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STAND.PUNKT VORARLBERG - Das Magazin der Vorarlberger Volkspartei - Ausgabe 3

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DAS MAGAZIN DER <strong>VORARLBERG</strong>ER VOLKSPARTEI<br />

<strong>STAND</strong> <strong>PUNKT</strong><br />

#3 2023 <strong>VORARLBERG</strong><br />

IN <strong>VORARLBERG</strong><br />

DAHEIM SEIN.<br />

Landeshauptmann Markus Wallner:<br />

“Unser Ziel ist es, so viel leistbares<br />

Eigentum wie möglich zu schaffen.”<br />

Foto: <strong>Volkspartei</strong>/Dietrich


<strong>PUNKT</strong>FÜR<strong>PUNKT</strong><br />

#3 2023<br />

Erwerb von Eigentum muss möglich sein –<br />

auch für junge Menschen. 04<br />

Die Herausfor<strong>der</strong>ungen am <strong>Vorarlberger</strong> Wohnungsmarkt<br />

sind groß. Landeshauptmann Markus Wallner zeigt im<br />

Gespräch auf, welche Akzente das Land für leistbaren<br />

Wohnraum setzt. Beson<strong>der</strong>s im Fokus: Eigenheim o<strong>der</strong><br />

Wohnungseigentum ermöglichen, vor allem auch für junge<br />

<strong>Vorarlberger</strong>innen und <strong>Vorarlberger</strong>.<br />

Wohnpaket setzt wichtige Impulse. 06<br />

Landesrat Marco Tittler präsentiert das <strong>Vorarlberger</strong><br />

Wohnpaket. Die Palette reicht von gesetzlichen Grundlagen<br />

über den gemeinnützigen Wohnbau über Wohnbauför<strong>der</strong>ung<br />

und Sanierungsanreizen bis hin zur Raumplanung.<br />

Wohnen um 550 Euro im Monat. 07<br />

<strong>Das</strong> Land startet gemeinsam mit <strong>der</strong> VOGEWOSI ein eigenes<br />

Wohnkonzept „Wohnen550“. Erstes Ziel sind vorarlbergweit<br />

300 günstige Startwohnungen.<br />

Zuwan<strong>der</strong>ung braucht Grenzen. 10<br />

Die <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Volkspartei</strong> redet Klartext und präsentierte<br />

ihre Standpunkte zu den Themen Asyl, Kriegsflucht und<br />

Migration. Umfassende Hilfe und Schutz für Asylsuchende<br />

und Kriegsflüchtlinge. Nein zu einer unkontrollierten<br />

Zuwan<strong>der</strong>ung. Ja für qualifizierte Fachkräfte.<br />

Hohe Zufriedenheit mit Arbeiterkammer. 13<br />

AK-Präsident Bernhard Heinzle gibt Einblicke in die Arbeit<br />

<strong>der</strong> Interessenvertretung und freut sich, dass die<br />

<strong>Vorarlberger</strong>innen und <strong>Vorarlberger</strong> mit <strong>der</strong> Kammer<br />

sehr zufrieden sind.<br />

Die Gesundheit im Fokus. 15<br />

Die Ziele sind klar: Gesundheit för<strong>der</strong>n, Prävention stärken,<br />

hohe Qualität <strong>der</strong> medizinischen Versorgung sicherstellen.<br />

<strong>Das</strong> geht nur, wenn alle Partner im Gesundheitsbereich<br />

zusammenarbeiten.<br />

Foto: Saklakova<br />

„Vorarlberg Kodex“ in aller Munde<br />

Asylsuchende zu gemeinnütziger Arbeit<br />

verpflichten. Und zwar von Beginn an,<br />

sobald sie in die Grundversorgung<br />

kommen. Wir sind die ersten, die diese<br />

Pflicht explizit for<strong>der</strong>n. An<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong><br />

stimmen unserer Initiative lautstark zu, von<br />

den Tiroler Nachbarn bis zum Neusiedler<br />

See wollen sie unserem Vorstoß folgen.<br />

<strong>Das</strong> Innenministerium prüft, was rechtlich<br />

möglich ist.<br />

Foto: Marcus Ganahl<br />

Lünersee: Saubere Energie aus Wasserkraft<br />

Vorarlberg hält am günstigsten<br />

Strompreis Österreichs fest<br />

Unser Land zeigt einmal mehr, wie es<br />

geht. Die illwerke vkw senken heuer<br />

zum zweiten Mal die Energiekosten<br />

und gewähren höhere Rabatte. Mit 12,7<br />

Cent pro Kilowattstunde ab 1. Jänner<br />

2024 ist <strong>der</strong> Preis um 45 % niedriger<br />

als im ersten Halbjahr 2023. Damit<br />

bietet Vorarlberg weiterhin die mit<br />

Abstand günstigsten Strompreise aller<br />

Landesenergieversorger Österreichs.<br />

„Wir weichen keinen Millimeter davon<br />

ab“, hält LH Markus Wallner an den<br />

nie<strong>der</strong>en Preisen fest, um <strong>Vorarlberger</strong><br />

Familien etwas den finanziellen<br />

Druck zu nehmen. Anreize zum<br />

Energiesparen blieben davon unberührt,<br />

wies Wallner diesbezügliche Kritik<br />

zurück. Der Beweis: minus 2,6 % beim<br />

Stromverbrauch <strong>der</strong> Haushalte, minus<br />

18 % beim Erdgas.<br />

MIT SICHERHEIT UND STABILITÄT<br />

DURCH SCHWIERIGE ZEITEN<br />

„Die Welt steht in Flammen“. So drastisch<br />

hat mir vor kurzem eine junge<br />

Mutter ihre Besorgnis über den Zustand<br />

<strong>der</strong> Welt geschil<strong>der</strong>t. Und im gleichen<br />

Atemzug erleichtert dazu gesagt, wie<br />

froh sie sei, in diesen turbulenten Zeiten<br />

in einem Land wie Vorarlberg zu leben.<br />

So wie sie, denken wahrscheinlich<br />

einige von uns.<br />

Ich weiß, dass viele Menschen über die<br />

Vorgänge in <strong>der</strong> Welt verunsichert sind.<br />

Als Landeshauptmann nehme ich diese<br />

Ängste sehr ernst. Wir haben dafür zu<br />

sorgen, dass die <strong>Vorarlberger</strong>innen<br />

und <strong>Vorarlberger</strong> in einem stabilen und<br />

sicheren Umfeld leben können.<br />

Unsere wichtigsten Themen liegen<br />

auf <strong>der</strong> Hand: Teuerung bekämpfen -<br />

Härtefälle abfe<strong>der</strong>n, den günstigsten<br />

Strompreis in Österreich halten, neuen<br />

Wohnraum schaffen. Die Frage <strong>der</strong><br />

Fachkräfte in Gesundheit, Pflege und<br />

vielen an<strong>der</strong>en Bereichen wird uns<br />

die nächsten Jahre beschäftigten. Den<br />

Klimawandel können und dürfen wir<br />

nicht leugnen, son<strong>der</strong>n müssen uns<br />

aktiv mit den Verän<strong>der</strong>ungen auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />

