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Ausgabe <strong>55</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2024</strong> | www.donau-ries-aktuell.de<br />
HÖHER, SCHNELLER, WEITER<br />
Sportliche Höchstleistungen<br />
aus dem Donau-Ries<br />
DAHEIM IN ... DAITING<br />
Wo Jura, Altmühltal und Ries<br />
aufeinandertreffen<br />
OSTERN<br />
Leckere Rezepte<br />
fürs Fest<br />
ERSTE HILFE<br />
Was tun<br />
im Notfall?<br />
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Bild: Rudi Schwarz<br />
Jahresthema <strong>2024</strong>:<br />
Donau-Rieser Geschichtsstunde Teil 2:<br />
Auf Spurensuche mit<br />
Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler<br />
im Nördlinger Stadtarchiv<br />
Daheim in ... Daiting<br />
Wo Jura, Altmühltal und Ries<br />
aufeinandertreffen<br />
Blick auf Oppertshofen und Brachstadt.<br />
Im Hintergrund sind die Alpen zu sehen.<br />
Porträt Wolfgang Balzer<br />
„Für mich ist es ein Privileg, so frei zu sein“<br />
KI im Landkreis Donau-Ries<br />
Chance und Herausforderungen<br />
für eine moderne Zukunft<br />
Schwimmen<br />
So wichtig sind Hallenbäder<br />
für die Region<br />
Erste Hilfe<br />
Was tun im Notfall?<br />
Engagement für Inklusion<br />
und kulturelle Identität<br />
Interview mit Peter Schiele<br />
Was ist los im <strong>März</strong> und <strong>April</strong>?<br />
Inspirationen, Neuigkeiten und Termine<br />
blättle Quiz<br />
HEIMAT & TRADITION MENSCHEN & IDEEN KULTUR & FREIZEIT<br />
22<br />
28<br />
Bild:Niners Chemnitz<br />
34<br />
36<br />
40<br />
44<br />
48<br />
06<br />
TITELTHEMA<br />
12<br />
HÖHER, SCHNELLER, WEITER<br />
Sportliche Höchstleistungen aus dem Donau-Ries<br />
Leserbild von<br />
Rudi Schwarz<br />
56<br />
60<br />
62<br />
64<br />
Osterrezepte<br />
Leckere Ideen für das Osterfest<br />
Familienzeit<br />
Natur entdecken<br />
Kinderblättle<br />
Die Seite für Kinder<br />
Kulturregion<br />
Kulturveranstaltungen<br />
im <strong>März</strong> und <strong>April</strong><br />
INHALT & IMPRESSUM<br />
Unser Titelbild: Benjamin Koppke wurde im <strong>März</strong><br />
2023 als Sportler des Jahres 2022 der Stadt Donauwörth<br />
ausgezeichnet. Seit 2023 spielt Koppke in der<br />
Basketball-Bundesliga für die Niners Chemnitz.<br />
IMPRESSUM<br />
Erscheinungsweise: 6 mal jährlich<br />
Verbreitungsgebiet: Landkreis Donau-Ries<br />
und angrenzende Gemeinden<br />
Auflage: 30 000<br />
Redaktion und Autoren dieser Ausgabe:<br />
Diana Hahn (Verlagsleitung), Mara Kutzner (Redaktionsleitung),<br />
Jenny Wagner, Thomas Oesterer,<br />
Manuel Habermeier, Lena Grimminger (Duale<br />
Studentin), Maja Kirchner (Duale Studentin)<br />
Redaktionsanschrift: Donau-Ries-Aktuell<br />
Dr.-Friedrich-Drechsler-Straße 2,<br />
86609 Donauwörth<br />
Telefon: 0906 / 977 598-0<br />
E-Mail: redaktion@donau-ries-aktuell.de<br />
Layout/Grafik/Satz: Nina Berger, Sandra Wanner<br />
Illustrationen: Nina Berger<br />
Titelbild: Niners Chemnitz<br />
Druck: ADV SCHODER, Augsburger Druck- und<br />
Verlagshaus GmbH, 86167 Augsburg<br />
Druck Beileger: Meister-Druck<br />
Gewerbegebiet 5, 86687 Kaisheim<br />
Verleger:<br />
Donau-Ries Medien GmbH,<br />
Dr.-Friedrich-Drechsler-Straße 2, 86609 Donauwörth<br />
Geschäftsführer:<br />
Matthias Stark, Christian Pietsch<br />
Verantwortlich im Sinne des Presserechts (v.i.S.d.P.)<br />
für den redaktionellen Inhalt: Matthias Stark<br />
Urheberrecht:<br />
Alle abgedruckten Beiträge sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
oder anderweitige Verwendung sind nur mit<br />
vorheriger schriftlicher Genehmigung der<br />
Redaktion gestattet.<br />
Bildquellennachweis:<br />
Wenn nicht anderweitig angegeben, sind alle<br />
Bilder Eigentum der Donau-Ries-Medien GmbH.<br />
Abo-Service:<br />
Das blättle ist im Jahres- oder Geschenkabo<br />
für 25 Euro/Jahr erhältlich.<br />
Anzeigenleitung:<br />
Matthias Stark, Tel.: 0906 / 977 598-60<br />
Anzeigenberatung:<br />
Julia Drescher, Tel.: 0906 / 977 598-13<br />
Susanne Roßmanith, Tel.: 0906 / 977 598-12<br />
Wolfgang Sperl, Tel.: 0906 / 977 598-11<br />
Anzeigengestaltung:<br />
Nina Berger, Sandra Wanner<br />
Am 1. <strong>April</strong> <strong>2024</strong> findet in Oettingen<br />
das Osterbrunnenfest statt.<br />
Bild: Werner Rensing
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Edle Recken zu Pferd messen sich<br />
im Turney auf des Fürsten Grund.<br />
Alle Bilder: Historischer Markt Oettingen e.V.<br />
Die Nacht der Narren begeistert Jung<br />
und Alt mit Feuershows und Musik<br />
Historischer Markt Oettingen vom 10. bis 12. Mai <strong>2024</strong><br />
Vor 40 Jahren entstand aus der Idee eines Handwerkermarktes,<br />
der heutige Historische Markt, so wie ihn die<br />
Oettinger kennen und er durch seine Einzigartigkeit<br />
weit über die Grenzen des Rieses hinaus bekannt ist.<br />
Vom 10. bis 12. Mai <strong>2024</strong> dreht Oettingen das Rad der<br />
Geschichte wieder kurzerhand ins Mittelalter zurück und<br />
feiert heuer einen besonderen Historischen Markt zum<br />
runden Jubiläum.<br />
Erleben Sie die Fürstenstadt bei ihrer<br />
Reise ins Mittelalter<br />
Zigtausend Besucher pilgern alle zwei Jahre zum<br />
Historischen Markt nach Oettingen. Fahrendes Volk<br />
bietet allerlei Waren feil, zahlreiche Handwerker<br />
zeigen ihr Können, Hexen ziehen Sie in ihren Bann,<br />
Gaukler treiben Schabernack und sorgen für Kurzweil<br />
bei Jung und Alt. Durchstreifen Sie die Gassen der<br />
Fürstenstadt und tauchen Sie ein in die mittelalterliche<br />
Zeit. Lassen Sie sich auf den Bühnen am Saumarkt,<br />
bei St. Sebastian, am Marktplatz, im Gruftgarten, am<br />
Schlossplatz und im Schulgelände von Spielleuten,<br />
Akrobaten, Narren, Zauberern, Hexen und auch so<br />
manch bizarrem Geschöpf betören. Sie erleben spontane<br />
Straßenaktionen, hören mittelalterliche Musik und<br />
sehen Feuerspucker im außergewöhnlichen Flair einer<br />
historischen Kulisse.<br />
Auch Landsknechte und Ritter auf ihren Schlachtrössern<br />
scheuen nicht den Weg nach Oettingen, um sich im<br />
Turney auf des Fürsten Grund zu messen. Bei diesem<br />
Spektakel jagen die Kontrahenten zu Pferd über den<br />
Turnierplatz. Umgeben von einer einzigartigen Naturtribüne,<br />
liefern sie sich furchtlose Kämpfe mit klirrenden<br />
Schwertern und berstenden Lanzen und werben um<br />
die Gunst der Zuschauer.<br />
Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt, denn die<br />
Feldlager halten so manchen Gaumenschmaus und<br />
erfrischende Getränke für Sie bereit. Kommen Sie mit<br />
Ihrer Familie nach Oettingen und begleiten Sie uns<br />
auf dieser Reise in jene längst vergangenen Tage.<br />
Im Pflasterzoll sind alle Programmpunkte<br />
und Attraktionen enthalten!<br />
Auf den ausgewiesenen Parkplätzen<br />
rund um die Veranstaltung ist das<br />
Parken kostenlos.<br />
Informationen zur Veranstaltung auf<br />
www.historischermarkt-oettingen.de
06<br />
07<br />
WAS IST LOS?<br />
Editorial:<br />
LIEBE LESERINNEN UND LESER,<br />
4 mit Ausgabe <strong>55</strong> läuten wir hoffentlich schnellstmöglich den Frühling<br />
ein. Nach dem Winter wird es doch nun auch Zeit, dass es draußen<br />
wieder blüht, man die dicke Jacke für viele Monate in den Schrank<br />
verbannen kann und sich das Leben endlich wieder mehr im Freien<br />
abspielt.<br />
Was wir mit Bestimmtheit sagen können: Im neuen blättle wird es<br />
sportlich! Wir haben einigen Sportlerinnen und Sportlern aus dem<br />
Landkreis einen Besuch abgestattet und mit ihnen über sportliche<br />
Höchstleistungen gesprochen. Mehr dazu lest ihr ab Seite 12. Wie<br />
wichtig Erste Hilfe ist und wo ihr euer Wissen auffrischen könnt,<br />
zeigen wir euch ab Seite 42. Daheim sind wir diesmal in Daiting. Was<br />
die kleine Gemeinde zu bieten hat, erfahrt ihr ab Seite 28. Bald schon<br />
steht Ostern vor der Tür. Kulinarische Inspirationen haben wir ab<br />
Seite 56 für euch. Für unser Jahresthema waren wir beim Nördlinger<br />
Stadtarchivar Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler und haben mit ihm<br />
einen Blick ins Stadtarchiv geworfen. Was wir entdecken durften, lest<br />
ihr ab Seite 22.<br />
Als Interviewpartner konnten wir Peter Schiele aus Fremdingen gewinnen.<br />
Was er zu erzählen hat, lest ihr in unserem großen Interview.<br />
BESTENS INFORMIERT<br />
MIT DER DRA-APP!<br />
Die Donau-Ries-Aktuell App kann kostenfrei im Apple App<br />
Store und im Google PlayStore heruntergeladen werden.<br />
Entwickelt wurde die App gemeinsam mit dem Donauwörther<br />
Unternehmen dieMAYREI GmbH.<br />
WAS BIETET DIE APP?<br />
In der App seid ihr wie von Donau-Ries-Aktuell gewohnt,<br />
bestens versorgt mit Neuigkeiten aus den Rubriken Blaulicht,<br />
Politik, Sport, Gesundheit, Kultur und vielen weiteren.<br />
Bildergalerien, Jobbörse und Eventkalender sollen die<br />
App nach und nach komplett machen. Geplant sind<br />
außerdem Push-Benachrichtigungen, mit denen euch<br />
unsere Eilmeldungen erreichen.<br />
Jetzt den QR-Code<br />
scannen und die<br />
App Downloaden!<br />
LESERBILDER GESUCHT!<br />
WAS IST LO . S<br />
4 Ihr seid passionierte Hobbyfotograf*innen und immer im Landkreis<br />
unterwegs? Ihr habt Lust auf unseren Social-Media-Kanälen<br />
oder in unseren Printausgaben veröffentlicht zu werden? Dann<br />
schickt uns eure Leserbilder an redaktion@donau-ries-aktuell.de.<br />
Vielleicht entdeckt ihr dann schon bald euer Bild in einer blättle-<br />
Ausgabe, der nächsten DONAUliebe oder auf Social-Media! |<br />
Leserbild von<br />
Harald Erdinger<br />
im <strong>März</strong> und <strong>April</strong><br />
Mehr Termine gibt es im<br />
Eventkalender auf<br />
www.donau-ries-aktuell/<br />
eventkalender<br />
9. MÄRZ <strong>2024</strong>: MITMACH-<br />
ZAUBER-SHOW IN DER<br />
DONAUWÖRTHER<br />
STADTBIBLIOTHEK<br />
4 Lautes Gekicher, ungläubiges Gelächter:<br />
Grad war das Ei noch da – jetzt ist es weg! Die Himbeerlimo<br />
verwandelt sich in ein Schnupftuch, der Zauberer kann sich<br />
wieder einmal den Zauberspruch nicht merken,<br />
die Zirkusprinzessin tanzt über das magische Seil –<br />
und wie lange muss der Zauberkuchen im Ofen bleiben?<br />
Das alles passiert in der Show „Allerhand Getrixe“ mit Urs Jandl.<br />
Wir wünschen euch viel Spaß mit dem neuen blättle und einen sonnigen<br />
Frühlingsanfang!<br />
Eine witzig-turbulente Mitmach-Zauber-Show ab 3 Jahren.<br />
Los geht es um 14:00 Uhr in der Donauwörther Stadtbibliothek. |<br />
Diana Hahn, Redakteurin.<br />
1. APRIL <strong>2024</strong>: OSTERBRUNNEN-<br />
FEST OETTINGEN<br />
www.donau-ries-aktuell.de<br />
So viele Online-Leser*innen folgen<br />
uns bereits auf facebook ...<br />
28.136 12.912<br />
... und so viele Abonnent*innen<br />
haben wir auf Instagram!<br />
Bild: Harald Erdinger<br />
4 Am Ostermontag, den 1. <strong>April</strong> <strong>2024</strong>, findet ab<br />
11:00 Uhr auf dem Oettinger Marktplatz das Osterbrunnenfest<br />
statt. Für die Kinder bietet der Kaninchenzuchtverein einen<br />
Streichelzoo an und verwöhnt die Gäste mit Gegrilltem, Kaffee und<br />
Kuchen. Öffentliche Osterbrunnen- und Storchenführungen,<br />
der Storchen-Infostand und verschiedene Straßenshows<br />
sorgen für allerlei Kurzweil. |<br />
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08<br />
09<br />
WAS IST LOS?<br />
WAS IST LO. S<br />
im <strong>März</strong> und <strong>April</strong><br />
MARKTKALENDER MÄRZ/APRIL <strong>2024</strong><br />
3. <strong>März</strong> Tapfheim Ostermarkt in der Schulsporthalle<br />
10. <strong>März</strong> Donauwörth Ostereiermarkt mit verkaufsoffenem Sonntag<br />
10. <strong>März</strong> Nördlingen Frühjahrsmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag<br />
17. <strong>März</strong> Tapfheim Kleintier- und Flohmarkt<br />
17. <strong>März</strong> Wemding Ostermarkt mit verkaufsoffenem Sonntag<br />
17. <strong>März</strong> Oettingen Mathiasmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag<br />
17. <strong>März</strong> Oettingen Historischer Kleiderbasar im Rathaus<br />
21. <strong>März</strong> Tapfheim Kleintier- und Flohmarkt<br />
23. <strong>März</strong> Blossenau Frauenmärktle<br />
24. <strong>März</strong> Monheim Josefsmarkt<br />
28. <strong>März</strong> Bopfingen Frühjahrsmarkt<br />
14. <strong>April</strong> Oettingen Mädelsflohmarkt<br />
14. <strong>April</strong> Dillingen Georgimarkt mit verkaufsoffenem Sonntag<br />
28. <strong>April</strong> Rain Maimarkt mit verkaufsoffenem Sonntag Bild: Matthias Stark<br />
18. APRIL <strong>2024</strong>: VORTRAG „NEOLITHISCHE REVOLUTION IM RIES“<br />
4 Um 5 500 v. Chr. kamen Ackerbauern ins Ries, die revolutionäre Neuerungen im Gepäck hatten: die Kenntnis des Hausbaus, die<br />
Herstellung tönerner Gefäße und die Fabrikation geschliffener Steinbeile. Sie brachten Haustiere wie Rind, Schwein und Ziege ebenso<br />
mit wie das für den Getreideanbau nötige Saatgut. Die „Neolithische Revolution“ nahm ihren Verlauf! |<br />
Referentin: Dr. Andrea Zeeb-Lanz, Landesarchäologie Rheinland-Pfalz, Speyer<br />
Der Beginn der Veranstaltung ist um 19:00 Uhr, im Museum KulturLand Ries, Maihingen<br />
Bild: Andrea Beranek<br />
14. <strong>April</strong> <strong>2024</strong>: Mädelsflohmarkt in Oettingen<br />
4 Am 14. <strong>April</strong> <strong>2024</strong> geht der Oettinger Mädelsflohmarkt bereits in die 8. Runde. Veranstalter<br />
sind die OBA der Diakonie Donau Ries und die Offenen Hilfen von Diakoneo in Oettingen<br />
mit Unterstützung zahlreicher Ehrenamtlicher.<br />
Wie jedes Jahr gibt es auch diesmal Mitmachaktionen und einen Kaffee- und Kuchenverkauf.<br />
Das Essensangebot der Fladen-Piraten aus Nördlingen vervollständigen die Veranstaltung.<br />
Wichtig ist den Veranstaltern Diakoneo Offene Hilfen Oettingen und OBA der Diakonie,<br />
dass die Veranstaltung bunt ist, das zeigt sich im bunten Vorbereitungsteam, in dem von<br />
Rentnerinnen über junge Mütter bis hin zu berufstätigen Frauen und Schülerinnen oder<br />
Studentinnen, alle vertreten sind. Besonders wichtig sei es, dass hier Menschen mit und<br />
ohne Beeinträchtigung ganz selbstverständlich zusammenarbeiten. Und das spiegelt sich<br />
auch in der Veranstaltung selbst wider.<br />
Diesmal als Aussteller mit dabei sind Jonas von Vintage Allstars und Anna von Preloved<br />
Brautmode. |<br />
Der nächste Mädelsflohmarkt findet am Sonntag, 14. <strong>April</strong> in der großen Turnhalle an der Mittelschule<br />
in Oettingen statt. Bei der Anmeldung für einen der Standplätze gibt es eine Änderung: Die Anmeldung<br />
ist nur über ein Online-Formular möglich. Anmeldungen sind erst am 2. <strong>März</strong> ab 18:00 Uhr möglich!<br />
Anmeldungen, die zu früh eingehen, können nicht berücksichtigt werden!<br />
Mehr Infos gibt es auf der Facebookseite der Veranstaltung oder auf Instagram.<br />
Natürlicher Dünger<br />
So langsam geht es wieder in Richtung Gartenzeit. Damit<br />
es dann im Sommer schön blüht und auch eine reiche<br />
Ernte auf uns wartet, hat Oma Rosa Tipps, um selbst<br />
Dünger herzustellen.<br />
Tee und Kaffee<br />
Alles, was man dazu braucht: Teeblätter und Kaffeesatz.<br />
Entweder die beiden Komponenten einfach ins Beet<br />
geben und unterharken oder mit auf den Kompost geben<br />
und so die Qualität des Kompostes steigern. Weil auch<br />
Regenwürmer Kaffee und Tee lieben, sorgen sie bestimmt<br />
umso lieber dafür, dass der Boden im Beet schön locker<br />
bleibt.<br />
Eierschalen<br />
Um den ph-Wert deiner Pflanzen zu regulieren,<br />
empfiehlt Oma Rosa Eierschalen als Dünger. Denn<br />
wenn das Leitungswasser nicht kalkhaltig genug ist,<br />
helfen zermahlene Eierschalen dabei, den Kalkgehalt im<br />
Gießwasser zu steigern. Kalk hilft bei der Aufnahme aller<br />
weiteren Mineralstoffe. Außerdem stecken noch<br />
27 andere Mikronährstoffe wie Fluor, Kupfer und Eisen<br />
in der Eierschale. |<br />
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WAS IST LOS?<br />
Bild: Matthias Stark<br />
WAS IST LO. S<br />
im <strong>März</strong> und <strong>April</strong><br />
„WE DO GOURMET“ VERLÄNGERT<br />
UM DREI WEITERE MONATE<br />
4 Am 1. Dezember hat Doris Rödter in der Donauwörther Reichsstraße ihren Pop-<br />
Up-Store „We do Gourmet“ eröffnet. Angeboten werden flüssige Geschenkideen und<br />
saisonale Dekoartikel, kulinarische Produkte wie feinste Essige und Öle, Weine,<br />
Brände und Liköre, Pralinen und Macarons, Gewürze und feines Salz. Kochevents<br />
und Seminare runden das Angebot ab. Ursprünglich war das Konzept erstmal für drei<br />
Monate angedacht, jetzt hat sich die Verantwortliche allerdings dazu entschieden, um<br />
weitere drei Monate, vorerst mal bis Ende Mai zu verlängern. „Der Start war wirklich<br />
fantastisch und unsere Kunden sind von unserem Sortiment begeistert. Außerdem<br />
bin ich nach wie vor voller Tatendrang und habe einige neue Ideen, die ich umsetzen<br />
möchte“, erklärt Doris Rödter.<br />
Julia, Doris und Günther Rödter bei der Eröffnung im Dezember.<br />
Konkret heißt das: „We do Gourmet“ wird sein Konzept um weitere Produkte wie<br />
Schokolade, gefüllte Datteln und Kaffee erweitern. Direkt vor dem Geschäft, werden<br />
kleine Tische zum Verweilen einladen. Ein Tässchen Kaffee, ein mit Zitronen-Öl<br />
Bild: Foto Hirsch<br />
DIE HOSENECKE FEIERT<br />
50-JÄHRIGES JUBILÄUM<br />
4 Seit nunmehr fünf Jahrzehnten und bereits<br />
in der zweiten Generation gibt es die Hosenecke<br />
in Nördlingen. In dieser Zeit ist sie zu einer echten<br />
Institution geworden. In diesem Jahr feiert die<br />
Hosenecke ihr 50-jähriges Jubiläum. „Wir sind<br />
sehr stolz auf das bisher Erreichte, auch weil ein<br />
familiengeführter Einzelhandel in der heutigen<br />
Zeit nicht mehr selbstverständlich ist“, erklärt<br />
Inhaber Patrick Behringer.<br />
Um auch allen Kundinnen und Kunden einen<br />
Grund zum Feiern zu geben, hat sich Behringer<br />
das ganze Jahr über großartige Verlosungen und<br />
Aktionen ausgedacht. |<br />
Patrick Behringer<br />
betreibt die Hosenecke<br />
bereits in<br />
zweiter Generation.<br />
blättle Quiz<br />
Wer unser blättle aufmerksam liest, kann unsere fünf Quizfragen leicht beantworten:<br />
1. Wie alt ist Mastersschwimmerin Claudia Koch?<br />
2. In welchem Alter ist Wolfgang Balzers Leidenschaft fürs Malen wieder geweckt worden?<br />
3. Wie hoch waren die Sanierungskosten des Rainer Hallenbades?<br />
4. Wie viele Urkunden finden sich im Nördlinger Stadtarchiv?<br />
5. Wie viele Erste-Hilfe-Kurse hat das BRK im Jahr 2023 in Nordschwaben abgehalten?<br />
Antworten auf einer Postkarte bis zum 22. <strong>April</strong> <strong>2024</strong> einsenden an:<br />
Donau-Ries-Aktuell, Kennwort: blättle Quiz, Dr.-Friedrich-Drechsler-Str. 2, 86609 Donauwörth.<br />
Oder per E-Mail an gewinnspiel@donau-ries-aktuell.de<br />
Unter allen Einsendungen verlosen wir<br />
