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Schweden aktuell 1-24

Das Magazin der Schwedischen Handelskammer in Deutschland. Themen der Ausgabe: Museumskultur und Mittelstand in Deutschland und Schweden

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WWW.SCHWEDENKAMMER.DE AUSGABE 1/<strong>24</strong><br />

SCHWEDEN<br />

<strong>aktuell</strong><br />

Mittelstand<br />

Die Größe der<br />

Kleineren<br />

Schwedische<br />

Museumskultur<br />

Privat-Museum als<br />

Wirtschaftsfaktor<br />

Jahresauftakt<br />

Mötesplats Hamburg


Editorial<br />

Der neue Volvo EX30.<br />

Unser kleinstes SUV aller Zeiten.<br />

Zukunftsweisende Technologie, vielseitiger Stauraum und begeisternde<br />

Innenraumdesigns aus recycelten Materialien - in unserem kleinen<br />

vollelektrischen Volvo EX30 steckt wahre Größe, die beeindruckt.<br />

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12<br />

Volvo EX30 Core Single Motor MY20<strong>24</strong>, 200 kW (271 PS), Stromverbrauch kombiniert 16,7 kWh/100 km, elektrische Reichweite: kombiniert<br />

344 km (kann unter realen Bedingungen variieren), Werte gem. WLTP Testzyklus. Vorläufige Werte vorbehaltlich der abschließenden Homologation.<br />

1<br />

Ein Gewerbekunden-Kilometer-Leasing-Angebot der Volvo Car Financial Services, ein Service der Santander Consumer Leasing GmbH (Leasinggeber), Santander-Platz 1, 41061 Mönchengladbach – für<br />

einen VOLVO EX30 Single Motor RWD Core Geschlossen, 5-türig, vollelektrisch, 200 kW (271 PS). Monatliche Leasingrate 332,99 Euro, Vertragslaufzeit 36 Monate, Laufleistung pro Jahr 10.000 km,<br />

Leasing-Sonderzahlung 00,00 Euro. Angebot zzgl. Überführungskosten und Zulassungskosten i. H. v. 1.000,00 Euro. Alle Preise zzgl. 19 % MwSt. Bonität vorausgesetzt. Gültig bis 31.12.20<strong>24</strong>.<br />

Beispielfoto eines Fahrzeugs der Baureihe, die Ausstattungsmerkmale des abgebildeten Fahrzeugs sind nicht Bestandteil des Angebots.<br />

Toni Ladendorff<br />

Verkaufsberater Fleet und Großkunden<br />

Tel. +49 171 9565849<br />

E-Mail: toni.ladendorff@koch-ag.de<br />

Jahresmitgliederversammlung,<br />

Zukunftstag und<br />

Sommerempfang<br />

13. Juni 20<strong>24</strong> in Stuttgart<br />

Save<br />

the Date<br />

Auf der Jahresmitgliederversammlung setzen die Mitglieder<br />

den Kurs der Kammer. Der anschließende Zukunftstag<br />

beleuchtet das Thema „Stadt der Zukunft“<br />

und geht dann über in den festlichen Sommerempfang<br />

mit Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.<br />

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21. Verleihung des Schwedischen<br />

Unternehmenspreises: Höhepunkt im<br />

deutsch-schwedischen Wirtschaftsjahr<br />

21. November 20<strong>24</strong> in Berlin<br />

Der Schwedische Unternehmenspreis in Deutschland<br />

und der Preis für Deutsche Investitionen in <strong>Schweden</strong><br />

wird gemeinsam von der Schwedischen Handelskammer,<br />

Business Sweden und der Schwedischen Botschaft<br />

vergeben.<br />

Abschied und Neubeginn<br />

Liebe Mitglieder und Freunde der Schwedischen Handelskammer,<br />

am ersten Februar haben wir den Jahresauftakt unter dem Motto „Mötesplats“<br />

(schwedisch für Treffpunkt) erlebt. Ein dynamischer Tag voller Begegnungen, bei<br />

dem viele Mitglieder sich treffen konnten. Sehr habe ich mich gefreut, dass auch<br />

ich neue Gesichter kennenlernen konnte. Nach elf Jahren als Präsident der Schwedische<br />

Handelskammer in Deutschland und noch mehr Jahren als Firmenmitglied<br />

durfte ich bereits viele neue Kontakte knüpfen. Doch die Freude und Inspiration,<br />

neue Mitglieder kennenzulernen, bleibt ungebrochen bestehen. Denn darum geht<br />

es in der Schwedischen Handelskammer seit ihrer Gründung 1959: Verbindungen<br />

schaffen zwischen denjenigen, die in der schwedisch-deutschen Wirtschaft tätig<br />

sind.<br />

Seit mehr als einem Jahrzehnt habe ich als Präsident Anteil an dieser Arbeit haben<br />

dürfen. Zu Beginn meines Mandats befand sich die Kammer in einer schwierigen<br />

Lage und es ist zahlreichen Engagierten zu verdanken, dass wir diese Krise<br />

damals so erfolgreich abwenden konnten. In den Jahren danach entwickelte sich<br />

die Kammer stetig weiter – mit unserer wachsenden Geschäftsstelle, unseren Mitgliedern,<br />

die mit ihrem Einsatz die Kammer prägen und natürlich dem ehrenamtlich<br />

engagierten Vorstand. Heute, 65 Jahre nach Gründung, steht die Schwedische<br />

Handelskammer in jederlei Hinsicht besser da denn je. Mich freut diese Entwicklung<br />

sehr.<br />

Deshalb bin ich zu der Entscheidung gekommen, dass nun ein guter Zeitpunkt ist,<br />

mein Amt als Präsident der Kammer abzugeben. Auf der Mitgliederversammlung<br />

am 13. Juni in Stuttgart wählen Sie, unsere Mitglieder, einen neuen Präsident<br />

(m/w/d). Der Wahlausschuss hat seine Arbeit aufgenommen und ich bin zuversichtlich,<br />

im Juni den Staffelstab in gute Hände weiterzugeben. Ich hoffe, Sie zahlreich<br />

in Stuttgart begrüßen zu dürfen – und alte wie neue Gesichter zu treffen. Bis<br />

dahin wünsche ich Ihnen angenehme Lektüre der neuen <strong>Schweden</strong> <strong>aktuell</strong>!<br />

Ihr<br />

Thomas Ryberg<br />

Präsident der Schwedischen Handelskammer<br />

Inhalt<br />

4 5 Fragen an...<br />

Kristen Hartley,<br />

COO Fotografiska Berlin<br />

5 Heiter bis schwedisch, Kolumne Lundin<br />

6 Neues aus der Wirtschaft<br />

7 Kammerkompetenz | Margret Dotter<br />

8 Mittelstand<br />

Die Größe der Kleineren<br />

12 Ab ins Museum |<br />

Schwedische Museumskultur<br />

18 Aus der Kammer<br />

19 Junior Chamber Club<br />

20 Jahresauftakt in Hamburg<br />

25 Neue Mitglieder<br />

26 3 Minuten mit | Miriam Bringezu<br />

27 Impressum | Kammerkalender<br />

20<br />

Unser Titelbild entstammt der<br />

Ausstellung von Fotografien<br />

des senegalesischen Künstlers<br />

Omar Victor Diop, die bis zum<br />

21. April im Fotografiska in<br />

Berlin zu sehen ist. Wie dieses<br />

private schwedische Museum<br />

als Wirtschaftsunternehmen<br />

funktioniert und welche Rolle<br />

Museen in der schwedischen<br />

Gesellschaft spielen lesen Sie<br />

auf den Seiten 4 und 12-17.<br />

3


5 FRAGEN AN...<br />

Kristen Hartley<br />

Geschäftleiterin/COO Fotografiska Berlin GmbH<br />

„Wir wollen das offenste Museum Berlins sein“<br />

Seit einigen Monaten gibt es das Fotografiska<br />

auch in Berlin. Wie war der Start?<br />

Unsere Ziele sind, neue Perspektiven<br />

zu inspirieren, mit den unterschiedlichen<br />

Communities in Berlin zusammenzuarbeiten<br />

und ihnen eine<br />

Plattform zu bieten. Seit der Eröffnung<br />

im September 2023 haben wir<br />

kontinuierlich daran gearbeitet diese zu<br />

erreichen. Um dem gerecht zu werden, haben<br />

wir auf ein vielfältiges Ausstellungsprogramm<br />

gesetzt und konnten ein diverses Publikum erreichen. Gleichzeitig<br />

sind wir noch eine sehr junge Organisation,<br />

lernen konstant dazu und optimieren<br />

sowohl das Besuchserlebnis als auch unsere<br />

Workflows.<br />

Privatmuseen gibt es ja schon immer, aber<br />

sich so deutlich als Wirtschaftsunternehmen<br />

aufzustellen, ist sehr ungewöhnlich. Welche<br />

Philosophie steckt dahinter?<br />

Unseren Besuchenden ein ganzheitliches<br />

kulturelles Erlebnis zu bieten, ist das Fundament<br />

unserer Philosophie. Neben den<br />

Ausstellungen haben wir ein vielfältiges Angebot<br />

von der Café Bar über die Bakery, das<br />

Restaurant Verōnika, die Bar Verōnika und<br />

unseren Concept Shop. Wir laden die Besuchenden<br />

ein, mit einem Getränk die Ausstellungen zu besuchen<br />

und verlängern die Ausstellungen in unser Café, unser<br />

Restaurant und die Bar. Der Unterschied zu einem staatlich<br />

finanzierten Museum ist, dass wir uns selbst tragen müssen.<br />

Am Ende des Tages sind wir dadurch aber auch freier in unserer<br />

Programmgestaltung.<br />

Welche Resonanz haben Sie aus der etablierten Museumsszene<br />

erfahren, gibt es Kooperationen?<br />

Wir wollen frischen Wind in die Berliner Museumslandschaft<br />

bringen und das offenste Museum der Stadt sein. Viele Kolleginnen<br />

und Kollegen aus anderen Museen sind uns erstmal<br />

mit Vorsicht begegnet. Dass wir laut ICOM-Definition, dem<br />

International Council of Museums, kein Museum sind, hat zunächst<br />

Skepsis hervorgerufen. Uns ist der Austausch mit anderen<br />

Akteurinnen und Akteuren aus der Museumslandschaft<br />

wichtig. Daher haben wir proaktiv den Kontakt gesucht und<br />

konnten Vorbehalte abbauen. Wir selbst sehen uns als ein<br />

komplementäres Angebot zu c/o Berlin, der Helmut-Newton-<br />

Foundation und dem Haus der Fotografie, da diese sehr unterschiedliche<br />

Ausrichtungen haben.<br />

Gab es internationale Modelle, die für das Fotografiska-Konzept<br />

inspirierend waren?<br />

Das erste Fotografiska wurde 2010 in Stockholm eröffnet und<br />

war zu der Zeit, mit dem Ziel ein ganzheitliches kulturelles<br />

Erlebnis zu bieten, einzigartig. Inzwischen haben Fotografiska<br />

in New York, Tallin und zuletzt in Shanghai eröffnet. Wir<br />

sind im engen Austausch mit den anderen Häusern und dem<br />

globalen Team, damit wir einheitlich auftreten und voneinander<br />

lernen können. Für den Berliner Standort war uns wichtig,<br />

unsere programmatische Ausrichtung auf die Stadt und die<br />

hier lebenden Communities anzupassen.<br />

Auf welche Highlights können sich die Besucher 20<strong>24</strong> freuen?<br />

