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D e r Ö s t e r r e i c h i s c h e B a u s t o f f m a r k t<br />
Ö s t e r r e i c h i s c h e P o s t A G<br />
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I N H A L T 1 1 . 2 0 2 3<br />
AUFTAKT<br />
Sind die noch ganz dicht? 6<br />
Lohnende Investitionen in Bad und Spa<br />
Schlüssel zum Gästeglück 9<br />
Das Hotelbad<br />
HANDEL<br />
Überblick und Ausblick 22<br />
Interview mit Rudolf Schwarzl<br />
Alles <strong>für</strong> den Bau 26<br />
Eröffnung Cnal & Co<br />
RECYCLE & REUSE<br />
Kunststoff – Fluch und Segen 12<br />
Einweglösung o<strong>der</strong> Recycling<br />
VERBÄNDE<br />
Gemeinsam erfolgreich 14<br />
VBÖ-ManagerInnen Tagung<br />
Neue Baustoffstatistik <strong>für</strong> den Fachhandel 18<br />
Baustoffklassifiktaion freeClass<br />
AUSBILDUNG<br />
Erfolgreiche Lehrlinge 28<br />
Ehrungen in <strong>der</strong> WK Wien<br />
Passenden Holzberuf finden 30<br />
proHolz<br />
Hinweis<br />
Geschlechtsneutrale Formulierung<br />
Zur Vereinfachung <strong>der</strong> Lesbarkeit erfolgt im ÖBM nur zum<br />
Teil eine geschlechtsneutrale Differenzierung. Die Ausrichtung<br />
ist in jedem Fall geschlechtsunabhängig.<br />
4 | <strong>11</strong> . <strong>2023</strong>
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Bild VBÖ<br />
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Bild David Bohmann<br />
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Bild:Alex Gretter<br />
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A K T U E L L<br />
N A S S R Ä U M E<br />
Hotelausstattung<br />
Das Badezimmer als Schlüssel zum Gästeglück<br />
Was <strong>für</strong> Badezimmer im Privatbereich gilt, spiegelt sich auch bei <strong>der</strong> Errichtung und<br />
Sanierung von Feucht- und Nassräumen in <strong>der</strong> Hotellerie wi<strong>der</strong>: Perfekte Planung und<br />
<strong>der</strong>en handwerklich professionelle Umsetzung gewährleisten ein optisch ansprechendes<br />
Erscheinungsbild sowie hohe Langlebigkeit. Wesentlich ist auch hier das perfekte<br />
Zusammenspiel <strong>der</strong> Gewerke und eine zuverlässige Abdichtung.<br />
Bild: Therme Wien<br />
Viele Gäste <strong>der</strong> heimischen Hotellerie freuen sich auf Wellness, Gesundheit und Entspannung. Sauberkeit und Hygiene im Spa-Bereich sind ein Muss – Schimmel<br />
und Feuchteschäden haben da keinen Platz.<br />
Laut Österreich Werbung machen<br />
hierzulande 5 % <strong>der</strong> Sommergäste<br />
einen Gesundheits-Urlaub und 7 %<br />
einen Wellness- bzw. Schönheitsurlaub.<br />
Diese Gäste sind überwiegend weiblich,<br />
vorwiegend aus Österreich und etwas<br />
älter als <strong>der</strong> Durchschnitt. Sie reisen<br />
in kleineren Reisegemeinschaften, häufig<br />
mit dem PKW und übernachten in<br />
Oberklassehotels. Für alle Reisenden belegen<br />
Studien, dass das Badezimmer <strong>für</strong><br />
Hotelgäste den größten Stellenwert im<br />
Gesamtpaket <strong>der</strong> Hotelausstattung einnimmt.<br />
Neben strengen Kriterien in Bezug<br />
auf Hygiene und Sauberkeit sind es<br />
vor allem innovative Lösungen, die den<br />
hohen, oft kulturell geprägten Erwartungen<br />
internationaler Touristen gerecht<br />
werden müssen.<br />
Damit die Ansprüche dieser Kunden<br />
auch erfüllt werden, müssen die Herbergsbetriebe<br />
im Vorfeld einiges an Investitionen<br />
tätigen. Hinsichtlich kleiner<br />
und großer Nassräume bedeutet dies in<br />
Zahlen: Für die Baukosten von Hallenbad<br />
& Wellness (Ferienhotellerie,<br />
Familiy-Produkte mit Kin<strong>der</strong>wasserwelt)<br />
muss laut WKO Burgenland mit<br />
ð<br />
<strong>11</strong> . <strong>2023</strong> | 9
A U F T A K T<br />
N A S S R Ä U M E<br />
einem Investitionsrichtwert von 3,25 bis<br />
8 Mio. Euro gerechnet werden. Die Renovierung<br />
eines Gäste-Badezimmers<br />
schlägt mit rund 15.000 bis 35.000<br />
Euro zu Buche.<br />
GUT VORBEREITET, BESSER DICHT<br />
Die Vorbereitung in <strong>der</strong> Planung und<br />
Umsetzung von Abdichtungen in Badezimmern<br />
und Feuchträumen sollte auch<br />
auf mögliche mechanische Verän<strong>der</strong>ungen<br />
durch Rissbildung o<strong>der</strong> Fugenbewegungen<br />
im Laufe <strong>der</strong> Nutzungsdauer<br />
ausgerichtet sein. Selbst bei höchster<br />
Bauqualität sind kleine Risse und geringfügige<br />
Fugenbewegungen nicht gänzlich<br />
vermeidbar. Diese stellen jedoch kein<br />
ernsthaftes Problem dar, solange die Abdichtung<br />
entsprechend darauf ausgerichtet<br />
ist. Die Abdichtungsschichten sollten<br />
in <strong>der</strong> Lage sein, Bewegungen über den<br />
Fugen schadlos zu überstehen und zudem<br />
die Fähigkeit zur Überbrückung<br />
von Rissen aufweisen.<br />
In Räumen, die als Feucht- o<strong>der</strong> Nassräume<br />
genutzt werden, ist <strong>der</strong> Einbau<br />
eines Bodenablaufs verpflichtend.<br />
Da <strong>der</strong> Innenausbau heutzutage oft<br />
mithilfe von Trockenbausystemen realisiert<br />
wird, erfor<strong>der</strong>n Feuchträume eine<br />
beson<strong>der</strong>e Ausführung <strong>der</strong> Trockenbaukonstruktion.<br />
Dies gilt auch <strong>für</strong> Vorwandinstallationen<br />
und beispielsweise<br />
Duschabtrennungen in Trockenbauweise.<br />
In diesen Fällen sollte die Beplankung<br />
nicht wie üblich mit herkömmlichen<br />
Gipskartonplatten erfolgen,<br />
son<strong>der</strong>n mit speziell da<strong>für</strong> geeigneten<br />
feuchtigkeitsresistenten Platten. Diese<br />
Platten sind dank spezieller Imprägnierung<br />
weniger wasserempfindlich. Sie<br />
sind in <strong>der</strong> Regel an ihrer grünen Farbe<br />
leicht zu erkennen.<br />
G E W E R K E - Ü B E R G R E I F E N D E S<br />
MERKBLATT<br />
Im Bereich des Bauens und Planens gibt<br />
es keinen an<strong>der</strong>en Ort, an dem so viele<br />
Gewerke miteinan<strong>der</strong> interagieren. Das<br />
Merkblatt „Unser Bad“ <strong>der</strong> Gemein-<br />
Das Badezimmer als Schnittstelle<br />
verschiedener Gewerke erfor<strong>der</strong>t<br />
präzise Planung und Koordination,<br />
um einen reibungslosen Bauprozess<br />
und zufriedene Kunden zu<br />
gewährleisten.<br />
schaft Gewerke *) zielt darauf ab, als<br />
branchenübergreifen<strong>der</strong> Leitfaden die<br />
reibungslose Zusammenarbeit aller beteiligten<br />
Fachleute zu för<strong>der</strong>n.<br />
Das Badezimmer stellt die Schnittstelle<br />
<strong>für</strong> verschiedene Gewerke dar, die an<br />
einem (Wohn)Bauprojekt beteiligt sind<br />
und oft gleichzeitig arbeiten. Eine sorgfältige<br />
Planung ist unerlässlich, um einen<br />
reibungslosen Bauprozess und damit zufriedene<br />
Kunden zu gewährleisten. Die<br />
zeitliche und organisatorische Koordination<br />
ist <strong>der</strong> Schlüssel zum Erfolg.<br />
Im hektischen Baualltag wird allerdings<br />
die Zusammenarbeit <strong>für</strong> alle Beteiligten<br />
häufig zu einer großen Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Das Merkblatt „Unser<br />
Bad“ richtet sich gleichermaßen an Architekten,<br />
Badplaner und ausführende<br />
Gewerke. Es gilt sowohl <strong>für</strong> private Badezimmer<br />
als auch <strong>für</strong> gewerbliche Sanitäranlagen.<br />
Ziel ist es, Planern, aber<br />
vor allem den ausführenden Fachleuten,<br />
dabei zu helfen, ihre Arbeit effizient zu<br />
Damit sich die hohen Investitionen<br />
in den Wellnessbereich lohnen,<br />
muss dieser perfekt geplant und<br />
professionell umgesetzt sein.<br />
erledigen, ohne sich dabei gegenseitig<br />
zu behin<strong>der</strong>n.<br />
Im Merkblatt sind alle wesentlichen<br />
Punkte und eine detaillierte Zeitplanung<br />
<strong>für</strong> die erfolgreiche Umsetzung eines Badezimmers<br />
übersichtlich dargestellt. Es<br />
beginnt mit den Voraussetzungen <strong>für</strong><br />
eine gelungene Planung und führt dann<br />
alle notwendigen Schritte <strong>für</strong> die Umsetzung<br />
auf. Um die Übersichtlichkeit zu<br />
erhöhen, werden die Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />
jedes Gewerk durch ein eigenes Symbol<br />
hervorgehoben, um sicherzustellen, dass<br />
je<strong>der</strong> Handwerker die relevanten Informationen<br />
leicht erkennen kann. Zusätzlich<br />
gibt es eine praxisorientierte Checkliste,<br />
die bei <strong>der</strong> Abstimmung zwischen<br />
Planern, Auftraggebern und den ausführenden<br />
Gewerken helfen soll.<br />
Experten im Baustofffachhandel, die<br />
diese Zusammenhänge in Feucht- und<br />
Nassräumen kennen, können sowohl gewerbliche<br />
wie auch private Kunden beson<strong>der</strong>s<br />
umfassend beraten. y<br />
Bild: Laufen<br />
Bild: Therme Wien<br />
*) Kooperation <strong>der</strong> Bundesinnung <strong>der</strong> Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker, <strong>der</strong> Elektro- Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker, Maler und Tapezierern, dem Österreichischen <strong>Fliesen</strong>verband, dem<br />
Verband <strong>der</strong> Österreichischen Estrichhersteller, sowie dem Verband <strong>der</strong> Österreichischen Arbeitsgemeinschaft Putz (ÖAP), dem technischen Unterkomittee Putze (TUK) sowie dem Verband <strong>der</strong> Österreichischen<br />
Stuckateur- und Trockenbauer)<br />
10 | <strong>11</strong> . <strong>2023</strong>
MESSE WELS
Bild: CCO/xphere<br />
thermisch verwertet – sprich verbrannt.<br />
Dazu bedarf es allerdings einer angemessenen<br />
Abgasfilterung, da bei <strong>der</strong> Verbrennung<br />
von Kunststoffen Chlor entsteht,<br />
das in Verbindung mit Wasser zu<br />
ätzen<strong>der</strong> Salzsäure wird. Die Filter selbst<br />
müssen als Son<strong>der</strong>müll endgelagert werden.<br />
Dazu kommen die CO2-Emissionen,<br />
die nicht nur bei <strong>der</strong> Verbrennung<br />
entstehen, son<strong>der</strong>n auch schon bei <strong>der</strong><br />
Herstellung von Kunststoffen. Um sich<br />
des Kunststoffmülls zu entledigen, bleibt<br />
als einzige umweltfreundliche Lösung<br />
die Sammlung und das Recycling von<br />
Kunststoffen. Doch auch das ist leichter<br />
gesagt als getan!<br />
KUNTSTOFFRECYCLING<br />
Das Recycling von Kunststoffen ist<br />
grundsätzlich die beste Lösung, um einerseits<br />
Ressourcen zu sparen und auf<br />
<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite CO2-Emssionen und<br />
giftige Abgase bei einer alternativen<br />
thermischen Verwertung zu reduzieren.<br />
Der nachhaltige Erfolg <strong>für</strong> Kunststoffrecycling<br />
beginnt beim richtigen Sammeln,<br />
um aus dem Sammelgut Rezyklate<br />
