23.02.2024 Aufrufe

blaettle 55 März/April 2024

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

kostenlos<br />

Ausgabe <strong>55</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2024</strong> | www.donau-ries-aktuell.de<br />

HÖHER, SCHNELLER, WEITER<br />

Sportliche Höchstleistungen<br />

aus dem Donau-Ries<br />

DAHEIM IN ... DAITING<br />

Wo Jura, Altmühltal und Ries<br />

aufeinandertreffen<br />

OSTERN<br />

Leckere Rezepte<br />

fürs Fest<br />

ERSTE HILFE<br />

Was tun<br />

im Notfall?<br />

ANZEIGE


ANZEIGE<br />

Bild: Rudi Schwarz<br />

Jahresthema <strong>2024</strong>:<br />

Donau-Rieser Geschichtsstunde Teil 2:<br />

Auf Spurensuche mit<br />

Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler<br />

im Nördlinger Stadtarchiv<br />

Daheim in ... Daiting<br />

Wo Jura, Altmühltal und Ries<br />

aufeinandertreffen<br />

Blick auf Oppertshofen und Brachstadt.<br />

Im Hintergrund sind die Alpen zu sehen.<br />

Porträt Wolfgang Balzer<br />

„Für mich ist es ein Privileg, so frei zu sein“<br />

KI im Landkreis Donau-Ries<br />

Chance und Herausforderungen<br />

für eine moderne Zukunft<br />

Schwimmen<br />

So wichtig sind Hallenbäder<br />

für die Region<br />

Erste Hilfe<br />

Was tun im Notfall?<br />

Engagement für Inklusion<br />

und kulturelle Identität<br />

Interview mit Peter Schiele<br />

Was ist los im <strong>März</strong> und <strong>April</strong>?<br />

Inspirationen, Neuigkeiten und Termine<br />

blättle Quiz<br />

HEIMAT & TRADITION MENSCHEN & IDEEN KULTUR & FREIZEIT<br />

22<br />

28<br />

Bild:Niners Chemnitz<br />

34<br />

36<br />

40<br />

44<br />

48<br />

06<br />

TITELTHEMA<br />

12<br />

HÖHER, SCHNELLER, WEITER<br />

Sportliche Höchstleistungen aus dem Donau-Ries<br />

Leserbild von<br />

Rudi Schwarz<br />

56<br />

60<br />

62<br />

64<br />

Osterrezepte<br />

Leckere Ideen für das Osterfest<br />

Familienzeit<br />

Natur entdecken<br />

Kinderblättle<br />

Die Seite für Kinder<br />

Kulturregion<br />

Kulturveranstaltungen<br />

im <strong>März</strong> und <strong>April</strong><br />

INHALT & IMPRESSUM<br />

Unser Titelbild: Benjamin Koppke wurde im <strong>März</strong><br />

2023 als Sportler des Jahres 2022 der Stadt Donauwörth<br />

ausgezeichnet. Seit 2023 spielt Koppke in der<br />

Basketball-Bundesliga für die Niners Chemnitz.<br />

IMPRESSUM<br />

Erscheinungsweise: 6 mal jährlich<br />

Verbreitungsgebiet: Landkreis Donau-Ries<br />

und angrenzende Gemeinden<br />

Auflage: 30 000<br />

Redaktion und Autoren dieser Ausgabe:<br />

Diana Hahn (Verlagsleitung), Mara Kutzner (Redaktionsleitung),<br />

Jenny Wagner, Thomas Oesterer,<br />

Manuel Habermeier, Lena Grimminger (Duale<br />

Studentin), Maja Kirchner (Duale Studentin)<br />

Redaktionsanschrift: Donau-Ries-Aktuell<br />

Dr.-Friedrich-Drechsler-Straße 2,<br />

86609 Donauwörth<br />

Telefon: 0906 / 977 598-0<br />

E-Mail: redaktion@donau-ries-aktuell.de<br />

Layout/Grafik/Satz: Nina Berger, Sandra Wanner<br />

Illustrationen: Nina Berger<br />

Titelbild: Niners Chemnitz<br />

Druck: ADV SCHODER, Augsburger Druck- und<br />

Verlagshaus GmbH, 86167 Augsburg<br />

Druck Beileger: Meister-Druck<br />

Gewerbegebiet 5, 86687 Kaisheim<br />

Verleger:<br />

Donau-Ries Medien GmbH,<br />

Dr.-Friedrich-Drechsler-Straße 2, 86609 Donauwörth<br />

Geschäftsführer:<br />

Matthias Stark, Christian Pietsch<br />

Verantwortlich im Sinne des Presserechts (v.i.S.d.P.)<br />

für den redaktionellen Inhalt: Matthias Stark<br />

Urheberrecht:<br />

Alle abgedruckten Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

oder anderweitige Verwendung sind nur mit<br />

vorheriger schriftlicher Genehmigung der<br />

Redaktion gestattet.<br />

Bildquellennachweis:<br />

Wenn nicht anderweitig angegeben, sind alle<br />

Bilder Eigentum der Donau-Ries-Medien GmbH.<br />

Abo-Service:<br />

Das blättle ist im Jahres- oder Geschenkabo<br />

für 25 Euro/Jahr erhältlich.<br />

Anzeigenleitung:<br />

Matthias Stark, Tel.: 0906 / 977 598-60<br />

Anzeigenberatung:<br />

Julia Drescher, Tel.: 0906 / 977 598-13<br />

Susanne Roßmanith, Tel.: 0906 / 977 598-12<br />

Wolfgang Sperl, Tel.: 0906 / 977 598-11<br />

Anzeigengestaltung:<br />

Nina Berger, Sandra Wanner<br />

Am 1. <strong>April</strong> <strong>2024</strong> findet in Oettingen<br />

das Osterbrunnenfest statt.<br />

Bild: Werner Rensing


ANZEIGE<br />

Edle Recken zu Pferd messen sich<br />

im Turney auf des Fürsten Grund.<br />

Alle Bilder: Historischer Markt Oettingen e.V.<br />

Die Nacht der Narren begeistert Jung<br />

und Alt mit Feuershows und Musik<br />

Historischer Markt Oettingen vom 10. bis 12. Mai <strong>2024</strong><br />

Vor 40 Jahren entstand aus der Idee eines Handwerkermarktes,<br />

der heutige Historische Markt, so wie ihn die<br />

Oettinger kennen und er durch seine Einzigartigkeit<br />

weit über die Grenzen des Rieses hinaus bekannt ist.<br />

Vom 10. bis 12. Mai <strong>2024</strong> dreht Oettingen das Rad der<br />

Geschichte wieder kurzerhand ins Mittelalter zurück und<br />

feiert heuer einen besonderen Historischen Markt zum<br />

runden Jubiläum.<br />

Erleben Sie die Fürstenstadt bei ihrer<br />

Reise ins Mittelalter<br />

Zigtausend Besucher pilgern alle zwei Jahre zum<br />

Historischen Markt nach Oettingen. Fahrendes Volk<br />

bietet allerlei Waren feil, zahlreiche Handwerker<br />

zeigen ihr Können, Hexen ziehen Sie in ihren Bann,<br />

Gaukler treiben Schabernack und sorgen für Kurzweil<br />

bei Jung und Alt. Durchstreifen Sie die Gassen der<br />

Fürstenstadt und tauchen Sie ein in die mittelalterliche<br />

Zeit. Lassen Sie sich auf den Bühnen am Saumarkt,<br />

bei St. Sebastian, am Marktplatz, im Gruftgarten, am<br />

Schlossplatz und im Schulgelände von Spielleuten,<br />

Akrobaten, Narren, Zauberern, Hexen und auch so<br />

manch bizarrem Geschöpf betören. Sie erleben spontane<br />

Straßenaktionen, hören mittelalterliche Musik und<br />

sehen Feuerspucker im außergewöhnlichen Flair einer<br />

historischen Kulisse.<br />

Auch Landsknechte und Ritter auf ihren Schlachtrössern<br />

scheuen nicht den Weg nach Oettingen, um sich im<br />

Turney auf des Fürsten Grund zu messen. Bei diesem<br />

Spektakel jagen die Kontrahenten zu Pferd über den<br />

Turnierplatz. Umgeben von einer einzigartigen Naturtribüne,<br />

liefern sie sich furchtlose Kämpfe mit klirrenden<br />

Schwertern und berstenden Lanzen und werben um<br />

die Gunst der Zuschauer.<br />

Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt, denn die<br />

Feldlager halten so manchen Gaumenschmaus und<br />

erfrischende Getränke für Sie bereit. Kommen Sie mit<br />

Ihrer Familie nach Oettingen und begleiten Sie uns<br />

auf dieser Reise in jene längst vergangenen Tage.<br />

Im Pflasterzoll sind alle Programmpunkte<br />

und Attraktionen enthalten!<br />

Auf den ausgewiesenen Parkplätzen<br />

rund um die Veranstaltung ist das<br />

Parken kostenlos.<br />

Informationen zur Veranstaltung auf<br />

www.historischermarkt-oettingen.de


06<br />

07<br />

WAS IST LOS?<br />

Editorial:<br />

LIEBE LESERINNEN UND LESER,<br />

4 mit Ausgabe <strong>55</strong> läuten wir hoffentlich schnellstmöglich den Frühling<br />

ein. Nach dem Winter wird es doch nun auch Zeit, dass es draußen<br />

wieder blüht, man die dicke Jacke für viele Monate in den Schrank<br />

verbannen kann und sich das Leben endlich wieder mehr im Freien<br />

abspielt.<br />

Was wir mit Bestimmtheit sagen können: Im neuen blättle wird es<br />

sportlich! Wir haben einigen Sportlerinnen und Sportlern aus dem<br />

Landkreis einen Besuch abgestattet und mit ihnen über sportliche<br />

Höchstleistungen gesprochen. Mehr dazu lest ihr ab Seite 12. Wie<br />

wichtig Erste Hilfe ist und wo ihr euer Wissen auffrischen könnt,<br />

zeigen wir euch ab Seite 42. Daheim sind wir diesmal in Daiting. Was<br />

die kleine Gemeinde zu bieten hat, erfahrt ihr ab Seite 28. Bald schon<br />

steht Ostern vor der Tür. Kulinarische Inspirationen haben wir ab<br />

Seite 56 für euch. Für unser Jahresthema waren wir beim Nördlinger<br />

Stadtarchivar Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler und haben mit ihm<br />

einen Blick ins Stadtarchiv geworfen. Was wir entdecken durften, lest<br />

ihr ab Seite 22.<br />

Als Interviewpartner konnten wir Peter Schiele aus Fremdingen gewinnen.<br />

Was er zu erzählen hat, lest ihr in unserem großen Interview.<br />

BESTENS INFORMIERT<br />

MIT DER DRA-APP!<br />

Die Donau-Ries-Aktuell App kann kostenfrei im Apple App<br />

Store und im Google PlayStore heruntergeladen werden.<br />

Entwickelt wurde die App gemeinsam mit dem Donauwörther<br />

Unternehmen dieMAYREI GmbH.<br />

WAS BIETET DIE APP?<br />

In der App seid ihr wie von Donau-Ries-Aktuell gewohnt,<br />

bestens versorgt mit Neuigkeiten aus den Rubriken Blaulicht,<br />

Politik, Sport, Gesundheit, Kultur und vielen weiteren.<br />

Bildergalerien, Jobbörse und Eventkalender sollen die<br />

App nach und nach komplett machen. Geplant sind<br />

außerdem Push-Benachrichtigungen, mit denen euch<br />

unsere Eilmeldungen erreichen.<br />

Jetzt den QR-Code<br />

scannen und die<br />

App Downloaden!<br />

LESERBILDER GESUCHT!<br />

WAS IST LO . S<br />

4 Ihr seid passionierte Hobbyfotograf*innen und immer im Landkreis<br />

unterwegs? Ihr habt Lust auf unseren Social-Media-Kanälen<br />

oder in unseren Printausgaben veröffentlicht zu werden? Dann<br />

schickt uns eure Leserbilder an redaktion@donau-ries-aktuell.de.<br />

Vielleicht entdeckt ihr dann schon bald euer Bild in einer blättle-<br />

Ausgabe, der nächsten DONAUliebe oder auf Social-Media! |<br />

Leserbild von<br />

Harald Erdinger<br />

im <strong>März</strong> und <strong>April</strong><br />

Mehr Termine gibt es im<br />

Eventkalender auf<br />

www.donau-ries-aktuell/<br />

eventkalender<br />

9. MÄRZ <strong>2024</strong>: MITMACH-<br />

ZAUBER-SHOW IN DER<br />

DONAUWÖRTHER<br />

STADTBIBLIOTHEK<br />

4 Lautes Gekicher, ungläubiges Gelächter:<br />

Grad war das Ei noch da – jetzt ist es weg! Die Himbeerlimo<br />

verwandelt sich in ein Schnupftuch, der Zauberer kann sich<br />

wieder einmal den Zauberspruch nicht merken,<br />

die Zirkusprinzessin tanzt über das magische Seil –<br />

und wie lange muss der Zauberkuchen im Ofen bleiben?<br />

Das alles passiert in der Show „Allerhand Getrixe“ mit Urs Jandl.<br />

Wir wünschen euch viel Spaß mit dem neuen blättle und einen sonnigen<br />

Frühlingsanfang!<br />

Eine witzig-turbulente Mitmach-Zauber-Show ab 3 Jahren.<br />

Los geht es um 14:00 Uhr in der Donauwörther Stadtbibliothek. |<br />

Diana Hahn, Redakteurin.<br />

1. APRIL <strong>2024</strong>: OSTERBRUNNEN-<br />

FEST OETTINGEN<br />

www.donau-ries-aktuell.de<br />

So viele Online-Leser*innen folgen<br />

uns bereits auf facebook ...<br />

28.136 12.912<br />

... und so viele Abonnent*innen<br />

haben wir auf Instagram!<br />

Bild: Harald Erdinger<br />

4 Am Ostermontag, den 1. <strong>April</strong> <strong>2024</strong>, findet ab<br />

11:00 Uhr auf dem Oettinger Marktplatz das Osterbrunnenfest<br />

statt. Für die Kinder bietet der Kaninchenzuchtverein einen<br />

Streichelzoo an und verwöhnt die Gäste mit Gegrilltem, Kaffee und<br />

Kuchen. Öffentliche Osterbrunnen- und Storchenführungen,<br />

der Storchen-Infostand und verschiedene Straßenshows<br />

sorgen für allerlei Kurzweil. |<br />

ANZEIGE<br />

ANZEIGE


08<br />

09<br />

WAS IST LOS?<br />

WAS IST LO. S<br />

im <strong>März</strong> und <strong>April</strong><br />

MARKTKALENDER MÄRZ/APRIL <strong>2024</strong><br />

3. <strong>März</strong> Tapfheim Ostermarkt in der Schulsporthalle<br />

10. <strong>März</strong> Donauwörth Ostereiermarkt mit verkaufsoffenem Sonntag<br />

10. <strong>März</strong> Nördlingen Frühjahrsmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag<br />

17. <strong>März</strong> Tapfheim Kleintier- und Flohmarkt<br />

17. <strong>März</strong> Wemding Ostermarkt mit verkaufsoffenem Sonntag<br />

17. <strong>März</strong> Oettingen Mathiasmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag<br />

17. <strong>März</strong> Oettingen Historischer Kleiderbasar im Rathaus<br />

21. <strong>März</strong> Tapfheim Kleintier- und Flohmarkt<br />

23. <strong>März</strong> Blossenau Frauenmärktle<br />

24. <strong>März</strong> Monheim Josefsmarkt<br />

28. <strong>März</strong> Bopfingen Frühjahrsmarkt<br />

14. <strong>April</strong> Oettingen Mädelsflohmarkt<br />

14. <strong>April</strong> Dillingen Georgimarkt mit verkaufsoffenem Sonntag<br />

28. <strong>April</strong> Rain Maimarkt mit verkaufsoffenem Sonntag Bild: Matthias Stark<br />

18. APRIL <strong>2024</strong>: VORTRAG „NEOLITHISCHE REVOLUTION IM RIES“<br />

4 Um 5 500 v. Chr. kamen Ackerbauern ins Ries, die revolutionäre Neuerungen im Gepäck hatten: die Kenntnis des Hausbaus, die<br />

Herstellung tönerner Gefäße und die Fabrikation geschliffener Steinbeile. Sie brachten Haustiere wie Rind, Schwein und Ziege ebenso<br />

mit wie das für den Getreideanbau nötige Saatgut. Die „Neolithische Revolution“ nahm ihren Verlauf! |<br />

Referentin: Dr. Andrea Zeeb-Lanz, Landesarchäologie Rheinland-Pfalz, Speyer<br />

Der Beginn der Veranstaltung ist um 19:00 Uhr, im Museum KulturLand Ries, Maihingen<br />

Bild: Andrea Beranek<br />

14. <strong>April</strong> <strong>2024</strong>: Mädelsflohmarkt in Oettingen<br />

4 Am 14. <strong>April</strong> <strong>2024</strong> geht der Oettinger Mädelsflohmarkt bereits in die 8. Runde. Veranstalter<br />

sind die OBA der Diakonie Donau Ries und die Offenen Hilfen von Diakoneo in Oettingen<br />

mit Unterstützung zahlreicher Ehrenamtlicher.<br />

Wie jedes Jahr gibt es auch diesmal Mitmachaktionen und einen Kaffee- und Kuchenverkauf.<br />

Das Essensangebot der Fladen-Piraten aus Nördlingen vervollständigen die Veranstaltung.<br />

Wichtig ist den Veranstaltern Diakoneo Offene Hilfen Oettingen und OBA der Diakonie,<br />

dass die Veranstaltung bunt ist, das zeigt sich im bunten Vorbereitungsteam, in dem von<br />

Rentnerinnen über junge Mütter bis hin zu berufstätigen Frauen und Schülerinnen oder<br />

Studentinnen, alle vertreten sind. Besonders wichtig sei es, dass hier Menschen mit und<br />

ohne Beeinträchtigung ganz selbstverständlich zusammenarbeiten. Und das spiegelt sich<br />

auch in der Veranstaltung selbst wider.<br />

Diesmal als Aussteller mit dabei sind Jonas von Vintage Allstars und Anna von Preloved<br />

Brautmode. |<br />

Der nächste Mädelsflohmarkt findet am Sonntag, 14. <strong>April</strong> in der großen Turnhalle an der Mittelschule<br />

in Oettingen statt. Bei der Anmeldung für einen der Standplätze gibt es eine Änderung: Die Anmeldung<br />

ist nur über ein Online-Formular möglich. Anmeldungen sind erst am 2. <strong>März</strong> ab 18:00 Uhr möglich!<br />

Anmeldungen, die zu früh eingehen, können nicht berücksichtigt werden!<br />

Mehr Infos gibt es auf der Facebookseite der Veranstaltung oder auf Instagram.<br />

Natürlicher Dünger<br />

So langsam geht es wieder in Richtung Gartenzeit. Damit<br />

es dann im Sommer schön blüht und auch eine reiche<br />

Ernte auf uns wartet, hat Oma Rosa Tipps, um selbst<br />

Dünger herzustellen.<br />

Tee und Kaffee<br />

Alles, was man dazu braucht: Teeblätter und Kaffeesatz.<br />

Entweder die beiden Komponenten einfach ins Beet<br />

geben und unterharken oder mit auf den Kompost geben<br />

und so die Qualität des Kompostes steigern. Weil auch<br />

Regenwürmer Kaffee und Tee lieben, sorgen sie bestimmt<br />

umso lieber dafür, dass der Boden im Beet schön locker<br />

bleibt.<br />

Eierschalen<br />

Um den ph-Wert deiner Pflanzen zu regulieren,<br />

empfiehlt Oma Rosa Eierschalen als Dünger. Denn<br />

wenn das Leitungswasser nicht kalkhaltig genug ist,<br />

helfen zermahlene Eierschalen dabei, den Kalkgehalt im<br />

Gießwasser zu steigern. Kalk hilft bei der Aufnahme aller<br />

weiteren Mineralstoffe. Außerdem stecken noch<br />

27 andere Mikronährstoffe wie Fluor, Kupfer und Eisen<br />

in der Eierschale. |<br />

ANZEIGE<br />

ANZEIGE


10<br />

11<br />

WAS IST LOS?<br />

Bild: Matthias Stark<br />

WAS IST LO. S<br />

im <strong>März</strong> und <strong>April</strong><br />

„WE DO GOURMET“ VERLÄNGERT<br />

UM DREI WEITERE MONATE<br />

4 Am 1. Dezember hat Doris Rödter in der Donauwörther Reichsstraße ihren Pop-<br />

Up-Store „We do Gourmet“ eröffnet. Angeboten werden flüssige Geschenkideen und<br />

saisonale Dekoartikel, kulinarische Produkte wie feinste Essige und Öle, Weine,<br />

Brände und Liköre, Pralinen und Macarons, Gewürze und feines Salz. Kochevents<br />

und Seminare runden das Angebot ab. Ursprünglich war das Konzept erstmal für drei<br />

Monate angedacht, jetzt hat sich die Verantwortliche allerdings dazu entschieden, um<br />

weitere drei Monate, vorerst mal bis Ende Mai zu verlängern. „Der Start war wirklich<br />

fantastisch und unsere Kunden sind von unserem Sortiment begeistert. Außerdem<br />

bin ich nach wie vor voller Tatendrang und habe einige neue Ideen, die ich umsetzen<br />

möchte“, erklärt Doris Rödter.<br />

Julia, Doris und Günther Rödter bei der Eröffnung im Dezember.<br />

Konkret heißt das: „We do Gourmet“ wird sein Konzept um weitere Produkte wie<br />

Schokolade, gefüllte Datteln und Kaffee erweitern. Direkt vor dem Geschäft, werden<br />

kleine Tische zum Verweilen einladen. Ein Tässchen Kaffee, ein mit Zitronen-Öl<br />

Bild: Foto Hirsch<br />

DIE HOSENECKE FEIERT<br />

50-JÄHRIGES JUBILÄUM<br />

4 Seit nunmehr fünf Jahrzehnten und bereits<br />

in der zweiten Generation gibt es die Hosenecke<br />

in Nördlingen. In dieser Zeit ist sie zu einer echten<br />

Institution geworden. In diesem Jahr feiert die<br />

Hosenecke ihr 50-jähriges Jubiläum. „Wir sind<br />

sehr stolz auf das bisher Erreichte, auch weil ein<br />

familiengeführter Einzelhandel in der heutigen<br />

Zeit nicht mehr selbstverständlich ist“, erklärt<br />

Inhaber Patrick Behringer.<br />

Um auch allen Kundinnen und Kunden einen<br />

Grund zum Feiern zu geben, hat sich Behringer<br />

das ganze Jahr über großartige Verlosungen und<br />

Aktionen ausgedacht. |<br />

Patrick Behringer<br />

betreibt die Hosenecke<br />

bereits in<br />

zweiter Generation.<br />

blättle Quiz<br />

Wer unser blättle aufmerksam liest, kann unsere fünf Quizfragen leicht beantworten:<br />

