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BLESS Magazin 05/23

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<strong>05</strong>/<strong>23</strong><br />

<strong>BLESS</strong><br />

<strong>Magazin</strong><br />

EheRetraite<br />

für Verliebte, Verlobte<br />

& Verheiratete<br />

Die Ablässe der<br />

katholischen Kirche<br />

Ablassmöglichkeiten<br />

zu Allerheiligen


"Dealen" mit den Armen Seelen!<br />

Für die Verstorbenen zu beten, ist ein Werk<br />

der Barmherzigkeit. Für sich selber können die<br />

Armen Seelen im Fegfeuer nichts mehr tun.<br />

Daher sind sie auf unsere Gebete angewiesen.<br />

Im Allerseelenmonat November beten wir<br />

besonders für unsere lieben Verstorbenen, die uns<br />

vorausgegangen sind.<br />

Eines ist todsicher! Wir werden alle einmal sterben. Doch<br />

was kommt danach? Mit der Rolltreppe in den Himmel?<br />

Denn schliesslich ist Gott ja barmherzig und somit kommen<br />

alle in den Himmel, hier sind sich die meisten modernen<br />

Theologen einig oder sie schweigen gerne davon. Denn man<br />

darf über die «letzten Dinge» nicht sprechen. Es sind die<br />

heissen «letzten Dinge», wo sich schon mancher Theologe<br />

in Konfrontation mit der aufgeklärten und modernen<br />

Gesellschaft die Finger verbrannt hat. Also schicken wir<br />

lieber alle gleich in den Himmel, dann haben wir keine<br />

Probleme und die Gesellschaft schenkt uns grossen Applaus!<br />

Doch da machen wir die Rechnung nicht mit Gott. Ja, Gott<br />

ist barmherzig. Und er sehnt sich danach, alle Menschen<br />

an sich zu ziehen. Denn jeder Mensch hat eine individuelle<br />

und unsterbliche Seele von Gott bekommen, welche im<br />

irdischen Leben dazu berufen ist, Christus immer ähnlicher<br />

zu werden. Die Zeit des irdischen Lebens ist auch jene Zeit,<br />

Mit Don Philipp Isenegger<br />

wo der Mensch in seiner ihm geschenkten Freiheit die<br />

heiligmachende Gnade annehmen oder zurückweisen kann.<br />

Doch wenn die Bewährungszeit auf Erden zu Ende geht<br />

und die Seele sich selbst im Licht Gottes erkennen darf,<br />

ist die Zeit, wo unser Leben nach unserer Liebe gerichtet<br />

wird. Die unsterbliche Seele wird dann in die himmlische<br />

Seligkeit eintreten dürfen oder aber<br />

sie verdammt sich selbst sogleich<br />

für immer. Ja, Gott verneigt<br />

sich vor dem freien Willen<br />

des Menschen und deshalb<br />

kann eine Seele nicht mit<br />

Gott vereinigt werden, wenn<br />

sie sich nicht dazu entscheidet,<br />

Ihn zu lieben. Und so wird eine<br />

Seele, die sich schwer versündigt<br />

hat, ohne zu bereuen nicht in den<br />

Mit Gebet,<br />

Fasten, guten Werken<br />

und Ablässen helfen wir<br />

den Armen Seelen. Und<br />

sie treten bei Gott<br />

für uns ein.<br />

Himmel eingehen, und sie schliesst sich für ewig selbst aus<br />

von der Gemeinschaft mit Gott.<br />

Zum Glück gibt es für all jene Seelen, welche zwar in<br />

der Gnade und Freundschaft Gottes sterben, jedoch<br />

noch nicht vollkommen geläutert sind, noch einen «Plan<br />

B». Ja wirklich, einen Plan B – wie Barmherzigkeit. Dies<br />

ist keine Erfindung der katholischen Kirche, sondern<br />

Wort Gottes (vgl. 2 Makk 12,45; 1 Kor 3,15; 1 Petr 1,7).<br />

Der Ort der Läuterung – Purgatorium oder Fegefeuer – ist<br />

ein passiver Zustand der Seele, wo Gott der Seele nochmals<br />

das Geschenk der Barmherzigkeit gibt. So wie sich die Sonnenblume<br />

der Sonne zuwendet, sehnt sich die Seele nach<br />

Gott. Zwar ist die Seele für den Himmel bestimmt, jedoch<br />

bedarf sie noch der Reinigung. Und passiv deshalb, weil sie<br />

für sich selbst nichts mehr tun kann. Doch durch unser Gebet,<br />

Fasten, guten Werke und Ablässe für die Verstorbenen<br />

Sr. Maria Florence (mitte)<br />

Der Ruf Gottes ist oft sehr leise, zart und<br />

unaufdringlich. Deshalb tut es gut, sich ein<br />

paar Tage zurückzuziehen, um sich ganz auf<br />

die «Lieblingsidee Gottes für mein Leben»<br />

einzulassen.<br />

«Meinem Stern folgen» ist das Thema der<br />

Berufungstage, die in der Weihnachtszeit vom<br />

27. Dezember 20<strong>23</strong> bis 1. Januar 2024 für junge Frauen<br />

in Quarten angeboten werden.<br />

Meinem Stern folgen. Oder vielleicht vielmehr zuerst:<br />

Meinen Stern entdecken; mich mit meinem Stern<br />

anfreunden. Denn manchmal muss die Faszination<br />

an der eigenen Berufung zuerst wachsen, so war es<br />

jedenfalls bei mir. Ich hätte mir nie gedacht, dass ich<br />

einmal Schwester werde; im Gegenteil: Ich wusste<br />

(siehe auch Seite 13) öffnen wir ihnen die Himmelspforten!<br />

Und sie – die Armen Seelen – werden dann auch für unsere<br />

Anliegen bei Gott eintreten. Somit eine Win-win-Situation!<br />

Desshalb dealen – handeln – wir<br />

mit den Armen Seelen!<br />

God <strong>BLESS</strong> You!<br />

Don Philipp Isenegger, Geistlicher Leiter <strong>BLESS</strong> Missionswerk<br />

