Schweden aktuell 5/23
Im Magazin der Schwedischen Handelskammer in Deutschland geht es diesmal um schwedisches Interior-Design und das "Bullerbü-Syndrom", Auswandern nach Schweden.
Im Magazin der Schwedischen Handelskammer in Deutschland geht es diesmal um schwedisches Interior-Design und das "Bullerbü-Syndrom", Auswandern nach Schweden.
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WWW.SCHWEDENKAMMER.DE AUSGABE 5/<strong>23</strong><br />
SCHWEDEN<br />
<strong>aktuell</strong><br />
Interior<br />
Die Eleganz der<br />
Einfachheit<br />
Bullerbü-Syndrom<br />
Auswandern nach<br />
<strong>Schweden</strong><br />
Unternehmenspreis<br />
Die Preisverleihung
Editorial<br />
Technologie in<br />
Partnerschaft<br />
8<br />
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Deutschen Industrie - dass die Bundeswehr zeitnah<br />
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Liebe Mitglieder und Freunde der Schwedischen Handelskammer,<br />
dieses Editorial schreibe ich auf der Rückreise aus Wiesbaden, wo wir ein wirkliches<br />
Highlight erlebt haben! Die diesjährige Unternehmenspreisverleihung war<br />
herausragend – sehr feierlich und würdevoll und zugleich entspannt und unterhaltsam.<br />
Ich bin überzeugt, dass alle Gäste und auch unsere Schirmherrin I.K.H.<br />
Kronprinzessin Victoria spüren und erleben konnten, dass wir als Schwedische<br />
Handelskammer das zentrale Netzwerk für schwedische Wirtschaftsinteressen in<br />
Deutschland sind.<br />
Ebenso herausragend war der vorangegangen Business Day mit einem hochkarätigen<br />
Programm zum Thema deutsch-schwedische Zusammenarbeit im Gesundheitswesen<br />
bei Getinge. Diese Events haben wieder einmal bestätigt, dass wir<br />
einen unmittelbaren Zugang zu hochwertigen Kontakten bieten und dabei einen<br />
vertrauensvollen Austausch pflegen.<br />
Wie es Tradition ist, hat auch der Vorstand am Tag vor der Preisverleihung getagt<br />
und wir freuen uns, dass wir wieder die Gelegenheit für ein physisches Treffen in<br />
großer Runde hatten. Zugleich haben wir auch ein paar Neuigkeiten für Sie als<br />
Mitglieder der Kammer: Beim Jahresauftakt 2024 am 1. Februar 2024 in Hamburg<br />
gibt es den „Vorstand zum Anfassen“. Seien Sie gespannt!<br />
Gespannt dürfen Sie auch auf die neue Ausgabe der <strong>Schweden</strong> Aktuell sein.<br />
Sie werden etwas dazu lesen können, warum das Bullerbüsyndrom etwas sehr<br />
Deutsches ist und unseren Blick auf <strong>Schweden</strong> sehr prägt – und natürlich auch<br />
dazu, wie es heutzutage um Bullerbü bestellt ist. Ebenso prägend für <strong>Schweden</strong><br />
sind die weiteren Schwerpunktthemen Innenarchitektur und Interior Design, wo<br />
Sie vielleicht auch die eine oder andere Anregung für gemütliche Wintertage zu<br />
Hause finden.<br />
Ihre<br />
Maria Wolleh<br />
Vize-Präsidentin der Schwedischen Handelskammer<br />
Partnerin, kallan Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />
18<br />
Inhalt<br />
4 5 Fragen an...<br />
Susanne Stichler,<br />
Fernsehmoderatorin und Journalistin<br />
5 Heiter bis schwedisch, Kolumne Lundin<br />
6 Gunilla von Platen | Biografie erschienen<br />
7 Kammerkompetenz | HEUSSEN GmbH<br />
8 Interior<br />
Die Eleganz der Einfachheit<br />
12 Das Bullerbü-Syndrom |<br />
Auswandern nach <strong>Schweden</strong><br />
17 Neue Mitglieder<br />
18 Die Verleihung des Schwedischen<br />
Unternehmenspreises 20<strong>23</strong><br />
24 Aus der Kammer<br />
26 3 Minuten mit | Josefine Brühl<br />
27 Impressum | Kammerkalender<br />
12<br />
3
WWW.SCHWEDENKA MER.DE AUSGABE 4/<strong>23</strong><br />
Verteidigung<br />
Kleines Land<br />
als Global Player<br />
<strong>Schweden</strong>s Norden<br />
Eine Nummer<br />
größer<br />
Unternehmenspreis<br />
Die Nominierten<br />
Erfolgsfaktor Sprache<br />
Sprachen lernen?<br />
Jetzt erst recht!<br />
Royale Jubiläen<br />
500 Jahre<br />
Erbmonarchie<br />
Mitgliederversa mlung<br />
in München<br />
Die Highlights<br />
A ce s Germany<br />
Markteinstieg<br />
für schwedische<br />
Scale-ups<br />
Mobilitätswende<br />
Anders unterwegs<br />
Fi nlandschweden<br />
Näher denn je<br />
5 FRAGEN AN...<br />
Susanne Stichler<br />
Fernsehmoderatorin und Journalistin<br />
„Die Bullerbü-Idylle hat Kratzer bekommen.“<br />
Du hast ja schon zum zweiten Mal die Gala<br />
zum Unternehmenspreis moderiert –<br />
und sprichst schwedisch. Was ist Dein<br />
Bezug zu <strong>Schweden</strong>?<br />
Meine Eltern haben mich als 9 Monate<br />
altes Mädchen mit in die schwedische<br />
Wildnis in Dalsland in die Sommerferien<br />
mitgenommen. Und dieser<br />
Urlaub wirkt bis heute nach: das kleine<br />
Häuschen im Wald ist seither unsere Familienheimat.<br />
Dort sind mein Bruder und ich Sommer<br />
für Sommer groß geworden und haben ganz nebenbei schwedisch<br />
gelernt.<br />
Hat sich Dein persönliches <strong>Schweden</strong>bild in den letzten Jahren<br />
verändert?<br />
Die Bullerbü-Idylle hat auch aus meiner Sicht Kratzer bekommen.<br />
Das Land hat große Aufgaben zu bewältigen. Die Clans,<br />
die Gewalt erschüttern mich. Aber auch manche Hoffnungslosigkeit,<br />
vor allem in einigen ländlichen Regionen.<br />
Kannst Du – aus journalistischer Sicht – einen Unterschied in<br />
der Debattenkultur in <strong>Schweden</strong> und Deutschland erkennen?<br />
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In folgender/n Ausgabe/n:<br />
1/24 (9. Februar) 2/24 (8. April) 3/24 (24. Juni)<br />
4/24 (27. September) 5/24 (9. Dezember)<br />
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SCHWEDEN<br />
<strong>aktuell</strong><br />
Mitglied: ja nein<br />
Mediadaten<br />
SCHWEDEN<br />
<strong>aktuell</strong><br />
WWW.SCHWEDENKA MER.DE AUSGABE 3/<strong>23</strong><br />
SCHWEDEN<br />
<strong>aktuell</strong><br />
Themen und Termine 2024<br />
Herausgeber:<br />
Schwedische Handelskammer in der<br />
Bundesrepublik Deutschland e.V.<br />
Sachsenstraße 6<br />
D-20097 Hamburg<br />
Tel. +49 (0)40-655 87 40<br />
E-Mail: info@schwedenkammer.de<br />
Nordis Agentur für Kommunikation | Peter Marx<br />
Werdener Straße 28 | D-45219 Essen | Tel.: 02054-938 54 17 | E-Mail: anzeigen@nordis.biz<br />
Nummer Branchen Kultur & Lebensart<br />
Auflage: 2.000 Exemplare<br />
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Umfang: 24/28 Seiten, durchgehend vierfarbig<br />
Anzeigen- und<br />
Redaktionsschluss<br />
Gesamtproduktion und Redaktion:<br />
Nordis - Agentur für Kommunikation<br />
Peter Marx<br />
Werdener Straße 28<br />
45219 Essen<br />
Tel. +49 (0)2054 - 938 54 17<br />
E-Mail: marx@nordis.biz<br />
Versand<br />
1/24 Mittelstand Museen und Galerien 26.01.2024 09.02.2024<br />
2/24 Reise und Transport<br />
W.SCHWEDENKA MER.DE AUSGABE 4/ 2<br />
SCHWEDEN<br />
<strong>aktuell</strong><br />
Wie der fåtölj<br />
nach <strong>Schweden</strong> kam<br />
Schwerpunktthema<br />
der Schwedischen<br />
Handelskammer 2024:<br />
15.3.2024 08.04.20<strong>23</strong><br />
3/24 Gastronomie Die Hanse 04.06.2024 24.06.2024<br />
4/24 Rechtsberatung Schule 06.09.2024 27.09.2024<br />
5/24 Milchindustrie Traditionen im Wandel 22.11.2024 9.12.2024<br />
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Mein Eindruck ist, dass wir in Deutschland härter diskutieren.<br />
In <strong>Schweden</strong> erlebe ich, dass die Menschen verbal harmonischer<br />
unterwegs sind. Das Akzeptieren von anderen Meinungen<br />
fällt möglicherweise vielen <strong>Schweden</strong> leichter. Manchmal<br />
fehlt mir aber auch der Streit. Der ja auch sehr reinigend<br />
sein kann.<br />
Was war für dich ein besonderes Highlight in deiner Karriere<br />
(außer die Moderation bei uns)?<br />
Der Höhepunkt meiner Karriere war die Moderation der ARD<br />
Extras zur Corona-Lage; eine unbekannte Pandemie mit extremen<br />
Auswirkungen und Einschränkungen. Nie vergessen<br />
werde ich das Interview in solch einer Sendung mit Anders<br />
Tegnell, über den berühmten schwedischen Weg.<br />
Bist du mit der Arbeit in Funk und Fernsehen „ausgelastet“<br />
oder machst du nebenberuflich noch andere Projekte, journalistischer<br />
oder anderer Art?<br />
Ja, ich bin ausgelastet. Mit Fernsehen und Hörfunk, mit Einsatzorten<br />
in Hamburg und Hannover. Da passt nicht mehr viel<br />
rein, ansonsten ginge das auf Kosten meiner Familie. Und das<br />
würde ich auf keinen Fall wollen.<br />
<strong>Schweden</strong> <strong>aktuell</strong> ist das Wirtschafts- und Mitgliedermagazin<br />
der Schwedischen Handelskammer. Nutzen Sie 2024 die<br />
Möglichkeit, sich und Ihre Produkte oder Dienstleistungen mit<br />
Anzeigen oder redaktionellen Beiträgen einer hochinteressanten<br />
Zielgruppe näher zu bringen:<br />
Den schwedischen Unternehmen in Deutschland, den<br />
deutschen Unternehmen mit <strong>Schweden</strong>bezug, den Entscheidern<br />
aus Politik und Wirtschaftsförderung.<br />
Die Mediadaten finden Sie als Beilage in dieser Ausgabe und<br />
unter dem Reiter „Service“ auf schwedenkammer.de<br />
Kontakt:<br />
Peter Marx<br />
Telefon +49 (0)2054-938540<br />
schweden<strong>aktuell</strong>@nordis.biz<br />
Heiter bis<br />
schwedisch<br />
Ob besonders gut designed oder<br />
besonders witzig, ob praktisch oder<br />
auf nette Weise traditionell: Immer<br />
wieder begegnen uns Produkte, die<br />
uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern<br />
und uns heiter stimmen. Und die auf ihre Weise<br />
