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Falstaff LIVING Nr. 1/2024

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ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 24Z044281 M, FALSTAFF <strong>LIVING</strong> VERLAGS GMBH, SCHOTTENRING 2–6, 1010 WIEN<br />

<strong>LIVING</strong><br />

FRAUEN-POWER<br />

NEUE KREATIVITÄT<br />

IM DESIGN<br />

ARTY WEEKEND<br />

KUNST-TRIP NACH<br />

HONGKONG<br />

IMMO-AUSBLICK<br />

PROJEKTE, DIE<br />

FURORE MACHEN<br />

1/<strong>2024</strong> WWW.FALSTAFF-<strong>LIVING</strong>.COM € 7,–<br />

9 004524 129408<br />

01<br />

Demo Mode<br />

TREND ALERT!<br />

WELCHE FARBEN, FORMEN UND STILE <strong>2024</strong> DEN TON ANGEBEN<br />

01


Einzigartige Lebensräume.<br />

Natürliche Wohngesundheit.<br />

Erleben Sie ein einzigartiges Wohngefühl in Ihrem Magnum Vollholzdesign-Haus.<br />

Unsere massive Holzbauweise kombiniert modernste Technologie mit einem<br />

gesunden Wohnklima. Mit höchster Qualität und Flexibilität erfüllen wir Ihre<br />

exklusiven Wohnträume.<br />

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MINOTTI STUDIO<br />

W I E N<br />

BY SPÄTAUF GMBH<br />

PARKRING 20<br />

A-1010 WIEN<br />

T. 01 51 34 260<br />

WWW.MINOTTI-WIEN.AT<br />

INFO@MINOTTI-WIEN.AT<br />

FELDKIRCH: DESIGNKÜCHE DOLCEVITA<br />

FÜGEN-ZILLERTAL: EINRICHTUNGSHAUS WETSCHER<br />

GRAZ: SPÄTAUF MÖBEL, DESIGN & HANDWERK<br />

KLAGENFURT: ROOMS INTERIOR DESIGN<br />

LINZ-URFAHR: MANZENREITER<br />

LOCHAU: PLATZHIRSCH HOME <strong>LIVING</strong><br />

SALZBURG: FAMLER EINRICHTUNGEN<br />

ST. JOHANN IN TIROL: AUFSCHNAITER


SITZSYSTEM GOODMAN | DESIGN RODOLFO DORDONI<br />

DREHBARER SESSEL SENDAI | DESIGN INODA+SVEJE<br />

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Wien | Tuchlauben 8 | www.akris.com


EDITORIAL<br />

<strong>LIVING</strong><br />

FARBEN, LANGLEBIGKEIT<br />

UND DIE LIEBE ZUR NATUR<br />

DOMINIEREN <strong>2024</strong><br />

Spring Drive<br />

Grand Seiko ist ein hoch geachteter japanischer Hersteller<br />

von Luxusuhren. Feinste Verarbeitungsqualität,<br />

wunderschöne Zifferblätter, deren Inspiration<br />

aus der Natur stammt und exklusive<br />

Uhrwerkstechnologie<br />

zeichnen das Unternehmen<br />

aus. Die Spring Drive Uhrwerke<br />

sind einzigartig und<br />

bürgen für extreme Präzision.<br />

Andrea Daum-Hübner<br />

Die Saison <strong>2024</strong> des Interior-Designs ist eröffnet!<br />

Haben die Kreativen bereits letztes Jahr begonnen,<br />

mit Mut und Kontrastreichtum das neue Jahr<br />

einzuläuten, lehnen sie sich heuer in Sachen Formensprache,<br />

Materialwahl und Muster nicht weniger schwungvoll<br />

aus dem Fenster. Effektvoll Geometrisches flirtet mit<br />

Floralem, kräftige Farbakzente stehen in Kontrast zu<br />

warmen, luftigen Erdtönen. Auch die Stilrichtung Art déco,<br />

die immer wieder ihre Berechtigung im Design-Kosmos<br />

zelebriert, spielt <strong>2024</strong> eine wichtige Rolle. Denn angesichts<br />

der vielfältigen Risiken und der möglichen Entwicklungen,<br />

die durch die Beschleunigung der Zeit sowie die wirtschaftlichen<br />

und politischen Umstände diktiert werden, setzt<br />

sich die Gesellschaft mit einer neuen Nostalgie aus einander,<br />

die sich in der Wiederentdeckung vergangener Epochen<br />

deutlich widerspiegelt.<br />

Evolution 9<br />

Foto: Rafaela Pröll<br />

WERTSCHÄTZUNG FÜR HANDWERKSKUNST<br />

Design möglichst zeitlos und beständig zu denken, heißt<br />

die heurige Devise. Dazu gehören die richtigen Emotionen,<br />

Know-how, Austausch und Vertrauen, die Sie in unserer<br />

aktuellen <strong>LIVING</strong>-Ausgabe und den dazugehörigen Berichten<br />

finden werden. Auch Nachhaltigkeit, Kreislauf fähigkeit<br />

und Langlebigkeit stehen <strong>2024</strong> ganz oben auf der Liste.<br />

Man setzt noch intensiver auf den Einsatz von natürlichen<br />

Materialien, der sich gestalterisch deutlich niederschlagen<br />

wird. »Heute gibt es eine viel tiefere Wertschätzung für<br />

Inhalte und die Handwerkskunst als solche«, analysiert<br />

Galeristen-Ikone Nina Yashar im <strong>LIVING</strong>-Talk das heurige<br />

Jahr. »Das Design entwickelt sich hin zu maßgeschneiderten<br />

Kreationen, es betont die Nachhaltigkeit und zelebriert<br />

die Kunstfertigkeit.« (Die ganze Trend-Story ab S. 30.)<br />

Ein bewusstes Lebensgefühl macht auch das Konzept<br />

des beständigen Trends »Green Living« deutlich (S. 42):<br />

einatmen, erholen, die Essenz des Natürlichen, Wesentlichen<br />

wahrnehmen. Denn ein gesundes Raumklima<br />

hat eine positive Wirkung auf Körper und Geist!<br />

Herzlichst Ihre<br />

ANGELIKA ROSAM<br />

angelika.rosam@falstaff-living.com<br />

angelikarosam, falstaff.living<br />

Angelika Rosam<br />

Herausgeberin und Chefredakteurin<br />

<strong>Falstaff</strong> <strong>LIVING</strong><br />

»Farbe erzählt immer<br />

eine Geschichte.<br />

Manchmal ist sie<br />

subtil, ein anderes<br />

Mal überwältigend.<br />

Ich bin immer wieder<br />

beeindruckt, wie leicht<br />

sie uns erreicht, um<br />

ihre Wirkung zu<br />

entfalten.«<br />

FARBEXPERTE KEITH RECKER<br />

IM <strong>LIVING</strong>-TALK AUF S. 41<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

13<br />

WIEN • GRABEN 28 • 01 / 533 80 65<br />

JAEGER-LECOULTRE BOUTIQUE • WIEN<br />

LINZ KLOSTERSTRASSE • WELS SCHMIDTGASSE<br />

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Elegance


01<br />

01<br />

INHALT<br />

1/<strong>2024</strong><br />

94<br />

Luxus, Opulenz und<br />

zeitgenössisches Design in der<br />

irischen Hauptstadt.<br />

13 EDITORIAL<br />

16 ICONS<br />

18 EXHIBITION-TIPP<br />

26 BRANCHENTELEGRAMM<br />

74 ICONOMY<br />

156 MY FAVORITE PROJECTS<br />

164 DATES TO KNOW<br />

166 EVENT-CLIPPINGS<br />

168 BEZUGSQUELLEN<br />

170 IMPRESSUM<br />

COVER<br />

FOTO: © PHILIPPE GARCIA FOR<br />

MAISON PIERRE FREY<br />

9 004524 129408<br />

Demo Mode<br />

9 004524 129408<br />

ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 24Z044281 M, FALSTAFF <strong>LIVING</strong> VERLAGS GMBH, SCHOTTENRING 2–6, 1010 WIEN<br />

1/<strong>2024</strong> WWW.FALSTAFF-<strong>LIVING</strong>.COM € 7,–<br />

<strong>LIVING</strong><br />

FRAUEN-POWER ARTY WEEKEND IMMO-AUSBLICK<br />

NEUE KREATIVITÄT KUNST-TRIP NACH PROJEKTE, DIE<br />

IM DESIGN<br />

HONGKONG FURORE MACHEN<br />

Demo Mode<br />

TREND ALERT!<br />

WELCHE FARBEN, FORMEN UND STILE <strong>2024</strong> DEN TON ANGEBEN<br />

122<br />

<strong>LIVING</strong> traf<br />

Unternehmer<br />

Johannes<br />

Artmayr zum<br />

Gespräch.<br />

146<br />

Imposant: das Hangzhou Prism von<br />

Rem Koolhaas in Zhejiang.<br />

TRENDS<br />

20 EDITOR’S NOTEBOOK<br />

Die originellsten News und Highlights<br />

aus dem Design-Kosmos.<br />

24 DESIGNERS TO WATCH<br />

Back to the future: Wenn Technik und<br />

Design aufeinandertreffen.<br />

28 MY TASTE<br />

Diese Dinge sorgen bei Kartell-<br />

Marketingchefin Lorenza Luti<br />

für Glücksgefühle.<br />

30 TREND-EXPLOSION<br />

Modern Art déco, knallige Farben<br />

und nachhaltiges Green Living – wir<br />

präsentieren die Interior Trends <strong>2024</strong>.<br />

46 NEWS-TICKER<br />

Was hat die Design-Welt Neues zu<br />

bieten? Was kommt und was geht?<br />

Aktuelle Einblicke von <strong>LIVING</strong>-<br />

Chefredakteurin Angelika Rosam.<br />

48 KNALLEFFEKT<br />

Möbel und Wohnaccessoires in<br />

angesagtem Strong Blue.<br />

50 NATURVERBUNDEN<br />

Interior-Pieces aus innovativen<br />

Materialien sind die Must-haves <strong>2024</strong>.<br />

52 IN FORM FÜR GUTE LAUNE<br />

Bei diesen Eyecatchern treffen Humor<br />

und Design gekonnt aufeinander.<br />

54 DER KUNST FOLGEN<br />

Wir werfen einen Blick auf die<br />

sehenswertesten Kunstmessen <strong>2024</strong>.<br />

60 KUNST-TRIP HONGKONG<br />

Eine Reise in die kulturelle Vielfalt<br />

der fernöstlichen Weltmetropole.<br />

75 KULTSTÜCK<br />

Der »Boby«-Rollcontainer von<br />

Joe Colombo.<br />

76 WAS WURDE AUS ...?<br />

Jasper Morrison, der britische<br />

Meister der Funktionalität.<br />

78 ART FIVE<br />

Die fünf liebsten Kunstobjekte des<br />

berühmten Malers Gottfried Helnwein.<br />

DESIGN<br />

82 ALPINER DESIGN-HOTSPOT IN<br />

HINTERSTODER<br />

Außergewöhnliche Urlaubsdestination<br />

inmitten malerischer Landschaft: das<br />

Triforêt alpin.resort.<br />

88 SINN UND SINNLICHKEIT<br />

Diese Designerinnen sorgen mit ihren<br />

Entwürfen für Frauenpower pur.<br />

94 HOLLYWOOD-GLAMOUR<br />

IM HERZEN DUBLINS<br />

Interior-Designerin Róisín Lafferty<br />

gewährt einen Blick in dieses kunstvolle<br />

Stadtdomizil.<br />

102 DAS GROSSE BLUBBERN<br />

Die Lavalampe wird 60! – Eine Zeitreise<br />

durch die Geschichte der Design-Ikone.<br />

Fotos: © Ruth Maria Murphy, © Andreas Balon, © Xia Zhi, courtesy of OMA, beigestellt<br />

14 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


106 WELCHER UHRENTYP<br />

SIND SIE?<br />

Die schönsten und edelsten<br />

Modelle für jeden Geschmack.<br />

108 HOTEL CONFIDENTIAL<br />

Ein Abstecher in das neue Design-<br />

Juwel Hotel Maria in Helsinki.<br />

KULINARIK<br />

112 GENIAL FLORAL<br />

Blumendekors und zarte Farben<br />

schmücken die neuen Tableware-<br />

Kollektionen.<br />

122 »DIE BESTEN GESPRÄCHE<br />

ENTSTEHEN IN DER KÜCHE«<br />

Johannes Artmayr von Strasser<br />

Steine im Interview.<br />

128 GLANZSTÜCKE<br />

Mit diesen Accessoires aus Edelstahl<br />

wird jeder Tisch zum Hingucker.<br />

130 AUSWÄRTS ESSEN<br />

Andreas Salcher verrät seine<br />

liebsten Kulinarik-Hotspots.<br />

132 MAYRLIFE – CARE MIT FLAIR<br />

Im vielfach ausgezeichneten »Mayrlife<br />

Medical Health Resort« werden Körper<br />

und Geist in Einklang gebracht.<br />

RESIDENCES<br />

138 AUFBAUENDE HIGHLIGHTS<br />

Diese Architektur-Projekte versetzen<br />

uns <strong>2024</strong> in Staunen.<br />

144 GEDANKENRÄUME<br />

IM DELIRIUM<br />

Rem Koolhaas und sein<br />

Architekturbüro OMA im Porträt.<br />

148 MY CITY<br />

Architektur-Highlights im<br />

polnischen Breslau.<br />

150 WIE KLINGT EIN<br />

GUTER RAUM?<br />

Eine Architektin, ein Akustiker<br />

und eine Produzentin für<br />

Akustikpaneele im Talk.<br />

46<br />

Interior-Pieces mit farbenfrohen<br />

Akzenten liegen <strong>2024</strong> im Trend.<br />

INSPIRATION<br />

160 PRETTY IN PEACH<br />

Sanfte Interior-Pieces in der Pantone-<br />

Farbe <strong>2024</strong> »Peach Fuzz«.<br />

172 MY PERSONAL ROOM<br />

Für Stefan Grünbeck vom gleichnamigen<br />

Designhaus ist die Küche<br />

das Herzstück des Hauses.<br />

60 JAHRE ROLF BENZ<br />

Auf der imm cologne <strong>2024</strong> feiert die internationale<br />

Designmarke den Auftakt zu ihrem 60-jährigen Jubiläum.<br />

Rolf Benz gilt nicht nur als Vordenker<br />

von Sofawelten, sondern geht<br />

auch als Unternehmen immer wieder<br />

innovative Wege. Damals wie heute<br />

entsprechen die Sofas made in Germany<br />

allen Wünschen und Ansprüchen ihrer<br />

Zeit. Sie können bis ins Detail individualisiert<br />

werden und überzeugen mit ihrer<br />

kompromisslosen Langlebigkeit. Auf der<br />

Kölner Möbelmesse tritt Rolf Benz in diesem<br />

Jahr erstmals als »Member of Designweek«<br />

auf. Im Mittelpunkt des Auftritts<br />

steht das Jubiläumsmodell Rolf<br />

Benz SINA, eine moderne Reprise<br />

auf das legendäre Sofaprogramm Addiform,<br />

das 1964 den Erfolg von Rolf Benz<br />

begründete. Zur imm cologne überrascht<br />

Rolf Benz SINA mit noch mehr Möglichkeiten<br />

und einer neuen Übertiefe. Das<br />

handwerklich markante Sofasystem wurde<br />

von Beck Design entworfen und konnte<br />

schon vor Weihnachten in den ersten Ausstellungen<br />

bewundert werden. Stilbewusste<br />

Handwerkskunst – eben typisch Rolf Benz.<br />

Rolf Benz AG & Co. KG<br />

rolf-benz.com<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

15


architektur / ICONS<br />

AZABUDAI HILLS, TOKIO<br />

Grün, grüner, Azabudai Hills. Immerhin drei Jahrzehnte dauerte die Realisierung dieses<br />

visionären Entwicklungsprojekts im Herzen Tokios, nun wurde die urbane Groß-Oase<br />

eröffnet. Die »Stadt in der Stadt«, umgesetzt u. a. von Pelli Clarke & Partners und<br />

Heatherwick Studio, erstreckt sich auf einer Fläche von 81.000 m 2 und verfügt über<br />

beeindruckende 860.000 m 2 Nutzfläche. Organische Formen bestimmen die verschiedenen<br />

Bauten, die hier zu einer Bühne für die Natur werden: 24.000 m 2 Grünflächen erstrecken sich<br />

dabei um, auf und über die Gebäude, und das sind gleich fünfmal mehr, als das Viertel vor der<br />

Erschließung vorweisen konnte. Das Ergebnis ist eine gestaltete Stadtlandschaft mit vielen<br />

öffentlichen Plätzen, die von ihren Bewohner:innen aktiv genutzt werden sollen – Einflüsse<br />

aus Kunst und Gastronomie sollen das Areal darüber hinaus lebendig machen. Neben<br />

Wohnungen, Büros und Eventflächen ziehen Geschäfte, Restaurants, Hotels, ein digitales<br />

Kunstmuseum und eine Galerie am Standort ein. azabudai-hills.com<br />

Foto: Raquel Diniz<br />

16 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

17


exhibition-tipp / AUSSTELLUNG<br />

Foto: © The Andy Warhol Foundation of the Visual Arts Inc., Licensed by Bildrecht, Wien 2023<br />

18 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


HEIDI HORTEN COLLECTION: »WE ♥«<br />

Was wir lieben. Mit der neuen Schau »WE ♥« widmet sich die Heidi Horten<br />

Collection rund 150 ikonischen Meisterwerken des 20. und 21. Jahrhunderts.<br />

Dabei versteht »WE ♥« die Moderne zuallererst als Abenteuer, als Feld der<br />

Provokation und Inspiration, das Grenzen überschreitet und dabei berührt. Zu<br />

sehen ist ein Querschnitt aus der eigenen Sammlung, darunter künstlerische<br />

Meilensteine wie die »Roten Rehe« von Franz Marc, gleich mehrere Werke<br />

von Andy Warhol und Francis Bacon, aber auch Neuentdeckungen der letzten<br />

Jahre. Der Parcours führt durch drei Schwerpunkte – Expressionismus mit<br />

besonderem Augenmerk auf die deutsche Ausprägung, die Kunst der 1960erund<br />

1970er-Jahre mit Fokus auf US-amerikanische, italienische und deutsche<br />

Positionen sowie Malerei und Skulptur. Dabei wird das Konzept der 2018 im<br />

Wiener Leopoldmuseum gezeigten Ausstellung »WOW!« äußerst sehenswert<br />

fortgeführt. 24. 11. 2023 bis 25. 8. <strong>2024</strong>, hortencollection.com<br />

WEITERE AUSSTELLUNGSTIPPS:<br />

WIEN MUSEUM: »Fischer von Erlach«. Die erste Sonderausstellung<br />

widmet sich der historischen Architektur, mit Kupferstichen und<br />

Vorzeichnungen von Johann Bernhard Fischer von Erlach.<br />

1. 2. bis 28. 4. <strong>2024</strong>, wienmuseum.at<br />

MAK: »HARD/SOFT. Textil und Keramik in der zeitgenössischen Kunst«.<br />

Rund 40 österreichische und internationale Künstler:innen zeigen ihre<br />

Skulpturen, Installationen und malerischen Arbeiten.<br />

13. 12. 2023 bis 20. 5. <strong>2024</strong>, mak.at<br />

THEATERMUSEUM: »Walk of Fame – Die Gleichzeitigkeit von Erfolg<br />

und Verfolgung«. Die Ausstellung holt kaum bekannte oder ganz<br />

vergessene Akteur:innen des Wiener Theaterlebens zwischen 1900<br />

und 1938 vor den Vorhang.<br />

16. 11. 2023 bis 1. 4. <strong>2024</strong>, theatermuseum.at<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

19


editor’s notebook<br />

Eye-Catcher<br />

In seinem Pariser<br />

Atelier bläst der<br />

Künstler Jeremy<br />

Maxwell Wintrebert Glasobjekte,<br />

die sich sehen<br />

lassen können. Wie hier<br />

die Hängelampen<br />

»Watchful Eye«.<br />

Bis 1. März zu<br />

sehen in der Galerie<br />

Kolkhoze.<br />

Abfall in Interior-Wunder verwandeln<br />

Unsere Textilabfälle in dekorative Schätze<br />

zu verwandeln – das ist die Herausforderung,<br />

der sich dieser Sessel aus der »Baer«-<br />

Kollektion erfolgreich stellt.<br />

stackabl.shop<br />

Die originellsten News und Highlights<br />

aus dem Design-Kosmos – was uns<br />

gefällt, was uns bewegt und welche<br />

Objekte Kultcharakter garantieren.<br />

Gute-Laune-Stern<br />

Erhellen Sie Ihren<br />

Alltag mit dem<br />

raffinierten Spiegel<br />

»Céleste Or« aus<br />

handpatiniertem<br />

Weißblech.<br />

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Für Herren, die es<br />

ordentlich und modern<br />

mögen. Mit dem stillen<br />

Diener »Ekero« aus<br />

Nussbaum von Tollgard<br />

& Castellani sind Sie<br />

bestens ausgestattet.<br />

porada.it<br />

Comeback eines Kino-Design-Hits<br />

Im Jahre 1969 überzeugten Romy Schneider und<br />

Alain Delon mit »Der Swimmingpool« in den<br />

Kinos. Jetzt wurde das Outdoor-Mobiliar dazu von<br />

Exteta neu aufgelegt – worauf warten Sie noch?<br />

exteta.it<br />

Trendy verknotet<br />

Ein flauschiger Sessel, der<br />

mit einer verdammt coolverknoteten<br />

Rückenlehne<br />

punktet. Das extravagante Teil<br />

ist in recycelte Wolle drapiert.<br />

visionnaire-home.com<br />

Gefächert<br />

Die stylishen Fächer mit den<br />

Duftnoten »Bibliothèque«,<br />

»Cotton Poplin« oder<br />

»Tree House« verschönern<br />

Ihren Lieblingsplatz.<br />

byredo.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

20 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Unfold Beauty.<br />

ROLF BENZ HAUS<br />

2345 Brunn am Gebirge, Wohndesign Maierhofer · 8010 Graz, Ladenstein · 9020 Klagenfurt, Die Einrichtung<br />

ROLF BENZ STUDIO<br />

8054 Graz, Spätauf-Möbel, Design & Handwerk<br />

1010 Wien, Rolf Benz-Fuhrmann · 1050 Wien, Grünbeck Einrichtungen · 2540 Bad Vöslau, Winter – die Einrichtung · 3542 Gföhl, Wimmer Wohnen GmbH ·<br />

ROLF BENZ PARTNER 1010 Wien, Ladenstein, 1180 Wien, Seliger bespoke furnishing · 2020 Hollabrunn, Raumdesign Schmircher · 2264 Sierndorf / March, Möbel Weiser ·<br />

3251 Purgstall, Hofstätter Wohndesign GmbH · 3920 Groß Gerungs, D&J Schulmeister GmbH Waldviertler Wohnwerkstatt · 4300 St. Valentin, Wohnviertel · 7100 Neusiedl am See,<br />

hw.Wohnen GmbH · 7301 Deutschkreutz, Designstudio Nowak · 8230 Hartberg, La Forma Werinos · 8280 Fürstenfeld, Wohnanders Heinrich Kaufmann · 8700 Leoben,<br />

Designstudio BaLeah · 8700 Leoben, Einrichtungshaus Wohnsinn Taferner · 9300 St. Veit / Glan, Tischlerei Dietrich Schöffmann · 9560 Feldkirchen, H. L. Küchen & Wohndesign


AUF SINNESREISE DURCH<br />

WÄRME, LICHT UND KLANG<br />

DIE SAUNA S11. DESIGN BY STUDIO F. A. PORSCHE<br />

Eine Sauna, die in besonderer Weise auf unsere Sinne wirkt. KLAFS und das Studio<br />

F. A. Porsche haben alles Bekannte hinterfragt und etwas vollkommen Neues erschaffen.<br />

Das Ergebnis ist ein einzigartiger Raum, der Sie mit seinem revolutionären<br />

Licht- und Klangkonzept in magische Welten der Entspannung entführt: Erleben<br />

Sie, wie Sonnenstrahlen in den Baumkronen schimmern, oder tauchen Sie ein in<br />

die Weiten der Ozeane. Ein Design-Statement, das die Sinne begeistert – immer<br />

und immer wieder.<br />

Lassen Sie sich inspirieren: www.klafs.at<br />

Entdecken Sie die Sauna S11.


<strong>LIVING</strong><br />

TRENDS<br />

76<br />

54<br />

Fotos: © Anne-Emmanuelle Thion, © Linda Nylind, BERK OZDEMIR/Shutterstock, beigestellt<br />

38<br />

60<br />

COLOR-CHECK<br />

Erdtöne in allen Schattierungen treffen<br />

<strong>2024</strong> auf kräftige Akzente. (S. 38)<br />

DER KUNST FOLGEN<br />

Die wichtigsten Kunstmessen und Highlight-Ausstellungen<br />

des Jahres. (S. 54)<br />

KUNSTTRIP HONGKONG<br />

Eine Reise durch die atemberaubende<br />

Kultur-Metropole Hongkong. (S. 60)<br />

WAS WURDE AUS?<br />

Jasper Morrison, der Meister der<br />

Funktionalität, entwirft seit 40 Jahren<br />

Ausnahmeobjekte. (S. 76)


trends / PORTRÄTS<br />

Sanfte Schwingungen Beim »Chandelier Emissive« (l.)<br />

und der Vase »MetaBowl#4« dominieren sanfte und<br />

gleichzeitig stark strukturierte Formen, gefertigt aus<br />

irisierendem PLA und Photopolymerharz.<br />

ZWISCHENWELTEN<br />

Der Wechsel von analogen zu digitalen Techniken<br />

während des Designprozesses ist eines<br />

der Markenzeichen von Audrey Large. »Meine<br />

Arbeit findet im Spannungsfeld von Materialität<br />

und der allgegenwärtigen und exponentiellen<br />

Digitalisierung statt«, erklärt die<br />

französische Künstlerin, deren Objekte häufig<br />

Übergänge verhandeln – die Übergänge<br />

von Materialien, Formen und Anwendungsbereichen<br />

etwa. »Ich glaube, dass die Betrachtung<br />

von Objekten durch die Linse der<br />

digitalen Welt uns helfen könnte, unsere Art<br />

zu sein jenseits traditioneller und binärer<br />

Vorstellungen zu sehen«, so die Designerin.<br />

Rein optisch könnten ihre Stücke dabei ebenso<br />

aus vergangenen Epochen wie auch aus<br />

der Zukunft stammen. Die Oberflächen wirken<br />

fast samtig, die Farbtöne sind mal dezent,<br />

mal opulent. »Ich schaffe gerne Objekte, die<br />

nicht in erster Linie funktional sind, sondern<br />

die vielmehr eine gewisse Nähe zum Betrachter<br />

herstellen und dabei Wahrnehmungen<br />

und Erwartungen hinterfragen.«<br />

DESIGNERS<br />

TO WATCH<br />

Einen Blick in die Zukunft mit der richtigen<br />

Technik und einer großen Portion Wissen<br />

werfen: Diese jungen Design-Talente zeigen<br />

wie und womit. TEXT ANJA KLEINSCHUSTER<br />

Audrey Large<br />

Die 1994 in Frankreich<br />

geborene Designerin<br />

besuchte die Design<br />

Academy Eindhoven und<br />

schloss dort ihr Studium<br />

2017 mit einem MA in<br />

Social Design ab. Seit<br />

2019 arbeitet sie mit der<br />

renommierten Galerie<br />

Nilufar zusammen.<br />

pickedbynina.com/<br />

collections/audrey-large<br />

Bis zur Unendlichkeit! Der niedrige Tisch »Cosmic<br />

strings« in seidigem Dunkelbraun und Lila besteht aus<br />

einer Glasplatte sowie synthetischen Polymeren aus<br />

dem 3-D-Drucker und ist so konzipiert, dass Anfang<br />

und Ende fließend ineinander übergehen.<br />

Fotos: © Audrey Large, © WINT Design Lab<br />

24 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Future-Fashion Das Textil<br />

»GOLD« auf Kollagenbasis<br />

ist ein kreislauffähiges,<br />

bio-basiertes und<br />

veganes Hochleistungsmaterial,<br />

hier verarbeitet<br />

als leichte Regenjacke.<br />

WINT Design Lab<br />

Felix Rasehorn (l.) und Robin Hoske lernten<br />

sich während ihres Designstudiums an der<br />

Kunsthochschule Weißensee in Berlin kennen<br />

und gründeten 2019 das WINT Design Lab.<br />

wintdesignlab.de<br />

ZUKUNFTSMUSIK<br />

Wenn sich Design und Technologie verbinden,<br />

können Innovationen entstehen, die<br />

nachhaltig in die Zukunft führen. Robin<br />

Hoske und Felix Rasehorn vom WINT Design<br />

Lab haben sich zum Ziel gesetzt, verantwortungsvolle<br />

Designlösungen zu erforschen,<br />

die sich langfristig positiv auf unsere Lebensweise<br />

auswirken sollen. »Der Ansatz eines<br />

Designers eröffnet Möglichkeiten«, so Rasehorn.<br />

»Wir arbeiten mit Technikern,<br />

Biochemikern, Softwareentwicklern und<br />

Materialwissenschaftlern zusammen, um<br />

konkrete Wege für eine wünschenswerte und<br />

verantwortungsvolle Zukunft zu finden.« Die<br />

Ergebnisse können sich sehen lassen. Wie das<br />

Projekt »Gold« in Zusammenarbeit mit<br />

Mimotype Technologies: Dafür wurde Goldschlägerhaut,<br />

gewonnen aus dem Darmgewebe<br />

von Kühen, für den Einsatz in der Textilindustrie<br />

adaptiert. »Es werden zu viele synthetische<br />

Materialien verwendet, insbesondere<br />

Plastik«, so Rasehorn. »Dieses natürliche<br />

und recycelbare Material hat den Vorteil,<br />

dass es sehr dünn, wasserdicht und leicht ist«.<br />

Kleiner Helfer Das Medizingerät<br />

»AVA« unterstützt Patient:innen<br />

dank maschinellen Lernens<br />

bei ihren Physiotherapie-<br />

Übungen zuhause.<br />

Großes Kino Für den Film »Zero« entwarfen die<br />

beiden Designer in Zusammenarbeit mit Near Future<br />

Films ein Augmented-Reality-Headset.<br />

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<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

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trends / NEWS-TICKER<br />

+++ BRANCHEN-<br />

TELEGRAMM<br />

Was kommt? Was ist en vogue?<br />

Wer designt mit wem und warum?<br />

Ein kurzer Newsflash aus der Welt<br />

des Designs und der Architektur.<br />

+++ FLY ME TO THE MOON. Der »Lunar Habitat Master Plan« des Architekturbüros<br />

Hassell wurde für das Discovery-Programm der Europäischen Weltraumorganisation<br />

entworfen und beinhaltet eine Siedlung mit Wohnräumen für 144 Menschen sowie<br />

Sportarenen, Restaurants und Gewächshäuser. Das modulare System aus<br />

aufblasbaren Kapseln besteht teils aus 3-D-gedruckter Monderde. +++<br />

+++ FASHION MEETS ART. Dass Kunst auch durchaus tragbar sein kann, beweist die<br />

neueste Kollektion von Issey Miyake, die in Zusammenarbeit mit Ronan Bouroullec<br />

entstanden ist. Dabei wurden die Kunstwerke auf den<br />

Zeichnungen des französischen Designers von Homme Plissé Issey<br />

Miyake in Form von Oberbekleidung, Schals und Taschen<br />

zum Leben erweckt. +++<br />

+++ ZEITLOS. Im Rahmen der Ausstellung »Her Time« präsentiert OMEGA außergewöhnliche<br />

Vintage-Stücke und Highlights der aktuellen Damenkollektion. Bis Ende April <strong>2024</strong> heißt die temporäre<br />

Boutique im Tuchlaubenhof 7 im Herzen Wiens Besucher:innen willkommen und lädt ein, in<br />

die ikonische Welt von OMEGA einzutauchen. +++<br />

+++ GLASKLAR. Gemeinsam brachten der griechische Designer Yiannis Ghikas und die italienische<br />

Möbelmarke Miniforms 2020 ihre aus mundgeblasenem Glas bestehende Couchtisch-<br />

Serie »Soda« heraus. Seit Kurzem gibt es die aufwendig, von drei Glasbläsern gleichzeitig produzierten<br />

Coffee Tables in den zwei neuen Farben Amethyst und Blau sowie in neuen<br />

Formen, nämlich oval und quadratisch, zu erstehen. +++<br />

+++ ABGEHOBEN. Im neuen »Peninsula Hotel London« wähnt<br />

man sich im Dachrestaurant »Brooklands« quasi über den Wolken.<br />

Dieser Eindruck wird jetzt noch verstärkt, dank des 2.700 Pfund schweren<br />

und aus 11.420 Teilen bestehenden Modells einer Concorde, das<br />

über den Köpfen der Gäste schwebt. +++<br />

Fotos: © IMIGO, © Issey Miyake, © The Peninsula London, beigestellt<br />

26 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Jetzt einbringen und internationale<br />

Spitzenpreise erzielen!<br />

Willkommen im führenden Auktionshaus<br />

im deutschsprachigen Raum<br />

Palais Dorotheum, Wien<br />

+43-1-515 60-570<br />

www.dorotheum.com


my taste<br />

LORENZA LUTI<br />

LORENZA LUTI<br />

Der ikonische Möbelhersteller Kartell<br />

steht für italienische Tradition, die sich<br />

immer wieder neu erfindet. Im Jahr 1988<br />

übernahm Castellis Schwiegersohn,<br />

Claudio Luti, das Unternehmen und sorgte<br />

mit dem Engagement von Designer:innen<br />

und Architekt:innen wie Philippe Starck,<br />

Patricia Urquiola und Mario Bellini für<br />

frischen Wind. Aktuell ist mit Lorenza und<br />

ihrem Bruder Federico Luti die mittlerweile<br />

dritte Generation fest in das tägliche<br />

Geschäft eingebunden. Lorenza studierte<br />

an der Bocconi-Universität und sammelte<br />

zunächst in anderen Firmen Erfahrungen,<br />

bevor sie 2003 ins Familienunternehmen<br />

einstieg. Heute ist sie als Marketing-Chefin<br />

aktiv und arbeitet laufend an der Erweiterung<br />

der Produktpalette. kartell.com<br />

Was lieben designaffine Menschen<br />

privat? Mit welchen Stücken<br />

umgeben sie sich, was hinterlässt<br />

Eindruck? Lorenza Luti hat<br />

uns ihre fünf Favoriten verraten.<br />

Marron Purè von<br />

Giovanni Galli Milano<br />

»Die Kult-Konditorei<br />

unserer Freunde ist<br />

unser Lieblingsladen für<br />

kandierte Maronen und<br />

Schokoladenpralinen.«<br />

Hotel Albereta in Franciacorta<br />

»Dieses Relais ist einer meiner<br />

Lieblingsorte, an den ich mich für ein<br />

Wochenende zurückziehe, um einen<br />

Moment der Entspannung mit<br />

meinen Liebsten zu genießen.«<br />

Ballerinas von Chanel<br />

»Die schlichten und eleganten<br />

schwarzen Chanel-Ballerinas<br />

spiegeln meine Persönlichkeit wider.<br />

Ein Schuh, ohne den ich<br />

nicht leben kann.«<br />

Componibili<br />

von Kartell<br />

»Der Bestseller<br />

von Kartell – hier<br />

in der Version »Bio« –<br />

wurde 1967 von<br />

meiner Großmutter<br />

entworfen und ist<br />

ein vielseitiges und<br />

zeitloses Produkt<br />

für jedes Zuhause.«<br />

»Der diamantene<br />

Ewigkeitsring lässt mich<br />

die Wärme meiner<br />

Familie spüren.«<br />

Eternity Ring, Familienerbstück<br />

»Der diamantene Ewigkeitsring der<br />

Familie, den mir meine Mutter<br />

geschenkt hat, ist ein Gegenstand,<br />

der mich die Wärme meiner Familie<br />

spüren lässt.«<br />

Fotos: © Monica Spezia, Shutterstock, beigestellt<br />

28 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Wandverkleidung Dolci voli dell’amor<br />

aus der Madama Butterfly Collection


trends / TRENDVORSCHAU <strong>2024</strong><br />

TREND-<br />

EXPLOSION<br />

Mehr ist mehr. In diesem Jahr wird das gesamte gestalterische<br />

Repertoire auf den Plan gerufen und dabei neu erfunden. Anleihen<br />

aus dem Art déco treffen auf zeitgenössische Entwürfe, nachhaltiger<br />

Anspruch auf starke Farben und fließende Formen auf geometrische<br />

Muster. <strong>LIVING</strong> hat die wichtigsten Trends <strong>2024</strong> im Überblick.<br />

In Szene gesetzt<br />

Für die »Maison & Objet«<br />

versammelte die französische<br />

Kreativdirektorin Elizabeth<br />

Leriche die wichtigsten Trends<br />

für <strong>2024</strong> in einem Raum.<br />

Foto: Anne-Emmanuelle Thion<br />

30 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Was kommt? Was geht? Welche<br />

Trends bleiben und welche<br />

Themen inspirieren <strong>2024</strong> zu<br />

Diskursen? Einen ersten, viel<br />

versprechenden Ausblick auf die Farben und<br />

Formen der Saison gab jüngst die angesagte<br />

Pariser Möbelmesse »Maison & Objet«.<br />

Harmonie, Komfort und Biophilie spielten<br />

dort eine tragende Rolle und so viel steht fest:<br />

Hatten sich Kreative bereits im letzten Jahr<br />

schwungvoll aus dem Fenster gelehnt, so geht<br />

es <strong>2024</strong> kraftvoll, überzeugend und mutig<br />

weiter. Man trifft auf organische Formen wie<br />

auf ein lustvolles Spiel des Historismus – vor<br />

allem Anleihen aus dem Art déco vermitteln<br />

Stabilität und Sicherheit. Geometrische<br />

Muster flirten mit floralen Prints, kräftige<br />

Farbakzente in Rot und Blau stehen im<br />

Kontrast zu warmen, luftigen Erdtönen.<br />

Auch Nachhaltigkeit, Kreislauffähigkeit und<br />

Langlebigkeit bleiben wichtig, was sich<br />

ebenso gestalterisch deutlich niederschlagen<br />

wird. Dabei geht es genauso um den Einsatz<br />

natürlicher Materialien wie um den Anspruch,<br />

Design möglichst zeitlos und<br />

beständig zu denken. In unserer <strong>LIVING</strong>-<br />

Trend-Preview lassen wir Designexpert:innen<br />

zu Wort kommen und nehmen die wichtigsten<br />

Ansätze des Jahres für Sie genauer unter<br />

die Lupe.<br />

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<strong>LIVING</strong><br />

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trends / TRENDVORSCHAU <strong>2024</strong><br />

MODERN ART DÉCO<br />

Das Interior-Jahr wird kontrastreich. Aktuelles Design nimmt gezielt Anleihen im Art déco.<br />

Zeitgenössische Entwürfe profitieren von einer neuen Nostalgie. TEXT ELISABETH KLOKAR<br />

Die Welt des Interior Designs ist stets<br />

und gewusst eine faszinierende<br />

Reise durch zeitlose Ästhetik,<br />

zeitgenössische Entwürfe und<br />

vielfältige Stilverbindungen. In der Ära der<br />

Wiederentdeckung vergangener Epochen<br />

erleben wir aktuell eine Renaissance von<br />

Designelementen aus dem Art déco, gefolgt<br />

von dunklen Möbeln, einem Touch Nostalgie<br />

und der pointierten Lust an Antiquitäten.<br />

Rustikale Oberflächen aus Myzel, japanischer<br />

Shikkui-Putz und Bouclé-Stoffe bringen<br />

Charakter, und starke Farben setzen Accessoires<br />

wie Möbel in Szene. Wie wäre es also<br />

mit einem Merrill-Esstisch in Lavendel oder<br />

»Plywood Chair« by Owl<br />

Die »La-Pepino«-Kollektion folgt<br />

dem Trend organisch geformter<br />

Sofas. Zylindrische Kissen spielen<br />

mit den Kontaktpunkten zwischen<br />

Polsterung und Körper.<br />

Neuinterpretation<br />

Das Pariser Studio Loupiote zitiert<br />

die Formensprache des Art déco in<br />

diesem aktuellen Entwurf.<br />

einen Rey-Chair von Hay in Scarlet Rot? So<br />

viele verschiedene Stile, Trends und Vorlieben.<br />

Wie lassen sich diese kombinieren, um<br />

Räume zu schaffen, die vereinen, was gefällt?<br />

Die Kunst besteht darin, ein stilistisches<br />

Gleichgewicht zu finden, und: Kennerschaft<br />

hilft. »Bei der Schaffung eines Stils geht es<br />

darum, eine visuelle Sprache zu entwickeln,<br />

die mit den Werten kohärent ist und erkennbar<br />

bleibt. Ich neige dazu, meinem Instinkt<br />

zu folgen und umfangreiche Recherchen<br />

anzustellen, wobei ich bei jedem neuen<br />

Projekt Bezüge zum Erbe des Designs und zu<br />

den großen Meistern herstelle. Dabei beziehe<br />

ich verschiedene Perspektiven ein, von<br />

aufstrebenden Designern mit eklektischen<br />

Stücken bis hin zu Vintage-Design und<br />

Ikonen des letzten Jahrhunderts«, erzählt<br />

><br />

Fotos: Anne-Emmanuelle Thion, Courtesy of OWL, James McDonald<br />

32 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Moderne Eleganz<br />

Glatte Oberflächen, klare Linien,<br />

starke Symmetrien – das Design<br />

der 1920er-Jahre ist auch <strong>2024</strong><br />

allgegenwärtig – hier zu sehen<br />

im Claridges-Hotel.<br />

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<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

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trends / TRENDVORSCHAU <strong>2024</strong><br />

><br />

Bespannungen aus Krokodil- oder Schlangenleder.«<br />

Übersetzt ins Jetzt verkörpern<br />

besonders Samt sofas in Petrol bis Violett<br />

(Serie »Boccaccio« by Romeo Sozzi), schwere<br />

Stoffe mit grafischen Mustern, viel Gold<br />

(»Strada Oval«-Leuchte von Kelly Wearstler)<br />

und gebürstete Metalle, Beistelltische und<br />

Konsolen in symmetrischer Formensprache,<br />

hochglänzende Oberflächen, Marmor sowie<br />

geschliffenes Glas die Ära des Great Gatsby.<br />

Tropical Deco nutzten dafür Architekt:innen<br />

im heute unter Denkmalschutz stehenden<br />

Art-déco-Viertel in Miami, der sich in gestuften,<br />

glatten Wänden, Symmetrie, langen horietwa<br />

Nina Yashar, Gründerin der Mailänder<br />

Design-Galerie Nilufar. Ohne entsprechendes<br />

Wissen klappt die stilistische Reise<br />

demnach nicht. Was die Frage aufwirft,<br />

welche Merkmale im Art déco denn nun<br />

vorherrschen. Die Bezeichnung selbst leitet<br />

sich von »arts décoratifs« ab, das sind dekorative<br />

oder »angewandte Künste«, und bezieht<br />

sich konkret auf die 1925 in Paris gezeigte<br />

Großausstellung »exposition international<br />

des arts decoratifs et industriels modernes«.<br />

»Als Stilbegriff verwendet, bezeichnet Art<br />

déco vor allem französische Möbel und<br />

Interieurs aus der Zeit von ca. 1925 bis 1935«,<br />

erklärt Kunsthistorikerin Eva B. Ottillinger,<br />

Kuratorin im Möbelmuseum Wien. »Die<br />

Möbel des Art déco waren Luxusprodukte,<br />

die meist als Unikate hergestellt wurden und<br />

heute in Museen oder Sammlungen zu finden<br />

sind; zu deren wichtigsten Vertretern etwa<br />

Jacques-Emile Ruhlmann, Pierre Legrain<br />

oder Jean Dunand zählen«, so die stellvertretende<br />

Leiterin der Abteilung Historische<br />

Sammlungen im Bundesministerium für<br />

Arbeit und Wirtschaft. »Typisch waren die<br />

Verwendung von teuren, exotischen Hölzern,<br />

Lack- und Metallelementen, aber auch<br />

»Eine zeitgemäße Interpretation<br />

von Art déco<br />

verleiht Räumen Glamour<br />

und Eleganz.«<br />

NINA YASHAR Galeristin und Kunsthändlerin<br />

Tropical Deco<br />

Florale Formen und Pastellfarben<br />

sind typisch für Art<br />

déco aus Miami. Modern<br />

interpretiert von Ken Fulk<br />

für das The Goodtime.<br />

Fotos: © The Goodtime Hotel, Miami Beach, © Filippo Pincolini, © Anne-Emmanuelle Thion<br />

