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Die Drei wichtigen Teile eines Seminars

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<strong>Die</strong> drei <strong>wichtigen</strong> <strong>Teile</strong> <strong>eines</strong> <strong>Seminars</strong><br />

Tipps und Tricks für den Seminaraufbau


Impressum<br />

Hersteller:<br />

Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer Tirol (WIFI Tirol)<br />

Egger-Lienz-Straße 116, 6020 Innsbruck<br />

Für den Inhalt verantwortlich<br />

Martin Brandacher<br />

Das Werk einschließlich aller seiner <strong>Teile</strong> ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ohne Zustimmung<br />

des Rechteinhabers ist unzulässig.<br />

Das gilt insbesondere für Fotokopien, Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und<br />

die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Soweit im Text personenbezogene Bezeichnungen nur in männlicher Form angeführt sind, beziehen<br />

sie sich auf Frauen oder Männer in gleicher Weise. Bei der Anwendung auf bestimmte Personen wird<br />

die jeweils geschlechtsspezifische Form verwendet.<br />

Es wird darauf hingewiesen, dass alle Angaben trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen.<br />

Eine Haftung des Wirtschaftsförderungsinstitutes der Wirtschaftskammer Tirol ist ausgeschlossen<br />

Seite 1


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung ......................................................................................................... 3<br />

2 Einleitung des <strong>Seminars</strong> ...................................................................................... 4<br />

2.1 Seminar thematisch und sozial starten ................................................................. 4<br />

2.2 Den Teilnehmenden Orientierung geben ................................................................ 4<br />

2.3 Früh an die Erfahrungen der Lernenden anknüpfen ................................................ 5<br />

2.4 <strong>Die</strong> Stimmen der Teilnehmenden früh klingen lassen............................................... 6<br />

2.5 Eine gute Lernatmosphäre schaffen ..................................................................... 7<br />

3 Hauptteil des <strong>Seminars</strong> ....................................................................................... 8<br />

3.1 Auf einen guten Wechsel von Input und Wiederholungsphasen achten ..................... 8<br />

3.2 Weniger machen, mehr machen lassen.................................................................. 9<br />

3.3 Input, Übung und Reflexion variieren .................................................................. 10<br />

3.4 Häufig Zwischenbilanz einbauen ........................................................................ 11<br />

3.5 Pausen nicht vergessen ..................................................................................... 12<br />

4 Schluss des <strong>Seminars</strong> ....................................................................................... 13<br />

4.1 Lerntransfers anfeuern ..................................................................................... 13<br />

4.2 Kurz und knackig zum Ende kommen .................................................................. 13<br />

Seite 2


1 Einleitung<br />

Bei Schulaufsätzen hat sich eine bewährte Faustregel etabliert: Ein gelungener Aufsatz besteht aus<br />

drei essenziellen <strong>Teile</strong>n – der Einleitung, dem Hauptteil und dem Schluss. <strong>Die</strong>se bewährte Struktur<br />

findet sich auch in der Gestaltung von Seminaren und deren einzelnen Bausteinen wieder. Ein<br />

erfolgreiches Seminar zeichnet sich ebenfalls durch die klare Gliederung aus. <strong>Die</strong> Anwendung dieser<br />

bewährten Struktur eröffnet effektive Lernprozesse.<br />

In diesem Dokument erklären wir diesen Ansatz genauer und geben Ihnen ein paar Tipps zu den<br />

entsprechenden <strong>Teile</strong>n.<br />

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2 Einleitung des <strong>Seminars</strong><br />

2.1 Seminar thematisch und sozial starten<br />

Ein gelungener Beginn legt das Fundament für Ihr Seminar. Zu Beginn des <strong>Seminars</strong> sollten Sie auf<br />

zwei Ebenen aktiv werden: die thematische und die soziale.<br />

Thematischer Start: Geben Sie den Teilnehmenden einen Überblick über zentrale Fragen, die das<br />

Seminar behandeln wird. Das könnte beinhalten, worum es im Kurs geht, welche Ziele verfolgt werden,<br />

welche Schritte im Seminar geplant sind und ob es Pausen gibt. Wenn die Teilnehmenden gut<br />

informiert sind, können sie sich besser auf das Lernen konzentrieren.<br />

Sozialer Start: Es ist wichtig, dass sich die Teilnehmenden von Anfang an sicher und wohl fühlen.<br />

Das Gefühl der sozialen Akzeptanz beeinflusst maßgeblich die Motivation zum Lernen. Bieten Sie<br />

den Teilnehmenden Gelegenheiten, sich kennenzulernen und miteinander in Kontakt zu treten. Lassen<br />