Die Besuchenden können sich auf eine Ausstellungseröffnung<br />

jeden Monat und eine Vielfalt an künstlerischen Perspektiven<br />

freuen. Im März eröffnet die Ausstellung „The Fury“<br />

der iranischen Künstlerin Shirin Neshat. Durch ihre Schwarz-<br />

Weiß-Fotografien und Videoarbeiten widmet sich die Ausstellung<br />

den Lebensrealitäten von politischen Gefangenen<br />

im Iran. Ein besonderes Highlight wird die Eröffnung der Bar<br />

Clara im Frühjahr sein.<br />

Heiter bis<br />

schwedisch<br />

Ob besonders gut designed oder<br />

besonders witzig, ob praktisch oder<br />

auf nette Weise traditionell: Immer<br />

wieder begegnen uns Produkte, die<br />

uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern<br />

und uns heiter stimmen. Und die auf ihre Weise<br />

vielleicht mehr zum <strong>Schweden</strong>bild beitragen, als uns<br />

bewusst ist. Heute:<br />

„Für unsere Töchter“<br />

Marianne Hamilton war mehrere Jahrzehnte im schwedischen<br />

Top-Management unterwegs. Sie weiß, was<br />

es heißt, eine Frau in einer von Männern dominierten<br />

Welt zu sein. In ihrem neuen Buch „Es darf auch leicht<br />

sein“ zeigt sie, wie wir endlich veraltete Rollenklischees<br />

überwinden und Karriere selbstwirksam gestalten. Dafür<br />

braucht es einerseits die richtigen Rahmenbedingungen<br />

und zielgerichtete Maßnahmen der Arbeitgeber, andererseits<br />

aber auch einen mentalen Befreiungsschlag.<br />

Ihre Botschaft an alle Frauen im Berufsleben: Die Power<br />

für diese notwendige Transformation muss von uns kommen.<br />

Aus unserer eigenen Motivation heraus. Frauen sind<br />

keine Opfer, wir haben schon immer mutig Verantwortung<br />

übernommen. Dazu möchte die erfahrene Top-Managerin<br />

motivieren. In ihrem Buch gibt sie deshalb aus der Erfahrung<br />

eines erfüllten Berufslebens 46 Denkanstöße für<br />

eine Karriere auf Augenhöhe – für unsere Töchter, aber<br />

auch für eine gerechtere, inklusivere und bessere Gesellschaft.<br />

ISBN: 978-3867747875, 20€<br />

Gewinnen Sie! E-Mail genügt!<br />

Wir verlosen 5 Exemplare des Buches, gesponsert von Murrmann<br />

Publishers. Wer teilnehmen möchte, schicke bitte<br />

bis zum 15.3.<strong>24</strong> eine E-Mail mit dem Stichwort „Hamilton“<br />

und der Adresse an schweden<strong>aktuell</strong>@nordis.biz. Über die<br />

Poster von Nordic Ambiente freuten sich Josefine Brühl<br />

(Frankfurt), Lars Kilander (Düsseldorf) und Simone Kühn<br />

(Oberaudorf).<br />

KOLUMNE LUNDIN<br />

DAS HOHE LIED AUF<br />

DIE MUSEEN<br />

Bei verregneten Städtetouren sind sie oft die letzte Rettung.<br />

Sie verwandeln quengelnde Kinder in staunende<br />

– und ruhige – Wesen. Aber vor allem sind sie Stätten<br />

der Erkenntnis. Wo kommen wir her und wie könnte die<br />

Zukunft aussehen?<br />

Deutschland ist proppenvoll von Museen, insgesamt<br />

mehr als 7.000. Da sind die Tempel der bildenden Kunst<br />

wie das Städel in Frankfurt und das Museum Ludwig in<br />

Köln. Es gibt großartige naturhistorische oder technische<br />

Sammlungen wie das Deutsche Museum. Aber auch<br />

Exoten wie das Dackelmuseum, das Foltermuseum und<br />

das Museum des Nachttopfes.<br />

Allesamt leben sie gefährlich. Die Kosten laufen davon,<br />

nicht zuletzt die Mieten. In Deutschland helfen die Eintrittsgebühren<br />

der etwa 100 Millionen jährlichen Besucher.<br />

Aber meistens müssen zusätzlich die Kommunen<br />

oder andere Träger in die Kasse greifen. Das verhindert<br />

immer noch eine Entwicklung wie in den USA, wo schätzungsweise<br />

ein Drittel der hauptsächlich von Spenden<br />

abhängigen Museen von der Schließung bedroht sind.<br />

Auch in <strong>Schweden</strong> weht den über 800 Museen ein eiskalter<br />

Wind entgegen. So kalt, dass den Angestellten des<br />

Nordischen Museums in Stockholm im letzten Winter<br />

warme Pullover ausgeteilt wurden, weil es an Geld für<br />

die Heizung fehlte. Ganz schließen musste im letzten<br />

Jahr das Naturhistorische Reichsmuseum in Stockholm,<br />

weil das Dach nicht mehr sicher war – eine Folge von<br />

jahrelangem Mangelbetrieb. Es führte zu einem Aufschrei,<br />

nicht nur in <strong>Schweden</strong>. “Wie kann ein reiches<br />

Land wie <strong>Schweden</strong> so etwas geschehen lassen?“, fragte<br />

voller Entsetzen Johannes Vogel, Chef des Museums für<br />

Naturkunde in Berlin. Zur Wahrheit gehört: Es wird nicht<br />

besser werden. Der Haushalt <strong>Schweden</strong>s steht ganz im<br />

Zeichen der Investitionen in Verteidigung und Kriminalitätsbekämpfung.<br />

Mehr als die Hälfte der Kommunen<br />

werden 20<strong>24</strong> den Kulturetat senken, nicht einmal ein<br />

Zehntel schafft einen Inflationsausgleich. Jetzt geht es<br />

darum, eine neue Daseinsberechtigung zu finden. Das<br />

Museum des Tanzes will zum Beispiel Tanzkurse anbieten.<br />

„Wir müssen uns an die neue Wirklichkeit anpassen -<br />

oder aussterben“, mahnt der Museumsleiter. Aber was ist,<br />

wenn der unmittelbare Nutzen nicht gegeben ist?<br />

4 5


Kammerkompetenz<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Welche Bedeutung<br />

hat die Europawahl?<br />

Fumex beim German Design Award<br />

Ende Januar durfte unser Mitglied<br />

Fumex bei dem German Design<br />

Award den Preis für „Excellent Product<br />

Design“ in der Kategorie „Industrie“<br />

entgegennehmen.<br />

Karima Kuschel (Geschäftsführerin, Fumex<br />

GmbH), Patrik Andersson (M.F.A. Industrial<br />

Designer, Fumex AB)<br />

SCA: 6.500 qm neue Umschlagsfläche im Ostuferhafen Kiel<br />

Anfang Februar 20<strong>24</strong> konnte die SCA Logistics GmbH im<br />

Kieler Ostuferhafen den neuen Schuppen 6 mit einer<br />

Lagerfläche von 6.000 Quadratmetern vom Seehafen<br />

Kiel übernehmen und in das Lagerkonzept des Kunden Holmen<br />

Iggesund Paperboard integrieren.<br />

Nach einer gut 6-monatigen Bauzeit entstand aus dem ursprünglichen<br />

Schutzdach für Schnitthölzer ein modernes Lagergebäude<br />

für hochwertigste, palettierte Papierprodukte. Durch die Anbringung<br />

von Außenwänden an die Stützkonstruktionen, den Austausch<br />

der Flächenpflasterung gegen einen hoch strapazierfähigen<br />

und belastbaren, für Papierprodukte geeigneten Betonboden,<br />

die Einbringung moderner Beleuchtungstechnologien und die<br />

Schaffung von zusätzlicher überdachter Lade- und Vorstaufläche<br />

„Als mittelständiges Unternehmen mit<br />

einem hauseigenen Team für Produktentwicklung<br />

sind wir sehr stolz darauf, dass<br />

wir uns auf einem so hohen Niveau mit<br />

Innovatoren messen zu können. Design ist<br />

nicht nur Aussehen. Bei jedem Projekt zielen<br />

wir auf eine starke Kombination aus<br />

Funktion, Kundenwert und Ästhetik. Dank<br />

unserer kontinuierlichen Produktentwicklung<br />

schaffen wir es auch, uns erfolgreich<br />

von unseren Mitbewerbern abzugrenzen<br />

und uns so unsere starke internationale<br />

Marktposition zu sichern,“ sagt Karima<br />

Kuschel, Geschäftsführerin bei Fumex<br />

Deutschland.<br />

Der ausgezeichnete FUMEX PSS ist der<br />

erste reinraumzertifizierte Absaugarm<br />

mit FDA und ATEX konformen Design für<br />

Branchen mit hohen Reinheitsanforderungen.<br />

Das nachhaltige Design umfasst<br />

externe Tragarme, die für den niedrigsten<br />

Druckabfall und Energieeffizienz sorgen.<br />

Die Leichtbaukonstruktion mit komplett<br />

versiegeltem Profil, wenigen und lebensmittelechten<br />

Komponenten, hochglanzpoliertem,<br />

säurebeständigem Edelstahl und<br />

antistatischem Schlauch mit Schnellverschlüssen<br />

machen den PSS marktführend<br />

leicht zu reinigen.<br />

„Wir arbeiten ständig an der Entwicklung<br />

von neuen Produkten, die zu den fortschrittlichsten<br />

auf dem Markt zählen. Der<br />

FUMEX PSS setzt einen neuen Standard<br />

für Absaugarme in anspruchsvollen Umgebungen,“<br />

sagt Karima Kuschel.<br />

Der German Design Award wird von<br />

dem Rat für Formgebung verliehen.<br />

Der Rat für Formgebung wurde<br />

1953 auf Initiative des Deutschen Bundestages<br />

als Stiftung gegründet und unterstützt<br />

die Wirtschaft dabei, konsequent<br />

Markenmehrwert durch Design zu erzielen.<br />

Der Award hat es sich zum Ziel gesetzt,<br />

die vielfältigen Transformationsaufgaben<br />

unserer Zeit durch Design zu<br />

fördern, denn herausragende Beispiele<br />

geben Orientierung für andere. Eine<br />

hochkarätige internationale Jury zeichnet<br />

diese wegweisenden Designleistungen<br />

aus – und der German Design Award macht<br />

die Gestaltungstrends in einem glanzvollen<br />

Rahmen branchenübergreifend<br />

sichtbar.<br />

entstand eine hochmoderne, maßgeschneiderte Lagerhalle für<br />

die Produkte des Kunden Iggesund Holmen Paper AB. Holmen<br />

Iggesund Paperboard AB produziert eine spezielle Pappe zur<br />

Herstellung der hochwertigsten Kartonagen und Verpackungen,<br />

die von Kiel aus weltweit distribuiert wird.„Mit der Überführung<br />

der Palettenware in den neuen Schuppen 6 mit 6.500 qm Fläche<br />

sind wir in der Lage, einen maßgeschneiderten Lager- und<br />

Umschlagsschuppen in Betrieb zu nehmen. Auf der dadurch freiwerdenden<br />

Fläche des 2016 fertiggestellten Schuppen 5 können<br />

wir mit diesem Schritt die Flächenproduktivität für Rollenware<br />

deutlich steigern. Somit sind wir auf die zukünftigen positiven<br />

Mengenentwicklung bestens vorbereitet“ so Jörn Grage, Geschäftsführer<br />

der SCA Logistics GmbH Kiel.<br />

In einer Zeit voller Herausforderungen steht Europa vor der wichtigen Aufgabe, geeint<br />

und handlungsfähig zu bleiben. Die Europawahl 20<strong>24</strong> ist von entscheidender<br />

Bedeutung, denn sie wird darüber entscheiden, ob Europa seine demokratische und<br />

rechtsstaatliche Tradition bewahrt oder ob Nationalisten an Einfluss gewinnen. Ist<br />

dafür die Zusammensetzung des Europäischen Parlaments von Bedeutung? Absolut ja!<br />

Es wirkt als europäischer Gesetzgeber gemeinsam mit dem Ministerrat unmittelbar auf<br />

den Alltag der Unionsbürger ein! Es beschließt den EU-Haushalt, wählt die Europäische<br />

Kommission und entscheidet über EU-Beitritte und Freihandelsabkommen mit Drittstaaten.<br />

Gefragt ist jetzt ein starker europäischer Zusammenhalt, eine starke Stimme<br />

der EU als Beitrag zur Lösung globaler Konflikte wie den Klimawandel, den Kampf gegen<br />

Krieg und Terror sowie die weltweite Migration. Europa muss eine eigenständige<br />

Position neben den globalen Systemkonkurrenten China und Russland behaupten. Ob<br />

dabei stets auf die USA als Verbündeter gebaut werden kann, werden die amerikanischen<br />

Präsidentschaftswahlen zeigen.<br />

Auch dürfen wir die Bedeutung der Europawahl für die deutsch-schwedischen Beziehungen<br />

in Wirtschaft, Politik, Kunst und Kultur nicht außer Acht lassen. Die Entscheidungen,<br />

die in den Plenarsälen von Straßburg und Brüssel getroffen werden, prägen unseren<br />

Alltag, beeinflussen unsere Wirtschaft und gestalten unsere kulturelle Landschaft. Die<br />

