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Stadtstreicher 03-05.2024

Das Stadtmagazin für Chemnitz

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Foto: Andreas Seidel<br />

CHEMNITZMAGAZIN <strong>03</strong> BIS 05 2024<br />

JENSEITS DER HÖRSÄLE:<br />

Lohnt sich das Chemnitzer Campusleben?


Die Bank im Herzen<br />

der Kulturhauptstadt.<br />

Braucht unsere Wirtschaft die Kultur? Wir sagen: JA!<br />

Und mit dieser Überzeugung engagieren wir uns als<br />

Volksbank Chemnitz für die Europäische Kulturhauptstadt<br />

2025. Dafür machen wir uns stark und finden:<br />

Kulturhauptstadt kann kommen.<br />

volksbank-chemnitz.de/chemnitz2025


LIEBE LESERINNEN<br />

UND LIEBE LESER<br />

na, wie war der Start ins neue<br />

Jahr? Wir dürfen diese Frage<br />

noch stellen, auch wenn das<br />

neue Jahr jetzt schon zwei Monate<br />

alt ist. Schließlich ist diese<br />

Streicher-Ausgabe die erste,<br />

die 2024 erscheint. Wir müssen die Frage<br />

aber präzisieren: Wie war zu Silvester denn<br />

das allgemeine Gefühl beim Ausblick auf<br />

das, was uns in diesem Jahr bevorsteht? War<br />

es verbunden mit Hoffnung und Aufbruchstimmung?<br />

Oder spielten da eher Angst und<br />

Resignation eine Rolle? Keine Sorge, wir verurteilen<br />

niemanden, der angesichts der Tragweite<br />

der Entscheidungen in den kommenden<br />

Monaten lieber die Augen verschließt – ganz<br />

im Sinne der drei weisen Affen: Nichts hören,<br />

nichts reden, nichts sehen. Kann man machen.<br />

Aber dann hinterher bitte nicht jammern,<br />

wenn alles „nur noch schlimmer geworden“<br />

ist. Immerhin: Die schweigende Mehrheit<br />

schweigt nicht mehr, wie die Demonstrationen<br />

gegen Hass, Ausgrenzung und Antisemitismus<br />

in den vergangenen Wochen gezeigt<br />

haben. Hunderttausende feierten bundesweit<br />

die Demokratie und setzten ein erstes Aus-<br />

rufezeichen in diesem Wahljahr. Vielleicht<br />

sind Hoffnung und Aufbruchstimmung doch<br />

noch nicht verloren? Mit diesen Schlagwörtern<br />

leiten wir doch gleich mal gekonnt nach<br />

Chemnitz und die aktuelle Streicher-Ausgabe<br />

über. Denn auch hier herrscht angesichts<br />

des kommenden Kulturhauptstadtjahres eine<br />

gewisse Aufbruchstimmung. Es liegt etwas in<br />

der Luft. So eine Mischung aus Vorfreude und<br />

Ungewissheit darüber, was uns im nächsten<br />

Jahr erwarten wird. Um eine Ahnung davon<br />

zu bekommen, wurden Anfang des Jahres die<br />

ersten Highlights für die Kulturhauptstadt<br />

Europas 2025 vorgestellt. Auf den kommenden<br />

Seiten nehmen wir diese mal genauer<br />

unter die Lupe. Von Neuanfang und Aufbruch<br />

können auch unsere Studierenden berichten<br />

– besonders dann, wenn sie fürs Studium<br />

extra nach Chemnitz ziehen. Wir trafen drei<br />

unserer Neu-Chemnitzer, um sie nach ihrem<br />

Eindruck zu fragen. Was macht Chemnitz<br />

aus? Welche Vorurteile haben sich bestätigt<br />

oder auch nicht? Wie steht’s um das Freizeitangebot<br />

in unserer Stadt. Spoiler: So schlecht<br />

o<br />

