Leben mit sozialer Verantwortung
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www.leben<strong>mit</strong>.de<br />
<strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> ...<br />
Sozialer <strong>Verantwortung</strong><br />
Seite 2<br />
Wie wollen wir leben?<br />
Wir haben fünf Kinder gefragt.<br />
Seite 4<br />
Haben wir Fürsorge verlernt?<br />
Bestsellerautorin Susanne<br />
Mierau im Interview.<br />
Seite 26<br />
Ein Gespräch über Umweltschutz<br />
und soziale Gerechtigkeit <strong>mit</strong><br />
Schauspieler Hannes Jaenicke.<br />
Seite 28–39<br />
Im Green-Lifestyle-Special<br />
zeigen wir, warum sich<br />
umdenken lohnt.<br />
„Gesunde Menschen<br />
gibt es nur auf einer<br />
gesunden Erde.“<br />
Arzt, Autor und Aktivist<br />
Dr. Eckart von Hirschhausen<br />
im Interview.
2<br />
Einleitung<br />
Wie wollen wir leben?<br />
Soziale <strong>Verantwortung</strong> geht uns alle etwas an! Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft.<br />
Aus diesem Grund haben wir sie gefragt, auf was für einer Welt sie leben möchten.<br />
Ich möchte, dass alle Kinder auf<br />
der Welt genug zu essen haben.<br />
Meine Geschwister und ich können<br />
zum Glück immer kostenlos<br />
in der Arche Mittag essen.<br />
Lara, 9 Jahre<br />
Ich wünsche mir eine Welt, in<br />
der Tiere die gleichen Rechte wie<br />
Menschen haben. So viele Tiere<br />
leiden jeden Tag – das muss<br />
aufhören. Da<strong>mit</strong> es Tieren besser<br />
geht, spende ich jeden Monat<br />
fünf Euro von meinem Taschengeld<br />
an ein Tierheim, das sich um<br />
Straßenhunde in Ost- und Südeuropa<br />
kümmert. Sie holen auch<br />
Hunde aus Tötungsstationen.<br />
Dass es so etwas überhaupt gibt,<br />
macht mich sehr traurig. Mir ist<br />
es wichtig, Tieren zu helfen.<br />
Elias, 12 Jahre<br />
Ich möchte in einer Welt leben,<br />
in der es keinen Krieg gibt und<br />
alle Menschen glücklich sind.<br />
Keiner soll Angst haben.<br />
Das wünsche ich mir.<br />
Benisha,10 Jahre<br />
Ich möchte in einer Welt leben,<br />
in der alle Kinder zur Schule<br />
gehen können, Mädchen und<br />
Frauen die gleichen Chancen im<br />
<strong>Leben</strong> haben wie Männer<br />
und niemand ausgegrenzt wird,<br />
weil er eine Krankheit hat<br />
oder „anders“ ist.<br />
Adam, 11 Jahre<br />
Wir freuen uns sehr, diese<br />
Ausgabe in Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> vielen großartigen Partnern<br />
veröffentlichen zu können, die<br />
die Möglichkeit nutzen, Ihnen<br />
ihre Arbeit, Projekte und Produkte<br />
vorzustellen. Gemeinsam<br />
möchten wir zeigen, dass<br />
Engagement und Hilfe nachhaltig<br />
wirken können. Jeder kann helfen<br />
und etwas tun. Lassen Sie uns<br />
die Welt gemeinsam zu einem<br />
besseren Ort machen!<br />
Ich möchte in einer Welt leben,<br />
in der Klima- und Umweltschutz<br />
normal sind. Auch<br />
um unser selbst willen, denn:<br />
Umweltschutz heißt „Menschenschutz“.<br />
Wenn wir die Natur<br />
schützen, schützen wir da<strong>mit</strong><br />
auch unser eigenes Überleben.<br />
Johanna, 16 Jahre<br />
<strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> ... Magazin Healthcare Mediapartner GmbH | Pariser Platz 6a | 10117 Berlin | www.healthcare-mediapartner.de<br />
Herausgeberin Franziska Manske Redaktionsleitung Benjamin Pank Layout Elias Karberg Coverbild Julian Engels<br />
Druck BNN Badendruck GmbH Kontakt redaktion@leben<strong>mit</strong>.de | www.leben<strong>mit</strong>.de<br />
Alle Artikel, die als „Gastbeitrag“ gekennzeichnet sind, sind gesponserte Beiträge.<br />
Die Texte der Ausgabe schließen alle Geschlechter <strong>mit</strong> ein. Zur besseren Lesbarkeit wird jedoch nur eine Geschlechtsform verwendet.
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Kinder brauchen Liebe,<br />
Halt, Geborgenheit.<br />
SOS-Kinderdorf stärkt Familien,<br />
da<strong>mit</strong> Kinder glücklich aufwachsen.<br />
Jetzt helfen: sos-kinderdorf.de
4<br />
Gesellschaft<br />
Haben wir<br />
Fürsorge<br />
verlernt?<br />
Alle Menschen benötigen Fürsorge.<br />
Ohne Fürsorge können Kinder nicht groß<br />
werden, können Kranke nicht gesund<br />
werden, können ältere Menschen nicht<br />
alt werden. Fürsorge hält die Gesellschaft<br />
am Laufen. Die Bestsellerautorin<br />
Susanne Mierau beschreibt in ihrem<br />
neuen Buch, wie wichtig ein gutes Miteinander<br />
ist, und spricht im Interview darüber,<br />
was sich dringend ändern muss.<br />
Redaktion Leonie Zell<br />
Foto: Dorothea Vesper<br />
Ihr neues Buch heißt „Füreinander sorgen“.<br />
Wie kam es zu diesem Titel und wie<br />
definieren Sie Fürsorge?<br />
Das Exposé hatte ich eigentlich unter der<br />
Überschrift „CaREvolution“ eingereicht.<br />
Aber <strong>mit</strong> dem Begriff „ Fürsorge“ k önnen<br />
wahrscheinlich mehr Menschen etwas anfangen.<br />
Ich finde a llerdings, d ass u nsere<br />
Sprache nicht genug Worte für die Vielfalt<br />
des menschlichen Miteinanders und<br />
Umsorgens hat. Ich würde mich daher am<br />
liebsten der Definition von Joan Tronto und<br />
Bernice Fisher für den Begriff „ Care“ a n-<br />
schließen: „Die Aktivität unserer Spezies,<br />
die alles umfasst, was wir tun, um die Welt<br />
zu erhalten, fortzuführen und wiederherzustellen,<br />
da<strong>mit</strong> wir in ihr so gut wie möglich<br />
leben können.“<br />
Warum wird Fürsorge als gesellschaftlicher<br />
Wert oft vernachlässigt? Haben wir<br />
Fürsorge verlernt?<br />
Wir haben ein ganzes Sammelsurium von<br />
Problemen rund um die Fürsorge. Wir haben<br />
sowohl die bezahlte als auch die unbezahlte<br />
Sorgearbeit größtenteils in die<br />
Hände der weiblichen Bevölkerung gelegt<br />
– und zwar von der Kindheit bis zum Alter:<br />
Frauen sind in jedem Altersabschnitt mehr<br />
zuständig für alle Formen des Umsorgens.<br />
Dadurch sind diese – neben all den anderen<br />
Aufgaben unserer vollen Zeit – oft überlastet<br />
bis hin zum (Caregiver-)Burn-out. Gleichzeitig<br />
werden Jungen und Männer von der<br />
Tätigkeit des Umsorgens anderer eher ausgeschlossen<br />
und lernen auch das Konzept<br />
der Selbstsorge nicht so gut – was auch für<br />
sie negativ ist. Unser Blick ist fokussiert auf<br />
Leistung in Kombination <strong>mit</strong> hohem Gehalt<br />
und Karriere. Aber Sorgearbeit erfordert<br />
zwar enorme körperliche und emotionale<br />
Leistung, ist aber nicht in den klassischen<br />
wirtschaftlichen Arten zu messen. Wie man<br />
in Bezug auf Kinder sagt: Das Gras wächst<br />
nicht schneller, wenn man daran zieht. Wir<br />
haben also Fürsorge teilweise verlernt, aber<br />
auch politisch enorm vernachlässigt.<br />
Welche Folgen hat dies für unser gemeinsames<br />
Morgen?<br />
Die Vernachlässigung und Abwertung von<br />
Sorgearbeit und zu wenig Sorgearbeit wirkt<br />
sich aber auch auf unser Menschsein aus:<br />
wie wir behandelt werden, unsere psychische<br />
und physische Gesundheit, auf das<br />
Aufwachsen der Kinder, die Werte bis hin<br />
zu unserer Demokratie. Und da<strong>mit</strong> sieht es<br />
nicht gut aus, wenn wir das hohe Gut der<br />
Empathie und Sorge umeinander vernachlässigen.<br />
Dieses Thema betrifft auch schon die<br />
Kleinsten in unserer Gesellschaft. Doch<br />
was passiert <strong>mit</strong> Kindern, die keine oder<br />
nur wenig Fürsorge kennen, die vernachlässigt<br />
werden?<br />
Alle Kinder brauchen gute, sichere Bezugspersonen<br />
und stabile Rahmenbedingungen.<br />
Kindheit und die Erfahrungen, die wir<br />
darin machen, können sich auf das gesamte<br />
weitere <strong>Leben</strong> auswirken. Deswegen ist<br />
es wichtig, dass wir sowohl die familiäre<br />
als auch die institutionelle Versorgung von<br />
Kindern genau in den Blick nehmen und (finanziell)<br />
fördern.<br />
Warum müssen Politik, Wirtschaft und<br />
Gesellschaft zu einer neuen Haltung finden?<br />
Was muss sich verändern?<br />
Insgesamt muss sich leider sehr, sehr viel<br />
ändern. Das würde hier auch den Rahmen<br />
sprengen. Anfangen müssen wir allerdings<br />
dringend. Auf persönlicher Ebene können<br />
wir das in unseren nahen Beziehungen <strong>mit</strong><br />
mehr Wertschätzung und gegenseitiger<br />
Unterstützung. Auf politischer und wirtschaftlicher<br />
Ebene müssen wir sehr schnell<br />
Sorgebereiche mehr ausbauen, dem Fachkräftemangel<br />
begegnen und besser finanzieren.<br />
Sie sagen: „Fürsorge ist das Garn, das die<br />
bunte Patchworkdecke unseres <strong>Leben</strong>s<br />
zusammenhält“, weil ohne gesellschaftliche<br />
Fürsorge die Menschheit schnell am<br />
Ende wäre, auch ohne Krisen, Kriege und<br />
Klimakollaps. Wie blicken Sie in die Zukunft?<br />
Ich blicke leider keineswegs optimistisch<br />
in die Zukunft. Ich weigere mich allerdings,<br />
Rückschritte hinzunehmen und ausschließlich<br />
pessimistisch auf die Lage zu blicken,<br />
weil mir das die Kraft nehmen würde, mich<br />
für eine gesündere Gesellschaft einzusetzen..
Kinderschutz<br />
Fotos: SOS Kinderdorf<br />
Vernachlässigung:<br />
Die stille Form der Gewalt<br />
Narben auf der Haut sieht man – die auf der Seele nicht. Psychischer Missbrauch und Vernachlässigung<br />
gehören zur häufigsten Form der Gewalt gegen Kinder. Was vielen nicht bewusst ist:<br />
Die Folgen können so verheerend sein wie die von körperlicher oder sexualisierter Gewalt.<br />
V<br />
iele Tausend Kinder und<br />
Jugendliche werden in<br />
ihren Familien vernachlässigt.<br />
Ausgerechnet die<br />
Menschen, die ihnen am<br />
nächsten stehen und auf<br />
die sie angewiesen sind, meist die Eltern,<br />
verweigern ihnen, bewusst oder unbewusst,<br />
was für ihre Entwicklung absolut notwendig<br />
ist. Ob Angststörungen, Depression, Konzentrationsstörungen<br />
oder aggressive Verhaltensauffälligkeiten<br />
– die Folgen der leisen Misshandlung<br />
können weitreichend sein.<br />
Überforderung und Missbrauch<br />
Essen, Trinken, Schlafen … nicht alle Kinder<br />
in Deutschland sind ausreichend da<strong>mit</strong><br />
versorgt. Stattdessen werden sie gedemütigt,<br />
beschimpft, leiden unter Lieblosigkeit. Sie<br />
dürfen nicht <strong>mit</strong> anderen Kindern spielen<br />
oder erhalten keine ausreichende medizinische<br />
Versorgung, manchmal sichtbar durch<br />
kariöse, unbehandelte Zähne oder für das<br />
Wetter unpassende Kleidung. Statt Geborgenheit<br />
erleben sie zu Hause Substanzmissbrauch<br />
und Überforderung, sind Zeugen<br />
sexueller Übergriffe und häuslicher Gewalt.<br />
Gastbeitrag<br />
Per Grundgesetz haben Kinder, wie jeder<br />
Mensch, ein Recht auf Unversehrtheit. Wie<br />
soll das in so einer Umgebung funktionieren?<br />
Im Schnitt alle 13 Minuten wird ein Kind in<br />
Deutschland aus seiner Familie geholt, als<br />
letztes Mittel, wenn auf anderem Wege nicht<br />
geholfen werden kann. Jugendämter versuchen<br />
dann zunächst, eine Ersatzfamilie im<br />
Umfeld der Kinder zu finden, dies können<br />
z.B. Großeltern oder andere Verwandte sein.<br />
Gelingt dies nicht und ist die Inobhutnahme<br />
von Dauer notwendig, kann ein SOS-Kinderdorf<br />
ein neues Zuhause sein. Hier finden die<br />
Kinder eine fürsorgliche, familiäre Umgebung<br />
und die seelische Unterstützung, die<br />
sie brauchen.<br />
SOS-Kinderdorf stärkt Familien<br />
Doch so weit muss es nicht kommen. SOS-<br />
Kinderdorf baut darauf, Familien präventiv<br />
zu stärken – unabhängig von Herkunft oder<br />
Konfession. Dafür wurden eigene SOS-Kinderdorf-Familienzentren<br />
<strong>mit</strong> Angeboten eingerichtet,<br />
die für Betroffene leicht zugänglich<br />
sind. Familien finden hier z.B. einen Mittagstisch,<br />
auch offene Treffpunkte sowie zahlreiche<br />
Bildungs- und Freizeitangebote für<br />
Kinder und Jugendliche gehören zum Programm,<br />
zudem eine Beratungsmöglichkeit,<br />
die den Familien Hilfe zur Selbsthilfe gibt.<br />
SOS-Kinderdorf setzt in seiner Hilfe <strong>mit</strong> gezielten<br />
Angeboten zunächst meist bei den Eltern<br />
an. Es gilt, die Erziehungskompetenz zu<br />
stärken und auf diese Weise familiäre Eskalationen<br />
und Missbrauch zu verhindern. SOS-<br />
Kinderdorf unterstützt in Erziehungsfragen,<br />
hilft bei Scheidung und Trennung und berät<br />
in Krisensituationen. Die Familienhelfer und<br />
-pädagogen begleiten Familien im Alltag<br />
oder unternehmen beispielsweise Ausflüge<br />
<strong>mit</strong> den Kindern. Dabei orientieren sich die<br />
Helfenden am Bedarf und an den Möglichkeiten<br />
der Familie, ganz individuell. Ziel ist,<br />
dass die Kinder in ihrem Umfeld bleiben und<br />
sich gesund entfalten können. Dann können<br />
sie selbst später einmal liebevolle, starke Erwachsene<br />
und Eltern werden..<br />
Helfen Sie vernachlässigten<br />
Kindern! Informationen:<br />
www.sos-kinderdorf.de
6<br />
<strong>Leben</strong>srettung<br />
Fotos: DLRG<br />
„Schwimmen zu können,<br />
ist überlebenswichtig“<br />
Die meisten Eltern wollen für ihre Kinder nur das Beste. Daher tendieren sie auch oft dazu, sie,<br />
wo es nur geht, zu fördern. Sie möchten alles richtig machen und dafür sorgen, dass der eigene<br />
Nachwuchs bestmöglich auf das <strong>Leben</strong> vorbereitet ist. Neben beispielsweise lesen und schreiben<br />
lernen sollte eines nicht vergessen werden: das Schwimmen.<br />
D<br />
ie Zahl der Nichtschwimmer<br />
im Grundschulalter hat sich<br />
binnen fünf Jahren verdoppelt.<br />
Rund 20 Prozent der<br />
Kinder zwischen sechs und<br />
zehn Jahren konnten 2022<br />
nicht schwimmen, wie eine Forsa-Umfrage für<br />
die Deutsche <strong>Leben</strong>s-Rettungs-Gesellschaft<br />
zeigt. „Alle Kinder müssen schwimmen lernen“,<br />
fordert DLRG-Präsidentin Ute Vogt. „Das ist<br />
überlebenswichtig.“<br />
In ärmeren Haushalten gibt es der Umfrage zufolge<br />
viel mehr Nichtschwimmer:<br />
• Die Hälfte (49 Prozent) der Kinder aus Haushalten<br />
<strong>mit</strong> einem monatlichen Nettoeinkommen<br />
unter 2.500 Euro kann nicht schwimmen.<br />
• Hingegen betrifft dies bei einem Nettoeinkommen<br />
über 4.000 Euro nur zwölf Prozent.<br />
Auch Menschen <strong>mit</strong> einem Hauptschulabschluss<br />
(14 Prozent) sind dreimal und Menschen<br />
<strong>mit</strong> einem Migrationshintergrund (neun<br />
Prozent) doppelt so oft Nichtschwimmer wie<br />
der Durchschnitt der Bevölkerung ab 14 Jahre.<br />
Was also tun, wenn der eigene Nachwuchs<br />
bislang noch nicht schwimmen gelernt hat?<br />
In Deutschland gibt es, laut Angaben der Deutschen<br />
Gesellschaft für das Badewesen, 3.275<br />
Hallen- und Schulschwimmbäder. Viele bieten<br />
Gastbeitrag<br />
Schwimmkurse an. Tipp: Melden Sie Ihr Kind<br />
frühzeitig an, da die Nachfrage häufig viel größer<br />
ist als das Angebot der Vereine und Schwimmschulen.<br />
Zudem haben viele Ortsgruppen der<br />
DLRG zusätzliche Angebote, die meist in den<br />
Ferien stattfinden. Den Ehrenamtlichen, die für<br />
ihre lebensrettende Arbeit auf Spenden angewiesen<br />
sind, ist es eine Herzensangelegenheit,<br />
dass jedes Kind schwimmen kann.<br />
Das Frühschwimmerabzeichen ist kein Garant<br />
für sicheres Schwimmen<br />
Anhand der Angaben der Eltern zu den abgelegten<br />
Schwimmabzeichen geht die DLRG<br />
allerdings davon aus, dass derzeit sechs von<br />
zehn Kindern am Ende der Grundschulzeit<br />
keine sicheren Schwimmer sind. Das heißt, sie<br />
können die Anforderungen an das Schwimmabzeichen<br />
Bronze nicht erfüllen. Leider denken<br />
viele Mütter und Väter, das Seepferdchen<br />
befähige bereits zum sicheren Schwimmen.<br />
Mit dem Nachwuchs das Wasser erobern<br />
„Machen Sie Ihr Kind schon früh <strong>mit</strong> dem Wasser<br />
vertraut“, rät Ute Vogt. Die DLRG bietet auf<br />
ihrer Internetseite Spieltipps für das sichere<br />
und spielerische Gewöhnen an das nasse Element.<br />
Auf Schwimmhilfen und Schwimmbrille<br />
sollte verzichtet werden, da<strong>mit</strong> die Kinder die<br />
Eigenschaften des Wassers unverfälscht erleben<br />
können. Sie finden heraus, dass sie vom<br />
Wasser getragen werden, lassen Wasserspritzer<br />
zu und lernen, sich unter Wasser zu orientieren.<br />
„Wie schreiben und rechnen lernen“<br />
Wie Jungen und Mädchen lesen, schreiben<br />
und rechnen lernen, so müssen sie auch<br />
schwimmen lernen“, mahnt die DLRG-Präsidentin<br />
Ute Vogt. „Wir müssen dahin kommen,<br />
dass jedes Kind am Ende der Grundschule sicher<br />
schwimmen kann.“<br />
Seit inzwischen 110 Jahren haben sich die Ehrenamtlichen<br />
der Wasserrettungsorganisation<br />
dem Ziel verschrieben, Menschen vor dem Ertrinken<br />
zu bewahren. „Jedes Opfer im Wasser<br />
ist eines zu viel, und wenn Kinder ums <strong>Leben</strong><br />
kommen, schmerzt uns das ganz besonders“,<br />
so Vogt. .<br />
<strong>Leben</strong>sretter werden<br />
Ob an den Stränden von Nord- und Ostsee<br />
oder an den Badeseen im Binnenland –<br />
fast jeder kennt die Rettungsschwimmer<br />
der DLRG. Doch die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation<br />
hat noch viel mehr<br />
zu bieten – informieren Sie sich hier:<br />
www.dlrg.de/<strong>mit</strong>machen
dlrg.de<br />
Anzeige
Clownvisite<br />
Fotos: Gregor Zielke + Piero Chiussi/<br />
ROTE NASEN Deutschland e. V.<br />
„Wir kümmern uns um<br />
die Herzen der Menschen“<br />
Reinhard Horstkotte geht seit 20 Jahren als Clown <strong>mit</strong> ROTE NASEN in Kinderkrankenhäuser,<br />
Pflegeheime und Flüchtlingsunterkünfte, zu kranken, einsamen oder traumatisierten<br />
Menschen, um ihnen Momente der Freude und der Hoffnung zu bringen.<br />
Gastbeitrag<br />
Herr Horstkotte, wie kam es dazu, dass Sie<br />
Clown wurden?<br />
Im Grunde war ich immer verliebt in die<br />
Clownsfigur. Der Alltag besteht so oft aus Regeln<br />
und Gesetzen – es gibt aber viel mehr als<br />
das. Dafür stehen die Clowns, für Emotionen<br />
und Fantasie. Clowns sind wie Boten zwischen<br />
den Welten, Ver<strong>mit</strong>tler zwischen dem Kindlichen<br />
und den Erwachsenen, sie erinnern daran,<br />
dass das <strong>Leben</strong> schön sein kann, geben<br />
Hoffnung und <strong>Leben</strong>sfreude und machen Mut.<br />
Sie gehen <strong>mit</strong> ROTE NASEN in Kinderkrankenhäuser,<br />
in Pflegeheime, in Flüchtlingsunterkünfte<br />
– wie kann man sich Ihre Arbeit<br />
vorstellen?<br />
Reinhard Horstkotte<br />