5 x einen Gutschein im Wert von je 50 Euro für die Hosenecke Nördlingen.<br />
Auflösung unseres blättle Quiz aus Heft 54:<br />
1. Wie heißt der Gin, den Lucas Freissle zusammen mit Florian Schwensfeier herausgebracht hat? Heimatfunkeln<br />
2. Womit wurde die Hans-Leipelt-Schule ausgezeichnet? Europaurkunde des Freistaates Bayern<br />
3. Wer ist Joachim Düsings musikalisches Vorbild? Eric Clapton<br />
4. Seit wann leitet Dr. Cathrin Hermann das Donauwörther Stadtarchiv? 1. August 2019<br />
5. Wie lautet der Schlachtruf der Megesheimer Faschingsfreunde? Ho Ho Ho Rupfido<br />
Die Gewinner wurden bereits benachrichtigt.<br />
selbstgebackener Kuchen oder ein Glas Prosecco oder Wein. Doris Rödter ist sich<br />
sicher: „Donauwörther Feinschmecker*innen dürfen sich also schon jetzt freuen.“ |<br />
Der Preis kann nicht in bar ausbezahlt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
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TITELTHEMA<br />
Bild: iStock/Tero Vesalainen<br />
Bild: Pexels<br />
Sportliche Höchstleistungen<br />
aus dem Donau-Ries<br />
4 Sport verbindet, Sport begeistert, Sport hält fit! Schwimmen, Leichtathletik, Triathlon, Basketball, Fußball, Golf – die<br />
Liste an Sportarten ist lang. In Deutschland gab es im Jahr 2023 über 86 000 Sportvereine mit mehr als 28 Millionen Mitgliedern<br />
(Quelle: DOSB; Bestandserhebung 2023). 11 572 Vereine mit rund 4,8 Millionen Mitgliedern gibt es laut BLSV (Stand<br />
Ende 2023) in Bayern.<br />
Bild: Pexels<br />
Bild: iStock/simonkr<br />
I<br />
m Landkreis Donau-Ries sind es immerhin 153 Sportvereine, die<br />
beim Bayerischen Landessportverband gemeldet sind. Insgesamt<br />
haben die Donau-Rieser Vereine <strong>55</strong> 380 Mitglieder (Quelle: BLSV;<br />
Stand: 31.12.2023; Nicht enthalten sind in der Angabe Sportschützinnen<br />
und -schützen). Abgesehen von den klassischen Sparten Fußball,<br />
Handball, Tennis, Turnen und Basketball findet man auch Sportarten<br />
wie Floorball, Triathlon, Tauchen oder Motorflugsport im Landkreis.<br />
SPORT FÜR KÖRPER UND GEIST<br />
Laut einer Statista-Umfrage wird die Gesundheit als wichtigster<br />
Grund für sportliche Betätigung angegeben. Denn Sport steigert<br />
erwiesenermaßen die Konzentration, regt den Stoffwechsel an,<br />
stärkt das Immunsystem und kann sogar das Risiko für Depressionen<br />
verringern. Weitere Gründe sind die Verbesserung der Kraft<br />
bzw. Ausdauer, der Ausgleich zum Alltag und die Gewichtsreduzierung.<br />
Sport bietet außerdem eine Plattform für soziale Interaktion<br />
und Teamarbeit. Mannschaftssportarten fördern den Teamgeist,<br />
das Vertrauen und die Kommunikation unter den Teammitgliedern.<br />
Durch gemeinsame Trainingseinheiten und Wettkämpfe entstehen<br />
Freundschaften und ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das über den<br />
Sport hinausgeht. Fast 70 Prozent der Deutschen interessieren sich<br />
generell für das Thema Sport. Lediglich 7,7 Prozent können sich gar<br />
nicht dafür begeistern.<br />
Ganz vorne dabei in Sachen Sport ist, wie könnte es anders sein,<br />
der Fußball. Mit 7,36 Millionen Mitgliedern ist der DFB der größte<br />
Sportverband Deutschlands. 2017 überstieg die Mitgliederzahl zum<br />
ersten Mal die 7-Millionen-Marke. Gefolgt vom Turner-Bund, dem<br />
Tennis-Bund, dem Alpenverein und den Sportschützen. Egal, ob man<br />
ein Amateur ist, der einfach nur fit bleiben möchte, oder ein Profi,<br />
der nach Spitzenleistungen strebt – in der Vielfalt des Sports findet<br />
jeder seinen Platz.<br />
Doch das sind lange nicht alle Sportarten, die Aufmerksamkeit verdient<br />
haben. Für unser <strong>55</strong>. Titelthema haben wir uns im Landkreis<br />
umgeschaut und Sportlerinnen und Sportler getroffen, die zeigen,<br />
wie bunt die Sportlandschaft im Donau-Ries ist und dass sportliche<br />
Höchstleistungen nicht unbedingt eine Frage des Alters sind. |<br />
2023<br />
Bild: Pexels
14<br />
15<br />
TITELTHEMA<br />
4 Seit frühester Kindheit spielt der gebürtige Donauwörther<br />
Nils Sedelmeier Floorball. Mittlerweile hat der 21-Jährige schon<br />
einige Titel für sich verbuchen können und tritt nun als Abteilungsleiter<br />
der Sparte Floorball beim SV Nordheim e.V. in die Fußstapfen<br />
seiner Eltern. Im Interview erklärt er, wie die Ballsportart<br />
gespielt wird und was für ihn den Reiz daran ausmacht.<br />
4 Bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften oder Olympischen<br />
Spielen gehört der Stabhochsprung zu den<br />
spektakulärsten Disziplinen im Stadionrund. Dank des<br />
TSV Rains kann sich Jung und Alt auch im Donau-Ries<br />
in dieser Sportart messen.<br />
F<br />
loorball – eine Sportart, von der manch einer vielleicht schon<br />
einmal etwas gehört oder gelesen hat. Aber nur die wenigsten<br />
wissen, was Floorball ist. Alle Regeln bis ins Detail hier<br />
zu erklären, das würde den Rahmen sprengen. Hier die wichtigsten<br />
Grundlagen einmal kurz zusammengefasst:<br />
Floorball, auch Unihockey genannt, ist eine Indoor-Mannschaftssportart.<br />
Jeder der vier, bzw. sechs Spieler, abhängig davon, ob auf<br />
dem Großfeld oder dem Kleinfeld gespielt wird, hat einen Unihockey-<br />
stock, mit dem er oder sie versucht den kleinen, löchrigen, hohlen<br />
Plastikball in das Tor des Gegners zu schießen. Logisch: Das Team mit<br />
den meisten Toren gewinnt. Ob auf dem Groß- oder Kleinfeld gespielt<br />
wird, hat nicht nur Auswirkungen auf die jeweilige Mannschaftsgröße,<br />
sondern auch auf die Spieldauer. Spiele im Hobby- oder Amateurbereich,<br />
die im Kleinfeld ausgetragen werden, dauern exakt zweimal<br />
20 Minuten mit einer fünfminütigen Pause. Im Großfeld ist es ein<br />
Spielabschnitt mehr, die Pausen betragen zweimal zehn Minuten.<br />
Ebenfalls noch wichtig zu wissen: Die Zeit wird beim Spiel im Großfeld<br />
effektiv gemessen. Bedeutet also, dass die Zeit bei Unterbrechungen,<br />
wie zum Beispiel einem Foul, gestoppt wird. Im Kleinfeld<br />
ist dies nicht der Fall. Wie viele Tore im Durchschnitt<br />
pro Spiel fallen, sei ganz unterschiedlich, sagt Nils<br />
Sedelmeier: „Erst vor kurzem habe ich zum ersten Mal<br />
gesehen, dass ein Spiel 0:0 ausgegangen ist. Ein Ergebnis<br />
von 2:1 ist aber genauso normal wie ein 20:2.“<br />
Doch wie ist Nils Sedelmeier eigentlich auf diese doch recht ungewöhnliche<br />
Sportart gestoßen? „Beim SV Nordheim war bereits ein<br />
einfaches Set an Schlägern und einem Ball vorhanden. Die Schläger<br />
waren noch keine richtigen Floorballschläger. Wir haben als Kinder<br />
damit dann jeden Tag auf der Straße gespielt“, lacht der Student.<br />
Vor rund 14 Jahren hat Papa Armin Sedelmeier dann die Abteilung<br />
Floorball beim SV Nordheim e.V. gegründet und maßgeblich aufgebaut.<br />
Engagiert im Floorball ist aber nicht nur Nils’ Papa, sondern<br />
auch seine Mama. Dass Nils und sein Bruder Marek bislang eine<br />
beeindruckende Floorballkarriere vorweisen können, liegt also schon<br />
fast in ihrer DNA. Dennoch musste Nils Sedelmeier für seine Erfolge<br />
– zweifacher Deutscher Meister mit der U15 und U17 und Süddeutscher<br />
Meister im Herren-Großfeld – hart arbeiten. Kräftezehrende<br />
Trainingseinheiten mehrfach in der Woche sind nicht die Ausnahme,<br />
sondern die Regel. Dennoch gehöre auch ein gewisses Verständnis<br />
für Mannschaftssport zu den Grundvoraussetzungen für Erfolge.<br />
Derzeit arbeitet der 21-jährige Wahl-Augsburger an seiner Rückkehr<br />
in den Mannschaftssport, denn seit mehr als anderthalb Jahren ist er<br />
verletzt.<br />
„Im Floorball kann<br />
man, wenn man will,<br />
auch wirklich etwas<br />
erreichen“, sagt<br />
Nils Sedelmeier.<br />
Seit Jahren wächst das Interesse an der schnellen<br />
Ballsportart und so hat die Abteilung sechs Mannschaften<br />
im Kinder- und Jugendbereich, sowie eine Herren-Kleinfeld-<br />
und eine Herren-Großfeldmannschaft.<br />
Für mehrere Jahre konnte die SV Nordheim sogar eine<br />
Finalspiel der U15 des SV Nordheim/Ingolstadt bei<br />
der Deutschen Meisterschaft gegen Chemnitz.<br />
eigene Damenmannschaft vorweisen. Dass die Abteilung Floorball<br />
dennoch mit Nachwuchssorgen kämpft, macht Nils Sedelmeier<br />
deutlich. „Eine Spielgemeinschaft mit anderen Mannschaften, wie<br />
jetzt zum Beispiel mit Augsburg, ist derzeit unumgänglich“, sagt der<br />
21-jährige zukünftige Leiter der Abteilung Floorball. Die Sportart<br />
Floorball sei einfach noch zu unbekannt, zudem sei die Vielfalt der<br />
Sportangebote für Kinder und Jugendliche in der Region rund um Donauwörth<br />
sehr groß, nennt Sedelmeier die Gründe für eine intensive<br />
Zusammenarbeit mit anderen Vereinen.<br />
Über Nachwuchs, sei es im Kinder- oder Jugendbereich als auch im<br />
Erwachsenenbereich, freuen sich die Floorballer aus Nordheim. „Wir<br />
haben mittlerweile einen relativ breiten Stab an Trainern und auch<br />
mehr Zeit in den Donauwörter Sporthallen zugewiesen bekommen.<br />
Dadurch können wir nun den Verein noch breiter aufbauen und an<br />
unserem Ziel arbeiten, selbst genügend Spieler für die Mannschaften<br />
stellen zu können“, sagt Nils Sedelmeier abschließend. |<br />
Text: Jenny Wagner,<br />
Redakteurin.<br />
Bild: Martin Finkenzeller<br />
I<br />
m September steht in Rain am Lech wieder ein Wettkampf der<br />
besonderen Art auf dem Programm. Beim Flying High wollen<br />
sich einmal mehr Athlet*innen verschiedenster Altersklassen<br />
im Stabhochsprung messen. Kennen die meisten Sportbegeisterten<br />
diese Disziplin ansonsten nur von Leichtathletikmeetings oder<br />
Olympischen Spielen, hat beim TSV Rain jeder die Möglichkeit, sich<br />
von dieser Sportart verzaubern zu lassen.<br />
„Das ist cool und mal was anderes“, sagt Magdalena Fischer, die<br />
schon voll vom Stabhochsprungfieber gepackt ist. „Bei mir war es<br />
so, dass ich das machen will, weil es nicht komplett normal ist oder<br />
jeder macht. Es ist etwas Besonderes“, schwärmt die 15-Jährige, die<br />
sich im vergangenen Jahr zur Schwäbischen Meisterin kürte.<br />
Auch Jonathan Federle versucht sich mittlerweile begeistert an der<br />
Höhenjagd mit dem Stab. „Beim ersten Mal wusste ich nicht, was<br />
auf mich zukommt. Ich bin einfach gesprungen“, gesteht der 13-Jährige.<br />
Der Spaß war aber sofort da und nun trainiert er eifrig für<br />
seinen ersten Wettkampf.<br />
FLYING HIGH – DAS SPRINGEN DER GENERATIONEN<br />
Sollte dieser beim Fyling High stattfinden, darf er sich auf die<br />
verschiedensten Teilnehmer freuen. Beim letzten Wettkampf waren<br />
die jüngsten Teilnehmer Jahrgang 2008, während es im Seniorenbereich<br />
bis Jahrgang 1948 ging. Im Jahr zuvor war es noch extremer.<br />
Da wurde sogar in der Kategorie M12 (Jahrgang 2010) gestartet,<br />
während der Wettkampfälteste bei den Senioren M80 (Jahrgang<br />
>>
16<br />
17<br />
TITELTHEMA<br />
>><br />
1942) zu finden war. Auf der Anlage macht dies jedoch keinen Unterschied.<br />
„Die springen nach Höhe, nicht nach Altersklassen“, erklärt<br />
Robert Kleine, 1. Vorsitzender der LG Donau-Ries, der der TSV Rain<br />
mit 13 anderen Vereinen angehört. Zwar ist jede Altersklasse ein<br />
eigener Wettkampf, aber „da wird der Zwölfjährige aufgerufen und<br />
der nächste Starter ist 80 Jahre alt“.<br />
Allerdings fehlt es im Mittelbau, wie Kleinle feststellt. „Toll wäre ein<br />
Stamm von Athleten um die 25 Jahre, zu denen die Kinder aufschauen<br />
können.“ Gerade diese Altersgruppe zieht es jedoch aufgrund<br />
von Ausbildung oder Studium oft in die Ferne. Natürlich gehe die<br />
Ausbildung vor, dennoch sei es schade, gibt sich der LG-Vorsitzende<br />
ehrlich.<br />
Das ist jedoch kein Problem. Ganz im Gegenteil: Die Stabhochspringer<br />
bilden eine richtige Community, wo einer den anderen unterstützt.<br />
„Stabhochspringer ist Stabhochspringer. Da spielt das Alter<br />
keine Rolle“, bringt es Manfred Wallner auf den Punkt. Der 57-Jährige<br />
flog früher selbst über die Latte und gibt nun als Trainer sein Wissen<br />
weiter. Eine Tätigkeit, die mit viel Freude verbunden ist – zumal<br />
es immer wieder vielversprechenden Nachwuchs gibt. „Die Talente<br />
sind da“, zieht er ein positives Fazit zur Situation im Landkreis.<br />
Bild: LG Donau-Ries<br />
MIT DEM STAB VOM DONAU-RIES IN DIE GROSSE WELT<br />
Ein großes Vorbild im Stabhochsprung hat die Region dem Nachwuchs<br />
allerdings zu bieten. Mit Carolin Hingst war eine gebürtige<br />
Harburgerin zweimal bei Olympischen Spielen, wobei sie in Peking<br />
zu Rang sechs flog – neben den Deutschen Rekorden ein Karrierehighlight.<br />
Mittlerweile hat die mehrmalige Deutsche Meisterin, die<br />
auch bei zahlreichen Welt- und Europameisterschaften für Deutschland<br />
am Start war, ihre lange Karriere beendet, bleibt dem Sport<br />
aber als Personal Trainerin treu. Interessierten verhilft sie mit ihrer<br />
Erfahrung aus 25 Jahren Profisport zu einem gesünderen Lebensstil<br />
und ist als Sportmental Coach weiterhin im Leistungssport aktiv.<br />
Im Stabhochsprung könnte sie sich ebenfalls eine Tätigkeit vorstellen.<br />
„Wenn ein Verein Lust auf einen Workshop hat, dann kann ich<br />
mir gut vorstellen, mit meinen Stäben vorbeizukommen und meine<br />
Expertise als Trainerin weiterzugeben.“ Denn die Faszination hat<br />
auch sie weiterhin im Herzen. Zwar gebe es viele Sprünge, die nicht<br />
perfekt seien, weiß sie um die Schwierigkeit der Disziplin. „Aber<br />
wenn man den Stab und das Momentum ideal erwischt, dann macht<br />
das Springen einfach ganz viel Spaß und Freude“.<br />
Mit einer Carolin Hingst zu trainieren, würde bei den jungen Springern<br />
gut ankommen. „Sie hat es auch ganz nach oben geschafft.<br />
Da sieht man, dass es möglich ist“, erlaubt sich Magdalena Fischer,<br />
von den großen Bühnen des Sports zu träumen. Unabhängig davon<br />
brennt sie jedoch für den Sport, den sie als so außergewöhnlich betrachtet.<br />
Und entzündet wurde dieses Feuer beim TSV Rain. |<br />
Text: Manuel Habermeier,<br />
Redakteur.<br />
4 Wettkampfsportlerin durch und durch – das beschreibt Claudia Koch kurz und vor allem treffend. Die 72-Jährige<br />
trainiert fast jeden Tag knapp zwei Stunden, weil sie in ihrem Sport ganz vorne mitschwimmen möchte und das im<br />
wahrsten Sinne des Wortes.<br />
C<br />
laudia Koch ist Mastersschwimmerin. Mastersschwimmen<br />
ist der aktive Seniorensport im Schwimmsport. Diesem geht<br />
Koch seit über drei Jahrzehnten nach. Das Prädikat „sehr<br />
erfolgreich“ wäre bei Claudia Koch eine starke Untertreibung, denn<br />
mittlerweile hat die Sportlerin unzählige Meisterschaften gewonnen.<br />
Becken wie Freiwasser, Kurz- und Langstrecke, national wie<br />
international, darunter WM-Titel, EM-Titel und über 20 Deutsche<br />
Rein für die Gesundheit<br />
schwimmen? Für<br />
Claudia Koch keine<br />
Option: „Da muss<br />
Wettkampf dabei sein!“,<br />
betont die sympathische<br />
Nördlingerin,<br />
die mittlerweile in<br />
der Altersklasse 70<br />
schwimmt.<br />
Bild: Maximiliane Böckh<br />
Meisterschaften. Und das ist auch ihr Anspruch<br />
an sich selbst.<br />
Dabei stammt sie aus keiner Sportlerfamilie:<br />
„Wir waren fünf Kinder. Aber ich war die einzige<br />
Sportlerin in der Familie“, so die zierliche<br />
72-Jährige. Schon während ihrer Kindheit in der<br />
ehemaligen DDR habe sie nicht stillsitzen können,<br />
und sei so zum Leistungssport gekommen.<br />
„Fürs Turnen fand man mich mit meinen 47 Kilo<br />
zu dick. Dann wurde ich halt Schwimmerin“,<br />
lacht Claudia Koch.<br />
Claudia Koch in ihrem Element.<br />
Sport war für sie schon immer mehr als ein Hobby und so entschied<br />
sie dann auch beruflich in diese Richtung zu gehen, indem sie Sport<br />
studierte.<br />
Die Absicht, die ehemalige DDR zu verlassen und einen Ausreiseantrag<br />
zu stellen, sorgten dafür, dass Koch in der DDR keinen Sport<br />
mehr ausüben durfte. Und auch ihre Gesundheit machte ihr einen<br />
Strich durch die Rechnung. Über sechs Jahre machte sie deshalb gar<br />
keinen Sport. „Als ich 33 war, wurde bei mir eine Arterienverkalkung<br />
der Bauchschlagader festgestellt und ich bekam eine Y-Prothese.<br />
Danach wurde mir geraten keinen Sport mehr zu machen“,<br />
erinnert sich Claudia Koch. Erst sechs Jahre später rät ihr ein Arzt<br />
dazu, wieder mit Sport anzufangen. Claudia Koch, damals neben<br />
ihrer Tätigkeit als Lehrerin am Theodor-Heuss-Gymnasium auch als<br />
Dozentin an der Altenpflegeschule in Nördlingen tätig, folgt dem Rat<br />
und geht mit den Frauen, die sie unterrichtet, schwimmen. Dort wird<br />
sie prompt von Schwimmtrainer Manfred Großmann „entdeckt“.<br />
„Heute ist Harald Biller mein Trainer und er ist ein richtig guter<br />
Trainer“, schwärmt Koch. Sie steigt ins Training ein und eineinhalb<br />
>><br />
Carolin Hingst war über 25 Jahre<br />
als Profisportlerin aktiv.<br />
Bild: Carolin Hingst
Disziplinen herausragende Leistungen erbringen, fasziniert das<br />
Publikum. So war es der Triathlon, der bei den Olympischen Spielen<br />
in Rio am meisten Zuschauer*innen anzog.<br />
Triathlon ist eine noch junge Sportart. Angefangen hat alles in den<br />
70er Jahren mit einer Wette. In einer Bar auf Hawaii wollten es<br />
Marine-Soldaten wissen: Wer durchschwimmt Rough Water Swim<br />
vor Waikiki Beach, radelt die Ride Around Oahou und läuft den<br />
Honolulu-Marathon am schnellsten. Der sogenannte „Ironman“ war<br />
geboren. Noch heute zählen Wettkämpfe in dieser Form zu den härtesten<br />
der Welt.<br />
Bild: Gerd Schellhase<br />
>><br />
Jahre später, mit 42, feiert Claudia Koch bereits ihre ersten Meisterschaften.<br />
Seither trainiert die Nördlingerin fünf- bis sechsmal pro<br />
Woche für je rund zwei Stunden und legt pro Trainingseinheit vier<br />
bis fünf Kilometer zurück.<br />
Im Wettkampf schwimmt Claudia Koch nach dem Motto: „Ich will<br />
eine Medaille! Sonst ist das vertane Zeit!“ In über 30 Jahren Wettkampfschwimmen<br />
hat die sportliche 72-Jährige viel gesehen und<br />
auch erlebt. Zum Beispiel erinnert sie sich an die WM in Neuseeland,<br />
als sie wegen einer Unterkühlung – der Wettkampf fand im 14 Grad<br />
kalten Wasser statt – ins Krankenhaus musste: „Ich weiß gar nicht,<br />
wie ich aus dem Wasser gekommen bin. Meine Beine waren taub und<br />
die Platzierung war auch nicht gut.“ Im Wasser helfe es nur, den<br />
Kopf abzuschalten, damit man die Kälte nicht spürt, erklärt die<br />
passionierte Schwimmerin. Was sie am meisten freue bei Meisterschaften,<br />
ist, wenn auch die Leistung der Mastersschwimmer*innen<br />
gewürdigt und nicht abgetan wird.<br />
Heuer stehen für Claudia Koch noch einige Wettbewerbe auf dem<br />
Programm. Unter anderem wird sie bei den Internationalen Österreichischen<br />
Staatsmeisterschaften, der Masters-EM im serbischen<br />
Belgrad und natürlich der Deutschen Meisterschaft antreten. Claudia<br />
