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NATURZYT - Das Schweizer Naturmagazin - Ausgabe Dezember 2023

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützen - 4 Ausgaben für nur CHF 29.50

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT.
NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützen - 4 Ausgaben für nur CHF 29.50

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Aus Liebe zur Natur.<br />

Nr. 43 | <strong>Dezember</strong> 23 – Februar 24 | CHF 7.90<br />

Jedes Abo hilft …<br />

<strong>NATURZYT</strong> abonnieren und mit uns<br />

Naturprojekte unterstützen.<br />

Mehr ab Seite 38<br />

Natur bewahren<br />

Gärtnern in der<br />

Grossstadt<br />

Natur erleben<br />

Winterlandschaft<br />

der Moore<br />

Natur erfahren<br />

Streit als<br />

Überlebensstrategie<br />

Natur erfahren<br />

Walnuss – Heilmittel<br />

und Kultpflanze<br />

Natur bewahren<br />

Mausohr-Monitoring<br />

– eine Erfolgsgeschichte<br />

Natur erleben<br />

Die wilde<br />

Seite Hollands


DANKE, DASS SIE <strong>NATURZYT</strong><br />

MIT IHREM ABONNEMENT<br />

WEITERHIN UNTERSTÜTZEN!<br />

Jedes Abonnement zählt, jeder Gönner hilft.<br />

Natur erfahren, erleben und bewahren.<br />

<strong>Das</strong> ist <strong>NATURZYT</strong>.<br />

Aus Liebe zur Natur.<br />

Für nur CHF 29.50 für 4 <strong>Ausgabe</strong>n im Jahr<br />

schreibt die <strong>NATURZYT</strong> nicht nur über<br />

unsere Natur, damit Sie diese näher erfahren<br />

und erleben können, sondern auch, damit Sie<br />

gemeinsam mit uns unsere Natur bewahren<br />

und schützen lernen. Deshalb unterstützt<br />

<strong>NATURZYT</strong> auch wichtige Naturprojekte<br />

mit einem Teil der Abo-Einnahmen.<br />

Aktuell unsere Fledermäuse.<br />

Mehr dazu auf den Seiten 38–41.<br />

<strong>Das</strong> will <strong>NATURZYT</strong> auch in Zukunft<br />

tun, und zwar zum unver änderten<br />

Abonnements-Preis. Deshalb<br />

danken wir Ihnen, wenn Sie<br />

<strong>NATURZYT</strong> weiterhin treu bleiben<br />

und uns als Abonnent oder als<br />

Gönnerin und Gönner unterstützen.<br />

Bleiben Sie uns treu und abonnieren Sie die <strong>NATURZYT</strong>.<br />

Per Telefon 043 542 72 91, unter www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/abonnieren oder mittels Abo-Talon auf Seite 63.<br />

* Bei Personenbezeichnungen ist jeweils das andere Geschlecht mitgemeint.


EDITORIAL<br />

Impressum<br />

<strong>NATURZYT</strong> 11. Jahrgang<br />

Knaus Marketing- & Verlagsservice<br />

Sonnhalde 37<br />

8602 Wangen<br />

Redaktion<br />

Telefon 043 542 72 91<br />

redaktion@naturzyt.ch<br />

Anzeigen<br />

Michael Knaus<br />

Telefon 043 542 72 91<br />

michael.knaus@kmvs.ch<br />

Freie und ständige Mitarbeiter<br />

Virginia Knaus, Michael Knaus,<br />

Daniel Fleuti, Ernestine Astecker,<br />

Tobias Ryser, Marwin Zander,<br />

Gaby Kistler, Hubert Krättli,<br />

Helen Weiss, Katja Schönbächler<br />

Aus Liebe zur Natur<br />

Grafik & Produktion<br />

Martina Roth<br />

Bildbearbeitung<br />

Heinz Weber<br />

Titelbild<br />

Adobe Stock<br />

Korrektorat<br />

Christoph Meyer, Basel<br />

Druck<br />

AVD GOLDACH AG, 9403 Goldach<br />

Abonnementspreise<br />

4 <strong>Ausgabe</strong>n CHF 29.50 (inkl. 2.5% MwSt.),<br />

8 <strong>Ausgabe</strong>n CHF 56.50 (inkl. 2.5% MwSt.).<br />

Auslandabonnemente auf Anfrage.<br />

Abonnementsdienst<br />

Knaus Marketing & Verlagsservice<br />

Sonnhalde 37, 8602 Wangen<br />

Telefon 043 542 72 91, abo@<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/abonnieren<br />

ISSN-Nummer 2296-2859<br />

© Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />

aus drücklicher Genehmigung des Verlages.<br />

<strong>Das</strong> Magazin wird in der Schweiz auf<br />

100% Recycling papier gedruckt.<br />

Liebe Leserin<br />

Die <strong>NATURZYT</strong> schreibt nicht nur über<br />

unsere Natur, damit wir diese näher erfahren<br />

und erleben können, sondern<br />

gemeinsam mit unseren Abonnentinnen<br />

unterstützen wir auch Naturprojekte aus<br />

einem Teil der Abo-Erlöse. Zuerst waren<br />

es unsere Wildbienen, dann unsere Greifvögel<br />

und aktuell sind es unsere Fledermäuse<br />

(mehr dazu auf Seite 38).<br />

Gerade in einer Zeit, in welcher<br />

alle Kosten steigen, seien es die Produktionskosten<br />

oder die Versandkosten<br />

der <strong>NATURZYT</strong>, und die Anzeigenerlöse<br />

aufgrund von Sparmassnahmen sinken,<br />

ist es wichtig, nicht am falschen Ort zu<br />

sparen. <strong>NATURZYT</strong> hält auch an der<br />

Unterstützung von Naturprojekten fest,<br />

weil es wichtig und richtig ist.<br />

<strong>NATURZYT</strong> will auch weiterhin<br />

den Abonnements-Preis wie seit<br />

Jahren bei CHF 29.50 (Jahres-Abo) bzw.<br />

CHF 56.50 (2-Jahres-Abo) beibehalten.<br />

Denn <strong>NATURZYT</strong> ist es wichtig, für alle<br />

erschwinglich zu sein.<br />

Dies kann <strong>NATURZYT</strong> nur dank<br />

unseren Gönnerinnen, welche uns mit<br />

jährlich CHF 100 zusätzlich zum Abonnements-Preis<br />

unterstützen. Und dank<br />

jährlich leicht steigenden Abonnenten-<br />

Zahlen, vielleicht auch deshalb, weil<br />

<strong>NATURZYT</strong> anders ist.<br />

Jedes Abo zählt, jede Gönnerin<br />

hilft. Empfehlen Sie unsere <strong>NATURZYT</strong><br />

weiter und helfen Sie uns damit, neue<br />

Abonnentinnen zu gewinnen. Falls Sie<br />

sie noch nicht abonniert haben, wäre<br />

jetzt der richtige Zeitpunkt (Abo-Talon<br />

auf der letzten Seite oder unter<br />

www.naturzyt.ch/abonnieren).<br />

Liebe Abonnentin, danke, dass<br />

Sie uns treu bleiben und bei der Abo-<br />

Erneuerung unserer <strong>NATURZYT</strong> wieder<br />

einzahlen, und vielleicht können wir<br />

Sie auch als Gönnerin gewinnen. Und<br />

natürlich gilt grosser Dank unseren Gönnerinnen,<br />

denn ohne diese grosszügige<br />

Unterstützung wäre die <strong>NATURZYT</strong><br />

heute nicht in Ihren Händen. Denn nur<br />

dank des Gönnerbeitrages ist es möglich,<br />

dass <strong>NATURZYT</strong> weiterwachsen kann<br />

und naturnah und unabhängig berichten<br />

kann. Wir zählen weiterhin auf Sie.<br />

Natur ERFAHREN, Natur ERLEBEN<br />

und Natur BEWAHREN. <strong>Das</strong> ist<br />

<strong>NATURZYT</strong>. Und gemeinsam sind wir<br />

stark und können nicht nur unsere<br />

<strong>NATURZYT</strong> weiterwachsen lassen, son -<br />

dern auch nächstes Jahr Natur projekte<br />

zusammen unterstützen.<br />

Bleiben Sie gesund, geniessen Sie<br />

die Winter- und Adventszeit und kommen<br />

Sie mit <strong>NATURZYT</strong> gut ins neue Jahr.<br />

Herzlichst<br />

Ihr Michael Knaus<br />

PS: Selbstverständlich sind alle Personengruppen<br />

gemeint, wir haben uns aufgrund<br />

der Mehrheit der weib lichen Leserschaft<br />

für diese Anrede entschieden.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 3


Seite 22<br />

Walnuss – Heilmittel<br />

und Kultpflanze<br />

Seite 30<br />

Gärtnern in der<br />

Grossstadt<br />

Inhalt<br />

3 Editorial/Impressum<br />

4 Inhaltsverzeichnis<br />

7 Wissenswertes<br />

Wie überwintert die Weinbergschnecke?<br />

Felsen- oder Strassentaube?<br />

8 Entdeckt & Fair<br />

Peruanische Accessoires und Schwein gehabt.<br />

10 Bastel-Tipp<br />

Tannzapfen-Christbäumchen selbst basteln.<br />

62 Zu guter Letzt<br />

Kurse in der Natur erleben<br />

Natur erfahren<br />

12 Natur und Homöopathie<br />

Thuja occidentailis: Der abendländische Lebensbaum.<br />

14 Streit als Überlebensstrategie<br />

Auseinandersetzungen unter Tieren sind kaum vergleichbar<br />

mit den Zwisten unter uns Menschen.<br />

Tiere «streiten» anders als wir und es geht immer<br />

um das eine: den Fortpflanzungserfolg.<br />

20 Gabys Natur-Tagebuch<br />

Wo die «Nagelköpfe» in der Fluh stecken.<br />

22 Walnuss – Heilmittel und<br />

Die Volksmedizin nutzt Walnussblätter zur Behandlung<br />

von Hauterkrankungen, Verdauungsbeschwerden sowie<br />

zur Blutreinigung.<br />

4 <strong>NATURZYT</strong>


INHALT<br />

Seite 46<br />

Winterlandschaft<br />

der Moore<br />

Seite 58<br />

Die wilde Seite<br />

Hollands<br />

Seite 14<br />

Streit als<br />

Überlebensstrategie<br />

Natur bewahren<br />

26 Tierisch gute Interviews<br />

Benjamin Rehbock, ein stattlicher 3-jähriger Rehbock,<br />

im Gespräch mit <strong>NATURZYT</strong>.<br />

30 Gärtnern in der Grossstadt<br />

Von Bio bis Biene, von Nachhaltigkeit bis Stadtgarten: Der<br />

urbane Siedlungsraum wird immer mehr zum Gemüsegarten.<br />

36 Weihnachtsguetzli aus Urdinkel<br />

Leckere Lebkuchen-Sterne, feine Anisguetzli und süsse<br />

Schokoladen-Tännchen für die Weihnachtszeit.<br />

38 Eine seltene Erfolgsgeschichte: Mausohr-Monitoring<br />

Nur was man kennt, kann man erfolgreich schützen.<br />

Seit rund 25 Jahren überwacht der Feldermausschutz<br />

jede der rund 100 Mausohrkolonien der Schweiz.<br />

Natur erleben<br />

42 Zum Zmittag auf die Spitzmeilenhütte<br />

Eine Tagestour in die winterliche Bergwelt der SAC-<br />

Spitzmeilenhüte ist wie ein Ferientag. Die Ruhe und Weite<br />

über dem Walensee sind einzigartig.<br />

46 Stille und Ruhe in der Winterlandschaft der Moore<br />

Im Winter sind die Moore in zauberhafter Winterlandschaft<br />

ein Ort der Stille und Kraft.<br />

54 Die stillen Wintermotive<br />

Die stillen Wintermotive, weiss Fotograf Tobias Ryser,<br />

findet man selten auf Augenhöhe am Strassenrand.<br />

58 Die wilde Seite Hollands<br />

Tief Luft holen, die frische Meeresbrise einatmen und den<br />

Wellen lauschen. Der Norden Hollands bietet aber weit mehr.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 5


Zurück zu den<br />

Zurück zum Ursprung<br />

Umckaloabo ®<br />

Bei akuter Bronchitis<br />

<strong>Das</strong> pflanzliche Arzneimittel<br />

aus der Pelargonium sidoides Wurzel<br />

Erhältlich in Ihrer Apotheke oder Drogerie.<br />

Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage.<br />

Schwabe Pharma AG<br />

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Wissenswertes<br />

WISSEN<br />

WIE ÜBERWINTERT DIE WEINBERGSCHNECKE?<br />

Im Herbst, wenn die Temperaturen gegen 8 Grad<br />

fallen, beginnt für die Weinbergschnecke die<br />

Vorbereitung auf die Winterruhe. Nach den vielen<br />

Hitzetagen musste sie sich mit Brennnesseln,<br />

Wiesenklee bis zu Fallobst genügend Reserven<br />

anfressen. Hat sie das aufgrund der heissen Tage<br />

vor dem Herbsteinbruch nicht geschafft, besteht<br />

die Gefahr, dass sie den Winter nicht überlebt.<br />

Denn sie braucht genügend Reserven für ihre<br />

Winterruhe.<br />

Mit ihrem Fuss (so bezeichnet man den weichen<br />

Körper, mit dem sie sich fortbewegt) gräbt sie<br />

sich ein Erdloch aus und zieht zur Isolierung noch<br />

Pflanzenteile nach. Zusätzlich wird ihre Höhle von<br />

innen mit Erde verschlossen, so ist sie nicht nur<br />

von Fressfeinden geschützt, sondern hat auch eine<br />

gute Isolation. Nun beginnt sie mit ihren Drüsen<br />

ein kalkhaltiges Sekret auszuscheiden, mit welchem<br />

sie ihr Schneckenhaus mit einem «Kalkdeckel»<br />

verschliesst, denn das Sekret wird an der Luft zu<br />

einem harten Deckel. Dieser ist nicht luftdicht,<br />

sonst würde die sie ersticken. Während ihrer<br />

Kältestarre sind die meisten Lebensfunktionen<br />

wie Atmung, Herzfunk tion auf ein Minimum<br />

herab gesetzt, um Energie zu sparen. In dieser<br />

Winterstarre verliert sie fast 15% ihres Gewichts,<br />

und wenn sie im Frühling erwacht, braucht sie<br />

einige Wochen, um diesen Verlust wieder auszugleichen.<br />

FELSENTAUBE ODER STRASSENTAUBE?<br />

Wir alle kennen Tauben. In der Stadt sieht man sie<br />

in Parks und Plätzen in grossen Scharen, aber auch<br />

auf dem Land. Wenn dann plötzlich ein Taube auf<br />

dem Fenstersims übernachtet, mit weissen Schwanzfedern<br />

von Wind und Regen etwas zerzauselt aussieht,<br />

fragt man sich, was ist denn das für eine Taube.<br />

Viele Apps helfen heute dabei, und schnell hat man<br />

das Resultat, eine Felsentaube, meint man wenigstens.<br />

Die App hat aufgrund der schwarzen Streifen<br />

auf den Flügeln dieses Resultat geliefert. Aber die<br />

Nachfrage bei der Vogelwarte Sempach ergibt, dass<br />

es eine Strassentaube ist. Diese gibt es in verschiedenen<br />

Farbkombinationen. Die Felsen tauben, so vermutet<br />

die Forschung, betrachteten irgendwann die Hausfassaden<br />

als Felswände, in denen sie nisten und sich<br />

niederlassen konnten. Tauben sind sehr standorttreu<br />

und wurden so immer mehr zu Haustauben, die auch<br />

Fleisch und Eier lieferten. Durch ihre Fähigkeit, den<br />

Weg immer wieder nach Hause zu finden, wurden sie<br />

erst von den Römern, Ägyptern und Griechen als<br />

Posttauben eingesetzt. Selbst unser Militär setzte diese<br />

noch bis 1997 ein. Die meisten Armeen gaben Mitte des<br />

20. Jahrhunderts die Tauben auf, und vielen gelang<br />

der Ausbruch und sie schlossen sich zu Schwärmen<br />

zusammen. Somit erstaunt es nicht, dass durch Züchtungen<br />

heute eine grosse Vielfalt an Farben und<br />

Zeichnungen besteht und für Laien eine Bestimmung<br />

schwierig ist.<br />

Text Michael Knaus Foto AdobeStock<br />

<strong>NATURZYT</strong> 7


Entdeckt & Fair<br />

Peruanische Accessoires<br />

Diese farbenfrohen<br />

Patchwork­Etuis sind<br />

ein echter Hingucker.<br />

Diverse Sujets und zwei<br />

verschiedene Grössen machen die Wahl<br />

zwar ein bisschen zur Qual. Dafür<br />

wird man kaum jemandem mit demselben<br />

Etui über den Weg laufen. Und<br />

ob Schreibutensilien, Kosmetik artikel<br />

oder andere Kleinigkeiten, alles ist<br />

hier drin bestens versorgt. Mit einem<br />

praktischen Reissverschluss verschlossen,<br />

bleibt alles beisammen und ist<br />

erst noch hübsch anzusehen.<br />

Im Patchwork­Projekt Peru,<br />

welches 2005 in Lima begonnen hat,<br />

arbeiten vorwiegend Frauen aus<br />

Armenvierteln in Lima, Peru. Viele<br />

Mütter sind auf ein Einkommen<br />

angewiesen, um ihre Familien unterhalten<br />

zu können. Neben einer fairen<br />

Entlöhnung verfolgt das Projekt noch<br />

verschiedene weitere Ziele. Einerseits<br />

das Erarbeiten von Grund lagen, wie<br />

das Verstehen von Schnitt plänen und<br />

Anleitungen sowie die Sensibilisierung<br />

auf Farbkombinationen. Andererseits<br />

weiterführende Ausbildungen, wie zum<br />

Beispiel Nähtechniken von Hand und<br />

mit der Maschine für das Patchworken/<br />

Quilten sowie sorgfältiges Verarbeiten.<br />

Die Etuis gibt es als Schreibetui<br />

(für CHF 21.00) oder als Necessaire<br />

(für CHF 25.00) bei fairSCHENKEN<br />

(fairschenken.ch).<br />

Wir machen Klimaschutz<br />

Seit 30 Jahren setzen sich Solarspar-Mitglieder für die Zukunft ein:<br />

100 Solar-Anlagen sparen in der Schweiz jährlich über<br />

2000 Tonnen CO 2 ein. Mit Ihrer Unterstützung bauen wir weiter.<br />

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DIE KATZENKALENDER<br />

2024 SIND DA!<br />

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Schwein gehabt<br />

Die handgemachten Keramik­Wildschweinferkel<br />

als<br />

Salz­ und Pfefferstreuer<br />

sind ein Hingucker auf<br />

jedem Tisch. Dank ihren Gummistoppern<br />

schonen die süssen Wildschweinferkel<br />

den Tisch, während sie darüber<br />

schnüffeln. Die Britin Hannah Turner<br />

entwirft mit viel Herzblut seit mehr<br />

als 30 Jahren Keramik und produziert<br />

diese zu fairen Arbeitsbedingungen in<br />

Sri Lanka in einer kleinen Werkstatt.<br />

Für diejenigen, die weniger Schweinerei<br />

auf dem Tisch mögen, gibt es das<br />

Salz­ und Pfefferset auch als Pinguine<br />

oder Eichhörnchen. So oder so sind sie<br />

ein Hingucker auf jedem Tisch.<br />

<strong>Das</strong> Keramik­Salz­ und Pfefferstreuer­<br />

Set Wildschweine ist für CHF 36.90<br />

im Online­Shop changemaker.ch und<br />

in den Läden in Baden (Badstrasse 34),<br />

Basel (Marktgasse 16), Bern (Spitalgasse<br />

38), Luzern (Kramgasse 9),<br />

Schaffhausen (Vordergasse 55), Thun<br />

(Obere Hauptgasse 35), Winterthur<br />

(Obertor 33 und Marktgasse 39) oder<br />

Zürich (Marktgasse 10 und Europaallee<br />

43) erhältlich.<br />

Homöopathie<br />

von OMIDA.<br />

Erhältlich in Apotheken und Drogerien.<br />

Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lesen Sie die Angaben auf der Packung.