1. Wie alt ist Mastersschwimmerin Claudia Koch?<br />

2. In welchem Alter ist Wolfgang Balzers Leidenschaft fürs Malen wieder geweckt worden?<br />

3. Wie hoch waren die Sanierungskosten des Rainer Hallenbades?<br />

4. Wie viele Urkunden finden sich im Nördlinger Stadtarchiv?<br />

5. Wie viele Erste-Hilfe-Kurse hat das BRK im Jahr 2023 in Nordschwaben abgehalten?<br />

Antworten auf einer Postkarte bis zum 22. <strong>April</strong> <strong>2024</strong> einsenden an:<br />

Donau-Ries-Aktuell, Kennwort: blättle Quiz, Dr.-Friedrich-Drechsler-Str. 2, 86609 Donauwörth.<br />

Oder per E-Mail an gewinnspiel@donau-ries-aktuell.de<br />

Unter allen Einsendungen verlosen wir<br />

5 x einen Gutschein im Wert von je 50 Euro für die Hosenecke Nördlingen.<br />

Auflösung unseres blättle Quiz aus Heft 54:<br />

1. Wie heißt der Gin, den Lucas Freissle zusammen mit Florian Schwensfeier herausgebracht hat? Heimatfunkeln<br />

2. Womit wurde die Hans-Leipelt-Schule ausgezeichnet? Europaurkunde des Freistaates Bayern<br />

3. Wer ist Joachim Düsings musikalisches Vorbild? Eric Clapton<br />

4. Seit wann leitet Dr. Cathrin Hermann das Donauwörther Stadtarchiv? 1. August 2019<br />

5. Wie lautet der Schlachtruf der Megesheimer Faschingsfreunde? Ho Ho Ho Rupfido<br />

Die Gewinner wurden bereits benachrichtigt.<br />

selbstgebackener Kuchen oder ein Glas Prosecco oder Wein. Doris Rödter ist sich<br />

sicher: „Donauwörther Feinschmecker*innen dürfen sich also schon jetzt freuen.“ |<br />

Der Preis kann nicht in bar ausbezahlt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

ANZEIGE<br />

ANZEIGE


12<br />

13<br />

TITELTHEMA<br />

Bild: iStock/Tero Vesalainen<br />

Bild: Pexels<br />

Sportliche Höchstleistungen<br />

aus dem Donau-Ries<br />

4 Sport verbindet, Sport begeistert, Sport hält fit! Schwimmen, Leichtathletik, Triathlon, Basketball, Fußball, Golf – die<br />

Liste an Sportarten ist lang. In Deutschland gab es im Jahr 2023 über 86 000 Sportvereine mit mehr als 28 Millionen Mitgliedern<br />

(Quelle: DOSB; Bestandserhebung 2023). 11 572 Vereine mit rund 4,8 Millionen Mitgliedern gibt es laut BLSV (Stand<br />

Ende 2023) in Bayern.<br />

Bild: Pexels<br />

Bild: iStock/simonkr<br />

I<br />

m Landkreis Donau-Ries sind es immerhin 153 Sportvereine, die<br />

beim Bayerischen Landessportverband gemeldet sind. Insgesamt<br />

haben die Donau-Rieser Vereine <strong>55</strong> 380 Mitglieder (Quelle: BLSV;<br />

Stand: 31.12.2023; Nicht enthalten sind in der Angabe Sportschützinnen<br />

und -schützen). Abgesehen von den klassischen Sparten Fußball,<br />

Handball, Tennis, Turnen und Basketball findet man auch Sportarten<br />

wie Floorball, Triathlon, Tauchen oder Motorflugsport im Landkreis.<br />

SPORT FÜR KÖRPER UND GEIST<br />

Laut einer Statista-Umfrage wird die Gesundheit als wichtigster<br />

Grund für sportliche Betätigung angegeben. Denn Sport steigert<br />

erwiesenermaßen die Konzentration, regt den Stoffwechsel an,<br />

stärkt das Immunsystem und kann sogar das Risiko für Depressionen<br />

verringern. Weitere Gründe sind die Verbesserung der Kraft<br />

bzw. Ausdauer, der Ausgleich zum Alltag und die Gewichtsreduzierung.<br />

Sport bietet außerdem eine Plattform für soziale Interaktion<br />

und Teamarbeit. Mannschaftssportarten fördern den Teamgeist,<br />

das Vertrauen und die Kommunikation unter den Teammitgliedern.<br />

Durch gemeinsame Trainingseinheiten und Wettkämpfe entstehen<br />

Freundschaften und ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das über den<br />

Sport hinausgeht. Fast 70 Prozent der Deutschen interessieren sich<br />

generell für das Thema Sport. Lediglich 7,7 Prozent können sich gar<br />

nicht dafür begeistern.<br />

Ganz vorne dabei in Sachen Sport ist, wie könnte es anders sein,<br />

der Fußball. Mit 7,36 Millionen Mitgliedern ist der DFB der größte<br />

Sportverband Deutschlands. 2017 überstieg die Mitgliederzahl zum<br />

ersten Mal die 7-Millionen-Marke. Gefolgt vom Turner-Bund, dem<br />

Tennis-Bund, dem Alpenverein und den Sportschützen. Egal, ob man<br />

ein Amateur ist, der einfach nur fit bleiben möchte, oder ein Profi,<br />

der nach Spitzenleistungen strebt – in der Vielfalt des Sports findet<br />

jeder seinen Platz.<br />

Doch das sind lange nicht alle Sportarten, die Aufmerksamkeit verdient<br />

haben. Für unser <strong>55</strong>. Titelthema haben wir uns im Landkreis<br />

umgeschaut und Sportlerinnen und Sportler getroffen, die zeigen,<br />

wie bunt die Sportlandschaft im Donau-Ries ist und dass sportliche<br />

Höchstleistungen nicht unbedingt eine Frage des Alters sind. |<br />

2023<br />

Bild: Pexels


14<br />

15<br />

TITELTHEMA<br />

4 Seit frühester Kindheit spielt der gebürtige Donauwörther<br />

Nils Sedelmeier Floorball. Mittlerweile hat der 21-Jährige schon<br />

einige Titel für sich verbuchen können und tritt nun als Abteilungsleiter<br />

der Sparte Floorball beim SV Nordheim e.V. in die Fußstapfen<br />

seiner Eltern. Im Interview erklärt er, wie die Ballsportart<br />

gespielt wird und was für ihn den Reiz daran ausmacht.<br />

4 Bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften oder Olympischen<br />

Spielen gehört der Stabhochsprung zu den<br />

spektakulärsten Disziplinen im Stadionrund. Dank des<br />

TSV Rains kann sich Jung und Alt auch im Donau-Ries<br />

in dieser Sportart messen.<br />

F<br />

loorball – eine Sportart, von der manch einer vielleicht schon<br />

einmal etwas gehört oder gelesen hat. Aber nur die wenigsten<br />

wissen, was Floorball ist. Alle Regeln bis ins Detail hier<br />

zu erklären, das würde den Rahmen sprengen. Hier die wichtigsten<br />

Grundlagen einmal kurz zusammengefasst:<br />

Floorball, auch Unihockey genannt, ist eine Indoor-Mannschaftssportart.<br />

Jeder der vier, bzw. sechs Spieler, abhängig davon, ob auf<br />

dem Großfeld oder dem Kleinfeld gespielt wird, hat einen Unihockey-<br />

stock, mit dem er oder sie versucht den kleinen, löchrigen, hohlen<br />

Plastikball in das Tor des Gegners zu schießen. Logisch: Das Team mit<br />

den meisten Toren gewinnt. Ob auf dem Groß- oder Kleinfeld gespielt<br />

wird, hat nicht nur Auswirkungen auf die jeweilige Mannschaftsgröße,<br />

sondern auch auf die Spieldauer. Spiele im Hobby- oder Amateurbereich,<br />

die im Kleinfeld ausgetragen werden, dauern exakt zweimal<br />

20 Minuten mit einer fünfminütigen Pause. Im Großfeld ist es ein<br />

Spielabschnitt mehr, die Pausen betragen zweimal zehn Minuten.<br />

Ebenfalls noch wichtig zu wissen: Die Zeit wird beim Spiel im Großfeld<br />

effektiv gemessen. Bedeutet also, dass die Zeit bei Unterbrechungen,<br />

wie zum Beispiel einem Foul, gestoppt wird. Im Kleinfeld<br />

ist dies nicht der Fall. Wie viele Tore im Durchschnitt<br />

pro Spiel fallen, sei ganz unterschiedlich, sagt Nils<br />

Sedelmeier: „Erst vor kurzem habe ich zum ersten Mal<br />

gesehen, dass ein Spiel 0:0 ausgegangen ist. Ein Ergebnis<br />

von 2:1 ist aber genauso normal wie ein 20:2.“<br />

Doch wie ist Nils Sedelmeier eigentlich auf diese doch recht ungewöhnliche<br />

Sportart gestoßen? „Beim SV Nordheim war bereits ein<br />

einfaches Set an Schlägern und einem Ball vorhanden. Die Schläger<br />

waren noch keine richtigen Floorballschläger. Wir haben als Kinder<br />

damit dann jeden Tag auf der Straße gespielt“, lacht der Student.<br />

Vor rund 14 Jahren hat Papa Armin Sedelmeier dann die Abteilung<br />

Floorball beim SV Nordheim e.V. gegründet und maßgeblich aufgebaut.<br />

Engagiert im Floorball ist aber nicht nur Nils’ Papa, sondern<br />

auch seine Mama. Dass Nils und sein Bruder Marek bislang eine<br />

beeindruckende Floorballkarriere vorweisen können, liegt also schon<br />

fast in ihrer DNA. Dennoch musste Nils Sedelmeier für seine Erfolge<br />

– zweifacher Deutscher Meister mit der U15 und U17 und Süddeutscher<br />

Meister im Herren-Großfeld – hart arbeiten. Kräftezehrende<br />

Trainingseinheiten mehrfach in der Woche sind nicht die Ausnahme,<br />

sondern die Regel. Dennoch gehöre auch ein gewisses Verständnis<br />

für Mannschaftssport zu den Grundvoraussetzungen für Erfolge.<br />

Derzeit arbeitet der 21-jährige Wahl-Augsburger an seiner Rückkehr<br />

in den Mannschaftssport, denn seit mehr als anderthalb Jahren ist er<br />

verletzt.<br />

„Im Floorball kann<br />

man, wenn man will,<br />

auch wirklich etwas<br />

erreichen“, sagt<br />

Nils Sedelmeier.<br />

Seit Jahren wächst das Interesse an der schnellen<br />

Ballsportart und so hat die Abteilung sechs Mannschaften<br />

im Kinder- und Jugendbereich, sowie eine Herren-Kleinfeld-<br />

und eine Herren-Großfeldmannschaft.<br />

Für mehrere Jahre konnte die SV Nordheim sogar eine<br />

Finalspiel der U15 des SV Nordheim/Ingolstadt bei<br />

der Deutschen Meisterschaft gegen Chemnitz.<br />

eigene Damenmannschaft vorweisen. Dass die Abteilung Floorball<br />

dennoch mit Nachwuchssorgen kämpft, macht Nils Sedelmeier<br />

deutlich. „Eine Spielgemeinschaft mit anderen Mannschaften, wie<br />

jetzt zum Beispiel mit Augsburg, ist derzeit unumgänglich“, sagt der<br />

21-jährige zukünftige Leiter der Abteilung Floorball. Die Sportart<br />

Floorball sei einfach noch zu unbekannt, zudem sei die Vielfalt der<br />

Sportangebote für Kinder und Jugendliche in der Region rund um Donauwörth<br />

sehr groß, nennt Sedelmeier die Gründe für eine intensive<br />

Zusammenarbeit mit anderen Vereinen.<br />

Über Nachwuchs, sei es im Kinder- oder Jugendbereich als auch im<br />

Erwachsenenbereich, freuen sich die Floorballer aus Nordheim. „Wir<br />

haben mittlerweile einen relativ breiten Stab an Trainern und auch<br />

mehr Zeit in den Donauwörter Sporthallen zugewiesen bekommen.<br />

Dadurch können wir nun den Verein noch breiter aufbauen und an<br />

unserem Ziel arbeiten, selbst genügend Spieler für die Mannschaften<br />

stellen zu können“, sagt Nils Sedelmeier abschließend. |<br />

Text: Jenny Wagner,<br />

Redakteurin.<br />

Bild: Martin Finkenzeller<br />

I<br />

m September steht in Rain am Lech wieder ein Wettkampf der<br />

besonderen Art auf dem Programm. Beim Flying High wollen<br />

sich einmal mehr Athlet*innen verschiedenster Altersklassen<br />

im Stabhochsprung messen. Kennen die meisten Sportbegeisterten<br />

diese Disziplin ansonsten nur von Leichtathletikmeetings oder<br />

Olympischen Spielen, hat beim TSV Rain jeder die Möglichkeit, sich<br />

von dieser Sportart verzaubern zu lassen.<br />

„Das ist cool und mal was anderes“, sagt Magdalena Fischer, die<br />

schon voll vom Stabhochsprungfieber gepackt ist. „Bei mir war es<br />

so, dass ich das machen will, weil es nicht komplett normal ist oder<br />

jeder macht. Es ist etwas Besonderes“, schwärmt die 15-Jährige, die<br />

sich im vergangenen Jahr zur Schwäbischen Meisterin kürte.<br />

Auch Jonathan Federle versucht sich mittlerweile begeistert an der<br />

Höhenjagd mit dem Stab. „Beim ersten Mal wusste ich nicht, was<br />

auf mich zukommt. Ich bin einfach gesprungen“, gesteht der 13-Jährige.<br />

Der Spaß war aber sofort da und nun trainiert er eifrig für<br />

seinen ersten Wettkampf.<br />

FLYING HIGH – DAS SPRINGEN DER GENERATIONEN<br />

Sollte dieser beim Fyling High stattfinden, darf er sich auf die<br />

verschiedensten Teilnehmer freuen. Beim letzten Wettkampf waren<br />

die jüngsten Teilnehmer Jahrgang 2008, während es im Seniorenbereich<br />

bis Jahrgang 1948 ging. Im Jahr zuvor war es noch extremer.<br />

Da wurde sogar in der Kategorie M12 (Jahrgang 2010) gestartet,<br />

während der Wettkampfälteste bei den Senioren M80 (Jahrgang<br />

>>


16<br />

17<br />

TITELTHEMA<br />

>><br />

1942) zu finden war. Auf der Anlage macht dies jedoch keinen Unterschied.<br />

„Die springen nach Höhe, nicht nach Altersklassen“, erklärt<br />

Robert Kleine, 1. Vorsitzender der LG Donau-Ries, der der TSV Rain<br />

mit 13 anderen Vereinen angehört. Zwar ist jede Altersklasse ein<br />

eigener Wettkampf, aber „da wird der Zwölfjährige aufgerufen und<br />

der nächste Starter ist 80 Jahre alt“.<br />

Allerdings fehlt es im Mittelbau, wie Kleinle feststellt. „Toll wäre ein<br />

Stamm von Athleten um die 25 Jahre, zu denen die Kinder aufschauen<br />

können.“ Gerade diese Altersgruppe zieht es jedoch aufgrund<br />

von Ausbildung oder Studium oft in die Ferne. Natürlich gehe die<br />

Ausbildung vor, dennoch sei es schade, gibt sich der LG-Vorsitzende<br />

ehrlich.<br />

Das ist jedoch kein Problem. Ganz im Gegenteil: Die Stabhochspringer<br />

bilden eine richtige Community, wo einer den anderen unterstützt.<br />

„Stabhochspringer ist Stabhochspringer. Da spielt das Alter<br />

keine Rolle“, bringt es Manfred Wallner auf den Punkt. Der 57-Jährige<br />

flog früher selbst über die Latte und gibt nun als Trainer sein Wissen<br />

weiter. Eine Tätigkeit, die mit viel Freude verbunden ist – zumal<br />

es immer wieder vielversprechenden Nachwuchs gibt. „Die Talente<br />

sind da“, zieht er ein positives Fazit zur Situation im Landkreis.<br />

Bild: LG Donau-Ries<br />

MIT DEM STAB VOM DONAU-RIES IN DIE GROSSE WELT<br />

Ein großes Vorbild im Stabhochsprung hat die Region dem Nachwuchs<br />

allerdings zu bieten. Mit Carolin Hingst war eine gebürtige<br />

Harburgerin zweimal bei Olympischen Spielen, wobei sie in Peking<br />

zu Rang sechs flog – neben den Deutschen Rekorden ein Karrierehighlight.<br />

Mittlerweile hat die mehrmalige Deutsche Meisterin, die<br />

auch bei zahlreichen Welt- und Europameisterschaften für Deutschland<br />

am Start war, ihre lange Karriere beendet, bleibt dem Sport<br />

aber als Personal Trainerin treu. Interessierten verhilft sie mit ihrer<br />

Erfahrung aus 25 Jahren Profisport zu einem gesünderen Lebensstil<br />

und ist als Sportmental Coach weiterhin im Leistungssport aktiv.<br />

Im Stabhochsprung könnte sie sich ebenfalls eine Tätigkeit vorstellen.<br />

„Wenn ein Verein Lust auf einen Workshop hat, dann kann ich<br />

mir gut vorstellen, mit meinen Stäben vorbeizukommen und meine<br />

Expertise als Trainerin weiterzugeben.“ Denn die Faszination hat<br />

auch sie weiterhin im Herzen. Zwar gebe es viele Sprünge, die nicht<br />

perfekt seien, weiß sie um die Schwierigkeit der Disziplin. „Aber<br />

wenn man den Stab und das Momentum ideal erwischt, dann macht<br />

das Springen einfach ganz viel Spaß und Freude“.<br />

Mit einer Carolin Hingst zu trainieren, würde bei den jungen Springern<br />

gut ankommen. „Sie hat es auch ganz nach oben geschafft.<br />

Da sieht man, dass es möglich ist“, erlaubt sich Magdalena Fischer,<br />

von den großen Bühnen des Sports zu träumen. Unabhängig davon<br />

brennt sie jedoch für den Sport, den sie als so außergewöhnlich betrachtet.<br />

Und entzündet wurde dieses Feuer beim TSV Rain. |<br />

Text: Manuel Habermeier,<br />

Redakteur.<br />

4 Wettkampfsportlerin durch und durch – das beschreibt Claudia Koch kurz und vor allem treffend. Die 72-Jährige<br />

trainiert fast jeden Tag knapp zwei Stunden, weil sie in ihrem Sport ganz vorne mitschwimmen möchte und das im<br />

wahrsten Sinne des Wortes.<br />

C<br />

laudia Koch ist Mastersschwimmerin. Mastersschwimmen<br />

ist der aktive Seniorensport im Schwimmsport. Diesem geht<br />

Koch seit über drei Jahrzehnten nach. Das Prädikat „sehr<br />

erfolgreich“ wäre bei Claudia Koch eine starke Untertreibung, denn<br />

mittlerweile hat die Sportlerin unzählige Meisterschaften gewonnen.<br />

Becken wie Freiwasser, Kurz- und Langstrecke, national wie<br />

international, darunter WM-Titel, EM-Titel und über 20 Deutsche<br />

Rein für die Gesundheit<br />

schwimmen? Für<br />

Claudia Koch keine<br />

Option: „Da muss<br />

Wettkampf dabei sein!“,<br />

betont die sympathische<br />

Nördlingerin,<br />

die mittlerweile in<br />

der Altersklasse 70<br />

schwimmt.<br />

Bild: Maximiliane Böckh<br />

Meisterschaften. Und das ist auch ihr Anspruch<br />

an sich selbst.<br />

Dabei stammt sie aus keiner Sportlerfamilie:<br />

„Wir waren fünf Kinder. Aber ich war die einzige<br />

Sportlerin in der Familie“, so die zierliche<br />

72-Jährige. Schon während ihrer Kindheit in der<br />

ehemaligen DDR habe sie nicht stillsitzen können,<br />

und sei so zum Leistungssport gekommen.<br />

„Fürs Turnen fand man mich mit meinen 47 Kilo<br />

zu dick. Dann wurde ich halt Schwimmerin“,<br />

lacht Claudia Koch.<br />

Claudia Koch in ihrem Element.<br />

Sport war für sie schon immer mehr als ein Hobby und so entschied<br />

sie dann auch beruflich in diese Richtung zu gehen, indem sie Sport<br />

studierte.<br />

Die Absicht, die ehemalige DDR zu verlassen und einen Ausreiseantrag<br />

zu stellen, sorgten dafür, dass Koch in der DDR keinen Sport<br />

mehr ausüben durfte. Und auch ihre Gesundheit machte ihr einen<br />

Strich durch die Rechnung. Über sechs Jahre machte sie deshalb gar<br />

keinen Sport. „Als ich 33 war, wurde bei mir eine Arterienverkalkung<br />

der Bauchschlagader festgestellt und ich bekam eine Y-Prothese.<br />

Danach wurde mir geraten keinen Sport mehr zu machen“,<br />

erinnert sich Claudia Koch. Erst sechs Jahre später rät ihr ein Arzt<br />

dazu, wieder mit Sport anzufangen. Claudia Koch, damals neben<br />

ihrer Tätigkeit als Lehrerin am Theodor-Heuss-Gymnasium auch als<br />

Dozentin an der Altenpflegeschule in Nördlingen tätig, folgt dem Rat<br />

und geht mit den Frauen, die sie unterrichtet, schwimmen. Dort wird<br />

sie prompt von Schwimmtrainer Manfred Großmann „entdeckt“.<br />

„Heute ist Harald Biller mein Trainer und er ist ein richtig guter<br />

Trainer“, schwärmt Koch. Sie steigt ins Training ein und eineinhalb<br />

>><br />

Carolin Hingst war über 25 Jahre<br />

als Profisportlerin aktiv.<br />

Bild: Carolin Hingst


Disziplinen herausragende Leistungen erbringen, fasziniert das<br />

Publikum. So war es der Triathlon, der bei den Olympischen Spielen<br />

in Rio am meisten Zuschauer*innen anzog.<br />

Triathlon ist eine noch junge Sportart. Angefangen hat alles in den<br />

70er Jahren mit einer Wette. In einer Bar auf Hawaii wollten es<br />

Marine-Soldaten wissen: Wer durchschwimmt Rough Water Swim<br />

vor Waikiki Beach, radelt die Ride Around Oahou und läuft den<br />

Honolulu-Marathon am schnellsten. Der sogenannte „Ironman“ war<br />

geboren. Noch heute zählen Wettkämpfe in dieser Form zu den härtesten<br />

der Welt.<br />

Bild: Gerd Schellhase<br />

>><br />

Jahre später, mit 42, feiert Claudia Koch bereits ihre ersten Meisterschaften.<br />

