Herausforderung Demographischer Wandel - Kuratorium der ...
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Heinz Rehberg<br />
Berufe im Dialogmarketing<br />
Die Call Center- o<strong>der</strong> Dialogmarketingbranche ist aktuell einer<br />
<strong>der</strong> größten Wachstumsmärkte in Deutschland. In 5.600<br />
Call Centern arbeiten über 350.000 Mitarbeiter. Die Anzahl<br />
<strong>der</strong> Arbeitsplätze liegt aktuell bei 200.000 Seats und es wird<br />
erwartet, dass die Zahl <strong>der</strong> Seats weiter steigt. Bei knapp 50%<br />
<strong>der</strong> Call Center handelt es sich um Inhouse-Anbieter. Etwa<br />
jedes 5. Call Center ist als externer Dienstleister tätig. Ein<br />
Drittel <strong>der</strong> Unternehmen bietet beide Bereiche an.<br />
Berufe im Dialogmarketing<br />
Aktuelle Kennzahlen <strong>der</strong> Branche (Quelle CCF)<br />
Anzahl <strong>der</strong> Arbeitsplätze steigend, aktuell<br />
ca. 200.000 „Seats“<br />
Über 350.000 Menschen in 5.600 Call Centern<br />
Strukturelle<br />
Zusammensetzung<br />
Größe <strong>der</strong> Call Center<br />
beides 33%<br />
300 - 1000<br />
MA 20%<br />
Dienstleister<br />
18%<br />
©SIGNUM IT, Heinz Rehberg, KWB Tagung27./28. Juni2006, DM-Berufe 2006<br />
> 1000 MA<br />
6%<br />
< 50 MA<br />
9%<br />
Inhouse CC<br />
49%<br />
50 - 300 MA<br />
65%<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Dialogmarketing –<br />
die Branche<br />
Neue Berufe<br />
Ausbildungsinhalte<br />
Nahezu zwei Drittel <strong>der</strong> Unternehmen beschäftigen zwischen<br />
50 und 300 Mitarbeitern, jedes fünfte Unternehmen beschäftigt<br />
300 bis 1.000 Mitarbeiter; jedes 10. Unternehmen ist kleiner<br />
als 50 Mitarbeiter. Der Anteil <strong>der</strong> Call Center mit mehr als<br />
1.000 Mitarbeitern liegt bei 6%.<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Branche<br />
Für das Jahr 2006 wird ein Wachstum <strong>der</strong> Call Center-Branche<br />
von 7% erwartet. Bis zum Jahre 2010 geht man von über<br />
450.000 Beschäftigten im Dialogmarketing aus. Ein entscheiden<strong>der</strong><br />
Faktor für die positiven Branchenerwartungen ist, dass<br />
<strong>der</strong> Mittelstand die Kundenansprache durch Kontaktcenter<br />
zunehmend entdeckt.<br />
Es ist <strong>der</strong>zeit keine signifi kante Verlagerung von Arbeitsplätzen<br />
ins Ausland abzusehen. Allerdings wird die durchschnittliche<br />
Größe von Anbietern von Dialogmarketingdienstleistungen<br />
zugunsten besser führbarer Einheiten etwas zurückgehen.<br />
Um in diesem Wachstumsmarkt erfolgreich agieren und bestehen<br />
zu können bedarf es einer konsequenten Qualitätsorientierung.<br />
Dazu zählen <strong>der</strong> Einsatz aktueller Technik (Voice<br />
over IP, ACD, CTI) sowie bedarfsgerechte Serviceangebote.<br />
Ein entscheiden<strong>der</strong> Faktor für den Erfolg <strong>der</strong> Unternehmen<br />
sind jedoch gut ausgebildete Mitarbeiter. Die Initiative zur<br />
Schaffung neuer Ausbildungsberufe für das Dialogmarketing<br />
war daher nur konsequent und folgerichtig.<br />
Mit In-Kraft-Treten <strong>der</strong> beiden Berufe Servicefachkraft für<br />