Bastel-Tipp<br />

Tannzapfen-<br />

Christbäumchen<br />

10 <strong>NATURZYT</strong>


So machen wir’s<br />

Schon wieder ist ein Jahr um.<br />

Der wundervolle warme Herbst<br />

neigt sich dem Ende zu und es<br />

wird wieder dunkler draussen.<br />

Die Weihnachtszeit voller Glanz und<br />

Glitzer steht schon bald wieder vor<br />

der Türe und neben dem alljährlichen<br />

Weihnachtsbacken wird auch wieder<br />

munter gebastelt. Weihnachtsbasteleien<br />

machen einfach immer am meisten<br />

Spass, weshalb wir dieses Jahr mal wieder<br />

Christbäumchen aus Zapfen basteln.<br />

Ob als Tischkartenhalter für die weihnachtliche<br />

Festtafel, als Weihnachtslicht,<br />

als Päckli­Dekoration oder einfach<br />

so zum Aufstellen: das bleibt wie immer<br />

ganz Ihrer Fantasie überlassen.<br />

Eine wundervolle leuchtende<br />

Weihnachtszeit und viel Spass<br />

beim Nach basteln wünscht euch<br />

euer <strong>NATURZYT</strong>­DIY­Team<br />

Virginia Knaus<br />

Schritt für Schritt<br />

MATERIALLISTE:<br />

• Altes Laken oder Zeitung als<br />

Unterlage<br />

• Verschiedene Zapfen<br />

(Föhre, Douglasie, Rottanne,<br />

Blautanne etc.)<br />

• Schwemmholzstücke oder Steine<br />

• Diverse bunte Perlen, Sterne und<br />

winterliches Dekomaterial<br />

• Schere, Pinzette, Heissleim-Pistole<br />

etc.<br />

Text/Fotos Virginia Knaus<br />

Schritt 1:<br />

Nun wählt ihr ein Stück Schwemmholz<br />

als Boden und einen passenden Zapfen<br />

als «Christbaum» aus. Danach wählt<br />

ihr die Dekomaterialien, mit denen ihr<br />

das ganze bestücken möchtet, aus.<br />

Schritt 2:<br />

Fangt erst mit dem Boden an. Ich<br />

habe kleine Plastikäste von einem<br />

alten Türkranz zugeschnitten und<br />

als Zapfenstütze auf das Schwemmholz<br />

(oder Stein) geklebt. Danach<br />

klebt ihr ebenfalls mit Heissleim die<br />

gewählten Perlen schön verteilt in<br />

die offene Zapfen-Spalten. Wie kleine<br />

Christbaumkugeln soll das dann<br />

aussehen.<br />

Schritt 3:<br />

Danach oben noch den Stern anbringen<br />

und den Zapfen auf dem Boden mit<br />

Heissleim festkleben. Und voilà,<br />

schon habt ihr einen hübschen kleinen<br />

Deko-Christbaum gebastelt, den ihr<br />

entweder einfach so als Tischdekoration<br />

aufstellen könnt, oder ihr<br />

ver arbeitet ihn weiter. Zum Beispiel<br />

als Tischkärtchen, indem ihr noch<br />

einen Kärtchenhalter aus Draht dazuklebt,<br />

oder als Lämpchen, indem ihr<br />

den Zapfen in ein Glas klebt und<br />

eine kleine batteriebetriebene LED-<br />

Schnur dazulegt. Der Fantasie sind<br />

wie immer keine Grenzen gesetzt.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 11


Natur und Homöopathie<br />

Thuja occidentalis:<br />

Der Abendländische Lebensbaum<br />

Der Abendländische Lebensbaum offenbart eine<br />

faszinierende Vielfalt. Als Sichtschutz für Gärten, als<br />

Naturheilmittel in der Homöopathie und als ein Symbol<br />

für die Unvergänglichkeit.<br />

Marwin Zander arbeitet<br />

als eidg. dipl. Homöopath in Chur. Er ist<br />

Dozent an der SHI Homöopathieschule<br />

und in seinem Podcast beschäftigt er<br />

sich mit wichtigen Bereichen in der<br />

klassischen Homöopathie. Weitere Informationen:<br />

www.marwinzander.ch,<br />

079 638 88 90<br />

Der Abendländische Lebensbaum<br />

ist ein kleiner bis<br />

mittelgrosser Baum, der bis<br />

zu 20 Meter hoch werden<br />

kann. Seine charakteristische Rinde ist<br />

weich, faserig und rotbräunlich. Die<br />

schuppenförmigen Blätter mit Harz drüsen<br />

verleihen ihm ein unverwechselbares<br />

Aussehen. Thuja blüht im Frühling, von<br />

März bis April, und ist in Nordamerika,<br />

insbesondere in den Appalachen und<br />

um die Grossen Seen, beheimatet. Diese<br />

Pflanze ist anpassungsfähig und wächst<br />

langsam, verträgt jedoch verschiedene<br />

klimatische Bedingungen. In der Schweiz<br />

kommt Thuja häufig als Gartenhecke<br />

oder in Parks vor. Er ist immergrün,<br />

pflegeleicht, leicht zu schneiden und<br />

winterfest.<br />

Dennoch ist Vorsicht geboten, da die<br />

Pflanze sehr giftig ist und Thujon enthält,<br />

ein Nervengift. Der Kontakt kann zu<br />

Hautreizungen und anderen Symptomen<br />

führen. Der Grund hierfür sind die<br />

12 <strong>NATURZYT</strong>


Die giftigen Blattspitzen<br />

scheinen die Spatzen<br />

nicht zu stören.<br />

Thujahecken in Gärten<br />

und Parkanlagen sorgen<br />

für Sichtschutz.<br />

speziellen Inhaltsstoffe der Gattung,<br />

die für die Giftigkeit zuständig sind.<br />

Vor allem sind diese in den ätherischen<br />

Ölen enthalten, die stark konzentriert<br />

in den Blattspitzen, Zapfen und dem<br />

Holz vorkommen.<br />

THUJA – EIN SYMBOL MIT VIELEN<br />

BEDEUTUNGEN<br />

1. Unvergänglichkeit und Langlebigkeit:<br />

Der Name «Lebensbaum» verweist<br />

auf die immergrünen Blätter von Thuja,<br />

die für Langlebigkeit und Unvergänglichkeit<br />

stehen.<br />

2. Schutz und Sicherheit: Thuja­<br />

Hecken dienen oft als Sichtschutz und<br />

symbolisieren Schutz und Sicherheit in<br />

Gärten und Landschaften.<br />

3. Erneuerung und Wiedergeburt:<br />

Die kontinuierliche Frische und Grünheit<br />

der Pflanze verweist auf das Konzept<br />

der Erneuerung und Wiedergeburt.<br />

4. Geistige Entwicklung und Stabilität:<br />

In der Naturheilkunde und esoterischen<br />

Traditionen wird Thuja als<br />

Unterstützung für die geistige Entwicklung<br />

und innere Stabilität angesehen,<br />

da sie dazu beitragen kann, emotionale<br />

Blockaden zu lösen.<br />

5. Trauer und Erinnerung: In einigen<br />

Kulturen dienen Thujazweige als<br />

Symbol der Trauer und des Gedenkens,<br />

insbesondere bei Beerdigungen.<br />

TRADITIONELLE ANWENDUNG<br />

Die indigenen Völker Nordamerikas<br />

verwendeten Thuja occidentalis traditionell<br />

für verschiedene medizinische<br />

Zwecke. Dies umfasste die Verwendung<br />

der Pflanze zur Behandlung von Hauterkrankungen,<br />

Atemwegsproblemen<br />

und rheumatischen Beschwerden.<br />

THUJA OCCIDENTALIS IN<br />

DER HOMÖOPATHIE<br />

Der deutsche Arzt Samuel Hahnemann,<br />

der als Begründer der Homöopathie gilt,<br />

führte Thuja vor mehr als 200 Jahren als<br />

homöopathisches Arzneimittel ein. Er<br />

verwendete für die Urtinktur frische,<br />

beblätterte, einjährige Zweige. Damals<br />

wie heute wird es bei sehr vielfältigen<br />

Beschwerden im ganzen Körper angewendet.<br />

Oft handelt es sich um jahrealte<br />

chronische Krankheiten der Haut,<br />

Schleimhaut, der Gelenke oder der<br />

Organe der Harnwege (Blase, Niere,<br />

Harnröhre), aber auch bei einigen<br />

psychischen Symptomen wird Thuja<br />

als Globuli angewendet. Thuja­Patienten<br />

neigen zu monotonem, konstantem<br />

Verhalten, pflegen ihre Rituale und<br />

haben Abneigung oder sogar Angst vor<br />

Neuem und Veränderung im Leben.<br />

Sie leben oft zurückgezogen (hinter<br />

ihrer Hecke) und pflegen nach aussen<br />

hin ihr «immergrünes» Bild. Dies führt<br />

oft zu körperlichen und emotionalen<br />

Unterdrückungen und zu weitreichenden<br />

Krankheiten oder Verschlimmerung<br />

der bestehenden Krankheiten. Korrekt<br />

durch eine Fachperson verordnete<br />

homöopathische Arzneimittel können<br />

die Selbstheilungskraft des Körpers<br />

wieder anregen und so den Patienten<br />

nachhaltig unterstützen.<br />

Text Marwin Zander Fotos Adobe Stock<br />

Die Anwendung der aufgeführten Mittel<br />

erfolgt auf eigene Verantwortung und ersetzt<br />

keinen Arztbesuch. Eine Haftung des Verfassers<br />

bzw. der Redaktion ist ausgeschlossen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 13


Streit als Überleb<br />

Auseinandersetzungen unter Tieren sind kaum<br />

vergleichbar mit den Zwisten unter uns Menschen.<br />

Tiere «streiten» anders als wir: Werden sie aggressiv,<br />

geht es – einfach ausgedrückt – immer nur um das<br />

eine: den Fortpflanzungserfolg.<br />

14 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR ERFAHREN<br />

ensstrategie<br />

Ein stampfender Stier, streitende<br />

Hähne oder Seeelefanten­ Bullen,<br />

die sich bis aufs Blut bekämpfen<br />

– sie alle sind Sinnbilder für<br />

Aggressionen im Tierreich. Oftmals deuten<br />

wir Menschen das Verhalten der Tiere<br />

jedoch falsch. Wir projizieren Dinge in<br />

ihre Handlungen, die wir aus dem eigenen<br />

Leben kennen, weil wir als Laien ihre<br />

Verhaltensweise nicht von Grund auf<br />

verstehen. So sind etwa die Fische der<br />

Gattung Gurami einfach «süss», weil man<br />

sie oft beim Küssen beobachten kann.<br />

Die «Liebesbeweise» der Fische sind<br />

jedoch nichts anderes als sogenannte<br />

Kommentkämpfe, ein angeborenes<br />

Kampfverhalten gegenüber Artgenossen<br />

ohne Verletzungen. <strong>Das</strong>s wir uns küssen,<br />

<strong>NATURZYT</strong> 15


um Zuneigung zu zeigen, heisst also<br />

nicht, dass es Tiere aus demselben Grund<br />

tun – genauso wenig streiten Tiere aus<br />

den gleichen Gründen wie wir. Tierische<br />

Streitereien lassen sich deshalb kaum<br />

mit jenen der Menschen vergleichen.<br />

NACHBARSCHAFTLICHE ZWISTE<br />

So wie beispielsweise Hunger, Sexualverhalten<br />

und Fluchtbereitschaft zur<br />

Verhaltensgrundausstattung gehören,<br />

ist auch die Aggression aus dem Verhaltensrepertoire<br />

keines Lebewesens<br />

wegzudenken. Aggression in der Tierwelt<br />

ist nicht schlechthin ein böser<br />

vernichtender Trieb, sondern ein Instinkt<br />

auch für den eigenen Schutz sowie<br />

jenen der Nachkommen. Bei Tieren<br />

unterscheidet man Auseinandersetzungen<br />

mit Artgenossen (intra spezifisch) und<br />

Artfremden (inter spezifisch). Die Aggression<br />

gegenüber Artfremden nutzt dem<br />

Beutefang und der Verteidigung gegenüber<br />

Feinden. Vielschichtiger ist die<br />

Auseinander setzung mit Artgenossen:<br />

Hier geht es vor allem um das Behaupten<br />

und Erringen der Rangposition<br />

innerhalb der Gruppe sowie das Sicherstellen,<br />

die eigenen Gene weitergeben zu<br />

können, also den Kampf um Geschlechtspartner.<br />

Zudem muss das Revier, das<br />

genügend Nahrung und Nistplätze garantiert,<br />

ständig verteidigt werden. Es ist<br />

zwar durchaus möglich, dass nachbarschaft<br />

liche Zwiste unter Menschen den<br />

Territorialkämpfen im Tierreich ähneln.<br />

Grundsätzlich ist jedoch zu beachten,<br />

Der Star ist ein<br />

begabter Sänger:<br />

Mit seinen Liedern<br />

markiert er seine<br />

Grenzen.<br />

Feldhasen liefern sich<br />

um die Paarungszeit<br />

hitzige «Boxkämpfe».<br />

Tiere, die in Gruppen leben,<br />

folgen einer festen Rangordnung.<br />

Diese muss – wie etwa hier<br />

bei diesen zwei Wölfen – immer<br />

wieder bestätigt werden.<br />

16 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR ERFAHREN<br />

Aggression ist nicht einfach<br />

ein böser, vernichtender Trieb,<br />

sondern dient etwa auch dazu,<br />

die Nachkommen zu verteidigen.<br />

dass es dem Tier immer nur um die Erfüllung<br />

seiner Grundbedürfnisse geht,<br />

also Nahrung und somit die Erhaltung<br />

seiner Lebensfunktionen sowie die<br />

Pflege der Nachkommen. Die Kämpfe<br />

um den Nahrungsraum sind für Tiere<br />

überlebenswichtig.<br />

Bei Nachbarschaftsstreitigkeiten<br />

unter Menschen geht es jedoch meist<br />

um irgendeine Art der Belästigung: Der<br />

Baum wächst über die Grundstücksgrenze,<br />

die Kinder spielen die Musik<br />

zu laut oder der Zaun versperrt die<br />

Aussicht. <strong>Das</strong>s sich Tiere in diesem<br />

Sinne belästigt fühlen könnten, wurde<br />

nicht beobachtet. Tierische Interaktionen<br />

an Reviergrenzen haben eher damit<br />

zu tun, dass ein Tier oder eine Gruppe<br />

versucht, ein Territorium zu etablieren<br />

oder ein bestehendes zu vergrössern.<br />

Diese Motivation entspricht beim Menschen<br />

also eher Grenzstreitigkeiten zwischen<br />

Nationen oder Stämmen, nicht<br />

aber den berüchtigten Nachbarschaftsstreitigkeiten.<br />

GEZWITSCHER MIT SINN<br />

<strong>Das</strong>s das Zusammenleben auf engem<br />

Raum auch für Tiere nicht einfach ist,<br />

zeigt etwa das Verhalten der Lemminge.<br />

Um die kleinen Nagetiere aus dem Norden<br />

Europas ranken sich merkwürdige<br />

Geschichten: Die Tiere sollen sich zu<br />

grossen Zügen zusammenschliessen<br />

und gemeinsam ins Meer stürzen.<br />

Hintergrund solcher Sagen ist, dass<br />

Lemminge sich etwa alle vier Jahre<br />

explosionsartig vermehren und bei<br />

knapper Nahrung Wanderungen in<br />

günstigere Gebiete unternehmen. Sie<br />

<strong>NATURZYT</strong> 17


Vögel streiten nicht nur<br />

mit Artgenossen, sondern<br />

setzen sich auch gegen<br />

andere gefiederte Nahrungskonkurrenten<br />

zur Wehr.<br />

überqueren dabei auch Flüsse oder Seen.<br />

Dabei kommen viele Tiere um. Die Wanderungen<br />

werden durch die engen Platzverhältnisse<br />

ausgelöst. Indem sich die<br />

Nager durch Abwanderung distanzieren,<br />

werden Aggressionen unter Artgenossen,<br />

die nicht miteinander verwandt sind,<br />

verhindert. Auch Vögel wissen sich gegen<br />

die Enge zu helfen: Singvögel verteidigen<br />

ihr Revier durch Gesang. <strong>Das</strong> lautstarke<br />

Gezwitscher hat also einen tieferen Sinn,<br />

als uns Menschen frühmorgens aus dem<br />

Schlaf zu reissen.<br />

Ähnlich wie bei uns Menschen ist<br />

auch das soziale Gefüge unter Tieren<br />

voller Konflikte. Insofern leben fast alle<br />

sozial höheren Wirbeltiere im Dauerstreit.<br />

Kaum schwächelt ein dominantes<br />

Tier, sinkt seine Stellung innerhalb der<br />

Gruppe. Oft überlebt das Tier diesen<br />

Statusverlust nicht. Deshalb verteidigt<br />

der territoriale Singvogel sein Revier<br />

auch weiter, wenn er seinen Nachbarn<br />

kennt. Sollte aber einer von beiden nicht<br />

mehr singen, wird der andere eventuell<br />

in das «fremde» Revier fliegen und es<br />

Kämpfen bis zum letzten<br />

Atemzug: Verliert ein Hirsch<br />

sein Revier an einen Rivalen,<br />

ist ihm der Tod sicher.<br />

übernehmen wollen. Grundsätzlich<br />

versuchen Vögel, ja alle Tiere, ihre<br />

Streitigkeiten rituell zu klären. Der<br />

Streit bei Tieren läuft also nach einem<br />

gewissen Schema ab. Deshalb endet ein<br />

Kampf selten tödlich. Solange es um<br />

Konkurrenz gewisser Ressourcen geht,<br />

wägt jedes Tier das Risiko ab, bevor es<br />

sich in eine Auseinandersetzung wagt.<br />

Natürlich gibt es im Detail Unterschiede:<br />

Der langjährige Platzhirsch wird sich<br />

ohne Zögern in seinen «letzten Kampf»<br />

stürzen, da eine erneute Übernahme<br />

seines Reviers ausgeschlossen ist. Auch<br />

Löwenmännchen, die ihr Rudel an eine<br />

andere Brüdergruppe verlieren, sind oft<br />

dem Hungertod ausgesetzt.<br />

EINE FRAGE DER GRÖSSE<br />

Die Aggression bei Tieren wird oft<br />

von einer bestimmten Lebensphase,<br />

Situation oder von hormonellen Vorgängen<br />

ausgelöst. Eine Bärin mit<br />

Jungen reagiert weitaus aggressiver,<br />

als wenn sie allein unterwegs ist. Ebenso<br />

sollte man einem Hirschbock in der<br />

Brunft möglichst aus dem Weg gehen.<br />

Es gibt in diesem Sinn deshalb kaum<br />

Tiere, die reizbarer sind als andere.<br />

Auch unberechenbare Tiere – aus<br />

menschlicher Sicht – gibt es kaum.