Seither trainiert die Nördlingerin fünf- bis sechsmal pro<br />

Woche für je rund zwei Stunden und legt pro Trainingseinheit vier<br />

bis fünf Kilometer zurück.<br />

Im Wettkampf schwimmt Claudia Koch nach dem Motto: „Ich will<br />

eine Medaille! Sonst ist das vertane Zeit!“ In über 30 Jahren Wettkampfschwimmen<br />

hat die sportliche 72-Jährige viel gesehen und<br />

auch erlebt. Zum Beispiel erinnert sie sich an die WM in Neuseeland,<br />

als sie wegen einer Unterkühlung – der Wettkampf fand im 14 Grad<br />

kalten Wasser statt – ins Krankenhaus musste: „Ich weiß gar nicht,<br />

wie ich aus dem Wasser gekommen bin. Meine Beine waren taub und<br />

die Platzierung war auch nicht gut.“ Im Wasser helfe es nur, den<br />

Kopf abzuschalten, damit man die Kälte nicht spürt, erklärt die<br />

passionierte Schwimmerin. Was sie am meisten freue bei Meisterschaften,<br />

ist, wenn auch die Leistung der Mastersschwimmer*innen<br />

gewürdigt und nicht abgetan wird.<br />

Heuer stehen für Claudia Koch noch einige Wettbewerbe auf dem<br />

Programm. Unter anderem wird sie bei den Internationalen Österreichischen<br />

Staatsmeisterschaften, der Masters-EM im serbischen<br />

Belgrad und natürlich der Deutschen Meisterschaft antreten. Claudia<br />

Koch schwimmt nicht nur selbst, sondern trainiert auch die 12- bis<br />

16-Jährigen beim 1. SV Nördlingen.<br />

Egal, ob Beckenschwimmen oder Freiwasserschwimmen – im Wasser<br />

ist Claudia Koch in ihrem Element. Spielt ihre Gesundheit mit, dann<br />

soll das auch noch lange so bleiben. „Ich komme davon einfach nicht<br />

los und will, solange es geht, bei Wettbewerben mitschwimmen“,<br />

lacht Claudia Koch. |<br />

Claudia Koch vor der idyllischen<br />

Bergkulisse von Kufstein.<br />

4 Ihre Freizeit besteht größtenteils aus Schwimmen, Laufen und<br />

Radfahren. Chiara und Giulia Göttler, Luca Schreitmüller und Luis<br />

Rühl wohnen und trainieren am Olympiastützpunkt in Nürnberg.<br />

Die vier Jugendlichen aus Ebermergen und Harburg haben sich<br />

dem Triathlon verschrieben und sind darin so gut, dass sie über<br />

ein Fördersystem für junge sportliche Talente an der Eliteschule<br />

des Deutschen Sports in Nürnberg aufgenommen wurden.<br />

L<br />

uis und Chiara, beide 17 Jahre alt, sind seit zwei Jahren in<br />

Nürnberg. Giulia und Luca werden mit ihren 15 Jahren seit diesem<br />

Schuljahr am Sportinternat unterrichtet. Ihr Tag beginnt<br />

meist mit einer Trainingseinheit – die Schule ist so organisiert, dass<br />

der Unterricht erst am Vormittag beginnt und die jungen Athlet*innen<br />

morgens genug Zeit für ihren Sport haben. Meistens stehen<br />

neben Schule und Lernen zwei Trainingseinheiten pro Tag auf dem<br />

Programm. Fünfmal die Woche steht Schwimmen auf dem Trainingsplan,<br />

Laufen wird dreimal pro Woche trainiert, Radfahreinheiten<br />

gibt es meist zwei pro Woche und dann kommen noch zwei Krafttrainingseinheiten<br />

hinzu. Selbst am Wochenende kommen die vier<br />

jungen Sportler*innen nicht immer nach Hause, sondern trainieren<br />

in Nürnberg.<br />

Ihre sportlichen Wurzeln haben die vier Nachwuchssportler*innen<br />

beim TSV Harburg. Für die beiden Schwestern Chiara und Giulia<br />

hat alles 2016 beim Dorflauf in Ebermergen angefangen. Sie hatten<br />

Lust dort mitzumachen, aber schließlich musste dafür auch trainiert<br />

werden. Die Mädchen fanden so zum Harburger TSV. Luis Rühl kam<br />

über seinen Vater zum Triathlon. Jochen Rühl ist Trainer beim TSV<br />

Harburg und selbst Triathlet. Dass von nur wenigen bayerischen<br />

Kaderathleten gleich vier aus seinem Verein kommen, macht den<br />

Trainer freilich stolz.<br />

DREI DEUTSCHE MEISTERTITEL IM TEAM UND<br />

EINE VIZEMEISTERSCHAFT<br />

Doch nicht immer gehe es darum, diese Langstrecken unter schwersten<br />

Bedingungen zu erreichen, meint Trainer Rühl. Beim bayerischen<br />

Triathlonstützpunkt in Harburg können sich Groß und Klein<br />

für den Sport begeistert. Bei den „Tria-Kids“ und dem „Schwaben-<br />

Rudel“ trainieren Kinder und Jugendliche mehrmals die Woche im<br />

Harburger Hallenbad. „Wir tragen dazu bei, dass die Kinder sicher<br />

schwimmen können“, sagt Jochen Rühl. Beim Fahrradfahren ist es<br />

ähnlich. Rühl geht es vor allem darum, dass die Kinder ihr Fahrrad<br />

im öffentlichen Verkehr sicher beherrschen und mit viel Freude<br />

sporteln. Wer allerdings so „übertalentiert“ sei, wie Chiara, Giulia,<br />

Luca und Luis, den müsse man natürlich entsprechend fördern, sagt<br />

der Trainer. Und diese Förderung sowie ihr hartes Training zahlten<br />

sich schon oft aus. Im August 2023 waren die jungen Harburger Triathleten<br />

bei der Deutschen Meisterschaft beim NessTris-Triathlon in<br />

Nordrhein-Westfalen dabei. Den fast perfekten Wettkampf lieferte<br />

Chiara. Sie konnte sich mit gutem Schwimmen in die erste Radgruppe<br />

retten und lief dann einen souveränen zweiten Vizemeistertitel<br />

nach Hause.<br />

Außer den Einzeltiteln wurden in Goch auch die Mannschaftsmeister<br />

gesucht. Dabei zählen die drei besten Athlet*innen eines jeden Bundeslandes.<br />

Sowohl Giulia und Chiara Göttler als auch Luis Rühl durften<br />

sich hier als Deutscher Meister mit ihrem Team feiern lassen.<br />

GIULIA GÖTTLER UND JOEL WESTPHAL<br />

SIND BAYERISCHE VIZEMEISTER<br />

Und der Nachwuchs steht in Harburg schon in den Startlöchern.<br />

Der 13-jährige Joel Westphal wurde zusammen mit Giulia Göttler im<br />

September bei den Bayerischen Meisterschaften im Triathlon geehrt.<br />

Gewertet wurden die besten drei aus fünf Triathlons. Giulia und Joel<br />

sind Bayerische Vizemeister. Luca Schreitmüller landete auf Platz 3.<br />

Vielleicht wird schon bald ein fünfter junger Athlet am Olympiastützpunkt<br />

trainieren. Für Trainer Jochen Rühl steht fest: „Joel ist<br />

auf jeden Fall ein Kandidat für Nürnberg.“ |<br />

Alle Bilder: Jochen Rühl<br />

Von links: Luca Schreitmüller. Chiara und<br />

Giulia Göttler, Julia Weiland und Luis Rühl.<br />

Bild unten: Luca Schreitmüller wurde Dritter<br />

bei den Bayerischen Meisterschaften.<br />

Chiara Göttler ist mit ihrem Team<br />

Deutsche Meisterin geworden.<br />

TRIATHLON – DREI<br />

SPORTARTEN VEREINT<br />

Text: Diana Hahn,<br />

Redakteurin.<br />

Schwimmen, Radfahren, Laufen – schon allein in einer dieser Sportarten<br />

besonders gut zu sein, erfordert viel Durchhaltevermögen,<br />

Training und Kampfgeist. Dass manche Sportler*innen in allen drei<br />

Text: Mara Kutzner,<br />

Redakteurin.


20<br />

TITELTHEMA<br />

4 Im Jahr 2023 wurde Benjamin Koppke auf der Donauwörther Sportgala als Sportler des Jahres 2022 ausgezeichnet. Damals<br />

spielte er noch Basketball in der Juniorenbundesliga bei Ratiopharm Ulm. In der Zwischenzeit hat sich für den 18-Jährigen allerdings<br />

so einiges verändert – ausschlaggebend hierfür war wohl sein Wechsel in die Basketball-Bundesliga zu den Niners Chemnitz.<br />

2023 war ein Sportjahr, in dem sich Basketball – wenn auch nur<br />

für wenige Wochen – zum ersten Mal seit langer Zeit vom großen<br />

Bruder Fußball emanzipieren konnte. Einige Jahre nach der<br />

„Goldenen Generation“ rund um den ehemaligen NBA-Superstar Dirk<br />

Nowitzki gelang der deutschen Nationalmannschaft mit dem Gewinn<br />

der Weltmeisterschaft ein kleines Wunder, das weltweit für Aufsehen<br />

sorgte. Im Halbfinale schlägt das deutsche Team in einem unfassbaren<br />

Krimi sogar den haushohen Favoriten aus den USA. 2023 ist auch<br />

das Jahr, in dem sich das Leben von Benjamin Koppke, Donauwörths<br />

Sportler des Jahres 2022, komplett auf den Kopf stellt. Er wechselt zu<br />

Beginn der neuen Saison aus der Jugend von Ratiopharm Ulm direkt in<br />

die BBL (Basketball-Bundesliga) zu den Niners Chemnitz und ist damit<br />

endlich Profisportler. Zuvor spielte er in Auswahlteams für Schwaben,<br />

Bayern und Deutschland und zählte lange Zeit zu den besten 20<br />

Spielern Deutschlands in seinem Jahrgang.<br />

JUNIOREN-EUROPAMEISTERSCHAFT, SPORTLER DES JAHRES<br />

UND JETZT BASKETBALL-BUNDESLIGA<br />

Ein besonderes Highlight: Bei der U18-Europameisterschaft 2022<br />

konnte Koppke auch international sein Talent unter Beweis stellen,<br />

allerdings nicht für Deutschland, sondern für Tschechien, das<br />

Herkunftsland seiner Familie. Für Koppke eine ganz bewusste Entscheidung,<br />

die durchaus direkt mit Erfolg verbunden war, wie auch<br />

Donauwörths OB Jürgen Sorré in seiner Laudatio während der Sportgala<br />

im <strong>März</strong> 2023 verrät: „Er ist 17 Jahre jung, 2,04 Meter groß und<br />

Basketballer in der Nachwuchsbundesliga NBBL bei Ratiopharm Ulm<br />

Bild: Niners Chemnitz<br />

sowie aktueller U18-Nationalspieler. Bei der U18 Europameisterschaft<br />

2022 in der Türkei lief Benjamin Koppke für das tschechische<br />

Nationalteam auf. Dabei belegte sein Team den 10. Platz. Mit einem<br />

Durchschnitt von 13 Punkten pro Spiel, schloss der Donauwörther<br />

mit seinen Kollegen das Turnier in Izmir ab. Auch beim Internationalen<br />

Turnier in München hat Benjamin teilgenommen. All diese Fakten<br />

haben uns dazu bewogen, ihn mit dem Titel Sportler des Jahres 2022<br />

auszuzeichnen.“<br />

SPORTLICHE WURZELN BEI DEN VSC BASKETS DONAUWÖRTH<br />

Das Talent für den Basketballsport scheint dem Jugendnationalspieler<br />

dabei bereits bei der Geburt in die Wiege gelegt worden zu sein. Seine<br />

Mutter und sein Opa spielten beide für die Nationalmannschaft der<br />

Tschechoslowakei und sind zeitgleich seine absoluten Vorbilder. Der<br />

Großvater nahm sogar an den Olympischen Sommerspielen 1976 in<br />

Montreal teil. An genau diese Erfolge seiner Familie möchte Koppke in<br />

den kommenden Jahren anschließen. Dies sei einer der Gründe, warum<br />

er sich für die tschechische Nationalmannschaft entschieden habe.<br />

Und dass, obwohl in seiner Brust nach wie vor zwei Herzen schlagen<br />

würden. Eines für das Herkunftsland seiner Familie, eines für sein Geburtsland<br />

Deutschland. So wird Koppke 2005 in Kiel geboren, landet<br />

nach mehreren Umzügen mit seiner Familie in Donauwörth und startet<br />

hier erst so richtig mit seiner Basketball-Karriere durch. Auf seine<br />

Anfänge bei den VSC Baskets Donauwörth folgt zunächst die Station<br />

in der Basketball-Akademie Augsburg von wo aus er zunächst für zwei<br />

Jahre in das Jugendinternat von Ratiopharm Ulm und schließlich in<br />

die BBL zu den Niners Chemnitz wechselt. Früh muss er lernen sich<br />

trotz einiger Rückschläge durchzusetzen. „Einen guten und einen sehr<br />

guten Sportler unterscheidet, wie gut man auf schlechte Leistungen<br />

reagiert und ob man bereit ist weiter an seinen Schwächen zu arbeiten“,<br />

weiß Koppke heute. Ein steiler Aufstieg für einen jungen Mann,<br />

der noch vor wenigen Jahren im eigenen Kinderzimmer lebte. Ein Aufstieg,<br />

der auch Schattenseiten und Entbehrungen mit sich. Zweimal<br />

am Tag Training – einmal mit der U19 und einmal mit dem Profiteam,<br />

dazwischen noch individuelle Einheiten. Freunde und Familie sieht<br />

er noch weniger, als in seiner Zeit in Ulm und trotzdem blickt er mit<br />

Zuversicht und viel Selbstbewusstsein in die Zukunft: „Ich habe beschlossen,<br />

alles auf die Karte Basketball zu setzen. Das bedeutet auch,<br />

dass man gewisse Kompromisse eingehen muss“. Und diese Kompromisse<br />

scheinen sich auszuzahlen. In seinen ersten Monaten in der BBL<br />

steht Koppke in der Liga und im Pokalwettbewerb in insgesamt sechs<br />

Spielen auf dem Court. Für einen Spieler, der direkt aus der Jugend in<br />

die höchste deutsche Spielklasse wechselt, bemerkenswerte Zahlen.<br />

Auch deshalb, weil Chemnitz aktuell auf Tabellenplatz zwei steht und<br />

damit voll auf Playoff-Kurs ist. Auf den erst 18-jährigen Benjamin<br />

Koppke aus Donauwörth könnte damit <strong>2024</strong> direkt das nächste<br />

große Highlight zukommen. |<br />

DONAU-RIESER<br />

GESCHICHTSSTUNDE<br />

SEITE 22<br />

DAHEIM IN ... DAITING<br />

SEITE 28<br />

HEIMAT & TRADITION<br />

Text: Thomas Oesterer,<br />

Redakteur.<br />

Bild: Diana Hahn<br />

Die Karikatur „Der Anti-Zeitgeist“ stammt vom Nördlinger Grafiker Johann Michael Voltz.


22<br />

HEIMAT & TRADITION<br />

Unser<br />

Jahresthema<br />

<strong>2024</strong> Donau-Rieser Geschichtsstunde<br />

Teil 2: Auf Spurensuche mit Leiter Dr. Johannes<br />

Moosdiele-Hitzler im Nördlinger Stadtarchiv<br />

ANZEIGE<br />

23<br />

Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler<br />

Seit Oktober 2022 ist Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler der Leiter des Nördlinger<br />

Stadtarchivs. Gebürtig stammt der 39-Jährige aus Bächingen an der Brenz und<br />

wohnt heute in Faimingen. Nach seinem Abitur am Lauinger Albertus-Gymnasium<br />

studierte er in Augsburg Lehramt mit der Fächerkombination Geschichte, Germanistik<br />

und evangelische Religionslehre. Seiner Leidenschaft folgend, vertiefte er<br />

sein Geschichtsstudium und schrieb darin auch seine Magisterarbeit. 2010 folgte<br />

das erste Staatsexamen. Nach diesem folgt eine glückliche Fügung: Er bekam einen<br />

Platz an der bayerischen Archivschule. 2012 dann das zweite Staatsexamen.<br />

Seine nächste Station ist das Bayerische Hauptstaatsarchiv, von 2013 bis 2021,<br />

und das Staatsarchiv München, ehe er im Mai 2022 nach Nördlingen wechselt und<br />

im Oktober Dr. Wilfried Sponsel als Leiter ablöst.<br />

Viel Arbeit liegt vor dem Stadtarchivleiter, vor allem in Sachen Strukturierung,<br />

Verzeichnung, Bestandserhaltung und Digitalisierung. Und auch ein Umzug in<br />

andere Räumlichkeiten steht im Raum, eine Mammutaufgabe, denn rund 4,4<br />

Regalkilometer werden benötigt, damit alle Dokumente liegend gelagert werden<br />

können. „Nach dem Stadtarchiv in Augsburg sind wir damit das zweitgrößte<br />

Kommunalarchiv in Schwaben“, erklärt der Stadtarchivar stolz.<br />

Für uns hat er einige besondere Schätze herausgesucht.<br />

Alle Bilder. Diana Hahn<br />

Ältestes Amtsbuch im Nördlinger Stadtarchiv<br />

Das älteste Amtsbuch im Nördlinger Stadtarchiv ist ein Band aus der Zeit um 1290. Dabei handelt es sich um ein<br />

Rechtsbuch. Eine Art Grundgesetz für die Stadt Nördlingen, das auch deshalb besonders wichtig war, weil während<br />

der Mess’ viele Fremde in Nördlingen zu Gast waren, für die dieses Gesetz ebenfalls galt. „So etwas gab es nur in<br />

Reichsstädten. Besonders daran ist außerdem, dass es auf Deutsch ist und nicht auf Latein“, weiß der Stadtarchivar.<br />

Melanchthon-Brief<br />

aus dem Jahr 1546<br />

Von 1546 stammt der Brief von Philipp Melanchthon an den Nördlinger<br />

Rat, der im Stadtarchiv verwahrt wird. Melanchthon war neben<br />

Martin Luther einer der bedeutendsten Reformatoren. Im Brief, den<br />

Melanchthon persönlich unterzeichnete, geht es um die Ordination<br />

eines Nördlinger Theologiestudenten als Pfarrer von Nähermemmingen.<br />

Für Nördlingen handelt es sich um ein „mittelaltes“ Dokument.


24<br />

ANZEIGE<br />

HEIMAT & TRADITION<br />

Unser<br />

Jahresthema<br />

<strong>2024</strong> Donau-Rieser Geschichtsstunde<br />

Zwei erstaunliche Entdeckungen<br />

Bereits zwei erstaunliche Neuentdeckungen kann Stadtarchivar Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler verbuchen. „Beide Entdeckungen<br />

waren bereits im Stadtarchiv, aber niemand wusste, dass sie da sind“, so der Archivar. Bei einer der Entdeckungen handelt es sich<br />

um ein „Feuerbuch“ aus dem Dreißigjährigen Krieg. Es stammt aus dem Jahr 1644 und beinhaltet colorierte Zeichnungen von Waffen.<br />

Unscheinbar und unnummeriert stand es zwischen Büchern in der Ratsbibliothek.<br />

Der andere Fund kann fast schon als Sensation bezeichnet werden. Zwar ist der Fund „nur“ rund 100 Jahre alt, aber sehr bemerkenswert:<br />

„Es handelt sich um eine Filmrolle. Darauf zu sehen sind Filmaufnahmen aus dem Jahr 1925 über die Knabenkapelle und den<br />

Verein Alt Nördlingen, die dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiern. In der Verpackung sollte eigentlich laut Beschriftung der<br />

Spielfilm „Der schwarze Meister“ gelagert sein. Mich hat es verwundert, dass man einen gewöhnlichen Spielfilm aufgehoben hat.<br />

Deshalb habe ich genauer hingeschaut“, erklärt Moosdiele-Hitzler und fügt hinzu: „Das lässt das Archivarsherz höherschlagen“.<br />

Bei der Filmrolle handelt es sich um einen sogenannten Nitrofilm, der extra in München digitalisiert wurde. „Es ist erstaunlich, dass<br />

es diesen Film noch gibt. Denn Nitrofilme können sich auch schnell selbstentzünden“, erklärt der Stadtarchivar.<br />

Zeichnungen des Nördlinger<br />

Grafikers Johann Michael Voltz<br />

„Hexenakten“<br />

Am meisten nachgefragt im Nördlinger Stadtarchiv sind die<br />

„Hexenakten“. Circa 40 Prozessakten zu den Nördlinger Hexenprozessen<br />

gibt es im Stadtarchiv. In diesem Zusammenhang ist<br />

vielen der Name Maria Holl ein Begriff, die 62 Folterungen überlebte<br />

und nicht gestand. Aber auch Rebekka Lemp wurde 1590,<br />

in Abwesenheit ihres Mannes, des städtischen Zahlmeisters Peter<br />

Lemp, beschuldigt, eine Hexe zu sein. Sie lebte in dem Haus, in<br />

dem heute das Stadtarchiv untergebracht ist. Von ihr gibt es im<br />

Stadtarchiv handschriftliche Briefe, die sie aus dem Gefängnis an<br />

ihren Mann schrieb.<br />

Nicht nur Dokumente, Bücher und Urkunden – davon übrigens 15 000<br />

an der Zahl – sind im Stadtarchiv zu finden, sondern auch verschiedene<br />

Zeichnungen. Darunter eine mit dem Titel „Die Zerstörung Trojas“ vom<br />

Nördlinger Grafiker Johann Michael Voltz. Zu diesem hat Dr. Johannes<br />

Moosdiele-Hitzler selbstverständlich auch Interessantes zu berichten:<br />

„Die Zeichnung ist Nördlingens Beitrag zur Entdeckung Trojas.“ Die<br />

Zeichnung erschien nämlich in Georg Ludwig Jerrers Buch „Weltgeschichte<br />

für Kinder“. Genau aus diesem Buch wurde dem späteren Troja-Entdecker<br />

Heinrich Schliemann von seinem Vater vorgelesen. Das Bild, das den aus<br />

Troja fliehenden Aeneas samt seinem Vater Anchises zeigt, den er auf dem<br />

Rücken trägt, soll ihn davon überzeugt haben, dass Troja nicht für immer<br />

verschwunden, sondern lediglich unter Schutt und Asche begraben liegt.<br />

Von Voltz besitzt das Nördlinger Stadtarchiv den Nachlass. Darunter<br />

unter anderem seine bekannten Napoleon-Karikaturen. Insgesamt über<br />

1 000 Werke. „Voltz war der bedeutendste Grafiker seiner Zeit, im frühen<br />

19. Jahrhundert“, so der Stadtarchivar.


26<br />

ANZEIGE<br />

27<br />

HEIMAT & TRADITION<br />

Unser<br />

Jahresthema<br />

<strong>2024</strong> Donau-Rieser Geschichtsstunde<br />

Zeichnungen des Nördlingers Johannes Müller<br />

Wie es um 1800 in Nördlingen aussah oder man sich kleidete, zeigen im Stadtarchiv Zeichnungen des talentierten<br />

Nördlinger Zeichners Johannes Müller. „Er war die Vorstufe eines Fotografen. Hätte man damals schon fotografieren<br />

können, hätte Müller das bestimmt getan. So hat er es eben gezeichnet“, erklärt Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler.<br />

Die Baugenehmigung der<br />

Nördlinger Stadtmauer<br />

Aus dem Jahr 1327 stammt die Urkunde, die Nördlingen das<br />

Stadtmauerprivileg bringt. Vor fast 700 Jahren erteilte Ludwig<br />

IV., bekannt als Ludwig der Bayer, der Stadt Nördlingen<br />

mit dieser Urkunde die Erlaubnis, eine Stadtmauer zu bauen.<br />

Die bestehende Stadtbefestigung wurde unter Einbeziehung<br />

der Vorstädte erweitert. Zur Finanzierung sollte die Stadt<br />

eine Getränkesteuer, das sogenannte Umgeld, erheben. Die<br />

Bürger der Stadt wurden zu Grabungsdiensten verpflichtet.<br />

Um 1400 war der Mauerring geschlossen.<br />

Kriminalakten – Zeugnisse<br />

wahrer Begebenheiten<br />

Auch viele Kriminalakten sind im Stadtarchiv zu finden. Unter anderem<br />

auch eine aus dem Jahr 1731. Dabei geht es um den Suizidversuch von<br />

Anna Barbara Grimmberger. Erhalten sind nicht nur die zum Fall gehörenden<br />

Akten, sondern sogar das verwendete Messer.<br />

Texte: Diana Hahn,<br />

Redakteurin.