vielleicht mehr zum <strong>Schweden</strong>bild beitragen, als uns<br />
bewusst ist. Heute:<br />
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Servietten, Seifen, Tees, Kerzen und vielem mehr.<br />
Das romantische Vintage-Design ist niemals kitschig,<br />
sondern dekorativ, elegant und von hoher künstlerischer<br />
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Über die Woolpower-Socken von Scandic Outdoor<br />
freuten sich Elena von Sperber (Berlin), Thomas Jürs<br />
(Klosterlechfeld), Oliver Cleblad (Frankfurt), Anna-Louisa<br />
Lobergh (Aachen), Christian Bloth (Frankfurt), Karin<br />
Körner (Stolzenhagen), Ingrid Husmann (Dortmund),<br />
Martin Segerud (Seehausen), Ingrid Lichtin (Mainz) und<br />
Ann-Kristin Gebauer (Mülheim a.d. Ruhr).<br />
KOLUMNE LUNDIN<br />
DIE LETZTEN WAHREN<br />
FREUNDE?<br />
Für die Kinder ein Paradies. Schule und Job ohne Stress.<br />
„Das einzige, was ich bereue, ist, dass wir nicht schon<br />
früher hierher gezogen sind“, heißt es in einer deutschen<br />
Facebookgruppe über Auswandern und Leben in <strong>Schweden</strong>.<br />
„Leute. Aufwachen!“ So würde ich gerne in die Gruppe<br />
rufen. <strong>Schweden</strong> ist schon lange kein Bullerbü mehr.<br />
Aber das wäre nicht nur unfair. Es wäre auch überheblich.<br />
So fragt zum Beispiel einer in der Gruppe, wie es mit<br />
der Sicherheit in einer bestimmten Kleinstadt in Mittelschweden<br />
aussieht und erhält ernüchternde Antworten.<br />
Andere deuten an, die finanziellen Möglichkeiten der<br />
Kommunen seien inzwischen doch sehr eingeengt.<br />
Dennoch, die Liebe der Deutschen zu <strong>Schweden</strong> ist<br />
schwer zu erschüttern. Nach Zahlen der großen Buchungsportale<br />
kommt über ein Viertel der ausländischen<br />
Touristen aus Deutschland. 20<strong>23</strong> waren es fast wieder so<br />
viele wie vor der Pandemie. Und es werden wieder Häuser<br />
gekauft. Dabei hilft natürlich, dass die Krone schwach<br />
ist und die Immobilienpreise sich im Sinkflug befinden.<br />
Ganz anders sieht es in großen Teilen der Welt aus. In<br />
Ländern, in denen <strong>Schweden</strong> traditionell einen guten<br />
Ruf hat, stößt man nun gegen eine Wand aus Skepsis bis<br />
hin zu Abneigung und Hass. Dazu beigetragen haben die<br />
Verbrennungen des Korans auf öffentlichen Plätzen in<br />
<strong>Schweden</strong> und eine Kampagne in den sozialen Medien,<br />
in denen dem schwedischen Sozialdienst vorgeworfen<br />
wird, Familien aus nicht europäischen Staaten ihre Kinder<br />
wegzunehmen. „Islamfeindlich“, lautet der Vorwurf.<br />
Aber auch bei den skandinavischen Nachbarn schauen<br />
viele neuerdings besorgt über die Grenze und wundern<br />
sich über die Gewaltwelle der kriminellen Gangs. Statt<br />
beschaulich, gediegen und etwas langweilig kommt<br />
<strong>Schweden</strong> heute als ein bedrohliches Problemland daher.<br />
Das hat auch Folgen für die Wirtschaft. In einer Untersuchung<br />
der Stockholmer Handelskammer gaben neulich<br />
acht von zehn befragten Unternehmen an, die Gewalt<br />
habe die Attraktivität <strong>Schweden</strong>s im Ausland sinken lassen.<br />
Volvo Cars befürchtet deshalb, dass es zunehmend<br />
schwierig wird, Personal aus dem Ausland anzuwerben.<br />
Die deutschen Sympathien sind da wie Balsam auf die<br />
Wunden der schwedischen Seele.<br />
4 5
Kammerkompetenz<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Gunilla von Platen:<br />
Biographie auf Deutsch erschienen<br />
In <strong>Schweden</strong> gehört Gunilla von Platen zu den bekanntesten<br />
und einflussreichsten Persönlichkeiten<br />
der Wirtschaft. Sie wirkte als Investorin bei der<br />
„Höhle der Löwin“ mit und inspiriert zahllose Menschen<br />
in ihren TV-Beiträgen, Interviews und Videos.<br />
In ihrer von Malin Roos aufgeschriebenen Lebensgeschichte<br />
berichtet sie, wie aus Günel Anip, dem Flüchtlingsmädchen<br />
aus der Türkei, Gunilla von Platen wurde,<br />
eine Unternehmerin an der Spitze der Geschäftswelt.<br />
Vielen Kammermitgliedern<br />
ist sie als<br />
Gastrednerin bei<br />
der letztjährigen<br />
Unternehmenspreisverleihung<br />
in Berlin<br />
bekannt geworden.<br />
Die Biographie ist<br />
nun unter dem Titel<br />
„Die Löwin“ in<br />
deutscher Sprache<br />
erschienen. Das Erscheinen<br />
der deutschen<br />
Ausgabe ist<br />
Gunilla von Platen bei der Gala<br />
zum Schwedischen Unternehmenspreis<br />
2022<br />
ein schönes Beispiel<br />
für die Netzwerkstärke<br />
der Schwedischen<br />
Handelskammer.<br />
Die Übersetzung übernahm Anna-Louisa Lobergh,<br />
die früher für die Geschäftsstelle tätig war. Thomas<br />
Ryberg hatte die deutsche Ausgabe angeregt und der<br />
Hummelshain Verlag von Peter Marx (Regionalgruppe<br />
Rhein-Ruhr) übernahm die Herausgabe.<br />
„Die Löwin“ ist ein sehr persönlicher Bericht über ihr<br />
außergewöhnliches Leben - von ihrer beeindruckenden<br />
Karriere bis hin zu den privaten und dunklen Seiten: Die<br />
Mutter, die als orthodoxe Christin in der Türkei vor ihren<br />
Augen angeschossen wurde, die Flucht und das Aufwachsen<br />
in einer schwedischen Vorstadt; die erste Ehe,<br />
in der sie in Angst lebte, und der Mord an Veronica, ihrer<br />
besten Freundin. Es geht um Macht, um den Kampf und<br />
Respekt in einer männlich dominierten Welt, ob als Mädchen<br />
mit acht Geschwistern in einem streng religiösen<br />
Elternhaus oder in der Welt des Business.<br />
Gunilla, wenn wir uns auf einer Party in Berlin treffen würden und<br />
Du Dich vorstellen wolltest, was würdest Du sagen?<br />
Taffe Unternehmerin, die schon viel überlebt hat und neue Herausforderungen<br />
liebt. Ich bin ein unglaublich neugieriger und<br />
furchtloser Mensch. Ich stelle auch gerne meine Unternehmer<br />
und Unternehmerinnen vor, in die ich zusätzlich zu meinen eigenen<br />
Unternehmen investiere.<br />
Deine Lebensgeschichte wurde in <strong>Schweden</strong> zu einem großen<br />
Bucherfolg. Was denkst du, was hat es so interessant gemacht –<br />
und warum ist es auch für deutsche Leser spannend?<br />
Das Buch hat wirklich für jeden etwas zu bieten. Ich denke, alle<br />
Leser können in dem Buch etwas finden, das sie inspiriert, weil<br />
ich so viel erlebt habe. Mord, Scheitern, Aufbau von Unternehmen,<br />
Verrat, Untreue, Liebe, Erfolg, Kulturkonflikte. <strong>Schweden</strong><br />
und Deutschland haben viele Ähnlichkeiten in der Kultur und<br />
anderen Dingen. Ich kann meinen deutschen Lesern eine ergreifende<br />
und kraftvolle Lektüre versprechen, die sie inspirieren wird.<br />
Dein Leben ist im Großen und Ganzen eine einzigartige Erfolgsgeschichte,<br />
aber das Buch ist lesenswert, nicht zuletzt weil Du so<br />
offen über Rückschläge und Krisen sprichst. Woher hast Du die<br />
Kraft genommen, weiterzumachen?<br />
Es war eine innere Stärke, die ich mein ganzes Leben lang mit mir<br />
getragen habe, um erfolgreich zu sein. Zu sehen, wie unsere Eltern<br />
und Verwandten als Minderheiten in der Türkei unterdrückt<br />
werden, hat uns die innere Kraft gegeben, niemals aufzugeben.<br />
Die Geschichte meiner Großmutter, die als kleines Mädchen einen<br />
Völkermord überlebte, war eine starke Triebfeder.<br />
320 Seiten, Hardcover<br />
ISBN 978-3-943322-538<br />
Mit einem Vorwort von Thomas Ryberg<br />
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Wie weit gehen die<br />
Aufklärungspflichten von<br />
Verkäufern?<br />
Bei einem Unternehmenskauf hat der Verkäufer grundsätzlich keine Aufklärungspflicht<br />
über die Kaufsache. Davon gibt es drei Ausnahmen: Erklärt der<br />
Verkäufer etwas, muss es wahr sein. Fragt der Käufer etwas, muss die Antwort<br />
wahr und vollständig sein. Und geht es um etwas, das für den Käufer<br />
besonders wichtig ist, und das er erwarten darf zu erfahren, muss der Verkäufer ihn<br />
informieren. Diese Pflicht erfüllen Verkäufer meist dadurch, dass Sie dem Käufer alle<br />
Unterlagen in einem Datenraum zeigen. Das Wichtige finden muss der Käufer aber<br />
selbst. Das verlangt erhöhte Aufmerksamkeit, besonders kurz vor Signing, da Verkäufer<br />
oft genau dann den Käufer mit Daten regelrecht überfluten. Dem schiebt ein neues<br />
Urteil des Bundesgerichtshofes nun einen Riegel vor.<br />
Im BGH-Fall hatte der Verkäufer am Freitag vor der Beurkundung am Montagmorgen<br />
kommentarlos eine riesige Dokumentensammlung im Datenraum hinterlegt. Erst nach<br />
Beurkundung bemerkte dieser, dass sich aus einem Dokument ein Millionenrisiko ergab.<br />
Er verlangte Schadenersatz. Der Verkäufer zahlte nicht. Er hätte den Käufer doch rechtzeitig<br />
informiert. Dass dieser die Unterlagen nicht mehr durchgesehen hatte, sei seine<br />
eigene Schuld. Der Käufer klagte, verlor aber vor Landgericht und Oberlandesgericht.<br />
Erst der BGH gab ihm recht. Der Verkäufer habe eine Pflicht zur ungefragten Aufklärung<br />
über den Deal-Breaker gehabt. Er hätte erkennen können, dass das riesige Haftungsrisiko<br />
entscheidungserheblich war. Da die Daten erst kurz vor Vertragsschluss, begraben<br />
in einer großen Datenmenge und ohne jeden Hinweis eingestellt wurden, konnte der<br />
Verkäufer nicht annehmen, dass der Käufer das vor Beurkundung sehen würde. Er hätte<br />
ihn daher ungefragt auf das Risiko hinweisen müssen. Da er das unterlassen hatte, müsse<br />
er dem Käufer den Schaden ersetzen.<br />