Wahl von Abgeordneten, die sich für eine Vertiefung des Europäischen Binnenmarkts<br />

einsetzen, könnte auch den bilateralen Handel ankurbeln und Handelshemmnisse aus<br />

dem Weg räumen. Ebenso könnten gewählte Parlamentarier, die kulturelle Vielfalt in<br />

Deutschland und <strong>Schweden</strong> unterstützen und den künstlerischen Austausch fördern.<br />

Nicht zuletzt könnten die Abgeordneten Maßnahmen zur Gleichstellung in der Arbeitswelt<br />

vorantreiben und Programme zur politischen Beteiligung junger Menschen fördern.<br />

WICHTIG: Damit Deine Stimme zur Europawahl zählt, ist es entscheidend, im Wählerverzeichnis<br />

der Gemeinde eingetragen zu sein. Schwedische Staatsbürger können in<br />

Deutschland oder <strong>Schweden</strong> wählen. Wer bei der Europawahl 2019 bereits in Deutschland<br />

gewählt hat, ist automatisch im deutschen Wählerverzeichnis seiner Wohnortgemeinde<br />

eingetragen. Wer bisher in Deutschland nicht gewählt hat, muss sich bis zum<br />

19. Mai 20<strong>24</strong> in das Wählerverzeichnis der Gemeinde eintragen lassen. Schwedische<br />

Staatsbürger, die in <strong>Schweden</strong> wählen möchten, aber dort nicht amtlich gemeldet sind,<br />

können sich bis spätestens 30 Tage vor der Wahl ins schwedische Wählerverzeichnis<br />

eintragen lassen. Dazu gibt es ein Formular "Ny adress/röstlängd för utvandrad" auf der<br />

Website von Skatteverket.<br />

Jetzt liegt es an jedem von uns, die freiheitliche Zukunft in der EU zu gestalten. Europa ist<br />

unsere Zukunft und wir müssen sicherstellen, dass proeuropäische, demokratische Kräfte<br />

die Oberhand behalten!<br />

Margret Dotter<br />

Viking Communikation<br />

m.dotter@inter-cultural-training.eu<br />

+49 176 21037326<br />

In unserer Rubrik<br />

„Kammerkompetenz“<br />

schreiben Mitglieder<br />

der Beratergruppen<br />

über <strong>aktuell</strong>e Fragen<br />

aus Wirtschaft und Recht.<br />

6 7


Mittelstand<br />

Mittelstand:<br />

Die Größe<br />

der Kleineren<br />

VON PETER MARX<br />

Das Kammermitglied Benders produziert seit 1960<br />

Dachsteine – und feierte im vergangenen Jahr sein<br />

dreißigjähriges Jubiläum in Deutschland mit 25 Jahren<br />

Produktion vor Ort. Das Unternehmen befindet sich<br />

in dritter Generation im Familienbesitz. Die Benders<br />

Deutschland GmbH in Laage beschäftigt 34 Mitarbeitende.<br />

Nicht nur in Deutschland, sondern in<br />

ganz Europa bildet der Mittelstand<br />

das Rückgrat der Wirtschaft. Legt<br />

man die Definition der EU-Kommission<br />

zugrunde, gehören so gut wie<br />

alle Unternehmen in der EU zum Mittelstand: 99,8<br />

% aller Unternehmen fallen in die Kategorie der<br />

kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit bis<br />

zu <strong>24</strong>9 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von<br />