Sie die Stimmen der Teilnehmenden erklingen.<br />

Der soziale Start ist besonders wichtig, wenn die Teilnehmenden sich untereinander nicht oder<br />

kaum kennen. Aber auch in bereits vertrauten Gruppen können Sie die Arbeitsfähigkeit der Gruppe<br />

durch einen kurzen sozialen Einstieg in die neue Einheit fördern.<br />

Besonders effektiv ist es, wenn Sie thematische und soziale Aspekte abwechselnd miteinander verknüpfen.<br />

<strong>Die</strong>s macht den Beginn abwechslungsreich und erfüllt gleichzeitig das Bedürfnis nach Information<br />

(thematisch) und Sicherheit (sozial).<br />

2.2 Den Teilnehmenden Orientierung geben<br />

Erstellt mit Dall-e (Dez. 2023)<br />

Sobald Sie Ihren Seminarplan gründlich ausgearbeitet haben, wird Ihnen zu Beginn des <strong>Seminars</strong><br />

vieles klar sein. Sie kennen die Ziele, die Sie mit Ihren Teilnehmenden erreichen<br />

möchten, haben sich intensiv mit dem Thema befasst und wissen, welche Kernpunkte Sie<br />

behandeln wollen. Zudem haben Sie eine klare Vorstellung vom Ablauf des <strong>Seminars</strong>. Sie<br />

sind also bestens vorbereitet.<br />

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Im Gegensatz dazu kommen Ihre Teilnehmenden ohne Ihr Hintergrundwissen in den Kurs.<br />

Möglicherweise sind sie aus ganz anderen Gründen dort. Es besteht also eine Wissenskluft,<br />

die Sie überbrücken sollten. Stellen Sie sicher, dass Sie den Lernenden Orientierung<br />

bieten, und zwar durchgehend. Zu Beginn und während des <strong>Seminars</strong> sollten Sie folgende<br />

Punkte klären:<br />

• Was ist das Ziel des Kurses?<br />

• Um welches Thema geht es? Welche Aspekte gehören dazu? Wo liegt der Fokus und<br />

was lassen wir aus?<br />

• Wie ist der Ablauf des <strong>Seminars</strong>?<br />

• Wann sind Pausen geplant?<br />

• Wann nähern wir uns dem Abschluss?<br />

Mit diesem Orientierungswissen müssen die Teilnehmenden weniger raten. Sie sind gut informiert<br />

und können sich voll auf das Lernen konzentrieren. Schon einfache Orientierungsaussagen können<br />

viele Störungen verhindern. Jedes Stück Orientierung ist daher eine lohnende Investition.<br />

2.3 Früh an die Erfahrungen der Lernenden anknüpfen<br />

Erstellt mit Dall-e (Dez. 2023)<br />

David Paul Ausubel, ein bedeutender amerikanischer Lernpsychologe, betonte in seiner Antwort<br />

auf die Frage nach den Schlüsselfaktoren für erfolgreiches Lernen, dass das bereits vorhandene<br />

Wissen und die Erfahrungen der Lernenden entscheidend sind. Sein Grundsatz lautet: Erkennen<br />

Sie, was der Lernende bereits weiß, und passen Sie den Unterricht entsprechend an. Ausubel sieht<br />

das Lernen als einen Prozess, der auf der Verbindung neuer Informationen mit bereits vorhandenen<br />

Erfahrungen basiert.<br />

Obwohl Ausubels Einsicht einleuchtend ist, wird sie häufig in Seminaren, Trainings und im Unterricht<br />

übersehen. Oft wird Wissen einfach präsentiert, in der Hoffnung, dass es von den Lernenden<br />

aufgenommen wird. Ein effektiverer Ansatz ist es, den Lernenden zu ermöglichen, zu Beginn <strong>eines</strong><br />

neuen Themas ihr vorhandenes Wissen und ihre Erfahrungen zu teilen. <strong>Die</strong>ses Vorgehen zeigt oft,<br />

wie viel die Lernenden bereits über ein scheinbar neues Thema wissen oder vermuten können, was<br />

das Verknüpfen von Informationen und damit das Lernen erleichtert.<br />

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2.4 <strong>Die</strong> Stimmen der Teilnehmenden früh klingen lassen<br />

Erstellt mit Dall-e (Dez. 2023)<br />

Sie möchten die aktive Beteiligung der Kursteilnehmenden fördern: Sie sollen Fragen stellen,<br />

antworten und diskutieren. Den Grundstein dafür legen Sie bereits zu Beginn des <strong>Seminars</strong>.<br />