Tatsache ist: unsere Gesellschaft ist<br />

verwundbarer geworden. Es ist also<br />

unsere Pflicht, die Menschen in Vorarlberg<br />

vor möglichen Bedrohungen zu<br />

schützen, sei es von innen o<strong>der</strong> außen.<br />

Die Sorge ist groß, dass intolerante<br />

Wertehaltungen importiert werden.<br />

O<strong>der</strong> Konflikte in unser Land getragen<br />

werden, die die Grundpfeiler unserer<br />

liberalen Demokratie gefährden. Dazu<br />

halten wir unmissverständlich fest:<br />

klare Regeln für unser Zusammenleben.<br />

Die gelten für alle – für diejenigen, die<br />

schon lange hier leben und erst recht<br />

für diejenigen, die neu bei uns sind und<br />

dauerhaft bleiben wollen.<br />

Die zunehmende Polarisierung und<br />

die Verrohung <strong>der</strong> Sprache machen<br />

auch vor Vorarlberg nicht Halt. Aber da<br />

vertraue ich auf die <strong>Vorarlberger</strong>innen<br />

und <strong>Vorarlberger</strong>. Ich vertraue darauf,<br />

dass <strong>der</strong> jahrzehntelang täglich gelebte,<br />

menschliche Umgang miteinan<strong>der</strong> in<br />

Vorarlberg am Ende stärker ist.<br />

Markus Wallner<br />

Landeshauptmann<br />

Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Volkspartei</strong>, Römerstraße 12, 6900 Bregenz, Tel.: 05574/4907-0, E-Mail: vorarlberger@volkspartei.at<br />

Für den Inhalt verantwortlich: <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Volkspartei</strong><br />

Hergestellt im Rollenoffsetdruck durch Walstead Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl<br />

Foto: Studio Fasching


LANDESHAUPTMANN MARKUS WALLNER:<br />

Foto: Studio Fasching<br />

“LEISTBAREN<br />

WOHNRAUM<br />

SCHAFFEN!”<br />

Die Kosten für das Wohnen sind<br />

in den letzten Jahren aus vielerlei<br />

Gründen enorm gestiegen.<br />

Aber das Land Vorarlberg<br />

steuert massiv dagegen. Welche<br />

Schritte konkret gesetzt werden und wie<br />

das <strong>Vorarlberger</strong> Wohnpaket Entlastung<br />

bringen kann: darüber sprechen wir mit<br />

Landeshauptmann Markus Wallner.<br />

Herr Landeshauptmann, wie würden<br />

Sie die aktuelle Lage am <strong>Vorarlberger</strong><br />

Wohnungsmarkt beschreiben?<br />

LH Markus Wallner: Herausfor<strong>der</strong>nd. Der<br />

Markt ist überall angespannt, aber gerade im<br />

Westen Österreichs ist die Lage noch einmal<br />

problematischer. Attraktiver Lebensraum,<br />

begrenzter Siedlungsraum, ungebrochen<br />

hohe Nachfrage. <strong>Das</strong> allein treibt schon die<br />

Grundstückspreise nach oben. Dann sind<br />

da noch Inflation, hohe Zinsen, gestiegene<br />

Baukosten, allgemeine Teuerung. Da kommt<br />

einiges zusammen.<br />

Was kann das Land dagegen tun bzw. kann<br />

das Land überhaupt eingreifen?<br />

LH Markus Wallner: Am freien Markt sind<br />

uns vielfach die Hände gebunden. Aber wo<br />

das Land zuständig ist, da drehen wir an<br />

allen möglichen Stellschrauben. Wir setzen<br />

kurzfristige Schritte, um wie<strong>der</strong> Schwung<br />

in den Markt zu bringen. Aber vor allem<br />

bauen wir mit einem Bündel an Maßnahmen<br />

strategisch für die Zukunft vor. Wir müssen<br />

sicherstellen, dass sich auch unsere Kin<strong>der</strong><br />

und Enkelkin<strong>der</strong> ein eigenes Dach über dem<br />

Kopf leisten können.<br />

Wie sehen diese Schritte im Detail aus?<br />

LH Markus Wallner: Wir haben beim neuen<br />

Wohnpaket den Bogen ganz bewusst sehr<br />

weit gespannt. Im Fokus steht mehr Wohnraum,<br />

steht bezahlbarer Wohnraum. Da geht<br />

es um wirklich günstige Startwohnungen,<br />

ein Studentenwohnheim, den gemeinnützigen<br />

Wohnbau, Sanierungen, Wohnbeihilfe,<br />

Wohnbauför<strong>der</strong>ung. Wir setzen bei <strong>der</strong><br />

Raumplanung an, bei den Grundstücken,<br />

beim Leerstand bis hin zu deutlich reduzierten<br />

Vorschriften.<br />

Vieles davon gibt es ja schon länger, wie<br />

die Wohnbauför<strong>der</strong>ung. Was ist jetzt an<strong>der</strong>s?<br />

LH Markus Wallner: Es ist ja nicht so, dass wir<br />

bis jetzt untätig gewesen sind. Wir kümmern<br />

uns laufend, sehr intensiv um das Thema<br />

JUNGE MENSCHEN TUN SICH IMMER<br />

SCHWERER, EIGENTUM ZU FINANZIEREN.<br />

DAS MUSS SICH ÄNDERN.“<br />

Wohnen. Konkret zur Wohnbauför<strong>der</strong>ung. Ab<br />

1. Jänner gibt es eine höhere Einkommensgrenze,<br />

eine zusätzliche Familienför<strong>der</strong>ung,<br />

zwei Zinsmodelle stehen zur Auswahl. Eins<br />

davon mit 1,25 % Festverzinsung, das ist<br />

<strong>der</strong>zeit unschlagbar am Markt. Die Wohnbauför<strong>der</strong>ung<br />

ist eines <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Steuerungsinstrumente, das wir im Land<br />

haben. Sie bringt zum einen den Wohnbau<br />

in Schwung. <strong>Das</strong> Landesdarlehen ist in vielen<br />

Fällen entscheidend, um sich Eigentum finanzieren<br />

zu können.<br />

Sie for<strong>der</strong>n auch immer wie<strong>der</strong> Erleichterungen<br />

auf Bundesebene. Worum geht es da<br />

genau?<br />

LH Markus Wallner: Ein Fokus von uns<br />

liegt gezielt auf dem Erwerb von Eigentum.<br />

Die eigenen vier Wände sind ja auch ganz<br />

wesentlich für die Zukunfts- und Altersvorsorge.<br />

Darum wollen wir Erleichterungen für<br />

diejenigen, die sich zum ersten Mal ein Haus<br />

o<strong>der</strong> eine Wohnung kaufen. Keine Grun<strong>der</strong>werbssteuer,<br />

keine Gebühr beim Eintrag ins<br />

Grundbuch. Was wir nach wie vor massiv<br />

for<strong>der</strong>n, ist eine Lockerung <strong>der</strong> Finanzierungsrichtlinien.<br />