Der Fall ist für den gesamten M&A-Bereich relevant, aber auch für Immobilientransaktionen.<br />
Verkäufer werden noch mehr darauf achten müssen, dass der Datenraum gut<br />
strukturiert ist (ordentliche Dateibezeichnung, Inhaltsverzeichnis und Suchfunktion) und<br />
so rechtzeitig vor Beurkundung geschlossen wird, dass dem Käufer Zeit bleibt, auch Last-<br />
Minute-Eingaben zu sichten.<br />
Zudem müssen Verkäufer bedenken, dass sie ihre Aufklärungspflichten vertraglich nie<br />
vollständig ausschließen können. Die Grenze bleibt immer ein arglistiges Verhalten,<br />
etwa wenn man kurz vor Schluss Daten, die den Deal kippen können, versteckt in einem<br />
Daten-Dump einstellt und darauf spekuliert, dass der Käufer es nicht mehr entdecken<br />
wird.<br />
Karl Woschnagg<br />
HEUSSEN Rechtsanwaltsgesellschaft<br />
mbH<br />
karl.woschnagg@heussen-law.de<br />
+49 (0)69 15 242-154<br />
In unserer Rubrik<br />
„Kammerkompetenz“<br />
schreiben Mitglieder<br />
der Beratergruppen<br />
über <strong>aktuell</strong>e Fragen<br />
aus Wirtschaft und Recht.<br />
6 7
Interior Design<br />
Die Eleganz<br />
der Einfachheit<br />
Schwedisches Interiordesign<br />
VON PETER MARX<br />
Sieht es bei Ihnen zu Hause oder im Büro<br />
„schwedisch“ aus? Und wenn ja, was<br />
heißt das für Sie? Schwedische Innenarchitektur<br />
ist weltweit bekannt für ihre<br />
zeitlose Eleganz, schlichte Schönheit<br />
und funktionale Raffinesse. Dieser Stil, der sich<br />
durch klare Linien, eine eher neutrale Farbpalette<br />
und die geschickte Verwendung natürlicher Materialien<br />
auszeichnet, hat die Wohn- und Bürolandschaft<br />
in <strong>Schweden</strong> und darüber hinaus maßgeblich<br />
geprägt.<br />
Natürlich gibt es eine große Vielfalt an Einrichtungsstilen.<br />
Die Art und Weise, wie Menschen ihr<br />
Umfeld gestalten (lassen), um sich wohlzufühlen,<br />
zusammenfassend zu beschreiben, ist kaum möglich.<br />
Und doch gibt es so etwas wie die Grundprinzipien<br />
der schwedischen Innenarchitektur:<br />
Lichtdurchflutete Räume: Schwedische Innenarchitekten<br />
setzen auf große Fenster und helle Farben,<br />
um eine luftige und lichtdurchflutete Atmosphäre<br />
zu schaffen. Das natürliche Licht wird als<br />
Gestaltungselement genutzt, um Räume zu öffnen<br />
und zu vergrößern.<br />
Natürliche Materialien: Die Verwendung von natürlichen<br />
Materialien wie Holz, Stein und Leinen<br />
ist ein zentrales Element. Diese Materialien verleihen<br />
den Räumen Wärme und schaffen eine Verbindung<br />
zur umgebenden Natur.<br />
Klare Linien und Minimalismus: Schwedische Innenarchitektur<br />
zeichnet sich durch klare, einfache<br />
Linien aus. Der Minimalismus spielt eine große<br />
Rolle, wobei überflüssige Dekoration vermieden<br />
wird. Jedes Element hat einen klaren Zweck und<br />
trägt zur Gesamtharmonie bei.<br />
Farbpalette und Akzente: lagom<br />
Achten Sie mal darauf: Die Farbpalette in der<br />
schwedischen Innenarchitektur ist oft von hellen,<br />
neutralen Farben dominiert, wie Weiß, Grau und<br />
Beige. Sie schaffen eine ruhige und entspannte Atmosphäre.<br />
Akzente werden durch subtile Farbkontraste<br />
gesetzt, um visuelles Interesse zu wecken,<br />
beispielsweise durch sanfte Blau- oder Grünschattierungen.<br />
Ohne den schwedischen Ausdruck „lagom“ zu<br />
überstrapazieren, kann man feststellen, dass nicht<br />
nur beim Zeitgefühl (siehe <strong>Schweden</strong> <strong>aktuell</strong><br />
2/<strong>23</strong>), sondern auch beim Arbeiten und Wohnen<br />
die urschwedische Philosophie des „gerade richtig“<br />
zweifellos eine Rolle spielt. Lagom heißt hier,<br />
eine zurückhaltende Atmosphäre zu schaffen, ohne<br />
Aufregung oder übermäßig auffällige Accessoires.<br />
Gegen den stark reduzierten<br />
Funktionalismus gab und gibt<br />
es immer auch farbenfrohe und<br />
verspielte Gegenentwürfe.<br />
9
Interior Design<br />
Weltweit erfolgreich:<br />
Klassiker von Kosta Boda<br />
Lagom bedeutet aber auch, upgecycelten Möbeln<br />
und Accessoires eine zweite Chance zu geben,<br />
denn einem scheinbar ausgedienten Gegenstand<br />
neues Leben einzuhauchen ist wohl die einfachste<br />
Art, aus Weniger mehr zu machen. Genau das ist<br />
ein Leitbild, das die Schönheit vieler schwedischer<br />
Designprodukte beschreibt. Designer überlegen<br />
jede Linie sorgfältig, passen das Material dem<br />
Zweck an und streben nach höchster Qualität. Die<br />
den <strong>Schweden</strong> so wichtige Natur ist dabei eine<br />
wichtige Inspirationsquelle, sowohl im Hinblick<br />
auf die verwendeten Werkstoffe als auch bei der<br />
Wahl organischer statt abstrakter Formen. Ein Paradebeispiel<br />
sind die klassischen Kerzenhalter der<br />
Glasfabrik Orrefors Kosta<br />
Boda, die wie Schneebälle,<br />
Eiskristalle, Blumen und<br />
Beeren geformt sind.<br />
Schwedisches Design<br />
versteht sich in erster Linie<br />
als demokratisch: Die<br />
schnörkellosen, ergonomischen<br />
Möbel, Küchenhelfer<br />
und Wohnaccessoires sind<br />
bezahlbar und benutzerfreundlich.<br />
Möbel und Einrichtung<br />
Untrennbar mit der Innenarchitektur verbunden ist<br />
die Einrichtung. Und auch hier lassen sich einige<br />
Grundprinzipien definieren:<br />
Funktionalität: Ein Schlüsselaspekt der schwedischen<br />
Innenarchitektur ist die Funktionalität der<br />
Möbel. Die Form folgt der Funktion, und jedes<br />
Möbelstück erfüllt einen klaren Zweck. Aufbewahrungslösungen<br />
sind oft integriert, um die Sauberkeit<br />
und Ordnung zu betonen.<br />
Mix aus Tradition und Moderne: In schwedischen<br />
Interieurs trifft traditionelles Design häufig auf<br />
moderne Elemente. Antike Möbelstücke werden<br />
geschickt mit zeitgenössischem Design kombiniert,<br />
um einen einzigartigen und dennoch harmonischen<br />
Raum zu schaffen.<br />
Kühne Farbpaletten: Während das schwedische<br />
Design traditionell von neutralen Farben geprägt<br />
ist, experimentieren moderne Designer vermehrt<br />
mit kühnen Farbtönen. Tiefes Blau, Senfgelb und<br />
Waldgrün schaffen einen interessanten Kontrast<br />
zu den üblichen hellen Farben.<br />
Die Erfindung des Sechskantschlüssels<br />
(war nicht IKEA)<br />
Die Ursprünge des schwedischen Interieurdesigns<br />
lassen sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen.<br />
In dieser Zeit dominierte der Barockstil, und königliche<br />
Schlösser wurden mit prächtigen Möbeln<br />
und Kunstwerken ausgestattet. Im Laufe der Jahrhunderte<br />
entwickelte sich das schwedische Design<br />
weiter, wobei die Industrialisierung im 19. Jahrhundert<br />
und die Arts and Crafts-Bewegung den Fokus<br />
auf Handwerkskunst und schlichte Formen legten.<br />
Der Höhepunkt des modernen skandinavischen<br />
Designs wurde in den 1950er und 1960er Jahren<br />
erreicht, stark beeinflusst durch die Bewegung des<br />
Funktionalismus, die sich in Deutschland Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts mit dem Deutschen Werkbund<br />
und dem Bauhaus durchsetzte.<br />
Zu den großen Namen im schwedischen Interieurdesign<br />
gehört etwa Carl Malmsten (1888-1972):<br />
Als Wegbereiter des schwedischen Möbeldesigns<br />
schuf Malmsten zeitlose Stücke, die auf traditionellen<br />
Handwerksmethoden basierten. Heute<br />
könnte man seine Möbel mit Begriffen wie ökologische<br />
und soziale Nachhaltigkeit beschreiben.<br />
Carl Malmsten selbst sprach im Stil der Zeit mehr<br />
über die Bedeutung von Tradition, Handwerk und<br />
Nation. Skansen und das Nordische Museum waren<br />
seine wichtigsten Wissensquellen, seine „Akro-<br />
polis“, wie er sie nannte. Aber auch wenn seine Möbel<br />
in vielerlei Hinsicht ein Produkt der Gedanken<br />
und Ideale der Zeit waren, haben sie eine zeitlose<br />
Qualität, die sie auch heute noch genauso relevant<br />
und beliebt macht.<br />
Weitere stilprägende Designer des 20. Jahrhunderts<br />
waren Bruno Mathsson (1907-1988), der<br />
einige der klassischen Objekte des Funktionalismus<br />
schuf, und Yngve Ekström (1913-1988). Die<br />
Möbel seiner Firma Swedese wurden und werden<br />
schon lange demontiert im „platten Paket“ verschickt<br />
und vom Kunden zusammengebaut. Den<br />
angewinkelten Sechskantschlüssel und die Innensechs-kantschraube<br />
im Zusammenhang mit Möbelkonstruktionen<br />
zu verwenden ist eine Idee von<br />
Yngve Ekströms Bruder Jerker, lange bevor IKEA<br />
den Sechskantschlüssel zu seinem Markenzeichen<br />
machte. Apropos IKEA: die global stilbildenden<br />
Designs des Giganten unter den schwedischen<br />
Möbelmarken sind natürlich auch im schwedischen<br />
Mutterland allgegenwärtig. Aber <strong>Schweden</strong><br />
kombinieren IKEA einfach gern mit anderen Marken<br />
und auch Gebrauchtmöbeln zu einer wunderbaren<br />
Vielfalt.<br />
Bunte und überraschende Akzente gegen den<br />
Funktionalismus setze schon der österreichischschwedische<br />
Architekt Josef Frank. Im Jahr 1933<br />
emigrierte er nach <strong>Schweden</strong> und erhielt 1939 die<br />
schwedische Staatsbürgerschaft. Noch im selben<br />
Jahr nahm er an der 1939 New York World’s Fair teil<br />
und gestaltete dort als Designer für die bis heute<br />
bestehende Stockholmer Designerfirma Svenskt<br />
Tenn einen Raum im schwedischen Pavillon. Im<br />
Duo mit der Firmengründerin und Designern Estrid<br />
Ericson (1894 – 1981) –schuf er für die Firma unzählige<br />
Entwürfe, die zum Teil bis heute realisiert<br />