Denn nur weil wir Menschen die Zielvorstellung<br />

eines Individuums nicht<br />

kennen und die Reaktion somit nicht<br />

voraussehen können, ist das Verhalten<br />

des Tieres nicht unberechenbar. Warum<br />

ein Bulle auf der Weide manchmal gefährlich<br />

wird und manchmal einfach<br />

weitergrast, ist oft des Tieres Geheimnis.<br />

Zudem hängt der Grad der Bedrohung<br />

für uns Menschen wohl auch von der<br />

Grösse des Tieres ab: je schärfer die<br />

Klauen und länger die Zähne, umso<br />

grösser die Angst. Eine angreifende Maus<br />

scheint uns weit weniger bedrohlich als<br />

ein wütender Tiger. Streitigkeiten untereinander<br />

oder Aggressionen gegenüber<br />

Artfremden müssen bei Tieren also genauso<br />

differenziert betrachtet werden<br />

wie bei uns Menschen.<br />

Text Helen Weiss<br />

Fotos Envato Elements<br />

NATUR ERFAHREN<br />

Was hast du<br />

hier zu suchen?<br />

Ein Eichelhäher<br />

verweist einen<br />

Buntspecht in<br />

seine Schranken.<br />

JEDES NATURPROJEKT ZÄHLT!<br />

JEDES ABONNEMENT HILFT!<br />

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Deshalb unterstützt <strong>NATURZYT</strong> auch wichtige Naturprojekte<br />

mit einem Teil aus den Abo-Einnahmen, um die<br />

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schützen:<br />

4 <strong>Ausgabe</strong>n nur CHF 29.50<br />

Mehr zum Naturprojekt<br />

ab Seite 38


Gabys Natur-Tagebuch<br />

Wo die «Nagelköpfe» in<br />

der Fluh stecken<br />

Waldschluchten sind etwas Wildromantisches. Ihr Gelände ist aufgrund<br />

der Beschaffenheit oft in Bewegung und erfordert daher bei Erkundungen<br />

trotz seiner wilden Schönheit unseren Respekt.<br />

20 <strong>NATURZYT</strong>


Wer in dieser blätterund<br />

blütenlosen Zeit<br />

durch ein Waldtobel<br />

wandert, dem fällt je<br />

nach Region vielleicht eine ganz besondere<br />

Gesteinsart auf: die Nagelfluh.<br />

Auch in «unserem» Tobel flankiert<br />

sie über weite Strecken den Bach, der<br />

in bis zu 100 Meter Tiefe dahinfliesst.<br />

Während meiner Kindheit verbrachte<br />

ich mit meiner Schulfreundin in dieser<br />

Schlucht so manche schulfreie Stunde.<br />

Wir stauten das Wasser, bauten Hütten<br />

und Brücken, rutschten auf dem Hosenboden<br />

die steilen Hänge hinunter. Im Vergleich<br />

mit so einem Waldtobel kann der beste Robinson­<br />

Abenteuerspielplatz einpacken. Da, wo ich wohne<br />

und einst aufgewachsen bin, ist die Landschaft<br />

geprägt von solchen Einschnitten, welche die Kraft<br />

des Wassers im Laufe der Jahr tausende durch alle<br />

Erdschichten hindurch in die Tiefe gegraben hat.<br />

Ich staune immer wieder, wie selbst grosse Bäume<br />

sich auf den Nagelfluhfelsen festzukrallen vermögen und<br />

trotz wenig Erde gedeihen können. Sie suchen sich mit<br />

ihren – teilweise fadenfeinen – Würzelchen den Weg<br />

durch Felsspalten und Ritzen. In ihnen finden sie Nährstoffe,<br />

denn selbst in der schmalsten Ritze kann sich<br />

Humus bilden, der sie mit Mineralstoffen und Wasser<br />

versorgt.<br />

Wer das Nagelfluhgestein nicht kennt, könnte auf<br />

den ersten Blick meinen, da habe jemand Geröll in Beton<br />

gegossen. Doch dem ist natürlich nicht so, sondern es<br />

handelt sich hier um ein Gestein, welches durch die Verfestigung<br />

von Flussschotter entstanden ist. <strong>Das</strong> Geröll,<br />

welches aus der Fluh (Felswand) herausschaut und der<br />

Nagelfluh zu ihrem Namen verholfen hat, erinnert an<br />

«Nagelköpfe» und in Alpennähe kann es sogar Kopfgrösse<br />

erreichen. Ich liebe den Anblick von Moos bewachsener<br />

Nagelfluh, zierliche Streifenfarne und Glockenblumen<br />

verleihen ihr oft noch zusätzlichen Schmuck.<br />

In unseren Waldschluchten trifft man abgesehen von<br />

der Nagelfluh auch auf Sandstein, der oft die relativ glatte<br />

Unterlage für einen dünnen, humusarmen Oberboden<br />

bildet. Dieser gerät nach Unterspülungen infolge starker<br />

Niederschläge nicht selten ins Rutschen und mit ihm<br />

gleich der gesamte Bewuchs, inklusive Bäume. Dies war<br />

der Grund, warum mir mein Grossvater als Kind verboten<br />

hat, nach langen oder heftigen Regenfällen in das<br />

Tobel hinabzusteigen. Zudem lehrte er mich, schnellstens<br />

die Beine unter die Arme zu nehmen, sollten auf<br />

einem Weg heruntergefallene Gesteinsbrocken liegen,<br />

denn die deuten darauf hin, dass das Gelände in Bewegung<br />

ist und jederzeit mit einer Rutschung oder<br />

einem Fels abbruch zu rechnen ist. Auch der Winter ist<br />

in solchen Waldschluchten nicht zu unterschätzen, da<br />

kann Frost dazu führen, dass zu Eis gefrorenes Wasser<br />

durch seine Aus dehnung Felsstücke sprengt.<br />

Humusschichten mitsamt Pflanzen<br />

sind abgerutscht.<br />

So sieht das Gebiet, wenn ich nach ein paar Monaten<br />

wieder hinabsteige, nicht selten vollkommen anders aus:<br />

Humusschichten sind wie Teppiche mitsamt den Pflanzen<br />

in die Tiefe gerutscht, um ge stürzte Bäume bilden<br />

neue Brücken über den Bach, während alte zerstört<br />

wurden. Selbst grosse Felsbrocken können im Bachbett<br />

verschoben werden, was auch kein Wunder ist, wenn<br />

man weiss, dass in unserem Tobel der Bach bei starken<br />

und langandauernden Niederschlägen bis zu 85 Kubikmeter<br />

Wasser pro Sekunde führen kann. Da hört man<br />

sein wildes Toben und Tosen bis weit hinauf, am Rand<br />

der Schlucht.<br />

An einem kalten Wintertag im Februar, während<br />

mächtige, an Orgelpfeifen erinnernde Eiszapfen von<br />

den Felswänden herabhängen, lässt sich mit einem guten<br />

Beobachterblick vielleicht bereits die Wasseramsel beim<br />

Nestbau beobachten.<br />

Ich wünsche Ihnen «e gueti (Natur­)Zyt»,<br />

Herzlichst, eure Gaby<br />

Text/Fotos Gaby Kistler<br />

Glossar: <strong>Schweizer</strong> Idiotikon zum Begriff «Tobel»:<br />

«wildes, enges, unwegsames, meist von einem Bach<br />

durchflossenes (bewaldetes) Tal mit steilen Hängen,<br />

Schlucht, tiefer Einschnitt, Rinne, ff.»<br />

Grosse Bäume krallen sich<br />

an den Nagelfluhfelsen fest.<br />

Gaby Kistler – Naturvermittlerin mit Leib und Seele<br />

Auf ihrer Homepage www.naturtagebuch.ch<br />

und der gleichnamigen<br />

Facebook-Seite zeigt Gaby, was es im<br />

Laufe der Jahreszeiten in Wäldern und<br />

Wiesen vor unserer Haustüre so alles<br />

zu entdecken gibt. Sie lebt am Ricken -<br />

pass, wo sie einen Gemüse-, Obst-,<br />

Beeren- und Heilkräutergarten pflegt.<br />

So findet man auf ihren Seiten auch<br />

Tipps für den Garten, zum Einmachen,<br />

zur Verwertung von Wildfrüchten und<br />

vieles mehr.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 21


Ernestines Kräuterapotheke<br />

Walnuss – Heilmittel<br />

und Kultpflanze<br />

Die Volksmedizin nutzt Walnussblätter zur Behandlung<br />

von Hauterkrankungen, Verdauungsbeschwerden sowie zur<br />

Blutreinigung.<br />

22 <strong>NATURZYT</strong>


Aussehen her an das menschliche Gehirn.<br />

Die Nüsse enthalten wertvolle Omega­ 3­<br />

Fettsäuren und sind reich an Mineralstoffen<br />

sowie Vitaminen. Eine Handvoll<br />

Walnüsse soll den Tagesbedarf an<br />

Omega­3­Fettsäuren decken. Omega­3­<br />

Fettsäuren sind wichtig für die Vernetzung<br />

von Nerven im Gehirn und beugen<br />

Herz­Kreislauf­Erkrankungen vor. Die<br />

B­Vitamine in Walnüssen verhelfen zu<br />

starken Nerven. Walnüsse helfen ausserdem<br />

den Cholesterinspiegel zu regulieren.<br />

<strong>Das</strong> weise Zitat von Hippokrates aus dem<br />

4. Jh. v.Chr., dass Nahrung Heilmittel<br />

und Heilmittel Nahrung sein sollen, lässt<br />

sich mit Walnüssen wahrlich anwenden.<br />

WAS SAGEN DIE ALTEN KRÄUTER-<br />

KUNDIGEN?<br />

Hildegard von Bingen lobt den Nussbaum,<br />

stellt jedoch klar, dass die Blätter noch<br />

vor der Fruchtbildung gesammelt werden<br />

müssen. Sie empfiehlt die Blätter bei<br />

Würmern. Getrocknete, zermahlene<br />

Fruchtschalen waren Ersatz für Pfeffer,<br />

wie Hieronymus Bock im «Kräuterbuch»<br />

von 1577 schreibt. Bei Kräuterpfarrer<br />

Künzle ist zu lesen: «Die Blätter grün<br />

oder dürr, geben einen wirksamen Tee<br />

bei Rheumatismus, der ausserdem das<br />

Blut reinigt.» Zudem empfiehlt Künzle<br />

eine Abkochung der Blätter als Gurgelwasser<br />

gegen Leiden in den Mandeln,<br />

im Hals oder Kehlkopf. Nach Künzle<br />

leistet die gleiche Abkochung auch gute<br />

Dienste bei Augenleiden (Augenbad),<br />

Frostbeulen und Krätze (Umschläge).<br />

liebt die Wärme und beginnt erst im<br />

späten Frühling Blätter zu treiben. Auf<br />

Kälte und Spätfrost ist er sehr empfindlich.<br />

Ab dem dritten bis fünften Lebensjahr<br />

beginnt er Früchte zu tragen. Über<br />

die Blätter sowie aus den grünen Nussschalen<br />

scheidet der Nussbaum einen<br />

Stoff aus, welcher das Pflanzenwachstum<br />

in unmittelbarer Umgebung des Baumes<br />

verhindert. So wächst im Sommer unter<br />

dem Nussbaum fast gar nichts. Auch<br />

andere Bäume würden in unmittelbarer<br />

Nähe des Nussbaumes eingehen.<br />

SPEISE DER GÖTTER<br />

Der Walnussbaum hat eine lange Geschichte<br />

als Heilmittel und Kultpflanze.<br />

Griechen und Römer betrachteten die<br />

Walnuss als Speise der Götter und als<br />

Fruchtbarkeitssymbol. Bei Hochzeiten<br />

wurden die Nüsse den Brautleuten<br />

als Glücksbringer in den Weg gestreut,<br />

damit die Ehe mit möglichst vielen<br />

Kindern gesegnet sein sollte. Früher<br />

glaubten die Menschen, dass der Nussbaum<br />

zur Abwehr von bösen Geistern<br />

NATUR ERFAHREN<br />

HILFT BEI HAUTERKRANKUNGEN<br />

Der Tee aus getrockneten Walnussblättern<br />

findet Verwendung bei Hauterkrankungen<br />

wie Akne, Milchschorf<br />

oder juckenden Ekzemen als Umschläge<br />

und Bäder sowie zur Blutreinigung. Die<br />

blutreinigende Wirkung der Blätter beruht<br />

auf der vermehrten Anregung der Ausscheidungsorgane.<br />

Aufgrund des hohen<br />

Gerbstoffanteils wirken die Blätter zusammenziehend,<br />

entzündungswidrig,<br />

reinigend, juckreizlindernd, schmerzstillend<br />

und gewebestärkend.<br />

WALNÜSSE SIND »GEHIRNNAHRUNG»<br />

Die weichen Nusskerne, in der hölzernen<br />

Schale gut geschützt, erinnern vom<br />

SEINE «MAJESTÄT», DER<br />

WALNUSSBAUM<br />

Mit ihren weit ausladenden Ästen und<br />

der runden, stattlichen Krone sowie<br />

dem dichten grünen Blätterkleid prägen<br />

Walnussbäume auch heute noch das<br />

Landschaftsbild. Der bis zu 25 Meter hohe<br />

Walnussbaum kommt ursprünglich aus<br />

Mittelasien. Er wurde im Mittelmeerraum<br />

kultiviert und nahm dann seinen<br />

Weg über die Alpen. Bereits im Altertum<br />

galt der Nussbaum als «königliches<br />

Gewächs». Der Name Walnuss geht vermutlich<br />

auf die alte Bezeichnung «welsche<br />

Nuss» zurück, wobei mit Welschen oder<br />

Walschen ursprünglich die Bewohner westeuropäischer<br />

Gebiete bezeichnet wurden.<br />

Der Walnussbaum braucht viel Platz<br />

und einen nährstoffreichen Boden. Er<br />

Kräuterkurse und Kräuterrundgänge<br />

mit Ernestine<br />

Ernestine Astecker ist kant. appr. Naturheilpraktikerin<br />

Fachbereich Homöopathie und<br />

arbeitet in eigener Gesundheitspraxis in<br />

Fruthwilen, im Thurgau. In Kräuterkursen<br />

und auf Kräuterspaziergängen gibt sie gerne<br />

ihre Begeisterung, ihr Wissen und ihre<br />

Erfahrung über Heilpflanzen weiter. Die<br />

nächsten Heilpflanzenkurse: «Heilsame<br />

Wickel und Kompressen für die ganze<br />

Familie» am 24. Januar 2024. «Die Vitalkraft<br />

der Pflanzenknospen entdecken»<br />

am 20. März 2024.<br />

Nähere Informationen zum Kursangebot<br />

unter www.eastecker.ch<br />

oder Telefon 043 322 86 70<br />

<strong>NATURZYT</strong> 23


eiträgt und pflanzten ihn gerne in die<br />

Nähe ihrer Häuser.<br />

Die reifen Nüsse in der grünen Schale im Herbst.<br />

Walnuss<br />

in der Kräuterapotheke<br />

DIE BLÜTE FÜR DEN NEUBEGINN<br />

«Walnut», die Bachblüte Nr. 33, fördert<br />

die Fähigkeit, bereits getroffene Ent ­<br />

scheidungen mutig und entschlossen in<br />

die Tat umzusetzen. So, wie die Nuss<br />

von einer Schale schützend umgeben ist,<br />

gibt diese Blütenessenz unserem inneren<br />

vielleicht zu weichen Kern einen stabilen<br />

Schutz. Walnut hilft uns, innere Stärke<br />

aufzubauen und Selbstvertrauen zu entwickeln.<br />

Diese neugewonnene innere<br />

Kraft gibt Standfestigkeit und Sicherheit<br />

bei Neuanfängen, auf sich allein gestellt,<br />

zu bestehen und sich nicht ablenken oder<br />

beeinflussen zu lassen.<br />

Die Blätter werden vom ersten Ausschlagen<br />

der Bäume bis zum Wachsen der Früchte<br />

gesammelt. Nach dem Wachstum und<br />

der Reife der Früchte verlieren die Blätter<br />

ihren Wert als Heilmittel, da die Säfte<br />

des Baumes in die Früchte übergehen.<br />

Dies wusste schon Hildegard von<br />

Bingen. Die Blätter werden im Schatten<br />

getrocknet und anschliessend lichtgeschützt<br />

am besten in Glasgefässen<br />

aufbewahrt.<br />

WALNUSSBLÄTTER-TEE ZUR ÄUS-<br />

SERLICHEN ANWENDUNG<br />

Äusserlich angewendet hilft der Tee<br />

in Form von Umschlägen, Waschungen<br />

oder Bädern bei Erkrankungen der<br />

Haut. Leichte Entzündungen wie Akne,<br />

juckende Ekzeme sowie Hämorrhoiden<br />

können damit behandelt werden.<br />

Teezubereitung: 1–2 TL getrocknete<br />

und zerkleinerte Walnussblätter mit<br />

¼ L kaltem Wasser zum Kochen bringen<br />

und 5 bis 10 Minuten bei milder Hitze<br />

ziehen lassen, abseihen. Ein Baumwolltuch<br />

in den Tee legen, auswringen und<br />

auf die betroffene Stelle 5 bis 10 Minuten<br />

auflegen, dann den Umschlag wechseln.<br />

Diese Anwendung zwei­ bis dreimal<br />

täglich durchführen. Hinweis: Die<br />

Anwendung von Walnussblätter­Tee<br />

sollte nicht grossflächig und nur kurzfristig<br />

erfolgen. Bei zu langer Anwendung<br />

kann sich die Haut ver färben.<br />

Man kann die Walnussblätter auch<br />

mit Stiefmütterchen, Gänseblümchen<br />

und Ringelblumen zu gleichen Teilen<br />

mischen.<br />

WALNUSSBLÄTTER-TEE<br />

ZUR INNEREN ANWENDUNG<br />

1–2 TL getrocknete und zerkleinerte<br />

Walnussblätter mit ¼ L kochendem<br />

Wasser übergiessen, zugedeckt 1–3<br />

Minuten ziehen lassen, abseihen. 2­mal<br />

täglich 1 Tasse trinken, maximal<br />

3 Wochen lang. In der Volksheilkunde<br />

wird der Tee zur Linderung von Gicht<br />

und rheumatischen Schmerzen sowie bei<br />

Verdauungsbeschwerden getrunken. Aber<br />

auch zur Blutreinigung und damit zur<br />

Anregung der Ausscheidungsorgane<br />

(Nieren, Darm, Leber, Haut, Lymphe)<br />

wird er eingesetzt.<br />

Hinweis: Magenempfindliche Menschen<br />

können gelegentlich auf Walnussblätter­Tee<br />

wegen des hohen Gerbstoffgehalts<br />

mit Übelkeit und Erbrechen reagieren.<br />

Sollte dies der Fall sein, ist die<br />

innerliche Anwendung von Walnussblätter­Tee<br />

sofort zu stoppen.<br />

NUSSKREUZCHEN-TEE<br />

In der Volksmedizin bereitet man aus<br />

den holzigen Kammerwänden (=Nusskreuzchen),<br />

welche die einzelnen Nusskammern<br />

aufteilen, einen Tee, der stärkend<br />

für die Nerven und hilfreich bei Herzschwäche<br />

sein soll. 1 TL fein geschnittene<br />

Nusskreuzchen mit 200 ml kochendem<br />

Wasser übergiessen, zugedeckt 3 Minuten<br />

ziehen lassen, abseihen und trinken.<br />

Die Anwendung der angeführten Rezepturen<br />

erfolgt auf eigene Verantwortung und ersetzt<br />

keinen Arztbesuch. Eine Haftung der Ver fas serin<br />

bzw. der Redaktion ist ausgeschlossen.<br />

WÜRZIG-BALSAMISCHER<br />

BLÄTTERDUFT<br />

Beim Zerreiben von Walnussblättern<br />

entfaltet sich ein aussergewöhnlich<br />

würzig­balsamischer Duft, der in<br />

Erinnerung bleibt. Früher wurden<br />

mit Walnussblättern Krankenzimmer<br />

ausgeräuchert. Mit einer Räucherung<br />

aus Walnussblättern, Rosmarin, Beifuss,<br />

Weihrauch und Wacholder lassen sich<br />

unangenehme und störende Gerüche<br />

sowie lästige Insekten vertreiben.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser, ich wünsche<br />

Ihnen viel Freude mit den Schätzen<br />

der Natur.<br />

Ihre Ernestine<br />

Text Ernestine Astecker<br />

Fotos Ernestine Astecker, Adobe Stock<br />

Quellen und weiterführende Literatur<br />

Alber-Klein, C., Dr.med., Hornberger, R.,<br />

Bachblüten und 52 neue Blütenessenzen.<br />

Bingen, von, H., Bd. V, Physica. Brunner,<br />

M., Baumriesen der Schweiz.<br />

Fischer-Rizzi, S., Blätter von Bäumen.<br />

Greiner, K., Bäume in Küche und<br />

Heil kunde. Huber, A., Die Heilkraft der<br />

Bäume. Künzle, J., <strong>Das</strong> grosse Kräuterheilbuch.<br />

Lingg, A., Bäume & die heilende<br />

Kraft des Waldes. Strassmann, R. A.,<br />

Baumheilkunde. Vonarburg, B., Natürlich<br />

gesund mit Heilpflanzen.<br />

24 <strong>NATURZYT</strong>


Herstellung<br />

von Walnuss-Likör<br />

NATUR ERFAHREN<br />

Zutaten: 10 grüne Baumnüsse,<br />

½ L Bio-Weinbrand oder Kornschnaps,<br />

3 Nelken, 5 Kardamomsamen, 1 TL<br />

Rosinen, ½ Zimtstange, ½ Vanillestange,<br />

100 g Honig, 250 ml Wasser.<br />

Herstellung: Frisch gepflückte grüne,<br />

unverholzte Baumnüsse zerkleinern und<br />

in ein weithalsiges Glasgefäss geben.<br />

Nelken, Kardamomsamen, Rosinen,<br />

Zimt und Vanille beifügen und den<br />

Bio-Weinbrand eingiessen. <strong>Das</strong> Glas<br />

verschliessen und an einem warmen<br />

Ort ziehen lassen. Hinweis: Die grünen<br />

Nüsse färben bei der Verarbeitung<br />

intensiv ab, daher empfiehlt es sich,<br />

Handschuhe zu tragen.<br />

Nach 4 Wochen abseihen. Honig in<br />

warmem Wasser auflösen, abkühlen.<br />

Nussschnaps mit dem Honigwasser<br />

mischen. In edle Flaschen füllen und<br />

2 Monate lang reifen lassen. (Variation<br />

des Rezeptes von S. Fischer-Rizzi, aus<br />

Blätter von Bäumen, S. 156). Durch die<br />

Umsetzung der Gerbstoffe wird der<br />

Likör tiefschwarz und schmeckt erst<br />

so richtig nach längerer Lagerung.<br />

Den Nuss-Likör geniesst man in kleinen Dosen. Er ist Medizin pur! Im Juni<br />

zur Sommersonnenwende wird er angesetzt und nach langer Reifung zur<br />

Weihnachtszeit verkostet. Über diese selbstgemachte Kostbarkeit aus der<br />

Natur freuen sich Beschenkte garantiert! Tipp: Nusslikör kann kulinarisch auf<br />

verschiedene Weise eingesetzt werden: zur Verfeinerung von Saucen und<br />

Chutneys, für Dessertcremes oder auf Vanilleeis.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 25