Die strengen KIM-Bestimmungen<br />

machen Eigentum fast unmöglich,<br />

vor allem für junge Menschen.<br />

Apropos jung: Was hat es mit dem sogenannten<br />

“Wohnen550” auf sich?<br />

LH Markus Wallner: <strong>Das</strong> ist ein völlig neues<br />

Wohnbauprogramm, das gemeinsam von<br />

Land und VOGEWOSI entwickelt wurde.<br />

Wir wollen günstige Starterwohnungen, für<br />

junge Menschen, Alleinerziehende o<strong>der</strong> alle,<br />

die auf die Schnelle günstigen Wohnraum<br />

benötigen. 550 Euro im Monat, das ist ein<br />

wirklich attraktives Angebot. <strong>Das</strong> Interesse<br />

<strong>der</strong> Gemeinden ist groß.<br />

<strong>Das</strong> heißt, es ist Teil des gemeinnützigen<br />

Wohnbaus in Vorarlberg?<br />

LH Markus Wallner: Ja genau, aber zusätzlich<br />

zu den bereits geplanten Vorhaben und<br />

Projekten. Da gibt es ein sehr interessantes<br />

neues Miet-Kauf-Modell. Der gemeinnützige<br />

Wohnbau ist ein wichtiger Mosaikstein<br />

im Bemühen um leistbaren Wohnraum in<br />

Vorarlberg. Neben vielen an<strong>der</strong>en Impulsen,<br />

die wir setzen wie beim Leerstand, beim<br />

Grundverkehr o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Raumplanung. Ein<br />

Wort zu den Investorenmodellen. Die wollen<br />

wir bei uns nicht, da haben wir weiteren<br />

Projekten eine klare Absage erteilt.<br />

Wie geht es weiter?<br />

- LH Markus Wallner<br />

LH Markus Wallner: <strong>Das</strong> Paket deckt jetzt unmittelbar<br />

viele Bereiche ab, bringt hoffentlich<br />

einiges in Bewegung. Klar ist aber auch, dass<br />

dieses Paket, so umfassend es auch ist, nicht<br />

das Ende <strong>der</strong> Fahnenstange sein wird. Da<br />

heißt es dranbleiben, weiterentwickeln, wenn<br />

notwendig anpassen und nachjustieren. Wir<br />

wollen zum einen genug Wohnraum, <strong>der</strong><br />

auch erschwinglich ist. Gleichzeitig müssen<br />

wir das hohe Niveau halten, was unsere<br />

Lebensqualität, ökologische o<strong>der</strong> architektonische<br />

Standards betrifft. Da haben wir eine<br />

Vorreiterrolle, die soll ein Markenzeichen<br />

unseres Landes bleiben.<br />

4 <strong>STAND</strong>.<strong>PUNKT</strong> <strong>VORARLBERG</strong> <strong>STAND</strong>.<strong>PUNKT</strong> <strong>VORARLBERG</strong> 5


DER SPRINGENDE <strong>PUNKT</strong><br />

WOHNEN FÜR ALLE.<br />

WOHNPAKET SETZT<br />

NEUE IMPULSE.<br />

WIR SCHAFFEN<br />

MEHR WOHNRAUM,<br />

VERBESSERN DEN<br />

BESTEHENDEN.”<br />

- LR Marco Tittler<br />

Foto: WB/B. Hofmeister<br />

ECK <strong>PUNKT</strong>E<br />

<strong>VORARLBERG</strong>ER<br />

WOHNPAKET<br />

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Son<strong>der</strong>wohnbau-Programm<br />

Wohnen550<br />

Wohnbauför<strong>der</strong>ung neu<br />

Wohnheim für Studierende<br />

Adaptierte Richtlinien für<br />

Sanierungen<br />

Neues Miet-Kauf-Modell<br />

Gemeinnütziger Wohnbau:<br />

Neubau, Sanierung,<br />

Nachverdichtung,<br />

Revitalisierung<br />

Gründung des Bodenfonds<br />

Angepasste Wohnbeihilfe<br />

Bautechnikverordnung<br />

entschlacken<br />

Vorbehaltsflächen für<br />

för<strong>der</strong>baren Wohnbau<br />

Bestehenden Wohnraum<br />

aktivieren<br />

Erhöhter Wohn- und<br />

Heizkostenzuschuss<br />

Der Wunsch nach den eigenen<br />

vier Wänden ist in Vorarlberg<br />

ungebrochen. Laut einer<br />

aktuellen Studie <strong>der</strong> Sparkasse<br />

Vorarlberg wünschen<br />

sich 77 Prozent <strong>der</strong> befragten <strong>Vorarlberger</strong>innen<br />

und <strong>Vorarlberger</strong> Wohneigentum,<br />

das ist <strong>der</strong> höchste Wert<br />

aller österreichischen Bundeslän<strong>der</strong>.<br />

Für 42 % ist eine Eigentumswohnung<br />

erstrebenswert, 35 % träumen vom<br />

eigenen Haus. Zum Vergleich: Derzeit<br />

befinden sich 57 % aller <strong>Vorarlberger</strong><br />

Hauptwohnsitze im Eigentum.<br />

“Eigentum hat in Vorarlberg seit jeher<br />

einen hohen Stellenwert. Für uns ist<br />

Eigentum dabei nicht nur ein Haus o<strong>der</strong><br />

eine Wohnung. Es ist ein Fundament für<br />

Wohlstand und eine sichere Zukunft,<br />

Eigentum schützt vor Altersarmut“, weist<br />

Landesrat Marco Tittler auf die hohe<br />

Bedeutung von Eigentumserwerb in <strong>der</strong><br />

<strong>Vorarlberger</strong> Wohnbaupolitik hin.<br />

Mehr Wohnraum schaffen<br />

Die Lage am Wohnungsmarkt ist angespannt,<br />

die Kosten sind vielerorts deutlich<br />

und rasch gestiegen. Um für eine Stabilisierung<br />

zu sorgen, hat die <strong>Vorarlberger</strong><br />

Landesregierung ein umfassendes<br />

Wohnpaket geschnürt. „Wir führen<br />

damit konsequent den bisherigen Weg<br />

weiter. Wir müssen bei vielen Hebeln<br />

ansetzen, um mehr Wohnraum zu<br />

schaffen“, betont Landesrat Tittler und<br />

weist auf Fortschritte im Ringen um<br />

leistbares Wohnen in Vorarlberg hin. So<br />

sehe das neue Raumplanungsgesetz eigene<br />

Vorbehaltsflächen für för<strong>der</strong>baren<br />

Foto: <strong>Volkspartei</strong>/Dietrich<br />

Wohnbau vor, leerstehende Objekte werden<br />

mobilisiert, Zuschüsse erhöht.<br />

Bestand sanieren und aktivieren<br />

Ein Ziel <strong>der</strong> aktiven Wohnpolitik ist es,<br />

bestehende Immobilien auf den Markt zu<br />

bringen. Als Erfolgsmodell hat sich die<br />

Initiative „Sicheres Vermieten“ entwickelt.<br />

Seit Bestehen wurden insgesamt 235<br />

Objekte vermietet. An<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> haben<br />