hoher Qualität erstellen zu können. Wie<br />
beispielsweise beim Österreichischen Arbeitskreis<br />
<strong>für</strong> Kunststoffrohr-Recycling<br />
(ÖAKR), <strong>der</strong> aus Kunststoffabfällen<br />
langlebige Produkte wie Kabelschutzrohre,<br />
Kabelschutzplatten, Paletten und<br />
Bauprofile erzeugt und damit die Wertschöpfungskette<br />
um Jahrzehnte verlängert.<br />
Die größte Herausfor<strong>der</strong>ung beim<br />
Kunststoff-Recycling ist allerdings die<br />
sortenreine Sammlung. Beim ÖAKR<br />
ist das Sammelsystem auf Rohre ausgerichtet.<br />
Das bedeutet, dass alle Kunststoffrohre<br />
aus den Bereichen des Hochund<br />
Tiefbaus sowie <strong>der</strong> Gebäudetechnik<br />
auf Basis <strong>der</strong> Werkstoffe Polyethylen<br />
(PE), Polypropylen (PP) und PVC gesammelt,<br />
recycelt und wie<strong>der</strong>verwertet<br />
werden können. Aber auch hier gilt die<br />
Einschränkung <strong>der</strong> Sortenreinheit. Das<br />
heißt konkret, dass die gesammelten<br />
Kunststoffe frei von Metallteilen, Gummidichtungen<br />
o<strong>der</strong> Isolierungen sein<br />
müssen, da diese zu massiven Schäden<br />
an den Aufbereitungsmaschinen führen<br />
würden. „Auch Rohre mit Mauerresten,<br />
Beton, Bitumen etc. sind nicht <strong>für</strong> eine<br />
Verwertung geeignet“, heißt es seitens<br />
des ÖAKR. Damit ist Menge <strong>der</strong> recyclingfähigen<br />
Bauabfälle deutlich reduziert.<br />
Das größte Problem beim Recycling von Kunststoffabfällen aus Bauabbrüchen ist<br />
<strong>der</strong> geringe Anteil an sortenreinen Kunststoffen. Kunststoffabfälle mit Metallteilen,<br />
Gummidichtungen o<strong>der</strong> Isolierungen, Mauerresten, Beton o<strong>der</strong> Bitumen können nicht<br />
recycelt werden und gehen deshalb überwiegen in die thermische Verwertung.<br />
ABFALLAUFKOMMEN<br />
In Österreich fallen jährlich rund eine<br />
Million Tonnen Kunststoffabfälle an.<br />
Davon sind rund 21 Prozent reine<br />
Kunststoffabfälle und über 77 Prozent<br />
sogenannte gemischte Abfälle mit unterschiedlich<br />
hohen Kunststoffanteilen. Die<br />
restlichen Kunststoffe wie zum Beispiel<br />
in Farben und Lacken o<strong>der</strong> ausgehärteten<br />
Farben/Lacken o<strong>der</strong> auch Weichmacher<br />
tragen mit rund zwei Prozent<br />
kaum zur Kunststoffmenge in Abfällen<br />
bei. Hinsichtlich <strong>der</strong> Herkunft sind 80<br />
Prozent <strong>der</strong> gesamten Kunststoffabfälle<br />
sogenannte Post-Consumer-Abfälle und<br />
nur 20 Prozent entfallen auf Produktionsabfälle.<br />
„28 Prozent <strong>der</strong> Kunststoffabfälle<br />
werden stofflich verwertet, 71 Prozent<br />
<strong>der</strong> Kunststoffabfälle werden einer<br />
thermischen Verwertung zugeführt und<br />
ein Prozent wird deponiert (als Kunststoffanteil<br />
in einzelnen Abfallarten)“,<br />
zu diesem Ergebnis kommt die Studie<br />
„Kunststoffabfälle in Österreich“, beauftragt<br />
vom Bundesministerium <strong>für</strong> Klimaschutz,<br />
Umwelt, Energie, Mobilität,<br />
Innovation und Technologie.<br />
ZUKUNFT VON SORTIERUNG UND<br />
RECYCLING<br />
Die Europäische Union gibt im Rahmen<br />
des Kreislaufwirtschaftspakets und <strong>der</strong><br />
EU-Kunststoff-Strategie <strong>für</strong> die nächsten<br />
Jahre klare Ziele <strong>für</strong> den Umgang<br />
mit Kunststoffabfällen vor. So soll bis<br />
zum Jahr 2030 mehr als die Hälfte recycelt<br />
werden. Vor diesem Hintergrund<br />
hat das Umweltbundesamt das Kunststoffrecycling<br />
und die eingesetzten Sortier-<br />
und Recyclingtechniken in Österreich<br />
analysiert. Das Ergebnis: Mit<br />
<strong>der</strong> bestehenden Anlagenstruktur und<br />
den <strong>der</strong>zeit finanziellen Rahmenbedingungen<br />
können die EU-Ziele nur schwer<br />
erreicht werden.<br />
Während sich <strong>der</strong> technische Standard<br />
<strong>der</strong> heimischen Recyclinganlagen laut<br />
Analyse des Umweltbundesamtes im<br />
europäischen Vergleich in einem guten<br />
Standard befindet, muss bei den Sortieranlagen<br />
nachgerüstet werden. Da<strong>für</strong> sollen<br />
auch die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
angepasst und die Sortier- und<br />
Recyclingkapazitäten ausgebaut werden.<br />
Noch ist das Potenzial zur Verwertung<br />
und Nutzung von Kunststoffabfällen<br />
abseits <strong>der</strong> thermischen Verwertung<br />
in Österreich nicht ausgeschöpft. Einer<br />
<strong>der</strong> Hauptgründe sind die hohen Kosten<br />
<strong>für</strong> die Bereitstellung von sortenreinen,<br />
recyclingfähigen Kunststoffabfällen.<br />
Derzeit müssen Kunststoffabfälle sogar<br />
teilweise importiert werden, um wirtschaftlich<br />
rentabel recyceln zu können. y<br />
<strong>11</strong> . <strong>2023</strong> | 13
V E R B Ä N D E<br />
VBÖ Managerinnen Tagung<br />
Gemeinsam erfolgreich!<br />
Vom 9. bis 10. November fand in den Räumlichkeiten von Internorm<br />
in Traun die VBÖ-Manager:innen Tagung statt. Gastgeber Johann<br />
Brandstetter, Geschäftsführer Internorm International, begrüßte<br />
gemeinsam mit Robert Grieshofer, VBÖ-Vizepräsident, die<br />
Teilnehmer. Themenschwerpunkt <strong>der</strong> Tagung war <strong>der</strong> Umgang mit<br />
Krisensituationen in schwierigen Zeiten. Da<strong>für</strong> konnten zwei Experten<br />
im Bewältigen von Krisensituationen gewonnen werden, die aus ihren<br />
Erfahrungen gelernt haben, auch fast unmögliche Situationen zu<br />
meistern. Gemeinsames Credo <strong>der</strong> beiden Vortragenden: Es geht nur<br />
miteinan<strong>der</strong>.<br />
ROBERT GRIESHOFER<br />
VBÖ-Vizepräsident<br />
Wie man das Ungewisse managt,<br />
neues Denken, neue<br />
Ideen entwickelt, wie man<br />
reagiert, wenn bisherige Rezepte versagen,<br />
schil<strong>der</strong>te Heinz Wegerer, Logistikbeauftragter<br />
bei Ärzte ohne Grenzen.<br />
Für ihn geht es letztlich darum zusammenzuarbeiten,<br />
zu netzwerken, Beziehungen<br />
zu pflegen, weil es im Grunde<br />
um den Menschen geht. Das ist überall<br />
und in je<strong>der</strong> Branche so. Bei Ärzte ohne<br />
Grenzen hilft man Menschen in Not,<br />
Die Teilnehmer <strong>der</strong> Managerinnen-Tagung<br />
egal wer sie sind, wo sie sind und was sie<br />
in ihrem Leben falsch gemacht haben.<br />
Oberste Priorität ist Unparteilichkeit,<br />
die Lebensversicherung das Logo und<br />
alles, was damit verbunden ist, weil das<br />
System Ärzte ohne Grenzen sonst nicht<br />
funktionieren könnte. Wegerer legt anhand<br />
von einigen Beispielen drei Prämissen<br />
vor.<br />
PP: Heinz Wegerer<br />
Value your Relationships. Es geht bei<br />
allem, was wir tun um den Menschen.<br />
Wir pflegen Beziehungen in allen Lebenssituationen.<br />
Wegerer geht es hierbei<br />
aber auch darum, den Menschen im<br />
14 | <strong>11</strong> . <strong>2023</strong>
V E R B Ä N D E<br />
HEINZ WEGERER<br />
Logistikbeauftragter „Ärzte ohne Grenzen“<br />
PP: Heinz Wegerer<br />
Mittelpunkt zu sehen und ebenso die<br />
eigenen Empfindlichkeiten und Emotionen<br />
zurückzustellen und Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />
nicht bis zum Ende zu kämpfen,<br />
son<strong>der</strong>n zuzuhören.<br />
RAINER PETEK<br />
Master of Science in Organizational<br />
Development, Lehrbeauftragter<br />
<strong>der</strong> Donau Universität Krems und<br />
Buchautor<br />
Expect the unexpect. Was immer wir<br />
in den letzten vier Jahren erlebt haben,<br />
was uns das Leben schwer gemacht hat,<br />
hat niemand von uns erwartet. Pandemie,<br />
Lieferschwierigkeiten, Krieg. Dadurch<br />
haben wir aber auch gelernt, die<br />
Welt nicht nur als schwarz und weiß,<br />
gut und böse zu betrachten, denn diese<br />
Einordnung hat keine Gültigkeit mehr.<br />
Es gibt grundsätzlich keine einfache Erklärung,<br />
alles liegt irgendwo zwischen<br />
Schwarz und Weiß.<br />
Krisensituationen zu meistern hat Wegerer<br />
in seiner jahrelangen Tätigkeit in<br />
Krisengebiet gelernt. Von Irak über Jemen,<br />
Zentralafrika bis hin zur Ukraine.<br />
Flexibilität ist hier ein ganz wesentlicher<br />
Punkt, um logistische Aufgaben meistern<br />
zu können und das zu tun, wo<strong>für</strong><br />
sämtliche Risiken eingegangen werden:<br />
den Menschen zu helfen.<br />
cen, mehr Manpower. Dennoch sind<br />
sie gerade in schwierigen Zeiten unabdingbar<br />
und je<strong>der</strong> Unternehmer sollte<br />
sich Zeit nehmen über Verän<strong>der</strong>ungen<br />
nachzudenken und den richtigen Zeitpunkt<br />
da<strong>für</strong> festlegen.<br />
Man hat vor langer Zeit Systeme eingeführt<br />
die Sinn gemacht haben, aber<br />
nun nicht mehr funktionieren und hier<br />
ist die wesentliche Arbeit, dies zu erken-<br />
DAS UNGEWISSE MANAGEN<br />
Während <strong>der</strong> Besteigung <strong>der</strong> Großen<br />
Zinne in jungen Jahren hat Rainer<br />
Petek gelernt sich von unnötigem Ballast<br />
zu trennen. Falsches Denken und<br />
Zweifel können intern zu erheblichen<br />
Schwierigkeiten führen. Erfolgsmuster<br />
haben dazu geführt, dass man sich an<br />
den Erfolg gewöhnt und somit blind ist<br />
<strong>für</strong> den nächsten Schritt. Verän<strong>der</strong>ungen<br />
bedeuten Anstrengung, mehr Ressourð<br />
Know your Prioritys: Hierbei geht<br />
es darum sich auf das wirkliche Wesentliche<br />
zu konzentrieren, in dem Kontext<br />
zu arbeiten, in dem man sich bewegt.<br />
Der politisch-rechtliche Kontext kann<br />
nicht beeinflusst werden, das macht die<br />
Arbeit schwieriger. Dies müssen wir anerkennen<br />
und innerhalb dieses Rahmens<br />
agieren und die Prioritäten im Fokus behalten.<br />
Wichtig dabei ist aber auch, ganz<br />
klar zu definieren, was wirklich wichtig<br />
ist und auf was man verzichten kann.<br />
PP: Rainer Petek<br />
<strong>11</strong> . <strong>2023</strong> | 15
V E R B Ä N D E<br />
nen und zu än<strong>der</strong>n. Dabei geht es um<br />
intensive Zusammenarbeit, Wissensaustausch<br />
und gegenseitige Unterstützung.<br />
Ziele definieren<br />
Menschen haben unterschiedliche Qualitätsansprüche<br />
von Zielen. Wunschziele<br />
werden kaum in die Realität umgesetzt,<br />
Willensziele hingegen erkennt man daran,<br />
dass wenn sich Möglichkeiten ergeben<br />
auch Schritte auf das Ziel zu gemacht<br />
werden. Wille zeigt sich darin,<br />
dass neue Lösungen gesucht werden,<br />
auch dann wenn man merkt, dass etwas<br />
zu gefährlich wird und alternative Routen<br />
auch zum Ziel führen.<br />
PP: Rainer Petek<br />
Bewältigungsglauben<br />
Die Frage ist hier, was braucht es, damit<br />
wir etwas gemeinsam schaffen. Verän<strong>der</strong>ungen<br />