Tierisch gute Interviews<br />

Wir sind nicht die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten,<br />

doch wir sehen die Dinge immer nur aus unserer Sicht.<br />

Wie aber wäre es, wenn wir hören könnten, was unsere 4-, 8-<br />

oder 111-beinigen Mitbewohner dieser Erde uns zu sagen haben?<br />

Was würden sie wohl über uns Menschen denken, und wie<br />

würden sie ihr Zusammenleben mit uns empfinden?<br />

26 <strong>NATURZYT</strong>


Interview mit<br />

Benjamin Rehbock<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Eine spannende Idee – sähen wir das ganze<br />

einmal aus ihrer Sicht und erführen, was<br />

sie uns alles zu sagen hätten. Naturzyt<br />

hat sich deshalb entschlossen, neue Wege<br />

aus zuprobieren und sich darüber Gedanken zu<br />

machen, was wäre, wenn sie wie wir sprächen und<br />

wir sie einfach fragen könnten.<br />

Im Herbst sehen wir sie wieder öfter, wenn wir<br />

abends noch einen kleinen Spaziergang am Waldrand<br />

entlang machen. Sie stehen mitten auf dem<br />

Feld und schauen uns entgegen, um kurz danach<br />

springend den schützenden Waldsaum zu erreichen,<br />

um sich flugs darin zu verstecken. Sie verzaubern<br />

uns mit ihrem hübschen Anblick und dem Blick<br />

ihrer unschuldigen Augen. Sie sind für uns Menschen<br />

Sinnbild von Scheuheit, Zartheit und Anmut.<br />

Der wohl bekannteste Vertreter ihrer Art kennt<br />

wohl jedes Kind – es ist Bambi, unser wundervolles<br />

Rehkitz.<br />

Da unserer Redaktion direkt an Landwirtschaftsland<br />

mit einem kleinen Waldsaum grenzt, sehen<br />

wir immer wieder Rehe, welche auf den Feldern<br />

äsen. Auch auf unseren häufigen Spaziergängen<br />

am Waldsaum entlang und durch den Wald begegnen<br />

wir ihnen immer wieder. Vor allem jetzt im<br />

Herbst, wenn die Tage kürzer werden, treffen wir<br />

sie häufig in Rudeln an. So konnte ich die Gelegenheit<br />

eines Abends nutzen, als ich einen hübschen<br />

Rehbock im Wald antraf, und ihn um ein kleines<br />

Interview bitten.<br />

HALLO, DU HÜBSCHER BURSCHE, HAB KEINE<br />

ANGST, ICH TU DIR NICHTS. ICH WÜRDE DICH<br />

GERNE UM EIN GESPRÄCH BITTEN. HÄTTEST<br />

DU ZEIT UND LUST, MIR ETWAS ÜBER DICH<br />

UND DEINE ART ZU ERZÄHLEN?<br />

Ich habe dich längst gerochen. Ich habe nämlich<br />

eine sehr feine Nase und kann Menschen und andere<br />

Gefahren schon aus etwa 350 Metern Entfernung<br />

riechen. Wenn du versprichst, nicht näher zu kommen,<br />

und dich ganz ruhig verhältst, können wir<br />

gerne ein kurzes Gespräch führen. Wer bist du denn<br />

überhaupt?<br />

ICH BIN GINI VON DER <strong>NATURZYT</strong>-REDAKTION<br />

UND ICH INTERVIEWE TIERE, UM SIE DEN<br />

MENSCHEN NÄHERZUBRINGEN. WIE HEISST DU<br />

DENN, DU SCHÖNER?<br />

Ich bin Benjamin Rehbock. Was willst du denn<br />

alles wissen?<br />

BENJAMIN IST ABER EIN SEHR SCHÖNER NAME.<br />

DU BIST EIN JUNGER HIRSCH, NICHT WAHR?<br />

Keineswegs, unsere Art ist etwa 15 Millionen Jahre<br />

älter als die der Hirsche. Ich bin ein Rehbock, und<br />

wie mein Name schon sagt, gehöre ich zu den Rehen.<br />

Wir sind eine eigenständige Gattung. Wir Rehe<br />

sind sogenannte Trughirsche und gehören eher zu<br />

den Elchen als zu Dam- und Rotwild. Ein Hirsch<br />

gehört zur Gattung der Echten Hirsche.<br />

DANN STIMMT DAS MIT BAMBI GAR NICHT,<br />

DASS AUS EINEM REH EIN HIRSCH WIRD.<br />

SOWAS ABER AUCH. HÄTTE BAMBI DENN<br />

VIELLEICHT GAR KEINE WEISSEN PUNKTE,<br />

WENN ES EIN HIRSCHKALB WÄRE?<br />

Doch, vom Äusseren her haben wir einige Gemeinsamkeiten<br />

mit den Echten Hirschen. Kitze haben<br />

genau wie Hirschkälber weisse Punkte auf dem Fell.<br />

Diese bleiben, bis wir sie etwa 4–8 Wochen nach<br />

unserer Geburt verlieren. <strong>Das</strong> heisst, unser normales<br />

rotbräunliches Sommerhaar fängt an, diese weissen<br />

Flecken zu verdecken. Hirschkälber gehören zu den<br />

Folgetypen und sind kurz nach der Geburt gleich<br />

auf ihre Mama geprägt. Wir brauchen etwas länger,<br />

da wir zu den Liegetypen gehören. Als Kitz habe<br />

ich fast 12 Tage gebraucht, bis ich sicher wusste, wer<br />

Mama ist, und eine enge Bindung zu ihr hatte.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 27


Aus ser dem fangen wir erst so mit 10 Tagen an,<br />

einen Bewegungstrieb zu bilden. Hirschkälber laufen<br />

in diesem Alter bereits mit ihrer Mutter mit, die<br />

sich wieder dem Hirschkuh Rudel angeschlossen<br />

hat, während meine Mama noch immer ein kleines<br />

Territorium für uns allein besetzte.<br />

GIBT ES NOCH MEHR SOLCH FRAPPANTE<br />

UNTERSCHIEDE ZWISCHEN REHEN UND<br />

HIRSCHEN?<br />

Natürlich, Hirsche sind etwa doppelt so gross und<br />

etwa 10­mal schwerer als wir. Es sind eigentlich Steppen<br />

tiere, die sich an ein Leben im Wald angepasst<br />

haben. <strong>Das</strong> sieht man am Körperbau. Wir sind<br />

kleiner und schmaler gebaut als Hirsche. So können<br />

wir uns gut durch jedes Dickicht winden. Hirsche<br />

haben lange Beine und einen geraden Rücken und<br />

sind gute Läufer. Unsere Hinterbeine sind länger und<br />

sehr muskulös, da wir Kurzstrecken­ Flüchter sind.<br />

Im Gespräch mit <strong>NATURZYT</strong><br />

Benjamin Rehbock ist ein stattlicher 3-jähriger Rehbock mit<br />

eigenem Territorium. Frisst am liebsten energiereiche Kräuter und<br />

mag Hunde überhaupt nicht.<br />

Wir gehen eher in Deckung und warten ab, bis<br />

der Feind kurz vor uns steht oder sogar vorbeigelaufen<br />

ist, dann springen wir mit einigen schnellen<br />

Sätzen davon. Am liebsten vom Hell ins Dunkel.<br />

<strong>Das</strong> verwirrt die Sicht. Wir leben eher im Wald<br />

und am Waldrand. Es gibt zwar auch Feldrehe,<br />

welche sich an ein Leben auf den Feldern angepasst<br />

haben. Ausserdem haben Hirsche ein mächtiges<br />

12­Ender­Geweih auf dem Kopf, das gut und gerne<br />

15 Kilo schwer werden kann. Wir nur ein Gehörn<br />

mit 3 Spitzen pro Stange. Wiegt aber doch ganz<br />

schön was; meins nämlich, wenn’s im Frühjahr<br />

vollständig ausgebildet ist, so um die 500 Gramm.<br />

Im Herbst, so gegen Oktober, November jeden<br />

Jahres werfen wir unsere Gehörne aber ebenso wie<br />

die anderen Hirscharten ab.<br />

WIE GROSS BIST DU DENN? UND WIE VERHÄLT<br />

SICH DAS MIT EUREM GEHÖRN? ICH HABE<br />

GEHÖRT, DASS MAN AN DER ANZAHL DER<br />

VERZWEIGUNGEN DES GEWEIHS DAS ALTER<br />

DES JEWEILIGEN HIRSCHES BZW. REHBOCKS<br />

ERKENNEN KANN. STIMMT DAS?<br />

Ich bin ein recht stattliches Exemplar von einem<br />

Rehbock mit meiner Schulterhöhe von gut 65 Zentimetern<br />

und einer Körperlänge von rund 130 Zentimetern.<br />

Ausserdem bringe ich etwa 28 kg auf die Waage.<br />

Unser Gehörn benutzen wir zur Verteidigung<br />

unseres Territoriums. Zu dessen Markierung haben<br />

wir Duftdrüsen unter dem Scheitel zwischen den<br />

Hörnern und zwischen den Klauen an den Hinterbeinen.<br />

So im Oktober/November werfen wir das alte<br />

und oftmals vom Kämpfen defekte Gehörn ab.<br />

Danach beginnt das neue sofort unter einer nährenden<br />

und durchbluteten Basthaut nachzuwachsen. Im<br />

darauffolgenden Frühjahr ist es wieder komplett und<br />

wir fegen die abgestorbene Basthaut durch Reiben an<br />

Bäumen ab. So ist unser Gehörn wieder voll einsatzfähig.<br />

Die abgestossenen Stangen sind bei zahlreichen<br />

Nagetieren recht beliebt da sie viel Kalzium und<br />

Phosphor enthalten. <strong>Das</strong> mit dem Alter stimmt nur<br />

bedingt. Erkennen kann man lediglich, ob ein Rehbock<br />

sein erstes Geweih hat oder schon das zweite.<br />

Mmmhm, warte mal, mit 3 Monaten haben meine<br />

Rosenstöcke begonnen zu wachsen. Die habe ich<br />

dann so im <strong>Dezember</strong> bis Januar abgescheuert und<br />

daraus haben dann die Spitzen meines Erstlings­<br />

Geweihs hervorgeschaut. <strong>Das</strong> habe ich dann kurz<br />

danach abgeworfen und das erste Geweih ist dann<br />

daraus hervorgewachsen. <strong>Das</strong> erste waren dann<br />

2 einfache Stangen ohne Sprossen. Danach war es<br />

dann genau wie heute mit 3 Sprossen an jeder<br />

Stange. <strong>Das</strong> Geweih ist eigentlich immer eine<br />

Anzeige dafür, wie gut unser Allgemeinzustand ist.<br />

Unser Alter kannst du also aus den Enden nicht<br />

ablesen. Dafür müsste ich dich schon in meinen<br />

Mund nach meinen Zähnen schauen lassen. Ältere<br />

Tiere haben vom Kauen abgenutzte Zähne. Dann<br />

bekommen sie auch Probleme mit der Produktion<br />

der nötigen Mineralien für die Hörner.<br />

SEHR INTERESSANT, DEINE AUSFÜHRUNGEN.<br />

WAS ESST IHR DENN SO? NUR GRAS ODER<br />

AUCH ANDERES?<br />

Ich bin sehr wählerisch, was mein Futter angeht.<br />

Rotwild ist da wenig wählerisch. Sie brauchen vor<br />

allem zellulosereiche Nahrung, welche sie mit<br />

Gräsern Kräutern und Knospen decken. Bei uns<br />

28 <strong>NATURZYT</strong>


Rehen jedoch ist das anders. Ich mag im Sommer<br />

leichtverdauliche, energiereiche Kräuter, Gräser,<br />

Blüten, Samen, Getreide, Klee und Luzerne. Aber<br />

auch Triebe, Knospen und Blätter sind eine leckere<br />

Abwechslung. Daran esse ich mir genug Fett an,<br />

damit ich dann in der Brunftzeit im Juli/August<br />

genügend Reserven habe. Da bin ich schliesslich<br />

in meinem Territorium unterwegs und beglücke die<br />

hübschen Ricken mit meinem Charme … Ab Herbst<br />

mag ich gerne Pilze, Beeren, Obst, Kastanien, Eicheln,<br />

Bucheckern, Brom- und Himbeerblätter, Flechten,<br />

Moose und Rinde. Damit esse ich mir die Winterreserve<br />

an. Den Wasserbedarf decken wir eigentlich<br />

bereits mit der Nahrung ab. Nur sehr selten muss<br />

ich was trinken, aber dann kann ich minutenlang<br />

das Wasser einsaugen. Wir haben sehr gerne Abwechslung<br />

in der Nahrung, machen aber immer<br />

eine Wiederkäu-Pause zwischen 2 verschiedenen<br />

Pflanzen. Wenn mir dann schlecht wird von der<br />

zuvor gegessenen Pflanze, werde ich sie nie mehr<br />

essen. Pflanzen, die mir meine Mutter beigebracht<br />

hat, erkenne ich am Geruch und Geschmack. Ich<br />

probiere auch kaum etwas Neues aus. Ich erinnere<br />

mich noch gut: Als ich klein war, habe ich was fressen<br />

wollen, das meine Mama nicht gekannt hat.<br />

Ui, die ist voll auf mich losgegangen und hat mich<br />

ange griffen. Ich hatte solche Angst, dass ich um<br />

die Pflanze heute noch einen grossen Bogen mache.<br />

DA HAT DEINE MAMA ABER GUT AUF DICH<br />

AUFGEPASST. WIE ICH SEHE, BIST DU ALLEIN<br />

UNTERWEGS. WO HAST DU DENN DEINE HERDE<br />

GELASSEN?<br />

Ich lebe allein, wie alle Rehe. Auch das ist ein Unterschied<br />

zwischen Hirschen und Rehen. Nur in den<br />

Wintermonaten schliessen wir uns in kleineren<br />

Sprüngen zusammen. Ausnahmen sind jeweils die<br />

Ricken mit ihren Kitzen, die sie zwischen Mai und<br />

Juni gebären und danach betreuen. Diese leben in<br />

eigenen kleinen Territorien, welche sie auch zum<br />

Schutz der Kleinen gegen andere Rehgeissen und<br />

Prädatoren wie z.B. Füchse verteidigen. <strong>Das</strong> geht<br />

aber höchstens bis zum nächsten Frühling so, dann<br />

vertreibt die Ricke ihre Kinder. Schliesslich gibt<br />

es dann bald wieder Kitze, für die sie ihr kleines<br />

Territorium wieder braucht.<br />

kennen. Ich wurde Ende Mai geboren und meine<br />

Mama musste mich 2-mal umplatzieren wegen<br />

der blöden Mahd der Felder. Dabei ist es doch<br />

schön, wenn das Gras und die Kräuter so hoch<br />

stehen.<br />

JA, DAS IST EIN ECHTES PROBLEM. ABER ICH<br />

WEISS, DASS HEUTE SEHR DARAUF GEACHTET<br />

WIRD, DASS DIE BAUERN DIE ZU MÄHENDEN<br />

FELDER ERST ÜBERPRÜFEN, OB SICH KEINE<br />

KITZE DARIN BEFINDEN.<br />

WIE ALT WERDEN REHE DENN EIGENTLICH,<br />

UND WIE ALT BIST DU?<br />

Eigentlich können Rehe bis zu 15 Jahre alt werden,<br />

Hirsche so bis 20. Aber in freier Wildbahn wird<br />

kaum eines so alt. Dafür sind wir zu vielen Gefahren<br />

ausgesetzt. Autoverkehr und schiesswütige Jäger,<br />

wildernde Hunde und riesige Agrarmaschinen<br />

machen unser Leben gefährlich. Normalerweise<br />

werden wir nicht viel älter als 3–6 Jahre. Ich bin<br />

schon 3 und hoffe noch ein paar Jahre vor mir<br />

zu haben.<br />

Hast du noch eine Frage an mich? Weil wenn<br />

nicht, verschwinde ich jetzt. Ich rieche nämlich,<br />

dass da ein Mensch mit Hund kommt. Die mag ich<br />

gar nicht. Die Hunde meine ich. Die können echt<br />

gefährlich sein. Mich hat schon mal einer gejagt.<br />

ICH MÖCHTE NUR NOCH WISSEN, OB DU<br />

NOCH EINEN WUNSCH AN UNS MENSCHEN<br />

HÄTTEST.<br />

Ich fände es cool, wenn ihr eure Hunde an die Leine<br />

nehmen würdet, wenn ihr am Waldrand oder im<br />

Wald unterwegs seid. Und wenn ihr euch im Winter<br />

an die vorgepflügten Menschenpfade haltet. Denn<br />

all die Fluchten sind für uns sehr kräftezehrend<br />

und brauchen zu viel unserer Energiereserven. <strong>Das</strong><br />

schwächt uns unnötig. Wenn ihr rücksichtsvoll<br />

durch die Natur geht, ist das für uns alle schön.<br />

DAS WERDE ICH GERNE SO WEITERGEBEN. ICH<br />

WÜNSCHE DIR EIN LANGES UND GESUNDES<br />

LEBEN, LIEBER BENJAMIN.ICH DANKE DIR FÜR<br />

DAS GESPRÄCH.<br />

<strong>Das</strong> wünsche ich dir auch. Tschüüüüssss.<br />

NATUR BEWAHREN<br />

ACH SO. ALSO DAS IST ABER EINE LANGE<br />

TRAGEZEIT BEI DEN RICKEN, WENN IHR<br />

DIE BRUNFT IM JULI /AUGUST HABT.<br />

9 MONATE, DAS IST JA DANN FAST WIE<br />

BEIM MENSCHEN.<br />

Ja Rehe haben eine lange Tragezeit, 290 Tage etwa.<br />

Darin ist aber auch eine sogenannte Keimruhe. <strong>Das</strong><br />

heisst, das befruchtete Ei entwickelt sich erst ab ca.<br />

<strong>Dezember</strong> weiter. Hirsche haben eine spätere Brunft,<br />

ca. September/Oktober, weil diese keine Keimruhe<br />

Text, Foto, Illustration Virginia Knaus


Natur im Garten<br />

Gärtnern in der Gross<br />

Von Bio bis Biene, von Nachhaltigkeit bis Stadtgarten: Der urbane Siedlungsraum<br />

wird immer mehr zum Gemüsegarten. Dank Urban Gardening<br />

wachsen vermehrt Tomaten im Balkonkistli und Salate inmitten der Hochhaussiedlung.<br />