Koch schwimmt nicht nur selbst, sondern trainiert auch die 12- bis<br />
16-Jährigen beim 1. SV Nördlingen.<br />
Egal, ob Beckenschwimmen oder Freiwasserschwimmen – im Wasser<br />
ist Claudia Koch in ihrem Element. Spielt ihre Gesundheit mit, dann<br />
soll das auch noch lange so bleiben. „Ich komme davon einfach nicht<br />
los und will, solange es geht, bei Wettbewerben mitschwimmen“,<br />
lacht Claudia Koch. |<br />
Claudia Koch vor der idyllischen<br />
Bergkulisse von Kufstein.<br />
4 Ihre Freizeit besteht größtenteils aus Schwimmen, Laufen und<br />
Radfahren. Chiara und Giulia Göttler, Luca Schreitmüller und Luis<br />
Rühl wohnen und trainieren am Olympiastützpunkt in Nürnberg.<br />
Die vier Jugendlichen aus Ebermergen und Harburg haben sich<br />
dem Triathlon verschrieben und sind darin so gut, dass sie über<br />
ein Fördersystem für junge sportliche Talente an der Eliteschule<br />
des Deutschen Sports in Nürnberg aufgenommen wurden.<br />
L<br />
uis und Chiara, beide 17 Jahre alt, sind seit zwei Jahren in<br />
Nürnberg. Giulia und Luca werden mit ihren 15 Jahren seit diesem<br />
Schuljahr am Sportinternat unterrichtet. Ihr Tag beginnt<br />
meist mit einer Trainingseinheit – die Schule ist so organisiert, dass<br />
der Unterricht erst am Vormittag beginnt und die jungen Athlet*innen<br />
morgens genug Zeit für ihren Sport haben. Meistens stehen<br />
neben Schule und Lernen zwei Trainingseinheiten pro Tag auf dem<br />
Programm. Fünfmal die Woche steht Schwimmen auf dem Trainingsplan,<br />
Laufen wird dreimal pro Woche trainiert, Radfahreinheiten<br />
gibt es meist zwei pro Woche und dann kommen noch zwei Krafttrainingseinheiten<br />
hinzu. Selbst am Wochenende kommen die vier<br />
jungen Sportler*innen nicht immer nach Hause, sondern trainieren<br />
in Nürnberg.<br />
Ihre sportlichen Wurzeln haben die vier Nachwuchssportler*innen<br />
beim TSV Harburg. Für die beiden Schwestern Chiara und Giulia<br />
hat alles 2016 beim Dorflauf in Ebermergen angefangen. Sie hatten<br />
Lust dort mitzumachen, aber schließlich musste dafür auch trainiert<br />
werden. Die Mädchen fanden so zum Harburger TSV. Luis Rühl kam<br />
über seinen Vater zum Triathlon. Jochen Rühl ist Trainer beim TSV<br />
Harburg und selbst Triathlet. Dass von nur wenigen bayerischen<br />
Kaderathleten gleich vier aus seinem Verein kommen, macht den<br />
Trainer freilich stolz.<br />
DREI DEUTSCHE MEISTERTITEL IM TEAM UND<br />
EINE VIZEMEISTERSCHAFT<br />
Doch nicht immer gehe es darum, diese Langstrecken unter schwersten<br />
Bedingungen zu erreichen, meint Trainer Rühl. Beim bayerischen<br />
Triathlonstützpunkt in Harburg können sich Groß und Klein<br />
für den Sport begeistert. Bei den „Tria-Kids“ und dem „Schwaben-<br />
Rudel“ trainieren Kinder und Jugendliche mehrmals die Woche im<br />
Harburger Hallenbad. „Wir tragen dazu bei, dass die Kinder sicher<br />
schwimmen können“, sagt Jochen Rühl. Beim Fahrradfahren ist es<br />
ähnlich. Rühl geht es vor allem darum, dass die Kinder ihr Fahrrad<br />
im öffentlichen Verkehr sicher beherrschen und mit viel Freude<br />
sporteln. Wer allerdings so „übertalentiert“ sei, wie Chiara, Giulia,<br />
Luca und Luis, den müsse man natürlich entsprechend fördern, sagt<br />
der Trainer. Und diese Förderung sowie ihr hartes Training zahlten<br />
sich schon oft aus. Im August 2023 waren die jungen Harburger Triathleten<br />
bei der Deutschen Meisterschaft beim NessTris-Triathlon in<br />
Nordrhein-Westfalen dabei. Den fast perfekten Wettkampf lieferte<br />
Chiara. Sie konnte sich mit gutem Schwimmen in die erste Radgruppe<br />
retten und lief dann einen souveränen zweiten Vizemeistertitel<br />
nach Hause.<br />
Außer den Einzeltiteln wurden in Goch auch die Mannschaftsmeister<br />
gesucht. Dabei zählen die drei besten Athlet*innen eines jeden Bundeslandes.<br />
Sowohl Giulia und Chiara Göttler als auch Luis Rühl durften<br />
sich hier als Deutscher Meister mit ihrem Team feiern lassen.<br />
GIULIA GÖTTLER UND JOEL WESTPHAL<br />
SIND BAYERISCHE VIZEMEISTER<br />
Und der Nachwuchs steht in Harburg schon in den Startlöchern.<br />
Der 13-jährige Joel Westphal wurde zusammen mit Giulia Göttler im<br />
September bei den Bayerischen Meisterschaften im Triathlon geehrt.<br />
Gewertet wurden die besten drei aus fünf Triathlons. Giulia und Joel<br />
sind Bayerische Vizemeister. Luca Schreitmüller landete auf Platz 3.<br />
Vielleicht wird schon bald ein fünfter junger Athlet am Olympiastützpunkt<br />
trainieren. Für Trainer Jochen Rühl steht fest: „Joel ist<br />
auf jeden Fall ein Kandidat für Nürnberg.“ |<br />
Alle Bilder: Jochen Rühl<br />
Von links: Luca Schreitmüller. Chiara und<br />
Giulia Göttler, Julia Weiland und Luis Rühl.<br />
Bild unten: Luca Schreitmüller wurde Dritter<br />
bei den Bayerischen Meisterschaften.<br />
Chiara Göttler ist mit ihrem Team<br />
Deutsche Meisterin geworden.<br />
TRIATHLON – DREI<br />
SPORTARTEN VEREINT<br />
Text: Diana Hahn,<br />
Redakteurin.<br />
Schwimmen, Radfahren, Laufen – schon allein in einer dieser Sportarten<br />
besonders gut zu sein, erfordert viel Durchhaltevermögen,<br />
Training und Kampfgeist. Dass manche Sportler*innen in allen drei<br />
Text: Mara Kutzner,<br />
Redakteurin.
20<br />
TITELTHEMA<br />
4 Im Jahr 2023 wurde Benjamin Koppke auf der Donauwörther Sportgala als Sportler des Jahres 2022 ausgezeichnet. Damals<br />
spielte er noch Basketball in der Juniorenbundesliga bei Ratiopharm Ulm. In der Zwischenzeit hat sich für den 18-Jährigen allerdings<br />
so einiges verändert – ausschlaggebend hierfür war wohl sein Wechsel in die Basketball-Bundesliga zu den Niners Chemnitz.<br />
2023 war ein Sportjahr, in dem sich Basketball – wenn auch nur<br />
für wenige Wochen – zum ersten Mal seit langer Zeit vom großen<br />
Bruder Fußball emanzipieren konnte. Einige Jahre nach der<br />
„Goldenen Generation“ rund um den ehemaligen NBA-Superstar Dirk<br />
Nowitzki gelang der deutschen Nationalmannschaft mit dem Gewinn<br />
der Weltmeisterschaft ein kleines Wunder, das weltweit für Aufsehen<br />
sorgte. Im Halbfinale schlägt das deutsche Team in einem unfassbaren<br />
Krimi sogar den haushohen Favoriten aus den USA. 2023 ist auch<br />
das Jahr, in dem sich das Leben von Benjamin Koppke, Donauwörths<br />
Sportler des Jahres 2022, komplett auf den Kopf stellt. Er wechselt zu<br />
Beginn der neuen Saison aus der Jugend von Ratiopharm Ulm direkt in<br />
die BBL (Basketball-Bundesliga) zu den Niners Chemnitz und ist damit<br />
endlich Profisportler. Zuvor spielte er in Auswahlteams für Schwaben,<br />
Bayern und Deutschland und zählte lange Zeit zu den besten 20<br />
Spielern Deutschlands in seinem Jahrgang.<br />
JUNIOREN-EUROPAMEISTERSCHAFT, SPORTLER DES JAHRES<br />
UND JETZT BASKETBALL-BUNDESLIGA<br />
Ein besonderes Highlight: Bei der U18-Europameisterschaft 2022<br />
konnte Koppke auch international sein Talent unter Beweis stellen,<br />
allerdings nicht für Deutschland, sondern für Tschechien, das<br />
Herkunftsland seiner Familie. Für Koppke eine ganz bewusste Entscheidung,<br />
die durchaus direkt mit Erfolg verbunden war, wie auch<br />
Donauwörths OB Jürgen Sorré in seiner Laudatio während der Sportgala<br />
im <strong>März</strong> 2023 verrät: „Er ist 17 Jahre jung, 2,04 Meter groß und<br />
Basketballer in der Nachwuchsbundesliga NBBL bei Ratiopharm Ulm<br />
Bild: Niners Chemnitz<br />
sowie aktueller U18-Nationalspieler. Bei der U18 Europameisterschaft<br />
2022 in der Türkei lief Benjamin Koppke für das tschechische<br />
Nationalteam auf. Dabei belegte sein Team den 10. Platz. Mit einem<br />
Durchschnitt von 13 Punkten pro Spiel, schloss der Donauwörther<br />
mit seinen Kollegen das Turnier in Izmir ab. Auch beim Internationalen<br />
Turnier in München hat Benjamin teilgenommen. All diese Fakten<br />
haben uns dazu bewogen, ihn mit dem Titel Sportler des Jahres 2022<br />
auszuzeichnen.“<br />
SPORTLICHE WURZELN BEI DEN VSC BASKETS DONAUWÖRTH<br />
Das Talent für den Basketballsport scheint dem Jugendnationalspieler<br />
dabei bereits bei der Geburt in die Wiege gelegt worden zu sein. Seine<br />
Mutter und sein Opa spielten beide für die Nationalmannschaft der<br />
Tschechoslowakei und sind zeitgleich seine absoluten Vorbilder. Der<br />
Großvater nahm sogar an den Olympischen Sommerspielen 1976 in<br />
Montreal teil. An genau diese Erfolge seiner Familie möchte Koppke in<br />
den kommenden Jahren anschließen. Dies sei einer der Gründe, warum<br />
er sich für die tschechische Nationalmannschaft entschieden habe.<br />
Und dass, obwohl in seiner Brust nach wie vor zwei Herzen schlagen<br />
würden. Eines für das Herkunftsland seiner Familie, eines für sein Geburtsland<br />
Deutschland. So wird Koppke 2005 in Kiel geboren, landet<br />
nach mehreren Umzügen mit seiner Familie in Donauwörth und startet<br />
hier erst so richtig mit seiner Basketball-Karriere durch. Auf seine<br />
Anfänge bei den VSC Baskets Donauwörth folgt zunächst die Station<br />
in der Basketball-Akademie Augsburg von wo aus er zunächst für zwei<br />
Jahre in das Jugendinternat von Ratiopharm Ulm und schließlich in<br />
die BBL zu den Niners Chemnitz wechselt. Früh muss er lernen sich<br />
trotz einiger Rückschläge durchzusetzen. „Einen guten und einen sehr<br />
guten Sportler unterscheidet, wie gut man auf schlechte Leistungen<br />
reagiert und ob man bereit ist weiter an seinen Schwächen zu arbeiten“,<br />
weiß Koppke heute. Ein steiler Aufstieg für einen jungen Mann,<br />
der noch vor wenigen Jahren im eigenen Kinderzimmer lebte. Ein Aufstieg,<br />
der auch Schattenseiten und Entbehrungen mit sich. Zweimal<br />
am Tag Training – einmal mit der U19 und einmal mit dem Profiteam,<br />
dazwischen noch individuelle Einheiten. Freunde und Familie sieht<br />
er noch weniger, als in seiner Zeit in Ulm und trotzdem blickt er mit<br />
Zuversicht und viel Selbstbewusstsein in die Zukunft: „Ich habe beschlossen,<br />
alles auf die Karte Basketball zu setzen. Das bedeutet auch,<br />
dass man gewisse Kompromisse eingehen muss“. Und diese Kompromisse<br />
scheinen sich auszuzahlen. In seinen ersten Monaten in der BBL<br />
steht Koppke in der Liga und im Pokalwettbewerb in insgesamt sechs<br />
Spielen auf dem Court. Für einen Spieler, der direkt aus der Jugend in<br />
die höchste deutsche Spielklasse wechselt, bemerkenswerte Zahlen.<br />
Auch deshalb, weil Chemnitz aktuell auf Tabellenplatz zwei steht und<br />
damit voll auf Playoff-Kurs ist. Auf den erst 18-jährigen Benjamin<br />
Koppke aus Donauwörth könnte damit <strong>2024</strong> direkt das nächste<br />
große Highlight zukommen. |<br />
DONAU-RIESER<br />
GESCHICHTSSTUNDE<br />
SEITE 22<br />
DAHEIM IN ... DAITING<br />
SEITE 28<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
Text: Thomas Oesterer,<br />
Redakteur.<br />
Bild: Diana Hahn<br />
Die Karikatur „Der Anti-Zeitgeist“ stammt vom Nördlinger Grafiker Johann Michael Voltz.
22<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
Unser<br />
Jahresthema<br />
<strong>2024</strong> Donau-Rieser Geschichtsstunde<br />
Teil 2: Auf Spurensuche mit Leiter Dr. Johannes<br />
Moosdiele-Hitzler im Nördlinger Stadtarchiv<br />
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23<br />
Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler<br />
Seit Oktober 2022 ist Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler der Leiter des Nördlinger<br />
Stadtarchivs. Gebürtig stammt der 39-Jährige aus Bächingen an der Brenz und<br />
wohnt heute in Faimingen. Nach seinem Abitur am Lauinger Albertus-Gymnasium<br />
studierte er in Augsburg Lehramt mit der Fächerkombination Geschichte, Germanistik<br />
und evangelische Religionslehre. Seiner Leidenschaft folgend, vertiefte er<br />
sein Geschichtsstudium und schrieb darin auch seine Magisterarbeit. 2010 folgte<br />
das erste Staatsexamen. Nach diesem folgt eine glückliche Fügung: Er bekam einen<br />
Platz an der bayerischen Archivschule. 2012 dann das zweite Staatsexamen.<br />
Seine nächste Station ist das Bayerische Hauptstaatsarchiv, von 2013 bis 2021,<br />
und das Staatsarchiv München, ehe er im Mai 2022 nach Nördlingen wechselt und<br />
im Oktober Dr. Wilfried Sponsel als Leiter ablöst.<br />
Viel Arbeit liegt vor dem Stadtarchivleiter, vor allem in Sachen Strukturierung,<br />
Verzeichnung, Bestandserhaltung und Digitalisierung. Und auch ein Umzug in<br />
andere Räumlichkeiten steht im Raum, eine Mammutaufgabe, denn rund 4,4<br />
Regalkilometer werden benötigt, damit alle Dokumente liegend gelagert werden<br />
können. „Nach dem Stadtarchiv in Augsburg sind wir damit das zweitgrößte<br />
Kommunalarchiv in Schwaben“, erklärt der Stadtarchivar stolz.<br />
Für uns hat er einige besondere Schätze herausgesucht.<br />
Alle Bilder. Diana Hahn<br />
Ältestes Amtsbuch im Nördlinger Stadtarchiv<br />
Das älteste Amtsbuch im Nördlinger Stadtarchiv ist ein Band aus der Zeit um 1290. Dabei handelt es sich um ein<br />
Rechtsbuch. Eine Art Grundgesetz für die Stadt Nördlingen, das auch deshalb besonders wichtig war, weil während<br />
der Mess’ viele Fremde in Nördlingen zu Gast waren, für die dieses Gesetz ebenfalls galt. „So etwas gab es nur in<br />
Reichsstädten. Besonders daran ist außerdem, dass es auf Deutsch ist und nicht auf Latein“, weiß der Stadtarchivar.<br />
Melanchthon-Brief<br />
aus dem Jahr 1546<br />
Von 1546 stammt der Brief von Philipp Melanchthon an den Nördlinger<br />
Rat, der im Stadtarchiv verwahrt wird. Melanchthon war neben<br />
Martin Luther einer der bedeutendsten Reformatoren. Im Brief, den<br />
Melanchthon persönlich unterzeichnete, geht es um die Ordination<br />
eines Nördlinger Theologiestudenten als Pfarrer von Nähermemmingen.<br />
Für Nördlingen handelt es sich um ein „mittelaltes“ Dokument.
24<br />
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HEIMAT & TRADITION<br />
Unser<br />
Jahresthema<br />
<strong>2024</strong> Donau-Rieser Geschichtsstunde<br />
Zwei erstaunliche Entdeckungen<br />
Bereits zwei erstaunliche Neuentdeckungen kann Stadtarchivar Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler verbuchen. „Beide Entdeckungen<br />
waren bereits im Stadtarchiv, aber niemand wusste, dass sie da sind“, so der Archivar. Bei einer der Entdeckungen handelt es sich<br />
um ein „Feuerbuch“ aus dem Dreißigjährigen Krieg. Es stammt aus dem Jahr 1644 und beinhaltet colorierte Zeichnungen von Waffen.<br />
Unscheinbar und unnummeriert stand es zwischen Büchern in der Ratsbibliothek.<br />
Der andere Fund kann fast schon als Sensation bezeichnet werden. Zwar ist der Fund „nur“ rund 100 Jahre alt, aber sehr bemerkenswert:<br />
„Es handelt sich um eine Filmrolle. Darauf zu sehen sind Filmaufnahmen aus dem Jahr 1925 über die Knabenkapelle und den<br />
Verein Alt Nördlingen, die dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiern. In der Verpackung sollte eigentlich laut Beschriftung der<br />
Spielfilm „Der schwarze Meister“ gelagert sein. Mich hat es verwundert, dass man einen gewöhnlichen Spielfilm aufgehoben hat.<br />
Deshalb habe ich genauer hingeschaut“, erklärt Moosdiele-Hitzler und fügt hinzu: „Das lässt das Archivarsherz höherschlagen“.<br />
Bei der Filmrolle handelt es sich um einen sogenannten Nitrofilm, der extra in München digitalisiert wurde. „Es ist erstaunlich, dass<br />
es diesen Film noch gibt. Denn Nitrofilme können sich auch schnell selbstentzünden“, erklärt der Stadtarchivar.<br />
Zeichnungen des Nördlinger<br />
Grafikers Johann Michael Voltz<br />
„Hexenakten“<br />
Am meisten nachgefragt im Nördlinger Stadtarchiv sind die<br />
„Hexenakten“. Circa 40 Prozessakten zu den Nördlinger Hexenprozessen<br />
gibt es im Stadtarchiv. In diesem Zusammenhang ist<br />
vielen der Name Maria Holl ein Begriff, die 62 Folterungen überlebte<br />
und nicht gestand. Aber auch Rebekka Lemp wurde 1590,<br />
in Abwesenheit ihres Mannes, des städtischen Zahlmeisters Peter<br />
Lemp, beschuldigt, eine Hexe zu sein. Sie lebte in dem Haus, in<br />
dem heute das Stadtarchiv untergebracht ist. Von ihr gibt es im<br />
Stadtarchiv handschriftliche Briefe, die sie aus dem Gefängnis an<br />
ihren Mann schrieb.<br />
Nicht nur Dokumente, Bücher und Urkunden – davon übrigens 15 000<br />
an der Zahl – sind im Stadtarchiv zu finden, sondern auch verschiedene<br />
Zeichnungen. Darunter eine mit dem Titel „Die Zerstörung Trojas“ vom<br />
Nördlinger Grafiker Johann Michael Voltz. Zu diesem hat Dr. Johannes<br />
Moosdiele-Hitzler selbstverständlich auch Interessantes zu berichten:<br />
„Die Zeichnung ist Nördlingens Beitrag zur Entdeckung Trojas.“ Die<br />
Zeichnung erschien nämlich in Georg Ludwig Jerrers Buch „Weltgeschichte<br />
für Kinder“. Genau aus diesem Buch wurde dem späteren Troja-Entdecker<br />
Heinrich Schliemann von seinem Vater vorgelesen. Das Bild, das den aus<br />
Troja fliehenden Aeneas samt seinem Vater Anchises zeigt, den er auf dem<br />
Rücken trägt, soll ihn davon überzeugt haben, dass Troja nicht für immer<br />
verschwunden, sondern lediglich unter Schutt und Asche begraben liegt.<br />
Von Voltz besitzt das Nördlinger Stadtarchiv den Nachlass. Darunter<br />
unter anderem seine bekannten Napoleon-Karikaturen. Insgesamt über<br />
1 000 Werke. „Voltz war der bedeutendste Grafiker seiner Zeit, im frühen<br />
19. Jahrhundert“, so der Stadtarchivar.
26<br />
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27<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
Unser<br />
Jahresthema<br />
<strong>2024</strong> Donau-Rieser Geschichtsstunde<br />
Zeichnungen des Nördlingers Johannes Müller<br />
Wie es um 1800 in Nördlingen aussah oder man sich kleidete, zeigen im Stadtarchiv Zeichnungen des talentierten<br />
Nördlinger Zeichners Johannes Müller. „Er war die Vorstufe eines Fotografen. Hätte man damals schon fotografieren<br />
können, hätte Müller das bestimmt getan. So hat er es eben gezeichnet“, erklärt Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler.<br />
Die Baugenehmigung der<br />
Nördlinger Stadtmauer<br />
Aus dem Jahr 1327 stammt die Urkunde, die Nördlingen das<br />
Stadtmauerprivileg bringt. Vor fast 700 Jahren erteilte Ludwig<br />
IV., bekannt als Ludwig der Bayer, der Stadt Nördlingen<br />
mit dieser Urkunde die Erlaubnis, eine Stadtmauer zu bauen.<br />
Die bestehende Stadtbefestigung wurde unter Einbeziehung<br />
der Vorstädte erweitert. Zur Finanzierung sollte die Stadt<br />
eine Getränkesteuer, das sogenannte Umgeld, erheben. Die<br />
Bürger der Stadt wurden zu Grabungsdiensten verpflichtet.<br />
Um 1400 war der Mauerring geschlossen.<br />
Kriminalakten – Zeugnisse<br />
wahrer Begebenheiten<br />
Auch viele Kriminalakten sind im Stadtarchiv zu finden. Unter anderem<br />
auch eine aus dem Jahr 1731. Dabei geht es um den Suizidversuch von<br />
Anna Barbara Grimmberger. Erhalten sind nicht nur die zum Fall gehörenden<br />
Akten, sondern sogar das verwendete Messer.<br />
Texte: Diana Hahn,<br />
Redakteurin.