werden und in schwedischen Haushalten absolute<br />
Designklassiker geworden sind. In Stockholm können<br />
Sie auch heute noch das traditionsreiche Ladengeschäft<br />
(Strandvägen 5) besuchen.<br />
Aktuelle Trends im schwedischen<br />
Interiordesign<br />
Soll es bei Ihnen zuhause auch<br />
schwedischer werden?<br />
Hier finden Sie ein paar weitere Namen zum Stöbern:<br />
Hem bietet moderne, individuell gestaltbare Möbelstücke, die<br />
sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend sind. Spezialisiert<br />
auf modulare Regalsysteme, vereint Lundia Funktionalität<br />
und minimalistisches Design. Bemz bietet beispielsweise<br />
umweltfreundliche Bezüge für IKEA-Möbel an. Das Design<br />
House Stockholm ist einer der führenden Produzenten von<br />
zeitgenössischen, skandinavischen Designprodukten, die den<br />
Alltag ein wenig verschönern und erleichtern.<br />
Das exklusive Möbelhaus Norrgavel mit Filialen in Stockholm,<br />
Göteborg, Malmö, Uppsala und Småland stellt seine Möbel<br />
aus natürlichen und umweltfreundlichen Materialien her. Die<br />
Langlebigkeit und das gute Gewissen beim Shopping rechtfertigen<br />
auch die höheren Preise. Das Stockholmer Unternehmen<br />
Greenworks entwickelt „lebende Wände“, sogenannte Vertical<br />
Gardens, für Büros, Hotels und andere öffentliche Räume. In<br />
urbanen Innenräumen ein Stück Natur vorzufinden, trägt zum<br />
Wohlbefinden der Menschen bei.<br />
Erfolgreich: Monica Förster<br />
Eine der <strong>aktuell</strong> angesagtesten Designerinnen<br />
in <strong>Schweden</strong> heißt Monica<br />
Förster (geb. 1966). Sie wertet<br />
den klassischen schwedischen Stil<br />
mit ihrer Neugier für neue Materialien<br />
und Ästhetik auf und trifft mit<br />
ihren eigenwilligen Entwürfen immer<br />
wieder ins Schwarze. Zu ihren<br />
Kunden zählen internationale Unternehmen<br />
wie Volvo, das Möbelhaus<br />
Swedese, die Porzellanmanufaktur Rörstrand und der italienische<br />
Küchenriese Alessi. Das schwarze Geschirr „Dorotea Night“<br />
für die schwedische Firma Gense ist nur ein Beispiel ihrer preisgekrönten<br />
Produkte.<br />
Designpioniere: Estrid Ericson, Josef Frank, Bruno Mathsson und Yngve Ekström<br />
Wenn schwedische Designer und Innenarchitekten<br />
wie die für den diesjährigen Unternehmenspreis<br />
nominierten White Arkitekter heute verstärkt Wert<br />
auf nachhaltige Materialien und Herstellungsprozesse<br />
legen, können sie somit also im Grunde<br />
nahtlos an eine schwedische Tradition anknüpfen.<br />
White Arkitekter plädieren für einen radikalen<br />
Wandel beim Bauen und Einrichten. Das Ziel sei<br />
eine „zirkuläre Innenarchitektur, die zum zukünftigen<br />
Kreislauf beiträgt, und einer einzigartigen, attraktiven<br />
und gut gestalteten Umgebung mit dem<br />
kleinstmöglichen Klima-Fußabdruck“.<br />
10<br />
11
Das Bullerbü-Syndrom<br />
Das Bullerbü-Syndrom<br />
Auswandern nach <strong>Schweden</strong> zwischen Idealisierung und Realität<br />
VON SARAH FEGRAEUS<br />
Nach <strong>Schweden</strong> auswandern, das ist<br />
ein Lebenstraum vieler Deutscher.<br />
Nach einer <strong>aktuell</strong>en Studie der Statistikmyndigheten<br />
haben 2022 insgesamt<br />
4533 deutsche Staatsbürger<br />
diesen Traum wahr gemacht, tausend mehr als im<br />
Jahr davor. Menschen, die sich für diesen Schritt<br />
entscheiden, werden bisweilen von idealisierten<br />
Erwartungen und verklärten Vorstellungen geleitet.<br />
<strong>Schweden</strong>: Das Land mit den malerischen falunroten<br />
Holzhäusern, idyllischen Naturlandschaften<br />
und Elchen in der Nachbarschaft. Mit dieser<br />
Einstellung wandern viele aus und werden bei der<br />
Ankunft dann doch mit der Realität konfrontiert.<br />
Während der Coronakrise zogen etwa zahlreiche<br />
Menschen nach <strong>Schweden</strong>, um den Corona-Maßnahmen<br />
in den restlichen Ländern zu entfliehen<br />
und sich wieder frei fühlen zu können. <strong>Schweden</strong><br />
setzte in dieser Zeit lieber auf Empfehlungen als<br />
auf Vorschriften. Bei vielen war die Enttäuschung<br />
groß, als die Vorstellung vom Freiheitsgefühl<br />
auf Probleme stieß und diese Herangehensweise<br />
vielleicht nicht ganz dem perfekten Modell für die<br />
Corona-Eindämmung entsprach. Das sogenannte<br />
Bullerbü-Syndrom, 2007 vom damaligen Leiter des<br />
Goethe-Instituts in Stockholm Berthold Franke so<br />
benannt, beschreibt genau dieses Phänomen und<br />
steht für eine idealisierte Vorstellung <strong>Schweden</strong>s.<br />
Der Begriff geht auf die Kinderbuchreihe „Wir<br />
Kinder aus Bullerbü“ von Astrid Lindgren zurück.<br />
„Bullerbü“, im schwedischen Original „Bullerbyn“,<br />
bedeutet frei übersetzt so viel wie „Lärmdorf“. Die<br />
literarische Welt Lindgrens, mit der unberührten<br />
Natur und der netten Nachbarschaft, definiert die<br />
verklärte Vorstellung, die viele hierzulande von<br />
<strong>Schweden</strong> haben.<br />
Inga Lindström prägt das<br />
<strong>Schweden</strong>-Bild<br />
Auf der Verklärungswelle reiten auch andere<br />
gerne mit. So zum Beispiel die Geschichte von<br />
Inga Lindström, dem Pseudonym einer – natürlich<br />
– deutschen Autorin. Die idyllischen Inga-<br />
Lindström-Filme werden schon seit dem Jahre<br />
2004 ausgestrahlt und prägen in Deutschland<br />
das perfekte <strong>Schweden</strong>-Bild mit. Probleme wie<br />
die steigende Bandenkriminalität und die damit<br />
verbundene Gewalt an den Randbezirken von<br />
Stockholm, Malmö und Göteborg werden bei den<br />
Figuren nicht thematisiert. Mit einem netten „Hej!“<br />
und einer romantischen Liebesbeziehung gibt es<br />
keinen Platz für düstere Themen. Doch nicht erst<br />
seit Lindgren und Lindström fasziniert die Deutschen<br />
der nordische Nachbar: Schon früh in der<br />
deutschen Literatur bezieht sich E.T.A. Hoffmann<br />
in seiner Erzählung „Die Bergwerke zu Falun“ aus<br />
dem Jahre 1819 auf die unterirdische Umgebung<br />
in dem kleinen schwedischen Ort. Im Verlauf der<br />
Handlung wird der Protagonist dann mehr und<br />
mehr von einer magischen Instanz in die Bergwerke<br />
gelockt. Auch Johann Peter Hebels Erzählung<br />
„Unverhofftes Wiedersehen“ spielt in dem und<br />
um das Bergwerk. Kurt Tucholsky lässt 1931 seine<br />
in eine Erzählung „Schloss Gripsholm - Eine Sommergeschichte“<br />
einen Ort in <strong>Schweden</strong> spielen, der<br />
durch seine unberührte und idyllische Natur besticht.<br />
Als die politische Lage in Deutschland sich<br />
zunehmend zugespitzt hatte und Tucholsky sich<br />
als Künstler eingeschränkt sah, war er 1929 selbst<br />
nach <strong>Schweden</strong> ausgewandert.<br />
Berthold Frankes Begriff Bullerbü-Syndrom bezeichnet<br />
also treffend die (verklärte) <strong>Schweden</strong>liebe<br />
der Deutschen. Er hat versucht, das Phänomen<br />
Inga Lindström zu analysieren und mit einem<br />
nüchternen Blick auf die <strong>Schweden</strong>-Faszination<br />
einzugehen. Im Februar 2008 wurde der Begriff sogar<br />
vom schwedischen Sprachrat zum „Neuen Wort<br />
des Monats“ gekürt. Laut Franke sei Deutschland<br />
neben <strong>Schweden</strong> das Land, in dem die Bücher von<br />
Astrid Lindgren am populärsten sind. „Die Kinder<br />
von Bullerbü“ würden das <strong>Schweden</strong>bild der Deutschen<br />
gut auf den Punkt bringen: Wunderschöne<br />
kleine Häuser in einer idyllischen Naturlandschaft.<br />
Das Bullerbü-Syndrom habe im Grunde eher etwas<br />
mit Deutschland als mit <strong>Schweden</strong> zu tun. <strong>Schweden</strong><br />
würde als Sehnsucht nach einer unschuldigen<br />
Welt in der Urbanisierung fungieren. Zusammenfassend<br />
könnte man den Begriff, so Franke, mit<br />
dem Verliebtsein gleichsetzen. In den ersten Phasen<br />
sieht man keine Mängel oder Fehler bei der<br />
anderen Person, doch nach und nach stören plötzlich<br />
gewisse Eigenschaften. Das ist der Moment,<br />
wo man entscheiden muss, ob man den Schritt von<br />
einer idealisierten zu einer realistischen Liebesbeziehung<br />
wagt.<br />
Heute, 16 Jahre danach, wollen wir fragen, ob dieses<br />
Phänomen immer noch existiert und ob ein<br />
idealisiertes <strong>Schweden</strong>bild Deutsche zum Auswandern<br />
motiviert. Oder ist das <strong>Schweden</strong>bild<br />
inzwischen differenzierter, gerade im Hinblick auf<br />
die gesellschaftlichen Spannungen, wie der Migrations-<br />
bzw. Integrationsproblematik? Mithilfe von<br />
drei Interviews wollen wir differenzierte Erfahrungsberichte<br />
von nach <strong>Schweden</strong> immigrierten<br />
deutsche Staatsbürger betrachten.<br />
Viviane Straub,<br />
Grundschulpädagogin in Visby, Gotland<br />
„Es hilft, etwas Geduld<br />
zu haben“<br />
Was war für Dich der Anlass, nach <strong>Schweden</strong> zu<br />
ziehen, und wann war das?<br />
Ich bin 2019 nach Lund, <strong>Schweden</strong>, gezogen, um<br />
dort meinen Master in Human Ökologie zu machen.<br />
Ich hatte mich vorher nie wirklich für <strong>Schweden</strong><br />
interessiert, aber dies hat sich geändert, sobald<br />
ich erfahren habe, dass es möglich ist, diesen<br />
sehr spezifischen Studiengang zu studieren.<br />
12 13
Das Bullerbü-Syndrom<br />
Wie waren Deine Erwartungen, wie würdest du<br />
Dein „<strong>Schweden</strong>bild“ beschreiben?<br />
Ich hatte wenige Erwartungen, da ich wenig über<br />
<strong>Schweden</strong> wusste (außer das, was ich aus meiner<br />