Künstlerischer Leiter des ROTE<br />
NASEN Deutschland e. V.<br />
Wir gehen zu Menschen, die aus den verschiedensten<br />
Gründen in Not sind, und entwickeln<br />
dafür jeweils eigene Programme. Bei uns gibt<br />
es Musiker, Akrobaten, Zauberer, Jongleure<br />
und Schauspieler, Musik ist oft ein sehr wichtiges<br />
Element.<br />
2014/2015 beispielsweise, als viele Geflüchtete<br />
aus Syrien zu uns kamen, waren wir in den<br />
Turnhallen, Flughafenhangars und anderen<br />
Unterkünften. Dort haben wir z. B. Trommelworkshops<br />
gemacht, haben auf Bitte der Kinderärzte<br />
hin das Thema Zähneputzen spielerisch<br />
integriert, weil so viele der Kinder Karies<br />
hatten, oder auch <strong>mit</strong> unseren Programmen<br />
wie nebenbei gezeigt, dass es normal ist, wenn<br />
Frauen die Chefinnen sind. Die Kinder waren
9<br />
Mehr auf www.leben<strong>mit</strong>.de | 9<br />
fasziniert, sie blieben richtig lange bei der Sache.<br />
Das ist nicht selbstverständlich für Kinder,<br />
die traumatisiert sind.<br />
Wie funktioniert das?<br />
Kinder leben im Jetzt, im Spiel können sie<br />
alles um sich herum vergessen, auch die<br />
fürchterlichsten Dinge. Als im letzten Jahr die<br />
ersten Züge <strong>mit</strong> Geflüchteten aus dem Krieg<br />
in der Ukraine am Berliner Hauptbahnhof<br />
ankamen, sind wir ganz behutsam <strong>mit</strong> den<br />
Kindern in Kontakt gegangen, haben ihnen<br />
Spielangebote gemacht. Wenn wir es schaffen,<br />
dass diese Kinder lachen, sich für einen<br />
Augenblick unbeschwert fühlen, macht das<br />
auch etwas <strong>mit</strong> den Erwachsenen um sie herum.<br />
Die Kinder so zu sehen, gibt ihnen Hoffnung.<br />
Sie besuchen auch schwer kranke Kinder<br />
im Krankenhaus. Wie bereiten Sie sich darauf<br />
vor?<br />
Unsere Künstler haben eine sehr intensive<br />
Ausbildung, die neben künstlerischen Inhalten<br />
auch medizinisches Grundwissen und<br />
Hygienethemen umfasst. Vorab besprechen<br />
wir uns <strong>mit</strong> den Ärzten, Pflegekräften oder<br />
Psychologen und berücksichtigen die jeweilige<br />
Situation und den gesundheitlichen Zustand<br />
der Kinder. Wir gehen dann von Zimmer<br />
zu Zimmer und improvisieren <strong>mit</strong> Musik<br />
und Zauberei, wir erzählen Geschichten und<br />
reagieren dabei immer auf die Kinder oder<br />
die Familien, die dort sind.<br />
Pflegeeinrichtungen besuchen Sie auch?<br />
Ja, wir kümmern uns um die Herzen der Menschen,<br />
bringen etwas in ihnen zum Klingen.<br />
Dabei passen wir uns immer wieder neu an<br />
die Gegebenheiten an. Als wir z. B. während<br />
der Corona-Lockdowns nicht in die Pflegeeinrichtungen<br />
durften, hatte eine Kollegin<br />
die Idee, in einem Heim für Demenzkranke<br />
<strong>mit</strong> Hebebühnen zu arbeiten und unser Programm<br />
von dort zu zeigen, die Bewohner waren<br />
an den Fenstern und Balkonen. Das hat<br />
wunderbar funktioniert! Man darf nicht den<br />
Kopf in den Sand stecken, Kreativität findet<br />
immer einen Weg.<br />
Wie läuft eine Clownvisite ab?<br />
Wir integrieren uns vor Ort, auch in den Pflegealltag,<br />
konzentrieren uns dabei aber ganz<br />
auf das Clown-Sein. Wenn wir bei Menschen<br />
sind, die <strong>mit</strong> Krankheit konfrontiert sind, <strong>mit</strong><br />
schrecklichen Erlebnissen, <strong>mit</strong> Ängsten oder<br />
<strong>mit</strong> dem Tod, tun wir nicht so, als wäre dies<br />
alles nicht da, aber wir finden einen Ansatz,<br />
um Schönheit und Freude <strong>mit</strong> ihnen zu teilen.<br />
Unser künstlerisches Handwerkszeug hilft uns<br />
dabei.<br />
Wir arbeiten zu zweit. Wenn wir z. B. bei Kindern<br />
sind, die alles hinter sich lassen mussten,<br />
die schreckliche Dinge gesehen und erlebt haben,<br />
oder bei einem Kind im Krankenhaus, das<br />
vielleicht nicht mehr lang zu leben hat, geht<br />
einem das unter die Haut. Auch dafür sind wir<br />
geschult und es hilft sehr, einen Partner zu haben.<br />
Einer greift etwas auf, was das Kind gesagt<br />
oder gemacht hat, der andere knüpft daran an.<br />
Wir binden die Menschen, bei denen wir sind,<br />
<strong>mit</strong> ins Spiel ein. Es geht immer darum, eine<br />
Verbindung zu schaffen. Kinder wie Erwachsene<br />
vergessen dann für eine Weile das Schwere<br />
und spüren Freude. Das ist bei kranken Kindern<br />
so, das gelingt auch bei Menschen <strong>mit</strong><br />
Demenz und bei Geflüchteten <strong>mit</strong> traumatischem<br />
Hintergrund.<br />
Welches Schicksal hat Sie besonders bewegt?<br />
Ich bin sehr vielen Menschen <strong>mit</strong> bewegenden<br />
Schicksalen begegnet. Am Anfang meiner Zeit<br />
bei ROTE NASEN kam ich beispielsweise bei<br />
einer Visite im Kinderkrankenhaus zu einem<br />
neunjährigen Jungen, von dem wir wussten,<br />
dass er nicht mehr lange leben würde. In seinem<br />
Zimmer spürte ich die große Bedrücktheit<br />
des Kindes und seiner Mutter, die <strong>mit</strong> ihm im<br />
Rooming-in war. Der Junge war ganz schwach<br />
und blass, ich spürte auch eine Spannung zwischen<br />
ihnen. Ich probierte alles Mögliche, es<br />
kam aber keine Reaktion. Mehr aus Verlegenheit<br />
nahm ich einen Ballon und pustete ihn<br />
auf, die Mutter hielt sich plötzlich die Ohren zu<br />
– und ich wusste, das ist ein Faden, den ich aufgreifen<br />
kann, eine Tür zum Spiel. Ich begann,<br />
<strong>mit</strong> dem Jungen über seine Mutter zu reden, auf<br />
eine lustige Art, aber liebevoll und <strong>mit</strong> Respekt.<br />
Das hat funktioniert. Der Junge fing irgendwann<br />
richtig an zu lachen, auch die Mutter musste lachen,<br />
das Eis war gebrochen. Der Junge starb<br />
bald darauf. Ich hörte später, wie froh die Mutter<br />
darüber gewesen war, dass sie noch einmal diesen<br />
glücklichen Moment gemeinsam <strong>mit</strong> ihrem<br />
Sohn gehabt hatte.<br />
In einer Einrichtung für Menschen <strong>mit</strong> Demenz<br />
trafen wir auf eine Dame, die tagein, tagaus<br />
durch die Flure lief. Sie suchte nach ihrem<br />
Mann, der schon lange verstorben war. Meine<br />
Clownkollegin begann, gemeinsam <strong>mit</strong> der<br />
Frau zu suchen. Sie ging in ihr Zimmer, öffnete<br />
Schubladen, suchte unter Stühlen … sie gab<br />
der alten Dame das Gefühl, nicht allein zu sein.<br />
Dann ging sie <strong>mit</strong> ihrem Ohr ganz nah an ihr<br />
Herz und sagte: „Ich habe Ihren Mann gefunden,<br />
da ist er“, und zeigte darauf. Die alte Dame<br />
fragte: „Was sagt er denn?“ – „Er sagt, ich soll<br />
dich in den Arm nehmen.“ Dann nahmen sich<br />
beide in den Arm. Die Pfleger, die um sie herumstanden,<br />
hatten Tränen in den Augen. Das Spiel,<br />
das sie gespielt hatten, war plötzlich Realität. Sie<br />
wussten, der Mann lebt im Herz der alten Dame<br />
weiter und sie war nicht mehr so allein..<br />
ROTE NASEN<br />
Deutschland e. V.<br />
ROTE NASEN Deutschland e. V. ist<br />
ein gemeinnütziger Verein, der seit<br />
20 Jahren fester Bestandteil in vielen<br />
renommierten Gesundheitseinrichtungen<br />
und Kliniken in Deutschland ist. Derzeit<br />
schenken 74 ROTE NASEN Clowns jedes<br />
Jahr in 73 Einrichtungen rund 58.800<br />
jüngeren und älteren Menschen bei<br />
regelmäßigen Clownvisiten fröhliche<br />
Augenblicke.<br />
www.rotenasen.de<br />
Schenken Sie Lachen <strong>mit</strong> einer<br />
Spende:<br />
Spendenkonto<br />
IBAN: DE06 3702 0500 0020<br />
2020 20<br />
BIC: BFSWDE33XXX<br />
Bank für Sozialwirtschaft
Gesundheit<br />
Fotos: CBM<br />
„Endlich Mama sehen“<br />
Gastbeitrag<br />
Der zehnjährige Josué ist<br />
fast blind. Der Kleine hat<br />
grauen Star auf beiden Augen.<br />
Seine Mutter macht<br />
sich große Sorgen – bitte<br />
helfen jetzt auch Sie!<br />
Der zehnjährige Josué ist seit frühester<br />
Kindheit fast blind. Seine Mutter lebt in<br />
ständiger Angst, dass ihrem Sohn etwas<br />
Schlimmes zustößt. Denn Josué lebt in einem<br />
Elendsviertel von Kinshasa in der Demokratischen<br />
Republik Kongo.<br />
Kampf ums Überleben<br />
Jeder Tag ist buchstäblich ein Kampf ums<br />
Überleben! Verschmutzte Bäche, Müllberge,<br />
rutschige Pfade: In dieser Umgebung<br />
ist einfach alles gefährlich für ein hilfloses<br />
blindes Kind.<br />
Josué hat grauen Star, doch wer in diesem<br />
Slum lebt, kann sich keinen Arzt leisten.<br />
„Es bricht mir das Herz, meinem Jungen<br />
nicht helfen zu können“, klagt seine Mutter<br />
Jocelyne verzweifelt. Sie weiß: Ohne Hilfe<br />
erwartet ihren Sohn ein leidvolles, bettelarmes<br />
<strong>Leben</strong>.<br />
Gibt es Hilfe?<br />
Das St.-Joseph-Krankenhaus ist Josués<br />
einzige Chance, der Blindheit zu entfliehen.<br />
Die Augenklinik wird von der Christoffel-<br />
Blindenmission (CBM) gefördert. Mitarbeiter<br />
der Hilfsorganisation erleben täglich,<br />
wie groß die Not ist, aber ebenso, wie eine<br />
Augenoperation <strong>Leben</strong> zum Besseren wenden<br />
kann – auch das von Josué. Doch ohne<br />
Sie geht es nicht! Deshalb bitten wir Sie:<br />
Helfen Sie Mädchen und Jungen wie Josué<br />
jetzt <strong>mit</strong> Ihrer Spende.<br />
Bitte unterstützen Sie die CBM, da<strong>mit</strong> sie<br />
auch in Zukunft ihre Arbeit machen und<br />
verzweifelten Menschen wie dem kleinen<br />
Josué helfen kann!<br />
Christoffel-<br />
Blindenmission (CBM)<br />
Die CBM ist eine internationale christliche<br />
Entwicklungsorganisation. Sie verbessert<br />
die <strong>Leben</strong>squalität von Menschen<br />
<strong>mit</strong> Behinderungen in den ärmsten<br />
Ländern der Welt. Im Jahr 2022 war die<br />
CBM dank ihrer Unterstützerinnen und<br />
Unterstützer in 44 Ländern aktiv und<br />
förderte 391 Projekte. Seit 2002 besitzt<br />
sie Beraterstatus bei den Vereinten<br />
Nationen.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.cbm.de<br />
Spendenkonto<br />
IBAN: DE46 3702 0500 0000<br />
0020 20 ·<br />
BIC: BFSWDE33XXX
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GEMEINSAM<br />
Seit über 45 Jahren bringt Mercy Ships <strong>mit</strong><br />
Hospitalschiffen Hoffnung und Heilung zu<br />
den Ärmsten der Armen in Afrika.<br />
MENSCHEN<br />
haben bereits von unserer<br />
Hilfe profitiert.<br />
Ihre Spende ist die Medizin<br />
für Kinder in Afrika.<br />
Jetzt GROSSES bewegen!<br />
Ganz einfach den QR-Code scannen! Oder<br />
besuchen Sie uns unter: mercyships.de/<br />
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Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren<br />
IBAN: DE58 7345 0000 0000 5244 47<br />
BIC: BYLA DE M1 KFB
Gesundheit<br />
Professor Dr. Winand Lange (Mitte) bei einer<br />
Schulung Fotos: German Doctors<br />
Vor Ort im Einsatz,<br />
da<strong>mit</strong> die Hilfe bleibt<br />
Für seine Einsätze bei den German Doctors bekommt der Hämatologe und Onkologe<br />
Professor Dr. Winand Lange kein Geld. Warum er sie dennoch als unendlich kostbar<br />
empfindet, erläutert er im Interview<br />
Wo waren Sie schon für die German Doctors<br />
im Einsatz?<br />
Bislang war ich dreimal unterwegs: in Chittagong,<br />
Bangladesch, in Kilifi, Kenia und im Sundarbans<br />
Delta in Indien. Im Januar 2024 werde ich<br />
für sechs Wochen in Jhargram, Indien sein.<br />
Waren Sie aufgeregt vor Ihrem ersten Einsatz?<br />
Ja, durchaus. Auch wenn wir gut vorbereitet werden,<br />
z. B. <strong>mit</strong> Projektseminaren und tropenmedizinischen<br />
Kursen, weiß man nicht genau, was<br />
auf einen zukommt, sowohl in Bezug auf Krankheitsbilder<br />
als auch auf andere Gegebenheiten.<br />
Die Möglichkeiten der ärztlichen Intervention,<br />
sei es Diagnostik oder Therapie, sind in keiner<br />
Weise <strong>mit</strong> denen bei uns vergleichbar. Dazu<br />
kommt die Verständigung <strong>mit</strong> den Patienten,<br />
die eine echte Herausforderung sein kann. Nur<br />
<strong>mit</strong> Hilfe der Übersetzerinnen und Übersetzer<br />
können wir die Sprachbarrieren halbwegs überbrücken.<br />
Wie läuft so ein Einsatz ab?<br />
Wir sind sechs Wochen am Projektort. Die Einsätze<br />
anderer ärztlicher Kolleginnen oder Kollegen<br />
sind überlappend geplant und nicht gleichzeitig.<br />
So ist immer ein Arzt oder eine Ärztin von<br />
German Doctors für die Übergabe vor Ort und<br />
hilft beim Einarbeiten. Auch die lokalen Fachkräfte<br />
unterstützen uns sehr – umgekehrt ver<strong>mit</strong>teln<br />
wir ihnen viel Wissen, denn das ist ein<br />
Hauptanliegen von German Doctors: Die Health<br />
Worker und Medical Officer noch mehr und<br />
besser zu befähigen, Patienten zu versorgen.<br />
Wen behandeln Sie?<br />
Die Menschen, die zu uns kommen, sind<br />
sehr arm. Um so viele wie möglich behandeln<br />
zu können, müssen wir unsere Zeit und<br />
die medizinischen Mittel gut einteilen. Auch<br />
den Hintergrund der Menschen haben wir<br />
im Blick. Viele beginnen schon als Kind <strong>mit</strong><br />
schwerer, körperlicher Arbeit, sie kümmern<br />
sich um Familienangehörige und können<br />
nicht einfach mehrere Tage in einem Krankenhaus<br />
sein. Oft wissen sie nicht, ob es am<br />
nächsten Tag noch Arbeit und etwas zu essen<br />
für sie gibt. Die Schicksale und Situationen<br />
vor Ort können emotional sehr berührend<br />
sein. Wir müssen, ähnlich wie zu Hause auch,<br />
eine gewisse Distanz wahren, um gut arbeiten<br />
zu können.<br />
Die Schlangen vor unseren Behandlungszentren<br />
sind meist lang, manchmal fahren wir<br />
auch <strong>mit</strong> einer Rolling Clinic zu den Menschen.<br />
Man ist in Versuchung, wenn man<br />
nur für ein paar Wochen vor Ort ist, auch am<br />
Wochenende durchzuarbeiten. Aber es ist<br />
wichtig, auch an die einheimischen Mitarbeitenden<br />
zu denken. Sie müssen sich ihre Kraft<br />
einteilen und Pausen machen, weil sie durchgehend<br />
für die Menschen da sind.<br />
Was erleben Sie vor Ort, wie sind Ihre Eindrücke?<br />
Die Teams sind sehr gut organisiert, wir arbeiten<br />
gut zusammen und werden sehr unterstützt.<br />
Von den Patienten erfahren wir große<br />
Dankbarkeit. Das alles gibt einem viel zurück,<br />
auch den Perspektivwechsel empfinde ich als<br />
sehr wertvoll. Man kommt nach einem Einsatz<br />
<strong>mit</strong> den German Doctors <strong>mit</strong> einem reichen<br />
Erfahrungsschatz nach Hause, egal wo<br />
man war. .<br />
Gastbeitrag<br />
German Doctors<br />
Seit 40 Jahren sind die German Doctors<br />
im Einsatz und haben seither 13<br />
Millionen Patientinnen und Patienten<br />
versorgt. Die ehrenamtlich tätigen Ärztinnen<br />
und Ärzte bleiben jeweils sechs<br />
Wochen vor Ort.<br />
Ziel der German Doctors ist, langfristig<br />
eine stabile Gesundheitsversorgung<br />
vor Ort aufzubauen und die Gesundheitssysteme<br />
zu stärken. Die Aus- und<br />
Weiterbildung der Health Worker und<br />
Clinical Officer vor Ort wie auch der einheimischen<br />
Mitarbeitenden nimmt eine<br />
bedeutende Rolle ein; den Patienten und<br />
Patientinnen wird Wissen zu Ernährung,<br />
Gesundheit und Hygiene ver<strong>mit</strong>telt.<br />
Die German Doctors finanzieren sich<br />
über Schenkungen, Bundes<strong>mit</strong>tel und<br />
Spenden.<br />
www.german-doctors.de
Anzeige<br />
WIR SIND DA,<br />
WO GESUNDHEIT<br />
UNBEZAHLBAR IST.<br />
Die German Doctors sind ehrenamtlich weltweit<br />
im Einsatz und bilden vor Ort Gesundheitskräfte aus.<br />
DEINE<br />
SPENDE<br />
ZÄHLT.<br />
german-doctors.de
Coverstory<br />
Foto: Dominik Butzmann<br />
Planetarer Notfall<br />
Vielen ist Dr. Eckart von Hirschhausen als Arzt, Autor und Kabarettist bekannt. Um<br />
sich komplett dem Kampf für ein besseres Morgen zu widmen, hat er sich von der<br />
Bühne verabschiedet. Welche Gefahren die Klimakrise für unsere Gesundheit birgt,<br />
warum wir nicht mehr Jutebeutel, sondern eine „jute“ Politik brauchen und was jeder<br />
Einzelne tun kann, lesen Sie im Interview.<br />
Redaktion Emma Howe<br />
Soziale <strong>Verantwortung</strong> geht uns alle an. Sie<br />
haben Ihre erfolgreiche Karriere als Bühnenkünstler<br />
beendet, um sich hauptberuflich<br />
zu engagieren. Wie kam es dazu?<br />
Menschen verändern sich durch authentische<br />
Begegnung. Bei mir war das die Begegnung<br />
<strong>mit</strong> Jane Goodall, der Schimpansenforscherin.<br />
Mitten im Interview drehte sie<br />
die Rollen um, schaute mich an aus diesen<br />
weisen, alten und etwas melancholischen<br />
Augen und stellte mir diese Frage: „Wenn<br />
wir Menschen ständig betonen, wir sind die<br />
intelligenteste Spezies auf diesem Planeten<br />
– warum zerstören wir dann unser eigenes<br />
Zuhause?“ Da habe ich geschwiegen, geschluckt<br />
und verstanden: Das ist die zentrale<br />
Frage, der wir uns alle stellen müssen.<br />
Unsere Mutter Erde ist krank, sogar sehr<br />
krank. Sie liegt auf der Intensivstation, und<br />
da will ich alles tun, was mir möglich ist, um<br />
ihr zu helfen.<br />
Wie wirken sich Klimakrise, Biodiversitätsverlust<br />
und Umweltzerstörung auf die<br />
Gesundheit aus?<br />
Die gravierenden Folgen des Klimawandels<br />
und des Artensterbens für unsere Gesundheit<br />
sind keine Gefahr, die in der Zukunft<br />
liegt. Wir erleben schon jetzt, wie Hitzewellen,<br />
Dürren, aber auch der schwindende<br />
<strong>Leben</strong>sraum für Tiere und Pflanzen unsere<br />
Gesundheit negativ beeinflussen. Werden<br />
die Tiere krank, übertragen sie diese Erreger<br />
auf uns. Das hat nicht zuletzt die Coronavirus-Pandemie<br />
verdeutlicht. Als Arzt<br />
geht es mir um die Frage, wie Menschen<br />
ein gutes und gesundes <strong>Leben</strong> führen können.<br />
Die Klimakrise ist das größte Risiko<br />
für unsere Gesundheit im 21. Jahrhundert.<br />
Für uns in Europa stellt Hitze die größte<br />
un<strong>mit</strong>telbare Gefahr da: Klimakrise ist wie<br />
Sauna, nur ohne Tür. Auf Dauer nicht wirklich<br />
entspannt. Und auch nicht lustig. Wir<br />
haben viel zu lange nur über Eisbären und<br />
Meeresspiegel kommuniziert, aber die Veränderungen<br />
betreffen jeden von uns bei<br />
dem, was uns am „heiligsten“ ist – unsere<br />
Gesundheit. Die Klimakrise macht auch<br />
unsere Seele krank. Wir haben in Deutschland<br />
eine Million mehr Menschen <strong>mit</strong> psychischen<br />
Erkrankungen durch die Folgen<br />
von Hitze, Feinstaub und den Traumatisierungen<br />
durch die Extremwetter und den<br />
Verlust von Heimat.