28<br />
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29<br />
usen<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
Daheim in ...<br />
Daiting<br />
Wo Jura, Altmühltal und Ries aufeinandertreffen<br />
DAITING IST EIN WOHLFÜHLORT<br />
Texte:<br />
Mara Kutzner, Redakteurin.<br />
A<br />
m Mittwochvormittag ist immer viel los im Daitinger Dorfladen.<br />
Die Tische im kleinen Café nebenan sind bis auf den letzten Platz<br />
besetzt. Dort lassen sich die Gäste ihren Kaffee, belegte Semmeln<br />
oder das Weißwurstfrühstück schmecken. Unter den Besucher*innen<br />
sind nicht nur viele Daitinger, manch Buchdorfer oder Kaisheimer<br />
schaut ebenso gerne vorbei. Im Sommer kehren auch immer wieder<br />
Radfahrer*innen ein und stärken sich hier. Bedient werden die Gäste von<br />
keinem Geringeren als Bürgermeister Roland Wildfeuer. Er nimmt die<br />
Bestellungen auf und serviert heiße Getränke und Frühstücksleckereien.<br />
Seit 2014 ist er Bürgermeister der kleinen Gemeinde. Das sogenannte<br />
„Bürgermeisterfrühstück“ im Dorfladen hat er selbst ins Leben gerufen.<br />
„Viele Ältere haben keinen Treffpunkt mehr“, sagt er. Gerade für Senior*innen<br />
möchte er hier eine Möglichkeit für Kontakt und Austausch<br />
schaffen. Zwischen den Frühstücksbestellungen findet Wildfeuer auch<br />
Zeit, um mit den Bürger*innen ins Gespräch zu kommen und sich ihre<br />
Anliegen anzuhören.<br />
n<br />
Megesheim<br />
chwörsheim<br />
Laub<br />
ngen<br />
Hainsfarth<br />
Amerbach<br />
WEMDING<br />
4 Die Gemeinde Daiting liegt im idyllischen Usseltal auf der Monheimer Alb. Etwas mehr<br />
als 800 Einwohner*innen leben in der Gemeinde mit seinen Ortsteilen Natterholz, Hochfeld,<br />
Reichertswies und Unterbuch.<br />
Wolferstadt<br />
Otting<br />
DAITING IST WOHNORT FÜR VIELE FAMILIEN<br />
„Das Besondere an Daiting ist, dass wir ein Wohndorf sind. Es gibt kein<br />
großartiges Wirtschaftsleben, dafür aber Natur pur“, sagt Roland Wildfeuer.<br />
Gerade weil die meisten Menschen zum Arbeiten auspendeln, ist<br />
es Wildfeuer wichtig, die Gemeinde als attraktiven Wohnort für junge<br />
Familien zu halten. „Der Kindergarten ist mit aktuell <strong>55</strong> Kindern voll –<br />
und das ist die Zukunft!“, sagt das Gemeindeoberhaupt.<br />
Auch der Dorfladen spielt in Sachen Infrastruktur eine entscheidende<br />
Rolle. Dort findet sich alles, was für den täglichen Bedarf benötigt wird.<br />
ZUKUNFTSTHEMA ENERGIE<br />
Aktuell beschäftigt man sich in Daiting mit einem Wärmekonzept. Eine<br />
große Aufgabe sei nun, das gewachsene Dorf fit für die Zukunft und die<br />
Herausforderungen der Energiewende zu machen, so Wildfeuer. Das<br />
Problem: Ein Hackschnitzel-Heizwerk könnte mehrere Anwesen mit<br />
Wärme versorgen, doch für die Verteilung an die bestehenden Grundstücke<br />
müssen lange Leitungen gebaut werden. „Da kommen wir aber in die<br />
Förderung nicht hinein“, sagt Wildfeuer frustriert. Das Projekt liegt nun<br />
auf Eis.<br />
heim<br />
MONHEIM<br />
Rögling<br />
Anders sieht es bezüglich eines großen PV-Anlagenparks bei Daiting aus.<br />
Auf einer Fläche von 22 Hektar soll eine Photovoltaik-Freiflächenanlage<br />
entstehen. Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau gestartet werden.<br />
fen<br />
n<br />
Großsorheim<br />
Mauren<br />
Huisheim<br />
HARBURG<br />
Ebermergen<br />
Fünfstetten<br />
Mündling<br />
Sulzdorf<br />
Buchdorf<br />
Kaisheim<br />
Bild: Gemeinde Daiting<br />
Blossenau<br />
Daiting<br />
Gansheim<br />
Schweinspoint<br />
Graisbach<br />
Marxheim<br />
Tagmersheim<br />
VEREINSLEBEN HAT HOHEN STELLENWERT<br />
Besonders lebenswert sei es in Daiting auch aufgrund des sehr aktiven<br />
Vereinslebens, sagt der Bürgermeister. „Unsere Vereine haben einen<br />
hohen Stellenwert“, so Wildfeuer. Musikverein, Sportler und Schützen<br />
Bürgermeister<br />
Roland Wildfeuer.<br />
Bild: Gemeinde Daiting<br />
tragen zu einem guten gesellschaftlichen Miteinander<br />
bei. Für die SpVgg Daiting steht in diesem<br />
Jahr sogar das 50-jährige Vereinsjubiläum an, da<br />
im Juli gefeiert wird. Und dann gibt es noch so<br />
manch ungewöhnlichen und besonderen Verein<br />
in Daiting. Die Usseltaler Alphornbläser spielen<br />
auf eher untypischen Instrumenten, in Natterholz<br />
trifft sich der Grillclub und besonders stolz<br />
ist auch Bürgermeister Roland Wildfeuer auf die<br />
Erfolge des Schnupferclubs aus Unterbuch. |<br />
Donau
30 31<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
NATUR PUR IN DAITING<br />
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Bild links: Im Museum Solnhofen werden<br />
Fossilfunde des Archaeopteryx ausgestellt.<br />
Bild rechts: Im Jahr 2023 wurde der Kinder-<br />
Erlebnispfad in Daiting eröffnet.<br />
Bild: Naturpark Altmühltal<br />
Bild: Geopark Ries<br />
NATUR UND<br />
ERDGESCHICHTE<br />
ERLEBEN<br />
SENSATIONSFUND IN DAITING<br />
Vor 150 Millionen Jahren lag Daiting in einer subtropischen<br />
Insel-Landschaft. Davon zeugen bis heute faszinierende Kalkriffe<br />
und versteinerte Meerestiere. In den 1980er machte man sogar<br />
einen Sensationsfund. In Daiting wurde das achte Exemplar<br />
des Archaeopteryx gefunden. Seine Heimat, das Altmühltal, ist<br />
als Fossilienregion weltberühmt. Versteinerungen des Urvogels<br />
wurden nur hier gefunden.<br />
LEHRPFAD DURCHS BIOTOP<br />
Auch der Ries-Asteroideneinschlag vor 15 Millionen Jahren prägte die<br />
Landschaft rund um Daiting. Der Geopark Lehrpfad „Bohnerze und<br />
Plattenkalke“ zeigt die besondere Geschichte der Region. Auswurf-<br />
gesteine des Einschlags grenzen hier direkt an die weit älteren Jura-<br />
Kalke der Fränkischen Alb. Seit 2022 führen Infotafeln durch den<br />
rund vier Kilometer langen Lehrpfad im Unesco Global Geopark Ries.<br />
KINDER-ERLEBNISPFAD<br />
Die jungen Besucher erfahren auf dem Kinderpfad rund ums Daitinger<br />
Geoptop von den beiden Geopark-Maskottchen „Suevitchen“<br />
und „Riesitchen“ wie das Ries entstanden ist. Auch Spannendes zur<br />
Geschichte der Kelten und Ritter, Fossilien und Naturschätzen ist für<br />
Kinder aufbereitet.<br />
UNTERWEGS AUF DER MONHEIMER ALB<br />
Wer lieber etwas länger unterwegs ist, kann auf dem Wanderweg<br />
Monheimer Alb 10 auf knapp 14 Kilometer ganz Daiting umrunden.<br />
Als Einstiegsmöglichkeit der Rundtour bietet sich der Parkplatz<br />
am Sportplatz an. Von hier führt die Beschilderung durchs Usseltal<br />
zu herrlichen Ausblicken und einzigartigen Naturschauplätzen.<br />
Mehrere Schutzhütten bieten Möglichkeit für Rast und Erholung.<br />
AMPHIBIENSCHUTZ AM SCHALLERWEIHER<br />
Wanderer, die den Wanderweg Monheimer Alb 10 gehen, kommen<br />
auch am Schallerweiher vorbei. Der Waldweiher bei Daiting ist einer<br />
der letzten Rückzugsorte für vom Aussterben bedrohte Amphibien.<br />
Im Rahmen eines umfassenden Naturschutzprojekts zur Erhaltung<br />
der lokalen Amphibienarten hat der Naturpark Altmühltal in den<br />
Jahren 2021 und 2022 eine detaillierte Amphibienkartierung in fünf<br />
Gemeinden der Monheimer Alb durchgeführt. Dieses Vorhaben zielt<br />
darauf ab, Bestandsaufnahmen zu erstellen und Schutzmaßnahmen<br />
für bedrohte Arten wie den Laubfrosch, Springfrosch, Kammmolch<br />
und die Gelbbauchunke zu entwickeln, die auf der Roten Liste gefährdeter<br />
Arten stehen.<br />
Die Kartierung wurde vom Naturpark Altmühltal e.V. initiiert und<br />
umfasste die Gebiete rund um Daiting, Rögling, Tagmersheim, Monheim<br />
und Marxheim. Dabei wurden nicht nur Bestandsdaten erfasst,<br />
sondern auch konkrete Maßnahmenvorschläge erarbeitet, die den<br />
Schutz und die Erhaltung der heimischen Amphibienarten fördern<br />
sollen.<br />
Der Weiher bei Daiting wurde dabei vom Schilf befreit und das Ufer<br />
abgeflacht. Auch ein Ablaufbauwerk musste repariert werden. Im<br />
Frühling sollen dort Fische und Teichmuscheln eingesetzt werden. |<br />
DIE UNTERBUCHER<br />
HABEN DIE NASE VOLL<br />
Beim Wettkampfschnupfen<br />
geht es darum, möglichst<br />
viel Schnupftabak in<br />
die Nase zu bekommen.<br />
Der Daitinger Ortsteil Unterbuch hat gerade einmal 56 Einwohner*innen,<br />
doch der Schnupfclub hat rund 150 Mitglieder aus der<br />
näheren Umgebung. Und nicht nur das: Die Schnupfer aus Unterbuch<br />
sind außerordentlich erfolgreich im „Wettkampfschnupfen“.<br />
Beim Preisschnupfen haben die Teilnehmer*innen eine Minute<br />
Zeit, um sich so viel wie möglich von fünf Gramm Schnupftabak in<br />
die Nase zu stopfen. Dabei dürfen sie einen oder zwei Finger verwenden<br />
und müssen die Reste auf einer Serviette ablegen, die dann<br />
bis auf das tausendstel Gramm genau gewogen werden. Sauberkeit<br />
ist wichtig, und weniger Rückstände bedeuten eine bessere<br />
Wertung. Der Wettbewerb findet sowohl im Team (sechs Personen)<br />
als auch einzeln statt. Niesen führt zur Disqualifikation! |<br />
Bild: Huckelberryking Media/Gregor Wiebe
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WOLFGANG BALZER<br />
SEITE 34<br />
KI IM LANDKREIS DONAU-RIES<br />
SEITE 36<br />
SCHWIMMEN<br />
SEITE 40<br />
ERSTE HILFE<br />
SEITE 44<br />
INTERVIEW MIT PETER SCHIELE<br />
SEITE 50<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
Bild: Manuel Habermeier<br />
Mit der Installation „Blick ins Ries“ nahm Wolfgang Balzer am Kunstpfad Donau-Ries 2019 teil.
34<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
Eines seiner bekanntesten Kunstwerke ist die Nördlingen-Silhouette<br />
auf einem Bus. „Wow! Deine Silhouette fährt jetzt in der Größe durch<br />
die Stadt!“, erinnert sich Balzer noch an seine Gedanken, als der Bus<br />
erstmals an ihm vorbeifuhr. „Das ist dann schon eine andere Stufe,<br />
wo der Bekanntheitsgrad steigt.“<br />
Auch im Freibad kann die Öffentlichkeit ein Werk von ihm bestaunen.<br />
„Das genieße ich schon. Alles andere wäre gelogen.“<br />
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35<br />
MALEN IST WIE MEDITATION<br />
„Für mich ist es ein Privileg,<br />
so frei zu sein“<br />
4 In Nördlingen ist Wolfgang Balzer als Künstler bekannt. Er selbst würde den Begriff nicht für sich verwenden,<br />
fühlt sich aber durchaus geschmeichelt.<br />
Kunst um der Kunst willen! Im 19. Jahrhundert wurde diese<br />
Redewendung in Frankreich zum Leitmotiv zahlreicher Freigeister.<br />
Die Kunst sollte nur noch sich selbst genügen und frei<br />
von allen äußeren Zwecken sein. So eröffneten sich der damaligen<br />
Avantgarde neue Möglichkeiten, sich künstlerisch auszuprobieren.<br />
Fast könnte man meinen, Wolfgang Balzer wäre ein direkter Nachfahre<br />
dieser Bewegung. Auch der Nördlinger Maler macht sich das<br />
Leitmotiv „Kunst um der Kunst willen“ zu eigen und sucht ständig<br />
neue Herausforderungen. „Das, was ich schon kann, das kann ich<br />
ja“, begründet er seine künstlerische Neugier, die ihm größte Freude<br />
bereitet. „Für mich ist es ein Privileg, so frei zu sein.“<br />
Und diese Freiheit lebt er voll aus, wie sich schon in seiner persönlichen<br />
Sicht auf das eigene Schaffen zeigt. Die Bezeichnung Nördlinger<br />
Künstler würde er selbst nie verwenden. „Ich trete immer auf und<br />
sage, dass es mein Hobby ist.“ Der Zusatz des Nördlinger Künstlers<br />
sei ihm hingegen im Laufe der Zeit von der Öffentlichkeit verliehen<br />
worden – welcher ihm jedoch auch gefällt, wie er zugibt.<br />
und Schulzeiten hat er sich mit Bleistift und Kohle ausprobiert. Und<br />
Nördlingen war bereits damals sein Leitmotiv.<br />
Doch während Wehrdienst und Studium schlief seine malerische<br />
Ader komplett ein. Einzig bei der Gestaltung des Maibaums für<br />
den SC Athletik Nördlingen hatte er noch Bezug zur Kunst. Zudem<br />
versuchte er sich immer wieder in Installationen, was er bis heute<br />
beibehalten hat. So steuerte er zum Kunstpfad 2019 das Auge in<br />
Großsohrheim bei. Da die Stadt Harburg das Kunstwerk im Anschluss<br />
gekauft hatte, ist die Installation immer noch zu sehen.<br />
Zum Malen fand er jedoch erst im Laufe der Zeit zurück. Freunde<br />
schenkten ihm zum 40. Geburtstag einen Kurs an der Freien<br />
Kunstakademie in Augsburg. „Da ist die Leidenschaft am künstlerischen<br />
Tun wieder richtig bei mir geweckt worden.“ Danach wagte er<br />
den Sprung zur Farbe und entdeckte das Aquarell für sich.<br />
NÖRDLINGEN IST DIE GROSSE LEIDENSCHAFT<br />
Dennoch sucht er nicht den Ruhm. „Wenn ich male, ist das wie<br />
Meditation“, verrät er seine wahre Motivation. „Ich male nicht um<br />
des Ergebnis willen, sondern bin beim<br />
Malen komplett bei mir. Das beruhigt<br />
mich wahnsinnig.“ Daher will er sich<br />
in seinem künstlerischen Prozess auch<br />
nicht von Fristen treiben lassen – auch<br />
nicht bei Auftragsarbeiten. „Ich will<br />
mich nicht zwingen müssen. Ich will<br />
mir die Freiheit behalten, so viel Zeitpuffer<br />
zu haben, dass ich zwei Wochen<br />
nicht daran denke und dann kommt es<br />
plötzlich.“<br />
Was sich jedoch geändert hat, ist die<br />
Gefühlswelt seiner Gemälde. Zum 15.<br />
Jubiläum der Palliativstation Nördlingen im Jahr 2023 hat Balzer<br />
acht Bilder gemalt. Dort entdeckte er eine besondere Emotionalität,<br />
die sich nun auch in seinen Werken widerspiegelt. Früher habe er<br />
nach eigener Aussage gefühllos gemalt. Mittlerweile seien seine<br />
Bilder aussagekräftiger. „Ich bin gespannt, ob das dauerhaft anhält.“<br />
Was sicher von Dauer sein wird, ist seine Liebe zu Nördlingen.<br />
Aktuell hat er sich zwar etwas von diesem Motiv abgewandt. Doch<br />
„das wird sich nie verlieren. Es ist und bleibt meine Heimat.“<br />
Und mit dieser Heimat ist er dank seiner öffentlichen Kunstwerke<br />
eng verbunden. In einigen Jahren könnte diese Verbundenheit sogar<br />
noch inniger werden – wenn Wolfgang Balzer in Rente geht.<br />
Dann sei er „frei für die Kunst“, freut er sich schon auf diese<br />
Zeit. |<br />
„Ich will mich nicht zwingen<br />
müssen. Ich will mir<br />
die Freiheit behalten, so<br />
viel Zeitpuffer zu haben,<br />
dass ich zwei Wochen nicht<br />
daran denke und dann<br />
kommt es plötzlich. Das will<br />
ich mir behalten“,<br />
sagt Wolfgang Balzer.<br />
Text: Manuel Habermeier, Redakteur.<br />
ZEITWEISE GING DAS MALEN VERLOREN<br />
Aber auch wenn sich das Material – mittlerweile versucht sich Balzer<br />
Dass es hingegen so weit gekommen ist, fühlt sich für den gebürtigen<br />
Nördlinger, der beruflich als Bautechniker im Architekturbüro sl2<br />
tätig ist, immer noch fast unwirklich an. Die Anfänge seiner Liebe<br />
zur Kunst liegen bereits in der Kindheit. Schon zu Kindergarten-<br />
auch in Acryl - ändert, eines bleibt: seine Leidenschaft für Nördlingen,<br />
die ihm auch den Namenszusatz ‚Nördlinger Künstler‘ einbrachte.<br />
„Mittlerweile hat es Größenordnungen angenommen, das hätte<br />
ich vor zwei, drei Jahren nicht gedacht“, staunt Balzer selbst über<br />
seinen Erfolg.<br />
Bild: Manuel Habermeier<br />
In seinem Wohnzimmer lässt Wolfgang Balzer<br />
seiner künstlerischen Ader freien Lauf.