Denn heute gilt: Die Stadt der Zukunft ist essbar.<br />

30 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR BEWAHREN<br />

Gemüse und Blumen wachsen<br />

auch in ausrangierten<br />

Suppenschüsseln, Badezubern<br />

oder Einkaufswägeli.<br />

stadt<br />

Speisepilze kultiviert auf Kaffeesatz,<br />

Hochbeete auf Flachdächern<br />

und Honig von Stadtbienen:<br />

Was in anderen europäischen<br />

Grossstädten schon kräftig<br />

floriert, hat auch in der Schweiz zu<br />

keimen begonnen – Urban Gardening.<br />

<strong>Das</strong> Konzept: Es werden überall in den<br />

Städten essbare Pflanzen angebaut und<br />

alltägliche Alternativen für den Lebensmittelkonsum<br />

angeboten. Allein im<br />

Kanton Basel­Stadt stehen heute über<br />

85 Projekte zur Auswahl – alle unter<br />

dem Dach des Vereins «Urban Agriculture<br />

Basel». Ähnliche Angebote<br />

existieren auch in anderen <strong>Schweizer</strong><br />

Städten – die meisten dieser Projekte<br />

setzen dabei auf gemeinschaftliches<br />

Gärtnern.<br />

So etwa auch der Gemeinschaftsgarten<br />

Landhof in Basel, in dem ganz<br />

unterschiedliche Menschen zum Gärtnern<br />

zusammenkommen, um mit ihren<br />

Fähigkeiten und Ideen etwas Positives<br />

zu gestalten. In dem in der Nähe der<br />

Messe angelegten Gemeinschaftsgarten<br />

<strong>NATURZYT</strong> 31


gedeihen Kohl, verschiedene Salate,<br />

Kohlrabi, Gurken, Tomaten, Zucchetti,<br />

Bohnen, Haferwurzel, Erdmandel und<br />

Kichererbsen. Gepflanzt wird, worauf<br />

man gerade Lust – auch verschiedene<br />

Kräuter, Wildkräuter sowie zahlreiche<br />

Beeren und Feigen können hier im Frühling<br />

und Sommer geerntet werden.<br />

Einige Gemüsearten dürfen sich über<br />

Samen in den Beeten ausbreiten: Haferwurzel,<br />

aber auch Nüsslisalat findet<br />

man überall im Gemeinschaftsgarten.<br />

KREISLÄUFE DER NATUR<br />

UNTERSTÜTZEN<br />

Auch die Beikräuter spriessen kräftig:<br />

Auf den Beeten breitet sich das Persische<br />

Ehrenkraut aus, dazwischen zeigt<br />

Löwenzahn seine buttergelben Blüten.<br />

Was konventionellen Hobbygärtnerinnen<br />

und ­gärtnern ein Dorn im<br />

Auge ist, freut die Gemeinschaftsgärtnerinnen,<br />

denn die Beikräuter<br />

decken den Boden ab, so lange er nicht<br />

genutzt wird. Dadurch werden die<br />

Bodenlebewesen geschützt, und die<br />

oberste Bodenschicht bleibt fruchtbar<br />

und intakt. Liegt Boden brach, wird er<br />

gerne ausgeschwemmt, weshalb die<br />

ungenutzten Beete während des<br />

Winters mit einer dicken Laubschicht<br />

geschützt werden. Auch Gründüngungen<br />

mit Ölrettich oder Phacelia<br />

dienen diesem Zweck.<br />

Der Gemeinschaftsgarten liegt geschützt<br />

zwischen Wohnblöcken und am<br />

Rand des namengebenden Landhofs,<br />

des ehemaligen Stadions des FC Basel.<br />

<strong>Das</strong> Areal stand aufgrund einer Umnutzung<br />

2011 leer – die Stadt Basel<br />

suchte deshalb nach einem möglichen<br />

Temporärprojekt. Der gemeinnützige<br />

Verein «Urban Agriculture Basel»<br />

erhielt den Zuschlag mit der Idee, einen<br />

Gemeinschaftsgarten für die Quartierbewohnerinnen<br />

und ­bewohner anzulegen.<br />

Der Gemeinschaftsgarten<br />

Landhof ist nur eines von zahlreichen<br />

Projekten, die im Rahmen des Vereins<br />

entstanden.<br />

ZAHLREICHE HELFERINNEN<br />

UND HELFER<br />

Ziel ist, dass die Bevölkerung aktiv am<br />

Projekt partizipiert und die Koordination<br />

übernimmt. Jeden Mittwoch und Freitag<br />

Nachmittag wird im Gemeinschaftsgarten<br />

gemeinsam gegärtnert, meistens<br />

unter der Leitung einer Fachperson.<br />

Samstags trifft man meist selbständig<br />

Gärtnernde an, mit denen man sich<br />

austauschen kann. Nach einer Einführung<br />

durch die Gartenleitung darf man<br />

selbst jederzeit mitanpacken.<br />

Obwohl der Gemeinschaftsgarten<br />

erst als Übergangsprojekt geplant war,<br />

ist er heute ein fester Bestandteil des<br />

Quartiers und ein beliebter Treffpunkt.<br />

Regelmässige Helferinnen und Helfer<br />

aus der nahen Nachbarschaft sind hier<br />

gerne aktiv. Für die Freiwilligen ist<br />

die Mitarbeit weder verpflichtend noch<br />

bindend – man hilft, wenn man Lust<br />

und Zeit hat. Dies ist wahrscheinlich<br />

auch das Erfolgsrezept des Gemeinschaftsgartens:<br />

Der Garten wird umso<br />

vielfältiger, je mehr Menschen zu<br />

seinem Erhalt und seiner Entwicklung<br />

beitragen. Die Oase in der Grossstadt<br />

ist für viele Garteninteressierte inspirierend<br />

und bringt den Städterinnen die<br />

Natur und deren Kreisläufe näher.<br />

Die Lebensmittelproduktion trägt<br />

einen erheblichen Teil zum Klimawandel<br />

bei. Grund genug also, um zu<br />

handeln – auch in den Städten, etwa<br />

mit Urban-Gardening-Projekten.<br />

MEIN GARTEN, MEIN REICH<br />

Nicht nur in Basel, auch in Zürich,<br />

Bern und Luzern hat sich in den letzten<br />

Jahren eine junge, aktive Urban­Gardening­Szene<br />

entwickelt. <strong>Das</strong> Angebot für<br />

engagierte Hobbygärtnerinnen und<br />

­gärtner beschränkt sich dabei nicht<br />

auf Gemeinschaftsgärten, sondern<br />

32 <strong>NATURZYT</strong>


0322_ToniSuter_Obstbaeume_NEW2022.indd 1 10.08.22 10:11<br />

beinhaltet auch Gartenkurse, Mietbeete<br />

oder Bienenhaltung. Gemeinsames<br />

Lernen, die Vermittlung von Wissen<br />

und das Schaffen von Bewusstsein sind<br />

weitere zentrale Aspekte. Neben der<br />

gemeinsamen «Feldarbeit» bieten viele<br />

Projekte auch ein kulturelles Programm<br />

und verschiedene Workshops an. Was<br />

in den letzten Jahrzehnten wieder zu<br />

wachsen begonnen hat, ist aber keineswegs<br />

ein neues Konzept: Die Wurzeln<br />

des Stadtgärtnerns reichen weit zurück<br />

– von den hängenden Gärten der<br />

Semiramis über die Alhambra bis zu<br />

den barocken Parkanlagen von Versailles<br />

wurden weder Kosten noch Mühen<br />

gescheut, um grüne Paradiese ganz<br />

nach eigenen Vorstellungen erblühen<br />

zu lassen. Daran hat sich auch im<br />

dritten Jahrtausend nichts geändert:<br />

Der Wunsch des Menschen nach einem<br />

eigenen Garten ist im Zeitalter von<br />

Social Media ungebrochen und hat sich<br />

von der ländlichen Beschaulichkeit<br />

Ob Hochbeet oder Balkonkistli –<br />

beim Urban Gardening wird auch an<br />

unkonventionellen Orten Gemüse<br />

und Obst angebaut.<br />

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Die meisten Gemüsearten lässt<br />

man im Gemeinschaftsgarten<br />

Landhof versamen, so dass<br />

in den Beeten oft ein nettes<br />

«Durcheinander» herrscht.<br />

in der Hektik des Alltags, dass nicht<br />

alles von heute auf morgen geht, und<br />

macht sie wieder zu erdverbundenen<br />

Wesen. Urban Gardening ist deshalb<br />

sinnstiftende Tätigkeit, umweltschonende<br />

Produktion und bewusster Konsum<br />

der landwirtschaftlichen Erzeugnisse<br />

in einem.<br />

Auf <strong>Schweizer</strong> Märkten<br />

gibt es zum Glück noch<br />

genug landwirt schaftliche<br />

Produkte zu kaufen.<br />

Mehr Informationen<br />

zum Urban Gardening<br />

Milan Urban Food Policy Pact<br />

www.milanurbanfoodpolicypact.org<br />

Verein Urban Agriculture Basel<br />

www.urbanagriculturebasel.ch/<br />

Infos zum Urban Gardening<br />

in der Schweiz<br />

www.stadtwurzel.ch<br />

Gemeinschaftsgarten Landhof<br />

www.gemeinschaftsgartenlandhof.ch<br />

nun auch in die hektischen Ballungszentren<br />

ausgeweitet. Ob im schattigen<br />

Hinterhof, auf der Dachterrasse oder<br />

dem schmalen Balkon – das eigene<br />

grüne Paradies wird auch an den unmöglichsten<br />

Orten erschaffen.<br />

Die roten Geranien weichen dabei<br />

Salat, Kräutern und Tomaten: Die steigende<br />

Popularität für Urban Gardening<br />

hängt auch mit dem Wunsch nach<br />

Selbstversorgung, dem Vegetarismus<br />

und Veganismus sowie der erhöhten<br />

Sensibilität für Umweltbelange zusammen.<br />

Neben dem Selbstversorgungsgedanken<br />

gilt es aber auch, die neue<br />

Philosophie des «slow living» umzusetzen.<br />

<strong>Das</strong> Keimen, Wachsen und<br />

Ernten zu erleben, zeigt den Menschen<br />

KRÄUTER IM TETRAPACK<br />

Töpfe und Kisten für den Anbau der<br />

selbst gezogenen Gemüse­ und Früchtefülle<br />

dienen zwar dem Zweck, sind<br />

aber etwas überholt. Denn das Recyceln<br />

und Zweckentfremden ausrangierter<br />

Materialien findet heute auch im Garten<br />

Anklang. <strong>Das</strong> Gemüse wächst in ausgemusterten<br />

Plastik­Brotkisten, Kartoffeln<br />

spriessen in Reissäcken und Kräuter<br />

in ehemaligen Milchtüten. Und in ausrangierten<br />

Einkaufswägeli werden mobile<br />

Kleingärten angelegt: Mit einer durchlässigen<br />

Plastikplane ausschlagen, Erde<br />

rein und fertig ist der eigene Gemüsegarten<br />

oder das bunte Blumenbeet.<br />

Neben der Selbstversorgung gilt es<br />

beim Urban Gardening aber auch, die<br />

Natur zurück in die Stadt zu bringen<br />

und graue Häuser in eine grüne Oase<br />

zu verwandeln. Schmucklose Fassaden<br />

werden mit Kletterpflanzen begrünt.<br />

Daneben bietet der Fachhandel zahlreiche<br />

Systeme, um auch an vertikalen<br />

Flächen wie etwa der Hausmauer<br />

Blumen oder Gemüse anzubauen. In<br />

den Ballungszentren wird der Platz für<br />

die Natur immer knapper, und indem<br />

man auch Mauern als Anbaufläche nutzt,<br />

kann mehr Grünfläche und somit ein<br />

besseres Mikroklima geschaffen werden.<br />

34 <strong>NATURZYT</strong>


Der öffentlich zugängliche Garten<br />

beim Landhof wird nicht nur zum<br />

gemeinsamen Gärtnern, sondern auch<br />

als Erholungsort gerne genutzt.<br />

Ist genug für alle da? Dank<br />

essbarer Städte soll die<br />

Ernährung auch im urbanen<br />

Siedlungsraum sichergestellt<br />

werden.<br />

WILLKOMMEN, HERR IGEL<br />

Die Rückkehr der Natur in die Siedlungsräume<br />

ist jedoch nicht länger nur<br />

Pflanzen vorbehalten, sondern schliesst<br />

auch Tiere ein. Insektenhotel, Igelhaus<br />

oder Nistkasten sind nicht nur Symbole,<br />

sie zeigen, dass die Menschen sich auf<br />

die Umwelt besinnen und sich selbst<br />

als Teil der Ökologie sehen. Damit die<br />

tierischen Mitbewohner auch genügend<br />

Nahrungsquellen und Unterschlüpfe<br />

finden, halten immer öfter einheimische<br />

Wildpflanzen Einzug in Gärten und<br />

auf Balkone. <strong>Das</strong> lohnt sich: Forschende<br />

der Universität Basel konnten in einer<br />

aktuellen Studie nachweisen, dass<br />

gerade Gärten im Stadtgebiet eine<br />

bemerkenswerte Artenvielfalt beherbergen<br />

können. In den 35 untersuchten<br />

Gärten in der Region Basel wiesen sie<br />

insgesamt 254 verschiedene Insektenarten<br />

nach. Wer auf seinem Stadtbalkon<br />

und City­Garten ein besonderes<br />

Augenmerk auf Pflanzen legt, die bei<br />

Insekten beliebt sind, leistet deshalb<br />

einen wichtigen Beitrag für mehr Natur<br />

im Siedlungsraum. Zusätzlich benötigen<br />

Schwalbenschwanz, Rosenkäfer und<br />

Co. auch Rückzugsmöglichkeiten in<br />

Form von Stein­ oder Asthaufen sowie<br />

winterliche Strukturen wie stehengelassene<br />

Pflanzenstängel. Als wichtigster<br />

Grundsatz gilt dabei aber: Wer die<br />

Insekten fördern will, verzichtet auf<br />

das Ausbringen von Pestiziden.<br />

PFLÜCKEN ERLAUBT<br />

Nicht zuletzt sind städtische Gärten<br />

auch Mini­Modelle für die Städte der<br />

Zukunft, in denen Nahrungsmittelanbau<br />

und Stadtleben wieder stärker<br />

miteinander verwoben werden. Urbane<br />

Landwirtschaft schont Umwelt und<br />

Ressourcen, indem Transportwege für<br />

Nahrungsmittel eingespart werden,<br />

und von Grünflächen aufgebrochene<br />

Betonwüsten leisten einen Beitrag zur<br />

Verbesserung der Lebens­ und Luftqualität.<br />

«Essbare Stadt» heissen heute<br />

jene Ballungszentren, die ihr öffentliches<br />

Grün statt mit Stiefmütterchen<br />

und Begonien mit Gemüse bepflanzen.<br />

Die deutsche Stadt Andernach hat die<br />

Idee bereits erfolgreich umgesetzt:<br />

Städtische Grünflächen werden dort<br />

seit 2008 für eine urbane Landwirtschaft<br />

genutzt und die Einwohnerinnen<br />

und Einwohner können bei der Pflege<br />

mitwirken und von der Ernte profitieren.<br />

Statt «Betreten verboten!» heisst<br />

es neu «Pflücken erlaubt!». Auch<br />

<strong>Schweizer</strong> Städte werden dank privater<br />

Initiativen und der Unterstützung<br />

durch die Stadtverwaltung immer<br />

essbarer.<br />

Während das Urban Gardening eher<br />

als eine Form der Selbstversorgung<br />

im Privaten verstanden wird, steht bei<br />

essbaren Städten der öffentliche Raum<br />

im Vordergrund. <strong>Das</strong>s sich Städte zukünftig<br />

vermehrt an der Lebensmittelproduktion<br />

beteiligen, ist auch ein<br />

Anliegen der Initiative Milan Urban<br />

Food Policy Pact (MUFPP). In Europas<br />

Grossstädten drohen zwar aktuell weder<br />

Versorgungskrisen noch Hungersnöte.<br />

Expertinnen und Experten raten jedoch<br />

auch in unseren Breiten zu einer<br />

stärkeren «Widerstandsfähigkeit» in<br />

der Lebensmittelversorgung. Denn<br />

das Fehlen regionaler Versorgungsalternativen,<br />

die geringe Vorratshaltung<br />

im Handel und in privaten Haushalten<br />

haben zu einer starken, einseitigen<br />

Ab hängig keit von den kommerziellen<br />

Lieferketten der Supermärkte und<br />

Handelskonzerne geführt. Vor diesem<br />

Hintergrund haben anlässlich der<br />

Expo 2015 in Mailand deshalb mehr<br />

als 100 Städte weltweit den Milan<br />

Urban Food Policy Pact (MUFPP)<br />

unterzeichnet, in welchem sie sich zu<br />

einer nachhaltigen und zukunftsfähigen<br />

Ernährung bekennen. Auch<br />

die <strong>Schweizer</strong> Städte Basel, Genf,<br />

Lausanne und Zürich haben das<br />

Abkommen unterzeichnet.<br />

Text Helen Weiss<br />

Fotos Envato, pxhere.com,<br />

Helen Weiss, Dominique Ochsner<br />

Literatur<br />

Rebellen der Erde<br />

Wie wir den Boden retten und<br />

damit uns selbst!<br />

Benedikt Bösel<br />

ISBN: 978-3-95803-560-7<br />

Scorpio Verlag <strong>2023</strong><br />

ca. CHF 30.–<br />

Permakultur leben<br />

Denken wir die Welt neu mit<br />

permakulturellen Prinzipien<br />

Sabrina Wagner<br />

ISBN: 978-3-7066-2966-9<br />

Löwenzahn Verlag <strong>2023</strong><br />

ca. CHF 40.–<br />

<strong>NATURZYT</strong> 35


Weihnachtsguetzli aus<br />

Weihnachtsguetzli, wie wir<br />

sie in der Schweiz nennen,<br />

gehören zur Adventszeit<br />

und zu Weihnachten.<br />

Doch weshalb backen wir diese? Eine<br />

Tradition besagt, dass in vielen Klöstern<br />

Plätzchen gebacken wurden, gerade auf<br />

Weihnachten, um Christi Geburt zu feiern.<br />

Und diese wurden von den Mönchen an<br />

die ärmeren Menschen verteilt – so waren<br />

die Plätzchen etwas ganz Besonderes in<br />

der Vorweihnachtszeit. Eine andere Theorie<br />

besagt, dass gerade in den langen Nächten<br />

böse Geister umherirrten und die Menschen<br />

heimsuchten. Um diese bösen<br />

Geister milde zustimmen, formten die<br />

Menschen Tiere in Form von Teig und<br />

«opferten» diese den Geistern. Vielleicht<br />

haben deshalb heute noch viele Ausstechformen<br />

die Form von Tieren.<br />

Weihnnachtsguetzli müssen auch<br />

nicht, wie viele meinen, aus modernen<br />

Weizensorten bestehen – sie alle lassen<br />

sich aus hellem oder dunklem UrDinkelmehl<br />

zaubern, das weiss UrDinkel­<br />

Spezialistin und Buchautorin von<br />

«UrDinkel Guetzli» Judith Gmür­Stadler.<br />

Auf www.urdinkel.ch sind neben<br />

weiteren leckeren Rezepten Infor mationen<br />

zu den Büchern von Judith Gmür­Stadler<br />

z ufi n d e n .<br />

URDINKEL-LEBKUCHEN-STERNE<br />

Zutaten (für ca. 25 Stück)<br />

Backpapier für das Blech<br />

1 Sternausstecher von<br />

ca. 8 cm Durchmesser<br />

1 Spritztütchen aus Backpapier<br />

TEIG<br />

500 g UrDinkel-Ruchmehl<br />

10 g Natron<br />

75 g Butter, flüssig, ausgekühlt<br />

100 g Haselnüsse, gemahlen<br />

100 g Zucker<br />

100 g Honig, flüssig<br />

1-2 EL Lebkuchengewürz<br />

2 EL Kakaopulver<br />

ca. 2,25 dl Milch<br />

Eiweiss, zum Bestreichen<br />

FÜLLUNG<br />

ca. 200 g Birnenweggenmasse<br />

Kaffeerahm zum Bestreichen<br />

GLASUR<br />

150 g Puderzucker<br />

1–2 EL Eiweiss<br />

wenig Zitronensaft oder Kirsch<br />

Zuckersterne und Dekozucker<br />

nach Belieben<br />

TEIG<br />

Alle Zutaten kurz zu einem weichen<br />

Teig verrühren, in Folie gewickelt<br />

über Nacht kühl stellen.<br />

Den Teig 3–4 mm dick auswallen,<br />

Sterne ausstechen und auf die<br />

Hälfte der Sterne je 1–2 TL Füllung<br />

geben. Teigränder mit Eiweiss<br />

bestreichen, mit einem Stern<br />

verschliessen, Ränder gut zusammendrücken<br />

und aufs vorbereitete<br />

Blech legen.<br />

BACKEN<br />

Lebkuchen-Sterne 15–20 Minuten<br />

in der Mitte des auf 160 °C<br />

vorgeheizten Ofens backen.<br />

Herausnehmen, mit Kaffeerahm<br />

bestreichen und auf einem Gitter<br />

auskühlen lassen.<br />

GLASUR<br />

Puderzucker mit Eiweiss und<br />

Zitronensaft oder Kirsch zu einer<br />

dicken Glasur anrühren, in ein<br />

Spritztütchen füllen, Sterne<br />

garnieren, mit Zuckersternen<br />

oder Dekozucker bestreuen und<br />

trocknen lassen.<br />

Tipp: Die Lebkuchen lassen sich<br />

kühl 1–2 Wochen aufbewahren.<br />

36 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>NATURZYT</strong> kocht<br />

