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Jahrmarkt der Sensationen - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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Fotos: Peter Thomas<br />

Campus aktuell<br />

<strong>Jahrmarkt</strong> <strong>der</strong> <strong>Sensationen</strong><br />

Handfeste Wissenschaft aus Labor und Hörsaal Der siebte Wissenschaftsmarkt<br />

<strong>der</strong> <strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Mainz</strong> präsentierte im<br />

September 2008 mitten in <strong>der</strong> <strong>Mainz</strong>er Innenstadt das leistungsspektrum <strong>der</strong><br />

<strong>Gutenberg</strong>-<strong>Universität</strong>. An zwei Tagen stellten sich zahlreiche Fächer <strong>der</strong> Hochschule<br />

zusammen mit verschiedenen För<strong>der</strong>ern <strong>der</strong> Öffentlichkeit vor.<br />

Forschung und <strong>Jahrmarkt</strong> haben auf den ersten<br />

Blick so gar nichts miteinan<strong>der</strong> gemein. Und doch<br />

glänzt <strong>der</strong> <strong>Mainz</strong>er Wissenschaftsmarkt immer<br />

wie<strong>der</strong> mit einer circensischen Eleganz, die Kin<strong>der</strong><br />

und Erwachsene nach <strong>der</strong> Art eines glitzernden<br />

Volksfestes in ihren Bann zieht. Allerdings steckt<br />

hinter diesem Markt nicht einfach buntes licht und<br />

Bühnenzauber, son<strong>der</strong>n spannende und handfeste<br />

Wissenschaft aus den verschiedenen Disziplinen <strong>der</strong><br />

fünftgrößten Hochschule Deutschlands.<br />

In diesem Jahr richtete die <strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-<br />

<strong>Universität</strong> diese farbenfrohe leistungsschau mitten<br />

in <strong>der</strong> Stadt bereits zum siebten Mal aus. Und auch<br />

dieser jüngste Schulterschluss zwischen Campus<br />

und Stadt wurde zum Erfolg. Dabei herrschte vor<br />

allem am Samstagmorgen Regen, <strong>der</strong> dem Start des<br />

Marktes einen alles an<strong>der</strong>e als einladenden Rahmen<br />

gab. In den Zelten führte <strong>der</strong> unerwartet starke<br />

Nie<strong>der</strong>schlag zu interdisziplinären Experimenten,<br />

wie mit Schirmen und Plastikplanen das durch die<br />

Nahtstellen tropfende Wasser am besten zu stoppen<br />

war. Die laune ließen sich davon jedoch we<strong>der</strong><br />

Wissenschaftler noch Publikum ver<strong>der</strong>ben.<br />

Neugier und Staunen auf <strong>der</strong> einen, leichte Schwellenangst<br />

auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite – so sieht das Verhältnis<br />

zur <strong>Universität</strong> für viele Menschen in <strong>der</strong><br />

[JOGU] 206/2008 4<br />

Stadt noch immer aus. Dieses Gegensatzpaar ist<br />

kein neues Phänomen: „Town and Gown“ heißt<br />

<strong>der</strong> Unterschied zwischen Hochschule und Kommune<br />

seit jeher in den alten britischen <strong>Universität</strong>sstädten.<br />

Und in <strong>Mainz</strong> mit seiner auf dem Berg<br />

gelegenen Campus-Uni könnte das schon rein<br />

geografi sch gelten. Doch die <strong>Universität</strong> will kein<br />

Elfenbeinturm sein, sie sucht ganz bewusst den<br />

Kontakt zur Stadt, betonte Professor Dr. Georg<br />

Krausch, Präsident <strong>der</strong> Hochschule, zur Eröffnung<br />

des Wissenschaftsmarktes. Mit dem Markt und an<strong>der</strong>en<br />

Veranstaltungen bauen die Wissenschaftler<br />

Brücken, laden ein zum sinnlichen Kontakt mit <strong>der</strong><br />

vermeintlich so trocknen Forschung. Das ist keine<br />

Selbstdarstellung, son<strong>der</strong>n ein wichtiges Stück Verantwortung<br />

<strong>der</strong> Hochschule gegenüber <strong>der</strong> Öffentlichkeit.<br />