Kindheit aus Astrid Lindgren-Büchern kannte) und<br />
noch nie in dem Land gewesen war. Ich hatte ein<br />
Land mit einem hohen Lebensstandard im Kopf,<br />
ein Land mit viel Wald, Weite, Natur, und habe mir<br />
vorgestellt, dass die Menschen ruhig und zugleich<br />
offen und progressiv sind (etwas, was damals noch<br />
in der Politik gespiegelt wurde).<br />
Und wie war dann die Realität? Gab es Enttäuschungen<br />
und Zweifel, gab es positive Überraschungen?<br />
Ich habe schnell gemerkt, dass der Lebensstandard<br />
hoch ist, es viel Wald gibt (nicht immer sehr natürlich),<br />
und die Menschen ruhiger sind als erwartet.<br />
Am Anfang war es nicht so einfach für mich<br />
anzukommen und mich Zuhause zu fühlen. Es war<br />
schwierig anderen Schwed*innen zu begegnen<br />
(vielleicht lag es unter anderem auch an der Sprache),<br />
da viele sehr zurückhaltend waren und ich<br />
erstmal lernen musste, dass sie keine Privatsphäre<br />
stören wollen. Ich hatte oftmals das Gefühl, in einer<br />
dystopischen Utopie gelandet zu sein; in einer<br />
perfekten Welt, in der alles funktioniert, alles für<br />
den Menschen ausgerichtet ist, aber in der keiner<br />
miteinander redet, in der es keine Berührungen,<br />
keine Begegnungen gibt. Dies hat mich am Anfang<br />
oft zweifeln lassen und ich habe die Wärme und<br />
Spontanität der Menschen, so wie ich sie aus England<br />
und Schottland kannte (Länder in denen ich<br />
aufgewachsen bin), oft vermisst. Nach zwei Jahren<br />
habe ich dann angefangen, mich langsam<br />
wohler zu fühlen, habe die Kultur immer<br />
mehr verstehen können und begonnen<br />
die Sprache zu sprechen. Ich bin immer<br />
wieder positiv überrascht von dem, was<br />
hier gegeben wird, vor allem was Ausbildungen<br />
für Erwachsene angeht, und von<br />
der Gleichstellung der Geschlechter (hoffentlich<br />
wird dies auch nach dem Rechtsruck<br />
bleiben). Inzwischen werde ich auch<br />
häufiger von den Menschen überrascht,<br />
vielleicht habe ich weniger Vorurteile, bin<br />
offener, und meine Sprachkenntnisse helfen<br />
natürlich auch dabei anderen leichter<br />
begegnen zu können.<br />
Denkst Du, dass Du in <strong>Schweden</strong> bleiben<br />
wirst?<br />
Schwer zu sagen. Voraussichtlich erstmal<br />
ja, aber ich sehne mich oft nach mehr<br />
Gemeinschaft, Wärme, und Offenheit der<br />
Menschen und ich zweifle oft daran, ob<br />
ich dies in <strong>Schweden</strong> wirklich finden kann. Andererseits<br />
fühlt es sich für mich so einfach an hier<br />
zu leben, der Lebensstandard ist hoch, vieles wird<br />
vom Staat zur Verfügung gestellt, Bildung ist umsonst,<br />
es gibt viel Natur, und als Frau habe ich mich<br />
kein einziges Mal unsicher fühlen müssen; vieles<br />
von dem ist schwer anderswo zu finden. Außerdem<br />
mache ich mir viele Gedanken über die Klimakrise<br />
und da scheint <strong>Schweden</strong> weiterhin ein ziemlich<br />
sicheres Land zu sein. Jetzt bin ich erstmal hier,<br />
aber der innere Dialog, ob ich bleiben will oder<br />
nicht, wird noch weitergeführt.<br />
Hast Du – aus Deiner Erfahrung heraus – zwei oder<br />
drei Tipps für Leute, die vor dem Schritt stehen,<br />
nach <strong>Schweden</strong> zu ziehen?<br />
1. Es hilft, etwas Geduld zu haben. Viele Menschen<br />
sind eher zurückhaltender, aber trotzdem freundlich<br />
und hilfreich. Oft ist es besser, selbst den ersten<br />
Schritt zu machen und auf andere zuzugehen.<br />
Nichts ist persönlich zu nehmen, oftmals bedeutet<br />
das Zurückhalten nur, dass sie sich nicht aufdrängen<br />
wollen.<br />
2. Um andere kennenzulernen, hilft es, in Vereinen/<br />
Clubs aktiv zu sein, denn dies ist für viele, deren<br />
Art und Weise Zeit mit anderen Menschen Zeit zu<br />
verbringen und sich zu integrieren.<br />
3. Es hilft immer, sich zu fragen, was einem wichtig<br />
ist, was einen lebendig fühlen lässt, was einem gut<br />
tun würde, nach was Mensch sich vielleicht sehnt.<br />
Sollten Ruhe, Natur, Gemütlichkeit, das Erleben der<br />
Jahreszeiten und Sicherheit dazu gehören, könnte<br />
<strong>Schweden</strong> gut passen.<br />
Hiltrud Baier, Autorin und Studienleiterin<br />
in Jokkmokk<br />
„Ich finde es<br />
wichtig, meine Identität<br />
zu behalten“<br />
Hiltrud, seit wann lebst du in <strong>Schweden</strong>?<br />
Ich heiße Hiltrud Baier und lebe seit 2001 in<br />
<strong>Schweden</strong>, seit 2008 im schwedischen Lappland,<br />
in Jokkmokk. Von hier aus arbeite ich als Autorin<br />
und als Studienleiterin für eine Schreibschule in<br />
Deutschland. Ich habe Lappland-Krimis (Pseudonym<br />
Klara Nordin), Familienromane und Kinderbücher<br />
veröffentlicht und einige Bücher zum Thema<br />
„Auswanderung nach <strong>Schweden</strong>“ geschrieben.<br />
Hat sich in letzter Zeit für deutsche Einwanderer<br />
etwas verändert, verglichen z.B. mit der Zeit als Du<br />
den Schritt gemacht hast?<br />
Nein, für deutsche Einwanderer hat sich nichts geändert.<br />
Es war damals recht einfach, nach <strong>Schweden</strong><br />
einzuwandern und das ist heute noch genauso.<br />
Fühlst Du dich selbst inzwischen als voll integrierte<br />
Schwedin oder bleibt da immer eine letzte<br />
Distanz?<br />
Die Distanz wird immer bleiben. Ich bin Deutsche,<br />
habe die deutsche und die schwedische Staatsangehörigkeit<br />
und fühle mich als Deutsche in <strong>Schweden</strong>.<br />
Ich hatte auch nie vor, Schwedin zu werden.<br />
Ich finde es wichtig, meine Identität zu behalten.<br />
Sonst gäbe es keine Reibungspunkte und damit<br />
keine Weiterentwicklung – für beide Seiten.<br />
Drei zentrale Tipps für Deutsche, die mit dem Gedanken<br />
liebäugeln, nach <strong>Schweden</strong> zu ziehen?<br />
• Lerne die Sprache<br />
• Sei geduldig, mit dir und anderen.<br />
• Alles kann anders sein, als du gedacht hast, und<br />
das ist gut so. Lass dich überraschen!<br />
Zum Thema „Bullerbü-Syndrom“: Ich hatte nie<br />
ein Idealbild von <strong>Schweden</strong> im Kopf, sondern war<br />
einfach neugierig auf all das Neue, das kommen<br />
würde. Da waren gute und nicht so gute Erfahrungen;<br />
wichtig ist, dass man überlegt: Was ist mir<br />
wichtig im Leben? Meine Entscheidung für <strong>Schweden</strong><br />
war richtig.<br />
Carl Petersen, Senior Sales & Business<br />
Development Director bei Einride, Stockholm<br />
„Fühle mich mittlerweile<br />
sehr gut integriert“<br />
Carl, Du arbeitest bei Einride in Stockholm. Bist<br />
Du „nur“ berufsbedingt dort oder würdest Du Dich<br />
als Auswanderer bezeichnen – mit Lust darauf, in<br />
<strong>Schweden</strong> zu bleiben?<br />
Ursprünglich kam ich, wie so viele andere Deutsche,<br />
nach <strong>Schweden</strong>, um hier zu studieren. Ich<br />
hatte viel Gutes über das Leben als Student in<br />
<strong>Schweden</strong> gehört und nach einer längeren, arbeitsintensiven<br />
Zeit in Indien und Indonesien noch<br />
einmal große Lust auf diese Art von Umgebung.<br />
Die Erwartungen an das Studium wurden noch<br />
einmal deutlich übertroffen - aber besonders hat<br />
mich die Innovationskraft der schwedischen Unternehmen<br />
beeindruckt. Gerade hier in Stockholm<br />
gibt es eine Vielzahl an Unternehmen, die wichtige<br />
Probleme mit neuartigen Ansätzen angehen<br />
und dabei durch den schwedisch-kooperativen Stil<br />
eine echte Chance auf Einflussnahme bieten. Das<br />
hat neben privaten Entwicklungen dazu geführt,<br />
dass ich mich hier enorm wohl fühle.<br />
Wie lebt es sich denn als Deutscher in Stockholm?<br />
Gibt es z.B. eine deutsche Community?<br />
Man hört ja immer viel von der schwedischen Zurückhaltung<br />
und den Schwierigkeiten, gerade in<br />
Stockholm, in schwedische Kreise zu gelangen. Da<br />
war mehr dran als erwartet – die ersten Freundschaftskreise<br />
waren deshalb sehr international<br />
(und auch deutsch). Da viele Auswanderer hier<br />
14 15
Neue Mitglieder<br />
eine ähnliche Erfahrung machen, gibt es dafür oft<br />
umso mehr Anknüpfungspunkte. Gleichzeitig halte<br />
ich den schwedischen Ansatz für sehr aufrichtig<br />
und kann es gut nachvollziehen, dass neue, tiefe<br />
Bekanntschaften Zeit brauchen. Umso schöner ist<br />
es, wenn es einem dann gelingt, auch in „Stockholmer<br />
Kreise" aufgenommen zu werden. Mittlerweile<br />
fühle ich mich hier sehr gut integriert und habe<br />
nur noch die dunklen Winter zu beklagen.<br />
Gibt es auch Erfahrungen, die dich überrascht haben,<br />
positiv oder negativ?<br />
Das wird für jeden hier lebenden Leser offensichtlich<br />
sein, aber für mich waren die Abgründe des<br />
Das Bullerbü-Syndrom zeigt,<br />
wie verklärte Vorstellungen<br />
mit der Realität aufeinanderprallen<br />
können.<br />
Die Emigration von Deutschland nach <strong>Schweden</strong><br />
ist mit einer Vielzahl an Erwartungen, Träumen<br />
oder auch völliger Unwissenheit über das Land<br />
verbunden. So hatte Vivane Straub nur die Kinderbücher<br />
von Astrid Lindgren im Kopf, als sie für ihren<br />
Master im Jahre 2019 nach <strong>Schweden</strong> zog. Das<br />
perfekte <strong>Schweden</strong>-Bild, welches viele in ihren<br />
Köpfen haben, beschreibt Straub allerding mit einer<br />
„dystopischen Utopie“. Ihr fehlen zunächst die<br />
Berührungspunkte und der Kontakt in dieser, für<br />
sie, neuen Welt. Nach und nach wird dieses Gefühl<br />