machen Angst, sind aber bewältigbar.<br />
Unter Bedingungen <strong>der</strong> Ungewissheit<br />
kommt dem Führungsstil eine<br />
beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu. Hier empfiehlt<br />
Petek singuläre Ziele zu definieren, also<br />
jene Ziele, die man unbedingt erreichen<br />
will und darüber hinaus Chancen erkennen.<br />
Er bezeichnet dies als Chancen-<br />
Fokus. Überall da, wo man nicht auf ein<br />
Ziel fixiert ist, fallen die Scheuklappen<br />
und Chancen werden schneller sichtbar.<br />
Im Grunde sind es aber immer die<br />
gleichen Erfolgsfaktoren auf die es ankommt.<br />
Es geht um die gemeinsame<br />
Klarheit, Klarheit über die gewünschte<br />
Richtung, was ist <strong>der</strong> Korridor von Zielen<br />
und mit welchen Prinzipien kann<br />
man erfolgreich sein. Es geht darum eine<br />
Sache zu bejahen. Es braucht Kooperation,<br />
die gegenseitige Unterstützung und<br />
das Commitment des Führungsteams.<br />
Verschreibt man sich einer Sache,<br />
macht ein Anliegen zu seinem Lebensziel<br />
dann bewegt man sich mit Leidenschaft<br />
und sieht was möglich ist, wenn man<br />
daran arbeitet.<br />
Die Teilnehmer <strong>der</strong> Managerinnen-Tagung nutzten beim gemeinsamen Abendessen die Gelegenheit sich<br />
auszutauschen, über die gehörten Vorträge zu diskutieren, aber auch einfach Spaß zu haben.<br />
Hochverlässlichkeit<br />
Hier geht es darum eine Sicherheitskette<br />
so aufzubauen, Prozesse so zu etablieren<br />
damit man auch in <strong>der</strong> Lage ist<br />
mit Überraschungen umzugehen. Da<strong>für</strong><br />
braucht es eine Vertrauensbasis untereinan<strong>der</strong>,<br />
weil Angst dazu führt, dass man<br />
gewisse Dinge <strong>für</strong> sich behält, die unternehmensrelevant<br />
wären und damit mehr<br />
Schaden anrichten kann, also einem Unternehmen<br />
guttut.<br />
Das Wichtigste sind gemeinsame Entscheidungen,<br />
ein gemeinsamer Dialog,<br />
um einen völlig neuen Führungsstil zu<br />
etablieren. Und nur wenn man selbst<br />
von einer Sache überzeugt ist, kann man<br />
verän<strong>der</strong>ungsinitiierend und leistungsför<strong>der</strong>nd<br />
auf an<strong>der</strong>e einwirken.<br />
PP: Rainer Petek<br />
RUNDHERUM<br />
Im Anschluss an die Tagung fand ein<br />
gemeinsames Abendessen statt, bei dem<br />
16 | <strong>11</strong> . <strong>2023</strong>
V E R B Ä N D E<br />
satzentwicklung eines Fachhandelsbetriebes<br />
ziehen können.<br />
Deshalb werden die teilnehmenden<br />
Betriebe sowie <strong>der</strong>en Umsatzzahlen und<br />
regionale Verteilung strikt vertraulich<br />
behandelt. Je<strong>der</strong> teilnehmende Fachhändler<br />
sieht ausschließlich die kummulierte<br />
Branchenentwicklung sowie seine<br />
eigenen individuellen Vergleichszahlen.<br />
BRANCHENWEIT EINHEITLICHE<br />
PRODUKTGRUPPEN<br />
Seit dem Jahr 2007 wird in enger Zusammenarbeit<br />
mit den Branchenverbänden<br />
die Baustoffklassifikation freeClass<br />
entwickelt. freeClass stellt heute den Industriestandard<br />
<strong>für</strong> die Definition von<br />
Baustoffen und <strong>der</strong>en Produktleistungen<br />
dar und wird im Industriedatenpool von<br />
über 100 Industrien unterstützt. Damit<br />
ist freeClass die optimale Basis, um produktgruppenweise<br />
Auswertungen im eigenen<br />
Unternehmen und im Vergleich<br />
mit <strong>der</strong> Branche in Österreich durchzuführen.<br />
So wird es auch möglich, mit Hilfe<br />
<strong>der</strong> Branchenstatistik die internen Statistiken<br />
des eigenen Warenwirtschaftssystems<br />
zu verifizieren. Die Branchenstatistik<br />
ermöglicht einen allgemeingültigen<br />
und vergleichbaren Blick auf die eigenen<br />
Daten, unterstützt durch die Warengruppenstruktur<br />
<strong>der</strong> österreichischen<br />
Baustoffklassifikation freeClass.<br />
Dadurch können Fachhandelsbetriebe<br />
ihre Vertriebsergebnisse mit konkreten<br />
produktgruppenbezogenen Branchendaten<br />
von ganz Österreich abgleichen<br />
und sind sicher, dass sie nicht „Äpfel mit<br />
Birnen“ vergleichen.<br />
Umsatzverteilung<br />
nach<br />
Produktbereichen.<br />
EINFACHE TEILNAHME<br />
Die Teilnahme an <strong>der</strong> Branchenstatistik<br />
ist unkompliziert. Fast alle <strong>Partner</strong> des<br />
früheren „Baustoffpanel“ haben bereits<br />
eine Schnittstelle zum inndata Rechenzentrum,<br />
da inndata bereits seit 2017<br />
das frühere Baustoffpanel technisch abgewickelt<br />
hat.<br />
Zur Teilnahme an <strong>der</strong> neuen Branchenstatistik<br />
müssen diese Betriebe nur<br />
zustimmen und die bisherigen Datenlieferungen<br />
aufrechterhalten. Sie erhalten<br />
dann einen Benutzeraccount und können<br />
ab 2024 die neue Branchenstatistik<br />
sofort nutzen. Neue <strong>Partner</strong> werden in<br />
Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> IT des jeweiligen<br />
Handelsunternehmens rasch und<br />
effizient angebunden.<br />
y<br />
Das Wichtigste ist:<br />
WAND UND DECKE<br />
Die WERTVOLLE<br />
Schicht drunter!<br />
BODEN<br />
www.ardex.at
V E R B Ä N D E<br />
Kolloquium <strong>2023</strong> „Forschung & Ent wicklung <strong>für</strong> Zement und B eton“<br />
Sanierung, Dekarbonisierung und<br />
Energiespeicherung im Fokus<br />
Beton bietet Dauerhaftigkeit, Vielfältigkeit, Stabilität und zugleich Flexibilität<br />
und somit Zukunftssicherheit. Beton ist <strong>der</strong> weltweit meisteingesetzte<br />
Baustoff. Die österreichische Zementindustrie nimmt die Themen wie<br />
Dekarbonisierung und Klimaschutz bereits seit Jahrzehnten ernst und<br />
befasst sich intensiv mit Transformationsprojekten. Wie wichtig <strong>der</strong><br />
Stellenwert von Forschung & Entwicklung dabei ist, stellt das Kolloquium<br />
<strong>der</strong> Vereinigung <strong>der</strong> Österreichischen Zementindustrie, VÖZ, seit über 30<br />
Jahren unter Beweis.<br />
Bild: Felix Büchele Felixfoto<br />
Mit einer hochkarätigen Keynote,<br />
einer lebhaften Podiumsdiskussion,<br />
zahlreichen zukunftsweisenden<br />
Vorzeigebeispielen aus Forschung<br />
& Entwicklung sowie einem Abschluss-<br />
Highlight, das heuer sein 150-jähriges<br />
Jubiläum feiert, sorgte das Kolloquium<br />
<strong>für</strong> einen abwechslungsreichen Nachmittag<br />
voller Wissenstransfer und Aus-<br />
tausch. Das rege Interesse, mit mehr als<br />
300 Teilnehmenden, bestätigt den Erfolg<br />
des bewährten Veranstaltungsformats,<br />
das ausgewählte Programm und<br />
die Qualität <strong>der</strong> Vorträge.<br />
WIE BAUEN WIR IN ZUKUNFT?<br />
Das diesjährige Kolloquium „Forschung<br />
& Entwicklung <strong>für</strong> Zement und Beton“<br />
Mo<strong>der</strong>atorin und Journalistin Gisela Gary, Werner Sobek von <strong>der</strong> Sobek AG, Martin Hrunek von den<br />
Wiener Linien, Helmut Leibinger von Net Zero Emission Labs, Berthold Kren von Holcim und Andreas<br />
Fromm von <strong>der</strong> ASFINAG bei <strong>der</strong> Podiumsdiskussion.<br />
stand im Spannungsfeld von Sanierung,<br />
Dekarbonisierung und Energiespeicherung<br />
und brachte die aktuellsten Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Branche auf den<br />
Punkt. „Wir sprechen die Themen an,<br />
die polarisieren und gleichzeitig unsere<br />
Zukunft prägen. Mit dem Kolloquium<br />
bieten wir nicht nur einen spannenden<br />
Wissenstransfer, son<strong>der</strong>n auch eine<br />
übergreifende Plattform zum gegenseitigen<br />
Austausch“, so VÖZ-Geschäftsführer<br />
Sebastian Spaun.<br />
Die VÖZ konnte dieses Jahr Vordenker<br />
Werner Sobek <strong>für</strong> die Keynote<br />
gewinnen. Erst kürzlich wurde sein<br />
weltweit renommiertes Ingenieurunternehmen<br />
mit dem deutschen Nachhaltigkeitspreis<br />
ausgezeichnet und damit an<br />
die Spitze <strong>der</strong> Vorreiter in dieser Branche<br />
gewählt. Sobek begeisterte das Publikum<br />
mit seinem Blick über den Tellerrand, er<br />
zeigte aber ebenso einen ungeschönten<br />
Blick in die Zukunft des Bauens auf:<br />
„Das Bauwesen steht weltweit <strong>für</strong> knapp<br />
60 Prozent des Ressourcenverbrauchs,<br />
knapp 50 Prozent des Massenmüllaufkommens<br />
und <strong>für</strong> knapp 50 Prozent <strong>der</strong><br />
klimaschädlichen Emissionen. Wenn wir<br />
weiter so bauen wie bisher und wenn<br />
wir dabei auch noch den Nachholbedarf<br />
<strong>der</strong> Menschen im globalen Süden so-<br />
20 | <strong>11</strong> . <strong>2023</strong>
V E R B Ä N D E<br />
wie die Zunahme <strong>der</strong> Weltbevölkerung<br />
innerhalb <strong>der</strong> kommenden Generation<br />
um 25 Prozent berücksichtigen, dann<br />
führen wir die menschliche Gesellschaft<br />
schon in wenigen Jahren an den Rand<br />
des Abgrunds. Das ist sicher. Wir müssen<br />
das Bauschaffen deshalb von Grund<br />
auf neu denken.“<br />
VERANTWORTUNG ALLER BETEILIGTEN<br />
Das Bauen neu denken war auch das<br />
Stichwort <strong>für</strong> die Podiumsdiskussion,<br />
die erstmals am Kolloquium zwischen<br />
Entscheidungsträger:innen aus Industrie,<br />
Bau und Infrastruktur stattfand.<br />
Martin Hrunek von den Wiener Linien,<br />
Andreas Fromm von <strong>der</strong> ASFINAG,<br />
Berthold Kren von Holcim Österreich<br />
und Helmut Leibinger von Net Zero<br />
Emission Labs diskutierten mit Werner<br />
Sobek die Rolle <strong>der</strong> Infrastruktur und<br />
Visionen <strong>für</strong> das Bauen <strong>der</strong> Zukunft.<br />
Welchen Beitrag die Industrie bereits<br />
leistet, erklärte Berthold Kren, CEO<br />
Holcim Central Europe und Präsident<br />
<strong>der</strong> VÖZ: „Österreich ist das Land, in<br />
dem die Klinkerherstellung beim Ausstieg<br />
aus fossilen Brennstoffen am weitesten<br />
fortgeschritten ist. Wir treiben<br />
den Fortschritt mit neuen Baustoffen,<br />
Bauteilaktivierung und reduziertem Einsatz<br />
von Beton in neuen Bauweisen. Wir<br />
meinen es ernst mit dem Wandel unserer<br />
Industrie in eine klimafitte Zukunft.“<br />
CARBONATISIERUNG VON HOLZ-<br />
BETON-LÄRMSCHUTZWÄNDEN<br />
Für die Zement- bzw. Betonindustrie<br />
stellt die Dekarbonisierung die größte<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung in den letzten Jahrzehnten<br />
dar. Dieses Ziel soll in unterschiedlichen<br />
Schritten bis zum Jahr<br />
2050 erreicht werden. Ein wichtiger<br />
Meilenstein hier<strong>für</strong> ist die Ermittlung<br />
des Potentials <strong>der</strong> Carbonatisierung<br />
(Aufnahmepotential von CO2) von aufbereitetem<br />
Recyclingmaterial. Aktuelle<br />
Forschungsprojekte zeigen realistische<br />
Anwendungen.<br />
FORSCHUNGSPROJEKTE TREIBEN DE-<br />