bis zu 50 Millionen Euro.<br />

Doch was so homogen klingt, gestaltet sich bei näherem<br />

Hinsehen sehr unterschiedlich. Denn wenn<br />

man nicht einfach alle Nicht-Konzerne subsummiert,<br />

sondern die Zahlen differenziert betrachtet,<br />

zeigen sich in der EU signifikante Unterschiede –<br />

gerade auch zwischen Deutschland und <strong>Schweden</strong>.<br />

Vor allem gibt es in Deutschland im Verhältnis<br />

deutlich mehr größere KMU als in <strong>Schweden</strong> –<br />

und im Rest der Europäischen Union. Im EU-<br />

Durchschnitt gehören die überwältigende Mehrheit<br />

von 93 Prozent zu den Kleinstunternehmen<br />

mit weniger als zehn Mitarbeitern. Sechs Prozent<br />

sind Kleinunternehmen mit 10-49 Angestellten<br />

und nur ein Prozent hat über 50 Mitarbeiter. In<br />

Deutschland dagegen sind diese Werte mehr als<br />

doppelt so hoch.<br />

Und genau das macht einen entscheidenden Unterschied.<br />

Die Zahl der Unternehmen mit mehr<br />

als 50 Beschäftigten liegt in <strong>Schweden</strong> bei unter<br />

8.500, in Deutschland bei über 90.000.<br />

Diese vielfältigere Größenstruktur gilt als der<br />

Grund für die Stärke des deutschen Mittelstandes,<br />

sorgt sie doch für eine besonders gute Aufteilung<br />

der vertikalen Wertschöpfungskette. Das bedeutet<br />

konkret, dass Großunternehmen ihre Vorprodukte<br />

von großen Mittelständlern beziehen können<br />

während diese wiederum auf kleinere mittelständische<br />

Unternehmen zurückgreifen.<br />

KMU-Definition der Europäischen Kommission<br />

Unternehmen Beschäftigte Umsatz<br />

Kleinstunternehmen bis 9 bis 2 Millionen Euro<br />

Kleinunternehmen bis 49 bis 10 Millionen Euro<br />

Mittlere Unternehmen bis <strong>24</strong>9 bis 50 Millionen Euro<br />

Größere Mittelständler sind<br />

exportorientierter und innovativer<br />

Viele größere Mittelständler – das hat auch einen<br />

unmittelbaren Einfluss auf den Export. Große Mittelständler<br />

sind oftmals exportorientierter, da sie<br />

die finanziellen Möglichkeiten und das erforderliche<br />

Know-how besitzen, um ausländische Märkte<br />

zu erschließen. Über die Hälfte der mittelständischen<br />

Unternehmen ab 50 Bediensteten exportieren,<br />

die mittelgroßen Mittelständler sind ebenfalls<br />

zu mehr als einem Drittel Exportunternehmen. Im<br />

Vergleich arbeiten 21 Prozent der Kleinstunternehmen<br />

exportorientiert.<br />

Größere KMU sind zudem innovativer als ihre kleineren<br />

Mitbewerber, weil sie eher über die notwendigen<br />

Ressourcen verfügen, um in Forschung und<br />

Entwicklung zu investieren. Wobei manchmal gerade<br />

die ganz kleinen und flexiblen Unternehmen<br />

für überraschende Innovationen sorgen. Dafür gibt<br />

9


Mittelstand<br />

Das Kammermitglied QleanAir<br />

mit Hauptsitz in Stockholm sorgt<br />

für saubere, gefilterte Raumluft.<br />

Mit über 150 Mitarbeitern ein<br />

klassisches mittelgroßes Unternehmen,<br />

das seine Produkte auf<br />

4 Kontinenten vertreibt.<br />

es gerade in <strong>Schweden</strong> viele faszinierende Beispiele.<br />

Dafür muß man nicht nur die global erfolgreichen<br />

Beispiele Spotify oder Klarna heranziehen.<br />

Auch Mittelständler wie Parkster sind aus einer<br />

innovativen Idee geboren und dann systematisch<br />

entwickelt worden.<br />

14.000 Mid Caps:<br />

Zwischenwelten von Belang<br />

Neben den klassischen<br />

KMU mit bis zum <strong>24</strong>9<br />

Beschäftigten gibt es in<br />

Deutschland zudem viele<br />

größere Mittelständler<br />

mit etwa 500 bis 3.000<br />

Beschäftigten – die so<br />

genannten Mid Caps.<br />

Diese fallen zwar nicht<br />

unter die KMU-Definition<br />

der EU-Kommission, gehören<br />

in einem weiteren<br />

Verständnis aber auch<br />

zum Mittelstand, da sie nicht die klassischen Konzernstrukturen<br />

von Großunternehmen aufweisen,<br />

sondern oftmals familien- oder inhabergeführt<br />

sind. Mid Caps schaffen viele sichere Arbeitsplätze,<br />

weisen einen hohen Internationalisierungsgrad<br />

auf und sind oft besonders innovativ. In Deutschland<br />

gibt es etwa 14.000 Mid Caps, die meisten<br />

davon im Maschinenbau und der Metall- und Elektroindustrie.<br />

Diese Vielzahl großer Mittelständler<br />

ist ein Alleinstellungsmerkmal und wesentlicher<br />

Erfolgsfaktor der deutschen Wirtschaft.<br />

Doch auch für die schwedische Wirtschaft spielen<br />

Mid Caps eine wichtige Rolle, insbesondere im<br />

industriellen Bereich, bei digitaler Infrastruktur,<br />

Energie, nachhaltiger Verpackung und Gesundheit.<br />

Die schwedischen Mid Caps sind aber deutlich<br />

eher geneigt, an die Börse zu gehen als ihre deutschen<br />

Kollegen. <strong>Schweden</strong> profitiere mit Wasserstoff-<br />

und Windenergie-Aktien stark vom Thema<br />

Nachhaltigkeit, das auch in Fonds eine wesentliche<br />

Rolle spiele, sagt der Skandinavien-Börsenexperte<br />

Florian Romacker: "Besonders interessant sind<br />

Wachstumsunternehmen mit einer herausragenden<br />

Marktstellung in einer Nische wie zum Beispiel<br />

die Hexagon-Composites-Tochter Hexagon<br />

Purus, der Weltmarktführer für Wasserstoffbehälter<br />

aus Stockholm. Im Unterschied zu Deutschland<br />

gehen viele mittelständische Unternehmen, die<br />

in solchen Nischen stark sind, in Skandinavien an<br />

die Börse." In Deutschland hingegen sind die Worte<br />

Mittelstand und Familienunternehmen untrennbar<br />

miteinander verbunden, denn die überwiegende<br />

Mehrheit der kleinen und mittleren Betriebe ist<br />

familiengeführt. Eigentum und Leitung liegen im<br />

Mittelstand oft in einer Hand. Familiengeführte<br />

Unternehmen stehen im besonderen Maße für<br />

verantwortungsvolles Unternehmertum. Sie haben<br />

eine enge Bindung zu ihren Beschäftigten und<br />

setzten auf Kontinuität und Nachhaltigkeit statt<br />

auf schnelle Gewinne.<br />

Ausgewogene Branchenstruktur:<br />

Nische als Stärke<br />

Vom klassischen Handwerksunternehmen über<br />

den Einzelhändler bis hin zum familiengeführten<br />

Industrieunternehmen: Der deutsche Mittelstand<br />

wird auch durch seine ausgewogene Branchenstruktur<br />

gestärkt. Diese Vielfalt wirkt sich positiv<br />

auf die Resilienz des Mittelstands aus: sind einzelne<br />

Wirtschaftssektoren von externen Schocks<br />

betroffen, können andere Branchen die Auswirkungen<br />

abfedern. Die diversifizierte Branchenaufteilung<br />

des deutschen Mittelstands hat sich bereits<br />

in mehreren Krisen bewährt. Viele Mittelständler<br />

haben sich auf ein bestimmtes Marktsegment spezialisiert<br />

und sich dort zu einem führenden Anbieter<br />

entwickelt. Der Vorteil dieser Spezialisierung:<br />

Die produzierten Nischenprodukte sind komplex,<br />

qualitativ hochwertig und individuell auf Kundenwünsche<br />

abgestimmt. Eine einzigartige Mischung,<br />

die die Produkte besonders gefragt und zugleich<br />

schwer kopierbar macht.<br />

Solche erfolgreichen spezialisierten Mittelständler<br />

finden sich natürlich auch in <strong>Schweden</strong> – und<br />

ihre Tochtergesellschaften dann auch in den Reihen<br />

der Schwedischen Handelskammer. Namen<br />

wie Benders, Fumex, Kongamek oder Parkster stehen<br />

für Spezialisten mit einem scharfen Angebotsprofil.<br />

Heimliche Weltmarktführer<br />

Ausdruck der Spezialisierung und Innovationskraft<br />

des deutschen Mittelstands ist auch die große Zahl<br />

an Unternehmen, die in ihrem Segment Weltmarktführer<br />

sind. Es ist schon beeindruckend: Weltweit<br />

kommen mehr als die Hälfte der sogenannten hidden<br />

champions aus Deutschland. Die „heimlichen“<br />

kommen oft aus dem Maschinenbau oder der Automobilzulieferung<br />

und bedienen überwiegend<br />

Geschäftskunden aus der Industrie, weshalb sie<br />

vielen Endverbrauchern nicht bekannt sind.<br />

Ökonomisches Umfeld<br />

Doch Deutschlands Mittelständler sind für ihren<br />

Erfolg nicht ganz allein verantwortlich. Seit<br />

langem profitieren sie von einer starken Binnen-<br />

Kammermitglied Kongamek: Paul Haglund (Mitte),<br />

Gründer des Mittelstandsunternehmens Kongamek, hat<br />

sich trotz attraktiver Kaufangebote entschlossen, die<br />

Firma in Familienhand zu lassen. Vor 2 Jahren übergab<br />

er an die Kinder Johanna und Jonathan.<br />

nachfrage, der Existenz vieler Cluster, einer guten<br />

Infrastruktur und dem Angebot an qualifizierten<br />

Fachkräften. Die Stärke des schwedischen Mittelstands<br />

dagegen ist vor allem die Digitalisierung.<br />

<strong>Schweden</strong> hat europaweit den höchsten Anteil<br />

and digitalisierten KMU und mehr als zwei Drittel<br />

nutzen Clouddienste. Schon zehn Prozent der<br />

Mittelständler in <strong>Schweden</strong> nutzen Künstliche Intelligenz<br />

und ein Fünftel analysiert Big Data für<br />

seine Geschäftsprozesse. Auch wenn es um das<br />

Verkaufen online geht, führt <strong>Schweden</strong> in der EU:<br />

die kleinen und mittleren Unternehmen machen<br />

19 Prozent des Gesamtumsatz des schwedischen<br />

E-Commerce aus.<br />

Kammermitglied Parkster: Typisch schwedisch – Geboren aus einer<br />

spontanen Idee, hat sich Parkster von <strong>Schweden</strong> aus inzwischen in<br />

mehreren Ländern etabliert.<br />

Standortwahl: Auf Cluster achten<br />

Ein wichtiger Standortvorteil Deutschlands ist die Vielzahl<br />

bestehender Cluster-Strukturen. Unter Clustern versteht man<br />

gebündelte Zulieferer-Abnehmer Strukturen, also die geografische<br />

Konzentration miteinander verbundener Unternehmen<br />

derselben Branche. Die Vorteile solcher Cluster liegen auf der<br />

Hand: sie zeichnen sich durch eine große Nähe zu Zulieferern,<br />

Abnehmern und Forschungseinrichtungen aus und weisen die<br />

notwendige Infrastruktur auf, die von allen Unternehmen des<br />

Clusters genutzt und erhalten wird. Auch Forschungskooperationen<br />

und der Austausch von Know-how können in diesem<br />

Netzwerk vereinfacht stattfinden. Deutschland verfügt im europäischen<br />

Vergleich über besonders viele Cluster-Strukturen.<br />

In der EU führende Cluster gibt es beispielsweise im Bereich<br />

Automotive (Stuttgart und Oberbayern), Biopharmazie (Freiburg,<br />

Berlin, Darmstadt), Logistik (Ruhrgebiet) oder Luftfahrt<br />

(Hamburg). Für schwedische Unternehmen, die sich auf dem<br />

deutschen Markt etablieren wollen, kann es relevant sein, sich<br />

bei der Standortplanung über solche Clusterstrukturen zu informieren.<br />

Die Seite clusterplattform.de bietet einen Überblick.<br />

10<br />

11


Museen und Ausstellungen<br />

Ab ins Museum!<br />

VON SARAH FEGRAEUS<br />

Waren Sie schon drin? Die Caspar David Friedrich Ausstellung<br />

in Hamburg zieht gerade Zigtausende von Besuchern an, ein regelrechter<br />

Hype. Doch genau so beeindruckend kann der Besuch in<br />

einem fast menschenleeren Spezialmuseum sein, das liebevoll ein<br />

Nischenthema ausleuchtet. Die Museumslandschaft in Deutschland<br />

und <strong>Schweden</strong> ist äußerst vielseitig – für jeden ist etwas dabei.<br />