besser, als sie die Kultur und die Kommunikationsweise<br />
der <strong>Schweden</strong>Innen näher kennenlernt, doch<br />
sie sehnt sich nach den vielen Jahren noch immer<br />
nach mehr Gemeinschaft und Offenheit. Diese Zurückhaltung<br />
steht allerdings nur dafür, dass man<br />
sich in <strong>Schweden</strong> nicht aufdrängen möchte. Hilfestellungen<br />
für den Neustart in <strong>Schweden</strong> bieten<br />
auch deutsche Gemeinschaften, falls das Heimweh<br />
mal doch zu groß sein sollte. Diverse deutsche<br />
Vereine und Vereinigungen sind in ganz <strong>Schweden</strong><br />
verteilt, die gemeinsam Unternehmungen betreiben<br />
und auch eine deutsche Kirche in Stockholm<br />
lädt zu gemeinsamen Aktivitäten ein.<br />
Das Bullerbü-Syndrom zeigt, wie verklärte Vorstellungen<br />
mit der Realität aufeinanderprallen können.<br />
Dennoch bietet die Realität <strong>Schweden</strong>s viele<br />
Gründe zum Auswandern wie ein ausgeprägtes<br />
schwedischen Wohnungsmarktes schon nochmal<br />
eine negative Überraschung. Ansonsten waren die<br />
Überraschungen mit Ausnahme von Kalles Kaviar<br />
aber durchweg positiv.<br />
Große Freundlichkeit im Alltag, tolle Gerichte die<br />
ich nicht kannte („Wallenbergare“ zum Beispiel ist<br />
unschlagbar) und immer wieder positive Überraschungen<br />
mit der einfachen, digitalen Abwicklung<br />
von administrativen Dingen fallen mir sofort ein.<br />
Grundsätzlich ist man hier so stark von empathischen<br />
Mitmenschen und guten Systemen umgeben,<br />
dass negative Überraschungen sehr gut verkraftbar<br />
sind.<br />
Umweltbewusstsein, hohe Lebensqualität und die<br />
Nähe zur Natur. Hierbei darf nur nicht vergessen<br />
werden, dass jedes Land seine Herausforderungen<br />
hat und somit eine realistische Erwartungshaltung<br />
bei der Entscheidung für die Auswanderung nicht<br />
fehlen darf. Trotz allem ist die Begrifflichkeit des<br />
Bullerbü-Syndroms keineswegs eine Gefahr. Ideale<br />
und Träume zu bewahren kann auch etwas Gutes<br />
haben. Schwierig wird es erst, wenn man mit allem<br />
unzufrieden ist und meint, dass man nun nach<br />
<strong>Schweden</strong> auswandert, weil dort sowieso alles<br />
besser sei und das Land einem „Groß-Bullerbü“, wie<br />
es Berthold Franke beschreibt, entspricht.<br />
Välkomna! Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder<br />
Birgit Kaiser HR Services & Coaching<br />
ist eine unabhängige Steuer- und Rechtsberatungsgesellschaft<br />
mit einer globalen Präsenz, die durch den internationalen<br />
Verbund mit anderen Beratungsgesellschaften gewährleistet<br />
wird.<br />
Northern Data AG<br />
stellt innovativen Unternehmen Rechenzentrums- und<br />
Cloud-Umgebungen zur Verfügung, die die Leistung optimieren,<br />
den ROI maximieren und fortschrittliches Computing<br />
ermöglichen.<br />
A.B.S. Global Factoring AG<br />
ist derzeit in Deutschland Marktführer bei den konzern- und<br />
bankenunabhängigen Full Service Factoring Unternehmen.<br />
Die Kunden von ABS Global Factoring sind in vielen Branchen<br />
tätig, vor allem aber in Industrie, Handel und Dienstleistungen.<br />
DeLaval GmbH<br />
Hilft mit seiner Technologie Landwirten, nachhaltiger zu<br />
werden und ihren Betrieb effizienter zu gestalten. DeLaval<br />
wurde vor 140 Jahren gegründet, beschäftigt heute 4.500<br />
Mitarbeiter und ist in mehr als 100 Ländern vertreten.<br />
SJ AB<br />
verbindet Europa mit mehr als 400 Bahnhöfen und bietet<br />
selbst und in Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen<br />
nachhaltige Bahnreisen an. SJ ist eine der grünsten Marken<br />
<strong>Schweden</strong>s und ein marktführender Zugbetreiber.<br />
Jahresauftakt 2024<br />
1.Februar 2024 bei Academic Work in Hamburg<br />
Micropower GmbH<br />
liefert mehr als 500.000 Produkte an Kunden und Händler<br />
auf der ganzen Welt und ist der weltweit führende Hersteller,<br />
Produzent und Händler einzigartiger Lösungen für<br />
Batterieladegeräte, Netzteile und modulare Lithium-Ionen-<br />
Batteriesysteme.<br />
Njord Clean Air AB<br />
Hilft seinen Kunden, eine saubere, gesunde und effiziente<br />
Arbeitsumgebung zu schaffen. Das schwedische Unternehmen<br />
stellt einzigartige und flexible industrielle Luftreiniger<br />
für alle Branchen und spezifischen Anforderungen her.<br />
Scandic Outdoor GmbH<br />
ist auf den Verkauf von skandinavischen Outdoor-Produkten<br />
von sehr hoher Qualität spezialisiert. Neben Freizeitartikeln<br />
bietet Scandic auch Bekleidung und Zubehör für Industrie<br />
und Handwerk an.<br />
White Arkitekter AB<br />
hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kraft der Architektur,<br />
Design und Stadtentwicklung zu nutzen, um den Übergang<br />
zu einem nachhaltigen Leben voranzutreiben. Das mitarbeitereigene<br />
Architekturkollektiv mit rund 700 Mitarbeitern ist<br />
eines der führenden Architekturbüros.<br />
Das Jahr 2024 steht bevor und die Kammer wird das Netzwerk-jahr<br />
mit einem spannenden Auftakt eröffnen: dem<br />
„Mötesplats Hamburg“ bei Academic Work in Hamburg.<br />
Der Titel „Mötesplats“, schwedisch für Treffpunkt, illustriert<br />
das Thema des Tages: Es wird vor allem um Austausch zwischen<br />
Mitgliedern, Vorstand und Geschäftsstelle gehen. Dieser<br />
Tag markiert damit nicht nur den Beginn dieses Kammerjahres,<br />
sondern ist auch die beste Gelegenheit für alle<br />
Mitglieder, tiefer in das Kammerleben einzutauchen und<br />
den Vorstand persönlich kennenzulernen. Für jedes Mitglied<br />
wird an diesem Tag etwas dabei sein:<br />
Sind Sie neues Mitglied (oder neu im Mitgliedsunternehmen)<br />
und wünschen sich weitere Orientierung über die Möglichkeiten,<br />
die Kammer zu nutzen? Dann ist das Live Onboarding<br />
bei Mötesplats das Richtige für Sie!<br />
Sie sind langjähriges Mitglied und haben eine Idee, die Sie<br />
umsetzen möchten? Beim Mötesplats finden Sie Gleichgesinnte,<br />
mit denen Sie ein Projekt umsetzen und die Kammer<br />
als Plattform nutzen können. In der Vorstandssitzung haben<br />
Sie die Möglichkeit, Ihre Idee im Vorstand zu verankern.<br />
Sie engagieren sich bereits ehrenamtlich in der Kammer,<br />
wünschen sich aber mehr Austausch mit den anderen Aktiven?<br />
Dann ist die Austauschrunde der Ehrenamtlichen Ihr<br />
Slot!<br />
Programm und Anmeldung unter<br />
schwedenkammer.de<br />
16 17
Ein Tag voller Kreativität,<br />
Innovationen und<br />
Kooperationen<br />
Der Swedish-German Business Day 20<strong>23</strong><br />
Maria Wolleh (kallan) und Florian Schäfer (Alleima)<br />
Der Vorstand der Schwedischen Handelskammer<br />
VON CHARLOTTE ROGGENBUCK<br />
Brigitte Ellerbeck<br />
(btu Beraterpartner GmbH)<br />
Walter Kadnar (IKEA) mit Anouschka Kadnar<br />
Business Summit<br />
Das Getinge Experience Center in Frankfurt steht für<br />
Innovationen und Zukunftstechnologien und war somit<br />
der perfekte Ort für den diesjährigen Business Summit.<br />
„Lebensverändernde Technologien zugänglich für alle<br />
zu machen“, mit diesem Ziel begrüßte Mattias Perjos,<br />
President und CEO von Getinge, die Teilnehmenden vor<br />
Ort und im Livestream. Meinungsführer des deutschen<br />
und schwedischen Life Science Ecosystem waren eingeladen,<br />
sich über die schwedisch-deutsche Zusammenarbeit<br />
für ein digitales, nachhaltiges und zugängliches<br />
Gesundheitswesen auszutauschen. Die weitere Digitalisierung<br />
des Gesundheitswesens, der Ausbau von Telemedizin<br />
sowie die bessere Zugänglichkeit von Gesundheitsdaten<br />
wurden von den Rednern des Summits unter<br />
anderem hervorgehoben. Am Nachmittag des Summits<br />
besuchte Kronprinzessin Victoria von <strong>Schweden</strong> den<br />
Showroom des Getinge Experience Centers und nahm<br />
an einem Executive Lunch teil.<br />
Der Business Summit im Getinge Experience<br />
Center<br />
Thomas Steffen, Staatssekretär<br />
im Gesundheitsministerium<br />
Der Business Summit war komplett ausgebucht<br />
und konnte zusätzlich im Livestream<br />
verfolgt werden<br />
Helen Hoffmann und Annika von Redwitz<br />
(v. Redwitz Consult)<br />
Nominierte: Das Team von Binogi<br />
Barbara Ziegler (JCC)<br />
Dr. Isaschar Nicolaysen (DLA Piper) und Christel<br />
Nicolaysen (Nederman)<br />
Anna Lindell (Billie) und<br />
Andreas Parchmann (Vattenfall)<br />
Ina Ryberg und Andreas Onkelbach<br />
Matthias Teichert und<br />
Simon Postert<br />
Schwedischer Unternehmenspreis 20<strong>23</strong><br />
Schon die Eröffnung des Abends war feierlich: Eine besondere,<br />
magische Stimmung herrschte unter den über<br />
300 Gästen im Kurhaus Wiesbaden, als I.K.H. Kronprinzessin<br />
Victoria den Saal betrat.<br />
Thomas Ryberg, Präsident der Schwedischen Handelskammer,<br />
begrüßte die Gäste und nutzte die Gelegenheit,<br />
sich nicht nur bei den langjährigen Partnern des Team<br />
Sweden zu bedanken, sondern auch um die Ehrenamtlichen,<br />
die mit ihrem ideellen Einsatz die Kammer und die<br />
schwedische Wirtschaft prägen, in den Vordergrund zu<br />
stellen. Die schwedische Botschafterin, Veronika Wand-<br />
Danielsson, schloss sich den Dankesworten an. Neu im<br />
Amt, nutzte sie die Gelegenheit, die der gesamte Tag ihr<br />
bot, die Vielfalt der deutsch-schwedischen Wirtschaft<br />
kennenzulernen.<br />
Staatsekretär Håkan Jevrell, Josef Hinterberger<br />
(Getinge) und Dr. Bernd Ohnesorge (Siemens)<br />
Gert-Uwe Mende (OB Wiesbaden) und Erik<br />