34 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


zontalen bis geschwungenen Linien und<br />

nautischen Bullaugenfenstern in Pastellblau,<br />

-gelb bis Korallenpink darstellt, gefolgt von<br />

Glasblockdetails, Kronleuchtern, Stuckdecken,<br />

Terrazzo böden und paradiesischen<br />

Wand gemälden. Modern wurde dieser etwa<br />

von Ken Fulk für das Hotel »The Goodtime»<br />

interpretiert.<br />

BESTÄNDIGKEIT UND ELEGANZ<br />

Insgesamt geht es bei der gelungenen<br />

Umsetzung von modernem Art déco darum,<br />

die Grenzen zwischen Vergangenheit und<br />

Gegenwart zu verwischen, eine einladende<br />

Atmosphäre zu schaffen, die sowohl Luxus<br />

als auch Behaglichkeit ausstrahlt. Nostalgie<br />

auf subtile Weise können etwa eine Vintage-<br />

Tischlampe von Tiffany, eine Mazda-Leuchte,<br />

Gekonnter Stilmix<br />

Dass Anleihen aus verschiedenen<br />

Stilrichtungen zeitgenössischem<br />

Design gut tun,<br />

zeigt Designexpertin Nina<br />

Yashar in ihrer Galerie Nilufar.<br />

ein Jindrich-Halabala-Sessel oder Klassiker<br />

von Jean-Michel Frank und Charlotte<br />

Perriand einbringen. Wie Kelly Wearstler<br />

beherrscht auch Yashar die Balance zwischen<br />

Klassikern und neuen Wohnansprüchen<br />

gekonnt. »Ich spiele immer gerne mit<br />

geometrischen Mustern, opulenten Materialien<br />

und raffinierten Details, die typisch für<br />

das Art déco sind, indem ich Stücke aus der<br />

Vergangenheit und der Gegenwart verwende<br />

und so verschiedene Epochen und Perspektiven<br />

miteinander verbinde. Diese moderne<br />

Interpretation verleiht den Räumen einen<br />

Hauch von Glamour und bewahrt gleichzeitig<br />

eine frische und aktuelle Ästhetik.« Und<br />

wie sieht es mit der derzeit aufkommenden<br />

und anhaltenden Nachfrage nach dunklen<br />

Möbeln aus? Das entspricht wohl dem<br />

Wunsch nach Beständigkeit und Eleganz, was<br />

inmitten der dynamischen Natur von<br />

zahlreichen Trends im aktuellen Design eine<br />

erdende Präsenz bietet. <<br />

Dunkle Töne<br />

Möbel mit Marmor und Holzelementen<br />

vermitteln Beständigkeit<br />

und sind heuer auch in Braun und<br />

Schwarz zu sehen.<br />

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<strong>LIVING</strong><br />

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trends / TRENDVORSCHAU <strong>2024</strong><br />

»ICH SCHÄTZE OBJEKTE, DIE<br />

GESCHICHTEN ERZÄHLEN.«<br />

Galeristin Nina Yashar verbindet in ihrer Arbeit mühelos Epochen und Stile, inszeniert<br />

junge Positionen gekonnt im Mix mit Designklassikern. Das <strong>LIVING</strong>-Interview.<br />

<strong>LIVING</strong> Wir sehen derzeit so viele verschiedene<br />

Einflüsse im Interior. Welcher Trend<br />

entwickelt sich aus Ihrer Perspektive denn zu<br />

einer Konstante im Design?<br />

NINA YASHAR Heute gibt es jedenfalls eine<br />

tiefere Wertschätzung für Inhalte und die<br />

Handwerkskunst als solche. Das Design<br />

entwickelt sich hin zu maßgeschneiderten<br />

Kreationen, es betont die Nachhaltigkeit und<br />

zelebriert die Kunstfertigkeit. Ich schätze vor<br />

allem auch Objekte, die Geschichten<br />

erzählen, die Emotionen hervorrufen und<br />

die Zeit überdauern.<br />

Wie lässt sich das Art déco am besten<br />

zeitgemäß übersetzen?<br />

Bei der Schaffung eines Stils geht es darum,<br />

eine visuelle Sprache zu entwickeln, die mit<br />

den Werten kohärent ist und immer wieder<br />

erkennbar bleibt. Ich neige dazu, meinem<br />

Instinkt zu folgen und davon ausgehend<br />

umfangreiche Recherchen anzustellen. Ich<br />

stelle bei jedem neuen Projekt Bezüge zum<br />

Erbe des Designs und zu den großen<br />

Meistern her. Dabei beziehe ich verschiedene<br />

Perspektiven ein, von aufstrebenden Designern<br />

mit eklektischen Stücken bis hin zu<br />

Vintage-Design und Ikonen des letzten<br />

Jahrhunderts.<br />

Echte Expertise Seit über<br />

30 Jahren gilt Nina Yashar<br />

als Kennerin der Designwelt.<br />

Wie würden Sie Ihre stilistische Handschrift<br />

am ehesten beschreiben? Fühlen Sie sich an der<br />

Schnittstelle von Kunst und Design am<br />

wohlsten?<br />

Bei Nilufar ist die Konvergenz von Kunst und<br />

Design eine bedeutende Komponente. Wir<br />

streben eine Ästhetik an, die über Trends<br />

hinausgeht und ein Gefühl von Zeitlosigkeit<br />

und Individualität vermittelt. Wir bieten<br />

jungen Talenten eine Plattform, um frei experimentieren<br />

zu können, engagieren uns für<br />

kreatives Schaffen, das Kuratieren innovativer<br />

Ausstellungen und fördern Kooperationen,<br />

indem wir eine Brücke zwischen<br />

etablierten und aufstrebenden Künstlern und<br />

Designern bilden. Das wiederum schafft ein<br />

Umfeld, das Inspirationen weckt und<br />

Möglichkeiten für die nächste Generation<br />

kreativer Köpfe bietet.<br />

Hat sich Ihre Arbeit im Laufe der Jahre<br />

verändert? Wie sehen Sie denn den aktuellen<br />

Markt?<br />

Der Markt wächst weiter und öffnet aufstrebenden<br />

Talenten immer Türen, während er<br />

gleichzeitig das Erbe berühmter Designer<br />

würdigt. Die Entwicklung von Nilufar war<br />

eine Reise der Verfeinerung, die mit meinem<br />

persönlichen Geschmack, aber auch mit den<br />

Veränderungen auf dem Designmarkt<br />

zusammenhängt. Designer und Galerien<br />

haben sich der Verschmelzung von Kunst<br />

und Design verschrieben und die Grenzen<br />

zwischen den beiden Disziplinen verwischt.<br />

Worauf freuen Sie sich <strong>2024</strong> am meisten?<br />

Für das Jahr <strong>2024</strong> haben wir einige Neuigkeiten<br />

vor. Wie immer wird Nilufar spannende<br />

Projekte für die Mailänder Designwoche im<br />

April vorstellen. Aber vorher werden wir an<br />

der Fog Design + Art San Francisco, Nomad<br />

St. Moritz und Zonamaco Mexico mit<br />

unserer neuen Open Edition teilnehmen, der<br />

allerersten eigenen Reihe von Designstücken<br />

aus über hundert Objekten der für uns<br />

interessantesten Talente im zeitgenössischen<br />

Designpanorama.<br />

<<br />

Fotos: © Brica Wilcox, © Filippo Pincolini<br />

36 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Wetscher<br />

Wohngalerien<br />

im Zillertal.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />

in den Wetscher Wohngalerien in Fügen!<br />

Wetscher-Film<br />

Scan me!<br />

Die Wetscher Wohngalerien sind einzigartig in Österreich.<br />

Hier vereint sich internationales Spitzendesign mit Arbeiten<br />

aus den eigenen Meisterwerkstätten. Besuchen Sie uns<br />

und erleben Sie persönlich, was Wetscher heute zu einem<br />

der führenden Einrichtungshäuser in Österreich macht.<br />

Seit 1912.<br />

PLANUNG. WERKSTÄTTEN. WOHNGALERIEN.<br />

Fügen, Zillertal / Tirol • www.wetscher.com I f


trends / TRENDVORSCHAU <strong>2024</strong><br />

Starke Kontraste Erdtöne von<br />

Beige bis Braun vermitteln<br />

Beständigkeit, starke Töne in Rot<br />

und Blau sorgen für kräftige<br />

Kontraste. Szenographie von<br />

Fancy Home Collection.<br />

Fotos: © Anne-Emmanuelle Thion, © Douglas Friedman<br />

38 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


COLOR CHECK<br />

Das Farb-Potpourri für <strong>2024</strong> steht fest: Naturtöne bleiben und<br />

stehen einer kräftigen Power-Palette gegenüber. Farbexpert:innen<br />

erklären die Highlights. TEXT ELISABETH KLOKAR<br />

Welche Farben im Trend sind, ist<br />

kein Zufall, sondern Abbild<br />

unseres Zeitgeistes – eine kreative<br />

Mischung, die sich an Einflüssen<br />

aus Design, Kunst, Technologie und Popkultur<br />

bedient – und den Impulsen, die Farbforschungsinstitute,<br />

Modehäuser und führende<br />

Farbhersteller setzen. Komplex ist auch das<br />

Spiel mit Farbe, es zu verstehen, anwenden und<br />

gestalten zu können: Es geht um Unterschiede<br />

zwischen Transparenzen, Opazität, Transluzenz,<br />

hinzu kommt die Wirkung der jeweiligen<br />

Materialien, von glänzend, matt bis strukturiert.<br />

Nicht zu vergessen die emotionale und<br />

symbolische Dimension – in diesem Wechselspiel<br />

ergeben sich immer wieder neue Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Und dennoch, gewisse<br />

Töne bleiben fest im Designkanon verankert:<br />

etwa alle Nuancen von Beige, Terrakotta und<br />

Schokobraun. Seit Jahren sind diese Farbcodes<br />

bestimmend im Interior-Design, im Zuge des<br />

Green-Living-Trends bleiben sie weiterhin<br />

wichtig. Designexpertin Nina Yashar empfiehlt<br />

etwa eine von der Natur inspirierte Farbpalette:<br />

»Tiefe Grüntöne, ozeanische Blautöne und<br />

satte Burgundertöne, sie vermitteln nicht nur<br />

ein Gefühl von Ruhe und Raffinesse, sondern<br />

tragen auch zu einer nährenden Umgebung<br />

bei.« »Farrow & Ball«-Expertin Joa Studholme<br />

prognostiziert für <strong>2024</strong> eine Palette aus<br />

Lehm-Tönen, konkret Jitney – ein entspannter<br />

Braunton, Oxford Stone, Tanner’s Brown und<br />

Stirabout, das an die Farbe von Porridge<br />

erinnert. »Durch das subtile Gleichgewicht von<br />

Jitney an den Wänden und dem helleren<br />

Stirabout an den Paneelen, der Decke und der<br />

Verkleidung entsteht ein beruhigender Raum<br />

mit einer luftigen Qualität. Ein warmes<br />

Schema für diejenigen, die neutrale Räume<br />

bevorzugen.« Zugleich sind sie die gemütlichere<br />

Alternative zum kontrastreichen Weiß oder<br />

Grau, die wiederum hervorragend mit der<br />

neuen Pantone-Trendfarbe des Jahres Peach ><br />

Raffinierte Grüntöne<br />

Ozeanische Blau- und<br />

Grüntöne erinnern an die<br />

Natur und bri ngen Ruhe und<br />

Entspannung in den Wohnraum.<br />

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<strong>LIVING</strong><br />

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trends / TRENDVORSCHAU <strong>2024</strong><br />

Blickfang<br />

Rot ist schon immer eine<br />

»wirksame Verbündete« weiß<br />

Farbexperte Keith Recker. Das<br />

gilt auch <strong>2024</strong>.<br />

><br />

Fuzz harmonieren. »Ein Farbton, der eine<br />

fühlbare Umarmung bietet und mühelos eine<br />

Brücke zwischen Jugend und Zeitlosigkeit<br />

schlägt«, erklärt Leatrice Eiseman, Executive<br />

Director von Pantone. Pfirsichfarbene Wände,<br />

Tapeten, Stoffe und Möbel sollen so künftig für<br />

Orte der Stille und Balance sorgen.<br />

Eine neue Balance entsteht aber ebenso mit<br />

starken Kontrasten. Persönlichkeit und<br />

Lebensfreude treten in den Vordergrund und<br />

kühne, kräftige Farbakzente drücken das am<br />

besten aus. NCS Colour kürte Rot als dominierende<br />

Farbe. Farbtupfer, seien es ein leuchtendes<br />

Blau, ein strahlendes Gelb oder ein tiefes<br />

Violett, sollen darüber hinaus für Akzente<br />

sorgen. Im Spiel mit Gegensätzen entsteht so<br />

eine spannende visuelle Dynamik, besonders<br />

bei Solitärmöbeln. Fazit: <strong>2024</strong> stehen einander<br />

Ruhe und Gelassenheit sowie Persönlichkeit<br />

und Expression in Farbe gegenüber.<br />

Farbfamilie<br />

Für die handgearbeiteten Tische<br />

der Serie »Multi Moon« bedient<br />

sich MOS Design der ganzen<br />

Palette an Erdtönen.<br />

<<br />

Fotos: © Nadja Endler, © Anne-Emmanuelle Thion, © Jeff Swensen, © Prelle<br />

40 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


»ES GIBT KEINE MONOPOL-<br />

STELLUNG FÜR KREATIVITÄT«<br />

Keith Recker ist Autor, Farbexperte, Berater (u. a. Pantone, WGSN, Stylus). Im <strong>LIVING</strong>-<br />

Talk analysiert er die Faszination von Farben und die Trends für <strong>2024</strong>.<br />

<strong>LIVING</strong> Sie haben Ihre Karriere auf Trendund<br />

Farbprognosen aufgebaut. Was fasziniert<br />

Sie an Farben und was überrascht Sie<br />

am meisten?<br />

KEITH RECKER Farbe erzählt immer eine<br />

Geschichte. Manchmal ist sie subtil, ein<br />

anderes Mal überwältigend. Ich bin immer<br />

wieder fasziniert und beeindruckt von der<br />

Überzeugungskraft der Farbe und davon,<br />

wie leicht sie uns erreicht, um ihre Wirkung<br />

zu entfalten.<br />

Nennen Sie uns ein Beispiel.<br />

Rot als Farbe der Sinnlichkeit ist beispielsweise<br />

über 20.000 Jahre alt und ist damit<br />

eine alte und mächtige Verbündete mit einer<br />

enormen Wirkkraft. Wir könnten emotionaler<br />

und nachhaltiger gestalten, wenn wir<br />

mehr über diese tief verwurzelten Bedeutungen<br />

wüssten.<br />

Pantone hat die Trendfarbe <strong>2024</strong> vorgestellt:<br />

Peach Fuzz. Bei Farrow & Ball liegt der<br />

Schwerpunkt auf warmen Farbtönen. Die<br />

schwedische Akademie NCS Colour prognostiziert<br />

Erdtöne, reine Rottöne und helle<br />

Blautöne. Das ist eine breite Palette. Wie kann<br />

man sich am besten orientieren und warum<br />

Knallfarben<br />

Das luftige Peach Fuzz verbindet<br />

sich heuer auch mit kräftigen<br />

Farben, gesehen etwa bei Prelle.<br />

gibt es überhaupt »Farben des Jahres«?<br />

Die Frage nach dem Warum ist sehr wichtig.<br />

Der breite Zugang zu visuellen Informationen<br />

im Internet hat die Vorstellung von<br />

Trends so weit dezentralisiert, dass ich mich<br />

zu fragen beginne, ob wir vielleicht in einer<br />

»Post-Trend«-Welt leben. Es gibt keine<br />

Monopolstellung für Stil und Kreativität<br />

mehr. Es gibt jetzt Hunderte, gar Tausende<br />

von Menschen, Orten und Ereignisse, von<br />

denen man sich inspirieren und leiten lassen<br />

kann. Ein ganzes Jahr auf globaler Ebene<br />

über alle Kategorien hinweg in eine Farbe zu<br />

fassen, ist ehrgeizig, vielleicht sogar unmöglich.<br />

Gleichzeitig begrüße ich die Gelegenheit,<br />

mich in die Diskussionen über die<br />

Farbe des Jahres zu vertiefen, die Entscheidungen<br />

zu hören, zu verarbeiten und auf<br />

neue Weise zu verstehen. Es ist nicht<br />

überraschend, dass sie so unterschiedlich<br />

ausfallen: Die Welt ist kompliziert.<br />

Welcher Zusammenhang besteht zwischen<br />

Farbe, Oberflächen und Texturen?<br />

Die Erfahrung von Farbe ist untrennbar mit<br />

Oberflächen und Texturen verbunden. Die<br />

oft kühle Gleichförmigkeit der Farbe, die in<br />

Pixeln geliefert wird, steht in lebhaftem<br />

Faszination Farbe<br />

Keith Recker forscht, schreibt und unterrichtet<br />

zum Thema Farbe.<br />

Kontrast zu einer lebendigen dreidimensionalen<br />

Optik, die im natürlichen Licht erlebt<br />

wird. Unsere Sinne werden auf unterschiedliche<br />

Weise angesprochen, und unterschiedliche<br />

Gefühle entstehen. Das ist dann die<br />

Aufgabe des Designers, ein stimmiges<br />

Vokabular von Farben und Texturen<br />

zusammenzustellen.<br />

Mit welchen Farben leben Sie privat?<br />

Ich fühle mich in der Gegenwart aller<br />

Indigofarben wohl. Sie beruhigen mich mit<br />

ihrer Tiefe. Fügen Sie großzügige Farbtupfer<br />

von natürlichen Weiß-, Schwarz- und<br />

Brauntönen hinzu, und Sie bekommen ein<br />

Gefühl für mein Zuhause.<br />

Grundfarben<br />

Die Hit inctorit, ut est preiur?<br />

Ovitior as verrornimu scilique<br />

voluptatem es dus ilita corruntur?<br />

Qui blanis etur, non<br />

www.de<br />

Was werden wir Ihrer Meinung nach <strong>2024</strong><br />

in der Innenarchitektur sehen?<br />

Ich denke, dass wir weiterhin viele Gegensätze<br />

sehen werden. Subtile, natürliche,<br />

minimale Neutraltöne gegenüber lebhaften<br />

80er-Jahre-Farben. Sanft beleuchtete<br />

Pastelltöne im Gegensatz zu den gesättigten<br />

Farben von Super-Techno-Gaming und<br />

LED. Wir scheinen hin und her zu schwanken<br />

zwischen Entspannung und Leidenschaft,<br />

Erholung und Stimulation.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

41


trends / TRENDVORSCHAU <strong>2024</strong><br />

NATUR ZÄHLT<br />

Wie das Wohnen mit natürlichen Komponenten funktioniert, macht das Konzept<br />

Green Living deutlich. Ein bewusstes Lebensgefühl und hoher Designanspruch gehen<br />

hier Hand in Hand. Das bleibt auch <strong>2024</strong> wichtig. TEXT ELISABETH KLOKAR<br />

Aufatmen, erholen, die Essenz des<br />

Wesentlichen wahrnehmen. Es sind<br />

starke und positive Assoziationen,<br />

die wir mit der Natur verbinden –<br />

die Sehnsüchte wecken nach dem Ursprünglichen<br />

und Eigentlichen. Davon ausgehend<br />

hat sich eine ganzheitliche Philosophie<br />

etabliert, die längst umfassend im Designund<br />

Interiorsektor angekommen ist. Die<br />

Wohnkonzepte heißen Green Living oder<br />

Biophilic Design. So sind etwa Architektur-<br />

Accounts auf Instagram mit KI-Entwürfen<br />

samt üppiger Natur gerade besonders<br />

erfolgreich. Ob digital oder dreidimensional,<br />

die Basis ist die erstarkte Ausrichtung auf<br />

naturbelassene Architektur, innen wie außen,<br />

wo das Wohnen mit natürlichen Werkstoffen<br />

im Vordergrund steht, nachhaltige Aspekte<br />

immer mitgedacht werden und die Natur<br />

generell als Vorbild gesehen wird. Gelebt<br />

42 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24<br />

wird mit ihr anstatt von ihr. Das Ziel: Räume<br />

zu kreieren mit einer positiven Wirkung auf<br />

Körper und Geist. Wie das aussehen kann?<br />

Bei der Konstruktion aus Leimholz und<br />

Kalkputz für das Maggie’s Centre, St. James<br />

University Hospital, in Leeds wirken alle<br />

Elemente, samt Gärten, zusammen und<br />

sorgen für ein natürliches Gleichgewicht. Das<br />

Hotel Parkroyal on Pickering in Singapur ist<br />

ein Paradebeispiel für Sky Gardens mitten in<br />

der Stadt, das Konzept Farmhouse von Studio<br />

Precht setzt auf Selbstversorgertum ohne<br />

Komfortverlust.<br />

Was mit Grün als Wohnfarbe anfing, man<br />

denke an das graunuancierte Salbeigrün der<br />

2020er, an die Opulenz von Smaragdgrün<br />

und die Helligkeit von Jade, wird <strong>2024</strong> vor<br />

allem inhaltlich weitergeführt: Der Creative<br />

Director von NCS Colour, Karl Johan<br />

Bertilsson, sprach auf der Stockholm<br />

Furniture Fair von »biophilie 2.0«, verkörpert<br />

durch die Farbe »Wood Kick«. Aus gestalterischer<br />

Sicht fußt dieser Trend in einer<br />

Neuinterpretation der Innenarchitekturästhetik,<br />

die vorwiegend in den 1970er-Jahren<br />

vorherrschte: Trennwände aus Holzlamellen,<br />

Topfpflanzen, Braun-und Erdtöne und die<br />

Sehnsucht nach einem Ausblick in bewaldete<br />

Landschaften. Was möglicherweise eine<br />

Gegenreaktion auf den »Flower-Power-<br />

Überfluss« war, oder die ersten Bestrebungen<br />

in Richtung Naturschutz samt beginnender<br />

gesellschaftlicher Gegensätze. Das passt auch<br />

jetzt: Dunkles Grün der Bäume als begehrtes<br />

Gut, die Vegetation als Privileg in Zeiten von<br />

Krisen?<br />

NATURBASIERT UND HOCHWERTIG<br />

Bestätigt ist: Ein gesundes Raumklima<br />

fördert das Wohlbefinden. Und hier trägt die<br />

Wahl der Möbel, Farben und Stoffe dazu bei,<br />

dass wir uns an ihnen nicht nur optisch<br />

erfreuen dürfen, sondern auch im Hinblick<br />

auf Chemikalien und Allergene darauf verlassen<br />

dürfen, dass sie frei von Schadstoffen<br />

sind. Bei den Wandfarben eignen sich etwa<br />

naturbasierte Bio-Farben wie Kalk-, Silikatfarben,<br />

lösungsmittelfreie Dispersionsfarben<br />

oder Lehmfarben; letztere absorbieren<br />

Schadstoffe und regulieren die Feuchtigkeit,<br />

was zur Verbesserung der Luftqualität<br />

beiträgt. Green Living setzt auch besonders<br />

auf Nachhaltigkeit, was die Rückbesinnung<br />

auf Tradition und Handwerkskunst beinhaltet.<br />

Ursprüngliche Werte, Möbeln eine<br />

längere Lebensdauer zu geben, kann sich darin<br />

äußern, dass ein alter Stuhl einen neuen<br />

Bezug – der zudem noch eine Alternative<br />

Materialien aus der Natur<br />

Für ihre handgefertigten Flecht-Objekte<br />

verwendet die Contemporary-Künstlerin<br />

Aurelie Hoegy – Shooting-Star bei der heurigen<br />

Maison & Objet – am liebsten Rattan.<br />

><br />

Fotos: © Bruno Pellarin, © Alina Lefa


Stimmiger Kreislauf<br />

Gutes Design und nachhaltiger Anspruch –<br />

Plastik aus dem Meer wird hier zum Möbel –<br />

treffen bei Blue Cycle aufeinander. Dafür<br />

wurde das Designbüro in Paris gerade mit dem<br />

»Future On Stage«-Award ausgezeichnet.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

43


trends / TRENDVORSCHAU <strong>2024</strong><br />

><br />

für Leder und Seide ist – bekommt, ein<br />

Dielenschrank restauriert wird oder man<br />

Antiquitäten in sein Wohnkonzept integriert,<br />

angelehnt an die Wabi-Sabi-Philosophie.<br />

Durch das Aufwerten von bereits existierenden<br />

Möbelstücken und Gegenständen<br />

können Unikate geschaffen werden, die eine<br />

Geschichte erzählen: »Nachhaltigkeit ist ein<br />

wichtiger Aspekt, und Vintage-Stücke sind<br />

eine gute Wahl. Möbel aus der Vergangenheit<br />

sind nicht nur eine umweltbewusste Entscheidung,<br />

sondern auch ein Bekenntnis zu<br />

Geschichte, Handwerkskunst und dauerhafter<br />

Schönheit«, weiß auch Galeristin Nina<br />

Yashar.<br />

<strong>LIVING</strong> SMART<br />

In Summe geht es, wie in so vielen Bereichen<br />

unseres täglichen Lebens, um Achtsamkeit,<br />

und die bewusste Entscheidung für eine<br />

Einrichtung, die langlebig sein darf. Neue<br />

Lebendiges Grün<br />

Heuer bringen vor allem Zimmerpflanzen<br />

mehr Grün nach Hause. Mit der Avocadovase<br />

von Illex gelingt das besonders gut.<br />

Technologien werden dabei aber keinesfalls<br />

ausgeklammert, sondern vielmehr integriert.<br />

Das können wassersparende Armaturen<br />

ebenso sein wie energieeffiziente Heizsysteme.<br />

Was Smart-Technology für den Energieverbrauch<br />

bedeutet, leisten (Zimmer-)<br />

Pflanzen als Entgifter und Optimierer für das<br />

Innen-Klima.<br />

PFLANZEN IM WOHNRAUM<br />

Zimmerpflanzen spielen heuer eine zentrale<br />

Rolle – schließlich geht es beim Konzept des<br />

Green Living um die Annäherung an die<br />

Natur. Für Dekoration und (Luft-)Detox<br />

Koffeinkick<br />

Für die Lampen des italienischen<br />

Designstudios High Society werden<br />

Kaffeeabfälle in Form gepresst.<br />

eignen sich besonders Zimmerfarne, Calathea,<br />

Grünlilie, Glücksfeder, Aloe Vera oder<br />

Drachenbäume. Einen regelrechten Hype<br />

erlebt aufgrund seiner skulpturalen Optik<br />

zurzeit außerdem ein bislang recht unscheinbarer<br />

Sukkulent – ein Kaktus, den schon<br />

Walter Gropius liebte. Mit Indoor-Miniaturgärten,<br />

on top noch vertikale Pflanzenfassaden<br />

im Außenbereich, werden Häuser noch<br />

grüner.<br />

Ob im Kleinen oder im Großen, bei all<br />

diesen Ansätzen geht es darum, die Natur ins<br />

städtische Ökosystem zu integrieren. Was wir<br />

dabei jetzt noch als Designstatement erleben,<br />

wird vielleicht bald schon Norm.<br />

<<br />

Fließendes Holz<br />

Wellenförmig. Die italienische<br />

Tischler-Manufaktur F.LLI REIFER<br />

zeigte in Paris die japanischinspirierte<br />

»Nami«-Serie.<br />

Fotos: @ Ilex Studio, © Studio F.lli Reifer Custom, beigestellt<br />

44 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


tak Tisch | lui Stuhl<br />

SO SIEHT ES AUS, WENN<br />

MINIMALISTISCHES DESIGN<br />

auf maximale Handwerkskunst trifft.<br />

– it ´s a tree story.<br />

team7-home.com


trends / PREVIEW <strong>2024</strong><br />

NEWS-TICKER<br />

Es ist Zeit, das Neue einzuläuten, Gutes weiter zu feiern und<br />

das Überholte loszulassen! Schnallen Sie sich an, wir haben<br />

noch mehr an erwähnenswerten Trends in puncto Wohnkultur,<br />

Design und Hospitality für Sie parat.<br />

Angelika Rosam<br />

Chefredakteurin<br />

<strong>Falstaff</strong> <strong>LIVING</strong><br />

1<br />

Extravaganz im<br />

Badezimmer<br />

Bereits letztes Jahr wurde im<br />

Zuge des Salone del Mobile<br />

dem Badezimmer mit all seinen<br />

Begleitern ein extravagant buntes<br />

und mutiges Design übergezogen.<br />

Waren es die mythologisch<br />

angehauchten Fliesen des Künstlers<br />

Vincent Darré für Bisazza oder die<br />

aus Blumen-Designs kreierten<br />

Badewannen von Kohler. <strong>2024</strong> geht<br />

es angeregt weiter: die schrille<br />

Künstlerin Bethan Laura Wood<br />

hat z. B. die aus recycelbarem<br />

Stahl email gestaltete Badewanne<br />

»Oyo Duo« in<br />

Avocado-Farb nuancen<br />

getunkt. kaldewei.de<br />

2 3<br />

Farben-Offensive im Hotel-Design<br />

Auch im Hotel- und Restaurant-Bereich darf sich <strong>2024</strong><br />

ausgetobt werden. Verantwortlich dafür ist hier – wer<br />

sonst? – Designer Martin Brudnizki, der das hippe Pariser<br />

Boutique-Hotel Le Grand Mazarin buchstäblich in<br />

einen Wes-Anderson-Film getaucht hat. Es dominiert<br />

fröhlicher Retro-Chic mit gemusterten Stoffen, Wandteppichen<br />

und viel Kunst. Fazit: Fröhlichkeit schlägt<br />

reduziertes Design. legrandmazarin.com<br />

Traditionelles wird neu definiert<br />

Traditionelles Design wird im heurigen Jahr einem feinen Round-up unterzogen.<br />

Klassische Elemente kehren zurück, aber mit einem frischen Twist.<br />

Zeitlose Räume werden nun auch mit moderner Funktionalität und Atmosphäre<br />

ausgestattet – wie das funktioniert? Verschnörkelte Möbel können<br />

eine eklektische Einrichtung ergänzen, aber auch den für moderne Interiors<br />

typisch legeren Ton anschlagen. Intelligentes Wohnen verbindet den<br />

Charme der Vergangenheit mit dem Komfort der Zukunft.<br />

Fotos: Rafaela Pröll, beigestellt<br />

46 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


4<br />

Leichtigkeit mit Glas<br />

Glas ist fragil, aber vermittelt gleichzeitig<br />

das beglückende Gefühl der Leichtigkeit und<br />

Vollkommenheit. Internationale Designer wie<br />

Nina Yashar, Kelly Wearstler und Brands<br />

wie Venini oder auch unser heimischer<br />

Star Lobmeyr setzen in ihren Kreationen<br />

Glaskunst gekonnt in Szene. Im Bild: das<br />

surreale Vasen-Kunstwerk von<br />

Glas-Experte Tom Dixon.<br />

7<br />

5<br />

Organische Spiegel<br />

Spiegel­Objekte mit organischen,<br />

unregelmäßigen Formen oder<br />

übergroßen Abmessungen liegen<br />

heuer hübsch im Trend, denn sie<br />

können in jedem Raum ein gewagtes<br />

Statement abgeben. Sie ermöglichen<br />

Tiefe, Faszination und jede Menge<br />

Glamour und lassen unser Zuhause<br />

größer und einladender wirken. Ein<br />

Stück, das sich in jedem Fall einfach<br />

im Wohnbereich integrieren lässt.<br />

6<br />

Sculptural Lighting<br />

Versteckte und skulpturale Lichtobjekte<br />

werten nicht nur Hotels,<br />

Empfangshallen oder Großraumbüros<br />

auf, sondern auch das<br />

eigene Zuhause. Sie gehören<br />

mittlerweile zu einer außer -<br />

ge wöhn lichen Wohnkultur, die<br />

auf der ganzen Welt Einzug<br />

gehalten hat, und können den<br />

Raum mit einer künstlerischen<br />

Note optimieren. Im Bild:<br />

Combination Canopy Pendant Light<br />

von vakkerlight.com<br />

Mid-Century Modern<br />

zeigt zeitlose Eleganz<br />

Die beliebte Stilrichtung Mid-Century Modern hat<br />

bis ins Jahr <strong>2024</strong> nichts von seiner Anziehungskraft<br />

eingebüßt. Das liegt in der perfekten Mischung<br />

aus schlanken Linien, organischen Formen und<br />

funktionellem Design. Diese Stücke sind nicht nur<br />

ästhetisch ansprechend, sondern erzählen auch<br />

die Geschichte einer Ära, die Natur, Einfachheit<br />

und Innovation schätzte.<br />

8<br />

Auf bunten Beinen stehen<br />

Die bunte Farbenwelt hat sich mittlerweile nicht<br />

nur bei Floristen oder am Catwalk breitgemacht,<br />

sie dominiert <strong>2024</strong> auch unser Interior. Besonders<br />

beliebt und nachgefragt sind neuerdings Möbelstücke<br />

mit farbenfrohen Beinen, die Akzente setzen,<br />

wie hier der Sessel »Botolo« von arflex.it.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

47


trends / STRONG BLUE<br />

Tierisches Dekor<br />

Der »Shorebird« von<br />

Normann Copenhagen<br />

wird aus Eiche, Esche<br />

oder Walnuss gedrechselt.<br />

normann-copenhagen.com<br />

Materialmix<br />

Der Loungesessel von Studio<br />

Pastina überzeugt mit klarer<br />

Form und üppiger Polsterung<br />

im kühlen Metallrahmen.<br />

artemest.de<br />

KNALL<br />

EFFEKT<br />

Von Alvar Aalto bis Yves Klein – in dieser Farbfamilie<br />

fühlten sich schon viele Kreative zuhause. Zu Recht.<br />

Auch <strong>2024</strong> überzeugen wieder zahlreiche Möbel und<br />

Wohnaccessoires in kräftigem Blau.<br />

Universaltalent<br />

Er fügt sich nahtlos in jede<br />

Umgebung ein und macht<br />

dennoch spielerisch auf sich<br />

aufmerksam. »ZigZag« von<br />

Polspotten.<br />

polspotten.com<br />

Klare Linienführung<br />

Der transparente Glastisch<br />

in strahlendem Blau bringt<br />

Geometrie in den Wohnraum.<br />

westwing.de<br />

Wellengang<br />

Die Vase von Iittala in<br />

Ultramarin gehört zu den<br />

ikonischen Stücken des finnischen<br />

Designers Alvar Aalto.<br />

nordicnest.de<br />

Farbwechsel<br />

Die Tischleuchte<br />

»L25« von Gerrit<br />

Rietveld wurde vom<br />

Studio für Gestaltung<br />

farblich neu<br />

interpretiert.<br />

Limitierte Auflage.<br />

tecta.de<br />

Überraschungsmoment<br />

Auf den ersten Blick scheint der<br />

Spiegel »Zodiac« von Jean-<br />

Baptiste Fastrez wie aufgeblasen.<br />

Dabei besteht der<br />

Rahmen aus kunstvoll<br />

verarbeiteter Keramik.<br />

moustache.fr<br />

Fotos: Jeppe Sørensen, beigestellt<br />

48 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Teratai<br />

Headquarter: Alexander - Bretz - Straße 2 D-55457 Gensingen<br />

Flagship: Bretz Store Salzgries 2 1010 Wien bretz.de


trends / INNOVATIVE MATERIALIEN<br />

Schnitzware<br />

Die Tische der Serie »Accanta«<br />

werden aus sardinischem Kork<br />

geschnitzt. Das Design kommt von<br />

Maddalena Casadei für Pretziada.<br />

pretziada.com<br />

Waben aus Kork<br />

Auch der New Yorker<br />

Designer Daniel<br />

Michalik beschäftigt<br />

sich mit Kork als Material.<br />

»Rook« ist ein<br />

Hocker, der auch<br />

Stauraum bietet.<br />

danielmichalik.com<br />

Aus dem Meer gefischt<br />

Der »Ocean Chair« von<br />

Jørgen und Nanna<br />

Ditzel ist aus recyceltem<br />

Plastik aus dem<br />

Meer gefertigt.<br />

materdesign.com<br />

NATUR<br />

VERBUNDEN<br />

Kork, geschmolzene PET-Flaschen, Seegras oder<br />

recycelter Stahl – wenn nachhaltige Lösungen<br />

gestalterisch gedacht werden, spielen innovative<br />

Materialien die zentrale Rolle.<br />

Flaschengewebe<br />

Der Outdoor-Teppich »Indari«<br />

wurde aus geschmolzenen<br />

und zu Garn versponnenen<br />

PET-Flaschen gefertigt.<br />

urbanara.at<br />

Landgang<br />

Das dänische Designstudio<br />

Søuld hat sich auf<br />

Produkte aus Seegras<br />

spezialisiert, ein gelungenes<br />

Ergebnis sind etwa<br />

diese Beistelltische.<br />

sould.dk<br />

Wiederverwertet<br />

Der Hocker »Pion« besteht<br />

aus recyceltem Stahl, ist<br />

pulverbeschichtet und in<br />

fünf Farben erhältlich.<br />

ohm.studio<br />

Naturprodukt<br />

Das portugisische Designbüro<br />

DAM unterstellt<br />

seinen kompletten<br />

Produktionsprozess nachhaltigen<br />

Überlegungen.<br />

Beistelltisch »Celeste«<br />

aus Marmor und Korb.<br />

damportugal.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

50 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


DR. HAMZA<br />

DR. HAMZA<br />

DER ZAHNARZT FÜR ÄSTHETIK UND PERFEKTION<br />

Ein Blick auf den renommierten Zahnchirurgen inmitten des dritten Bezirks im Herzen Wiens.<br />

FOTOS: BEIGESTELLT<br />

In der Welt des modernen Lifestyles<br />

und der Schönheit spielt das strahlende<br />

Lächeln eine zentrale Rolle. Hier<br />

kommt Dr. Hamza ins Spiel – ein<br />

Visionär, der die Grenzen der traditionellen<br />

Zahnmedizin überschreitet. Engagiert und<br />

sympathisch, 24/7 für seine Patient:innen<br />

da. Mit zahl reichen internationalen Ausbildungen<br />

und stetiger Fortbildung bleibt er<br />

auf dem neuesten Stand. Alles für Ihre<br />

Zahn ästhetik – Veneers von Dr. Hamza bieten<br />

beispielsweise eine ästhetische Verbesserung<br />

ohne umfangreiche Zahnpräparationen.<br />

Individuell angepasst, korrigieren sie<br />

Verfärbungen und minimale Fehlstellungen.<br />

Die hauchdünnen Schalen, handwerklich<br />

gefertigt, garantieren natürliche Schönheit<br />

und langfristige Funktionalität.<br />

»Zahnkronen sind handwerkliche Kunstwerke<br />

in der Zahnmedizin und gehen weit<br />

über die ästhetischen Aspekte hinaus«, so<br />

Dr. Hamza. Zahnkronen sind ästhetische<br />

und funktionale Lösungen, die Verfärbungen<br />

und unregelmäßige Formen korrigieren<br />

sowie die Rückkehr zur normalen Kaufunk<br />

tion ermöglichen.<br />

»Implantate haben die Art und Weise,<br />

wie wir Zahnverlust und seine Auswirkungen<br />

auf Schönheit, Ästhetik und Lebensqualität<br />

betrachten, maßgeblich verändert«,<br />

so Dr. Hamza.<br />

Mit fortschrittlichen Technologien und<br />

Verfahren bietet er eine bemerkenswerte<br />

Lösung für Menschen, die durch den Verlust<br />

von Zähnen beeinträchtigt sind. Ästhetisch<br />

gesehen ermöglichen Implantate ein<br />

natürliches und harmonisches Erscheinungsbild.<br />

Strahlen mit Selbstvertrauen – Bleaching<br />

verbessert nicht nur die Zahnästhetik,<br />

sondern steigert auch das Selbstvertrauen.<br />

Dr. Hamza passt die Behandlung in seiner<br />

Ordination individuell an, um optimale<br />

Ergebnisse zu erzielen.<br />

Wer auf Instagram, TikTok und Co<br />

unterwegs ist, hat bestimmt schon die<br />

ein oder andere Story mit dem Hashtag<br />

#drhamzasmile ausgespielt bekommen.<br />

Nicht nur die Wiener High Society schwört<br />

auf sein Können, sondern einige seiner<br />

Stammpatient:innen fliegen auch gerne aus<br />

Dubai und anderen Destinationen der<br />

ganzen Welt ein, um ihr strahlendes<br />

Lächeln weiterhin aufrechtzuerhalten.<br />

INFO<br />

PhDr. Mohamed Hamza M.Sc<br />

Marxergasse 7/13<br />

1030 Wien<br />

T: +43 660 752 61 62<br />

T: +43 1 89 01 325<br />

info@ihre-zahnarztpraxis.at<br />

dr.mh.hamza<br />

ihre-zahnarztpraxis.at<br />

ADVERTORIAL<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

51


trends / FUNNY PIECES<br />

Runde Sache<br />

Organische Formen aus Gips<br />

dominieren die aktuelle Kollektion<br />

von Elizabeth Garouste für Ralph<br />

Pucci. Spiegel »Herman«.<br />

ralphpucci.com<br />

Handarbeit<br />

Die Wohnobjekte von Lameice<br />

werden alle von Hand<br />

gearbeitet, jede Vase der Serie<br />

»Ornamental« ist ein Unikat.<br />

humannestdesign.com<br />

Tragfähiger Mitbewohner<br />

Eine freundliche Stauraumlösung<br />

von Name Place<br />

Animal Thing: Das »Moose«<br />

Sideboard.<br />

nameplaceanimalthing.com<br />

In Form für<br />

gute Laune<br />

Humor hat stets ein überraschendes Element parat. Diese Regel gilt<br />

auch für Design-Stücke, die sich an den Grenzen des Gewohnten am<br />

besten entfalten. Das Ergebnis sind Möbel und Objekte, die vor allem<br />

eines gut können: positive Gefühle auslösen.<br />

Kugelvase<br />

Mit der »Festa mobile«­Serie<br />

für Altreforme bezieht sich<br />

Designerin Elena Cutolo auf<br />

das Paris der 20er­Jahre.<br />

altreforme.com<br />

Meerespflanzen<br />

Schlingende Wellen. Mit der<br />

»Kelp«­Kollektion ahmt die<br />

Interesting Times Gang<br />

Unterwasserformen nach.<br />

itg.studio<br />

Wohnskulptur<br />

Nicholas Devlin versucht sich<br />

gerne am Experimentellen. Das<br />

sieht man auch seiner Sitzbank<br />

»Three Little Lamps« an.<br />

adorno.design<br />

Geometrisches Spiel<br />

Der modulare Schrank<br />

»Esmeralda« von Sebastiano<br />

Bottos ist von Altarbildern<br />

inspiriert.<br />

artemest.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

52 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


gemeinsam besser leben<br />

Gemeinsam<br />

besser wohnfühlen.<br />

Leben Sie Ihren Wohntraum.<br />

Wir kümmern uns um den Schutz.<br />

Hier<br />

informieren!<br />

uniqa.at<br />

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Mehr Angaben zu unseren Versicherungen finden Sie auf www.uniqa.at in dem jeweiligen Basisinformationsblatt.