Dialogmarketing und Kaufmann/-frau für Dialogmarketing<br />
konnte ein mehrjähriger Prozess erfolgreich abgeschlossen<br />
werden. Beide Berufe können in verschiedenen Tätigkeitsfel<strong>der</strong>n<br />
ausgebildet und eingesetzt werden. Es sind zum einen<br />
die klassischen Dienstleister in Call Centern und Agenturen.<br />
Zum an<strong>der</strong>en benötigen auch Servicecenter und Kundenkontaktcenter<br />
gut ausgebildetes Personal. Dies gilt für Banken<br />
und Versicherungen, Industrie und produzierendes Gewerbe<br />
genauso wie für Handel, IT, Telekommunikation und Medien.<br />
Auch in Verkehr und Tourismus sowie in kommunalen Institutionen<br />
und Behörden sowie an<strong>der</strong>en dialogorientierten Organisationen<br />
fi nden sich Ausbildungs- und Arbeitsplätze für beide<br />
Berufe. Aufgrund <strong>der</strong> Wachstumserwartungen sind die Beschäftigungsperspektiven<br />
für Servicekräfte und Kaufl eute für<br />
Dialogmarketing auf dem Arbeitsmarkt außerordentlich gut.<br />
Servicefachkraft für Dialogmarketing<br />
Servicefachkräfte für Dialogmarketing arbeiten im operativen<br />
Geschäft von Call Centern und Service Centern in den Kernprozessen<br />
Kundenbetreuung, Kundenbindung und Kundengewinnung.<br />
Sie kommunizieren und korrespondieren mit Auftraggebern<br />
und Kunden und bearbeiten Anfragen, Aufträge<br />
und Reklamationen. Sie präsentieren und verkaufen kundenorientierte<br />
Produkte o<strong>der</strong> Dienstleistungen für Auftraggeber.<br />
Außerdem planen, organisieren und dokumentieren sie ihre<br />
Kampagnen und Projekte. Ihre umfangreichen Aufgaben bearbeiten<br />
sie mit Unterstützung von IT-Systemen. Die Ausbildung<br />
zur Servicefachkraft dauert 2 Jahre.<br />
Kaufmann/-frau für Dialogmarketing<br />
Kaufl eute für Dialogmarketing verkaufen die Leistung von Call<br />
Centern gegenüber Dritten. Dazu benötigen sie neben den<br />
Qualifi kationen für die Kernprozesse auch Qualifi kationen in<br />
kaufmännischer Steuerung und Kontrolle, in Marketing und<br />
Vertrieb sowie in Personalwirtschaft. Zu ihren Aufgaben gehört<br />
die Beobachtung von Markt und Wettbewerb sowie das<br />
Gestalten eines Dienstleistungsangebotes einschl. <strong>der</strong> Leistungskalkulation.<br />
Außerdem sind sie in <strong>der</strong> Personalbeschaffung, Einführung<br />
und Entwicklung tätig. Sie steuern und kontrollieren die Projektabwicklung<br />
unter betriebswirtschaftlicher Sicht und prüfen<br />
die Auftragsdurchführung mit Hilfe von Qualitätsinstrumenten.<br />
Die Ausbildung zum Kaufmann für Dialogmarketing dauert<br />
drei Jahre. Die 2-jährige Ausbildung zur Servicefachkraft kann<br />
auf die Ausbildung zum Kaufmann angerechnet werden.<br />
Die Möglichkeit, Mitarbeiter im Dialogmarketing seit 01.08.<br />
von <strong>der</strong> Pike auf ausbilden zu können, wird die Qualität von<br />
Dialogmarketingangeboten nachhaltig erhöhen. Diese Qualitätsverbesserung<br />
ist auch im Interesse von Kunden und Verbrauchern.<br />
– Erste Umfrageergebnisse und Einschätzungen<br />
gehen von bundesweit insgesamt 2.000 möglichen Ausbildungsplätzen<br />
aus.<br />
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