Forsberg (Internationella Skolorna Düsseldorf)<br />
SCA Logistics genoss den Abend am eigenen<br />
Firmentisch<br />
Ewa Johansson (Aino Health) und Nils John<br />
(Visit Sweden)<br />
18<br />
Country Managerin Helen Hoffmann und Präsident Thomas Ryberg nahmen<br />
I.K.H. Kronprinzessin Victoria in Empfang<br />
Stephan Karl (TetraPak) mit seinen Gästen am<br />
Firmentisch<br />
Dr. Claudius Werwigk, schwedischer<br />
Konsul in Baden- Württemberg,<br />
Ann-Charlotte Werner und Dr. Klaus<br />
Werner (Werner, Luger & Partner)<br />
Auch Securitas war als Premiumsponsor mit<br />
einer Delegation vertreten
Als Investition in „Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit“<br />
bezeichnete Birte Lübbert von Bosch die Bemühungen des<br />
deutschen Traditionsunternehmens in <strong>Schweden</strong>, für die es aus<br />
der Hand von Staatssekretär Håkan Jevrell den Preis für<br />
deutsche Investitionen in <strong>Schweden</strong> erhielt.<br />
Thomas Burkhardt (SKF) mit<br />
Nicole Wegener<br />
Susanne Olovson (Binogi)<br />
Svenja Kosminiski vom nominierten<br />
Unternehmen Stena Line<br />
Robert Ziegler nahm für Einride den Preis für<br />
Newcomer auf dem deutschen Markt entgegen<br />
und widmete ihn seiner Tochter stellvertretend<br />
für die nächsten Generationen.<br />
Das Team von kallan aus Frankfurt und<br />
Berlin<br />
Iris Karl<br />
Jessica Frömbgen freut sich über die Trophäe<br />
für Saab<br />
Ein ganz besonderer Abend wurde es für<br />
Erik Forsberg, der für Internationella Skolorna<br />
Düsseldorf den Ehrenpreis entgegennahm.<br />
Er selbst hatte vor 20 Jahren seine Karriere in<br />
Deutschland als Praktikant bei Securitas<br />
begonnen und verfolge nun die Reisen des<br />
schwedischen Nachwuchses, der an seinem<br />
Institut ausgebildet wird.<br />
Getinge, Gastgeber des Business Summits, an seinem Firmentisch<br />
Kathrin Rüstig vom JCC-Sponsor<br />
BookBeat<br />
Patrick Fiebranz, Johanna Wegner,<br />
Miriam Bringezu und Jan Claas<br />
Bringezu (Gravning)<br />
Elena von Sperber (InvitePeople)<br />
Ebenfalls nominiert: das Team von CTEK<br />
rund um Christian Fritz<br />
Veronika Wand-Danielsson mit Anders Sjöberg<br />
(Saab Deutschland)<br />
Lisa Tullus, Frederic Förster,<br />
Erica Jäckel (Business Sweden)<br />
Anna Jasper-Martens (Eon) mit Dirk Offermanns<br />
(Kinnarps)<br />
Auch Håkan Jevrell, Staatssekretär des schwedischen<br />
Außerministeriums, betonte die Zusammenarbeit der<br />
beiden Länder, die „in diesen schwierigen Zeiten voller<br />
Herausforderungen wichtiger denn je ist.“ Dem stimmte<br />
sein deutscher Kollege, Prof. Dr. Roman Poseck, Justizminister<br />
Hessens, zu und berichtete von der Zusammenkunft<br />
der Kronprinzessin und dem hessischen Ministerpräsidenten<br />
am Nachmittag.<br />
Moderiert wurde der Abend bereits zum zweiten Mal<br />
von der bekannten TV-Journalistin Susanne Stichler, die<br />
dank ihrer Schwedischkenntnisse bilingual durch den<br />
Abend führte.<br />
Nachdem Festredner, Dan Frohm, Chairman of the Board<br />
of Directors der Elanders AB, die Rolle Deutschlands als<br />
einen der Top-Märkte mit einer tragenden Rolle betonte,<br />
folgte Thomas Ryberg einem langjährigen Ritual, welches<br />
in diesem Jahr wohl ganz eine besondere Bedeutung<br />
hatte: Mit dem „Kronprinsessans Skål“ drückten die<br />
Gäste ihre Dankbarkeit an das schwedische Königshaus<br />
und den Stolz auf die Schirmherrschaft der Kronprinzessin<br />
aus.<br />
Die glamouröse Stimmung trug sich durch den gesamten<br />
Abend. Dafür sorgten nicht zuletzt Sofia Karlsson<br />
und Sofie Livebrant, die an Flügel und Gitarre traditionelle<br />
schwedische, aber auch eigene Songs zum Besten<br />
gaben. „Jag spelar för livet“ sangen alle Gäste gemeinsam<br />
– ob <strong>Schweden</strong> oder Deutsche.<br />
Nach der Hauptspeise begann der Höhepunkt des<br />
Abends – der Schwedische Unternehmenspreis wurde<br />
in diesem Jahr zum 20. Mal vergeben.<br />
Sten Li (JCC)<br />
Dr. Jens Gebhardt (Kinnarps) mit May Isaksen<br />
(DNB)<br />
Carl Petersen, Isabelle Källenius, Robert Ziegler<br />
(Endride)<br />
Birte Lübbert (Bosch) mit Christian Barthélémy<br />
(Vattenfall)<br />
Texet stellte die Tischdeko beim<br />
Sektempfang und wurde durch<br />
Sandra und Guido Deppen<br />
repräsentiert
... makes companies better!<br />
Petra Nikell (Njard)<br />
Pontus und Merle Ljung (Deutsche Bank)<br />
Wilfried Große-Berg (infokontor<br />
GmbH) und Diana Ziegler<br />
(Bundesministerium des Inneren<br />
und für Heimat)<br />
Stefan Schatz, Lena Wiig Boström,<br />
Florian Schäfer und Carina Aspenberger<br />
vom nominierten Unternehmen<br />
Alleima.<br />
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Manfred Buhl (Securitas) mit dem Hessischen<br />
Minister der Justiz, Prof. Dr. Poseck<br />
Nikolas Niebuhr ehrte mit dem Preis für Mittelständische<br />
Unternehmen die MitarbeiterInnen<br />
des Gewinnerunternehmens Espresso House.<br />
Als People Company wollten sie als gutes<br />
schwedisches Beispiel vorangehen, erklärte er.<br />
Die Business Women's Initiave: Sara Johansson,<br />
Gyde Petersen, Anna Mondry, Jenny Nyberg,<br />
Annika v. Redwitz, Uta Schulz<br />
Thomas Mengelkoch (Volvo) und Anna Lindell<br />
(Billie)<br />
Schauen Sie sich hier den Film<br />
des Galaabends an.<br />
Tobias Krieg und Carina Östlund<br />
(Schwedische Botschaft)<br />
Markus Ochsner (ABB) mit<br />
Chiara Zagari<br />
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Festredner Dan Frohm (Elanders) im Gespräch<br />
22mit Botschafterin Veronica Wand Danielsson<br />
Die Mentees 20<strong>23</strong>/24:<br />
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Aus der Kammer<br />
NEUES AUS DER KAMMER<br />
Stuttgarter <strong>Schweden</strong>-September:<br />
Framtidsmingel & Kräftskiva<br />
Die Zukunft der Sicherheit<br />
VON CHARLOTTE ROGGENBUCK<br />
Dass es in der Sicherheitsbranche um mehr als nur<br />
personelle Dienstleistungen geht, dürfte den Teilnehmenden<br />
des Zukunftsmingels spätestens nach<br />
diesem spannenden Nachmittag klar sein. Marco<br />
Trupp von Securitas und Ralf Aubele von Wanzl<br />
nahmen Interessierte und ExpertInnen mit auf eine Reise in die<br />
Welt der Sicherheit.<br />
Diese begann, wie sollte es anders sein, in <strong>Schweden</strong> mit Grußworten<br />
aus dem Experience Center des Fördermitglieds in<br />
Malmö, wo BesucherInnen die Zukunft der Sicherheit erleben<br />
und mitgestalten können. Marco Trupp gewährte den Anwesenden<br />
Einblick in technische Innovationen und nahm sie mit in<br />
andere Realitäten. Virtual und Augmented Reality sind längst<br />
Teil des Arbeitsalltags bei Securitas und spielen vor allem für<br />
das Onboarding und Training von Auszubildenden und MitarbeiterInnen<br />
eine tragende Rolle. „Bei unseren Azubis sind diese<br />
Technologien natürlich sehr beliebt. Damit machen wir uns als<br />
Arbeitgeber attraktiv und erreichen die Fachkräfte von morgen.“,<br />
beschreibt Trupp. In Zukunft werden aber nicht nur erweiterte<br />
Realitäten eine tragende Rolle spielen, sondern auch die Nutzung<br />
von Künstlicher Intelligenz. Durch die Verwendung unterschiedlichster<br />
Daten aus dem öffentlichen Raum können<br />
Gefahrenpotentiale frühzeitig erkannt und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen<br />
ergriffen werden.<br />
Dass in der KI die Zukunft liegt, weiß auch Ralf Aubele. Er führte<br />
die Reise fort zu den <strong>aktuell</strong>en Trends und Entwicklungen des<br />
süddeutschen Familienunternehmens Wanzl, welches vor allem<br />
für seine Einkaufswagen bekannt ist. Anhand von zahlreichen<br />
Beispielen konnten die Teilnehmenden des Zukunftsmingels<br />
allerdings einen Eindruck von der Vielfalt von Zutrittslösungen<br />
gewinnen, die von Wanzl entwickelt und oft automatisiert und<br />
(fast) ohne Personal erfolgen. Zu Wanzls Kunden zählen nicht<br />
nur 24/7-Shops wie in Berlin, sondern auch Stadien, Hotels,<br />
Flughäfen und Fitnessstudios. Besonders eindrücklich dürfte die<br />
Darstellung eines Shops im Gedächtnis bleiben, in welchem die<br />
Zuordnung der Ware zum Kunden mittels Kameratechnologie<br />
erfolgt. Die biometrische Technologie ermöglicht es, das Auswahlverhalten<br />
von BesucherInnen und ihre Gehwege zu verfolgen<br />
und das Einkaufen somit zu einem spannenden Erlebnis zu<br />
machen, vorerst nur in den USA, aber sicher Zukunftsmusik auch<br />
für Deutschland. Nach<br />
den kurzweiligen und<br />
eindrucksvollen Vorträgen<br />
der beiden Unternehmen,<br />
konnten<br />
die Gäste die VR-Technik<br />
des Eventsponsors<br />
Securitas sogar vor Ort<br />
ausprobieren oder sich<br />
in der echten Welt bei<br />
Kaffee und Zimtschnecke<br />
austauschen und<br />
vernetzen. Organisiert<br />
wurde das Event bereits zum zweiten Mal von Kammermitglied<br />
Nordic Natives, welches sich schon darauf freut, auch in Zukunft<br />
einen Fokus auf die Vernetzung deutscher und schwedischer Unternehmen<br />
zu setzen.<br />
Traditionelles Krebsessen<br />
Netzwerken mit deutschen und schwedischen<br />
Marktführern<br />
Viele der Teilnehmenden fanden sich auch beim anschließenden<br />
Krebsessen ein, zu welchem die schwedischen Organisationen<br />
Stuttgarts gemeinsam mit Honorarkonsul Dr. Claudius Werwigk<br />
eingeladen hatte. Das alljährliche Traditionsevent erfreute sich<br />