28<br />

ANZEIGE<br />

29<br />

usen<br />

HEIMAT & TRADITION<br />

Daheim in ...<br />

Daiting<br />

Wo Jura, Altmühltal und Ries aufeinandertreffen<br />

DAITING IST EIN WOHLFÜHLORT<br />

Texte:<br />

Mara Kutzner, Redakteurin.<br />

A<br />

m Mittwochvormittag ist immer viel los im Daitinger Dorfladen.<br />

Die Tische im kleinen Café nebenan sind bis auf den letzten Platz<br />

besetzt. Dort lassen sich die Gäste ihren Kaffee, belegte Semmeln<br />

oder das Weißwurstfrühstück schmecken. Unter den Besucher*innen<br />

sind nicht nur viele Daitinger, manch Buchdorfer oder Kaisheimer<br />

schaut ebenso gerne vorbei. Im Sommer kehren auch immer wieder<br />

Radfahrer*innen ein und stärken sich hier. Bedient werden die Gäste von<br />

keinem Geringeren als Bürgermeister Roland Wildfeuer. Er nimmt die<br />

Bestellungen auf und serviert heiße Getränke und Frühstücksleckereien.<br />

Seit 2014 ist er Bürgermeister der kleinen Gemeinde. Das sogenannte<br />

„Bürgermeisterfrühstück“ im Dorfladen hat er selbst ins Leben gerufen.<br />

„Viele Ältere haben keinen Treffpunkt mehr“, sagt er. Gerade für Senior*innen<br />

möchte er hier eine Möglichkeit für Kontakt und Austausch<br />

schaffen. Zwischen den Frühstücksbestellungen findet Wildfeuer auch<br />

Zeit, um mit den Bürger*innen ins Gespräch zu kommen und sich ihre<br />

Anliegen anzuhören.<br />

n<br />

Megesheim<br />

chwörsheim<br />

Laub<br />

ngen<br />

Hainsfarth<br />

Amerbach<br />

WEMDING<br />

4 Die Gemeinde Daiting liegt im idyllischen Usseltal auf der Monheimer Alb. Etwas mehr<br />

als 800 Einwohner*innen leben in der Gemeinde mit seinen Ortsteilen Natterholz, Hochfeld,<br />

Reichertswies und Unterbuch.<br />

Wolferstadt<br />

Otting<br />

DAITING IST WOHNORT FÜR VIELE FAMILIEN<br />

„Das Besondere an Daiting ist, dass wir ein Wohndorf sind. Es gibt kein<br />

großartiges Wirtschaftsleben, dafür aber Natur pur“, sagt Roland Wildfeuer.<br />

Gerade weil die meisten Menschen zum Arbeiten auspendeln, ist<br />

es Wildfeuer wichtig, die Gemeinde als attraktiven Wohnort für junge<br />

Familien zu halten. „Der Kindergarten ist mit aktuell <strong>55</strong> Kindern voll –<br />

und das ist die Zukunft!“, sagt das Gemeindeoberhaupt.<br />

Auch der Dorfladen spielt in Sachen Infrastruktur eine entscheidende<br />

Rolle. Dort findet sich alles, was für den täglichen Bedarf benötigt wird.<br />

ZUKUNFTSTHEMA ENERGIE<br />

Aktuell beschäftigt man sich in Daiting mit einem Wärmekonzept. Eine<br />

große Aufgabe sei nun, das gewachsene Dorf fit für die Zukunft und die<br />

Herausforderungen der Energiewende zu machen, so Wildfeuer. Das<br />

Problem: Ein Hackschnitzel-Heizwerk könnte mehrere Anwesen mit<br />

Wärme versorgen, doch für die Verteilung an die bestehenden Grundstücke<br />

müssen lange Leitungen gebaut werden. „Da kommen wir aber in die<br />

Förderung nicht hinein“, sagt Wildfeuer frustriert. Das Projekt liegt nun<br />

auf Eis.<br />

heim<br />

MONHEIM<br />

Rögling<br />

Anders sieht es bezüglich eines großen PV-Anlagenparks bei Daiting aus.<br />

Auf einer Fläche von 22 Hektar soll eine Photovoltaik-Freiflächenanlage<br />

entstehen. Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau gestartet werden.<br />

fen<br />

n<br />

Großsorheim<br />

Mauren<br />

Huisheim<br />

HARBURG<br />

Ebermergen<br />

Fünfstetten<br />

Mündling<br />

Sulzdorf<br />

Buchdorf<br />

Kaisheim<br />

Bild: Gemeinde Daiting<br />

Blossenau<br />

Daiting<br />

Gansheim<br />

Schweinspoint<br />

Graisbach<br />

Marxheim<br />

Tagmersheim<br />

VEREINSLEBEN HAT HOHEN STELLENWERT<br />

Besonders lebenswert sei es in Daiting auch aufgrund des sehr aktiven<br />

Vereinslebens, sagt der Bürgermeister. „Unsere Vereine haben einen<br />

hohen Stellenwert“, so Wildfeuer. Musikverein, Sportler und Schützen<br />

Bürgermeister<br />

Roland Wildfeuer.<br />

Bild: Gemeinde Daiting<br />

tragen zu einem guten gesellschaftlichen Miteinander<br />

bei. Für die SpVgg Daiting steht in diesem<br />

Jahr sogar das 50-jährige Vereinsjubiläum an, da<br />

im Juli gefeiert wird. Und dann gibt es noch so<br />

manch ungewöhnlichen und besonderen Verein<br />

in Daiting. Die Usseltaler Alphornbläser spielen<br />

auf eher untypischen Instrumenten, in Natterholz<br />

trifft sich der Grillclub und besonders stolz<br />

ist auch Bürgermeister Roland Wildfeuer auf die<br />

Erfolge des Schnupferclubs aus Unterbuch. |<br />

Donau


30 31<br />

HEIMAT & TRADITION<br />

NATUR PUR IN DAITING<br />

ANZEIGE<br />

Bild links: Im Museum Solnhofen werden<br />

Fossilfunde des Archaeopteryx ausgestellt.<br />

Bild rechts: Im Jahr 2023 wurde der Kinder-<br />

Erlebnispfad in Daiting eröffnet.<br />

Bild: Naturpark Altmühltal<br />

Bild: Geopark Ries<br />

NATUR UND<br />

ERDGESCHICHTE<br />

ERLEBEN<br />

SENSATIONSFUND IN DAITING<br />

Vor 150 Millionen Jahren lag Daiting in einer subtropischen<br />

Insel-Landschaft. Davon zeugen bis heute faszinierende Kalkriffe<br />

und versteinerte Meerestiere. In den 1980er machte man sogar<br />

einen Sensationsfund. In Daiting wurde das achte Exemplar<br />

des Archaeopteryx gefunden. Seine Heimat, das Altmühltal, ist<br />

als Fossilienregion weltberühmt. Versteinerungen des Urvogels<br />

wurden nur hier gefunden.<br />

LEHRPFAD DURCHS BIOTOP<br />

Auch der Ries-Asteroideneinschlag vor 15 Millionen Jahren prägte die<br />

Landschaft rund um Daiting. Der Geopark Lehrpfad „Bohnerze und<br />

Plattenkalke“ zeigt die besondere Geschichte der Region. Auswurf-<br />

gesteine des Einschlags grenzen hier direkt an die weit älteren Jura-<br />

Kalke der Fränkischen Alb. Seit 2022 führen Infotafeln durch den<br />

rund vier Kilometer langen Lehrpfad im Unesco Global Geopark Ries.<br />

KINDER-ERLEBNISPFAD<br />

Die jungen Besucher erfahren auf dem Kinderpfad rund ums Daitinger<br />

Geoptop von den beiden Geopark-Maskottchen „Suevitchen“<br />

und „Riesitchen“ wie das Ries entstanden ist. Auch Spannendes zur<br />

Geschichte der Kelten und Ritter, Fossilien und Naturschätzen ist für<br />

Kinder aufbereitet.<br />

UNTERWEGS AUF DER MONHEIMER ALB<br />

Wer lieber etwas länger unterwegs ist, kann auf dem Wanderweg<br />

Monheimer Alb 10 auf knapp 14 Kilometer ganz Daiting umrunden.<br />

Als Einstiegsmöglichkeit der Rundtour bietet sich der Parkplatz<br />

am Sportplatz an. Von hier führt die Beschilderung durchs Usseltal<br />

zu herrlichen Ausblicken und einzigartigen Naturschauplätzen.<br />

Mehrere Schutzhütten bieten Möglichkeit für Rast und Erholung.<br />

AMPHIBIENSCHUTZ AM SCHALLERWEIHER<br />

Wanderer, die den Wanderweg Monheimer Alb 10 gehen, kommen<br />

auch am Schallerweiher vorbei. Der Waldweiher bei Daiting ist einer<br />

der letzten Rückzugsorte für vom Aussterben bedrohte Amphibien.<br />

Im Rahmen eines umfassenden Naturschutzprojekts zur Erhaltung<br />

der lokalen Amphibienarten hat der Naturpark Altmühltal in den<br />

Jahren 2021 und 2022 eine detaillierte Amphibienkartierung in fünf<br />

Gemeinden der Monheimer Alb durchgeführt. Dieses Vorhaben zielt<br />

darauf ab, Bestandsaufnahmen zu erstellen und Schutzmaßnahmen<br />

für bedrohte Arten wie den Laubfrosch, Springfrosch, Kammmolch<br />

und die Gelbbauchunke zu entwickeln, die auf der Roten Liste gefährdeter<br />

Arten stehen.<br />

Die Kartierung wurde vom Naturpark Altmühltal e.V. initiiert und<br />

umfasste die Gebiete rund um Daiting, Rögling, Tagmersheim, Monheim<br />

und Marxheim. Dabei wurden nicht nur Bestandsdaten erfasst,<br />

sondern auch konkrete Maßnahmenvorschläge erarbeitet, die den<br />

Schutz und die Erhaltung der heimischen Amphibienarten fördern<br />

sollen.<br />

Der Weiher bei Daiting wurde dabei vom Schilf befreit und das Ufer<br />

abgeflacht. Auch ein Ablaufbauwerk musste repariert werden. Im<br />

Frühling sollen dort Fische und Teichmuscheln eingesetzt werden. |<br />

DIE UNTERBUCHER<br />

HABEN DIE NASE VOLL<br />

Beim Wettkampfschnupfen<br />

geht es darum, möglichst<br />

viel Schnupftabak in<br />

die Nase zu bekommen.<br />

Der Daitinger Ortsteil Unterbuch hat gerade einmal 56 Einwohner*innen,<br />

doch der Schnupfclub hat rund 150 Mitglieder aus der<br />

näheren Umgebung. Und nicht nur das: Die Schnupfer aus Unterbuch<br />

sind außerordentlich erfolgreich im „Wettkampfschnupfen“.<br />

Beim Preisschnupfen haben die Teilnehmer*innen eine Minute<br />

Zeit, um sich so viel wie möglich von fünf Gramm Schnupftabak in<br />

die Nase zu stopfen. Dabei dürfen sie einen oder zwei Finger verwenden<br />

und müssen die Reste auf einer Serviette ablegen, die dann<br />

bis auf das tausendstel Gramm genau gewogen werden. Sauberkeit<br />

ist wichtig, und weniger Rückstände bedeuten eine bessere<br />

Wertung. Der Wettbewerb findet sowohl im Team (sechs Personen)<br />

als auch einzeln statt. Niesen führt zur Disqualifikation! |<br />

Bild: Huckelberryking Media/Gregor Wiebe


ANZEIGE<br />

WOLFGANG BALZER<br />

SEITE 34<br />

KI IM LANDKREIS DONAU-RIES<br />

SEITE 36<br />

SCHWIMMEN<br />

SEITE 40<br />

ERSTE HILFE<br />

SEITE 44<br />

INTERVIEW MIT PETER SCHIELE<br />

SEITE 50<br />

MENSCHEN & IDEEN<br />

Bild: Manuel Habermeier<br />

Mit der Installation „Blick ins Ries“ nahm Wolfgang Balzer am Kunstpfad Donau-Ries 2019 teil.


34<br />

MENSCHEN & IDEEN<br />

Eines seiner bekanntesten Kunstwerke ist die Nördlingen-Silhouette<br />

auf einem Bus. „Wow! Deine Silhouette fährt jetzt in der Größe durch<br />

die Stadt!“, erinnert sich Balzer noch an seine Gedanken, als der Bus<br />

erstmals an ihm vorbeifuhr. „Das ist dann schon eine andere Stufe,<br />

wo der Bekanntheitsgrad steigt.“<br />

Auch im Freibad kann die Öffentlichkeit ein Werk von ihm bestaunen.<br />

„Das genieße ich schon. Alles andere wäre gelogen.“<br />

ANZEIGE<br />

35<br />

MALEN IST WIE MEDITATION<br />

„Für mich ist es ein Privileg,<br />

so frei zu sein“<br />

4 In Nördlingen ist Wolfgang Balzer als Künstler bekannt. Er selbst würde den Begriff nicht für sich verwenden,<br />

fühlt sich aber durchaus geschmeichelt.<br />

Kunst um der Kunst willen! Im 19. Jahrhundert wurde diese<br />

Redewendung in Frankreich zum Leitmotiv zahlreicher Freigeister.<br />

Die Kunst sollte nur noch sich selbst genügen und frei<br />

von allen äußeren Zwecken sein. So eröffneten sich der damaligen<br />

Avantgarde neue Möglichkeiten, sich künstlerisch auszuprobieren.<br />

Fast könnte man meinen, Wolfgang Balzer wäre ein direkter Nachfahre<br />

dieser Bewegung. Auch der Nördlinger Maler macht sich das<br />

Leitmotiv „Kunst um der Kunst willen“ zu eigen und sucht ständig<br />

neue Herausforderungen. „Das, was ich schon kann, das kann ich<br />

ja“, begründet er seine künstlerische Neugier, die ihm größte Freude<br />

bereitet. „Für mich ist es ein Privileg, so frei zu sein.“<br />

Und diese Freiheit lebt er voll aus, wie sich schon in seiner persönlichen<br />

Sicht auf das eigene Schaffen zeigt. Die Bezeichnung Nördlinger<br />

Künstler würde er selbst nie verwenden. „Ich trete immer auf und<br />

sage, dass es mein Hobby ist.“ Der Zusatz des Nördlinger Künstlers<br />

sei ihm hingegen im Laufe der Zeit von der Öffentlichkeit verliehen<br />

worden – welcher ihm jedoch auch gefällt, wie er zugibt.<br />

und Schulzeiten hat er sich mit Bleistift und Kohle ausprobiert. Und<br />

Nördlingen war bereits damals sein Leitmotiv.<br />

Doch während Wehrdienst und Studium schlief seine malerische<br />

Ader komplett ein. Einzig bei der Gestaltung des Maibaums für<br />

den SC Athletik Nördlingen hatte er noch Bezug zur Kunst. Zudem<br />

versuchte er sich immer wieder in Installationen, was er bis heute<br />

beibehalten hat. So steuerte er zum Kunstpfad 2019 das Auge in<br />

Großsohrheim bei. Da die Stadt Harburg das Kunstwerk im Anschluss<br />

gekauft hatte, ist die Installation immer noch zu sehen.<br />

Zum Malen fand er jedoch erst im Laufe der Zeit zurück. Freunde<br />

schenkten ihm zum 40. Geburtstag einen Kurs an der Freien<br />

Kunstakademie in Augsburg. „Da ist die Leidenschaft am künstlerischen<br />

Tun wieder richtig bei mir geweckt worden.“ Danach wagte er<br />

den Sprung zur Farbe und entdeckte das Aquarell für sich.<br />

NÖRDLINGEN IST DIE GROSSE LEIDENSCHAFT<br />

Dennoch sucht er nicht den Ruhm. „Wenn ich male, ist das wie<br />

Meditation“, verrät er seine wahre Motivation. „Ich male nicht um<br />

des Ergebnis willen, sondern bin beim<br />

Malen komplett bei mir. Das beruhigt<br />

mich wahnsinnig.“ Daher will er sich<br />

in seinem künstlerischen Prozess auch<br />

nicht von Fristen treiben lassen – auch<br />

nicht bei Auftragsarbeiten. „Ich will<br />

mich nicht zwingen müssen. Ich will<br />

mir die Freiheit behalten, so viel Zeitpuffer<br />

zu haben, dass ich zwei Wochen<br />

nicht daran denke und dann kommt es<br />

plötzlich.“<br />

Was sich jedoch geändert hat, ist die<br />

Gefühlswelt seiner Gemälde. Zum 15.<br />

Jubiläum der Palliativstation Nördlingen im Jahr 2023 hat Balzer<br />

acht Bilder gemalt. Dort entdeckte er eine besondere Emotionalität,<br />

die sich nun auch in seinen Werken widerspiegelt. Früher habe er<br />

nach eigener Aussage gefühllos gemalt. Mittlerweile seien seine<br />

Bilder aussagekräftiger. „Ich bin gespannt, ob das dauerhaft anhält.“<br />

Was sicher von Dauer sein wird, ist seine Liebe zu Nördlingen.<br />

Aktuell hat er sich zwar etwas von diesem Motiv abgewandt. Doch<br />

„das wird sich nie verlieren. Es ist und bleibt meine Heimat.“<br />

Und mit dieser Heimat ist er dank seiner öffentlichen Kunstwerke<br />

eng verbunden. In einigen Jahren könnte diese Verbundenheit sogar<br />

noch inniger werden – wenn Wolfgang Balzer in Rente geht.<br />

Dann sei er „frei für die Kunst“, freut er sich schon auf diese<br />

Zeit. |<br />

„Ich will mich nicht zwingen<br />

müssen. Ich will mir<br />

die Freiheit behalten, so<br />

viel Zeitpuffer zu haben,<br />

dass ich zwei Wochen nicht<br />

daran denke und dann<br />

kommt es plötzlich. Das will<br />

ich mir behalten“,<br />

sagt Wolfgang Balzer.<br />

Text: Manuel Habermeier, Redakteur.<br />

ZEITWEISE GING DAS MALEN VERLOREN<br />

Aber auch wenn sich das Material – mittlerweile versucht sich Balzer<br />

Dass es hingegen so weit gekommen ist, fühlt sich für den gebürtigen<br />

Nördlinger, der beruflich als Bautechniker im Architekturbüro sl2<br />

tätig ist, immer noch fast unwirklich an. Die Anfänge seiner Liebe<br />

zur Kunst liegen bereits in der Kindheit. Schon zu Kindergarten-<br />

auch in Acryl - ändert, eines bleibt: seine Leidenschaft für Nördlingen,<br />

die ihm auch den Namenszusatz ‚Nördlinger Künstler‘ einbrachte.<br />

„Mittlerweile hat es Größenordnungen angenommen, das hätte<br />

ich vor zwei, drei Jahren nicht gedacht“, staunt Balzer selbst über<br />

seinen Erfolg.<br />

Bild: Manuel Habermeier<br />

In seinem Wohnzimmer lässt Wolfgang Balzer<br />

seiner künstlerischen Ader freien Lauf.