15<br />
Mehr auf www.leben<strong>mit</strong>.de | 15<br />
Wann haben Sie erstmals selbst die Dimension<br />
bzw. den Zusammenhang zwischen<br />
„gesunder Erde, gesunden Menschen“ verstanden?<br />
Die Diskussion um „Umweltschutz“ wurde<br />
viel zu lange sehr theoretisch geführt. Seit ich<br />
mich <strong>mit</strong> dem Thema Klimakrise und Gesundheit<br />
eingehender beschäftige, wird mir klar,<br />
dass es keine „Umwelt“ gibt, sondern eine<br />
Mitwelt. Wir sind existenziell darauf angewiesen,<br />
dass wir sauberes Wasser haben, saubere<br />
Luft, gesundes Essen und eine erträgliche<br />
Außentemperatur. Alle diese Dinge, die wir<br />
für selbstverständlich hielten, sind es nicht.<br />
Der Körper ist ein guter Lehrmeister, uns zu<br />
zeigen, wie schnell wir bei einer steigenden<br />
Außentemperatur buchstäblich zusammenbrechen.<br />
Hitzewellen und Hitzetote sind aber<br />
nur eine der vielen Auswirkungen. Mücken,<br />
die Tropenkrankheiten übertragen, können<br />
sich in Europa und Deutschland ansiedeln.<br />
Allergien nehmen zu und die Abgase, insbesondere<br />
die kleinen Feinstaubteilchen, gehen<br />
durch die Lunge direkt ins Blut und tragen<br />
zu Herzinfarkt, Schlaganfall und sogar zu Diabetes<br />
bei, weil unser Körper sich in einem<br />
permanenten Abwehrmechanismus befindet.<br />
Und das Dümmste an all diesen Auswirkungen<br />
des Klimawandels auf die Gesundheit ist: Der<br />
Klimawandel ist eindeutig von uns Menschen<br />
verursacht!<br />
Es gibt immer mehr Menschen, die sich aufgrund<br />
der Situation auf der Erde gegen das<br />
Kinderkriegen entscheiden. Können Sie das<br />
verstehen?<br />
Ich kann die Sorge um die Enkeltauglichkeit<br />
unserer Erde verstehen, aber es gibt einiges,<br />
was mir Hoffnung macht. Die nächste Generation<br />
zum Beispiel. Sie denkt viele Themen<br />
selbstverständlicher und globaler und hat <strong>mit</strong><br />
„Fridays for Future“ richtig etwas losgetreten.<br />
Und das nicht nur in der Politik, sondern<br />
auch im privaten Umfeld: Die Diskussionen zu<br />
Hause am Küchentisch sind ganz anders geworden,<br />
denn die junge Generation fordert regelrecht<br />
ein, dass wir Boomer – und da gehöre<br />
ich ja auch dazu – jetzt auch <strong>mit</strong> anpacken und<br />
uns einsetzen. In den letzten drei Jahren ist viel<br />
mehr passiert als in den letzten 30 Jahren.<br />
In Ihrem Buch „Mensch, Erde! Wir könnten<br />
es so schön haben“ schreiben Sie, dass die<br />
Erderhitzung das Fieber ist und das Artensterben<br />
die Demenz der Erde. Bitte gehen<br />
Sie näher darauf ein.<br />
Demenz ist das krankhafte Vergessen. In jeder<br />
Art, die unwiederbringlich verloren geht, steckt<br />
ja das Wissen aus Millionen Jahren Evolutionsgeschichte<br />
– lauter „Lifehacks“, wie <strong>Leben</strong> auf<br />
der Erde gelingen kann. In jeder Art stecken<br />
auch Lösungen, medizinische Wirkstoffe,<br />
Gene <strong>mit</strong> fantastischen Eigenschaften. John<br />
Schellnhuber benennt es deutlich: Wir verbrennen<br />
das Buch des <strong>Leben</strong>s, bevor wir es gelesen<br />
haben! Als Wissenschaftsjournalist setze<br />
ich mich <strong>mit</strong> einem weiteren Paradoxon auseinander:<br />
Research shows that showing people<br />
research doesn’t work. Das heißt, wir wissen<br />
Es gibt ein Zeitfenster<br />
von wenigen Jahren,<br />
in dem wir entscheiden<br />
können, ob wir<br />
dauerhaft und unwiderruflich<br />
das Erdsystem<br />
überhitzen<br />
oder eine enkeltaugliche<br />
Welt erschaffen.<br />
eigentlich genug, aber handeln nicht danach.<br />
Konkreter: Die Politik ergreift noch nicht in<br />
ausreichendem Tempo die notwendigen Maßnahmen.<br />
Verbindliche Rahmenbedingungen<br />
ist das sofortige Stoppen von Subventionen für<br />
fossile Energie und eine Landwirtschaft, die<br />
den Boden zerstört. Stattdessen schneller Ausbau<br />
der Erneuerbaren, die ja auch die Luft viel<br />
gesünder machen! Wir haben alles an Wohlstand,<br />
liberaler Demokratie und gutem <strong>Leben</strong><br />
zu verlieren – und wie ich betone: Wir könnten<br />
so viel gewinnen, bessere Luft, sichere Ernten,<br />
stabiles Klima, Zeit für schöne Dinge, statt nur<br />
noch Krisenmodus.<br />
Würden Sie sich selbst als Klimaaktivist bezeichnen?<br />
Es gibt ein Kontinuum von Sesselpupser bis<br />
Klimakleber. Wo kann ich durch mein Handeln<br />
etwas verändern? Wir brauchen nicht<br />
mehr Jutebeutel, wir brauchen jute Politik,<br />
wie der Berliner sagt. Viele pflanzen Bäume,<br />
was aber auf die nächsten zehn Jahre wenig<br />
bringt. Deshalb pflanze ich Ideen, die wachsen<br />
schneller. Ich kann die Ungeduld und Frustration<br />
der jungen Menschen sehr gut verstehen,<br />
die sich zum Teil erwachsener verhalten als<br />
die Erwachsenen. Ich habe <strong>mit</strong> 17 Jahren in<br />
meiner Schule ein Referat über sauren Regen<br />
und den Nutzen von Tempoli<strong>mit</strong> geschrieben.<br />
Und was haben wir heute, fast 40 Jahre später?<br />
Einen amtierenden Verkehrsminister, der sich<br />
<strong>mit</strong> allen Kräften gegen geltende Gesetze und<br />
das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes<br />
wehrt und ernsthaft meint, wir hätten nicht<br />
genug Schilder – Realsatire. Raserei, fehlende<br />
Abbiegeassistenten und mangelnde Rettungsgassen<br />
bei jedwedem Stau gefährden sehr viel<br />
mehr Menschenleben auf der Straße als Klebstoff.<br />
Lassen Sie uns gemeinsam in die Glaskugel<br />
schauen: Wo sehen Sie die Erde in zehn, in<br />
20 Jahren?<br />
Es gibt ein Zeitfenster von wenigen Jahren, in<br />
dem wir entscheiden können, ob wir dauerhaft<br />
und unwiderruflich das Erdsystem überhitzen<br />
oder eine enkeltaugliche Welt erschaffen. Wissenschaft<br />
allein verändert kein Verhalten und<br />
führt nicht zu den politischen Entscheidungen,<br />
die jetzt notwendig sind, um die Not zu<br />
wenden. Mit der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde<br />
Menschen möchte ich dazu beitragen,<br />
dass diese notwendige Transformation von<br />
Wirtschaft, Politik und Gesellschaft neuen<br />
Schwung bekommt. Dazu brauchen wir einen<br />
frischen „Spirit“: überparteilich, kooperativ,<br />
generationsübergreifend und <strong>mit</strong> ansteckend<br />
guter Laune. Mein Team und ich arbeiten gerade<br />
unter Hochdruck an vielen Hebeln und<br />
mobilisieren die Ärzteschaft und die Pflege, zu<br />
dem Thema Stellung zu beziehen, als zentrale<br />
Multiplikatoren in der Mitte der Gesellschaft.<br />
Wir arbeiten <strong>mit</strong> großen Stiftungen und Netzwerken<br />
zusammen, <strong>mit</strong> kirchlichen Organisationen,<br />
der Weltklimakonferenz und sind beim<br />
World Health Sum<strong>mit</strong> präsent. Ziel all unserer<br />
Aktivitäten ist es, dass der deutlichen Mehrheit<br />
unserer Gesellschaft bewusst wird: Gesunde<br />
Menschen gibt es nur auf einem gesunden Planeten.<br />
Und dafür brauchen wir radikale Änderungen<br />
in der Art und Weise, um zukunftsfähig<br />
und enkeltauglich zu leben.<br />
Wie können wir das erreichen?<br />
Ich werde immer wieder gefragt, was der Einzelne<br />
tun kann. Meine Antwort: Das Wichtigste,<br />
was ein Einzelner tun kann, ist, kein Einzelner<br />
zu bleiben! Jede und jeder wird gebraucht,<br />
<strong>mit</strong> Fähigkeiten, Netzwerk, Herz und Hirn. Ja,<br />
wir brauchen neue Formen des Zusammenlebens,<br />
weniger Konkurrenz, mehr Kooperation<br />
und Gemeinwohlorientierung. Statt wie<br />
in den 1980er-Jahren die „Selbstfindung“ als<br />
das wichtigste Projekt seines <strong>Leben</strong>s anzusehen,<br />
könnte es heute genau um das Gegenteil<br />
gehen: die Selbstaufgabe – weniger Ego und<br />
Optimierung, mehr Hingabe und Bereitschaft<br />
zu teilen. Da<strong>mit</strong> ließen sich zwei Dinge verbinden:<br />
die Rettung der eigenen seelischen<br />
Gesundheit und die dringend notwendige Reduktion<br />
unseres Ressourcenverbrauchs..<br />
Stiftung Gesunde Erde –<br />
Gesunde Menschen<br />
Die Stiftung Gesunde Erde – Gesunde<br />
Menschen (GEGM) wurde im Jahr 2020<br />
von Prof. Dr. Eckart von Hirschhausen<br />
gegründet, um den Zusammenhang<br />
zwischen Klimaschutz und Gesundheitsschutz<br />
bewusst zu machen. Die Stiftung<br />
setzt sich für eine Klimakommunikation<br />
ein, die Distanzen überwindet und die<br />
Menschen wirklich erreicht – lösungsorientiert,<br />
humorvoll, verständlich<br />
und visionär. Und sie bringt Personen<br />
zusammen, die etwas bewegen können,<br />
wie Pflegekräfte, Mediziner, Studierende,<br />
Engagierte, Politiker und prominente<br />
Persönlichkeiten.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.stiftung-gegm.de
16<br />
Im Gespräch: Annette Thewes und Sandra Lüderitz-Korte (r.) Foto: Ralf Rebmann<br />
Testamentsspende<br />
„Großes Glück,<br />
wenn alle zufrieden sind“<br />
Annette Thewes kümmert sich seit mehr als 20 Jahren um die Abwicklung von Nachlässen für<br />
gemeinnützige Organisationen, auch für Amnesty Deutschland. Die zertifizierte Testamentsvollstreckerin<br />
erzählt, was bei der Nachlassgestaltung zu bedenken ist.<br />
Was hat Amnesty International <strong>mit</strong> Nachlässen<br />
zu tun?<br />
Eine gemeinnützige Organisation wie Amnesty<br />
kann im Testament als Erbin oder Miterbin<br />
eingesetzt werden. Amnesty kann dann<br />
auch Aufgaben übernehmen, die <strong>mit</strong> der Abwicklung<br />
im Zusammenhang stehen. Ähnlich<br />
wie Personen hat auch die Organisation die<br />
Verpflichtung und moralische Aufgabe, den<br />
letzten Wunsch der verstorbenen Person respektvoll<br />
umzusetzen.<br />
Wie läuft das in dem Fall konkret ab?<br />
Zunächst werden wir informiert, zum Beispiel<br />
vom Amtsgericht. Dann nehme ich Kontakt<br />
zu den Hinterbliebenen auf und leite die üblichen<br />
Schritte im Fall einer Erbschaft ein. Das<br />
kann auch die Organisation der Beisetzung<br />
beinhalten oder administrative Aufgaben, wie<br />
das Bezahlen offener Rechnungen. Mir liegt es<br />
sehr am Herzen, den Beteiligten zuzuhören,<br />
auf ihre Wünsche einzugehen und Vertrauen<br />
zu schaffen.<br />
Wann sollte Amnesty ins Testament?<br />
Wer sich <strong>mit</strong> den Werten von Amnesty identifiziert,<br />
kann <strong>mit</strong> dem Testament dazu beitragen,<br />
dass die Menschenrechte auch in Zukunft geschützt<br />
werden. So lassen sich auch nach dem<br />
Tod noch die eigenen Werte ver<strong>mit</strong>teln. Aber<br />
auch praktische Gründe sprechen dafür: Für<br />
die Angehörigen kann es hilfreich sein, dass<br />
Amnesty als Erbin organisatorische Dinge<br />
übernimmt, denn der Tod eines nahestehenden<br />
Menschen ist belastend, und Angehörige<br />
sind oft überfordert von allem, was dann ansteht.<br />
Außerdem ist Amnesty als gemeinnütziger<br />
Verein von der Erbschaftsteuer befreit, das<br />
heißt, alles kommt ohne steuerlichen Abzug<br />
dem Einsatz für die Menschenrechte zugute.<br />
Was raten Sie Menschen, die ihr Testament<br />
machen möchten?<br />
Man sollte das Testament sehr spezifisch formulieren.<br />
Das erleichtert die Abwicklung des<br />
Nachlasses für die Hinterbliebenen immens.<br />
Gibt es einen Fall, der Ihnen besonders in Erinnerung<br />
geblieben ist?<br />
Es gab einen Fall, bei der Mutter und Bruder des<br />
Verstorbenen noch lebten. Ich sollte keine Traueranzeige<br />
schalten, denn sie wollten nicht, dass<br />
das Umfeld erfährt, dass im Testament eine gemeinnützige<br />
Organisation als Erbin eingesetzt<br />
wurde. Doch nach einem Jahr sind sie auf mich<br />
zugekommen und wollten gemeinsam <strong>mit</strong> der<br />
Organisation eine Anzeige veröffentlichen. Der<br />
Bruder erwägt jetzt, ebenfalls diese Organisation<br />
im Testament zu begünstigen. Nachlassfälle<br />
sind geprägt von Leid und Verlust. Es ist deshalb<br />
ein großes Glück, wenn die Hinterbliebenen am<br />
Ende ebenfalls zufrieden sind, dass eine Organisation,<br />
die sich für Gutes einsetzt, im Testament<br />
<strong>mit</strong>bedacht wurde. .<br />
Gastbeiträge<br />
Information<br />
Bei Amnesty Deutschland ist Sandra<br />
Lüderitz-Korte Ansprechpartnerin für<br />
Testamentsspenden. Sie erreichen sie<br />
unter 0170-8898965 oder per E-Mail:<br />
sluederitz@amnesty.de. Einnahmen aus<br />
Nachlässen unterstützen den Einsatz<br />
von Amnesty sehr: Allein im Jahr 2022<br />
halfen uns rund 3,9 Millionen Euro aus<br />
verschiedenen Nachlässen.<br />
Bestellen Sie kostenfrei den Amnesty-<br />
Testaments-Ratgeber unter:<br />
www.amnesty.de/inzukunft
„Wenn genug da ist,<br />
kann man auch<br />
etwas abgeben“<br />
Alles regeln und etwas Sinnvolles bewirken: Dagmar Scheid<br />
hat sich bewusst <strong>mit</strong> ihrem Testament beschäftigt. Dabei<br />
entschied sie sich, auch Amnesty zu begünstigen – als<br />
Zeichen für Solidarität und Menschenrechte.<br />
Was bedeutet es Ihnen, zu spenden?<br />
Wenn genug da ist, kann man auch etwas abgeben<br />
– und zwar an Personen und Organisationen,<br />
die etwas Sinnvolles tun. Das fand ich schon<br />
immer richtig.<br />
Sie unterstützen die Arbeit von Amnesty seit<br />
vielen Jahren. Warum Amnesty?<br />
Es erschien mir von jeher ungerecht, wenn eine<br />
Person wegen ihrer Meinung oder ihres Engagements<br />
diskriminiert, schikan iert oder misshandelt<br />
wird. Ohne Menschenrechte und ohne<br />
Grundfreiheiten fehlt die Basis für das Zusammenleben.<br />
Erst wenn es keine Verfolgung aus politischen<br />
Gründen gibt und die Menschenrechte<br />
gelten, kann eine Gesellschaft funktionieren.<br />
Dann gibt es die Grundlage, sich etwa auch um<br />
Kultur oder – noch wichtiger – um Klima- und<br />
Umweltschutz zu kümmern. Deshalb unterstütze<br />
ich Amnesty.<br />
Was waren die Gründe dafür, dass Sie entschieden<br />
haben, Amnesty einen Teil Ihres Erbes zu<br />
geben?<br />
Ich habe überlegt und geprüft und mich für Amnesty<br />
entschie den, denn es geht mir um den<br />
Kampf für eine gerechte und fai re Welt, für die<br />
sich die Organisation übergreifend und grundlegend<br />
einsetzt. Amnesty steht für Neutralität und<br />
Verlässlichkeit, aber auch für persönliche Solidarität,<br />
wenn sich Menschen ge meinsam für andere<br />
Menschen in Not starkmachen. Und zwar <strong>mit</strong><br />
Ausdauer: Wenn etwa Regime eine Angelegenheit<br />
aussitzen wollen, bleibt Amnesty dran und<br />
macht weiter Druck. Dazu braucht es eine starke,<br />
unabhängige Organisation. Und die kos tet Geld.<br />
Was hat Sie dazu veranlasst, ein Testament zu<br />
verfassen?<br />
Ich hatte das Bedürfnis, die Dinge zu regeln –<br />
auch weil ich To desfälle erlebt habe, bei denen<br />
nichts geregelt war. Dann fehlt jede Orientierung,<br />
alle sind konsterniert, und das Trauern wird nicht<br />
leichter. Ohne Kinder und Geschwister kommt<br />
für mich die gesetzliche Erbfolge nicht infrage,<br />
und in meinem Freundes kreis habe ich einzelne<br />
Personen bedacht, viele sind aber relativ gut<br />
versorgt. Dass mein Testament gemacht ist und<br />
auch auf et was Gemeinnütziges abzielt, garantiert,<br />
dass <strong>mit</strong> meinem Eigen tum etwas Sinnvolles<br />
geschieht. Ich finde: Solange man Einfluss<br />
hat, sollte man ihn auch nutzen.<br />
Wie sind Sie konkret vorgegangen?<br />
Wichtig war der Austausch <strong>mit</strong> nahestehenden<br />
Menschen. Zu erst habe ich mich <strong>mit</strong> ihnen vertrauensvoll<br />
besprochen und da nach alles aufgeschrieben:<br />
Was gibt es, wer soll was bekommen,<br />
und wie lässt sich alles gut splitten? Durch<br />
das Aufteilen kann man Freunde und Familie<br />
gerecht werden und dennoch ein bestimmtes<br />
Budget für etwas Gemeinnütziges vorsehen. Als<br />
ich einen Plan hatte, habe ich ihn <strong>mit</strong> meinem<br />
Steuer- und Fi nanzberater geprüft. Amnesty hat<br />
eine Fachanwältin an der Sei te, die alles gecheckt<br />
und hilfreiches Feedback gegeben hat. Das hat<br />
prima geklappt, und nun ist alles so geregelt, wie<br />
ich es will.<br />
Dagmar Scheid<br />
„Alles so geregelt,<br />
wie ich es will.“<br />
Foto: privat<br />
Was sagen andere zu Ihrer Entscheidung?<br />
Ich war sehr zufrieden, einen Teil des Erbes an<br />
Amnesty zu ge ben. Also habe ich auch davon<br />
erzählt. Das fanden alle toll, aber zugleich gab<br />
es auch Berührungsängste, über das Thema<br />
Testa ment und den eigenen Tod zu reden.<br />
Die eigene Endlichkeit ist ein großes Tabu.<br />
Deshalb alles aufzuschieben, ist aber ungünstig.<br />
Dann überrascht dich plötzlich ein Unfall,<br />
oder der Krebs schlägt zu. Mit dem Testament<br />
muss sich ja auch keiner für im mer festlegen.<br />
Es lässt sich ja problemlos ändern, das habe<br />
ich inzwischen auch zweimal gemacht. Mein<br />
erstes Testament hat te ich <strong>mit</strong> 30 Jahren hinterlegt..<br />