Es ist wichtig, die Stimmen der Teilnehmenden so früh wie möglich einzubeziehen.<br />

Ermutigen Sie die Teilnehmenden, in den ersten Minuten des Kurses sich zu äußern – sei<br />

es themenbezogen oder persönlich. Hier einige Vorschläge für effektive Einstiegsfragen:<br />

• „Welche Erfahrungen bringen Sie bereits zu unserem Thema mit?“<br />

• „Was assoziieren Sie mit dem Begriff X?“<br />

• „<strong>Teile</strong>n Sie uns drei Dinge über Ihr Leben außerhalb der Arbeit mit.“<br />

• „Wie fühlen Sie sich heute auf einer Skala von 0 bis 5?“<br />

Je früher Teilnehmende sich zu Wort melden, desto leichter fällt es ihnen, sich auch im<br />

weiteren Verlauf des Kurses zu beteiligen. Sie haben ihre Stimme bereits in der Gruppe<br />

etabliert, was Sicherheit und Vertrauen schafft. In kleineren Gruppen können alle Teilnehmenden<br />

in der großen Runde zu Wort kommen. In größeren Gruppen sollten die Teilnehmenden<br />

zunächst mit ihren Nachbarn sprechen, um denselben Effekt zu erzielen.<br />

Zusammenfassend: Anstatt mit langen Dozentenvorträgen zu beginnen, sollten die Teilnehmenden<br />

gleich zu Beginn aktiv eingebunden werden.<br />

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2.5 Eine gute Lernatmosphäre schaffen<br />

Erstellt mit Dall-e (Dez. 2023)<br />

Eine positive und anregende Lernumgebung fördert die Motivation der Teilnehmenden,<br />

sich mit den Lerninhalten auseinanderzusetzen. In einer Atmosphäre, die von Respekt,<br />

Offenheit und gegenseitiger Unterstützung geprägt ist, fühlen sich Lernende sicher und<br />

geschätzt. <strong>Die</strong>s stärkt ihr Selbstvertrauen und ihre Bereitschaft, sich auf neue Herausforderungen<br />

einzulassen. Darüber hinaus erleichtert eine gute Lernatmosphäre die Konzentration<br />

und das Verständnis komplexer Sachverhalte.<br />

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3 Hauptteil des <strong>Seminars</strong><br />

3.1 Auf einen guten Wechsel von Input und Wiederholungsphasen achten<br />

Klaus Döring, ein Professor für Didaktik an der Technischen Universität Berlin, vergleicht den Lernprozess<br />

mit dem Rhythmus des Atmens, wobei das Lernen in zwei Hauptphasen unterteilt wird: das<br />

Einatmen und das Ausatmen. In der Phase des Einatmens, nehmen die Lernenden neue Informationen<br />

auf und beschäftigen sich intensiv damit. Personen mit umfangreichem Vorwissen und Erfahrung<br />

in einem Thema finden es oft leichter, neue Inhalte zu verarbeiten und zu verinnerlichen.<br />

In der Phase des Ausatmens, wiederholen die Lernenden das zuvor Aufgenommene und artikulieren<br />

es in ihren eigenen Worten. Sie wenden das Gelernte auf unterschiedliche Situationen und<br />

praktische Fälle an.<br />

Professor Döring betont die Wichtigkeit des Wechsels zwischen diesen beiden Phasen. <strong>Die</strong>ser Ansatz<br />

führt dazu, dass die Lernenden nicht nur passiv Informationen aufnehmen, sondern durch aktive<br />

Beteiligung und Übung der Inhalte diese effektiver verinnerlichen können. Ein weiterer Vorteil<br />

dieses Ansatzes ist, dass er das Lernen abwechslungsreicher macht und die Konzentrationsfähigkeit<br />

der Lernenden steigert.<br />

Eine seiner Kernempfehlungen ist, dass reine Aufnahmephasen (Einatmen) nicht länger als 20 Minuten<br />

dauern sollten, um die Effektivität des Lernprozesses zu maximieren.<br />

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3.2 Weniger machen, mehr machen lassen<br />

Erstellt mit Dall-e (Dez. 2023)<br />

Johann Amos Comenius, ein Pädagoge des 17. Jahrhunderts, war sowohl Lehrer als auch Rektor. Er<br />

lebte zwischen 1592 und 1670 und verfasste ein bedeutendes Werk mit dem Titel „Didactica magna“<br />

(<strong>Die</strong> große Didaktik). In diesem Werk brachte er bereits vor vier Jahrhunderten wesentliche pädagogische<br />