Meinem Stern folgen...<br />

Mit Schwester Maria Florence Harder<br />

schon genau, wie mein Hochzeitskleid einmal aussehen<br />

soll. Bis auf den Tag, an dem ich realisierte, dass<br />

ich nur glücklich werde, wenn ich nicht immer frage:<br />

Was will ich? Sondern: Welchen Plan hat Gott für<br />

mein Leben? Wozu hat er mich erschaffen? Wie hat er<br />

mich gedacht?<br />

Um das zu erkennen, kann es sehr hilfreich sein, sich<br />

einfach einmal ein paar Tage auf das gottgeweihte<br />

Leben einzulassen. Genau das wollen wir mit den<br />

Berufungstagen ermöglichen: Es sollen Tage sein,<br />

die Einblick geben in das gottgeweihte Leben als<br />

Marienschwester und die Möglichkeit bieten, zusammen<br />

mit den Schwestern zu beten und zu arbeiten.<br />

Tage mit Impulsen, Zeugnissen und Gesprächsmöglichkeiten.<br />

Und hoffentlich vor allem Tage der Gottesbegegnung.<br />

Denn «die grosse Kunst unseres<br />

Lebens besteht darin, unseren Plan<br />

dem Plan Gottes abzulauschen», so<br />

Pater Josef Kentenich.<br />

Ja, die Berufungsfrage ist die<br />

wohl spannendste und wichtigste<br />

Frage unseres Lebens.<br />

Tatsache ist, dass Gott mit<br />

mir der Welt etwas verheissen<br />

hat. Er hat Grosses mit mir vor.<br />

Doch was?<br />

Sr. Maria Florence Harder ist seit<br />

12 Jahren Schönstätter Marienschwester, wohnt<br />

in Quarten am Walensee und wirkt innerhalb der<br />

Schönstattbewegung vor allem als Jugendschwester.<br />

Bist Du<br />

interessiert an den<br />

Berufungstagen?<br />

Dann melde Dich bis<br />

spätestens 27. Nov. bei<br />

Sr. M. Florence<br />

weitere Infos:<br />

www.s-ms.org<br />

Schönstätter Marienschwestern | Josef-Kentenich-Weg 1 | 8883 Quarten<br />

sr.florence@s-ms.org / Tel. 077 440 95 84<br />

Kosten: je nach finanziellen Möglichkeiten Sfr. 100.- bis 200.-<br />

– 2 – – 3 –


Lisa und Rainer Barmet führen mit anderen Ehepaaren<br />

die EheRetraite durch. Die geistliche Erneuerung<br />

der Ehepaare ist ihre grosse Motivation,<br />

damit die Liebe Gottes in dieser Welt sichtbar wird.<br />

Nach der Familiensynode und dem Erscheinen von amoris<br />

laetitia 2016 war vielen schmerzlich bewusst: es gibt in der<br />

deutschsprachigen Schweiz nur wenige Angebote für tiefergehende<br />

Ehevorbereitung und Ehebestärkung. Gleichzeitig<br />

wissen wir aus eigener Erfahrung, wie wichtig für<br />

uns die Ehevorbereitung war und wie unverzichtbar und<br />

erneuernd Zeiten zu zweit sind. In diese Situation hinein<br />

kam 2017 die konkrete Anfrage, ob wir bereit wären, ein<br />

Eheseminar zu konzipieren und anzubieten.<br />

Gerne nahmen wir uns für die Umsetzung Zeit und trugen<br />

das Anliegen im Gebet. Wir trafen uns mit Priestern, sprachen<br />

mit Ehepaaren und fragten nach ihren Bedürfnissen.<br />

Schnell wurden die Eckpfeiler des Projektes deutlich:<br />

es soll ein fünftägiges Angebot sein, damit die Paare<br />

in eine Tiefe kommen, weg sind vom Alltag, um an die<br />

wichtigen Fragen zu gelangen. Es sind Tage für Verliebte,<br />

Verlobte und Verheiratete. Für möglichst viele Paare sind<br />

die Tage zugänglich und gleichzeitig ist die Liebe zur Kirche<br />

spürbar. Die Eucharistie ist der rote Faden durch alle Tage.<br />

Wir erleben die Tage an Orten, wo Menschen gerne<br />

sind: im Kloster in der Stille; an einem Erholungsort mit<br />

Wellness und einer wunderschönen Kapelle.<br />

Ehe-Retraite<br />

für Verliebte, Verlobte & Verheiratete<br />

EheRetraite<br />

im Winter<br />

Mit Lisa & Rainer Barmet<br />

Erfahrene Ehepaare geben Impulse. Ihr Leben aus dem<br />

Glauben ist das beste Zeugnis. Auf jede Anregung folgt das<br />

Gespräch zu zweit und der Blick auf die eigene Beziehung.<br />

Die Paare erhalten ein Begleitehepaar. Mit Hilfe eines<br />

genialen Instrumentes, das die persönliche Gemütsart<br />

skizziert, wird in einem Vierergespräch eine hilfreiche<br />

Tiefe erreicht und bedeutsame Themen können zur<br />

Sprache kommen.<br />

Wir wissen, dass Gott Heil schenkt. Darum soll eigens<br />

für jedes Paar gebetet werden ab der Anmeldung und<br />

besonders während diesen fünf Tagen. Das ist das Gerüst<br />

der EheRetraite.<br />

Vor zwei Jahren kam das Angebot eines Kinderlagers dazu,<br />

welches in Disentis stattfindet. So können Ehepaare mit<br />

Kindern einfacher teilnehmen.<br />

Was wir seit 2019 mit der EheRetraite erleben, ist ein grosses<br />

Geschenk des Himmels. Durch viele kleine und grosse<br />

Momente zeigt Gott seine Treue, die er im Ehesakrament<br />

verheisst. Wir sind dankbar um das Herzblut aller, welche<br />

die EheRetraite tragen und wir danken nach jeder Retraite<br />

Gott, weil er sich so spürbar zeigt.<br />

Lisa und Rainer Barmet<br />

30. Dezember 20<strong>23</strong> bis 3. Januar 2024 | Benediktinerkloster Disentis | mit Kinderlager (ab 3 Jahren)<br />

im Frühling<br />

8. bis 12. Mai 2024 | Wellnesshotel Alexander Gerbi in Weggis<br />

Infos:<br />

www.ehe-retraite.ch | info@ehe-retraite.ch<br />

love<br />

Unsere drei Kinder sind nun erwachsen,<br />

es bleibt mehr Freiraum<br />

für uns als Paar. Es überraschte uns,<br />

dass uns die Kinder einen Gutschein<br />

zur EheRetraite zu unserem<br />

25. Hochzeitstag schenkten.<br />

Warum Ehe-retraite?<br />

In den nachfolgenden Zeugnissen erfahren Sie, wie zwei Paare durch das EheRetraite-Seminar<br />

in ihrer Beziehung zueinander gestärkt worden sind.<br />

Vendi Grauert & Ivan Beeler<br />

Wir kennen<br />

einige<br />

Pärchen, die<br />

bereits an einer<br />

EheRetraite teilgenommen<br />

hatten. Ausnahmslos alle<br />

waren von dieser Paarauszeit sehr<br />

begeistert. So haben auch wir die<br />

Tage in Weggis erlebt. Viereinhalb<br />

Tage gefüllt mit reichhaltigen und<br />

vielfältigen Impulsen, viel Zeit für<br />

spannende Fragen im Austausch<br />

zu zweit, tolle teilnehmende Paare,<br />

sprudeln im Wellnessbereich und<br />

gute Gespräche mit den Begleitehepaaren.<br />

Um den heissen Brei<br />

wurde da nicht geredet!<br />

Durch die Adoray Bewegung<br />

kennen wir uns fast das halbe<br />

Leben. Für das Adorayfestival<br />

engagierten wir uns im gleichen<br />

Team während mehreren Jahren.<br />

Mit einer unterkühlten Nacht im<br />

selbstgebauten Iglu und einer Kuh<br />

namens Gieseltraut begannen vor<br />

knapp zwei Jahren unsere Dates.<br />

Mittlerweile sind wir verlobt (an<br />

alle Verheirateten: Ja, wir geniessen<br />

die Zeit) und freuen uns auf eine<br />

spannende Ehe.<br />

Silvana & Linus Schürmann<br />

Die verschiedenen Impulse der<br />

Ehepaare haben umfassend viele<br />

tiefgründige Themen unserer Ehebeziehung<br />

aufgegriffen: «Eisbrecher»<br />

als Einstieg, bevor eskalativ<br />

Fetzen fliegen, verschiedene weitere<br />

Problemlösestrategien, sinnvolles<br />

Gestalten von Paargesprächen,<br />

was es mit «unter den Teppich<br />

kehren» auf sich hat, oder weshalb<br />

die Herkunft und die Zeit vor der<br />

Ehe prägen… Es gab keine Langeweile.<br />

Egal ob in der Mitte des<br />

Lebens wie wir, oder frisch verliebt<br />

anfangs Zwanzig, wir haben sofort<br />

gute Gespräche untereinander gepflegt,<br />

ohne zu vergleichen, aber<br />

trotzdem achtvoll andere Lebensgeschichten<br />

kennen zu lernen, das<br />

haben wir sehr geschätzt.<br />

Die Beherbergung in dicken Klostermauern<br />

gab der EheRetraite<br />

einen schönen, würdigen Rahmen.<br />

Einerseits durch die Mönche in<br />

Disentis, die uns stets im Gebet<br />

mittrugen, die offen waren für<br />

einen Schwatz, wie auch für die<br />

geistliche Führung, die tägliche<br />

Eucharistiefeier und das Angebot<br />

der Beichte. Der Wunsch für eine<br />

Aus der EheRetraite haben wir<br />

viele verschiedene Themen und<br />

Vorsätze mitnehmen können.<br />

Unter anderem haben wir den<br />

Montagabend als fixe Paarzeit reserviert.<br />

Dieser Abend ist nur für<br />

uns zwei, an dem wir z.B. über ein<br />

inspirierendes Buch diskutieren<br />

oder mit dem Stand Up Paddel<br />

eine Halbinsel erkunden. Das<br />

Wichtigste dabei ist für uns<br />

der Austausch, der über<br />

den Alltag hinausgeht.<br />

Heilung der Beziehung ging wie<br />

ein Geschenk in Erfüllung. Es war<br />

uns eine grosse Freude, unser Eheversprechen<br />

zu erneuern.<br />

Der bewusste Entscheid, sich einander<br />

zu verschenken, statt für<br />

sich nur die Erfüllung von Bedürfnissen<br />

einzufordern, begleitet uns<br />

weiter in unserem<br />

Alltag.<br />

– 4 – – 5 –


Ich war blind - doch die Beichte<br />

öffnete mir die Augen!<br />

In seinen jungen Jahren war Bruno Nussbaumer<br />

ein sehr lauer Christ, der seine jährlichen<br />

Kirchenbesuche an einer Hand abzählen konnte.<br />

Lange war ihm nicht bewusst, wozu die Beichte<br />

gut sein sollte, bis er selber durch dieses Sakrament<br />

eine grosse Befreiung erlebte.<br />

Ich heisse Bruno Nussbaumer und wurde am 2. Dezember<br />

1956 in Seewen SZ geboren.<br />

Meine Eltern erzogen mich im römisch-katholischen<br />

Glauben. Mein Glaube an Jesus Christus war in meinen<br />

jungen Jahren sehr oberflächlich. Dank meinem besten<br />

Freund, der jeden Sonntag zur Kirche ging und auf Mahnung<br />

meiner Mutter, habe ich meine Sonntagspflichten<br />

erfüllt. Nach meiner Hochzeit besuchte ich höchstens<br />

zwei- bis dreimal im Jahr die Sonntagsmesse. Leider<br />

dauerte die Ehe nur sechs Jahre. Auf der Suche nach<br />

einem tieferen Sinn in meinem Leben rutschte ich in die<br />

Esoterik ab. Dort erlebte ich viele unvorstellbare Dinge.<br />

Als ich einmal in einem Esoterikladen einen von drei<br />

Zeugnis von Bruno Nussbaumer<br />

Bruno & Rosmarie, unsere lieben Nachbarn und treuen ehrenamtlichen Mitarbeiter.<br />