mittlerweile das <strong>Vorarlberger</strong> Vorzeigeprojekt<br />

übernommen.<br />

Was schon da ist, optimal nutzen und den<br />

vorhandenen Raum besser ausschöpfen.<br />

Für größere Zu-, Ein- o<strong>der</strong> Umbauten gibt es<br />

attraktive Anreize im Rahmen <strong>der</strong> überarbeiteten<br />

Sanierungsrichtlinien. Je mehr<br />

saniert wird, desto besser ist es für die<br />

Energiebilanz, den Klimaschutz und die<br />

Baukonjunktur.<br />

Inflation, Kostensteigerungen sowie<br />

Än<strong>der</strong>ungen am Kapitalmarkt haben zu Verschärfungen<br />

am Immobilienmarkt geführt.<br />

„Aber es gibt Unterstützungen des Landes,<br />

wenn das Geld für Miete o<strong>der</strong> Rückzahlung<br />

knapp wird“, empfiehlt Landesrat Tittler sich<br />

bei den zuständigen För<strong>der</strong>stellen zu informieren.<br />

So wurde die Wohnbeihilfe angepasst,<br />

<strong>der</strong> Wohn- und Heizkostenzuschuss<br />

von 330 auf 500 Euro erhöht.<br />

Mehr Eigentum mit <strong>der</strong><br />

Wohnbauför<strong>der</strong>ung<br />

Wenn es darum geht, ein eigenes Heim zu<br />

finanzieren, spielt das Wohndarlehen des<br />

Landes oft die entscheidende Rolle. Mehr<br />

potentielle Interessent:innen profitieren von<br />

einfachen und angepassten Kriterien im Hinblick<br />

auf Einkommen und För<strong>der</strong>höhe. Jungfamilien<br />

und <strong>der</strong> erstmalige Erwerb einer<br />

Immobilie werden beson<strong>der</strong>s berücksichtigt,<br />

die Zinskonditionen sind <strong>der</strong>zeit äußerst<br />

attraktiv. Beispielsweise kann eine Familie<br />

mit zwei Kin<strong>der</strong>n, die sich erstmals eine<br />

Wohnung kauft, ein Darlehen von 150.000<br />

Euro zu 1,25% fixen Zinsen auf<br />

35 Jahre bekommen o<strong>der</strong> ein gestaffeltes<br />

Zinsmodell wählen.<br />

Eines ist aber auch klar. Um die Wohnungspreise<br />

zu stabilisieren, muss sowohl bei den<br />

Bodenpreisen als auch bei den Baukosten<br />

angesetzt werden. Hier will <strong>der</strong> Bodenfonds<br />

des Landes in 3 bis 5 Pilotprojekten zeigen,<br />

was möglich ist. So will man unter an<strong>der</strong>em<br />

Erkenntnisse darüber gewinnen, ob und wie<br />

man mit einfacheren rechtlichen Vorgaben<br />

<strong>der</strong> Bautechnikverordnung die Baukosten<br />

senken könnte.<br />

„Wir sind überzeugt, dass wir mit diesem<br />

Wohnpaket ganz wichtige Impulse für<br />

leistbares Wohnen setzen. Und infolgedessen<br />

auch die Konjunktur stimuliert wird“, so<br />

Landesrat Marco Tittler. Er bleibt trotz aller<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen zuversichtlich - denn<br />

laut <strong>der</strong> anfangs zitierten Studie sind 83% <strong>der</strong><br />

Befragten in Vorarlberg mit ihrer aktuellen<br />

Wohnsituation zufrieden.<br />

Landesrat Marco Tittler setzt in<br />

<strong>der</strong> Wohnbaupolitik auf bewährtes<br />

<strong>Vorarlberger</strong> Knowhow und neue,<br />

innovative Konzepte.<br />

6 <strong>STAND</strong>.<strong>PUNKT</strong> <strong>VORARLBERG</strong> <strong>STAND</strong>.<strong>PUNKT</strong> <strong>VORARLBERG</strong> 7


PLUS <strong>PUNKT</strong><br />

VOM MIETER ZUM<br />

EIGENTÜMER<br />

So wie auf diesem Symbolfoto könnte eine Anlage<br />

mit den geplanten Startwohnungen aussehen.<br />

Die Miet-Kauf-Option ermöglicht es Mieter-<br />

Innen, eine Wohnung nach einer gewissen<br />

Zeit zu kaufen. Der Vorteil: man braucht zu<br />

Beginn weniger Startkapital. Der Kaufpreis<br />

wird üblicherweise beim tatsächlichen<br />

Kauf festgesetzt. Die VOGEWOSI will nun<br />

ein neues Modell entwickeln, bei dem <strong>der</strong><br />

spätere Kaufpreis bereits beim Bezug <strong>der</strong><br />

Immobilie fix ist. Diese Variante würde die<br />

Finanzplanung erleichtern und vor späteren<br />

Überraschungen schützen.<br />

Insgesamt bilden die gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften<br />

eine tragende Säule für<br />

leistbares Wohnen in Vorarlberg. Auch in<br />

wirtschaftlich schwierigen Zeiten versuchen<br />

sie, dem Bedarf <strong>der</strong> Gemeinden nach gemeinnützigen<br />

Neubauwohnungen möglichst<br />

nachzukommen. Aktuell befinden sich rund<br />

600 Wohnungen in Bau, dazu kommen noch<br />

300 Startwohnungen.<br />

Aus alt mach (fast) neu<br />

Viele Objekte aus dem sozialen Wohnbauprogramm<br />

sind mittlerweile in die Jahre<br />

gekommen. Umfangreiche Sanierungen sind<br />

in Planung, vor allem Öl- und Gasheizungen<br />

werden getauscht. Ganze Anlagen sollen<br />

generalüberholt und die Gebäude energetisch<br />

auf den neuesten Stand gebracht<br />

werden. Nie<strong>der</strong>e Energiekosten, Beitrag zum<br />

Klimaschutz und eine massive Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Wohnqualität sind die willkommenen<br />