nicht nur großer Beliebtheit, sondern sorgte auch für unterhaltsame<br />
Stunden. Dank der Challenges, die sich die Toastmaster für<br />
dieses Jahr überlegt hatten, füllte die Bühne sich regelmäßig mit<br />
gesangsfreudigen SchwedInnen und jenen, die sich an diesem<br />
Abend Schwedisch fühlten. Während eine Snapsvisa nach dem<br />
anderen vorgetragen wurde, blieb kaum Zeit für den Verzehr der<br />
Krebse. Ein rundum gelungener Abend!<br />
Besuch bei der Deutschen<br />
Bundesbank in Hamburg<br />
Anfang November lud<br />
die Deutsche Bundesbank<br />
die Kammer zu<br />
einem Besuch in ihrer<br />
Hauptverwaltung in<br />
Hamburg ein. Dr. Arno<br />
Bäcker, Präsident der<br />
Hauptverwaltung in<br />
Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern<br />
und Schleswig-Holstein, referierte über die<br />
konjunkturelle Lage in Europa und stellte<br />
die Zusammenhänge zwischen der steigenden<br />
Kerninflation, dem demographischen<br />
Wandel und den Krisen in den letzten Jahren<br />
dar. Auch die geplante Einführung des<br />
digitalen Euro durch die EZB wurde vertieft<br />
diskutiert. Beim anschließenden Empfang<br />
wurde jedem Teilnehmer ein Paket mit<br />
50.000 Euro geschenkt – jedoch in Form<br />
von Euroscheinen, die von der Bundesbank<br />
ausgemustert und sorgfältig geschreddert<br />
worden sind.<br />
Einsam an der Spitze?<br />
Der Business Women’s Initiative<br />
(BWI) ist es ein besonderes<br />
Anliegen,sich für den konstruktiven<br />
Umgang mit Vielfalt einzusetzen.<br />
Denn das ist erwiesenermaßen unternehmerisch<br />
klug: Gemischt besetzte<br />
Führungsteams sind innovativer, profitabler,<br />
attraktiver für Talente und verstehen<br />
Kunden und Märkte besser. Das<br />
unterstrich auch Christian Berg, Co-Geschäftsführer<br />
der schwedisch-deutschen<br />
AllBright Stiftung, als er Ende November<br />
beim BWI-Afterwork zu Gast war.<br />
Die AllBright-Stiftung setzt sich für<br />
mehr Frauen und Diversität in den Führungspositionen<br />
der Wirtschaft ein. Im<br />
Gespräch mit Annika von Redwitz, die<br />
als Mitglied des BWI Steering Committee<br />
moderierte, stellte Berg den neusten<br />
AllBright-Bericht „Einsam an der Spitze“<br />
vor. Dass Gleichstellung kein reines<br />
Frauenthema ist, zeigte sich auch im Publikum:<br />
die Teilnehmenden waren eine<br />
gemischte Gruppe aus Frauen und Männern.<br />
Der Bericht der Stiftung zeigt: Immer<br />
mehr Unternehmen verstehen, dass<br />
es sich lohnt, Führungsteams bewusst<br />
vielfältig zusammenzustellen. Allerdings<br />
holen Unternehmen zwar Frauen<br />
in die Vorstände, aber in der Regel nur<br />
eine, so die Analyse. Das sei bedenklich,<br />
denn der Frauenanteil im Vorstand<br />
sollte mindestens 30 Prozent betragen<br />
– dieser Anteil gilt als »kritische Masse«<br />
für eine Veränderung der Teamdynamik.<br />
Im internationalen Vergleich hinkt<br />
Deutschland hinterher.<br />
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KAMMERKALENDER 2024<br />
9. Januar<br />
Düsseldorf:<br />
Träff – Offener Stammtisch der<br />
Schwedischen Handelskammer<br />
25. Januar<br />
Hamburg: Hej Hamburg!<br />
1. Februar<br />
Hamburg: Jahresauftakt 2024:<br />
Mötesplats Hamburg<br />
16. Februar<br />
Online: Virtuelle Mitgliederfika mit<br />
VOLVO Cars<br />
Kronprinzessin Victoria von <strong>Schweden</strong><br />
25. Januar<br />
Online – Diversity in der<br />
Kommunikationsbranche<br />
<strong>23</strong>. Februar<br />
Hamburg: Business Breakfast Hamburg<br />
Fördermitglieder:<br />
26. Januar<br />
Hamburg: Business Breakfast Hamburg<br />
„Ich habe mich unglaublich<br />
in <strong>Schweden</strong> verliebt“<br />
Du bist Mentee der Schwedischen Handelskammer<br />
im Jahrgang 20<strong>23</strong>/24, und<br />
nimmst daher schon seit einiger Zeit am<br />
Programm teil. Ist dein Mentoring-Jahr<br />
das, was du dir vorgestellt hast?<br />
Sogar noch viel besser! Simone und ich<br />
sind ein super Match, da wir beide in der<br />
Kommunikationsbranche arbeiten und<br />
uns in Frankfurt persönlich treffen können,<br />
was das Kennenlernen erleichtert<br />
hat. Simone ist eine gute Zuhörerin und<br />
schafft es immer, eine neue Perspektive<br />
aufzuzeigen. Aber ich habe nicht nur eine<br />
tolle Mentorin an meiner Seite, auch die<br />
engere Einbindung in die Kammer macht<br />
mir großen Spaß.<br />
Du bist über Brigitte Ellerbeck aus dem<br />
Kammervorstand auf das Mentorenprogramm<br />
gekommen. Wie kam es dazu?<br />
Genau, tatsächlich habe ich über Brigitte<br />
zum ersten Mal von der Kammer<br />
gehört. Wir haben uns über unsere Liebe<br />
zu <strong>Schweden</strong> unterhalten und ich habe<br />
nach meinem Master an der Lund Universität<br />
nach Wegen gesucht, ein Stückchen<br />
<strong>Schweden</strong> mit nach Deutschland zu<br />
nehmen. Da habe ich mich direkt bei der<br />
Kammer gemeldet. Bei einer der virtuellen<br />
Fikas habe ich dann von dem Mentorenprogramm<br />
erfahren und mich spontan<br />
beworben. Als Berufseinsteigerin ist man<br />
mit so vielen neuen Herausforderungen<br />
konfrontiert – ich finde es wahnsinnig<br />
hilfreich, von Simone lernen zu können.<br />
Unsere Botschafterin für <strong>Schweden</strong> in<br />
Deutschland war zuletzt in Frankreich<br />
tätig. Auch du hast eine Verbindung<br />
zu Frankreich und <strong>Schweden</strong>. Du hast<br />
deutsch-französische Studien studiert,<br />
bist dann aber in Südschweden gelandet.<br />
Was sind die Hauptunterschiede zwischen<br />
Frankreich und <strong>Schweden</strong>?<br />
Ich glaube, dass beide Länder bei Deutschen<br />
sehr starke Gefühle hervorrufen<br />
und sehr klischeebehaftet sind. Bullerbü<br />
und Zimtschnecken vs. Pariser Chic und<br />
Rotwein. Beide Kulturen sind faszinierend.<br />
Trotz der Unterschiede fallen mir<br />
allerdings vor allem Gemeinsamkeiten<br />
ein. Das französische Laissez-faire ist<br />
in <strong>Schweden</strong> leben und leben lassen.<br />
Savoir-Vivre ist für mich in <strong>Schweden</strong><br />
lagom: Für sich das richtige Maß finden.<br />
Was die Entspanntheit und Zufriedenheit<br />
angeht, können wir von beiden Kulturen<br />
noch etwas lernen.<br />
Kannst du dir vorstellen, wieder zurück<br />
nach <strong>Schweden</strong> zu ziehen?<br />
Unbedingt! Während meiner Zeit in<br />
<strong>Schweden</strong> habe ich mich unglaublich in<br />
das Land verliebt und besonders in Helsingborg.<br />
Die Natur, das Meer, die Menschen<br />
und besonders das Begegnen auf<br />
Augenhöhe wünsche ich mir oft zurück.<br />
Ich bin sicher, dass es nicht meine letzte<br />
Zeit in <strong>Schweden</strong> war!<br />
Alter: 29<br />
Wurzeln: Frankfurt am Main<br />
In der Kammer seit: 2021<br />
Liebt: Freunde & Familie, Kunst &<br />
Literatur, Neues lernen und entdecken<br />
Hasst: Das Leid und die Zerstörung<br />
auf der Welt, die durch die Gier einzelner<br />
entstehen<br />
Lieblingsort: Der Strandabschnitt<br />
zwischen Domsten und Viken in<br />
Skåne<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Schwedische Handelskammer in der<br />
Bundesrepublik Deutschland e.V.<br />
Sachsenstraße 6<br />
20097 Hamburg<br />
Tel.: 040-6558740<br />
www.schwedenkammer.de<br />
Redaktion: Helen Hoffmann<br />
V.i.S.d.P.: Thomas Ryberg, Präsident<br />
Titelbild: Johan Holmlund, Veronika<br />
Wand-Danielsson, I.M. Victoria, Thomas<br />
Ryberg (Annika List)<br />
Koordination, Anzeigen, Produktion:<br />
Nordis – Agentur für Kommunikation<br />
Werdener Straße 28<br />
45219 Essen<br />
Tel.: 02054-938 54 0<br />
schwedenkammer@nordis.biz<br />
www.nordis.biz<br />
Im Rückblick<br />
Im Dezember luden Kinnarps und Polestar<br />
zum traditionellen Luciafest in den Polestar<br />
Space Hamburg ein. Mit Lussekatter und<br />
schwedischem Glögg wurde den stimmungsvollen<br />
Gesängen des Chors der Schwedischen<br />
Kirche aus Hamburg gelauscht und<br />
ein netter Abend zusammen verbracht.<br />
Ihr Kontakt in die Geschäftsstelle<br />
Die Schwedische Handelskammer wird von der Geschäftsstelle in Hamburg aus<br />
geleitet. Hier sind wir Ihre AnsprechpartnerInnen für Fragen, Ideen und Anregungen.<br />
Sie erreichen uns telefonisch oder per E-Mail.<br />
Helen Hoffmann<br />
Country Managerin<br />
Tel.: 040-6558 74-15<br />
hoffmann@schwedenkammer.de<br />
Anna Pelz<br />
Assistentin<br />
Tel.: 040-6558 74-16<br />
pelz@schwedenkammer.de<br />
Lucia-Fest im Polestar-Space Hamburg<br />
Simone Nilsson<br />
Projektmanagerin<br />
Tel.: 040-6558 74-13<br />
nilsson@schwedenkammer.de<br />
Johanna Villa<br />
Trainee<br />
Tel.: 040-6558 74-12<br />
villa@schwedenkammer.de<br />
Nutzen Sie <strong>Schweden</strong> <strong>aktuell</strong> für Ihre Kommunikation!<br />
Die „<strong>Schweden</strong> <strong>aktuell</strong>“ erscheint 5 Mal im Jahr. Dies sind die Schwerpunkte der<br />
kommenden Ausgabe 1/24: Mittelstand, Museen und Galerien. Anzeigenschluss ist der<br />
26.01.2024. Die Mediadaten mit Anzeigenpreisen und Terminen für 2024 finden Sie<br />
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26 27
DNV Hamburg<br />
Estrid Ericson Schule - <strong>Schweden</strong><br />
Seniorenheim Djupängen - <strong>Schweden</strong><br />
Rosenberg-Schule - <strong>Schweden</strong><br />
Pflegeheim Midsommargården - <strong>Schweden</strong><br />
Ganzheitliche Ergonomie<br />
in Büro, Bildung & Pflege<br />
Weitere<br />
Referenzen