Auf unterschiedlichste Weise schaffen<br />

Museen kulturellen Austausch und<br />

Inspiration. Doch wie wird in <strong>Schweden</strong><br />

dieser Austausch zwischen den<br />

Betrachtern und der dargestellten<br />

Kunst oder Thematik vermittelt? Wie arbeiten Ausstellungsdesigner,<br />

was für didaktische Konzepte<br />

sind hier entscheidend? Welche gesellschaftliche<br />

Funktion haben Museen und wie werden sie finanziert?<br />

Bildungsauftrag für ein breites<br />

Publikum<br />

Die mehr als 1.500 Museen in <strong>Schweden</strong> locken<br />

jährlich etwa 30 Millionen Besucher an – deutlich<br />

mehr Menschen, als Kinos oder Sportstätten.<br />

Der schwedische Staat weist ihnen eine wichtige<br />

Aufgabe im öffentlichen Bildungsangebot zu. Im<br />

Museumsgesetz für öffentlich kontrollierte Museen,<br />

das 2017 mit breiter politischer Mehrheit<br />

verabschiedet wurde, heißt es, dass Museen durch<br />

die Förderung von Wissen, kulturellen Erfahrungen<br />

und freiem Denken zur Gesellschaft und ihrer<br />

Entwicklung beitragen sollen. Laut Gesetz müssen<br />

die Auftraggeber der Museen, der Staat, die Kommunen<br />

und die Landkreise, sicherstellen, dass ein<br />

Museum einen entscheidenden Einfluss auf den<br />

Inhalt seiner Aktivitäten hat.<br />

Das bedeutet, dass die Politik auf Distanz bleiben<br />

und die Professionalität der Museumseinrichtungen<br />

respektieren muss. Die Museen ihrerseits müssen<br />

dafür sorgen, dass Ausstellungen und andere<br />

öffentliche Aktivitäten wissensbasiert sind.<br />

Vielleicht liegt es an dieser Neutralität, dass Museen<br />

in Umfragen des SOM-Instituts der Universität<br />

Göteborg mit die höchsten Vertrauenswerte<br />

genießen.<br />

Der Schwedische Museumsverband zählt es denn<br />

auch zu seinen vordringlichsten Zielen, dass Museen<br />

starke Wissensinstitutionen sind, in denen<br />

das lebenslange Lernen im Mittelpunkt steht. Dazu<br />

gehöre auch die „Sicherung der Professionalität<br />

der Museen und damit der Glaubwürdigkeit des<br />

gesamten Sektors.“ Museen haben also in <strong>Schweden</strong><br />

einen expliziten Bildungsauftrag – für alle<br />

Generationen. Die Museen sollen „klare gesellschaftliche<br />

Akteure sein, die Treffpunkte und Are-<br />

Kunst in der Provinz: Das Vandalorum im smaländichen Värnamo ist ein<br />

Museum für regionale, schwedische und internationale Gegenwartskunst<br />

und Design. Die Kunst wird in drei roten Scheunen ausgestellt, als<br />

Anspielung auf die traditionellen roten Häuser der Gegend.<br />

12


Museen und Ausstellungen<br />

Das IKEA Museum in Älmhult<br />

nen für den Dialog über Vergangenheit, Gegenwart<br />

und Zukunft sind“, formuliert der Museumsverband<br />

selbstbewusst. Schwedische Museen wollen ganz<br />

bewusst für das breite Publikum attraktiv sein. „Der<br />

Zugang zur Kultur wird durch Faktoren wie sozioökonomischer<br />

Hintergrund, Geschlecht, Bildung<br />

und Wohnort eingeschränkt“, heißt es in einem<br />

Statement des Verbandes. Das Potenzial der Museen,<br />

ein breites Publikum zu erreichen, sei groß,<br />

da sie über das ganze Land verteilt seien und viele<br />

Besucher anzögen. Im internationalen Vergleich<br />

haben die schwedischen Museen „eine starke Position<br />

als Besucherarenen und Treffpunkte“, erklärt<br />

der Verband.<br />

Fotografiska:<br />

Privatwirtschaftliches Konzept<br />

So viel gesellschaftliche Mission und didaktischer<br />

Anspruch kann möglicherweise<br />

auch einengen. Die Brüder Jan und Per Broman<br />

gründeten jedenfalls ihr Fotokunstmuseum<br />

Fotografiska 2010 in Stockholm bewusst ohne<br />

staatliche Unterstützung. Das Ziel der beiden: Internationale<br />

Fotokunst nach <strong>Schweden</strong> bringen.<br />

Fotografiska habe nie in das alte Kulturmodell<br />

hineingepasst und verlangt, von jemand anderem<br />

mitfinanziert zu werden, so Gründer Jan Broman.<br />

Das Museum sei vollkommen selbstfinanziert aus<br />

dem Eigenkapital der Brüder.<br />

Diese wollten ihre künstlerische<br />

Freiheit bewahren und<br />

sahen dies nur durch finanzielle<br />

Unabhängigkeit gewährleistet.<br />

Sie verbanden<br />

die Kunstpräsentation konsequent<br />

mit einem Wirtschaftskonzept,<br />

das Einnahmen aus<br />

Gastronomie und Vermietung<br />

umfasst. Damit schufen sie<br />

ein innovatives Konzept, das<br />

mehr und mehr expandiert.<br />

Aus einem Standort sind nun sechs geworden:<br />

Stockholm, New York, Tallinn, Miami, Shanghai und<br />

nun auch Berlin. Keine Frage: Das Fotomuseum<br />

gehört in der Kunstwelt zu einer der innovativsten<br />

Ausstellungsflächen. Im Berliner Standort des<br />

Fotomuseums werden Kunst, Kultur und kulinarische<br />

Erlebnisse miteinander verbunden. Auf fünf<br />

Etagen sind eine Bar, ein Café, ein Restaurant und<br />

direkt neben dem Museum eine Bäckerei verortet.<br />

So muss der Besucher nicht einmal die Ausstellung<br />

verlassen, sondern kann stattdessen in den vielen<br />

Räumlichkeiten verweilen. Der Museumsbesuch<br />

wird zu einer Art glamourösem Food-Court-Erlebnis<br />

mit integrierter Kunst.<br />

Ticken <strong>Schweden</strong>s Museen anders?<br />

Sicher ist das Fotomuseum keine Blaupause für<br />

alle schwedischen Museen, aber in der Offenheit<br />

für neue Ideen und in dem Bemühen, durch eine<br />

spannende Location, ausgefallene Gastronomie<br />

und andere Anziehungsmomente jenseits des reinen<br />

inhaltlichen Themas befindet es sich in einer<br />

spürbaren Nähe zu vielen öffentlich geförderten<br />

Museen in <strong>Schweden</strong>.<br />

Die Museumskonzepte in <strong>Schweden</strong> beinhalten<br />

oft Formen des sogenannten „Reenactment“, wodurch<br />

die jeweilige Ausstellung sinnlich-lebendig<br />

gehalten wird. Mit dieser möglichst authentischen<br />

Inszenierung geschichtlicher Ereignisse werden<br />

die vergangenen Epochen gewissermaßen in die<br />

Gegenwart geholt. So können Schaulustige im<br />

Fotevikens Museum in Südschweden das Wikingerleben<br />

bestaunen und in diversen Workshops,<br />

beispielsweise beim Kochen am Lagerfeuer mitmachen.<br />

Der Museumsbesuch wird also zu einem<br />

interaktiven Erlebnis.<br />

„Es geht auch darum,<br />

größere Museenszentren<br />

zu schaffen und in diesen<br />

dann verschiedene kleinere<br />

Ausstellungen anzubieten“<br />

In den Stockholmer Kulturhotspots fällt dieser Erlebnisaspekt<br />

ebenfalls auf. Das Freilichtmuseum<br />

Skansen ist quasi die Mutter dieser Vermittlung<br />

volkskundlichen Wissens. Das Museum wurde im<br />

Jahre 1881, als erstes Freilichtmuseum der Welt,<br />

eröffnet und besteht aus verschiedenen Milieus<br />

aus den vergangenen Epochen, wodurch die Besuchenden<br />

die verschiedenen Gesellschaftsschichten,<br />

Bauernhöfe und Landschaften hautnah miterleben<br />

können.<br />

Im Vasa-Museum kann man das Kriegsschiff Vasa,<br />

das im Jahre 1628 vor Stockholm unterging, in voller<br />

Pracht bestaunen. Neben dem Schiff sind verschiedenste<br />

Begleitausstellungen zu Einzelaspekten<br />

zu sehen, es gibt eine digitale Museumstour<br />

und einen Podcast, der zu Reisen in die Vergangenheit<br />

einlädt.<br />

Ganz der Gegenwart verschrieben ist dagegen<br />

Färgfabriken, eine Kunstgalerie für zeitgenössische<br />

Kunst und Architektur. In einem denkmalgeschützten<br />

Gebäude im alten Industriegebiet von<br />

Lövholmen gibt es neben Ausstellungen Vorträge,<br />

Workshops und andere kulturelle Aktivitäten. „Indem<br />

wir experimentell und grenzüberschreitend<br />

arbeiten und unterschiedliche Erfahrungen und<br />

Kompetenzen zusammenbringen, schafft Färgfabriken<br />

die Voraussetzungen für neue Gedanken,<br />

Erkenntnisse und künstlerische Gestaltungen“, formuliert<br />

das Haus seinen ganz eigenen Anspruch<br />

auf gesellschaftliche Relevanz. Färgfabriken arbeitet<br />

in Satelliten- und Kooperationsprojekten mit<br />

Architekten, Künstlern, Institutionen, Organisationen<br />

und Forschern auf der ganzen Welt zusammen.<br />

Dies inspiriert und trägt in vielerlei Hinsicht<br />

zu den öffentlichen Aktivitäten im Gebäude bei.<br />

Die Aktivitäten werden von einer Stiftung durchgeführt,<br />

die politisch und religiös unabhängig ist,<br />

aber von der Stadt und der Region Stockholm, dem<br />

Schwedischen Kunstrat und Lindéngruppen AB<br />

unterstützt wird. Ein nicht untypischer Finanzierungsmix<br />

für schwedische Museen.<br />

Ein weiteres wichtiges Kulturzentrum Stockholms<br />

ist die Kunst- und Designausstellung Artipelag, die<br />

sich mitten in der Natur befindet und per Fähre<br />

erreichbar ist. Das schwedische Konzept, eine Ausstellung<br />

zu planen und zu designen, besteht unter<br />

anderem darin, eine ausgefallene Szenerie für den<br />

Standort auszuwählen und ansprechende Verweil-<br />

Möglichkeiten anzubieten. Es geht auch darum,<br />

größere Museenszentren zu schaffen und in diesen<br />

dann verschiedene kleinere Ausstellungen<br />

anzubieten, wie im Fotografiska oder im Artipelag.<br />

Was bewirkt freier Eintritt?<br />

So kann ein Museum zu einem zentralen Treffpunkt<br />

werden, den man auch besucht, wenn man die Ausstellung<br />

schon kennt. Das wird auch dadurch unterstützt,<br />

dass viele Museen und Ausstellungen in<br />

<strong>Schweden</strong> freien Eintritt anbieten. Dies sei in der<br />

Museumslandschaft Skandinaviens verbreiteter als<br />

in Deutschland, meint Prof. Dr. Tibor Kliment, Professor<br />

für Empirisches Medien- und Kulturmarketing<br />

in Köln. Er hat untersucht, wie in <strong>Schweden</strong><br />

mit dem freien Eintritt experimentiert wurde. In 19<br />

der 25 staatlichen schwedischen Museen war der<br />

Eintritt im Jahre 2004 versuchsfrei freigestellt. Dadurch<br />

stiegen zunächst die Besucherzahlen an, die<br />

wiederum nach einem Jahr wieder zurückgingen.<br />

Mit dem Regierungswechsel der Konservativen im<br />

darauffolgenden Jahr wurde der freie Eintritt zunächst<br />

wieder zurückgenommen. Im Jahre 2016<br />

wurden dann erneut in 12 nationale Museen der<br />

freie Eintritt gewährt.<br />

Das Café und die Patisserie in Artipelag sind nach dem Naturfelsen vor den großen Fenstern<br />

benannt. Artipelag, die große Kunsthalle des Schärengartens in Stockholm, erhielt ihren<br />

Namen von den Worten Art, Aktivitäten und Archipel. Es ist ein internationaler Ort für Kunst,<br />

gutes Essen, Veranstaltungen, Tagungen und Aktivitäten – wunderschön gelegen am Värmdö<br />

im Stockholmer Archipel, nur 20 Minuten vom Stadtzentrum entfernt.<br />

Doch Studien ergaben, dass der gewünschte<br />

Effekt, verstärkt jüngere Menschen, finanziell<br />

schwächer gestellte Haushalte, Kinder<br />

und auch Menschen ohne Abitur und Studium<br />

durch den freien Eintritt in die schwedischen Museen<br />

zu ziehen, ausblieb. Es kamen zwar mehr Besucher,<br />

aber „more of the same kind“, so Professor<br />

Kliment. Um neue, ggf auch bildungsfernere Besuchergruppen<br />

in die Museen zu locken, sei freier<br />

Eintritt nur eine – und nicht immer ausschlaggebende<br />

– Option.<br />

Ein anderer augenfälliger Aspekt ist die digitale<br />

Ausstattung der Museumlandschaft in<br />

<strong>Schweden</strong>. Wie in den meisten Fragen der<br />

Digitalisierung ist <strong>Schweden</strong> auch hier Deutschland<br />

voraus. Zu den jeweiligen Ausstellungen<br />

werden niederschwellige digitale und gleichzeitig<br />

interaktive Möglichkeiten angeboten.<br />

Die schwedische Museumslandschaft ist also geprägt<br />

von vielen kleinen Museen einerseits und<br />

einem Trend zur Entwicklung von Kunstzentren,<br />

wie Artipelag und Fotografiska. Dahinter stecken<br />

oft auch Wirtschafts- und Marketingkonzepte, die<br />

mehrere Restaurants und Shops anbieten und<br />

auch jenseits des musealen Themas zum sozialen<br />

Treffpunkt werden. Neue private Konzepte grenzen<br />

sich von den staatlich finanzierten Museen ab, um<br />

„freier“ in ihrer Arbeit zu sein, wie der Fotografiska-<br />

Gründer Jan Broman es beschreibt. Dennoch zielt<br />

auch die staatliche Förderung darauf ab, Museen<br />

niederschwellig und für breite Bevölkerungskreise<br />

zu konzipieren und so auch einen expliziten gesellschaftlichen<br />

Bildungsauftrag zu erfüllen. Einen<br />

Beitrag zur regionalen und nationalen Identität<br />

leisten die Museen ohnehin, in dem sie das Leben<br />

vergangener Epochen vor Augen führen oder sich<br />

mit den Fragestellungen der Gegenwart auseinandersetzen.<br />

Kurzum: Museen haben eine überraschend<br />

wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Das<br />

gilt in <strong>Schweden</strong> wie in Deutschland.<br />

Und in welches Museum gehen Sie als Nächstes?<br />

„Digitales Museum“<br />

Ein besonders gelungenes Beispiel<br />

des digitalen Museums<br />

sind die Online-Führungen<br />

und interaktiven historische<br />

Erzählungen des Stadtsmuseet<br />

in Stockholm in den sozialen<br />

Medien.<br />

14 15


Museen und Ausstellungen<br />

1<br />

Klein und kurios:<br />

Gibt es dieses Museum?<br />

Zum Beispiel:<br />

Das Jamtli in Östersund<br />

4<br />

8<br />

3<br />

7<br />

In <strong>Schweden</strong> gibt es auch zahlreiche kleine und<br />

oft kuriose Museen, die durch ihre ausgefallenen<br />

Themen bestechen. In diese kleine Beispielsammlung<br />

haben wir zwei erfundene Museen eingeschmuggelt.<br />

Erkennen Sie sie?<br />

1.Im Museum of Failure in Helsingborg werden<br />

Produkte dargestellt, die als Innovationen durchstarten<br />

wollten, doch schlussendlich gescheitert<br />

sind. Von Softdrinks bis Kosmetik ist alles dabei.<br />

2. Eine Ausstellung, die wohl jede Altersgruppe<br />

anspricht, ist das Spielzeugmuseum Stockholm<br />

Toy Museum, wo Spielzeuge jeder Art vom<br />

17.Jahrhundert bis heute präsentiert werden. Über<br />

40.000 Gegenstände werden hier ausgestellt.<br />

3. Wem diese Aktivitäten noch zu etabliert klingen,<br />

sei das Thermoskannen-Museum in der Nähe<br />

von Stockholm empfohlen, das deren Erfindung<br />

im Jahre 1904 und die weitere Entwicklung<br />

verfolgt.<br />

4. Welche Gerichte sind eigentlich die unappetitlichsten<br />

der Welt? Diese Frage wird im Disgusting<br />

Food Museum in Malmö beantwortet.<br />

2<br />

5. Sollte doch die Natur im Vordergrund stehen,<br />

kann man auch in der Nähe von Göteborg in das<br />

Pilzmuseum Trollhättan fahren und hier bis zu<br />

10.000 verschiedene Pilze studieren.<br />

6. Im Stockholmer Spritmuseum wird die besondere<br />

Beziehung <strong>Schweden</strong>s zum Alkohol thematisiert.<br />

In dem Museum kann man mehr über die<br />

Herstellung, Geschmäcker und Düfte der Spirituosen<br />

erfahren.<br />

7. Das Elchfan-Museum in Vänersborg beherbergt<br />

die weltweit größte Sammlung an Elch-Devotionalien,<br />

vom lackierten Elchkot über Warnschilder<br />

bis zu Holzelchen als Regaldeko.<br />

8. Das Gitarrenmuseum in Umeå versammelt insbesondere<br />

E-Gitarren und Verstärker aus mehreren<br />

Jahrzehnten.<br />

9. Das Frauenhistorische Museum in Umeå untersucht<br />

in seiner Arbeit besonders die Rolle von<br />

Frauen in der Geschichte.<br />

10. Im Mittelmeermuseum in Stockholm kann<br />

man sich <strong>aktuell</strong> u.a. über 7000 Jahre ägyptischer<br />

Geschichte informieren.<br />

9 10<br />

5<br />

Frei erfunden sind das<br />

Elchfan-Museum und das<br />

Pilzmuseum<br />

Drei Museen an einem Ort: Das<br />

"Jamtli" in Östersund gehört<br />

zu den schönsten Beispielen<br />

schwedischer Museumskultur.<br />

Im Museums-Hauptgebäude gibt es<br />

unterirdische Landschaften, in denen<br />

die älteren Teile der Geschichte präsentiert<br />

und auch Wechselausstellungen<br />

Torgärd Notelid ist zu <strong>aktuell</strong>en Themen gezeigt werden. Im<br />