<strong>Schweizer</strong> Urdinkel<br />

URDINKEL-ANISGUETZLI<br />

Zutaten (für ca. 80 Stück)<br />

4 Eier, ca. 250 g<br />

500 g Puderzucker<br />

1 Prise Salz<br />

1 EL Kirsch<br />

1–2 EL Anis<br />

500 g UrDinkel-Weissmehl<br />

3 EL Maisstärke<br />

Eier, Puderzucker und Salz mit den<br />

Schwingbesen des Handrührgeräts<br />

sehr schaumig rühren. Kirsch<br />

darunterrühren. Anis, Mehl und<br />

Maisstärke mischen, beifügen und<br />

zu einem geschmeidigen, glatten<br />

Teig zusammenfügen.<br />

Teig auf Mehl 1 cm dick auswallen<br />

und beliebige Model aufdrücken<br />

und ausschneiden. Oder Teig<br />

zu fingerdicken Rollen drehen,<br />

in Stücke schneiden, «Chräbeli»<br />

einschneiden und auf ein gefettetes<br />

Blech legen. Guetzli je nach Grösse<br />

und Form ½–1 Tag trocknen lassen.<br />

BACKEN<br />

15–20 Minuten in der Mitte des<br />

auf 160 °C vorgeheizten, leicht<br />

geöffneten Ofens. Herausnehmen,<br />

auf einem Gitter auskühlen lassen.<br />

Tipp: UrDinkel-Anisguetzli lassen<br />

sich 3–4 Wochen kühl und trocken<br />

aufbewahren.<br />

URDINKEL-SCHOKOLADEN-TÄNNCHEN<br />

Zutaten (für ca. 60 Stück)<br />

TEIG<br />

200 g Butter, weich<br />

175 g Zucker<br />

1 Prise Salz<br />

2 Eier<br />

50 g dunkle Schokolade, fein<br />

gerieben<br />

350 g UrDinkel-Halbweissmehl<br />

oder -Weissmehl<br />

50 g Maisstärke<br />

GARNITUR<br />

1–2 Beutel Kuchenglasur,<br />

je ca. 125 g, nach Anleitung auf<br />

der Packung geschmolzen<br />

Zuckerperlen und -sterne zum<br />

Garnieren<br />

Butter rühren, bis sich Spitzchen<br />

bilden. Zucker, Salz und Eier<br />

zugeben, weiterrühren, bis die<br />

Masse hell ist. Schokolade,<br />

UrDinkelmehl und Maisstärke<br />

mischen, beifügen, zu einem Teig<br />

zusammenfügen, nicht kneten.<br />

Teig in Klarsichtfolie gewickelt 1–2<br />

Stunden kühl stellen.<br />

Teig portionenweise 4–5 mm dick<br />

auswallen, nochmals kühl stellen.<br />

Aus dem Teig beliebige Tännchen<br />

ausstechen, auf die mit Backpapier<br />

belegten Bleche legen, bis zum<br />

Backen kühl stellen.<br />

BACKEN<br />

10–12 Minuten in der Mitte des<br />

auf 200 °C vorgeheizten Ofens.<br />

Herausnehmen, auskühlen lassen.<br />

Tännchen mit der Schokoladenglasur<br />

bestreichen oder sie darin<br />

tunken. Beliebig garnieren.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 37


Fledermäuse schützen<br />

Eine seltene Erfolgsgeschich<br />

Mausohr-Monitoring<br />

Nur was man kennt, kann man erfolgreich<br />

schützen. Seit rund 25 Jahren überwacht der<br />

Fledermausschutz jede der rund 100 Mausohrkolonien<br />

der Schweiz.<br />

Die Sonne ist soeben rotglühend<br />

unter dem<br />

Horizont des Luzerner<br />

Rottals verschwunden.<br />

Vier Fledermausschützer rollen in<br />

der zunehmenden Dämmerung ihre<br />

Matten bei der Kapelle St. Ottilien in<br />

Buttisholz im Kanton Luzern in je einer<br />

Himmelsrichtung aus und legen sich<br />

gemütlich auf die Unterlagen rund um<br />

die Kapelle. Sie schlafen aber nicht,<br />

sie arbeiten: Sorgfältig platzieren sie<br />

spezielle Rotlichtscheinwerfer neben<br />

sich, die jeweils schwach gegen eine<br />

der vier Öffnungen – in jede Himmelsrichtung<br />

eine – im Dachstock über<br />

ihnen leuchten. Sie nehmen einen<br />

38 <strong>NATURZYT</strong>


BEINAHE AUSGESTORBEN<br />

Mausohren sind typische Dachstockfledermäuse<br />

und können Kolonien mit<br />

über 1000 Tieren bilden. Wenn sich<br />

viele Individuen einer Art auf kleinem<br />

Raum ansammeln, kann im schlimmsten<br />

Fall durch ein einziges Ereignis eine<br />

ganze Population ausgelöscht werden.<br />

So soll es bis in die 1940er­Jahre fast in<br />

jedem Dorf im Mittelland eine Kolonie<br />

von Mausohren gegeben haben, danach<br />

brachen die Bestände wie bei vielen<br />

anderen Fledermausarten zusammen.<br />

Die Ursachen sind vielfältig: Pestizide,<br />

Lichtverschmutzung oder die Ausräumung<br />

der Landschaft trugen alle zum<br />

Rückgang bei. Nachweislich hauptverantwortlich<br />

war aber ein zunehmender<br />

Mangel an geeigneten Wochenstubenquartieren,<br />

wo die Weibchen<br />

ihre Jungen austragen und grossziehen.<br />

Bei Sanierungen an Gebäuden mit Mausohrquartieren<br />

wurden die Tiere während<br />

der Arbeiten häufig zu Hunderten<br />

getötet. Umbauten verhinderten die<br />

Nutzung als Wochenstube, oft wurden<br />

Mausohren ausgesperrt oder die Dachstöcke<br />

wurden mit giftigen Holzschutzmitteln<br />

imprägniert, welchen auch die<br />

Fledermäuse zum Opfer fielen.<br />

1985 gab es in der Schweiz nur noch<br />

knapp 100 Mausohrkolonien, die meisten<br />

davon in Kirchen und anderen öffentlichen<br />

Gebäuden. Die Art musste auf<br />

der Roten Liste als «stark gefährdet»<br />

eingestuft werden. Um das Aussterben<br />

zu verhindern, musste nun schnell gehandelt<br />

werden. Mit Unterstützung des<br />

Bundesamtes für Umwelt entwickelte<br />

die <strong>Schweizer</strong>ische Koordinationsstelle<br />

für Fledermausschutz ein Konzept zur<br />

Rettung der letzten Mausohrkolonien.<br />

ERFOLGSFAKTOR EHRENAMTLICH<br />

MITARBEITENDE<br />

Da Mausohren jedes Jahr in denselben<br />

Dachstock zurückkehren, um ihre<br />

Jungen aufzuziehen, stand und steht der<br />

Fokus der Schutzanstrengungen auf dem<br />

funktionellen Erhalt der bestehenden<br />

Quartiergebäude. Von den Kantonen<br />

wurden in Zusammenarbeit mit den<br />

Koordinationsstellen ab den 1990er­<br />

Jahren kantonale Fledermausschutz­<br />

NATUR BEWAHREN<br />

te –<br />

Jedes Abo hilft …<br />

<strong>NATURZYT</strong> abonnieren<br />

und mit uns unsere Natur<br />

schützen.<br />

Handzähler, der auf Knopfdruck eine<br />

Einheit weiterzählt. Konzentriert spähen<br />

sie auf die Öffnung über sich. Nun heisst<br />

es warten. Plötzlich löst sich ein dunkler<br />

Schatten aus der nördlichen Öffnung<br />

und entschwindet blitzschnell in der<br />

zunehmenden Dunkelheit. Der Beobachter<br />

drückt auf den Zähler. Es ist das<br />

erste Grosse Mausohr, das heute Abend<br />

zur Jagd auf Beuteinsekten ausfliegt.<br />

Mausohrkolonie in<br />

einem Kirchdachstock<br />

<strong>Das</strong> Magazin <strong>NATURZYT</strong> schreibt nicht nur über unsere Natur, damit Sie diese näher<br />

erfahren und erleben können, sondern damit Sie, gemeinsam mit uns, unsere Natur<br />

besser bewahren und schützen lernen. Deshalb unterstützt <strong>NATURZYT</strong> auch wichtige<br />

Naturprojekte mit einem Teil der Abo-Einnahmen. Seit Januar 2022 unterstützen wir<br />

mit unseren Abonnenten unsere Fledermäuse zusammen mit der Stiftung Fledermausschutz.<br />

Mit einem Teil der Abo-Einnahmen werden die medizinische Versorgung,<br />

die Pflege sowie der Betrieb der Fledermaus-Notstation finanziert. Mehr zur Stiftung<br />

Fledermausschutz unter naturzyt.ch/fledermaeuse-schuetzen<br />

Jedes Abo hilft! Von Januar 2022 bis Oktober <strong>2023</strong> konnten CHF 12 679 an<br />

die Stiftung Fledermausschutz überwiesen werden. Werden Sie Abonnent und<br />

unterstützen Sie mit uns wichtige Naturprojekte. Jetzt abonnieren mit dem Bestelltalon<br />

auf der Rückseite des Magazins – oder online naturzyt.ch/abonnieren<br />

<strong>NATURZYT</strong> 39


In der Schweiz kennen wir heute noch rund 100 Wochenstuben. Die meisten bestehen<br />

aus weniger als 100 Tieren. Während die kleinen Kolonien tendenziell kleiner werden,<br />

sind wenige grosse deutlich gewachsen, was insgesamt zu einer schweizweit<br />

positiven Bestandes entwicklung geführt hat.<br />

Kapelle St. Ottilien in Buttisholz.<br />

Die Anzahl erwachsener Tiere wird in<br />

Buttisholz bei deren Ausflug erfasst.<br />

Beauftragte eingesetzt, um den gesetzlich<br />

vorgegebenen Fledermausschutz zu<br />

vollziehen. Renovationen von Gebäuden<br />

mit Fledermausquartieren konnten von<br />

nun an fledermausfreundlich begleitet<br />

werden, eine wichtige Grundlage, um die<br />

Quartiere zu erhalten.<br />

Um aber gewährleisten zu können,<br />

dass der Fledermausschutz von den<br />

Gebäudebesitzenden und der Bevölkerung<br />

mitgetragen wird, wurden aus<br />

der lokalen Bevölkerung ehrenamtlich<br />

Mitarbeitende rekrutiert und ausgebildet.<br />

Deren Aufgaben sind vielfältig: Sie verankern<br />

den Schutzgedanken in der Lokalbevölkerung<br />

und schaffen – nicht zuletzt<br />

mit ihren alljährlichen Quartierreinigungsaktionen<br />

– Goodwill bei den Gebäudebesitzenden.<br />

Für Behörden und Liegenschaftenbesitzende<br />

sind sie die kompetenten<br />

Ansprechpartner vor Ort. Bei<br />

baulichen Massnahmen bilden ihre minutiösen<br />

Aufzeichnungen die Basis für den<br />

fledermausfreundlichen Ablauf der Bauarbeiten,<br />

welche durch die kantonalen<br />

Fledermausschutz-Beauftragten begleitet<br />

werden. Zudem erfassen sie mehrmals pro<br />

Jahr nach einem standardisierten Verfahren<br />

die Anzahl erwachsener Tiere in den<br />

Kolonien, welche durch den Fledermausschutz<br />

zusammengetragen und ausgewertet<br />

wird. <strong>Das</strong> Ergebnis kann sich sehen<br />

lassen: Aufgrund von baulichen Veränderungen<br />

ging seit 1990 kein einziges Mausohrquartier<br />

mehr verloren.<br />

EINDRÜCKLICHE BILANZ<br />

Der Fledermausschutz stellt für die<br />

Liegenschaftenbesitzenden Poster zu<br />

jeder Mausohrkolonie zur Verfügung.<br />

Diese werden zur Information der<br />

Bevölkerung vor Ort aufgehängt.<br />

Periodisch publiziert die Stiftung<br />

Fledermausschutz auch Broschüren,<br />

welche die verschiedenen Kolonien<br />

vorstellen. Für die Bevölkerung führt<br />

sie im Sommer Public Viewings –<br />

Live-Infrarotübertragungen aus den<br />

Wochenstuben – mit Volksfestcharakter<br />

durch. Allesamt wirksame Massnahmen<br />

zur erfolgreichen Verankerung<br />

des Fledermausschutzes.<br />

Bereits seit 1995 liegen aus der<br />

östlichen Landeshälfte Zähldaten aus<br />

allen 65 Kolonien vor. Der Bestand<br />

hat sich seither von rund 8500 adulten<br />

Tieren auf rund 12 000 Tiere erholt.<br />

Angesichts einer Fortpflanzungsrate<br />

von durchschnittlich nur 0,5 bis 0,7<br />

Jungtieren pro Weibchen und Jahr ist<br />

dies ein seltener Erfolg im Artenschutz.<br />

Trotzdem bleibt die Art von unseren<br />

Schutzanstrengungen abhängig. In den<br />

letzten 25 Jahren unterlagen rund<br />

drei Viertel der Gebäude mit Mausohrwochenstuben<br />

einer baulichen Veränderung.<br />

Ohne fledermausschützerische<br />

Begleitung würde die grosse Mehrheit<br />

dieser Kolonien heute nicht mehr existieren.<br />

Es ist deshalb notwendig, diese<br />

Anstrengungen fortzuführen, auch<br />

im malerischen St. Ottilien. Besonders<br />

im Mittelland zeichnen sich zudem<br />

neue Bedrohungen ab: So nehmen die<br />

Bestände an Hallenwäldern, den Jagdlebensräumen<br />

der Mausohren, ab.<br />

Die zunehmende Lichtverschmutzung<br />

beeinträchtigt zudem ihre Flugkor ridore,<br />

nachtdunkle Strukturen, auf<br />

welche die Mausohren beim Ausflug<br />

angewiesen sind.<br />

Es ist fast 23 Uhr. Die vier Fledermausschützenden<br />

rollen ihre Matten<br />

zusammen. 583 Tiere haben sie an<br />

diesem Sommerabend gezählt. Sie übertragen<br />

die Zahlen in standardisierte<br />

Protokollblätter und treten den Heimweg<br />

an. In zwei Wochen findet die<br />

nächste Zählung statt.<br />

Text Hubert Krättli<br />

Fotos Stiftung Fledermausschutz<br />

40 <strong>NATURZYT</strong>


Kleines Mausohr<br />

Stiftung Fledermausschutz<br />

<strong>Das</strong> Hauptanliegen der Stiftung Fledermausschutz<br />

ist die Sympathiewerbung<br />

für Fledermäuse, denn nur wer Fledermäuse<br />

kennt, kann Fledermäuse schätzen<br />

und schützen.<br />

Public Viewing: Mittels im Dachstock<br />

installierter Infrarot-Kameras<br />

werden live Bilder aus dem Dachstock<br />

auf Grossleinwand übertragen.<br />

Mausohren sind typische Dachstockbewohner:<br />

Im Frühjahr bilden die<br />

Weibchen in Dachstöcken Kolonien<br />

und hängen frei an der Decke.<br />

Die Stiftung Fledermausschutz ist<br />

die Drehscheibe für fledermauskundliche<br />

Informationen in der Deutschschweiz<br />

und im Tessin. Sie berät Behörden,<br />

Fachpersonen und die Bevölkerung<br />

bei der Umsetzung der bundesrechtlichen<br />

Schutzbestimmungen. Am Zoo<br />

Zürich unterhält sie die Ausstellung<br />

«Fledermaus-Welt» und bietet für die<br />

interessierte Bevölkerung zahlreiche<br />

Ausbildungslehrgänge und Events an,<br />

an denen sie Fledermäuse hautnah<br />

erleben kann. Die Stiftung Fledermausschutz<br />

betreibt mit Unterstützung des<br />

Zoos Zürich und des Zürcher Tierschutzes<br />

das Fledermausschutz-Nottelefon<br />

und die Fledermaus-Notpflegestation.<br />

Darüber hinaus engagiert<br />

sie sich für die Umsetzung konkreter<br />

Schutzprojekte.<br />

Helfen Sie uns, unseren Fledermäusen<br />

zu helfen!<br />

Spendenkonto:<br />

IBAN CH71 0900 0000 8000 7223 1<br />

Stiftung Fledermausschutz<br />

Zürichbergstrasse 221, 8044 Zürich<br />

Sekretariat: 044 254 26 80<br />

Fledermausschutz-Nottelefon:<br />

079 330 60 60<br />

www.fledermausschutz.ch<br />

fledermaus@zoo.ch<br />

Neben dem Grossen Mausohr (Myotis<br />

myotis) gibt es in der Schweiz eine zweite<br />

Mausohrart, die dem Grossen Mausohr<br />

zum Verwechseln ähnlich sieht. Es<br />

handelt sich um das Kleine Mausohr<br />

(Myotis blythii). Die Art ist jedoch kaum<br />

kleiner als das Grosse Mausohr. Aufgrund<br />

äusserer Merkmale können die<br />

beiden Arten nämlich nur Exper tinnen<br />

und Experten unterscheiden. In folge<br />

einer historischen Artver mischung bietet<br />

auch die klassische Analyse mitochondrialer<br />

DNA keinen zuverlässigen Aufschluss<br />

über die Artzugehörigkeit. In der<br />

Schweiz sind nur zehn Wochen stuben<br />

des Kleinen Mausohrs aus den warmen<br />

Föhntälern und dem Tessin bekannt. In<br />

allen Fällen leben im selben Dachstock<br />

auch Grosse Mausohren und diese hängen<br />

auch in derselben Gruppe. Die beiden<br />

Arten haben also sehr ähnliche Quartieransprüche.<br />

Die Jagdstrategien hingegen<br />

unterscheiden sich: Kleine Mausohren<br />

jagen oft über extensiven Wiesen nach<br />

Laubheuschrecken, während Grosse<br />

Mausohren in Hallenwäldern mit wenig<br />

Unterwuchs oder über Wiesen nach<br />

Laufkäfern und Schnaken suchen. Zur<br />

Gewinnung von Zähldaten kann nicht<br />

zwischen Grossem und Kleinem Mausohr<br />

unterschieden werden. Der Gesamtbestand<br />

der Kleinen Mausohren (adulte<br />

Tiere) in der Schweiz beträgt noch rund<br />

350 Tiere.<br />

Steckbrief<br />

Name: Kleines Mausohr (Myotis blythii)<br />

Bestand Schweiz: rund 350 Tiere<br />

Gefährdung Schweiz: vom Aussterben<br />

bedroht<br />

Schutzstatus: geschützt nach Naturund<br />

Heimatschutzgesetz<br />

Tagesschlafverstecke: Wochenstuben<br />

in warmen Dachstöcken, Männchen<br />

auch in Fassadenspalten<br />

Jagdlebensraum: Trockenwiesen,<br />

Feuchtwiesen<br />

Zugverhalten: wenig bekannt, eventuell<br />

über kurze Distanzen<br />

Spannweite: 350–400 mm<br />

Gewicht: 21–27 g<br />

Verbreitung: Alpensüdseite, Föhntäler<br />

der Alpennordseite<br />

NATUR ERLEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 41


Die weite Landscha<br />

zwischen Magerrain<br />

(rechts) und Spitzm<br />

(links) fasziniert.<br />

Schon kurz nach dem Start zur Tour<br />

auf die Spitzmeilenhütte lädt die<br />

Landschaft dazu ein, seine eigene<br />

Spur zu ziehen.<br />

Zum Zmittag<br />

auf die Spitzmeilenhütte<br />

Eine Tagestour in die winterliche Bergwelt der SAC-Spitzmeilenhütte<br />

ist wie ein Ferientag. Die Bergkulisse, das Panorama und die Ruhe und Weite<br />