Prinzipien zum Ausdruck, darunter die Forderung nach Schulpflicht für Jungen und Mädchen.<br />

Comenius ist bekannt für seine anspruchsvollen pädagogischen Aussagen, wie beispielsweise: „Lehren<br />

Sie weniger, damit die Lernenden mehr lernen können.“ <strong>Die</strong>se Aussage regt zum Nachdenken<br />

an: Möglicherweise wollte er damit sagen, dass Lehrpersonen den Lernenden Raum lassen sollten,<br />

um selbstständig zu denken, Hypothesen zu bilden und eigenständig zu handeln. Es könnte bedeuten,<br />

dass es förderlich ist, den Lernenden Freiraum und Zeit für eigene Erfahrungen und auch Fehler<br />

zu geben, statt alles bis ins Detail vorzugeben.<br />

Reflektieren Sie über die Anwendung dieser Idee in der Praxis: „Lehren Sie weniger, damit die Lernenden<br />

mehr lernen können!“ Überlegen Sie, wann und in welchem Kontext Sie durch einen reduzierten<br />

Lehransatz das Lernen Ihrer Teilnehmenden intensiver fördern könnten.<br />

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3.3 Input, Übung und Reflexion variieren<br />

Erstellt mit Dall-e (Dez. 2023)<br />

Mit nur drei Grundzutaten können Sie effektive und vielfältige Seminar-Module erstellen. Experimentieren<br />

Sie mit Kombinationen aus Input, Übung und Reflexion.<br />

Variante 1: Input, Übung, Reflexion<br />

Beginnen Sie mit einem informativen Input, gefolgt von einer praktischen Übung. Anschließend reflektieren<br />

die Teilnehmenden ihre Erkenntnisse. <strong>Die</strong>se Methode eignet sich hervorragend für die<br />

Einführung in neue Themen, besonders bei Liebhabern von Fakten und Daten.<br />

Variante 2: Übung, Reflexion, Input<br />

Starten Sie mit einer praktischen Übung, ideal für Teilnehmende, die experimentierfreudig sind.<br />

Nach der Übung folgt eine Reflexionsphase, in der möglicherweise der Bedarf an weiteren Informationen<br />

oder Hilfsmitteln aufkommt. <strong>Die</strong>se werden dann im abschließenden Input bereitgestellt.<br />

Variante 3: Reflexion, Input, Übung<br />

<strong>Die</strong>se Reihenfolge passt gut zu Teilnehmenden mit umfangreichen Vorerfahrungen zum Thema. Sie<br />

beginnen mit einer Reflexion ihrer Erfahrungen, gefolgt von einem fachlichen Input Ihrerseits und<br />

enden mit einer praktischen Übung.<br />

Es gibt viele weitere mögliche Variationen, und es gibt keinen "einzigen richtigen Weg". Wählen Sie das Format,<br />

das am besten zu den Zielen und der Zielgruppe passt. Viele Lehrende bevorzugen bestimmte Abläufe,<br />

aber durch Abwechslung können Sie Ihre Seminare dynamisch und interessant gestalten. Überlegen Sie, ob<br />

auch Sie eine bevorzugte Methode haben und wie Sie durch den Wechsel zwischen verschiedenen Ansätzen<br />

Vielfalt schaffen können.<br />

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3.4 Häufig Zwischenbilanz einbauen<br />

Erstellt mit Dall-e (Dez. 2023)<br />

In vielen Trainings und Workshops wird erst kurz vor Schluss eine Rückschau gehalten. <strong>Die</strong><br />

Teilnehmenden teilen ihre Lernerfahrungen, Anwendungsideen und ihre Eindrücke der<br />

Lernphase. <strong>Die</strong>s ist eine wertvolle Praxis, aber leider oft zu spät. Denn häufig bleibt den<br />

Lernenden nur der zuletzt besprochene Stoff im Gedächtnis. Kritik an den Lernzielen oder<br />

der Methodik lässt sich zu diesem Zeitpunkt kaum noch umsetzen.<br />

Es ist daher ratsam, regelmäßige Zwischenrückschauen einzuplanen. Unterbrechen Sie den<br />

Lernprozess beispielsweise schon nach einem halben Tag oder nach 90 Minuten. Nutzen<br />

Sie Fragen wie diese, um eine Zwischenbilanz zu ziehen:<br />

• Was haben Sie – wäre der Kurs jetzt zu Ende - bereits gelernt und wie werden Sie es<br />

anwenden?<br />

• Worauf werden Sie in Ihrer praktischen Arbeit nach dieser Einheit besonders achten?<br />