36<br />

MENSCHEN & IDEEN<br />

ANZEIGE<br />

37<br />

MIT KI IN EINE<br />

MODERNE ZUKUNFT<br />

Du<br />

4 Schreibe mir eine Einleitung zu einem Artikel zum Thema „Chancen und Gefahren von KI“.<br />

ChatGPT<br />

4 In der Ära der digitalen Revolution hat die Künstliche Intelligenz (KI) eine Schlüsselrolle übernommen, die unser tägliches<br />

Leben, die Wirtschaft und die Gesellschaft tiefgreifend prägt. Die Entwicklungen im Bereich der KI versprechen eine<br />

Zukunft voller Innovationen, Effizienzsteigerungen und neuartiger Möglichkeiten. Doch mit diesen vielversprechenden<br />

Chancen gehen auch bedeutende Herausforderungen und potenzielle Risiken einher.<br />

Bild oben: Texterstellung mit der Hilfe von KI<br />

ist mittlerweile im Alltag vieler angekommen.<br />

Bild: unsplash<br />

Bild: TCW<br />

D<br />

ass bei einem Artikel über Künstliche Intelligenz eine von KI<br />

erstellte Textpassage nicht fehlen darf, ist fast schon genauso<br />

Usus, wie die Tatsache, dass Programme wie ChatGPT mittlerweile<br />

ihren Weg in Schulen, Universitäten oder den Arbeitsalltag<br />

gefunden haben. Und trotzdem – oder vielleicht genau deswegen<br />

– ergeben sich daraus immer wieder unbeantwortete Fragen. Wer<br />

ist Urheber eines solchen Textes, sind wirklich alle verwendeten Informationen<br />

fachlich fundiert und gibt es bei regelmäßiger Nutzung<br />

auch Nachteile, über die in der breiten Öffentlichkeit nicht informiert<br />

wird? Fragen über Fragen, für die es bislang kaum Antworten<br />

gibt. Es scheint fast so, als könne unsere Gesellschaft nicht mit dem<br />

schnellen Wachstum Schritt halten, das durch den Einsatz von KI<br />

vorangetrieben wird.<br />

DAS TCW ALS VORREITER IN SACHEN KI IM DONAU-RIES<br />

Genau an diesem Punkt setzt das Technologie Centrum Westbayern<br />

(TCW) in Nördlingen an. Schon früh haben die Verantwortlichen<br />

vor Ort erkannt, welche Chancen und Herausforderungen KI mit<br />

sich bringt und so hat Michaela Jenewein, Leiterin des Weiterbildungszentrums<br />

Donau-Ries bereits vor rund fünf bis sechs Jahren<br />

im TCW erste Informationsangebote ins Leben gerufen, in denen<br />

Interessierten aufgezeigt wird, inwieweit sich Künstliche Intelligenz<br />

in den Arbeitsalltag integrieren lässt und welche Chancen aber auch<br />

Herausforderungen dadurch entstehen.<br />

Dabei ist das TCW viel mehr als nur eine Anlaufstelle für Unterricht<br />

und Kurse aller Art. Häufig wird hier die Verbindung zwischen<br />

Theorie und Praxis geknüpft. Josef Wolf, Geschäftsführer des TCW,<br />

erklärt entsprechend: „Die Potentiale im Landkreis Donau-Ries sind<br />

hoch, besonders in der Automatisierungsbranche. Jedoch muss bei<br />

den Unternehmen zuerst die Digitalisierung vorangetrieben werden.<br />

Es geht im Kern darum, die regionalen Produkte und Dienstleistungen<br />

durch neuartige KI-Komponenten zukunftsfähig zu machen: vom<br />

autonomen Auto, über intelligente Haushaltgeräte, kollaborative<br />

Teamroboter bis hin zur selbstlernenden Medizintechnik. Ohne KI<br />

sind Industrie 4.0, eine Smart Service Welt und autonome Systeme<br />

nicht realisierbar.“ Trotz aller Euphorie rund um das Thema gibt<br />

es laut Wolf schon jetzt Punkte, an denen auf kommunaler Ebene<br />

gearbeitet werden könnte und die bisher verfehlt wurden. Verkehrsmanagement,<br />

Bürgerservice und Chatbots, Gesundheitswesen,<br />

Sicherheit und Überwachung sind nur einige von vielen Möglich-<br />

keiten, die großes Verbesserungspotential bergen.<br />

BEISPIELMODELL: WIE KANN KI KONKRET EINER<br />

MASCHINENBAUFIRMA HELFEN?<br />

Industrie und mittelständische Produktionsunternehmen bilden<br />

im Landkreis Donau-Ries seit jeher das Fundament des Erfolgs und<br />

Wohlstands. Um diesen Erfolg auch in Zukunft zu gewährleisten, ist<br />

es schon jetzt unumgänglich, dass sich Unternehmen mit konkreten<br />

>>


38<br />

MENSCHEN & IDEEN<br />

WER NOCH MEHR ZUM THEMA KI WISSEN<br />

MÖCHTE, DER WIRD ONLINE AUCH HIER FÜNDIG:<br />

ANZEIGE<br />

>><br />

Einsatzmöglichkeiten von KI in ihrem Unternehmen<br />

Das genannte Beispiel zeigt, wie vielseitig und komplex der Einsatz<br />

beschäftigen. So könnte künstliche Intelligenz im<br />

von künstlicher Intelligenz tatsächlich in der Realität aussehen<br />

konkreten Beispiel eingesetzt werden:<br />

kann. Wenn jedoch erfolgreich umgesetzt, kann KI die Effizienz<br />

steigern, Kosten senken und die Wettbewerbsfähigkeit der Maschinenbaufirma<br />

verbessern. Als besonders wichtig schätzen Wolf und<br />

Jenewein hierbei die frühzeitige Schulung von Mitarbeiter*innen ein.<br />

Predictive Maintenance: KI kann dazu verwendet werden,<br />

den Zustand von Maschinen und Anlagen zu überwachen.<br />

Durch die Analyse von Sensordaten können vorbeugende<br />

Wartungsmodelle erstellt werden. Das ermöglicht es,<br />

Probleme zu identifizieren, bevor sie zu Ausfällen führen,<br />

und Wartungsarbeiten besser zu planen.<br />

Optimierung der Produktion: KI-Algorithmen können<br />

Produktionsprozesse optimieren, indem sie Echtzeitdaten<br />

analysieren, um die Effizienz zu steigern. Das umfasst die<br />

Optimierung von Produktionszeiten, Ressourcennutzung<br />

und Lagerverwaltung.<br />

„Ohne ein gewisses Fundament an Knowhow innerhalb des Unternehmens<br />

geht es in Zukunft nicht. Deshalb ist es von großer Bedeutung,<br />

dass Arbeitgeber ihre eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

schulen.”<br />

TECHNOLOGIETRANSFERZENTRUM (TTZ)<br />

DATA ANALYTICS<br />

Eine Meinung, die auch die Expert*innen vom Technologietransferzentrum<br />

Data Analytics der Technischen Hochschule Augsburg teilen.<br />

Die einhellige Meinung: „Ohne entsprechende Fachkräfte geht es in<br />

Zukunft nicht!“ Technologietransferzentren, das sind vom Freistaat<br />

Qualitätskontrolle: KI-basierte Bildverarbeitungssysteme<br />

können in der Qualitätskontrolle eingesetzt werden, um<br />

Produkte auf Mängel oder Abweichungen zu überprüfen.<br />

Dies ermöglicht eine schnellere und präzisere Erkennung<br />

von Qualitätsproblemen.<br />

Bayern geförderte Initiativen. Sie sollen die Wettbewerbsfähigkeit<br />

einer Region mit Erkenntnissen aus der Forschung sicherstellen.<br />

Hierfür machen TTZs einen bestimmten technischen Wissensbereich<br />

in Zusammenarbeit mit hauptsächlich kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen nutzbar. So arbeitet das TTZ Donau-Ries mittlerweile<br />

seit drei Jahren eng mit der Industrie im Landkreis Donau-Ries zusammen,<br />

wenn es um das Thema Künstliche Intelligenz geht – immer<br />

Künstliche Intelligenz spielt inzwischen in vielen Arbeitsbereichen<br />

eine große Rolle. So auch in der Produktion.<br />

Bild: unsplash<br />

auf die Bedürfnisse der jeweiligen Betriebe und natürlich der Region<br />

Entwicklung und Konstruktion: KI kann bei der Konstruktion<br />

und Entwicklung neuer Produkte unterstützen, indem sie<br />

Simulationen durchführt, Optimierungen vorschlägt und<br />

iterative Prozesse beschleunigt.<br />

ausgerichtet. „Wir entwickeln auf Basis von bereits vorhandenen<br />

Daten innerhalb eines Unternehmens neue digitale Services und<br />

Geschäftsmodelle“, erklärt Prof. Dr. Björn Steven Häckel, wissenschaftlicher<br />

Leiter des TTZs das Modell und weiter: „Der produzierende<br />

Sektor schafft so neue Wege, um die Erfahrung ihrer Kunden zu<br />

verbessern und ihnen damit gleichzeitig neuen Mehrwert zu bieten.“<br />

Lieferkettenmanagement: Durch die Analyse großer Datenmengen<br />

kann KI helfen, Lieferketten effizienter zu gestalten,<br />

Bestände zu verwalten und Engpässe vorherzusagen.<br />

INDIVIDUELLE KI-LÖSUNGEN UND DATENSICHERHEIT<br />

Kundenservice: Chatbots und virtuelle Assistenten können<br />

mithilfe von KI eingesetzt werden, um den Kundenservice<br />

zu verbessern, häufig gestellte Fragen zu beantworten und<br />

Kundenanfragen zu bearbeiten.<br />

Doch wie genau kann ein solcher Austausch in die Realität umgesetzt<br />

werden? Bereits seit den Anfangstage konnte sich das Technologietransferzentrum<br />

Donau-Ries stabil in der Region verankern. Das zeigt<br />

nicht nur die Auswahl namhafter Auftraggeber wie Airbus Helicopters<br />

und Aviko, sondern auch die Tatsache, dass das Team seit Gründung<br />

stetig gewachsen ist. Mittlerweile arbeiten hier neben den beiden Lei-<br />

Energieeffizienz: KI kann dazu beitragen, den Energieverbrauch<br />

in Produktionsanlagen zu optimieren, indem sie<br />

den Energiebedarf analysiert und Prozesse anpasst, um<br />

eine höhere Energieeffizienz zu erreichen.<br />

tern Prof. Dr. Björn Steven Häckel und Prof. Dr.-Ing. Dominik Merli<br />

insgesamt 16 wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, die in verschiedenen<br />

Projekten die nötige praktische Erfahrung und die Daten für ihre<br />

jeweiligen Doktorarbeiten sammeln – eine echte Win-Win-Situation<br />

für alle Seiten also. Anders als das TCW geht das TTZ allerdings noch<br />

einen Schritt weiter und bietet nicht nur Beratungsangebote an,<br />

Anpassung an individuelle Kundenbedürfnisse: KI kann<br />

dazu verwendet werden, Produkte und Dienstleistungen<br />

besser auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden<br />

zuzuschneiden, indem sie Verbraucherdaten analysiert und<br />

prädiktive Modelle erstellt.<br />

sondern entwickelt individuelle KI-Lösungen von der Pike auf. Dazu<br />

gehört u. a. auch das Themenfeld Datensicherheit und das Programmieren<br />

entsprechender Software. |<br />

Text:<br />

Thomas Oesterer, Redakteur.


40<br />

MENSCHEN & IDEEN<br />

ANZEIGE<br />

41<br />

Bild: Jenny Wagner<br />

Das neu sanierte 25-Meter-Becken<br />

im Hallenbad in Rain.<br />

So wichtig sind Hallenbäder für die Region<br />

4 In Asbach-Bäumenheim muss das in die Jahre gekommene Hallenbad neu gebaut werden. Auf die Notwendigkeit des Bades<br />

in der Schmuttergemeinde wird von vielen Seiten immer wieder gepocht. Die Blumenstadt Rain zeigt, wie es geht: Vier Jahre war<br />

das Hallenbad in Rain insgesamt geschlossen - erst die Corona-Pandemie und anschließend aufwendige Sanierungsmaßnahmen<br />

waren die Gründe dafür. Am 7. Januar <strong>2024</strong> wurde das neu sanierte Hallenbad mit einem Tag der offenen Tür feierlich eröffnet.<br />

ÖFFNUNGSZEITEN DES<br />

HALLENBADES IN RAIN:<br />

Montag:<br />

16:00 – 19:00 Uhr;<br />

zusätzlich 19:00 – 21:00 Uhr für Damen<br />

,,E<br />

s<br />

der Eröffnungsfeier. Fast vier Jahre lang konnte das Hallenbad nicht<br />

ist ein Freudentag für den Schulverband Rain und für die<br />

Bürgerinnen und Bürger der Blumenstadt und darüber hinaus“,<br />

begann Bürgermeister Karl Rehm seine Ansprache bei<br />

genutzt werden, dem vorangegangen waren bereits<br />

etliche Baumaßnahmen zur Erhaltung des Bades.<br />

Bereits im Jahr 2003 wurde eine Studie zur Sanierung<br />

des Hallenbades vom Stadtrat Rain in Auftrag gegeben.<br />

Ab 2005 wurde in mehreren Teilabschnitten das<br />

Bad aufwendig saniert. So wurden zum Beispiel die<br />

Gebäudehülle, der Eingangsbereich, die Sauna, die<br />

Statik und das Becken selbst ertüchtigt. Im letzten Bauabschnitt wurde<br />

zudem ein für den Brandschutz notwendiges Fluchttreppenhaus<br />

gebaut. Insgesamt, so Karl Rehm, habe die Sanierung 8,5 Millionen<br />

„Hier wurde Geld richtig<br />

investiert. Die Summe<br />

ist natürlich hoch, aber<br />

wie man sieht, stemmbar“,<br />

sagte Lettenbauer.<br />

Euro gekostet. Fördermittel habe die Stadtverwaltung vom Freistaat<br />

Bayern in Höhe von 1,4 Millionen Euro erhalten. „Der Badebetrieb<br />

ist ein Zuschussbetrieb. Der Stadtrat hat sich gegen den Bau eines<br />

aufwendigen Spaßbades entschieden und eine Lösung gefunden, die<br />

das Maß nicht überschritt“, so der Bürgermeister.<br />

MdL Eva Lettenbauer betitelte die Stadt Rain als „riesiges<br />

Vorbild“. Mit sehr viel Weitsicht seien die Verantwortlichen<br />

an die Aufgabe herangetreten. Claudia Marb<br />

dankte in ihrer Funktion als stellvertretende Landrätin<br />

unter anderem der Gemeinde Asbach-Bäumenheim.<br />

Während der Umbaumaßnahmen konnte der Schwimmunterricht<br />

im Hallenbad der Schmuttergemeinde stattfinden.<br />

Sie appelliert an die Bürgerinnen und Bürger: „Nutzen Sie unser<br />

Hallenbad!“<br />

Dienstag:<br />

Mittwoch:<br />

16:00 – 21:00 Uhr<br />

16:00 – 21:00 Uhr;<br />

zusätzlich 06:30 Uhr – 07:30 Uhr Frühschwimmen<br />

Donnerstag: 16:00 – 21:00 Uhr;<br />

zusätzlich 15:00 – 16:00 Uhr für Senior*innen<br />

Freitag:<br />

Samstag:<br />

Sonntag:<br />

16:00 – 21:00 Uhr<br />

13:00 – 18:00 Uhr<br />

08:00 – 12:00 Uhr


42<br />

MENSCHEN & IDEEN<br />

HALLENBAD IN ASBACH-BÄUMENHEIM<br />

IST KEIN LUXUS<br />

Bereits am 6. Januar machte die Wasserwacht Asbach-Bäumenheim<br />

im Rahmen des 24-Stunden-Schwimmens auf die Notwendigkeit von<br />

Hallenbädern in der Region aufmerksam. Vertreterinnen und Vertreter<br />

der Politik sind sich über die Notwendigkeit eines Hallenbades in As-<br />

ANZEIGE<br />

43<br />

bach-Bäumenheim einig, jedoch müssen die Kosten in Millionenhöhe von<br />

der Schmuttergemeinde mit Unterstützung der benachbarten Gemeinden<br />

Mertingen und Oberndorf gestemmt werden können. Ebenso wichtig sind<br />

eine Beteiligung des Landkreises Donau-Ries bei Investitions- und Betriebskosten<br />

sowie Fördermittel, um das Projekt finanzieren zu können.<br />

In den ursprünglichen Schätzungen ging die Gemeinde Asbach-Bäumenheim<br />

von Gesamtkosten in Höhe von 14,5 Millionen Euro für den Neubau<br />

aus. Jedoch war zuletzt bei der Bürgerversammlung im Herbst 2023 von<br />

„massiven Baukostensteigerungen“ die Rede.<br />

Bild oben:<br />

Übergabe des Förderantrags in Berlin.<br />

Von links: Kurt Niebler, stv. Bürgermeister<br />

Mertingen, Ulrich Lange, MdB,<br />

Martin Paninka, Bürgermeister<br />

Asbach-Bäumenheim, Klara Geywitz,<br />

Bundesministerin für Wohnen,<br />

Stadtentwicklung und Bauwesen,<br />

Uwe Schmidt, MdB, Christoph Schmid, MdB,<br />

und Franz Moll Bürgermeister Oberndorf.<br />

Bild unten:<br />

24-Stunden-Schwimmen der Wasserwacht<br />

Bäumenheim am 6. Januar <strong>2024</strong>.<br />

Bild: Büro Christoph Schmid<br />

Bild: Jenny Wagner<br />

Im Oktober 2023 übergaben die Bürgermeister der Gemeinden Asbach-Bäumenheim,<br />

Oberndorf und Mertingen gemeinsam mit den<br />

Bundestagsabgeordneten Christoph Schmid und Ulrich Lange in Berlin<br />

einen Förderantrag für das Sonderförderprogramm des Bundes an die<br />

Bundesbauministerin Klara Geywitz. Mit dem Antrag ist die große Hoffnung<br />

verbunden, die maximale Fördersumme von sechs Millionen Euro zu<br />

erhalten, um das Gesamtprojekt in Verbindung mit finanziellen Mitteln<br />

des Landes Bayern auch miteinander stemmen zu können.<br />

Der Besuch in Berlin und die persönliche Übergabe des Antrags sollte<br />

den Verantwortlichen verdeutlichen, dass das Hallenbad im südlichen<br />

Landkreis kein Luxus, sondern zwingend notwendig ist, um als Schulschwimmbad<br />

insbesondere das Angebot für das Schwimmenlernen durch<br />

die Schulen sowie Schwimmkurse der Wasserwacht erhalten zu können.<br />

Bäumenheims Bürgermeister Martin Paninka: „Wir wissen um die enorme<br />

Bedeutung unseres Hallenbads für die Region, schließlich kommen<br />

zahlreiche Schwimmkursteilnehmer und Besucher aus der weiteren<br />

Umgebung zu uns. Auch, wenn der Neubau des Hallenbads ein Teilprojekt<br />

der Gesamtmaßnahme ‚Neubau der Grund- und Mittelschule mit Sportzentrum‘<br />

ist, stellt es finanziell eine Riesenherausforderung dar, ist aber<br />

zugleich auch ein ‚Leuchtturmprojekt‘ in Bezug auf die interkommunale<br />

Zusammenarbeit. Wir wollen gemeinsam etwas Gutes tun für unsere Bürgerinnen<br />

und Bürger – ob jung oder alt – sowie für die Region!“ |<br />

Text: Jenny Wagner,<br />

Redakteurin.<br />

ANZEIGE


44<br />

MENSCHEN & IDEEN<br />

Tobias Streitwieser,<br />

ausgebildeter Rettungssanitäter<br />

(links), gibt seit<br />

mehreren Jahren für das<br />

BRK Erste-Hilfe-Kurse.<br />

ANZEIGE<br />

45<br />

WAS TUN IM<br />

NOTFALL<br />

4 Mehr als 500 Erste-Hilfe-Kurse hat das Bayerische-Rote-Kreuz<br />

im vergangenen Jahr 2023 allein in Nordschwaben abgehalten.<br />

Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Kursen für Fahranfänger*innen<br />

und Betriebe, bietet das BRK auch den „Lebensretter112“-<br />

Kurs an. Dort wird in 112 Minuten das Wichtigste über lebensrettende<br />

Maßnahmen in Notfällen vermittelt. Auch die AOK Donau-Ries bietet<br />

gemeinsam mit dem Arbeiter-Samariter-Bund Erste-Hilfe-Kurse an –<br />

speziell für Baby- und Kleinkindernotfälle. Angebote zu Erste-Hilfe-<br />

Kursen für Erwachsene und Kinder gibt es im Donau-Ries auch von<br />

privaten Anbietern.<br />

Alle Bilder: BRK<br />

U<br />

m 8:00 Uhr beginnt in Monheim der Erste-Hilfe-Kurs des<br />

BRK Nordschwaben an diesem Donnerstag – angemeldet sind<br />

knapp 20 Männer und Frauen. Sie alle müssen diesen Kurs<br />

besuchen, denn sie sind in ihren jeweiligen Arbeitsstätten Ersthelfer*innen.<br />

Im Ernstfall, also bei Unfällen auf Baustellen oder Notfällen<br />

im Büro, übernehmen sie die Erstversorgung der verunfallten<br />

Personen, bis die Rettungskräfte eintreffen. Alle zwei Jahre müssen<br />

die betrieblichen Ersthelfer*innen in einem Kurs ihr Wissen auffrischen.<br />

Dass diese Kurse wichtig und sinnvoll sind, erklärt Tobias<br />

Streitwieser. Er ist etliche Jahre als Rettungssanitäter tätig gewesen<br />

„Betriebliche Ersthelfer<br />

können nicht nur im<br />

Arbeitsalltag Leben retten,<br />

sondern tun auch der<br />

Gesellschaft gut. Sie können<br />

nicht nur in der Arbeit bei<br />

Notfällen helfen, sondern<br />

auch im Alltag,“ sagt<br />

Tobias Streitwieser.<br />

und hat als Ausbilder und Mentor für Erste-Hilfe-Kurse<br />

fungiert. Vor zwei Jahren<br />

hat er beruflich den Rettungsdienst verlassen<br />

und gibt seither Erste-Hilfe-Kurse<br />

für das BRK Nordschwaben.<br />

ERSTE HILFE IST GANZ EINFACH<br />

Seit mehreren Jahren steigt die Anzahl<br />

der Teilnehmer*innen bei den Erste-Hilfe-Kursen.<br />

„Erste Hilfe zu leisten ist ganz<br />

einfach“, ist Streitwieser überzeugt. In<br />

den vergangenen Jahren hat sich einiges getan: Begrifflichkeiten<br />

wurden vereinfacht, den Kurs-Teilnehmer*innen wird versucht die<br />

Angst zu nehmen, etwas Falsches zu tun. Das Credo: Weniger Qualifikationen<br />

verlangen, mehr Motivation vermitteln.<br />

Das Rote Kreuz symbolisiert die<br />

wichtigsten Hilfsfunktionen durch die<br />

Abkürzung HELD<br />

H Hilfe rufen<br />

E Ermutigen und trösten<br />

L Lebenswichtige Funktionen überprüfen<br />

D Decke unterlegen oder zudecken


46<br />

ANZEIGE<br />

47<br />

MENSCHEN & IDEEN<br />

Notrufnummern<br />

Seit einiger Zeit bietet das BRK auch den Kurs „Lebensretter112“<br />

an. In 112 Minuten bekommen die Teilnehmer*innen kurz, knackig<br />

und alltagstauglich – angelehnt an die europaweite Notrufnummer<br />

112 – alles über die wesentlichen lebensrettenden Maßnahmen, um<br />

bei Notfällen richtig reagieren zu können, vermittelt. Ziel ist es,<br />

den Teilnehmer*innen die notwendige Sicherheit zu geben, in Notund<br />

Schadenslagen und insbesondere bei medizinischen Notfällen<br />

Erste-Hilfe-Maßnahmen anwenden zu können. Den Lebensretter112<br />

gibt es auch speziell für Notfälle bei Kindern jeden Alters.<br />

ERSTE HILFE BEI BABY- UND KLEINKINDERNOTFÄLLEN<br />

Kinder sind keine „kleinen Erwachsenen“. Daher unterscheiden sich<br />

die Maßnahmen, die in einer Notfallsituation ergriffen werden sollen,<br />

von denen bei Erwachsenen. Die Unterschiede liegen aber oft nur im<br />

Detail, darüber informiert dieser Vortrag.<br />

Es werden die häufigsten Gefahrensituationen und Notfälle besprochen,<br />

in die Kinder geraten können. „Besser als jede Erste Hilfe ist<br />

es, Notfälle erst gar nicht entstehen zu lassen. Deshalb geht es auch<br />

darum, Gefahrenquellen für Kinder im Haushalt schon im Vorfeld<br />

zu identifizieren und zu vermeiden“, ergänzt Michael Meyer. Kinder<br />

haben zunächst kein Gefahrenbewusstsein. Deshalb müssen Erwachsene<br />

für die Kinder mitdenken und offensichtliche Gefahrenquellen<br />

beseitigen.<br />

110<br />

Polizei<br />

112<br />

Feuerwehr und Rettungsdienst<br />

Notfälle im Säuglings- und Kleinkindalter stellen für Eltern und andere<br />

Betreuungspersonen eine besondere Belastung und Herausforderung<br />

dar. Schließlich berührt das Leiden der Kinder persönlich. Gleichzeitig<br />

sind Helfer*innen oft verunsichert und befürchten, den kleinen<br />

Patient*innen durch falsches Handeln mehr zu schaden als zu helfen.<br />

Um solche Unsicherheiten auszuräumen, bietet die AOK Donau-Ries in<br />

regelmäßigen Abständen zusammen mit dem Arbeiter-Samariter-Bund<br />

den Vortrag „Erste Hilfe bei Baby- und Kleinkindernotfällen“ an. Der<br />

Vortrag findet in Präsenz oder im digitalen Format statt. „Wir möchten<br />

damit den Eltern, Großeltern oder anderen Betreuungspersonen<br />

Sicherheit geben, um im Notfall richtig handeln zu können“, sagt<br />

Michael Meyer, Direktor der AOK Donau-Ries.<br />

Der Vortrag ist für alle Interessierten kostenfrei. Da die Teilnehmerzahl<br />

begrenzt ist, werden die Plätze nach der Reihenfolge der Anmeldungen<br />

vergeben. Die nächsten Termine im Jahr <strong>2024</strong> stehen noch<br />

nicht fest. Wer sich auf einer Interessentenliste registrieren lässt, wird<br />

per Mail informiert, sobald die Vortragstermine fixiert sind. Interessenten<br />

melden sich bitte per E-Mail unter aok.donau-ries@by.aok.de. |<br />

Text: Jenny Wagner,<br />

Redakteurin.<br />

116 117<br />

Ärztlicher Bereitschaftsdienst<br />

089/19240<br />

Giftinformation München<br />

Im Zweifelsfall gilt, besser den Notruf<br />

wählen: „Lieber einmal häufiger als einmal<br />

zu wenig“


48<br />

MENSCHEN & IDEEN<br />

INTERVIEW MIT PETER SCHIELE<br />

Peter Schiele im<br />

historischen Gewand<br />

am Nördlinger Stadtmauerfest<br />

2022.<br />

Engagement für Inklusion<br />

und kulturelle Identität<br />

4 Peter Schiele aus Fremdingen hat über 40 Jahre für die Stadt Nördlingen gearbeitet, davon 26 Jahre als Hauptamtsleiter.<br />