36<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
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37<br />
MIT KI IN EINE<br />
MODERNE ZUKUNFT<br />
Du<br />
4 Schreibe mir eine Einleitung zu einem Artikel zum Thema „Chancen und Gefahren von KI“.<br />
ChatGPT<br />
4 In der Ära der digitalen Revolution hat die Künstliche Intelligenz (KI) eine Schlüsselrolle übernommen, die unser tägliches<br />
Leben, die Wirtschaft und die Gesellschaft tiefgreifend prägt. Die Entwicklungen im Bereich der KI versprechen eine<br />
Zukunft voller Innovationen, Effizienzsteigerungen und neuartiger Möglichkeiten. Doch mit diesen vielversprechenden<br />
Chancen gehen auch bedeutende Herausforderungen und potenzielle Risiken einher.<br />
Bild oben: Texterstellung mit der Hilfe von KI<br />
ist mittlerweile im Alltag vieler angekommen.<br />
Bild: unsplash<br />
Bild: TCW<br />
D<br />
ass bei einem Artikel über Künstliche Intelligenz eine von KI<br />
erstellte Textpassage nicht fehlen darf, ist fast schon genauso<br />
Usus, wie die Tatsache, dass Programme wie ChatGPT mittlerweile<br />
ihren Weg in Schulen, Universitäten oder den Arbeitsalltag<br />
gefunden haben. Und trotzdem – oder vielleicht genau deswegen<br />
– ergeben sich daraus immer wieder unbeantwortete Fragen. Wer<br />
ist Urheber eines solchen Textes, sind wirklich alle verwendeten Informationen<br />
fachlich fundiert und gibt es bei regelmäßiger Nutzung<br />
auch Nachteile, über die in der breiten Öffentlichkeit nicht informiert<br />
wird? Fragen über Fragen, für die es bislang kaum Antworten<br />
gibt. Es scheint fast so, als könne unsere Gesellschaft nicht mit dem<br />
schnellen Wachstum Schritt halten, das durch den Einsatz von KI<br />
vorangetrieben wird.<br />
DAS TCW ALS VORREITER IN SACHEN KI IM DONAU-RIES<br />
Genau an diesem Punkt setzt das Technologie Centrum Westbayern<br />
(TCW) in Nördlingen an. Schon früh haben die Verantwortlichen<br />
vor Ort erkannt, welche Chancen und Herausforderungen KI mit<br />
sich bringt und so hat Michaela Jenewein, Leiterin des Weiterbildungszentrums<br />
Donau-Ries bereits vor rund fünf bis sechs Jahren<br />
im TCW erste Informationsangebote ins Leben gerufen, in denen<br />
Interessierten aufgezeigt wird, inwieweit sich Künstliche Intelligenz<br />
in den Arbeitsalltag integrieren lässt und welche Chancen aber auch<br />
Herausforderungen dadurch entstehen.<br />
Dabei ist das TCW viel mehr als nur eine Anlaufstelle für Unterricht<br />
und Kurse aller Art. Häufig wird hier die Verbindung zwischen<br />
Theorie und Praxis geknüpft. Josef Wolf, Geschäftsführer des TCW,<br />
erklärt entsprechend: „Die Potentiale im Landkreis Donau-Ries sind<br />
hoch, besonders in der Automatisierungsbranche. Jedoch muss bei<br />
den Unternehmen zuerst die Digitalisierung vorangetrieben werden.<br />
Es geht im Kern darum, die regionalen Produkte und Dienstleistungen<br />
durch neuartige KI-Komponenten zukunftsfähig zu machen: vom<br />
autonomen Auto, über intelligente Haushaltgeräte, kollaborative<br />
Teamroboter bis hin zur selbstlernenden Medizintechnik. Ohne KI<br />
sind Industrie 4.0, eine Smart Service Welt und autonome Systeme<br />
nicht realisierbar.“ Trotz aller Euphorie rund um das Thema gibt<br />
es laut Wolf schon jetzt Punkte, an denen auf kommunaler Ebene<br />
gearbeitet werden könnte und die bisher verfehlt wurden. Verkehrsmanagement,<br />
Bürgerservice und Chatbots, Gesundheitswesen,<br />
Sicherheit und Überwachung sind nur einige von vielen Möglich-<br />
keiten, die großes Verbesserungspotential bergen.<br />
BEISPIELMODELL: WIE KANN KI KONKRET EINER<br />
MASCHINENBAUFIRMA HELFEN?<br />
Industrie und mittelständische Produktionsunternehmen bilden<br />
im Landkreis Donau-Ries seit jeher das Fundament des Erfolgs und<br />
Wohlstands. Um diesen Erfolg auch in Zukunft zu gewährleisten, ist<br />
es schon jetzt unumgänglich, dass sich Unternehmen mit konkreten<br />
>>
38<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
WER NOCH MEHR ZUM THEMA KI WISSEN<br />
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Einsatzmöglichkeiten von KI in ihrem Unternehmen<br />
Das genannte Beispiel zeigt, wie vielseitig und komplex der Einsatz<br />
beschäftigen. So könnte künstliche Intelligenz im<br />
von künstlicher Intelligenz tatsächlich in der Realität aussehen<br />
konkreten Beispiel eingesetzt werden:<br />
kann. Wenn jedoch erfolgreich umgesetzt, kann KI die Effizienz<br />
steigern, Kosten senken und die Wettbewerbsfähigkeit der Maschinenbaufirma<br />
verbessern. Als besonders wichtig schätzen Wolf und<br />
Jenewein hierbei die frühzeitige Schulung von Mitarbeiter*innen ein.<br />
Predictive Maintenance: KI kann dazu verwendet werden,<br />
den Zustand von Maschinen und Anlagen zu überwachen.<br />
Durch die Analyse von Sensordaten können vorbeugende<br />
Wartungsmodelle erstellt werden. Das ermöglicht es,<br />
Probleme zu identifizieren, bevor sie zu Ausfällen führen,<br />
und Wartungsarbeiten besser zu planen.<br />
Optimierung der Produktion: KI-Algorithmen können<br />
Produktionsprozesse optimieren, indem sie Echtzeitdaten<br />
analysieren, um die Effizienz zu steigern. Das umfasst die<br />
Optimierung von Produktionszeiten, Ressourcennutzung<br />
und Lagerverwaltung.<br />
„Ohne ein gewisses Fundament an Knowhow innerhalb des Unternehmens<br />
geht es in Zukunft nicht. Deshalb ist es von großer Bedeutung,<br />
dass Arbeitgeber ihre eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
schulen.”<br />
TECHNOLOGIETRANSFERZENTRUM (TTZ)<br />
DATA ANALYTICS<br />
Eine Meinung, die auch die Expert*innen vom Technologietransferzentrum<br />
Data Analytics der Technischen Hochschule Augsburg teilen.<br />
Die einhellige Meinung: „Ohne entsprechende Fachkräfte geht es in<br />
Zukunft nicht!“ Technologietransferzentren, das sind vom Freistaat<br />
Qualitätskontrolle: KI-basierte Bildverarbeitungssysteme<br />
können in der Qualitätskontrolle eingesetzt werden, um<br />
Produkte auf Mängel oder Abweichungen zu überprüfen.<br />
Dies ermöglicht eine schnellere und präzisere Erkennung<br />
von Qualitätsproblemen.<br />
Bayern geförderte Initiativen. Sie sollen die Wettbewerbsfähigkeit<br />
einer Region mit Erkenntnissen aus der Forschung sicherstellen.<br />
Hierfür machen TTZs einen bestimmten technischen Wissensbereich<br />
in Zusammenarbeit mit hauptsächlich kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen nutzbar. So arbeitet das TTZ Donau-Ries mittlerweile<br />
seit drei Jahren eng mit der Industrie im Landkreis Donau-Ries zusammen,<br />
wenn es um das Thema Künstliche Intelligenz geht – immer<br />
Künstliche Intelligenz spielt inzwischen in vielen Arbeitsbereichen<br />
eine große Rolle. So auch in der Produktion.<br />
Bild: unsplash<br />
auf die Bedürfnisse der jeweiligen Betriebe und natürlich der Region<br />
Entwicklung und Konstruktion: KI kann bei der Konstruktion<br />
und Entwicklung neuer Produkte unterstützen, indem sie<br />
Simulationen durchführt, Optimierungen vorschlägt und<br />
iterative Prozesse beschleunigt.<br />
ausgerichtet. „Wir entwickeln auf Basis von bereits vorhandenen<br />
Daten innerhalb eines Unternehmens neue digitale Services und<br />
Geschäftsmodelle“, erklärt Prof. Dr. Björn Steven Häckel, wissenschaftlicher<br />
Leiter des TTZs das Modell und weiter: „Der produzierende<br />
Sektor schafft so neue Wege, um die Erfahrung ihrer Kunden zu<br />
verbessern und ihnen damit gleichzeitig neuen Mehrwert zu bieten.“<br />
Lieferkettenmanagement: Durch die Analyse großer Datenmengen<br />
kann KI helfen, Lieferketten effizienter zu gestalten,<br />
Bestände zu verwalten und Engpässe vorherzusagen.<br />
INDIVIDUELLE KI-LÖSUNGEN UND DATENSICHERHEIT<br />
Kundenservice: Chatbots und virtuelle Assistenten können<br />
mithilfe von KI eingesetzt werden, um den Kundenservice<br />
zu verbessern, häufig gestellte Fragen zu beantworten und<br />
Kundenanfragen zu bearbeiten.<br />
Doch wie genau kann ein solcher Austausch in die Realität umgesetzt<br />
werden? Bereits seit den Anfangstage konnte sich das Technologietransferzentrum<br />
Donau-Ries stabil in der Region verankern. Das zeigt<br />
nicht nur die Auswahl namhafter Auftraggeber wie Airbus Helicopters<br />
und Aviko, sondern auch die Tatsache, dass das Team seit Gründung<br />
stetig gewachsen ist. Mittlerweile arbeiten hier neben den beiden Lei-<br />
Energieeffizienz: KI kann dazu beitragen, den Energieverbrauch<br />
in Produktionsanlagen zu optimieren, indem sie<br />
den Energiebedarf analysiert und Prozesse anpasst, um<br />
eine höhere Energieeffizienz zu erreichen.<br />
tern Prof. Dr. Björn Steven Häckel und Prof. Dr.-Ing. Dominik Merli<br />
insgesamt 16 wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, die in verschiedenen<br />
Projekten die nötige praktische Erfahrung und die Daten für ihre<br />
jeweiligen Doktorarbeiten sammeln – eine echte Win-Win-Situation<br />
für alle Seiten also. Anders als das TCW geht das TTZ allerdings noch<br />
einen Schritt weiter und bietet nicht nur Beratungsangebote an,<br />
Anpassung an individuelle Kundenbedürfnisse: KI kann<br />
dazu verwendet werden, Produkte und Dienstleistungen<br />
besser auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden<br />
zuzuschneiden, indem sie Verbraucherdaten analysiert und<br />
prädiktive Modelle erstellt.<br />
sondern entwickelt individuelle KI-Lösungen von der Pike auf. Dazu<br />
gehört u. a. auch das Themenfeld Datensicherheit und das Programmieren<br />
entsprechender Software. |<br />
Text:<br />
Thomas Oesterer, Redakteur.
40<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
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41<br />
Bild: Jenny Wagner<br />
Das neu sanierte 25-Meter-Becken<br />
im Hallenbad in Rain.<br />
So wichtig sind Hallenbäder für die Region<br />
4 In Asbach-Bäumenheim muss das in die Jahre gekommene Hallenbad neu gebaut werden. Auf die Notwendigkeit des Bades<br />
in der Schmuttergemeinde wird von vielen Seiten immer wieder gepocht. Die Blumenstadt Rain zeigt, wie es geht: Vier Jahre war<br />
das Hallenbad in Rain insgesamt geschlossen - erst die Corona-Pandemie und anschließend aufwendige Sanierungsmaßnahmen<br />
waren die Gründe dafür. Am 7. Januar <strong>2024</strong> wurde das neu sanierte Hallenbad mit einem Tag der offenen Tür feierlich eröffnet.<br />
ÖFFNUNGSZEITEN DES<br />
HALLENBADES IN RAIN:<br />
Montag:<br />
16:00 – 19:00 Uhr;<br />
zusätzlich 19:00 – 21:00 Uhr für Damen<br />
,,E<br />
s<br />
der Eröffnungsfeier. Fast vier Jahre lang konnte das Hallenbad nicht<br />
ist ein Freudentag für den Schulverband Rain und für die<br />
Bürgerinnen und Bürger der Blumenstadt und darüber hinaus“,<br />
begann Bürgermeister Karl Rehm seine Ansprache bei<br />
genutzt werden, dem vorangegangen waren bereits<br />
etliche Baumaßnahmen zur Erhaltung des Bades.<br />
Bereits im Jahr 2003 wurde eine Studie zur Sanierung<br />
des Hallenbades vom Stadtrat Rain in Auftrag gegeben.<br />
Ab 2005 wurde in mehreren Teilabschnitten das<br />
Bad aufwendig saniert. So wurden zum Beispiel die<br />
Gebäudehülle, der Eingangsbereich, die Sauna, die<br />
Statik und das Becken selbst ertüchtigt. Im letzten Bauabschnitt wurde<br />
zudem ein für den Brandschutz notwendiges Fluchttreppenhaus<br />
gebaut. Insgesamt, so Karl Rehm, habe die Sanierung 8,5 Millionen<br />
„Hier wurde Geld richtig<br />
investiert. Die Summe<br />
ist natürlich hoch, aber<br />
wie man sieht, stemmbar“,<br />
sagte Lettenbauer.<br />
Euro gekostet. Fördermittel habe die Stadtverwaltung vom Freistaat<br />
Bayern in Höhe von 1,4 Millionen Euro erhalten. „Der Badebetrieb<br />
ist ein Zuschussbetrieb. Der Stadtrat hat sich gegen den Bau eines<br />
aufwendigen Spaßbades entschieden und eine Lösung gefunden, die<br />
das Maß nicht überschritt“, so der Bürgermeister.<br />
MdL Eva Lettenbauer betitelte die Stadt Rain als „riesiges<br />
Vorbild“. Mit sehr viel Weitsicht seien die Verantwortlichen<br />
an die Aufgabe herangetreten. Claudia Marb<br />
dankte in ihrer Funktion als stellvertretende Landrätin<br />
unter anderem der Gemeinde Asbach-Bäumenheim.<br />
Während der Umbaumaßnahmen konnte der Schwimmunterricht<br />
im Hallenbad der Schmuttergemeinde stattfinden.<br />
Sie appelliert an die Bürgerinnen und Bürger: „Nutzen Sie unser<br />
Hallenbad!“<br />
Dienstag:<br />
Mittwoch:<br />
16:00 – 21:00 Uhr<br />
16:00 – 21:00 Uhr;<br />
zusätzlich 06:30 Uhr – 07:30 Uhr Frühschwimmen<br />
Donnerstag: 16:00 – 21:00 Uhr;<br />
zusätzlich 15:00 – 16:00 Uhr für Senior*innen<br />
Freitag:<br />
Samstag:<br />
Sonntag:<br />
16:00 – 21:00 Uhr<br />
13:00 – 18:00 Uhr<br />
08:00 – 12:00 Uhr
42<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
HALLENBAD IN ASBACH-BÄUMENHEIM<br />
IST KEIN LUXUS<br />
Bereits am 6. Januar machte die Wasserwacht Asbach-Bäumenheim<br />
im Rahmen des 24-Stunden-Schwimmens auf die Notwendigkeit von<br />
Hallenbädern in der Region aufmerksam. Vertreterinnen und Vertreter<br />
der Politik sind sich über die Notwendigkeit eines Hallenbades in As-<br />
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43<br />
bach-Bäumenheim einig, jedoch müssen die Kosten in Millionenhöhe von<br />
der Schmuttergemeinde mit Unterstützung der benachbarten Gemeinden<br />
Mertingen und Oberndorf gestemmt werden können. Ebenso wichtig sind<br />
eine Beteiligung des Landkreises Donau-Ries bei Investitions- und Betriebskosten<br />
sowie Fördermittel, um das Projekt finanzieren zu können.<br />
In den ursprünglichen Schätzungen ging die Gemeinde Asbach-Bäumenheim<br />
von Gesamtkosten in Höhe von 14,5 Millionen Euro für den Neubau<br />
aus. Jedoch war zuletzt bei der Bürgerversammlung im Herbst 2023 von<br />
„massiven Baukostensteigerungen“ die Rede.<br />
Bild oben:<br />
Übergabe des Förderantrags in Berlin.<br />
Von links: Kurt Niebler, stv. Bürgermeister<br />
Mertingen, Ulrich Lange, MdB,<br />
Martin Paninka, Bürgermeister<br />
Asbach-Bäumenheim, Klara Geywitz,<br />
Bundesministerin für Wohnen,<br />
Stadtentwicklung und Bauwesen,<br />
Uwe Schmidt, MdB, Christoph Schmid, MdB,<br />
und Franz Moll Bürgermeister Oberndorf.<br />
Bild unten:<br />
24-Stunden-Schwimmen der Wasserwacht<br />
Bäumenheim am 6. Januar <strong>2024</strong>.<br />
Bild: Büro Christoph Schmid<br />
Bild: Jenny Wagner<br />
Im Oktober 2023 übergaben die Bürgermeister der Gemeinden Asbach-Bäumenheim,<br />
Oberndorf und Mertingen gemeinsam mit den<br />
Bundestagsabgeordneten Christoph Schmid und Ulrich Lange in Berlin<br />
einen Förderantrag für das Sonderförderprogramm des Bundes an die<br />
Bundesbauministerin Klara Geywitz. Mit dem Antrag ist die große Hoffnung<br />
verbunden, die maximale Fördersumme von sechs Millionen Euro zu<br />
erhalten, um das Gesamtprojekt in Verbindung mit finanziellen Mitteln<br />
des Landes Bayern auch miteinander stemmen zu können.<br />
Der Besuch in Berlin und die persönliche Übergabe des Antrags sollte<br />
den Verantwortlichen verdeutlichen, dass das Hallenbad im südlichen<br />
Landkreis kein Luxus, sondern zwingend notwendig ist, um als Schulschwimmbad<br />
insbesondere das Angebot für das Schwimmenlernen durch<br />
die Schulen sowie Schwimmkurse der Wasserwacht erhalten zu können.<br />
Bäumenheims Bürgermeister Martin Paninka: „Wir wissen um die enorme<br />
Bedeutung unseres Hallenbads für die Region, schließlich kommen<br />
zahlreiche Schwimmkursteilnehmer und Besucher aus der weiteren<br />
Umgebung zu uns. Auch, wenn der Neubau des Hallenbads ein Teilprojekt<br />
der Gesamtmaßnahme ‚Neubau der Grund- und Mittelschule mit Sportzentrum‘<br />
ist, stellt es finanziell eine Riesenherausforderung dar, ist aber<br />
zugleich auch ein ‚Leuchtturmprojekt‘ in Bezug auf die interkommunale<br />
Zusammenarbeit. Wir wollen gemeinsam etwas Gutes tun für unsere Bürgerinnen<br />
und Bürger – ob jung oder alt – sowie für die Region!“ |<br />
Text: Jenny Wagner,<br />
Redakteurin.<br />
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44<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
Tobias Streitwieser,<br />
ausgebildeter Rettungssanitäter<br />
(links), gibt seit<br />
mehreren Jahren für das<br />
BRK Erste-Hilfe-Kurse.<br />
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45<br />
WAS TUN IM<br />
NOTFALL<br />
4 Mehr als 500 Erste-Hilfe-Kurse hat das Bayerische-Rote-Kreuz<br />
im vergangenen Jahr 2023 allein in Nordschwaben abgehalten.<br />
Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Kursen für Fahranfänger*innen<br />
und Betriebe, bietet das BRK auch den „Lebensretter112“-<br />
Kurs an. Dort wird in 112 Minuten das Wichtigste über lebensrettende<br />
Maßnahmen in Notfällen vermittelt. Auch die AOK Donau-Ries bietet<br />
gemeinsam mit dem Arbeiter-Samariter-Bund Erste-Hilfe-Kurse an –<br />
speziell für Baby- und Kleinkindernotfälle. Angebote zu Erste-Hilfe-<br />
Kursen für Erwachsene und Kinder gibt es im Donau-Ries auch von<br />
privaten Anbietern.<br />
Alle Bilder: BRK<br />
U<br />
m 8:00 Uhr beginnt in Monheim der Erste-Hilfe-Kurs des<br />
BRK Nordschwaben an diesem Donnerstag – angemeldet sind<br />
knapp 20 Männer und Frauen. Sie alle müssen diesen Kurs<br />
besuchen, denn sie sind in ihren jeweiligen Arbeitsstätten Ersthelfer*innen.<br />
Im Ernstfall, also bei Unfällen auf Baustellen oder Notfällen<br />
im Büro, übernehmen sie die Erstversorgung der verunfallten<br />
Personen, bis die Rettungskräfte eintreffen. Alle zwei Jahre müssen<br />
die betrieblichen Ersthelfer*innen in einem Kurs ihr Wissen auffrischen.<br />
Dass diese Kurse wichtig und sinnvoll sind, erklärt Tobias<br />
Streitwieser. Er ist etliche Jahre als Rettungssanitäter tätig gewesen<br />
„Betriebliche Ersthelfer<br />
können nicht nur im<br />
Arbeitsalltag Leben retten,<br />
sondern tun auch der<br />
Gesellschaft gut. Sie können<br />
nicht nur in der Arbeit bei<br />
Notfällen helfen, sondern<br />
auch im Alltag,“ sagt<br />
Tobias Streitwieser.<br />
und hat als Ausbilder und Mentor für Erste-Hilfe-Kurse<br />
fungiert. Vor zwei Jahren<br />
hat er beruflich den Rettungsdienst verlassen<br />
und gibt seither Erste-Hilfe-Kurse<br />
für das BRK Nordschwaben.<br />
ERSTE HILFE IST GANZ EINFACH<br />
Seit mehreren Jahren steigt die Anzahl<br />
der Teilnehmer*innen bei den Erste-Hilfe-Kursen.<br />
„Erste Hilfe zu leisten ist ganz<br />
einfach“, ist Streitwieser überzeugt. In<br />
den vergangenen Jahren hat sich einiges getan: Begrifflichkeiten<br />
wurden vereinfacht, den Kurs-Teilnehmer*innen wird versucht die<br />
Angst zu nehmen, etwas Falsches zu tun. Das Credo: Weniger Qualifikationen<br />
verlangen, mehr Motivation vermitteln.<br />
Das Rote Kreuz symbolisiert die<br />