KARBONISIERUNG VON ZEMENT AN<br />
Die Dekarbonisierung von Zement ist<br />
ein Thema, das in Zukunft immer relevanter<br />
wird. Die VÖZ sowie Smart<br />
Minerals GmbH setzen mit ihrer Forschung<br />
daher auf ein Konzept mit Perspektive.<br />
Anhand von drei Forschungsprojekten,<br />
die mit unterschiedlichen<br />
Ansätzen die Dekarbonisierung von Zement<br />
vorantreiben, zeigte Cornelia Bauer<br />
von <strong>der</strong> Vereinigung <strong>der</strong> Österreichischen<br />
Zementindustrie gemeinsam mit<br />
Tanja Manninger von <strong>der</strong> Smart Minerals<br />
GmbH am Kolloquium beispielhaft,<br />
was bereits <strong>für</strong> eine nachhaltige Zukunft<br />
geleistet wird. „Im Projekt ,CarboRate´<br />
wird das CO2-Aufnahmepotential von<br />
Beton auf verschiedene Arten ermittelt.<br />
Eine davon ist die natürliche Lagerung<br />
des aufbereiteten Betonbruchs in unterschiedlichen<br />
Fraktionen über die vier<br />
Jahre Projektlaufzeit. Weiters wird die<br />
forcierte Carbonatisierung von Betonbruch<br />
durch CO2-Begasung direkt im<br />
Abgasstrom eines Zementwerkes, am<br />
Ort <strong>der</strong> Entstehung, durchgeführt. Die<br />
zur Gänze carbonatisierten Brechsandfraktionen<br />
werden anschließend als Recyclingmaterial<br />
in Bauprodukten eingesetzt<br />
und die Auswirkungen auf die<br />
Produkteigenschaften untersucht.“, so<br />
Bauer.<br />
Um die CO2-Bilanz von Zementen<br />
zu verbessern, werden Materialien untersucht,<br />
die den Portlandzementklinkergehalt<br />
senken. „Eine aussichtsreiche<br />
Option stellen getemperte Tone dar. Sie<br />
sind nicht nur weltweit in ausreichenden<br />
Mengen verfügbar, son<strong>der</strong>n können unter<br />
geeigneten Bedingungen einen großen<br />
Anteil des Klinkers ersetzen.“, erläuterte<br />
Manninger. Das Tempern erfolgt<br />
bei – im Vergleich zur Klinkerproduktion<br />
niedrigeren – Brenntemperaturen<br />
zwischen 550 und 950 °C. Mit diesem<br />
Projekt wird <strong>der</strong> Grundstein <strong>für</strong> die Verwendung<br />
von Zementen mit getemperten<br />
Tonen, auch als Ersatz herkömmlicher<br />
Zumahlstoffe (z.B. Flugasche), in<br />
Österreich gelegt.<br />
BEWÄHRTES UND NEUES AUS BETON<br />
Beton ist Teil <strong>der</strong> Lösung auf dem Weg<br />
zum Erreichen <strong>der</strong> Klimaziele: Anlagen<br />
<strong>für</strong> Wasser- und Windkraft, Infrastrukturbauten<br />
o<strong>der</strong> Schutzbauten können<br />
ohne Beton nicht errichtet werden. Ein<br />
Pionierbau aus Beton, <strong>der</strong> <strong>für</strong> Dauerhaftigkeit<br />
und Versorgungssicherheit steht,<br />
feiert dieses Jahr sein 150-jähriges Jubiläum:<br />
Die 1. Wiener Hochquellenleitung<br />
nahm 1873 ihren Betrieb auf und<br />
transportiert seither Gebirgswasser nach<br />
Wien. Gemeinsam mit <strong>der</strong> 1910 eröffneten<br />
2. Hochquellenleitung repräsentieren<br />
sie das Rückgrat <strong>für</strong> die Wasserversorgung<br />
in Wien. „Unser Wiener Wasser<br />
fließt seit Eröffnung <strong>der</strong> 1. Hochquellenleitung<br />
vor 150 Jahren nur mithilfe<br />
des natürlichen Gefälles aus den Alpen<br />
nach Wien. Die ausgezeichnete Qualität<br />
ist die Folge einer vorausschauenden<br />
politischen Entscheidung, von hoher Ingenieurskunst<br />
und dem verantwortungsvollen<br />
Umgang mit den natürlichen Ressourcen.<br />
Die verän<strong>der</strong>ten klimatischen<br />
Bedingungen sowie das Bevölkerungswachstum<br />
<strong>der</strong> Stadt Wien erfor<strong>der</strong>n eine<br />
Anpassung – von <strong>der</strong> Bewirtschaftung<br />
des Schutzwaldes bis zum Ausbau <strong>der</strong><br />
Infrastruktur. Zusätzlich wird Ökostrom<br />
aus Wasserkraft erzeugt und die Freiflächen<br />
auf Wasserbehältern werden <strong>für</strong><br />
Photovoltaikanlagen genutzt“, so Norbert<br />
Klicha, Stadt Wien – Wiener Wasser<br />
(MA 31).<br />
Sebastian Spaun freut sich über das<br />
rege Interesse des Publikums und das<br />
positive Feedback auf die hochkarätigen<br />
Vorträge: „Die Inhalte und Diskurse am<br />
Kolloquium zeigen einmal mehr, dass<br />
Strategien und Lösungen <strong>für</strong> Nachhaltigkeit<br />
und Klimaschutz in <strong>der</strong> Baubranche<br />
nur gemeinsam und nicht im Alleingang<br />
zu lösen sind. Jedes Unternehmen<br />
trägt Verantwortung und muss seinen<br />
individuellen Beitrag dazu leisten. Auf<br />
dem Weg dorthin sind nicht nur nachhaltige<br />
Baustoffe, son<strong>der</strong>n auch die richtige<br />
Planung sowie die Investition in<br />
Forschung und Entwicklung maßgeblich.<br />
Der Infrastrukturbereich stellt die<br />
Weichen <strong>für</strong> die grüne Transformation<br />
– und hier sind wir offensichtlich auf<br />
einem zukunftsfitten Weg. Dass Beton<br />
dabei eine entscheidende Rolle spielt, ist<br />
ein deutliches Zeichen, dass unser Baustoff<br />
einen wesentlichen Beitrag zur Klimawende,<br />
in den Bereichen Mobilität,<br />
Energie und Wärme leisten kann.“ y<br />
<strong>11</strong> . <strong>2023</strong> | 21
H A N D E L I N T E R V I E W<br />
Inter view Rudolf S chwarzl<br />
Überblick mit Ausblick!<br />
Rudolf Schwarzl ist Obmann Stv. des Landesgremiums Steiermark<br />
<strong>für</strong> Baustoff-, Eisen-, Hartwaren- und Holzhandel und Direktor des<br />
Lagerhaus Gleinstätten-Ehrenhausen-Wies. Im ÖBM berichtet er über<br />
die Situation des steirischen Baustoffhandels, politische Maßnahmen<br />
und wie die Wirtschaftskammer Steiermark ihre Mitglie<strong>der</strong>, nicht nur bei<br />
Lohnverhandlungen im Rahmen <strong>der</strong> Sozialpartnerschaft vertritt son<strong>der</strong>n<br />
auch bei <strong>der</strong> Digitalisierung und bezüglich Aus- und Weiterbildung<br />
unterstützt. Beson<strong>der</strong>s wichtig ist ihm den Handel gemeinsam mit Industrie<br />
und Gewerbe als unverzichtbare Wertschöpfungskette zu sehen.<br />
ÖBM: Sie sind Obmann Stv. des<br />
Baustoff-, Eisen-, Hartwaren- und<br />
Holzhandels im Landesgremium<br />
Steiermark. Was konkret sind <strong>Ihr</strong>e<br />
Aufgaben? Wie und wobei können Sie<br />
<strong>Ihr</strong>e Mitgliedsunternehmen unterstützen?<br />
Schwarzl: Meine Aufgabe besteht darin,<br />
Entwicklung des Baustoffhandels zu<br />
beobachten und diese Beobachtungen<br />
in den Landes- und Bundesgremien bekannt<br />
zu machen. Weiters werden in<br />
Vorbereitung befindliche Gesetze begutachtet.<br />
Die Mitglie<strong>der</strong> werden mit<br />
Newslettern des Gremiums über die nationalen<br />
Entwicklungen informiert. Des<br />
Weiteren gibt es Unternehmensför<strong>der</strong>ungen<br />
innerhalb des Landesgremiums,<br />
wie z.B. Aktive Suche von Lehrlingen,<br />
Zuschüsse <strong>für</strong> Schulungsmaßnahmen,<br />
etc.<br />
Die WK bietet ihren Mitglie<strong>der</strong>n unter<br />
an<strong>der</strong>em auch eine Reihe von För<strong>der</strong>ungen<br />
an, beispielsweise <strong>für</strong> die<br />
weitere Digitalisierung <strong>der</strong> Betriebe.<br />
Wie werden diese För<strong>der</strong>ungen angenommen?<br />
Was sind hierbei die dringlichsten<br />
Anliegen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>?<br />
Diese För<strong>der</strong>ungen könnten noch<br />
stärker von den Mitglie<strong>der</strong>n genutzt<br />
werden. Es wird jährlich versucht auf<br />
diese För<strong>der</strong>ung aufmerksam zu machen.<br />
Bei <strong>der</strong> Digitalisierung geht es vor<br />
allem um die Präsentation <strong>der</strong> Mitgliedsunternehmungen<br />
im Netz <strong>für</strong> alle digitalen<br />
Medien.<br />
Wie läuft das Geschäftsjahr <strong>2023</strong><br />
aus Sicht des Handels? Was sagen die<br />
Mitglie<strong>der</strong>? Wo liegen momentan die<br />
größten Probleme bzw. Herausfor<strong>der</strong>ungen?<br />
Und mit welcher Einstellung<br />
geht man in das kommende Jahr?<br />
Zunächst haben die KIM Verordnung<br />
und die stark gestiegenen Baupreise zu<br />
einem starken Rückgang und einer Stagnation<br />
<strong>der</strong> Nachfrage geführt. Es besteht<br />
jetzt eine wahre Abwarteposition.<br />
Die Mitglie<strong>der</strong> versuchen im möglichen<br />
Rahmen starkes Kostenmanagement zu<br />
betreiben. Die Verkaufsstrategie richtet<br />
sich verstärkt auf Sanierungsmaßnahmen.<br />
Foto: Sissi Furgler<br />
22 | <strong>11</strong> . <strong>2023</strong>
H A N D E L I N T E R V I E W<br />
Hat das nun beschlossene Maßnahmenpaket<br />
<strong>der</strong> Regierung Auswirkungen<br />
auf die Situation des Handels<br />
o<strong>der</strong> profitieren hier nur die großen<br />
Baufirmen?<br />
Die beschlossenen Maßnahmen in<br />
thermischen Sanierungsbereich werden<br />
zu verstärkten Sanierungsmaßnahmen<br />
führen. Doch <strong>der</strong> Wohnungsneubau<br />
wird dadurch in den nächsten Jahren<br />
keinen beson<strong>der</strong>en Aufwind erleben.<br />
Die Lohnverhandlungen sind im<br />
vollen Gange. Der Handel for<strong>der</strong>t<br />
rund 10 % Loherhöhung. Kann die<br />
WK Steiermark hier Schritte setzen,<br />
um ihre Mitglie<strong>der</strong> zu unterstützen<br />
bzw. was sind die Pläne <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />
diese Lohnverhandlungen<br />
<strong>für</strong> alle gerecht aber dennoch<br />
leistbar zu machen!<br />
Noch sind die Verhandlungen im<br />
Gange. Die WK Steiermark unterstützt<br />
hier bei den Verhandlungen <strong>der</strong> Sozialpartner<br />
durch starke Argumentationen<br />
über die wirtschaftliche Lage <strong>der</strong> Mitgliedsbetriebe.<br />
Die noch immer hohe<br />
Inflationsrate wird durch hohe Lohnabschlüsse<br />
nicht niedriger werden. Das höhere<br />
Einkommen <strong>der</strong> Mitarbeiter führt<br />
zur Möglichkeit den Konsum zu steigern.<br />
Hier stellt sich nur die Frage wo<strong>für</strong><br />
werden die höheren Lohneinkünfte<br />
ausgegeben. Ich glaube, dass dies bei den<br />
Investitionsgütern keine großen Auswirkungen<br />
haben wird.<br />
Weil die Nachfrage vor allem im Einfamilienhausbau<br />
stillsteht, setzen viele<br />
Unternehmen auf die Sanierung. Ist<br />
das auch in <strong>der</strong> Steiermark zu spüren<br />
bzw. inwieweit ist das Bauhaupt- und<br />
Baunebengewerbe ausgelastet und in<br />
welchen Bereichen gibt es den größten<br />
Mangel?<br />
Das Bauhauptgewerbe die Baumeisterbetriebe<br />
leiden am stärksten unter<br />
dem Stillstand. Um im Sanierungsbereich<br />
eine größere Wertschöpfung zu<br />
erreichen, wird es notwendig sein, dass<br />
Gesamtsanierungspakete angeboten werden.<br />
Von <strong>der</strong> Planung über die För<strong>der</strong>ung<br />