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STÄRKEN SIE DIE MENSCHENRECHTE MIT IHREM TESTAMENT.<br />
Gestalten Sie eine Zukunft, in der jeder Mensch in Würde, Recht und Freiheit leben kann.<br />
Bedenken Sie Amnesty International in Ihrem Testament.<br />
Mehr Informationen zur<br />
Nachlassgestaltung für die<br />
Menschenrechte unter<br />
www.amnesty.de/testament
18<br />
Fatima* und ihre Brüder spielen in einem<br />
Schutz- und Spielraum, der im Nordwesten<br />
Syriens von Save the Children eingerichtet wurde.<br />
Foto: Save the Children<br />
Nachlassspende<br />
Mit dem Letzten<br />
Willen Gutes tun<br />
Mit einer Testamentsspende kann man Kinder in Not auch<br />
nach dem eigenen <strong>Leben</strong> unterstützen.<br />
Gastbeitrag<br />
Der Konflikt in Nahost, die Erdbeben<br />
in Afghanistan sowie<br />
Anfang des Jahres auch in der<br />
Türkei und Syrien – und <strong>mit</strong>tendrin<br />
Kinder. Kinder wie<br />
die Geschwister Fatima* (6)<br />
und Samir* (10), die nun <strong>mit</strong> ihrer siebenköpfigen<br />
Familie in einem Zelt im Nordwesten Syriens<br />
leben, weit entfernt von ihrem ehemaligen<br />
Zuhause. Vor Ort arbeitet die Kinderrechtsorganisation<br />
Save the Children und hat <strong>mit</strong> einer<br />
Partnerorganisation einen Schutz- und Spielraum<br />
geschaffen, in dem die Geschwister und<br />
andere Kinder spielen oder lernen können und<br />
ihnen psychosoziale Unterstützung angeboten<br />
wird.<br />
„Jeder Mensch kann daran <strong>mit</strong>wirken, das<br />
<strong>Leben</strong> von Kindern zu verbessern. Entweder<br />
durch Spenden zu Lebzeiten oder durch eine<br />
Testamentsspende“, so Rania von der Ropp,<br />
Ansprechpartnerin bei Save the Children für<br />
das Thema Erben und Vererben. „Viele Menschen<br />
haben eine Hürde, sich <strong>mit</strong> dem eigenen<br />
Testament zu beschäftigen. Dabei ist es nicht<br />
schwer, ein Testament zu schreiben, um neben<br />
der Familie auch in Zukunft noch Kinder in Not<br />
zu bedenken.“<br />
Bevor allerdings das eigene Testament verfasst<br />
wird, sollte man sich zunächst einen Überblick<br />
über alle Besitztümer verschaffen. Danach erst<br />
widmet man sich der Frage, wer erben soll. Um<br />
dann eine Organisation im eigenen Testament<br />
zu bedenken, ist es zum einen möglich, diese<br />
als Erbin einzusetzen und ihr alle Rechte und<br />
Pflichten bei der Aufteilung des eigenen Nachlasses<br />
zu übertragen. Zum anderen kann die<br />
Organisation neben weiteren Erben als Miterbin<br />
benannt werden. Oder man bedenkt sie <strong>mit</strong><br />
einem Vermächtnis, einem aus dem Gesamtnachlass<br />
herausgelösten Teil.<br />
Unabhängig von der Variante, für die man sich<br />
entscheidet, sind Testamentsspenden ein Weg,<br />
die eigenen Werte weiterzugeben und da<strong>mit</strong><br />
sowohl <strong>mit</strong> schneller und effektiver Nothilfe<br />
als auch über langfristige Projekte zu helfen. Im<br />
Fall der über 100 Jahre alten Hilfsorganisation<br />
Save the Children machen es Testamentsspenden<br />
möglich, dass Kinder wie die Geschwister<br />
Fatima* und Samir* auch in Zukunft unterstützt<br />
werden..* Namen zum Schutz der Kinder geändert<br />
Anzeige<br />
Ginge es nach Kindern<br />
wie Jacob, müsste<br />
kein Kind hungern.<br />
Jacob, 4 Jahre, Kenia<br />
Erfahren Sie mehr<br />
und bestellen Sie<br />
telefonisch oder online<br />
unseren Testaments-<br />
Ratgeber – kostenlos<br />
und unverbindlich.<br />
IHR LETZTER WILLE<br />
KANN EIN ANFANG SEIN –<br />
FÜR KINDER WELTWEIT.<br />
© Jordi Matas / Save the Children<br />
Seit mehr als 100 Jahren arbeitet Save the Children für<br />
eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben,<br />
selbstbestimmt aufwachsen und lernen können.<br />
Seien Sie auch Teil davon – <strong>mit</strong> Ihrem Testament.<br />
www.savethechildren.de/testamente<br />
Rania von der Ropp<br />
Ansprechpartnerin Erben und Vererben<br />
030 27595979 - 820<br />
rania.ropp@savethechildren.de
Testamentsspende<br />
Tierliebe, die bleibt<br />
Mit Ihrem Testament können Sie die Zukunft des Tierschutzes<br />
<strong>mit</strong>gestalten und Sorge für diejenigen tragen, die nicht für sich<br />
selbst sprechen können. So wie das Ehepaar Brohl, das den<br />
Tierschutz in seinem Testament bedenken möchte.<br />
Gastbeitrag<br />
Das Ehepaar Brohl<br />
bedenkt den Tierschutz<br />
in seinem Testament.<br />
Foto: privat<br />
„Mit unserem Nachlass möchten wir den Tieren<br />
eine laute Stimme geben. Über den Deutschen<br />
Tierschutzbund können wir das langfristig<br />
– also auch über unser eigenes <strong>Leben</strong><br />
hinaus. Und wir wissen, dass unser Beitrag<br />
ankommt und viel bewegt“, sagen sie.<br />
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, etwas Bleibendes<br />
zu schaffen – auch für den Tierschutz.<br />
Auf diese Weise können Sie Ihre Werte an die<br />
nächste Generation weitergeben und Tiere<br />
über die <strong>Leben</strong>szeit hinaus schützen. Als<br />
Dachverband unterstützt der Deutsche Tierschutzbund<br />
z. B. <strong>mit</strong> der Tierheim-Nothilfe<br />
seine über 740 Mitgliedsvereine und rund 550<br />
Tierheime bei Notfällen und sorgt dafür, dass<br />
diese sich auch weiterhin 365 Tage im Jahr aufopferungsvoll<br />
um ihre Schützlinge kümmern<br />
können. Wir machen uns gegen Tierversuche<br />
stark und kämpfen für ein Ende der Tiertransporte<br />
und des illegalen Welpenhandels. Mit<br />
unserer Öffentlichkeitsarbeit und unseren<br />
Kampagnen weisen wir auf Missstände hin<br />
und suchen gezielt den gesellschaftlichen politischen<br />
Diskurs auf Bundes- und EU-Ebene.<br />
Mein Haustier ist versorgt<br />
Viele Menschen machen sich auch Gedanken<br />
darüber, was aus ihren geliebten Haustieren<br />
wird, wenn sie sich selbst nicht mehr um sie<br />
kümmern können. Gerade weil nach deutschem<br />
Recht Tiere nicht erben können, gibt<br />
es Möglichkeiten, wie die Versorgung Ihrer<br />
Haustiere <strong>mit</strong> Ihrem Testament geregelt und<br />
umgesetzt werden kann.<br />
Sich Zeit nehmen<br />
Den eigenen Nachlass zu ordnen, erfordert<br />
Zeit, Ruhe und Informationen darüber, wie<br />
der letzte Wille verfasst werden kann. Dabei<br />
ist es sinnvoll, sich da<strong>mit</strong> frühzeitig zu<br />
befassen. Denn nur ein Testament setzt die<br />
gesetzliche Erbfolge außer Kraft und ermöglicht<br />
Ihnen, alles nach Ihren Wünschen und<br />
Vorstellungen zu regeln, zum Beispiel wenn<br />
Sie eine nahestehende Person bedenken oder<br />
<strong>mit</strong> einem Teil Ihres Vermögens Tieren in Not<br />
helfen möchten. .<br />
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TIERSCHUTZ<br />
HAT ZUKUNFT<br />
MIT IHREM<br />
TESTAMENT<br />
DEUTSCHER<br />
TIERSCHUTZBUND E.V.<br />
Bild © Enna8982/Shutterstock<br />
Bestellen Sie jetzt kostenfrei unseren<br />
Erbschaftsratgeber. Wir unterstützen Sie<br />
dabei, Ihren Nachlass nach Ihren Wünschen<br />
zu gestalten, ein rechtssicheres Testament<br />
zu verfassen und die Versorgung Ihrer<br />
Haustiere sicherzustellen.<br />
Ihr Ansprechpartner: Jan Eisenhauer<br />
Telefon: 0228 60496-30<br />
E-Mail: testament@tierschutzbund.de<br />
Webseite: www.tierschutzbund.de/erbschaft<br />
Spendenkonto: DE88 3705 0198 0000 0404 44<br />
Sparkasse KölnBonn
20<br />
Tierschutz<br />
Fotos: Tierheim Berlin<br />
Mensch und Haustier:<br />
Ziemlich beste Freunde?<br />
Wenn Menschen bedingungslose Freundschaft suchen, so heißt es, finden sie diese bei ihrem<br />
Tier. Doch was passiert <strong>mit</strong> Tieren, um die sich keiner kümmern kann oder will?<br />
I<br />
m Jahr 2019 wohnte in ca. der Hälfte<br />
aller Haushalte* mindestens ein<br />
Haustier. Zum Pandemiebeginn<br />
stieg ihre Zahl um weitere 1,4 Millionen**,<br />
doch nach den Lockdowns<br />
mussten viele wieder weichen. Ein<br />
trauriger Trend, der anhält: Gestiegene<br />
Tierarztkosten und Inflation stellen Tierbesitzer<br />
vor Herausforderungen, denen manche<br />
nicht gewachsen sind. Aus Liebe wird<br />
Last, aus Freundschaft Frust und aus <strong>Verantwortung</strong><br />
Vergessen. Die „besten Freunde“<br />
werden entsorgt. Auch aus Alters- oder<br />
Krankheitsgründen werden Haustiere <strong>mit</strong>unter<br />
abgegeben, hin und wieder greift auch<br />
der Tierschutz ein. Doch wohin <strong>mit</strong> einem<br />
vierbeinigen, gefiederten oder geschuppten<br />
Schützling, der kein Zuhause hat?<br />
Tieren ein Zuhause geben<br />
Allein das Tierheim Berlin, das größte in<br />
Europa, versorgt täglich ca. 1.400 Schützlinge.<br />
190 hauptamtliche Mitarbeiter und viele<br />
Hundert Ehrenamtliche kümmern sich um<br />
die Hunde, Katzen, Kornnattern, Kaninchen<br />
und anderen Bewohner. Hier erhalten sie<br />
nicht nur Futter, sondern werden auch trainiert<br />
und medizinisch versorgt. Dazu gibt<br />
es eine vollausgestattete Tierarztpraxis <strong>mit</strong><br />
Krankenstation und Rehazentren vor Ort.<br />
Viele Tiere bleiben nur für eine begrenzte<br />
Zeit, denn oberstes Ziel ist es, sie wieder zu<br />
ver<strong>mit</strong>teln. Hunde <strong>mit</strong> problematischem<br />
Verhalten erhalten intensive Trainings;<br />
chronisch kranke Tiere bekommen auch<br />
nach ihrem Auszug die nötige medizinische<br />
Versorgung – kostenlos, ein <strong>Leben</strong> lang.<br />
Auch Beratungen für Tierhalter bietet das<br />
Tierheim Berlin an.<br />
Wenn ein Tier adoptiert wird, ist das ein bewegender<br />
Moment, auch für die Betreuer.<br />
„Wir freuen uns besonders, wenn wir eins<br />
unserer Sorgenfellchen ver<strong>mit</strong>teln“, so Jessica<br />
Müller, Bereichsleitung Marketing &<br />
Fundraising vom Tierheim Berlin. „Manche<br />
sind schon einige Jahre bei uns. Umso schöner<br />
ist es zu wissen, dass sie ihren <strong>Leben</strong>sabend<br />
in der Geborgenheit eines eigenen<br />
Zuhauses verbringen.“ Denn trotz aller Fürsorge<br />
und Pflege, die sie im Tierheim erfahren:<br />
Ganz so wie im privaten Haushalt ist es<br />
in einem Tierheim nie.<br />
<strong>Verantwortung</strong> hat ihren Preis<br />
Mitarbeiter, Räume, Heizung, Futter, Medizin<br />
… all das hat seinen Preis. Monat für<br />
Monat bringt der Tierschutzverein für das<br />
Tierheim Berlin stattliche Summen auf. Woher<br />
die kommen, ist dabei nicht gesichert;<br />
das Tierheim ist auf Spenden, Schenkungen<br />
und Erbschaften angewiesen. Sehr wichtig<br />
auch sind Mitgliedschaften, denn diese bedeuten<br />
regelmäßige Einnahmen. Ab einem<br />
Mindestbeitrag von nur 20 Euro jährlich<br />
kann jeder ein Stück <strong>Verantwortung</strong> für eine<br />
Fellnase oder einen der anderen Tierheimbewohner<br />
<strong>mit</strong>tragen. Das ist man besten<br />
Freunden schließlich schuldig: Wenn sie in<br />
Not sind, lässt man sie nicht allein..<br />
Gastbeitrag<br />
Tiere glücklich machen<br />
Wer selbst aktiv werden und einen Hund,<br />
eine Katze oder ein anderes Tier glücklich<br />
machen möchte, z. B. <strong>mit</strong> einer Mitgliedschaft<br />
beim Tierheim Berlin, findet weitere<br />
Informationen hier:<br />
www.tierschutz-berlin.de/helfen<br />
Spendenkonto<br />
Tierschutzverein für Berlin<br />
und Umgebung Corp. e. V.<br />
IBAN: DE72 3702 0500 0001<br />
0379 00 BIC: BFSWDE33XXX
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22<br />
Impfen<br />
Fotos: ToGeV<br />
Wie sieht<br />
Weihnachten<br />
eigentlich für<br />
Kinder in<br />
Afrika aus?<br />
Gastbeitrag<br />
Weil Kinder in Afrika viel<br />
Zeit <strong>mit</strong> ihren Tieren<br />
verbringen, können<br />
die Festtage für sie große<br />
Gefahr bedeuten!<br />
Auch afrikanische<br />
Familien verbringen zu Weihnachten viel Zeit<br />
gemeinsam. Und <strong>mit</strong> ihren Hüt- und Wachhunden.<br />
Insbesondere Kinder sind im globalen<br />
Süden für diese Hunde verantwortlich und<br />
knuddeln während der Festtage besonders viel<br />
<strong>mit</strong> ihnen. Das kann Tollwut über die Familien<br />
bringen.<br />
In der Massai-Mara-Region in Kenia leitet Tierärzte<br />
ohne Grenzen deshalb ein großes Impfprogramm.<br />
Sie impfen viele Hunde und Katzen<br />
gegen Tollwut. Das Team hat in Ostafrika schon<br />
fast eine Million Tiere geimpft. Dort freut sich<br />
auch der siebenjährige Zahir schon riesig auf<br />
Weihnachten und darauf, mehr Zeit <strong>mit</strong> seiner<br />
Familie und seinem süßen Hund Azibo zu verbringen.<br />
Weder Zahir noch seine Eltern fühlten<br />
sich bis jetzt in Gefahr, da sie über Tollwut gar<br />
nichts wissen. Zahir hat, wie viele Kinder in diesen<br />
abgelegenen Gegenden, keinen ausreichenden<br />
Zugang zu Bildung und Informationen zu<br />
Tollwut. Er ist deshalb, wie die meisten Kinder,<br />
einem sehr großen Risiko ausgesetzt, gebissen<br />
zu werden und sich zu infizieren.<br />
Die derzeitigen Bemühungen zur Verhinderung<br />
von Tollwutinfektionen bestehen hauptsächlich<br />
aus der Behandlung nach einem Biss. Nur stichprobenartige<br />
Hundeimpfungen werden durchgeführt,<br />
während in nachhaltige Präventionsund<br />
Kontrollpläne kaum investiert wird. Doch<br />
Aufklärung spielt eine entscheidende Rolle! Tierärzte<br />
ohne Grenzen informiert Kinder und ihre<br />
Eltern deshalb über Tollwut und darüber, wie<br />
wichtig es ist, ihre Hunde und Katzen zu impfen.<br />
Wussten Sie, dass alle neun Minuten weltweit<br />
ein Mensch an Tollwut stirbt?<br />
In 99 Prozent der Fälle wird das Virus durch einen<br />
Hundebiss übertragen. Tollwut ist zu 100 Prozent<br />
tödlich. Hat das Virus einmal die Nervenbahnen<br />
erreicht, sterben sowohl Mensch als auch Tier<br />
binnen zwei Wochen einen qualvollen Tod. Tollwut<br />
ist in Kenia seit dem ersten gemeldeten Fall<br />
im Jahr 1912 endemisch. Jährlich sterben etwa<br />
2.000 Menschen an den Folgen der Infektion.<br />
Mit der Kampagne zur Ausrottung von Tollwut<br />
bis 2030 „Zero by 30“ hat sich Tierärzte ohne<br />
Grenzen als eine der wichtigsten Organisationen<br />
im Kampf gegen diese Krankheit in Ostafrika etabliert.<br />
Als erfahrene Tierärzte vor Ort wissen sie:<br />
Erst wenn die weltweiten Hundepopulationen<br />
eine Impfdichte von über 70 Prozent erlangen,<br />
ist der Übertragungsweg des tödlichen Virus<br />
gestoppt. Ein toller Nebeneffekt: Die Impfkampagne<br />
rettet den Afrikanischen Wildhund und<br />
die Blackspot-Hyäne vorm Aussterben. Ihre Populationen<br />
in der Massai-Mara-Region konnten<br />
durch die Tollwut-Impfkampagne wieder wachsen.<br />
Denn die Tiere sterben jetzt nicht mehr so<br />
oft durch Bisse von Straßen- oder Hirtenhunden.<br />
Machen Sie <strong>mit</strong>, unterstützen Sie die wertvolle<br />
Arbeit von Tierärzte ohne Grenzen <strong>mit</strong> einer<br />
Weihnachtsspende!<br />
Denn da<strong>mit</strong> die Organisation das Ziel „Null<br />
Tollwut bis 2030“ erreicht, braucht sie so viel<br />
Unterstützung wie möglich. Nur so können die<br />
Impf- und Aufklärungskampagnen in Kenia,<br />
Äthiopien, Südsudan und Uganda weitergeführt<br />
werden. Mit einer Weihnachtsspende<br />
leisten Sie einen wichtigen Beitrag für Kinder<br />
wie Zahir. Kinder in Afrika können durch Ihre<br />
Unterstützung sicherer <strong>mit</strong> ihren Tieren spielen.<br />
Und genauso ausgelassen Weihnachten feiern<br />
wie wir. .<br />
Impfen für Afrika<br />
Mit unserer Impfen-für-Afrika-Kampagne<br />
setzen wir uns jedes Jahr dafür ein, möglichst<br />
viele Hunde in unseren Projektländern<br />
zu impfen. Unterstützen Sie Tierärzte ohne<br />
Grenzen e. V. bei den „Impfen für Afrika“-<br />
Massenimpfaktionen. Mit 100 Euro können<br />
50 Hunde und Katzen geimpft werden, viele<br />
Kinder über Tollwut aufgeklärt sowie der<br />
Afrikanische Wildhund und die Blackspot-<br />
Hyäne vorm Aussterben gerettet werden.<br />
Spendenkonto<br />
Tierärzte ohne Grenzen e. V.<br />
IBAN DE41 3702 0500 0007<br />
4842 05<br />
BIC BFSWDE33HAN
Wasserkrise<br />
Foto: TopImages<br />
Wasser ist <strong>Leben</strong><br />
Rund 663 Millionen Menschen, etwa neun Prozent der Weltbevölkerung, haben keinen Zugang<br />
zu verbesserten Trinkwasserquellen; 48 Prozent dieser Menschen leben in Afrika südlich<br />
der Sahara. Hallstein Wasser und Operation Water wollen diese Lücke schließen.<br />
M<br />
ehr als zwei Drittel der<br />
Menschen ohne Zugang<br />
zu Trinkwasser<br />
leben von weniger als<br />
zwei Dollar pro Tag. In<br />
Ländern <strong>mit</strong> niedrigem<br />
und <strong>mit</strong>tlerem Einkommen verfügen 38 Prozent<br />
der Gesundheitseinrichtungen über keine<br />
Wasserquelle. Die Folge: Täglich sterben fast<br />
1.000 Kinder an wasserbedingten Krankheiten.<br />
Gastbeitrag<br />
Das Ziel von Operation Water und Hallstein<br />
Wasser ist es, durch die Entwicklung nachhaltiger<br />
und skalierbarer Infrastrukturprojekte<br />
sauberes Wasser für die größtmögliche Anzahl<br />
bedürftiger Menschen zu den niedrigsten<br />