kommt Chemnitz gar nicht weg. Ein Stimmungsbild<br />

zeichnen auch unsere Gastronomen,<br />

die zwischen Preiskampf und Personalmangel<br />

nach innovativen Lösungen suchen.<br />

Zusammen mit unseren News aus der Musikszene<br />

und den Rezensionen aus den Bereichen<br />

Kunst und Kultur gibt es reichlich Lesestoff<br />

für die letzten Winterabende auf der Couch.<br />

Die Redaktion.<br />

2<br />

3


08 18<br />

Ein Stimmungsbild<br />

Fürs Studium nach<br />

Chemnitz?!<br />

Ein Studium ist in erster Linie zeit- und arbeitsintensiv.<br />

Doch der normale Studentenalltag<br />

besteht nicht nur aus Lernen. Auch die Freizeitgestaltung<br />

ist für Studierende wichtig. Der Besuch<br />

von kulturellen Einrichtungen gehört hier<br />

ebenso dazu wie der Club-, Bar- oder Cafébesuch<br />

mit Freunden. Viele Studierende sind neu in<br />

der Stadt und wollen etwas erleben. Ist Chemnitz<br />

dafür das richtige Pflaster? Emily, Angelina und<br />

Thoralf erzählen uns, wie die Stadt auf Neuankömmlinge<br />

wirkt, was sie lieben, was sie vermissen<br />

und welche Potenziale sie noch sehen.<br />

Gastronomie war nie leicht und schon gar kein<br />

Selbstläufer. Da muss die Atmosphäre stimmen,<br />

das Interieur, die Qualität des Essens und der<br />

Service. Gäste sollten für den Besuch im Restaurant<br />

bestenfalls aus dem Alltag aussteigen und<br />

sich rundum wohlfühlen. Nun kommen auch<br />

noch der Fachkräftemangel und der Balanceakt<br />

mit den Preisen dazu, denn in diesem Jahr<br />

wurde die Mehrwertsteuer wieder auf das Vor-<br />

Corona-Niveau angehoben. Wir wollten wissen:<br />

Wie gehen Chemnitzer Gastronomen damit um?<br />

Soviel vorweg: Sie jammern nicht, sondern finden<br />

ganz individuelle und innovative Lösungen.<br />

12<br />

Welcome, dear guests!<br />

Langsam können wir uns vorstellen, wie es<br />

wohl sein wird, im kommenden Jahr Gäste<br />

aus aller Welt zu begrüßen. Für das Kulturhauptstadtjahr<br />

wird an allen Ecken und Enden<br />

gewerkelt und umgebaut. Besonders offensichtlich<br />

wird das an der ehemaligen Hartmannfabrik<br />

gegenüber der gleichnamigen<br />

Halle. Der Umbau zum künftigen „Welcome-<br />

Center“ biegt gerade auf die Zielgerade ein.<br />

Anfang Mai können Neugierige zum Tag der<br />

offenen Tür endlich hinter die Fassade schauen.<br />

Welche Herausforderungen der Umbau mit<br />

sich brachte, verriet uns die Geschäftsführerin<br />

des Generalunternehmens im Interview.<br />

Fotos: Andreas Seidel (2), Rico Hinkel-Schollbach<br />

IMPRESSUM<br />

Anschrift:<br />

<strong>Stadtstreicher</strong> GmbH, Hohe<br />

Straße 37, 09112 Chemnitz, Tel.:<br />

<strong>03</strong>71-383800,<br />

E-Mail: info@stadtstreicher.de<br />

www.stadtstreicher.de,<br />

www.facebook.com/<br />

<strong>Stadtstreicher</strong>Chemnitz,<br />

Instagram:<br />

@stadtstreicher_chemnitz<br />

ISSN: 0940-149<br />

Herausgeber<br />

& Geschäftsleitung:<br />

Markus Wolf<br />

Redaktion: Rico Hinkel-Schollbach<br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