Für die CSU sitzt er im Kreis- und Bezirkstag. Seit Herbst 2023 ist er stellvertretender Bezirkstagspräsident.<br />

Unsere Redakteurin Mara Kutzner hat mit ihm über seine berufliche und politische Laufbahn gesprochen, warum der Bezirk<br />

in der öffentlichen Wahrnehmung manchmal etwas untergeht und wie Schwaben in Sachen Inklusion und psychiatrischer<br />

Betreuung aufgestellt ist.<br />

Lieber Herr Schiele, schön, dass<br />

Sie sich heute Zeit für unser<br />

Gespräch nehmen. Wie immer<br />

beginnt unser Interview mit<br />

einigen kurzen Fragen.<br />

Wo kommen Sie gerade her?<br />

Peter Schiele: Ich komme tat-<br />

sächlich von zu Hause. War<br />

schon ein bisschen an meinem<br />

heimischen Schreibtisch<br />

gesessen, was notwendig ist,<br />

weil ich letzte Woche ziemlich<br />

viel unterwegs war. Um da<br />

wieder Oberwasser zu kriegen,<br />

habe ich Sitzungen gelesen und<br />

Termine koordiniert.<br />

UM SIE BESSER<br />

KENNENZULERNEN<br />

ZUNÄCHST EINIGE<br />

ENTWEDER-ODER-<br />

FRAGEN.<br />

Nördlingen oder Fremdingen?<br />

P.S.: Beides ist Heimat! Fremdingen<br />

ist Wohnort und Nördlingen<br />

langjähriger Arbeitsort und Ort<br />

für Erlebnis, Kultur und Einkaufen.<br />

Auto oder Zug?<br />

P.S.: Für lange Strecken den Zug,<br />

für kurze Strecken das Auto.<br />

Urlaub daheim oder in der Ferne?<br />

P.S.: Schon lieber in der Ferne.<br />

Skifahren im Winter oder Radfahren<br />

im Sommer?<br />

P.S.: Lieber Ski fahren!<br />

Wenn Sie Gäste aus anderen<br />

Teilen Deutschlands oder der Welt<br />

begrüßen, was zeigen Sie als<br />

erstes?<br />

P.S.: Das letzte Mal war es die<br />

Harburg.<br />

Was ist so richtig schwäbisch an<br />

Ihnen?<br />

P.S.: Meine schwäbische Herkunft<br />

und ich befürchte, dass<br />

selbst wenn ich mich bemühe,<br />

hochdeutsch zu sprechen, der<br />

schwäbische Dialekt immer ein<br />

bisschen durchschlägt.<br />

Sie haben 43 Jahre bei der Stadt<br />

Nördlingen gearbeitet. Wie ist es,<br />

ein Leben lang nur einen Arbeitgeber<br />

zu haben?<br />

P.S.: Das kann man anfangs so<br />

nicht planen! Ich stamme aus<br />

der Region, bin in einem kleinen<br />

Dorf, in Bollstadt, geboren. Ich<br />

komme aus den sogenannten<br />

„kleinen Verhältnissen“, hatte<br />

dann die Möglichkeit das Gymnasium<br />

zu besuchen. 1979 habe<br />

ich Abitur am THG gemacht. Und<br />

danach, was dann? Studieren<br />

war in der Zeit noch gar nicht zur<br />

Diskussion gestanden, sondern<br />

es war bei der Stadt Nördlingen<br />

eine Ausbildungsstelle ausgeschrieben<br />

zum gehobenen<br />

nichttechnischen Dienst. Da<br />

habe ich mich beworben, wurde<br />

genommen, habe die dreijährige<br />

Ausbildung gemacht und dann zu<br />

arbeiten begonnen.<br />

Meine Frau stammt auch aus der<br />

Region und selbst wenn ich ab<br />

und zu, was schon mal vorkam,<br />

etwas damit geliebäugelt hatte,<br />

in die weite Welt zu gehen, hat<br />

sich das nicht ergeben. Die Stadt<br />

Nördlingen war immer ein guter<br />

Arbeitgeber.<br />

Sie waren 17 Jahre Standesbeamter<br />

und fast 26 Jahre Leiter des<br />

Hauptamtes. Klingt ganz schön<br />

trocken … Warum beschreiben<br />

Sie Ihr Berufsleben trotzdem als<br />

abwechslungsreich und spannend<br />

und mit viel Gestaltungsmöglichkeiten?<br />

P.S.: Standesbeamter war ich nur<br />

nebenbei, das war nur Hobby.<br />

(lacht) Im Team der Verwaltung<br />

braucht man immer drei oder<br />

vier Vertreter, die einspringen.<br />

Trauungen habe ich ziemlich<br />

viele gemacht, aber ich war nie<br />

hauptamtlicher Standesbeamter.<br />

Ich hatte immer großes Glück,<br />

keine typischen Beamtentätigkeiten<br />

durchführen zu müssen.<br />

Ich habe beim damals neugewählten<br />

OB Paul Kling als persönlicher<br />

Referent und Pressereferent<br />

begonnen, was sehr interessant<br />

war. Es war die Nahtstelle zur<br />

Öffentlichkeit, zu den Medien >><br />

ANZEIGE<br />

„Carpe Diem“<br />

– Lebensmotto von Peter Schiele<br />

Bild: privat


50<br />

51<br />

MENSCHEN & IDEEN<br />

der Stadt Nördlingen und politische<br />

Aktivität.<br />

Im vergangenen Herbst wurden Sie<br />

erneut in den Bezirkstag gewählt<br />

und sind seit November stellvertretender<br />

Bezirkstagspräsident. Was<br />

betroffen ist, vom Thema geistige<br />

Behinderung, vom Thema,<br />

wer zahlt den Pflegeplatz für<br />

meine Angehörigen, vom Thema,<br />

wo bekomme ich Behandlung,<br />

wenn ich an der Seele erkranke?<br />

Aber wenn die Betroffenheit da<br />

ANZEIGE<br />

bringt dies Aufgabe mit sich?<br />

ist, wird sehr schnell gefragt<br />

P.S.: Der Bezirk wird auch Sozial-<br />

und geschaut, wer Hilfe bieten<br />

parlament genannt, weil ein<br />

kann. Dann sind die Bezirke sehr<br />

Großteil der ihm anvertrauten<br />

schnell im Spiel.<br />

Haushaltsmittel für die Schwä-<br />

Die Träger betreiben die Werk-<br />

cheren der Gesellschaft, also für<br />

stätten, Förderstätten, Betreu-<br />

soziale Dinge eingesetzt werden.<br />

ungseinrichtungen und Wohn-<br />

Das heißt für die Menschen mit<br />

heime. Für den Außenstehenden<br />

Behinderungen, für die Pflege,<br />

ist die Verbindung zum Bezirk<br />

für Menschen mit psychischen<br />

Schwaben nicht sofort klar. Er,<br />

Erkrankungen. Das sind die<br />

der Bezirk, ist jedoch wichtiger<br />

Hauptaufgaben des Bezirks<br />

Partner und Kostenträger.<br />

Der Kontakt zu sozialen Einrichtungen, wie die<br />

Stiftung Sankt Johannes, ist dem Politiker wichtig.<br />

Bild: Stefanie Ibele/Stiftung Sankt Johannes<br />

in Zusammenarbeit mit den<br />

Sozialträgern wie Lebenshilfe<br />

Donau-Ries und Stiftung Sankt<br />

Auch sind es im Bezirk nicht<br />

oft sehr große und kontrovers<br />

diskutierte Themen, die in der<br />

Johannes. Das sind sehr, sehr<br />

Öffentlichkeit von sich reden<br />

>><br />

und man war bei Sitzungen dabei.<br />

Verdienst, sondern der Verdienst<br />

Angebot für Körper, Geist und<br />

wichtige Aufgaben. Der zweite<br />

machen. Sozialpolitik ist politi-<br />

Der Aufgabenbereich ist dann um<br />

vieler, vor allem der Vereine und<br />

Seele wesentlich erhöht. Es<br />

Aufgabenbereich, nicht minder<br />

sche Arbeit im Hintergrund. Bei<br />

das Thema Erwachsenbildung,<br />

Institutionen.<br />

ist auch gelungen, viel mehr<br />

wichtig, aber finanziell natür-<br />

den kulturellen Themen ist es<br />

also VHS und Veranstaltungen,<br />

Kursleiter und Kursleiterinnen<br />

lich nicht so bedeutend sind die<br />

etwas anders, da weiß man, das<br />

gewachsen. Seit 1996 war ich in<br />

Seit 1987 waren Sie außerdem<br />

zu begeistern. Sie sind ja das<br />

Aufgaben der überregionalen<br />

Museum in Maihingen gehört<br />

der Hauptverwaltung, natürlich<br />

Leiter der Rieser Volkshochschule.<br />

Rückgrat der Volkshochschule.<br />

Kulturarbeit, Tradition, Brauch-<br />

zum Bezirk, aber man weiß<br />

auch mit Verwaltungsthemen,<br />

Was waren wichtige Meilensteine<br />

tumspflege und Volksmusik.<br />

schon nicht mehr, dass z.B. die<br />

Peter Schiele<br />

fährt gerne Ski, ...<br />

aber auch Themen wie Städtepartnerschaften,<br />

Knabenkapelle<br />

und Stadtmauerfest betraut.<br />

Durchwegs interessante Aufgaben,<br />

die nie von acht bis vier Uhr<br />

zu machen waren, sondern wo<br />

man auch am Wochenende oder<br />

abends unterwegs sein durfte.<br />

Mir hat das eigentlich immer<br />

Spaß gemacht und das war wohl<br />

dieser Bildungseinrichtung?<br />

P.S.: Das war eigentlich ein<br />

Zufall. Ich war in meiner Aufgabe<br />

als Pressereferent mal ein<br />

Jahr im Tourismusamt. Damals<br />

war die Erwachsenenbildung<br />

beim Tourismus angegliedert.<br />

Das hat mir vom ersten Tag an<br />

Spaß gemacht, weil man so frei<br />

planen und agieren konnte, ohne<br />

SIE SITZEN FÜR DIE<br />

CSU IM KREISTAG UND<br />

SEIT EINIGEN JAHREN<br />

AUCH IM BEZIRKSTAG.<br />

LASSEN SIE UNS ÜBER<br />

DIE KOMMUNALPOLITIK<br />

SPRECHEN.<br />

Ich bin seit 2013, also seit zwei<br />

Wahlperioden dabei und jetzt für<br />

die dritte Wahlperiode wiedergewählt.<br />

Meine Fraktion, die<br />

CSU-Bezirkstagsfraktion, hat<br />

mich für das Amt des Bezirkstags-Vize<br />

nominiert, und der<br />

Bezirkstag hat mich gewählt.<br />

Das hat mich natürlich sehr gefreut,<br />

weil es eine Anerkennung<br />

Schlosskonzerte Leitheim oder<br />

das Käthe-Kruse-Museum in<br />

Donauwörth vom Bezirk unterstützt<br />

werden. Es hat sich viel<br />

getan im Bereich Öffentlichkeitsarbeit<br />

in der Bezirksverwaltung.<br />

Die Sozialen Medien werden<br />

sehr professionell bedient,<br />

es wird eine sehr gute aktuelle<br />

Internetseite betreut und es wird<br />

auch der Grund, warum ich mein<br />

groß eingeengt zu werden. Als<br />

der bisherigen Arbeit ist. Ich bin<br />

über Veranstaltungen berichtet.<br />

ganzes berufliches Leben bei der<br />

dann der neue Touristiker kam,<br />

Warum haben Sie sich entschieden,<br />

der Vertreter des Bezirkstags-<br />

Da hat sich schon viel getan, um<br />

Stadt Nördlingen verbracht habe.<br />

wollte der sich auf den Touris-<br />

in die Politik zu gehen?<br />

präsidenten. Man vertritt ihn<br />

den Bezirk näher zu den Men-<br />

mus beschränken und so war<br />

P.S.: Nach vielen Jahren in der<br />

bei repräsentativen Terminen,<br />

schen zu bringen.<br />

Bei Ihrer Verabschiedung sagte OB<br />

die Volkshochschule als Bereich<br />

Verwaltung ohne politische Am-<br />

bei Terminen im Bezirk, in der<br />

Wittner, die Tatsache, dass das<br />

zunächst nicht mehr eingeord-<br />

bitionen kandidierte ich im Jahr<br />

Bezirksverwaltung und man<br />

Immer mehr Menschen leiden an<br />

Stadtmauerfest als kulturelles<br />

net. Also hat man zu mir gesagt:<br />

2002 für die Liste der Jungen<br />

nimmt an allen Sitzungen teil.<br />

psychischen Erkrankungen. Die<br />

... hat in seiner Jugend<br />

Fußball gespielt ...<br />

Highlight so erfolgreich und sich<br />

derart großartig entwickelt habe,<br />

sei maßgeblich Ihr Erfolg. Warum?<br />

Ach, Sie haben das doch so gut<br />

gemacht, machen Sie das doch<br />

weiter. Das ist mir dann auch<br />

Bürger für den Kreistag und wurde<br />

gewählt. Als nächster Schritt<br />

dieser politischen Aktivitäten<br />

Man ist so etwas stärker an der<br />

Nahtstelle zwischen Politik und<br />

Verwaltung. Das passt jetzt ganz<br />

psychiatrische Versorgung ist<br />

eine wichtige Aufgabe des Bezirks.<br />

Wie ist der Bezirk Schwaben hier<br />

P.S.: Ach, nicht mein Erfolg. Das<br />

bis zum Schluss geblieben. Dort<br />

folgte 2006 eine Kandidatur um<br />

gut, weil ich von meinen dienst-<br />

aufgestellt?<br />

ist auch ein Erfolg von Kontinui-<br />

gibt es auch ein tolles Team von<br />

das Amt des Oberbürgermeisters<br />

lichen Aufgaben bei der Stadt<br />

P.S.: Es gibt ein vielfältiges<br />

tät und Tradition. Man hat 1984<br />

Kolleginnen.<br />

in Nördlingen, wo ich jedoch<br />

Nördlingen befreit bin. Insofern<br />

Hilfsnetz für Menschen, die an<br />

das 350-jährige Gedenken der<br />

Ja, was hat sich verändert in<br />

Hermann Faul unterlag.<br />

ist es eine schöne Aufgabe, die<br />

der Seele erkranken. Das werden,<br />

Schlacht bei Nördlingen began-<br />

all den Jahren? Die Volkshoch-<br />

Ich blieb im Kreistag, auch<br />

etwas mehr Zeit und Flexibilität<br />

den gesellschaftlichen Umstän-<br />

gen. Da hat man als einen Mosa-<br />

schule hat ein modernes Image<br />

nach 2006. 2013 ergab sich in<br />

einfordert, aber das kann ich<br />

den geschuldet, immer mehr. Es<br />

ikstein einen kleinen historischen<br />

bekommen, hat die Angebots-<br />

Nachfolge von Alois Stadler die<br />

einbringen!<br />

gibt ein niederschwelliges Hilfs-<br />

… und ist ein<br />

Organisationstalent.<br />

Aspekt gemacht. Man hat das bisherige<br />

Stadtfest umgeswitcht auf<br />

ein historisches Fest. Da war ich<br />

breite wesentlich erhöht und das<br />

räumliche Angebot wesentlich<br />

verbessert. Früher waren die<br />

Gelegenheit, bei der Bezirkstagswahl<br />

für die CSU für das Direktmandat<br />

im Landkreis Donau-Ries<br />

In der öffentlichen Wahrnehmung<br />

geht die Arbeit des Bezirks oft<br />

netz, begonnen mit Beratung,<br />

Krisentelefon, Tagesstätten, wo<br />

man sich hinwenden kann, um<br />

dabei, mit vielen anderen. Das<br />

VHS-Kurse immer abends in<br />

zu kandidieren. Nachdem mir<br />

unter. Warum eigentlich?<br />

Halt und Stabilität zu bekommen.<br />

wurde dann größer und größer.<br />

Schulen auf ungeeignetem Mo-<br />

die Themen, die dort bearbeitet<br />

P.S.: Das ist so, und das war im-<br />

Aber es geht auch hin zu unseren<br />

Mir hat das immer Freude berei-<br />

biliar. Wenn jemand nach einem<br />

werden, zusagten, habe ich „ja“<br />

mer so, dass die Bezirke etwas<br />

Bezirkskrankenhäusern für psy-<br />

tet, weil man gestalten konnte,<br />

anstrengenden Arbeitstag noch<br />

gesagt. Ich bin, was mich sehr<br />

im Schatten standen. Bei den so-<br />

chisch erkrankte Menschen. Es<br />

weil man – ich betone im Team<br />

zu einem Kurs geht, dann muss<br />

gefreut hat, gewählt worden. So<br />

zialen Themen interessiert man<br />

ist wichtig, dass die Versorgung<br />

– etwas Neues machen konnte.<br />

die Umgebung passen! Insofern<br />

war die Entwicklung zu diesem<br />

sich nicht dafür, solange man<br />

über ganz Schwaben wohnortnah<br />

Insofern war es nicht nur mein<br />

hat sich die Zahl der Kurse, das<br />

„Doppelleben“: Verwaltung bei<br />

selbst oder in der Familie nicht<br />

angeboten werden kann.<br />

>>


52 53<br />

MENSCHEN & IDEEN<br />

einrichtung in unserer Region,<br />

die die landwirtschaftliche<br />

Geschichte aufzeigt. Viel<br />

Brauchtum und Tradition, aber<br />

es schlägt auch immer wieder<br />

den Bogen in die Neuzeit. Das<br />

ist ein guter Ort der Begegnung<br />

für Jung und Alt. Das ist gelebte<br />

Heimat!<br />

Im neuen Bezirkstag sitzen nun<br />

sechs AfD-Mitglieder. Wie hat sich<br />

die politische Arbeit im Bezirkstag<br />

Jugend und auch Ältere gut leben<br />

können. Dabei geht es um die<br />

medizinische Versorgung, Breitband,<br />

öffentlicher Personennahverkehr<br />

usw. Wenn eine Gemeinde<br />

diese Dinge bietet, und da<br />

ist Fremdingen auf einem guten<br />

Weg, dann kann es auch für die<br />

Zukunft Heimat sein.<br />

Ganz aktuell haben wir über die<br />

Mobilfunk- und Breitbandversorgung,<br />

über die Erweiterung von<br />

Baugebieten und die Innen-<br />

Was machen Sie, wenn sie ein<br />

Wochenende frei haben?<br />

P.S.: Zwei meiner Enkel leben<br />

in Hamburg. Meine Frau und<br />

ich versuchen hier den Kontakt<br />

zu halten und möglichst oft<br />

mit dem Zug nach Hamburg zu<br />

fahren. Ansonsten ist unsere<br />

Region so schön. Wir sind mittlerweile<br />

E-Biker und das ist eine<br />

gute Gelegenheit, die nähere<br />

Heimat besser kennenzulernen.<br />

ANZEIGE<br />

>><br />

Peter Schiele (links) ist Stellvertreter des Bezirkstagspräsidenten Matrin Sailer.<br />