Pendeln aussuchte, sagte ich laut: «Dieses Pendel hat auf<br />

mich gewartet!» Sogleich hörte ich, wie eine Frauenstimme<br />

laut und deutlich «Ja» sagte. Erstaunt wandte ich mich<br />

zur Ladenbesitzerin, die jedoch beteuerte, sie hätte<br />

nichts gesagt. Eines Tages traf ich beim Spazieren eine<br />

Bekannte, die mir erzählte, dass es in ihrer Wohnung ein<br />

Zimmer gäbe, in dem sie es kaum aushielte. Ich ging zu<br />

ihr und pendelte das Zimmer nach allen Störfaktoren<br />

aus. Bei der Frage, ob jemand schwarze Magie gegen die<br />

Person betreiben würde, zeigte das Pendel ein «Ja» an. In<br />

meinem Stolz ging ich nach Hause, um das Problem zu<br />

lösen. Ich fing an zu meditieren und zerschnitt geistig<br />

diese Verbindung mit einer Schere. Auf einmal sah ich vor<br />

meinen geschlossenen Augen Krallen und Fratzen. Vor<br />

Schreck fing ich an zu beten und langsam verblassten die<br />

Fratzen. Mit Herzklopfen beendete ich die Meditation.<br />

Im Jahr 2003 begegnete ich Rosmarie. Auch sie<br />

war geschieden. Nach mehreren Monaten des sich<br />

Kennenlernens wurden wir ein Liebespaar. Sie war im<br />

katholischen Glauben verwurzelt und ich in der Esoterik,<br />

Nach der Beichte<br />

kniete ich mich vor<br />

dem Allerheiligsten<br />

nieder und weinte<br />

aus Dankbarkeit,<br />

Scham und Reue. Ja,<br />

Gott ist unendlich<br />

barmherzig!<br />

Bruno Nussbaumer<br />

wobei ich der Überzeugung war, dass ich gläubig war!<br />

Durch die liebevolle und einfühlsame Art von Rosmarie<br />

gelang es ihr, mich im Jahr 2007 für ein Pfingsttreffen<br />

zu motivieren. Singen, Klatschen und Vorträge hören,<br />

das gefiel mir. Doch ich verstand nicht, weshalb ich zur<br />

Beichte gehen sollte, denn ich hatte ja keine schweren<br />

Sünden begangen, so dachte ich zumindest. Es war mir<br />

nicht bewusst, dass ich im Ehebruch lebte oder mich<br />

durch die esoterischen Praktiken schwer gegen Gott und<br />

das erste Gebot versündigte. Nach diesem Pfingsttreffen<br />

lebte ich zwei Jahre so weiter, in der Meinung, dass alles,<br />

was ich tat, vor Gott richtig sei.<br />

Als ich im Jahr 2009 wieder am Pfingsttreffen teilnahm,<br />

konnte ich mich zum ersten Mal zu einer Beichte<br />

durchringen. Warum ich das tat, weiss ich bis heute nicht.<br />

Zu meinem Erstaunen kamen mir viele Sünden in den<br />

Sinn. Heute weiss ich, dass es das Wirken des Heiligen<br />

Geistes war, der mir meine Sünden zeigte. Ich erzählte<br />

dem Priester auch, dass ich mit einer geschiedenen Frau<br />

zusammenlebe. Er sagte mir, dass dies Ehebruch sei, da<br />

ich kirchlich verheiratet wäre. Mein Argument, dass ich<br />

geschieden sei, liess er nicht gelten. Als ich ihn fragte,<br />

was ich jetzt tun solle, antwortete er mir: «Entweder<br />

müsst ihr euch trennen, d.h. jeder zieht in eine eigene<br />

Wohnung, oder ihr müsst als Bruder und Schwester<br />

zusammenleben». Im ersten Moment war das für mich<br />

wie ein Schlag ins Gesicht. Damit hatte ich nicht<br />

gerechnet. Eine Beziehung ohne Sexualität, wie sollte<br />

das gehen? Und wie würde Rosmarie, die aufgrund ihrer<br />

Arbeit in der Pflege nicht am Pfingsttreffen teilnehmen<br />

konnte, reagieren? Das war schwer und ich hatte ein<br />

langes Beichtgespräch. Schlussendlich entschied ich mich<br />

für diesen Weg und bekam die Lossprechung. Danach<br />

kam die Erkenntnis, dass der Priester recht hatte und<br />

mir die Wahrheit gesagt hatte. Ich war blind, doch diese<br />

Beichte öffnete mir die Augen! Nach der Beichte kniete<br />

ich mich vor dem Allerheiligsten nieder und weinte aus<br />

Dankbarkeit, Scham und Reue. Ja, Gott ist unendlich<br />

barmherzig!<br />

Beim Pfingsttreffen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit,<br />

sich mit Fragen und Anliegen an eine Gebetsgruppe zu<br />

wenden. Natürlich hatte ich viele Fragen und so nahm<br />

ich das Angebot in Anspruch. Als sie über mich beteten,<br />

fragte auf einmal eine Person aus der Gebetsgruppe, ob<br />

ich schwarze Magie betreibe. Ich verneinte und sagte, dass<br />

ich mit Satan nichts zu tun haben wolle. Er fragte weiter,<br />

ob ich denn pendle. Ich sagte: «Ja». Da erklärte er mir, dass<br />

es nicht Gottes Wille sei, Dinge durch das Pendeln zu<br />

erfahren. Auf meine Erwiderung, dass es viele Katholiken<br />

gäbe, die pendeln – selbst Klosterfrauen (!) – erklärte er<br />

mir den Sachverhalt mit Bezug auf die Bibel. Er rief den<br />

Priester und ich widersagte dem Satan und all seinen<br />

– 6 – – 7 –<br />

Durch seine<br />

Wunden sind<br />

wir geheilt.<br />

(Jes. 53,5)<br />

Werken. Danach segnete mich der Priester, besprengte<br />

mich mit Weihwasser und zeichnete mit geweihtem Öl<br />

ein Kreuzzeichen auf meine Stirn und meine beiden<br />

Hände.<br />

Von diesem Pfingsttreffen ging ich glücklich nach Hause.<br />

Dort angekommen begann erst der ganze Spuk. Ich<br />

erlebte nämlich die Folgen von Esoterik, Wahrsagerei<br />

und Pendeln, obwohl ich alles gebeichtet und dem Satan<br />

abgesagt hatte. Ich tat die esoterischen Praktiken aus<br />

Unwissenheit, in der Meinung, es sei etwas Gutes. Doch<br />

nachdem ich damit aufgehört hatte, wurde ich jahrelang<br />

von den Dämonen verfolgt und kann bezeugen, dass<br />

sie existieren! Vor allem nachts waren die Angriffe am<br />

schlimmsten und ich erlebte Dinge, die ich niemandem<br />

wünsche. Ich kann nur sagen Hände weg von diesem<br />

Zeug! Es dauerte Jahre und brauchte sehr viel Gebet,<br />

bis ich durch Gottes Gnade und Barmherzigkeit davon<br />

befreit wurde.<br />

Rosmarie und ich haben uns aus Liebe zu Gott<br />

entschieden, als Bruder und Schwester zusammen zu<br />

leben. Am Anfang war dieser Weg nicht einfach. Die Kraft<br />

dazu schöpften wir aus dem Gebet und dem Empfang der<br />

Sakramente (Eucharistie und Beichte). Auch nahmen wir<br />

regelmässig an Treffen für getrenntlebende, geschiedene<br />

und wiederverheiratete teil, die von Msgr. Christoph<br />

Casetti, dem inzwischen verstorbenen Bischofsvikar aus<br />

Chur, geleitet wurden. Die Vorträge und der Austausch<br />

mit anderen Betroffenen haben uns sehr gestärkt. Heute<br />

können wir bezeugen, dass dieser Weg viel Segen mit sich<br />

bringt. Rosmarie und ich leben in einer tiefen geistigen<br />

Verbundenheit, was früher nicht der Fall war, und teilen<br />

Freud und Leid zusammen. Ich danke Gott für alle<br />

Gnaden, die er mir und uns geschenkt hat und liebe IHN<br />

von ganzem Herzen! Gelobt seien Jesus und Maria!