Nebeneffekte.<br />

Bei älteren Anlagen, wo eine Revitalisierung<br />

im Raum steht, werden zudem die Optionen<br />

für eine Nachverdichtung geprüft. <strong>Das</strong><br />

bedeutet, freie Flächen durch eine kluge<br />

Raumplanung für zusätzliche Wohnungen<br />

zu nutzen. Wie das im Detail funktionieren<br />

kann, soll ein Architekturwettbewerb klären,<br />

Pilotprojekte sind angedacht.<br />

Foto: Patricia Keckeis-Zeughaus<br />

Ins Gespräch kommen. Die <strong>Vorarlberger</strong><br />

<strong>Volkspartei</strong> informiert vor Ort über Vorteile<br />

und Möglichkeiten <strong>der</strong> neuen <strong>Vorarlberger</strong><br />

Wohnoffensive.<br />

Fotos: <strong>Volkspartei</strong> Vorarlberg<br />

Günstiges Wohnen für Studierende<br />

<strong>Das</strong> geplante Wohnheim schafft Platz für<br />

80 Studierende. Es ist ein zusätzliches<br />

Angebot für junges Wohnen. Und<br />

nimmt damit Druck vom regulären<br />

Wohnungsmarkt im Umfeld <strong>der</strong> FH<br />

in Dornbirn.<br />

Skizze nach VOGEWOSI<br />

Die Skizze zeigt die mögliche Einteilung <strong>der</strong><br />

standardisierten 2-Zimmer-Wohnungen.<br />

Foto: Archtiekturren<strong>der</strong>ing VOGEWOSI<br />

SONDER <strong>PUNKT</strong><br />

“WOHNEN UM 550 EURO”<br />

<strong>Das</strong> Land Vorarlberg hat gemeinsam<br />

mit <strong>der</strong> „<strong>Vorarlberger</strong> gemeinnützigen<br />

Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft“<br />

ein völlig neues Wohnprogramm<br />

auf die Beine gestellt. 300<br />

einheitliche 2-Zimmer-Wohnungen<br />

sollen im ganzen Land entstehen. Mit<br />

einer Miete in Höhe von 550 Euro im<br />

Monat, alles inklusive. Eine standardisierte<br />

Modulbauweise mit vorgefertigten<br />

Holzbauelementen ermöglicht diesen<br />

Preis. Son<strong>der</strong>wünsche sind nicht<br />

machbar, die bauliche Infrastruktur<br />

wird auf ein Minimum beschränkt.<br />

Keine Tiefgarage, keine zwei Parkplätze<br />

pro Wohnung, kein Lift und keine<br />

Unterkellerung, son<strong>der</strong>n ein Abteil<br />

auf Wohnungsebene. Nicht gespart<br />

wird hingegen bei <strong>der</strong> Wohnqualität,<br />

sichergestellt durch hohe ökologische<br />

Standards. Die Mietverträge laufen 10<br />

Jahre. „In dieser Zeit kann man sich<br />

durch die günstige Miete Geld ansparen,<br />

um sich später Eigentum zuzulegen.“,<br />

preist Landesrat Marco<br />

Tittler diese günstige Wohnstarthilfe<br />

an. Zielgruppe sind in erster Linie<br />

junge Menschen o<strong>der</strong> alleinerziehende<br />

Eltern, die eine Startwohnung<br />

brauchen. <strong>Das</strong> Angebot steht allen<br />

<strong>Vorarlberger</strong> Gemeinden zur Verfügung,<br />

eine Realisierung soll in enger<br />

Abstimmung mit den Kommunen<br />

erfolgen. <strong>Das</strong> Interesse ist groß, es<br />

laufen bereits Gespräche mit verschiedenen<br />

Gemeinden.<br />

Die Fakten:<br />

; 550 Euro pro Monat<br />

; 2-Zimmer-Wohnungen<br />

; ca. 50 m2<br />

; 300 Wohnungen<br />

; Projekte in 3 Größen:<br />

Small mit 14 Wohnungen<br />

Medium mit 22 Wohnungen<br />

Large mit 30 Wohnungen<br />

8 <strong>STAND</strong>.<strong>PUNKT</strong> <strong>VORARLBERG</strong> <strong>STAND</strong>.<strong>PUNKT</strong> <strong>VORARLBERG</strong> 9


Klare Statements <strong>der</strong> <strong>Vorarlberger</strong><br />

<strong>Volkspartei</strong> zu Asyl, Kriegsflucht, Migration.<br />

Landesgeschäftsführer Dietmar Wetz,<br />

Landesrat Christian Gantner und<br />

Klubobmann Roland Frühstück<br />

Foto: <strong>Volkspartei</strong>/Dietrich<br />

“<strong>VORARLBERG</strong> KODEX” SCHLÄGT<br />

ÖSTERREICHWEIT HOHE WELLEN.<br />

UNSER <strong>STAND</strong> <strong>PUNKT</strong><br />

ZUWANDERUNG<br />

BRAUCHT<br />

GRENZEN<br />

Ob ORF, Vol.at,<br />

Salzburger Nachrichten,<br />

Kurier, Presse o<strong>der</strong><br />

viele mehr: Der<br />

Vorarlberg Kodex schlägt<br />

hohe Wellen in den<br />

Österreichischen Medien.<br />

D<br />

ie <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Volkspartei</strong><br />

redet Klartext. Anfang<br />

November präsentierten<br />

Landesrat Christian Gantner<br />

und Klubobmann Roland<br />

Frühstück Standpunkte und konkrete<br />

For<strong>der</strong>ungen zu den Themen Migration,<br />

Kriegsflucht und Asyl.<br />

„Wir haben uns über Monate sehr intensiv<br />

mit <strong>der</strong> komplexen Thematik auseinan<strong>der</strong>gesetzt,<br />