Leiterin der Besucher-<br />

Freilichtmuseum sind Häuser und Bauernhöfe<br />

im historischen Stil eingerichtet,<br />

aktivitäten im Jamtli.<br />

in denen man die späteren Teile der Geschichte von 1785-<br />

1975 erleben kann. Es gibt auch eine Scheune, in der das<br />

Jamtli hilft, alte Nutztiere zu erhalten. Im Sommer wird im<br />

„Jamtli Historieland“ die Geschichte lebendig, wenn Rollenspielerinnen<br />

und Rollenspieler zu einer spielerischen Zeitreise<br />

einladen. Seit 2018 gibt es in Jamtli auch ein Kunstmuseum,<br />

das Nationalmuseum Jamtli, das in Zusammenarbeit<br />

mit dem Nationalmuseum in Stockholm betrieben wird und<br />

weltberühmte klassische Kunst und Design zeigt.<br />

Welche Rolle spielt Jamtli in der Gesellschaft und was tun<br />

Sie, um diese Rolle zu erfüllen?<br />

Jamtli sammelt, pflegt und zeigt das kulturelle Erbe von Jämtland<br />

und Härjedalen. Ein Besuch bei uns soll Spaß machen<br />

und mindestens so spannend und unterhaltsam sein wie<br />

Erlebnisse in kommerziellen Unterhaltungszentren. Gleichzeitig<br />

soll der Besuch eine tiefere Dimension haben, indem<br />

er Wissen vermittelt, Neugierde weckt und zum Nachdenken<br />

und Vergleichen mit der Gegenwart anregt. Das Jamtli will<br />

auch eine wichtige soziale Funktion erfüllen und auf vielen<br />

Ebenen zur Teilnahme und Gemeinschaft einladen. Das Museum<br />

soll ein Wohnzimmer, ein Festplatz und eine Oase zugleich<br />

sein.<br />

Die Besucher des Jamtli erleben ein sehr sinnliches, leicht<br />

"verständliches" Museum. Wie arbeiten Ihre Ausstellungsgestalter,<br />

wenn sie ein neues Thema präsentieren wollen?<br />

Unsere Mitarbeiter bemühen sich, Erlebnisse zu schaffen,<br />

die alle Sinne ansprechen. Soweit möglich, soll man die Geschichte<br />

sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen können.<br />

Es gibt ein hohes Maß an Interaktivität, und die Besucher<br />

werden eingeladen, auszuprobieren, zu raten, Türen aufzuheben,<br />

in Gänge zu kriechen, zu klettern, Aufgaben zu lösen usw.<br />

Auch in den Bildungsprogrammen und Führungen ist eine<br />

Beteiligung vorgesehen; Hier arbeiten wir oft mit Rollenspielen,<br />

die zu einer Art Markenzeichen von Jamtlis geworden<br />

sind. Fantasie und Spielfreude sind wichtige Elemente, und<br />

wir haben festgestellt, dass dies auch bei erwachsenen Besuchern<br />

gut funktioniert. Wir bemühen uns, Bezüge zur Gegenwart<br />

herzustellen und arbeiten viel mit nostalgischen und<br />

generationenübergreifenden Erfahrungen. Auch die menschliche<br />

Begegnung ist uns sehr wichtig. In einer zunehmend digitalisierten<br />

Welt ist „Gemeinsam“ eines der Schlüsselwörter<br />

von Jamtli.<br />

Wie sprechen Sie insbesondere Kinder und Jugendliche an?<br />

Unsere Basisausstellungen sind voll von aktivierenden Elementen<br />

für Kinder - von der Rutsche durch den berühmten<br />

Seeschlangen-Tierbauch, lachenden Spiegeln im Aufzug, der<br />

Wolfshöhle unter der Treppe bis hin zum Pferdeschlitten in<br />

Originalgröße, den man beladen kann. In unserem Atelier<br />

können Kinder ihre eigenen Kunstwerke schaffen oder kulturhistorische<br />

Aktivitäten ausprobieren.<br />

Im Freilichtmuseum Jamtli gibt es einen speziellen Spielpfad.<br />

Hier können Kinder und Erwachsene gemeinsam spielen und<br />

etwas über die Geschichte lernen. So gibt es zum Beispiel<br />

eine Spielscheune mit Holztieren, ein Holzflößerspiel, eine<br />

Verkehrsschule aus dem Jahr 1956, ein Eisenbahnspiel, ein<br />

Spieldampfschiff und vieles mehr.<br />

Generell ist das Spiel eine wichtige Art und Weise, wie wir<br />

Kindern begegnen. Mit phantasievollen Zeitreisen werden<br />

Kinder in spannende Rollenspiele hineingezogen, bei denen<br />

ihre eigenen Entscheidungen bestimmen, was auf der Reise<br />

passiert. Diejenigen Kinder, die ganz tief in das Rollenspiel<br />

eintauchen wollen, können für einen Tag zu Kindern auf dem<br />

Bauernhof werden, sich zeitgemäße Kleidung ausleihen und<br />

am Alltagsleben teilnehmen.<br />

Abschließend lässt sich sagen, dass die oben beschriebene<br />

Anziehungskraft, die dem Spiel, der Fantasie, der Aktivierung<br />

und der Partizipation großen Raum gibt, auch für unsere erwachsenen<br />

Besucher gut funktioniert.<br />

Geschichte lebendig erleben.<br />

16 17<br />

6


Aus der Kammer<br />

NEUES AUS DER KAMMER<br />

Business Climate<br />

Survey: Mitmachen!<br />

Die Business Climate Survey von<br />

Team Sweden wird auf mehreren<br />

internationalen Märkten gleichzeitig<br />

durchgeführt, was die Resultate<br />

vergleichbar macht. Die lokale Umfrage<br />

zum Geschäftsklima in Deutschland ist<br />

nun gestartet: alle schwedischen Tochtergesellschaften<br />

wurden per Mail aufgerufen,<br />

sich an der Umfrage zu beteiligen und<br />

ihre Perspektive zu teilen. Die Ergebnisse<br />

werden von Team <strong>Schweden</strong> analysiert<br />

und in einem Bericht veröffentlicht. Im<br />

Juni beim Sommerempfang der Schwedischen<br />

Handelskammer in Stuttgart werden<br />

die diesjährigen Erkenntnisse erstmals<br />

dem Netzwerk präsentiert. Seien Sie<br />

dabei und nehmen Sie Ihre Chance wahr,<br />

ihre Sicht auf das <strong>aktuell</strong>e Geschäftsklima<br />

in Deutschland einzubringen. Sollten Sie<br />

keinen Link erhalten haben, wenden Sie<br />

sich an villa@schwedenkammer.de<br />

Schwedische<br />

Tochtergesellschaften<br />

in Bayern<br />

Anlässlich einer Reise von Botschafterin<br />

Veronika Wand-Danielsson nach Bayern<br />

trafen sich schwedische Tochterunternehmen<br />

des Bundeslandes, gemeinsam mit<br />

Thomas Ryberg und Elin Keim als Repräsentanten<br />

der Kammer, zu einem Abendessen<br />

mit der Botschafterin.<br />

Business Women’s Initiative:<br />

Diversity in der Werbung<br />

Im ersten BWI-Afterwork des Jahres<br />

war die Unternehmerin und Kreativdirektorin<br />

Christina Knight von der „Mad<br />

Women Academy“ zu Gast und sprach zu<br />

Diversity in der Werbungs- und Kommunikationsbranche.<br />

Christina Knight hält<br />

Vorträge und leitet Workshops auf der<br />

ganzen Welt zum Thema. Sie ist eine der<br />

ersten weiblichen Kreativdirektorinnen<br />

<strong>Schweden</strong>s. Als sie in die Werbebranche<br />

einstieg, wurde ihr schnell klar, dass es<br />

sich um einen Boys‘ Club handelte. Christina<br />

nahm die TeilnehmerInnen in ihrem<br />

Vortrag mit auf eine Zeitreise und zeigte,<br />

wie Frauen und Männer in der Werbung<br />

von der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg<br />

bis heute in Werbekampagnen dargestellt<br />

werden.<br />

Auch heute legen manche Werbemacher<br />

noch Maßstäbe aus den 1960zigern an,<br />

Es ist mittlerweile ein fester Termin:<br />

Seit bald einem Jahr lädt am letzten<br />

Freitag im Monat Hamburg zu einem<br />

Frühstücksimbiss ein. Das erste Business<br />

Breakfast 20<strong>24</strong> richtete JCC-Mitglied<br />

Brian Melican in Kooperation mit<br />

Jörg Heinemann aus. Bei Kaffee und<br />

Franzbrötchen im Eppendorfer Co-<br />

Working-Space Extraraum gewährten<br />

die beiden freiberuflichen Übersetzer<br />

tiefe Einblicke in ihren Arbeitsalltag<br />

um Frauen und Männer darzustellen. Dies<br />

gilt sogar für bekannte Weltmarken, erklärte<br />

Christina Kight. Damit erreichten<br />

diese Marken eine große kaufkraftstarke<br />

Konsumentengruppe nicht, da sich z. B.<br />

Frauen in der Werbung nicht wiedererkennen.<br />

Knight ist davon überzeugt, dass<br />

dies daran liegt, dass 89 Prozent aller Kreativdirektoren<br />

Männer sind. Intern einen<br />

Veränderungsprozess zur Vielfalt anzustoßen<br />

und dies dann nach außen zu kommunizieren,<br />

um ihre Marken zu stärken,<br />

wäre deshalb für viele Unternehmen ein<br />

profitables Unterfangen. Dass dies gelingen<br />

kann, zeigte Christina Knight in ihren<br />

abschließenden Positivbeispielen aus der<br />

Werbebranche.<br />

Für alle, die den Termin verpasst haben:<br />

Die Schulung ist auch online über www.<br />

madwomenacademy.com verfügbar.<br />

Hamburg Business Breakfast<br />

und beleuchteten einige spannende<br />

Aspekte einer Branche im Wandel: Maschinelles<br />

Übersetzen und generative<br />

künstliche Intelligenz übernehmen<br />

immer mehr Arbeitsschritte, DeepL und<br />

ChatGPT sind in aller Munde. Warum<br />

der prüfende Blick eines Sprachprofis<br />

dennoch unerlässlich bleibt, machten<br />

die beiden an einigen anschaulich<br />

dargestellten Beispielen fest – und<br />

erklärten in dem Zuge, wie die schwedische<br />

Abschiedsformel Vällkommen<br />

åter nach wie vor so oft falsch übersetzt<br />

wird … „Willkommen zurück“ zum<br />

nächsten Hamburger Business Breakfast!<br />

www.brianmelican.com<br />

www.gil43.net<br />

Region Berlin startet mit neuem Konzept<br />

Das Business Breakfast Berlin präsentiert<br />

sich in diesem Jahr im neuen<br />

Format. Für die Berliner Mitglieder<br />

der Handelskammer ist der monatliche<br />

Business Breakfast bereits ein fester Termin<br />

im Kammerkalender. Trotz des Jahreswechsels<br />

hat sich an der Möglichkeit, bei einem<br />

Frühstück neue Kontakte innerhalb der<br />

schwedisch-deutschen Wirtschaft zu knüpfen,<br />

nichts verändert. Doch es einen neuen<br />

Twist: Jeden Monat wird das Frühstück an<br />

einem anderen Ort stattfinden, da ab sofort<br />

immer ein anderes Mitglied Gastgeber des<br />

Business Breakfast in Berlin sein wird. Inspiriert<br />

von Hamburg, wo sich bereits Mitglieder<br />

abwechseln, bietet dieses neue Format<br />

Unternehmen die Möglichkeit, sich einem<br />

breiten Publikum vor Ort vorzustellen und<br />

ihre Arbeit mit einem Impuls zu Beginn des<br />

Frühstücks zu präsentieren. Die Viefalt der<br />

Berliner Geschäftswelt wird durch diese<br />

Neuerung noch besser widergespiegelt. Das<br />

erste Frühstück im neuen Format war bereits<br />

ein voller Erfolg. Die Koch Automobile AG<br />

lud im Februar zu einem Stadionfrühstück<br />

ein, um in einer ganz besonderen Atmosphäre<br />

Kontakte zu knüpfen. Auch im März<br />

verspricht das Business Breakfast Berlin<br />

weiterhin interessant zu bleiben. Vattenfall<br />

lädt zu sich ein und wird über das Thema<br />

Fossilfreiheit sprechen. Freuen Sie sich also<br />

auf das Business Breakfast Berlin auch in<br />

diesem Jahr, egal, ob Sie selbst als Gastgeber<br />

fungieren möchten oder einfach nur an<br />

einem inspirierenden Austausch teilnehmen<br />

wollen – altbekannt und doch ganz neu.<br />

Sie möchten die Mitglieder zu sich<br />

einladen? Melden Sie sich in der<br />

Geschäftsstelle unter<br />

hoffmann@schwedenkammer.de<br />

Ehemalige der<br />

Kammer treffen<br />

sich<br />

In den Jahrzehnten ihrer Geschichte<br />

hatte die Kammer<br />

zahlreiche ehrenamtliche Vorstandsmitglieder,<br />

hauptamtliche<br />

Mitarbeitende und junge schwedische<br />

PraktikantInnen. Diese<br />

sind zu großem Teil zurück nach<br />

<strong>Schweden</strong> gezogen, wo sie in<br />

der schwedischen Wirtschaft<br />

weiter tätig waren bzw. sind.<br />

Diese „Alumni“ der Kammer, die<br />

Fürsprecher für Deutschland in<br />

<strong>Schweden</strong> sind, lädt die Kammer<br />

nun erstmals zu einem „Alumnitreffen“<br />

am 11. April in Stockholm.<br />

Der Botschafter Deutschlands<br />

in <strong>Schweden</strong>, Dr. Joachim<br />

Bertele, hat seine Teilnahme bereits<br />

zugesagt. Wenn Sie Alumni<br />

der Kammer kennen, weisen Sie<br />

diese bitte unbedingt auf die<br />

Veranstaltung hin, damit wir<br />

ihnen eine Einladung zusenden<br />

können, oder melden Sie<br />

sich bei uns unter hoffmann@<br />

schwedenkammer.de<br />

Sicherheit und Energie: Diskussion mit Botschafterin<br />

Botschafterin Wand-Danielsson mit Regionalgruppenleiter<br />

Thilo Schulz im Gespräch<br />

Mehr als 40 Mitglieder der schwedisch-deutschen Geschäftswelt<br />

diskutierten beim Businessfrühstück der<br />

Regionalgruppe Berlin über Sicherheit und Verteidigung,<br />

die sehr enge Zusammenarbeit Norwegens, <strong>Schweden</strong>s,<br />

Dänemarks, Finnlands und der baltischen Staaten angesichts des<br />

Krieges in der Ukraine sowie erneuerbare Energien und Energiewende.<br />

Die Erkenntnisse der Botschafterin Veronika Wand-<br />

Danielsson zu diesen Themen regten zum Nachdenken an und<br />

lösten eine lebhafte Diskussion aus. Es kann nicht unterschätzt<br />

werden, welch große „Zeitenwende“ die NATO-Mitgliedschaft<br />

für <strong>Schweden</strong> bedeutet. <strong>Schweden</strong> will das Ziel von Landesverteidigungsausgaben<br />