trends / KULTUR-EVENTS<br />

54 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24<br />

Der<br />

Kunst<br />

folgen<br />

Fotos: Courtesy of Linda Nylind/Frieze


Frieze London & Frieze Masters<br />

9.–13. Oktober <strong>2024</strong><br />

<strong>2024</strong> ist das Jahr der schillernden Kunstmessen und<br />

bringt eine Vielzahl an Highlight-Ausstellungen, die man<br />

nicht verpassen sollte. <strong>LIVING</strong> nimmt Sie schon jetzt mit<br />

auf die Reise in ein ereignisreiches Kultur-Eldorado.<br />

TEXT ELISABETH KLOKAR<br />

Frieze Art Fair<br />

Vier internationale Kunstmessen mit über 350<br />

Galerien aus über 70 Ländern finden jährlich statt:<br />

Frieze London und Frieze Masters, Frieze New York,<br />

Frieze LA und Frieze Seoul. Gegründet wurde die<br />

Frieze Art Fair von den Herausgeber:innen der<br />

gleichnamigen Kunstzeitschrift, Amanda Sharp und<br />

Matthew Slotover 2003.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

55


trends / KULTUR-EVENTS<br />

TEFAF<br />

»The European Fine Art Fair« in Maastricht gilt<br />

als führende Messe für Kunst und Antiquitäten<br />

und repräsentiert 7000 Jahre Kunstgeschichte.<br />

Seit 2017 veranstaltet die Spitzenmesse auch<br />

einen kleinen Ableger in New York.<br />

TEFAF New York<br />

10.–14. Mai <strong>2024</strong><br />

Es wird das Jahr der Romantik.<br />

Wir dürfen in Kunst schwelgen,<br />

erfreulicherweise auch formalinhaltlich.<br />

Einer der wichtigsten<br />

Vertreter seiner Zeitepoche,<br />

Caspar David Friedrich, feiert<br />

dieses Jahr seinen 250. Geburtstag. Insgesamt<br />

sieben Museen in Deutschland werden seine<br />

Sehnsuchtsorte zeigen. Die Ausstellung der<br />

Hamburger Kunsthalle – »Kunst für eine neue<br />

Zeit« – läuft bis April und bildet den Auftakt<br />

zum Caspar-David-Friedrich-Parcours. Es<br />

folgen die Alte Nationalgalerie der Staatlichen<br />

Museen zu Berlin, die Staatlichen Kunstsammlungen<br />

Dresden und weitere, mit jeweils<br />

thematisch eigenständigen Schauen. Einzigartig,<br />

denn die drei Häuser verfügen über die<br />

bedeutendsten Bestände an Werken Friedrichs<br />

weltweit; in Hamburg setzt man zudem auch<br />

zeitgenössische Positionen dagegen. Ein<br />

BRAFA Brüssel Art Fair<br />

28. Jänner–4. Februar <strong>2024</strong><br />

BRAFA – Brüssel Art Fair<br />

Unter den Vorzeichen des Surrealismus versammeln sich<br />

dieses Jahr auf der Brussels Expo über 130 belgische und<br />

internationale Aussteller:innen aus 14 Ländern.<br />

Die Brüssel Art Fair wurde 1956 gegründet. Heute zählt sie<br />

zu den ältesten und wichtigsten Kunstmessen weltweit.<br />

56 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Art Basel<br />

Die Art Basel ist weltweit ein Treffpunkt von<br />

Künstler:innen, Kunstsammler:innen und viel<br />

Prominenz. Sie fand das erste Mal 1970 in Basel<br />

statt, 2002 kam Miami Beach hinzu und 2013<br />

launchte man die Art Basel Hongkong. Der<br />

Schwer punkt liegt auf dem 20. und 21. Jahrhundert.<br />

zeitgemäßes, nicht ganz neues Konzept im<br />

Bezug auf zahlreiche Lesarten, die Friedrich<br />

liefert. Ob es »Der Wanderer über dem<br />

Nebelmeer« ist oder ein anderer seiner<br />

Seelenorte, es ist ein melancholisches und<br />

vielschichtiges, durchaus rätselhaftes Werk,<br />

dessen Ursprung man vielleicht im Caspar-<br />

David-Friedrich-Zentrum in Greifswald findet.<br />

Im Kunstgeschichte-Galopp geht es <strong>2024</strong><br />

weiter: Wir springen von der Alten Pinakothek<br />

München mit Rachel Ruysch: »Nature into<br />

Art« zu Rembrandt und Hoogstraten nach<br />

Wien ins Kunsthistorische Museum und weiter<br />

zu Frans Hals nach Berlin in die Gemäldegalerie.<br />

Die ungesühnte Ehrlichkeit der Neuen<br />

Sachlichkeit ist Thema in der Kunsthalle<br />

Mannheim, passend im Crossover dazu zeigt<br />

das Kunstmuseum Den Haag eine Retrospektive<br />

über Max Beckmann. Träumen können wir<br />

bei den Surrealisten (Bozar Museum, Brüssel)<br />

und staunen mit den Impressionisten (Wallraf-<br />

Richartz-Museum, Köln). US-Künstler wie<br />

John Singer Sargent in der Tate London, Mike<br />

Kelley im K21 in Düsseldorf und Roy Lichtenstein<br />

in der Albertina Wien sind große Namen<br />

in bedeutenden Museen. In eine Zeitschleife<br />

versetzt uns Jenny Holzer, deren Wortgewalt<br />

wir (wieder) im Guggenheim New York sehen,<br />

mit einer Déjà-vu-Installation aus dem Jahr<br />

1989. Arbeiten von William Turner, ein Vorreiter<br />

des Abstrakten, zeigt das Lenbachhaus in<br />

München. Und Abstraktion auf Augenhöhe<br />

liefert die Gegenüberstellung von Hilma af<br />

Klint im Wechselspiel mit Wassily Kandinsky<br />

(K20, Düsseldorf).<br />

Bei dieser kreativen Wucht nimmt uns<br />

Matisse in der Fondation Beyeler mit auf eine<br />

sanfte Reise in die Welt der Farben, seinen<br />

schablonenhaften Formen und spannungsgeladenen<br />

Linien, dessen Schaffen unter<br />

anderem von Van Gogh, seinem gleißenden<br />

Licht- und Farbenspiel, beeinflusst wurde und<br />

dem die National Gallery in London in der<br />

letzten Jahreshälfte in der Ausstellung »Poets<br />

and Lovers« eine Ausstellung widmet.<br />

Künstlerinnen zwischen Frankfurt und Paris<br />

um 1900 widmet sich das Städel Museum im<br />

Herbst. Zuvor gilt die Aufmerksamkeit einer<br />

Künstlerin, deren bedeutende Position in der<br />

Moderne als Ausnahmeerscheinung gilt: Käthe<br />

Kollwitz. Die umfassende Bildsprache aus<br />

Unmittelbarkeit, existenziellen menschlichen<br />

Fragen und politischen Themen zeigt das<br />

Museum in Frankfurt am Main bis Juni <strong>2024</strong>.<br />

Die ungebrochene Ausdruckskraft soll in<br />

frischen Perspektiven erfahrbar gemacht<br />

werden. Nun, das macht neugierig. Ebenso die<br />

156 Werke afrikanischer figurativer Kunst der<br />

letzten 100 Jahre, die sich von Mai bis Oktober<br />

im Kunstmuseum Basel einfinden: »When We<br />

See Us – Hundert Jahre panafrikanische<br />

figurative Malerei« gleicht einem Kaleidoskop,<br />

als Folge intensiver Recherchen rund um das<br />

Team von Koyo Kouoh, die Direktorin und<br />

Kuratorin des Zeitz Museum of Contemporary<br />

Art Africa in Kapstadt.<br />

><br />

Art Basel Hongkong<br />

28.–30. März <strong>2024</strong><br />

Fotos: Courtesy of Tefaf, Olivier Pirard, © Art Basel<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

57


trends / KULTUR-EVENTS<br />

KUNSTEVENTS WELTWEIT<br />

Die Investec Cape Town Art Fair ist längst<br />

kein Geheimtipp mehr. Mitte Februar zeigt<br />

eine der größten Messen für zeitgenössische<br />

Kunst auf dem Kontinent für drei Tage<br />

Galerien aus Afrika und dem Rest der Welt.<br />

Zuvor, Anfang Februar, macht die 69. Ausgabe<br />

der BRAFA in Brüssel den Auftakt. Bei<br />

dem Acht­Tage­Event folgen die präsentierten<br />

Objekte einer subtilen Choreografie, die<br />

Dialoge zwischen Neuzeit und Altertum<br />

entstehen lässt, mit einem Schwerpunkt für<br />

den Ehrengast: die Paul Delvaux Stiftung.<br />

Die Art Karlsruhe steht unter neuer Leitung:<br />

Kristian Jarmuschek und Olga Blaß leiten die<br />

Messe zukünftig gemeinsam und sorgen dafür,<br />

dass der Bogen aus 120 Jahren Kunstgeschichte,<br />

ein Spektrum von der Klassischen Moderne<br />

bis zur Gegenwartskunst, für 170 Galerien aus<br />

13 Ländern in die 21. Runde geht. Im Februar<br />

schließt die Frieze Los Angeles den Kanon<br />

und kehrt für ihre fünfte Ausgabe zum Santa<br />

Monica Airport zurück. Der März wird dann<br />

dicht: Von der Westküste reist man sogleich<br />

nach Spanien zur ARCO Madrid und<br />

un mittelbar weiter zur TEFAF Maastricht.<br />

Von dort ist Wien nicht weit, für die SPARK<br />

Art Fair. Ende März folgt nochmal ein<br />

Zeitzonenwechsel: Die Art Basel Hongkong<br />

beginnt. Selbige offeriert später im Juni in<br />

ihrer Heimatstadt die Crème de la Crème dem<br />

Kunstmarkt.<br />

Bis Mitte April gönnt uns der Kunstzirkus<br />

eine kleine Verschnaufpause, wenn schließlich<br />

die 60. Biennale in Venedig eröffnet,<br />

diesmal mit dem Titel: »Stranieri Ovunque –<br />

Foreigners Everywhere«. »Ich fühle mich<br />

durch diese prestigeträchtige Ernennung sehr<br />

geehrt, vor allem weil ich der erste Lateinamerikaner<br />

bin, der die internationale<br />

Kunstausstellung kuratiert«, so Adriano<br />

Pedrosa. Österreich wird dieses Jahr von der<br />

politischen Konzeptkünstlerin Anna Jermolaewa<br />

vertreten, Kuratorin ist Gabriele Spindler<br />

von der OÖ Landes­Kultur GmbH. Und<br />

neben WIKAM und Art & Antique bringt die<br />

viennacontemporary im September frischen,<br />

zeitgenössischen Kunstwind nach Wien.<br />

Vom Frühjahr bis zum Herbst schließlich<br />

wird zuerst New York mit der zehnten<br />

TEFAF (Park Avenue Armory) das Mekka<br />

der Kunstelite, gefolgt von der Frieze, deren<br />

Ableger (samt Frieze Masters) wir noch<br />

in London und Seoul besuchen können.<br />

Die 57. Art Cologne beschließt dann im<br />

November den Schauen­Olymp aus hochkarätigen,<br />

etablierten Künstler­ und<br />

Newcomer:innen. Wie wahr: Das wird<br />

ein Kunstjahr zum Schwelgen.<br />

<<br />

Kunstmessen <strong>2024</strong><br />

BRAFA Brüssel brafa.art 28. 1.–4. 2. <strong>2024</strong><br />

FRIEZE Los Angeles Los Angeles frieze.com/fairs/frieze-los-angeles 29. 2.–3. 3. <strong>2024</strong><br />

ART Dubai Dubai artdubai.ae 1.–3. 3. <strong>2024</strong><br />

SPARK Art Fair Vienna Wien spark-artfair.com 5.–17. 3. <strong>2024</strong><br />

ARCO Madrid Madrid ifema.es/en/arco/madrid 6.–10. 3. <strong>2024</strong><br />

TEFAF Maastricht Maastricht tefaf.com/fairs/tefaf-maastricht 9.–14. 3. <strong>2024</strong><br />

Art Basel Hongkong Hongkong artbasel.com/hong-kong 28.–30. 3. <strong>2024</strong><br />

La Biennale di Venezia Venedig labiennale.org 20. 4.–24. 11. <strong>2024</strong><br />

Art Brussels Brüssel artbrussels.com 25.–28. 4. <strong>2024</strong><br />

FRIEZE New York New York frieze.com/fairs/frieze-new-york 1.–5. 5. <strong>2024</strong><br />

TEFAF New York New York tefaf.com/fairs/tefaf-new-york 10.–14. 5. <strong>2024</strong><br />

Art Basel Basel artbasel.com 13.–16. 6. <strong>2024</strong><br />

FRIEZE Seoul Seoul frieze.com/fairs/frieze-seoul 4.–7. 9. <strong>2024</strong><br />

The Armory Show New York thearmoryshow.com 6.–8. 9. <strong>2024</strong><br />

British Art Fair London britishartfair.co.uk 26.–29. 9. <strong>2024</strong><br />

FRIEZE London & FRIEZE Masters London frieze.com/fairs/frieze-london 9.–13. 10. <strong>2024</strong><br />

ART COLOGNE Köln artcologne.de 7.–10. 11. <strong>2024</strong><br />

Weitere Ausstellungen und Events<br />

Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut salzkammergut.at/kulturhauptstadt-<strong>2024</strong>.html <strong>2024</strong><br />

Yoko Ono – Music of the Mind<br />

London<br />

Düsseldorf<br />

tate.org.uk<br />

kunstsammlung.de<br />

15. 2.–1. 9. <strong>2024</strong><br />

ab 28. 9. <strong>2024</strong><br />

Frans Hals – Seiner Zeit weit voraus Amsterdam rijksmuseum.nl 16. 2.–9. 6. <strong>2024</strong><br />

Imagine! 100 years of international surrealism Brüssel brusselsmuseums.be 21. 2.–21. 7. <strong>2024</strong><br />

Angelica Kauffman London royalacademy.org.uk 1. 3.–30. 6. <strong>2024</strong><br />

Marina Abramović<br />

Amsterdam<br />

Zürich<br />

stedelijk.nl<br />

kunsthaus.ch<br />

16. 3.–14. 7. <strong>2024</strong><br />

ab 25. 10. <strong>2024</strong><br />

Holbein. Burgkmair. Dürer. Renaissance im Norden Wien khm.at 19. 3.–30. 6. <strong>2024</strong><br />

Brancusi Paris centrepompidou.fr 27. 3.–1. 7. <strong>2024</strong><br />

Paris 1874, Inventer l’impressionnisme Paris musee-orsay.fr 26. 3.–14. 7. <strong>2024</strong><br />

Light, Sound & Senses Wien hortencollection.com ab 20. 9. <strong>2024</strong><br />

Manifesta Barcelona manifesta.org 8. 9.–24. 11. <strong>2024</strong><br />

Precious Okoyomon Bregenz kunsthaus-bregenz.at ab 16. 11. <strong>2024</strong><br />

Foto: Courtesy of Tefaf<br />

58 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


SCHACHINGER RÄUME + OBJEKTE<br />

CREATIVE OFFICE<br />

VIENNA<br />

Seit über 20 Jahren gestaltet, kreiert und konzipiert Schachinger Räume + Objekte<br />

individuelle Interior-Konzepte mit Charakter.<br />

FOTOS: © WALTER KNOLL, WALTER OBERBRAMBERGER<br />

In der Welt der Innenarchitektur<br />

und Luxusmöbel hat sich das Unternehmen<br />

mit Sitz in Waidhofen/Ybbs<br />

und Wien einen exzellenten Ruf<br />

für anspruchsvolles Design, hochwertige<br />

Materialien und individuelle Raumkonzepte<br />

sowohl im gehobenen<br />

Privatkunden­ als auch im Objekt ­<br />

bereich erworben.<br />

Die Annehmlichkeit, als Kunde das<br />

Ergebnis einer Neu­ oder Umgestaltung<br />

bereits vorab als 3­D­Visualisierung zu<br />

sehen und alles aus einer Hand zu bekommen,<br />

ersetzt für Bauherrn, Architekten und<br />

Immobilienentwickler die zeitaufwendige<br />

Beschäftigung mit den einzelnen Gewerken<br />

und den unzähligen Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Die Bedürfnisse des Kunden werden in<br />

einem ersten Kreativ­Entwurf veranschaulicht,<br />

Materialien, Oberflächen und Farben<br />

definiert, technische Details sowie das vorgesehene<br />

Budget berücksichtigt. Installations­<br />

und Zeitplan, die Koordination der<br />

Professionisten, Lieferung und Montage<br />

sowie die Gesamtabrechnung werden durch<br />

den Projektleiter bis zur formellen Übergabe<br />

durchgeführt. In der Umsetzung<br />

zählt außerdem ein großes Netzwerk an<br />

Professionisten zum Erfolgsgeheimnis.<br />

Nicht nur Privatkunden, sondern auch<br />

Unternehmen zählen auf diese kreative,<br />

technische und kaufmännische Dienstleistung.<br />

Mit ganzheitlichen Konzepten<br />

für Bürogebäude und deren nachhaltige<br />

Nutzung ist den Bauherrn gerade in dieser<br />

Zeit maximale Nachhaltigkeit, Flexibilität<br />

der Raumverwendung und Modularität<br />

in der Möblierung wichtig.<br />

Die zu einem Kreativ­Büro umfunktionierten<br />

Räumlichkeiten einer ehemaligen<br />

Kupfergießerei im achten Bezirk stellen<br />

eine optimale Umgebung für das Kreativ­<br />

Team dar. Die talentierten Designer von<br />

Schachinger Räume + Objekte verstehen<br />

es, Räume in einzigartige Kunstwerke zu<br />

verwandeln, die nicht nur funktional sind,<br />

sondern auch einen Hauch von Luxus und<br />

Eleganz ausstrahlen. Das Streben nach<br />

Perfektion und die Liebe zum Detail<br />

spiegeln sich in jedem Projekt wider.<br />

Ein weiteres Markenzeichen von<br />

Schachinger ist die Zusammenarbeit<br />

mit renommierten Möbelmarken wie<br />

Edra, Walter Knoll, Freifrau, Occhio<br />

und Flos, die für ihre Handwerkskunst,<br />

Qualität und hervorragendes Design<br />

bekannt sind.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

raeume-objekte.at<br />

ADVERTORIAL<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

59


trends / ARTY<br />

WEEKEND<br />

KUNST-<br />

T R I P<br />

HONGKONG<br />

Eine selbstbewusste Kolonie, eine Weltmetropole<br />

zwischen den Welten, ein kultureller Schmelztiegel<br />

mit atemberaubender Topografie: Eine Reise in die<br />

kulturellen Höhen Hongkongs verlangt ein Durchhaltevermögen,<br />

das tausendfach belohnt wird.<br />

TEXT MAIK NOVOTNY<br />

Foto: Harsh ­ S/Shutterstoc<br />

60 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Ei der Daus<br />

Das keck aufgestelzte Auditorium<br />

im Hong Kong Science Park,<br />

der die Rolle der Stadt als<br />

Weltmetropole für Hightech und<br />

Wissensaustausch ins<br />

21. Jahrhundert katapultiert.<br />

Sie ist eine der internationalsten Städte<br />

der Welt, und das schon lange. Die ehemalige<br />

britische Kronkolonie Hongkong,<br />

die zuerst die gleichnamige Insel<br />

und dann rapide das umgebende Territorium<br />

urbanisiert hat, war schon immer ein Schnittpunkt<br />

der westlichen und ostasiatischen Kultur.<br />

Eine Stadt der Expats, der globalen Wirtschaft,<br />

der Flug- und Schiffsbewegungen, des Handels.<br />

Das ist auch nach der Übernahme durch die<br />

Volksrepublik China 1997 noch so, wenn auch<br />

unter anderen Vorzeichen. Heute oszilliert<br />

Hongkong zwischen der Welt und Festlandchina,<br />

mit der Boomregion des Pearl River Delta<br />

um Shenzhen als direktem Nachbarn.<br />

Kulturell fährt Hongkong weiterhin mit Hochgeschwindigkeit,<br />

und der chinesische Drang<br />

nach prestigeträchtigen großen Museen drückt<br />

hier zusätzlich aufs Gaspedal: Der 2021 eröffnete<br />

Neubau des M+ an der Südwestspitze von Kowloon<br />

markiert ein ganzes neues Kulturquartier.<br />

Zahlreiche kleine Galerien auf Hong Kong Island,<br />

in unscheinbaren Winkeln von Kowloon,<br />

in den fast ländlichen Rändern, die von Natur<br />

und Landschaft geprägt sind – und natürlich<br />

auch in den omnipräsenten Shoppingmalls, die<br />

hier Teil des Wegenetzes der Stadt sind. So wird<br />

eine Reise auf den Spuren zeitgenössischer Kunst<br />

zu einer Erkundung einer dynamisch aufgeladenen<br />

Stadt der verdichteten Unterschiede. ><br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

61


trends / ARTY<br />

WEEKEND<br />

Beeindruckender Bombast<br />

Das K11 Musea verbirgt<br />

sich in diesem slicken<br />

Einkaufstempel nahe<br />

der Hong Kong Bay.<br />

><br />

>>> FREITAG<br />

Gekleckert wird in Hongkong nicht, und<br />

ganz besonders geklotzt wird im brandneuen<br />

West Kowloon Cultural District in zentraler<br />

Waterfront-Lage. Ganz vorn thront unübersehbar<br />

das 2021 neu eröffnete Museum M+.<br />

Entworfen von den Schweizer Architekten<br />

Herzog & de Meuron, ähnelt die schlanke<br />

Scheibe einem Flachbildfernseher, und in der<br />

Tat funktioniert die Fassade als Display. Farbiges<br />

Funkeln gehört in Hongkong schließlich<br />

zum guten Ton. Hinter der Fassade steckt<br />

so einiges, das M+ will schließlich das größte<br />

und wichtigste Museum des gesamten ostasiatischen<br />

Raumes werden. Dabei hilft, dass<br />

man schon seit Jahren emsig Werke lokaler<br />

Künstler:innen ankauft. Es schadet auch<br />

nicht, dass der Schweizer Uli Sigg dem M+<br />

einen Großteil seiner Sammlung stiftete.<br />

BOMBAST-FRANCHISE<br />

Nicht weniger bombastisch: der Nachbar, das<br />

Hong Kong Palace Museum. Dieses fungiert<br />

seit 2022 als Außenstelle des Palastmuseums<br />

Der West Kowloon Cultural District bringt die Kunst<br />

mitten in den Trubel der dynamischen Weltmetropole<br />

und trägt dabei ganz dick auf.<br />

Tor zur Geschichte<br />

Das nicht weniger<br />

bombastische Hong Kong<br />

Palace Museum im West<br />

Kowloon Cultural District.<br />

Fotos: Harsh - S/Shutterstock, BERK OZDEMIR/Shutterstock, Lee Yiu Tung/Shutterstock, Lok Cheng, Dan Leung<br />

62 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


in Peking, mit wertvollen Dauerleihgaben aus<br />

der chinesischen Kunstgeschichte. Diese Art<br />

Kultur-Franchise war nicht unumstritten,<br />

Kritiker:innen gilt sie als explizite Machtgeste<br />

der chinesischen Zentralregierung im widerspenstigen<br />

Hongkong. Stimmt wohl, doch<br />

der Besuch lohnt natürlich, denn die Kulturschätze<br />

können schließlich nichts dafür.<br />

Fast schon ein Kulturgut in Hongkong sind<br />

die Shoppingmalls, die die ganze Stadt<br />

durchziehen. Kein Wunder also, dass auch<br />

hier Kunst zu finden ist: Das K11 Musea ist<br />

deckungsgleich mit einer Mall, hier sind es<br />

vor allem große, bunte und plakative Skulpturen,<br />

die wie Kunst im öffentlichen Raum<br />

fungieren – natürlich, ohne zu sehr vom Einkaufen<br />

abzulenken. Wir sind schließlich in<br />

einer Handelsmetropole.<br />

><br />

Alles auf dem Schirm<br />

Das neue M+ ist das stolze<br />

Flaggschiff der modernen Kunst in<br />

Hongkongs Museumslandschaft.<br />

M+<br />

Madame Song: Pioneering Art and Fashion in China,<br />

bis 14. 4. <strong>2024</strong><br />

mplus.org.hk<br />

HONG KONG PALACE MUSEUM<br />

Botticelli to Van Gogh, bis 11. 4. <strong>2024</strong><br />

hkpm.org.hk<br />

K11 MUSEA<br />

Wechselnde Dauerausstellungen<br />

k11musea.com<br />

Raum greifend<br />

Das M+ bietet reichlich<br />

Kubikmeter, um sich<br />

kuratorisch auszutoben.<br />

Textile Begegnungen<br />

Die Ausstellung »Madame Song:<br />

Pioneering Art and Fashion in<br />

China« im M+.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

63


trends / ARTY<br />

WEEKEND<br />

>>> SAMSTAG<br />

Eingetaucht<br />

Installation vor dem Hong Kong<br />

Museum of Art (HKMOA).<br />

Unterwegs in versteckte<br />

Winkel: zur Textilkunst,<br />

in die unabhängige<br />

Kunstszene und in<br />

die Historie der Stadt.<br />

><br />

Auch heute starten wir im West Kowloon<br />

Culture District, für den ein einziger Tag<br />

nicht ausreicht. Das Hong Kong Museum of<br />

Art (HKMOA) ist mit 52 Jahren der Senior<br />

unter den Museen hier, seine Sammlung<br />

umfasst stolze 18.800 Werke. Sie eröffnen<br />

ein reiches Panorama ostasiatischer Kunstgeschichte:<br />

Malerei, Zeichnung, Kalligrafie,<br />

Keramik. Diese werden immer wieder neu<br />

mit zeitgenössischen Werken kombiniert.<br />

Damit bildet das HKMOA auch die<br />

Geschichte Hongkongs ab, das im 20. Jahrhundert<br />

rapide wuchs und dabei Elemente<br />

zahlreicher Weltkulturen absorbierte.<br />

Fotos: Gary Leung, © HKMoA, Wong Pak Hang, beigestellt<br />

Über Schrift<br />

Die Wunderwelt der Kalligrafie<br />

in der Ausstellung »Boundless<br />

Universe« im HKMOA.<br />

Natürliche Verbindungen<br />

Chan Kwan Lok: »The Connection<br />

With Nature« am HKMOA.<br />

64 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Para-sitische Projektionen<br />

»Offerings for Escalante«, die<br />

Ausstellung des Künstlerduos<br />

Enzo Camacho und Ami Lien<br />

in der Galerie Para Site.<br />

Spiegel-Kabinett<br />

Rauminstallation von Enzo<br />

Camacho und Ami Lien in<br />

der Galerie Para Site.<br />

MIT GESCHICHTE VERWOBEN<br />

Textile Reflexionen<br />

Das Centre for Heritage<br />

Art & Textile (CHAT) im<br />

Norden Hongkongs.<br />

Vom Zentrum in den hohen Norden der<br />

Stadt, wo ein Museum sich einer besonderen<br />

Kunstform widmet: dem Arbeiten mit Textilien.<br />

Denn dieses ist buchstäblich mit der Geschichte<br />

Hongkongs eng verwoben, das sich<br />

dank seiner politischen Stabilität vor allem in<br />

den 1950er-Jahren zum Zentrum der Textilindustrie<br />

in Ostasien entwickelte. Das CHAT<br />

(Centre for Heritage, Arts and Textile) greift<br />

diese Tradition auf und führt sie ins 21. Jahrhundert<br />

weiter, ein erfrischender Kontrast<br />

zum digitalen Hightech, das die Stadt sonst<br />

dominiert.<br />

Eine ganz andere Tür in die Geschichte<br />

Hongkongs öffnet sich in der Galerie Para<br />

Site in North Point auf Hong Kong Island.<br />

Gegründet 1996, unmittelbar vor der Übergabe<br />

an China, ist sie heute die älteste unabhängige<br />

Galerie der Stadt, und eine wichtige<br />

Institution in der selbstorganisierten Kunstszene,<br />

die sich auch die Kritik nicht ganz verbieten<br />

lassen will. Seit 2012 führt man ein<br />

internationales Residency-Programm und<br />

bleibt so stets vernetzt und hellwach.<br />

><br />

HONG KONG MUSEUM OF ART (HKMOA)<br />

Chan Kwan Lok: The Connection With Nature,<br />

bis 28. 2. <strong>2024</strong><br />

Boundless Universe, bis 3. 7. <strong>2024</strong><br />

hk.art.museum<br />

CHAT / CENTRE FOR HERITAGE ARTS & TEXTILE<br />

Jakkai Siributr: Everybody Wanna Be Happy,<br />

bis 13. 2. <strong>2024</strong><br />

mill6chat.org<br />

PARA SITE<br />

Offerings for Escalante, bis 8. 2. <strong>2024</strong><br />

para-site.art<br />

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<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

65


trends / ARTY<br />

WEEKEND<br />

Spuren der Geschichte<br />

Das Kulturzentrum Tai Kwun<br />

in einer ehemaligen Polizeikaserne<br />

auf Hong Kong Island.<br />

><br />

>>> SONNTAG<br />

Ein Tag auf Hong Kong<br />

Island – zwischen<br />

Topografie, Stadt und<br />

Natur, zwischen Geschichte<br />

und Gegenwart.<br />

Das Erste, was den Besucher:innen auf<br />

Hong Kong Island begegnet, ist Topografie.<br />

Nur zwei Straßen hinter der Uferkante klettert<br />

die Stadt, Hochhäuser inklusive, schnell<br />

in die Höhe. Das Hong Kong Visual Arts<br />

Centre klettert eifrig mit. Erbaut Anfang des<br />

20. Jahrhunderts als britische Kaserne, ist es<br />

seit 1992 ganz der Kunst gewidmet. Das vA!<br />

versteht sich als freundliche Mischung aus<br />

Museum und Werkstatt, Künstler:innen wie<br />

Laien haben hier Raum zur Entfaltung, es<br />

lohnt aber auch, bloß zum Anschauen vorbeikommen,<br />

denn die Kunst ist alles andere<br />

als amateurhaft.<br />

Einen ähnlichen Wandel hat der Tai Kwun<br />

Complex hinter sich: Das früher von der<br />

Techno-Kunst<br />

Die Ausstellung »Phillip<br />

Lai: For Caution« in der<br />

Galerie Kiang Malingue.<br />

Auge fürs Detail<br />

Der in London ansässige<br />

Phillip Lai lässt sich in seiner<br />

Kunst von Materialien des<br />

Alltags inspirieren.<br />

Fotos: Rick Siu/Shutterstock, Phillip Lai Key, kylauf/Shutterstock, BERK OZDEMIR/Shutterstock, TAI NGAI LUNG, beigestellt<br />

66 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Historische Schichten<br />

Das Hong Kong Visual Arts<br />

Centre in einer ehemaligen<br />

britischen Kaserne.<br />

Polizei genutzte Areal wurde von Herzog &<br />

de Meuron zu einem hochverdichteten<br />

Kulturquartier umgebaut, in dem man einen<br />

ganzen Tag verbringen kann. Herzstück des<br />

Komplexes: die Galerie JC Contemporary,<br />

die mit bis zu acht Ausstellungen pro Jahr<br />

aktiv ist und sich stolz als Forum nichtkommerzieller<br />

Kunst versteht. Der benachbarte<br />

JC Cube dient als Auditorium<br />

für Performances, Musik und Film.<br />

LAUT UND LEISE<br />

Gleich zweimal auf Hong Kong Island präsent<br />

ist die Galerie Kiang Malingue, die 2010 von<br />

einem Franzosen und einer Hongkongerin gegründet<br />

wurde. Inzwischen hat das Paar über<br />

100 Ausstellungen gezeigt und ist zu fundierten<br />

Kenner:innen der asiatischen Szene geworden.<br />

Die Besucher:innen haben die Qual<br />

der Wahl: Die Galerie im Industriegebiet Tin<br />

Wan ist größer, die in Wan Chai, in einem<br />

umgebauten Wohnhaus, intimer – hier trifft<br />

man die Galerist:innen mit etwas Glück auch<br />

selbst. So ist Hongkong: Das Laute, Wilde<br />

befindet sich direkt neben dem Intimen<br />

und Stillen.<br />

<<br />

HONG KONG VISUAL ARTS CENTRE<br />

Dimensional Civilization, bis 26. 2. <strong>2024</strong><br />

apo.hk/en/web/apo/va.html<br />

TAI KWUN<br />

Green Snake: Women Centred Ecologies,<br />

bis 1. 4. <strong>2024</strong><br />

taikwun.hk<br />

KIANG MALINGUE<br />

Phillip Lai: For Caution, bis 27. 1. <strong>2024</strong><br />

kiangmalingue.com<br />

Fiktive Archäologie<br />

Werk des jungen<br />

Hongkonger Künstlers<br />

To Kai On Benny im<br />

»Dimensional Civilization<br />

Archeology Project« im<br />

Hong Kong Visual Arts<br />

Centre.<br />

Schicke Spirale<br />

Hineingeschraubter Neubau<br />

im historischen Gemäuer im<br />

Hong Kong Visual Arts Centre.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

67


trends / ARTY<br />

WEEKEND<br />

»WIR HALTEN DEN<br />

KOSMOPOLI TISCHEN GEIST AM LEBEN«<br />

Vor zwei Jahren öffnete das spektakuläre neue M+ seine<br />

Pforten in Hongkong. Die Kuratoren Doryun Chong und Olivia<br />

Chow erklären im Interview, was die großen Ambitionen des<br />

Museums sind und was den Spirit der Kunstszene ausmacht.<br />

INTERVIEW MAIK NOVOTNY<br />

<strong>LIVING</strong> Das neue M+ eröffnete 2021. Wie<br />

waren die ersten zwei Jahre aus Ihrer Sicht als<br />

Chefkurator des Museums?<br />

DORYUN CHONG Es war unglaublich. Wir<br />

haben mitten in der Pandemie eröffnet, mit<br />

sehr strengen Lockdown-Regeln in China<br />

und Hongkong. Wir waren drei Jahre lang<br />

praktisch isoliert und bei der Eröffnung gab<br />

es nur lokales Publikum. Trotzdem kamen im<br />

ersten Jahr zwei Millionen Besucher:innen,<br />

und insgesamt 5,2 Millionen bis heute. Die<br />

Kunstwelt hat uns mit offenen Armen empfangen.<br />

Aber wichtiger als die Zahlen sind<br />

Inhalt und Ideen. Wir haben mit sechs Ausstellungen<br />

eröffnet, die vor allem unsere große<br />

Sammlung zeigten, und dann die große<br />

Retrospektive von Yayoi Kusama, die danach<br />

am Guggenheim Bilbao zu sehen war.<br />

Kunst aus Asien steht im Zentrum des M+. Wie<br />

wählen Sie neue Kunstwerke aus diesem Kontinent<br />

aus? Nach Regionen, Personen, Themen?<br />

CHONG Alles davon! Aber der Ausgangspunkt<br />

dafür ist für uns immer Hongkong.<br />

Eine der größten kosmopolitischen Metropolen<br />

der Welt, die historisch stets die Verbindung<br />

zwischen dem nördlichen und südlichen<br />

Fernost war. Von hier aus gehen wir auf<br />

die Suche nach Kunstszenen und Regionen,<br />

aber manchmal auch Schlüsselpersonen, die<br />

wir »anchor artists« nennen. Aber natürlich<br />

muss jedes Kunstwerk auch für sich stehen<br />

können, was Qualität und Bedeutung betrifft.<br />

Wie spiegelt sich das kosmopolitische Wesen<br />

Hongkongs in seiner Kunstszene wider?<br />

OLIVIA CHOW Nur ein Beispiel: Es gibt hier<br />

jeden März die Art Basel, und die ganze Szene<br />

ist dann elektrisiert. Der Event bietet die<br />

Möglichkeit, sich auf internationaler Bühne<br />

zu begegnen, und gibt internationalen<br />

Besucher:innen die Gelegenheit, auch kleinere<br />

Galerien aufzuspüren.<br />

Sie waren Kuratorin in der von Künstler:innen<br />

betriebenen Galerie Para Site. Wie haben Sie<br />

die Kunstszene dort erlebt?<br />

CHOW Sie ist erstaunlich klein. Als ich zu<br />

Para Site kam, war das ein sehr guter Türöffner,<br />

weil so viele Protagonist:innen für<br />

Ausstellungen oder Vorträge präsent waren.<br />

Das Programm dort war sehr schnell getaktet<br />

und dynamisch, ein Ort voller Möglichkeiten.<br />

In einem Museum arbeitet man mit etablierteren<br />

Künstler:innen, aber es ist wichtig,<br />

das ganze Kulturbiotop der Stadt zu kennen.<br />

Es gibt natürlich ein großes Kommen und<br />

Gehen, aber es gibt einen konstanten Kern von<br />

Orten und Personen. Man kennt sich hier.<br />

In Hongkong steht die hochverdichtete Stadt aus<br />

Business und High-Tech unvermittelt neben<br />

natürlicher Insellandschaft. Wie beeinflusst das<br />

die Kunst vor Ort?<br />

CHONG Das ist ein ganz wichtiger Aspekt!<br />

Das Navigieren zwischen urbanem Hochdruck<br />

und üppiger, dschungelartiger Naturschönheit<br />

ist Teil unserer DNA. Hongkong war auch<br />

immer ein Ort der Zuflucht, zum Beispiel<br />

wurde es Mitte des 20. Jahrhunderts zum Zentrum<br />

traditioneller chinesischer Tintenzeichnung,<br />

die sich hier mit der Gegenwartskunst<br />

experimentell vermischte. Und natürlich sind<br />

das Meer und die Berge das wesentliche Sujet<br />

chinesischer Tintenzeichnung.<br />

Sie haben an internationalen Häusern wie dem<br />

MoMA gearbeitet. Welche Rolle will das M+ in<br />

der globalen Museumslandschaft spielen?<br />

CHONG Globale Institutionen wie das<br />

MoMA, Centre Pompidou oder die Tate<br />

Modern waren unsere Vorbilder, und wir wollen<br />

in derselben Liga spielen. Sie alle haben<br />

großes Interesse an Asien und suchen dort<br />

einen Partner – das sind wir. Wie haben einen<br />

Museumsbau derselben Größenordnung, wir<br />

haben das intellektuelle Rüstzeug, und wir<br />

sind das einzige Museum in Asien, das transnational<br />

und über mehrere Regionen hinweg<br />

denkt. Wir werden auch den kosmopolitischen<br />

Geist von Hongkong am Leben erhalten, den<br />

die Stadt immer hatte.<br />

Olivia Chow ist Künstlerin und Kuratorin in Hongkong<br />

und war dort für die Galerie Para Site tätig. Heute<br />

arbeitet sie am M+ und kuratiert den Hongkong-<br />

Pavillon der Kunstbiennale Venedig <strong>2024</strong>.<br />

Doryun Chong arbeitete unter anderem als<br />

Co-Kurator am MoMA in New York und ist seit<br />

zehn Jahren am M+ in Hongkong in leitender<br />

Funktion für Kuratierung und Programm zuständig.<br />

Siegerentwurf<br />

Das 2021 eröffnete<br />

M+ wurde vom<br />

Architekturbüro<br />

Herzog & de Meuron<br />

mit Farrells geplant.<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

68 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


LUIS MORALES<br />

STREET ART MINIATUREN<br />

Der Wiener Illustrator und Street Artist Luis Morales de la Cruz steht für einen farbenfrohen,<br />

kraftvollen Stil. Für Padre Azul Tequila gestaltete er ein aufsehenerregendes Flaschen-Etikett.<br />

FOTOS: BEIGESTELLT<br />

Der zeitgenössische Maler und<br />

Street Artist Luis Morales de<br />

la Cruz entdeckte seine große<br />

Leidenschaft für Kunst<br />

schon als Kind im südamerikanischen<br />

Lima. Zeichnen wurde schnell zu seiner<br />

größten Leidenschaft – inspiriert von<br />

der modernen Kunst der 90er-Jahre, wie<br />

Pop Art, Musik, Anime sowie Manga,<br />

fand er seinen eigenen, unverwechselbaren<br />

Stil. Eine Kombination aus fluoreszierenden<br />

Farben und starken Kontrasten<br />

mit abstrakten und figurativen<br />

Motiven ist in seinen Werken deutlich<br />

zu erkennen. Mit zwölf Jahren kam der<br />

peruanische Künstler nach Österreich,<br />

heute arbeitet Morales in seinem Atelier<br />

im Zentrum Wiens, wo er großflächige<br />

Werke mit Acrylfarben auf Leinwand<br />

schafft. Als anerkannter Street-Art-<br />

Künstler gehört Luis darüber hinaus zu<br />

den renommiertesten Digital Visual<br />

Artists des Landes. Marketingkooperationen<br />

und Auftragsarbeiten für Marken<br />

wie Red Bull, Samsung, Padre Azul,<br />

ÖBB oder Erste Bank runden sein Portfolio<br />

als vielsei tiger Künstler ab. Für<br />

Padre Azul Tequila entwarf er nun eine<br />

Dynamisches Design. Luis Morales de la<br />

Cruz illustrierte für Padre Azul Tequila.<br />

exklusive Illustration. Entstanden ist eine<br />

farbenfroh gestaltete Flasche der Spirituosen-Marke.<br />

»Mein Ziel war es, das<br />

Wesen und die herausragende Qualität<br />

des Padre Azul Tequilas einzufangen,<br />

inspiriert durch seine einzigartigen<br />

Charakteristika und den sorgfältigen<br />

Herstellungsprozess.«<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

luismorales.art<br />

ADVERTORIAL<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

69


trends / ARTY<br />

WEEKEND<br />

TIPPS & ADRESSEN<br />

Die Möglichkeiten, in Hongkong sinnvoll seine<br />

Zeit zu verbringen, sind unendlich. Wir können<br />

gar nicht genug bekommen vom fernöstlichen<br />

Lifestyle. Das beginnt bei der Kulinarik und<br />

endet – wo sonst? – beim Shopping!<br />

Spektakulär<br />

Die Zimmer im Rosewood<br />

Hong Kong beeindrucken mit<br />

einer fantastischen Aussicht.<br />

HOTELS<br />

THE RITZ-CARLTON, HONG KONG*****<br />

Das Luxushotel befindet sich im höchsten Gebäude<br />

Hongkongs und bietet einen atemberaubenden<br />

Blick auf die Stadt. Mehrere Restaurants sowie die<br />

Bar Ozone sorgen für das leibliche Wohl.<br />

International Commerce Centre, 1 Austin Road<br />

West, Kowloon, Hong Kong<br />

T: +852 2263 2263, ritzcarlton.com<br />

ROSEWOOD HONG KONG*****<br />

Direkt am Strand gelegen, bietet das Rosewood<br />

Hong Kong erstklassigen Service, hochwertige<br />

Ausstattung und eine fantastische Aussicht.<br />

18 Salisbury Road, Tsim Sha Tsui, Hong Kong<br />

T: +852 3891 8888, rosewoodhotels.com<br />

THE ST. REGIS HONG KONG*****<br />

Für das Interieur des The St. Regis Hong Kong<br />

zeichnete der Innenarchitekt André Fu verantwortlich,<br />

der es meisterhaft verstand, verschiedene Kulturen<br />

und Stile miteinander zu vereinen.<br />

One Harbour Drive, Wan Chai<br />

T: +852 2138 6886, marriott.com<br />

THE PENINSULA*****<br />

Das The Peninsula Hong Kong gibt es bereits seit<br />

1928 und es wird nicht umsonst die »Grand Dame<br />

des fernen Ostens« genannt. 300 Zimmer und Suiten<br />

sowie acht Restaurants und Bars lassen keine<br />

Wünsche offen.<br />

Salisbury Road, Kowloon, Hong Kong<br />

T: +852 2920 2888, peninsula.com<br />

Luxus pur<br />

Edles Interieur, wohin man<br />

blickt, im The Ritz-Carlton<br />

Hong Kong.<br />

THE MANDARIN ORIENTAL*****<br />

Nach einer General-Überholung erstrahlt das Mandarin<br />

Oriental in neuem Glanz, samt umgestalteter<br />

Zimmer mit modernster Ausstattung und tollen<br />

Restaurants wie dem »Man Wah«.<br />

Connaught Road 5, Central, Hong Kong<br />

T: +852 2522 0111, mandarinoriental.com<br />

FOUR SEASONS HOTEL HONG KONG*****<br />

Am Rande des Victoria Harbour gelegen, begeistert<br />

das Luxushotel mit seinen mit insgesamt sieben<br />

Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants<br />

und einem Zen-inspirierten Spa.<br />

Finance Street 8, Central, Hong Kong<br />

T: +852 3196 8888, fourseasons.com<br />

GRAND HYATT HONG KONG*****<br />

Das 36-stöckige Hotel in zentraler Lage verfügt<br />

über 543 Zimmer mit hochwertiger Ausstattung<br />

sowie über die Wellnessoase »Plateau Spa« mit<br />

einem 50 Meter langen beheizbaren Swimmingpool.<br />

1 Harbour Road, Wan Chai, Hong Kong<br />

T: +852 2588 1234, hyatt.com<br />

THE LANGHAM, HONG KONG*****<br />

Im belebten Stadtteil Tsim Sha Tsui befindet sich<br />

das The Langham, wo gehobener Luxus omnipräsent<br />

ist. Stilvolle Suiten, ultimative Gaumenfreuden<br />

und ein umfangreiches Wellness-Angebot machen<br />

den Aufenthalt unvergesslich.<br />

8 Peking Road, Tsim Sha Tsui, Hong Kong<br />

T: +852 2375 1133, langhamhotels.com<br />

KOWLOON SHANGRI-LA, HONG KONG*****<br />

Das elegante Hotel mit spektakulärem Panoramablick<br />

auf die Skyline der Stadt liegt nur einen Katzensprung<br />

vom Causeway Bay entfernt, einem der<br />

beliebtesten Einkaufsziele Hongkongs.<br />

64 Mody Road, Tsim Sha Tsui, Hong Kong<br />

T: +852 2721 2111, shangri-la.com<br />

THE HARI HONG KONG*****<br />

Für die Ausstattung der 210 luxuriösen Zimmer des<br />

The Hari zeichnete die renommierte Innenarchitektin<br />

Tara Bernerd verantwortlich. Die drei Suiten begeistern<br />

mit natürlichen Leinentapeten, Holzvertäfelungen<br />

und antiken Crittall-Türen aus Messing.<br />

330 Lockhart Road, Wan Chai, Hong Kong<br />

T: +852 2129 0388, thehari.com<br />

THE FLEMING****<br />

Urbanes Boutique-Hotel im Herzen des legendären<br />

Ausgehviertels Wan Chai. Beim Design der 66 Zimmer<br />

ließ man sich von den berühmten Fähren des<br />

Hongkonger Hafens inspirieren.<br />

41 Fleming Road, Wan Chai, Hong Kong<br />

T: +852 3607 2288, thefleming.com<br />

TUNG NAM LOU ART HOTEL***<br />

In dem preisgekrönten familiengeführten Hotel<br />

treffen gekonnt fernöstliche und westliche Kultur<br />

aufeinander.<br />

68 Portland Street, Kowloon, Hong Kong<br />

T: +852 3708 7788, tungnamlou.com<br />

RESTAURANTS<br />

& CAFÉS<br />

TA VIE<br />

Das mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnete<br />

Restaurant im Hotel The Pottinger verwöhnt<br />

mit originellen und außergewöhnlichen Kreationen.<br />

2/F, The Pottinger, 74 Queen’s Road Central,<br />

Central, Hong Kong<br />

T: +852 2668 6488, tavie.com.hk<br />

CAPRICE<br />

Im Sternerestaurant Caprice genießt<br />

man klassische französische Küche mit<br />

internationalen Akzenten von Küchenchef<br />

Guillaume Galliot.<br />

Finance Street 8, Central, Hong Kong<br />

T: +852 3196 8882, fourseasons.com<br />

SUSHI SHIKON<br />

In diesem traditionellen Lokal serviert Executive<br />

Chef Yoshiharu Kakinuma Sushi im Edomae-<br />

Stil auf allerhöchstem Niveau.<br />

15 Queen’s Road Central, Hong Kong<br />

T: +852 2643 6800, sushi-shikon.com<br />

FORUM<br />

Seit über 40 Jahren schon wird im Forum<br />

erstklassige kantonesische Küche serviert<br />

u. a. die geschmorte Abalone Ah Yat, das<br />

absolute Kultgericht des Restaurants.<br />

255–257 Gloucester Road,<br />

Causeway Bay, Hong Kong<br />

T: +852 2869 8282, forumrestaurant1977.com<br />

8 1/2 OTTO E MEZZO<br />

Das 8 1/2 Otto e Mezzo ist das einzige<br />

italienische Restaurant außerhalb Italiens,<br />

das drei Michelin-Sterne trägt. Chefkoch<br />

Umberto Bombana wird auch der »König<br />

der weißen Trüffel« genannt.<br />

18 Chater Road, Central, Hong Kong<br />

T: +852 2537 8859, ottoemezzobombana.com<br />

L’ATELIER DE JOËL ROBUCHON<br />

Zeitgenössische französische Küche auf<br />

höchstem Niveau, dafür stehen die Restaurants<br />

mit dem charakteristischen rot-schwarzen Dekor<br />

und einer Weinauswahl, die ihresgleichen sucht.<br />

Shop 401, Landmark Atrium,<br />

15 Queen’s Road Central, Central, Hong Kong<br />

T: +852 2166 9000, robuchon.hk<br />

OCTAVIUM ITALIAN RESTAURANT<br />

Das Fine-Dining-Restaurant gehört ebenfalls<br />

zum Gourmet-Kosmos von Umberto Bombana<br />

und bietet verschiedene Menüs an, darunter<br />

ein sechs- bis achtgängiges Degustationsmenü<br />

mit Weinbegleitung.<br />

22 Des Voeux Road Central, Hong Kong<br />

T: +852 2111 9395, octavium.com.hk<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