um brauchbare Antworten zu geben,<br />

praktikable Lösungen zu finden“, weist<br />

Klubobmann Frühstück auf einen durchaus<br />

kontroversen Diskussionsprozess hin. We<strong>der</strong><br />

blinde Ideologien noch Hetze o<strong>der</strong> Angstmacherei<br />

sind die Leitlinien <strong>der</strong> <strong>Volkspartei</strong>,<br />

son<strong>der</strong>n Fairness und Hausverstand. „Wir<br />

verstehen, dass es viele Gründe gibt, sich auf<br />

den Weg in ein besseres Leben zu machen“,<br />

so <strong>der</strong> Klubobmann, „aber wir wissen auch,<br />

dass wir nicht alle und jeden aufnehmen<br />

können.“<br />

„Zuwan<strong>der</strong>ung muss Grenzen haben“, ist für<br />

Landesrat Christian Gantner klar. Zum einen<br />

ist damit die For<strong>der</strong>ung nach einem starken<br />

EU-Außengrenzschutz und null Toleranz<br />

gegenüber irregulärer Schlepper-Migration<br />

gemeint, zum an<strong>der</strong>en geht es um das<br />

Ausmaß an Verantwortung, das unsere<br />

Gesellschaft dadurch zu tragen hat. Dazu<br />

Gantner: „Gastfreundschaft ist keine Einbahnstraße,<br />

son<strong>der</strong>n kennt klare Spielregeln.“<br />

GASTFREUND-<br />

SCHAFT IST KEINE<br />

EINBAHNSTRASSE,<br />

SONDERN KENNT<br />

KLARE SPIEL-<br />

REGELN”<br />

- LR CHRISTIAN GANTNER<br />

Im Land plädieren die beiden VP-Politiker<br />

für eine eindeutige Trennung zwischen Asyl,<br />

Kriegsflucht und Migration. „Die drei<br />

Bereiche sind strikt zu trennen. Da darf es<br />

we<strong>der</strong> Überschneidungen noch Durchlässigkeiten<br />

geben“, weist Gantner auf die unterschiedlichen<br />

Schienen hin. Für Personen, die<br />

um Asyl angesucht haben und in Vorarlberg<br />

leben, setzt die <strong>Volkspartei</strong> auf drei konkrete<br />

Punkte.<br />

Wer in Vorarlberg um Asyl ansucht,<br />

unterschreibt den „Vorarlberg Kodex“.<br />

Der „Vorarlberg Kodex“ sieht vor, dass sich<br />

alle Asylwerbenden, die in die Grundversorgung<br />

kommen, zu den Werten und<br />

Umgangsformen unseres Landes bekennen.<br />

Damit geht eine Verpflichtung zur Arbeit im<br />

Sinne <strong>der</strong> Gemeinschaft einher. „Wir bieten<br />

den Geflüchteten Schutz, Unterbringung und<br />

Versorgung. Gleichzeitig erwarten wir, dass<br />

etwas für die Gesellschaft geleistet wird,<br />

wie es auch viele <strong>Vorarlberger</strong>innen und<br />

<strong>Vorarlberger</strong> tun“, sind sich Frühstück und<br />

Gantner einig. Vorarlberg war 2016 das erste<br />

Bundesland, das für Asylwerbende gratis<br />

Deutschkurse angeboten hat und dies immer<br />

noch tut. Die rechtlichen Voraussetzungen<br />

für die verpflichtende Arbeit müssen auf<br />

Bundesebene geschaffen werden, die moralische<br />

Frage steht aber außer Streit. „Dieser<br />

solidarische Beitrag ist ein entscheiden<strong>der</strong><br />

für gelingende Integration. Mit Menschen<br />

aus Vorarlberg deutsch reden, gesellschaftliche<br />

Normen kennenlernen, unsere Werte<br />

leben und eine klare Tagesstruktur haben“,<br />

verdeutlicht Roland Frühstück.<br />

Wer in Vorarlberg einen Asylbescheid<br />

bekommt, unterschreibt die „<strong>Vorarlberger</strong><br />

Integrationsvereinbarung plus“.<br />

Bereits 2016 hat Vorarlberg die sogenannte<br />

Integrationsvereinbarung eingeführt. Diese<br />

wurde in Folge auch vom Bund übernommen.<br />

Mit dem „plus“ gehen eine Anpassung<br />

an aktuelle Gegebenheiten und eine Verschärfung<br />

einher. Darin wird festgelegt,<br />

welche Rechte und Pflichten mit dem Integrationsprozess<br />

einhergehen und welche Sanktionen<br />

möglich sind, wenn sich Unterzeichnende<br />

z. B. weigern die deutsche Sprache<br />

zu lernen o<strong>der</strong> sich nicht aktiv um Arbeit<br />

bemühen. Neu ist, dass die Vereinbarung<br />

auch für Personen mit negativem Bescheid<br />

gilt, bis diese das Land verlassen.<br />

10 <strong>STAND</strong>.<strong>PUNKT</strong> <strong>VORARLBERG</strong> <strong>STAND</strong>.<strong>PUNKT</strong> <strong>VORARLBERG</strong> 11


WER ETWAS LEISTEN WILL, FINDET BEI<br />

UNS SEINEN PLATZ.<br />

WER NICHTS BEITRÄGT, WIRD ES<br />

SCHWER HABEN.“<br />

- KLUBOBMANN ROLAND FRÜHSTÜCK<br />

Wer einen negativen Bescheid erhält<br />

o<strong>der</strong> straffällig wird, muss umgehend<br />

zurück.<br />

„Die Abschiebung straffällig gewordener<br />

Asylwerben<strong>der</strong> muss in <strong>der</strong> Praxis tatsächlich<br />

durchführbar sein“, findet Landesrat<br />

Christian Gantner klare Worte. „Es gibt<br />

völkerrechtliche Bestimmungen für die<br />

Rückführung, die von manchen Staaten<br />

aber nicht eingehalten werden. <strong>Das</strong> muss<br />

sich än<strong>der</strong>n“, for<strong>der</strong>t die <strong>Vorarlberger</strong><br />

<strong>Volkspartei</strong>. Wer straffällig wird o<strong>der</strong> einen<br />

negativen Bescheid bekommt, muss ohne<br />

Aufschub das Land verlassen. Punkt.<br />

Ja zu Fachkräften<br />

Viele Betriebe in Vorarlberg suchen<br />

qualifizierte Fachkräfte. Die Rot-Weiß-Rot-<br />

Karte ist die gesetzliche Grundlage, damit<br />

Personen aus Drittstaaten in Österreich<br />

arbeiten können. Die Verfahren sollen<br />

einfacher, schneller und effizienter werden,<br />

so Klubobmann Frühstück. Die potenziellen<br />

Fachkräfte sollen in Österreich zeigen, was<br />

sie können und gleich dableiben, wenn die<br />

Leistung passt. Auch Lehrlinge mit fixer<br />

Zusage sollen künftig die Karte bekommen<br />

können.<br />

„Wer arbeiten will, wer etwas leisten will,<br />

<strong>der</strong> findet bei uns seinen Platz. Wer aber<br />

meint, er kann unser Sozialsystem ausnutzen<br />

und nichts beitragen, <strong>der</strong> wird es<br />

bei uns schwer haben“, bringen die beiden<br />

Politiker die Grundsatzposition <strong>der</strong> <strong>Volkspartei</strong><br />