Steffi Hofmann, Ramona Bothe-<br />

Christl, Sarah Hofmann, Eske<br />

Bockelmann, Hans Brinkmann,<br />

Volker Tzschucke<br />

Fotografen: Rico Hinkel-Schollbach,<br />

Andreas Seidel, Archiv,<br />

Agenturen, shutterstock<br />

Controlling/Verkauf:<br />

Denise Frake<br />

Anzeigen und Promotion:<br />

Nico Bazan (<strong>03</strong>71) 3838080<br />

Jana Schollbach (0175) 7606522<br />

Layout: <strong>Stadtstreicher</strong> GmbH<br />

Vertrieb: Das Heft gibt es im<br />

Jahresabo für 10 EURO.<br />

Programminformationen werden<br />

online kostenlos abgedruckt. Eine<br />

Gewähr für die Richtigkeit der<br />

Angaben kann nicht übernommen<br />

werden. Urheberrechte für Beiträge,<br />

Fotografien, Zeichnungen<br />

und Anzeigenentwürfe bleiben<br />

beim Verlag bzw. bei den Autoren.<br />

Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Vorlagen kann<br />

keine Garantie übernommen<br />

werden. Der Verlag kann<br />

diese abändern. Veranstalter, die<br />

honorarpflichtige Fotos zur Ankündigung<br />

ihres Programms an<br />

die <strong>Stadtstreicher</strong> GmbH übergeben,<br />

sind für die Forderungen<br />

des Urhebers selbst verantwortlich.<br />

Leserbriefe, Anzeigen und<br />

namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel geben nicht unbedingt die<br />

Meinung der Redaktion wieder.<br />

Für alle Verlosungen ist der<br />

Rechtsweg ausgeschlossen.<br />

Verantwortlich für Redaktionellen<br />

Inhalt: V.i.S.d.P.:<br />

Der Herausgeber<br />

Namentlich gezeichnete Artikel:<br />

Redakteure dieser Ausgabe<br />

Redaktionsschluss dieser<br />

Ausgabe: 24.02.2024<br />

Nächster Anzeigen- und Redaktionsschluss:<br />

15.<strong>05.2024</strong><br />

Anschrift aller Verantwortlichen<br />

ist die Verlagsanschrift.


Leidenschaft<br />

am Bau<br />

GUNTER HÜTTNER BAUUNTERNEHMUNG


22 24 28<br />

In den Kochtopf geschaut<br />

Für die einen ist es lediglich eine Notwendigkeit,<br />

für andere eine Leidenschaft: Kochen.<br />

Lucas gehört definitiv zur zweiten Kategorie,<br />

schließlich hat er seine Leidenschaft zum Beruf<br />

gemacht und lässt uns regelmäßig an der<br />

Magie der kreativen Zubereitung teilhaben.<br />

Für die erste Streicher-Ausgabe des Jahres<br />

holt er uns mit einer Kreation aus Kabeljau,<br />

Fenchel, Pomelo und Pimientos de Padrón ab.<br />

Wie jetzt, von letzterer Zutat habt ihr noch<br />

nie gehört? Dann klären wir euch auf unserer<br />

Rezeptseite am besten mal auf.<br />

Bundesweite Performances<br />

Was lange währt…<br />

Eigentlich wohnen Jante in Leipzig. Aber<br />

ihr Lieblingsclub befindet sind nun mal in<br />

Chemnitz. Für uns Grund genug, den beiden<br />

Köpfen hinter dem Projekt eine Plattform zu<br />

geben. Anlass ist ihr Debütalbum, das am 15.<br />

März erscheint. Ist das neun Jahre nach der<br />

Bandgründung nicht etwas spät? Na ja, böse<br />

Zungen behaupten immer mal wieder, das<br />

Musikalbum sei tot. Jante verraten uns, warum<br />

sie sich trotzdem dafür entschieden haben.<br />

Ihr Release-Konzert feiern die Beiden samt<br />

Live-Band übrigens am 16. März in besagtem<br />

Lieblingsclub, dem Club Krone an der Augustusburger<br />

Straße.<br />

Fotos: Dirk Schmerler, Rico Hinkel-Schollbach, Yellow Van Photography<br />

Was macht ein DJ in der Pandemie, wenn die<br />

Clubs geschlossen sind? Am Wochenende endlich<br />

mal ausschlafen, klar. Doch Dirk Duske<br />

ist kein Mensch, der sich lange im Faulenzen<br />

verlieren kann. Der Chemnitzer Kult-DJ packte<br />

die Gelegenheit beim Schopf und verfolgte<br />

endlich ein lang gehegtes Ziel: Er sammelte<br />

und restaurierte tausende Musikclips aus den<br />

80er und 90er Jahren, um künftig nicht nur<br />

Musik, sondern auch Videos vor Live-Publikum<br />

zu mischen. Der <strong>Stadtstreicher</strong> berichtete vor<br />

einem Jahr von seinen Anfängen und fragte nun<br />

bei Dirk nach einem Update.<br />

Intro Seite <strong>03</strong><br />

Impressum Seite 04<br />

Veranstaltungstipps Seite 40<br />

Stadtpflaster Seite 54


N<br />

Natürliches Bad Brambacher<br />

Mineralwasser – „Vom Besten der Natur“.<br />

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CHEMNITZ – EINE<br />

LIEBE AUF DEN<br />

ZWEITEN BLICK<br />

Text: Rico Hinkel-Schollbach<br />

Fotos: Andreas Seidel<br />

Vergleiche dich nicht mit anderen, sondern erkenne deine Stärken. So oder so ähnlich steht es in Glückskeksen<br />

geschrieben. Leicht gesagt, wenn sich die eigenen Stärken hinter einer dicken Mauer aus Selbstzweifeln<br />

verstecken. Findige Leserinnen und Leser werden den Braten gerochen haben: Ja, es geht um<br />