70 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


BO INNOVATION<br />

Klassische chinesische Aromen dienen als Inspiration<br />

für die kulinarischen Abenteuer des mit zwei<br />

Michelin-Sternen ausgezeichneten Genusstempels.<br />

45 Pottinger Street, Central, Hong Kong<br />

T: +852 2850 8371, boinnovation.com<br />

L’ENVOL<br />

Wer gerne Meeresfrüchte isst, ist hier genau richtig.<br />

Es gibt feste Menüs, die von Zeit zu Zeit wechseln<br />

und eine fantastische Weinauswahl.<br />

1 Harbour Drive, Wan Chai, Hong Kong<br />

T: +852 2138 6818<br />

lenvolhk.stregishongkong.com<br />

T’ANG COURT<br />

Seit über 30 Jahren zählt das T’ang Court mit seinen<br />

kantonesischen Gaumenfreuden zu den<br />

beliebtesten Gourmet-Hotspots der Stadt.<br />

8 Peking Road, Tsim Sha Tsui, Hong Kong<br />

T: +852 2375 1133, langhamhotels.com<br />

Süffig<br />

Spirituosen auf Agavenbasis<br />

sind das Markenzeichen der<br />

Bar Coa.<br />

Geschmacksexplosion<br />

Das Drei-Sterne-Restaurant<br />

Ta Vie verführt mit<br />

besonderen Genussmomenten.<br />

TATE<br />

Im Tate präsentiert Küchenchefin Vicky Lau<br />

chinesische Küche mit französischen Einflüssen<br />

auf höchstem Niveau.<br />

210 Hollywood Road, Sheung Wan,<br />

Central, Hong Kong<br />

T: +852 2555 2172, tate.com.hk<br />

LUNG KING HEEN<br />

Das Lung King Heen war das erste chinesische Restaurant,<br />

das mit dem Michelin-Stern ausgezeichnet<br />

wurde. Bekannt ist es vor allem für seine Dim<br />

Sum und exquisite Meeresfrüchte.<br />

8 Finance Street, Sheung Wan, Hong Kong<br />

T: +852 3196 8882, fourseasons.com<br />

ARBOR<br />

Im Arbor hält der finnische Küchenchef<br />

Eric Räty das Zepter in der Hand und kombiniert<br />

in dem einem Wald nachempfundenen Lokal<br />

französische Technik mit besten Zutaten<br />

aus Japan.<br />

80 Queen’s Road, Central, Hong Kong<br />

T: +852 3185 8388, arbor-hk.com<br />

SUN TUNG LOK<br />

Bereits seit vier Jahrzehnten gibt es das 1969<br />

von der Familie Yuen gegründete Restaurant mit<br />

Konzentration auf spitzenmäßige Guangdong-<br />

Küche und perfekten Kundenservice.<br />

132 Nathan Road, Tsim Sha Tsui, Hong Kong<br />

T: +852 2152 1417, suntunglok.com.hk<br />

NEW PUNJAB CLUB<br />

Tandoor-Grill-Restaurant mit nordindischer<br />

Küche und Dekor im Retro-Stil. Benannt ist<br />

es nach einem sozialen Club, der während<br />

der britischen Ära gegründet wurde.<br />

34 Wyndham Street, Central, Hong Kong<br />

T: +852 2368 1223, newpunjabclub.com<br />

BARISTA JAM<br />

Das zweistöckige Lokal im schwarz-grauen<br />

Industriedesign beherbergt im Obergeschoß<br />

ein Mini-Kaffee-Museum, unten gibt es diverse<br />

heiße Spezialitäten und Gebäck.<br />

97 Jervois Street, Sheung Wang, Hong Kong<br />

T: +852 2854 2211<br />

LA VIÑA BAKERY<br />

Im La Viña gibt es neben dem für die Bäckerei charakteristischen<br />

Basque Burnt Cheesecake eine<br />

große Auswahl an klassischen und innovativen<br />

Backwaren sowie herzhafte Speisen.<br />

280 Gloucester Road, Causeway Bay, Hong Kong<br />

T: +852 9661 5106, lavina.hk<br />

LATTER CAFE<br />

Das europäisch inspirierte Café mit cremefarbenem<br />

Interieur bietet neben klassischem<br />

Kaffee auch eine vielfältige Auswahl an speziellen<br />

Getränken wie Matcha Coffee Latte und Passionsfrucht-Eistee.<br />

T: +852 2682 8628<br />

WINSTONS COFFEE<br />

Dank des Retro-Schilds über dem Eingang<br />

ist das Café nicht zu übersehen. Hier gibt<br />

es herzhafte Frühstückgerichte gleichermaßen<br />

wie süßes Gebäck. Und natürlich Kaffee.<br />

213 Queen’s Road, Sai Ying Pun, Hong Kong<br />

T: +852 2559 5078<br />

winstonscoffee.com<br />

BARS & NIGHTLIFE<br />

COA<br />

Bereits zum dritten Mal wurde die Bar zur besten<br />

Asiens gekürt. Gegründet wurde sie von Jay Khan,<br />

einem Spezialisten für Agavenspirituosen. Von<br />

denen gibt es über 200 Flaschen vor Ort, darunter<br />

Mezcal, Tequila und Sotol.<br />

6–10 Shin Hing Street, Central, Hong Kong<br />

T: +852 2813 5787, coa.com.hk<br />

ARGO<br />

Moderne Cocktailbar im Four Seasons Hotel<br />

mit innovativen Spirituosen und einem Cocktailprogramm,<br />

das traditionelle Zutaten wie<br />

Sojabohnen und schwarzen Essig verwendet.<br />

8 Finance Street, Central, Hong Kong<br />

T: +852 3196 8882, fourseasons.com<br />

DARKSIDE<br />

In der klassischen Bar genießt man seltene alte<br />

Spirituosen, Zigarren sowie Cocktails zu den<br />

schwungvollen Klängen von Live-Jazz.<br />

18 Salisbury Road, Tsim Sha Tsui, Hong Kong<br />

T: +852 3891 8732, rosewoodhotels.com<br />

THE AUBREY<br />

Der faszinierende Blick auf den Victoria Harbour<br />

ist nur eines der Highlights im The Aubrey.<br />

Plüschige Vintage-Möbel und schöne Lampen<br />

gehen Hand in Hand mit exzellenten japanischen<br />

Getränken.<br />

Connaught Road 5, Central, Hong Kong<br />

T: +852 2522 0111, mandarinoriental.com<br />

PENICILLIN<br />

Hongkongs erste nachhaltige Bar mit geschlossenem<br />

Produktionsprozess verwendet ausschließlich<br />

lokal bezogene und recycelte Zutaten.<br />

23 Hollywood Road, Central, Hong Kong<br />

T: +852 9880 7995, penicillinbar.com<br />

QUINARY<br />

Hypermodern und industriell gestaltet ist das<br />

Quinary ein absoluter Hotspot der lokalen Barszene.<br />

Die Getränke sollen durch<br />

»Multisensory Mixology« die Sinne anregen.<br />

58 Hollywood Road, Central, Hong Kong<br />

T: +852 2851 3223, quinary.hk<br />

DIO<br />

Morgens gibt es in dem nach dem griechischen<br />

Gott des Weins benannten Lokal Kaffeespezialitäten,<br />

abends werden tolle Cocktails serviert.<br />

8 Aberdeen Street, Central, Hong Kong<br />

T: +852 9199 3956<br />

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<strong>LIVING</strong><br />

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71


trends / ARTY<br />

WEEKEND<br />

Ein Hoch auf die Nudel!<br />

Das Cup Noodles<br />

Museum ist auf<br />

jeden Fall einen<br />

Besuch wert.<br />

DESIGN & SHOPPING<br />

MUSEEN & GALERIEN<br />

THE LANDMARK HONG KONG<br />

In der edlen Shopping Mall sind über 200 Shops<br />

vereint, in denen man Luxusmarken wie Stella Mc-<br />

Cartney, Alexander McQueen und Burberry findet.<br />

15 Queen’s Road Central, Central, Hong Kong<br />

Island, Hong Kong<br />

T: +852 2500 0555, landmark.hk<br />

HONG KONG BIODIVERSITY MUSEUM<br />

Dieses Museum widmet sich ausschließlich der<br />

Artenvielfalt und beherbergt über 15.000 Exemplare<br />

verschiedener Tiere und Pflanzen.<br />

Kadoorie Biological Sciences Building, The University<br />

of Hong Kong, Pok Fu Lam Road, Hong Kong<br />

hkbiodiversitymuseum.org<br />

TEMPLE STREET NIGHT MARKET<br />

Auf einem der lebhaftesten Flohmärkte der Stadt<br />

findet man von günstiger Kleidung über herrliches<br />

Street Food bis hin zu Souvenirs alles, was das<br />

Herz begehrt.<br />

Temple Street, Jordan, Kowloon, Hong Kong<br />

IFC MALL<br />

In diesem Einkaufszentrum gibt es eine große Auswahl<br />

an Stores aus dem Mittel- und Luxussegment<br />

sowie einige Restaurants. Auf der Dachterrasse<br />

kann man essen und dabei die schöne Aussicht<br />

genießen.<br />

8 Finance Street, Central, Hong Kong<br />

T: +852 2295 3308, ifc.com.hk<br />

HOMELESS<br />

An mehr als zehn Standorten in ganz Hongkong begeistern<br />

die Homeless-Shops mit ihren eklektischen<br />

Stücken wie Sitzsäcken in Cupcake-Form<br />

und schwebenden Mondlampen.<br />

10 Hysan Avenue, Causeway Bay, Hong Kong<br />

T: +852 9309 7120, homeless.hk<br />

HONG KONG MUSEUM OF ART<br />

Das HKMoA wurde 1962 gegründet und beherbergt<br />

eine Kunstsammlung von über 18.800 Objekten,<br />

welche das kulturelle Erbe der Stadt und ihre Verbindungen<br />

in die ganze Welt repräsentieren.<br />

10 Salisbury Road, Tsim Sha Tsui, Hong Kong<br />

T: +852 2721 0116, hk.art.museum<br />

CUP NOODLES MUSEUM HONG KONG<br />

Das berühmte Museum der japanischen Ramen-<br />

Marke Nissin ist der perfekte Spot, um einmalige<br />

Fotos zu schießen, und bietet exklusive Workshops<br />

sowie einen umfangreichen Geschenkeladen.<br />

33 Canton Road, Tsim Sha Tsui, Hong Kong<br />

T: +852 3406 6600, cupnoodles-museum.com.hk<br />

LADIES’ MARKET<br />

Getreu seinem Namen richtet sich dieser Markt an<br />

eine weibliche Klientel mit Dutzenden von Ständen,<br />

an denen Kleidung, Handtaschen und Schuhe angeboten<br />

werden.<br />

Tung Choi Street, Mong Kok, Hong Kong<br />

LALA CURIO<br />

Design-Fans sollten hier unbedingt einen Stopp einplanen.<br />

Im Lala Curio gibt es bestickte Chinoiserie-<br />

Tapeten, Cloisonné-Fliesen und maßgeschneiderte,<br />

handgefertigte Einrichtungsgegenstände.<br />

333 Lockhart Road, Wan Chai, Hong Kong<br />

T: +852 2295 6263, lalacurio.com<br />

DONGPOHK<br />

Uriger Vintage-Laden, unverkennbar an den blauen<br />

Fensterläden. Wer auf der Suche nach Antiquitäten<br />

und Vintage-Stücken aus den 50er- bis 80er-Jahren<br />

ist, wird garantiert fündig. Weiters umfasst das<br />

Angebot nostalgische lokale Snacks, Spielzeug und<br />

Handwerkskunst.<br />

17 Shing Wong Street, Central, Hong Kong<br />

T: +852 9451 7688<br />

ELEMENTS<br />

Gute Auswahl an bekannten Marken und Restaurants.<br />

Zum Vergnügen abseits von Shopping und<br />

Essen sind eine Eisbahn sowie ein Kino vor Ort.<br />

1 Austin Road West, Tsim Sha Tsui, Hong Kong<br />

www.elementshk.com<br />

HAK DEI<br />

Netter kleiner Laden voll von Haushaltswaren und<br />

Wohnaccessoires mit Schwerpunkt auf Retro-Artikeln<br />

aus Hongkong wie lokal bemalte Keramik.<br />

618 Shanghai Street, Mong Kok, Hong Kong<br />

T: +852 9806 1476, hakdei.com<br />

COCONUT MATTER<br />

Längst hat sich die Bio-Hautpflegemarke in der<br />

Beauty-Szene Hongkongs einen Namen gemacht.<br />

Für die Produkte werden ausschließlich pflanzliche<br />

Inhaltsstoffe verwendet.<br />

33 Yip Kan Street, Wong Chuk Hang, Hong Kong<br />

T: +852 9539 1151, coconutmatter.com<br />

PAPER N THINGS<br />

Unwiderstehlich süße Schreibwaren gibt es bei Paper<br />

n Things sowie Malbücher, Karteikarten, Tassen<br />

und Kerzen. Unbedingt vorbeischauen!<br />

10 Chater Road, Central, Hong Kong<br />

T: +852 9661 9856, papernthings.com.hk<br />

FINAL FRAGMENTS<br />

Auf den Prinzipien des japanischen Minimalismus<br />

basierend, bietet der Shop Kleidung, handgefertigte<br />

Taschen und andere Dinge, die zeitlos schön sind<br />

und keinen kurzlebigen Trends folgen.<br />

40 See Cheung Street, Sai Kung, Hong Kong<br />

T: +852 2955 0088, finalfragments.com<br />

ARCHITEKTUR<br />

BLUE LOTUS GALLERY<br />

In der Blue Lotus Gallery gibt es großartige<br />

zeitgenössische Fotografie zu sehen, deren<br />

Schwerpunkt auf der Erforschung der Kultur und<br />

Identität Hongkongs liegt.<br />

28 Pound Lane, Sheung Wan, Hong Kong<br />

T: +852 6100 1295, bluelotus-gallery.com<br />

EMPTY GALLERY<br />

Auf 4500 Quadratmetern präsentiert die<br />

Empty Gallery etablierte und aufstrebende<br />

Künstler:innen sowie ein Programm mit Performances,<br />

Auftragsarbeiten und Musik.<br />

3 Yue Fung Street, Aberdeen, Hong Kong<br />

T: +852 2563 3396, emptygallery.com<br />

GAGOSIAN<br />

Im Herzen der Stadt befindet sich mit der »Gagosian<br />

Gallery« eine der weltweit führenden Galerien<br />

für moderne und zeitgenössische Kunst. Insgesamt<br />

gibt es weltweit zwölf dieser Galerien, u. a. in New<br />

York, London und Rom.<br />

12 Pedder Street Central, Hong Kong<br />

T: +852 2151 0555, gagosian.com<br />

Futuristisch<br />

Wie aus einem Science-Ficition-<br />

Film entsprungen: der Jockey<br />

Club Innovation Tower.<br />

Fotos: TungCheung/Shutterstock, X p o s e/Shutterstock, beigestellt<br />

JOCKEY CLUB INNOVATION TOWER<br />

Der Tower beherbergt die Hong Kong Polytechnic<br />

School of Design und wurde von Star-Architektin<br />

Zaha Hadid designt.<br />

11 Yuk Choi Road, Hung Hom, Hong Kong<br />

T: +852 2786 5454<br />

COMPETITION PAVILION<br />

Der Holzpavillon war der Siegerentwurf der Hong<br />

Kong Architects & Design Competition 2017 und ist<br />

ein Entwurf von Paul Tse und Evelyn Ting von New<br />

Office Works in Zusammenarbeit mit Sun Fook Holdings<br />

Construction Limited.<br />

West Kowloon, westkowloon.hk<br />

Shop til you drop<br />

Das Angebot auf dem<br />

Ladies’ Market ist<br />

wahrhaft überbordend.<br />

YIK CHEONG BUILDING<br />

Die auch als »Monster Building« bekannte Wohnanlage<br />

ist ein Beispiel für die traditionelle urbane<br />

Architektur Hongkongs.<br />

King’s Road, Quarry Bay, Hong Kong<br />

72 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


minimalistische Design-<br />

Schiebetüren<br />

vereinen perfekt<br />

Design u. Funktionalität<br />

Maximale Glasflächen<br />

für viel Licht und einen<br />

ungestörten Blick ins<br />

Freie.<br />

Richtpreise auf<br />

livingglas.at<br />

Rahmenlose Design-Schiebetüren für den besonderen Ausblick<br />

PIVOT Eingangstüre,<br />

die keine<br />

Grenzen kennt:<br />

ideal für großzügig<br />

bemessene Situationen.<br />

Breite max. 3000 mm<br />

Höhe max. 6200 mm<br />

Pivot Eingangstüren – beeindruckende Größen<br />

Moderne<br />

Wohnraumerweiterung<br />

Bild 5500 x 5000 mm<br />

mit Design-Schiebetüren<br />

und Beschattung<br />

Richtpreise auf<br />

livingglas.at<br />

Wohnen im Garten für ein außergewöhnliches Lebensgefühl<br />

Keller minimal windows ® Design-Schiebefenster • Livingbox der moderne Wintergarten • Loft-Elemente<br />

livingglas GmbH • 2521 Trumau • Dr. Theodor-Körner-Str. 51<br />

Schauraum Wien 1 • Schottenring 31 • Terminvereinbarung erforderlich!<br />

T: +43 2253 22 300 • F: -55 • E: offi ce@livingglas.at • www.livingglas.at


iconomy<br />

DESIGN-ICONS<br />

UNTER 100<br />

Schwarmintelligenz<br />

Thomas Poganitschs<br />

Vögel aus Beton oder<br />

Keramik machen sich<br />

nicht nur gut an Wänden,<br />

sondern auch als Wandhaken<br />

nützlich.<br />

Nicht wenige fliegen, auf die Wandhaken in<br />

Vogelform von Thomas Poganitsch. Warum?<br />

Weil sich poetischer Minimalismus alltagstauglich<br />

in eine ornithologische Design-Tradition<br />

einreiht. TEXT MANFRED GRAM<br />

krähe aus der Bergregion der Appalachen<br />

seit den 1950er-Jahren<br />

in Wohnräume geflogen kommt.<br />

Mit gut 200 Euro ist er leider<br />

kein Kandidat für die Iconomy-<br />

Rubrik, dafür sei er aber als Kuckucksei<br />

hier jetzt einmal<br />

erwähnt.<br />

Günstiger sind da schon die<br />

Vogelschwärme des österreichischen<br />

Designers Thomas Poganitsch,<br />

die er unter seinem Label<br />

Formpoet vertreibt. Was sofort<br />

auffällt: Bei ihm übernimmt das<br />

Dekorative auch eine Funktion.<br />

Denn seine in Handarbeit, vorwiegend<br />

aus Beton und Keramik<br />

gefertigten Vögel, dienen auch<br />

Ausflug-Vögel<br />

Formpoet<br />

Jahr: 2016<br />

Design: Thomas Poganitsch<br />

Hersteller: Formpoet<br />

Preis: Kleiner Schwarm<br />

(4 Stück) ab 65 Euro<br />

Eigentlich kommt es gar<br />

nicht einmal so selten<br />

vor, dass es Kreativen im<br />

Gestaltungsprozess den<br />

Vogel raushaut. Im übertragenen<br />

Sinn, aber auch wortwörtlich.<br />

Denn wenn man sich ein wenig<br />

in der Designgeschichte umschaut,<br />

wimmelt es nur so von<br />

Papageien, Enten, Pinguinen,<br />

Eulen und anderen gefiederten<br />

Freunden, die man sich zu Hause<br />

als Dekorationsobjekte ins Regal<br />

oder sonst wo hinstellt. Der<br />

wahrscheinlich berühmteste Vogel<br />

ist dabei wohl der »House<br />

Bird« vom Ehepaar Eames, der<br />

in Gestalt einer eleganten Rabenals<br />

Wandhaken, die bis zu 25 kg<br />

Gewicht tragen können. Nicht<br />

schlecht für die zarten Geschöpfe,<br />

die, montiert man sie im<br />

Schwarm, so als Wandinstallation<br />

wie auch Garderobe durchgehen.<br />

Eine gelungene<br />

Kombination aus Optik und<br />

praktischem Nutzen also, die<br />

aber noch mehr kann. Denn die<br />

minimalistische Zurückhaltung<br />

verleiht den Objekten eine reizvolle<br />

Eleganz, die auch nicht verloren<br />

geht, wenn einzelne<br />

Exemplare versilbert oder gar<br />

vergoldet die Aufmerksamkeit<br />

auf sich lenken.<br />

Poganitsch gelingt somit das<br />

Kunststück, die Einfachheit seines<br />

Objekts in den Vordergrund<br />

zu stellen und genau daraus<br />

Spannung (wie bei Hitchcock?)<br />

zu kreieren. Zumal den Vögelchen<br />

durchaus auch Doppelbödiges<br />

inne wohnt. Sie wirken<br />

nämlich stets so, als wollen sie<br />

gerade die Wand, an der sie<br />

montiert sind durchbrechen,<br />

um sich in die Lüfte zu erheben.<br />

Da bleiben Assoziationsketten<br />

nicht aus. Schließlich hat ein<br />

Vogel, der seine Schwingen<br />

spreizt eine überaus starke Symbolkraft<br />

in Sachen Freiheit. Dass<br />

dieses Schwarm-Szenario bombenfest<br />

an eine Wand geschraubt<br />

ist, um als Haken stumm zu dienen,<br />

lässt sich dabei durchaus<br />

als komischer Widerspruch verbuchen.<br />

THOMAS POGANITSCH<br />

1987 in Kärnten geboren, hat für<br />

internationale Design-Studios in<br />

Italien und China gearbeitet, bevor es<br />

ihn nach Wien verschlug. Seit sieben<br />

Jahren fertigt er in Handarbeit in<br />

seiner Werkstatt Produkte wie<br />

Seifenschalen, Zuckerdosen oder<br />

gar Lautsprecher aus Beton an.<br />

Zudem leistet er mit seinen Original<br />

Wiener Zeitungshaltern, die nach<br />

alter Handwerkstradition entstehen,<br />

(s)einen Beitrag zur heimischen<br />

Kaffeehauskultur. formpoet.at<br />

Gesehen bei:<br />

raumkomplett.at<br />

hannaundmartha.de<br />

Fotos: beigestellt<br />

74 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


INTERIOR-KULT / design<br />

KULT STÜCK<br />

Alles in Ordnung<br />

»Colombos mobile Organisationsstation«<br />

von B-Line ist in vielen<br />

verschiedenen Größen und Ausführungen<br />

erhältlich. Hier in<br />

medium, 527 Euro, via connox.at<br />

Fotos: beigestellt<br />

AUFGEFÄCHERT<br />

Das Dynamische und Vorwärtsorientierte<br />

kommt in den Entwürfen<br />

Joe Colombos immer praktisch<br />

daher. Schließlich hat der italienische<br />

Architekt und Designer seine Produkte<br />

vor allem anwenderorientiert gedacht.<br />

Gelungenes Design musste für ihn über das<br />

Dekorative hinaus gehen, es sollte Abläufe<br />

einfacher machen, den vorhandenen Platz<br />

bestmöglich ausnutzen, kurz: im Alltag überzeugen.<br />

Kunststoff war sein favorisiertes<br />

Material, klare, schlanke Linien typisch für<br />

seine Entwürfe. Das sieht man auch bei<br />

»Boby«. Der retrofuturistische Rollcontainer<br />

bringt seit über 70 Jahren Ordnung in Büros,<br />

Werkstätten, Wohnräume und gilt dabei längst<br />

als Paradeobjekt des 70er­Jahre­Designs. In<br />

dieser Funktion ist er auch in der ständigen<br />

Ausstellung des MoMAs zu sehen, ebenso wie<br />

in der Collezione der Triennale in Mailand.<br />

JOE COLOMBO<br />

Eine künstlerische Ausbildung, Affinität zur<br />

Technik und die Liebe zur Veränderung haben<br />

sich bei Joe Colombo (1930 bis 1971) zu Erfolgsentwürfen<br />

verbunden. In seiner kurzen Schaffensperiode<br />

von etwa zehn Jahren kreierte der Mailänder<br />

viele Klassiker des 70er-Jahre-Futurismus.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

75


trends / NACHGEFRAGT<br />

Jasper Morrison gilt als Meister der Funktionalität.<br />

Die Prinzipien des Normalen hat er in den letzten<br />

40 Jahren auf die Spitze getrieben und dabei gezeigt,<br />

wie man Ikonen von Dauer kreiert und dabei alles<br />

andere als Mittelmaß ist.<br />

TEXT MANFRED GRAM<br />

er Normalitätsbegriff ist eine<br />

ambivalente Angelegenheit.<br />

Zunächst einmal klingt »normal«<br />

ziemlich harmlos. Es ist ja nichts<br />

einzuwenden gegen das Vertraute, das<br />

Durchschnittliche oder Meistvertretene.<br />

Dummerweise lauert dahinter aber schon der<br />

Abgrund, denn das »Normale« verweist<br />

immer auch darauf, wie etwas sein sollte. Und<br />

wenn dann jemand auf die Idee kommt, das<br />

Normale einzufordern und hinter sich eine<br />

Armee des Mittelmaßes versammelt, könnte es<br />

brenzlig werden.<br />

Man kann davon ausgehen, dass Jasper<br />

Morrison, dem britischen Star-Kreativen, der<br />

in London, Paris und Tokio eigene Designstudios<br />

betreibt, die diskursiven Dissonanzen rund<br />

um die »Normalität« bekannt sind. Und es ist<br />

eine gestalterische, philosophische und vor<br />

allem menschliche Höchstleistung des mittlerweile<br />

64-Jährigen, dass er zeitlebens nie in die<br />

Fallen getappt ist, die das Normale so bereithält.<br />

Im Gegenteil: Gemeinsam mit dem japanischen<br />

Designer Naoto Fukasawa hat er den<br />

Begriff sogar erweitert und vor fast 20 Jahren<br />

das Konzept des »Supernormalen« formuliert,<br />

das er gerne so erklärt: »Dinge, die supernormal<br />

sind, bleiben über eine lange Zeit funktional<br />

und richtig. Es sind Dinge, die geschätzt<br />

werden für ihre funktionalen Qualitäten und<br />

nicht so sehr dafür, wie sie aussehen.«<br />

CHAMPION DER FUNKTIONALITÄT<br />

Die Konsequenz, mit der Morrison zu Werke<br />

ging, brachte ihm jedenfalls den schönen<br />

Handlebar Table<br />

Morrisons berühmt gewordene<br />

Arbeit aus der Studienzeit kombiniert<br />

zwei Fahrradlenker mit<br />

Birkenholz und Glas zu einem<br />

Tisch. Ein Upcyling-Traum, der<br />

43 Jahre am Buckel hat.<br />

Flower Pot Table<br />

Für Cappellini<br />

ver wirklichte Morrison<br />

diese Idee.<br />

Übereinander gestapelte<br />

Blumentöpfe werden zur<br />

Basis eines Beistelltisches.<br />

Clever, einfach und witzig.<br />

Spitznamen »Champion der Funktionalität«<br />

ein und er avancierte zu einem der stilprägendsten<br />

Designer der 1990er- und 2000er-<br />

Jahre, indem er gestalterische Prinzipien wie<br />

sie von Dieter Rams oder Max Bill gepredigt<br />

wurden, weiterdrehte. »Neunundneunzig<br />

Prozent aller Designobjekte sollen schnell<br />

wahrgenommen werden, das ist Teil der<br />

Marketingstrategie vieler Unternehmen. Aber<br />

Objekte, die man sofort wahrnimmt, sind<br />

Wingnut Chair<br />

Aus Hartfaserplatten<br />

ausrangierter Wäscheschachteln<br />

wurde dieser Sessel gefertigt.<br />

Origamifalttechniken dienten<br />

als Inspirationsquelle.<br />

Fotos: © Elena Mahugo, © Antony Hill, beigestellt<br />

76 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Three Sofa Deluxe<br />

Kleines Sofaexperiment in<br />

Sachen Formensprache mit<br />

Skulpturmessage für Cappellini.<br />

Der Meister der Funktionalität<br />

haut einmal auf die Pauke.<br />

Bottle<br />

Morrisons erste<br />

Kunststoffarbeit für Magis war<br />

ein (stapelbares) Flaschen -<br />

regal. Die Idee wurde<br />

oft kopiert.<br />

meist nicht die besten Alltagsbegleiter,<br />

sie stören die Atmosphäre durch ihre<br />

überbordende Präsenz«, erklärte er<br />

einmal in einem Interview.<br />

Folglich produzierte der Absolvent der<br />

Kingston Polytechnic Design School und des<br />

Royal College of Art in London<br />

ausschließlich angenehme Alltagsbegleiter.<br />

Der Output aus fast 40<br />

Jahren ist enorm. Er umfasst etwa<br />

Sofas für Cappellini, Elektronisches<br />

für Olivetti, Samsung und Sony oder<br />

zeitlose Alltäglichkeiten für Magis,<br />

Flos, Alessi und Vitra.<br />

Dinge, die meistens auch gegenwärtig<br />

noch zu haben sind. Unter<br />

anderem im eigenen Shop »Super<br />

Normal«, der sich unmittelbar bei<br />

seinem Londoner Studio befindet. Nebst<br />

Produkten anderer Hersteller:innen und<br />

Hi-Fi<br />

So stellte sich Morrison<br />

(gemeinsam mit John Tree) Ende<br />

der 90er-Jahre die Hi-Fi-Zukunft<br />

vor. Auftraggeber Sony Europe<br />

hatte aber andere Visionen und<br />

stoppte das Projekt.<br />

Kreativer, die in Morrisons Supernorm­<br />

Konzept passen. »Hier wird verkauft, was uns<br />

richtig erscheint«, kommentiert Morrison<br />

dieses kleine Nebengeschäft.<br />

Morrison, der übrigens stets als sehr<br />

freundlich, zurückhaltend und bescheiden<br />

beschrieben wird, bleibt also in der Spur und<br />

dabei kompromisslos. Beim Blick auf die<br />

Design­Gegenwart ist er übrigens sicher, dass<br />

das Zeitlose siegen wird. Zu viel an Trends<br />

hat er kommen und gehen und wieder<br />

kommen und dann gehen sehen. »Was<br />

derzeit geschieht, hat etwas Dekadentes an<br />

sich, das mich an die Postmoderne erinnert.<br />

So etwas schlägt stets ins Dekorative um. Ich<br />

gehe davon aus, dass die Menschen früher<br />

oder später dessen überdrüssig werden und<br />

zu etwas weniger Auffälligem zurückkehren<br />

werden.« Wenn’s so weit ist, schlägt einmal<br />

mehr die Stunde des Supernormalen.<br />

Vielleicht sogar mit einer Uhr, die Jasper<br />

Morrison gestaltet hat …<br />

Table Clock<br />

An der Tischuhr für die<br />

dänische Marke Hay lässt<br />

sich Morrisons Affinität zum<br />

deutschen Post-Funktionalismus<br />

der 1980er erkennen.<br />

APC<br />

Der »All Plastic Chair«,<br />

den Vitra im Programm<br />

hat, avancierte in kürzester<br />

Zeit zu einem Klassiker<br />

und Bestseller.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

77


GOTTFRIED<br />

HELNWEIN<br />

art five<br />

1<br />

1. »Riding Around«<br />

von Philip Guston<br />

»Guston erzählt in<br />

seltsam klobigen,<br />

comichaften Metaphern<br />

immer wieder von der<br />

Banalität des Bösen und<br />

der Mittelmäßigkeit<br />

der Gesellschaft des<br />

20. Jahrhunderts in<br />

Amerika.«<br />

Exklusiv in <strong>LIVING</strong>:<br />

Persönlichkeiten<br />

der Kunstszene<br />

verraten ihre Musthaves<br />

fürs Zuhause.<br />

Aktuell: Gottfried<br />

Helnwein zeigt uns<br />

seine Design- und<br />

Kunst-Favoriten.<br />

22. »Donald Duck«<br />

»Als Fünfjähriger traf ich den<br />

Mann, der mein Leben von Grund<br />

auf verändern sollte. Obwohl er<br />

gar nicht aussieht wie ein Mensch,<br />

verkörpert er das Menschliche<br />

doch mehr als alle Werke der<br />

bildenden Kunst vor ihm.«<br />

4<br />

4. »Der Gähner«<br />

von Franz Xaver Messerschmidt<br />

»Einer der Giganten der österreichischen<br />

Kunst. Mit seinen Charakterköpfen ist ihm<br />

der ultimative Befreiungsschlag gegen<br />

alle Regeln und Konventionen geglückt,<br />

was nur wenigen Künstlern gelingt.«<br />

5. »Das kranke Mädchen« von Edvard Munch<br />

»Mir fällt eigentlich kein Kunstwerk ein, das so<br />

viel Empathie in mir auslöst, wie diese Zeichnung<br />

von Edvard Munch.«<br />

5<br />

3. »Der Wanderer über<br />

dem Nebelmeer« von<br />

Caspar David Friedrich<br />

»Dieser Epoche der (Kunst-)Geschichte<br />

fühle ich mich zutiefst verbunden.<br />

Es war das letzte Aufbäumen einer<br />

ganzen Generation junger, rebellischer<br />

Künstler und Träumer.«<br />

GOTTFRIED HELNWEIN<br />

Gottfried Helnwein, 1948 in Wien<br />

geboren, zählt zweifellos zu den<br />

bekanntesten Künstler:innen der<br />

Gegenwart. Seine hyperrealistischen<br />

Werke polarisieren und kritisieren<br />

gleichermaßen.<br />

Fotos: Bodo Marks/dpa/picturedesk.com, akg-images/picturedesk.com, akg-images/picturedesk.com,<br />

Bridgeman Art Library/picturedesk.com, © Sascha Montag, beigestellt<br />

78 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


AVOLIO DESIGN E.U.<br />

NACHHALTIGER LUXUS,<br />

MADE IN ITALY<br />

AVOLIO Living Design Treasures ist ein aufstrebendes Designunternehmen mit dem Ziel, die<br />

Kluft zwischen funktionalen Möbeln und dekorativen Accessoires zu schließen.<br />

FOTOS: BENEDETTO PALLA, LOCATION: VILLA DI CORLIANO, SAN GIULIANO TERME (ITALIEN)<br />

PORTRAITFOTO: PIER LUIGI AVOLIO; RENDERINGS: SUZA AVOLIO<br />

Die schöpferische Kraft dahinter<br />

ist Suza Avolio, eine eklektische<br />

Kreative mit einer Leidenschaft<br />

für unkonventionelle Ästhetik<br />

und nachhaltigen Luxus. Mit ihrer<br />

Kollek tion BIONICO nimmt sie uns mit<br />

auf eine etwas andere Reise in die schöne<br />

Toskana, ihre Wahlheimat, fernab von<br />

klassischen Klischees.<br />

Zwischen dem Monte Pisano und dem<br />

Fiume Serchio, wo einst die Adeligen<br />

Pisas ihre eleganten Landsitze errichteten,<br />

führt sie uns in eine Welt, in einen Mikrokosmos,<br />

der eine einzigartige und bizarre<br />

Schönheit birgt: den der grünen Reiswanze.<br />

Während sie in den warmen Monaten<br />

im Laub verborgen bleibt, offenbart sie<br />

sich im Herbst, stets auf der Suche nach<br />

einem gemütlichen Winterquartier.<br />

Insekten sind ein fester Bestandteil des<br />

biologischen Kreislaufs und man sollte<br />

stets versuchen, eventuelle Abneigungen<br />

ihnen gegenüber zu überwinden. Suza<br />

Avolio stellte sich dieser Aufgabe, indem<br />

sie den sechsbeinigen Couchtisch<br />

CALEIDO TB designte, der die kaleidoskopische<br />

Farbenpracht der Insektenwelt<br />

zelebriert.<br />

Inspiriert von der faszinierenden Vielfalt<br />

der Insekten mit ihren verschiedenen<br />

Farben und Formen, bringt die BIONICO-<br />

Kollektion eine aufregende Ästhetik hervor,<br />

eröffnet neue Möglichkeiten im<br />

Interior Design und vermittelt auf überraschende<br />

Weise eine Botschaft der Vielfalt<br />

und Akzeptanz.<br />

INFO<br />

Avolio Design e.U.<br />

T: +43 676 403 3243<br />

info@avolio-design.it<br />

avolio-design.it<br />

ADVERTORIAL<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

79


Wir gestalten Interiors, die Raum fürs Leben schaffen.<br />

Für Persönlichkeiten, die Lust haben, Charakter zu zeigen und ihren Ideen freien Lauf<br />

zu lassen. Unsere Wohnräume, Hotels, Büros und Shops sind so individuell wie unsere<br />

Auftraggeber und ihre einzigartigen Erzeugnisse. Weil nicht unsere Designs das Maß<br />

der Dinge sind, sondern die Menschen, die in ihnen leben und arbeiten.


<strong>LIVING</strong><br />

DESIGN<br />

102<br />

94<br />

ALPINER DESIGN-HOTSPOT<br />

Höchster Komfort im Triforêt<br />

alpin.resort in Hinterstoder. (S. 82)<br />

FRAUEN IM DESIGN<br />

Zeitgenössische Gestalterinnen finden<br />

überraschende Design-Lösungen. (S. 88)<br />

GLAMOUR IN DUBLIN<br />

Interiorprofi Róisín Lafferty gestaltete<br />

ein opulentes Stadtdomizil. (S. 94)<br />

100 JAHRE LAVALAMPE<br />

Das neonfarbene Blubbern erlebt ein<br />

Comeback. (S. 102)<br />

Fotos: © Mathos, Ruth Maria Murphy, © Quinti Sedute, beigestellt<br />

82<br />

88


design / TRIFORÊT<br />

ALPINER<br />

DESIGN-HOTSPOT<br />

IN HINTERSTODER<br />

Im Skigebiet Hinterstoder in der Region Pyhrn-Priel gelegen, reüssiert der chice Hotel-Spot<br />

Triforêt alpin.resort als neue Andockstation für Komfort, Fine-Dining und stilvollen<br />

Design-Anspruch. Privatsphäre auf hohem Niveau, exklusive Chalets und ein durchdachtes<br />

Lifestyle-Konzept runden das Gesamterlebnis erfolgreich ab. TEXT THERESE FREI<br />

Fotos: beigestellt<br />

82 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Architektonisches Zusammenspiel<br />

Die markanten Chalets gehen mit der<br />

Architektur des Haupthauses eine<br />

wunderbare Synergie ein.<br />

triforet.at<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

83


design / TRIFORÊT<br />

Restaurant Hutterer<br />

Auf der Terrasse des Restaurants<br />

werden auf 130 Außenplätzen täglich<br />

von 7:30 bis 22:00 Uhr alle Gäste<br />

der Region willkommen geheißen.<br />

Nur fünfzig Kilometer südlich des<br />

berühmten Voralpenkreuzes,<br />

zweieinhalb Stunden von Wien<br />

entfernt, liegt der Ort Hinterstoder<br />

mitten in der Region Pyhrn-Priel – ein<br />

verschneiter Geheimtipp, abseits vom Trubel.<br />

Mit der 10er-Hössbahn kommt man auf die<br />

Hutterer Böden und damit direttissima in<br />

eine tiefverschneite Winterlandschaft, die<br />

Ausgangspunkt für jede Art von Schneevergnügen<br />

ist. Seit Dezember ist diese Reise aber<br />

auch noch einen weiteren Abstecher wert:<br />

denn dort wurde ein altes Berghotel mit aller<br />

Sorgfalt und Geschmack renoviert und<br />

erstrahlt nun mit dem klingenden Namen<br />

Triforêt alpin.resort im neuen Glanz. Eine<br />

gewisse Portion Romantik ist diesem Platz<br />

gewiss und so bleibt das Auto am besten im<br />

Tal. Denn mit jedem Schritt von der Mittelstation<br />

bis zum Entrée des Hotels, lässt man<br />

Stress und Hektik hinter sich und wird mehr<br />

und mehr eins mit der Natur: Architektonisch<br />

fügen sich die 20 freistehenden, neu<br />

erbauten Chalets und das markante Haupthaus<br />

in nahezu perfekter Symmetrie in die<br />

Landschaft ein. Die gesamte Urlaubsregion<br />

Pyhrn-Priel erfährt durch den Zuwachs<br />

Cocktail-Empfang<br />

Die Rezeption ist elegant in die<br />

alpin.bar integriert und verwöhnt<br />

die Gäste des Triforêt mit<br />

exklusivem Alpengin und raffiniert<br />

gemixten Cocktails.<br />

Fotos: beigestellt<br />

84 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


dieses alpinen Juwels zweifelsohne ein<br />

spannendes Upgrade und lockt eine<br />

design-affine Zielgruppe aus dem In- und<br />

Ausland an.<br />

»Ich erinnere mich noch genau an den<br />

März 2020. Es war gerade Lockdown und ich<br />

habe stundenlang in der Natur verbracht und<br />

bin täglich an dem leerstehenden Hotel<br />

vorbeigegangen«, erinnert sich Michael<br />

Fröhlich, Investor und Initiator von Triforêt:<br />

»Dabei habe ich mir überlegt, was man damit<br />

machen könnte. Ich fand es viel zu schade,<br />

dieses Gebäude an diesem magischen Ort<br />

verfallen zu sehen.« Die Bilder im Kopf<br />

wurden schließlich immer konkreter »und<br />

durch das Know-how von Alois Aigner,<br />

meinem Business Partner, ganz vielen<br />

Freunden und allen voran meiner Familie<br />

und meiner Frau Nicole, wurde aus diesem<br />

Hirngespinst schließlich Realität.«<br />

FARBUNIVERSEN<br />

Interior Consultant<br />

Nicole Daniel-Fröhlich<br />

in einem extra für das Triforêt<br />

angefertigten Lounge-Sessel.<br />

»Wir möchten uns vom<br />

Gewöhnlichen abheben<br />

und anders sein. Dieser<br />

Eindruck soll bereits<br />

beim ersten Betreten<br />

der Lobby stattfinden.«<br />

Im Triforêt angekommen, passiert etwas<br />

Magisches: Man fühlt sich wie im eigenen<br />

Wohnzimmer und zugleich fern jeglichen<br />

Alltags. Am Weg zur Rezeption fallen dem<br />

Gast sofort die außergewöhnlichen Bilder des<br />

schottischen Malers Stuart McAlpine Miller<br />

ins Auge, die einen Kontrast zum eher<br />

dunklen Farbkonzept bilden. Das Alpinresort<br />

hebt sich – sowohl im Außen- als auch im<br />

Innenbereich – angenehm von den üblichen<br />

Farbuniversen anderer Hotels ab. Der Mix<br />

von hochqualitativen Stoffen und unter-<br />

NICOLE DANIEL-FRÖHLICH<br />

Interior Consultant des Triforêt ><br />

Hüttenzauber<br />

Das Kaminzimmer des Restaurants<br />

lädt mit Blick auf die Skipisten zum<br />

Verweilen ein – Eiskristall-Leuchten<br />

inklusive. Diese werden in Kürze im<br />

hauseigenen Triforêt Contemporary<br />

Design Onlinestore erhältlich sein.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