auf den Punkt.<br />

Asyl. Kriegsflucht. Migration.<br />

STRIKTE TRENNUNG. KLARE HALTUNG.<br />

Asyl.<br />

Asyl wird Menschen gewährt, die<br />

wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität,<br />

Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen<br />

Gruppen o<strong>der</strong> ihrer politischen<br />

Überzeugung verfolgt werden bzw. eine<br />

Verfolgung befürchten. Für sie gilt die<br />

Genfer Flüchtlingskonvention.<br />

Kriegsflucht.<br />

Menschen, die vor bewaffneten Konflikten<br />

fliehen – wie aus <strong>der</strong> Ukraine – erhalten<br />

aufgrund <strong>der</strong> Kriegsvertriebenen-<br />

Verordnung ein vorübergehendes<br />

Aufenthaltsrecht.<br />

Migration.<br />

Menschen, die freiwillig und aus eigenem<br />

Willen eine neue Heimat suchen, um dort<br />

zu leben und zu arbeiten. Die rechtliche<br />

Grundlage ist das österreichische<br />

Aufenthalts- und Nie<strong>der</strong>lassungsgesetz.<br />

Unser Standpunkt.<br />

Diese Menschen verdienen unseren<br />

Schutz, werden angemessen untergebracht<br />

und versorgt. Über ihr Bleiberecht soll<br />

zügiger entschieden werden. Wer bleiben<br />

darf, wird integriert; wer gehen muss, wird<br />

rasch außer Landes gebracht.<br />

Unser Standpunkt.<br />

Wir gewähren diesen Menschen unseren<br />

umfassenden Schutz. Gleichzeitig<br />

leisten wir zielgerichtete Hilfe in den<br />

Herkunftslän<strong>der</strong>n, um Kriegsflucht zu<br />

vermeiden.<br />

Unser Standpunkt.<br />

Fachkräfte, die in Vorarlberg dringend<br />

gebraucht werden, sollen mittels Rot-Weiß-<br />

Rot-Karte zu uns kommen können – aber<br />

nach strengen Vorgaben, tatsächlichen<br />

Bedürfnissen und mit eindeutigen<br />

Qualifikationen.<br />

HOHE ZUFRIEDENHEIT<br />

MIT DER ARBEITER-<br />

KAMMER <strong>VORARLBERG</strong><br />

26%<br />

sehr zufrieden<br />

49%<br />

zufrieden<br />

11%<br />

unzufrieden<br />

2%<br />

sehr unzufrieden<br />

12%<br />

weiß nicht /<br />

Keine Angabe<br />

Frage: Wie zufrieden bzw. unzufrieden sind Sie mit<br />

<strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Arbeiterkammer in Vorarlberg bei <strong>der</strong><br />

Vertretung Ihrer Interessen? Sind Sie damit...<br />

Basis: Umfrage AK-Mitglie<strong>der</strong> (n=400)<br />

Quelle: Demox Research<br />

AUF DEN <strong>PUNKT</strong> GEBRACHT<br />

3 FRAGEN AN<br />

AK-PRÄSIDENT<br />

BERNHARD HEINZLE<br />

Bernhard Heinzle, wie geht es dem<br />

AK-Präsidenten nach einem Jahr im Amt?<br />

Heinzle: Mir geht es bestens und wir haben<br />

im abgelaufenen Jahr viel weitergebracht,<br />

z. B. beim Strompreis und auch <strong>der</strong> lang<br />

gefor<strong>der</strong>te Bodenfonds wird vom Land jetzt<br />

eingerichtet. Jetzt geht es auf die AK-Wahlen<br />

zu und die Schlagzahl erhöht sich ständig.<br />

Ich bin fast täglich in Betrieben und auf<br />

Veranstaltungen unterwegs und schüttle<br />

tausende Hände. Unsere Arbeit kommt bei<br />

den Menschen an, wir haben hervorragende<br />

Vertrauenswerte. <strong>Das</strong> heißt aber lei<strong>der</strong> noch<br />

nicht, dass sie auch zur AK-Wahl gehen.<br />

Die AK-Wahl findet vom 26. Jänner bis zum<br />

8. Februar statt. Beim letzten Mal ging die<br />

absolute Mehrheit verloren. Wie groß sind<br />

die Erwartungen?<br />

Heinzle: Die sind natürlich groß und unser<br />

Team ist maximal motiviert. Wir möchten<br />

Foto: FCG-AK-Fraktion/Marcel Hagen<br />

wie<strong>der</strong> absolut stärkste Fraktion werden.<br />

Aber dafür brauchen wir die Unterstützung<br />

unserer Funktionäre und die unserer Wähler,<br />

denn es zählt wirklich jede einzelne Stimme.<br />

Die AK-Wahl ist eine Organisationswahl und<br />

nur wer seine Wähler zur Urne bringt, ist<br />

letztendlich erfolgreich.<br />

Wer ist <strong>der</strong> größte Gegner?<br />

Heinzle: Ganz klar die Sozialdemokraten. Im<br />

Wahlkampf läuft <strong>der</strong> ganze hauptamtliche<br />

Apparat des ÖGB für die rote Spitzenkandidatin.<br />

Wir müssen da mit voller Kraft<br />

dagegenhalten, sonst droht ein weiterer<br />

Stimmenverlust und möglicherweise eine rotgrüne<br />

Koalition in <strong>der</strong> Arbeiterkammer. Aber<br />

auch den Freiheitlichen kommt <strong>der</strong> aktuelle<br />

Bundestrend sehr entgegen. Es wird ein<br />

heißer Kampf und wie gesagt<br />

– wir brauchen diesmal wirklich<br />

jede Stimme.<br />

12 <strong>STAND</strong>.<strong>PUNKT</strong> <strong>VORARLBERG</strong> <strong>STAND</strong>.<strong>PUNKT</strong> <strong>VORARLBERG</strong> 13