Und im Landkreis Donau-Ries? Das bedeutet, dass Menschen<br />

P.S.: Deshalb ist es so wichtig, mit geistiger oder körperlicher<br />

dass auch wir im Landkreis Behinderung möglichst gut ins<br />

Donau-Ries, was viele immer Leben eingegliedert werden sollen.<br />

Eingliederung findet in allen<br />

noch nicht wissen, ein Bezirkskrankenhaus<br />

haben. Örtlich Lebensbereichen statt: Kinder-<br />

Bild: Katharina Trinkl<br />

für Menschen mit geistiger und/<br />

oder körperlicher Behinderung<br />

und der Hilfe für psychisch kranke<br />

Menschen, ist der Bezirk auch<br />

für die pflegebedürftigen Menschen<br />

als dritte wichtige Gruppe<br />

verändert?<br />

P.S.: Da schließe ich mich der<br />

jüngsten Erklärung des Bezirkstagspräsidenten<br />

voll und ganz<br />

an, der gesagt hat, dass gerade<br />

in einem Bezirkstag als<br />

Sozialparlament kein Platz für<br />

Ausgrenzung, Diskriminierung,<br />

Rassismus oder gar Hassrede ist.<br />

Aktueller Anlass war dieses Treffen<br />

in Potsdam mit unsäglichen<br />

raumentwicklung diskutiert.<br />

Wie schaffen wir es, dass wir<br />

nicht nur auf der grünen Wiese<br />

Baugebiete erschließen, sondern<br />

dass im Kern, wo es aufgelassene<br />

Hofstellen gibt, diese wieder<br />

revitalisiert werden?<br />

Sie engagierten sich ehrenamtlich<br />

im Freundeskreis der ehemaligen<br />

Synagoge Hainsfarth. In Zeiten<br />

Haben Sie einen Spruch oder ein<br />

Lebensmotto, das Sie begleitet?<br />

P.S.: Als Lateiner im Herzen:<br />

Carpe diem – Nutze den Tag.<br />

Das war immer ein guter Anhaltspunkt,<br />

dass man etwas<br />

anfängt mit seiner Zeit. Und<br />

wenn es ein bisschen etwas für<br />

die Allgemeinheit sein kann, ist<br />

es ja auch nicht so schlecht.<br />

ist es verknüpft mit der Do-<br />

tagesstätte, Schule, Ausbildung,<br />

zuständig. Der Bezirk finanziert<br />

Remigrationsplänen oder gegröl-<br />

wie diesen, wo Begriffe wie<br />

nau-Ries-Klinik in Donauwörth.<br />

Dieses Hilfsangebot trägt auch<br />

dazu bei, betroffene Erkrankte<br />

nicht zu stigmatisieren, sondern<br />

Ihnen wohnortnah und diskret<br />

Hilfe vor Ort anzubieten.<br />

Die Lösung ist in Donauwörth<br />

das Bezirkskrankenhaus, das<br />

früher eine Außenstelle von<br />

Günzburg war. Mittlerweile ist es<br />

ein selbstständiger Standort in<br />

unserem großen Kommunalun-<br />

Arbeit, Wohnen, Freizeit. Um<br />

diese Inklusion zu fördern und<br />

den Menschen mit Behinderung<br />

ein möglichst normales Leben<br />

zu ermöglichen, unterstützt der<br />

Bezirk mit vielen individuellen<br />

Hilfsleistungen und finanziert<br />

Einrichtungen mit Menschen<br />

mit Handicap. Das sind keine<br />

Einrichtungen des Bezirks, aber<br />

der Bezirk ist Kostenträger. In<br />

unseren Gremien werden Plätze<br />

die Pflegekosten mit, wenn die<br />

eigenen Mittel nicht ausreichen.<br />

Außerdem schreibt sich der Bezirk<br />

die Pflege und Förderung der<br />

schwäbischen Kultur auf die Fahnen.<br />

Wie wird das umgesetzt?<br />

P.S.: Es geht darum, Kultur in<br />

ganz Schwaben sichtbar zu<br />

machen. Schwaben ist eine<br />

sehr kulturreiche Region, nicht<br />

nur in den Zentren, sondern in<br />

te ausländerfeindliche Parolen<br />

am Rande des AfD-Parteitags<br />

in Greding. Der Bezirkstagspräsident<br />

hat es richtig formuliert,<br />

dass derartige Auswüchse in<br />

diesem Bezirkstag keinen Platz<br />

haben und wir alle angehalten<br />

sind, dafür unseren Beitrag zu<br />

leisten. Ich bin froh und dankbar,<br />

dass es im neuen Bezirkstag<br />

klare Mehrheitsverhältnisse gibt,<br />

sodass es nicht auf die Vertreter<br />

„Remigration“ Bestandteil der<br />

Berichterstattung sind, ist dieses<br />

Engagement wichtiger denn je.<br />

Warum liegt ihnen das Thema ganz<br />

besonders am Herzen?<br />

P.S.: Die ehemalige Synagoge als<br />

Kultur-, Veranstaltungs- und<br />

Erinnerungsraum lebendig zu<br />

erhalten ist ganz, ganz wichtig,<br />

um für Toleranz und Akzeptanz<br />

zu werben und ein klares Zeichen<br />

gegen jede Form des<br />

KOMMEN WIR ZUM<br />

SELF-RATING TEST.<br />

SCHÄTZEN SIE BITTE<br />

IHRE FÄHIGKEITEN VON<br />

NULL PUNKTEN<br />

– VÖLLIG UNBEGABT –<br />

BIS ZU ZEHN PUNKTEN<br />

– MAXIMALE<br />

BEGABUNG – EIN.<br />

ternehmen.<br />

genehmig und es werden Pflege-<br />

ganz Schwaben. Es geht darum,<br />

der AfD als Zünglein an der<br />

Antisemitismus zu setzen. Es<br />

Im Bereich der Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie ist die Einrichtung<br />

der Katholischen Jugendfür-<br />

sätze ausgehandelt. Deshalb ist<br />

für den örtlichen Bezirksrat ein<br />

enges Verhältnis zu diesen Sozi-<br />

die schwäbische Identität, die<br />

auch regional unterschiedlich<br />

sein kann, herauszustellen. Der<br />

Waage ankommt.<br />

Ein Blick in die Zukunft:<br />

geht auch darum, Informationen<br />

über die jüdische Kultur und die<br />

Religion zu vermitteln. Oft wis-<br />

Organisationstalent?<br />

P.S.: 9 Punkte.<br />

sorge in Nördlingen zuständig.<br />

Auch hier besteht steigender<br />

Hilfebedarf.<br />

alträgern sehr wichtig.<br />

Wichtig ist auch die Diskussion<br />

um die Werkstätten für Men-<br />

Bezirk hat dafür eigene Einrichtungen:<br />

Unsere Bezirksmuseen<br />

in Maihingen, Oberschönenfeld<br />

Möchten Sie nach dieser<br />

Wahlperiode eigentlich weiter-<br />

machen?<br />

sen die Menschen viel zu wenig<br />

über die jüdische Geschichte.<br />

Deshalb ist es eine sehr wichti-<br />

Netzwerker?<br />

P.S.: 8 Punkte.<br />

Mit diskret ist aber nicht gemeint,<br />

diese Menschen zu verstecken,<br />

schen mit Behinderung. Natürlich<br />

strebt man immer die vollendete<br />

Inklusion an. Das würde<br />

und Illerbeuern. Der Bezirk<br />

unterstützt durch Zuschüsse auch<br />

andere Museen oder kulturelle<br />

P.S.: Das habe ich bereits erklärt.<br />

Ich bin jetzt bald 64 Jahre alt,<br />

am Ende der Wahlperiode dieses<br />

ge Arbeit, die Frau Atzmon mit<br />

ihrem Team hier leistet.<br />

(Anm. d. Red.: Siggi Atzmon ist Vor-<br />

Koch?<br />

P.S.: 1 Punkt.<br />

oder?<br />

P.S.: Jeder Patient besucht das<br />

gleiche Krankenhausgebäude,<br />

egal ob er im Bezirkskrankenhaus<br />

Hilfe sucht oder in der<br />

Kreisklinik.Man muss über die<br />

bedeuten, dass jeder Mensch mit<br />

geistiger Behinderung am ersten<br />

Arbeitsmarkt Fuß fasst. Das ist<br />

aber zur Zeit noch gesellschaftliche<br />

Vision, auch weil nicht jeder<br />

Mensch mit geistiger Behinde-<br />

Aktivitäten im Bereich der Musik,<br />

des Theaters usw., die überregionale<br />

Wirkung haben. Da wird<br />

der Bezirk durchaus sichtbar,<br />

weil wir der Meinung sind, dass<br />

die kulturelle Identität Heimat<br />

Bezirkstages 68 Jahre. Das wird<br />

meine letzte Wahlperiode als<br />

Vertreter des Landkreis Donau-<br />

Ries im Bezirk Schwaben sein.<br />

Man muss wissen, wann man<br />

aufhört und selbstbestimmt auf-<br />

sitzende des Freundeskreises der<br />

ehemalgien Synagoge Hainsfarth.)<br />

Ich versuche im Rahmen meiner<br />

Möglichkeiten hier zu unterstützen.<br />

Fußballspieler?<br />

P.S.: In meiner Jugend habe ich<br />

mal gespielt, aber davon ist<br />

nicht mehr viel da. Ich gebe mir<br />

5 Punkte.<br />

Einrichtung reden, weil die<br />

Leute wissen müssen, dass es sie<br />

gibt. Mit diskret meine ich, dass<br />

niemand stigmatisiert werden<br />

soll, weil er wegen einer psychischen<br />

Erkrankung ins Krankenhaus<br />

muss.<br />

rung das möchte und zu leisten<br />

im Stande ist. Ich sage, man<br />

muss auf den einzelnen Betroffenen<br />

und seine Familie schauen,<br />

um zu entscheiden, was das<br />

Richtige ist. Das Wichtigste ist,<br />

sich den Menschen anzuneh-<br />

bildet und für die Menschen in<br />

diesen aufgewühlten Zeiten der<br />

Globalisierung und vielem mehr<br />

ganz wichtig ist. Das geht von<br />

Trachtenförderung über Volksmusik<br />

bis hin zu einem Popularmusikbeauftragten,<br />

der junge<br />

zuhören ist eine wichtige Sache.<br />

SIE SIND AUSSERDEM<br />

GEMEINDERAT UND<br />

CSU-VORSITZENDER IN<br />

FREMDINGEN.<br />

Trotz Ruhestand sind sie weiterhin<br />

politisch und im Vereinsleben<br />

aktiv. Wie hat sich ihr Leben nach<br />

dem Eintritt in den Ruhestand<br />

verändert?<br />

P.S.: Es wurde etwas selbstbestimmter.<br />

Ich habe etwas mehr<br />

Herzlichen Dank für dieses<br />

interessante Gespräch, Herr<br />

Schiele.<br />

men, passende Einrichtungen<br />

Leute, die Musik machen wollen,<br />

Zeit für die privaten Dinge. Ich<br />

Der Bezirk Schwaben unterstützt<br />

zu bieten und gleichzeitig ihnen<br />

unterstützt.<br />

Welche Themen beschäftigen Sie<br />

habe einen relativ großen Garten<br />

auch Menschen mit Behinderungen.<br />

die Möglichkeit der Entwicklung<br />

gerade dort?<br />

und mittlerweile drei Enkel. Das<br />

Für was genau ist der Bezirk hier<br />

zu geben, damit sie ein selbst-<br />

Was macht die Kultur im Donau-<br />

P.S.: Fremdingen ist eine Gemein-<br />

ist sehr schön, wenn man dafür<br />

zuständig?<br />

P.S.: Der etwas sperrige Begriff<br />

heißt „Eingliederungshilfe“.<br />

bestimmtes Leben innerhalb der<br />

Gesellschaft führen können.<br />

Neben der Eingliederungshilfe<br />

Ries für Sie aus?<br />

P.S.: Das Museum KulturLand<br />

Ries ist die schwäbisch Kultur-<br />

de im ländlichen Raum. Es geht<br />

darum, Lebensbedingungen zu<br />

schaffen, dass dort Familien,<br />

auch etwas Zeit hat. Es ist nicht<br />

langweilig geworden, aber etwas<br />

selbstbestimmter.<br />

Interview:<br />

Mara Kutzner, Redakteurin.


ANZEIGE<br />

OSTERREZEPTE<br />

SEITE 56<br />

FAMILIENZEIT<br />

SEITE 60<br />

KINDERBLÄTTLE<br />

SEITE 62<br />

KULTURREGION<br />

AB SEITE 64<br />

KULTUR & FREIZEIT<br />

www.donau-ries-aktuell.de<br />

Leserbild von<br />

Harald Erdinger<br />

Bild: Harald Erdinger<br />

Geschmückter Osterbrunnen in Gosheim.


56<br />

ANZEIGE<br />

57<br />

KULTUR & FREIZEIT<br />

Osterrezepte<br />

Leckere Ideen für das Osterfest<br />

4 Ostern steht vor der Tür - das bedeutet auch, dass die Fastenzeit zu Ende ist und dass im Kreise der Familie richtig geschlemmt<br />

wird. Ihr braucht noch Ideen für Osterbrunch oder-kaffee? Unsere Rezepte liefern euch jede Menge Inspiration für<br />

ein leckeres Osterfest.<br />

KAROTTENKUCHEN MIT<br />

FRISCHKÄSE-FROSTING<br />

4 Den Backofen auf 175° C (Umluft 1<strong>55</strong>° C) vorheizen. Die Möhren putzen,<br />

schälen und raspeln. Butter, Zucker und Gewürze zusammen schaumig<br />

schlagen. Eier trennen und das Eigelb unterrühren. Eiweiß mit einer<br />

Prise Salz steif schlagen und mit den Möhrenraspeln und den Nüssen<br />

unterheben. Mandeln, Mehl, Speisestärke, Backpulver und eine Prise Salz<br />

vermischen, zum Teig geben und glattrühren.<br />

Eine Springform (Durchmesser 26 Zentimeter) einfetten, den Teig<br />

hineingeben, glattstreichen und im Ofen für circa 45 Minuten backen.<br />

Im Anschluss auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.<br />

Kommen wir zum Frosting: Hierzu Butter, Kokosfett und Frischkäse<br />

glattrühren. Anschließend Puderzucker hineinsieben und den Vanille-<br />

sirup unterrühren. Auf dem Kuchen verteilen, glattstreichen und je<br />

nach Geschmack verzieren. |<br />

ZUTATEN FÜR DEN TEIG:<br />

350 g karotten<br />

125 g Butter<br />

1 Päckchen Vanillezucker<br />

225 g brauner Zucker<br />

1/2 Tl Zimt<br />

1/2 Tl Muskatnuss (gemahlen)<br />

1/2 Tl Gewürznelken (gemahlen)<br />

3 Eier<br />

eine Prise Salz<br />

50 g Walnusskerne (gemahlen, alternativ Pecannüsse)<br />

100 g Mandelkerne (gemahlen)<br />

175 g Mehl<br />

50 g Speisestärke<br />

1 Päckchen Backpulver<br />

ZUTATEN FÜR DAS FROSTING: OSTERLAMM –<br />

DER KLASSIKER ZUM OSTERFEST<br />

40 g Butter<br />

40 g Kokosfett<br />

100 g Frischkäse<br />

250 g Puderzucker<br />

1 Esslöffel Vanillesirup<br />

Bild: iStock/Mariha Kitchen<br />

ZUTATEN FÜR DREI OSTERLÄMMER:<br />

250 g Butter<br />

250 g Zucker<br />

1 Päckchen Vanillezucker<br />

1 Prise Salz<br />

5 Eier (Gr. M)<br />

375 g Mehl<br />

2,5 Teelöffel Backpulver<br />

5 Esslöffel Milch<br />

Puderzucker zum Bestäuben<br />

4 Butter mit Zucker, Vanillezucker und Salz in einer Schüssel<br />

hellcremig aufschlagen. Eier einzeln zugeben und jeweils eine Minute<br />

auf höchster Stufe unterrühren. Mehl und Backpulver mischen,<br />

abwechselnd mit der Milch zügig unter die Buttermasse rühren.<br />

Die Backform fetten und mit Mehl ausstäuben. Den Teig hineinfüllen<br />

und im vorgeheizten Ofen bei 200° C (Umluft 180° C) auf unterster<br />

Schiene circa 45 Minuten backen. Das fertige Osterlamm circa<br />

10 Minuten in der Form ruhen lassen, vorsichtig aus der Form lösen<br />

und auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen. Anschließend mit<br />

Puderzucker bestäuben.<br />

Tipps und Tricks für das perfekte Ergebnis:<br />

Alle Zutaten sollten Zimmertemperatur haben. Butter und Co. daher<br />

schon zwei Stunden vor dem Backen aus dem Kühlschrank nehmen.<br />

Osterlämmer werden aus Rührteig gebacken – dieser Teigt liebt es,<br />

kräftig gerührt zu werden! Schlage die feuchten Zutaten daher lange<br />

genug auf, damit der Teig schön locker wird. Aber Achtung:<br />

Mehl und Backpulver nur kurz unterheben – sonst entweicht die<br />

eingerührte Luft und der Teig wird fest und kompakt.<br />

Die Backform sorgfältig fetten und mit Mehl ausstäuben, damit sich<br />

das Osterlamm nach dem Backen gut aus der Form lösen lässt.<br />

Apropos Form: Füllt die Backform nur etwas über die Hälfte:<br />

Der Teig dehnt sich beim Backen noch stark aus. |<br />

Bild: Pixabay


58<br />

ANZEIGE<br />

59<br />

KULTUR & FREIZEIT<br />

FÜR DAS LAMM:<br />

2 kg Lammschulter (entbeint)<br />

Salz<br />

EIERLIKÖR MIT TONKABOHNE:<br />

Pfeffer<br />

2 El Pflanzenöl<br />

1 GR. Zwiebel (HAlbiert, in dünne Scheiben geschnitten)<br />

250 g Möhren (geschält und grob gehackt)<br />

4 Blätter Lorbeer<br />

250 ml Lammfond<br />

Küchengarn<br />

4 Eine saubere verschließbare Glasflasche (1 Liter Inhalt) im vorgeheizten<br />

Backofen bei 130° C (Gas 1, Umluft 110° C) auf dem Rost für<br />

30 Minuten erhitzen und anschließend abkühlen lassen.<br />

Die Tonkabohne sehr fein reiben (am besten auf einer Muskatreibe).<br />

Die Eigelbe, Puderzucker und Tonkabohne mit einem Quirl auf der<br />

mittleren Stufe fünf Minuten schaumig rühren. Kondensmilch und<br />

Rum unterrühren. Über einem sehr heißen Wasserbad unter ständigem<br />

Rühren mit dem Schneebesen sechs bis acht Minuten erhitzen,<br />

bis die Masse cremig-dicklich ist (die Masse darf nicht kochen).<br />

FÜR DIE FÜLLUNG:<br />

25 g Butter<br />

1 Zwiebel (mittelgroß, fein gehackt)<br />

3 Knoblauchzehen (fein gehackt)<br />

75 g Semmelbrösel<br />

<strong>55</strong> g Pinienkerne (geröstet, grob gehackt)<br />

1 Bio-Zitrone (Schale fein abgerieben)<br />

4 El Rosmarin (gehackt)<br />

4 El Minze (gehackt)<br />

1 Tl Salz<br />

Den fertigen Eierlikör mithilfe eines Trichters in die Flasche füllen,<br />

sofort verschließen, abkühlen lassen und kaltstellen. Hält im Kühlschrank<br />

circa vier Wochen.<br />

Tipps und Tricks für das perfekte Ergebnis:<br />

Wer es gerne etwas süßer hat, der kann gerne noch mit Vanille oder<br />

Vanillepulver nachhelfen.<br />

Eierlikör wird fester, wenn er längere Zeit steht. Durch Schütteln der<br />

Flasche wird er wieder flüssig.<br />

Der Eierlikör ist beim Osterbrunch nicht nur zum Trinken geeignet.<br />

Er passt auch großartig als Topping für Crêpes oder als Füllung von<br />

kleinen Pralinen. |<br />

Bild: Unsplash/Mike Tinnion<br />

ZUTATEN FÜR EINE FLASCHE:<br />

LAMMROLLBRATEN MIT MINZE UND ROSMARIN<br />

4 Backofen auf 170° C (Umluft 150° C / Gas Stufe 3) vorheizen. Für die Etwas Olivenöl in einem ovalen gusseisernen Bräter bei mittlerer<br />

Füllung die Butter in einer kleinen Pfanne schmelzen und Zwiebeln und Hitze erwärmen und den Lammrollbraten darin von allen Seiten braun<br />

Knoblauch darin glasig anbraten. Dann die Semmelbrösel, die angebratenen<br />

Zwiebeln, den Knoblauch, die Pinienkerne, die Zitronenschale, Zwiebeln in den Bräter geben und goldbraun anbraten. Die Karotten<br />

anbraten. Herausnehmen und auf einer Platte beiseitestellen. Nun die<br />

die gehackten Kräutern und etwas Salz in eine Schüssel geben. Die hinzugeben und noch zwei bis drei Minuten mitbraten, dann die<br />

Mischung gut vermengen.<br />

Lorbeerblätter hinzugeben. Anschließend das Lamm auf das Gemüse<br />

legen mit heißem Lammfonds aufgießen.<br />

Anschließend das Lamm mit der Hautseite nach unten auf die Arbeitsfläche<br />

legen mit einem Fleischklopfer flachklopfen. Bei Bedarf leicht Mit aufgesetztem Deckel circa zwei Stunden im vorgeheizten Ofen<br />

einschneiden. Alle Sehnen und das überschüssige Fett entfernen und garen. Dann das Fleisch aus dem Bräter nehmen und auf einem Brett<br />

auf beiden Seiten gut mit Salz und Pfeffer würzen. Die Füllung der mit Alufolie abgedeckt 30 Minuten ruhen lassen. Das Gemüse und<br />

Länge nach auf der Innenseite des Lamms verteilen. Die Seitenränder den Bratensaft durch ein Sieb in einen kleinen Topf abgießen und das<br />

dabei aussparen. Das Fleisch fest zusammendrücken und der Länge<br />

nach aufrollen. Mit Küchengarn zusammenbinden und mit einem fen und ebenfalls entsorgen und den Bratensaft noch einmal langsam<br />

Gemüse entsorgen. Überschüssiges Fett aus dem Bratensaft abschöp-<br />

Knoten schließen. Dabei zuerst an den Enden zusammenbinden, damit erwärmen. Das Küchengarn vom Rollbraten entfernen, den Braten in<br />

die Füllung nicht herausfällt, und dann in der Mitte. Zum Schluss die dicke Scheiben schneiden und zusammen mit dem warmen Bratensud<br />

aufgerollte der Länge nach mit einem Stück Küchengarn zusammenbinden.<br />

Baguette.<br />

servieren. Dazu passen Karotten, Kartoffeln oder einfach ein frisches<br />

|<br />

1/2 Tonkabohne<br />

6 Bio-Eier (ganz frische, Kl. M)<br />

250 g Puderzucker<br />

350 ml Kondensmilch<br />

250 ml brauner Rum (40 Vol.-Prozent)<br />

Bild: pixabay<br />

Möbelfundgrube<br />

Gebrauchte Möbel und Haushaltsgegenstände<br />

zu verträglichen Preisen<br />

geöffnet jeden Donnerstag<br />

von 10:00 bis 18:00 Uhr<br />

Romantische Straße 33<br />

86720 Nördlingen<br />

Sie haben etwas abzugeben? Machen Sie davon Bilder und<br />

melden Sie sich unter: moebelfundgrube@caritas-donau-ries.de.<br />

Oder bringen Sie Ihre guterhaltenen Gegenstände vorbei,<br />

jeden Donnerstag von 10:00 bis 13:00 Uhr.<br />

Falls Sie uns ehrenamtlich unterstützen möchten, erreichen Sie<br />

uns telefonisch unter 09081-80515 0 bzw. 0906-709 207 18 oder<br />

schreiben Sie uns eine E-Mail an service@caritas-donau-ries.de.