von mindestens zwei Prozent des BIP in<br />

den nächsten zwei Jahren deutlich schneller als Deutschland erreichen<br />

und beschäftigt<br />

sich neben den<br />

militärischen Strukturen<br />

auch verstärkt mit<br />

der Zivilverteidigung.<br />

Interessant war auch<br />

die schwedische Sicht<br />

auf die Energiepolitik<br />

in Deutschland – die<br />

Abschaltung der deutschen<br />

Kernkraftwerke<br />

inmitten einer schweren Krise wird mit leichter Verwunderung<br />

und einem gewissen Unverständnis betrachtet.<br />

18 19


Neue Mitglieder<br />

NEUES AUS DEM JUNIOR CHAMBER CLUB<br />

Das Bundeskomitee des Junior Chamber Clubs<br />

Der Junior Chamber Club hat ein neues Bundeskomitee. Es<br />

soll in Zukunft das Programm mit überregionalen Veranstaltungen<br />

und Formaten für den ganzen JCC organisieren.<br />

Die fünf Komiteemitglieder sind Ansprechpartner, um mit<br />

dem Junior-Netzwerk der Kammer in Verbindung zu kommen.<br />

Hier stellen sich die fünf Neuen vor.<br />

Anna Sindahl<br />

„Als gebürtige Schwedin ist Deutschland<br />

für mich eine zweite Heimat<br />

geworden. Derzeit arbeite ich bei der<br />

StaffCoach GmbH in Halle (Saale)<br />

als Leiterin und Beraterin im Bereich<br />

Fördermittel. Ich freue mich darauf,<br />

gemeinsam mit dem restlichen Bundeskomitee<br />

der JCC dazu beizutragen,<br />

dass wir noch mehr junge Menschen<br />

in der deutsch-schwedischen Geschäftswelt unterstützen können,<br />

zum Beispiel mit dem Mentorenprogramm. Und natürlich auf einen<br />

regen Austausch unter Gleichgesinnten in der Schwedischen<br />

Handelskammer."<br />

Sonja Weber<br />

„Ich freue mich sehr Teil des Bundeskomitees<br />

der schwedischen Handelskammer<br />

zu sein.<br />

Ich bringe eine direkte Verbindung<br />

zum schwedischen Geschäftsfeld mit,<br />

da ich seit drei Jahren bei der PARKS-<br />

TER GmbH arbeite. Ein Unternehmen,<br />

dass die Brücke zwischen schwedischer<br />

Innovation und deutschen<br />

Marktbedürfnissen stärkt.Ich freue mich drauf, gemeinsam mit<br />

dem Bundeskomitee neue Herausforderungen anzugehen und<br />

bedeutenden Beiträge zu leisten, um die schwedisch-deutschen<br />

Handelsbeziehung weiter zu stärken.“<br />

Anna Hemberger<br />

„Derzeit lebe ich in Heidelberg und<br />

schreibe meine Doktorarbeit zu den<br />

Rechtsfolgen von Diskriminierungen<br />

im Arbeitsrecht. Nebenbei arbeite ich<br />

bei Reiserer Baade Lachmann Rechtsanwälte<br />

und als Korrektorin für die<br />

Universität Heidelberg.<br />

Die schwedische Sprache und Kultur<br />

habe ich im Laufe meines Jurastudiums durch Sprachkurse lieben<br />

gelernt. Nach dem Examen habe ich fünf Wochen in Göteborg<br />

gelebt und auch mein Partner ist in <strong>Schweden</strong> aufgewachsen.<br />

Ich freue mich besonders darauf neue Ziele für den JCC zu definieren<br />

und über Social Media und Co. eine neue Anlaufstelle für<br />

alle jungen Mitglieder der Handelskammer aufzubauen.“<br />

Luca Hansen<br />

„Ich lebe in Heidelberg, bin Jurist, promoviere<br />

derzeit zur Regulierung von<br />

künstlicher Intelligenz und arbeite bei<br />

Flick Gocke Schaumburg in Stuttgart.<br />

Als ich neun Jahre alt war, zog ich von<br />

Bremen ins idyllische Värmland, wo<br />

ich blieb, bis ich zum Studieren nach<br />

Lund und dann nach Heidelberg ging.<br />

Dementsprechend habe ich heute<br />

noch eine starke Verbindung zu <strong>Schweden</strong>, meiner zweiten Heimat.<br />

Ich freue mich sehr darauf, das neue JCC-Bundeskomitee als<br />

Mitglied zu gestalten und zu prägen und dabei mit möglichst vielen<br />

Kammer- und JCC-Mitgliedern in Kontakt zu kommen.“<br />

Mara Jakob<br />

„Mein zweijähriges Masterstudiums<br />

in Linköping weckte meine Begeisterung<br />

für die schwedische Lebenseinstellung<br />

„lagom“, des gemeinsamen<br />

Miteinanders und den Führungsstil<br />

der Northern Lights. Diese Begeisterung,<br />

verbunden mit viel kreativem<br />

Input, möchte ich im Rahmen meiner<br />

Arbeit als Beraterin für User Experience<br />

Design und Innovationsmanagement weitergeben.<br />

Des Weiteren betrachte ich die Mitgliedschaft im JCC-Bundeskomitee<br />

für mich als eine riesige Chance, bestehende Kontakte zum<br />

Lieblingsland <strong>Schweden</strong> aufrechtzuerhalten, zu intensivieren und<br />

neue Beziehungen aufzubauen.“<br />

Välkomna! Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder<br />

Andersen GmbH Rechtsberatung<br />

Steuerberatung<br />

ist eine unabhängige Steuer- und Rechtsberatungsgesellschaft<br />

mit einer globalen Präsenz, die durch den internationalen<br />

Verbund mit anderen Beratungsgesellschaften gewährleistet<br />

wird.<br />

Avocado Rechtsanwälte<br />

bietet Full Service für Unternehmen, Investoren und öffentliche<br />

Hand an fünf deutschen Standorten und in Brüssel und<br />

pflegt weltweite Kontakten zu Spezialkanzleien, darunter diverse<br />

im nordischen Bereich.<br />

Bellman & Symfon Deutschland GmbH<br />

entwickelt und vertreibt Lichtsignalanlage und Hörverstärker<br />

für Mitmenschen mit einer Schwerhörigkeit. Das Unternehmen<br />

mit Mutterkonzern im schwedischen Askim hat es<br />

sich zur Aufgabe gemacht, die eigenständige Lebensführung<br />

und das unabhängige Wohnen von hörgeminderten Personen<br />

zu ermöglichen.<br />

Billie<br />

ist der führende Anbieter von Buy Now, Pay Later-Zahlungsmethoden<br />

(BNPL) für Geschäftskund:innen. Billie beschäftigt<br />

mehr als 180 Mitarbeitende aus 46 Ländern. Mit der<br />

Technologie verfolgt das Team von Billie die Mission, einen<br />

neuen Standard zu schaffen, für die Art, wie Unternehmen<br />

einkaufen. Billie arbeitet in globaler Partnerschaft mit dem<br />

schwedischen Unternehmen Klarna zusammen.<br />

(<strong>aktuell</strong> Freigabe ausstehend)<br />

Neues Fördermitglied: Getinge<br />

Das schwedische Medtechunternehmen Getinge wurde zum<br />

Jahreswechsel in den Kreis der Fördermitglieder der Schwedischen<br />

Handelskammer aufgenommen. „Die Schwedische<br />

Handelskammer freut sich außerordentlich, Getinge als neues<br />

Fördermitglied willkommen zu heißen“, sagt Thomas Ryberg,<br />

Präsident der Kammer. „Diese Fördermitgliedschaft zeugt<br />

von Getinges Engagement, neue Ideen und wegweisende<br />

Initiativen einzubringen, die zur Entwicklung der Kammer<br />

beitragen“, erklärte Ryberg. Als führendes Medizintechnikunternehmen<br />

setzt Getinge Maßstäbe in der Entwicklung wegweisender<br />

Lösungen für Gesundheitseinrichtungen weltweit.<br />

Getinges Produkte und Dienstleistungen tragen dazu bei, die<br />

Patientenversorgung zu verbessern, die Effizienz im Gesundheitswesen<br />

zu steigern und die Arbeitsabläufe in Kliniken zu<br />

optimieren. Das Angebot umfasst Produkte und Lösungen für<br />

BTO Management Consulting AG<br />

verfügt über langjährige Erfahrungen aus einer Vielzahl von<br />

Projekten bei Unternehmen und öffentlichen Institutionen<br />

unterschiedlicher Größe. Das Unternehmen fokussiert seine<br />

Beratungskompetenzen und kundenorientierten Service auf<br />

die drei Branchen Energie, Öl und Gas und private und öffentliche<br />

Infrastrukturen.<br />

Espresso House Germany GmbH & Co. KG<br />

bringt die Fikakultur nach Deutschland und lädt seine Gäste<br />

in <strong>aktuell</strong> 46 Coffeeshops zu einer gemütlichen Kaffeepause<br />

ein – mit Specialty Coffee aus der eigenen Rösterei bei<br />

Stockholm, und traditionellem schwedischen Gebäck wie<br />

Kanelbullar.<br />

Sagaform GmbH<br />

ist eine 100%-ige Tochter der börsennotierten, schwedischen<br />

New Wave Group AB, mit Sitz in <strong>Schweden</strong>, die über 50<br />

Marken unter einem Dach vereint. Ihre Home- & Lifestyle-<br />

Marken Sagaform, BYON, Orrefors und Kosta Boda werden in<br />

Deutschland exklusiv durch die Sagaform GmbH vertrieben.<br />

Meitner<br />

bietet eine All-In-One-Lösung für Schulen und das Ziel dabei<br />

ist es, alle AnwenderInnen (LehrerInnen, Schulleitung,<br />

Schulverwaltung, Eltern und SchülerInnen) und notwendigen<br />

Tools wie Digitales Klassenbuch, Kommunikation,<br />

Unterrichts- und Stundenplanung in einer Plattform zusammenzuführen.<br />

Im Zentrum steht dabei die Benutzerfreundlichkeit<br />

die Intensivmedizin, kardiovaskuläre Eingriffe, Operationssäle,<br />

Sterilgutaufbereitung und Life Science. Durch ihren Einsatz<br />

ermöglichen sie eine besondere Weiterentwicklung der<br />

traditionsreichen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen<br />

Deutschland und <strong>Schweden</strong>. „Getinge, als führender Anbieter<br />