bis hin zur Finanzierung. Die Gewerke<br />
wie die Sanierung, Fassade, Dach,<br />
Fenster und Heizungstausch werden oft<br />
von den Betrieben des Baunebengewerbe<br />
direkt abgewickelt. Auf för<strong>der</strong>- und<br />
finanzierungstechnischer Sicht wäre hier<br />
eine Bündelung von großer Bedeutung<br />
und würde die Bereitschaft des Hausbesitzers<br />
zu umfassenden Sanierung erhöhen.<br />
Laut WIFO befinden wir uns in einer<br />
sanften Rezession. Das Jahr 2024<br />
schaut wie<strong>der</strong> ein bisschen besser aus,<br />
zumal sich die hohe Inflation wie<strong>der</strong><br />
auf ein halbwegs normales Niveau<br />
einpendeln soll, die Zinsen allerdings<br />
hoch bleiben. Der Bauwirtschaft wird<br />
kein so gutes Jahr prognostiziert. Wie<br />
sehen Sie als Handel und auch als<br />
Funktionär <strong>der</strong> WK diese Entwicklung?<br />
Man muss in <strong>der</strong> Bauwirtschaft zwischen<br />
Wohnungsbau- und Tiefbau<br />
grundsätzlich unterscheiden. Der Tiefbau<br />
wird aufgrund <strong>der</strong> großen Infrastrukturprojekte<br />
wie z.B. Tunnelbau,<br />
<strong>der</strong> intensiven Straßen- und Brückensanierungen<br />
und <strong>der</strong> bevorstehenden Kanal-<br />
und Abwasseranlagen <strong>der</strong> Gemeinden<br />
keinen spürbaren Umsatzrückgang<br />
erleiden. Der Wohnungsbau jedoch wird<br />
aufgrund <strong>der</strong> starken Umsatzrückgänge<br />
eine starke Strukturbereinigung erleben.<br />
Diese Krise wird sich erst ab 2025 beruhigen.<br />
Ein Dauerthema quer durch alle Sparten<br />
und Bereiche ist <strong>der</strong> Fachkräfteund<br />
Mitarbeitermangel? Wie sehen<br />
Sie die nahe Zukunft <strong>für</strong> den Handel?<br />
Ist <strong>der</strong> Baustoffhandel attraktiv<br />
genug, um ausreichend neue Mitarbeiter,<br />
Lehrlinge o<strong>der</strong> auch Quereinsteiger<br />
zu lukrieren? Was tut die Standesvertretung<br />
bzw. <strong>der</strong> Handel selbst, um<br />
hier langfristig nicht auf <strong>der</strong> Strecke<br />
zu bleiben?<br />
Der Kampf um die besten Arbeitskräfte<br />
wird bereits seit einigen Jahren geführt.<br />
Die Baukrise wird diesen Kampf<br />
jedoch leichter machen. Man sieht jetzt<br />
bereits, dass es wie<strong>der</strong> vermehrt Arbeitssuchende<br />
gibt. Die Berichte des AMS<br />
verweisen bereits auf eine starke Verän<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Arbeitsmarktsituation. Der<br />
Handel selbst hat ein umfassendes Marketingprogramm<br />
bereits in den letzten<br />
Jahren auf die Beine gestellt, um die Attraktivität<br />
des Handels zu verbessern.<br />
Auch die Anzahl <strong>der</strong> Lehrlinge hat sich<br />
wie<strong>der</strong> erhöht. Die Aus- und Weiterbildung<br />
hat hier einen hohen Stellenwert<br />
einzunehmen. Darum ist die Lehrlingsstelle<br />
und das WIFI <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />
an einer dynamischen Qualitätsverbesserung<br />
<strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung<br />
bemüht.<br />
Die Digitalisierung wird künftig auch<br />
den Baustoffhandel neu definieren.<br />
Was müssen Händler <strong>Ihr</strong>er Meinung<br />
nach <strong>für</strong> Schritte setzen bzw. Umstrukturierungen<br />
vornehmen, um bei<br />
geän<strong>der</strong>ten Marktbedingungen bestehen<br />
zu können? Wie sieht die Zukunft<br />
des Baustoff-Fachhandels ganz allgemein<br />
aus? Wird es ihn in dieser Form<br />
auch in 10 Jahren noch geben?<br />
Der Baustofffachhandel wird auch in<br />
10 Jahren seine Berechtigung am Markt<br />
haben. Das Zusammenspiel zwischen Industrie,<br />
Gewerbe und Handel hat nicht<br />
nur Tradition, es ist auch unverzichtbar<br />
in <strong>der</strong> Wertschöpfungskette. Hier spielen<br />
die Beziehungen zum Kunden und<br />
die Regionalität eine große Rolle.<br />
Die Digitalisierung hat schon längst<br />
beim Baustoffhandel Einzug gehalten.<br />
Allerdings braucht es eine Weile bis alle<br />
Beteiligten, alle in <strong>der</strong> Branche tätigen<br />
Menschen sich mit den Workflows<br />
identifizieren und den Nutzen daraus erkennen.<br />
Der Arbeitskräftemangel trägt<br />
selbstverständlich dazu bei, dass Effizienzsteigerungen<br />
durch die Digitalisierung<br />
ermöglicht werden.<br />
<strong>11</strong> . <strong>2023</strong> | 23
H A N D E L<br />
Ein Goldenes und z wei Große Ehrenzeichen <strong>für</strong> Verdienste um die Republik Österreich<br />
Dreifache Auszeichnung <strong>für</strong> RWA-Führungskräfte<br />
Bei feierlichen Zeremonien im Marmorsaal des Bundesministeriums <strong>für</strong><br />
Arbeit und Wirtschaft sowie im Landtagssaal des Nie<strong>der</strong>österreichischen<br />
Landhauses wurden drei Führungskräfte <strong>der</strong> RWA Raiffeisen Ware Austria<br />
<strong>für</strong> ihre Verdienste und Beiträge auf Bundes- und Landesebene geehrt.<br />
Tourismusstaatssekretärin Susanne<br />
Kraus-Winkler überreichte im<br />
Rahmen eines Festaktes im Wirtschaftsministerium<br />
das Goldene Ehrenzeichen<br />
<strong>für</strong> Verdienste um die Republik Österreich<br />
an Ingrid Peraus, Bereichsleiterin<br />
Logistik in <strong>der</strong> RWA. Die Auszeichnung<br />
würdigt außerordentliche Leistungen in<br />
<strong>der</strong> österreichischen Wirtschaft.<br />
Des Weiteren wurden im Landtagssaal<br />
des Nie<strong>der</strong>österreichischen Landhauses<br />
gleich zwei Auszeichnungen an Führungskräfte<br />
<strong>der</strong> RWA verliehen: Thomas<br />
Marx, Bereichsleiter Haus & Garten<br />
und Baustoffe und Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
Lagerhaus Franchise GmbH, und Karl<br />
Hofbauer, Bereichsleiter Verwaltung<br />
und Objektmanagement, erhielten das<br />
Große Ehrenzeichen <strong>für</strong> Verdienste um<br />
das Bundesland Nie<strong>der</strong>österreich durch<br />
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.<br />
Reinhard Wolf, Generaldirektor<br />
<strong>der</strong> RWA gratuliert: „Die Ehrungen,<br />
die Frau Peraus, Herr Marx und Herr<br />
Hofbauer erhalten haben, erfüllen uns<br />
mit großer Freude und Stolz. Sie verdeutlichen,<br />
was unsere<br />
Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in<br />
<strong>der</strong> RWA und regional<br />
leisten. Die Auszeichnung<br />
<strong>der</strong> Führungskräfte<br />
ist auch<br />
ein Erfolg des gesamten<br />
Teams und bestätigt<br />
unseren nachhaltigen<br />
Weg als Arbeitgeber.“<br />
Die drei geehrten<br />
Bereichsleiter sind<br />
langjährige Mitglie<strong>der</strong><br />
des Managementteams<br />
<strong>der</strong> RWA. y<br />
Susanne Kraus-Winkler und Ingrid Peraus<br />
Thomas Marx mit Familie, Johanna Mikl-Leitner<br />
und Karl Hofbauer mit Familie<br />
Foto: BMAW Neumayer<br />
Bild: NLK Filzwieser<br />
Genossenschaft bedankte sich <strong>für</strong> beson<strong>der</strong>e Leistungen im Lagerhaus-Team.<br />
Lagerhaus ehrte Mitarbeiter:innen<br />
Das Lagerhaus Gmünd-Vitis<br />
veranstaltet jährlich ein Fest <strong>für</strong> das<br />
gesamte Team zum Dank <strong>für</strong> den<br />
persönlichen Einsatz und das hohe<br />
Engagement.<br />
In diesem Jahr zeichneten Obmann<br />
Hermann Lauter und Geschäftsführer<br />
Günter Zaiser 58 <strong>der</strong> 230 anwesenden<br />
Teammitglie<strong>der</strong> <strong>für</strong> ihre beson<strong>der</strong>en<br />
Leistungen aus. Geehrt wurden<br />
Lehrlinge, die die Berufsschule o<strong>der</strong><br />
Lehre mit gutem o<strong>der</strong> ausgezeichnetem<br />
Erfolg abgeschlossen haben, sowie<br />
Mitarbeiter:innen, die neben ihrer täglichen<br />
Arbeit eine zusätzliche Ausbildung<br />
absolvierten. Obmann und Geschäftsführer<br />
übergaben zudem eine<br />
Auszeichnung <strong>für</strong> 10, 20, 30, 35, 40<br />
o<strong>der</strong> 45 Jahre Treue und gratulierten all<br />
jenen, die im vergangenen Jahr die Pension<br />
angetreten haben.<br />
y<br />
24 | <strong>11</strong> . <strong>2023</strong>
H A N D E L<br />
EUROBAUSTOFF FORUM in Köln<br />
Positives Signal<br />
Zukunft gestalten“ – unter diesem Motto stand das EUROBAUSTOFF FORUM<br />
<strong>2023</strong>, das am 5. und 6. November in Köln stattfand. Insgesamt 8.600<br />
Teilnehmer verzeichnete die eigene Hausmesse <strong>der</strong> Fachhandelskooperation<br />
<strong>für</strong> Baustoffe, <strong>Fliesen</strong> und Holz. In den Messehallen 6 und 7 <strong>der</strong> Köln Messe<br />
präsentierten in diesem Jahr 506 Aussteller auf einer Fläche von 35.000<br />
Quadratmetern ihre Produkte und Dienstleistungen.<br />
Auf dem EUROBAUSTOFF<br />
Stand erfuhren die Gesellschafter<br />
in einer Gesamtpräsentation des kooperationseigenen<br />
Dienstleistungscampus<br />
welche Services ihnen zur optimalen Gestaltung<br />
ihrer klassischen Geschäftsprozesse<br />
zur Verfügung stehen. Dabei hatten<br />
die Messebesucher Gelegenheit, mit<br />
den EUROBAUSTOFF Mitarbeitern<br />
persönlich ins Gespräch zu kommen<br />
und sich über die aktuellen Themenschwerpunkte<br />
zu informieren. „Nach<br />
dem großen Erfolg in 2022 freuen wir<br />
uns sehr, dass <strong>der</strong> beliebte Branchentreff<br />
<strong>für</strong> unsere Gesellschafter auch im zweiten<br />
Jahr in Folge im XXL-Format so gut<br />
angenommen wurde. Damit ist es uns<br />
gelungen, auch <strong>für</strong> die Branche ein positives<br />
Signal zu setzen, das wir in diesen<br />
Zeiten gut gebrauchen können und das<br />
uns helfen wird, unser diesjähriges Motto<br />
‚Zukunft gestalten‘ erfolgreich umzusetzen“,<br />
lautete die erste Bilanz von Dr.<br />
Eckard Kern, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> EURO-<br />
BAUSTOFF Geschäftsführung, im Anschluss<br />
an das FORUM <strong>2023</strong>.<br />
KONZEPT GALABAU VORGESTELLT<br />
Einen Schwerpunkt bildete in diesem<br />
Jahr <strong>der</strong> separate Konzeptstand zum<br />
Thema Galabau-Ausstellung. Auf einer<br />
Fläche von 650 Quadratmetern zeigte<br />
die EUROBAUSTOFF ihren interessierten<br />
Gesellschaftern, wie hochwertige<br />
Produkte aus dem Galabau-Bereich unabhängig<br />
von Hersteller, Format o<strong>der</strong><br />
Farbe optimal präsentiert werden können,<br />
um bestmöglich zu beraten und<br />
erfolgreich zu verkaufen. „Der aufwendig<br />
gestaltete Konzeptstand Galabau war<br />
in Kombination mit einem Besuch <strong>der</strong><br />
ausstellenden Galabau-Lieferanten <strong>der</strong><br />
Messe-Höhepunkt und wurde von den<br />
Besuchern sehr gut angenommen, um<br />
sich über die Trends <strong>der</strong> Galabau-Saison<br />
zu informieren“, sagte Hartmut Möller,<br />
Geschäftsführer Einkauf und Gesellschafterbetreuung.<br />
