. S. 497-530.<br />

Eiter Pies, Theodora: Geschichten vom Arlberg. Wolfsberg 1993<br />

Endriß, Gerhard: St. Anton <strong>am</strong> Arlberg und die Arlbergbahn. In: Geogr. Wochenschrift, Halle 1933.<br />

Emser Chronik des Johann Georg Schlehen <strong>von</strong> Rottweyl 1616. Neudruck Lindau 1980<br />

Finsterwalder, Karl: Die vor- und frühgeschichtlichen Ortsn<strong>am</strong>en des Oberinn- und Stanzertales. In: <strong>Landeck</strong>er Buch, Bd.I.,<br />

Innsbruck 1956, S.94-114.<br />

Fischer, Bernd: Tirol. DuMont Kunst-Reiseführer. 5. Aufl., Köln 1992.<br />

Flaig, Walther: Der Lawinen-Franzjosef. München 1941.<br />

- Berg- und Schipioniere <strong>am</strong> Arlberg. Jahrb.d. ÖAV, Bd. 81, 1956.<br />

Forcher, Michael: Tirols Geschichte in Wort und Bild. 3. erg. Aufl., Innsbruck 1988.<br />

Fritsch, Julius: Beiträge zur Entwicklung des Straßenwesens in <strong>Vorarlberg</strong>. (Manuskript) Bregenz 1937.<br />

Fröwis, Franz: Der Verkehr über den Arlberg im Mittelalter. Hausarbeit, Innsbruck 1969.<br />

46


G<strong>am</strong>on, Karl: Verkehrsgeschichte des Walgaus. Schr. d. Rheticus-Ges. 22. Feldkirch 1988.<br />

Gantner, Johann u. Gantner Hermann: Dalaas-Wald im Wandel der Jahrhunderte. Dalaas 1990.<br />

Geilhofer, Raimund: Das Spullersee-Kraftwerk. In: Schr. d. Ver. f. Gesch. d. Bodensees u. s. Umg., 53. H., 1924, S.123-174.<br />

Haas, Fritz: Die Arlbergbahn als transalpine West-Ost-Verbindung. Innsbruck 1973.<br />

Herzberg-Fränkel, J.: Die Bruderschafts- und Wappenbücher <strong>von</strong> St.Christoph auf dem Arlberg. Innsbruck 1900.<br />

Huter, Franz: Das historische Verkehrsnetz und die Einrichtungen des älteren Verkehrswesens in Tirol. In: Tiroler<br />

Wirtschaftsstudien, 10. Folge. Innsbruck 1961, S.19-36.<br />

Keim, Heinrich: Burg Arlen. In: <strong>Landeck</strong>er Buch, Bd. II, Schlern-Schriften 134. Innsbruck 1956, S.169-171.<br />

- Aus der Geschichte des Arlbergs. . In: <strong>Landeck</strong>er Buch, Bd. II, Schlern-Schriften 134. Innsbruck 1956, S.179-185.<br />

Klebelsberg, Raimund v.: Alpenbau und Alpenbild <strong>am</strong> Arlberg. In: Jahrb. d. ÖAV 1956, S.5-13.<br />

Kurz, Franz: Übersichtliche Verkehrsgeschichte des Arlberg und Umgebung <strong>von</strong> 1218-1898. Kufstein 1899.<br />

Kurzemann, Rupert: Geschichte des Postwesens <strong>am</strong> Arlberg. In: <strong>Vorarlberg</strong> 1968, S.12-13.<br />

- Das Klostertal. Bregenz 1977.<br />

Langenmaier, Luis.: St. Anton - St. Christoph <strong>am</strong> Arlberg. Innsbruck 1964.<br />

Langenmaier, Arnica-Verena: Kunstreise durch Tirol und <strong>Vorarlberg</strong>. München 1985.<br />

Lerchenmüller, Frank: Das Klostertal. Innsbruck 1970.<br />

Leuprecht, Alfons: Der Fuhrwerksverkehr auf der Arlbergstraße vor 60 Jahren. In: Feierabend, 19. Jg. 1937, S.115-116.<br />

Lindenthal, Peter: Auf dem Jakobsweg durch Österreich. Innsbruck-Wien 1999.<br />

Marti, Franz u. Schneider, Ascanio: Die Arlbergbahn. Zürich 1983.<br />

Molden, Hanna: Arlberg. Pass, Hospiz und Bruderschaft. Wien-München 1986.<br />

Mutschlechner, G.: Erzvorkommen und Bergbau im Bezirk <strong>Landeck</strong>. Schlern-Schriften 133, Innsbruck 1956.<br />

Pfaundler, Gertrud: Tirol Lexikon. Ein Nachschlagewerk über Menschen und Orte des Bundeslandes Tirol. Rum 1983.<br />

Reiter, Wilfried: Verkehrsgeschichte des Arlbergs bis 1918. Hausarbeit, Innsbruck 1979.<br />

Sauerwein, Herbert: Bergheimat Lech. Bregenz 1973.<br />

Schüpbach, Hans: Septimerpass - neuer Glanz und alte Blüte? In: Bulletin IVS Bern H. 3, 1991, S.40-44.<br />

Schweiger-Lerchenfeld, A.v.: Die Arlbergbahn. Unterwegs. Hartleben's Neue Reisebücher Nr. 3. Wien -Pest-Leipzig 1898.<br />

Somweber, Erich: Die Urkunde <strong>von</strong> 1218. In: Montfort, 20. Jg. 1968, S.239-252.<br />

Sperandio, Hans: Die Bedeutung <strong>von</strong> Bahn und Straße für die Wirtschafts- und Siedlungsstruktur des Klostertales.<br />