Kosten pro Person bereitzustellen. Der Zugang<br />
zu sauberem Wasser trägt dazu bei, die Sterblichkeits-<br />
und Krankheitsrate zu senken und<br />
gleichzeitig Unterernährung, geschlechtsspezifische<br />
Ungleichheiten und Unterschiede bei<br />
den wirtschaftlichen Möglichkeiten zu verringern.<br />
Für jedes Abonnement spendet Hallstein<br />
Wasser an Operation Water und hilft so,<br />
Tausenden Menschen Zugang zu sauberem<br />
Wasser zu verschaffen. „Wir sind stolz darauf,<br />
Operation Water zu unterstützen, eine gemeinnützige<br />
Organisation, die sich für die Bereitstellung<br />
nachhaltiger Wasserlösungen für<br />
Gemeinden in Mosambik einsetzt. Wir werden<br />
uns auch weiterhin für eine Zukunft <strong>mit</strong> nachhaltigem<br />
Wasser für alle einsetzen“, sagt Landschaftsökologin<br />
und Chief Brand Officer von<br />
Hallstein Elisabeth Muhr.<br />
Das perfekte Wasser<br />
Im Frühjahr 1999 beschloss die austro-amerikanische<br />
Familie Muhr, keine zuckerhaltigen<br />
Getränke wie Säfte und Limonaden mehr zu<br />
trinken. Mit dem Beschluss begann die Suche<br />
nach dem „idealen Wasser“ und danach, welche<br />
Parameter so ein reines unbehandeltes<br />
Wasser haben müsste. Nachdem die Familie<br />
Muhr über mehrere Jahre <strong>mit</strong> einem Team von<br />
Wissenschaftlern und Wasserexperten ihre<br />
acht Parameter erarbeitet hatte, testeten und<br />
tranken sie jedes im Handel erhältliche Wasser<br />
und stellten fest, dass fast jedes Wasser auf irgendeine<br />
Weise behandelt worden war. Daher<br />
starteten sie <strong>mit</strong>hilfe von Hydrogeologen eine<br />
globale Suche, um das Terrain zu identifizieren,<br />
in dem ein natürlich reines Wasser entstehen<br />
kann, das ihren acht Faktoren für „Perfektion“<br />
entspricht.<br />
In der österreichischen 800-Seelen-Gemeinde<br />
Obertraun wurde die Familie Muhr 2016 fündig.<br />
Die geologische Kalksteinstruktur in Kombination<br />
<strong>mit</strong> der glazialen Verschiebung der<br />
Quelle ist weltweit eine Rarität. Das Wasser<br />
ist quantitativ li<strong>mit</strong>iert, da das Wasser unter<br />
Eigendruck, sprich artesisch, aus großer Tiefe<br />
an die Oberfläche in den Quellkopf kommt<br />
und dabei saisonal variiert. Würde das Wasser<br />
gepumpt werden, könnte bis zu 20-mal mehr<br />
Wasser entnommen werden. Dies würde aber<br />
die Qualität des Wassers negativ beeinflussen<br />
und es wäre auch nicht mehr 100-prozentig<br />
nachhaltig. Hallstein wird einfach von der Natur<br />
perfektioniert: Ungefiltert, unbehandelt,<br />
nicht erhitzt oder gepumpt ist es das oder eines<br />
der reinsten Naturwasser der Welt. Elisabeth<br />
Muhr: „Unser Wissen über Wasser in all<br />
seinen Facetten möchten wir in die Welt tragen<br />
und dadurch auch Menschen in Afrika Zugang<br />
zu sauberem, gesundem Wasser ermöglichen.“.<br />
Weitere Informationen finden Sie<br />
unter: www.hallsteinwater.com<br />
und www.operationwater.org
24<br />
Korallenrettung<br />
Letzte Wünsche<br />
Die Riffretter<br />
Korallenaufforstung<br />
auf den Seychellen<br />
Foto: Luxury Nature<br />
Die Ozeangärtner<br />
Korallenriffe zählen zu den reichsten Ökosystemen der Welt: Sie beherbergen schätzungsweise<br />
ein Viertel aller Meerestierarten und ihre überaus große Artenvielfalt konkurriert<br />
<strong>mit</strong> den mächtigen Regenwäldern der Erde. Doch Stressfaktoren wie steigende<br />
Temperaturen, Umweltverschmutzung und nicht nachhaltige Fischerei bedrohen<br />
die wertvollen Riffe weltweit – auch auf den Seychellen. Hier haben sich die Riffretter<br />
von Fishermans Cove zum Ziel gesetzt, trotz der menschlichen Einflüsse und Klimaphänomene<br />
den Kreislauf des Riffs aufrechtzuerhalten. Nach einer schweren Korallenbleiche<br />
im Jahr 2016 war es dringend erforderlich, Maßnahmen zu ergreifen.<br />
S<br />
chachbrettartige „Felder“ und<br />
ausgeklügelte Strickleitersysteme<br />
unter Wasser sind die<br />
Basis eines wirksamen Farmkonzeptes<br />
zur Wiederherstellung<br />
von Korallenriffen. Auf der<br />
Seychelleninsel Mahé betreibt die Marine<br />
Conservation Society Seychelles in Kooperation<br />
<strong>mit</strong> dem Fishermans Cove Resort<br />
an der Küste von Beau Vallon seit 2016 erfolgreich<br />
mehrere Korallenschulen. Dabei<br />
arbeiten Meeresbiologen, das Hotelteam<br />
und Freiwillige aus der ganzen Welt eng<br />
zusammen und konnten in den letzten sieben<br />
Jahren einen bedeutenden Bereich des<br />
Riffs zu neuem <strong>Leben</strong> erwecken. Neben der<br />
Aufzucht der filigranen Schützlinge ist die<br />
Aufklärung der Hotelgäste wichtiger Bestandteil<br />
der Mission. Auf einem eigens eingerichteten<br />
Schnorchelpfad können sie die<br />
Meereswelt erkunden und ihr Bewusstsein<br />
für deren Schutz schärfen.<br />
Strukturen von faszinierender Architektur<br />
und Komplexität <strong>mit</strong> ungeahnten Farben<br />
Gastbeitrag<br />
und anmutigen <strong>Leben</strong>sformen – Korallen<br />
verzaubern jeden Unterwassergänger, doch<br />
die Nesseltiere sind vor allem essenzielles<br />
Glied des Meereskreislaufs. Dass dieser<br />
trotz Beeinträchtigung durch den Menschen<br />
und Klimaphänomene dennoch rundläuft,<br />
darum kümmern sich die Riffretter von Fishermans<br />
Cove. Einer von ihnen ist Christophe<br />
Mason-Parker, CEO der Marine Conservation<br />
Society Seychelles (MCSS). „Nach<br />
der schweren Korallenbleiche im Jahr 2016<br />
war der Handlungsbedarf groß“, sagt er <strong>mit</strong><br />
Wehmut und erklärt: „Steigende Wassertemperaturen<br />
führen dazu, dass die Algen<br />
vertrieben werden, die <strong>mit</strong> den Korallen in<br />
Symbiose leben. Diese verlieren ihre Farbe,<br />
sind nicht mehr geschützt und sterben. Das<br />
hat Folgen für bedrohte Fischarten.“ Eine<br />
Wiederaufforstung <strong>mit</strong>tels Korallenaufzuchtstationen<br />
ist „die letzte Chance, die<br />
Juwelen der Meere zu retten“, kommentiert<br />
der engagierte Umweltschützer die bedeutungsschwere<br />
Aufgabe. Die von Hand aufgezogenen<br />
Arten sollen widerstandsfähiger<br />
sein und auch erneuten extremen Wettersituationen<br />
standhalten. Und so startete die<br />
MCSS ein Großprojekt <strong>mit</strong> dem Fishermans<br />
Cove Resort im Küstenort Bel Ombre, in<br />
dessen Philosophie der Schutz der maritimen<br />
Welt nachhaltig verankert ist.<br />
In nunmehr zehn Korallengärten unter<br />
Wasser und zwei Tanks an Land arbeiten<br />
die Ozeangärtner im siebten Jahr erfolgreich<br />
an der ökologischen Wiederherstellung<br />
des Hausriffs. Wie in einer Baumschule<br />
werden neue, gesunde Korallen herangezogen.<br />
Unweit vom Strand haben die Verantwortlichen<br />
dafür mehrere Strickleitern<br />
<strong>mit</strong> dem Meeresboden verankert oder Seile<br />
zwischen Pfosten gespannt und Bruchstücke<br />
von robusten Korallen aus dem nahen<br />
Riff befestigt. In zwei zusätzlichen Becken<br />
an Land gedeihen auf jeweils zweimal anderthalb<br />
Metern weitere Fragmente. Die<br />
Aufzuchtstation an Land war 2017 das erste<br />
System seiner Art auf den Seychellen und<br />
hat den Vorteil, dass es leicht zugängig ist<br />
– nicht nur für die tägliche Arbeit und Ergebniskontrolle,<br />
sondern auch als Lehrob-
600 Zöglinge<br />
400 im Meer und 200 in den Tanks<br />
jekt. „Wir nutzen die Methode, um unsere<br />
Kinder, internationale Studenten und vor<br />
allem Seychellenurlauber aufzuklären und<br />
als wichtige Multiplikatoren für unsere<br />
Botschaft zu gewinnen“, beschreibt Christophe<br />
Mason-Parker den Bildungsauftrag<br />
hinter dem Projekt.<br />
Um die insgesamt etwa 600 Zöglinge (circa<br />
400 im Meer und je 100 in den Tanks)<br />
kümmern sich drei Korallenfarmer <strong>mit</strong><br />
viel Geduld. Die Seile müssen regelmäßig<br />
<strong>mit</strong> Bürsten von Algen gereinigt werden.<br />
Wenn alles gut geht, können die Korallen<br />
nach ungefähr neun Monaten im natürlichen<br />
Riff wieder angedockt werden und<br />
selbstständig überleben. Hier geht die<br />
Arbeit dann weiter <strong>mit</strong> dem Beobachten<br />
und etwaigen Dezimieren von möglichen<br />
Korallenfressern, wie dem Dornenkronenseestern,<br />
der sich bevorzugt von den neu<br />
angesiedelten Kolonien ernährt. Um den<br />
Betrieb in den Farmen am Laufen zu halten,<br />
besteht immer Bedarf an Freiwilligen,<br />
die bei diesem Projekt <strong>mit</strong>helfen. Hierfür<br />
arbeitet die MCSS weltweit <strong>mit</strong> Hochschulen<br />
zusammen wie beispielsweise der<br />
deutschen Carl von Ossietzky Universität<br />
Oldenburg, die zum Master of Science in<br />
Landschaftsökologie ausbildet.<br />
Als Teil der Nachhaltigkeitsmission hat das<br />
Fishermans Cove Resort ein hoteleigenes<br />
Programm <strong>mit</strong> dem Namen „Unlock the<br />
Sea“ etabliert, welches seine Gäste über<br />
persönliche Lernerfahrungen und Aufklärung<br />
in die wertvolle Arbeit des MCSS einbindet.<br />
Dazu gehören Präsentationen über<br />
Plastik im Wasser und meeresfreundliche<br />
Sonnencreme bis hin zu Aktivitäten wie<br />
wöchentlichen Strandreinigungen. Ein begleiteter<br />
„Spaziergang“ über einen eigens<br />
angelegten Schnorchelpfad führt zu einer<br />
der Korallenschulen bis zu einem Unterwasserbriefkasten,<br />
über den die Resort-<br />
Gäste wasserfeste Postkarten versenden<br />
können. Um die Aufforstungsprojekte <strong>mit</strong>zutragen,<br />
können Interessierte Korallenpatenschaften<br />
übernehmen. Das vom Strand<br />
aus erreichbare Schnorchelareal konnte<br />
durch das Engagement der MCSS vollständig<br />
restauriert werden. Die Arbeit wird<br />
jedoch an anderen Stellen und über viele<br />
Jahre fortdauern, sagt Christophe Mason-<br />
Parker: „Was die Zukunft betrifft, so wird<br />
viel davon abhängen, ob es uns gelingt, den<br />
Klimawandel unter Kontrolle zu bringen.<br />
Wenn die Emissionen so weitergehen wie<br />
bisher, werden die Wiederherstellungsmaßnahmen<br />
nicht <strong>mit</strong> der Korallenbleiche<br />
Schritt halten können.“<br />
Unterwasserbriefkasten<br />
Hier können wasserfeste<br />
Postkarten versenden werden<br />
Schlüssel für eine<br />
grüne Zukunft<br />
Erste Green-Key-Zertifizierung auf den<br />
Seychellen geht an STORY Seychelles<br />
und Fishermans Cove Resort<br />
Viele Hotels auf den Seychellen haben sich<br />
dem Schutz der Trauminselwelt im Indischen<br />
Ozean verschrieben. Ganz vorn rangieren<br />
das STORY Seychelles und Fishermans Cove<br />
Resort auf der Hauptinsel Mahé. Nun findet<br />
dieses Engagement auch im internationalen<br />
Vergleich besiegelte Anerkennung. Als die<br />
beiden ersten Unterkunftsbetriebe auf den<br />
Seychellen wurde ihnen zum 1. September<br />
2023 das angesehene Green-Key-Zertifikat<br />
verliehen. Die Auszeichnung hebt die beiden<br />
Hotels als Pioniere in der Förderung eines<br />
verantwortungsvollen Tourismus auf den<br />
Seychellen hervor und ist eine wegweisende<br />
Errungenschaft für die Branche. Dafür<br />
arbeiten die beiden Schwesterbetriebe seit<br />
Langem engagiert <strong>mit</strong> Mitarbeitern, Gästen<br />
und lokalen Organisationen zusammen und<br />
bestätigen eindrücklich, dass Luxus und<br />
Nachhaltigkeit kein Widerspruch sein muss.<br />
www.story-seychelles.com/de<br />
www.fishermanscove-resort.com/de<br />
Fotos: STORY Seychelles und<br />
Fishermans Cove Resort (rechts)
26<br />
Green Lifestyle<br />
Foto: WDR/Annika Fußwinkel<br />
Verbraucher haben Macht!<br />
Hannes Jaenicke ist Schauspieler, Synchronsprecher, Hörbuchsprecher, Autor und<br />
Umweltaktivist. Schon seit Jahrzehnten engagiert er sich für Umweltschutz und<br />
soziale Gerechtigkeit – und setzt dabei auf Aufklärung statt Protest.<br />
Redaktion Miriam Rauh<br />
Warum sind Sie so engagiert?<br />
Die Antwort ist einfach: Es geht einem besser<br />
und man geht abends zufriedener ins<br />
Bett, wenn man sich engagiert, egal ob es<br />
für andere Menschen, die Umwelt oder<br />
Tiere ist. Da<strong>mit</strong> bin ich ja nicht allein. Es<br />
gibt Studien zu diesem Thema – sozial Engagierte<br />
haben eine um sechs bis sieben<br />
Jahre höhere <strong>Leben</strong>serwartung als Menschen,<br />
die sich nicht engagieren. Man tut<br />
sich also auch selbst einen Gefallen, wenn<br />
man sich für die Gemeinschaft einsetzt.<br />
Liegt es in der Natur des Menschen, sich<br />
für das Wohl aller zu engagieren?<br />
Es wäre schön, wenn es so wäre. Der<br />
Mensch ist aber offenbar eine Spezies, die<br />
ungern aus Erfahrungen lernt. Tiere sind<br />
uns in ihrer Schwarmintelligenz meist<br />
überlegen.<br />
Sie sind seit den 1980er-Jahren Mitglied<br />
bei Greenpeace. Wie kam es dazu?<br />
Das war ein Foto auf der Titelseite der SZ<br />
Mitte der 1970er-Jahre: Es zeigte ein kleines<br />
Schlauchboot, das einen riesigen japanischen<br />
Walfänger aufhielt. Ich fand den Mut<br />
der kanadischen Greenpeacer bewundernswert<br />
und cool.<br />
Zu dieser Zeit begannen Sie auch, sich vegetarisch<br />
zu ernähren?<br />
Ich hatte Mitte der 80er zwei Drehtage in<br />
einer Hühnerfabrik in der Nähe von Rosenheim<br />
– das hat mir den Appetit auf Fleisch<br />
nachhaltig verdorben. Ich esse jetzt seit 40<br />
Jahren weder Fisch noch Fleisch und bin allen<br />
Kritikern zum Trotz noch nicht von den<br />
Knochen gefallen.<br />
Vor etwa einem Jahr erschien Ihr Buch<br />
über die Produktionsbedingungen tierischer<br />
<strong>Leben</strong>s<strong>mit</strong>tel, „Die große Sauerei“<br />
…<br />
Das hat der Agrarlobby so wenig gefallen,<br />
dass sie einen gewaltigen Shitstorm organisiert<br />
hat, es gab sogar Morddrohungen.<br />
Denen hat es nicht gefallen, was wir aufgedeckt<br />
und öffentlich gemacht haben. Aber<br />
das Hauptproblem ist die milliardenschwere<br />
<strong>Leben</strong>s<strong>mit</strong>telindustrie. Sie setzt Bauern<br />
unter einen massiven Preisdruck. Alles soll<br />
immer möglichst billig sein. Und wir Deutschen<br />
geben offensichtlich lieber Geld für<br />
teure Autos, Handys und Schnickschnack<br />
aus als für gutes Essen. Hier versagen nicht<br />
nur Politik und Industrie, sondern auch die<br />
Verbraucher. Und die sind ja nicht machtlos.<br />
Das ganze System funktioniert nur,<br />
weil wir unsere Nahrungs<strong>mit</strong>tel immer so<br />
billig wie möglich einkaufen wollen. Die
27<br />
Mehr auf www.leben<strong>mit</strong>.de | 27<br />
Frage ist doch eigentlich: Warum werden<br />
statt gesunder die ungesunden <strong>Leben</strong>s<strong>mit</strong>tel<br />
subventioniert, die zu einer ganzen Reihe<br />
von Zivilisationskrankheiten führen? Das<br />
belastet unser Gesundheitssystem, es führt<br />
zu enormen Kosten. Alle Landwirtschaftsminister,<br />
die versucht haben, eine dringend<br />
nötige Agrarwende durchzuziehen, sind an<br />
den Lobbyisten der <strong>Leben</strong>s<strong>mit</strong>tel- und Agrarindustrie<br />
gescheitert.<br />
Schon in Ihrem Buch „Wut allein reicht<br />
nicht“ von 2010 geht es um den Umweltund<br />
Tierschutz, auch um die Erderwärmung.<br />
Was hat sich seitdem geändert?<br />
Seit 2010 haben sich Klimakrise und Artensterben<br />
deutlich verschärft. Seit den frühen<br />
70er-Jahren wissen wir eigentlich sehr genau,<br />
was zu tun ist, um den Klimawandel<br />
aufzuhalten. Wir machen aber das Gegenteil.<br />
Der CO₂-Ausstoß steigt weiter, Grünflächen<br />
werden weiterhin für Gewerbeflächen<br />
vernichtet, der Plastikmüll nimmt dramatisch<br />
zu, und die Forschung des Klimainstituts<br />
in Potsdam wird eisern ignoriert.<br />
In Skandinavien, den Niederlanden, auch in<br />
den USA ist man beim Klimaschutz schon<br />
weiter. Viele andere Länder ziehen in einem<br />
solchen Tempo davon, dass wir uns irgendwann<br />
die Augen reiben werden.<br />
Die Landwirtschaft<br />
muss zum Positiven<br />
verändert werden.<br />
Wie denken Sie über die Letzte Generation?<br />
Die Wut und die Verzweiflung darüber, wie<br />
sehr die Klimapolitik versagt, verstehe ich.<br />
Über die Wahl der Mittel sollte man aber<br />
diskutieren, denn die Aktionen treffen leider<br />
nicht Entscheider oder die Nutzer von Privatjets,<br />
sondern die breite Bevölkerung. So erreicht<br />
man eher das Gegenteil von dem, was<br />
man erreichen möchte. Ich setze eher auf Information<br />
und mache meine Dokus und Bücher.<br />
Information und Aufklärung sind meines<br />
Erachtens die wichtigsten Instrumente.<br />
Haben Sie Tipps, wie man im Alltag ein<br />
sozial- und umweltverträglicheres <strong>Leben</strong><br />
umsetzen kann?<br />
Wer kauft und konsumiert, sollte sich auch<br />
informieren. Warum lesen wir Testberichte<br />
über Autos, nicht aber über Lachs<br />
oder Kaffee? Kaum jemand weiß, welche<br />
katastrophalen Umweltschäden Lachsfarmen<br />
verursachen. Und die wenigsten<br />