SCHWER <strong>PUNKT</strong>E<br />

<strong>VORARLBERG</strong>ER VOLKSPARTEI<br />

„Die Herausfor<strong>der</strong>ungen sind groß, wir<br />

bewältigen sie nur gemeinsam“, betont<br />

LR in Martina Rüscher bei <strong>der</strong> ersten<br />

<strong>Vorarlberger</strong> Gesundheitskonferenz mit<br />

rund 240 Teilnehmenden.<br />

MEHR ELEMENTAR-PÄDAGOGINNEN<br />

DURCH KOSTENLOSE AUSBILDUNG<br />

Vorarlberg setzt einen weiteren wichtigen<br />

Schritt in <strong>der</strong> Ausbildungsoffensive<br />

für die Elementarpädagogik. Ab Jänner<br />

2024 übernimmt das Land das Schulgeld<br />

am Standort <strong>der</strong> BAfEP (Bildungsanstalt<br />

für Elementarpädagogik) und <strong>der</strong> Kollegs<br />

im Institut St. Josef in Feldkirch: „Damit<br />

ermöglichen wir jungen Menschen die<br />

kostenlose Ausbildung. Gleichzeitig unterstützen<br />

und entlasten wir die Familien“,<br />

betont Landesstatthalterin Schöbi-Fink.<br />

BAfEP in Feldkirch soll<br />

Bundesschule werden<br />

<strong>Das</strong> Bildungsministerium, die Bildungsdirektion<br />

für Vorarlberg und <strong>der</strong> Schulträgerverein<br />

<strong>der</strong> Kreuzschwestern beginnen<br />

Verhandlungen zur Verbundlichung<br />

<strong>der</strong> BAfEP in Feldkirch. Damit würde für<br />

die SchülerInnen <strong>der</strong> Kollegs und <strong>der</strong><br />

5-jährigen Elementarpädagogik-Ausbildung<br />

das Schulgeld entfallen. Bis zur<br />

endgültigen Übernahme zahlt das Land<br />

die Schulkosten. Neben dem Tageskolleg<br />

im BORG Lauterach kommt damit eine<br />

weitere kostenfreie Ausbildungssäule<br />

hinzu.<br />

Ab Herbst 2024 soll es zusätzlich eine<br />

ebenfalls kostenlose Fachschule für<br />

pädagogische Assistenzberufe am Institut<br />

St. Josef geben. „Die Bemühungen <strong>der</strong><br />

letzten Jahre für mehr Fachkräfte tragen<br />

endlich Früchte“, freut sich Barbara<br />

Schöbi-Fink.<br />

Foto: <strong>Volkspartei</strong>/Dietrich<br />

DAS LAND<br />

ÜBERNIMMT<br />

DAS SCHULGELD<br />

FÜR BAFEP-<br />

SCHÜLERINNEN.“<br />

- LSth in Barbara Schöbi-Fink<br />

FOKUS GESUNDHEIT:<br />

DER WEG IST KLAR.<br />

Die Gesundheit unserer Bürger:innen hat<br />

oberste Priorität. Unser Ziel ist es einerseits,<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und Prävention weiter<br />

zu stärken und an<strong>der</strong>erseits die qualitätsvolle<br />

medizinische Versorgung in Vorarlberg<br />

sicherzustellen.<br />

Neben einer klaren Schwerpunktsetzung erfor<strong>der</strong>t<br />

es eine noch engere Zusammenarbeit<br />

zwischen allen Partnern, wie <strong>der</strong> Gesundheitshotline<br />

1450, Haus- und Fachärzt:innen bzw.<br />

weiteren Gesundheitsanbietern im nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Bereich und allen Krankenhäusern.<br />

Einfach erreichbare, auch digitale<br />

Formen <strong>der</strong> Patientenlenkung, <strong>der</strong> erleichterte<br />

Zugang zu spezialisierten Einrichtungen, aber<br />

auch ein ehrliches „Leistungsversprechen“<br />

sind Schlüsselfaktoren, um dieses Ziel zu erreichen.<br />

„Wir müssen ehrlich sein: Es werden<br />

nicht mehr alle Leistungen wohnortnah, rund<br />

um die Uhr und ohne Wartzeiten verfügbar<br />

sein - aber Patient:innen, die eine Versorgung<br />

benötigen, müssen sie in Vorarlberg in hoher<br />

Qualität erhalten“, betont LR in Martina Rüscher.<br />

Foto: Land Vorarlberg/B. Hofmeister 2023<br />

Ein wesentlicher Faktor für die Qualität <strong>der</strong><br />

Gesundheitsversorgung in Vorarlberg sind<br />

engagierte und hochqualifizierte Mitarbeitende.<br />

Es ist sowohl von großer Bedeutung,<br />

neue Talente – auch Quereinsteigende – für<br />

Gesundheitsberufe zu gewinnen, als auch<br />

die bestehenden, erfahrenen Mitarbeitenden<br />

durch attraktive Arbeitsplätze und<br />

gute Rahmenbedingungen in den Gesundheitseinrichtungen<br />

zu halten.<br />

MITARBEITENDE<br />

WOLLEN FLEXIBLE,<br />

FAMILIENTAUGLICHE,<br />

ATTRAKTIVE JOBS.”<br />

- LR in Martina Rüscher<br />

In den letzten Jahren wurden daher insbeson<strong>der</strong>e<br />

in Vorarlbergs Spitälern verstärkt<br />

Maßnahmen ergriffen, um lebensphasengerechte<br />

Ausbildungs- und Arbeitszeitmodelle zu<br />

entwickeln. Flexible Arbeitsmodelle ermöglichen<br />

es, Ausbildung, Familie und Karriere<br />

besser zu koordinieren. Entlastungsmaßnahmen,<br />

wie <strong>der</strong> Ausbau von Care-Support<br />

(Springerdiensten) o<strong>der</strong> die Einbindung<br />

neuer Berufsgruppen sollen zeitnah wirken.<br />

Unterstützungsleistungen wie attraktiver<br />

Wohnraum, <strong>der</strong> laufende Ausbau von Kin<strong>der</strong>betreuungsplätzen<br />

o<strong>der</strong> die Stärkung von<br />

betrieblicher Gesundheitsför<strong>der</strong>ung unterstreichen<br />

das Bild eines attraktiven Arbeitsplatzes<br />

im Gesundheitsbereich.<br />

14 <strong>STAND</strong>.<strong>PUNKT</strong> <strong>VORARLBERG</strong> <strong>STAND</strong>.<strong>PUNKT</strong> <strong>VORARLBERG</strong> 15


<strong>STAND</strong> <strong>PUNKT</strong><br />

Der Standort bestimmt<br />

den Standpunkt.<br />

In unserem Fall<br />

unmissverständlich:<br />

Vorarlberg<br />

Wir schauen hinein ins Ländle und beleuchten,<br />

worauf es ankommt. In dieser <strong>Ausgabe</strong> speziell<br />

zu den Themen Wohnen und Zusammenleben<br />

in Vorarlberg. Sie erhalten dazu eine breite<br />

Zusammenstellung an Wissen, Positionen,<br />

Entwicklungen und aktuellen Geschehnissen.<br />

Unser Ziel ist eine transparente Darstellung<br />

<strong>der</strong> wesentlichen Zukunftsthemen sowie des<br />

Fundaments, auf dem unsere Politik aufbaut. Wir<br />

freuen uns über Feedback und Anregungen an<br />

standpunkt.vorarlberg@volkspartei.at .<br />

Österreichische POST AG<br />

SM 02Z034610S | Retouren an Postfach 555, 1008 Wien<br />

VP Vorarlberg, Römerstraße 12, 6900 Bregenz<br />

Foto: <strong>Volkspartei</strong>/Dietrich

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