85


design / TRIFORÊT<br />

><br />

schiedlichen Materialien, die perfekt in<br />

die Landschaft passen, soll natürliche<br />

Exklusivität versprühen – mit dem Ziel, dass<br />

das Triforêt alles, nur nicht »gewöhnlich« ist.<br />

Nicole Daniel-Fröhlich zeichnet, basierend<br />

auf den Plänen von Architekt Klaus Landerl<br />

(Arkform.at), für das unverwechselbare<br />

Licht-Design, das Dekor sowie die gesamte<br />

Innenraumgestaltung verantwortlich.<br />

»Ich wollte etwas ganz anderes kreieren, als<br />

man hier vielleicht erwarten würde«,<br />

bestätigt Nicole Daniel-Fröhlich, Interior<br />

Consultant des Triforêt, gegenüber <strong>LIVING</strong><br />

ihr modern-alpines Design-Konzept:<br />

»Deswegen habe ich auch die exklusiven<br />

Eiskristall-Leuchten integriert, die überall die<br />

Blicke auf sich ziehen und in der kurzen<br />

Öffnungsphase bereits zu einem der meistfotografierten<br />

Elemente avanciert sind. Wir<br />

möchten uns vom Gewöhnlichen abheben<br />

und anders sein. Dieser Eindruck soll bereits<br />

beim ersten Betreten der Lobby stattfinden.«<br />

Wenn sich nach dem Rundgang durch das<br />

Hotel der Appetit nach Kulinarischem<br />

meldet, so führt ein kurzer Weg durch den<br />

Schnee zwischen den Chalets vorbei zum<br />

Hutterer alpin.restaurant. Übrigens: Unterirdische<br />

Verbindungswege sucht man im<br />

Triforêt vergebens – man soll sich bewusst mit<br />

der Natur auseinander setzen und dabei den<br />

Blick auf die Bergkulisse genießen. Da lohnt<br />

sich auch ein kleiner Umweg zum neu<br />

kreierten Kunstwerk der Contemporary-<br />

Artistin Billi Thanner »Harmonie in der<br />

Höhe«.<br />

GAMS TRIFFT ALPENLACHS<br />

Mit Kaminzimmer, Mountain Lounge und<br />

Terrasse wartet schließlich das Restaurant mit<br />

einem einzigartigen Kulinarik-Konzept auf:<br />

»Gams trifft Alpenlachs«. Es entspricht dem<br />

DIE BEGEGNUNG VON LIFESTYLE<br />

UND NATUR IN HINTERSTODER<br />

Das TRIFORÊT alpin.resort stellt<br />

als zukunftsweisendes, einzigartiges<br />

Vorsorge-Modell eine sichere Investition<br />

mit attraktiven Eigennutzungsmöglichkeiten<br />

für Anleger dar.<br />

Kontakt: michael@limestone.at<br />

Mehr dazu unter limestone.at<br />

Cozy Chic<br />

Exklusives Design und eine<br />

Innenausstattung, die alle<br />

Wünsche erfüllt, mit atem -<br />

be raubendem Blick auf<br />

das Bergpanorama.<br />

Zeitgeist und schafft den Twist zwischen<br />

regionalen Zutaten und anspruchsvoller<br />

Gourmetküche. Aufgetischt werden unter<br />

anderem Hinterstoder Wildwürstel mit<br />

Senfgurke, roh mariniertes Saiblingsfilet mit<br />

Limette, Chili und Kresse, hausgemachtes<br />

Pastrami mit Vogerlsalat und Apfelkren oder<br />

sanft gegarter Schweinsbauch mit Knödelblättern,<br />

Radieschen und Kren. Zum süßen<br />

Abschluss wird man mit Limettentarte,<br />

Apfelstrudel und Kaiserschmarren à la<br />

Triforêt verwöhnt. Und: Es lohnt sich immer<br />

ein Blick in die Speisekarte – denn das<br />

Angebot wechselt laufend.<br />

Auch Spa-Liebhaber:innen kommen im<br />

Triforêt auf ihre Rechnung: im beheizten<br />

Outdoor-Pool mit Ausblick auf Warscheneck<br />

und Großen Priel und einem Wellnessbereich,<br />

der neben Sauna und Dampfbad<br />

auch Körper- und Gesichts behandlungen der<br />

Marke myBlend anbietet, lässt man den Tag<br />

entspannt ausklingen. Die hochqualitativen<br />

und innovativen Produkte aus dem Hause<br />

Fotos: beigestellt<br />

86 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


»Harmonie in der Höhe«<br />

von Billi Thanner<br />

Der acht Meter hohe Hochstand,<br />

kunstvoll erbaut aus dem Holz<br />

des umgebenden Waldes,<br />

reflektiert eine faszinierende<br />

Mischung aus Land Art und<br />

zeitgenössischer Installation. Die<br />

markante Erscheinung hüllt die<br />

natürliche Umgebung in surreales,<br />

neonpinkes Licht und hebt sich<br />

damit bewusst von der natürlichen<br />

Umgebung ab. Die Leiter hinauf ist<br />

nur halb – man kann sie für sich<br />

gedanklich verlängern und dabei<br />

die Richtung selbst wählen …<br />

»Ich wollte etwas ganz<br />

anderes kreieren, als<br />

man hier vielleicht<br />

erwarten würde. Deswegen<br />

auch die exklusiven<br />

Eiskristall-Leuchten.«<br />

NICOLE DANIEL-FRÖHLICH<br />

Interior Consultant des Triforêt<br />

Clarins, exklusiv aus Paris und in Österreich<br />

nur im Triforêt erhältlich, bieten Unisex-<br />

Treatments für die Haut und auch die<br />

Spezialmassagen »4 Hands to Heaven« oder<br />

»Alpenglow Hot Stone« garantieren ultimative<br />

Relax-Momente.<br />

Kurz: Das Triforêt alpin.resort ist der ideale<br />

Rückzugsort zwischen Natur, Luxus und<br />

Raum – eine inspirierende Kombination aus<br />

Privatsphäre und Freiheit. <<br />

Après-Ski<br />

Nach einem Skitag lässt<br />

es sich im Wellnessbereich<br />

exquisit entspannen.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

87


design / FRAUENPOWER<br />

Meisterin des Lichts<br />

Die Niederländerin Sabine Marcelis<br />

neben ihrer Spiegel-Installation vor<br />

den ägyptischen Pyramiden.<br />

SABINE MARCELIS lebt in<br />

Rotterdam, sie wurde mit ihren<br />

kühnen Entwürfen aus Glas,<br />

Licht und Harz berühmt. Eine<br />

Kooperation mit Ikea im Vorjahr<br />

machte sie auch einem breiten<br />

Publikum bekannt. Sie arbeitet<br />

gern mit reflektierenden Oberflächen<br />

und Spiegeln, ihre minimalistischen<br />

Objekte werden<br />

auch im Kunstkontext geschätzt.<br />

sabinemarcelis.com<br />

88 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


SINN UND<br />

SINNLICHKEIT<br />

Skulpturen aus Licht, Sofas, die an Wolken erinnern,<br />

oder ein Kaktus, der Lärm schluckt. Zeitgenössische<br />

Designerinnen finden überraschende Lösungen für<br />

profane Alltagsgegenstände. Und erweitern dabei<br />

die Grenzen dessen, was Design alles sein kann.<br />

TEXT KARIN CERNY<br />

Foto: © Walaa Alshaer<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

89


design / FRAUENPOWER<br />

Kuschelkurs<br />

Die Sofa-Kollektion »Nana«<br />

von Hanne Willmann ist<br />

weich wie eine Wolke.<br />

Die Berliner Designerin Hanne<br />

Willmann beschreibt ein Dilemma,<br />

das viele Kolleginnen kennen: Es<br />

freut sie zwar, wenn Entwürfe von<br />

Frauen gefeiert werden, aber gleichzeitig<br />

möchte sie, dass ihre kreative Arbeit unabhängig<br />

von ihrem Geschlecht besprochen<br />

wird. Dem »AD Magazin«, das sie zu den 100<br />

wichtigsten Kreativen <strong>2024</strong> kürte, vertraute<br />

sie an: »Viele Frauen neigen dazu, sich eher<br />

zu unterschätzen. Im Produktdesign aber<br />

muss man sich manchmal überschätzen –<br />

damit überhaupt jemand an dich glaubt.«<br />

NEUES SELBSTBEWUSSTSEIN<br />

Historisch betrachtet haben Frauen schon<br />

immer maßgeblich zur Designgeschichte<br />

beigetragen, aber sie wurden lange bloß als<br />

Zulieferer für geniale Männer gelistet. Viele<br />

wichtige Gestalterinnen gingen als Teamplayer<br />

in die Geschichte ein, entwarfen mit ihren<br />

berühmten Designer-Männern. Von Ray<br />

Eames bis Aino Aalto: Man arbeitete gemeinsam<br />

an Projekten, und irgendwann ließ sich<br />

nur mehr schwer trennen, welcher Input von<br />

wem kam. Mittlerweile ist gerade im Design<br />

ein neues Selbstbewusstsein zu beobachten.<br />

Federführende Player sind längst weiblich: von<br />

der ästhetisch vielfältigen spanischen Architektin<br />

und Designerin Patricia Urquiola bis zur<br />

niederländischen Künstlerin Sabine Marcelis,<br />

die durch ihre kühnen Entwürfe aus Glas, Licht<br />

und Harz beeindruckt. Eine Kooperation mit<br />

Ikea brachte ihre hippen Designobjekte einem<br />

breiten Publikum nahe. Wie sehr Kunst und<br />

Design bei ihr zusammenhängen, bewies sie<br />

mit der Installation eines rot schimmernden<br />

Turms vor den ägyptischen Pyramiden, der<br />

das Licht der Sonne reflektierte.<br />

Aber auch Hanne Willmann ist mit ihrer<br />

klaren, reduzierten Formensprache längst so<br />

etwas wie das Gesicht der deutschen Möbelindustrie.<br />

Sie hat Vasen aus Beton entworfen<br />

und Sofas, die so bequem sind, dass man sich<br />

wie in einer Wolke fühlt. Die haptische<br />

Qualität ist ihr wichtig: »Sinn und Sinnlichkeit«<br />

nennt sie ihre Standbeine. Hinzu kommen ein<br />

offener Geist und eine starke Hingabe an das<br />

Handwerk. Das Körpergefühl ist wichtig, wenn<br />

man die Gegenstände verwendet. Nicht allein<br />

die Funktion zählt. Durch gutes Design soll man<br />

sich auch emotional angesprochen fühlen.<br />

FAIBLE FÜR DIE NATUR<br />

HANNE WILLMANN wirkt in<br />

Berlin und steht für eine klare,<br />

reduzierte Formensprache. Ihr<br />

sind haptische Qualität und hochwertiges<br />

Handwerk wichtig. Durch<br />

gutes Design soll man sich auch<br />

emotional angesprochen fühlen.<br />

Ihre wolkenartigen Stühle sind<br />

formschön und maximal bequem.<br />

hannewillmann.com<br />

Auch die Mailänder Designerin Cristina<br />

Celestino, 1980 in Pordenone geboren, ist eine<br />

Meisterin der klaren Formen. Inspiration holt<br />

sie sich aus der Natur – sie wäre eigentlich gern<br />

Fotos: © Alicia Kassebohm, © Claudia Zalla, beigestellt<br />

90 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Organische Formen<br />

Die Mailänder Designerin<br />

Cristina Celestino holt sich<br />

ihre Inspiration aus der Natur.<br />

CRISTINA CELESTINO hat<br />

ihr Studio in Mailand. Sie läuft<br />

bewusst keinen Trends hinterher,<br />

ihre Marke Attico Design, die sie<br />

2011 gründete, setzt auf zeitlose<br />

Qualitätsstücke. Sie kombiniert<br />

historische und aktuelle Formen<br />

neu. Ihre Sofas sind Module, die<br />

sich ständig verändern lassen.<br />

Sie entwirft aber auch Vasen und<br />

Fliesen. cristinacelestino.com<br />

Puzzle-Stücke<br />

Das »Quinti«-Sofasystem von<br />

Cristina Celestino lässt sich<br />

individuell zusammensetzen.<br />

Floristin geworden. Celestino läuft bewusst<br />

keinen Trends hinterher. Ihrer Marke Attico<br />

Design, die sie 2011 gründete, merkt man an,<br />

dass sie eine begeisterte Sammlerin von<br />

italienischen Design-Klassikern ist, dass sie<br />

historische und zeitgemäße Formen neu und<br />

überraschend kombiniert. Auch ihr ist die<br />

Haptik wichtig, die sinnliche Qualität eines<br />

Objekts, das sorgfältige Erforschen von Materialien<br />

und Formen – weniger der schnelle Effekt.<br />

Viele Designerinnen lassen die engen<br />

Grenzen des Produktdesigns hinter sich. Ist es<br />

Kunst, Mode oder Design? Das lässt sich auch<br />

bei der Schwedin Alfhild Külper nicht klar<br />

unterscheiden. Die Absolventin der renommierten<br />

Central Saint Martins University of the Arts<br />

in London war zehn Jahre lang Designchefin des<br />

avantgardistischen Modehauses Viktor & Rolf.<br />

Jetzt entwirft sie großformatige Wollteppiche für<br />

die Wand. Külper sagt, sie möchte die weichen<br />

Stellen in unseren Köpfen physisch<br />

><br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

91


design / FRAUENPOWER<br />

ALFHILD KÜLPER kommt aus<br />

Schweden, lebt und arbeitet in<br />

Amsterdam. Ursprünglich kommt<br />

sie aus der Modebranche und hat<br />

lange als Designchefin für das<br />

Avantgarde-Label Viktor & Rolf<br />

gearbeitet. Ihre Wandteppiche<br />

und Möbel sind von der nordischen<br />

Mythologie beeinflusst, sie wuchern<br />

organisch wie Moos und sollen eine<br />

heimelige Atmosphäre schaffen.<br />

alfhildkulper.com<br />

Soziale Plastik<br />

Die Wandteppiche der<br />

Schwedin Alfhild Külper<br />

wollen Gemeinschaftsgefühle<br />

zelebrieren.<br />

><br />

darstellen. Sie sieht ihre Objekte als<br />

Gegenstück zu unserem digitalen Leben, sie<br />

sollen kuschelige und sichere Räume schaffen<br />

in Zeiten der Unsicherheit. Insofern sind sie<br />

auch soziale Skulpturen.<br />

Moos-Landschaften<br />

Wie organische Gewächse<br />

wirken auch die Möbel<br />

von Alfhild Külper.<br />

EIN STILLER KAKTUS<br />

Was verbindet die Entwürfe von jungen<br />

Designerinnen? Wahrscheinlich ist das die<br />

falsche Frage. Man wirft kreative Männer ja<br />

auch nicht in einen Topf. Gleichzeitig beobachtet<br />

man gerade bei Newcomerinnen eine große<br />

Experimentierfreude. Sie versuchen kreative<br />

Antworten auf alltägliche Anforderungen zu<br />

finden. Das beste Beispiel dafür ist die, in<br />

München lebende, Architektin und Designerin<br />

Marie Aigner, die mit farbenfrohen Entwürfen<br />

berühmt wurde, die nicht nur gute Laune<br />

machen, sondern vor allem auch den Schall<br />

dämpfen. Ein riesiger gelber Kaktus sorgt für<br />

ein ruhiges Raumklima. Ein Daybed nennt<br />

sich »Very Last Supper« und besteht aus<br />

hochwirksamen Schallabsorbern, die jedes<br />

Nebengeräusch verschlucken. »Knock out<br />

Acoustics« nennen sich ihre stylischen<br />

Anti-Lärm-Skulpturen.<br />

Eine Nachwuchsdesignerin der Stunde ist<br />

auch Merve Kahraman. Sie hat eine Stehlampe<br />

MARIE AIGNER ist eine in<br />

München lebende Architektin und<br />

Designerin, die mit knallbunten,<br />

ironischen Entwürfen berühmt<br />

wurde. Ihre Möbelstücke sind ein<br />

gutes Beispiel für den aktuellen<br />

Dopamin-Trend, aber zugleich<br />

haben sie auch eine sehr praktische<br />

Funktion: Sie wurden aus<br />

Materialen hergestellt, die<br />

Lärm absorbieren.<br />

aigner-architecture.com<br />

In der Ruhezone<br />

Die Möbelstücke von Marie<br />

Aigner bestehen aus<br />

Schallabsorbern, die<br />

Nebengeräusche schlucken.<br />

Fotos: © Arnout Hulskamp, beigestellt<br />

92 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Dopamin-Power<br />

Merve Kahraman sorgt<br />

für gute Laune mit ihrem<br />

farbenfrohen Design.<br />

MERVE KAHRAMAN lebt in<br />

Istanbul und London. Ähnlich<br />

wie das gerade wieder gefeierte<br />

Memphis Design sind ihre Entwürfe<br />

knallbunt, verspielt und höchst<br />

originell: von einer Stehlampe mit<br />

barocker Halskrause bis zu einem<br />

Tisch in Wolkenform. Ihre Wohnobjekte<br />

sollen Spaß machen, die<br />

Besitzer:innen sollen persönliche<br />

Beziehungen zu ihnen aufbauen.<br />

mervekahraman.com<br />

mit barocker Halskrause erfunden und Sitzmöbel,<br />

die an eine Krone erinnern. Einen Tisch,<br />

dessen Platte die Form einer Wolke hat – oder<br />

ein Auge in der Mitte, um den bösen Blick zu<br />

bannen. Ihr »Hasa Rug« ist ein Teppich, der<br />

wie ein Terrazzo-Steinboden aussieht. Die in<br />

Istanbul und New York lebende Designerin<br />

passt ideal in den aktuellen Dopamin-Trend,<br />

der Farbe und Ironie in unser Zuhause zaubert:<br />

Memphis Design trifft auf Kindergeburtstag,<br />

höchste Produktqualität auf Augenzwinkern.<br />

Auch Entwürfe aus afrikanischen Ländern<br />

bringen eine neue Formensprache in die oft<br />

festgefahrenen Traditionen. Eine spannende<br />

Newcomerin ist dabei die britisch-nigerianische<br />

Designerin Mimi Shodeinde, deren Möbel<br />

sowohl an afrikanische Skulpturen als auch an<br />

brutalistische Gebäude erinnern. Meist sind<br />

es geschwungene Formen, die sie faszinieren.<br />

Sie liebt die große Geste, entwirft im XXL-<br />

Format. Eigentlich wollte sie Zahnärztin<br />

werden. Jetzt macht sie Tiefenbohrungen in<br />

Sachen Design, die ihre nigerianischen<br />

Wurzeln ebenso erfassen wie ihre Liebe zur<br />

westlichen Architektur. Komplex, kreativ,<br />

innovativ: typisch weiblich.<br />

<<br />

MIMI SHODEINDE ist eine<br />

gefeierte Newcomerin mit britischnigerianischen<br />

Wurzeln. Ihre Objekte<br />

sind im XXL­Format und meist<br />

geschwungen. Zugleich nehmen sie<br />

Anleihen bei nigeria nischer Kunst,<br />

wirken wie Skulpturen, die perfekt<br />

zu brutalistischer Architektur passen.<br />

Dunkel gebeiztes Holz fasziniert sie,<br />

aber auch Stahl und Marmor.<br />

miminat.com<br />

Wuchtige Geste<br />

Die Kollektion »Borris« von<br />

Mimi Shodeinde versucht<br />

Bewegung einzufangen.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

93


design / HOMESTORY<br />

Opulenz in Rottönen<br />

Ausgangspunkt für die Gestaltung<br />

der Lounge war der Paravent, der<br />

Vintage-Seidentücher von Hermès<br />

und Gucci einrahmt. Das Sofa<br />

kommt von Todd Merrill, der<br />

Teppich von Diane von Furstenberg,<br />

der Tisch ist eine Auftragsarbeit<br />

von Joseph Walsh.<br />

94 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


HOLLYWOOD-<br />

GLAMOUR<br />

IM HERZEN<br />

DUBLINS<br />

Bei der Gestaltung dieses Stadtdomizils zog Interiordesignerin<br />

Róisín Lafferty ihre Inspirationen vor allem aus zeitgenössischer<br />

Kunst, Design und Mode. Das Ergebnis kann sich sehen lassen –<br />

es ist opulent, kaleidoskopisch und äußerst luxuriös.<br />

TEXT MARZIA NICOLINI<br />

FOTOS RUTH MARIA MURPHY/<strong>LIVING</strong> INSIDE<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

95


design / HOMESTORY<br />

Statement-Art<br />

Loungebereich mit individuellem<br />

Kunstwerk von Anya<br />

Pesce. Der Sockel aus<br />

Messing und Marmor von<br />

KLD wird von Terje Ekstroms<br />

ikonischen roten Stühlen<br />

flankiert. Vorhänge aus<br />

Dedar-Stoff und die Vintage-<br />

Tischlampe komplettieren<br />

diese Wohnecke.<br />

Róisín Lafferty wirkt ausgesprochen<br />

zufrieden, wenn sie über ihr Innenarchitektur-Projekt<br />

»Kaleidoscope«<br />

spricht. Zu Recht. Denn, gemeinsam<br />

mit ihrem Team von Kingston Lafferty Design<br />

in Dublin – das Büro gilt zurzeit als besonders<br />

stilprägend für eine neue irische Design-<br />

Renaissance – gestaltete die Kreativdirektorin<br />

mit viel Fingerspitzengefühl und Know-how<br />

den Zweitwohnsitz eines Paares, das sich sehr<br />

für Kunst, Design und High Fashion begeistert.<br />

Im Zuge des Projekts bediente sich Lafferty an<br />

einer ganzen Reihe von Konzepten – es geht um<br />

Luxus, Opulenz, Kreativität und einen sympathischen<br />

Hauch von Exzentrik. Die Wohnung<br />

liegt im Stadtzentrum von Süd-Dublin und<br />

umfasst eine Fläche von 155 Quadratmetern.<br />

Lafferty: »Es war ein richtiges Traumprojekt für<br />

uns mit Traumkunden, die Design, Luxus,<br />

Kunst und Erfahrung wirklich schätzen. Dan<br />

und Linda Kiely verkörpern Stil, Überschwang,<br />

Extravaganter Stilmix<br />

Róisín Lafferty, die Gründerin<br />

von Kingston Lafferty Design<br />

auf einem Sofa von<br />

Todd Merrill, New York.<br />

96 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Dramatischer Auftritt<br />

Der italienische Kronleuchter im<br />

Vintage-Stil sorgt für glamouröse<br />

Optik in der Küche. Die Hauptwand<br />

ist mit gebürstetem Messing<br />

verkleidet, mit einer auffälligen<br />

Theke und einer Spritzschutzwand<br />

aus Rosso Levanto.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

97


design / HOMESTORY<br />

Cocktailbar-Atmosphäre<br />

Zentrales Designobjekt in der<br />

Küche ist die blaue Onyx­Barinsel<br />

mit integriertem Eiskübel aus<br />

massivem Messing. Kronleuchter<br />

und die verspiegelte Decke prägen<br />

den Raum außerdem.<br />

><br />

Spaß und Extravaganz mit einer wahren<br />

Liebe zu Mode, Kunst, Design, Reisen und<br />

Stil.« Dieses Projekt wurde schnell zu einer<br />

Art Festival all dessen. Das Apartment ist ein<br />

Zweitwohnsitz und das Paar nutzte die<br />

Gelegenheit, besonders mutig, verspielt und<br />

ausdrucksstark zu sein. Der Wunsch war, eine<br />

außergewöhnliche Atmosphäre zu schaffen,<br />

die perfekte Umgebung für Soiréen, Partys<br />

und Geschäftstreffen. Luxuriöse Gastfreundschaft<br />

wurde zum Motto des Interiorprojekts.<br />

»Dan wollte etwas, was es in Dublin sonst<br />

nicht gibt, ein schönes Ziel, auf das er sich<br />

freuen konnte, einen Ort, an dem er sich mit<br />

Freunden treffen wollte, einen bewussten<br />

Kontrast zu seinem ruhigen Zuhause außerhalb<br />

Dublins. Er wollte, dass Kunst und<br />

Design im Mittelpunkt stehen, und bat uns,<br />

international zu recherchieren, um eine<br />

relevante Sammlung aus Kunst, Design und<br />

Durch den Torbogen<br />

Wohnbereich und Küche sind<br />

durch eine aufwendig gearbeitete<br />

Wand mit Lackarbeiten,<br />

Messingdetails und großzügigem<br />

Torbogen getrennt.<br />

Fotos: beigestellt<br />

98 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


»Wir wollten den Raum<br />

größer wirken lassen und<br />

so viele Türen wie möglich<br />

verbergen. Wir verwendeten<br />

Samt, Seide, Lack, Spiegel<br />

und Messing, das Ergebnis<br />

ist eine Art Kaleidoskop<br />

verschiedenster Farben<br />

und Materialien.«<br />

RÓISÍN LAFFERTY Kreativdirektorin<br />

Kunsthandwerk zu schaffen, die auch in Paris,<br />

L. A. oder New York zuhause sein könnte.«<br />

Die Gestalterinnen sollten dabei bloß nicht auf<br />

Nummer sicher gehen, jedes Designstück<br />

sollte etwas aussagen, notwendige Funktionalitäten,<br />

wo möglich, unsichtbar werden. »Für<br />

uns als Designer war es eine großartige<br />

Chance zu spielen: je kühner, desto besser!<br />

Wobei wir das Haus eher als eine High-End-<br />

Cocktailbar oder einen Members-only-Club<br />

als ein Familienhaus betrachteten«, erzählt die<br />

Wohnexpertin.<br />

Florales Wanddekor<br />

Das Esszimmer bekommt durch den<br />

Marmorboden einen besonderen<br />

Auftritt. Der Esstisch kommt von<br />

Italia Minima, die Alpha-<br />

Esszimmerstühle sind von<br />

Ratio aus Ebenholz.<br />

STRUKTUREN AUFBRECHEN<br />

In jedem Raum des Hauses wurden wertvolle<br />

Materialien, Farbkombinationen, die an Haute<br />

Couture erinnern, und raffinierte Designerstücke<br />

verwendet. Zunächst wurde jedoch der<br />

Grundriss komplett umgestaltet. »Die<br />

ursprüngliche Wohnung war neutral, unauffällig<br />

und sehr sicher, sowohl in der Aufteilung<br />

als auch im Design. Sie war recht generisch<br />

und unpersönlich. Wir haben den Raum<br />

Lichtdurchflutet<br />

Der Wintergarten ist an drei Seiten in<br />

voller Höhe verglast; ausgewählte<br />

Muranogläser sorgen für eine warme<br />

Lichtstimmung.<br />

umgestaltet, um ihn an die Bedürfnisse des<br />

Kunden anzupassen.« Anstatt zwei kleine<br />

Schlafzimmer einzurichten, wurden also die<br />

Wände zwischen den Zimmern durchbrochen.<br />

Ein komplett maßgefertigter Waschtisch aus<br />

Messing und Spiegeln zog in den Masterbedroom<br />

ein, ebenso wie ein großzügiger<br />

Kleiderschrank mit versteckten Türen. »Wir<br />

verwandelten das zweite Schlafzimmer im<br />

Grunde in einen vollständig gepolsterten und<br />

verspiegelten, begehbaren Luxus-Kleiderschrank<br />

mit verstecktem, integriertem Ausziehbett<br />

als Option für einen Gast, der nach einer<br />

herrlichen Soirée etwas schlafen möchte!«<br />

Dieser begehbare Kleiderschrank ist durch<br />

><br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

99


design / HOMESTORY<br />

Art déco im Eingangsbereich<br />

Der gemusterte Marmor- und<br />

Quarzitboden von Miller Brothers<br />

sorgt für eine besonders<br />

glamouröse Atmosphäre.<br />

><br />

verdeckte Schiebe türen auch mit dem<br />

Hauptkorridor verbunden. Die Master-Suite<br />

sollte ein Gefühl von »Alice in Wonderland«<br />

vermitteln. Lafferty: »Wir wollten den Raum<br />

größer wirken lassen und so viele Türen wie<br />

möglich verbergen. Wir verwendeten Samt,<br />

Seide, Lack, Spiegel und Messing, das Ergebnis<br />

ist eine Art Kaleidoskop verschiedenster Farben<br />

und Materialien«.<br />

GROSSES KINO<br />

Auch im Wohnbereich nahmen Lafferty und<br />

ihr Team Änderungen am Grundriss vor. Die<br />

Küche wurde komplett neu gestaltet, ein<br />

Torbogen aus Messing markiert nun den<br />

Übergang zum Barbereich. »In das Layout spielt<br />

die Idee eines Theaters hinein«, erzählt Lafferty.<br />

Auch die untere Ebene der Küche ist vollständig<br />

Detailarbeit<br />

Der Korridor besteht aus geheimen<br />

Schrank- und Badezimmertüren,<br />

die alle in einem verspiegelten<br />

Kaleidoskop verborgen sind. Über<br />

500 einzelne Spiegelstücke wurden<br />

mit dem Wasserstrahl nach diesem<br />

Muster geschnitten.<br />

100 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


eine gute Beziehung zu Joseph Walsh und<br />

wollten ein besonderes Stück für diesen<br />

Bereich in Auftrag geben. Er entwarf einen<br />

unglaublichen Couchtisch, der diesen Raum<br />

noch weiter aufwertet und dramatisiert.« Von<br />

der Lounge aus führt der Weg zurück in die<br />

Küche und schließlich in den Wintergarten,<br />

der beinahe wie ein Außenbereich wirkt. »Der<br />

Raum ist von natürlichem Licht durchflutet<br />

und hat auf drei Seiten eine Verglasung in<br />

voller Höhe, so dass er fast wie ein Garten<br />

wirkt. »Wir haben hier einen dramatischen,<br />

überdimensionalen Marmorfußboden und ein<br />

hohes Messingregal für die Präsentation von<br />

alten und neuen Murano-Glaswaren entworfen,<br />

um mehr Farbe und Licht hereinzulassen<br />

und auch um Privatsphäre für externe Betrachter<br />

zu schaffen«. Dieses Interior-Projekt ist<br />

zweifellos ein Fest für die Sinne. Sobald man<br />

das Haus betritt, fühlt man sich wie in einer<br />

alten Welt, erlebt einen Hauch von Hollywood.<br />

Lafferty: »Es fühlt sich fast so an, als würde<br />

man eine rosarote Brille aufsetzen und die<br />

Jazzmusik aufdrehen.«<br />

<<br />

Spiegelkabinett<br />

Maßgefertigte Schränke, runde Spiegel<br />

und der Einsatz von Dedar-Stoff sorgen im<br />

Kleiderschrank für ein besonders heimeliges<br />

und doch luxuriöses Gefühl. Ein verstecktes<br />

Bett erlaubt die Nutzung als Gästezimmer.<br />

mit Messing verkleidet. Marmor theken und<br />

hochglanzlackierte Türen mit massiven<br />

Messingeinsätzen komplettieren den Look.<br />

Naturstein und Bronzespiegel spielen ebenfalls<br />

eine große Rolle. Lafferty: »Wir entwarfen das<br />

Bodenmuster als eine Kombination aus<br />

Quarzit, Marmor und Onyx und spielten mit<br />

einer Vielzahl von Farben, Mustern und<br />

Schattierungen. Der Star ist mit Sicherheit die<br />

zentrale blaue Onyxinsel, die auf dem gemusterten<br />

Boden sitzt.« Der eingelassene Eiskübel<br />

aus massivem Messing ist für Lafferty insgesamt<br />

eines der lustigsten Elemente der<br />

Gestaltung: »Der gesamte zentrale Bereich<br />

wird durch einen bronzenen, an der Decke<br />

befestigten Spiegel, der einen alten italienischen<br />

Kronleuchter einrahmt, dramatisch in<br />

Szene gesetzt. Ich glaube nicht, dass es in Irland<br />

jemals eine üppigere und extravagantere Küche<br />

gegeben hat.« Beim Durchschreiten des<br />

Messingbogens stößt man auf eine burgunderfarbene<br />

Kachelwand mit doppelseitigem<br />

Kamin, die die verschiedenen Bereiche optisch<br />

miteinander verbindet und sie gleichzeitig als<br />

separate Räume definiert. »Dieser Bereich ist<br />

ganz in Burgunderrot gehalten. Das gilt für<br />

jede Oberfläche, einschließlich einer mit Samt<br />

gepolsterten Sitzbank und einem integrierten<br />

Büro«. Was die Lounge betrifft, »so wurde sie<br />

stark von Lindas unglaublicher Modekollektion<br />

beeinflusst. Noch nie war ich so neidisch<br />

auf die Kleidung einer Frau wie bei ihr! Von<br />

Kopf bis Fuß gemusterte Anzüge im Vintage-<br />

Stil, satte Farben und Muster und ein ausgeprägter<br />

Stil. Ich wollte einige ihrer<br />

fantastischen Stücke präsentieren und begann<br />

mit der Gestaltung dieses Raums ausgehend<br />

von besonderen Vintage-Designer-Seidenschals.«<br />

Die vorrangige Idee war dabei, Mode<br />

und Inneneinrichtung zu verschmelzen,<br />

Lafferty entwarf einen maßgefertigten Trennwandschirm<br />

aus Messing, der aus sechs<br />

verschiedenen Designer-Seidenschals bestand,<br />

jeder in einem eigenen Paneel. Das orangefarbene<br />

Sofa, die in Auftrag gegebenen<br />

Kunstwerke, die reichhaltigen und widersprüchlich<br />

gemusterten Vorhänge und der<br />

extravagante Leopardenteppich – alles leitete<br />

sich von diesem Objekt ab. »Die Kunden haben<br />

Gestalterinnen<br />

V.l.n.r. Amira Al Shater, leitende Designerin,<br />

Róisín Lafferty, Creative Director und Gründerin,<br />

Becky Russell, CEO von Kingston Lafferty<br />

Design. kingstonlaffertydesign.com<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

101


design / 60 JAHRE LAVALAMPE<br />

Reise zum Mond<br />

»Rokit«, »Telstar« und<br />

»Fireflow« heißen die Modelle,<br />

die sich an klassischen<br />

Weltraumraketen orientieren.<br />

Foto: © Mathmos<br />

102 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Das große<br />

Blubbern<br />

Wer sie hat, der braucht keine Drogen, meinte der Erfinder<br />

der Lavalampe, die seit den 1960er-Jahren ein Kultobjekt ist.<br />

Zum 60. Geburtstag gab es eine limitierte Edition, die sich<br />

blendend verkaufte. Was macht den zeitlosen Reiz dieser<br />

hippieartigen Retro-Leuchte aus? TEXT KARIN CERNY<br />

Abgespact ist das richtige Wort<br />

für einen Designklassiker, der<br />

ein Lebensgefühl zwischen<br />

Kunst und Kitsch verkörpert:<br />

Die bunten Blasen der Lavalampe scheinen<br />

schwerelos zu schweben. Es hat etwas<br />

Meditatives, dem bunten Wachs zuzusehen,<br />

wie es aufsteigt und wieder absinkt und dabei<br />

psychodelische Flowerpower ins Eigenheim<br />

zaubert. Wer eine Astro Lamp besitzt, so der<br />

ursprüngliche Name der 1963 in Südengland<br />

entstandenen Kultleuchte, der braucht keine<br />

Drogen, meinte schon Erfinder Edward<br />

Craven Walker.<br />

FLUIDES LEBENSGEFÜHL<br />

Walker, selbst ein ziemlich schrulliger Typ,<br />

der Unterwasser-FKK-Filme drehte und gern<br />

mit einem Feuerwehrauto unterwegs war,<br />

hatte den Zeitgeist zum Leuchten gebracht.<br />

Seine Astro Lamp verkörperte das fluide,<br />

spacige Lebensgefühl der Swinging Sixties,<br />

sie passte perfekt in ein Aufbruchsjahrzehnt<br />

der freien Liebe, rebellischen Musik und<br />

politischen Hippie-Diskussionen. »Es ist wie<br />

der Zyklus des Lebens. Es wächst, zerbricht,<br />

fällt zusammen und fängt dann wieder von<br />

vorne an«, beschreibt der Erfinder die Magie<br />

seines Produkts. Kein Wunder, dass sie auch<br />

in Fernsehserien wie »Dr. Who« oder »Mit<br />

Schirm, Charme und Melone« waberte. Sie<br />

wirkte wie eine außerirdische Rakete, die auf<br />

unserem Planeten gelandet war. Sie spendete<br />

nicht profan Licht, sondern sorgte für<br />

Atmosphäre. Und passte perfekt in die<br />

futuristischen Wohnlandschaften eines<br />

Verner Panton.<br />

Entstanden ist sie, wie viele schräge<br />

Erfindungen, durch eine zufällige Beobachtung.<br />

Walker, ein Exzentriker und Tüftler aus<br />

Passion, saß in seinem Lieblingspub. Er<br />

beobachtete eine selbst gebastelte Eieruhr, in<br />

der geschmolzenes Wachs als Zeitmesser<br />

eingesetzt wurde. Danach verbrachte er<br />

Jahre damit, die richtige Formel und Form<br />

für die Lavalampe zu entwickeln. Seine<br />

Beharrlichkeit sollte sich auszahlen. Als sie<br />

1963 auf den Markt kam, wurde sie schlagartig<br />

zum Kultobjekt. Ringo Starr oder Paul<br />

McCartney zählten zu den zufriedene<br />

Kund:innen –<br />

Früher Prototyp<br />

Die erste Lavalampe wurde<br />

einer Eieruhr nachempfunden.<br />

Das Glas erinnerte an<br />

Fruchtsaftflaschen. ><br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

103


design / 60 JAHRE LAVALAMPE<br />

Exzentrische Erfinder<br />

Edward Craven Walker und<br />

seine Gattin, die passend zur<br />

Flowerpower-Bewegung überzeugte<br />

FKK-Fans waren.<br />

><br />

David Bowie hatte sogar eine Astro Baby<br />

in seinem Tonstudio stehen.<br />

BARBARELLA ALS VORBILD<br />

Anfang der 1990er-Jahre, als der Hype längst<br />

abgeflaut war und Verkaufszahlen sanken,<br />

übernahm die britische Unternehmerin<br />

Cressida Granger die Marke, benannte sie in<br />

Mathmos um, in Anspielung auf den<br />

blubbernden See des Bösen im Sci-Fi-Trashfilm-Klassiker<br />

»Barbarella«. Trotz billiger<br />

Kopien aus Asien gelang es dem Unternehmen,<br />

dürre Jahre zu überstehen. Aktuell<br />

stehen die Zeichen auf Revival: Die kreativen<br />

und bunten Seventies liegen wieder verstärkt<br />

im Trend. Die Lavalampe ist zudem ein Stück<br />

England, so britisch wie die Spice Girls und<br />

Wabbernde Kontraste<br />

Das Modell Astro wird in den<br />

unterschiedlichsten Farben<br />

seit 1963 kontinuierlich in<br />

Großbritannien produziert.<br />

das Königshaus. Pünktlich zum 60. Geburtstag<br />

kam heuer eine limitierte Edition heraus<br />

mit Entwürfen unter anderem von der<br />

1980er-Jahre-Band Duran Duran in Silber<br />

und eine minimalistische Weiß-Gelb-Variante<br />

von der gefragten niederländischen<br />

Designerin Sabine Marcelis. Sie waren<br />

binnen weniger Tage ausverkauft.<br />

MADE IN BRITAIN<br />

Der Nostalgiefaktor schadet dem Verkauf<br />

sicher nicht. Wer damals jung war, denkt<br />

heute gern an seine wilden Jahre zurück. Die<br />

Lavalampe bringt ein Jahrzehnt des Aufbruchs<br />

zurück in die Wohnzimmer. Sie ist<br />

wie ein spaciger Kamin, an dem man<br />

Erinnerungen aufwärmen kann. Mittlerweile<br />

gibt es Lavalampen für Kinder und für<br />

Erwachsene, es gibt welche, die man an die<br />

Wand hängen kann, andere, die wie ein<br />

Raumschiff aussehen, und einige sind<br />

überdimensional groß: Die »Saturn«-Lampe<br />

etwa ragt 1,5 Meter in die Höhe, kostet aber<br />

auch 3000 Euro. Die Firma schreibt sich mittlerweile<br />

»Made in Britain« stolz auf die<br />

Flagge. Die Lampen werden per Hand in<br />

England produziert. Um als Sammlerobjekt<br />

das Herz seiner Besitzer:innen höher zu<br />

Fotos: © Mathmos<br />

104 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


schlagen, setzt man aufs richtige Marketing.<br />

Jeder Lampe liegt ein Handbuch bei, auf<br />

dessen Rückseite das Datum steht, an dem<br />

die Leuchte befüllt wurde. Kein Wunder, dass<br />

es mittlerweile auch eine Community gibt,<br />

die sich freut, dass die Firma auch noch alte<br />

Ersatzteile liefert.<br />

TIKTOK-TREND<br />

Aus einem Guss<br />

Alternative Versionen<br />

eines Klassikers: Es gibt<br />

auch Lavalampen, die mit<br />

Teelicht betrieben werden.<br />

Was genau in der Lampe ist, bleibt nach wie<br />

vor ein streng gehütetes Firmengeheimnis.<br />

Wachs und Wasser seien die Hauptbestandteile.<br />

Ein wichtiger Bestandteil ist wohl aber<br />

auch Tetrachlorkohlenstoff, der dem<br />

schwimmfähigen Wachs Gewicht verleihen<br />

soll. Nach einem Revival in den späten<br />

1990er-Jahren, entdeckt gerade die Gen Z<br />

die abgespacten Popart-Relikte ihrer Eltern<br />

wieder, die längst einen Platz im Designmuseum<br />

haben. Auf TikTok werden Lavalamps<br />

international gefeiert. Es gibt sogar<br />

Anleitungen, wie man selbst eine basteln<br />

oder alte Fundstücke aus dem Keller wieder<br />

in Schuss bringen kann. Beam me up!<br />

<<br />

Gigantische Raketen<br />

Die größte Lavalampe ist<br />

1,50 Meter hoch: »Saturn«<br />

nennt sich das blubbernde<br />

Ungetüm.<br />

mathmos.de<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

105


design / WATCH-LIST<br />

Eine Frage des Stils<br />

Uhrenliebhaber Nicholas Hoult<br />

trägt den spektakulären »Reverso<br />

Tribute« Chrono von Jaeger-<br />

LeCoultre. jaeger-lecoultre.com<br />

WELCHER UHRENTYP<br />

SIND SIE?<br />

Es ist so eine Sache mit den Trends. Nur weil etwas »angesagt« ist,<br />

muss es noch lange nicht in unser Lebenskonzept passen. Daher stellt<br />

man im Uhrenbusiness viel lieber die Interessensfrage und kombiniert<br />

das Resultat mit stilistischen Parametern. TEXT INES KASPAREK<br />

Frei nach dem Motto »Zeig<br />

mir Dein Handgelenk und<br />

ich sage Dir, wer Du bist!«<br />

sollte die Wahl der richtigen<br />

Armbanduhr keine Trend-<br />

Frage, sondern eher eine Stil-Frage<br />

sein. Es hat absolute Priorität, dass<br />

der Zeitmesser zum Lebensmodus<br />

ihres Trägers passt – und zu seinem<br />

Kleidungsstil sowieso. Nur<br />

Menschen mit tendenziell eintönigem<br />

Lebenswandel kommen mit<br />

einer einzigen Armbanduhr aus.<br />

Die meisten Persönlichkeiten<br />

weisen doch mehrere Facetten<br />

auf, die sich am Handgelenk widerspiegeln<br />

dürfen. Wer tagsüber<br />

zwischen Büro und Business-<br />

Meetings pendelt, kann in der Freizeit<br />

vollkommen andere Ansprüche<br />

an seinen Zeitmesser stellen.<br />

Die eine Uhr für alle Fälle? Ja, es<br />

gibt sie, aber jeder Allrounder<br />

stößt an seine Grenzen, wenn es<br />

um besondere Anlässe oder<br />

funktionelle Spezifikationen<br />

geht. Wer also auf Bälle, Staatsempfänge<br />

und Opernbesuche<br />

verzichtet und wenig Wert auf<br />

technische Finessen – im Uhrenjargon<br />

»Große Komplikationen«<br />

– legt, kommt grosso modo<br />

mit einem Uhrenklassiker gut<br />

durchs Leben. Doch warum auf<br />

die Abwechslung verzichten, die<br />

das Styling erst spannend macht?<br />

Fotos: beigestellt<br />

106 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


noch fünf weitere – für jeden<br />

Farbtyp die passende, von dunkelblau<br />

bis rosenholzfarben.<br />

DER ÜBERFLIEGER<br />

DER ANSPRUCHSVOLLE<br />

Sie lieben kostbare Mechanik,<br />

möchten sie aber nicht immer zur<br />

Schau stellen? Die eleganteste Lösung<br />

kommt von Jaeger-LeCoultre:<br />

Dank des raffinierten Wendegehäuses<br />

bietet jede Reverso zwei<br />

Gesichter. Der Träger hat die Wahl<br />

und kann die Optik seiner Uhr in<br />

Sekundenschnelle ändern. Der<br />

»Reverso Tribute Chronograph«<br />

zelebriert diese Dualität in Form<br />

einer völlig schlichten Front und<br />

einer spektakulären Rückseite,<br />

welche dem Uhrmacherhandwerk<br />

der »Grande Maison« alle Ehre<br />

macht.<br />

Einstiegsdroge<br />

Raymond Weil »Millesime<br />

Automatik Kleine Sekunde«<br />

raymond-weil.com<br />

Haute Horlogerie<br />

Jaeger-LeCoultre »Reverso<br />

Tribute Chronograph«<br />

jaeger-lecoultre.com<br />

Flugbegleiter<br />

Zenith »Pilot Big<br />

Date Flyback«<br />

zenith-watches.com<br />

DER EINSTEIGER<br />

Die erste mechanische Uhr ist ein<br />

Meilenstein. Ist das Interesse einmal<br />

geweckt, begleitet uns die<br />

Freude an dieser faszinierenden<br />

Handwerkskunst ein Leben lang.<br />

Aus diesem Grund – und weil<br />

Preis-Leistung immer relevanter<br />

wird – vergibt die Jury des »Grand<br />

Prix de la Haute Horlogerie Genève«<br />

den so genannten »Challenge<br />

Prize« für die beste Uhr des Jahres<br />

unter 2.000 Schweizer Franken.<br />

Der jüngste Gewinner der begehrten<br />

Trophäe heißt »Millesime Automatik<br />

Kleine Sekunde« von<br />

Raymond Weil. Neben dem Siegermodell<br />

in Flanellgrau gibt es<br />

Wer gerne abhebt – egal ob als echter<br />

Pilot oder am Flugsimulator –<br />

hat meist eine gewisse Affinität zu<br />

Fliegeruhren. Ihr unverkennbarer<br />

Stil passt zu jedem lässigen Freizeit-Outfit<br />

und gibt dem Look<br />

einen verwegenen Touch. Eine<br />

Manufaktur, die den Traum vom<br />

Fliegen schon seit Ende des 19.<br />

Jahrhunderts in Uhren verpackt, ist<br />

Zenith. Ihre »Pilot« hat sich seit<br />

den Pionierstunden der Luftfahrt<br />

als zuverlässige Begleiterin erwiesen.<br />

Das neueste Modell heißt »Pilot<br />

Big Date Flyback«, ausgestattet<br />

mit dem legendären Chronographen-Kaliber<br />

El Primero, welches<br />

Zeitspannen zehntelsekundengenau<br />

zu stoppen vermag.<br />

DER AFFICIONADO<br />

Heritage – das reiche Erbe der<br />

großen Traditionsbetriebe – ist<br />

nach wie vor die wichtigste Inspirationsquelle<br />

der Uhrenindustrie.<br />

Besonders spannend sind technische<br />

Finessen, die auch einen Insider<br />

noch zum Staunen bringen.<br />

Longines gelingt dies mit der<br />

kürzlich präsentierten »Conquest<br />

Tolles Erbe<br />

Longines »Conquest Heritage<br />

Central Power Reserve«<br />

longines.com<br />

Technische Finesse<br />

Chopard »Alpine Eagle<br />

Cadence 8HF«<br />

chopard.com<br />

Heritage Central Power Reserve«.<br />

Als Hommage an ihren historischen<br />

Vorgänger anno 1959<br />

zeigt sie die Gangreserve mittels<br />

drehender Scheiben am Zifferblatt<br />

an. Diese einzigartige Konstruktion<br />

gibt es ausschließlich<br />

bei Longines. Wird die Uhr aufgezogen,<br />

dreht sich die Spannungsscheibe<br />

in die entgegengesetzte<br />

Richtung. Wer edlen Retro-Stil<br />

mag und eine derart originelle<br />

Darstellung der Gangreserve<br />

schätzt, wird sich garantiert<br />

verlieben.<br />

DER TECHNIK-FREAK<br />

Dem stolzen Uhrenträger genügt<br />

es vollkommen, zu wissen, was<br />

seine Uhr zu leisten vermag,<br />

doch wenn ihn jemand auf das<br />

Innenleben seiner Armbanduhr<br />

anspricht, ist er nicht mehr zu<br />

bremsen … So gesehen bei einem<br />

stolzen Besitzer einer »Alpine<br />

Eagle Cadence 8HF«. Chopard<br />

setzt mit diesem Modell<br />

neue Maßstäbe: Das dank der<br />

Verwendung von Titan superleichte<br />

und widerstandsfähige<br />

Gehäuse birgt ein Kaliber, das die<br />

Normen sprengt. Es tickt mit der<br />

außergewöhnlichen Frequenz<br />

von acht Hertz doppelt so schnell<br />

wie ein Standard-Automatikwerk<br />

und lässt damit auch das Herz jedes<br />

technikaffinen Uhrenliebhabers<br />

höherschlagen.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

107


design / HOTSPOT<br />

HOTEL CONFIDENTIAL<br />

Finnland hat mit dem trendigen Hotel Maria einen weiteren<br />

Stern am Firnament der Luxusabsteigen gestaltet. In den<br />

ehrwürdigen Hallen im historischen Kruununhaka-Viertel von<br />

Helsinki trifft der Glamour der Vergangenheit auf ansehnliche<br />

zeitgenössische Eleganz. TEXT ANJA KLEINSCHUSTER<br />

Spirit<br />

Vom Hotel Maria in der Mariankatu lässt<br />

sich die Stadt wunderbar zu Fuß erkunden.<br />

Nur wenige Minuten entfernt befindet sich<br />

u. a. die berühmte Kathedrale von Helsinki.<br />

Kulinarik<br />

Ob traditionelle finnische Küche mit<br />

französischem Touch im Lilja,<br />

klassische internationale und<br />

nordische Gerichte im Garden<br />

Terrace oder Drinks und Livemusik in<br />

der Bar Maria – für exquisite Genussmomente<br />

ist gesorgt.<br />

Design<br />

Das imposante Interior-<br />

Konzept stammt von<br />

Head-Designerin Jana<br />

Sasko und Puroplan,<br />

einem der führenden<br />

finnischen Innenarchitekturbüros.<br />

Es verbindet<br />

historische Architektur<br />

und moderne Einrichtung<br />

gekonnt.<br />

Majestätisch<br />

117 Zimmer, darunter<br />

38 Suiten, versprühen<br />

dank geräumiger<br />

Marmorbäder, großer<br />

Betten und elektrischer<br />

Kamine<br />

herrschaftliches Flair.<br />

Wellnessoase<br />

Pure Entspannung verspricht das<br />

The Maria Spa mit traditioneller<br />

finnischer Sauna, Dampfbad und einer<br />

Reihe von Whirlpools und Tauchbecken.<br />

Welcome!<br />

Durch antike Holztüren gelangt man<br />

in die Lobby, wo prächtige Kristallluster<br />

und bedeutende Kunstwerke<br />

das Auge erfreuen. Frisches Weiß<br />

sorgt für Lebendigkeit.<br />

Florales Feature<br />

Das Symbol des Maiglöckchens, der<br />

Nationalblume Finnlands, ist im<br />

gesamten Hotel zu finden, sowohl<br />

in den Blumenarrangements als auch<br />

im Design.<br />

Hotel Maria, Helsinki<br />

Mariankatu 23, 00170 Helsinki, Finnland<br />

hotelmaria.fi<br />

Fotos: beigestellt<br />

108 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


HOTEL GAMS ZU ZWEIT<br />

WO JEDEN TAG VALENTINSTAG IST<br />

In Bezau im schönen Bregenzerwald können Verliebte im Vier-Sterne-Superior-Hotel<br />

