neue perspektiven? kreative kammerpunkte?
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Aktuelles aus der Berufspolitik<br />
Vorbemerkung des Redaktionsbeirates<br />
Kaum eine anderer Antrag, über den die<br />
gemeinsame Selbstverwaltung der Ärzte,<br />
Psychotherapeuten und Krankenkassen in<br />
den letzten Jahren zu entscheiden hatte,<br />
wurde mit so viel Aufmerksamkeit verfolgt<br />
und mit soviel fachlichem wie emotionalem<br />
Engagement in der Psychotherapeutenschaft<br />
diskutiert, wie der der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung (KBV) und<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns,<br />
die Gesprächspsychotherapie als weiteres<br />
Richtlinienverfahren zuzulassen. Mit dem<br />
ablehnenden Beschluss des Gemeinsamen<br />
Bundesausschusses vom 21.11.2006 hat<br />
dieses über mehr als vier Jahre geführte<br />
Verfahren ein vorläufiges Ende gefunden.<br />
Vorläufig deswegen, weil gegenwärtig noch<br />
unklar ist, ob und wenn ja mit welcher Begründung<br />
das Bundesgesundheitsministerium<br />
diesen Beschluss beanstanden wird<br />
und/oder ob Gerichte anders lautende<br />
Entscheidungen fällen werden. Die Landespsychotherapeutenkammern,<br />
die Bundespsychotherapeutenkammer<br />
und zahlreiche<br />
Gremien und Verbände haben in den<br />
vergangenen Jahren so oft öffentlich befürwortend<br />
Stellung genommen, dass wohl<br />
die meisten Kolleginnen und Kollegen mit<br />
diesem Thema mehr oder weniger vertraut<br />
sind. Gleichwohl hält es der Redaktionsbeirat<br />
für wichtig, die Einzelheiten des Verfahrens<br />
der vergangenen Monate in einem Beitrag<br />
darzustellen, und dies mit Absicht aus Sicht<br />
der unmittelbar betroffenen Vertreter der<br />
Gesprächspsychotherapie.<br />
Mit dem Beschluss über den GPT-Antrag<br />
hat der G-BA erstmals eine Nutzenbewertung<br />
eines Psychotherapieverfahrens<br />
auf der Grundlage der seit 2005 gültigen<br />
Verfahrensordnung vorgenommen. Schon<br />
das ist Grund genug, sich mit dem Verfahren<br />
der Nutzenbewertung in allen Einzelheiten<br />
zu beschäftigen, da es in Zukunft<br />
auf jede <strong>neue</strong> Behandlungsmethode, somit<br />
auch der Psychotherapie und über kurz<br />
oder lang auch auf die bereits etablierten<br />
Richtlinienverfahren angewendet werden<br />
wird. Der Redaktionsbeirat verspricht sich<br />
mit der Veröffentlichung des Beitrags von<br />
Frau Cramer-Düncher und Herrn Hentze<br />
Psychotherapeutenjournal 1/2007<br />
einen Anstoß der aus seiner Sicht notwendigen<br />
Diskussion darüber, nach welchen<br />
Kriterien zukünftig eine dem Gegenstand<br />
der Psychotherapie angemessene Nutzenbewertung<br />
zu erfolgen hat und wer diese<br />
Kriterien definiert und beschließt.<br />
Da der Beschluss des G-BA zu der gutachterlichen<br />
Stellungnahme des Wissenschaftlichen<br />
Beirats Psychotherapie zu GPT<br />
aus dem Jahre 2002 im Widerspruch steht,<br />
zeichnet sich ein erster Konflikt zwischen<br />
Berufsrecht und Sozialrecht ab: Was zählt?<br />
Die berufsrechtlich relevante wissenschaftliche<br />
Bewertung durch ein 12-köpfiges Wissenschaftler-Gremium<br />
ärztlicher und psychologischer<br />
Psychotherapeuten, dessen<br />
Legitimation sich aus dem Psychotherapeutengesetz<br />
ableitet oder die sozialrechtlich<br />
relevante Bewertung durch ein paritätisch<br />
aus Kassenvertretern und KBV-Psychotherapeuten<br />
besetztes Gremium, das<br />
hierzu durch das SGB V legitimiert ist? Der<br />
zweite bereits absehbare Konflikt betrifft<br />
den Anspruch des G-BA, selber und auch<br />
hier wieder in klarer Abgrenzung zum<br />
Berufsrecht zu definieren, was er unter einem<br />
psychotherapeutischen Verfahren<br />
bzw. einer Methode versteht. Beide Konflikte<br />
werden weit reichende Konsequenzen<br />
für die Entwicklung der Psychotherapie<br />
und möglicherweise für die gesamte<br />
psychotherapeutische Versorgung haben.<br />
Es geht bei dem Beschluss des G-BA also<br />
um weit mehr als um die Ablehnung der<br />
Gesprächspsychotherapie.<br />
Diese grundsätzliche Kontroverse, die von<br />
den beiden Autoren am Beispiel der GPT<br />
bereits umrissen wird, soll, so der Wunsch<br />
des Redaktionsbeirats, in den kommenden<br />
Ausgaben des Psychotherapeutenjournals<br />
aus unterschiedlichen Blickwinkeln<br />
diskutiert werden.<br />
Der Redaktionsbeirat wird kompetente Kolleginnen<br />
und Kollegen um ihre Stellungnahmen<br />
zu dieser verfahrensübergreifenden<br />
Problematik bitten und hofft auf eine rege<br />
Beteiligung der Leserinnen und Leser an<br />
dieser Debatte. Sie geht uns alle an!<br />
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