von innovativen Lösungen für das Gesundheitswesen und die<br />

Life Sciences, ist stolz darauf, Fördermitglied der Schwedischen<br />

Handelskammer zu sein“, sagt Josef Hinterberger, President<br />

DACH/Benelux bei Getinge. „Unser Engagement für<br />

Innovation und Exzellenz spiegelt sich in unserer Partnerschaft<br />

mit der Kammer wider, die eine dynamische Plattform<br />

für den Austausch von Ideen und Best Practices bietet. Als<br />

Brücke zwischen <strong>Schweden</strong> und Deutschland schätzen wir<br />

die wertvollen Netzwerkmöglichkeiten, die uns die Mitgliedschaft<br />

in der Kammer eröffnet.“


Jahresauftakt 20<strong>24</strong>:<br />

Mötesplats Hamburg<br />

„Mötesplats“, schwedisch für Treffpunkt, illustrierte<br />

das Thema des diesjährigen Jahresauftakts<br />

der Kammer, welcher Anfang Februar<br />

beim Mitglied Academic Work in Hamburg<br />

stattfand. An diesem Tag ging es vor allem<br />

um den Austausch zwischen Mitgliedern,<br />

dem Vorstand und der Geschäftsstelle.<br />

Dana Merget (JCC) und Patrik Hall (Consid GmbH)<br />

May Isaksen und Brigitte Ellerbeck (btu beraterpartner) beim<br />

Speed-Meeting<br />

Im ersten Teil des Tages fanden sich die Mitglieder<br />

in thematischen Gruppen zusammen:<br />

Neue Mitglieder bekamen ein Onboarding<br />

der Geschäftsstelle, wie die vielseitigen Services<br />

der Kammer genutzt werden können, in<br />

einer Runde der Ehrenamtlichen hatten Mitglieder,<br />

die sich bereits aktiv in der Kammer<br />

engagieren, die Möglichkeit Themen und Formate<br />

zu besprechen, die in den unterschiedlichen<br />

Regionalgruppen gut funktionieren.<br />

Zeitgleich wurde in einem Impuls-Workshop<br />

die Idee von „Austauschgruppen“ besprochen<br />

und eine konkrete Umsetzung erarbeitet.<br />

Nach einem kurzen Lunch folgte das Speedmeeting<br />

zwischen den Mitgliedern, um sich<br />

untereinander besser kennenzulernen. Nachdem<br />

alle Kontakt miteinander gefunden<br />

hatten, stellten die Teilnehmer beim Büro-<br />

Fünfkamp in verschiedenen Spielen ihr Geschick<br />

unter Beweis: mit viel Elan kämpften<br />

die Gruppen z.B. beim Volvo-Race und beim<br />

Visitenkartenhausbauen um den Sieg.<br />

Nach einer typisch schwedischen Fika, die<br />

Espresso House beisteuerte, lud Susanna<br />

Carlsson von Gastgeber Academic Work zum<br />

Vortrag über das alle Firmen stark beschäftigende<br />

Thema Nachwuchskräfte in Deutschland<br />

und <strong>Schweden</strong>.<br />

May Isaksen (DNB) mit Anna Claßen (pers. Mitglied)<br />

Austausch unter den Ehrenamtlichen: Wilfried Große-Berg<br />

(infokontor), Christina Griebeler (kallan), Charlotte Roggenbuck (JCC)<br />

und Alexander Hansen (Nordic Volt)<br />

Elja Norlöf (Alleima), Florian Vorbau (JCC) und Jan Valentin Deichsel<br />

(legalpartner)<br />

Erik Forsberg (Internationella Skolorna) und Isabell Erschkat<br />

(Andersson Steuerberatung)<br />

Mara Jakob (JCC)<br />

Schwedische Fika von Mitglied Espresso House<br />

Input der Mitglieder beim Impulsworkshop<br />

Wir danken für die Gastfreundschaft<br />

Daniel Brugger (Fortschritt)<br />

22<br />

Angeregter Austausch in der Gruppe der Ehrenamtlichen<br />

Isabell Erschkat mit Leo Tartakovskij (JCC)


Andreas Hansen (Nordic Volt) leitete den Austausch der<br />

Ehrenamtlichen<br />

Fingerspitzengefühl war beim Bauen der Visitenkartenhäuser<br />

gefragt<br />

Im Volvo-Race traten die Teams gegeneinander an<br />

Aksinja Hoffmann (Espresso House ) im Gespräch mit<br />

Christina Griebeler (kallan)<br />

Ewa Johansson und Jyrki Eklund (beide Aino Health AB)<br />

Teilnehmer raten, welche Gesichter vermischt wurden<br />

Gewannen den Fünfkamp: Alexander Hansen, Daniel Brugger,<br />

Franziska Schmid, Maria Wolleh<br />

Teilnehmer lauschen dem Vortrag von Academic Work<br />

Thomas Ryberg bedankte sich beim Gastgeber<br />

Academic Work<br />

Susanna Carlson, Sarah Grudzinski (JCC), Lars Napret und<br />

Alexander Braun (JCC)<br />

Teamwork während des Fünfkampfes<br />

Susanna Carlsson (Academic Work) hielt einen Vortrag über<br />

Nachwuchskräfte in Deutschland und <strong>Schweden</strong><br />

Jan Deichsel im Gespräch mit Ingmar Bertram (meitner)<br />

Christina Griebeler (kallan), Lars Napret (Consdi), Christian Matzner<br />

(pers. Mitglied), Anna Pelz (Schwedische Handelskammer), Josefine<br />

Andreas Parchmann (Vattenfall) und Jyrkie Eklund (Aino Health AB)<br />

Brühl und Dana Merget (JCC)<br />

<strong>24</strong> 25


3 MINUTEN MIT...<br />

Miriam Bringezu<br />

Gravning<br />

„Einrichtung kann ein Gefühl von<br />

Zusammengehörigkeit schaffen“<br />

Schirmherrin:<br />

Kronprinzessin Victoria von <strong>Schweden</strong><br />

Fördermitglieder:<br />

KAMMERKALENDER 20<strong>24</strong><br />

16. Februar<br />

Online – Virtuelle Mitgliederfika mit<br />

VOLVO Cars<br />

28. Februar<br />

Online – Sprache & Kultur –<br />

Welche Rolle spielen sie für die<br />

persönliche Entwicklung?<br />

7. März<br />

Frankfurt – Swedish Open –<br />

Der Stammtisch der Handelskammer<br />

in Frankfurt<br />

13. März<br />

Berlin – Business Breakfast Berlin-<br />

Brandenburg im März<br />

13. März<br />

Online – Nachhaltige Selbstführung:<br />

Verstehen, Umsetzen und Profitieren!<br />

22. März<br />

Hamburg – Business Breakfast Hamburg<br />

im März<br />

28. März<br />

Hamburg – Hej Hamburg!<br />

Du bist seit kurzem aktiv in der Regionalgruppe<br />

Hamburg. Wie ist das so und was<br />

machst du da?<br />

Genau, seit Juli 2023 bin ich mit dabei<br />

und ich darf, gemeinsam mit meinen<br />

Kammer-Kolleg: innen, eine sehr schöne<br />

Arbeit machen. Wir koordinieren und<br />

organisieren Events für die Kammermitglieder.<br />

Durch die Arbeit eures Unternehmens<br />

mit schwedischen Finanzstartups und<br />

durch dein Engagement in der Schwedischen<br />

Handelskammer hast du jetzt viel<br />

Kontakt nach Norden. Du hast aber auch<br />

mehrere Jahre in Großbritannien gelebt.<br />

Gibt es etwas, was du aus dieser Zeit jetzt<br />

hier in Deutschland vermisst?<br />

Oh, ich vermisse vieles, deshalb bin ich<br />

auch so häufig drüben.<br />

Ich vermisse, das höfliche und freundliche<br />

Miteinander unter Fremden im alltäglichen<br />

Leben, die wunderschönen, unterschiedlichen<br />

Landschaften, die Thrift/<br />

Charity-Shops, die Pub-Kultur, das Picnic,<br />

zu jeder sich findenden Möglichkeit,<br />

„Cream Tea“ und „High Tea“. Generell vermisse<br />

ich das qualitativ sehr hochwertige<br />

Essen, sei es im Gastropub, beim Chippy,<br />

den vielfältigen Restaurants und „Food/<br />

Farmers Markets“ und in den Supermärkten,<br />

besonders vermisse ich die „M&S<br />

Foodhalls“.<br />

Eure Geschäftsräume sind kein typisch<br />

unpersönliches Büro, sondern sehr besonders<br />

eingerichtet. Du verantwortest<br />

dieses Interior Concept. Wie bist du dabei<br />

vorgegangen und welche Tipps hast du<br />

gerade für kleinere Firmen, die ihr Büro<br />

auch zu einem speziellen Ort machen<br />

wollen?<br />

Vielen Dank für das Kompliment. Einrichtung<br />

ist für mich eine Vermittlung von Gefühlen.<br />

Einrichtung kann einschüchternd,<br />

unpersönlich manchmal auch abweisend<br />

wirken. Da meine Kolleg:innen überwiegend<br />

in den Büroräumen unserer Kunden<br />

arbeiten, sind die Tage, die wir zusammen<br />

in unserem Büro verbringen können, wenige<br />

und daher besonders. Deshalb habe<br />

ich versucht mit der Wahl der Bürofläche<br />

und der Einrichtung, die Gefühle von<br />

„Zusammenhörigkeit“ und „Willkommen/<br />

Ankommen“ zu schaffen, ohne dabei den<br />

„Bürocharakter“ zu verlieren oder ein „Zuhause“-<br />

Gefühl zu schaffen.<br />

Wie findest du Ausgleich von der Arbeit,<br />

was machst du gerne in deiner Freizeit?<br />

In meiner Freizeit arbeite ich gerne mit<br />

meinen Händen (Kochen, Einrichten, Up-<br />

Cycling von Möbeln, Gärtnern) oder lese,<br />

oder gehe „thriften“. Manchmal mache ich<br />

auch gar nichts, das mach ich besonders<br />

gerne und besonders gut.<br />

Was wolltest du als Kind werden und<br />

wieviel von diesem Berufswunsch steckt<br />

heute in deinem Alltag?<br />

Als Kind wollte ich Wasserelfe werden<br />

(keine Fee), also 0,0%. Ich habe mich<br />

dann auf meine Vorlieben besonnen<br />

(Zahlen und Planung/Organisation) und<br />

habe eine Arbeit, die mir sehr viel Spaß<br />

macht.<br />

Alter: 47 Jahre<br />

Wurzeln: 50% Deutsch/50% Italienisch<br />

– Aufgewachsen in der ganzen<br />

Welt<br />

In der Kammer seit: 2020<br />

Liebt: klare, kühle Luft und laue,<br />

lange Sommernächte<br />

Hasst: Arroganz und Ignoranz<br />

Lieblingsort: YORK<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Schwedische Handelskammer in der<br />

Bundesrepublik Deutschland e.V.<br />

Sachsenstraße 6<br />

20097 Hamburg<br />

Tel.: 040-6558740<br />

www.schwedenkammer.de<br />

Redaktion: Helen Hoffmann<br />

V.i.S.d.P.: Thomas Ryberg, Präsident<br />

Titelbild: Omar Victor Diop, Diaspora,<br />

Fotografiska Berlin<br />

Koordination, Anzeigen, Produktion:<br />

Nordis – Agentur für Kommunikation<br />

Werdener Straße 28<br />

45219 Essen<br />

Tel.: 02054-938 54 0<br />

schwedenkammer@nordis.biz<br />

www.nordis.biz<br />

Ihr Kontakt in die Geschäftsstelle<br />

Die Schwedische Handelskammer wird von der Geschäftsstelle in Hamburg aus<br />

geleitet. Hier sind wir Ihre AnsprechpartnerInnen für Fragen, Ideen und Anregungen.<br />

Sie erreichen uns telefonisch oder per E-Mail.<br />

Helen Hoffmann<br />

Country Managerin<br />

Tel.: 040-6558 74-15<br />

hoffmann@schwedenkammer.de<br />

Anna Pelz<br />

Assistentin<br />

Tel.: 040-6558 74-16<br />

pelz@schwedenkammer.de<br />

Simone Nilsson<br />

Projektmanagerin<br />

Tel.: 040-6558 74-13<br />

nilsson@schwedenkammer.de<br />

Johanna Villa<br />

Trainee<br />

Tel.: 040-6558 74-12<br />

villa@schwedenkammer.de<br />

Nutzen Sie <strong>Schweden</strong> <strong>aktuell</strong> für Ihre Kommunikation!<br />

Die „<strong>Schweden</strong> <strong>aktuell</strong>“ erscheint 5 Mal im Jahr. Dies sind die Schwerpunkte der<br />

kommenden Ausgabe 2/<strong>24</strong>: Reise und Transport, Wie der fåtölj nach <strong>Schweden</strong> kam.<br />

Anzeigenschluss ist der 15.03.20<strong>24</strong>. Die Mediadaten mit Anzeigenpreisen und Terminen<br />

für 20<strong>24</strong> finden Sie unter schwedenkammer.de/schweden-<strong>aktuell</strong>. Reservieren Sie<br />

jetzt Ihre Anzeigen unter 02054 - 9 38 54 17 oder schwedenkammer@nordis.biz.<br />

26 27


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