GAMS zu zweit dem Alltag entfliehen und einfach mal Zweisamkeit genießen.<br />

FOTOS: BEIGESTELLT<br />

Schon am Check-in beginnt die<br />

Wohlfühlzeit, das farbenfrohe Interieur<br />

stimmt sofort fröhlich. Der Begrüßungssekt<br />

mit Goldflitter wird dann<br />

in einer der Samtschaukeln an der Bar eingenommen,<br />

bevor eine der Kuschelsuiten<br />

bezogen wird.<br />

Ein verspieltes Himmelbett, eine eigene<br />

Whirlwanne und ein offener Kamin verleihen<br />

den Gemächern ein einzigartiges Flair. Ein<br />

Highlight ist die »Oh My God Suite«, am<br />

höchsten Punkt des Hotels gelegen, mit einem<br />

herrlichen Ausblick auf den Bregenzerwald.<br />

Für den Wow-Effekt sorgen unter anderem<br />

Farbakzente aus Hellblau, Pink und Details in<br />

Gold. Romantischer geht es kaum!<br />

Entspannung pur gibt es von der höllischen<br />

Gartensauna bis zum himmlischen Rooftop, im<br />

3000 Quadratmeter großen Wellnessbereich.<br />

Neben unterschiedlichen Ruheräumen, Saunen,<br />

Dampfbädern, Whirl- und Cool-Pool erwecken<br />

auch die Spa-Treatments besondere Glücksgefühle.<br />

Die einzigartige »Wolke 7 zu zweit«-<br />

Behandlung darf sich kein Paar entgehen lassen.<br />

Die mystische Badezeremonie startet mit<br />

einem Besuch im privaten Dampfbad, gefolgt<br />

von einer Massage inklusive orientalischem<br />

Reinigungsritual im Hamam. Im Relaxbereich<br />

mit angrenzendem Skypool lässt es sich nach<br />

der Anwendung märchenhaft entspannen –<br />

und dabei auf die umgebenden Berge und den<br />

Kirchturm Bezaus blicken.<br />

Da Liebe bekanntlich auch durch den<br />

Magen geht, genießen Verliebte abends feinste<br />

Menüs im Restaurant EDEN mit vielen<br />

gemütlichen Lieblingsecken. Die feinen Kreationen<br />

aus der mehrfach ausgezeichneten<br />

Küche von Küchenchef Sascha Hoss, in Kombination<br />

mit ausgesuchten Weinen, ergeben<br />

eine wahre Sinneskunst.<br />

Für den Valentinstag gibt es im Kuschelhotel<br />

GAMS zu zweit ein besonderes Package.<br />

Vom 12. bis 15. Februar bekommen<br />

Gäste drei Übernachtungen, inklusive Frühstück<br />

und romantischem Abendmenü sowie<br />

einem Valentins-Candle-Light-Dinner mit<br />

Wein, Pralinen und Blumen. Das romantische<br />

Candle-Light-Dinner wird von einer<br />

Live-Band begleitet. Für noch mehr<br />

Zweisamkeit sorgt tagsüber das Wellnessvergnügen<br />

im Paaradies SPA.<br />

Im Stammhaus GAMS 1648 können<br />

Gäste Dolce Vita par excellence erleben –<br />

Über 10.000 Flaschen exquisiter Weine,<br />

Pizza aus dem goldglänzenden Steinofen<br />

und eine Auswahl feinster, kleiner Geschenke<br />

und Blumendekorationen lassen jedes<br />

verliebte Herz höherschlagen. Hier im<br />

GAMS zu zweit wird jeder Gast zum<br />

hoffnungslosen Romantiker.<br />

INFO<br />

GAMS zu zweit ****Superiorhotel<br />

Platz 44, 6870 Bezau<br />

T: +43 5514 2220<br />

info@hotel-gams.at<br />

hotel-gams.at<br />

ADVERTORIAL<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

109


Die Zukunft braucht<br />

mehr grünen Strom.<br />

Darum investieren wir in<br />

mehr erneuerbare Energie.<br />

Wir alle leisten einen Beitrag zur Energiewende, indem wir fossile Brennstoffe durch<br />

grünen Strom ersetzen. Deswegen investieren wir bei VERBUND in die<br />

Erzeugung und Verteilung von immer mehr grünem Strom. Denn es ist wichtig, dass er überall<br />

bereitsteht, wo er gebraucht wird. Gemeinsam sind wir die Kraft der Wende.


<strong>LIVING</strong><br />

KULINARIK<br />

112<br />

128<br />

FLOWER-POWER<br />

Diese Tableware-Neuheiten machen<br />

schon jetzt Lust auf Frühling. (S. 112)<br />

KÜCHENSTÜCK<br />

Unternehmer Johannes Artmayr im Talk<br />

über den Zauber der Küche. (S. 122)<br />

GLÄNZENDE OBJEKTE<br />

Diese Edelstahl-Accessoires lassen den<br />

Esstisch glänzen. (S. 128)<br />

CARE MIT FLAIR<br />

Im »World Best Medical Spa« Mayrlife<br />

wird Gesundheit großgeschrieben. (S. 132)<br />

Fotos: © Ricardo Lopes, © Michael Königshofer, © Andreas Balon, beigestellt<br />

132<br />

122


kulinarik / TABLEWARE TRENDS <strong>2024</strong><br />

GENIAL<br />

FLORAL<br />

Die neuen Tableware-Kollektionen<br />

geben schon jetzt ein Versprechen<br />

für den Frühling ab. Florale Details,<br />

zarte Farben und verspielt-charmante<br />

Accessoires garantieren festliche<br />

Momente unter freiem Himmel.<br />

<strong>LIVING</strong> hat für Sie jetzt schon die<br />

aktuellen Dekor-Highlights namhafter<br />

Brands zusammengetragen.<br />

Foto: DIOR MAISON<br />

112 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


DIOR<br />

»Roses d’Hiver« heißt die neue Tableware-Kollektion von Cordelia de<br />

Castellane für Dior Maison. Die detailverliebte Serie zeigt zarte Skizzen<br />

der Lieblingsblume von Christian Dior. Rosen in Rot oder Blau sowie<br />

goldfarbene Details sind auf Speise- und Desserttellern aus Porzellan<br />

ebenso zu sehen wie auf Gläsern und einer Karaffe. Tischwäsche,<br />

Dekokugeln und feine Bastkörbe komplettieren die Linie. dior.com<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

113


kulinarik / TABLEWARE TRENDS <strong>2024</strong><br />

Fotos: DIOR MAISON<br />

114 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


DIOR<br />

Speise- und Dessertteller aus der Serie »Roses d’Hiver« mit<br />

rotem und blauen Rosendekor und feinen Golddetails. Gläser<br />

und Karaffe von Hand bemalt. Tafelbesteck aus Metall mit<br />

Silber-Finish und beigem Kunstharz in Hornoptik. Brotkorb aus<br />

Raffiabast. Tischwäsche Sets und Servietten aus reinem Leinen.<br />

Dekokugeln mit verschiedenen Rosenmotiven, aus Glas.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

115


kulinarik / TABLEWARE TRENDS <strong>2024</strong><br />

TRUFFLE<br />

TABLESCAPES<br />

Speise- und Dessertteller »Santorini« mit Blumendekor oder Goldrand. Tischwäsche<br />

mit zartem Blumendekor in Taubengrau. Serviettenschleife »Kingfisher«, handgebunden.<br />

Tischläufer in Weiß, aus Baumwolle. Essbesteck in Cremetönen. Kerzen »Shades of<br />

Blue« im Dreier-Set. Laterne aus Seegras, handgefertigt. Tischset handgeknüpft aus<br />

Muscheln und Rattan. Gläser »Blue Turtoise«, mundgeblasen. truffletablescapes.co.uk<br />

Fotos: © Grant Anderson<br />

116 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

117


kulinarik / TABLEWARE TRENDS <strong>2024</strong><br />

Fotos: © Ricardo Lopes<br />

118 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


MICUCCI<br />

Speise- und Dessertteller aus der Serie »Treasures« von Micucci,<br />

Design von Brunno Jahara. Besteck «Domo« von Micucci. Gläser<br />

»Bicos« in Braun. Schüssel und Karaffe ebenfalls aus der Serie<br />

»Treasures« von Brunno Jahara. Infos über micucci.store<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

119


kulinarik / TABLEWARE TRENDS <strong>2024</strong><br />

MAISON<br />

MARGAUX<br />

Speiseteller aus den Linien »Bamboo Dinner« und<br />

»Ischia Flower« Platzset »Rattan Shell White«<br />

Essbesteck »Natural Bamboo« Weingläser »Ripple«<br />

Wassergläser »Yellow Bubble« Tischtuch »Positano«,<br />

im Set mit den Servietten. Infos über maisonmargauxltd.com<br />

Foto: © Maison Margaux<br />

120 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


SCHIEFER RECHTSANWÄLTE<br />

GIN UND WEG!<br />

Der Schiefer Gin – in Szene gesetzt<br />

bei den Schiefer Festspielen.<br />

Gin ist das Modegetränk unserer Tage. Ob pur, auf Eis, als<br />

Longdrink oder in Form raffinierter Cocktails – jeder trinkt<br />

ihn, jeder liebt ihn. Martin Schiefer beweist dabei, dass guter<br />

Gin nicht zwingend aus England stammen muss.<br />

FOTOS: © FLORENTINA OLAREANU, BARBARA STER<br />

Ein Gin ist immer das, was man<br />

aus ihm macht.« Diese Philosophie<br />

teilt auch Martin Schiefer,<br />

Vergaberechtsexperte und (Aus-)<br />

Kenner in Sachen Wacholder-Schnaps.<br />

Gemeinsam mit Gin-Brenner Wolfgang<br />

Thomann kreiert Schiefer jedes Jahr im<br />

steirischen St. Nikolai im Sausal edle Variationen<br />

seines Schiefer Gins. Die besondere<br />

Note schafft dabei die individuelle Gewürzmischung:<br />

Für seinen Schiefer Classic setzt<br />

der Vergabeanwalt neben Wacholder auf<br />

Koriandersamen und Zitrone, dazu kommen<br />

noch Spuren von Apfelschale, Kardamom<br />

und eine Prise Holunder und Angelikakraut.<br />

Daneben besticht die Sommermischung<br />

Schiefer Mediterranean neben<br />

den Fixzutaten Wacholder, Zitrone und<br />

Koriandersamen mit feinen Ingwer-,<br />

Basilikum, Thymian- und Rosmarinnoten.<br />

SCHÜTTELN WAR GESTERN<br />

In Szene gesetzt werden die charakterstarken<br />

Kreationen in eigens kreierten<br />

Cocktails – insgesamt fünf an der Zahl,<br />

entwickelt in Zusammenarbeit mit<br />

Österreichs bestem Barkeeper, Patrick<br />

Burger. Die edlen Drinks mit den<br />

klingenden Namen »A Star is born«, »We<br />

mean Business«, »Sexy Sandy«, »Schiefer<br />

goes East« und »Oyster Martini« können<br />

zu besonderen An lässen und Events genossen<br />

werden: »Im Rahmen der Schiefer<br />

Festspiele feiern wir neben herausragenden<br />

Projekten aus dem Vergaberecht auch herausragende<br />

Genuss-Momente in unserer<br />

Pop-up-Bar«, so Martin Schiefer. »Aber<br />

wer weiß, vielleicht bekommt der Schiefer<br />

Gin bald auch unterjährig seine Bühne.«<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

schiefer.at<br />

ADVERTORIAL<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

121


kulinarik / INTERVIEW<br />

»DIE BESTEN<br />

GESPRÄCHE<br />

ENTSTEHEN IN<br />

DER KÜCHE«<br />

Genuss und Geschäft liegen für Johannes Artmayr sehr nah<br />

beisammen: in der Küche nämlich. Der Unternehmer nähert sich<br />

seinem Lieblingsraum vom Material her an und sorgt von seinem<br />

Werk im Mühlviertel aus für Innovationen. Im <strong>LIVING</strong>-Gespräch<br />

spricht er über optimale Küchenplanung,<br />

ökologisches Bewusstsein und echte Gastfreundschaft.<br />

INTERVIEW MARLENE MAYER<br />

FOTOS ANDREAS BALON<br />

122 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


<strong>LIVING</strong>-Foto-Shooting<br />

In der Strasser-Steine-Zentrale<br />

im Mühlviertel warten enorme<br />

Natursteinplatten auf ihren<br />

Einsatz in der Küche.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

123


kulinarik / INTERVIEW<br />

Genuss, Geselligkeit, Gemütlichkeit<br />

– diese drei Schlüsselwörter<br />

haben für Johannes Artmayr einen<br />

besonderen Stellenwert. Guten<br />

Gewissens könnte man dieser Liste wohl<br />

noch ein G für Geschäftssinn hinzufügen<br />

– immerhin hat Artmayr das Unternehmen<br />

»Strasser Steine« vom Mühlviertel aus zu<br />

einem der größten Hersteller von Küchenarbeitsplatten<br />

in Mitteleuropa gemacht;<br />

Jahr für Jahr werden neue Umsatzrekorde<br />

vermeldet. Mit seinen Alpinova-Platten<br />

– dabei handelt es sich um ein komplettes<br />

Kreislaufprodukt aus Naturstein – hat<br />

Artmayr zuletzt schließlich gezeigt, wie<br />

hochwertig Resteverwertung eigentlich<br />

aussehen kann. <strong>LIVING</strong> hat den Steinspezialisten<br />

in seinem Werk in St. Martin im<br />

Mühlkreis besucht und mit ihm über die<br />

soziale Komponente der Kücheninsel, die<br />

Faszination für das Material Naturstein und<br />

seine Vorliebe für österreichische Schmankerl<br />

gesprochen.<br />

<strong>LIVING</strong> Was macht die Küche für Sie zu einem<br />

wichtigen Lebensort?<br />

JOHANNES ARTMAYR Da sind wir gleich<br />

bei einem meiner absoluten Lieblingsthemen:<br />

die soziale Revolution in der Küche der<br />

letzten 50 Jahre. Heute ist sie der wichtigste<br />

Raum in der Wohnung. Dort geht es ums<br />

Genießen, ums Wohlfühlen, darum, Gäste<br />

einzuladen und zu bewirten. Früher wurde<br />

die Tür einfach zugemacht, da war die Küche<br />

ein reiner Arbeitsraum.<br />

»Die Küche ist heute<br />

der wichtigste Raum<br />

der Wohnung, an dem<br />

man sich trifft und zum<br />

gemeinsamen Kochen<br />

verabredet.«<br />

JOHANNES ARTMAYR über den Lebensraum Küche.<br />

Materialinnovation<br />

Diese Kücheninsel ist komplett<br />

verkleidet – zum Einsatz<br />

kam eine »Re-Stoning«-Platte<br />

im Farbton »Fargo«. Und die<br />

ist zu 100 Prozent recyclebar.<br />

Warum wurde diese Tür nun aufgemacht?<br />

Das hat viele Gründe. Früher hätte man seine<br />

Freunde jedenfalls nie in die Küche eingeladen.<br />

Heute ist es der zentrale Ort, an dem<br />

man sich trifft und zum gemeinsamen<br />

Kochen verabredet. Das Gastgeben an sich<br />

hat sich stark verändert. Und Corona hat<br />

dem Ganzen noch einmal einen Schub<br />

gegeben, die heimische Küche hat einen<br />

noch größeren Stellenwert bekommen.<br />

Die Einbauküche ist etwa hundert Jahre alt,<br />

was hat sich in dieser Zeit konkret und<br />

funktional verändert?<br />

In erster Linie die Raumaufteilung. Kochinseln<br />

machen die Küche heute zu einem<br />

kommunikativen Ort. Die besten Gespräche<br />

entstehen in der Küche. Natürlich braucht<br />

124 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


»Mit lieben Freunden zusammenzukommen,<br />

gemeinsam zu essen, ein Glas Wein zu trinken<br />

und dabei leidenschaftlich zu diskutieren – das gehört<br />

für mich einfach zu einem gelungenen Leben dazu.«<br />

JOHANNES ARTMAYR CEO Strasser Steine<br />

Farben aus der Natur<br />

Die Steinplatte im Farbton<br />

»Verde« hat eine ruhige,<br />

gelassene Anmutung.<br />

man weiterhin Aufbewahrungsorte, das war<br />

vor hundert Jahren so und wird auch so<br />

bleiben, aber die Geräte verändern sich,<br />

technische Entwicklungen und die Digitalisierung<br />

wirken sich automatisch auch aufs<br />

Design aus. Die größte Veränderung ist aber<br />

mit Sicherheit am Grundriss zu sehen. Vom<br />

Schlauch der Frankfurter Küche hin zum<br />

Mittelpunkt für die gesamte Familie.<br />

Sie sind vom Material aus zur Küche gekommen.<br />

Kann Naturstein Sie eigentlich noch<br />

überraschen?<br />

Auf jeden Fall. Naturstein ist schon einmal<br />

ganz grundsätzlich das beste Material für die<br />

Küche – aus praktischen Überlegungen, etwa<br />

in Bezug auf Hitzebeständigkeit, Hygiene<br />

und Funktionalität –, aber auch aus gestalterischen,<br />

weil jedes Stück ein Unikat ist; die<br />

Maserung und Struktur ist immer einzigartig.<br />

Und obwohl die Verwendung von<br />

Naturstein nicht neu ist, sind immer noch<br />

Innovationen möglich. ><br />

Gut geplant<br />

Die optimale Küche muss sich<br />

den individuellen Anforderungen<br />

ihre Benutzer anpassen, ist<br />

Artmayr überzeugt.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

125


kulinarik / INTERVIEW<br />

><br />

Sie spielen auf die Entwicklung Ihrer<br />

recyclebaren Alpinova-Platten an. Was genau<br />

ist das Besondere daran?<br />

Wir haben einfach die ersten Recycling-<br />

Natursteinplatten weltweit auf den Markt<br />

gebracht. Das ist ein echter Beitrag zu einer<br />

nachhaltigeren Produktionsweise. Sie müssen<br />

wissen, bei der Herstellung von Arbeitsplatten<br />

bleiben schon immer viele Steinreste übrig.<br />

Genau dieser Reste haben wir uns angenommen<br />

und können jetzt ressourcensparend<br />

neue Platten daraus produzieren. Das<br />

bedeutet eine ökologischere Arbeitsweise,<br />

aber eben auch, dass ganze Steinblöcke gar<br />

nicht erst abgebaut werden müssen. Außerdem<br />

sind unsere Platten komplett abbaubar,<br />

es handelt sich um ein absolutes Kreislaufsystem.<br />

Da darf man wirklich euphorisch sein,<br />

ich kenne kein Element aus dem Küchensektor,<br />

das nachhaltiger ist als dieses.<br />

Die Küche ist mittlerweile ein richtiges<br />

Statussymbol, sehen Sie das auch so?<br />

Absolut. So, wie man sich früher vielleicht<br />

ein besonderes Auto geleistet hat, leistet man<br />

sich heute eine hochwertige Küche. Dennoch<br />

gibt es da einen großen Unterschied: Mit<br />

einem teuren Auto richtet man sich sehr<br />

nach außen, man repräsentiert sich stark in<br />

der Öffentlichkeit. Die hochwertige Küche<br />

wirkt im Inneren, in der heimischen Umgebung.<br />

Eine tolle Küche bedeutet Luxus fürs<br />

Private, für einen selbst, das finde ich schön.<br />

Kochen Sie eigentlich gerne?<br />

Sagen wir einmal so, ich gebe mir als<br />

Assistent große Mühe. Meine Frau kocht<br />

wirklich gut und ich folge ihren Anweisungen.<br />

Das Kochen hat bei uns jedenfalls einen<br />

sehr hohen Stellenwert. Hohe Qualität<br />

bedeutet für mich aber nicht, dass es immer<br />

ausgefallen und originell sein muss. Da<br />

dürfen es für mich auch sehr gerne feine<br />

österreichische Schmankerl sein. Die können<br />

mich sehr begeistern.<br />

»Die Küche ist längst ein<br />

Statussymbol. Aber sie<br />

wirkt nach innen. Eine tolle<br />

Küche bedeutet Luxus fürs<br />

Private, für einen selbst.<br />

Das finde ich schön.«<br />

JOHANNES ARTMAYR über echten Luxus<br />

Sie planen auch privat gerade eine neue<br />

Küche, fällt Ihnen das leichter, weil Sie vom<br />

Fach sind oder schwerer, weil Sie wissen, was<br />

alles möglich wäre?<br />

Man kann nicht von einer Küche auf jede<br />

andere schließen, die eine perfekte Küche<br />

gibt es nicht. Jede Situation, jede Familie,<br />

jedes Paar ist anders. Deswegen ist die<br />

Planung immer ein sehr individueller,<br />

persönlicher Prozess. Da geht es nicht nur<br />

um Vorlieben, was das Einrichten angeht,<br />

sondern auch darum, wie und was man<br />

kocht, ob die Küche ein Rückzugsort sein soll<br />

oder ob man dort gerne unter Menschen ist.<br />

Lauter Unikate<br />

In der großen Produktionsstätte<br />

lagern die Steinplatten<br />

von Strasser. Jedes Exemplar<br />

hat einen eigenen Charakter.<br />

Wie ist das bei Ihnen und wo stehen Sie im<br />

Planungsprozess?<br />

Wir empfangen sehr gerne Gäste. Mit lieben<br />

Freunden zusammenzukommen, gemeinsam<br />

zu essen, ein Glas Wein zu trinken und dabei<br />

leidenschaftlich zu diskutieren – das gehört<br />

für mich einfach zu einem gelungenen Leben<br />

dazu. Wir stehen noch ganz am Anfang unserer<br />

Planung, aber es steht natürlich schon<br />

fest, dass wir eine Steininsel haben werden<br />

und einen Weinschrank. Das sind für mich<br />

die wesentlichen Dinge. Meine Frau ist die<br />

Hauptentscheiderin. Sie hat ein ausgezeichnetes<br />

Gefühl für Formen und Farben, denkt<br />

die Abläufe durch und wie man sie raumplanerisch<br />

optimieren kann. Da ist sie sehr<br />

stark. Deswegen kann ich gut abgeben, auch<br />

wenn ich vom Fach bin.<br />

Und was wünschen sich Ihre Kunden? Können<br />

Sie große Trends ausmachen?<br />

Wer Platz hat, möchte eine Kochinsel. Das ist<br />

mittlerweile Usus. Unsere grünen Arbeitsplatten<br />

sind sehr beliebt, das ist auch eine tolle<br />

Farbe. Ich plädiere jedenfalls für beständigere<br />

Farben. Schwarz, braun, grün, Töne, die in<br />

der Natur vorkommen, die finde ich ideal.<br />

<<br />

126 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


CLARISSAKORK<br />

LIEBLINGSSTÜCKE AUS KORK<br />

In der Manufaktur von CLARISSAKORK im Bregenzerwald entstehen in<br />

liebevoller Handarbeit nach Wunschmaß gefertigte Teppiche und ganz besondere<br />

Accessoires aus dem nachhaltigen Naturmaterial Kork.<br />

FOTOS: MICHAEL NUSSBAUMER, DOMENIC KRUMMER<br />

Bestickt, bedruckt, mit Applikationen<br />

verziert oder unifarben –<br />

die maßgefertigten Teppiche sind<br />

neben edlen Wohnaccessoires<br />

das Herzstück von CLARISSAKORK. Wer<br />

sich für einen Korkteppich entscheidet, hat<br />

eine schlaue Wahl getroffen, denn neben<br />

schönem Design und solider Handwerkskunst<br />

bietet er jede Menge Vorteile. Im<br />

Gegensatz zu vielen herkömmlichen<br />

Modellen, eignen sich Teppiche aus Kork<br />

für Allergiker, sie sind pflegeleicht und<br />

rutschfest. Ob als optischer Blickfang beim<br />

Sofa, angenehm weiche Unterlage vor der<br />

Küchenzeile, poppiger Spielteppich für die<br />

Kids oder stilvolles Accessoire im Flur –<br />

Korkteppiche sind vielseitig und passen in<br />

jeden Raum.<br />

KORK KANN<br />

Eine schön gedeckte Tafel mit Tischsets und<br />

Glasuntersetzern, eine Yogastunde auf der<br />

schadstofffreien Matte, eine Shoppingtour mit<br />

robuster Tasche oder eine Runde mit dem<br />

Baby auf der abwaschbaren Wickelauflage<br />

kuscheln – Kork hat viele Gesichter. Mittlerweile<br />

werden bei CLARISSAKORK über 140<br />

verschiedene Interior- und Lifestyle-Produkte<br />

gefertigt – für Erwachsene, Babys, Kinder,<br />

Hund und Katze. Mit der Farbpalette von 17<br />

verschiedenen Tönen lassen sich die Produkte<br />

ganz individuell an die eigenen Wünsche<br />

anpassen. Design, Handwerkskunst und die<br />

vielen positiven Eigenschaften des Naturmaterials<br />

Kork ergeben eine betörende Symbiose.<br />

Kork hat einfach das gewisse Extra.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

clarissakork.com<br />

ADVERTORIAL<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

127


kulinarik / EDELSTAHL<br />

1.<br />

2.<br />

GLANZSTÜCKE<br />

Spiegelnde Oberflächen überzeugen heuer auf dem Esstisch.<br />

Dabei lösen die Accessoires aus Edelstahl einen scheinbaren<br />

Widerspruch aus – und gerade in der Verbindung aus kühlem<br />

Material und geschwungener Form einen besonderen Reiz.<br />

4.<br />

5.<br />

3.<br />

6.<br />

1. Schwungvoll Mit seinem Pitcher »Etruscan« setzt Mentze Ottenstein für Audo Copenhagen historische Formen modern um. audocph.com 2. Gut sortiert Eine glänzende<br />

Unterlage gibt das Tablett »Unio« von Böttcher & Kayser für Bolia. bolia.com 3. Kurvig Die Dänin Helle Damkjær holte sich für die Designs ihrer Serie »Bloom« Inspirationen<br />

bei den Formen der Kirschblüte, aus hochglanzpoliertem Edelstahl für Georg Jensen. connox.at 4. Runde Kanten Dass man ein Quadrat auch biegen kann, zeigt der Kerzen halter<br />

»square«. hofats.com 5. Bewährt Designer Jaime Hayon betrieb jahrelange Produktforschung, bis er den »Momento«-Krug für &Tradition finalisierte. andtradition.com<br />

6. Knitterware Mit dieser Antipastischale setzt Alessi auf den Widerspruch aus glattem Material und faltiger Oberfläche. alessi.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

128 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


2<strong>LIVING</strong> ROHA IMMOBILIEN GMBH<br />

JULIUS-PAYER-GASSE 03<br />

KOMPLETT. KOMPAKT.<br />

KOMFORTABEL.<br />

Mit Kompetenz, die zielorientiert zum bestmöglichen Ergebnis führt, erfüllen wir<br />

Träume und setzen Visionen für unsere Kunden auf höchstem Niveau um. Wie zum<br />

Beispiel unsere Projekte JULIUS-PAYER-GASSE 03 und DONAUFEE 205.<br />

FOTOS: BEIGESTELLT<br />

Entlang des malerischen Kaiserwassers<br />

im 22. Wiener Gemeindebezirk<br />

erhebt sich ein exklusives Wohnbauprojekt<br />

in erstklassiger Ziegel-Massivbauweise<br />

– stabil, energieeffizient und flexibel.<br />

Moderne Bauten verschmelzen hier mit<br />

der ruhigen Atmosphäre der Umgebung. Vom<br />

modernen Fitnessraum im Kellergeschoß zu<br />

den großen Terrassenflächen, hier werden keine<br />

Kompromisse gemacht.<br />

Die durchdachten Grundrisse umfassen<br />

zehn Wohneinheiten von 32 m² bis 80 m² und<br />

das in unmittelbarer Nähe zur U1. Die grüne<br />

Oase rund um das Kaiserwasser, dem Gänsehäufel,<br />

der Alten Donau, der Donauinsel, und<br />

die Neue Donau im Nahbereich schaffen ein<br />

einzigartiges Wohnerlebnis am Wasser, mitten<br />

in der Stadt.<br />

Ebenso stehen KFZ-Stellplätze zur Verfügung.<br />

Die 2Living Roha Immobilien GmbH<br />

ermöglicht es Ihnen auch, aktiv in die Planung<br />

einzusteigen und sich in Ihrem neuen Zuhause<br />

zu verwirklichen. Ein Angebot, das die Einzig-<br />

artigkeit unserer Immobilien unterstreicht –<br />

It’s time 2 living!«<br />

PROJEKT DONAUFEE 205<br />

Im Fokus des Projekts mit seinen drei Bauteilen<br />

und insgesamt 65 Wohneinheiten steht<br />

nicht nur die idyllische Lage nahe dem Kirschblütenpark,<br />

sondern auch eine nachhaltige<br />

massive Bauweise. Durch Tiefenbohrung und<br />

den Einsatz von Photovoltaik wird auf innovative<br />

Weise auf umweltfreundliche Energiequellen<br />

gesetzt.<br />

Die Nähe zur Alten Donau und der U1-Station<br />

Kagraner Platz ermöglicht nicht nur eine<br />

ausgezeichnete Anbindung an Wiens Hotspots,<br />

wie den Stephansplatz, Wien Mitte und den<br />

Westbahnhof, sondern unterstreicht auch das<br />

Bestreben, in harmonischem Einklang mit der<br />

Natur zu leben. Aktuell sind noch vereinzelte<br />

Wohnungen verfügbar – die Gelegenheit für<br />

Interessierte, Teil dieses zukunftsorientierten<br />

Wohnprojekts zu werden. It’s time 2 Living!<br />

DONAUFEE 205<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

2living.at<br />

ADVERTORIAL<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

129


kulinarik / LOCATIONS<br />

»Wenn<br />

es um Essen in<br />

der Champions League<br />

geht, dann ist<br />

für mich der Döllerer in<br />

Golling die erste Wahl. Auf<br />

diesem Niveau kann man auf<br />

der ganzen Welt nicht zu<br />

diesen noch immer<br />

angemessenen<br />

Preisen speisen.«<br />

»Unter den vielen exzellenten Fischrestaurants sticht auf der<br />

Hauptinsel das Ponta Do Garajau heraus. Der Kenner geht<br />

in die Küche, sucht sich unter der riesigen Auswahl seinen Fisch<br />

aus und bekommt diesen natürlich im Ganzen perfekt gebraten<br />

oder in Salzkruste serviert.«<br />

Döllerer, Golling, doellerer.at<br />

Ponta do Garajau, São Miguel Açores,<br />

restaurantepontadogarajau.com<br />

AUSWÄRTS ESSEN …<br />

Wo trifft neuestes Design auf gemütliches Ambiente,<br />

Kunst auf kulinarisches Konzept? Autor Andreas Salcher<br />

verrät seine Lieblingslokale und was sie auszeichnet.<br />

Die Liebe zu gutem Essen habe ich von<br />

meinem Vater geerbt, er war gelernter<br />

Kellner, aber auch ein sehr guter<br />

Koch. Ich gehöre zu jenen Menschen,<br />

die auch auf Reisen mittags und abends essen<br />

müssen, und zwar nicht irgendwie, sondern<br />

gut. An für mich neuen Orten orientiere ich<br />

mich an den Empfehlungen des Hotel-Concierges<br />

und natürlich an den Tipps auf der <strong>Falstaff</strong>-Website«,<br />

so Salcher. Und auch die Qualität<br />

steht bei ihm immer an oberster Stelle. »In<br />

einem Fischlokal gehe ich in die Küche und<br />

lasse mir die verfügbaren Fische zeigen. Die<br />

Azoren sind das absolute Fischparadies und<br />

bieten sowohl in Sachen Restaurants als auch<br />

bei den Hotels ein sensationelles Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

in traumhafter Landschaft.«<br />

130 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24<br />

Doca do Cavacas, Funchal,<br />

facebook.com/rdocadocavacas<br />

»Dieses Fischrestaurant<br />

liegt direkt<br />

am Meer und ist eine<br />

geniale Kombination aus<br />

Lage und erstklassigem<br />

Fisch – und das zu<br />

erstaunlich niedrigen<br />

Preisen.«<br />

Andreas Salcher<br />

ist Unternehmensberater,<br />

Bestsellerautor und<br />

ein kritischer Vordenker<br />

in Bildungsthemen. Mit<br />

neun Bestsellern und<br />

über 250.000 verkauften<br />

Büchern gilt er als<br />

einer der erfolgreichsten<br />

Sachbuchautoren<br />

Österreichs. Im Oktober<br />

2023 erschien sein<br />

aktuelles Buch »Unsere<br />

neue beste Freundin,<br />

die Zukunft«.<br />

andreassalcher.com<br />

»Gasthaus-Atmosphäre<br />

trifft auf die Qualität<br />

eines Top-Restaurants.«<br />

»Hier kann<br />

man auch nach<br />

22.30 Uhr wunderbar<br />

essen gehen. Aki Nuredini<br />

ist seit über 30 Jahren für<br />

seine Gäste da und verwöhnt<br />

sie mit frischem<br />

Fisch und seinem<br />

Charme.«<br />

Sole, Wien, ristorante-sole.at<br />

Appiano, Wien, appiano-dasgasthaus.at<br />

Fotos: Helge Kirchberger, Lukas Ilgner / VGN Medien Holding / picturedesk.com, beigestellt


ERFOLG<br />

ist Teamwork.<br />

ist Teamwork.<br />

VOLKSBANK. Vertrauen verbindet.<br />

www.volksbank.at


kulinarik / HEALTH RESORT<br />

MAYRLIFE –<br />

CARE<br />

MIT FLAIR<br />

Fotos: Karl Steinegger, Michael Königshofer<br />

132 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Vielfach ausgezeichnet als »World’s Best Medical Spa« erreicht<br />

die Strahlkraft von Mayrlife nun neue Dimensionen: Neben<br />

maßgeschneiderten Programmen vor Ort werden Gäste auch<br />

intensiv zu Hause betreut. Damit beweist Mayrlife einmal mehr<br />

sein Alleinstellungsmerkmal in Vision und Fortschritt.<br />

INTERVIEW MELANIE GLEINSER-MORITZER<br />

Medizinischer Fortschritt und ein<br />

einmaliges Gespür dafür, was Gäste<br />

benötigen, eint Dr. Dieter Resch,<br />

CEO Mayrlife, und Dr. Maximilian<br />

Schubert, medizinischer Leiter Mayrlife, in<br />

ihrer Diktion für Mayrlife. Im Interview geben<br />

sie Auskunft.<br />

<strong>LIVING</strong> Mayrlife gewinnt regelmäßig Preise<br />

als bester Medical Spa weltweit. Was macht das<br />

Konzept so einzigartig?<br />

DIETER RESCH Die Intensität und Qualität<br />

der Betreuung: Wir bieten ein medizinisches<br />

Produkt auf höchster Stufe an, welches nachhaltige<br />

gesundheitliche Verbesserungen bei<br />

unseren Gästen bewirkt und sie langfristig<br />

gesünder macht. Das basiert auf einem<br />

individualisierten Therapie­ wie Diätplan, der<br />

langfristige Erfolge gewährleistet! Außerdem<br />

adaptieren wir unser Programm stetig entlang<br />

neuesten medizinischen Erkenntnissen und<br />

den Bedürfnissen unserer Gäste.<br />

Wie sieht das konkret aus?<br />

RESCH Ein Beispiel dafür ist unser neues<br />

Programm »Healthy Aging«, das bereits ein<br />

Post­Care­Angebot implementiert. Wir wollen<br />

unseren Gast bewusst mehr zu Hause begleiten,<br />

weil es gilt, die gewonnene Erkenntnis,<br />

das neue Lebensgefühl und die Gesundheit in<br />

den Alltag zu integrieren. Dementsprechend<br />

erfreut sich das Angebot, welches Videomeetings<br />

mit Arzt, Ernährungsberater und<br />

Psychologen, sogenannte Tele­Medizin,<br />

beinhaltet, bei unseren Gästen großer<br />

Beliebtheit. Die Integration in den Alltag ist<br />

die schwierigste Herausforderung, aber auch<br />

das Entscheidende für eine langfristige<br />

Gesundheit!<br />

><br />

Es ist angerichtet<br />

Neben einem individualisierten<br />

Therapieplan erwartet die Gäste<br />

auch ein individualisiertes Menü,<br />

das auf die persönlichen<br />

Bedürfnisse zugeschnitten wird.<br />

Wohlfühlraum<br />

Über 140 Mitarbeiter:innen<br />

und neun Ärzt:innen kümmern<br />

sich um die körperliche<br />

und seelische Gesundheit<br />

von 60 bis 70 Gästen.<br />

mayrlife.com<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

133


kulinarik / HEALTH RESORT<br />

Einladend<br />

Freundliche, helle Farben sind der<br />

Seele zuträglich. Im Fall von Mayrlife<br />

hat man sich für das Interior an<br />

der Umgebung orientiert und in der<br />

Altausseer Tracht Inspiration gefunden.<br />

Fotos: Michael Königshofer, beigestellt<br />

><br />

MAXIMILIAN SCHUBERT Auch bieten<br />

wir ein »Refresher«-Programm an, das den<br />

Gästen die Möglichkeit bietet, innerhalb der<br />

ersten drei bis vier Monate nach einer Kur<br />

für einen kurzen Aufenthalt zurückzukehren.<br />

Im Check-up wird geklärt, wie sich Intoleranzen<br />

und Säure-Basen-Haushalt entwickelt<br />

haben. Auch freie Radikale und Antioxidantien<br />

werden kontrolliert. Dieses Angebot ist<br />

noch gästeorientierter, als wir schon bisher<br />

waren, denn die Erfahrungen der letzten<br />

Jahre haben gezeigt, dass unsere Gäste meist<br />

zwei bis drei Monate nach der Kur in der<br />

Spur geblieben sind und dann den Faden<br />

verloren haben.<br />

Hand in Hand<br />

Mayrlife-CEO Dr. Dieter Resch (l.) und<br />

medizinischer Leiter, Dr. Maximilian<br />

Schubert, teilen die gleiche Vision: die<br />

kontinuierliche Weiterentwicklung zum<br />

Wohle des Gastes.<br />

»Wir wollen zu unserem<br />

Gast nach Hause, um ihm<br />

nachhaltig zu helfen, die<br />

guten Gewohnheiten in den<br />

Alltag zu integrieren.«<br />

DR. DIETER RESCH CEO Mayrlife<br />

134 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Sind weitere Erneuerungen für das Jahr <strong>2024</strong><br />

geplant?<br />

SCHUBERT Die Nahrungsergänzungsmittel,<br />

die wir sehr häufig verwenden, lassen wir<br />

nun in Kooperation direkt herstellen. So<br />

können wir garantieren, dass wir kontinuierlich<br />

die höchste Qualität und die richtige<br />

Menge vor Ort haben. Außerdem erweitern<br />

wir um eine Showküche und zusätzliche<br />

Beratungszimmer. Wir haben bisher schon<br />

Kochkurse angeboten, wollen diese aber nun<br />

gemeinsam mit Ernährungsberatern intensivieren.<br />

Der Sinn und Zweck dahinter ist die<br />

Schulung des Gastes. Denn am Ende des<br />

Tages geht es darum: Den Lebensstil kann<br />

»Manche Dinge, die sehr<br />

gesund sind, sind sehr einfach<br />

umzusetzen, aber man muss<br />

dies erfahrbar machen, es<br />

sehen und fühlen!«<br />

DR. MAXIMILIAN SCHUBERT<br />

Medizinischer Leiter Mayrlife<br />

Bauchgefühl<br />

Die Behandlung des Abdomens mittels<br />

Tasten und Drücken ist integraler Bestandteil<br />

einer F.X. Mayr Kur. Der Blutkreislauf wird<br />

aktiviert und der Lymphabfluss verbessert.<br />

man nur durch Schulung umändern. Manche<br />

Dinge, die sehr gesund sind, sind sehr<br />

einfach umzusetzen, aber man muss dies<br />

erfahrbar machen, es sehen und fühlen! Und<br />

dafür ist die Showküche gedacht.<br />

RESCH Unser Konzept wird stetig weiterentwickelt,<br />

aus diesem Grunde haben wir auch<br />

eine Kooperation mit einer sehr renommierten<br />

Medizin-Universität in Österreich<br />

geschlossen: Es wird ein erster Lehrstuhl für<br />

gesunde Ernährung durch uns eingerichtet!<br />

SCHUBERT Das ist ein wichtiger Schritt für<br />

uns, da wir dadurch neue Erkenntnisse und<br />

Ergebnisse im Hinblick auf Mikrobiomveränderung<br />

und Ernährung lukrieren können.<br />

Das ideale Mikrobiom konnte noch nicht<br />

definiert werden. Man weiß nur, dass<br />

tendenziell bestimme Bakterientypen<br />

vorhanden sein müssen, um Gesundheitsprävention<br />

betreiben zu können. F.X. Mayr<br />

kannte diese Forschung nicht, aber sein<br />

Grundprinzip, dass ein gesunder Verdauungsapparat<br />

verantwortlich ist für einen<br />

gesunden Körper und gesundes Immunsystem,<br />

ist heute aktueller denn je: Immer<br />

mehr seiner Theorien aus seiner Praxis und<br />

Beobachtung lassen sich heute bestätigen. <<br />

Odem des Lebens<br />

Herausragende medizinische Expertise<br />

und ein holistischer Ansatz sorgen<br />

nachhaltig für die Verlangsamung des<br />

Alterungsprozesses. Einen aktiven Beitrag<br />

dazu leistet das Hypoxietraining.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