wissen, dass es schädlicher ist, sich ein<br />
neues Auto zu kaufen, als eins zu nutzen,<br />
das vielleicht schon zehn oder 20 Jahre alt<br />
ist. Das meiste CO₂ wird nicht beim Fahren<br />
freigesetzt, sondern bei der Produktion.<br />
„Die große Sauerei“ klärt über die alltäglichen<br />
Industrie- und Werbelügen auf und<br />
informiert Verbraucher, was sie vor dem<br />
Kauf tierischer Produkte wissen sollten. Die<br />
schärfste Waffe, die wir haben, ist unser<br />
Geldbeutel. Wenn wir bestimmte Dinge nicht<br />
mehr kaufen, ist die Industrie gezwungen,<br />
sich umzustellen.<br />
Was ist Ihr aktuelles Projekt?<br />
Ich arbeite <strong>mit</strong> meiner Crew an einer Dokumentation<br />
zum Thema Böden. Die sind in<br />
Deutschland in miserablem Zustand. Wir<br />
wollen ähnlich wie in der Netflix-Doku „Kiss<br />
the Ground“ aufzeigen, wie die Landwirtschaft<br />
zum Positiven verändert werden kann<br />
und verändert werden muss. Und dass dies<br />
sich auch wirtschaftlich rechnen kann. Wir<br />
zeigen Landwirte, die einen fantastischen<br />
Job machen und völlig neue Wege gehen ...<br />
Wir brauchen solche Vorbilder und wir brauchen<br />
mehr gute Nachrichten..<br />
Good News:<br />
PROVIEH zeigt Ihnen hier<br />
schon mal Landwirte,<br />
die neue Wege gehen.<br />
Anzeige<br />
„Nutztiere“ schützen!<br />
Auf unserer Karte finden Sie<br />
Höfe, bei denen Kuh und Kalb<br />
zusammenbleiben dürfen.<br />
Warum gehören Kuh und Kalb zusammen?<br />
Erfahren Sie mehr auf der nächsten Seite
28<br />
Ernährung<br />
Foto: PROVIEH<br />
Kuh und Kalb<br />
gehören zusammen!<br />
Immer mehr Menschen wünschen sich<br />
eine wertschätzende und artgemäße<br />
Tierhaltung und legen großen Wert<br />
auf einen verantwortungsvollen Konsum.<br />
Milch, Joghurt und Käse stehen in<br />
Deutschland bei einem Großteil der Bevölkerung<br />
mehr oder weniger regelmäßig auf<br />
dem Speiseplan.<br />
Woher kommt eigentlich die Milch?<br />
Um Milch zu geben, muss eine Kuh regelmäßig<br />
ein Kalb gebären. Wird ein Kälbchen geboren,<br />
ist die Mutterkuh in den ersten <strong>Leben</strong>swochen<br />
des Kalbes durch einen starken Mutterinstinkt<br />
geleitet. Sie erkennt ihr Kalb in der Herde am<br />
Geruch stets wieder, bleibt fortwährend in seiner<br />
Nähe und säugt es bis zu 15-mal täglich.<br />
Diese gute Grundversorgung ist essenziell für<br />
das Wohlergehen und die Gesundheit des Kalbes.<br />
Durch die gemeinsame Aufzucht bildet<br />
sich langfristig eine enge Kuh-Kalb-Bindung<br />
aus, in der das Kalb intensiv vom erwachsenen<br />
Tier lernt.<br />
Wie leben Kuh und Kalb im System „Milchproduktion“?<br />
In Deutschland werden jedes Jahr etwa vier<br />
Millionen Kälber geboren. Das Glück, bei der<br />
Mutter aufzuwachsen und enge Familienbindungen<br />
kennenzulernen, haben leider nur sehr<br />
wenige Milchkälber. Die meisten Kälbchen werden<br />
direkt nach der Geburt von der Mutter getrennt,<br />
denn die Milch der Mütter soll verkauft<br />
werden. Die Kälber werden <strong>mit</strong> einem Gemisch<br />
aus Kuhmilch und billigem Milchaustauschpulver<br />
getränkt. Viele spezialisierte Milchviehbetriebe<br />
stehen außerdem vor dem Problem der<br />
überschüssigen Kälber, denn nur wenige weibliche<br />
Jungtiere werden für die Nachzucht benötigt.<br />
Ähnlich wie die männlichen Küken der<br />
Legehennen sind die männlichen Kälber daher<br />
ein unerwünschtes „Nebenprodukt“. Unzählige<br />
Bullenkälber werden bereits im Alter von zwei<br />
Wochen über lange Strecken ins Ausland transportiert,<br />
um dort in Intensivmastanlagen unter<br />
widrigen Bedingungen gemästet zu werden.<br />
Ein Kalb gehört zur Kuh<br />
Dieser Entwicklung, die rein auf Wirtschaftlichkeit<br />
ausgerichtet ist, möchte PROVIEH entgegenwirken.<br />
Die Organisation für Nutztierschutz<br />
macht sich stark für die Umstellung auf kuhgebundene<br />
Kälberaufzucht, in welcher die Tiere<br />
ihre natürlichen Bedürfnisse besser ausleben<br />
können. Zum Glück gibt es immer mehr Betriebe,<br />
die auf diese Aufzuchtform umsteigen.<br />
PROVIEH besucht regelmäßig solche Höfe und<br />
tauscht sich <strong>mit</strong> ihnen aus. Mit den Erkenntnissen<br />
sollen noch viele weitere Landwirte und<br />
Verbraucher von dieser Aufzuchtform überzeugt<br />
werden, da<strong>mit</strong> Kälber zukünftig bei ihren<br />
Müttern aufwachsen können.<br />
Wo bekomme ich Produkte von „KUH &<br />
KALB-Höfen“?<br />
Viele Menschen wünschen sich eine neue<br />
Form der Milchkuhhaltung. Um ihnen ein<br />
verantwortungsvolles Einkaufen zu ermöglichen,<br />
hat PROVIEH eine „KUH & KALB-Karte“<br />
veröffentlicht. Hier finden Sie Höfe <strong>mit</strong> kuhgebundener<br />
Kälberaufzucht und Standorte, wo<br />
die Produkte gekauft werden können: www.<br />
provieh.de/kuh-und-kalb-hoefe.<br />
Wenn Kuhmilch, dann aus kuhgebundener<br />
Kälberaufzucht!.<br />
Gastbeitrag<br />
PROVIEH<br />
Die Tierschutzorganisation PROVIEH<br />
setzt sich für eine artgemäße Tierhaltung<br />
ein, in der Mütter ihren Nachwuchs<br />
angemessen umsorgen und die<br />
sogenannten Nutztiere ihre natürlichen<br />
Bedürfnisse ausleben können. Grundlegende<br />
Motivation ist das Verständnis<br />
von Nutztieren als intelligente und fühlende<br />
Wesen. Dabei freut sich PROVIEH<br />
über Unterstützung: www.provieh.de
BIST DU<br />
BEREIT,<br />
MEINE WELT<br />
ZU RETTEN?<br />
PROBIER’S VEGAN. DIESEN MONAT.<br />
VEGANUARY.DE/MITMACHEN
Ernährung Letzte Wünsche<br />
Foto: Tanja Kutzer<br />
Ganze Welten retten<br />
Joar Berge und Jürgen Rademacher sind seit Kindertagen von Rindern umgeben:<br />
Joar Berge, Autor von „Kühe kuscheln“, findet als Junge in den großen sanftmütigen<br />
Tieren einen Ruhepol und Zufluchtsort in einer hektischen Welt und gibt nun neun<br />
Rindern und weiteren Tieren einen Ort zum <strong>Leben</strong>. Jürgen Rademacher wird in einen<br />
Milchbetrieb <strong>mit</strong> 130-jähriger Familientradition geboren und beschließt <strong>mit</strong> 62 Jahren,<br />
diesen in einen <strong>Leben</strong>shof für Kühe zu verwandeln. Ihre Erfahrungen haben sie zum Veganismus<br />
geführt. Begegnet sind sich die beiden durch zwei Kälber: Wilma und Rosi. Im<br />
Interview geben Joar und Jürgen Einblicke in ihre <strong>Leben</strong>swege, in die Gefühlswelten der<br />
Tiere und Tipps für den Einstieg in die vegane Ernährung.<br />
Gastbeitrag<br />
Sie haben beide aus unterschiedlichen Situationen<br />
heraus einen <strong>Leben</strong>shof gegründet.<br />
Was hat Sie dazu bewogen?<br />
Joar: Für mich waren die beiden Kühe Dagi<br />
und Emma ausschlaggebend, die ich 2019 aus<br />
einem Milchbetrieb zu mir geholt habe. Sie<br />
wurden zu Freundinnen, und ihnen als solche<br />
zu begegnen, hat mich und mein Bewusstsein<br />
sehr verändert, vor allem auch meinen Blick auf<br />
sogenannte „Nutztiere“. Ich konnte in sehr kurzer<br />
Zeit intensiv erleben, welchen Unterschied<br />
es für ein Tier macht, an einem sicheren Ort zu<br />
leben, was es bedeutet, gerettet zu werden – das<br />
ändert seine ganze Welt.<br />
Mit dieser Erfahrung ist der Wunsch gewachsen,<br />
mehr Tiere aufzunehmen und andere Menschen<br />
zu inspirieren. Deshalb habe ich dann<br />
2020 den <strong>Leben</strong>shof Odenwald gegründet.<br />
Jürgen: Ich wurde in eine Bauernfamilie geboren<br />
und habe <strong>mit</strong> zwölf Jahren zum ersten<br />
Mal eine Kuh gemolken. Die nächsten 50<br />
Jahre, also mein ganzes <strong>Leben</strong> lang, war ich<br />
Milchbauer. Und dann kam da der Punkt,<br />
da wollte ich schlichtweg keine überzähligen<br />
Kälber oder Kühe, die weniger oder keine<br />
Milch mehr geben, mehr zum Schlachter<br />
bringen. Viele wissen das ja gar nicht, dass
31<br />
Mehr auf www.leben<strong>mit</strong>.de | 31<br />
das Töten der Tiere <strong>mit</strong> der Milchproduktion<br />
verknüpft ist. Für die Tiere und mich<br />
begann 2022 die Umstellung vom Milchbetrieb<br />
zum <strong>Leben</strong>shof Lunetal – und ich bin<br />
unendlich dankbar dafür, dass ich jetzt die<br />
Möglichkeit habe, die Kühe auf meinem Hof<br />
alt werden zu lassen.<br />
Ihre beiden Wege haben sich durch zwei<br />
Kälber gekreuzt: Wilma und Rosi. Sie<br />
wurden auf Jürgens Hof geboren und haben<br />
bei Joar ein neues Zuhause gefunden.<br />
Jürgen: Genau, für mich war klar, dass ich<br />
die Kälber nicht auf meinem Hof behalten<br />
kann. Zum einen, weil ich allein die Versorgung<br />
nicht stemmen kann – zum anderen,<br />
weil in unserer Gegend fünf Wolfsrudel leben,<br />
die durch die Kälber angezogen werden<br />
könnten. Das wäre ein Risiko für die<br />
gesamte Herde auf der offenen Weide, das<br />
ich nicht eingehen möchte.<br />
Joar: Als ich von Jürgens Projekt hörte, war<br />
sofort klar: Ich möchte unterstützen und<br />
kann zwei Kälber aufnehmen. So kamen<br />
dann Wilma und Rosi <strong>mit</strong> fünf und drei Wochen<br />
zu mir.<br />
Joar, stellen Sie uns bitte die beiden vor<br />
und erzählen Sie uns, wie es ihnen heute<br />
geht.<br />
Gerne. Die beiden sind <strong>mit</strong>tlerweile fünf<br />
Monate alt und komplett in die Herde integriert.<br />
Zu Beginn waren sie sehr ängstlich<br />
und scheu, sie hatten ja auch eine lange<br />
Reise bei kalter Witterung hinter sich und<br />
waren den direkten Kontakt <strong>mit</strong> Menschen<br />
nicht gewohnt. Wilma hat relativ schnell<br />
Vertrauen gefasst. Rosi, die Jüngere, ist<br />
schreckhafter und braucht mehr Zeit, bis sie<br />
vertraut. Sie hat ein eher zurückhaltendes<br />
und vorsichtiges Wesen, Wilma ist definitiv<br />
die Wagemutigere von beiden. Mittlerweile<br />
sind aber beide sehr verkuschelt. Und sie<br />
sind sehr eng befreundet, sind immer Seite<br />
an Seite und auch innerhalb der Herde unzertrennlich.<br />
Jürgen, wären Sie heute noch Milchbauer<br />
und Wilma und Rosi nicht bei Joar – wo<br />
wären die beiden?<br />
Wilma und Rosi wären 14 Tage nach ihrer<br />
Geburt in einen Kälbermastbetrieb gekommen.<br />
Wo sie landen, ob sie beispielsweise<br />
ins Ausland transportiert werden, wäre für<br />
mich im System nicht mehr nachvollziehbar.<br />
Als Milchbauer gehörte es zu Ihrem Alltag,<br />
Mütter von ihren Kälbern zu trennen<br />
und Tiere zum Schlachter zu bringen. Was<br />
bedeutet das für die Tiere? Und wie haben<br />
Sie sich dabei gefühlt?<br />
Wenn Kühe von ihren Kälbern getrennt werden,<br />
rufen sie tagelang nacheinander. Man<br />
kann hier wirklich von Trauer sprechen.<br />
Sobald ich wusste, dass eine Kuh gehen<br />
muss, hatte ich das im Kopf und im Bauch,<br />
das fühlt sich nicht gut an. Und das spüren<br />
die Tiere auch, wenn du vor ihnen stehst.<br />
Jeder kennt aus den Medien Bilder aus den<br />
Schlachthöfen. Die Tiere wollen ja nicht<br />
sterben.<br />
Für mich persönlich hat es sich immer so<br />
angefühlt, als würde ich etwas Verbotenes<br />
tun. Aber das ganze System um dich rum<br />
sagt dir, das kann doch gar nicht falsch sein.<br />
Und trotzdem hatte ich immer ein schlechtes<br />
Gefühl dabei. Dass ich das tun musste,<br />
ist eigentlich eine Strafe für mich.<br />
Was Sie erzählen, zeigt, dass Rinder äußerst<br />
soziale Wesen und emotional sehr<br />
sensibel sind. Haben Sie Situationen erlebt,<br />
in denen Ihnen das besonders bewusst<br />
wurde?<br />
Joar: Mich hat eine Erfahrung <strong>mit</strong> Dagi,<br />
unserer Herdenchefin, sehr geprägt. Für<br />
einen Presseartikel sollten Fotos entstehen,<br />
deshalb hatte ich sie aus der Herde geholt.<br />
Dagi ist sonst eine sehr gediegene Kuh <strong>mit</strong><br />
solidem Gemüt, aber in dieser Situation ist<br />
sie verzweifelt, da war plötzlich Angst, Wut,<br />
Unverständnis. Sie schrie regelrecht nach<br />
Emma, ihrer engsten Freundin, und die<br />
schrie zurück. Mir ging es gar nicht gut dabei,<br />
wir steckten aber schon <strong>mit</strong>tendrin in<br />
der Situation.<br />
Dann wurde Dagi sehr still, blickte nur noch<br />
in Richtung der zurückgelassenen Herde.<br />
Und als ich so neben ihr saß und sie bei mir<br />
hielt, sah ich, wie sich ihre Augen erst <strong>mit</strong><br />
Wasser füllten und ihr dann die Tränen herunterliefen.<br />
Mein Herz wurde sehr schwer<br />
und mir wurde bewusst, was eine Trennung<br />
für sie bedeutet, was jeder Weg ins Ungewisse<br />
für die Tiere bedeutet, was es heißt,<br />
wenn sie gehen müssen. Ich habe Dagi nach<br />
dieser Erfahrung nie wieder aus ihrer Herde<br />
geholt.<br />
Jürgen: Dass Kühe weinen, habe ich auch<br />
erlebt. Vor allem bei ihrer letzten Reise.<br />
Wenn Tiere gehen wollen, kann das Sterben<br />
eine Erlösung sein. Wenn sie noch nicht gehen<br />
wollen, dann halten sie verzweifelt am<br />
<strong>Leben</strong> fest. In solchen Situationen habe ich<br />
Kühe weinen sehen.<br />
Jürgen, heute steht das <strong>Leben</strong> der Kühe<br />
im Mittelpunkt Ihres Hofs. Was ist für Sie<br />
das Schönste daran?<br />
Für mich ist das Wichtigste und Schönste,<br />
dass die Kühe bedingungslos bis zum <strong>Leben</strong>sende<br />
hier in ihrer Herde bleiben dürfen.<br />
Und dass es so viele Menschen gibt,<br />
die mich dabei unterstützen und das überhaupt<br />
möglich machen, zum Beispiel <strong>mit</strong><br />
Patenschaften.<br />
Joar, dass das Konzept von <strong>Leben</strong>shöfen<br />
Menschen fasziniert, wird auch auf Ihren<br />
Kanälen sichtbar. Sie teilen dort, als<br />
Moustache Farmer, Videos und Bilder, die<br />
zeigen, wie nahe Ihnen die Tiere sind. Was<br />
ist Ihre Botschaft dahinter? Was wollen<br />
Sie da<strong>mit</strong> bewegen?<br />
In erster Linie geht es mir darum, ein Privileg<br />
– nämlich die Bereicherung, die die<br />
Tiere und ich erfahren dürfen – zu teilen.<br />
Ich möchte möglichst vielen Menschen von<br />
besonderen Wesen erzählen, von ihren Gefühlen,<br />
ihren Freuden und Sorgen, ihrem<br />
Humor. Und durch die Unterstützung, die<br />
wir erhalten, können wir wiederum mehr<br />
Tieren ein sicheres Zuhause geben.<br />
Die Rückmeldungen, die ich bei Instagram<br />
bekomme, zeigen, dass sich die Menschen<br />
von den Videos berührt fühlen und echte<br />
Glücksmomente erleben. Viele Follower<br />
berichten, dass sie durch diese Erfahrung<br />
vegetarisch oder vegan geworden sind. Und<br />
genau auf diese persönliche Wirkung setze<br />
ich, ohne viele Worte, sodass sich jeder seine<br />
eigene Meinung bilden kann.<br />
Diese persönliche Ebene war ja auch für<br />
mich ausschlaggebend: Das Zusammenleben<br />
<strong>mit</strong> den Tieren hat meine Beziehung<br />
zu ihnen grundlegend verändert. Durch die<br />
Tiere selbst wurden so viele Dinge für mich<br />
zurechtgerückt. Sie selbst sind für mich der<br />
beste Zugang zu Veganismus. Mir wurde so<br />
klar: Tieren auf Augenhöhe zu begegnen<br />
und gleichzeitig Tierprodukte zu konsumieren,<br />
passt für mich nicht zusammen.<br />
Jürgen, Ihr Weg zum <strong>Leben</strong>shof hat auch<br />
Sie zum Veganismus geführt. Was war für<br />
Sie ausschlaggebend?<br />
Für mich spielten neben den Tieren selbst<br />
mehrere Faktoren eine Rolle: Geprägt war<br />
ich sicherlich von meiner Mutter, die überwiegend<br />
vegetarisch für uns gekocht hat.<br />
Dann war da aber auch ein Unwohlsein,<br />
das mich überkam, wenn ich zum Beispiel<br />
nach einer Feier <strong>mit</strong> Familie und Freunden<br />
Fleisch gegessen hatte. Das lag am nächsten<br />
Tag richtig schwer im Magen.<br />
Was die gedankliche Auseinandersetzung<br />
<strong>mit</strong> dem Thema Veganismus betrifft, war<br />
meine Nichte Amelie ausschlaggebend. Sie<br />
war auf der Suche nach einem Hochzeitskleid<br />
ohne Seide und musste mir erst mal<br />
erklären, warum das für sie wichtig ist. Sie<br />
war zu dem Zeitpunkt schon seit Jahren vegan.<br />
Wir haben uns dann immer häufiger<br />
ausgetauscht und über das Thema gesprochen.<br />
Mir hat die Umstellung gesundheitlich<br />
sehr gutgetan – verbesserte Werte in<br />
meinem Blutbild bestätigen das übrigens.<br />
Vielen Dank für die persönlichen Einblicke.<br />
Haben Sie zum Abschluss noch einen<br />
Tipp für Menschen, die in ein veganes <strong>Leben</strong><br />
starten möchten?<br />
Jürgen: Seid geduldig <strong>mit</strong> euch selbst und<br />
nehmt euch die nötige Zeit für die Umstellung.<br />
Mir hat es geholfen, mich zu informieren<br />
und mich <strong>mit</strong> all den Zusammenhängen<br />
zu beschäftigen, in denen das Thema Veganismus<br />
steht – zum Beispiel auch die Auswirkungen<br />
auf Umwelt und Gesundheit.<br />
Joar: Mein Tipp: Gehe <strong>mit</strong> offenem Herzen<br />
auf Tiere zu und lerne sie persönlich kennen.<br />
Steig in ihre Welt ein, dann erkennst<br />
du sehr schnell ihre Persönlichkeiten. Und<br />
sobald da jemand und nicht mehr etwas<br />
vor dir steht, wird sich dein Bewusstsein auf<br />
ganz natürliche Weise verändern. .