Das diesjährige EUROBAUSTOFF FORUM stieß<br />
mit 8.600 Teilnehmern wie<strong>der</strong> auf großen<br />
Zuspruch.<br />
Weitere Themen waren in diesem Jahr<br />
<strong>der</strong> Zukunftsmarkt Holzbau, die energetische<br />
Sanierung und Photovoltaik sowie<br />
die AusstellungDigital als zukunftsweisende<br />
digitale Form <strong>der</strong> Warenpräsentation.<br />
Für den Nachwuchs aus den Anschlusshäusern<br />
<strong>der</strong> Kooperation standen<br />
auch in diesem Jahr wie<strong>der</strong> die Azubi-<br />
Sternfahrten mit <strong>der</strong> Prämierung des<br />
Azubis des Jahres <strong>2023</strong> auf dem Programm.<br />
Darüber hinaus hat die EU-<br />
ROBAUSTOFF Akademie in diesem<br />
Jahr zum ersten Mal den Azubi-Award<br />
unter dem Titel „Helden des Berufsalltags<br />
gesucht“ verliehen. Kommunikativer<br />
Höhepunkt zum Ausklang des<br />
ersten Veranstaltungstages war wie<strong>der</strong><br />
die traditionelle Abendveranstaltung<br />
am ersten Messetag. Als Gäste <strong>der</strong> EU-<br />
ROBAUSTOFF nahmen über 4.000<br />
Mitarbeiter:innen aus den Gesellschafterhäusern<br />
und <strong>der</strong> Aussteller teil. y<br />
Der eigene EUROBAUSTOFF Messestand als Spiegelbild des Dienstleistungscampus<br />
stand in diesem Jahr unter dem Motto „Zukunft gestalten“.<br />
Der Konzeptstand Galabau präsentierte sich auf 650 Quadratmetern und<br />
sorgte <strong>für</strong> großes Besucher-Interesse.<br />
Fotos: EUROBAUSTOFF<br />
<strong>11</strong> . <strong>2023</strong> | 25
H A N D E L<br />
Canal & Co<br />
Alles <strong>für</strong> den Bau<br />
Bei CANAL & CO dreht sich alles<br />
um den Bau: höchste Qualität <strong>für</strong><br />
Baugewerbe, Häuslbauer und zum<br />
Selbermachen auf noch größerer<br />
Fläche.<br />
Topmo<strong>der</strong>n: So präsentiert sich die Firma Canal & Co an ihrem neuen Standort im Gewerbepark in Hall.<br />
Am 2. September eröffnete <strong>der</strong><br />
neue, topmo<strong>der</strong>ne Standort des<br />
Baustoffhandelsunternehmens in <strong>der</strong> Padre-Kino-Strasse<br />
4, im Haller Gewerbegebiet.<br />
Nach eineinhalbjähriger Bauphase<br />
kann die Kundschaft von CANAL &<br />
CO nun auf zwei Stockwerken das erweiterte<br />
Sortiment namhafter Marken<br />
erkunden. Baustoffe <strong>für</strong> den Hoch- und<br />
Tiefbau, den Innenausbau und die Fassade<br />
bilden das Kernsortiment des traditionellen<br />
Baustoffhandels. Aber auch<br />
Werkzeuge und Maschinen sowie Eisenwaren<br />
und Farben findet man beim<br />
regionalen Baufachmarkt in Hall. Für<br />
den beson<strong>der</strong>en Auftritt wartet im ersten<br />
Stock eine große Kollektion an Jagd-,<br />
Arbeits- und Freizeitbekleidung sowie<br />
-schuhen auf die Besucher:innen. Schauraum<br />
<strong>für</strong> Wohnträume Fenster, Türen,<br />
Holzböden, Garagentore, Wärmedämm-<br />
Verbundsysteme und vieles mehr werden<br />
in <strong>der</strong> neuen Ausstellung zum Anfassen<br />
nah präsentiert. Durch die im Musterhaus<br />
im Galeriegeschoss eingebauten<br />
Fenster- und Türelemente kann man<br />
sich ein noch besseres Bild vom zukünftigen<br />
Zuhause machen. „Haben Sie hier<br />
erst mal <strong>Ihr</strong>e Elemente gefunden, ist<br />
es nur noch ein kleiner Schritt zu den<br />
Schaukästen, in denen Holzböden je<strong>der</strong><br />
Art <strong>für</strong> jeden Stil präsentiert werden.“<br />
SAISONALES PRODUKTSORTI-<br />
MENT<br />
Ob Winter- o<strong>der</strong> Sommersaison – das<br />
Sortiment deckt alle Wünsche ab. Wo<br />
in <strong>der</strong> kühlen Jahreszeit Kehrmaschinen,<br />
Schneefräsen, Schneeschaufeln und Auftausalze<br />
stehen, findet sich ab dem Frühling<br />
ein breites Angebot an Grillern, Rasenmähern<br />
und eine große Auswahl an<br />
Gartengestaltungsmöglichkeiten.<br />
KUNDENSERVICE AUF HÖCHSTEM<br />
NIVEAU<br />
Ausgezeichneter Service und beste Beratung<br />
haben bei CANAL & CO höchste<br />
Priorität. Die professionellen Baustoffspezialisten<br />
betreuen nicht nur im neuen<br />
Baufachmarkt, son<strong>der</strong>n auch vor Ort<br />
auf <strong>der</strong> Baustelle. Auf Wunsch werden<br />
die Produkte direkt zum Kunden gebracht.<br />
Für „Selbermacher:innen“ stehen<br />
Leih- Transporter zur Verfügung<br />
und werden im Baustoff-Drive-in vom<br />
freundlichen Team beladen. CANAL &<br />
CO bietet einen Rundum-Service, <strong>der</strong><br />
sich sehen lassen kann.<br />
y<br />
Bil<strong>der</strong>: Alex Gretter<br />
Breites Angebot auf<br />
zwei Stockwerken. Von<br />
saisonalen Angeboten<br />
über Arbeits- und<br />
Freizeitbekleidung<br />
bis hin zu sämtlichen<br />
Produkten die ein<br />
Häuslbauer benötigt.<br />
26 | <strong>11</strong> . <strong>2023</strong>
M E N S C H E N<br />
Neuaufstellung <strong>der</strong> Verkaufsleitung<br />
Wand bei Wienerberger<br />
Unter <strong>der</strong> Leitung vom langjährigen<br />
WienerbergerVertriebsprofi Gerhard<br />
Staudinger teilen sich Hermann Forster<br />
(56) und Martin Paschinger (37) künftig<br />
die Agenden in <strong>der</strong> Verkaufsleitung.<br />
Forster wird Verkaufsleiter Wand <strong>für</strong> die<br />
Region Ost, Paschinger übernimmt die<br />
Region West.<br />
Mit Hermann Forster (56) verzeichnet<br />
Wienerberger Österreich einen erfahrenen<br />
Neuzugang im Verkaufsberater-<br />
Team. Der gebürtige Weinviertler übernahm<br />
die Verkaufsleitung <strong>der</strong> Region<br />
Ost im Juni <strong>2023</strong> und ist seither <strong>für</strong> die<br />
Bundeslän<strong>der</strong> Wien, Nie<strong>der</strong>österreich,<br />
Burgenland und Steiermark zuständig.<br />
Für Martin Paschinger (37) bedeutet die<br />
neue Position einen internen Aufstieg<br />
bei Wienerberger Österreich. Der gebürtige<br />
Oberösterreicher war seit Anfang<br />
2022 Vertriebsmitarbeiter <strong>für</strong> das Bundesland<br />
Oberösterreich, seit Mai <strong>2023</strong><br />
hat er die Verkaufsleitung Wand <strong>für</strong> die<br />
Region West und somit <strong>für</strong> die Bundeslän<strong>der</strong><br />
Oberösterreich, Salzburg, Tirol,<br />
Vorarlberg und Kärnten inne. Ebenso<br />
wie sein Kollege Forster ist Martin Paschinger<br />
unter an<strong>der</strong>em <strong>für</strong> die Budgetierung,<br />
Umsetzung <strong>der</strong> Vertriebs- und<br />
Marketingstrategien sowie Betreuung<br />
<strong>der</strong> KeyAccount-Kunden zuständig. y<br />
Foto privat Foto: Jürgen Steppan B<br />
Martin Paschinger<br />
Hermann Forster<br />
Neuer Handels-Verkaufsleiter bei Adler Lacke<br />
Christoph Müller hat die Verkaufsleitung<br />
<strong>für</strong> die Sparte Farbenhandel in<br />
Deutschland und Österreich übernommen.<br />
Der Vollblut-Verkäufer Christoph<br />
Müller kann auf mehr als zehn Jahre<br />
Erfahrung im Vertrieb von Adler zurückblicken.<br />
Nach einer technischen<br />
Ausbildung und einem Studium <strong>der</strong> Internationalen<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
trat er 2012 als Area Manager Interna-<br />
tional bei Adler ein und betreute in den<br />
folgenden Jahren Kunden in ganz Europa,<br />
aber auch in Brasilien, Australien,<br />
Südkorea und Israel. Künftig übernimmt<br />
er die Verantwortung <strong>für</strong> den<br />
Vertrieb an Farbenfachhändler, Großhändler<br />
und Baumärkte in Deutschland<br />
und Österreich, die vor Ort von einem<br />
elfköpfigen Team von Regionalverkaufsleitern<br />
und Außendienst-Mitarbeitern<br />
betreut werden.<br />
y<br />
Foto: Adler<br />
FBI: 2-Tage Kompaktseminar<br />
Thema ist unter an<strong>der</strong>en „Klimafreundliche Gebäudeoptimierung mit smarten Systemlösungen“.<br />
Insgesamt zehn Referenten namhafter Unternehmen wie Baumit, BMI, Domoferm, Internorm, Roto Frank, Saint-Gobain, Schiedel<br />
und Wienerberger vermitteln geballte Information, kombiniert mit Praxisvorführungen. Die Teilnehmer:innen erwartet eine kompakte,<br />
gewerkeübergreifende Übersicht verschiedener Bauelemente, neue Verarbeitungsinformationen zur Fehlervermeidung sowie fundierte<br />
Ausführungen <strong>für</strong> die Anwendung im Alltag kombiniert mit <strong>der</strong> Vorführung praktischer Lösungen.<br />
Termin:<br />
Ort:<br />
Tagungsgebühr:<br />
Anmeldung:<br />
30. – 31.Jänner 2024 / jeweils 8:30 – ca. 17:00 Uhr<br />
BauAkademie Steiermark / Burgenland, Gleinalmstraße 73, 8124 Übelbach<br />
EUR 155,-- (exkl. MwSt.)<br />
michaela.thaler@fbi-forschungsverband.at<br />
<strong>11</strong> . <strong>2023</strong> | 27
A U S B I L D U N G<br />
WK Wien<br />
Ehrung <strong>der</strong> erfolgreichen Lehrlinge<br />
Insgesamt absolvierten in Wien 34 Lehrlinge ihre Ausbildung, vier<br />
davon im Eisenwarenhandel, 30 im Baustoffhandel. Bei <strong>der</strong> alljährlichen<br />
Lehrlingsehrung konnte Eva Maria Zirps-Ehrenberger, Gremialobmann Stv.<br />
des Landesgremiums Wien des Baustoff-, Eisen- und Holzhandels, zwölf<br />
Absolvent:innen begrüßen.<br />
„Es ist immer eine große Freude<br />
Absolvent:innen <strong>der</strong> Berufsschule<br />
in <strong>der</strong> Wirtschaftskammer begrüßen<br />
zu dürfen,“ so Zirps-Ehrenberger,<br />
Gremialobmann Stv. des Landesgremiums<br />
Wien des Baustoff-, Eisen- und<br />
Holzhandel. Von den 34 Lehrlingen, die<br />
ihre Lehre abgeschlossen hatten, fanden<br />
zwölf den Weg in die Räumlichkeiten<br />
<strong>der</strong> WK Wien. Ihnen wurde beson<strong>der</strong>e<br />
Anerkennung zu Teil, bekamen sie<br />
außer den Zertifikaten <strong>der</strong> bestanden<br />
Lehrlingsabschlussprüfung auch einen<br />
Scheck überreicht, <strong>der</strong> je nach Erfolg<br />
<strong>der</strong> Lehrlinge zwischen einhun<strong>der</strong>t und<br />
zweihun<strong>der</strong>tfünfzig Euro wert ist sowie<br />
ein Goodie-Bag. Es lohnt sich allemal<br />
den erfolgreichen Abschluss auch gebührend<br />
zu feiern und die Einladung <strong>der</strong><br />
Wirtschaftskammer Wien wahrzunehmen!<br />
y<br />
Kathrin Lenz und Johannes Kauer<br />
vom Baustoffhandel Sochor freuen<br />
sich mit ihren erfolgreichen Lehrlingen<br />
Katharina Demmel und Yassin<br />
Ugarcina.<br />
Eva Maria Zirps-Ehrenberger, Gremialobmann<br />
Stv. des Landesgremiums Wien des Baustoff-,<br />
Eisen- und Holzhandels begrüßte in <strong>der</strong> WK Wien<br />
die Absolvent:innen.<br />
Die Absolvent:innen<br />
Tüchler Bühnen- und Textiltechnik<br />
ZATLOKAL Raphael<br />
Baustoffhandel A. Sochor & Co GmbH<br />
DEMMEL Katharina<br />
UGARCINA Yassin<br />
Bauhaus Depot GmbH<br />
CABUK Yavuz<br />
PETROVIC Mica<br />
Hornbach Baumarkt GmbH<br />
HEIMCHEN Miguel<br />