135


<strong>LIVING</strong><br />

RESIDENCES<br />

148<br />

144<br />

Fotos: © Lukasz Gawroński, © Markus Schöggler, © Laurian Ghinițoiu, © Johannes Kernmayer<br />

138<br />

150<br />

TOP-PROJEKTE <strong>2024</strong><br />

Die aufsehenerregendsten Immobilienprojekte<br />

Österreichs. (S. 138)<br />

RADIKALE GEDANKENRÄUME<br />

Rem Koolhaas und das Architekturbüro<br />

OMA im Porträt. (S. 144)<br />

MY CITY<br />

Architekturkritiker Marcin Szczelina<br />

führt durch Breslau. (S. 148)<br />

<strong>LIVING</strong> SALON<br />

Architektin Irmgard Frank, Akustiker<br />

Thomas Mayer, Unternehmerin<br />

Elena Yaneva über Akustik. (S. 150)


esidences / TOP-IMMOBILIENPROJEKTE <strong>2024</strong><br />

AUFBAUENDE<br />

HIGHLIGHTS<br />

Sind wir doch ehrlich: Es gab schon mal Zeiten, in denen sich<br />

die News über neue Projekte überschlagen haben. In denen die<br />

Vielfalt verlangte, architektonisch besonders herauszustechen.<br />

Heuer ist nicht das Jahr dafür. Und doch gibt es schöne, neu<br />

gedachte und besonders außergewöhnliche Immobilien, die<br />

<strong>2024</strong> zu einem Highlight machen. TEXT HEIMO ROLLETT<br />

Modernes Stadttor<br />

Die DOCKS erstrecken sich über<br />

mehr als 300 Meter entlang des<br />

Wiener Quartiers VILLAGE IM<br />

DRITTEN. Hans-Peter Weiss, CEO<br />

der ARE Austrian Real Estate,<br />

bezeichnet sie als modernes<br />

Stadttor, weil sie das Wohnquartier<br />

im Inneren vor Lärm und Verkehr<br />

schützen. Die PV-Installation am<br />

Dach erbringt so viel Leistung<br />

wie 80 private Anlagen.<br />

villageimdritten.at<br />

Foto: © Squarebytes<br />

138 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Wohnen<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

139


esidences / TOP-IMMOBILIENPROJEKTE <strong>2024</strong><br />

Öffentlich<br />

Bereits im Frühjahr startet eines der<br />

größten diesjährigen Universitätsbauprojekte<br />

Österreichs, nämlich das<br />

»Graz Center of Physics«. Es wird<br />

ein gemeinsames Physik-Gebäude für die<br />

Uni Graz und die TU Graz, die Bundesimmobiliengesellschaft<br />

investiert 392 Millionen<br />

Euro in den Neubau. Außerdem bekommt<br />

die steirische Landeshauptstadt eine neue<br />

»Mitte«. Im Bezirk Jakomini werden von der<br />

VENTA-Gruppe 65.000 m 2 Bruttogeschoßfläche<br />

errichtet. Die aktuell nur teilweise<br />

genutzte und weitgehend versiegelte Fläche<br />

(Parkplätze, Brachflächen) wird in ein von<br />

grünraumbegleiteten Geh- und Radwegen<br />

durchzogenes, modernes Stadtquartier<br />

verwandelt. Ein anderes Quartier zeigt <strong>2024</strong><br />

mit der Fertigstellung von den DOCKS auf.<br />

Sie erstrecken sich über mehr als 300 Meter<br />

im südwestlichen Teil des VILLAGE IM<br />

DRITTEN, der Quartiersentwicklung der<br />

ARE auf den ehemaligen Eurogate-Gründen.<br />

Rund 2.000 Wohnungen, Gewerbeflächen,<br />

Nahversorgungs- sowie Kinderbetreuungsund<br />

Bildungseinrichtungen mit einem<br />

innovativen Energiesystem entstehen bis<br />

2027 rund um einen etwa zwei Hektar<br />

großen Park. Die DOCKS sind dabei ein<br />

wichtiger Baustein, sie bilden die beiden<br />

Bögen entlang des Landstraßer Gürtels, die<br />

auf insgesamt rund 9.000 m 2 viel Platz für<br />

Handel, Gewerbe, Büro, Gastronomie,<br />

Nahversorgung, Freizeit, Sport, Bildung,<br />

Ateliers, Werkstätten sowie Co-Working-<br />

Spaces ermöglichen.<br />

Einzelne Highlights gibt es auch im fast<br />

leblosen Wohnungsmarkt, der mit einer<br />

Aufweichung der Kreditvergaberichtlinien<br />

und einer erwarteten Absenkung der Zinsen<br />

wieder Luft bekommen könnte. Auf die<br />

großen Bauträger ist dennoch Verlass: Die<br />

Revitalisierungsprojekte von WINEGG in<br />

der Wiener Kettenbrückengasse werden <strong>2024</strong><br />

an die zukünftigen Bewohner:innen übergeben,<br />

bei den Neubauprojekten in der Arndtstraße<br />

und in der Fahrbachgasse erfolgt der<br />

Haus der Physik<br />

Im Frühjahr <strong>2024</strong> ist Baustart für das<br />

Großbauprojekt Graz Center of<br />

Physics – ein gemeinsames Physik-<br />

Gebäude für die Uni Graz und die<br />

TU Graz. Die Erdgeschoßzone wird<br />

öffentlich zugänglich sein (Raumhöhe<br />

von 5,6 Metern!). Fünf holzverkleidete<br />

Hörsäle, der größte für 600 Personen,<br />

entstehen. Die Stadtterrasse wird<br />

von außen über zwei großzügige<br />

Freitreppen zugänglich sein.<br />

gcp-bau.at<br />

Baufortschritt planmäßig. Deren Fertigstellung<br />

ist für Ende <strong>2024</strong> bzw. für Anfang 2025<br />

geplant. Die 3SI-Gruppe hat im Dezember<br />

vergangenen Jahres den Startschuss für ein<br />

Projekt in der Hahngasse gegeben, wo sie ein<br />

Gründerzeithaus saniert und auf Luxusniveau<br />

bringt: Exklusive Eigentumswohnungen<br />

– darunter ein Luxuspenthouse mit<br />

privatem Pool und weitläufiger Dachterrasse<br />

– mit Ausblicken auf Kahlenberg, Leopoldsberg<br />

und Maria am Gestade entstehen<br />

hier.<br />

><br />

Fotos: fasch&fuchs, CROWND Estates<br />

140 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Wien meets New York<br />

Während der Großteil des<br />

Wohnungsmarktes stillsteht, bauen<br />

vor allem die Premium-Anbieter<br />

nach wie vor weiter. Das Hay Joe in<br />

Wien-Mariahilf ist eines der exquisiten<br />

Projekte der Lifestyle-Marke<br />

Crownd und es verbindet Wiener<br />

Jahrhundertwende-Charme mit<br />

New Yorker Industrial-Flair –<br />

das hat schon was!<br />

crownd.at<br />

Wohnen<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

141


esidences / TOP-IMMOBILIENPROJEKTE <strong>2024</strong><br />

Büro<br />

Durchfinanziert<br />

2023 musste man noch über die<br />

Finanzierung mit der Bank verhandeln,<br />

jetzt ist alles geklärt und der<br />

Rohbau des Central Hubs kann in den<br />

nächsten Wochen finalisiert werden.<br />

Für die Labors konnte mehr als die<br />

Hälfte der Flächen vermietet werden.<br />

Außerdem gibt es Co-Working,<br />

Schulungs- und Konferenzflächen,<br />

klassische Büros und Mischnutzung<br />

(Showroom/Verkaufsflächen).<br />

twentyone.immo<br />

DAS GAB’S NOCH NIE!<br />

Einen architektonisch bemerkenswerten Weg<br />

geht das mutige Projekt von »Neuraum<br />

Wien«. Es ist ganz als Hommage an Richard<br />

Neutra gedacht, den großen österreichischen<br />

Architekten, der vor allem in Kalifornien mit<br />

seinen Villen im Stil der klassischen Moderne<br />

zu Ruhm gelangte. Diese Elemente sind gerade<br />

heute bei noblen Residenzen weltweit prägend:<br />

die offenen Grundrisse, die leichten<br />

Metallkonstruktionen verbunden mit flächigen<br />

Glaswänden, die das Innen mit dem<br />

Außen verbinden. An der Hohen Warte, in<br />

der Haubenbiglstraße, entstehen acht Eigentumswohnungen<br />

mit Größen zwischen 46 und<br />

Öffentlich<br />

Entsiegelung<br />

Auch entlang der Grazer Conrad-von-<br />

Hötzendorf-Straße wird an einem<br />

neuen Quartier gebastelt. Auf dem<br />

14.000 m 2 großen Grundstück soll eine<br />

Bruttogeschoßfläche von 65.000 m 2<br />

entstehen und mannigfach genutzt<br />

werden. Ganz wesentlich ist aber, dass<br />

bereits verbaute Flächen wieder<br />

entsiegelt werden sollen. So soll<br />

eine grüne Oase mit Fuß- und<br />

Fahrradwegen entstehen.<br />

ventagroup.com<br />

Fotos: © HNP Architects, Markus Schöggler, © Bild: Althan Quartier-Francis-WOOW studios<br />

142 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Büro<br />

Groß und mittig<br />

Das Ungetüm über dem Franz-<br />

Josefs-Bahnhof wird ja komplett<br />

saniert und neu konzipiert. Ein<br />

Großteil dieses zum Althan<br />

Quartier gehörenden Areals<br />

werden Büros sein und sie werden<br />

heuer fertiggestellt. Ob ihrer<br />

städtischen Lage am Wiener<br />

Alsergrund und der großen<br />

zusammenhängenden Flächen<br />

sind sie recht einzigartig.<br />

francis.at<br />

350 m 2 in einem Objekt ganz in diesem Stil.<br />

Das hat es noch nie gegeben.<br />

Eine andere Besonderheit setzt die STRABAG<br />

Real Estate mit dem Projekt Soley im 20. Wiener<br />

Gemeindebezirk um. Erstmals kommt hierfür<br />

ein klimafreundlicherer, weil CO 2<br />

­reduzierter<br />

Beton zum Einsatz. Ein eigenes, aufwendiges<br />

Forschungsprojekt mit prominenten Beteiligten<br />

ging der ersten Anwendung im Wohnbau<br />

voraus. Das Haus mit 53 Eigentumswohnungen<br />

wird zudem über eine Pufferanlage mit Strom<br />

aus einer Photovoltaikanlage versorgt und<br />

kommt dank Grundwasserpumpe zum Heizen<br />

ohne Fernwärme aus.<br />

FRANCIS IN FÜHRUNG<br />

Was erwartet uns in den anderen Assetklassen<br />

wie Hotel, Büro und Handel? Mäßig viel.<br />

Manch Hotelkette drängt nach Wien, Anantara BETONZOMBIE ALS PROBLEM<br />

baut etwa das Palais Kempinski um, das Hotel<br />

Schani erweitert um einen Standort in der<br />

UNO­City, das Mandarin Oriental wird noch<br />

mindestens das ganze Jahr zum Umbau<br />

brauchen. Nur wenige wesentliche Büro­<br />

Großprojekte werden heuer fertiggestellt, das<br />

Francis im Althan Quartier ist mit 47.700 m 2<br />

eindeutig die größte Fläche. Die beiden<br />

Bauteile Central Hub und Twenty One<br />

kommen nicht mal auf die Hälfte, auch das<br />

Carré Muthgasse, Grand Central und Robin<br />

Seestadt sind deutlich kleiner. Daher würden<br />

auch die Mietpreise stiegen, meint Michael<br />

Ehlmaier, geschäftsführender Gesellschafter<br />

der EHL Immobilien Gruppe: »Hauptverantwortlich<br />

sind einerseits der starke Nachfrageüberhang<br />

in den Toplagen und andererseits<br />

die gestiegenen Baupreise und anhaltend hohe<br />

Inflation. Bei Unternehmen, die zusammenhängende<br />

Büroflächen von mehr als 2.000 m²<br />

an einem der Topstandorte suchen, muss<br />

man Vorlaufzeiten von gut zwei Jahren<br />

Das alleinig herausragende Projekt im<br />

Handel, die Verheißung einer neuen Shoppingwelt<br />

inklusive Hotel und Dachgarten,<br />

mutierte in kürzester Zeit zu einem Betonzombie.<br />

Das Lamarr an der Wiener Mariahilfer<br />

Straße ist Opfer der Benko­Pleite<br />

geworden. Es bleibt aber das größte und<br />

eigentlich einzige wichtige neue Projekt,<br />

daher ist es extra ungünstig, dass es für einen<br />

einzigen Großmieter (KaDeWe) konzipiert<br />

wurde. Der Handel ist geprägt von Flächenrückgang,<br />

weil die Widmung etwa keine<br />

neuen Retailflächen auf der grünen Wiese<br />

zulässt und weil sich die Branche allgemein<br />

gerade verändert – Stichwort online. »Tot ist<br />

der Handel nicht, es tut sich sehr viel«, merkt<br />

Mario Schwaiger, Retail­Experte bei EHL an.<br />

Fitness­Konzepte seien ebenso expansiv wie<br />

Diskonter und nach wie vor drängen neue<br />

Luxusmarken auf den Graben und den<br />

Kohlmarkt. Langweilig wird es also auch<br />

einplanen.« heuer nicht.<br />

<<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

143


esidences / ARCHITEKTURPORTRÄT<br />

Setting für die Prada-Männerkollektion<br />

<strong>2024</strong>, Mailand<br />

Kaltes Riffelblech aus Aluminium<br />

und ebenso kalte Beleuchtung der<br />

klinisch-chirurgischen Szenerie sind die<br />

eine Grundzutat für diesen Catwalk …<br />

prada.com<br />

Fotos: © Agostino Osio<br />

144 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


GEDANKEN-<br />

RÄUME IM<br />

DELIRIUM<br />

Vor 45 Jahren schrieb Rem Koolhaas sein berühmtes Buch<br />

»Delirious New York«, heute phantasiert das Architekturbüro<br />

OMA in derselben Radikalität Räume mit riesigen Dimensionen<br />

und noch nie gesehenen Baumaterialien herbei – zum Beispiel<br />

aus Licht, Blech und Schleim. Ein Porträt. TEXT WOJCIECH CZAJA<br />

Als das italienische Modelabel Prada<br />

letztes Jahr die Männerkollektion<br />

Frühjahr Sommer <strong>2024</strong> vorstellte,<br />

staunten die geladenen Gäste nicht<br />

schlecht. Zu Beginn der Show war der<br />

Deposito in der Fondazione Prada – im<br />

mittlerweile weltberühmten Industriepark<br />

Largo Isarco im Süden Mailands – an Boden,<br />

Decke und Säulen flächendeckend mit<br />

Riffelblech aus Aluminium verkleidet. Sogar<br />

die Sitzbänke für Fashion-VIPs und Pressevertreter:innen<br />

folgten der eiskalten, fast<br />

schon klinisch-chirurgischen Ästhetik. Doch<br />

kaum stolzierten die ersten Mannequins über<br />

den Laufsteg, um die Kollektion unter dem<br />

Titel »Fluid Form« vorzustellen, ergossen<br />

sich von oben herab schleimige Wasserfälle<br />

durch den Raum. Unten angekommen,<br />

bildete der Schleim grünlich leuchtende<br />

Pfützen. Die Fotos gingen um die Welt. ><br />

Alles fließt<br />

… riesige Wasserfälle aus Schleim<br />

ergänzen das harte Konzept von AMO<br />

und Rem Koolhaas um ein exotisches,<br />

selten anzutreffendes Material. »Fluid<br />

Form« nennt sich die hier präsentierte<br />

Männerkollektion.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

145


esidences / ARCHITEKTURPORTRÄT<br />

><br />

Zu verdanken ist das schockierende Konzept<br />

an der Schnittstelle zwischen festem und flüssi -<br />

gem Aggregatzustand dem niederländischen<br />

Office for Metropolitan Architecture, kurz OMA,<br />

beziehungsweise dessen Think Tank unter dem<br />

Namen AMO. Gegründet wurde das Architekturbüro<br />

1975 von Rem Koolhaas, Pritzker-Preisträger<br />

anno 2000, heute 79 Jahre alt. Mittlerweile<br />

umfasst das Büro knapp 300 Mitarbeiter:innen<br />

an vier Standorten in Rotterdam, New York,<br />

Hongkong und Australien. Eine One-Man-Show<br />

ist das Büro schon lange nicht mehr. Koolhaas<br />

teilt die Geschäftsführung mit sieben weiteren<br />

Partner:innen: Jason Long, Iyad Alsaka, David<br />

Gianotten, Shohei Shigematsu, Chris van Duijn,<br />

Reinier de Graaf und Ellen van Loon.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Hause Prada<br />

weilt schon seit weit über 20 Jahren. Zu den<br />

ersten Projekten zählten Shows, Messestände<br />

und das Prada Epicenter in New York, 2001<br />

fertiggestellt. In der Zwischenzeit hat sich OMA<br />

zu einem wahren Meister entwickelt, wenn es<br />

darum geht, die Business- und Corporate-Welt<br />

mit Design, Architektur und kompromissloser<br />

Baukultur zu verweben – nicht nur mit klassischen,<br />

bewährten Methoden, sondern oft auch<br />

mit ungewöhnlichen Materialien wie Schleim<br />

und ebenso ungewöhnlichen Räumen und<br />

Axel Springer Campus, Berlin<br />

Ein Verlagscampus mit 45 Meter hohem Atrium.<br />

Der Void mit seinen vielen heterogenen Arbeits -<br />

plätzen ist laut Rem Koolhaas eine dreidimensionale<br />

Visualisierung des Internets und der neuen digitalen<br />

Kommunikation. axelspringer.com<br />

Rem Koolhaas<br />

Einst Autor von vielfach aufgelegten<br />

Büchern, 2000 Gewinner des famosen<br />

Pritzker-Architekturpreises, heute nach<br />

wie vor Gestalter radikaler Räume:<br />

Rem Koolhaas und seine sieben<br />

Partner:innen leiten heute ein Partnership<br />

mit knapp 300 Mitarbeiter:innen.<br />

oma.com, pritzkerprize.com<br />

Raumflüssen, die auf den ersten Blick überraschend<br />

wirken.<br />

So wie etwa im neuen Axel Springer Campus<br />

in Berlin, der vor drei Jahren den Betrieb<br />

aufgenommen hat. Der gläserne Bau in Kreuzberg<br />

versteht sich als »gebautes Internet«, wie<br />

Koolhaas dies ausdrückt – mit Treppen,<br />

Rampen, Galerien, Podesten und scheinbar im<br />

Nichts schwebenden Newsrooms, wild ineinander<br />

geschachtelt und mit dramatischen Sichtbezügen<br />

zueinander terrassiert. An der höchsten<br />

Stelle ist das Atrium mit seiner expressiv<br />

gefalteten Glasfassade 45 Meter hoch. Insgesamt<br />

bietet der Axel Springer Verlag, wohlgemerkt<br />

eines der größten Verlagshäuser Europas, in<br />

seiner Zentrale Platz für bis zu 3.500<br />

Mitarbeiter:innen.<br />

In Hangzhou, China, plant OMA derzeit das<br />

22-stöckige Xinhu Hangzhou Prisma, einen<br />

Gebäudekomplex mit Retail, Hotel, Office und<br />

Wohnlofts, die rund um ein begrüntes Atrium<br />

Fotos: Getty Images, © Laurian Ghinițoiu, © Xia Zhi, © Marco Cappelletti, © Boo-Him Lo<br />

146 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Xinhu Hangzhou Prism<br />

Wie eine gepixelte Kaskade treppt sich die<br />

Fassade bis zum Qiantang River ab. Hinter den<br />

vielen Terrassen und Balkonen verbirgt sich ein<br />

Komplex mit Retail, Hotel, Office und Wohnlofts.<br />

Ein Projekt von OMA und Chris van Duijn.<br />

Islamic Arts Biennale, Jeddah<br />

2023 fand in Saudi-Arabien erstmals die Biennale<br />

für islamische Künste statt. Im von SOM entworfenen<br />

Western Hajj Terminal gestalteten OMA und Iyad<br />

Alsaka die Ausstellungsarchitektur.<br />

angesiedelt sein werden. Die kaskadenartige<br />

Fassade am Qiantang River verleiht dem Projekt<br />

einen gepixelten Zauber. In Taipeh, Taiwan, hat<br />

OMA ein riesiges Performing Arts Center<br />

gebaut, dessen Hauptauditorium unter dem<br />

Titel »Global Playhouse« sich wie eine überdimensionale<br />

Kugel in den Stadtraum hinausstülpt.<br />

Das Haus bietet Raum für Musicals,<br />

Ballett, Tanz, Puppenspiel und chinesische<br />

Opern. Und in München hat OMA ein spektakuläres<br />

Projekt für die UniCredit geplant: Im<br />

neuen Haidenau-Quartier, quasi vom Erdboden<br />

enthoben, 22 Meter über den Gleisen der<br />

S-Bahn schwebend, sollte eine Bürowelt mit<br />

umhüllender PV-Glasfassade entstehen. Der<br />

Entwurf wurde im Wettbewerb mit dem<br />

zweiten Preis gewürdigt – und schrammte so<br />

nur knapp an einer Realisierung vorbei.<br />

Performing Arts Center, Taipeh<br />

In der taiwanesischen Hauptstadt<br />

steht dieses »Global Playhouse« mit<br />

800 Sitzplätzen, das sich wie eine<br />

Kugel in den Stadtraum hinaus -<br />

stülpt. Ein Projekt von OMA,<br />

Rem Koolhaas und David<br />

Gianotten. tpac-taipei.org<br />

THINKING BIG<br />

Aviva Studios, Manchester<br />

OMA-Partnerin Ellen van Loon hat für das Manchester International<br />

Festival inmitten eines alten Backstein-Areals nun<br />

ein neues Zuhause geschaffen – in Form eines Containers,<br />

der auf der historischen Pineapple-Eisenbahnbrücke aus dem<br />

19. Jahrhundert stehengeblieben zu sein scheint.<br />

Große Gesten wie diese waren OMA noch<br />

nie fremd. In seinem 1978 erschienenen<br />

Buch »Delirious New York« analysierte<br />

Rem Koolhaas das über- und unterirdische<br />

Manhattan bis in die allerletzte Kemenate –<br />

mit vielen faszinierenden Details des urbanen<br />

Molochs. Und sein 1995 erschienenes Buch<br />

»S, M, L, XL«, das seither auf keinem Coffee-<br />

Table fehlen darf, bringt satte drei Kilo auf<br />

die Waage – und offenbart auf mehr als<br />

1.300 Seiten in einem alphabetischen Glossar<br />

die wichtigsten Parameter seines Schaffens.<br />

Unter dem Begriff »Big« ist zu lesen: »I like<br />

thinking big. Immer schon. Es ist ganz einfach:<br />

Wenn man eh schon denken muss, dann doch<br />

am liebsten gleich groß.«<br />

<<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

147


my city<br />

BRESLAU<br />

Das riesige rote Ł über<br />

der Bahnhofshalle in<br />

Breslau – Wrocław<br />

Główny – ist möglicherweise<br />

das schönste Ł in ganz<br />

Polen. Das in der Mitte des<br />

19. Jahrhunderts im historistischen<br />

Stil erbaute und heute<br />

perfekt renovierte Gebäude<br />

verbindet Pracht und Technologie<br />

– typisch für Breslau. Beides<br />

findet sich hier in Hülle und Fülle.<br />

Die Stadt an der Oder mit ihren<br />

640.000 Ein woh ner:innen ist eine<br />

Art Verkörperung Mitteleuropas:<br />

polnisch, tschechisch, ungarisch,<br />

deutsch, wieder polnisch; eine<br />

bewegte, multikulturelle Geschichte,<br />

deren Spuren heute noch<br />

ablesbar sind, verbunden mit<br />

ununterdrückbarem Optimismus<br />

und vibrierender Kultur. Neben<br />

historischem Erbe weist Breslau<br />

auch Architektur­Highlights des<br />

20. Jahrhunderts auf. Die Jahrhunderthalle<br />

von Max Berg (1913) mit<br />

ihrer riesigen Kuppel ist heute<br />

UNESCO­Weltkulturerbe, das<br />

expressionistische Kaufhaus von<br />

Erich Mendelsohn erinnert an den<br />

dynamischen Geist der 1920er­<br />

Jahre. Auf der heute ikonischen<br />

Werkbundsiedlung von 1929<br />

waren die großen Namen der<br />

klassischen Moderne vertreten,<br />

und auch nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg wurden hier exemplarische<br />

Wohnbauten errichtet, wie<br />

die legendären Hochhäuser von<br />

Jadwiga Grabowska­Hawrylak. In<br />

den letzten 30 Jahren ist Breslau<br />

zu einer quirligen Boomstadt<br />

geworden, jung und vital und<br />

wirtschaftsstark – auch das<br />

spiegelt sich in der Architektur<br />

wider. Wer könnte ein besserer<br />

Chronist sein als Marcin<br />

Szczelina, Architekturkritiker und<br />

Autor des maßgeblichen Breslau­<br />

Architektur führers? Für uns hat er<br />

aus seinen vielen Lieblingsgebäuden<br />

vier ausgesucht.<br />

»Die turbulente<br />

Geschichte der<br />

Stadt spürt man<br />

an jeder Ecke.«<br />

MARCIN SZCZELINA<br />

Marcin Szczelina ist Architekturkritiker<br />

und Kurator und lebt in Warschau. Er ist<br />

Herausgeber des Magazins »Architecture<br />

Snob« und Jurymitglied des Mies<br />

van der Rohe Awards der EU. Autor<br />

zahlreicher Bücher, darunter der Architekturführer<br />

Wrocław (Breslau), 2018.<br />

archisnob.com<br />

LANDMARKS<br />

NAWA<br />

Oskar Zięta, 2017<br />

»Der Architekt setzte diese<br />

verspiegelte und geomet -<br />

risch komplexe Skulptur auf<br />

Breslaus kleinste Flussinsel,<br />

und sie wurde sofort ein Hit.<br />

So wurde ein vergessener<br />

Ort wieder ins Zentrum der<br />

Stadt gerückt.«<br />

Wohnanlage »Manhattan«<br />

Jadwiga Grabowska-<br />

Hawrylak, 1973<br />

»Den Namen bekamen diese<br />

Wohnblocks, weil ihre Türme<br />

an New York erinnerten.<br />

Heute sind sie dank ihrer genial<br />

verschachtelten Fassade<br />

eine Ikone der sozialistischen<br />

Moderne der Nachkriegszeit.«<br />

Kaufhaus Kameleon<br />

Erich Mendelsohn, 1928<br />

»Das ehemalige Kaufhaus<br />

Rudolf Petersdorff, heute<br />

Kaufhaus Kameleon, markiert<br />

mit seinem schwungvollexpressiven<br />

Erker den Eingang<br />

in die Innenstadt. Der Berliner<br />

Architekt schuf hier Eleganz<br />

und Moderne in Perfektion.«<br />

Iglu-Haus<br />

Witold Lipiński, 1962<br />

»Ein kleines Monument<br />

polnischen Erfindergeistes ist<br />

dieses experimentelle Haus,<br />

das der Architekt für seine<br />

Familie baute. Es basierte auf<br />

seiner bauklimatischen Studie<br />

und gilt heute als Vorläufer<br />

des ökologischen Bauens.«<br />

Fotos: Bartek Barczyk, © Oskar Zieta, Selwynryan/Shutterstock, Erich Mendelsohn, Witold Lipiński<br />

148 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


BLACKLINE ®<br />

IST DESIGN<br />

W7<br />

DESIGN OHNE KOMPROMISSE –<br />

BLACKLINE DIE PREMIUMHÄUSER!<br />

Oft wird darüber diskutiert, ob Architekten eher Künstler oder Techniker sind.<br />

Bei BlackLine sind sie vor allem Künstler, die Häuser entwerfen, deren Charakter<br />

genau zur Persönlichkeit des jeweiligen Bauherren passt. Mit allen Ecken und<br />

Kanten. Häuser mit Persönlichkeit. So einzigartig, wie Menschen sind.<br />

T: (0043) 02236 / 677 947<br />

www.lumar-haus.at


esidences / <strong>LIVING</strong> SALON<br />

Klangräume eröffnen<br />

Ein Treffen im Impact Hub Vienna: Architektin Irmgard<br />

Frank, die bereits einige Restaurants geplant hat,<br />

Akustiker und Musiker Thomas Mayer und Elena<br />

Yaneva, Gründerin des Start-ups Hempstatic, im<br />

Gespräch über den guten Ton.<br />

150 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Wie klingt ein<br />

guter Raum<br />

Räume kann man nicht nur sehen,<br />

tasten und riechen, man kann sie<br />

vor allem auch hören. Eine gute,<br />

hochwertige Akustikplanung sorgt<br />

dafür, dass man sich an einem Ort<br />

wohlfühlt. Was genau dabei zu<br />

beachten ist, darüber sprechen<br />

Architektin Irmgard Frank, Akustiker<br />

Thomas Mayer und Elena Yaneva,<br />

die sich auf die Produktion von Akustikpaneelen<br />

spezialisiert hat.<br />

MODERATION UND TEXT WOJCIECH CZAJA<br />

FOTOS JOHANNES KERNMAYER<br />

<strong>LIVING</strong> Haben Sie einen Lieblingsklang?<br />

IRMGARD FRANK Ich muss an<br />

den klassischen Om-Ton denken,<br />

der entsteht, wenn man summt.<br />

THOMAS MAYER 136 Hertz!<br />

FRANK Oh danke, so schnell, und schon<br />

habe ich wieder etwas gelernt. Als ich in der<br />

Therme Vals von Peter Zumthor war, habe<br />

ich in einem der Grottenräume einfach nur<br />

Om gemacht. Was für eine innere Beruhigung.<br />

Herrlich!<br />

ELENA YANEVA Bei Lieblingsklang muss<br />

ich unweigerlich an Klangtherapie denken.<br />

Das ist immer eine Kombination aus mehreren,<br />

harmonischen aufeinander abgestimmten<br />

Tönen, die ineinanderfließen.<br />

MAYER Ganz ehrlich? Mein Lieblingsklang<br />

ist die Pause. Pause ist genauso wichtig wie<br />

Nichtpause.<br />

Wie wichtig ist Ihnen eine gute akustische<br />

Atmosphäre im Alltag?<br />

FRANK Ich mag die Lautstärke der Stadt, dieses<br />

Wuseln und Grundrauschen im urbanen<br />

Raum. Oder auch in einer Hotellobby, wenn da<br />

eine Art gesellschaftlicher Klangteppich entsteht.<br />

Lobbys, in denen es mucksmäuschenstill<br />

ist, hingegen finde ich beklemmend.<br />

YANEVA Die städtischen White Noises<br />

können wirklich sehr schön sein, da stimme<br />

ich Ihnen zu. Auch in unserer Werkstatt in<br />

Spillern gibt es einen schönen Grundgeräuschpegel.<br />

Zuhause aber mag ich die Stille.<br />

Ich bin sogar so penibel darauf bedacht, dass<br />

ich beim Musikhören auf die Wahl der richtigen<br />

Lautsprecher und Kopfhörer achte.<br />

MAYER Ich habe zwei Geräuschprobleme,<br />

die mich ehrlich gesagt wahnsinnig machen,<br />

und zwar erstens Essgeräusche wie etwa<br />

Schmatzen, aber auch das Hineinbeißen ><br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

151


Welche architektonischen, materiellen, technischen<br />

und hochtechnologischen Möglichkeiten<br />

gibt es, um Akustik in den Griff zu kriegen?<br />

FRANK Einer der wichtigsten Parameter ist<br />

die Form. Und wenn ich mir historische<br />

Gebäude anschaue, so habe ich den Einresidences<br />

/ <strong>LIVING</strong> SALON<br />

><br />

in einen Apfel, da bin ich wahrscheinlich<br />

etwas eigen, und zweitens das Knacken und<br />

Rauschen eines Radiosenders. Das macht<br />

mich ganz unrund.<br />

YANEVA Ich habe auch solche Geräuschsituationen,<br />

die mich wahnsinnig machen!<br />

Und zwar?<br />

YANEVA Ein quietschender Stift auf Papier.<br />

FRANK Hintergrundzwangsbeschallung im<br />

Lift, im Supermarkt, im Shoppingcenter. Das<br />

nervt wirklich.<br />

Wenn wir in die Geschichte zurückblicken:<br />

Wie haben Räume früher geklungen?<br />

Die Gestalterin<br />

Gute Innenräume, ob Wohnen oder Gastronomie,<br />

sagt Architektin Irmgard Frank, müssen auch<br />

ohne Teppich und Vorhänge funktionieren. Das ist<br />

das akustische Motto in ihren Entwürfen.<br />

FRANK Klang, Schall, Geräusche sind natürlich<br />

viel schwieriger zu rekonstruieren als etwa<br />

die visuelle Geschichte der Stadt. Aber wenn<br />

wir mal an das Marktgeschrei, an die innerstädtischen<br />

Handwerksbetriebe und an das<br />

Klackern der Pferdefuhrwerke auf Kopfsteinpflaster<br />

denken, dann können wir mit einer<br />

gewissen Sicherheit sagen, dass die Stadt früher<br />

eine laute gewesen sein muss.<br />

MAYER Ich kann mir auch vorstellen, dass<br />

man früher toleranter und weniger geräuschempfindlich<br />

war als heute. Die mitteleuropäische<br />

und angloamerikanische Stadt ist rechtlich<br />

sehr reglementiert. Im Wohnen und<br />

Arbeiten dürfen gewisse Dezibel-Werte nicht<br />

überschritten werden.<br />

Und wie war das früher in Innenräumen?<br />

MAYER Die Wohnungen selbst dürften eine<br />

ähnliche Akustik gehabt haben wie heute.<br />

Anders in Kirchen, Bahnhöfen und imperialen,<br />

Macht demonstrierenden Bauten wie etwa<br />

Schlössern und Palästen: Da wurde ein gewisser<br />

Nachhall immer schon bewusst eingesetzt.<br />

Seit wann setzen wir Akustik als Gestaltungsmittel<br />

aktiv ein?<br />

MAYER Eigentlich immer schon. Halt jeweils<br />

mit den gerade wissenschaftlich zur Verfügung<br />

stehenden Mitteln.<br />

Dann muss ich präziser fragen: Seit wann gibt<br />

es Akustikplanung und Akustikberechnung im<br />

heutigen Sinne?<br />

MAYER Einer der ersten, der sich damit<br />

befasst hat, war der US-amerikanische Physiker<br />

Wallace Clement Sabine.<br />

FRANK Ah, schon gehört! Architekturstudium<br />

Bauphysik, auch schon lange her.<br />

YANEVA Ich kann mich erinnern, wie ich in<br />

meinem Bauingenieur-Studium noch die Sabine-Formel<br />

lernen musste.<br />

MAYER Zwischen 1910 und 1915 entwickelte<br />

er die Grundlagen der Raumakustik. Dazu<br />

zählen beispielsweise Kenngrößen für Nachhallzeit,<br />

Schallabsorption und Schalltransmission.<br />

Er hat ein eigenes Akustiklabor in Illinois<br />

gegründet und hat sogar die Akustik für die<br />

Boston Symphony Hall berechnet. Im Laufe<br />

Der Akustikprofi<br />

Je früher man die Akustik in den Planungsprozess<br />

miteinbezieht, sagt Akustiker Thomas<br />

Mayer, desto schöner, günstiger, integraler<br />

fügen sich die akustischen Lösungen ein.<br />

der Zeit wurde das Thema immer weiter<br />

erforscht. Mein ältestes Buch zu diesem Thema<br />

stammt aus dem Jahr 1948, ein Fachbuch<br />

von Lothar Cremer. Eine wunderbare Lektüre<br />

für alle Nerds!<br />

»Ich mag das Wuseln, den gesellschaftlichen Klangteppich<br />

in einer Hotellobby. Lobbys, in denen es mucksmäuschenstill<br />

ist, hingegen finde ich beklemmend.«<br />

IRMGARD FRANK Architektin<br />

152 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


»Ich rate allen, die Raumakustik so früh wie möglich zu<br />

berücksichtigen und gemeinsam mit dem Architekten<br />

passende Lösungen zu erarbeiten. Je länger man wartet,<br />

desto teurer wird’s.«<br />

THOMAS MAYER Akustiker und Musiker<br />

YANEVA Ich habe das Gefühl, dass sich in<br />

den letzten Jahren schon viel getan hat auf<br />

diesem Gebiet! Ich beobachte, dass sich<br />

immer mehr Architekt:innen und<br />

Auftraggeber:innen dafür interessieren und<br />

auch verstanden haben, dass eine gute Akustik<br />

ein sehr wesentlicher Wohlfühlfaktor ist.<br />

druck, dass man Akustik früher nicht so gut<br />

und so präzise berechnen konnte wie heute –<br />

doch das Grundgespür für Akustik, für die<br />

Geometrie eines wohlklingenden Raumes<br />

war früher meines Erachtens besser und<br />

weitaus elaborierter als heute. Man denke nur<br />

an die alten Amphitheater in der griechischen<br />

Antike. Die Akustik in diesen Arenen<br />

ist einfach perfekt!<br />

MAYER Die Form eines Raumes ist auch für<br />

uns Akustiker ein wichtiger Parameter.<br />

Grundsätzlich kann man sagen: Je größer das<br />

Raumvolumen und je mehr reflektierende<br />

Oberflächen, desto länger ist der Nachhall.<br />

Baustoffen, die die Schallwellen möglichst gut<br />

absorbieren und möglichst wenig reflektieren.<br />

Genau darauf bauen wir mit unserem Produkt<br />

Hempstatic auf.<br />

FRANK Wichtig ist natürlich auch, wie die Baustoffe<br />

montiert und angebracht sind: Ein<br />

schwingender Parkettboden, eine schwingende<br />

Vorsatzschale, eine weiche Schilfdecke in einem<br />

gründerzeitlichen Wohnhaus wirken sich auf die<br />

Raumakustik sehr positiv aus. Harte Betonwände<br />

und direkt auf Estrich verklebter Parkettboden,<br />

wie dies meist im Neubau zu finden ist,<br />

sind da weitaus unangenehmer.<br />

Außer in der Gastronomie! Gerade in Cafés<br />

und Restaurant hallt es oft sehr unangenehm,<br />

und der Grundgeräuschpegel ist manchmal so<br />

hoch, dass man einander am Tisch kaum noch<br />

versteht.<br />

FRANK Cafés und Restaurants sind schöne<br />

Beispiele, die beweisen, wie wichtig eine integrale<br />

Planung ist. Oft ist es laut, es hallt, man<br />

kann sich kaum unterhalten, manchmal versteht<br />

man sogar die Worte am Nachbartisch<br />

besser als die seines eigenen Gegenübers.<br />

Meines Erachtens hat dies mit einem fehlenden<br />

Bewusstsein für diese Thematik zu tun.<br />

Man denkt nicht dran, oder vielleicht zu spät,<br />

und dann gibt es kein Budget mehr, um ><br />

Das heißt, ein Rundraum mit Kuppel ist das<br />

Schlimmste, was es gibt?<br />

MAYER Ja, Gewölbe können zu unangenehmen<br />

Schallreflexionen führen. Große Räume<br />

mit wenig Absorptionsflächen haben lange<br />

Nachhallzeiten und sind akustisch gesehen<br />

am schlechtesten – es sei denn, der lange<br />

Nachhall ist gewollt.<br />

FRANK Das hat natürlich auch große Auswirkungen<br />

auf die Architektur. Gerade in<br />

einer schlichten, minimalistischen Architektur<br />

mit glatten Wänden, wenig Mobiliar und<br />

harten Oberflächen wie etwa Stein- oder<br />

Betonboden muss man umso mehr auf eine<br />

gute Akustik achten! Für uns Architektinnen<br />

ist das eine große Herausforderung.<br />

MAYER Dem kann ich mich nur anschließen.<br />

Deshalb ist es ratsam, schon während<br />

der Planungsphase eines Projekts die Raumakustik<br />

zu berücksichtigen und gemeinsam<br />

mit dem Architekten passende Lösungen zu<br />

erarbeiten.<br />

YANEVA Wichtig ist außerdem die Oberfläche<br />

– und zwar sowohl in geometrischer als<br />

auch materieller Hinsicht. Wenn man die<br />

Akustik optimieren möchte, dann muss man<br />

die Oberfläche vergrößern – entweder in der<br />

Geometrie des Raumes, mit Nischen, Vorund<br />

Rückspringen und möglichst vielen,<br />

nicht parallelen Ecken und Kanten, oder aber<br />

in der Oberfläche des Materials selbst, beispielsweise<br />

mit weichen, offenen, porösen<br />

»Wenn man die Akustik<br />

optimieren möchte, dann<br />

muss man die Oberfläche<br />

vergrößern – entweder in der<br />

Geometrie des Raumes oder<br />

aber mit weichen, offenen,<br />

porösen Baustoffen.«<br />

ELENA YANEVA Gründerin des Start-ups Hempstatic<br />

Ob Wohnbau, Büro, Schule, Museum, Theater,<br />

Restaurant oder Krankenhaus: Seit wann gibt es<br />

denn akustische Richtlinien für die unterschiedlichen<br />

Bautypologien, in denen wir uns bewegen?<br />

MAYER Es gibt die Bauordnung, die Normen<br />

und viele andere Regelwerke wie etwa die OIB-<br />

Richtlinien, in denen Kenngrößen und Grenzwerte<br />

ganz genau festgehalten sind. Leider wissen<br />

das nicht alle, denn Akustik fristet immer<br />

noch ein Schattendasein in der Architektur. Die<br />

Sensibilität darauf lässt zu wünschen übrig.<br />

Die Problemlöserin<br />

Wenn ein bestehender Innenraum hallt oder zu hart im<br />

Klang ist, dann rückt Elena Yaneva mit dem von ihr<br />

entwickelten Produkt Hempstatic an. Die Hanf-Paneele,<br />

wie hier im Bild, lösen (fast) jedes Schalldefizit.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