Keuschheit - wozu?<br />

Bereits als Jugendliche verspürte Tanja<br />

den Wunsch, bis zur Ehe enthaltsam<br />

zu leben. Zu ihrem Erstaunen merkte<br />

sie, dass sie mit dieser Einstellung<br />

so ziemlich alleine dastand, bis sie die<br />

Bewegung «Reine Herzen» kennenlernte.<br />

Wenn das Glück des Menschen darin bestünde, in<br />

ungehemmtem Ausleben seiner Triebe zu tun und<br />

zu lassen, was er will, dann sollte man meinen, die<br />

glücklichsten Menschen der Welt in Zürich auf der<br />

Langstrasse oder in Hamburg auf der Reeperbahn finden<br />

zu können. Doch gerade dort wird man sie vergeblich<br />

suchen.<br />

Viele Jugendliche und Eltern, aber auch Gemeinden<br />

sind sprachlos geworden, wenn es um das Thema «Sex<br />

vor der Ehe» geht. Heutzutage ist es zur Normalität<br />

geworden, dass jüngere und auch ältere Paare ohne eine<br />

Eheschliessung zusammenziehen, zusammenleben und<br />

sich ausleben, ohne sich das Ja-Wort gegeben zu haben.<br />

Wieso sollte man auch vor der Ehe auf Sex verzichten? Es<br />

ist doch längst normal, mit 16 Jahren zum ersten Mal Sex<br />

gehabt zu haben… man muss ja schliesslich wissen, was<br />

der Partner im Bett so alles kann.<br />

In einer vorehelichen Beziehung besteht meines<br />

Erachtens Liebe darin, dass man die Reinheit des<br />

anderen bewahrt und sich in Zurückhaltung übt. Wir<br />

alle sollten alles geben, klarzumachen, dass vorehelicher<br />

Sex mit Liebe wenig zu tun hat. Sexualität hat ein Ziel.<br />

Sie soll eine Beziehung einmalig schön machen und<br />

vertiefen. Sexualität braucht totales Vertrauen. Sexualität<br />

Mit Tanja Milos<br />

braucht ein Zuhause für immer. Sex ist mit dem gleichen<br />

Partner immer verschieden. Sexualität kann Menschen<br />

zutiefst verletzen oder beglücken. Erlaube niemandem,<br />

dich zu benutzen, denn Sex bindet und das nicht nur<br />

körperlich. Entweder beherrschen wir unsere Triebe und<br />

Leidenschaften, oder unsere Triebe und Leidenschaften<br />

beherrschen uns!<br />

«Reine Herzen» – was ist das?<br />

«Reine Herzen» ist eine Initiative von und für junge<br />

Menschen. Die Bewegung hat als Grundlage eine<br />

christlich katholische Ausrichtung mit dem Hintergrund<br />

der Theologie des Leibes von Johannes Paul II. Vor<br />

allem sind wir entschlossen, mit der körperlichen<br />

Hingabe bis zur Ehe zu warten – eine Gegenbewegung<br />

zum gesellschaftlichen Mainstream, der die sexuelle<br />

Vereinigung von Mann und Frau ausserhalb der Ehe<br />

propagiert.<br />

Anhand des Lebenszeugnisses des polnischen Models<br />

und Showgirls Ania Goledzinowska werden die Früchte<br />

der vorehelichen Enthaltsamkeit eindeutig sichtbar.<br />

Aus ärmlichen Verhältnissen erträumt sie sich als<br />

Märchenprinzessin ein prächtiges Leben, gerät in die<br />

Fänge eines Zuhälterringes in Turin, kann fliehen und<br />

arbeitet sich zum Showgirl im Dunstkreis Berlusconis<br />

hoch. Nichts als bittere Enttäuschungen und innere Leere<br />

wechseln mit emotionalen Höhenflügen. In Medjugorje<br />

bekam sie die Gnade der «Keuschheit» geschenkt: Es ist<br />

eine Gnade, die sie nicht für sich allein behalten wollte.<br />

Deshalb gründete sie am 25. Juni 2011 die Bewegung<br />

«Reine Herzen».<br />

Keuschheit als ausserordentliche Kostbarkeit<br />

Schon als junges Mädchen habe ich für mich<br />

entschieden, in Keuschheit vor der Ehe zu leben. Ich<br />

verbinde Keuschheit mit ausserordentlicher Kostbarkeit,<br />

Selbstdisziplin und Liebe für den Ehepartner. Ist es nicht<br />

unglaublich schön, zu wissen, dass man die erste Person<br />

ist, die dem Ehepartner sexuell so nah kommen kann und<br />

das für immer? Ich glaube kaum, dass jemand bevorzugt,<br />

wenn der Partner bei vielen durch seine sexuellen<br />

Erlebnisse und Erfahrungen bekannt ist. Weil ich mir<br />

einen Zukünftigen wünsche, der rein ist, will ich auch<br />

für ihn rein sein. Worauf man wartet, das hat auch einen<br />

besonderen Wert, man weiss das zu schätzen, auch nach<br />

Jahren – das gilt auch für die Keuschheit. Mir ist in vielen<br />

Erzählungen bekannt, wie verletzt man wurde und wie<br />

stark man bereut, nicht gewartet zu haben…<br />

Ich bin davon ausgegangen, dass Keuschheit von der<br />

Mehrheit gelebt wird, zumindest von Frauen eher als von<br />

Männern. Erst Jahre später wurde mir klar, wie einsam<br />

ich doch mit dem Versprechen in der Welt umherging.<br />

Keusch vor der Ehe zu leben, wurde, war und ist heute<br />

noch etwas sehr Seltenes. Mir sagen viele: «Aber Tanja,<br />

wir müssen doch ausprobieren, ob es im Bett klappt!» Ich<br />

sage darauf immer: «Probier lieber aus, ob es im Gebet<br />

klappt. Schon mal daran gedacht, dass euch das Gebet<br />

noch näher zusammenbringt als Sexualität?»<br />

Mein Weg zu «Reine Herzen»<br />

Mit 16 Jahren befand ich mich an Einkehrtagen in<br />

Wettingen, Aargau. In diesem Alter macht man an<br />

einem Samstag wahrscheinlich alles andere lieber als an<br />

ganztägigen Exerzitien teilzunehmen. Ich war nur mässig<br />

daran interessiert, weil ich auch zu dem Zeitpunkt nicht<br />

wirklich im Glauben war.<br />

Während der kurzen Pause sprach ein Kaplan über<br />

«Reine Herzen» und die Keuschheit. Dabei erwähnte<br />

er, dass ein Versprechen abgelegt werden könne und<br />

man einen silbernen «Reine Herzen Ring» bekommen<br />

würde. An dieser Stelle möchte ich hervorheben, dass<br />

mein Lieblingsschmuck die Fingerringe sind, ich in den<br />

allermeisten Fällen silbernen Schmuck trage und mich<br />

bereits für die Keuschheit vor der Ehe entschieden habe…<br />

es war also absolut «mein Ding».<br />

Diese eine Minute reichte aus, um meiner Mutter<br />

kundzutun, dass ich das Versprechen ablegen möchte. Mir<br />

war klar: Jetzt oder nie! Ich hatte solch ein Verlangen, das<br />

zu tun. Das war die Chance, es offiziell zu machen und<br />

keusch weiterzuleben. Leider lief der Kaplan nach seinem<br />

Vortrag in die komplett entgegengesetzte Richtung als<br />

ich sass, also sah ich keine Chance, ihn anzusprechen (ich<br />

sass weit weg von der Bühne und zwischen uns waren<br />

mehrere hunderte<br />

Personen). Ich<br />

redete mir die Idee<br />

wieder aus dem<br />

Kopf und dachte:<br />

«Dann muss es<br />

eben nicht sein.»<br />

Als ich erneut<br />

hochblickte, sah<br />

ich, wie der Kaplan<br />

sich umdrehte<br />

und mir plötzlich<br />

entgegenkam,<br />

als hätte er mich<br />

gehört. Da ich<br />

– 8 – – 9 –<br />

Stadthausstrasse 117, 8400 Winterthur<br />

Katechese<br />

bei Reine Herzen<br />

Mit Don Philipp Isenegger<br />

zum Thema Endzeit:<br />

Wird die Welt bald untergehen?<br />

11. November 20<strong>23</strong><br />

18.00-20.30 Uhr<br />

Junge Erwachsene 16-35 Jahre<br />

so perplex war, rief<br />

ihm meine Mutter<br />

zu, dass ich den<br />

Ring haben möchte.<br />

Überraschenderweise<br />

hörte er meine<br />