32<br />
Green Living<br />
Stahl statt Plastik:<br />
Moderne Badlösungen verbinden<br />
Luxus <strong>mit</strong> Nachhaltigkeit<br />
Plastikmüll ist ein Problem. Nicht nur Verpackungen und Kleidungsstücke aus<br />
Kunststoff tragen dazu bei, dass immer mehr Plastik in der Umwelt landet,<br />
auch Acryl-Badewannen, -Duschen und -Waschtische haben ihren Anteil daran.<br />
Dabei gibt es umweltfreundliche Alternativen.<br />
B<br />
etrachtet man die Zahlen,<br />
kann einem ganz anders<br />
werden: Wurden laut NABU<br />
in den 1950er-Jahren noch<br />
1,5 Millionen Tonnen Plastik<br />
weltweit produziert*, sind es<br />
heute schon unglaubliche 400 Millionen<br />
Tonnen. Eine Katastrophe für die Umwelt,<br />
ebenso wie für die Menschen, denn in<br />
Form von Mikroplastik landen kleinste<br />
Plastikpartikel, die sich überall verteilen,<br />
auch auf unserem Teller.<br />
Acryl ist nicht kreislauffähig<br />
Plastik findet sich in allen Bereichen unseres<br />
<strong>Leben</strong>s, auch im Bad. Cremetiegel,<br />
Zahnpastatuben, Shampooflaschen … die<br />
Liste der Plastikverpackungen ist lang. Auf<br />
den ersten Blick vielleicht nicht ganz so offensichtlich:<br />
Auch Badewannen, Duschen<br />
und Waschtische werden heute oft aus<br />
Kunststoff gefertigt, und für diese braucht<br />
es große Mengen.<br />
Jährlich werden in Deutschland rund<br />
300.000 Badewannen und mehr als 300.000<br />
Duschwannen aus Acryl in privaten Haushalten<br />
verbaut. Zusammen beträgt ihr Gewicht<br />
rund 12.000 Tonnen. Nach ihrer Nutzungszeit<br />
werden sie meist geschreddert<br />
oder „thermisch recycelt“ – sprich: verbrannt.<br />
Eine erneute Verwendung von Acryl<br />
ist ohne Materialverlust nicht möglich.<br />
Nachhaltige Badlösungen aus<br />
Stahl-Emaille<br />
Doch es gibt umweltfreundliche Alternativen,<br />
wie das bekannte deutsche Familienunternehmen<br />
Kaldewei <strong>mit</strong> seinen Badlösungen<br />
zeigt, die Luxus <strong>mit</strong> Nachhaltigkeit<br />
verbinden. Kaldewei hat Badewannen,<br />
Duschflächen und Waschtische aus Stahl-<br />
Emaille im Programm, die sich nicht nur<br />
durch edle Oberflächen, Design und extreme<br />
Langlebigkeit auszeichnen, sondern<br />
auch durch 100-prozentige Zirkularität.<br />
Gastbeitrag<br />
Marcus Möllers<br />
PR-Manager bei<br />
Franz Kaldewei GmbH & Co. KG<br />
„Nachhaltige<br />
Lösungen sollten<br />
im Idealfall dem<br />
Wertstoffkreislauf<br />
vollständig wieder<br />
zurückgeführt<br />
werden.“<br />
„Nachhaltige Lösungen sollten im Idealfall<br />
dem Wertstoffkreislauf vollständig wieder<br />
zurückgeführt werden“, so Kaldeweis<br />
PR-Manager und Nachhaltigkeitsexperte<br />
Marcus Möllers. „Unsere Stahl-Emaille<br />
besteht aus glasiertem Stahl, der aus natürlichen<br />
Rohstoffen gefertigt wird und zu<br />
100 Prozent kreislauffähig ist.“ Nach dem<br />
Cradle-to-Cradle-Prinzip – vom Ursprung<br />
zum Ursprung – lassen sich so Jahr für Jahr<br />
Kunststoffmengen einsparen, die vom Gewicht<br />
etwa dem von 600 Millionen Plastiktüten<br />
entsprechen.<br />
Kreislauffähig und CO₂-reduziert<br />
Der von Kaldewei verwendete Stahl besteht<br />
schon jetzt zu 20 Prozent aus wiederverwendetem<br />
Material, gewonnen z. B. aus ausrangierten<br />
Badewannen. Nach einem langen<br />
<strong>Leben</strong>szyklus lässt sich der Werkstoff wieder<br />
vollständig dem Wertstoffkreislauf zuführen.<br />
Auch setzt Kaldewei auf CO₂-reduzierten Stahl.<br />
Der bluemint® Steel von thyssenkrupp hat im<br />
Vergleich zu konventionellem Stahl einen um<br />
70 Prozent geringeren CO₂-Fußabdruck.<br />
Auch gibt es große Unterschiede bei den benötigten<br />
Ressourcen und dem Beitrag zur globalen<br />
Erderwärmung. Im Vergleich zu einem<br />
Quadratmeter Stahl-Emaille wird für die gleiche<br />
Fläche Acryl 252 Prozent und für Mineralguss<br />
236 Prozent an erneuerbarer und nicht<br />
erneuerbarer Energie benötigt. Das Global-<br />
Warming-Potenzial von Stahl-Emaille beträgt<br />
zudem nur ein Drittel des Wertes für Acryl.<br />
Kaldeweis „Luxstainability“<br />
Die edle Optik und die herausragende Funktionalität<br />
von Kaldeweis Badlösungen sprechen<br />
für sich und das gewählte Material ist in vielfacher<br />
Hinsicht schlicht perfekt, denn seine Bestandteile<br />
gehen eine ideale Symbiose ein: Die<br />
Robustheit, Belastbarkeit und Formstabilität<br />
des Stahls verbinden sich <strong>mit</strong> den guten Eigenschaften<br />
von Glas. Stahl-Emaille ist widerstandsfähig,<br />
pflegeleicht und hygienisch sowie<br />
auch in der Haptik ausgesprochen angenehm.<br />
Unterstrichen wird die Langlebigkeit der Kaldewei-Linie<br />
noch durch eine 30-jährige Werksgarantie.<br />
Die Produkte halten ein <strong>Leben</strong> lang.<br />
Traditionelle Qualität, Materialien<br />
für morgen<br />
„Wir möchten, dass auch nachfolgende Generationen<br />
auf einer sauberen Erde leben können“,<br />
sagt der geschäftsführende Gesellschafter<br />
Franz Kaldewei, der sich der Generationsaufgabe<br />
verpflichtet sieht. Mit seinem Ansatz stellt<br />
Kaldewei schon heute die Badlösungen bereit<br />
für morgen..
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KOMPROMISSLOS VERBINDEND<br />
Glas und Stahl, Anmut und Robustheit, eine kostbare Verbindung in MIENA Schalen<br />
PHOTOGRAPHER<br />
BRYAN ADAMS<br />
kaldewei.de
34<br />
Green Letzte Travel Wünsche<br />
Foto: Robert Aigner<br />
Der Klimaberg<br />
„Unser Ziel ist es, 2030 komplett klimaneutralen<br />
Urlaub anbieten zu können“<br />
Die Region Klimaberg Katschberg ist als beliebte Tourismusregion bekannt und hat sich zum<br />
Ziel gesetzt, den alpinen Tourismus nachhaltig zu gestalten. Das Motto lautet: CO2 vermeiden,<br />
reduzieren und vor Ort kompensieren. In der Region lebt man von einer intakten Natur, die unbedingt<br />
geschützt werden muss. Deshalb wurde sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2030<br />
komplett CO2-neutral zu sein. „Als Tourismusregion stellen wir uns dieser Herausforderung“,<br />
so der Gründer der Klimaberg-Initiative, Wolfgang Hinteregger.<br />
ie Region Klimaberg Katschberg<br />
liegt im Herzen Öster-<br />
D<br />
reichs, in<strong>mit</strong>ten des UNESCO-<br />
Biosphärenparks Salzburger<br />
Lungau und Kärntner Nockberge.<br />
Neben tollen Naturerlebnissen,<br />
Winterspaß im bekannten Skigebiet<br />
Katschberg und langen Wanderrouten<br />
bieten wir unseren Gästen rund ums Jahr ein<br />
abwechslungsreiches und nachhaltiges Erlebnisprogramm<br />
für Jung und Alt. Wir leben vom<br />
Tourismus und unserer intakten Natur und<br />
haben uns den Schutz unserer Umwelt zur<br />
Aufgabe gemacht. Unser Ziel ist es, bis 2030<br />
CO2-neutral zu sein, den Tourismus in der<br />
Region ganzheitlich nachhaltig zu gestalten<br />
und dadurch zum Schutz unserer natürlichen<br />
Umwelt beizutragen.<br />
Gastbeitrag<br />
Wolfgang Hinteregger<br />
Initiator der Region Klimaberg<br />
Katschberg und Hotelier<br />
Was bedeutet Nachhaltigkeit für uns?<br />
Nachhaltigkeit bedeutet für uns, unseren<br />
wertvollen <strong>Leben</strong>sraum für Mensch, Tier und<br />
Natur zu erhalten und durch Kooperationen<br />
<strong>mit</strong> unseren heimischen Betrieben die regionale<br />
Wertschöpfung zu steigern. Wir wirtschaften<br />
nachhaltig und sozial – auch der zukünftigen<br />
Generation zuliebe.<br />
Was bedeutet Klimaurlaub für uns?<br />
Unter Klimaurlaub verstehen wir einen möglichst<br />
CO2-neutralen Urlaub durch innovative<br />
Mobilitätskonzepte, aktiven Klimaschutz auf<br />
dem Teller <strong>mit</strong> regionalen, nachhaltigen Produkten,<br />
den Einsatz von e4f-klimaerde sowie<br />
eine innovative, regionale Kompensation des<br />
unvermeidbaren CO2.<br />
Unterstützen Sie uns in unserem Vorhaben<br />
und genießen Sie dabei die Natur, die Berge,<br />
Seen, Wälder und Wiesen sowie regionale<br />
Köstlichkeiten und erfreuen Sie sich<br />
an der frischen Bergluft und dem sauberen<br />
Trinkwasser! Mit Ihrem Urlaub in der Region<br />
Klimaberg Katschberg erfahren Sie nicht nur<br />
unvergessliche, nachhaltige und klimafreundliche<br />
Urlaubserlebnisse, sondern leisten auch<br />
.<br />
gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag ...<br />
... zum Schutz unserer Umwelt<br />
.<br />
und des Klimas.<br />
... zum Erhalt wertvoller <strong>Leben</strong>sräume<br />
.<br />
für Mensch, Tier und Natur.<br />
...<br />
zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung<br />
und <strong>Leben</strong>squalität.<br />
.... zur Förderung der heimischen Landwirtschaft<br />
und der Produzenten.
35<br />
Mehr auf www.leben<strong>mit</strong>.de | 35<br />
Fotos: Tourismusregion<br />
Katschberg-Rennweg<br />
Österreichisches Umweltzeichen für Partnerbetriebe<br />
der Region Klimaberg Katschberg<br />
In der Region Klimaberg Katschberg hat<br />
man sich nicht nur <strong>mit</strong> ganzem Herzen dem<br />
Tourismus verschrieben, sondern auch der<br />
wunderbaren Natur. Von 22 Klimaberg-Partnerbetrieben<br />
wurden elf bereits <strong>mit</strong> dem<br />
Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet,<br />
z. B.:<br />
.Hotel Das KATSCHBERG****S<br />
.Familienhotel Hinteregger****<br />
.Hotel Lärchenhof Katschberg****<br />
.Katschberg Lodges<br />
.Das Stamperl<br />
Weitere Partnerbetriebe der Region Klimaberg<br />
Katschberg befinden sich derzeit noch im umfangreichen<br />
Prozess der Zertifizierung. Im Hinblick<br />
auf einen nachhaltigen Tourismus und<br />
den Schutz der Natur sind diese Betriebe bereits<br />
ein großer Schritt in die richtige Richtung.<br />
Hotelgenuss <strong>mit</strong> nachhaltigem Urlaubserlebnis<br />
Eines der <strong>mit</strong> dem Österreichischen Umweltzeichen<br />
und dem EU Ecolabel ausgezeichneten<br />
Hotels ist das ****S Das<br />
KATSCHBERG. Mitten im Wanderparadies<br />
und direkt an der Skipiste am Katschberg<br />
gelegen, auf der Sonnenseite der Alpen zwischen<br />
den Hohen Tauern und den Kärntner<br />
Nockbergen auf 1.650 Meter Seehöhe, ist<br />
das Aktivhotel Das KATSCHBERG das ideale<br />
Urlaubsziel für einen nahezu autofreien<br />
Urlaub. Hier erfahren die Gäste ein nachhaltiges<br />
Urlaubserlebnis in höchster Qualität,<br />
perfekt für den Sommerurlaub oder<br />
Winterurlaub. Das KATSCHBERG wurde<br />
im Jahr 2020 komplett umgebaut. Das helle<br />
Holzdesign zieht sich wie eine Linie durch<br />
das gesamte Haus. In den neu gestalteten<br />
Zimmern und Suiten sorgen liebevoll ausgewählte<br />
Materialien für gemütliches und<br />
stilvolles Wohnen – einfach zum Wohlfühlen.<br />
Der Duft des Zirben- und Eichenholzes<br />
begleitet Sie noch bis in den 1.000 Quadratmeter<br />
großen Wellnessbereich. Im Zeichen<br />
des Klimaschutzes und des nachhaltigen<br />
Tourismus bietet Das KATSCHBERG<br />
eine ganze Reihe an Angeboten: Klima-<br />
Hochbeete <strong>mit</strong> e4f-klimaerde, ein üppiges<br />
Angebot an rein pflanzlichem Klimaessen,<br />
Bienenvölker und Blumenwiesen, regionale<br />
Einkaufsmöglichkeiten und E-Mobilität<br />
am Berg. Als besonderes Highlight für den<br />
Sommerurlaub bietet Das KATSCHBERG<br />
außerdem eine geführte Kräuterwanderung<br />
an, bei der es um die Besonderheiten der<br />
Almkräuter sowie deren Verarbeitung und<br />
Wirkungsweise geht. .<br />
Weitere Informationen finden Sie<br />
unter: www.das-katschberg.at<br />
Foto: Das KATSCHBERG****S
Green Letzte Travel Wünsche<br />
Fotos: Kandima<br />
Ein Sehnsuchtsort ist fit für die Zukunft:<br />
Nachhaltiger Tourismus<br />
auf den Malediven<br />
Die Malediven sind <strong>mit</strong> ihren faszinierenden Korallenriffen, dem Reichtum an Meereslebewesen,<br />
perlweißen Stränden und türkisblauen Lagunen ein Sehnsuchtsort. Doch<br />
die exotische Naturschönheit im Indischen Ozean ist in Gefahr: Durch ihre Lage gehört<br />
sie zu den Destinationen, die am stärksten durch den steigenden Meeresspiegel bedroht<br />
sind; die meisten Inseln liegen im Schnitt nur etwa einen Meter über dem Meer.<br />
Wie lassen sich die Atolle für künftige Generationen bewahren?<br />
Gastbeitrag<br />
und<br />
E<br />
s mag zunächst überraschend<br />
klingen: Der Tourismus auf den<br />
Malediven trägt dazu bei, die Inseln<br />
zu schützen, denn <strong>mit</strong> seiner<br />
Hilfe werden zahlreiche Projekte<br />
für eine grüne, nachhaltige Zukunft<br />
finanziert. So haben sich auch das Kandima<br />
Maldives und das Nova Maldives, zwei<br />
traumhafte Resorts, zum Ziel gesetzt, die Schönheit<br />
und Artenvielfalt der tropischen Atolle <strong>mit</strong>hilfe<br />
der Einnahmen durch ihre Besucher fit für<br />
die Zukunft zu machen. Seit Jahren schon reduzieren<br />
das Kandima und das Nova ihren ökologischen<br />
Fußabdruck und gehen achtsam <strong>mit</strong> den<br />
vorhandenen Ressourcen um.<br />
Ressourcen schützen, Schönheit bewahren<br />
– das Kandima Maldives<br />
Das Kandima Maldives hat dafür ein eigenes<br />
Umweltkonzept entwickelt. Längst gehört das<br />
Recyceln von Abwasser und Glas im Kandima<br />
zum Standard; <strong>Leben</strong>s<strong>mit</strong>telabfälle werden<br />
vor Ort kompostiert. Dank modernster Technologie<br />
wird sowohl die Kohlenstoffbilanz<br />
so gering wie möglich gehalten als auch die<br />
Energieeffizienz maximiert.<br />
„Eine nachhaltige Entwicklung in ökologischer<br />
und <strong>sozialer</strong> Hinsicht ist für uns sehr<br />
wichtig“, so Pratyush Mohapatra, Director of<br />
Marketing, Communication and PR im Kandima<br />
Maldives. „Unsere Lagune ist einzigartig<br />
auf den Malediven. Sie ist ein versteckter Spot,<br />
man hat nicht das Gefühl, auf derselben Insel<br />
zu sein. Sie hat ein ganz eigenes Ökosystem<br />
<strong>mit</strong> Haien, Krebsen, Schildkröten und Stachelrochen.“<br />
Nicht nur die Meeresbewohner, auch die Vegetation<br />
an Land wird im Kandima gehegt<br />
und gepflegt. Während der steigende Meeresspiegel<br />
andernorts den Boden Stück für Stück<br />
abträgt, halten ihn hier die Wurzeln der Bäume<br />
und Pflanzen fest. Die Pflanzen auf den<br />
vorgelagerten Hydrofarmen erfüllen darüber<br />
hinaus weitere Zwecke: Um durch Transport
37<br />
Mehr auf www.leben<strong>mit</strong>.de | 37<br />
erzeugtes CO2 zu sparen, werden Gemüse,<br />
Obst und Kräuter auf der Insel selbst angebaut.<br />
Pratyush Mohapatra ergänzt: „Wir<br />
fördern auch lokale Farmen auf benachbarten<br />
Inseln <strong>mit</strong> Training und Know-how, um<br />
noch mehr Produkte lokal beziehen zu können.“<br />
Regenerative Energien bewusst nutzen<br />
Auch die Räume des Kandima sind ganz im<br />
Sinne der Nachhaltigkeit gestaltet. In den<br />
Unterkünften stellt das hauseigene Energiemanagementsystem<br />
beim Verlassen des<br />
Zimmers sofort auf ein Energiesparprogramm<br />
um. Dieses wird auch aktiviert, falls<br />
eines der Zimmer für längere Zeit nicht genutzt<br />
wird; das System sorgt dann für einen<br />
optimalen Luft- und Temperaturausgleich.<br />
Die Energie für die Klimaanlagen sowie das<br />
benötigte Warmwasser im Resort wird regenerativ<br />
erzeugt und das Kandima verzichtet,<br />
wo immer möglich, auf Papier. Statt in gedruckten<br />
Menükarten oder Broschüren zu<br />
blättern, erhalten Gäste alle Informationen,<br />
die sie für den Aufenthalt benötigen, über<br />
Tablets bzw. auf der Kandima-App.<br />
Nachhaltiger Luxus <strong>mit</strong> fünf Sternen<br />
Dabei zeigt das Kandima Maldives, das<br />
sich auf einer drei Kilometer langen Insel<br />
im Dhaalu-Atoll im Herzen der Malediven<br />
befindet, auf beeindruckende Weise, dass<br />
„Green“ und „Luxury“ sich perfekt ergänzen.<br />
Mit fünf Sternen lässt das Lifestyleresort, das<br />
zur 2015 gegründeten Hotelgruppe Pulse<br />
Hotels & Resorts gehört, keinen Wunsch seiner<br />
Gäste unerfüllt.<br />
Immer präsent: das traumhafte Meer …<br />
Wer auf die Malediven reist, lebt <strong>mit</strong> der<br />
Naturgewalt im Einklang: Das Meer ist hier<br />
überall präsent. Der Schutz dieses einzigartigen<br />
<strong>Leben</strong>sraums ist für das Kandima eine<br />
Herzensangelegenheit, auch Gäste können<br />
sich aktiv beteiligen: „Das Meer ist nicht<br />
nur wunderschön, es benötigt auch unsere<br />
Hilfe“, so Pratyush Mohapatra. „Wir führen<br />
beispielsweise Korallenkonservationen <strong>mit</strong><br />
unserer Meeresbiologin durch. Durch den<br />
Klimawandel leiden die Riffe und wir tun<br />
tagtäglich unser Bestes, um sie zu erhalten<br />
und aufzuforsten. Mit dem ‚Adopt a coral‘-<br />
Programm können unsere Gäste ihre eigene<br />
Koralle pflanzen und erhalten regelmäßig<br />
Updates, wie sie gedeiht.“<br />
Pratyush Mohapatra<br />
Director of Marketing,<br />
Communication and PR<br />
im Kandima Maldives<br />
Paradies für Wassersportler<br />
Bei allem Einsatz für die Natur – natürlich<br />
kommt auch das Vergnügen nicht zu kurz.<br />
Das Kandima Maldives ist ein wahres Eldorado<br />
für Tauch- und Wassersportler. 32<br />
fantastische Tauchplätze rund um das Resort<br />
laden Meeresliebhaber zum Tauchen<br />
oder Schnorcheln ein. Die hauseigene<br />
Tauchschule hat ein umfassendes Angebot,<br />
vom Anfänger- bis zum Rescue-Kurs, und<br />
für fortgeschrittene Unterwasserliebhaber<br />
winken Highlights wie Tauchgänge in der<br />
Nacht, in den Tiefen, in Höhlen oder beim<br />
Strömungstauchen. Über Wasser lockt das<br />
Sportzentrum AQUAHOLICS <strong>mit</strong> zahlreichen<br />
Aktivitäten wie Kitesurfen, Windsurfen,<br />
Wake Boarding, Wasserski, Jet Ski oder<br />
Kajak fahren, Segeln und Hochseefischen.<br />
Immer dabei: Kleidung von OCEANR, die<br />
aus Plastik, das aus den Ozeanen gesammelt<br />
wird, gefertigt wird. Und wer es gemächlicher<br />
mag, findet sein Glück bei einer Yogaoder<br />
Pilatesstunde, am Pool des Kandima,<br />
der zu den längsten der Malediven gehört –<br />
oder am drei Kilometer langen, perlweißen<br />
Strand.<br />
Medizinische Versorgung für Gäste, Mitarbeiter,<br />
Einheimische<br />
Sogar eine eigene Klinik <strong>mit</strong> deutschen Ärzten<br />
und Mitarbeitern steht im Kandima Maldives<br />
bereit – und das nicht nur für Gäste, sondern,<br />
ganz im Sinn der ganzheitlichen Achtsamkeit,<br />
auch für Einheimische und Bewohner benachbarter<br />
Inseln. „Nicht nur die Natur steht<br />
für uns im Mittelpunkt, auch die Menschen.<br />
Regelmäßig kommen Malediver von anderen<br />
Inseln <strong>mit</strong> dem Boot zu uns, denn die meisten<br />
von ihnen haben auf ihren Inseln keine<br />
Chance auf eine medizinische Versorgung“,<br />
berichtet Pratyush Mohapatra. „In unserem<br />
inseleigenen Krankenhaus können sie kostenfreie<br />
Check-ups durchführen. Es sind auch<br />
zahnmedizinische Behandlungen und kleine<br />
Operationen möglich. Zudem erhalten sie bei<br />
uns alle Medikamente, die sie benötigen – alles<br />
kostenfrei.“<br />
Die Organisation „ResortDoc“ unterstützt<br />
das Kandima Resort sowohl bei der Logistik<br />
und bei der Beschaffung von Medizintechnik<br />
wie Ultraschall- und Röntgengeräten als auch<br />
bei der Ver<strong>mit</strong>tlung der Ärzte. Die deutschen<br />
Ärzte und Klinik<strong>mit</strong>arbeiter vor Ort sind dabei<br />
nicht nur für die Versorgung von Patienten<br />
zuständig, sie bilden auch Angestellte des Resorts<br />
fachmännisch aus, da<strong>mit</strong> diese für medizinische<br />
Notfälle gewappnet sind. Sogar Tauchunfälle<br />
lassen sich professionell und schnell<br />
im Kandima behandeln, dank der resorteigenen<br />
Druckkammer – der einzigen im Dhaalu-<br />
Atoll. Im Fall des Falles bleibt Betroffenen so<br />
ein Transport auf die Hauptinsel Malé erspart.<br />
Lächeln verschenken? Das Kandima<br />
macht's vor<br />
Gäste, Resort-Mitarbeiter und Einheimische<br />
wissen die kostenfreien Behandlungen im<br />
Kandima sehr zu schätzen. Zahnbehandlungen<br />
werden sogar außerhalb des Resorts angeboten.<br />
Im Rahmen des CSR-Projektes „Kandima<br />
Smiles“ besucht ein deutscher Zahnarzt<br />
benachbarte Inseln, um dort Vorsorgeuntersuchungen<br />
und Zahnbehandlungen bei<br />
Kindern durchzuführen. Darunter sind etwa<br />
60 Kinder allein auf Maaeboodhoo; viele von<br />
ihnen haben zuvor noch nie einen Zahnarzt<br />
gesehen.