Die Baustoffhandel-Lehrlinge in <strong>der</strong><br />
WK Wien mit Eva Maria Zirps-<br />
Ehrenberger.<br />
IAT GmbH<br />
JANCA Samantha<br />
OBI Bau- und Heimwerkermärkte<br />
Systemzentrale GmbH<br />
AYDOGDU Güney<br />
MRSIC Maida<br />
Quester Baustoffhandel GmbH<br />
RADOVANOVIC Djordje<br />
Bild David Bohmann<br />
Schachermayer GmbH<br />
DANNINGER Raphael Peter Erhard<br />
UDDIN Tamjid<br />
28 | <strong>11</strong> . <strong>2023</strong>
A U S B I L D U N G<br />
WK Wien<br />
Rekorde bei Lehrlingszahlen<br />
Ein Viertel mehr Lehranfänger im Gewerbe und Handwerk. „Plus 25,8<br />
Prozent Lehranfänger: Lehre im Gewerbe und Handwerk bringt top Karriereund<br />
Verdienstchancen“, so Maria Smodics-Neumann, Obfrau <strong>der</strong> Sparte<br />
Gewerbe und Handwerk <strong>der</strong> Wirtschaftskammer Wien.<br />
„Wir freuen uns über ein Plus<br />
von einem Viertel mehr<br />
neue Lehranfänger im Gewerbe und<br />
Handwerk, das beweist, eine Lehre im<br />
Handwerk und Gewerbe ist attrakti“,<br />
sagt Maria Smodics-Neumann, Obfrau<br />
<strong>der</strong> Sparte Gewerbe und Handwerk <strong>der</strong><br />
Wirtschaftskammer Wien. Konkret sind<br />
es mit Stichtag 31.10.<strong>2023</strong> um 25,8<br />
Prozent mehr Lehranfänger als im Vorjahr,<br />
in absoluten Zahlen sind das 328<br />
neue Lehrlinge im ersten Lehrjahr.<br />
Interessant, welche Berufe einen beson<strong>der</strong>en<br />
Zulauf feststellen. Smodics-<br />
Neumann: „Bei <strong>der</strong> Installations- und<br />
Gebäudetechnik, Kfz-Technik, Metalltechnik<br />
und Informationstechnologie<br />
gibt es heuer um jeweils rund ein Drittel<br />
mehr Lehranfänger als vor einem Jahr.<br />
WIEN HAT MEISTEN LEHRLINGE<br />
Wien hat bundesweit den mit Abstand<br />
höchsten Zuwachs bei <strong>der</strong> Gesamtzahl<br />
<strong>der</strong> Lehrlinge mit einem Plus von<br />
10,6 Prozent. Noch stärker ist <strong>der</strong> Zuwachs<br />
bei den Lehranfängern: 20,7 Prozent<br />
mehr Jugendliche haben zuletzt in<br />
Wien eine Lehre begonnen. Smodics-<br />
Neumann: „Die Lehre boomt in Wien.<br />
Das ist vor allem den Wiener Ausbildungsbetrieben<br />
zu verdanken. Sie tragen<br />
damit wesentlich dazu bei, die Lücke des<br />
Fachkräftebedarfs aktiv zu verkleinern.<br />
Das sind großartige Neuigkeiten.“<br />
LEHRE IM IMAGEWANDEL<br />
Die starke Zunahme an neuen Lehrlingen<br />
in <strong>der</strong> Sparte bedeutet auch eine<br />
Imagewende <strong>für</strong> die Lehre: „Die Lehre<br />
ist in vielen Branchen die wichtigste<br />
Schiene, um Fachwissen weiterzugeben<br />
und so <strong>für</strong> den dringend benötigten<br />
Fachkräftenachwuchs zu sorgen“, so<br />
Smodics-Neumann: „Basis-Handwerksberufe<br />
sind auch wichtig, um unser Leben<br />
stärker in Richtung Nachhaltigkeit<br />
auszurichten – z.B. Installations- und<br />
Gebäudetechniker, Hochbauer und<br />
Elektrotechniker, um Gebäude energieeffizient<br />
zu machen.“<br />
JUGENDLICHE FÜR GREEN-JOBS<br />
In Hinblick auf die Energiewende rücken<br />
Ausbildungen mit ,Green Skills‘<br />
stärker in den Fokus <strong>der</strong> Jugendlichen.<br />
Laut einer aktuelle Umfrage im Auftrag<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftskammer Österreich haben<br />
drei von vier jungen Menschen Interesse<br />
an entsprechenden Ausbildungen.<br />
75 Prozent <strong>der</strong> Schüler interessieren sich<br />
demnach <strong>für</strong> Jobs mit Umwelt-Fokus.<br />
„Handwerk hat goldenen Boden und<br />
eine Lehre im Handwerk und Gewerbe<br />
bedeutet Jobsicherheit und darüber hinaus<br />
noch, dass die Jugendlichen aktiv<br />
zur Energiewende beitragen können“, so<br />
Smodics-Neumann und nennt zwei Beispiele:<br />
„So etwa als Experten im Bereich<br />
<strong>der</strong> Photovoltaik, in <strong>der</strong> Installation von<br />
Smart-Home-Konzepten und Stromspeichern<br />
o<strong>der</strong> Ladestationen <strong>für</strong> E-Autos.<br />
Als Experten <strong>für</strong> die Planung und<br />
Installation von Heizungs-, Lüftungsund<br />
Wasserversorgungsanlagen spielen<br />
Gebäudetechniker eine wichtige Rolle<br />
bei <strong>der</strong> Umrüstung auf klimafreundliche<br />
Lösungen unter Nutzung erneuerbarer<br />
Energiequellen, wie etwa Wärmepumpen<br />
o<strong>der</strong> Sonnenkollektoren.“<br />
ENERGIEBERATER, HOCHVOLT-<br />
FACHKRAFT<br />
„Dank <strong>der</strong> höheren beruflichen Bildung<br />
wird die Lehre enorm aufgewertet werden.<br />
Junge Menschen haben im Betrieb<br />
künftig dieselben Entwicklungschancen<br />
wie auf <strong>der</strong> Schulbank o<strong>der</strong> an <strong>der</strong><br />
Uni“, so Smodics-Neumann. Mit <strong>der</strong><br />
höheren beruflichen Bildung wird aktuell<br />
ein eigenständiger berufspraktischer<br />
Bildungsweg geschaffen, <strong>der</strong> nahtlos an<br />
die Lehre anschließt und gleichwertig<br />
zum schulisch-akademischen Bildungsweg<br />
verläuft. Es werden formale Abschlüsse<br />
auf NQR-Stufe 5 (Anmerkung:<br />
Der Nationale Qualifikationsrahmen<br />
(NQR) ist ein Instrument zur Einordnung<br />
von Qualifikationen des österreichischen<br />
Bildungssystems) möglich<br />
sein, die gleichwertig zu einem HTL-<br />
Abschluss eingestuft werden. Diese zukünftigen<br />
NQR5-Qualifikationen sollen<br />
beson<strong>der</strong>s viele „Green Job“-Fel<strong>der</strong><br />
umfassen, etwa <strong>für</strong> Rauchfangkehrer die<br />
Qualifikation im Bereich Energieberatung,<br />
bei Elektrotechnikern die Spezialisierung<br />
auf „Green Technology“, die<br />
Fortbildung von KFZ-Technikern zur<br />
Hochvolt-Fachkraft.<br />
<strong>11</strong> . <strong>2023</strong> | 29
I N D U S T R I E N E W S<br />
Wienerberger Maurer-Fünfkampf<br />
Titel geht nach Tirol<br />
Die stärksten Maurer und Hochbauer<br />
des Landes traten bei<br />
<strong>der</strong> dritten Auflage des Wienerberger<br />
Maurer-Fünfkampfs in fünf schweißtreibenden<br />
Disziplinen gegeneinan<strong>der</strong><br />
an. 25 Athleten gingen ins Rennen, um<br />
in den fünf Disziplinen Ziegel „stessn“,<br />
„trogn“, „hoitn“ und „stemman“ sowie<br />
eine Zielscheibe mit Mörtel „anzwerfen“<br />
gegeneinan<strong>der</strong> anzutreten.<br />
Als Sieger des Wettkampfs ging Marco<br />
Hertscheg von <strong>der</strong> Firma Huter &<br />
Söhne hervor, <strong>der</strong> den Titel „Stärkster<br />
Mauer Österreichs“ zum ersten Mal<br />
nach Tirol holte. Zweitplatzierter wurde<br />
Thomas Tröber, ebenfalls von <strong>der</strong> Firma<br />
Huter & Söhne aus Innsbruck. Den<br />
dritten Platz sicherte sich Josip Draksic<br />
aus Wien von <strong>der</strong> Firma DCRO Bau aus<br />
Wien-Liesing.<br />
Auf die Gewinner <strong>der</strong> ersten drei<br />
Plätze warteten eigens gemauerte Pokale<br />
aus Miniziegel und Engelbert Strauss<br />
Gutscheine, die von Wienerberger Geschäftsführer<br />
Johann Marchner und dem<br />
Vertriebsleiter <strong>für</strong> den Bereich Wand<br />
Gerhard Staudinger überreicht wurden.<br />
Alle teilnehmenden Athleten erhielten<br />
Goodie-Bags, gefüllt mit Finisher-Shirts,<br />
Medaillen und Geschenken von Wienerberger,<br />
Red Bull und Engelbert Strauss.<br />
„Der diesjährige Maurer-Fünfkampf<br />
hat einmal mehr bewiesen, zu welch außerordentlich<br />
sportlichen Leistungen die<br />
Maurer und Hochbauer Österreichs bereit<br />
sind. Es freut mich sehr, dass wir bereits<br />
die dritte Auflage des Wettbewerbs<br />
feiern und dieser wichtigen Berufssparte<br />
unserer Branche erneut eine Bühne geboten<br />
haben. Die Tribünen waren bis<br />
auf den letzten Platz gefüllt – die Stimmung<br />
war grandios“, sagt Johann Marchner,<br />
Geschäftsführer Wienerberger<br />
Österreich.<br />
y<br />
Bil<strong>der</strong>: Michael Meindl<br />
Ceresit<br />
Systemlösungen <strong>für</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
in <strong>der</strong> <strong>Fliesen</strong>verlegung<br />
Wünsche und Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an <strong>Fliesen</strong>design steigen stetig.<br />
Längst nicht mehr dienen <strong>Fliesen</strong><br />
nur als einfacher Boden- o<strong>der</strong> Wandbelag<br />
– Architekten nutzen <strong>Fliesen</strong> immer<br />
öfter als innenarchitektonisches Gestaltungselement.<br />
Egal ob es um die <strong>Verlegung</strong> von <strong>Fliesen</strong><br />
in begehbaren Duschen, das Erstellen<br />
von <strong>Fliesen</strong>nischen, das Verlegen auf<br />
Gehrung, das Verlegen von großformatigen<br />
<strong>Fliesen</strong> o<strong>der</strong> die Verklebung von<br />
Natursteinen geht – Die <strong>Fliesen</strong>chemiemarke<br />
Ceresit bietet dem professionellen<br />
Verarbeiter abgestimmte Produktsystemempfehlungen<br />
<strong>für</strong> diese Anwendungen.<br />
Auf <strong>der</strong> Ceresit Website unter www.ceresit.at/de/systeme/detailanwendungen.<br />
html sind alle Systemaufbauten und<br />
empfohlenen Produkte <strong>für</strong> diese Anwendungsfälle<br />
übersichtlich dargestellt.<br />
Ergänzt durch kurze Anwendungsvideos<br />
mit wertvollen Hinweisen findet<br />
<strong>der</strong> Profi hier, was er braucht.<br />
<strong>CERESIT</strong> UND FLIESENLEGER: EINE<br />
PARTNERSCHAFT FÜR ERFOLG<br />
In <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong> <strong>Fliesen</strong>verlegung spielt<br />
jedes Detail eine Rolle. Mit dem schlanken<br />
Produktportfolio von <strong>CERESIT</strong><br />
bieten Sie dem <strong>Fliesen</strong>leger Systemlösungen,<br />
mit denen er die einfachsten<br />
aber auch die anspruchsvollsten Aufgaben<br />
umsetzen kann – ohne aufgeblasenem<br />
Produktsortiment. Unsere<br />
gemeinsame Expertise verhilft dem Verarbeiter<br />
zu zufriedenen Kunden und sichert<br />
damit nachhaltige Nachfrage. y<br />
32 | <strong>11</strong> . <strong>2023</strong>
I N D U S T R I E N E W S<br />
Weber Terranova<br />
Sanierung Schloss Haindorf<br />
Das Schloss Haindorf in Nie<strong>der</strong>österreich<br />
wurde kürzlich<br />
umfassend saniert. Das Barockschloss<br />
aus dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t liegt in <strong>der</strong><br />
Weinstadt Langenlois im nie<strong>der</strong>österreichischen<br />
Kamptal, 10 Minuten vom<br />
UNESCO Weltkulturerbe<br />
Wachau<br />
entfernt, und dient<br />
heute als Seminarhotel<br />
und Veranstaltungsort.<br />
Bei<br />
<strong>der</strong> Generalsanierung<br />
spielte die Abdichtung<br />
des historischen<br />
Gebäudes<br />
eine zentrale Rol-<br />
le. Damit beauftragt wurde die<br />
Baufirma Schütz aus Weißenkirchen.<br />
Das nie<strong>der</strong>österreichische<br />