Mutter in der<br />

Menschenmenge<br />

und gab mir mit<br />

einem Handzeichen<br />

zu verstehen, ich<br />

sollte ihm folgen. Ich<br />

sprang sofort auf und folgte ihm.<br />

Buchtipp<br />

Ania Goledzinowska<br />

Aus der Hölle gerettet<br />

ISBN 978-3-906073-20-0<br />

Canisi Edition<br />

An seinem Tisch angekommen erzählte er mir erneut<br />

von der Bewegung «Reine Herzen». Er gab mir ein<br />

Blatt - eine Art Vertrag - für meine Kontaktangaben.<br />

Darunter stand das Versprechen, keusch zu leben, das ich<br />

unterschrieb. Während ich das Blatt ausfüllte, suchte er<br />

mir einen passenden Ring aus und fragte mich dann, ob<br />

«ich will». Ich kniete mich nieder und gab mein Ja-Wort.<br />

Dann steckte er mir den Ring an und segnete mich. Das<br />

Versprechen lautet: «Auf die Fürsprache der Gottesmutter<br />

Maria und Ihres jungfräulichen Bräutigams, des heiligen<br />

Josef, verspreche ich …, heute am … aus Liebe zu Jesus und<br />

aus Liebe zu meinem zukünftigen Ehepartner mit Gottes<br />

Hilfe bis zum Tag der Hochzeit enthaltsam zu leben».<br />

Es kam mir vor wie ein Hochzeitstag mit Gott. Ich wusste,<br />

dass das nur der Anfang war auf meinem Glaubensweg<br />

mit Gott und mit «Reine Herzen». Eine unglaubliche<br />

Freude erfüllte mein Herz.<br />

Das Versprechen hat mich verändert, gestärkt, bewahrt<br />

und aufmerksamer gemacht. Es hat mir auf meinem<br />

Glaubensfindungsweg sehr geholfen. Ich bin in vielerlei<br />

Hinsicht reichlich beschenkt worden und konnte Gott<br />

ganz persönlich und tiefer finden.<br />

Ganz klar ist auch, dass ich durch das Keuschheitsversprechen<br />

schon ziemlich früh unzählige Männer aussortieren<br />

konnte, weil sie nicht akzeptieren konnten, dass ich<br />

so lebe. Selbst wollen die wenigsten auf Sex verzichten.<br />

Zu erleben, wie wenige die Keuschheit schätzen und nur<br />

auf das eine, sexuelle, körperliche aus sind, hat mich oftmals<br />

nachdenklich und traurig gemacht. Ich konnte erfahren,<br />

wie gross die Triebe und Leidenschaften eines<br />

Menschen sein können, wie schnell man undiszipliniert<br />

werden kann, wie gefährlich Versuchungen sind, wie sexualisiert<br />

die Welt ist und immer sexualisierter wird…<br />

Es hat mich ermutigt, dazu zu stehen, sich für die heutige<br />

Zeit zu «outen» und ein Vorbild für die jungen Menschen<br />

zu sein. Vorbild, weil es doch so selten ist. Habe ich auch<br />

dich ermutigt? Glückselig, die reinen Herzens sind, denn<br />

sie werden Gott schauen (Mt 5,8).


Zärtlichkeit Jesu & Mariens<br />

Das Leben von Hildy Jucker<br />

gehört ganz Jesus und Maria,<br />

und weil ihr Mann und ihr<br />

jüngster Sohn voll mitziehen, ist<br />

ein kleines Familien-Apostolat<br />

entstanden. Sie setzen sich mit<br />

ihrem persönlichen Zeugnis ein,<br />

die Zärtlichkeit von Jesus und<br />

Maria bekannt zu machen.<br />

Ich möchte eine Episode aus meinem<br />

Leben erzählen, die ich mit dem<br />

Herzen Jesu machen durfte und die<br />

bis heute positive Auswirkungen für<br />

alle Beteiligten hat.<br />

Meine betagte, fast blinde Mutter<br />

konnte meinen Bruder Stefan, der<br />

schwer behindert ist und in einem<br />

Heim lebt, nicht mehr zu sich nach<br />

Hause nehmen. Diese Tatsache<br />

hat Stefan in einen schwierigen<br />

Gesundheitszustand gebracht, der<br />

für alle Beteiligten beängstigend<br />

war. Ich sehe heute noch die<br />

verzweifelten Betreuer vor mir. Man<br />

dachte an einen Hirntumor oder<br />

sonst etwas Schlimmes. Der Arzt<br />

wurde eingeschaltet, doch er wusste<br />

auch nicht mehr wie weiter. Da hat<br />

er meinen Mann und mich in die<br />

Sprechstunde eingeladen, in der<br />

Hoffnung, dass wir ihm als nächste<br />

Angehörige Hinweise geben könnten,<br />

denn<br />

Stefan<br />

Zeugnis von Hildy Jucker<br />

konnte nicht reden.<br />

Ich werde diesen Abend beim Arzt<br />

nicht so schnell vergessen. Wir<br />

haben geredet und geredet… und<br />

plötzlich schaute der Doktor mich<br />

fest an und fragte: «Frau Jucker,<br />

wären Sie bereit, Stefan für eine<br />

Woche zur Beobachtung zu sich<br />

nach Hause zu nehmen?» Meine<br />

erste Reaktion war «NEIN!», ich<br />

fühlte mich völlig überfordert. Doch<br />

ich hatte keine Zeit dieses starke<br />

«Nein!» auszusprechen, denn ich<br />

spürte im gleichen Augenblick eine<br />

intensive, liebevolle, wunderbare<br />

Umarmung, die jeden Widerstand in<br />

mir zusammenbrechen liess und ich<br />

wurde mit einer Zärtlichkeit erfüllt,<br />

die nicht von dieser Welt war. Ich<br />

schaute hilfesuchend meinen Mann<br />

an und fragte ihn: «Kannst du eine<br />

Woche im Geschäft frei nehmen, um<br />

mir zu helfen mit Stefan?» Er schaute<br />

mich an und sagte spontan: «Ja, ich<br />

werde es versuchen.»<br />

Diese Woche mit dem schwer<br />

angeschlagenen Stefan hat mein<br />

ganzes Leben auf den Kopf gestellt.<br />

Meine Familie begann eine starke<br />

Liebe für ihn zu entwickeln, sodass wir<br />

fähig wurden zu begreifen, dass er ein<br />

neues Zuhause brauchte, um gesund<br />

zu werden. Wir haben uns einmütig<br />

entschlossen, von da an ihn jedes<br />

Wochenende und in den Ferien zu<br />

uns zu nehmen. Zudem empfing<br />

er oft die Krankenkommunion<br />

und dabei strahlte sein Gesicht<br />

vor Freude! Jetzt ist Stefan<br />

wieder kerngesund und so<br />

fröhlich!<br />

Wenn er ein Kruzifix<br />

Hildy Jucker mit ihrem Bruder Stefan<br />

sieht oder eine Mutter Gottes Statue,<br />

beginnt sein Gesicht zu leuchten<br />

und er wirft Jesus oder Maria seine<br />

Küsse zu. Er kann kein einziges Wort<br />

sprechen, ausser eines, das er mit viel<br />

Anstrengung und Konzentration<br />

herausbringt: «JESUS»! Ich<br />

bin überzeugt, dass Stefan die<br />

Zärtlichkeit vom Herzen Jesu und<br />

Mariens spürbar empfängt.<br />

Wollen Sie wissen, wer das war, der<br />

so übernatürlich eingegriffen hat in<br />

mein Leben? Es war Jesus Christus,<br />

der die Liebe ist und der Friede! Er<br />

hat mir äusserst liebevoll geholfen,<br />

loszulassen von einigen Aktivitäten,<br />

die mir sehr lieb waren, um mich<br />

ganz um Stefan kümmern zu können.<br />

Es war nicht immer einfach für mich<br />

so angebunden zu sein. Aber wenn<br />

ich Stefan ansehe, wie glücklich er<br />

ist, und meine Familie, die dadurch<br />

gereift ist, dann ist mein Herz voller<br />

Freude, Dankbarkeit und im Frieden.<br />

Jesus und Maria haben mich mit<br />

unzähligen Schätzen Ihrer Liebe<br />

erfüllt, und es würde den Rahmen des<br />

<strong>BLESS</strong> <strong>Magazin</strong>s sprengen, mehr<br />

zu erzählen. Doch schauen Sie doch<br />

in unsere Homepage hinein und<br />

lassen auch Sie sich betören von der<br />

unendlich zärtlichen Liebe Gottes.<br />

buchtipp:<br />

Im Jahr 2017 schrieb Hildy Jucker ein Buch über ihre persönlichen Erfahrungen mit der<br />