wichtigsten Hilfsfunktionen durch die<br />
Abkürzung HELD<br />
H Hilfe rufen<br />
E Ermutigen und trösten<br />
L Lebenswichtige Funktionen überprüfen<br />
D Decke unterlegen oder zudecken
46<br />
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47<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
Notrufnummern<br />
Seit einiger Zeit bietet das BRK auch den Kurs „Lebensretter112“<br />
an. In 112 Minuten bekommen die Teilnehmer*innen kurz, knackig<br />
und alltagstauglich – angelehnt an die europaweite Notrufnummer<br />
112 – alles über die wesentlichen lebensrettenden Maßnahmen, um<br />
bei Notfällen richtig reagieren zu können, vermittelt. Ziel ist es,<br />
den Teilnehmer*innen die notwendige Sicherheit zu geben, in Notund<br />
Schadenslagen und insbesondere bei medizinischen Notfällen<br />
Erste-Hilfe-Maßnahmen anwenden zu können. Den Lebensretter112<br />
gibt es auch speziell für Notfälle bei Kindern jeden Alters.<br />
ERSTE HILFE BEI BABY- UND KLEINKINDERNOTFÄLLEN<br />
Kinder sind keine „kleinen Erwachsenen“. Daher unterscheiden sich<br />
die Maßnahmen, die in einer Notfallsituation ergriffen werden sollen,<br />
von denen bei Erwachsenen. Die Unterschiede liegen aber oft nur im<br />
Detail, darüber informiert dieser Vortrag.<br />
Es werden die häufigsten Gefahrensituationen und Notfälle besprochen,<br />
in die Kinder geraten können. „Besser als jede Erste Hilfe ist<br />
es, Notfälle erst gar nicht entstehen zu lassen. Deshalb geht es auch<br />
darum, Gefahrenquellen für Kinder im Haushalt schon im Vorfeld<br />
zu identifizieren und zu vermeiden“, ergänzt Michael Meyer. Kinder<br />
haben zunächst kein Gefahrenbewusstsein. Deshalb müssen Erwachsene<br />
für die Kinder mitdenken und offensichtliche Gefahrenquellen<br />
beseitigen.<br />
110<br />
Polizei<br />
112<br />
Feuerwehr und Rettungsdienst<br />
Notfälle im Säuglings- und Kleinkindalter stellen für Eltern und andere<br />
Betreuungspersonen eine besondere Belastung und Herausforderung<br />
dar. Schließlich berührt das Leiden der Kinder persönlich. Gleichzeitig<br />
sind Helfer*innen oft verunsichert und befürchten, den kleinen<br />
Patient*innen durch falsches Handeln mehr zu schaden als zu helfen.<br />
Um solche Unsicherheiten auszuräumen, bietet die AOK Donau-Ries in<br />
regelmäßigen Abständen zusammen mit dem Arbeiter-Samariter-Bund<br />
den Vortrag „Erste Hilfe bei Baby- und Kleinkindernotfällen“ an. Der<br />
Vortrag findet in Präsenz oder im digitalen Format statt. „Wir möchten<br />
damit den Eltern, Großeltern oder anderen Betreuungspersonen<br />
Sicherheit geben, um im Notfall richtig handeln zu können“, sagt<br />
Michael Meyer, Direktor der AOK Donau-Ries.<br />
Der Vortrag ist für alle Interessierten kostenfrei. Da die Teilnehmerzahl<br />
begrenzt ist, werden die Plätze nach der Reihenfolge der Anmeldungen<br />
vergeben. Die nächsten Termine im Jahr <strong>2024</strong> stehen noch<br />
nicht fest. Wer sich auf einer Interessentenliste registrieren lässt, wird<br />
per Mail informiert, sobald die Vortragstermine fixiert sind. Interessenten<br />
melden sich bitte per E-Mail unter aok.donau-ries@by.aok.de. |<br />
Text: Jenny Wagner,<br />
Redakteurin.<br />
116 117<br />
Ärztlicher Bereitschaftsdienst<br />
089/19240<br />
Giftinformation München<br />
Im Zweifelsfall gilt, besser den Notruf<br />
wählen: „Lieber einmal häufiger als einmal<br />
zu wenig“
48<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
INTERVIEW MIT PETER SCHIELE<br />
Peter Schiele im<br />
historischen Gewand<br />
am Nördlinger Stadtmauerfest<br />
2022.<br />
Engagement für Inklusion<br />
und kulturelle Identität<br />
4 Peter Schiele aus Fremdingen hat über 40 Jahre für die Stadt Nördlingen gearbeitet, davon 26 Jahre als Hauptamtsleiter.<br />
Für die CSU sitzt er im Kreis- und Bezirkstag. Seit Herbst 2023 ist er stellvertretender Bezirkstagspräsident.<br />
Unsere Redakteurin Mara Kutzner hat mit ihm über seine berufliche und politische Laufbahn gesprochen, warum der Bezirk<br />
in der öffentlichen Wahrnehmung manchmal etwas untergeht und wie Schwaben in Sachen Inklusion und psychiatrischer<br />
Betreuung aufgestellt ist.<br />
Lieber Herr Schiele, schön, dass<br />
Sie sich heute Zeit für unser<br />
Gespräch nehmen. Wie immer<br />
beginnt unser Interview mit<br />
einigen kurzen Fragen.<br />
Wo kommen Sie gerade her?<br />
Peter Schiele: Ich komme tat-<br />
sächlich von zu Hause. War<br />
schon ein bisschen an meinem<br />
heimischen Schreibtisch<br />
gesessen, was notwendig ist,<br />
weil ich letzte Woche ziemlich<br />
viel unterwegs war. Um da<br />
wieder Oberwasser zu kriegen,<br />
habe ich Sitzungen gelesen und<br />
Termine koordiniert.<br />
UM SIE BESSER<br />
KENNENZULERNEN<br />
ZUNÄCHST EINIGE<br />
ENTWEDER-ODER-<br />
FRAGEN.<br />
Nördlingen oder Fremdingen?<br />
P.S.: Beides ist Heimat! Fremdingen<br />
ist Wohnort und Nördlingen<br />
langjähriger Arbeitsort und Ort<br />
für Erlebnis, Kultur und Einkaufen.<br />
Auto oder Zug?<br />
P.S.: Für lange Strecken den Zug,<br />
für kurze Strecken das Auto.<br />
Urlaub daheim oder in der Ferne?<br />
P.S.: Schon lieber in der Ferne.<br />
Skifahren im Winter oder Radfahren<br />
im Sommer?<br />
P.S.: Lieber Ski fahren!<br />
Wenn Sie Gäste aus anderen<br />
Teilen Deutschlands oder der Welt<br />
begrüßen, was zeigen Sie als<br />
erstes?<br />
P.S.: Das letzte Mal war es die<br />
Harburg.<br />
Was ist so richtig schwäbisch an<br />
Ihnen?<br />
P.S.: Meine schwäbische Herkunft<br />
und ich befürchte, dass<br />
selbst wenn ich mich bemühe,<br />
hochdeutsch zu sprechen, der<br />
schwäbische Dialekt immer ein<br />
bisschen durchschlägt.<br />
Sie haben 43 Jahre bei der Stadt<br />
Nördlingen gearbeitet. Wie ist es,<br />
ein Leben lang nur einen Arbeitgeber<br />
zu haben?<br />
P.S.: Das kann man anfangs so<br />
nicht planen! Ich stamme aus<br />
der Region, bin in einem kleinen<br />
Dorf, in Bollstadt, geboren. Ich<br />
komme aus den sogenannten<br />
„kleinen Verhältnissen“, hatte<br />
dann die Möglichkeit das Gymnasium<br />
zu besuchen. 1979 habe<br />
ich Abitur am THG gemacht. Und<br />
danach, was dann? Studieren<br />
war in der Zeit noch gar nicht zur<br />
Diskussion gestanden, sondern<br />
es war bei der Stadt Nördlingen<br />
eine Ausbildungsstelle ausgeschrieben<br />
zum gehobenen<br />
nichttechnischen Dienst. Da<br />
habe ich mich beworben, wurde<br />
genommen, habe die dreijährige<br />
Ausbildung gemacht und dann zu<br />
arbeiten begonnen.<br />
Meine Frau stammt auch aus der<br />
Region und selbst wenn ich ab<br />
und zu, was schon mal vorkam,<br />
etwas damit geliebäugelt hatte,<br />
in die weite Welt zu gehen, hat<br />
sich das nicht ergeben. Die Stadt<br />
Nördlingen war immer ein guter<br />
Arbeitgeber.<br />
Sie waren 17 Jahre Standesbeamter<br />
und fast 26 Jahre Leiter des<br />
Hauptamtes. Klingt ganz schön<br />
trocken … Warum beschreiben<br />
Sie Ihr Berufsleben trotzdem als<br />
abwechslungsreich und spannend<br />
und mit viel Gestaltungsmöglichkeiten?<br />
P.S.: Standesbeamter war ich nur<br />
nebenbei, das war nur Hobby.<br />
(lacht) Im Team der Verwaltung<br />
braucht man immer drei oder<br />
vier Vertreter, die einspringen.<br />
Trauungen habe ich ziemlich<br />
viele gemacht, aber ich war nie<br />
hauptamtlicher Standesbeamter.<br />
Ich hatte immer großes Glück,<br />
keine typischen Beamtentätigkeiten<br />
durchführen zu müssen.<br />
Ich habe beim damals neugewählten<br />
OB Paul Kling als persönlicher<br />
Referent und Pressereferent<br />
begonnen, was sehr interessant<br />
war. Es war die Nahtstelle zur<br />
Öffentlichkeit, zu den Medien >><br />
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„Carpe Diem“<br />
– Lebensmotto von Peter Schiele<br />
Bild: privat
50<br />
51<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
der Stadt Nördlingen und politische<br />
Aktivität.<br />
Im vergangenen Herbst wurden Sie<br />
erneut in den Bezirkstag gewählt<br />
und sind seit November stellvertretender<br />
Bezirkstagspräsident. Was<br />
betroffen ist, vom Thema geistige<br />
Behinderung, vom Thema,<br />
wer zahlt den Pflegeplatz für<br />
meine Angehörigen, vom Thema,<br />
wo bekomme ich Behandlung,<br />
wenn ich an der Seele erkranke?<br />
Aber wenn die Betroffenheit da<br />
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bringt dies Aufgabe mit sich?<br />
ist, wird sehr schnell gefragt<br />
P.S.: Der Bezirk wird auch Sozial-<br />
und geschaut, wer Hilfe bieten<br />
parlament genannt, weil ein<br />
kann. Dann sind die Bezirke sehr<br />
Großteil der ihm anvertrauten<br />
schnell im Spiel.<br />
Haushaltsmittel für die Schwä-<br />
Die Träger betreiben die Werk-<br />
cheren der Gesellschaft, also für<br />
stätten, Förderstätten, Betreu-<br />
soziale Dinge eingesetzt werden.<br />
ungseinrichtungen und Wohn-<br />
Das heißt für die Menschen mit<br />
heime. Für den Außenstehenden<br />
Behinderungen, für die Pflege,<br />
ist die Verbindung zum Bezirk<br />
für Menschen mit psychischen<br />
Schwaben nicht sofort klar. Er,<br />
Erkrankungen. Das sind die<br />
der Bezirk, ist jedoch wichtiger<br />
Hauptaufgaben des Bezirks<br />
Partner und Kostenträger.<br />
Der Kontakt zu sozialen Einrichtungen, wie die<br />
Stiftung Sankt Johannes, ist dem Politiker wichtig.<br />
Bild: Stefanie Ibele/Stiftung Sankt Johannes<br />
in Zusammenarbeit mit den<br />
Sozialträgern wie Lebenshilfe<br />
Donau-Ries und Stiftung Sankt<br />
Auch sind es im Bezirk nicht<br />
oft sehr große und kontrovers<br />
diskutierte Themen, die in der<br />
Johannes. Das sind sehr, sehr<br />
Öffentlichkeit von sich reden<br />
>><br />
und man war bei Sitzungen dabei.<br />
Verdienst, sondern der Verdienst<br />
Angebot für Körper, Geist und<br />
wichtige Aufgaben. Der zweite<br />
machen. Sozialpolitik ist politi-<br />
Der Aufgabenbereich ist dann um<br />
vieler, vor allem der Vereine und<br />
Seele wesentlich erhöht. Es<br />
Aufgabenbereich, nicht minder<br />
sche Arbeit im Hintergrund. Bei<br />
das Thema Erwachsenbildung,<br />
Institutionen.<br />
ist auch gelungen, viel mehr<br />
wichtig, aber finanziell natür-<br />
den kulturellen Themen ist es<br />
also VHS und Veranstaltungen,<br />
Kursleiter und Kursleiterinnen<br />
lich nicht so bedeutend sind die<br />
etwas anders, da weiß man, das<br />
gewachsen. Seit 1996 war ich in<br />
Seit 1987 waren Sie außerdem<br />
zu begeistern. Sie sind ja das<br />
Aufgaben der überregionalen<br />
Museum in Maihingen gehört<br />
der Hauptverwaltung, natürlich<br />
Leiter der Rieser Volkshochschule.<br />
Rückgrat der Volkshochschule.<br />
Kulturarbeit, Tradition, Brauch-<br />
zum Bezirk, aber man weiß<br />
auch mit Verwaltungsthemen,<br />
Was waren wichtige Meilensteine<br />
tumspflege und Volksmusik.<br />
schon nicht mehr, dass z.B. die<br />
Peter Schiele<br />
fährt gerne Ski, ...<br />
aber auch Themen wie Städtepartnerschaften,<br />
Knabenkapelle<br />
und Stadtmauerfest betraut.<br />
Durchwegs interessante Aufgaben,<br />
die nie von acht bis vier Uhr<br />
zu machen waren, sondern wo<br />
man auch am Wochenende oder<br />
abends unterwegs sein durfte.<br />
Mir hat das eigentlich immer<br />
Spaß gemacht und das war wohl<br />
dieser Bildungseinrichtung?<br />
P.S.: Das war eigentlich ein<br />
Zufall. Ich war in meiner Aufgabe<br />
als Pressereferent mal ein<br />
Jahr im Tourismusamt. Damals<br />
war die Erwachsenenbildung<br />
beim Tourismus angegliedert.<br />
Das hat mir vom ersten Tag an<br />
Spaß gemacht, weil man so frei<br />
planen und agieren konnte, ohne<br />
SIE SITZEN FÜR DIE<br />
CSU IM KREISTAG UND<br />
SEIT EINIGEN JAHREN<br />
AUCH IM BEZIRKSTAG.<br />
LASSEN SIE UNS ÜBER<br />
DIE KOMMUNALPOLITIK<br />
SPRECHEN.<br />
Ich bin seit 2013, also seit zwei<br />
Wahlperioden dabei und jetzt für<br />
die dritte Wahlperiode wiedergewählt.<br />
Meine Fraktion, die<br />
CSU-Bezirkstagsfraktion, hat<br />
mich für das Amt des Bezirkstags-Vize<br />
nominiert, und der<br />
Bezirkstag hat mich gewählt.<br />
Das hat mich natürlich sehr gefreut,<br />
weil es eine Anerkennung<br />
Schlosskonzerte Leitheim oder<br />
das Käthe-Kruse-Museum in<br />
Donauwörth vom Bezirk unterstützt<br />
werden. Es hat sich viel<br />
getan im Bereich Öffentlichkeitsarbeit<br />
in der Bezirksverwaltung.<br />
Die Sozialen Medien werden<br />
sehr professionell bedient,<br />
es wird eine sehr gute aktuelle<br />
Internetseite betreut und es wird<br />
auch der Grund, warum ich mein<br />
groß eingeengt zu werden. Als<br />
der bisherigen Arbeit ist. Ich bin<br />
über Veranstaltungen berichtet.<br />
ganzes berufliches Leben bei der<br />
dann der neue Touristiker kam,<br />
Warum haben Sie sich entschieden,<br />
der Vertreter des Bezirkstags-<br />
Da hat sich schon viel getan, um<br />
Stadt Nördlingen verbracht habe.<br />
wollte der sich auf den Touris-<br />
in die Politik zu gehen?<br />
präsidenten. Man vertritt ihn<br />
den Bezirk näher zu den Men-<br />
mus beschränken und so war<br />
P.S.: Nach vielen Jahren in der<br />
bei repräsentativen Terminen,<br />
schen zu bringen.<br />
Bei Ihrer Verabschiedung sagte OB<br />
die Volkshochschule als Bereich<br />
Verwaltung ohne politische Am-<br />
bei Terminen im Bezirk, in der<br />
Wittner, die Tatsache, dass das<br />
zunächst nicht mehr eingeord-<br />
bitionen kandidierte ich im Jahr<br />
Bezirksverwaltung und man<br />
Immer mehr Menschen leiden an<br />
Stadtmauerfest als kulturelles<br />
net. Also hat man zu mir gesagt:<br />
2002 für die Liste der Jungen<br />
nimmt an allen Sitzungen teil.<br />
psychischen Erkrankungen. Die<br />
... hat in seiner Jugend<br />
Fußball gespielt ...<br />
Highlight so erfolgreich und sich<br />
derart großartig entwickelt habe,<br />
sei maßgeblich Ihr Erfolg. Warum?<br />
Ach, Sie haben das doch so gut<br />
gemacht, machen Sie das doch<br />
weiter. Das ist mir dann auch<br />
Bürger für den Kreistag und wurde<br />
gewählt. Als nächster Schritt<br />
dieser politischen Aktivitäten<br />
Man ist so etwas stärker an der<br />
Nahtstelle zwischen Politik und<br />
Verwaltung. Das passt jetzt ganz<br />
psychiatrische Versorgung ist<br />
eine wichtige Aufgabe des Bezirks.<br />
Wie ist der Bezirk Schwaben hier<br />
P.S.: Ach, nicht mein Erfolg. Das<br />
bis zum Schluss geblieben. Dort<br />
folgte 2006 eine Kandidatur um<br />
gut, weil ich von meinen dienst-<br />
aufgestellt?<br />
ist auch ein Erfolg von Kontinui-<br />
gibt es auch ein tolles Team von<br />
das Amt des Oberbürgermeisters<br />
lichen Aufgaben bei der Stadt<br />
P.S.: Es gibt ein vielfältiges<br />
tät und Tradition. Man hat 1984<br />
Kolleginnen.<br />
in Nördlingen, wo ich jedoch<br />
Nördlingen befreit bin. Insofern<br />
Hilfsnetz für Menschen, die an<br />
das 350-jährige Gedenken der<br />
Ja, was hat sich verändert in<br />
Hermann Faul unterlag.<br />
ist es eine schöne Aufgabe, die<br />
der Seele erkranken. Das werden,<br />
Schlacht bei Nördlingen began-<br />
all den Jahren? Die Volkshoch-<br />
Ich blieb im Kreistag, auch<br />
etwas mehr Zeit und Flexibilität<br />
den gesellschaftlichen Umstän-<br />
gen. Da hat man als einen Mosa-<br />
schule hat ein modernes Image<br />
nach 2006. 2013 ergab sich in<br />
einfordert, aber das kann ich<br />
den geschuldet, immer mehr. Es<br />
ikstein einen kleinen historischen<br />
bekommen, hat die Angebots-<br />
Nachfolge von Alois Stadler die<br />
einbringen!<br />
gibt ein niederschwelliges Hilfs-<br />
… und ist ein<br />
Organisationstalent.<br />
Aspekt gemacht. Man hat das bisherige<br />
Stadtfest umgeswitcht auf<br />
ein historisches Fest. Da war ich<br />
breite wesentlich erhöht und das<br />
räumliche Angebot wesentlich<br />
verbessert. Früher waren die<br />
Gelegenheit, bei der Bezirkstagswahl<br />
für die CSU für das Direktmandat<br />
im Landkreis Donau-Ries<br />
In der öffentlichen Wahrnehmung<br />
geht die Arbeit des Bezirks oft<br />
netz, begonnen mit Beratung,<br />
Krisentelefon, Tagesstätten, wo<br />
man sich hinwenden kann, um<br />
dabei, mit vielen anderen. Das<br />
VHS-Kurse immer abends in<br />
zu kandidieren. Nachdem mir<br />
unter. Warum eigentlich?<br />
Halt und Stabilität zu bekommen.<br />
wurde dann größer und größer.<br />
Schulen auf ungeeignetem Mo-<br />
die Themen, die dort bearbeitet<br />
P.S.: Das ist so, und das war im-<br />
Aber es geht auch hin zu unseren<br />
Mir hat das immer Freude berei-<br />
biliar. Wenn jemand nach einem<br />
werden, zusagten, habe ich „ja“<br />
mer so, dass die Bezirke etwas<br />
Bezirkskrankenhäusern für psy-<br />
tet, weil man gestalten konnte,<br />
anstrengenden Arbeitstag noch<br />
gesagt. Ich bin, was mich sehr<br />
im Schatten standen. Bei den so-<br />
chisch erkrankte Menschen. Es<br />
weil man – ich betone im Team<br />
zu einem Kurs geht, dann muss<br />
gefreut hat, gewählt worden. So<br />
zialen Themen interessiert man<br />
ist wichtig, dass die Versorgung<br />
– etwas Neues machen konnte.<br />
die Umgebung passen! Insofern<br />
war die Entwicklung zu diesem<br />
sich nicht dafür, solange man<br />
über ganz Schwaben wohnortnah<br />
Insofern war es nicht nur mein<br />
hat sich die Zahl der Kurse, das<br />
„Doppelleben“: Verwaltung bei<br />
selbst oder in der Familie nicht<br />
angeboten werden kann.<br />
>>
52 53<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
einrichtung in unserer Region,<br />
die die landwirtschaftliche<br />
Geschichte aufzeigt. Viel<br />
Brauchtum und Tradition, aber<br />
es schlägt auch immer wieder<br />
den Bogen in die Neuzeit. Das<br />
ist ein guter Ort der Begegnung<br />
für Jung und Alt. Das ist gelebte<br />
Heimat!<br />
Im neuen Bezirkstag sitzen nun<br />
sechs AfD-Mitglieder. Wie hat sich<br />
die politische Arbeit im Bezirkstag<br />
Jugend und auch Ältere gut leben<br />
können. Dabei geht es um die<br />
medizinische Versorgung, Breitband,<br />
öffentlicher Personennahverkehr<br />
usw. Wenn eine Gemeinde<br />
diese Dinge bietet, und da<br />
ist Fremdingen auf einem guten<br />
Weg, dann kann es auch für die<br />
Zukunft Heimat sein.<br />
Ganz aktuell haben wir über die<br />
Mobilfunk- und Breitbandversorgung,<br />
über die Erweiterung von<br />
Baugebieten und die Innen-<br />
Was machen Sie, wenn sie ein<br />
Wochenende frei haben?<br />
P.S.: Zwei meiner Enkel leben<br />
in Hamburg. Meine Frau und<br />
ich versuchen hier den Kontakt<br />
zu halten und möglichst oft<br />
mit dem Zug nach Hamburg zu<br />
fahren. Ansonsten ist unsere<br />
Region so schön. Wir sind mittlerweile<br />
E-Biker und das ist eine<br />
gute Gelegenheit, die nähere<br />
Heimat besser kennenzulernen.<br />