Traditionsunternehmen setzte<br />
da<strong>für</strong> einmal mehr auf die Produkte<br />
von Weber Terranova: Zuerst<br />
wurden <strong>der</strong> Sockel sowie <strong>der</strong><br />
Kellerbereich des Gebäudes mit<br />
weber.tec 934 ausgeglichen. Dabei handelt<br />
es sich um einen äußerst vielseitigen<br />
Egalisierungsmörtel und Sockelputz, <strong>der</strong><br />
zudem auch als Dichtungsträger <strong>für</strong> Abdichtungen<br />
mit kunststoffmodifizierten<br />
Bitumendickbeschichtungen sowie bei<br />
flexiblen und starren Dichtungsschlämmen<br />
eingesetzt werden kann.<br />
Als nächster Schritt erfolgte die Abdichtung<br />
mit weber.tec Superflex D 24.<br />
Die bitumenfreie Reaktivabdichtung ist<br />
hochflexibel, reaktiv- und schnell abbindend.<br />
„Die Ausführung erfolgte wie immer<br />
in top Qualität“, berichtet Ewald<br />
Steininger, Leitung Technik und Bauchemie<br />
bei Weber Terranova. y<br />
Bil<strong>der</strong>: Saint Gobain<br />
Rohrdor fer beteiligt sich an Verbundprojekt ZEUS<br />
CO2-Reduktion durch Sektor-Kopplung<br />
Bild: Rohrdorfer Unternehmensgruppe<br />
Rohrdorfer beteiligt sich am Verbundprojekt<br />
ZEUS (Zero Emissions<br />
throUgh Sector Coupling). Im<br />
Rahmen des Projektes sollen Technologien<br />
zur Rückgewinnung und Nutzung<br />
von CO2 verschränkt getestet werden,<br />
V.l.: Martina Schwarzmüller, Thomas Mairegger<br />
und Dr. Philipp Stadler vom Net Zero Emission-<br />
Team mit einem Druckbehälter, <strong>der</strong> das erste<br />
im Werk Rohrdorf abgeschiedene Kohlendioxid<br />
enthält.<br />
um sie <strong>für</strong> verschiedene Industriesektoren<br />
zu optimieren. Das Projekt wird<br />
aus Mitteln des österreichischen Klimaund<br />
Energiefonds geför<strong>der</strong>t und im Rahmen<br />
des Energieforschungsprogramms<br />
2022 durchgeführt (Gesamtkosten: 16,8<br />
Mio. EUR, För<strong>der</strong>ung 7,7 Mio. EUR).<br />
Neben Rohrdorfer sind zahlreiche namhafte<br />
<strong>Partner</strong> aus <strong>der</strong> Energiewirtschaft,<br />
<strong>der</strong> Industrie und <strong>der</strong> Forschung beteiligt.<br />
Das auf vier Jahre angelegte Projekt<br />
startete im Oktober <strong>2023</strong> und wird<br />
vom K1-MET Kompetenzzentrum koordiniert.<br />
CO2-NEUTRALE ZEMENTPRODUK-<br />
TION DURCH ABSCHEIDUNG, NUT-<br />
ZUNG UND SPEICHERUNG<br />
Die Rohrdorfer Unternehmensgruppe<br />
hat sich das Ziel <strong>der</strong> CO2-Neutralität<br />
bis 2038 gesetzt. 60 Prozent <strong>der</strong><br />
CO2-Emissionen <strong>der</strong> Zementindustrie<br />
können vermieden werden, indem etwa<br />
Zementrezepturen verän<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> alternative<br />
Brennstoffe eingesetzt werden. 40<br />
Prozent sind jedoch unvermeidbar und<br />
müssen zurückgewonnen und weiterverarbeitet<br />
o<strong>der</strong> dauerhaft gespeichert werden.<br />
Das Rohrdorfer Net Zero Emission-Team<br />
verfolgt daher mehrere Ansätze<br />
zur Abscheidung, Nutzung und Speicherung<br />
von Kohlendioxid.<br />
Rohrdorfer wird in seinem Zementwerk<br />
Hatschek am Standort Gmunden<br />
eine CO2-Membranabscheideanlage errichten.<br />
Ziel ist es, mit <strong>der</strong> Anlage 500<br />
Kilogramm Kohlendioxid pro Tag zurückzugewinnen,<br />
das gereinigt und zu<br />
Ameisensäure synthetisiert werden soll.<br />
Dabei kommt ein von Rohrdorfer entwickeltes<br />
und patentiertes CO2-Elektrolyseverfahren<br />
mit einer Kapazität von<br />
einem Kilogramm Produkt pro Stunde<br />
zur Anwendung.<br />
y<br />
<strong>11</strong> . <strong>2023</strong> | 33
I N D U S T R I E N E W S<br />
Büsscher & Hoffmann<br />
Kamin <strong>für</strong> neue Abluftreinigungsanlage<br />
Ende Dezember <strong>2023</strong> wird ein<br />
50 Meter hoher Kamin, <strong>der</strong> als<br />
Finale des Maßnahmenpakets zur Abluftbehandlung<br />
am Gelände <strong>der</strong> Firma<br />
Büsscher & Hoffmann gilt, errichtet.<br />
Die beiden alten bestehenden 17 Meter<br />
hohen Kamine werden danach abgebaut.<br />
DREI SÄULEN FÜR BESTMÖG-<br />
LICHEN WIRKUNGSGRAD<br />
Die Abluft bei<strong>der</strong> Produktionslinien<br />
wird gesammelt und einer Nachbehandlung<br />
unterzogen. Dabei durchläuft sie<br />
drei Stationen, an <strong>der</strong>en Ende nun <strong>der</strong><br />
neue Kamin steht. Beginnend mit zwei<br />
Wäschern zur Reinigung von Schwebstoffen<br />
folgt eine chemisch-oxidative<br />
Behandlung zum Abbau von Geruchsstoffen,<br />
wozu <strong>der</strong> neue höhere Kamin als<br />
verlängerte Reaktionsstrecke dient. Dies<br />
soll die Häufigkeit <strong>der</strong> Wahrnehmungen<br />
im Umfeld reduzieren. Durch den künftigen<br />
Kamin werden Emissionen weiter<br />
reduziert.<br />
NACHHALTIGKEIT ALS STÄN-<br />
DIGER PROZESSBEGLEITER<br />
Nach Errichtung des „grünen“ Bürogebäudes<br />
und <strong>der</strong> neuen Abluftbehandlung<br />
samt Kamin, hat das Ennser Traditionsunternehmen<br />
bereits wesentliche<br />
Schritte in Richtung Nachhaltigkeit gesetzt.<br />
Unter an<strong>der</strong>em ist die nochmalige<br />
Erweiterung <strong>der</strong> PV-Anlage auf 700<br />
KW/p (das entspricht einem Stromverbrauch<br />
von ca. 200 Haushalten) und<br />
<strong>der</strong> sukzessive Abtausch <strong>der</strong> Diesel- auf<br />
Elektrostapler geplant.<br />
DIALOG WIRD<br />
FORTGESETZT<br />
Auch nach Abschluss<br />
dieser Maßnahmen,<br />
wird Büsscher & Hoffmann<br />
selbstverständlich<br />
den gut etablierten<br />
Weg des Dialoges mit<br />
den Anrainern fortsetzen.<br />
Das Dialogforum<br />
Etwaige Fragen o<strong>der</strong> Anregungen können<br />
direkt an die Ombudsstelle von Büsscher<br />
& Hoffmann (ombudsstelle@bueho.at)<br />
gerichtet werden.<br />
<strong>für</strong> Vertreter <strong>der</strong> Anrainer, <strong>der</strong> Stadtgemeinde<br />
und <strong>der</strong> Ennser Gemein<strong>der</strong>atsfraktionen<br />
ist wie das Umweltgremium,<br />
als „Expertenrunde“ ein bewährtes Instrument.<br />
y<br />
Bild: Büsscher & Hoffmann<br />
PCI Akademie<br />
Seminarprogramm 2024 mit Fokus auf Sanierung<br />
Das neue Seminarprogramm <strong>der</strong><br />
PCI Akademie umfasst wie gewohnt<br />
aktuelle, qualitativ hochwertig<br />
aufbereitete Themen. Ob Handwerker,<br />
Fachhändler o<strong>der</strong> Berufseinsteiger<br />
– die digitalen Schulungsformate und<br />
Präsenzseminare sind von praktischem<br />
Nutzen bei <strong>der</strong> Handhabung, Beratung<br />
o<strong>der</strong> Verarbeitung <strong>der</strong> PCI-Produkte im<br />
Baualltag. Der Fokus des Seminarprogramms<br />
2024 liegt auf dem Thema Sanierung.<br />
Dabei reicht das Spektrum von<br />
barrierefreier Badsanierung, Bodenrenovierung<br />
und Bauwerksabdichtung im<br />
Bestand bis hin zur klassische Betoninstandsetzung.<br />
Als zusätzliche Inklusivleistung<br />
können alle Teilnehmer <strong>der</strong> praxisorientierten<br />
Handwerkerschulungen<br />
passende digitale Lernressourcen in Anspruch<br />
nehmen, wie beispielsweise eine<br />
Online-Session zu rechtlichen Fragestellungen<br />
aus den Seminaren.<br />
Bei <strong>der</strong> interaktiven PCI-Themenwoche<br />
profitieren die Teilnehmer von kompakter<br />
Wissensvermittlung mit einem<br />
Mix aus Theorie und Praxis. Jede Ausgabe<br />
greift ein an<strong>der</strong>es anwendungsbezogenes<br />
Thema auf. Die PCI-Themenwoche<br />
wird quartalsweise ausgestrahlt.<br />
Zusätzlich bietet das Unternehmen auch<br />
weiterhin Wissen auf Abruf mit kurzen,<br />
kompakten Schulungsvideos an. y<br />
34 | <strong>11</strong> . <strong>2023</strong>
W E B G U I D E<br />
BAUSTOFFE<br />
ARDEX Baustoff GmbH<br />
www.ardex.at<br />
Avenarius-Agro GmbH<br />
www.avenariusagro.at<br />
Baumit<br />
www.baumit.com<br />
Stauss-Perlite GmbH<br />
www.Stauss-Perlite.at<br />
James Hardie Austria<br />
www.fermacell.at<br />
www.jameshardie.com<br />
Henkel Central Eastern<br />
Europe GmbH<br />
www.ceresit.at<br />
DÄMMSTOFFE<br />
PCI Augsburg GmbH<br />
www.pci.at<br />
RÖFIX AG<br />
www.roefix.com<br />
Sopro Bauchemie GmbH<br />
www.sopro.at<br />
Soudal AT gmbH<br />
www.soudal.com<br />
www.fixall.eu<br />
Tiba Austria GmbH<br />
www.tibanet.com<br />
Austrotherm GmbH<br />
www.austrotherm.com<br />
FENSTER/TÜREN<br />
IT<br />
KAMIN<br />
Rockwool<br />
Handelsges.m.b.H.<br />
www.rockwool.at<br />
Unsere Preisliste <strong>für</strong> <strong>Ihr</strong><br />
Smartphone auf:<br />
www.rockwool-preisliste.at<br />
Wippro GmbH<br />
www.wippro.at<br />
Inndata Datentechnik<br />
www.inndata.at<br />
www.jubacon.net<br />
Schiedel GmbH<br />
www.schiedel.at<br />
Lias Österreich GesmbH<br />
www.liapor.at<br />
Mapei Austria GmbH<br />
www.mapei.at<br />
MEA Bausysteme GmbH<br />
www.mea-group.com/de/<br />
building-systems<br />
info.mea-bausysteme.at@<br />
mea-group.com<br />
Tel: +43 (0)2782 83200-13<br />
Karl Bachl Ges.m.b.H.<br />
www.bachl.at<br />
Isolith<br />
Leichtbauplattenwerk M.<br />
Hattinger Ges.m.b.H.<br />
www.isolith.com<br />
Linzmeier Bauelemente<br />
GmbH<br />
www.linzmeier.de<br />
LAGERSYSTEME<br />
OHRA Regalanlagen GmbH<br />
www.ohra.at<br />
T.: +43 7236 21534<br />
WASSERVER-/ENTSORGUNG<br />
FRÄNKISCHE Rohrwerke<br />
Gebr. Kirchner GmbH & Co.KG<br />
www.fraenkische.at<br />
Profibaustoffe Austria<br />
GmbH<br />
www.profibaustoffe.com<br />
Knauf Insulation GmbH<br />
www.knaufinsulation.at<br />
Steinbacher Dämmstoffe<br />
GmbH<br />
www.steinbacher.at<br />
ZIEGEL<br />
Bauhütte Leitl-Werke GmbH<br />
www.leitl.at<br />
Impressum<br />
Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Mag. Alexandra Lehrer, <strong>11</strong>70 Wien, Dornbacher Str. 93, Telefon: 01/478 81 70, E-Mail: office@impactmedia.at, www.impactmedia.at; Chefredaktion:<br />
Mag. Alexandra Lehrer; Chefredaktion VBÖ: Mag. Susanne Aigner-Haas Redaktion: Maximilian Lehrer; DI Tom Cervinka; Peter Mayer; Anzeigen: Peter Mayer, p.mayer@impactmedia.<br />
at; Richard Fassl, r.fassl@impactmedia.at; Abonnementverwaltung: Daniela Brany, d.brany@impactmedia.at; Grafik und Layout: Nicolas Lehrer; Druck: Druckerei Robitschek, 1050 Wien;<br />
Jahresabonnement: Inland: EUR 97,50; Ausland: EUR <strong>11</strong>2,-. Das Abonnement ist jeweils einen Monat vor Jahresende kündbar, sonst gilt die Bestellung <strong>für</strong> das folgende Jahr weiter. Erscheinungsweise:<br />
10 x jährlich. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlegers gestattet. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, unterliegen nicht <strong>der</strong> Verantwortlichkeit <strong>der</strong><br />
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