Zärtlichkeit Gottes. Obwohl sie noch nie ein Buch geschrieben hatte, erschien ihr Buch<br />

bereits vier Monate später im Parvis-Verlag. Während der Zeit des Schreibens spürte<br />

Hildy Jucker die unbeschreibliche Zärtlichkeit Gottes sehr stark. Ihr Buch, das auch ins<br />

Französische übersetzt worden ist, wurde ein Bestseller.<br />

Erfahrungen mit der Zärtlichkeit Gottes | Parvis-Verlag | ISBN 9782880229047<br />

Wollen Sie wissen, wer das war, der<br />

so übernatürlich eingegriffen hat in<br />

mein Leben? Es war Jesus Christus,<br />

der die Liebe ist und der Friede!<br />

Hildy Jucker<br />

Anfang 20<strong>23</strong> verspürte Hildy Jucker<br />

wiederum einen starken Impuls, Zeugnis zu geben.<br />

Daraus entstand eine 5-teilige Heftserie «Mein<br />

Alltag mit Gott». Durch das, was sie erlebte, wurde<br />

sie noch inniger vertraut mit Jesu und Mariens<br />

Zärtlichkeit. Eine Fortsetzung von «Mein Alltag<br />

mit Gott» ist für 2024 in Aussicht.<br />

Auch ihr Sohn, Johannes, schrieb seine einzigartigen Erfahrungen<br />

mit Jesus und der Mutter Gottes auf und es entstand das<br />

berührende Glaubenszeugnis «Die Schönheit der Liebe».<br />

Die Schönheit der Liebe | Parvis-Verlag | ISBN 9782880229245<br />

Über<br />

Hildy Jucker ist verheiratet, Mutter<br />

und Oma. Sie hat zwei erwachsene<br />

Söhne und eine Enkelin. Ihr Beruf:<br />

Krankenschwester und psychologische<br />

– 10 – – 11 –<br />

Beraterin. Zudem ist sie Autorin<br />

von mehreren Schriften, welche die<br />

Erfahrungen mit der Zärtlichkeit Gottes<br />

in ihrem Alltag aufzeigen.<br />

Weitere Infos:<br />

www.jesuzaertlichkeit.ch<br />

Hildy Jucker mit ihrem Ehemann


<strong>BLESS</strong> Media<br />

Youtu e<br />

Die Bibel - eine Richtschnur für's Leben!<br />

In seiner Predigt im Rahmen der Pilgerreise nach<br />

Medjugorje nimmt Don Martin Filipponi Bezug<br />

auf das Buch Jesaja (22, 19-<strong>23</strong>) und das Matthäus<br />

Evangelium (16, 13-20). Die Lesungen sind vom<br />

21. Sonntag im Jahreskreis (A) und geben uns gute<br />

Orientierung für unser eigenes Leben.<br />

Aufgaben eines Priesters<br />

Im Buch Jesaia steht geschrieben, dass der Herr den<br />

Tempelvorsteher Schebnas von seinem Amt verjagt<br />

( Jes 22, 15-19). Warum geschieht so etwas? Schebnas wird<br />

seines Amtes entlassen, weil er seinen Standespflichten<br />

nicht nachgekommen ist. Dazu gehört auch, für die ihm<br />

anvertrauten Menschen<br />

da zu sein. Es geht darum,<br />

verfügbar zu sein. Diese<br />

Bibelstelle spricht in der<br />

heutigen Zeit auch die<br />

Priester an. Ein Priester<br />

ist nicht in erster Linie<br />

ein Manager, der die<br />

kirchlichen Strukturen zu<br />

pflegen hat. Vielmehr ist er<br />

dazu berufen, die geistige<br />

Vaterschaft, die Gott ihm<br />

bei der Priesterweihe<br />

geschenkt hat, fruchtbar<br />

werden zu lassen. Dies<br />

geschieht, indem er sich für<br />

die Menschen Zeit nimmt, für sie da ist, für sie betet und<br />

die Sakramente spendet. Ansonsten besteht die Gefahr,<br />

dass das Priestertum nicht seinem eigentlichen Wesen<br />

entspricht und die ursprüngliche Sendung verfehlt wird.<br />

Jeder Priester darf sich immer wieder fragen, ob er seine<br />

Pflichten ernst nimmt und auch genügend Zeit fürs<br />

Gebet einräumt.<br />

Weiter steht im Buch Jesaja geschrieben: «Ich lege ihm den<br />

Schlüssel des Hauses David auf die Schulter» ( Jes 22, 22).<br />

Den Schlüssel, der ein Priester für die Pfarrei bekommt,<br />

ist nicht ein leichter «Tür-Chip», mit dem man überall<br />

hineinkommt. Es ist ein Schlüssel, der ihm nicht in die<br />

Hand, sondern auf die Schulter gelegt wird. Das bedeutet,<br />

dass dieser Schlüssel auch eine Last sein kann, die er trägt<br />

und manchmal ertragen muss. Doch vor allem ist es ein<br />

Dienst am Volk Gottes.<br />

Wer ist Jesus?<br />

Don Martin Filipponi (l) & Don Philipp Isenegger (r)<br />

auf der Pilgerfahrt nach Medjugorje.<br />

Im Matthäus Evangelium lesen wir, dass Jesus, als er<br />

in das Gebiet von Cäsarea Filippi kam, seine Jünger<br />

fragte: «Für wen halten die Leute den Menschensohn?»<br />

(Mat 16, 13). Sie antworteten ihm: «Einige für Johannes<br />

den Täufer, andere für Elia, wieder andere für Jeremia oder<br />

für sonst einen Propheten»<br />

(Mat 16,14).<br />

Auch wir dürfen uns diese<br />

Frage stellen: Wer ist Gott?<br />

Wenn wir auf die Schweiz<br />

schauen, sehen wir, dass<br />

Gott immer mehr an den<br />

Rand der Gesellschaft<br />

gedrängt wird. Das jüdischchristliche<br />

Denken wird<br />

durch die Säkularisierung<br />

weggedrängt. Wenn Gott<br />

weggedrängt wird, dann ist<br />

das Menschengeschlecht und<br />

die Schöpfung gefährdet.<br />

Wer aber ist Gott und<br />

wie können wir ihn uns vorstellen? Hat Gott die Welt<br />

erschaffen, den Menschen mit Vernunft und einem freien<br />

Willen ausgestattet, um sich dann wieder zurückzuziehen?<br />

Überlässt er den Menschen sich selbst und schaut von<br />

oben zu, was unten auf der Welt läuft? Diese Vorstellung,<br />

die Gott als den Schöpfer der Welt anerkennt, aber davon<br />

ausgeht, dass er in die von ihm geschaffenen Naturgesetze<br />

nicht mehr eingreift, nennt man Deismus. Doch Gott<br />

ist nicht so! Er will sich dem Menschen immer wieder<br />

aufs Neue zeigen, mit ihm in Beziehung treten, seine<br />

Liebe schenken, uns heilen, befreien, die Fülle des Lebens<br />

schenken und uns zu sich in den<br />

Himmel führen. Er wirkt noch heute<br />

und zeigt sich immer wieder den<br />

Menschen. Ein Ort, in dem Gott<br />

direkt wirkt, sind die Sakramente.<br />

Ein weiteres verfälschtes Jesusbild<br />

geht von der Annahme aus, dass<br />

Jesus bloss ein normaler Mensch<br />