Chemnitz, das kleine Mobbingopfer, dem in aller Regelmäßigkeit Langeweile attestiert wird. Hässlich,<br />

uncool, nix los! Wirklich? Wir haben mal diejenigen gefragt, die (fast) unvoreingenommen in die Stadt am<br />

Rande des Erzgebirges gezogen sind. Emily, Angelina und Thoralf haben Chemnitz im Rahmen ihres Studiums<br />

kennen und lieben gelernt. Warum? Im Interview haben sie es uns wissen lassen.


09 8<br />

Historische Backsteinarchitektur<br />

aus der alten Hansezeit,<br />

Kulturangebote an jeder Ecke<br />

und – jetzt kommt das eigentlich<br />

unschlagbare Argument<br />

– studieren am Meer: Emily Möbius hat sich<br />

dagegen entschieden und dem Studienplatz<br />

in Rostock einen Laufpass gegeben. „Klar,<br />

die Stadt an der Ostsee hatte ihren Reiz, aber<br />

Chemnitz konnte durch die Nähe zu meiner<br />

Heimatstadt Altenburg punkten“, erzählt die<br />

22-jährige Studentin, die sich vor zwei Jahren<br />

in den Studiengang Präventions-, Rehabilitations-<br />

und Fitnesssport eingeschrieben<br />

hat. Die Meinungen aus ihrem Umfeld waren<br />

gespalten: „Die einen meinten, Chemnitz<br />

sei doch grau und braun. Andere lobten<br />

die Stadt für die kulturelle Vielfalt. Ich selbst<br />

habe Chemnitz erstmals zum Eignungstest<br />

fürs Studium und bei meinen Wohnungsbesichtigungen<br />

kennen lernen dürfen und fand<br />

die Stadt auf den ersten Blick gar nicht so<br />

schlimm“, lacht Emily, die im grünen Bernsdorf<br />

wohnt – einen Katzensprung von der<br />

Uni entfernt. Allgemein sei die Stadt in ihrer<br />

Größe überschaubar und dadurch ziemlich<br />

familiär: „Auf dem Weg zum Campus treffe<br />

ich immer Leute zum Quatschen.“ Stichwort<br />

quatschen: Chemnitz könnte mehr Cafés vertragen,<br />

in denen man sich mit Freunden gemütlich<br />

zum Kuchenessen trifft, sagt sie. In<br />

anderen Städten wie Leipzig gebe es in dieser<br />

Hinsicht eine vielfältigere Auswahl. Emily<br />

muss es wissen, schließlich besuchte sie regelmäßig<br />

ihre Schwester, als diese noch in der<br />

Messestadt wohnte. „Während in Chemnitz<br />

vor allem im Winter der Bordstein gefühlt 18<br />

Uhr hochgeklappt wird, sind dort abends und<br />

nachts noch viel mehr Leute unterwegs. Doch<br />

ich persönlich mag es auch mal ruhig. Wenn<br />

allzu viel los ist, hat man schnell das Gefühl,<br />

etwas zu verpassen. Hier in Chemnitz ist<br />

Emily Möbius<br />

die Balance genau richtig.“ Wenn Emily das<br />

Abend- und Nachtleben erkunden will, nutzt<br />

sie Instagram als erste Informationsquelle.<br />

„Vieles erfahre ich aber auch über Freunde.“<br />

Meistens ist sie dann im Transit, im Weltecho<br />

oder in der Spinnerei anzutreffen. Auch Studentenclubs<br />

wie das PEB oder der Windkanal<br />

stehen bei ihr hoch im Kurs. „Und auch den<br />

Karaoke-Abend im FPM nehmen wir einmal<br />

im Monat mit“, sagt Emily und lacht. Ab und<br />

zu nutze sie auch das Kulturticket, mit dem<br />

Studierende zum Beispiel kostenfrei ins Theater<br />

kommen. In Chemnitz gehe immer etwas,<br />

nur die Erreichbarkeit per Bus und Bahn habe<br />

noch Luft nach oben. „Dass Nachtbusse ab 23<br />

Uhr nur stündlich unterwegs sind, ist ein großer<br />

Nachteil. Da steige ich lieber aufs Rad.“<br />