Daran erinnerte <strong>der</strong> <strong>Universität</strong>spräsident<br />

auf dem Wissenschaftsmarkt.<br />

Mit dem Markt bauen die<br />

Wissenschaftler Brücken,<br />

laden ein zum sinnlichen<br />

Kontakt mit <strong>der</strong> vermeintlich<br />

so trocknen Forschung.<br />

Es gehört durchaus ein bisschen Mut zu dieser<br />

Präsentation ernsthafter Forschung im Kleid eines<br />

bunten <strong>Jahrmarkt</strong>es. Noch wich-<br />

tiger sind aber Begeisterungsfähigkeit<br />

sowie Feingefühl für<br />

die Balance zwischen forscherischem<br />

Ernst und <strong>der</strong> lust am<br />

Spiel. Alles das brachten die<br />

<strong>Mainz</strong>er <strong>Universität</strong>sinstitute<br />

von <strong>der</strong> Mathematik bis zur<br />

Geschichte mit in die vier Zelte<br />

Begehrter Glibber:<br />

Nat-lab bot Chemie<br />

zum Anfassen<br />

rund um das Theater und auf die Bühne auf dem<br />

<strong>Gutenberg</strong>platz. Die Menschen in <strong>Mainz</strong> schätzen<br />

dieses seit Jahren etablierte Programm, identifi zieren<br />

sich mit <strong>der</strong> Hochschule und freuen sich auf den<br />

Markt: „Die <strong>Mainz</strong>er wollen wissen, was in ihrer Uni<br />

vor sich geht“, fasste <strong>der</strong> Oberbürgermeister <strong>der</strong><br />

landeshauptstadt, Jens Beutel, dieses fruchtbare<br />

Verhältnis zusammen. Vom sprichwörtlichen verfl ixten<br />

siebten Jahr war denn auch nichts zu spüren bei<br />

dieser Aufl age des Wissenschaftsmarktes.<br />

Vier Zelte, mehr als 50 Stände und Stationen, weit<br />

über 100 Forscher, rund 800 Quadratmeter Ausstellungs-<br />

und Informationsfl äche sowie das umfangreiche<br />

Programm auf <strong>der</strong> Bühne: Diese respektablen<br />

Rahmendaten unterstrichen die Rolle des Wissenschaftsmarktes<br />

2008 als stolze leistungsschau<br />

und gewichtige Messe <strong>der</strong> <strong>Mainz</strong>er Forschung. Der<br />

Öffentlichkeit lag die Hochschule trotz dieses Umfanges<br />

nicht auf <strong>der</strong> Tasche, erklärte <strong>der</strong> <strong>Universität</strong>spräsident<br />

zufrieden: Finanziert wird <strong>der</strong> Markt<br />

allein durch Gel<strong>der</strong> verschiedener Sponsoren, sagte<br />

Professor Krausch zur Eröffnung.<br />

Viele dieser Partner gehören <strong>der</strong> „<strong>Mainz</strong>er Wissenschaftsallianz“<br />

an, die Anfang September öffentlich<br />

vorgestellt wurde. Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Allianz präsentierten<br />

sich nun auch im Rahmen des Wissenschaftsmarktes.<br />

Dazu gehörten zum Beispiel die aus<br />

<strong>der</strong> Region stammenden Weltkonzerne Boehringer<br />

Ingelheim (als forschendes Pharmaunternehmen)<br />

und Schott AG (als Hightech-Unternehmen mit<br />

Zukunftslösungen in <strong>der</strong> Energietechnik). Ebenso<br />

vertreten mit Ständen und Projekten waren unter<br />

an<strong>der</strong>em die Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften und<br />

<strong>der</strong> literatur, die Max-Planck-Institute für Polymerforschung<br />

und für Chemie, die Zukunftsinitiative<br />

Rheinland-Pfalz (ZIRP), die Fachhochschule <strong>Mainz</strong><br />

und das Römisch-Germanische Zentralmuseum<br />

<strong>Mainz</strong>.<br />

Beson<strong>der</strong>s begehrt war <strong>der</strong><br />

farbenfrohe Glibber, den das<br />

NaT-Lab <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Mainz</strong><br />

in seinem Projekt „Chemie für<br />

Jung und Alt“ mischte.<br />

Erwachsene Besucher faszinierte am Wissenschaftsmarkt<br />

vor allem die Vielfalt <strong>der</strong> Themen in ungewohnter<br />

räumlicher Nähe: Alle Wege waren kurz,<br />

aus den verschiedenen Instituten auf dem Campus

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