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>><br />
Peter Schiele (links) ist Stellvertreter des Bezirkstagspräsidenten Matrin Sailer.<br />
Und im Landkreis Donau-Ries? Das bedeutet, dass Menschen<br />
P.S.: Deshalb ist es so wichtig, mit geistiger oder körperlicher<br />
dass auch wir im Landkreis Behinderung möglichst gut ins<br />
Donau-Ries, was viele immer Leben eingegliedert werden sollen.<br />
Eingliederung findet in allen<br />
noch nicht wissen, ein Bezirkskrankenhaus<br />
haben. Örtlich Lebensbereichen statt: Kinder-<br />
Bild: Katharina Trinkl<br />
für Menschen mit geistiger und/<br />
oder körperlicher Behinderung<br />
und der Hilfe für psychisch kranke<br />
Menschen, ist der Bezirk auch<br />
für die pflegebedürftigen Menschen<br />
als dritte wichtige Gruppe<br />
verändert?<br />
P.S.: Da schließe ich mich der<br />
jüngsten Erklärung des Bezirkstagspräsidenten<br />
voll und ganz<br />
an, der gesagt hat, dass gerade<br />
in einem Bezirkstag als<br />
Sozialparlament kein Platz für<br />
Ausgrenzung, Diskriminierung,<br />
Rassismus oder gar Hassrede ist.<br />
Aktueller Anlass war dieses Treffen<br />
in Potsdam mit unsäglichen<br />
raumentwicklung diskutiert.<br />
Wie schaffen wir es, dass wir<br />
nicht nur auf der grünen Wiese<br />
Baugebiete erschließen, sondern<br />
dass im Kern, wo es aufgelassene<br />
Hofstellen gibt, diese wieder<br />
revitalisiert werden?<br />
Sie engagierten sich ehrenamtlich<br />
im Freundeskreis der ehemaligen<br />
Synagoge Hainsfarth. In Zeiten<br />
Haben Sie einen Spruch oder ein<br />
Lebensmotto, das Sie begleitet?<br />
P.S.: Als Lateiner im Herzen:<br />
Carpe diem – Nutze den Tag.<br />
Das war immer ein guter Anhaltspunkt,<br />
dass man etwas<br />
anfängt mit seiner Zeit. Und<br />
wenn es ein bisschen etwas für<br />
die Allgemeinheit sein kann, ist<br />
es ja auch nicht so schlecht.<br />
ist es verknüpft mit der Do-<br />
tagesstätte, Schule, Ausbildung,<br />
zuständig. Der Bezirk finanziert<br />
Remigrationsplänen oder gegröl-<br />
wie diesen, wo Begriffe wie<br />
nau-Ries-Klinik in Donauwörth.<br />
Dieses Hilfsangebot trägt auch<br />
dazu bei, betroffene Erkrankte<br />
nicht zu stigmatisieren, sondern<br />
Ihnen wohnortnah und diskret<br />
Hilfe vor Ort anzubieten.<br />
Die Lösung ist in Donauwörth<br />
das Bezirkskrankenhaus, das<br />
früher eine Außenstelle von<br />
Günzburg war. Mittlerweile ist es<br />
ein selbstständiger Standort in<br />
unserem großen Kommunalun-<br />
Arbeit, Wohnen, Freizeit. Um<br />
diese Inklusion zu fördern und<br />
den Menschen mit Behinderung<br />
ein möglichst normales Leben<br />
zu ermöglichen, unterstützt der<br />
Bezirk mit vielen individuellen<br />
Hilfsleistungen und finanziert<br />
Einrichtungen mit Menschen<br />
mit Handicap. Das sind keine<br />
Einrichtungen des Bezirks, aber<br />
der Bezirk ist Kostenträger. In<br />
unseren Gremien werden Plätze<br />
die Pflegekosten mit, wenn die<br />
eigenen Mittel nicht ausreichen.<br />
Außerdem schreibt sich der Bezirk<br />
die Pflege und Förderung der<br />
schwäbischen Kultur auf die Fahnen.<br />
Wie wird das umgesetzt?<br />
P.S.: Es geht darum, Kultur in<br />
ganz Schwaben sichtbar zu<br />
machen. Schwaben ist eine<br />
sehr kulturreiche Region, nicht<br />
nur in den Zentren, sondern in<br />
te ausländerfeindliche Parolen<br />
am Rande des AfD-Parteitags<br />
in Greding. Der Bezirkstagspräsident<br />
hat es richtig formuliert,<br />
dass derartige Auswüchse in<br />
diesem Bezirkstag keinen Platz<br />
haben und wir alle angehalten<br />
sind, dafür unseren Beitrag zu<br />
leisten. Ich bin froh und dankbar,<br />
dass es im neuen Bezirkstag<br />
klare Mehrheitsverhältnisse gibt,<br />
sodass es nicht auf die Vertreter<br />
„Remigration“ Bestandteil der<br />
Berichterstattung sind, ist dieses<br />
Engagement wichtiger denn je.<br />
Warum liegt ihnen das Thema ganz<br />
besonders am Herzen?<br />
P.S.: Die ehemalige Synagoge als<br />
Kultur-, Veranstaltungs- und<br />
Erinnerungsraum lebendig zu<br />
erhalten ist ganz, ganz wichtig,<br />
um für Toleranz und Akzeptanz<br />
zu werben und ein klares Zeichen<br />
gegen jede Form des<br />
KOMMEN WIR ZUM<br />
SELF-RATING TEST.<br />
SCHÄTZEN SIE BITTE<br />
IHRE FÄHIGKEITEN VON<br />
NULL PUNKTEN<br />
– VÖLLIG UNBEGABT –<br />
BIS ZU ZEHN PUNKTEN<br />
– MAXIMALE<br />
BEGABUNG – EIN.<br />
ternehmen.<br />
genehmig und es werden Pflege-<br />
ganz Schwaben. Es geht darum,<br />
der AfD als Zünglein an der<br />
Antisemitismus zu setzen. Es<br />
Im Bereich der Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie ist die Einrichtung<br />
der Katholischen Jugendfür-<br />
sätze ausgehandelt. Deshalb ist<br />
für den örtlichen Bezirksrat ein<br />
enges Verhältnis zu diesen Sozi-<br />
die schwäbische Identität, die<br />
auch regional unterschiedlich<br />
sein kann, herauszustellen. Der<br />
Waage ankommt.<br />
Ein Blick in die Zukunft:<br />
geht auch darum, Informationen<br />
über die jüdische Kultur und die<br />
Religion zu vermitteln. Oft wis-<br />
Organisationstalent?<br />
P.S.: 9 Punkte.<br />
sorge in Nördlingen zuständig.<br />
Auch hier besteht steigender<br />
Hilfebedarf.<br />
alträgern sehr wichtig.<br />
Wichtig ist auch die Diskussion<br />
um die Werkstätten für Men-<br />
Bezirk hat dafür eigene Einrichtungen:<br />
Unsere Bezirksmuseen<br />
in Maihingen, Oberschönenfeld<br />
Möchten Sie nach dieser<br />
Wahlperiode eigentlich weiter-<br />
machen?<br />
sen die Menschen viel zu wenig<br />
über die jüdische Geschichte.<br />
Deshalb ist es eine sehr wichti-<br />
Netzwerker?<br />
P.S.: 8 Punkte.<br />
Mit diskret ist aber nicht gemeint,<br />
diese Menschen zu verstecken,<br />
schen mit Behinderung. Natürlich<br />
strebt man immer die vollendete<br />
Inklusion an. Das würde<br />
und Illerbeuern. Der Bezirk<br />
unterstützt durch Zuschüsse auch<br />
andere Museen oder kulturelle<br />
P.S.: Das habe ich bereits erklärt.<br />
Ich bin jetzt bald 64 Jahre alt,<br />
am Ende der Wahlperiode dieses<br />
ge Arbeit, die Frau Atzmon mit<br />
ihrem Team hier leistet.<br />
(Anm. d. Red.: Siggi Atzmon ist Vor-<br />
Koch?<br />
P.S.: 1 Punkt.<br />
oder?<br />
P.S.: Jeder Patient besucht das<br />
gleiche Krankenhausgebäude,<br />
egal ob er im Bezirkskrankenhaus<br />
Hilfe sucht oder in der<br />
Kreisklinik.Man muss über die<br />
bedeuten, dass jeder Mensch mit<br />
geistiger Behinderung am ersten<br />
Arbeitsmarkt Fuß fasst. Das ist<br />
aber zur Zeit noch gesellschaftliche<br />
Vision, auch weil nicht jeder<br />
Mensch mit geistiger Behinde-<br />
Aktivitäten im Bereich der Musik,<br />
des Theaters usw., die überregionale<br />
Wirkung haben. Da wird<br />
der Bezirk durchaus sichtbar,<br />
weil wir der Meinung sind, dass<br />
die kulturelle Identität Heimat<br />
Bezirkstages 68 Jahre. Das wird<br />
meine letzte Wahlperiode als<br />
Vertreter des Landkreis Donau-<br />
Ries im Bezirk Schwaben sein.<br />
Man muss wissen, wann man<br />
aufhört und selbstbestimmt auf-<br />
sitzende des Freundeskreises der<br />
ehemalgien Synagoge Hainsfarth.)<br />
Ich versuche im Rahmen meiner<br />
Möglichkeiten hier zu unterstützen.<br />
Fußballspieler?<br />
P.S.: In meiner Jugend habe ich<br />
mal gespielt, aber davon ist<br />
nicht mehr viel da. Ich gebe mir<br />
5 Punkte.<br />
Einrichtung reden, weil die<br />
Leute wissen müssen, dass es sie<br />
gibt. Mit diskret meine ich, dass<br />
niemand stigmatisiert werden<br />
soll, weil er wegen einer psychischen<br />
Erkrankung ins Krankenhaus<br />
muss.<br />
rung das möchte und zu leisten<br />
im Stande ist. Ich sage, man<br />
muss auf den einzelnen Betroffenen<br />
und seine Familie schauen,<br />
um zu entscheiden, was das<br />
Richtige ist. Das Wichtigste ist,<br />
sich den Menschen anzuneh-<br />
bildet und für die Menschen in<br />
diesen aufgewühlten Zeiten der<br />
Globalisierung und vielem mehr<br />
ganz wichtig ist. Das geht von<br />
Trachtenförderung über Volksmusik<br />
bis hin zu einem Popularmusikbeauftragten,<br />
der junge<br />
zuhören ist eine wichtige Sache.<br />
SIE SIND AUSSERDEM<br />
GEMEINDERAT UND<br />
CSU-VORSITZENDER IN<br />
FREMDINGEN.<br />
Trotz Ruhestand sind sie weiterhin<br />
politisch und im Vereinsleben<br />
aktiv. Wie hat sich ihr Leben nach<br />
dem Eintritt in den Ruhestand<br />
verändert?<br />
P.S.: Es wurde etwas selbstbestimmter.<br />
Ich habe etwas mehr<br />
Herzlichen Dank für dieses<br />
interessante Gespräch, Herr<br />
Schiele.<br />
men, passende Einrichtungen<br />
Leute, die Musik machen wollen,<br />
Zeit für die privaten Dinge. Ich<br />
Der Bezirk Schwaben unterstützt<br />
zu bieten und gleichzeitig ihnen<br />
unterstützt.<br />
Welche Themen beschäftigen Sie<br />
habe einen relativ großen Garten<br />
auch Menschen mit Behinderungen.<br />
die Möglichkeit der Entwicklung<br />
gerade dort?<br />
und mittlerweile drei Enkel. Das<br />
Für was genau ist der Bezirk hier<br />
zu geben, damit sie ein selbst-<br />
Was macht die Kultur im Donau-<br />
P.S.: Fremdingen ist eine Gemein-<br />
ist sehr schön, wenn man dafür<br />
zuständig?<br />
P.S.: Der etwas sperrige Begriff<br />
heißt „Eingliederungshilfe“.<br />
bestimmtes Leben innerhalb der<br />
Gesellschaft führen können.<br />
Neben der Eingliederungshilfe<br />
Ries für Sie aus?<br />
P.S.: Das Museum KulturLand<br />
Ries ist die schwäbisch Kultur-<br />
de im ländlichen Raum. Es geht<br />
darum, Lebensbedingungen zu<br />
schaffen, dass dort Familien,<br />
auch etwas Zeit hat. Es ist nicht<br />
langweilig geworden, aber etwas<br />
selbstbestimmter.<br />
Interview:<br />
Mara Kutzner, Redakteurin.
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OSTERREZEPTE<br />
SEITE 56<br />
FAMILIENZEIT<br />
SEITE 60<br />
KINDERBLÄTTLE<br />
SEITE 62<br />
KULTURREGION<br />
AB SEITE 64<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
www.donau-ries-aktuell.de<br />
Leserbild von<br />
Harald Erdinger<br />
Bild: Harald Erdinger<br />
Geschmückter Osterbrunnen in Gosheim.
56<br />
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57<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
Osterrezepte<br />
Leckere Ideen für das Osterfest<br />
4 Ostern steht vor der Tür - das bedeutet auch, dass die Fastenzeit zu Ende ist und dass im Kreise der Familie richtig geschlemmt<br />
wird. Ihr braucht noch Ideen für Osterbrunch oder-kaffee? Unsere Rezepte liefern euch jede Menge Inspiration für<br />
ein leckeres Osterfest.<br />
KAROTTENKUCHEN MIT<br />
FRISCHKÄSE-FROSTING<br />
4 Den Backofen auf 175° C (Umluft 1<strong>55</strong>° C) vorheizen. Die Möhren putzen,<br />
schälen und raspeln. Butter, Zucker und Gewürze zusammen schaumig<br />
schlagen. Eier trennen und das Eigelb unterrühren. Eiweiß mit einer<br />
Prise Salz steif schlagen und mit den Möhrenraspeln und den Nüssen<br />
unterheben. Mandeln, Mehl, Speisestärke, Backpulver und eine Prise Salz<br />
vermischen, zum Teig geben und glattrühren.<br />
Eine Springform (Durchmesser 26 Zentimeter) einfetten, den Teig<br />
hineingeben, glattstreichen und im Ofen für circa 45 Minuten backen.<br />
Im Anschluss auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.<br />
Kommen wir zum Frosting: Hierzu Butter, Kokosfett und Frischkäse<br />
glattrühren. Anschließend Puderzucker hineinsieben und den Vanille-<br />
sirup unterrühren. Auf dem Kuchen verteilen, glattstreichen und je<br />
nach Geschmack verzieren. |<br />
ZUTATEN FÜR DEN TEIG:<br />
350 g karotten<br />
125 g Butter<br />
1 Päckchen Vanillezucker<br />
225 g brauner Zucker<br />
1/2 Tl Zimt<br />
1/2 Tl Muskatnuss (gemahlen)<br />
1/2 Tl Gewürznelken (gemahlen)<br />
3 Eier<br />
eine Prise Salz<br />
50 g Walnusskerne (gemahlen, alternativ Pecannüsse)<br />
100 g Mandelkerne (gemahlen)<br />
175 g Mehl<br />
50 g Speisestärke<br />
1 Päckchen Backpulver<br />
ZUTATEN FÜR DAS FROSTING: OSTERLAMM –<br />
DER KLASSIKER ZUM OSTERFEST<br />
40 g Butter<br />
40 g Kokosfett<br />
100 g Frischkäse<br />
250 g Puderzucker<br />
1 Esslöffel Vanillesirup<br />
Bild: iStock/Mariha Kitchen<br />
ZUTATEN FÜR DREI OSTERLÄMMER:<br />
250 g Butter<br />
250 g Zucker<br />
1 Päckchen Vanillezucker<br />
1 Prise Salz<br />
5 Eier (Gr. M)<br />
375 g Mehl<br />
2,5 Teelöffel Backpulver<br />
5 Esslöffel Milch<br />
Puderzucker zum Bestäuben<br />
4 Butter mit Zucker, Vanillezucker und Salz in einer Schüssel<br />
hellcremig aufschlagen. Eier einzeln zugeben und jeweils eine Minute<br />
auf höchster Stufe unterrühren. Mehl und Backpulver mischen,<br />
abwechselnd mit der Milch zügig unter die Buttermasse rühren.<br />
Die Backform fetten und mit Mehl ausstäuben. Den Teig hineinfüllen<br />
und im vorgeheizten Ofen bei 200° C (Umluft 180° C) auf unterster<br />
Schiene circa 45 Minuten backen. Das fertige Osterlamm circa<br />
10 Minuten in der Form ruhen lassen, vorsichtig aus der Form lösen<br />
und auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen. Anschließend mit<br />
Puderzucker bestäuben.<br />
Tipps und Tricks für das perfekte Ergebnis:<br />
Alle Zutaten sollten Zimmertemperatur haben. Butter und Co. daher<br />
schon zwei Stunden vor dem Backen aus dem Kühlschrank nehmen.<br />
Osterlämmer werden aus Rührteig gebacken – dieser Teigt liebt es,<br />
kräftig gerührt zu werden! Schlage die feuchten Zutaten daher lange<br />
genug auf, damit der Teig schön locker wird. Aber Achtung:<br />
Mehl und Backpulver nur kurz unterheben – sonst entweicht die<br />
eingerührte Luft und der Teig wird fest und kompakt.<br />
Die Backform sorgfältig fetten und mit Mehl ausstäuben, damit sich<br />
das Osterlamm nach dem Backen gut aus der Form lösen lässt.<br />
Apropos Form: Füllt die Backform nur etwas über die Hälfte:<br />
Der Teig dehnt sich beim Backen noch stark aus. |<br />
Bild: Pixabay
58<br />
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59<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
FÜR DAS LAMM:<br />
2 kg Lammschulter (entbeint)<br />
Salz<br />
EIERLIKÖR MIT TONKABOHNE:<br />
Pfeffer<br />
2 El Pflanzenöl<br />
1 GR. Zwiebel (HAlbiert, in dünne Scheiben geschnitten)<br />
250 g Möhren (geschält und grob gehackt)<br />
4 Blätter Lorbeer<br />
250 ml Lammfond<br />
Küchengarn<br />
4 Eine saubere verschließbare Glasflasche (1 Liter Inhalt) im vorgeheizten<br />
Backofen bei 130° C (Gas 1, Umluft 110° C) auf dem Rost für<br />
30 Minuten erhitzen und anschließend abkühlen lassen.<br />
Die Tonkabohne sehr fein reiben (am besten auf einer Muskatreibe).<br />
Die Eigelbe, Puderzucker und Tonkabohne mit einem Quirl auf der<br />
mittleren Stufe fünf Minuten schaumig rühren. Kondensmilch und<br />
Rum unterrühren. Über einem sehr heißen Wasserbad unter ständigem<br />
Rühren mit dem Schneebesen sechs bis acht Minuten erhitzen,<br />
bis die Masse cremig-dicklich ist (die Masse darf nicht kochen).<br />
FÜR DIE FÜLLUNG:<br />
25 g Butter<br />
1 Zwiebel (mittelgroß, fein gehackt)<br />
3 Knoblauchzehen (fein gehackt)<br />
75 g Semmelbrösel<br />
<strong>55</strong> g Pinienkerne (geröstet, grob gehackt)<br />
1 Bio-Zitrone (Schale fein abgerieben)<br />
4 El Rosmarin (gehackt)<br />
4 El Minze (gehackt)<br />
1 Tl Salz<br />
Den fertigen Eierlikör mithilfe eines Trichters in die Flasche füllen,<br />
sofort verschließen, abkühlen lassen und kaltstellen. Hält im Kühlschrank<br />
circa vier Wochen.<br />
Tipps und Tricks für das perfekte Ergebnis:<br />
Wer es gerne etwas süßer hat, der kann gerne noch mit Vanille oder<br />
Vanillepulver nachhelfen.<br />
Eierlikör wird fester, wenn er längere Zeit steht. Durch Schütteln der<br />
Flasche wird er wieder flüssig.<br />
Der Eierlikör ist beim Osterbrunch nicht nur zum Trinken geeignet.<br />
Er passt auch großartig als Topping für Crêpes oder als Füllung von<br />
kleinen Pralinen. |<br />
Bild: Unsplash/Mike Tinnion<br />
ZUTATEN FÜR EINE FLASCHE:<br />
LAMMROLLBRATEN MIT MINZE UND ROSMARIN<br />
4 Backofen auf 170° C (Umluft 150° C / Gas Stufe 3) vorheizen. Für die Etwas Olivenöl in einem ovalen gusseisernen Bräter bei mittlerer<br />
Füllung die Butter in einer kleinen Pfanne schmelzen und Zwiebeln und Hitze erwärmen und den Lammrollbraten darin von allen Seiten braun<br />
Knoblauch darin glasig anbraten. Dann die Semmelbrösel, die angebratenen<br />
Zwiebeln, den Knoblauch, die Pinienkerne, die Zitronenschale, Zwiebeln in den Bräter geben und goldbraun anbraten. Die Karotten<br />
anbraten. Herausnehmen und auf einer Platte beiseitestellen. Nun die<br />
die gehackten Kräutern und etwas Salz in eine Schüssel geben. Die hinzugeben und noch zwei bis drei Minuten mitbraten, dann die<br />
Mischung gut vermengen.<br />
Lorbeerblätter hinzugeben. Anschließend das Lamm auf das Gemüse<br />
legen mit heißem Lammfonds aufgießen.<br />
Anschließend das Lamm mit der Hautseite nach unten auf die Arbeitsfläche<br />
legen mit einem Fleischklopfer flachklopfen. Bei Bedarf leicht Mit aufgesetztem Deckel circa zwei Stunden im vorgeheizten Ofen<br />
einschneiden. Alle Sehnen und das überschüssige Fett entfernen und garen. Dann das Fleisch aus dem Bräter nehmen und auf einem Brett<br />
auf beiden Seiten gut mit Salz und Pfeffer würzen. Die Füllung der mit Alufolie abgedeckt 30 Minuten ruhen lassen. Das Gemüse und<br />
Länge nach auf der Innenseite des Lamms verteilen. Die Seitenränder den Bratensaft durch ein Sieb in einen kleinen Topf abgießen und das<br />
dabei aussparen. Das Fleisch fest zusammendrücken und der Länge<br />
nach aufrollen. Mit Küchengarn zusammenbinden und mit einem fen und ebenfalls entsorgen und den Bratensaft noch einmal langsam<br />
Gemüse entsorgen. Überschüssiges Fett aus dem Bratensaft abschöp-<br />
Knoten schließen. Dabei zuerst an den Enden zusammenbinden, damit erwärmen. Das Küchengarn vom Rollbraten entfernen, den Braten in<br />
die Füllung nicht herausfällt, und dann in der Mitte. Zum Schluss die dicke Scheiben schneiden und zusammen mit dem warmen Bratensud<br />
aufgerollte der Länge nach mit einem Stück Küchengarn zusammenbinden.<br />
Baguette.<br />
servieren. Dazu passen Karotten, Kartoffeln oder einfach ein frisches<br />
|<br />
1/2 Tonkabohne<br />
6 Bio-Eier (ganz frische, Kl. M)<br />
250 g Puderzucker<br />
350 ml Kondensmilch<br />
250 ml brauner Rum (40 Vol.-Prozent)<br />
Bild: pixabay<br />
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melden Sie sich unter: moebelfundgrube@caritas-donau-ries.de.<br />
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jeden Donnerstag von 10:00 bis 13:00 Uhr.<br />
Falls Sie uns ehrenamtlich unterstützen möchten, erreichen Sie<br />
uns telefonisch unter 09081-80515 0 bzw. 0906-709 207 18 oder<br />
schreiben Sie uns eine E-Mail an service@caritas-donau-ries.de.