war, der viele Leute um sich scharte,<br />

gut sprechen konnte und Wunder<br />

wirkte. Auch dieses Bild von unserem<br />

Erlöser trifft nicht zu! Hier handelt es<br />

sich um die Irrlehre des Arianismus,<br />

der Jesus das Gottsein abspricht.<br />

Jesus Christus ist wahrer Gott und<br />

wahrer Mensch und er vereint in sich<br />

zwei Naturen – eine göttliche und<br />

eine menschliche. Was unmöglich<br />

klingt ist wahr! Wenn wir nicht mehr<br />

glauben, dass Jesus der Gottessohn ist<br />

und auch heute noch wirkt, können<br />

wir die Kirchen schliessen!<br />

Trotz seiner Macht lebte Jesus den<br />

grössten Teil seines irdischen Lebens<br />

im Verborgenen. Die Zeit seines<br />

öffentlichen Wirkens betrug nur<br />

etwa drei Jahre. In Jerusalem wurde<br />

er nicht zum «Ehrendoktor» erkoren,<br />

sondern ans Kreuz geschlagen. Der<br />

tiefste Sinn besteht darin, dass Gott<br />

uns Menschen gleich wurde, ausser<br />

der Sünde (Hebr 4. 15), um uns, die<br />

wir durch die Sünde verloren waren,<br />

zu retten und das ewige Leben zu<br />

schenken!<br />

Petrus antwortet auf die Frage Jesu:<br />

«Ihr aber, für wen haltet ihr mich?»:<br />

«Du bist der Messias, der Sohn des<br />

lebendigen Gottes!» (Mat 16, 15-16).<br />

Es war der Vater im Himmel, der<br />

dem Petrus diese Erkenntnis gab,<br />

denn nicht Fleisch und Blut haben<br />

ihm das geoffenbart. Es handelt sich<br />

um ein im Heiligen Geist gewirktes<br />

Glaubensbekenntnis. Der Glaube ist<br />

eine Gnade, ein Geschenk. So dürfen<br />

wir niemanden verurteilen, der<br />

nicht an Gott glauben kann. Diese<br />

Der tiefste Sinn<br />

besteht darin, dass<br />

Gott uns Menschen<br />

gleich wurde, ausser<br />

der Sünde, um uns, die<br />

wir durch die Sünde<br />

verloren waren, zu<br />

retten und das ewige<br />

Leben zu schenken!<br />

Menschen haben die Berührung des<br />

Herrn noch nicht erfahren dürfen.<br />

Für die Menschen, welche von Gott<br />

berührt wurden, gilt es wachsam zu<br />

bleiben und die Beziehung mit Jesus<br />

zu pflegen.<br />

Jesus spricht weiter zu Petrus: «Ich aber<br />

sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem<br />

Felsen werde ich meine Kirche bauen,<br />

und die Mächte der Unterwelt werden<br />

sie nicht überwältigen» (Mat 16, 18).<br />

Fels heisst fester Grund. Der Papst<br />

ist der Fels der Kirche, daher müssen<br />

wir Respekt haben vor seinem Amt.<br />

Das Papsttum bildet mit der heiligen<br />

Eucharistie und er Muttergottes eine<br />

Zeugnis zum Nachschauen auf:<br />

YouTube/<strong>BLESS</strong> Missionswerk.<br />

Abonnieren Sie unseren Youtube-Kanal<br />

und verpassen Sie keinen Beitrag.<br />

wichtige Säule unseres katholischen<br />

Glaubens.<br />

«… Ich werde dir die Schlüssel des<br />

Himmelreiches geben; was du auf<br />

Erden binden wirst, das wird auch<br />

im Himmel gebunden sein, was du<br />

auf Erden lösen wirst, das wird auch<br />

im Himmel gelöst sein» (Mat 16, 19).<br />

Das ist die Binde- und Lösegewalt,<br />

die Jesus dem Petrus übergeben<br />

hat. Lösen bedeutet im hebräischen<br />

Denken auch von der Unkenntnis<br />

loslösen. Das heisst, dass das Wort<br />

Gottes so aufgeschlüsselt werden<br />

soll, dass es für jeden verständlich ist<br />

und in seiner Fülle verkündet wird.<br />

Lösen bedeutet zudem, dass jemand<br />

im Rahmen einer Beichte von seinen<br />

Sünden gelöst wird.<br />

Wir sind auf der Pilgerreise nach<br />

Medjugorje. Medjugorje ist der<br />

Beichtstuhl der Welt. Daher kein<br />

Medjugorje ohne das Sakrament der<br />

Versöhnung! Die Gnaden fliessen in<br />

der Beichte und Gottes Wirken ist<br />

sehr stark spürbar. Die Beichte wird<br />

auch Sakrament der Heilung und<br />

Befreiung genannt. Wenn wir spüren,<br />

dass etwas gelöst oder geheilt werden<br />

sollte, lohnt es sich, dieses Sakrament<br />

in Anspruch zu nehmen. Gott will<br />

uns berühren und heilen – und das<br />

ganzheitlich!<br />

Don Martin Filipponi<br />

(Die vollständige<br />

Predigt kann auf<br />

unserem YouTube-Kanal<br />

nachgehört werden.)<br />

– 12 – – 13 –


Die Ablässe der<br />

katholischen Kirche<br />

Zu Beginn des Monats November bestehen gleich<br />

mehrere Möglichkeiten, Ablässe zu gewinnen.<br />

Grund genug, ein paar allgemeine Erwägungen<br />

darüber anzustellen.<br />

Was ist ein Ablass?<br />

Ein Ablass ist der Nachlass zeitlicher Sündenstrafen.<br />

Ist der Ablass ein Ersatz für das Busssakrament?<br />

Nein, denn der Ablass tilgt nur Strafen der Sünden, deren<br />

Schuld bereits nachgelassen wurde.<br />

Was bedeutet das?<br />

Wir unterscheiden<br />

bei den Sünden<br />

einerseits die<br />

Schuld, die<br />

man vor Gott<br />

auf sich lädt,<br />

wenn man<br />

eine Sünde<br />

begeht, und<br />

andererseits<br />

d i e<br />

sogenannte<br />

Sündenstrafe.<br />

Die Schuld<br />

betrifft direkt<br />

das Unrecht, das der<br />

Sünder Gott gegenüber<br />

anrichtet. Sie macht den Sünder<br />

vor Gott zum «Schuldigen». Nachlass dieser Schuld nennt<br />

man demnach die Verzeihung der Sünde. Das bedeutet,<br />

dass Gott das Verhältnis des Sünders zu Ihm wieder in<br />

Ordnung gebracht hat. Davon bleibt zunächst einmal<br />

unberührt, dass jede Sünde durch die Auflehnung gegen<br />

Gott an sich auch Strafe verdient. Einem reuigen Sünder<br />

wird Gott bei der Beichte für gewöhnlich auch einen Teil<br />

dieser Strafe erlassen. Ebenso trägt die vom Beichtvater<br />

auferlegte Busse zur Tilgung der Sündenstrafe bei, wenn<br />

man sie erfüllt.<br />

Was geschieht mit diesen Sündenstrafen, wenn sie<br />

nicht in der Beichte nachgelassen werden?<br />

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, für seine Sünden Busse<br />