Ihr Fazit: „Jede Stadt hat etwas Besonderes<br />

und am Ende kommt es immer darauf an, was<br />

man selber daraus macht.“


Angelina Wettinger<br />

Es kommt bekanntlich immer<br />

auf die Perspektive an. Wer aus<br />

Großstädten wie München oder<br />

Berlin fürs Studium nach Chemnitz<br />

zieht, sieht die Stadt womöglich<br />

als verschlafenes Nest. Wer jedoch<br />

in einem konservativ geprägten Dorf in der<br />

Oberpfalz aufwächst, genießt wahrscheinlich<br />

in erster Linie die Freiheit zur Entfaltung. So<br />

erging es jedenfalls Angelina Wettinger. „Ich<br />

hatte mir jedoch nie Gedanken darüber gemacht,<br />

wo ich studieren will, sondern was.“<br />

Die 22-Jährige wollte ursprünglich ein Psychologie-Studium<br />

beginnen, entschied sich<br />

aufgrund der hohen NC-Hürde dann aber<br />

doch für den Studiengang Medienkommunikation.<br />

Mittlerweile studiert sie im fünften<br />

Semester. Warum in Chemnitz? Auf diese<br />

Frage aus ihrem Umfeld antwortete sie kurz<br />

und knapp „Warum nicht?“. „Ich hatte vorher<br />

nie ein schlechtes Bild von der Stadt,<br />

war aber trotzdem positiv überrascht – von<br />

der Kultur, vom Campusleben und vor allem<br />

von den moderaten Mietpreisen. Das<br />

gibt wahnsinnig viel Lebensqualität zurück,<br />

weil man das Geld anderweitig investieren<br />

kann, beispielsweise in kulturelle Veranstaltungen<br />

oder Reispläne. Außerdem koche ich<br />

gerne, weshalb ein Großteil meines monatlichen<br />

Budgets tatsächlich im Kochtopf landet“,<br />

lacht Angelina. Die Chemnitzer Mieten<br />

waren also nicht der Grund dafür, dass sich<br />

Angelina für das Wohnen in einer 6er-WG<br />

entschieden hat: „Ich finde es einfach toll,<br />

viele Menschen um mich herum zu haben.<br />

Es fühlt sich wie eine große Familie an.“ Als<br />

ältestes von fünf Geschwistern sei sie an<br />

Trubel gewöhnt. Noch dazu habe sie durch<br />

die Wohngemeinschaft Freunde fürs Leben<br />

gefunden. Neben Spieleabenden und Kinobesuchen<br />

stehen auch Partys auf dem Plan der<br />

Foto: Georgiy Kupenskiy<br />

Wohngemeinschaft. Dabei lobt Angelina das<br />

kulturell breit aufgestellte Weltecho und die<br />

Studentenpartys im Transit. Auch im Atomino,<br />

dem Brauclub oder im Luxor sei sie hin<br />

und wieder anzutreffen. „Allerdings nehme<br />

ich das Nachtleben am Wochenende nur<br />

sporadisch mit“, erzählt Angelina, die an den<br />

Wochenenden gerne in ihre Heimat zurückkehrt<br />

und dort den Ausgleich im Kreis der<br />

Familie genießt. Entspannung sucht sie gerne<br />

auch in den Chemnitzer Freibädern, aber „die<br />

umständliche Erreichbarkeit der Bäder und<br />

besonders des Stausees nervt mich wirklich“,<br />

sagt Angelina, die im Alltag auf Bus und Bahn<br />

angewiesen ist. Das Chemnitzer ÖPNV-Netz<br />

sei dennoch gut ausgebaut „…und wenn mal<br />

kein Bus fährt, lassen sich viele Strecken auch<br />

zu Fuß zurücklegen.“ So pendelt sie vor allem<br />

zwischen dem Campus an der Reichenhainer<br />

Straße und dem Wirkbau an der Annaberger<br />

Straße, wo sie einem von zwei Studentenjobs<br />

nachgeht. Darüber hinaus engagiert sie sich<br />

im Fachschaftsrat der Philosophischen Fakultät<br />

und ist Mitglied der Studienkommission<br />

