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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

• Blockumbruch-Umsetzung: Die Blockumbruchstruktur <strong>der</strong> Artikel ist seit<br />

1946/48 von rund 58 Prozent auf knapp 100 Prozent in 2000/2002 gestiegen<br />

(Kap. 10.1.2, Tab.39/40).<br />

• Positiv-Darstellung: Bei <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> Haupthandlungsträger zeigt sich:<br />

42,4 Prozent werden positiv dargestellt, nur 8,4 Prozent negativ. Weitere 25,8<br />

Prozent sind nicht feststellbar, 23,4 Prozent vereinen positive und negative<br />

Tendenzen ineinan<strong>der</strong> (Kap. 10.2.8, Abb.60.). Beson<strong>der</strong>s in 2000/2002 (ebd.,<br />

Abb. 61) steig <strong>der</strong> Anteil an positiver Bewertungen an, während negative<br />

rückläufig waren. Die Konklusion „mehr Helden als Opfer“ ist naheliegend.<br />

• Regionale Identifikation: Anhand <strong>der</strong> analysierten Sprachstereotypen (Kap.<br />

10.4.2, Abb. 67) lassen sich bei Aufmacher-Überschriften Sportler, Namen und<br />

Äußerungen finden, die eine Identifikation mit <strong>der</strong> Region zulassen. Über die<br />

Dekaden treten diese „Hinweise“ vermehrt auf. Die Journalisten-Befragung klärt<br />

die Gründe, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um ein regionales Ereignis<br />

im Hauptsport zu platzieren (Kap. 10.7.3).<br />

• Werbeplatzierung: Der Sportteil wird seit SÜDKURIER-Start dazu genutzt<br />

Anzeigen und Werbung zu platzieren (Kap. 10.5, Abb.70). Dabei herrschte in den<br />

50er Jahren die größte Anzeigenflut im Sportteil.<br />

Bringt man nun diese Ergebnisse in den Kontext <strong>der</strong> heutigen Sportberichterstattung<br />

in Deutschland, so lassen sich folgende fünf Punkte für eine weitere<br />

Qualitätsverbesserung <strong>des</strong> SÜDKURIER aufzeigen:<br />

1) Inhaltlich hat sich die Gewichtung <strong>der</strong> Sportberichterstattung im Laufe <strong>der</strong><br />

Dekaden verschoben. Die von TEWES (1991) eruierte Hinwendung <strong>zur</strong><br />

Komplementärfunktion hat sich nicht nur fortgesetzt, son<strong>der</strong>n verstärkt. Und so<br />

versucht auch <strong>der</strong> SÜDKURIER sich auf seine Weise noch mehr von <strong>der</strong><br />

Fernsehberichterstattung abzuheben bzw. diese zu ergänzen. Allerdings nutzt <strong>der</strong><br />

Hauptsport nicht konsequent alle Möglichkeiten, seine Komplementärfunktion<br />

auszufüllen. Hier ist vor allem die Vernachlässigung <strong>der</strong> Hintergrundberichterstattung<br />

2,2% Erstnennung/1,5% Zweitnennung (vgl. Kap. 10.2.2, Tab. 47/48) zu nennen.<br />

Die Versäumnisbekämpfung könnte den Redakteuren wegen <strong>des</strong> Aktualitätsvorsprungs<br />

<strong>des</strong> Fernsehen einen Vorteil verschaffen. Zudem besitzt die Aussage<br />

LOOSENs (1998, S.211) diesbezüglich nur noch bedingt Gültigkeit:<br />

„Sport in den Medien ist in erster Linie Fernsehsport. Für die Printmedien ist Sport<br />

vor allem wegen seiner Fernsehpräsenz ein Thema; hier werden die entscheidenden<br />

Aktualitäts- und Relevanzmaßstäbe vorgegeben.“<br />

Denn obwohl das Fernsehen weiterhin die Vorreiterrolle auf dem Sportmedienmarkt<br />

übernimmt, gibt es hinsichtlich <strong>der</strong> Themengestaltung durchaus eine Wechselwirkung<br />

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