zu tun, um die Strafen zu tilgen. Dazu gehören vor allem<br />

die klassischen Mittel wie Fasten, Gebet und Almosen. In<br />

diesem Sinne kann jedes gute Werk dazu beitragen, für<br />

die eigenen Verfehlungen Genugtuung zu leisten und die<br />

verdienten Strafen abzubüssen. Strafen, die man vor dem<br />

Tod nicht abgebüsst hat, verbleiben für das Fegefeuer.<br />

Was aber ist dann die Rolle des Ablasses?<br />

Der Ablass gründet sich auf die Überzeugung der Kirche,<br />

dass Christus ihr mit der Sorge für die Seelen auch eine<br />

gewisse Vollmacht über die Heilsmittel anvertraut hat.<br />

Daher kann der Papst in seiner Binde- und Lösegewalt<br />

auch auf ausserordentliche Weise zum Nachlass von<br />

Sündenstrafen beitragen, wenn er einen Ablass einsetzt.<br />

Hier kommt die Kirche mit dem von Christus und den<br />

Heiligen erworbenen Gnadenschatz dem Einzelnen zu<br />

Hilfe. Grundlage dafür ist die Verbindung der Getauften<br />

im mystischen Leib Christi, in dem ein Glied für das<br />

andere eintreten und stellvertretend Gutes tun kann, sofern<br />

die Haltung des Empfängers dem nicht entgegensteht.<br />

Also funktioniert der Empfang eines Ablasses nicht<br />

automatisch?<br />

Richtig, es handelt sich zwar um ein Gnadengeschenk,<br />

das die Kirche den Menschen zuwenden kann, diese<br />

müssen dafür aber auch empfangsbereit sein. Deshalb<br />

gibt es Ablassbedingungen. Diese gelten für denjenigen,<br />

der den Ablass gewinnen will. Wenn man aber einen<br />

Ablass den Verstorbenen zukommen lassen will, wie es<br />

bei den Ablässen im Monat November vorgesehen ist,<br />

wird vor Gott gewiss auch die Empfangsbereitschaft des<br />

Empfängers eine Rolle spielen, die uns freilich unbekannt<br />

ist. So tun wir in diesen Tagen gut daran, unseren<br />

verstorbenen Angehörigen, aber auch den übrigen uns<br />

unbekannten Seelen im Fegfeuer, Ablässe zuzuwenden!<br />

Autor des Artikels: Priesterbruderschaft St. Petrus<br />

Gott<br />

hat einen besonderen<br />

Wenn es stimmt, dass Gott existiert,<br />

dann hat er einen Auftrag für mich,<br />

eine Sendung für mein Leben, der<br />

nur ich selbst unvertretbar nachkommen<br />

kann. Es kommt darauf an,<br />

diese zu erkennen und ihr gerecht zu<br />

werden im Wissen darum, dass der<br />

himmlische Vater den bestmöglichen<br />

Plan für mein Leben und dessen<br />

Gelingen hat; diesen kann ich nicht<br />

selbst entwerfen und er ist oft überraschend.<br />

Die Australierin Bronnie Ware hat<br />

Sterbende begleitet und die Erfahrungen,<br />

die sie hierbei gemacht hat,<br />

Ablassmöglichkeiten zu Allerheiligen<br />

Am Allerseelentag (bzw. bereits ab 12 Uhr des Allerheiligentags):<br />

Vollkommener Ablass bei Besuch einer Kirche sowie Gebet von Glaubensbekenntnis und Vater Unser unter den<br />

gewöhnlichen Ablass-Bedingungen (siehe unten).<br />

Täglich vom 1. bis zum 8. November:<br />

Vollkommener Ablass für die Verstorbenen bei Friedhofsbesuch mit Gebet für die Verstorbenen unter den<br />

gewöhnlichen Bedingungen.<br />

Gewöhnliche Bedingungen für einen vollkommenen Ablass:<br />

Sakramentale Beichte (eine kann für mehrere Ablässe gelten), Empfang des Altarsakraments, Gebet nach der<br />

Meinung des Hl. Vaters (z.B. Vater Unser, Gegrüßet seist Du Maria und Ehre sei dem Vater), vollständige<br />

Abkehr von der Anhänglichkeit an die Sünde. Es ist nur ein vollkommener Ablass pro Tag möglich. Wenn<br />

eine Bedingung fehlt, wird ein Teilablass gewährt. Es können mehrere Teilablässe täglich gewonnen werden.<br />

Auftrag<br />

in dem Buch 5 Dinge, die Sterbende<br />

am meisten bereuen niedergelegt:<br />

Auf dem Sterbebett kehrt Ehrlichkeit<br />

ein, und es geht darum, was<br />

letzten Endes wirklich zählt. Vieles,<br />

was bisher wichtig war, wird relativ;<br />

es hat sich aber in unguter Weise in<br />

den Vordergrund gedrängt. Über 70<br />

Prozent der von ihr befragten Personen<br />

im Hospiz gaben an, sie hätten<br />

am Sinn ihres Lebens vorbeigelebt.<br />

Sie haben sich leben lassen, ihre<br />

eigenen Wünsche hintangestellt und<br />

deshalb auch nicht das realisiert, was<br />

Gott ihnen als Auftrag für ihr Leben<br />

gegeben hat. Die Arbeit hätte zu viel<br />

für mein Leben<br />

Impressum<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Don Philipp Isenegger, Isabelle Bürgler<br />

Grafische Gestaltung: Isabelle Bürgler / Auflage: 3‘000 Stück<br />

Bildnachweise: (Wenn nicht anders vermerkt, stammen die Bilder vom <strong>BLESS</strong> Missionswerk.)<br />

Titelseite: unsplash.com; S. 2 iStock; S. 3 Florence Harder; S. 5 Lisa & Rainer Barmet;<br />

S. 7 cathopic.com; S. 8 Tanja Milos; S. 10 & 11 Hildy Jucker; S. 14 pixabay.com.<br />

Zeit in Anspruch genommen, die<br />

sie besser in die Beziehungspflege,<br />

besonders mit ihrer Familie und ihren<br />

Freunden, investiert hätten. Auf<br />

dem Sterbebett ist es aber zu spät,<br />

dies zu ändern.<br />

Aus dem Buch<br />

Zeitgeist oder Geist der Zeit<br />

von Pfr. Richard Kocher<br />

Media Maria Verlag<br />

Richtigstellung:<br />

In der letzten Ausgabe des <strong>BLESS</strong> <strong>Magazin</strong> ist uns ein Fehler unterlaufen: Wir haben beim Artikel von Pater Bernhard<br />

Kaufmann erwähnt, dass er eine altrituelle Pfarrei im Bistum St. Gallen betreut. Dies ist eine Fehlinformation: Pater<br />

Bernhard Kaufmann lebt zwar im Bistum St. Gallen, nimmt dort jedoch keine offiziellen Aufgaben als Seelsorger wahr<br />

und leitet auch keine Pfarrei. Wir bitten Sie, dies zur Kenntnis zu nehmen.<br />

– 14 – – 15 –<br />

unterstützt durch:


<strong>BLESS</strong> Missionswerk<br />

Anlässe 2024<br />

März 2024<br />

08-10<br />

Juli 2024<br />

08-11<br />

Nov 2024<br />

08-10<br />

Mai 2024<br />

04-17<br />

Aug/sept<br />

31-06<br />

2024<br />

Okt 2024<br />

04-12<br />

Exerzitien<br />

Exerzitien mit Pfr. Winfried Abel<br />

Kath. Kirche Immensee SZ<br />

Infos & Anmeldung:<br />

www.blessmissionswerk.ch<br />

Exerzitien mit Pfr. Albert Franck<br />

Kath. Kirche Immensee SZ<br />

Infos & Anmeldung:<br />

www.blessmissionswerk.ch<br />

Exerzitien mit P. Anton Lässer<br />

Einsiedeln<br />

Infos & Anmeldung:<br />

www.blessmissionswerk.ch<br />

wallfahrten<br />

Wallfahrt nach FATIMA<br />

Infos: www.blessmissionswerk.ch<br />

Anmeldung: Drusberg Reisen<br />

Tel: <strong>05</strong>5 412 80 40 | info@drusberg.ch<br />

MEDJUGORJE | Jahreswallfahrt (Flug)<br />

Infos: www.blessmissionswerk.ch<br />

Anmeldung: Drusberg Reisen<br />

Tel: <strong>05</strong>5 412 80 40 | info@drusberg.ch<br />

MEDJUGORJE | Familienwallfahrt<br />

Infos: www.blessmissionswerk.ch<br />

Anmeldung: Drusberg Reisen<br />

Tel: <strong>05</strong>5 412 80 40 | info@drusberg.ch<br />

Sonntag<br />

28<br />

Sonntag<br />

17<br />

Sonntag<br />

<strong>23</strong><br />

SA/SO<br />

29<br />

30<br />

Sonntag<br />

22<br />

Januar<br />

Familiengottesdienst &<br />

Schlittelspass im Toggenburg<br />

Infos: www.blessmissionswerk.ch<br />

März<br />

Heiliger Josef - Patrozinium<br />

Kloster St. Peter am Bach | Schwyz<br />

13.30 Anbetung mit Rosenkranz & Lobpreis<br />

15.00 Hl. Messe mit Don Philipp Isenegger<br />

anschl. Apéro riche in der Missionsbasis<br />

Juni<br />

Sommerfest mit Gebetsanlass im<br />

Kloster St. Peter am Bach | Schwyz<br />

13.30 Anbetung mit Rosenkranz & Lobpreis<br />

15.00 Hl. Messe mit Don Philipp Isenegger<br />

anschl. Grillieren in der Missionsbasis<br />

Familienwallfahrt nach Ziteil GR<br />

(Maria-Erscheinungsort im Jahr 1580)<br />

Infos & Anmeldung:<br />

www.blessmissionswerk.ch<br />

september<br />

Familienwallfahrt<br />

zum heiligen Bruder Klaus<br />

Infos: www.blessmissionswerk.ch<br />

Weitere Anlässe: www.blessmissionswerk.ch<br />

<strong>BLESS</strong> Missionswerk<br />

Bienenheimstrasse 10 | CH-64<strong>23</strong> Seewen SZ<br />

Tel. 041 599 <strong>23</strong> 03 | info@bless.swiss | www.blessmissionswerk.ch<br />

Spendenkonto<br />

PostFinance<br />

IBAN CH75 0900 0000 1564 6425 8<br />

BIC POFICHBEXXX

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