60 61<br />

KULTUR & FREIZEIT<br />

Ferienspaß<br />

AN<br />

ANZEIGE<br />

STERN<br />

VHS-KURS: REISE IN DIE<br />

STEINZEIT IN DEN OSTERFERIEN<br />

4 Heute erforschen wir, wie der Mensch in der Altsteinzeit als Jäger und<br />

Sammler lebte. Später begann er in der Jungsteinzeit Tiere zu züchten<br />

und Ackerbau zu betreiben. Im prall gefüllten Museumskoffer finden Kinder<br />

an diesem Tag viele spannende Dinge aus der Steinzeit, die sie schon<br />

immer ausprobieren wollten. Du lernst Feuer zu schlagen, mit einem<br />

Silexstein Leder zu schneiden oder Wolle im Flug zu spinnen. Außerdem<br />

kannst du einen echten Mammutzahn bestaunen. Im Anschluss basteln<br />

wir zusammen Steinzeit-Schmuck. |<br />

Der Kurs findet am Donnerstag, 4. <strong>April</strong> <strong>2024</strong> von 09:30 bis 11:00 Uhr bei der<br />

VHS Donauwörth statt. Anmeldung direkt bei der VHS Donauwörth möglich.<br />

Die Kursgebühr beträgt 5 Euro.<br />

OSTER-WILDNISCAMP:<br />

WURZELHOF<br />

4 Leben wie die Naturvölker, Feuer machen lernen ohne Feuerzeug, Tiersprache und Tierspuren<br />

kennenlernen, Wild- & Heilpflanzen erkunden, Waldausflüge, Spiele, Wahrnehmungsübungen,<br />

Düfte der Natur erfahren, eigenes Schnitz-Projekt zum mit nach Hause<br />

nehmen, Bio-Gärtnern, Fantasie- & Klangreisen, selber Musik machen – das alles bietet<br />

der Wurzelhof in Altisheim vom 3. bis 5. <strong>April</strong> seinen kleinen Gästen (6 bis 12 Jahre) an.<br />

Bild: Wurzelhof<br />

Die Wildnismentoren Carmen und Steven möchten den Kindern ein Gemeinschaftsgefühl,<br />

die Verbindung zur Natur und deren Wertschätzung nahebringen. |<br />

Das Camp findet in den Osterferien vom 3. bis 5. <strong>April</strong> jeden Tag von 9:00 bis 16:00 Uhr auf dem<br />

Wurzelhof in Altisheim statt. Die Kosten dafür liegen bei 130 Euro pro Kind. Anmeldungen über<br />

das Kontaktformular auf der Homepage des Wurzelhofes.<br />

ESELSTOUR: AUF DEM HOLUNDERHOF<br />

LOHE MIT KATRIN OTT<br />

4 Am Donnerstag, 4. <strong>April</strong> findet von 14:00 bis 17:00 Uhr auf dem<br />

Holunderhof Lohe in Oettingen eine geführte Eselstour mit Umweltbildnerin<br />

Katrin Ott statt. Seit 2020 bietet die ausgebildete Geoparkführerin<br />

Forschungsgruppen in unterschiedlichen Altersstufen an, bei denen sie<br />

mit Kindern in der Natur unterwegs ist. |<br />

Bild: pixabay<br />

Bild: pixabay<br />

ZUM TIERSPUR-DETEKTIV<br />

WERDEN: B+ZENTRUM IN<br />

BLOSSENAU<br />

4 Wer ist denn hier entlanggelaufen? Und was ist da passiert?<br />

Anhand von Tierspuren – nicht nur als Fußabdrücke – finden<br />

wir detektivisch heraus, wer wo gelaufen ist: Eine spannende<br />

Aktion mit vielen Mitmachmöglichkeiten für Kinder zum<br />

„Begreifen“. |<br />

RUCKSACKTOUR: RUND UM DAS<br />

B+ ZENTRUM IN BLOSSENAU<br />

4 GEMULA liebt GEschichten, MUsik, LAchen. Begleite das Waldgeistlein auf eine<br />

spannende Erlebnistour. Im gelben Rucksack ist alles, was du für die Tour brauchst:<br />

Gemulaheft mit Routenplan, Forscheraufträgen, Spielen, Liedern, Geschichten,<br />

Kompass – Lupe – Musikinstrument – Waldfibel. Auch Erwachsene haben Spaß!<br />

Melde dich an und dein Rucksack liegt am B+Zentrum bereit. |<br />

Start/Parken am B+ Zentrum. Strecke: 4 Kilometer. Etappen/Abkürzungen möglich.<br />

Zeit: 2 bis 3 Stunden. Wetterangepasste Ausrüstung, Getränke und Proviant.<br />

Die Tour endet im Kräuterhäusl. Ein Rucksack (10 Euro)<br />

pro Familie/Gruppe genügt. Hol dir das Sommer- oder Winterheft (einzeln 5 Euro) und<br />

nutze den Rucksack mehrmals. Ganzjährig möglich.<br />

Die Tour findet am 4. <strong>April</strong> von 14:00 bis 17:00 Uhr auf dem Holunderhof Lohe<br />

in Oettingen statt. Eine Anmeldung kann auf der Homepage von Katrin Ott<br />

erfolgen. Die Kosten betragen 14 Euro pro Kind.<br />

Sonntag, 7. <strong>April</strong> 14:00 – 17:00 Uhr. Kursleiterin: Bianca Brandner,<br />

Umweltbildnerin. Erwachsene 8 Euro, Kinder 5 Euro, Familien<br />

20 Euro. Anmeldung 09097 969962, brandner-bianca@web.de<br />

Kontakt: Eva Münsinger info@blossenau.de<br />

Das Konzept wurde von einem Fachteam ausgearbeitet und ist rechtlich geschützt.


62<br />

63<br />

KULTUR & FREIZEIT<br />

Kinderblättle<br />

Wir fragen – DON Biberle antwortet<br />

Bekommen alle Wildtiere ihren Nachwuchs im Frühling?<br />

4 NÖ. Das könnte man zwar denken, denn im Frühling erwacht die Natur<br />

wieder. Dann gibt es für die Tiere mehr Nahrung, um ihre Jungen zu füttern.<br />

Das können wir bei Vögeln gut beobachten, die jetzt ihre Nester bauen.<br />

Es gibt aber auch Wildtiere, die im Winter ihren Nachwuchs bekommen.<br />

Bei Feldhasen kann das schon im Januar der Fall sein. Auch Eichhörnchen,<br />

Füchse und Dachse können schon im Februar „werfen“ (so nennt man<br />

das bei Säugetieren, wenn die Tierbabys geboren werden).<br />

Auf alle Fälle sollte man im Frühjahr, wenn man zum Spazierengehen,<br />

Sport machen oder Mountainbiken in der Natur unterwegs ist, daran<br />

denken, dass man auf den Wegen bleibt. So können keine Jungtiere<br />

und deren Mütter aufgeschreckt oder Nester von Vögeln zertrampelt<br />

werden (manche brüten am Boden, wie Rebhühner oder Feldlerchen).<br />

Auch ist darauf zu achten, dass in den Wäldern Hunde entweder angeleint<br />

werden oder auf den Wegen bleiben und nicht im Dickicht verschwinden.<br />

Wer kann’s am schnellsten sagen?<br />

Wenn ich weiß, was du weißt,<br />

und du weißt, was ich weiß,<br />

dann weiß ich, was du weißt,<br />

und weißt du, was ich weiß.<br />

Solltet ihr ein Tierkind finden, das alleine ist, dann fasst es bitte<br />

nicht an (meist ist die Mutter nicht weit weg)! Es könnte sonst sein,<br />

dass der Nachwuchs verlassen wird, weil er nach Mensch riecht.<br />

So, jetzt wisst ihr wieder Bescheid!<br />

Übrigens: Bei uns Bibern kommen die Jungen erst zwischen Mai<br />

und Juni zur Welt.<br />

Eine schönen Frühling wünscht euch<br />

euer<br />

Text: DON Biberle. Er lebt im Donau-Ries und ist sehr schlau und<br />

neugierig. Wenn er sich nicht an der Wörnitz aufhält, ist er bei<br />

uns in der Redaktion und beantwortet unsere Fragen. Typisch<br />

für DON Biberle ist, dass er meistens erst mal „NÖ“ sagt ...<br />

Scherzfragen:<br />

Was bekommt man, wenn man<br />

Spaghetti um einen Wecker wickelt?<br />

Essen rund um die Uhr.<br />

Was bestellt eine Maulwurffamilie<br />

in einem Restaurant?<br />

Ein 5-Gänge Menü.<br />

Welches Brot kann man nicht<br />

zum Frühstück essen?<br />

Was ist ein Seeräuber, der sich niemals wäscht<br />

und auch keine Zähne putzt?<br />

Ein Meerschweinchen!<br />

Das Abendbrot.<br />

Bilder: Freepik; Sandra Wanner; Häkelanleitung DON Biberle: www.einschlafzauber.jimdo.com<br />

Spiele-Tipp:<br />

Lustiges Familienspiel<br />

4 Rund um Ostern gibt es viele freie Tage, an denen man mit der Familie<br />

zusammen am Tisch bei Kaffee und Kuchen sitzt.<br />

Ein lustiges Spiel ist für diese Runde immer gut:<br />

Ihr braucht dazu:<br />

• so viele Din A4-Blätter,<br />

wie Personen am Tisch sitzen<br />

• genau so viele Stifte<br />

So geht‘s: Nehmt die Blätter hochkant und faltet sie zwei mal, sodass drei<br />

gleich große Flächen entstehen. Jetzt bekommt jeder Spielteilnehmer ein<br />

gefaltetes Blatt und malt auf die oberste Fläche einen Kopf (das kann ein<br />

menschlicher Kopf, ein Tierkopf oder ein Fantasiekopf sein). Wo der Hals endet,<br />

malt man etwas über die Kante, damit der nächste Spieler weiß, wo er<br />

weitermalen muss. Knickt eure gemalte Seite nach innen, damit man diese<br />

Seite noch nicht sieht, und gebt das Blatt an den Spieler links weiter. Er muss<br />

auf die mittlere Fläche den Oberkörper malen – dabei wieder etwas über die<br />

Kante malen, damit man weiß, wo die Beine anfangen müssen und wieder an<br />

den nächsten Spieler weitergeben. Zum Schluss werden die fertigen Bilder<br />

aufgeklappt. Das gibt ein großes Gelächter! ;) Viel Spaß!<br />

Kannst du mich<br />

und meine Karotten<br />

ausmalen?<br />

Häschen<br />

eröffnet ein Bankkonto.<br />

„Bitte hier unterschreiben“,<br />

sagt der Bankangestellte.<br />

„Wie macht man das?“ fragt<br />

Häschen. – „Na, eben so, wie man<br />

einen Brief unterschreibt.“<br />

Daraufhin schreibt Häschen:<br />

„In Liebe. Dein Häschen!“<br />

Häschen ruft beim<br />

Metzger an und fragt:<br />

„Haddu Eisbein?“ – „Klar hab’<br />

ich Eisbein“, sagt der Metzger.<br />

„Haddu auch Schweinsohren?“<br />

„Ja, die hab’ ich auch.“ –<br />

„Muddu abba komisch<br />

aussehen!<br />

witzig!<br />

Ein Hase<br />

im Restaurant:<br />

„Herr Ober, bitte ein<br />

Jägerschnitzel!“<br />

Die kleine Pflanze hat Durst. Kannst du die Gießkanne zu ihr führen?<br />

ANZEIGE<br />

ANZEIGE


64<br />

KULTUR & FREIZEIT<br />

KULTURREGION <strong>März</strong>/<strong>April</strong><br />

Rieser Kulturtage<br />

Alle Termine ohne Gewähr.<br />

Änderungen oder Absagen<br />

vorbehalten.<br />

ANZEIGE<br />

Der Vorsitzende Gerhard Beck.<br />

Bilder: Rieser Kulturtage<br />

Die neue Geschäftsstelle in Schmähingen.<br />

25. RIESER KULTURTAGE<br />

4 Am 12. <strong>April</strong> starten offiziell die 25. Rieser Kulturtage. Wir haben im Vorfeld mit dem Vorsitzenden Gerhard Beck über<br />

das diesjährige Programm gesprochen und einen kleinen Rückblick in die Vergangenheit der Veranstaltungsreihe gewagt.<br />

Auf alle Interessierten warten in diesem Jahr<br />

wieder über 100 Veranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen,<br />

Theater, Führungen und Workshops.<br />

Was sind Ihre persönlichen Highlights?<br />

Gerhard Beck: Natürlich sind die Eröffnung am<br />

12. <strong>April</strong> in Fremdingen sowie der Abschluss<br />

am 12. Mai in Maihingen die Höhepunkte<br />

der Veranstaltungsreihe. Meine persönlichen<br />

Highlights sind die vielen Vorträge. Archäologisch<br />

geht es beispielsweise um die ersten<br />

Ackerbauern im Ries, die Bronzezeit und das<br />

römische Losodica. Geschichtlich sind die<br />

Flurbereinigung, das Kloster Auhausen,<br />

Grabepitaphien in Alerheim und geschichtliches<br />

zu Lauchheim echte Schmankerl.<br />

Weitere Themen sind Naturschutz und Geologie,<br />

sowie das Landleben. Bei den Führungen<br />

wird die Ortsgeschichte von Hochaltingen,<br />

Burg Flochberg, die Harburg und die Vogelkunde<br />

anlässlich von Morgenführungen bei<br />

Bopfingen und Wemding Thema sein. Vor<br />

allem das Kunstmuseum Wemding ist wieder<br />

mit zahlreichen Veranstaltungen vertreten.<br />

Neben einem Orgelkonzert in Fessenheim<br />

sind die Komponisten Haas und Bühler<br />

ebenfalls wieder dabei. Schließlich sind noch<br />

Buchvorstellungen und eine Veranstaltung<br />

„100 Jahre Knabenkapelle und VAN“ geplant.<br />

Sie haben 2019 die Nachfolge von Dr. Wulf-<br />

Dietrich Kavasch angetreten, der die Rieser<br />

Kulturtage 1975 mitbegründete. Wie haben sich<br />

die Rieser Kulturtage seither entwickelt?<br />

G. B.: Als ich 2019 die Führung des Vereins<br />

übernommen habe, war bei den Verantwortlichen<br />

und den Mitgliedern vielfach eine<br />

gewisse Sättigung zu spüren. Durch die große<br />

Masse an Veranstaltungen, Festen, Ehrungen<br />

und Buchpublikationen über Jahrzehnte war<br />

nach meinem Eindruck bei vielen ein wenig<br />

„die Luft raus“. Der Verein hatte auch mit<br />

dem Ausscheiden und dem Tod verdienter<br />

Verantwortlicher zu kämpfen. Nachwuchs<br />

war kaum in Sicht und für die Leitung wollte<br />

sich lange Zeit niemand finden. So wurde<br />

hinter vorgehaltener Hand auch die Auflösung<br />

des Vereins thematisiert. Das war<br />

für mich und einige Mitstreiter jedoch die<br />

schlechteste aller Lösungen. So ging ich<br />

mit großer Begeisterung an die Übernahme<br />

des Vereins und plante die erste Veranstaltungsreihe.<br />

Diese fiel dann 2020 erst einmal<br />

komplett dem Corona-Virus zum Opfer. Das<br />

war ein richtiger Nackenschlag. Im Frühjahr<br />

2021 führten wir dann unsere Online-Kulturtage<br />

durch. Über vier Wochen konnte man<br />

an jedem Abend einen Vortrag anhören. Bei<br />

Online-Musikveranstaltungen kamen wir<br />

jedoch technisch und aufgrund des großen<br />

Andrangs an unsere Grenzen. Insgesamt<br />

haben damals im Durchschnitt jeden Abend<br />

85 Leute an ihren Computern zugehört – ein<br />

voller Erfolg. Mit dem Umzug der Geschäftsstelle<br />

nach Schmähingen im Januar <strong>2024</strong><br />

haben wir nun auch das Büro auf Vordermann<br />

gebracht. Die Bücherbestände und das<br />

Vereinsarchiv wurden strukturiert und eine<br />

Bibliothek zur Rieser Geschichte aufgebaut.<br />

Daneben haben wir eine kleine archäologische<br />

Ausstellung in unseren Räumen. Mit ein<br />

wenig Stolz darf ich auch berichten, dass wir<br />

seit 2019 bereits 100 neue Mitglieder beim<br />

Verein haben.<br />

Nach welchen Kriterien stellen Sie und ihr Team<br />

das Programm der Kulturtage zusammen?<br />

G. B.: Es gibt immer ein paar Themen, die mir<br />

und meinem Team wichtig sind. Bei diesen<br />

versuchen wir aktiv Referenten zu finden<br />

und die Veranstaltungen zu ermöglichen.<br />

Heuer war dies beispielsweise die Bronzezeit<br />

im Ries. Der spektakuläre Schwertfund<br />

von Nördlingen und seine Zeit mussten<br />

einfach bei einem Vortrag Thema sein. In<br />

Auhausen haben aktuelle archäologische<br />

Untersuchungen im Bereich des Klosters<br />

das Thema vorgegeben. Dann gibt es eine<br />

Reihe von Leuten, die ganz gezielt ihre<br />

Themen bei uns vorstellen möchten und<br />

auf uns zugehen. Daneben haben wir auch<br />

einige Kooperationspartner, die ihre Konzerte,<br />

Ausstellungen und Führungen bei<br />

uns mit in das Programm nehmen.<br />

Programmhighlights auf Seite 66 >>


66<br />

KULTUR & FREIZEIT<br />

HIGHLIGHTS DER<br />

RIESER KULTURTAGE:<br />

ANZEIGE<br />

ORGELKONZERT AN DER HISTORISCHEN<br />

BAUMEISTER-ORGEL IN DER KLOSTERKIRCHE<br />

MAIHINGEN<br />

Wann: Samstag, 4. Mai <strong>2024</strong>, 19:00 Uhr<br />

Wo: Klosterkirche Maihingen<br />

Der Domkapellmeister Stefan Steinemann<br />

aus Augsburg gibt ein Konzert an der<br />

Historischen Baumeister-Orgel in der Kloster-<br />

kirche Maihingen.<br />

Das ganze Programm der<br />

Rieser Kulturtage findet ihr<br />

hier:<br />

SCHWERTTRÄGER UND BURGENBAUER:<br />

NEUE ERGEBNISSE ZUR GESCHICHTE DER<br />

BRONZEZEIT IM RIES<br />

Wann: 2. Mai <strong>2024</strong>, 19:00 Uhr<br />

Wo: Alte Schranne, Nördlingen<br />

Die Epoche der Bronzezeit (2100 bis 800 v.<br />

Chr.) ist in den vergangenen Jahren durch<br />

zahlreiche Neufunde bereichert worden.<br />

Besonders der Fund eines gut erhaltenen<br />

Schwertes aus einer Bestattung bei Nördlingen<br />

hat dabei den Blick der Öffentlichkeit auf<br />

die bis heute ansprechenden Erzeugnisse<br />

der Bronzemetallurgie gelenkt. Der Vortrag<br />

wird anhand von Neufunden der letzten Jahre<br />

aus dem Ries die tiefgreifenden Veränderungen<br />

dieser Epoche in den Blick nehmen,<br />

die sich etwa bei Themen wie Bestattungsbrauch<br />

und Kriegsführung zeigen, und diese<br />

in den aktuellen überregionalen Forschungsstand<br />

einbetten.<br />

Referent: Dr. Johann Friedrich Tolksdorf,<br />

Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege<br />

in Thierhaupten.<br />

„TERRITORIALISIERUNG IM GRENZRAUM.<br />

DIE GRAFSCHAFT OETTINGEN UND IHRE<br />

NACHBARN.“<br />

Wann: Donnerstag, 25. <strong>April</strong>, 13:00 Uhr<br />

bis Freitag, 26. <strong>April</strong> <strong>2024</strong>, 17:00 Uhr<br />

Wo: Residenzschloss Oettingen<br />

Bei der zweitägigen Veranstaltung im Residenzschloss<br />

Oettingen geht es um die frühe<br />

Entwicklung der Grafschaft Oettingen. Wie<br />

hat sich das Territorium in Beziehung zu<br />

seinen politischen Nachbarn entwickelt?<br />

Verschiedene Referenten beleuchten dieses<br />

Thema. Am Donnerstag wird eine Stadtführung<br />

sich vor allem mit den Spuren der Stauferzeit<br />

in Oettingen befassen. Beim Abendvortrag<br />

berichtet Prof. Dendorfer aus Freiburg<br />

über „Königsnähe und adelige Herrschaftsbildung<br />

– Zum Aufstieg des Hauses Oettingen“,<br />

bevor ein Empfang im Schloss den Abend<br />

abschließt. Am nächsten Tag folgen bis 13 Uhr<br />

weitere Vorträge und im Anschluss kann das<br />

Fürstliche Archiv auf der Harburg besichtigt<br />

werden.<br />

WEITERE VERANSTALTUNGEN:<br />

MÄRZ<br />

APRIL<br />

Mehr Termine gibt es im<br />

Eventkalender auf<br />

www.donau-ries-aktuell/<br />

eventkalender<br />

02.03. Männerballett Turnier, Stadthalle Wemding<br />

07.03. Günther Sigl & Band, Zeughaus Donauwörth<br />

08.03. Krimi-Lesung mit Gabriele Walter und Uli Karg, Literaturcafé Lindle<br />

09.03.–24.03. Ausstellung Kunstfreunde Donauwörth „Stilllife der Tropfen“, Färbertörl Donauwörth<br />

10.03–13.10. Trachtendualität im Rainer Winkel, Heimatmuseum Rain<br />

13.03. Tanzperformance ‚‚Plastic Planet“, Heimatmuseum Oettingen<br />

13.03. Fatimatag, Wallfahrtsbasilika Maria Bünnlein Wemding<br />

13.03. Harry G – HoamStories, Stadthalle Monheim<br />

13.03. Benefizkonzert des Heeresmusikkorps Ulm, Hermann-Keßler-Halle Nördlingen<br />

16.03. Fahrradbasar, Harburg<br />

17.03. Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ von Franz Schubert, Enderlesaal Donauwörth<br />

20.03. Lesung ‚‚Satt und unzufrieden. Bauer Willi und das Dilemma der Essensmacher“,<br />

Museum KulturLandRies Maihingen<br />

22.03. Theatergruppe Auhausen "Nix Amore am Lago Maggiore", Auhausen<br />

23.03. Rocktools – Premium Rock´n´Roll, Doubles Starclub Donauwörth<br />

01.04. Osterbrunnenfest, Oettingen<br />

01.04. Kirchenkonzert mit imBRASSivo, Sankt Martin Mertingen<br />

02.04. – 06.10. Führung „Wertvolle Klosterarbeiten“, Heimatmuseum Rain<br />

03.04. Ferienprogramm: Der Frühling ist da! Kekse backen,<br />

Museum KulturLandRies Maihingen<br />

06.04. Ukulele Wanderung, Tagmersheim<br />

06.04. Öffentliche Turmbesteigung St. Emmeram, Wemding<br />

07.04. „The World of Musicals“, Stadthalle Wemding<br />

07.04. Tierspur – Detektive, Kinderveranstaltung Tagmersheim<br />

13.04. Musical meets Circus, Stadtsaal Klösterle Nördlingen<br />

17.04. Lanzinger Trio, Donauton Forheim<br />

19.04. Kammerkonzert mit dem Klarinettentrio Schmuck, Antonius-von-<br />

Steichele-Schule Mertingen<br />

27.04. Shalamazl „Tradimix vom Kraterrand naus in d’Welt,<br />

B+ Erlebnisort Blossenau<br />

30.04. Maibaumfest mit Tanz und Musik, Wemding<br />

29.03.–01.04. Dampfsaisoneröffnung Bayerisches Eisenbahnmuseum, Nördlingen


ANZEIGE<br />

Dienstrad Profi<br />

mit über 12 Leasing<br />

Anbietern<br />

Bis zu 25 % RABATT auf alle<br />

Vorjahresmodelle! Aktion<br />

gültig bis 30.04.<strong>2024</strong><br />

Corratec MTC 120 Elite<br />

UVP 4999€ 3799 €<br />

Simplon Inissio Scott Strike 940 Orbea Wild FS H20<br />

UVP 7399 € <strong>55</strong>49€ UVP 4999 € 3599 € UVP 5699 € 4299€<br />

Moustache Xroad 2 Open<br />

Qwic Premium I MD9<br />

UVP 3599 € 2699€ UVP 2999€ 1990 €<br />

Moustache Lundi 27.1<br />

UVP 2999€ 2249 €<br />

Velo de Ville AEB 800<br />

UVP 3199 € 2399 €<br />

Deiningen am Kreisverkehr verkauf@biker-stable.de Tel. 09081/2789320<br />

www.ebiker-stable.de ebikerstable EBiker Stable

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!