• Welche Fehler im Bereich X werden Sie künftig vermeiden?<br />

• Entspricht die Ausrichtung und das Tempo des <strong>Seminars</strong> Ihren Erwartungen?<br />

• Vermissen Sie etwas im Kurs?<br />

<strong>Die</strong>se Fragen helfen, den Transfer in die Praxis zu fördern. Oft treten dabei Unklarheiten<br />

oder Fragen auf, die sofort angegangen werden können. Häufig fühlen sich die Teilnehmenden<br />

nach einer solchen Zwischenbilanz klarer und sind bereit für die nächste Lernphase.<br />

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3.5 Pausen nicht vergessen<br />

Erstellt mit Dall-e (Dez. 2023)<br />

Pausen während des Unterrichts sind entscheidend für die Lernleistung und das Wohlbefinden der<br />

Teilnehmenden. Sie bieten Gelegenheit zur Erholung, reduzieren Stress und verbessern die Konzentration.<br />

Pausen ermöglichen es den Teilnehmenden, vermittelte Inhalte zu verarbeiten und fördern<br />

so das Langzeitgedächtnis. Zudem stärken sie die soziale Interaktion und die körperliche Aktivität,<br />

was wesentlich für die gesamte Entwicklung der Teilnehmenden ist. Kurz gesagt, regelmäßige<br />

Pausen sind ein unverzichtbarer Bestandteil effektiven Lernens.<br />

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4 Schluss des <strong>Seminars</strong><br />

4.1 Lerntransfers anfeuern<br />

Um den Lerntransfer zu verstärken, sollten Sie die Teilnehmenden am Ende einer Lerneinheit dazu<br />

anregen, die wesentlichen Inhalte und gewonnenen Erkenntnisse zu reflektieren. Einfache Fragen<br />

und Aufgabenstellungen können hierbei sehr effektiv sein. Zum Beispiel könnten Sie die Teilnehmenden<br />

fragen, was für sie heute besonders bedeutsam war, welche neuen Einsichten sie gewonnen<br />

haben oder welche drei Haupterkenntnisse sie aus der heutigen Einheit mitnehmen. Ermutigen<br />

Sie sie auch zu überlegen, wie sie diese Erkenntnisse anwenden werden, woran ihre Kollegen bemerken<br />

werden, dass sie an diesem Seminar teilgenommen haben, auf welche Aspekte sie in den<br />

nächsten Tagen besonders achten wollen, welcher der nächste Schritt für sie ist und welche Fehler<br />

sie zukünftig vermeiden möchten. Reservieren Sie Sich in Ihren Seminaren fünf bis zehn Minuten<br />

für ein oder zwei solcher Transferfragen. <strong>Die</strong>se kurze Zeitspanne ist sehr wertvoll, da sie allen Beteiligten<br />

die Chance bietet, ein Fazit zu ziehen und Pläne für die Umsetzung der erlernten Inhalte zu<br />

entwickeln.<br />

4.2 Kurz und knackig zum Ende kommen<br />

Neben der Bewertung des Lerntransfers können Sie am Ende des <strong>Seminars</strong> auch Feedback zur gemeinsamen<br />

Lernzeit einholen. Eine Möglichkeit ist, eine Abschlussrunde zu organisieren, in der jeder<br />

Teilnehmende seine Erfahrungen mit der Gruppe, dem Kursleiter und dem behandelten Thema<br />

teilt. Solche Rückmeldungen sind wertvoll für die Weiterentwicklung des aktuellen <strong>Seminars</strong> oder<br />

zukünftiger Kurse.<br />

Im Gegensatz zu vielen didaktischen Empfehlungen führe ich nicht nach jedem Seminar eine Feedbackrunde<br />

durch. Manchmal schließe ich ein Seminar oder einen Kurs einfach mit ein paar kurzen<br />

Worten ab, ohne formelle Abschlussrunde. Ich sage dann etwas wie: „Wir haben heute viel erreicht.<br />

Das war's für heute. Einen schönen Feierabend.“ Oft sind die Teilnehmenden darüber erfreut und<br />

verlassen zügig den Raum.<br />

Wichtig ist es, die Stimmung und Bereitschaft der Gruppe zu beobachten. Ich achte darauf, ob es<br />

Anzeichen gibt, dass die Teilnehmenden schon zum Aufbruch bereit sind, wie etwa häufiges auf die<br />

Uhr schauen, das Zusammenpacken ihrer Sachen oder Unruhe. Wenn ich solche Signale bemerke,<br />

entscheide ich mich für einen schnellen und unkomplizierten Abschluss.<br />

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