Hausarbeit, Bregenz 1961<br />

Steinitzer, Alfred: Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und <strong>Vorarlberg</strong>. Innsbruck 1905.<br />

Stolz, Otto: Zur Verkehrsgeschichte des Inntales im 13. und 14. Jahrhundert. In: Veröff. Mus. Ferd., H. XII, Innsbruck 1932.<br />

- Verkehrsgeschichte des Arlbergs im Mittelalter. In: Montfort, 2. Jg. 1947, S.1-47<br />

47


- Geschichte des Zollwesens, Verkehrs und Handels in Tirol und <strong>Vorarlberg</strong> <strong>von</strong> den Anfängen bis ins XX. Jahrhundert.<br />

Schlern-Schriften 108, Innsbruck 1953<br />

- Geschichte der Besiedlung, politischen Raumbildung und der Verkehrswege im Bezirk <strong>Landeck</strong>. Schlern-Schriften 133,<br />

Innsbruck 1956.<br />

Thöni, Hans: St.Anton <strong>am</strong> Arlberg. Bludenz o.J.<br />

- Die Bruderschaft <strong>von</strong> St. Christoph <strong>am</strong> Arlberg. St. Anton 1978.<br />

Tiefenthaler, Helmut: Natur und Verkehr auf der Arlberg-Westseite. Innsbr. Geogr. Studien Bd. 1. Innsbruck 1973.<br />

- Der Einfluß des Arlbergverkehrs auf den Siedlungsausbau im Klostertal. In: Montfort, H. 1/1973, S.38-49.<br />

- Zur Geschichte des Winterverkehrs über den Arlberg. In: Jahrb. d. Vbg. Landesmus.ver., 1979, S. 219-227.<br />

- <strong>Vorarlberg</strong>s Gemeinden <strong>von</strong> A bis Z. In: <strong>Vorarlberg</strong> - unser Land. Hrsg. Vbg. Landesreg. Bregenz 1992, S.227-307.<br />

Tiefenthaler, Meinrad: Verkehrsverhältnisse über den Arlberg im 16.-18. Jahrhundert. In: Holunder, 11. Jg. 1933, H. 31, S.1-<br />

2,;H. 32, S. 2-3.<br />

- Der Verkehr über den Arlberg. In: Vbg. Volkskalender 1950, S.49-53.<br />

- Feldkirch und sein Verkehr. In: Schriften d. Ver. f. Gesch. d. Bodens. u. s. Umg., H. 73, 1955, S.123-136.<br />

Tschaikner, Manfred (Hrsg.): Geschichte der Stadt Bludenz. Sigmaringen 1996.<br />

Walch, H.: Die alten Gerichte des Bezirks <strong>Landeck</strong>. Schlern-Schriften 134, Innsbruck 1956.<br />

Wanner Kurt: Via Spluga. Durch Kulturen wandern. Chur 2000.<br />

Wegmacher, Martin Thomas: Der Arlberg und seine Straße. Aus den Aufzeichnungen eines Straßenbauers. Wien 1992.<br />

Uhlig, Otto: Die Schwabenkindere aus Tirol und <strong>Vorarlberg</strong>. Innsbruck 1978.<br />

Wiedner, Irmberg: Von der Arlbergstraße über die Arlbergbahn zur Arlberg Schnellstraße: In: Der Arlberg Straßentunnel und<br />

die Zufahrtsr<strong>am</strong>pen. Hrsg. Arlberg Straßentunnel AG. Innsbruck 1981, S.485-496.<br />

Windhager, J.: Chronik des Postverkehrs über den Arlberg. In: Tiroler Tageszeitung 1956, Nr. 290.<br />

Vilanek, Johann: Der Arlberg-Straßentunnel und die Zufahrtsr<strong>am</strong>pen. Baudokumentation der Arlberg Straßentunnel AG.<br />

Innsbruck 1981<br />

Vogt, Werner: Flurn<strong>am</strong>ens<strong>am</strong>mlungen Nüziders, Bludenz und Klostertal. <strong>Vorarlberg</strong>er. Flurn<strong>am</strong>enbuch I.Teil/Bd.1. Bregenz<br />

1970.<br />

Vonbank, Elmar: Das Arlberggebiet in vor- und frühgeschichtlicher Zeit. In: Jahrb. d. Vbg. Landesmus.ver. Bregenz 1953,<br />

S.12-15.<br />

Zobl, Georg: <strong>Landeck</strong> auf alten Ansichten. <strong>Landeck</strong> (?) o.J.<br />

Zösmair, Josef: Geschichte des Arlbergs <strong>von</strong> 1218 bis 1418. In: 28. Jahresber. d. Vbg. Mus.-Ver. 1889, S.23-41.<br />

Zwanowetz, Georg: Die Anfänge der Tiroler Eisenbahngeschichte. Ein Beitrag zur Verkehrs- und Wirtschaftsgeschichte<br />

Österreichs in den Jahren 1835-1859. Innsbruck 1962.<br />

Das vorliegende Literaturverzeichnis bezieht sich - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - schwergewichtig auf<br />

allgemeine Darstellungen zur Verkehrsgeschichte des Arlbergs. Nicht berücksichtigt ist die Vielzahl <strong>von</strong> kleinen<br />

Beiträgen in verschiedensten Zeitschriften und die belletristische Literatur. Ebenso sind zahlreiche wichtige<br />

Quellen, wie vor allem historische topographische Karten, Pläne, unveröffentlichte Chroniken und andere in<br />

Landes-, Gemeinde- und Pfarrarchiven verwahrte Dokumente nicht angeführt.<br />

48

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!