Green Travel<br />
Letzte Wünsche<br />
Fotos: Nova<br />
„Nachhaltigkeit steht im<br />
Mittelpunkt unseres Handelns“<br />
Nova Maldives: Good Times im Paradies<br />
Auch das luxuriöse Fünf-Sterne-Resort Nova<br />
Maldives ist ein Vorbild für sanften und nachhaltigen<br />
Tourismus, vieles wird hier ähnlich<br />
gehandhabt wie im Kandima, dennoch sind<br />
beide Resorts einzigartig. Richtig berühmt ist<br />
das Nova für seine „Good Soul Days“ und das<br />
zeitgenössische „All-Inclusive-Community“-<br />
Konzept. Alles hier ist darauf ausgerichtet,<br />
die Seele zu streicheln. Das Nova ist ein Ort<br />
zum Abtauchen, Erleben, Abheben und Begegnen<br />
– perfekt für Millennials, die sich<br />
nach Echtheit, Natur und Wärme sehnen.<br />
Von allem gibt es hier genug und auf den<br />
Malediven ist das ganze Jahr über Sommer.<br />
„Unsere Insel im Herzen des beliebten Süd-<br />
Ari-Atolls ist eine natürliche Insel, keine<br />
künstlich kreierte. Alles ist naturbelassen.<br />
Wir passen uns an die Umgebung an – nicht<br />
die Umgebung an uns. Hier wurde kein<br />
Baum, keine Palme gefällt, um Häuser zu<br />
bauen“, erzählt Abdulla Aboobakuru, General<br />
Manager des Nova Resort und gebürtiger<br />
Malediver. „Unsere Produkte beziehen wir<br />
größtenteils lokal, von benachbarten Inseln.<br />
Wir achten sehr darauf, ausschließlich<br />
Abdulla Aboobakuru<br />
General Manager<br />
des Nova Resort<br />
ökologische und biologische Produkte einzukaufen,<br />
von Produzenten, die ihren CO2-<br />
Verbrauch im Blick haben.“ Auch die Weine,<br />
die in den Restaurants und Bars des Nova<br />
ausgeschenkt werden, sind biologisch.<br />
Achtsam und eins <strong>mit</strong> der Natur<br />
Natürlich gelangt auch der Abfall, der im<br />
Nova entsteht, nicht in den Ozean. Hier wird<br />
vor Ort recycelt, wo immer es geht. „Das<br />
wenige Plastik, das bei uns anfällt, wird gepresst,<br />
nach Malé gebracht und dort wiederverwertet.“<br />
Selbst das Trinkwasser wird vor<br />
Ort gewonnen: Um CO2 einzusparen, hat das<br />
Nova Maldives eine eigene Wasserproduktion,<br />
dies spart die Einfuhr von Tausenden<br />
Flaschen Wasser. „Wenn im Durchschnitt<br />
rund 150 Gäste auf der Insel sind plus rund<br />
180 Angestellte und jeder nur einen Liter am<br />
Tag trinkt, sind dies schon über 330 Wasserflaschen<br />
pro Tag, 2.310 pro Woche“, so Abdulla<br />
Aboobakuru. Im Nova Resort gibt es<br />
zudem keine Plastikflaschen.<br />
„Wir setzen uns dafür ein, das einzigartige<br />
Ökosystem unserer verschlungenen Inseln<br />
zu erhalten“, erläutert Abdulla Aboobakuru<br />
das Konzept. „Das beginnt <strong>mit</strong> der Art und<br />
Weise, wie wir <strong>mit</strong> der Umwelt umgehen. Wir<br />
übernehmen die <strong>Verantwortung</strong> dafür, die<br />
atemberaubende Schönheit der Inseln auch<br />
für kommende Generationen zu bewahren,<br />
und arbeiten ständig daran, unseren ökologischen<br />
Fußabdruck zu verringern – Nachhaltigkeit<br />
und Achtsamkeit stehen immer<br />
im Mittelpunkt unseres Handelns.“ Dafür<br />
baut das Nova nicht nur die meisten Gemüse
und Kräuter, die in den köstlichen veganen<br />
Gerichten verarbeitet werden, selbst an,<br />
sondern kocht auch <strong>mit</strong> Seetang und kreiert<br />
charakteristische Gerichte, welche die Verbindung<br />
der Gäste <strong>mit</strong> dem Meer vertiefen.<br />
Noch näher kommen Reisende dem Meer in<br />
speziellen Workshops zum Schutz der Unterwasserwelt.<br />
Mit etwas Glück sichten sie<br />
Walhaie, Giganten der Meere, die ganz in der<br />
Nähe des Resorts heimisch sind.<br />
Maledivische Traditionen, moderne Kultur<br />
Besonderes Augenmerk legt das Nova Resort<br />
auf den achtsamen Umgang <strong>mit</strong> der Flora<br />
und Fauna der Insel, sowohl im Wasser als<br />
auch an Land. Dafür erfahren die Gäste alles<br />
über jeden Baum und jedes Tier – welchen<br />
Nutzen sie haben und was sie zum Gedeihen<br />
brauchen. Die „Arunalu plant“ z. B. enthält<br />
einen Wirkstoff, der gegen Arthrose zum Einsatz<br />
kommt, die „Beach naupaka“ wird gegen<br />
Augenentzündungen eingesetzt. Viele der<br />
heimischen Pflanzen finden sich in den traditionellen<br />
Anwendungen im hauseigenen<br />
Spa wieder, dort werden ausschließlich regionale<br />
maledivische Produkte genutzt.<br />
Neben der Natur kommt auch die Kultur im<br />
Nova nicht zu kurz. Alle zwei Monate besuchen<br />
regionale Künstler die Insel, präsentieren<br />
ihre Arbeiten und bieten Kunstklassen<br />
für die Gäste an. Der Erlös geht zu 100 Prozent<br />
an die Künstler.<br />
Immer eine Reise wert<br />
Ist Ihre Lust geweckt, das Nova oder das Kandima<br />
zu besuchen? Vielleicht ja noch in diesem<br />
Jahr: Am 28. Dezember findet im Kandima<br />
das größte Kunstfestival der Malediven<br />
statt. Überall auf der Insel kann man Bilder<br />
von maledivischen Künstlern bewundern;<br />
auch hier fließt der Erlös in Gänze an die<br />
Kunstschaffenden zurück.<br />
Doch auch zu jeder anderen Zeit ist sowohl<br />
das Kandima als auch das Nova wie ein wahr<br />
gewordener Traum. Die beiden Resorts lassen<br />
Reisende in<strong>mit</strong>ten der paradiesischen<br />
Landschaft in die Seele der Natur eintauchen,<br />
in der wir alle tief verwurzelt sind. .<br />
Weitere Informationen zu den<br />
Resorts finden Sie unter:<br />
www.kandima.com und<br />
www.nova-maldives.com
Green Letzte Travel Wünsche<br />
Fotos: Jagdhof<br />
Der Berg ruft!<br />
Im Stubaier Jagdhof warten Tradition<br />
und Moderne auf bewusste Genießer<br />
Wer Träume leben will, muss dafür nicht in die Ferne schweifen – manchmal liegt das<br />
Gute einfach nah: Im Stubaital in<strong>mit</strong>ten der österreichischen Alpen warten himmlische<br />
Urlaube auf genussvolle Entdecker, die modernen Luxus <strong>mit</strong> dem Respekt vor Traditionen<br />
und der Landschaft verbinden, im Einklang <strong>mit</strong> der Natur.<br />
Gastbeitrag<br />
Schon seit rund 45 Jahren bereitet<br />
das familiengeführte 5-Sterne-<br />
SPA-Hotel Jagdhof seinen Gästen<br />
nur 20 Kilometer von Innsbruck<br />
entfernt in der traumhaften Bergkulisse<br />
der Stubaier Berge eine<br />
unvergessliche Zeit. Das liegt nicht nur am<br />
herrlichen Panorama und der Landschaft<br />
<strong>mit</strong> ihren üppigen Wiesen, klaren Bächen<br />
und imposanten Gipfeln, sondern auch an<br />
der Gastfreundschaft der Familie Pfurtscheller,<br />
die hier ein beeindruckendes Hideaway<br />
geschaffen hat.<br />
Duftendes Zirbenholz, traumschöne Gebirgslandschaft<br />
Gäste des traditionell <strong>mit</strong> duftendem Zirbenholz<br />
ausgestatteten Hauses am Rand der<br />
kleinen Ortschaft Neustift fühlen sich hier<br />
sofort wohl – und das zu jeder Jahreszeit.<br />
Während im Sommer Wanderungen <strong>mit</strong> Einkehr<br />
auf der hoteleigenen Isse-Hütte, Mountainbike-<br />
und Klettertouren oder Ausflüge<br />
über die nahe gelegenen Pässe zwischen<br />
Österreich und Italien locken, freuen sich<br />
Skibegeisterte im Winter über die schneesicheren<br />
Pisten und puderweißen Hänge.<br />
Dabei müssten weder Aktive noch Erholungssuchende<br />
einen Fuß vor die Tür setzen,<br />
um im Jagdhof das ganze Jahr über zu tiefer<br />
Entspannung zu finden. Mit Yoga- und anderen<br />
Fitnessangeboten sowie dem mehrfach<br />
prämierten 3.000 Quadratmeter großen SPA-<br />
Bereich <strong>mit</strong> seinen über 20 verschiedenen<br />
Bade-, Relax- und Saunaattraktionen sowie<br />
dem großzügigen SPA-CHALET, einer Wellnessoase<br />
auf 700 Quadratmeter, bietet der<br />
Jagdhof unzählige Möglichkeiten, zur Ruhe<br />
zu kommen und neue Kraft zu schöpfen.<br />
Regional und saisonal: Genuss pur<br />
Wo Körper und Geist Erfrischung finden,<br />
darf auch der Gaumen nicht zu kurz kommen.<br />
Im Jagdhof wartet einer der besten<br />
Weinkeller Österreichs auf Genießer. Das<br />
britische Weinmagazin „The World of Fine<br />
Wine“ zeichnete das Hotel als eines von nur<br />
drei Häusern in Österreich <strong>mit</strong> dem Maximum<br />
von drei Sternen aus; „Falstaff“ bewertete<br />
es 2020 <strong>mit</strong> 20 von 20 Punkten.<br />
Ein Weinkeller für Kenner<br />
Die Sammlung, die aus weit über 1.000 verschiedenen<br />
Weinen aus den besten Regionen<br />
und Winzereien besteht – von Masseto<br />
über Château Mouton-Rothschild bis hin<br />
zu Romanée-Conti –, ist auch eine exzellente<br />
Begleitung zur traditionellen Küche des<br />
Hauses. In der vom Gault&Millau <strong>mit</strong> vier<br />
Hauben ausgezeichneten „Hubertusstube“<br />
verwöhnt Küchenchef Alban Pfurtscheller<br />
die Gäste des elterlichen Betriebs vom Frühstück<br />
bis weit nach Mitternacht <strong>mit</strong> köstlichen<br />
Kreationen, ob Luxus pur oder <strong>mit</strong> den<br />
deftigen Spezialitäten der Region.<br />
Feinste, regionale Zutaten<br />
Die Speisen werden aus erstklassigen regionalen<br />
Zutaten bereitet; viele Naturprodukte
Foto: André Schönherr<br />
stammen aus der un<strong>mit</strong>telbaren Nachbarschaft<br />
direkt vom Hof. Spezialitäten wie<br />
Wildbret aus dem eigenen Revier, Lamm aus<br />
der Schafzucht und viele weitere regionale<br />
Köstlichkeiten, die hier neben den abwechslungsreichen,<br />
täglich wechselnden Menüs<br />
von Spitzenkoch Christian Jeske zubereitet<br />
werden, lassen Feinschmeckerherzen höherschlagen.<br />
Ganzheitlich gesund<br />
Zum ganzheitlichen Ansatz des Jagdhofs gehört<br />
auch, neben der Tradition der Moderne<br />
Raum zu geben. So wird das JCURE-Konzept<br />
<strong>mit</strong> seinen holistischen veganen Anti-Aging-<br />
Anwendungen von „Methode Physiodermie“<br />
durch die gesunde JBALANCE-Küche <strong>mit</strong><br />
gesunden Gerichten von Low Carb bis vegan<br />
ergänzt. Yoga und weitere Bewegungsangebote<br />
im JFIT-Programm runden das Programm,<br />
das sich an gesundheitsbewusste<br />
Reisende richtet, ab.<br />
Antiquitäten und zeitgenössische Kunst<br />
Richtig urig hingegen ist die Einrichtung:<br />
Schon im Hallenbereich beeindruckt das „Zirbenstüberl“,<br />
das <strong>mit</strong> heimischen Wildtrophäen<br />
geschmückt ist, auch aus der eigenen Jagd.<br />
Den Restaurantbereich schmückt eine handgeschnitzte<br />
Decke aus Fichtenholz, die exklusiv<br />
von einem lokalen Künstler gefertigt wurde.<br />
70 liebevoll gestaltete Zimmer und Suiten<br />
<strong>mit</strong> bis zu 115 Quadratmeter Größe sowie die<br />
öffentlichen Räume sind <strong>mit</strong> zahlreichen Tiroler<br />
Antiquitäten aus dem 17. und 18. Jahrhundert<br />
geschmückt. Die Wände zieren Bilder von<br />
Hubert Weidinger, einem österreichischen<br />
Maler, der für seine vom Fantastischen Realismus<br />
inspirierten Tierbilder weit über die<br />
Grenzen Österreichs hinaus bekannt ist.<br />
Besuch im alpinen Paradies<br />
Der Jagdhof ist ein wahres Paradies für Urlauber,<br />
ob Alleinreisende, Paare oder Familien<br />
– denn auch die kleinen Gäste kommen hier<br />
auf ihre Kosten: Der hoteleigene Kitz-Club<br />
<strong>mit</strong> seinem professionellen Animationsprogramm<br />
beschäftigt die Nachwuchs-Alpinisten,<br />
-Genießer und -Entdecker und bietet ihnen<br />
jede Menge Spaß.<br />
„Auf in die Berge“, möchte man da rufen, und<br />
tatsächlich ist dieser Plan leicht umgesetzt.<br />
Dafür muss man sich nicht mal ans Steuer<br />
setzen, auch <strong>mit</strong> dem Zug kommt man aus<br />
Deutschland sehr bequem nach Innsbruck,<br />
und bis in den Jagdhof ist es von dort nicht<br />
mehr weit. Nachhaltig sind dort nicht nur das<br />
Konzept und die Erholung, die Gäste im Hotel<br />
erfahren, sondern auch ihre Zufriedenheit.<br />
Wer einmal im Jagdhof war, kehrt immer wieder<br />
ein. .<br />
Weitere Informationen finden Sie<br />
unter: www.hotel-jagdhof.at
Eine Erde.<br />
Ein Klima.<br />
Eine Menschheit.<br />
act.greenpeace.de/friedensmanifest