153


esidences / <strong>LIVING</strong> SALON<br />

><br />

entsprechend akustische Maßnahmen zu<br />

setzen.<br />

MAYER Wichtig ist der sogenannte Lombard-<br />

Effekt: Je höher der Grundgeräuschpegel in<br />

einem Raum, desto lauter und höher sprechen<br />

die Personen – und zwar intuitiv. Somit schaukelt<br />

sich der Lärmpegel im Raum nach und<br />

nach hoch. Ein Teufelskreis!<br />

Was tun?<br />

MAYER Die Zauberformel lautet, ein Lokal so<br />

zu planen, dass ein gewisser Grundgeräuschpegel<br />

gar nicht erst überschritten wird.<br />

Frau Frank, Sie haben bereits viele Cafés und<br />

Restaurants geplant. Wie haben Sie die Akustik<br />

in den Griff gekriegt?<br />

FRANK Proportion, Bauweise, Textilien, Holzvertäfelung,<br />

Mobiliar, schalldämpfende Tischunterseiten,<br />

integrierte Akustikmaßnahmen in<br />

Leuchten, Ausstattung wie etwa Tischdeko und<br />

so weiter. Es gibt viele, viele Möglichkeiten! Eine<br />

gute Akustik jedenfalls, finde ich, muss auch<br />

ohne Teppich und Vorhang funktionieren.<br />

Gibt es auch Möglichkeiten, einen Raum nachträglich<br />

zu verbessern?<br />

YANEVA Natürlich! Genau das ist unser<br />

Fokus. Unsere Arbeit fängt dort an, wo die<br />

Akustik nicht optimal gelöst ist und wo Verbesserungsbedarf<br />

besteht.<br />

2022 haben Sie gemeinsam mit Ihrem Partner<br />

Igor Fekete ein Start-up gegründet und stellen<br />

seitdem nachrüstbare Akustik-Elemente her.<br />

Was war der Beweggrund für die Entwicklung<br />

des Panels?<br />

YANEVA Wir kommen eigentlich aus der<br />

materiellen Nachhaltigkeit und aus dem<br />

Bereich der Ressourcenschonung. Und wir<br />

haben uns angesehen, welche materiellen, in<br />

Unmengen verfügbaren Güter es in Österreich<br />

gibt, die eigentlich noch nicht – oder zumindest<br />

nicht zur Genüge – genutzt werden. Eines<br />

davon ist der Abfall aus der Hanfproduktion.<br />

Von den materiellen Eigenschaften her ist<br />

Hanf ein perfekter Schallabsorber.<br />

Von welcher Produktion sprechen wir da?<br />

YANEVA Von der Lebensmittelproduktion. In<br />

erster Linie handelt es sich dabei um die Entfaserung,<br />

um Samen und Öl zu gewinnen. Eine<br />

Win-win-Situation für alle, denn bislang war<br />

das ein reines Abfallprodukt, das die Bauern<br />

wieder auf die Felder hinausgebracht haben.<br />

»Ich glaube, dass man früher toleranter und weniger<br />

geräuschempfindlich war als heute. Die mitteleuropäische<br />

Stadt ist rechtlich sehr reglementiert. Gewisse Dezibel-Werte<br />

dürfen nicht überschritten werden.«<br />

THOMAS MAYER Akustiker und Musiker<br />

DIE GESPRÄCHS-<br />

PARTNER:INNEN<br />

Irmgard Frank (70) studierte Architektur,<br />

Innenarchitektur und Industrieentwurf an<br />

der Universität für Angewandte Kunst in<br />

Wien. 1987 gründete sie ihr eigenes Büro.<br />

Ihre Schwerpunkte sind Wohnungs-, Büround<br />

Geschäftsumbauten, Möbelbau, Ausstellungen<br />

sowie Forschung zum Thema<br />

Raum. Sie entwarf zahlreiche Restaurants<br />

wie etwa Limes, Henrici, Sitzwohl, Culinaric<br />

und books & bagels. irmgardfrank.at<br />

Thomas Mayer (44) gründete 2012 sein<br />

eigenes Akustikbüro Raumecho – Agentur<br />

für Akustik mit Sitz in Guntramsdorf. Sein<br />

Fokus richtet sich auf eine ganzheitliche<br />

Akustikplanung. Seine Arbeit umfasst<br />

Architektenberatung, Konzepterstellungen,<br />

akustische Berechnungen, Schallmessungen<br />

und die Entwicklung von Akustikmodulen<br />

für Wohnen, Büro, musikalische Räume<br />

und Gastronomie. raumecho.com<br />

Elena Yaneva (30) studierte Bauingenieurwesen<br />

an der TU Wien und gründete<br />

gemeinsam mit ihrem Partner Igor Fekete<br />

2022 das Start-up-Unternehmen Hempstatic<br />

mit Sitz in Spillern, Weinviertel. Im Zentrum<br />

der Hempstatic-Module aus Nutzhanf<br />

stehen Akustik, Schallschutz und Kreislaufwirtschaft.<br />

Zu den realisierten Projekten<br />

zählen Impact Hub Vienna und das i2c innovation<br />

incubation center. hempstatic.at<br />

Wie genau funktioniert Ihr Produkt?<br />

YANEVA: Zunächst wird der Hanf zu kleinen<br />

Fasern gehäckselt, danach binden wir ihn mit<br />

Kalk, Wasser und einem natürlichen Klebstoff<br />

zu Modulen in unterschiedlichen Formen<br />

und Kombinierbarkeiten. Durch das<br />

hohe spezifische Gewicht von 270 bis 300<br />

Kilogramm pro Kubikmeter gibt es nicht nur<br />

im Raum eine gute Akustik, sondern auch<br />

einen entsprechenden Schallschutz zwischen<br />

den Räumen.<br />

Gibt es schon genormte Kennwerte oder gar<br />

eine Zertifizierung darauf?<br />

YANEVA Ja, wir haben bereits alle wichtigen<br />

Kennwerte zu Schallschutz, Brennbarkeit und<br />

Ökobilanz. Aber wir sind noch in einer sehr<br />

jungen Entwicklungsphase. Bislang haben<br />

wir rund 15 Projekte realisieren können.<br />

Frau Frank, Herr Mayer, haben Sie schon mal<br />

mit Hempstatic-Elementen gearbeitet?<br />

FRANK Nein, noch nicht.<br />

MAYER Ich auch noch nicht. Aber ich denke,<br />

das ist nur eine Frage der Zeit, bis ich das erste<br />

Mal solche Produkte in die Berechnung<br />

einfließen lassen werde.<br />

Ganz allgemein gesprochen: Wie viel kostet<br />

eine gute Akustik?<br />

FRANK Je früher und integraler man sie mitdenkt,<br />

desto billiger ist sie. Je später man an<br />

die Akustik denkt, desto mehr Geld wird<br />

man in die Hand nehmen müssen. Nachträgliche,<br />

additive Akustikplanung kann sehr teuer<br />

sein.<br />

YANEVA Leider ist es so, dass in einem Einsparungsprozess<br />

– und das passiert in der<br />

Architektur sehr oft – die Akustik als Erstes<br />

eingespart wird. Aus genau diesem Grund<br />

gibt es uns! Unser Ziel ist es, die nachträgliche<br />

Akustikplanung so günstig und so ästhetisch<br />

wie möglich anzubieten.<br />

Eine Vision zum Abschluss: Wie wird die<br />

Zukunft klingen?<br />

MAYER Ich bin froh, dass Akustikplanung in<br />

den letzten Jahren schon viel an Bedeutung<br />

gewonnen hat. Daher denke ich, dass die<br />

Zukunft in unseren gebauten Räumen sehr<br />

gut klingen wird.<br />

FRANK Hoffentlich ohne Kriegsgerassel.<br />

Und mit viel Vogelgezwitscher in unseren<br />

Städten.<br />

YANEVA Zukunftsmusik ist immer schön!<br />

Wir sind alle unsere eigenen<br />

Komponist:innen.<br />

<<br />

154 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


was macht<br />

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so besonders?<br />

Es ist das elitäre Material, das elegante Erscheinungsbild,<br />

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finest looks. finest living – ganz nach diesem<br />

Credo entsteht in einer der angesehensten<br />

Wohngegenden Wiens das neueste Crownd-<br />

Projekt »finest«. Perfekt gelegen zwischen Weinreben<br />

und Großstadt, verspricht »finest« ein<br />

unvergleichliches Wohngefühl in der Glanzinggasse<br />

in 1190 Wien. Sechs Apartments und ein<br />

Penthouse vereinen modernes Design und<br />

höchsten Komfort. Das Highlight stellen die<br />

Garden Apartments mit Pool und Poolhaus dar,<br />

die mit einem privaten Weinkeller sowie Fitness-<br />

und Spa-Bereich ausgestattet sind. Von der<br />

On-Top-Terrasse des exklusiven Penthouses<br />

genießen Sie einen atemberaubenden 360 Grad<br />

Rundblick über die Weinberge und die Wiener<br />

Innenstadt. »finest« bietet Wohneinheiten mit<br />

vier bis zehn Zimmern auf 104 bis 294 m 2 . Ausstattung<br />

und Technik spiegeln höchste Standards<br />

wider: Für das Bad stehen drei Ausstattungslinien<br />

zur Wahl und in puncto Ökologie<br />

wird auf eine Luftwärmepumpe gesetzt. Die<br />

Fertigstellung erfolgt bis 2025.<br />

JULIA KNEUSSL<br />

Managing Partner<br />

Crownd Estates<br />

crownd.at<br />

Faszination Immobilien:<br />

Drei Branchenprofis erzählen<br />

in <strong>LIVING</strong>, welche Projekte<br />

ihnen in Österreich besonders<br />

am Herzen liegen.<br />

In begehrter innerstädtischer Lage in Wien-<br />

Landstraße entstehen im, mit dem Luxury Lifestyle<br />

Award prämierten, Gründerzeitprojekt<br />

»The Legacy« 26 hochwertige Eigentumswohnungen,<br />

darunter fünf Einheiten im großzügig<br />

ausgebauten Dachgeschoß. Das 1900 erbaute<br />

Gründerzeithaus wird bis Ende <strong>2024</strong> von der 3SI<br />

Immogroup revitalisiert. »The Legacy« bietet<br />

ein- bis vier-Zimmerwohnungen mit Wohnflächen<br />

zwischen 32 und 187 m². Die Auswahl<br />

reicht in der Landstraßer Hauptstraße 144 von<br />

eingeschoßigen Eigentumswohnungen über Maisonette-Rooftop-Suites<br />

bis hin zu einem atemberaubenden<br />

Maisonette-Penthouse mit privatem<br />

Pool, Lift und fantastischem Ausblick über die<br />

Stadt. Nachhaltige Wärmeversorgung wird durch<br />

den Anschluss an das Fernwärmenetz gewährleistet.<br />

Die luxuriösen Rooftop-Suites und das opulente<br />

Penthouse bieten höchsten Wohnkomfort<br />

durch hocheffiziente Split-Klimaanlagen und<br />

ein innovatives Smart-Home-System.<br />

ING. MICHAEL SCHMIDT<br />

Geschäftsführer<br />

3SI Immogroup<br />

the-legacy.at<br />

Fotos: © Nik Pichler, © Crownd Estates, © 3SI Immogroup | stefanjoham.com, © 3SI Immogroup | JAMJAM, © ÖRAG/WILKE<br />

156 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


GRAND KINSKY – IMPERIAL <strong>LIVING</strong><br />

Luxury Living auf zwei Wohnebenen<br />

im ausgebauten Dachgeschoß mit zwei<br />

Terrassen und grandiosem Blick über<br />

die Dächer der Innenstadt. Absolutes Highlight<br />

ist der Pool mit Glasüberlauf auf der<br />

höchsten Dachebene. Die beiden Wohnebenen<br />

sowie die erste Dachterrasse sind mit<br />

einem internen Lift verbunden. Luxus für<br />

höchste Ansprüche. Umgeben von Kunst und<br />

Kultur residiert man im Herzen der Wiener<br />

Altstadt, ein paar Minuten vom Stephansdom<br />

entfernt. Das 1872 für Dominik Graf Kinsky<br />

erbaute Bildnis ist ein rundum saniertes<br />

Gründerzeithaus mit einer historischen, sehr<br />

kunstvollen Außenfassade. Die herrschaftliche<br />

Eingangshalle mit imposanter Freitreppe<br />

versetzt einen zurück in die Zeiten des<br />

Wiener Hochadels. Dank bester Lage flaniert<br />

man in kürzester Zeit zur Wiener Staatsoper<br />

oder zum Stadtpark.<br />

MAG. MICHAEL<br />

BUCHMEIER, MRICS<br />

Geschäftsführer<br />

ÖRAG Immobilien<br />

Vermittlung GmbH<br />

oerag.at<br />

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<strong>LIVING</strong><br />

INSPIRATION<br />

160<br />

164<br />

TREND PEACH FUZZ<br />

Die Pantone-Farbe des Jahres<br />

macht Lust auf Frühling. <strong>LIVING</strong><br />

zeigt passende Designs. (S. 160)<br />

DATES TO KNOW<br />

Die wichtigsten Design-Termine<br />

im Überblick. (S. 164)<br />

EVENT-CLIPPING<br />

Rückblick. Die Designwelt kam bei<br />

der »Maison & Objet« zusammen,<br />

die Baubranche beim Hella-Architekturtalk.<br />

(S. 166)<br />

166<br />

Fotos: © Anne-Emmanuelle Thion, beigestellt<br />

164


inspiration / PEACH FUZZ<br />

PRETTY IN<br />

PEACH<br />

Die Pantone-Farbe <strong>2024</strong> wurde gewählt.<br />

»Peach Fuzz« ist das Resultat und mit<br />

ihrer pastelligen Mischung aus Rosa und<br />

Orange versprüht sie sowohl im Interior-<br />

Design als auch am Catwalk erfrischendcharmante<br />

Vibes, die Lust auf Frühling<br />

machen. TEXT ANJA KLEINSCHUSTER<br />

1.<br />

Fotos: beigestellt<br />

160 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


2. 3.<br />

4.<br />

5.<br />

1. Spieltrieb Dieser gemütliche Babyspielplatz garantiert abwechslungsreiches<br />

Toben mit höchstem Komfort. Für erholsame Pausen sorgt die<br />

gemütliche Ruhe insel in sanftem Peach Fuzz. circu.net<br />

2. Zeitlos Der Eames Lounge Chair ist ein Klassiker der Designwelt.<br />

Anlässlich der aktuellen Pantone-Farbe erhielt er ein neues Kleid in<br />

Ivory und Peach. vitra.com<br />

3. Tonangebend Das Sofa »Klaude« von Karim Rashid macht mit üppigen<br />

Formen und eleganten, abgeschrägten Seiten auf sich aufmerksam.<br />

Dank seiner satten Farben avanciert es zum Hingucker in jedem Raum.<br />

covethouse.eu<br />

4. Quadratisch, praktisch, gut Der Beistelltisch »V 44« ist ein<br />

funktionaler kleiner Begleiter mit integrierter Zeitungsablage aus<br />

Metall. mueller-moebel.com<br />

5. Auf Streife Die schmalen Streifen auf der Kissenhülle aus Baumwollcanvas<br />

in der Pantone-Farbe des Jahres <strong>2024</strong> sind ideal für all jene,<br />

die gerne zarte Farbakzente setzen. hm.com<br />

6. Floraler Reigen Mit der Vintage-Blumentapete »Peach Bouquet«,<br />

designt von Uta Naumann, holt man sich die üppige Schönheit der<br />

Natur bequem in die eigenen vier Wände. wallsauce.com<br />

6.<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong> falstaff<br />

161


inspiration / PEACH FUZZ<br />

7. 8.<br />

9.<br />

7. Mustergültig Eine gehörige Portion Flower-Power<br />

verspricht dieses Wildblumenmuster der Designerin<br />

Kashmira Jayaprakash. patterndesigns.com<br />

8. Ab unter die Dusche! Der Sun Shower Curtain<br />

»Cloud« besteht zu hundert Prozent aus chlorfreiem<br />

EVA und setzt mit seinem frischen Pfirsichton<br />

zarte Akzente. quiettownhome.com<br />

9. Klein, aber fein Die »Teig Lamp« ist die perfekte<br />

Kombination aus charmantem Design und<br />

Nützlichkeit. urbanoutfitters.com<br />

10. Lichtbringer Bezaubernde Kerzenständer aus der<br />

Kollektion »like Home« von Villeroy & Boch aus<br />

Borosilikatglas für schicke Farbtupfer.<br />

villeroy-boch.at<br />

11. Leinen los! Das »Washed Peach Linen« besteht<br />

aus hundert Prozent nachhaltigem europäischem<br />

Flachs und eignet sich hervorragend für die<br />

Herstellung von Heimtextilien. wildlinens.com<br />

12. It-Piece Der »Bell Chair« ist aus umweltschonendem<br />

Material gefertigt und dank der schlichten<br />

Optik ein wahrer Design-Allrounder. connox.at<br />

12.<br />

10.<br />

11.<br />

Fotos: beigestellt<br />

162 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Aus unserem Werk für Ihr Zuhause<br />

Als Familienunternehmen wissen wir genau, was in unseren Farben enthalten ist. Wir produzieren umweltfreundliche Farben in unserem<br />

eigenen kleinen Farbwerk am Fuße des Snowdonia Nationalparks in Wales und verwenden nur die hochwertigsten Inhaltsstoffe.<br />

Diese werden von unserem engagierten Team seit Generationen zu schönen Farben in wunderbaren Farbtönen verarbeitet.<br />

STOCKISTEN: Ahrensburg – Heinrich Burth Bad Wiessee – Malerbetrieb Florian Seppi Bad Salzuflen – Home Store Bielefeld – Wulff Berlin – Bon Bon Interior<br />

Berlin – Gebrüder Tonsor Berlin – Masion DFH Berlin – Ryke Design Berlin – Unique Factory Birmenstorf (CH) – Beautyful House GmbH Braunschweig – Berenfeld Interieur<br />

Conthey (CH) – Michelet sàrl Dormagen – Schoo Dresden – Raumkunst Arndt Dresden – Tapeten und Uhren Düsseldorf – Sundermann & Palm Flensburg – Prasch Farben<br />

Frankfurt – Interior Colour Groß-Umstadt – Creation Wohnen Eidmann Grünhain-Beierfeld – DerRaumDesigner Hagen – Klein GmbH<br />

Hamburg – Paint & Brush Hamburg – CB Farbenkontor Hamburg – Farbraum Metzler & Block Hausen am Albis (CH) – Bluff Interior & Colour Design<br />

Kiel – Wändezeit Kirchen (Sieg) – Vintage Kontor Köln – Livingwalls Cologne Köln – SOA Paint and Paper Konstanz – Gradmann<br />

Lappersdorf – Farben Bauer Lausanne (CH) – JLS Peinture Leipzig – Hubert – Schenken.Wohnen.Leben<br />

Lüterkofen (CH) – Nussbaumer Raum AG Luzern (CH) – Farben Müller AG Maikammer – Malerbetrieb Braun<br />

München – Farbenfachhandel Hubka Münsingen (CH) – Farbwerk Herren AG Prien am Chiemsee – Barhainski Farbenboutique Quedlinburg – Raumkunst<br />

Quierschied – Maler Daniel Rüdershausen – Meine Wand Sarstedt – Farbgestalt Schaan (LI) – Farbraum AG Schorndorf – Leibbrand GmbH<br />

Schwetzingen – Farben Schäfer Solothurn (CH) – Maler Stüdeli AG Stuttgart – Farbwerk Stuttgart Trier – Mille Deco<br />

Voerde – Lemm Raumidee Westerland – Farben Schmidt Wiehl – GSG Farben Wien (AT) – Marvin Graf Wittstock – MFG<br />

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inspiration / TERMINE<br />

DATES TO KNOW<br />

Wo trifft sich die Designwelt? Welche Termine sollten notiert werden? Ein Überblick<br />

über die wichtigsten Ausstellungen, Messen und Events der kommenden Wochen.<br />

1.<br />

Cevisama <strong>2024</strong><br />

3.<br />

26. 2.–1. 3. <strong>2024</strong><br />

An insgesamt fünf Tagen steht die spanische Fachmesse<br />

»Cevisama« in Valencia ganz im Zeichen der Bereiche<br />

Bad, Keramik und Stein. Auf über 80.000 Quadratmetern<br />

werden dabei Badezimmerprodukte, aber<br />

auch Textilien, neue Materialien, Maschinen, Trends<br />

und Technologien präsentiert. 500 Hersteller:innen aus<br />

mehr als 150 Ländern sind wieder mit dabei und zeigen<br />

ihre Produkte und Kreationen. Außerdem auf dem Programm:<br />

Konferenzen für den Branchenaustausch und<br />

gleich mehrere Wettbewerbe.<br />

València, Avenue de les Fires, Pobles de l‘Oest,<br />

46035 València, Spanien<br />

cevisama.feriavalencia.com/en<br />

5.<br />

FEBRUAR<br />

Investec Cape Town Art Fair <strong>2024</strong><br />

1.<br />

16.–18. 2. <strong>2024</strong><br />

Die Kunstmesse »Investec Cape Town Art Fair« stellt<br />

vor allem junge, aufstrebende Künstler:innen in den<br />

Fokus und bringt die internationale Kunstwelt so an<br />

einem Ort zusammen. Unter dem Motto »Unbound«<br />

zeigen heuer 400 Künstler:innen und über 115<br />

Aussteller:innen aus aller Welt ihre Arbeiten in insgesamt<br />

sechs Kategorien. Rund um die Hauptausstellung<br />

finden zahlreiche Side Events in und um Kapstadt statt.<br />

Cape Town International Conference Centre, Convention<br />

Square, 1 Lower Long Street, Cape Town 8001,<br />

Südafrika investeccapetownartfair.co.za<br />

3.<br />

DW! São Paulo Design Week <strong>2024</strong><br />

5.<br />

14.–24. 3. <strong>2024</strong><br />

Die São Paulo Design Week ist ein außergewöhnliches,<br />

urbanes Festival, das seine Besucher:innen mit Hunderten<br />

von Veranstaltungen an die verschiedensten<br />

Orte der Stadt führt. Gegründet im Jahr 2021, hat sich<br />

das als reine Design Week angedachte Event mittlerweile<br />

längst zu einer hybriden und multimedialen Content-,<br />

Geschäfts- und Beziehungsplattform entwickelt.<br />

Das Hauptziel war und ist, die Designkultur und ihre<br />

Verbindungen zur Kreativwirtschaft wie z. B. Architektur,<br />

Kunst, Handwerk, Wirtschaft, sozialer Inklusion und<br />

Innovation zu fördern.<br />

Verschiedene Standorte in ganz São Paulo<br />

dwsemanadedesign.com.br<br />

2.<br />

MÄRZ<br />

Luleåbiennalen <strong>2024</strong><br />

4.<br />

2. 3.–26. 5. <strong>2024</strong><br />

Unter der künstlerischen Leitung von Aude Christel<br />

Mgba und Bruno Alves de Almeida erforscht die Architekturbiennale<br />

»Luleåbiennalen« die Dynamik zwischen<br />

natürlicher und gebauter Umwelt und den Einfluss,<br />

den Gemeinden auf regionale Gebiete haben. In<br />

den vier schwedischen Städten und Gemeinden Luleå,<br />

Boden, Kiruna und Messaure gibt es Ausstellungen,<br />

Interventionen im öffentlichen Raum und Rahmenveranstaltungen<br />

zu diesem Thema.<br />

Luleå, Boden, Kiruna und Messaure, Schweden<br />

luleabiennalen.se/en<br />

6.<br />

Seoul Living Design Fair <strong>2024</strong><br />

2.<br />

28. 2.–3. 3. <strong>2024</strong><br />

Die »Seoul Living Design Fair« zählt zu den wichtigsten<br />

internationalen Messen für Wohndesign in Asien. Jedes<br />

Jahr werden hier die neuesten Produkte und Trends der<br />

Lifestyle- und Designbranche präsentiert. Die Messe<br />

lockt jedes Jahr über 280.000 Besucher:innen an und<br />

bringt Designer:innen, Vermarkter:innen, Hersteller:innen<br />

und Architekt:innen aus aller Welt zusammen. Gegründet<br />

wurde sie 1994 von Design House in Zusammenarbeit<br />

mit COEX mit dem Ziel, neue Wohntrends vorzustellen<br />

und Informationen über Designkultur zu vermitteln.<br />

COEX, 513 Yeongdong-daero, Gangnam-gu,<br />

Seoul, Südkorea<br />

livingdesignfair.co.kr<br />

4.<br />

SPARK Art Fair Vienna<br />

6.<br />

15.–17. 3. <strong>2024</strong><br />

Im März öffnet die »SPARK Art Fair Vienna« wieder<br />

ihre Türen für Kunstinteressierte und alle, die es noch<br />

werden wollen. Sie ist die einzige internationale Kunstmesse,<br />

die sich ausschließlich auf Einzelpräsentationen<br />

fokussiert. Das bedeutet, dass die Künstler:innen<br />

auf intensive Art und Weise wahrgenommen werden<br />

und die volle Aufmerksamkeit von Förder:innen,<br />

Sammler:innen und Besucher:innen bekommen. Zum<br />

Kuratoren- & Advisory-Board zählen neben Walter<br />

Seidl und Jan Gustav Fiedler auch Marina Fokidis aus<br />

Griechenland und der Schweizer Christoph Doswald.<br />

Marx-Halle, Karl-Farkas-Gasse 19, 1030 Wien<br />

spark-artfair.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

164 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


13. – 17. März <strong>2024</strong><br />

Messe Wien<br />

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Die Messe für<br />

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inspiration / REVIEW<br />

EVENT-CLIPPINGS<br />

Events, Messen, Präsentationen – <strong>LIVING</strong> zeigt die besten Design-Happenings aus der Szene.<br />

FRANZÖSISCHE DESIGN-AVANTGARDE<br />

Die Pariser Möbelmesse »Maison & Objet« läutete das Designjahr <strong>2024</strong> erfolgreich ein.<br />

Trendschau. Die<br />

»Maison & Objet« gab<br />

sich auch heuer betont<br />

zukunftsorientiert.<br />

Zukunftsoptimismus. Unter<br />

dem Motto »Tech Eden« wurde<br />

die Schnittstelle von Natur und<br />

Wissenschaft ausgelotet.<br />

Hollywood. Design-TV-Star<br />

Martyn Lawrence Bullard<br />

stellte seine liebsten Design-<br />

Objekte der Messe vor.<br />

Designgewebe. Emma Cogné<br />

(Spezialgebiet: Industrielle<br />

Materialien) wurde als<br />

»Rising Talent« vorgestellt.<br />

Doppeltes Jubiläum. Auf der<br />

30. »Maison & Objet« feierte<br />

die Manufaktur Baccarat ihren<br />

260. Geburtstag.<br />

Unter Wasser. Interior-<br />

Expertin Elizabeth Leriche<br />

wagte mit ihren Szenerien<br />

eine Trendvorschau.<br />

Das Designjahr startete auch heuer traditionell bei<br />

der Pariser Möbelmesse »Maison & Objet«, wo<br />

der Fokus verstärkt auf zeitgenössischen und zukunftsfähigen<br />

Designpositionen lag. Als »Designer of<br />

the Year« wurde Mathieu Lehanneur ausgezeichnet, der<br />

sich spielerisch an der Schnittstelle zwischen Design<br />

und Wissenschaft bewegt. Avantgardistische Entwürfe<br />

wurden bei der Präsentation der »Rising Talents« vor<br />

den Vorhang geholt. Wu Bin sorgte mit seiner Installation<br />

»Travelogue on Mountain« für Beachtung und die<br />

Ausnahme-Szenographin Elizabeth Leriche gestaltete<br />

aufsehen erregende Designwelten. Und es wurde noch<br />

mehr gefeiert, nämlich gleich zwei Geburtstage –die<br />

Messe selbst feierte ihren Dreißiger und die Traditions-<br />

Manufaktur Baccarat immerhin ihr 260. Jubiläum.<br />

Designer of the Year. Ausgezeichnet<br />

wurde heuer Mathieu<br />

Lehanneur, der diese gelbe<br />

Szenerie gestaltete.<br />

Fotos: © Anne-Emmanuelle Thion, APA-Fotoservice/Reither<br />

166 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


PROMINENTER ARCHITEKTUR-TALK<br />

Networking. Beim »Hella Architektur Club« sprachen Bau-Experten über Chancen in der Krise.<br />

Podium. Es diskutierten: Moderator Rainer Nowak,<br />

Thomas Winkler (UBM), Daniel Riedl (Vonovia) und<br />

Christoph Achammer (ATP) (v. l. n. r.).<br />

Die Bauwirtschaft steht vor großen Herausforderungen – wie man diesen am besten begegnen<br />

kann, war zentrales Thema des ersten »Hella Architektur Clubs« des Jahres. Im Vienna Ballhaus<br />

kam die Branche zusammen, um Know-how auszutauschen und Zukunftsideen zu diskutieren.<br />

Auf dem Podium sprachen Christoph M. Achammer (ATP Architekten), Entwickler Thomas<br />

Winkler (UBM AG) und Daniel Riedl, Vorstandsmitglied des Immo-Riesen Vonovia SE, über zeitgemäße<br />

Fertigungsstrategien, Chancen der Digitalisierung und effizienten Wohnbau. Vor allem<br />

Achammer zeigte sich optimistisch, schließlich seien Architekt:innen und Ingenieur:innen in Krisenzeiten<br />

gefordert, Lösungen zu finden. Achammer: »Der Stellenwert von Produktentwickler:innen<br />

und Designer:innen hat sich zu unseren Gunsten verschoben. Auch die Politik hört vermehrt zu.«<br />

Austausch. Rund 60 Branchen expert:innen<br />

verfolgten die Diskussion.<br />

Gastgeber. Herausgeber Wolfgang<br />

Rosam (li.) und Andreas Kraler (re.),<br />

CEO der Hella Gruppe.<br />

Ambiente. Der Branchentreff<br />

fand in historischer Atmosphäre<br />

im Vienna Ballhaus statt.<br />

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ARCHITECTURE SNOB<br />

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ARFLEX arflex.it<br />

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AUDREY LARGE<br />

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CROWND crownd.at<br />

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DOCA DO CAVACAS<br />

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DÖLLERER doellerer.at<br />

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ELENA YANEVA hempstatic.at<br />

EXTETA exteta.it<br />

F<br />

FRANCIS francis.at<br />

G<br />

GALERIE KOLKHOZE<br />

kolkhoze.fr<br />

GRAZ CENTER OF PHYSICS<br />

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GRÜNBECK gruenbeck.co.at<br />

H<br />

HANNA UND MARTHA<br />

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HONG KONG PALACE MUSEUM<br />

hkpm.org.hk<br />

HONG KONG VISUAL<br />

ARTS CENTRE apo.hk<br />

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HOTEL MARIA hotelmaria.fi<br />

HUMAN NEST DESIGN<br />

humannestdesign.com<br />

H&M hm.com<br />

I<br />

IRMGARD FRANK<br />

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ITG STUDIO itg.studio<br />

J<br />

JAEGER-LECOULTRE<br />

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K<br />

KALDEWEI kaldewei.de<br />

KIANG MALINGUE<br />

kiangmalingue.com<br />

K11 MUSEA k11musea.com<br />

L<br />

LE GRAND MAZARIN<br />

legrandmazarin.com<br />

LIMESTONE limestone.at<br />

LONGINES longines.com<br />

M<br />

MAISON MARGAUX<br />

maisonmargauxltd.com<br />

MAK mak.at<br />

MARIE AIGNER<br />

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MATERDESIGN materdesign.com<br />

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N<br />

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NORMANN COPENHAGEN<br />

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O<br />

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OMA oma.com<br />

ÖRAG oerag.at<br />

P<br />

PARA SITE para-site.art<br />

PATTERN DESIGNS<br />

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POLSPOTTEN polspotten.com<br />

PONTA DO GARAJAU<br />

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Q<br />

QUIET TOWN quiettownhome.com<br />

R<br />

RALPH PUCCI ralphpucci.com<br />

RAUMKOMPLETT<br />

raumkomplett.at<br />

RAYMOND WEIL<br />

raymond-weil.com<br />

RISTORANTE SOLE<br />

ristorante-sole.at<br />

S<br />

SABINE MARCELIS<br />

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SOULD sould.dk<br />

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STRASSER STEINE<br />

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T<br />

TAI KWUN taikwun.hk<br />

TECTA tecta.de<br />

THEATER MUSEUM<br />

theatermuseum.at<br />

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THOMAS POGANITSCH<br />

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VILLAGE IM DRITTEN<br />

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WALLSAUCE wallsauce.com<br />

WESTWING westwing.de<br />

WIEN MUSEUM<br />

wienmuseum.at<br />

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&TRADITION andtradition.com<br />

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168 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


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IMPRESSUM<br />

1/<strong>2024</strong><br />

ZEITSCHRIFT FÜR INTERIEUR<br />

UND ARCHITEKTUR<br />

Die in dieser Ausgabe veröffentlichten<br />

Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Übersetzung, Nachdruck, Vervielfältigung<br />

und Speicherung in Datenverarbeitungs -<br />

anlagen nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

des Verlags. Zitate aus Beiträgen dieser<br />

Ausgabe sind ausschließlich mit Angabe<br />

der Quelle gestattet.<br />

MEDIENINHABER<br />

<strong>Falstaff</strong> <strong>LIVING</strong> Verlags GmbH<br />

REDAKTIONSORT<br />

DES MEDIENINHABERS<br />

Schottenring 2–6, 1010 Wien<br />

T: +43 1 9042141<br />

F: +43 1 9042141-450<br />

hello@falstaff-living.com<br />

www.falstaff-living.com<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

ist die Heraus gabe, der Verlag<br />

und der Vertrieb von Zeitschriften<br />

und Druckwerken aller Art unter<br />

der Bezeichnung »<strong>Falstaff</strong> <strong>LIVING</strong>«.<br />

GESELLSCHAFTER DER<br />

FALSTAFF <strong>LIVING</strong> VERLAGS GMBH<br />

<strong>Falstaff</strong> Verlags-Ges.m.b.H. (Anteil 51 %)<br />

Angelika Rosam (Anteil 39 %)<br />

Mag. Michaela König (Anteil 10 %)<br />

HERAUSGEBERIN<br />

Angelika Rosam<br />

CHEFREDAKTION<br />

Angelika Rosam<br />

CHEFREDAKTION (Stv.)<br />

Marlene Mayer<br />

CHEFIN VOM DIENST<br />

Anja Kleinschuster<br />

ART DIRECTOR<br />

Klaus Rauch<br />

PHOTO DIRECTOR<br />

Thomas Hopferwieser<br />

PRODUKTION/LITHO<br />

Konstantin Riemerschmid<br />

MITARBEITER:INNEN DIESER AUSGABE<br />

Karin Cerny, Wojciech Czaja, Therese Frei,<br />

Melanie Gleinser, Manfred Gram, Ines Kasparek,<br />

Elisabeth Klokar, Maik Novotny, Heimo Rollett<br />

LEKTORAT<br />

Sabine Till<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Angelika Rosam<br />

RECHNUNGSWESEN<br />

Sommer & Zarits Steuerberatung GmbH<br />

Robert Graf Platz 1, 7000 Eisenstadt<br />

MEDIA SALES UND KOOPERATIONEN<br />

Ronald Tomandl (Leitung Sales), Patrick Jamöck<br />

(stv. Leitung Sales), Aleksandra Kosanin, BA.<br />

(Leitung Marketing & Sales Koordination),<br />

Magdalena Eser (Marketing Sales & Koordination)<br />

anzeigen@falstaff-living.com<br />

DIRECT SALES<br />

Timotheus Lamberg (Leitung)<br />

Wilhelm Amann (stv. Leitung)<br />

VERTRIEB, LESER- UND ABOSERVICE<br />

Kornelia Pirker (Leitung Vertrieb und Abo)<br />

HERSTELLER<br />

Druckerei Berger<br />

Wiener Straße 80, 3580 Horn<br />

VERTRIEB<br />

Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH<br />

St. Leonharder Straße 10, 5081 Anif<br />

www.pgvaustria.at<br />

DVR-Nummer: 06a9192<br />

PEFC-06-39-01<br />

202223021<br />

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PAUSCHENWEIN<br />

Robert Pauschenwein<br />

und sein Team bieten<br />

ganzheitliche Betreuung<br />

in Sachen Bau und<br />

Immobilien.<br />

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IMMOBILIENBR ANCHE<br />

Sie haben Fragen rund ums Hausbauen, brauchen Hilfe und kompetente Unterstützung<br />

bei Bauschäden oder Mängeln? Oje, ein Schadensfall? Bei Pauschenwein & Partner<br />

finden Sie hoch qualifizierte Bau- und Immobilienspezialisten.<br />

FOTOS: Beigestellt<br />

Die Experten stehen als Sachverständige<br />

bei Schadensbeurteilungen,<br />

aber auch bei Immobilienkäufen,<br />

bei Sanierungsplänen<br />

oder als Baubegleiter zur Seite. DI Robert<br />

Pauschenwein nimmt sich persönlich für<br />

Ihr Bauvorhaben Zeit und berät Sie gern<br />

ausführlich.<br />

KOMPETENZ RUND UM DEN BAU<br />

Das Team aus Sachverständigen steht aber<br />

auch bei anderen Fragen zur Verfügung –<br />

etwa, wenn es um die Beurteilung von Liegenschaften<br />

sowie auch kleineren Grundstücken<br />

und Häusern oder um die Beratung<br />

beim Immobilienkauf geht. Mit viel<br />

Know-how und jahrelanger Erfahrung<br />

erstellen die Experten unabhängige und<br />

detaillierte Gutachten. Bei etwaigen Problemen<br />

werden auch gleich konkrete<br />

Lösungsvorschläge ausgearbeitet. Hierbei<br />

unterstützen Sie Profis aus den einzelnen<br />

Branchen und stehen Ihnen im Fall von<br />

Baufehlern als Sachverständige mit Rat<br />

und Tat zur Seite. Robert Pauschenwein,<br />

selbst Diplom ingenieur, Baumeister und<br />

Sachverständiger im Bereich Immobilien,<br />

bietet gemeinsam mit seinem Expertenteam<br />

nicht nur Beratungen bei Bauvorhaben,<br />

sondern auch Übernahme der örtlichen<br />

Bauaufsicht, Abwicklung von Bauprojekten<br />

oder Projektbegleitung und<br />

Qualitätskontrolle von Bauarbeiten an –<br />

Pauschenwein & Partner bietet Ihnen eine<br />

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INFO<br />

Pauschenwein & Partner<br />

Hauptstraße 131<br />

8141 Premstätten<br />

T: +43 3136 20990<br />

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ADVERTORIAL<br />

1 / 24<br />

<strong>LIVING</strong><br />

falstaff<br />

171


my<br />

personal<br />

room<br />

GRÜNBECK<br />

Neu in <strong>LIVING</strong>: Wie wohnen<br />

designaffine Personen und<br />

welche Objekte machen<br />

Räume zu Lieblingsorten?<br />

Stefan Grünbeck hat uns die<br />

persönlichen Musts seines<br />

Rückzugorts präsentiert.<br />

3.<br />

1. Im Mittelpunkt In der schicken Eventküche<br />

werden oft Feste gefeiert und Kochabende<br />

mit Freund:innen und Familie veranstaltet.<br />

2. Kaffee, olé! Grünbeck: »Wichtig ist mir<br />

auch eine Espressomaschine mit Mahlwerk,<br />

dazu haben wir herrliche, in Italien geröstete<br />

Kaffeebohnen aus Costa Rica.«<br />

3. Keep cool Dank des Weinschrankes von<br />

Gaggenau mit drei Zonen ist die passende<br />

Weinbegleitung für jeden Gang stets zur<br />

Hand. Ergänzend sorgt der Eiskasten mit<br />

Eiswürfelspender immer für ein gut gekühltes<br />

Glas Gin Tonic. gaggenau.com<br />

4. Ordnung muss sein »Die Geräte und<br />

das Geschirr verschwinden hinter Rimadesio-<br />

Schiebetüren mit bronzefarbigem Diamantglas,<br />

das nur dezente Einblicke gewährt«,<br />

so Stefan Grünbeck. rimadesio.it<br />

5. Rundum-Paket Im Speisesalon wird an der<br />

großen Massivholztafel diniert, der imposante<br />

Spiegel von Fiam, die Hängekugeln von Vibia<br />

sowie das Poet-Soundsystem sorgen für ein<br />

ideales Ambiente und gute Stimmung.<br />

4.<br />

1.<br />

2.<br />

… ist das Einrichten bereits die große Leidenschaft<br />

der Familie Grünbeck. Seit 1996 ist<br />

Stefan Grünbeck im Unternehmen tätig.<br />

Zusammen mit seiner Frau Angelika und dem<br />

Design-Team wird stets neu gestaltet, und auf<br />

vier Etagen werden laufend besondere Interior-<br />

Ideen gezeigt. »Wir legen seit damals Wert auf<br />

eine perfekt abgestimmte Inneneinrichtung, in<br />

der Sie sich wohlfühlen«, so Stefan Grünbeck.<br />

»Wir bieten Ihnen außergewöhnliche Lösungen,<br />

die Ihren persönlichen Stil widerspiegeln.«<br />

5.<br />

Fotos: © Thomas Kirschner, beigestellt<br />

172 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


Den Puls<br />

der Alpen<br />

spüren.<br />

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HIDEAWAY<br />

Tauchen Sie ein in die Welt des alpinen Luxus – The Secret Sölden verspricht<br />

nicht nur atemberaubende Landschaften, sondern auch exklusive winterliche<br />

Erlebnisse, Entspannung vom Feinsten und kulinarische Genüsse.<br />

the-secret-soelden.com<br />

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inspiration / PREVIEW<br />

<strong>LIVING</strong> 2/<strong>2024</strong><br />

Was erwartet Sie in der nächsten Ausgabe von <strong>LIVING</strong>? Welche Trends erobern den Markt,<br />

welche Designer:innen sind am Puls der Zeit, und was tut sich Neues in der Immobilien-<br />

Branche? Eine kleine Vorschau, worauf Sie sich im kommenden Magazin freuen können.<br />

trends<br />

Salone del Mobile: Alles Design!<br />

Mitte April ist es wieder so weit: Die<br />

ganze Designwelt blickt nach Mailand.<br />

Welche Neuheiten werden bei der<br />

diesjährigen Möbelmesse präsentiert?<br />

Welche Trends gesetzt? Wir wagen<br />

bereits jetzt eine Vorschau, sprechen<br />

mit den wichtigen Protagonist:innen,<br />

analysieren neue Positionen und zeigen<br />

interessante Entwürfe.<br />

residences<br />

küchen<br />

Kitchen Stories<br />

Hier dreht sich alles um Genuss.<br />

Für unseren großen Küchenschwerpunkt<br />

beschäftigen wir uns mit<br />

dem Trend zur Outdoorküche und<br />

unterhalten uns mit den wichtigsten<br />

Herstellern und Entwickler:innen.<br />

Finnisches Design<br />

Fantasievolle Illustrationen,<br />

die von nordischer Mystik<br />

und magischen Unterwasserwelten<br />

handeln, sind<br />

die Spezialität von Klaus<br />

Haapaniemi. <strong>LIVING</strong> trifft den<br />

Designer zum Interview.<br />

design<br />

Die Stadt der Zukunft<br />

Das Digitalisierungsstreben entwickelt<br />

sich rasant und hat großen<br />

Einfluss auf aktuelle Entwicklungen<br />

in der Architektur. Doch wie<br />

werden sich diese Innovationen<br />

auf das Leben in der Stadt auswirken?<br />

Wie können wir am besten<br />

von ihnen profitieren? <strong>LIVING</strong><br />

bittet den Experten Christoph<br />

Achammer zum Zukunftstalk.<br />

<strong>LIVING</strong> 2/<strong>2024</strong><br />

erscheint am<br />

15. 3. 2023<br />

Fotos: © Salone del Mobile Milano, © Anton Brandl, HuberStarke/Westend61/picturedesk.com, beigestellt<br />

174 falstaff <strong>LIVING</strong> 1 / 24


DER BRICK AWARD IST<br />

EIN INTERNATIONAL<br />

ETABLIERTER PREIS,<br />

DER HERAUSRAGENDE<br />

ZIEGELARCHITEKTUR AUS<br />

ALLER WELT PRÄSENTIERT.<br />

DIE NOMINIERUNGEN FÜR<br />

DEN BRICK AWARD 24<br />

SIND JETZT ONLINE.<br />

DIE BILDER ZEIGEN EIN<br />

EINGEREICHTES PROJEKT<br />

DER ARCHITEKTEN „SPACE<br />

ENCOUNTERS + STUDIO<br />

VINCENT ARCHITECTURE,<br />

AMSTERDAM” AUS DEN<br />

NIEDERLANDEN.<br />

BRICK<br />

AWARD 24<br />

NOMINEES<br />

ONLINE<br />

NOW<br />

world of wienerberger<br />

© Lorenzo Zandri


Škoda feiert …<br />

Let‘s celebrate<br />

… und Sie<br />

bekommen<br />

die Geschenke!<br />

2.000,– Celebration-Bonus für Fabia und Karoq<br />

4.000,– zusätzlich bei Finanzierung und Versicherung9<br />

Symbolfoto. Stand: 24.11.2023. Die Boni sind unverb., nicht kart. Nachlässe inkl. NoVA und 20% MwSt. in Euro. 2.000,– Fabia und Karoq Celebration-Bonus gültig für Privatkunden ab 5.12.2023. Die 4.000,- Euro<br />

setzen sich zusammen aus 2.500,- Euro Porsche Bank Finanzierungs-Bonus, 1.000,- Euro Versicherungs-Bonus (bei Abschluss einer KASKO Versicherung über die Porsche Bank Versicherung) und 500,- Euro<br />

Service-Bonus (bei Abschluss eines Service- oder Wartungsproduktes über die Porsche Bank). Aktionen gültig bei Neubestellung vom 02.01.<strong>2024</strong> bis 30.06.<strong>2024</strong> (Kaufvertrags-/Antragsdatum). Mindestlaufzeit<br />

36 Monate. Mindest-Nettokredit 50% vom Kaufpreis. Ausgenommen Sonderkalkulationen für Flottenkunden und Behörden. Die Boni sind unverb. nicht kart. Nachlässe inkl. USt. und NoVA und werden vom<br />

Listenpreis abgezogen. Details bei Ihrem Škoda Betrieb oder unter www.skoda.at.<br />

Verbrauch: 5,1–8,7 l/100 km. CO 2<br />

-Emission: 116–197 g/km.<br />

skoda.at | facebook.com/skoda.at | youtube.com/skodaAT | instagram.com/skodaAT<br />

004524 129408<br />

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