über dem Walensee sind einzigartig.<br />

42 <strong>NATURZYT</strong>


ft<br />

eilen<br />

Der felsige Magerrain begleitet<br />

im Aufstieg zur Hütte.<br />

Die Spur ist bestens markiert.<br />

Hütten des <strong>Schweizer</strong> Alpen­Clubs SAC<br />

sind Landmarken in der Bergwelt;<br />

sie stehen an bester Aussichts­ und<br />

Alleinlage. Entsprechend entdeckt<br />

man sein Tourenziel vielfach bereits lange vor der<br />

Ankunft. Die Spitzmeilenhütte in den Flumser bergen<br />

macht diesbezüglich keine Ausnahme. Wie wir in<br />

Panüöl den Sessellift verlassen, erspähen wir den<br />

unverwechselbaren Holzbau auf der gegenüberliegenden<br />

Talseite. <strong>Das</strong> ändert nichts an der Tatsache,<br />

dass uns rund zwei Stunden Aufstieg trennen von der<br />

warmen Gaststube und dem feinen Mittagessen.<br />

FRÜH LOSZIEHEN LOHNT SICH<br />

Zum Glück nehmen die Bergbahnen Flumserberg<br />

ihren Betrieb schon um acht Uhr auf. So sind wir<br />

früh genug, um uns zuerst in der heimeligen Bergwirtschaft<br />

Panüöl einen Kaffee und eine süsse<br />

Stärkung zu gönnen. Vom Skibetrieb merkt man<br />

kurz vor neun Uhr noch nicht viel. <strong>Das</strong> wird sich<br />

bald ändern, das Wetter ist strahlend schön. Zahlreiche<br />

fleissige Hände stellen Tische und Bänke auf<br />

der grossen Terrasse auf, in der Küche und im Service<br />

rüstet man sich für den Ansturm. Der Flumserberg<br />

ist ein beliebtes Ski­ und Wintersportgebiet. Skifahrer,<br />

Snowboarder, Winterwanderer und Langläufer<br />

vergnügen sich auf 75 Kilometer Pisten, Loipen<br />

und Wegen. Wer sich zur Spitzmeilenhütte aufmacht,<br />

bekommt davon herzlich wenig mit.<br />

VOR DER BILDERBUCHKULISSE<br />

Die Tour ist von Beginn weg ein Traum. Den breiten<br />

Winterwanderweg zur Alp Fursch lässt man im ersten<br />

Teil rechter Hand liegen, Spuren führen zwischen<br />

Tannen hindurch auf die erste Anhöhe. An der<br />

Kulisse kann man sich kaum sattsehen. Leist, Gulmen,<br />

Erdisgulmen, Magerrain, Wissmilen und Spitzmeilen<br />

begrenzen das weite Tal. Dreht man sich um,<br />

schweift der Blick über das Nebelmeer zu den Steilwänden<br />

der Churfirsten. Wo sich das Gelände verengt,<br />

kehrt man gern zurück auf die Ratracpiste zur Alp<br />

Fursch. «Spitzmeilenhütte offen. Aufstieg 1,5 Stunden»<br />

informiert uns bei den Alphütten ein Schild.<br />

Der Sommerweg zur Hütte folgt steilen Hängen.<br />

Die Hüttenwarte haben deshalb eigens eine lawinensichere<br />

Winterroute ausgesteckt. Sie beschreibt einen<br />

weiten Bogen im Talabschluss und steigt danach<br />

Die moderne Spitzmeilenhütte<br />

an bester Aussichtslage.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 43


sanft, aber stetig dem Ziel entgegen. Die roten Stangen<br />

folgen dicht an dicht, sodass man selbst im Nebel<br />

oder bei Schneetreiben den Weg sicher findet. Hält<br />

man sich strikt an diesen Weg, braucht man keine<br />

eigene Lawinen­Ausrüstung.<br />

Weit geht der Blick<br />

von der Spitzmeilenhütte<br />

und der Hochebene<br />

beim Madseeli.<br />

Ein Abstecher zum<br />

tief verschneiten<br />

Madseeli lockt.<br />

Tipps und Infos<br />

Anreise: Mit dem Zug nach Unterterzen, dann mit Seilbahnen über<br />

Flumserberg Tannenbodenalp und Maschgenkamm nach Panüöl.<br />

Rückfahrt mit Seilbahn ab Prodalp nach Flumserberg Tannenheim.<br />

Dort Anschluss ans Postauto nach Flums.<br />

Route: Panüöl – Alp Fursch – Winterzustieg zur Spitzmeilenhütte SAC<br />

– Madseeli – zurück zum Winterzustieg Spitzmeilenhütte SAC –<br />

Alp Fursch – Panüöl – Prodalp.<br />

Zweitagestour: Wer in der Spitzmeilenhütte SAC übernachtet, kann<br />

am zweiten Tag den 2483 Meter hohen Wissmilen besteigen oder<br />

einen Abstecher unternehmen Richtung Schönbüelfurggel und Hochebene<br />

Schaffans. Die Hütte ist am Wochenende bewirtet, ansonsten<br />

Übernachtung im Winterraum.<br />

Reservation obligatorisch unter www.spitzmeilenhuette.ch<br />

Orientierung und Anforderungen: Die Wanderzeit beträgt rund<br />

4,5 Stunden. Früh zu starten lohnt sich. Bis zur Spitzmeilenhütte SAC<br />

ist der Weg sehr gut markiert und lawinensicher. Abstecher und weitere<br />

Touren erfordern eine Lawinenausrüstung, Karte und Kompass.<br />

Einkehr: In Panüöl, auf der Prodalp, der Alp Fursch und am Samstag<br />

und Sonntag auf der Spitzmeilenhütte SAC.<br />

Karte: Swisstopo-Skitourenkarte 1:50 000 Blatt 237S Walenstadt;<br />

Swisstopo-Landeskarte 1:25 000 Blatt 1154 Spitzmeilen.<br />

EIN FELSZAHN IM GRAT<br />

Ein Berg fällt immer wieder ins Auge: der Spitzmeilen,<br />

der Namensgeber der Hütte. Sein Gipfel aus braunem<br />

Liaskalk ragt in Form eines steilen Felszahns aus dem<br />

eher sanften Gelände. Wer ihn erklimmen will, muss<br />

seine Kletterkünste in einem engen Couloir beweisen.<br />

Trotzdem ist der 2501 Meter hohe Berg im Sommer<br />

wie im Winter ein beliebtes Tourenziel. Bequemer<br />

zu ersteigen ist sein Nachbar, der Wissmilen. Er ist<br />

mit 2483 Metern zwar ein wenig niedriger, steht ihm<br />

in punkto Aussicht aber in nichts nach. Beide Gipfel<br />

markieren die nördliche Grenze der Tektonikarena<br />

Sardona, eines Gebiets, das aufgrund seiner geologischen<br />

Einzigartigkeit von der UNESCO zum<br />

Welterbe erklärt worden ist.<br />

TOPMODERNE HÜTTE MIT WEITBLICK<br />

Spitzmeilen und Wissmilen sind in der Regel Ziele<br />

einer Zweitagestour. Wer wie wir einen Tag unterwegs<br />

ist, begnügt sich mit einem Abstecher zum tief<br />

verschneiten Madseeli am Fusse des Spitzmeilens.<br />

Zuvor wartet jedoch ein Besuch in der Hütte, und<br />

den sollte man auf keinen Fall auslassen. Die Hütte<br />

ist topmodern, ein Holzelementbau mit eigener<br />

Turbine, Quelle und Transportseilbahn. Sie wurde<br />

2007 errichtet, die alte Hütte aus dem Jahr 1903<br />

hatte nach über hundert Jahren ausgedient. Vom<br />

einladenden Speisesaal aus geniesst man einen<br />

unvergesslichen Panoramablick in die Welt der<br />

Flumserberge und lässt sich dabei von Köstlich ­<br />

keiten aus der Küche verwöhnen.<br />

DIE RUHE IN ERINNERUNG<br />

Wer mit den Anforderungen von winterlichem<br />

Gelände vertraut ist und eine komplette Lawinen­<br />

Ausrüstung bei sich hat, bricht nach dem Besuch<br />

auf zu einer weiten Runde Richtung Madseeli.<br />

In der weissen Hochebene verliert man sich im<br />

Angesicht von Spitzmeilen und Wissmilen, danach<br />

geht es zurück auf die Aufstiegsroute und Richtung<br />

Panüöl. Dort entscheiden wir uns, noch ein wenig<br />

Bewegung anzuhängen. Der Winterwanderweg führt<br />

aussichtsreich in knapp einer Stunde zur Prodalp.<br />

Eine Kabinenbahn mit Gondeln, die schwebenden<br />

Eiern gleichen, bringt uns nach Tannenheim, zurück<br />

in den pulsierenden Skibetrieb. Die Ruhe und<br />

Weite rund um die Spitzmeilenhütte hängen in<br />

Gedanken nach.<br />

Text/Fotos Daniel Fleuti<br />

44 <strong>NATURZYT</strong>


ADVERTORIAL<br />

Genüssliche Winterzeit im Berner Oberland<br />

Sanft hat der Schnee die Berge in ein weisses, weiches Winterkleid<br />

gehüllt. Tagsüber lässt sich die eindrückliche Winterlandschaft<br />

mit verschiedenen Aktivitäten und Erlebnissen<br />

besonders gut entdecken. Am Abend sorgen festlich dekorierte<br />

Strassen und kulinarische Spezialitäten für eine belebte<br />

Stimmung.<br />

WELLNESS & GENUSS IN INTERLAKEN<br />

Im Herzen von Interlaken erwartet einen das Salzano Hotel – Spa<br />

– Restaurant. Ein Ort, der Authentizität, Naturnähe und Einzigartigkeit<br />

in sich vereint. Seit 29 Jahren in Familienbesitz, geführt<br />

von Sonja und Patrizio Salzano und ihren beiden Söhnen, bietet<br />

dieses Refugium seinen Gästen unvergessliche Erlebnisse. Der<br />

grosszügige 450 Quadratmeter grosse Spa-Bereich, gestaltet mit<br />

Leidenschaft und Liebe zur Natur, verspricht Entspannung pur.<br />

Von der Bio-Arvenholzsauna bis zum beeindruckenden Dampfbad<br />

unter einem funkelnden Swarovski-Sternenhimmel – hier findet<br />

jeder seine ganz persönliche Oase der Ruhe. Die kulinarischen<br />

Erlebnisse im Salzano sind ebenfalls einzigartig. Küchenchef<br />

Jan-Philipp Wesemann zaubert aus naturnahen, regionalen<br />

Zutaten wahre Meisterwerke. Alpenküche der Vergangenheit wird<br />

hier auf innovative und kreative Weise neu interpretiert. Es gibt<br />

köstliche Überraschungsmenüs, die die Geschmacksknospen<br />

aller verzaubern<br />

werden. Im Salzano<br />

Hotel – Spa – Restaurant<br />

dreht sich<br />

alles um das Wohlbefinden,<br />

sowohl in<br />

Bezug auf Körper<br />

als auch Seele. Ein<br />

Ort zum Wohlfühlen<br />

und Geniessen,<br />

der seinesgleichen<br />

sucht.<br />

(Foto: Salzano Hotel)<br />

(Foto Interlaken Tourismus)<br />

RACLETTE RAFTING IN INTERLAKEN<br />

Gemütlich auf dem Brienzersee ein Raclette geniessen?<br />

<strong>Das</strong> ist möglich auf den Raclette-Rafts. Warm eingepackt<br />

erlebt ihr die winterliche Abendstimmung in gemütlicher<br />

Atmosphäre. Der professionelle Guide paddelt dem Ufer<br />

entlang in den Sonnenuntergang, während ihr ein unvergessliches<br />

Raclette-Dinner auf der Aare in Interlaken geniessen<br />

könnt. Im winterlichen Abendlicht ist das Ambiente auf<br />

der Aare besonders stimmungsvoll. Auf der Aare zieht die<br />

winterliche Landschaft in der Dämmerung magisch vorbei.<br />

<strong>Das</strong> Boot ist mit warmen Decken, bequem gepolsterten<br />

Sitzen und einem schick schweizerisch dekorierten Tisch<br />

ausgestattet.<br />

KÄSESPEZIALITÄTEN IN DEN ST. BEATUS-HÖHLEN<br />

In den St. Beatus-Höhlen am Thunersee erlebt man die winterliche<br />

Stimmung im gemütlichen Tannenwald beim Restaurant<br />

Stein & Sein und geniesst dabei feinste Fondue­ Spezialitäten.<br />

Ein Welcome-Drink sowie ein Dessert gehören selbstverständlich<br />

zum Angebot «Winterzauber am Fels» dazu. <strong>Das</strong> Angebot<br />

kann vom 18.11.<strong>2023</strong> bis 24.2.2024 jeden Samstag und<br />

Sonntag (zusätzlich durchgehend täglich vom 23.12.<strong>2023</strong><br />

bis 7.1.2024) gebucht werden. Mit dem exklusiven Höhlenraclette<br />

geniesst man einen ganz besonderen Abend. Ob<br />

allein oder als geschlossene Gesellschaft, der richtige Käse<br />

ist garantiert. Die St. Beatus-Höhlen bieten verschiedene<br />

Rundum pakete an, welche kaum Wünsche offenlassen.<br />

<strong>Das</strong> Angebot kann an folgenden Daten gebucht werden:<br />

3.11./17.11./1.12. und 15.12.<strong>2023</strong>. Weitere Daten im 2024 findet<br />

man unter beatushoehlen.swiss.<br />

(Foto: St. Beatus Höhlen) (Foto: Outdoor Switzerland)<br />

NATUR ERLEBEN


Winterwandern<br />

Stille und Ruhe<br />

in der Winterlandsch<br />

Moorlandschaften sind nicht nur in der warmen Jahreszeit<br />

ein Naturerlebnis. Im Winter sind die Moore in zauberhafter<br />

Winterlandschaft ein Ort der Stille und Kraft.<br />

46 <strong>NATURZYT</strong>


Winterlicher Sonnenaufgang<br />

am Étang de la Gruyère<br />

im Westschweizer Jura.<br />

(Foto: AdobeStock, Christian Bieri)<br />

NATUR ERLEBEN<br />

aft der Moore<br />

<strong>NATURZYT</strong> 47


Im Winter hat die Alp Flix<br />

in Graubünden mit ihrem<br />

verschneiten Hochmoor<br />

ihren Reiz.


Die Moorlandschaft Schwendiseen im<br />

Toggenburg präsentiert sich im Winter<br />

in einer ruhigen, gemütlichen und romantischen<br />

Wanderung. Der Weg ist an den<br />

Festtagen täglich und davor und danach<br />

an den Wochenenden beleuchtet.<br />

Hoch über Krummenau SG sorgt<br />

das geheimnisvolle Hochmoor<br />

Wolzenalp im Toggenburg auf<br />

dem Rundweg Rietbach für Ruhe<br />

und Stille und ist bequem mit der<br />

Sesselbahn erreichbar.<br />

(Foto Olivia Hug)<br />

Moore sind zu jeder Jahreszeit<br />

ein faszinierendes<br />

Erlebnis. Im Frühling<br />

schmücken bunte Kelche<br />

und Kronen der Blumen den Boden,<br />

Frösche sind in Hochform und die Luft<br />

füllt sich mit Summen und Brummen.<br />

Im Sommer ist das Leben im Moor aktiv,<br />

Libellen fliegen über offene Wasserflächen,<br />

die Vögel ziehen im Schutze des Moors<br />

ihre Jungvögel auf. Im Herbst bezaubert<br />

es uns mit einer Farbvielfalt, bevor es<br />

in die Vegetationsruhe des Winters<br />

übergeht.<br />

Jetzt im Winter zieren Eiskristalle an<br />

Halmen und Stängeln die Moorlandschaft.<br />

Die Stille liegt nun über dem Moor, und<br />

bei leichtem Schneefall sieht es aus, als<br />

wäre die Landschaft in Watte gepackt.<br />

Der morgendliche Nebel, gekoppelt mit<br />

zauberhaften Lichtspielen der Sonne,<br />

zeichnet unterschiedliche Szenen ins<br />

Der Rundweg durch<br />

hoffentlich schneebedeckte<br />

Wälder und<br />

Wiesen führt durch<br />

die Schutzgebiete<br />

Langmoos/Foren<br />

und Forenmoos/<br />

Schachenmoos und<br />

startet in Gais.<br />

(Foto: Appenzellerland<br />

Tourismus, René Niederer)


Mystische Stimmung durch die Moorlandschaft<br />

rund um den Pfäffikersee.<br />

Die angrenzenden Feuchtgebiete gehören<br />

zu den wertvollsten See- und Moorlandschaften<br />

der Schweiz.<br />

(Foto: Naturzentrum Pfäffikersee)<br />

Wildtiere wie der Birkhahn<br />

sollten nicht aufgeschreckt<br />

werden. Denn die Flucht<br />

braucht viel Energie.<br />

(Foto: Jan Rudolf von Rohr)<br />

Moor. Auch wenn es kälter geworden<br />

ist, der Atem sichtbar wird, regt die<br />

Moorlandschaft an, die Stille und Ruhe<br />

zu geniessen.<br />

HARTE ZEIT FÜR WILDTIERE<br />

Der Winter ist für Moorbewohner eine<br />

harte Zeit, denn sie müssen sparsam mit<br />

ihrer Energie haushalten. So ernährt sich<br />

beispielsweise das Birkhuhn vor allem an<br />

Nadelbäumen und spart tagsüber in einer<br />

selbstgegrabenen Schneehöhle Energie.<br />

Auch das Auerhuhn ist im Aktionsradius<br />

eingeschränkt und darauf angewiesen, dass<br />

es nicht aufgeschreckt wird und flüchten<br />

muss. Es ist oberstes Gebot nicht nur bei<br />

einem Moorspaziergang oder einer Moorwanderung<br />

immer auf den ausgezeichneten<br />

Routen zu bleiben. Darf der vierbeinige<br />

Freund mit, dann gilt es, diesen<br />

unter Kontrolle zu halten und ihn an<br />

der Leine zu führen. So werden auch die<br />

Spuren des Schneehasen nicht überdeckt,<br />

welcher in der Dämmerung und Nacht in<br />

der weissen Winterlandschaft unterwegs<br />

ist. Und mit etwas Glück lässt sich das<br />

50 <strong>NATURZYT</strong>


Mehr Natur erleben auch<br />

auf www.<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

Die Natur im Winter erleben<br />

(Switzerland Tourism / Lorenz Richard) Safiental Tourismus (Foto Schweiz Tourismus)<br />

SCHWARZSEE – RUNDUM<br />

PERFEKTER WINTERSPAZIERGANG<br />

<strong>Das</strong> weisse Winterkleid steht dem<br />

Schwarzsee besonders gut. Büsche,<br />

Beerensträucher und Schilf voller<br />

Raureif zieren den 4 Kilometer langen,<br />

romantischen Uferweg um den Bergsee.<br />

Dabei bietet das imposante Gipfelpanorama<br />

immer wieder neue Perspektiven.<br />

Spektakulär ist der nahe Wasserfall,<br />

wenn er zu Eis erstarrt ist. Und vollkommen<br />

ist das Winterglück, wenn der gefrorene<br />

See zum Spazieren, Lang laufen<br />

und Schlittschuhfahren freigegeben wird.<br />

www.fribourg.ch/schwarzsee<br />

EINDRÜCKLICHE BERGWELT<br />

IM SAFIENTAL<br />

Wer bis ganz hinten ins Safiental im<br />

Naturpark Beverin fährt, wird mit einer<br />

einzigartigen Bergkulisse belohnt. Wie<br />

in einem Amphitheater umgeben die<br />

mächtigen Gipfel das Talende. Die gemütliche<br />

Winterwanderung ab/bis<br />

Thalkirch, Turra führt dem Talboden<br />

entlang bis Z’Hinderst. So heisst der<br />

Endpunkt auch wirklich. Wer sich etwas<br />

Zeit nimmt, kann unterwegs mit etwas<br />

Glück Steinböcke und Gämsen in den<br />

Steilwänden beobachten.<br />

www.safiental.ch<br />

PANORAMARUNDWEG BRAUNWALD<br />

Langsam baut sich der Panorama­<br />

Rundum blick in Braunwald auf mit dem<br />

Hausberg Ortstock und dem vergletscherten<br />

Tödi, dem höchsten Glarner Gipfel.<br />

Folgt man dem Panoramarundweg<br />

Richtung Seblengrat, öffnet sich die Sicht<br />

weiter über das Glarnerland hinaus.<br />

Kurz nach der Eisgalerie hat man die<br />

460 Höhenmeter geschafft und erreicht<br />

das Berggasthaus Gumen. Mit einem<br />

kleinen Umweg geht es auf dem Abstieg<br />

am Ortstockhaus vorbei – schliesslich<br />

soll keine Sonnenterrasse ausgelassen<br />

werden. www.braunwald.ch<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Natur- und Wanderferien<br />

GLETSCHER-HOTEL MORTERATSCH***<br />

DAS HOTEL FÜR AKTIVURLAUB IM<br />

ENGADIN<br />

Die Rhätische Bahn hält direkt vor<br />

dem Haus. Steigen Sie aus, nehmen Sie<br />

Platz auf der wunderschönen Terrasse<br />

und lassen Sie sich vom umwerfenden<br />

Panorama auf die vergletscherte Bergwelt<br />

verzaubern. Ob Sie im heimeligen<br />

Arvenzimmer übernachten oder in der<br />

urgemütlichen Stüven schlemmen, das<br />

Morteratsch verspricht Hochgenuss<br />

und einzigartige Naturerlebnisse!<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.morteratsch.ch, T 081 842 63 13<br />