60 61<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
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VHS-KURS: REISE IN DIE<br />
STEINZEIT IN DEN OSTERFERIEN<br />
4 Heute erforschen wir, wie der Mensch in der Altsteinzeit als Jäger und<br />
Sammler lebte. Später begann er in der Jungsteinzeit Tiere zu züchten<br />
und Ackerbau zu betreiben. Im prall gefüllten Museumskoffer finden Kinder<br />
an diesem Tag viele spannende Dinge aus der Steinzeit, die sie schon<br />
immer ausprobieren wollten. Du lernst Feuer zu schlagen, mit einem<br />
Silexstein Leder zu schneiden oder Wolle im Flug zu spinnen. Außerdem<br />
kannst du einen echten Mammutzahn bestaunen. Im Anschluss basteln<br />
wir zusammen Steinzeit-Schmuck. |<br />
Der Kurs findet am Donnerstag, 4. <strong>April</strong> <strong>2024</strong> von 09:30 bis 11:00 Uhr bei der<br />
VHS Donauwörth statt. Anmeldung direkt bei der VHS Donauwörth möglich.<br />
Die Kursgebühr beträgt 5 Euro.<br />
OSTER-WILDNISCAMP:<br />
WURZELHOF<br />
4 Leben wie die Naturvölker, Feuer machen lernen ohne Feuerzeug, Tiersprache und Tierspuren<br />
kennenlernen, Wild- & Heilpflanzen erkunden, Waldausflüge, Spiele, Wahrnehmungsübungen,<br />
Düfte der Natur erfahren, eigenes Schnitz-Projekt zum mit nach Hause<br />
nehmen, Bio-Gärtnern, Fantasie- & Klangreisen, selber Musik machen – das alles bietet<br />
der Wurzelhof in Altisheim vom 3. bis 5. <strong>April</strong> seinen kleinen Gästen (6 bis 12 Jahre) an.<br />
Bild: Wurzelhof<br />
Die Wildnismentoren Carmen und Steven möchten den Kindern ein Gemeinschaftsgefühl,<br />
die Verbindung zur Natur und deren Wertschätzung nahebringen. |<br />
Das Camp findet in den Osterferien vom 3. bis 5. <strong>April</strong> jeden Tag von 9:00 bis 16:00 Uhr auf dem<br />
Wurzelhof in Altisheim statt. Die Kosten dafür liegen bei 130 Euro pro Kind. Anmeldungen über<br />
das Kontaktformular auf der Homepage des Wurzelhofes.<br />
ESELSTOUR: AUF DEM HOLUNDERHOF<br />
LOHE MIT KATRIN OTT<br />
4 Am Donnerstag, 4. <strong>April</strong> findet von 14:00 bis 17:00 Uhr auf dem<br />
Holunderhof Lohe in Oettingen eine geführte Eselstour mit Umweltbildnerin<br />
Katrin Ott statt. Seit 2020 bietet die ausgebildete Geoparkführerin<br />
Forschungsgruppen in unterschiedlichen Altersstufen an, bei denen sie<br />
mit Kindern in der Natur unterwegs ist. |<br />
Bild: pixabay<br />
Bild: pixabay<br />
ZUM TIERSPUR-DETEKTIV<br />
WERDEN: B+ZENTRUM IN<br />
BLOSSENAU<br />
4 Wer ist denn hier entlanggelaufen? Und was ist da passiert?<br />
Anhand von Tierspuren – nicht nur als Fußabdrücke – finden<br />
wir detektivisch heraus, wer wo gelaufen ist: Eine spannende<br />
Aktion mit vielen Mitmachmöglichkeiten für Kinder zum<br />
„Begreifen“. |<br />
RUCKSACKTOUR: RUND UM DAS<br />
B+ ZENTRUM IN BLOSSENAU<br />
4 GEMULA liebt GEschichten, MUsik, LAchen. Begleite das Waldgeistlein auf eine<br />
spannende Erlebnistour. Im gelben Rucksack ist alles, was du für die Tour brauchst:<br />
Gemulaheft mit Routenplan, Forscheraufträgen, Spielen, Liedern, Geschichten,<br />
Kompass – Lupe – Musikinstrument – Waldfibel. Auch Erwachsene haben Spaß!<br />
Melde dich an und dein Rucksack liegt am B+Zentrum bereit. |<br />
Start/Parken am B+ Zentrum. Strecke: 4 Kilometer. Etappen/Abkürzungen möglich.<br />
Zeit: 2 bis 3 Stunden. Wetterangepasste Ausrüstung, Getränke und Proviant.<br />
Die Tour endet im Kräuterhäusl. Ein Rucksack (10 Euro)<br />
pro Familie/Gruppe genügt. Hol dir das Sommer- oder Winterheft (einzeln 5 Euro) und<br />
nutze den Rucksack mehrmals. Ganzjährig möglich.<br />
Die Tour findet am 4. <strong>April</strong> von 14:00 bis 17:00 Uhr auf dem Holunderhof Lohe<br />
in Oettingen statt. Eine Anmeldung kann auf der Homepage von Katrin Ott<br />
erfolgen. Die Kosten betragen 14 Euro pro Kind.<br />
Sonntag, 7. <strong>April</strong> 14:00 – 17:00 Uhr. Kursleiterin: Bianca Brandner,<br />
Umweltbildnerin. Erwachsene 8 Euro, Kinder 5 Euro, Familien<br />
20 Euro. Anmeldung 09097 969962, brandner-bianca@web.de<br />
Kontakt: Eva Münsinger info@blossenau.de<br />
Das Konzept wurde von einem Fachteam ausgearbeitet und ist rechtlich geschützt.
62<br />
63<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
Kinderblättle<br />
Wir fragen – DON Biberle antwortet<br />
Bekommen alle Wildtiere ihren Nachwuchs im Frühling?<br />
4 NÖ. Das könnte man zwar denken, denn im Frühling erwacht die Natur<br />
wieder. Dann gibt es für die Tiere mehr Nahrung, um ihre Jungen zu füttern.<br />
Das können wir bei Vögeln gut beobachten, die jetzt ihre Nester bauen.<br />
Es gibt aber auch Wildtiere, die im Winter ihren Nachwuchs bekommen.<br />
Bei Feldhasen kann das schon im Januar der Fall sein. Auch Eichhörnchen,<br />
Füchse und Dachse können schon im Februar „werfen“ (so nennt man<br />
das bei Säugetieren, wenn die Tierbabys geboren werden).<br />
Auf alle Fälle sollte man im Frühjahr, wenn man zum Spazierengehen,<br />
Sport machen oder Mountainbiken in der Natur unterwegs ist, daran<br />
denken, dass man auf den Wegen bleibt. So können keine Jungtiere<br />
und deren Mütter aufgeschreckt oder Nester von Vögeln zertrampelt<br />
werden (manche brüten am Boden, wie Rebhühner oder Feldlerchen).<br />
Auch ist darauf zu achten, dass in den Wäldern Hunde entweder angeleint<br />
werden oder auf den Wegen bleiben und nicht im Dickicht verschwinden.<br />
Wer kann’s am schnellsten sagen?<br />
Wenn ich weiß, was du weißt,<br />
und du weißt, was ich weiß,<br />
dann weiß ich, was du weißt,<br />
und weißt du, was ich weiß.<br />
Solltet ihr ein Tierkind finden, das alleine ist, dann fasst es bitte<br />
nicht an (meist ist die Mutter nicht weit weg)! Es könnte sonst sein,<br />
dass der Nachwuchs verlassen wird, weil er nach Mensch riecht.<br />
So, jetzt wisst ihr wieder Bescheid!<br />
Übrigens: Bei uns Bibern kommen die Jungen erst zwischen Mai<br />
und Juni zur Welt.<br />
Eine schönen Frühling wünscht euch<br />
euer<br />
Text: DON Biberle. Er lebt im Donau-Ries und ist sehr schlau und<br />
neugierig. Wenn er sich nicht an der Wörnitz aufhält, ist er bei<br />
uns in der Redaktion und beantwortet unsere Fragen. Typisch<br />
für DON Biberle ist, dass er meistens erst mal „NÖ“ sagt ...<br />
Scherzfragen:<br />
Was bekommt man, wenn man<br />
Spaghetti um einen Wecker wickelt?<br />
Essen rund um die Uhr.<br />
Was bestellt eine Maulwurffamilie<br />
in einem Restaurant?<br />
Ein 5-Gänge Menü.<br />
Welches Brot kann man nicht<br />
zum Frühstück essen?<br />
Was ist ein Seeräuber, der sich niemals wäscht<br />
und auch keine Zähne putzt?<br />
Ein Meerschweinchen!<br />
Das Abendbrot.<br />
Bilder: Freepik; Sandra Wanner; Häkelanleitung DON Biberle: www.einschlafzauber.jimdo.com<br />
Spiele-Tipp:<br />
Lustiges Familienspiel<br />
4 Rund um Ostern gibt es viele freie Tage, an denen man mit der Familie<br />
zusammen am Tisch bei Kaffee und Kuchen sitzt.<br />
Ein lustiges Spiel ist für diese Runde immer gut:<br />
Ihr braucht dazu:<br />
• so viele Din A4-Blätter,<br />
wie Personen am Tisch sitzen<br />
• genau so viele Stifte<br />
So geht‘s: Nehmt die Blätter hochkant und faltet sie zwei mal, sodass drei<br />
gleich große Flächen entstehen. Jetzt bekommt jeder Spielteilnehmer ein<br />
gefaltetes Blatt und malt auf die oberste Fläche einen Kopf (das kann ein<br />
menschlicher Kopf, ein Tierkopf oder ein Fantasiekopf sein). Wo der Hals endet,<br />
malt man etwas über die Kante, damit der nächste Spieler weiß, wo er<br />
weitermalen muss. Knickt eure gemalte Seite nach innen, damit man diese<br />
Seite noch nicht sieht, und gebt das Blatt an den Spieler links weiter. Er muss<br />
auf die mittlere Fläche den Oberkörper malen – dabei wieder etwas über die<br />
Kante malen, damit man weiß, wo die Beine anfangen müssen und wieder an<br />
den nächsten Spieler weitergeben. Zum Schluss werden die fertigen Bilder<br />
aufgeklappt. Das gibt ein großes Gelächter! ;) Viel Spaß!<br />
Kannst du mich<br />
und meine Karotten<br />
ausmalen?<br />
Häschen<br />
eröffnet ein Bankkonto.<br />
„Bitte hier unterschreiben“,<br />
sagt der Bankangestellte.<br />
„Wie macht man das?“ fragt<br />
Häschen. – „Na, eben so, wie man<br />
einen Brief unterschreibt.“<br />
Daraufhin schreibt Häschen:<br />
„In Liebe. Dein Häschen!“<br />
Häschen ruft beim<br />
Metzger an und fragt:<br />
„Haddu Eisbein?“ – „Klar hab’<br />
ich Eisbein“, sagt der Metzger.<br />
„Haddu auch Schweinsohren?“<br />
„Ja, die hab’ ich auch.“ –<br />
„Muddu abba komisch<br />
aussehen!<br />
witzig!<br />
Ein Hase<br />
im Restaurant:<br />
„Herr Ober, bitte ein<br />
Jägerschnitzel!“<br />
Die kleine Pflanze hat Durst. Kannst du die Gießkanne zu ihr führen?<br />
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64<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
KULTURREGION <strong>März</strong>/<strong>April</strong><br />
Rieser Kulturtage<br />
Alle Termine ohne Gewähr.<br />
Änderungen oder Absagen<br />
vorbehalten.<br />
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Der Vorsitzende Gerhard Beck.<br />
Bilder: Rieser Kulturtage<br />
Die neue Geschäftsstelle in Schmähingen.<br />
25. RIESER KULTURTAGE<br />
4 Am 12. <strong>April</strong> starten offiziell die 25. Rieser Kulturtage. Wir haben im Vorfeld mit dem Vorsitzenden Gerhard Beck über<br />
das diesjährige Programm gesprochen und einen kleinen Rückblick in die Vergangenheit der Veranstaltungsreihe gewagt.<br />
Auf alle Interessierten warten in diesem Jahr<br />
wieder über 100 Veranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen,<br />
Theater, Führungen und Workshops.<br />
Was sind Ihre persönlichen Highlights?<br />
Gerhard Beck: Natürlich sind die Eröffnung am<br />
12. <strong>April</strong> in Fremdingen sowie der Abschluss<br />
am 12. Mai in Maihingen die Höhepunkte<br />
der Veranstaltungsreihe. Meine persönlichen<br />
Highlights sind die vielen Vorträge. Archäologisch<br />
geht es beispielsweise um die ersten<br />
Ackerbauern im Ries, die Bronzezeit und das<br />
römische Losodica. Geschichtlich sind die<br />
Flurbereinigung, das Kloster Auhausen,<br />
Grabepitaphien in Alerheim und geschichtliches<br />
zu Lauchheim echte Schmankerl.<br />
Weitere Themen sind Naturschutz und Geologie,<br />
sowie das Landleben. Bei den Führungen<br />
wird die Ortsgeschichte von Hochaltingen,<br />
Burg Flochberg, die Harburg und die Vogelkunde<br />
anlässlich von Morgenführungen bei<br />
Bopfingen und Wemding Thema sein. Vor<br />
allem das Kunstmuseum Wemding ist wieder<br />
mit zahlreichen Veranstaltungen vertreten.<br />
Neben einem Orgelkonzert in Fessenheim<br />
sind die Komponisten Haas und Bühler<br />
ebenfalls wieder dabei. Schließlich sind noch<br />
Buchvorstellungen und eine Veranstaltung<br />
„100 Jahre Knabenkapelle und VAN“ geplant.<br />
Sie haben 2019 die Nachfolge von Dr. Wulf-<br />
Dietrich Kavasch angetreten, der die Rieser<br />
Kulturtage 1975 mitbegründete. Wie haben sich<br />
die Rieser Kulturtage seither entwickelt?<br />
G. B.: Als ich 2019 die Führung des Vereins<br />
übernommen habe, war bei den Verantwortlichen<br />
und den Mitgliedern vielfach eine<br />
gewisse Sättigung zu spüren. Durch die große<br />
Masse an Veranstaltungen, Festen, Ehrungen<br />
und Buchpublikationen über Jahrzehnte war<br />
nach meinem Eindruck bei vielen ein wenig<br />
„die Luft raus“. Der Verein hatte auch mit<br />
dem Ausscheiden und dem Tod verdienter<br />
Verantwortlicher zu kämpfen. Nachwuchs<br />
war kaum in Sicht und für die Leitung wollte<br />
sich lange Zeit niemand finden. So wurde<br />
hinter vorgehaltener Hand auch die Auflösung<br />
des Vereins thematisiert. Das war<br />
für mich und einige Mitstreiter jedoch die<br />
schlechteste aller Lösungen. So ging ich<br />
mit großer Begeisterung an die Übernahme<br />
des Vereins und plante die erste Veranstaltungsreihe.<br />
Diese fiel dann 2020 erst einmal<br />
komplett dem Corona-Virus zum Opfer. Das<br />
war ein richtiger Nackenschlag. Im Frühjahr<br />
2021 führten wir dann unsere Online-Kulturtage<br />
durch. Über vier Wochen konnte man<br />
an jedem Abend einen Vortrag anhören. Bei<br />
Online-Musikveranstaltungen kamen wir<br />
jedoch technisch und aufgrund des großen<br />
Andrangs an unsere Grenzen. Insgesamt<br />
haben damals im Durchschnitt jeden Abend<br />
85 Leute an ihren Computern zugehört – ein<br />
voller Erfolg. Mit dem Umzug der Geschäftsstelle<br />
nach Schmähingen im Januar <strong>2024</strong><br />
haben wir nun auch das Büro auf Vordermann<br />
gebracht. Die Bücherbestände und das<br />
Vereinsarchiv wurden strukturiert und eine<br />
Bibliothek zur Rieser Geschichte aufgebaut.<br />
Daneben haben wir eine kleine archäologische<br />
Ausstellung in unseren Räumen. Mit ein<br />
wenig Stolz darf ich auch berichten, dass wir<br />
seit 2019 bereits 100 neue Mitglieder beim<br />
Verein haben.<br />
Nach welchen Kriterien stellen Sie und ihr Team<br />
das Programm der Kulturtage zusammen?<br />
G. B.: Es gibt immer ein paar Themen, die mir<br />
und meinem Team wichtig sind. Bei diesen<br />
versuchen wir aktiv Referenten zu finden<br />
und die Veranstaltungen zu ermöglichen.<br />
Heuer war dies beispielsweise die Bronzezeit<br />
im Ries. Der spektakuläre Schwertfund<br />
von Nördlingen und seine Zeit mussten<br />
einfach bei einem Vortrag Thema sein. In<br />
Auhausen haben aktuelle archäologische<br />
Untersuchungen im Bereich des Klosters<br />
das Thema vorgegeben. Dann gibt es eine<br />
Reihe von Leuten, die ganz gezielt ihre<br />
Themen bei uns vorstellen möchten und<br />
auf uns zugehen. Daneben haben wir auch<br />
einige Kooperationspartner, die ihre Konzerte,<br />
Ausstellungen und Führungen bei<br />
uns mit in das Programm nehmen.<br />
Programmhighlights auf Seite 66 >>
66<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
HIGHLIGHTS DER<br />
RIESER KULTURTAGE:<br />
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ORGELKONZERT AN DER HISTORISCHEN<br />
BAUMEISTER-ORGEL IN DER KLOSTERKIRCHE<br />
MAIHINGEN<br />
Wann: Samstag, 4. Mai <strong>2024</strong>, 19:00 Uhr<br />
Wo: Klosterkirche Maihingen<br />
Der Domkapellmeister Stefan Steinemann<br />
aus Augsburg gibt ein Konzert an der<br />
Historischen Baumeister-Orgel in der Kloster-<br />
kirche Maihingen.<br />
Das ganze Programm der<br />
Rieser Kulturtage findet ihr<br />
hier:<br />
SCHWERTTRÄGER UND BURGENBAUER:<br />
NEUE ERGEBNISSE ZUR GESCHICHTE DER<br />
BRONZEZEIT IM RIES<br />
Wann: 2. Mai <strong>2024</strong>, 19:00 Uhr<br />
Wo: Alte Schranne, Nördlingen<br />
Die Epoche der Bronzezeit (2100 bis 800 v.<br />
Chr.) ist in den vergangenen Jahren durch<br />
zahlreiche Neufunde bereichert worden.<br />
Besonders der Fund eines gut erhaltenen<br />
Schwertes aus einer Bestattung bei Nördlingen<br />
hat dabei den Blick der Öffentlichkeit auf<br />
die bis heute ansprechenden Erzeugnisse<br />
der Bronzemetallurgie gelenkt. Der Vortrag<br />
wird anhand von Neufunden der letzten Jahre<br />
aus dem Ries die tiefgreifenden Veränderungen<br />
dieser Epoche in den Blick nehmen,<br />
die sich etwa bei Themen wie Bestattungsbrauch<br />
und Kriegsführung zeigen, und diese<br />
in den aktuellen überregionalen Forschungsstand<br />
einbetten.<br />
Referent: Dr. Johann Friedrich Tolksdorf,<br />
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege<br />
in Thierhaupten.<br />
„TERRITORIALISIERUNG IM GRENZRAUM.<br />
DIE GRAFSCHAFT OETTINGEN UND IHRE<br />
NACHBARN.“<br />
Wann: Donnerstag, 25. <strong>April</strong>, 13:00 Uhr<br />
bis Freitag, 26. <strong>April</strong> <strong>2024</strong>, 17:00 Uhr<br />
Wo: Residenzschloss Oettingen<br />
Bei der zweitägigen Veranstaltung im Residenzschloss<br />
Oettingen geht es um die frühe<br />
Entwicklung der Grafschaft Oettingen. Wie<br />
hat sich das Territorium in Beziehung zu<br />
seinen politischen Nachbarn entwickelt?<br />
Verschiedene Referenten beleuchten dieses<br />
Thema. Am Donnerstag wird eine Stadtführung<br />
sich vor allem mit den Spuren der Stauferzeit<br />
in Oettingen befassen. Beim Abendvortrag<br />
berichtet Prof. Dendorfer aus Freiburg<br />
über „Königsnähe und adelige Herrschaftsbildung<br />
– Zum Aufstieg des Hauses Oettingen“,<br />
bevor ein Empfang im Schloss den Abend<br />
abschließt. Am nächsten Tag folgen bis 13 Uhr<br />
weitere Vorträge und im Anschluss kann das<br />
Fürstliche Archiv auf der Harburg besichtigt<br />
werden.<br />
WEITERE VERANSTALTUNGEN:<br />
MÄRZ<br />
APRIL<br />
Mehr Termine gibt es im<br />
Eventkalender auf<br />
www.donau-ries-aktuell/<br />
eventkalender<br />
02.03. Männerballett Turnier, Stadthalle Wemding<br />
07.03. Günther Sigl & Band, Zeughaus Donauwörth<br />
08.03. Krimi-Lesung mit Gabriele Walter und Uli Karg, Literaturcafé Lindle<br />
09.03.–24.03. Ausstellung Kunstfreunde Donauwörth „Stilllife der Tropfen“, Färbertörl Donauwörth<br />
10.03–13.10. Trachtendualität im Rainer Winkel, Heimatmuseum Rain<br />
13.03. Tanzperformance ‚‚Plastic Planet“, Heimatmuseum Oettingen<br />
13.03. Fatimatag, Wallfahrtsbasilika Maria Bünnlein Wemding<br />
13.03. Harry G – HoamStories, Stadthalle Monheim<br />
13.03. Benefizkonzert des Heeresmusikkorps Ulm, Hermann-Keßler-Halle Nördlingen<br />
16.03. Fahrradbasar, Harburg<br />
17.03. Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ von Franz Schubert, Enderlesaal Donauwörth<br />
20.03. Lesung ‚‚Satt und unzufrieden. Bauer Willi und das Dilemma der Essensmacher“,<br />
Museum KulturLandRies Maihingen<br />
22.03. Theatergruppe Auhausen "Nix Amore am Lago Maggiore", Auhausen<br />
23.03. Rocktools – Premium Rock´n´Roll, Doubles Starclub Donauwörth<br />
01.04. Osterbrunnenfest, Oettingen<br />
01.04. Kirchenkonzert mit imBRASSivo, Sankt Martin Mertingen<br />
02.04. – 06.10. Führung „Wertvolle Klosterarbeiten“, Heimatmuseum Rain<br />
03.04. Ferienprogramm: Der Frühling ist da! Kekse backen,<br />
Museum KulturLandRies Maihingen<br />
06.04. Ukulele Wanderung, Tagmersheim<br />
06.04. Öffentliche Turmbesteigung St. Emmeram, Wemding<br />
07.04. „The World of Musicals“, Stadthalle Wemding<br />
07.04. Tierspur – Detektive, Kinderveranstaltung Tagmersheim<br />
13.04. Musical meets Circus, Stadtsaal Klösterle Nördlingen<br />
17.04. Lanzinger Trio, Donauton Forheim<br />
19.04. Kammerkonzert mit dem Klarinettentrio Schmuck, Antonius-von-<br />
Steichele-Schule Mertingen<br />
27.04. Shalamazl „Tradimix vom Kraterrand naus in d’Welt,<br />
B+ Erlebnisort Blossenau<br />
30.04. Maibaumfest mit Tanz und Musik, Wemding<br />
29.03.–01.04. Dampfsaisoneröffnung Bayerisches Eisenbahnmuseum, Nördlingen
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