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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

unglaublichen Vier“ (07.01.2000) (Hannawald/Vier-Schanzen-Tournee), „Ein Oscar<br />

für den Einzigartigen“ (14.10.02). In sonstigen Überschriften: „Elfmeter-Krimi“<br />

(23.05.93), „Alptraum Wallau“ (11.11.96), „Hysterie um Maier“ (19.12.2000).<br />

Gerade das Wort „Sensation“ muss dafür her halten, wenn unerwartet ein Ereignis<br />

geschieht, <strong>des</strong>sen Brisanz und Dimension beson<strong>der</strong>s hervorgehoben werden soll.<br />

Auch im Text werden solche und ähnlich starke, emotionale Begriffe verwendet. Die<br />

Rede ist von „Desaster“, „Nervosität“, „Angst-Gegnern“, „blank liegenden Nerven“,<br />

„wütenden Spielern“, „erbittert geführter Ringschlacht“, „verrückten Toren“,<br />

„Ratlosigkeit in <strong>der</strong> Mannschaft“ aber auch von „Optimismus“, „Freude und Spaß am<br />

Spiel“, „mutigen Spielzügen“ o<strong>der</strong> von „jubelnden Fans“. Die Wörter „Dramatik“,<br />

„packende Finals“, „gefährliche Pässe“ und „Katastrophen“ schüren ebenfalls die<br />

Aufmerksamkeit <strong>des</strong> Lesers. Die Neigung <strong>zur</strong> Übertreibung entpuppt sich als<br />

Stilmittel <strong>der</strong> SÜDKURIER-Sportberichterstattung. Weitere „Übertreibungen“ werden<br />

im Abschnitt „Hyperbolik“ aufgelistet.<br />

Sport ist Erfolg o<strong>der</strong> Misserfolg. Diese Wortfel<strong>der</strong> sind auch in Überschriften zu<br />

finden. Dazu gehören auch „Triumph“, „gewinnen“, „bezwingen“, „ausschalten“,<br />

„verlieren“ o<strong>der</strong> „scheitern“. Sie geben direkten Aufschluss über den Ausgang eines<br />

Wettkampfes, über den Verlierer o<strong>der</strong> Gewinner einer Sportart. In den Aufmacher-<br />

Überschriften passen folgende Titel in diese Kategorie: „Nürnbergs großartiger<br />

Meisterschafts-Triumph“ (10.08.48), „USA: Euphorie nach Daviscup-Triumph“<br />

(28.12.94), „Der totale Telekom-Triumph in Paris“ (22.07.96), „Klassenprimus vor<br />

dem Abgrund“ (21.10.98) (FC Bayern München), „(...) Triumphator Jagudin begleicht<br />

alte Rechnung (...)“ (16.02.2002). Des weiteren gibt es Wörter, die geradezu<br />

synonymartig Erfolg und Misserfolg ausdrücken, ohne die o.g. Vokabeln zu nennen.<br />

Beispiele in Aufmacher-Überschriften: Traum und Trauma“ (01.07.2002). In<br />

sonstigen Überschriften: „Borussia im freien Fall“ (20.03.2000), „Leblose Kicker“<br />

(13.12.2002).<br />

Das Wortfeld <strong>des</strong> Unerklärlichen und Übernatürlichen<br />

Hiermit sind u.a. Ausdrücke wie, „zaubern“, „hexen“ und „Wun<strong>der</strong>/wun<strong>der</strong>bar“<br />

gemeint, die im Sportgebrauch <strong>der</strong> Sportjournalisten verankert sind. In Aufmacher-<br />

Überschriften würden diese Worte heute wie abgedroschene Metaphern wirken.<br />

Daher lassen sich solche Aufmacher-Überschriften nur in den 60er Jahren finden:<br />

„Real Madrid zauberte wie<strong>der</strong> das Pokal-Fußballwun<strong>der</strong>“ (19.05.60), „FC Santos will<br />

in Konstanz Zauberfußball demonstrieren“ (30.05.68). Im Text: „Wun<strong>der</strong>läufer“<br />

(02.09.96),. Ein Beispiel für eine weitere Form <strong>des</strong> Unerklärlichem als Aufmacher-<br />

Überschrift: „Die Tartanbahn frisst ihre Kin<strong>der</strong>“ (16.10.68).<br />

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