SEEHOTEL WILERBAD SPA & SEMINAR<br />

Die Lage bietet einen beeindruckenden<br />

Ausblick auf den Sarnersee und die<br />

eindrucksvollen Obwaldner Berge. Unser<br />

grosszügiger und moderner Spa­Bereich<br />

erstreckt sich über 1300 Quadratmeter<br />

und ist eine der schönsten Wellness­<br />

Oasen in der Zentralschweiz. In der<br />

Wilerbad Spa­Anlage finden Sie alles,<br />

was das Herz eines Wellness­Liebhabers<br />

begehrt, darunter verschiedene Saunen,<br />

Bäder und Ruheräume, die darauf<br />

warten, von Ihnen entdeckt zu werden.<br />

www.wilerbad.ch<br />

T 041 662 70 70<br />

APARTHOTEL MUCHETTA DAVOS<br />

Im Bergdorf Wiesen zwischen Davos<br />

und dem grössten Naturpark der<br />

Schweiz – dem Parc Ela – erleben Sie<br />

die intakte Natur von der Haustüre<br />

weg. Im Muchetta wohnen Sie im Ein­,<br />

Zwei­ oder gar Drei­Zimmer­Apartment.<br />

Hotelrestaurant für Frühstück,<br />

Halbpension oder Selbstverpflegung.<br />

Kleiner Wellnessbereich für Erwachsene<br />

mit Sauna, Dampfbad und Softub.<br />

Kleine Gruppen willkommen. Pauschale<br />

ab CHF 540/Studio/Frühstück/2 Pers./3 N.<br />

Mehr unter www.aparthotel­davos.ch,<br />

T 081 410 41 00<br />

<strong>NATURZYT</strong> 51


<strong>Das</strong> grösste Hochmoor der Schweiz entzückt auch<br />

im Winter mit mystischer Stimmung. Auf dem<br />

Winterwanderweg durchs Hochmoor Rothenthurm<br />

direkt am Bahnhof. (Foto Schwyz Tourimus)<br />

Der Schneehase im<br />

Winterkleid verschmilzt<br />

mit der Landschaft.<br />

eine oder andere Tier entdecken. So oder<br />

so. Eine Wanderung oder gemütlicher<br />

Spaziergang in den Moorlandschaften<br />

im Winter ist ein spezielles Erlebnis,<br />

auch wenn sie mit Schnee bedeckt sind.<br />

Gerade im Winter ist es wichtig,<br />

rechtzeitig loszuziehen, denn es wird<br />

früh dunkel, eine kalte Bise kann unverhofft<br />

aufziehen und heftiger Schneefall<br />

kann aufkommen. Genügend Zeit<br />

ist einzuplanen, damit vor der Däm merung<br />

in einem gemütliches Gasthaus<br />

eingekehrt oder die Heimfahrt angetreten<br />

werden kann.<br />

Text Michael Knaus


NATUR ERLEBEN<br />

Winterrundwanderung Rossweid–<br />

Schwarzenegg–Rossweid durch<br />

die tiefverschneite Moorlandschaft<br />

Habkern/Sörenberg.<br />

(Foto: Fabienne Felder)<br />

Inmitten des Waldes liegt der etwa<br />

vier Hektar grosse Stazersee (Lej da Staz)<br />

und rundherum eine einzigartige<br />

Moorlandschaft im Winterkleid.<br />

(Foto: Engadin St. Moritz Tourismus AG, Filip Zaun)


Filigraner Raureif<br />

am Baum.<br />

Naturwärts – auf den Spuren der Natur<br />

Die stillen Winter<br />

54 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR ERLEBEN<br />

Sie fallen einem oft gar nicht auf oder erst dann, wenn<br />

man bewusst nach ihnen Ausschau hält. Sie leben<br />

von ihrer klaren, grafischen Form, sind kurzlebig und<br />

wirken auch im unspektakulären Licht interessant.<br />

Um sie zu fotografieren, muss man ein trainiertes Auge<br />

besitzen und sie zur rechten Zeit aufspüren können. Denn die<br />

stillen Wintermotive findet man selten auf Augenhöhe am<br />

Strassenrand.<br />

Wenn ich ein solches Wintermotiv gefunden habe, nehme<br />

ich mir einige Zeit, bis ich den für mich richtigen Blickwinkel<br />

entdeckt habe. Zuerst die Komposition, danach die technischen<br />

Kameraeinstellungen.<br />

Die Fotografie ist für mich eine Handwerkskunst. Auch<br />

heute noch, mit den Möglichkeiten der digitalen Fotografie.<br />

Ich wünsche Ihnen einen bezaubernden Winter!<br />

Text/Fotos Tobias Ryser<br />

motive<br />

<strong>NATURZYT</strong> 55


Eisdetails am Rand eines<br />

Wasserfalls.<br />

Der Autor<br />

Tobias Ryser arbeitet als selbstständiger Fotograf mit Schwerpunkt<br />

Natur- und Landschaftsfotografie. Auf der Suche<br />

nach dem perfekten Moment legt er grossen Wert auf eine<br />

ästhetische Bildkomposition und atemberaubendes Licht.<br />

Tobias Ryser zählt zu den gefragtesten Natur fotografen<br />

der Schweiz, seine Bilder werden regel mässig publiziert<br />

und wurden bereits mehrfach ausgezeichnet in diversen<br />

nationalen und internationalen Wettbewerben.<br />

Mehr Informationen:<br />

www.tobias-ryser.ch, www.naturwaerts.ch<br />

56 <strong>NATURZYT</strong>


Raueis-Panzer<br />

am Baumstamm.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 57


Holland mal anders erleben<br />

Die wilde Seite Hollands<br />

Tief Luft holen, die frische Meeresbrise einatmen und den Wellen lauschen:<br />

Der Norden Hollands bietet neben der unvergleichlichen Weite des Wattenmeers<br />

zahlreiche Naturschutzgebiete von atemberaubender Schönheit.<br />

Wer hat schon nicht einmal<br />

davon geträumt,<br />

durch Wiesen voller<br />

Orchideen zu radeln,<br />

durch dichte Wälder zu wandern und<br />

unter dem nachtschwarzen Himmel<br />

die Sterne zu zählen? Um all das zu<br />

erleben, reist man am besten in den<br />

Norden der Niederlande, wo Nationalparks<br />

voller Naturwunder und Abenteuer<br />

warten. Denn abseits von Tulpen<br />

und Windmühlen zeigt sich Holland<br />

von seiner wilden Seite. Ein Tag am<br />

Meer ist hier wie kein zweiter: Die<br />

Gezeiten des Wattenmeers beherrschen<br />

die Abläufe allen Lebens zwischen<br />

Wasser und Land. Was nach dem<br />

Rückzug des Wassers wie eine karge<br />

Ödnis wirkt, ist dicht besiedelt. Unmengen<br />

bizarrer Tiere bewohnen<br />

das Gebiet zwischen der Hoch­ und<br />

Niedrigwasserlinie – zwischen Felsen,<br />

in Gezeitentümpeln und im Schlick<br />

leben Krebse, Muscheln, Schnecken<br />

und Meereswürmer. Als Teil eines<br />

ganzen Ökosystems bilden sie eine<br />

wichtige Nahrungsgrundlage für<br />

Zug­ und Seevögel. Auf einer geführten<br />

Wattwanderung erlebt man hautnah,<br />

mit welch eindrücklicher Anpassungsfähigkeit<br />

die Fauna in dieser<br />

ungewöhnlichen Umgebung überlebt.<br />

UNERWARTETE NATUR<br />

Heute liegt ein grosser Teil der Niederlande<br />

unter dem Meeresspiegel, und<br />

eine sorgfältige Wasserbewirtschaftung<br />

ist entscheidend. <strong>Das</strong>s aus der typisch<br />

niederländischen Beherrschung des<br />

Wassers Einzigartiges entstehen und<br />

sich die schönste Natur an unerwarteter<br />

Stelle spontan entwickeln kann,<br />

zeigt der Oostvaardersplassen: Beim<br />

ursprünglichen Entwurf 1968 als<br />

Industrie zone geplant, ist der Nationalpark<br />

«Nieuw Land» in der Nähe von<br />

Amsterdam heute ein Gebiet, in dem<br />

Zehntausende Vögel brüten. Seine<br />

Entstehung verdankt der künstliche<br />

58 <strong>NATURZYT</strong>


Konikpferde<br />

im Lauwersmeer<br />

Nationalpark.<br />

Park dem grössten Landgewinnungsprojekt<br />

der Welt, das dazu führte,<br />

dass die neue Provinz Flevoland aus<br />

dem Wasser entstand.<br />

Für das geplante Industriegebiet<br />

bestand dann doch kein Bedarf, worauf<br />

das Sumpfgebiet ungenutzt sich selbst<br />

überlassen wurde. Die Natur eroberte<br />

das neue Land; heute ist es ein wasserreiches<br />

Naturschutzgebiet, das Tausende<br />

von Vögeln, grasende Heckenrinder<br />

herden und halbwilde Konik­<br />

Pferde beherbergt. Der König der Lüfte<br />

ist hier ganz klar der Seeadler, der auch<br />

das Wahrzeichen des Nationalparks<br />

darstellt.<br />

Die Dünen von Texel<br />

im kleinen Nationalpark<br />

der Insel Texel.<br />

(Foto: Adobe Stock)<br />

PINKE EXTRAVAGANZ<br />

Aussergewöhnliche Vögel lassen sich<br />

auch im Naturschutzgebiet Zwillbrocker<br />

Venn beobachten: Wer einen kleinen<br />

Abstecher über die Grenze zur deutschen<br />

Gemeinde Venn macht, stösst in<br />

den Sümpfen und Seen auf Flamingos.<br />

Seit 1983 brüten hier Chilenische, Europäische,<br />

Karibische und Zwergflamingos.<br />

Die chilenischen und karibischen<br />

Flamingos sind vermutlich irgendwann<br />

aus der Gefangenschaft entkommen.<br />

Der Europäische Flamingo hingegen ist<br />

heimisch und stammt vermutlich aus<br />

Südeuropa. Damit ist das Zwillbrocker<br />

Venn der nördlichste Brutplatz des<br />

Europäischen Flamingos weltweit. Der<br />

Bestand ist familiär und umfasst etwa<br />

40 Tiere. Von Mitte März bis September<br />

sind sie in der Gegend anzutreffen. Wird<br />

es kälter, siedeln sie ans Grevelingenmeer<br />

südwestlich von Rotterdam um, wo sie<br />

die Wintermonate verbringen. <strong>Das</strong> Grevelingen<br />

meer ist ein Salzwassersee und<br />

friert daher im Winter nicht so leicht zu.<br />

FASZINIERENDES NACHTLEBEN<br />

Ein besonderes Erlebnis wartet im Seegebiet<br />

Lauwersmeer, denn hier gibt es<br />

einen Ort, an dem es nachts so dunkel<br />

wird, dass man buchstäblich Sterne zählen<br />

kann. Der «Dark Sky Park» ist nicht nur<br />

für uns Menschen schön, auch Tiere profitieren<br />

vom Schutz, den die Dunkelheit<br />

bietet. <strong>Das</strong> Nacht leben ist hier deshalb<br />

ziemlich wild, und es kann durchaus sein,<br />

dass einem wäh rend einer astronomischen<br />

Exkursion Motten und Fledermäuse um<br />

den Kopf fliegen. Doch auch tagsüber hat<br />

der Nationalpark Lauwersmeer, der an<br />

der Grenze der Provinzen Friesland und<br />

Groningen liegt, einiges zu bieten. <strong>Das</strong><br />

rund 60 Quadratkilometer grosse Gebiet<br />

umfasst sowohl das Lauwersmeer selbst<br />

als auch grosse Teile des angrenzenden<br />

Landes. <strong>Das</strong> gesamte Gebiet ist als<br />

Mündungssystem bekannt, an dem der<br />

Fluss Lauwers ins Meer mündet.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 59


Der Norden Hollands<br />

Ob zu Fuss, mit dem Fahrrad oder mit<br />

einer geführten Reise. Holland hat nicht<br />

nur Tulpen und Goudakäse, sondern<br />

schöne Strände, weltberühmte Städte.<br />

Es gibt viel zu entdecken.<br />

Mehr Informationen zu Holland<br />

unter www.holland.com.<br />

Der Natursommer mit geführten<br />

Expeditionen in die Naturparks, grünen<br />

Städte, Wattenmeer und Nordsee-<br />

Inseln kann auch mit einer Flussreise<br />

mit der Excellence Perl von Excellence<br />

erlebt werden.<br />

Der «Dark Sky Park» bei<br />

Einbruch der Dunkelheit.<br />

(Foto: Visit Friesland)<br />

Vor 1969 hatte dieses Gebiet noch<br />

eine offene Verbindung zum Meer. Aus<br />

Angst vor Überschwemmungen wurde ein<br />

Damm gebaut, der dieses Salzwiesengebiet<br />

in ein Panorama­Süsswasser­<br />

Feuchtgebiet mit Schilf, Wäldern und<br />

grossen Wasserflächen verwandelte. <strong>Das</strong><br />

offene Wasser, Grasland, Laubwälder,<br />

Orchideenfelder, flache Teiche und dichte<br />

Schilfbüsche machen Lauwersmeer zu<br />

einem natürlichen Lebensraum für über<br />

300 Vogelarten. Der Park verfügt über<br />

mehrere Verstecke und Türme zur Vogelbeobachtung,<br />

die einen Panoramablick<br />

über die Landschaft bieten.<br />

PAUSE VOM URBANEN TRUBEL<br />

Maritime Natur mit Salzwiesen und<br />

Stränden kann man ebenfalls in den<br />

Dünen von Texel entdecken. Der kleine<br />

und entspannte Nationalpark auf der<br />

Insel Texel liegt direkt vor der Nordküste<br />

der Niederlande; der westliche Rand<br />

des Parks grenzt an die Nordsee und<br />

bringt eine Vielzahl interessanter<br />

Meeres­ und Pflanzenarten mit sich.<br />

Dank der weitgehend ebenen Fläche<br />

lässt sich die frische Meeresluft ganz<br />

einfach auf einem der zahlreichen<br />

Wander­ oder Radwege geniessen. Die<br />

Dünen von Texel sind Heimat einer<br />

Seeadler im Naturpark<br />

Oostvaardersplassen.<br />

(Foto: Bert Ooms)<br />

vielfältigen Kombination aus Vögeln,<br />

Fischen, Reptilien und Salzwasserp<br />

fl a n z e n .<br />

Auch Orchideen wie das Gefleckte<br />

Knabenkraut, das im Rest der Niederlande<br />

eine Seltenheit ist, sind überall<br />

auf der Insel zu finden. Entlang der<br />

Küste wachsen zwischen den Dünen<br />

salztolerante Pflanzen wie der Queller,<br />

der Meerflieder und die Strandaster.<br />

Erstaunlicherweise sind auch Schneeglöckchen<br />

auf Texel weit verbreitet,<br />

nachdem sie in den 1950er­Jahren auf<br />

der Insel eingeführt wurden. Ursprünglich<br />

für den Anbau und den Verkauf<br />

kultiviert, sind die Zwiebelblüher verwildert<br />

und bedecken den Waldboden<br />

von Texel im Frühling mit einer weissen<br />

Decke. Texel ist ein ausgezeichneter<br />

Tagesausflug, wenn man dem städtischen<br />

Trubel Amsterdams entfliehen möchte.<br />

Für mehrtägige Wanderabenteuer oder<br />

Velotouren eignen sich all die wilden<br />

Naturlandschaften der Niederlande<br />

bestens, denn praktischerweise sind alle<br />

Gebiete ziemlich flach. Darum heisst<br />

es: Wanderschuhe schüren, Rucksack<br />

packen und die stille Schönheit der<br />

Naturparks entdecken. Die niederländische<br />

Wildnis ruft!<br />

Text Helen Weiss<br />

60 <strong>NATURZYT</strong>


Zu guter Letzt<br />

Kurse in der Natur<br />

DEZEMBER<br />

Singen in der Natur<br />

07.12.23 | 19:00–20:45 Uhr<br />

CHF 30 | Rothenburg (LU)<br />

www.imwald.ch | 079 954 84 41<br />

Permakulturplanung PDC-Kurs<br />

08.12–10.12.23 | ab 16:00 Uhr<br />

CHF 360 zzgl. Kost und Logis | Brienz (BE)<br />

www.alpine-permakultur.ch<br />

033 952 18 81<br />

Waldbaden intensiv<br />

10.12.23 | 10:00–16:00 Uhr<br />

CHF 70–90 | Oberbottingen b.Bern (BE)<br />

www.ursina-anesini.ch<br />

Silvester-Feuerlauf<br />

31.12.–01.01.24 | ab 12:00 Uhr<br />

CHF 295 | Läufelingen (BL)<br />

www.beat-gerber.ch/feuerlaufen<br />

061 641 73 00<br />

Schwitzhüttenseminar<br />

31.12.–01.01.24 | ab 15:00 Uhr<br />

CHF 200 | Guggisberg (BE)<br />

www.mystic-mama.ch<br />

Naturnahe Kurse und Unterkünfte<br />

Weitere naturnahe Kurse und<br />

Unterkünfte in der Schweiz bei<br />

unserem Partner Kurs-Natur.<br />

Mehr Informationen und Angebote<br />

unter www.kurs-natur.ch oder<br />

info@kurs-natur.ch<br />

JANUAR<br />

Bau dir dein Holz-Bänkli<br />

06.01.–07.01.24 oder<br />

09.02.–11.02.24 | 09:00–17:00 Uhr<br />

CHF 480–640 | Turgi (AG)<br />

www.danielfurrer.ch<br />

076 567 91 77<br />

Wim Hof Wochenende<br />

12.01.–14.01.24 | ab 13:30 Uhr<br />

CHF 369 exkl. Kost und Logis | Brienz (BE)<br />

www.jala.ch | helena.hefti@jala.ch<br />

Leben im Rhythmus der Natur<br />

(für Frauen)<br />

13.01.24 | 13:00–18:00 Uhr<br />

CHF 120 | Rubigen (BE)<br />

sandra-hof@gmx.ch<br />

Vertiefungsmodul «Eiskristalle»<br />

19.01.–21.01.24 | ab 15:00 Uhr<br />

CHF 750 | Schwägalp; Passhöhe (SG/AR)<br />

www.waldkinder-sg.ch/eb<br />

071 222 50 11<br />

Malen und Meditation<br />

19.01.–21.01.24 | ab 13:30 Uhr<br />

CHF 410 | Waltensburg (GR)<br />

www.ucliva.ch<br />

081 941 22 42<br />

Räuchern lernen für Erstanwender<br />

19.01.24 | 09:00–16:00 Uhr<br />

CHF 190 | Brittnau (AG)<br />

www.schwoesterhaerz.ch<br />

079 422 72 00<br />

Permakultur Design Kurs<br />

26.01.–28.01.24<br />

und vier weitere Wochenenden<br />

CHF 1600 | Thusis (GR)<br />

www.schneckenkoenigin.ch<br />

Weekend im Wald – Waldbaden<br />

27.01.–28.01.24 oder<br />

24.02.–25.02.24 oder<br />

16.03.–17.03.24 | ab 15:30 Uhr<br />

CHF 340 | Waltensburg (GR)<br />

www.achtsamkeitimwald.ch<br />

076 576 68 19<br />

FEBRUAR<br />

Kahuna Training-Schnupper -<br />

wochen ende (nur für Frauen)<br />

11.02.24 | 09:00–16:00 Uhr<br />

CHF 140 | Degersheim (SG)<br />

www.kahuna-training.ch/kahuna-training<br />

Obstgehölze schneiden–Praxiskurs<br />

10.02.24 | ab 18:00 Uhr<br />

CHF 350 | Busswil bei Melchnau (BE)<br />

www.permakultur-leben.ch/bildung<br />

078 751 55 29<br />

Familien-Erlebnistag mit Krafttieren<br />

im Wildpark Peter und Paul<br />

25.02.24 | ab 18:00 Uhr<br />

CHF 250 | St.Gallen (SG)<br />

www.krafttiertag.ch<br />

076 543 21 20<br />

MÄRZ<br />

Flötenbaukurs<br />

14.03.–17.03.24<br />

CHF 645 | Oberhelfenschwil (SG)<br />

www.perma-lodge.ch<br />

078 801 36 61<br />

Gartenkurs zum Einsteigen 5 Module<br />

23.03.24 | 09:00–11:00 Uhr<br />

CHF 790 | Wildegg (AG)<br />

www.evazurlinden.ch<br />

077 400 51 13<br />

62 <strong>NATURZYT</strong>


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Ja, ich werde Gönnerin und Abonnentin* für 1 Jahr (4 <strong>Ausgabe</strong>n) und unterstütze mit CHF 129.50<br />

Ja, ich werde Gönnerin und Abonnentin für 2 Jahre (8 <strong>Ausgabe</strong>n) und unterstütze mit CHF 256.50<br />

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und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken.<br />

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und rücksichtsvoller mit ihr umgehen.<br />

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Die <strong>NATURZYT</strong> schreibt nicht nur über unsere Natur, damit Sie diese näher erfahren und erleben<br />

können, sondern damit Sie gemeinsam mit uns unsere Natur bewahren und schützen lernen.<br />

Deshalb unterstützt <strong>NATURZYT</strong> auch wichtige Naturprojekte mit einem Teil aus den Abo-Einnahmen.<br />

Aktuell unsere Fledermäuse. Mehr dazu auf den Seiten 38–41.<br />

Jede Gönnerin, jeder Gönner unterstützt!<br />

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