am Institut für Medienforschung. Klar,<br />

lernen muss sie auch noch, wofür sie sich<br />

gerne mal in die Kaffeerösterei Bohnenmeister<br />

zurückzieht. Ihr Fazit: „Chemnitz ist nicht<br />

die belebteste Stadt, andere Großstädte wie<br />

Leipzig sind nachts definitiv wacher. Aber<br />

Chemnitz muss man einfach lieben, mindestens<br />

auf den zweiten Blick.“


Vor ziemlich genau vier Jahren,<br />

kurz vor Beginn der Pandemie,<br />

setzte Thoralf Teumer den ersten<br />

Fuß in die Räume der TU<br />

Chemnitz. Der damalige Schüler<br />

einer 11. Klasse in Crimmitschau informierte<br />

sich beim Tag der offenen Hochschule über<br />

seine Möglichkeiten an der Uni und entschied<br />

sich schließlich für den Studiengang<br />

Angewandte Informatik. Heute studiert er<br />

im fünften Semester mit dem Anwendungsschwerpunkt<br />

Medieninformatik. Eine braun<br />

angehauchte Gesinnung, ein ziemlich hoher<br />

Altersdurchschnitt, dafür eine super Adresse<br />

für sportliche Menschen – zugegeben, das<br />

Image der Stadt könnte besser sein. „Immerhin<br />

haben sich nur zwei Klischees als wahr<br />

herausgestellt: Chemnitz ist in der Tat sehr<br />

sportlich und der Altersdurchschnitt liegt<br />

weit über dem anderer Städte. Aber was man<br />

über rechtsextreme Tendenzen hört, ist nur<br />

die halbe Wahrheit. Natürlich kommt es immer<br />

darauf an, mit welchen Leuten man sich<br />

umgibt“, sagt der 21-Jährige, der vor allem<br />

mit Leuten aus dem Studentenwohnheim zu<br />

tun hat. Seine Entscheidung, die Unterkunft<br />

in Campusnähe zu beziehen, sei eine rein<br />

pragmatische gewesen: „Das war eine Möglichkeit,<br />

während der Corona-Zeit wenigstens<br />

andere Menschen zu sehen und kennen<br />

zu lernen. Der Anfang meines Studiums bestand<br />

ja lediglich aus Online-Veranstaltungen.“<br />

Mittlerweile hat er viele seiner Freunde<br />

auch über den Sport gefunden. Bei Rapid<br />

Chemnitz konnte Thoralf zum Beispiel seinen<br />

Lieblingssport Tischtennis weiter verfolgen,<br />

Punktspiele absolviert er sogar nach<br />

wie vor bei seinem Heimatverein in Crimmitschau.<br />

Neben gelegentlichen Ausflügen in<br />

die umliegenden Wintersportregionen oder<br />

ins Eissportzentrum Chemnitz schnuppert er<br />

gerne auch in die Kursangebote des Universitätssports:<br />

Als kompetitiver Mensch habe er<br />

hier an Handball gefallen gefunden, darüber<br />

hinaus probierte er sich bereits in Jonglage,<br />

Einradfahren, Yoga und Ballett aus. Letzteren<br />

Kurs möchte er im kommenden Semester<br />

erneut belegen, „auch wenn mein Rhythmusgefühl<br />

nicht das beste ist“, schmunzelt<br />

der Sportbegeisterte, der die Stadt hin und<br />

Thoralf Teumer<br />

wieder mit dem Rad erkundet. „Das Radwegenetz<br />

könnte allerdings besser sein. Es gibt<br />

zwar tolle Strecken, wie den Chemnitztalradweg,<br />

aber besonders in der Innenstadt ist die<br />

Kennzeichnung ausbaufähig“, sagt Thoralf,<br />

der sich durchaus auch als Nerd bezeichnet:<br />

„Als Anime- und Cosplay-Fan steht natürlich<br />

auch die Chemnitzer Convention ShiroCo auf<br />

meinem Plan.“ Für die diesjährige Ausgabe<br />

bastelt er bereits an seinem neuen Kostüm:<br />

Du studierst in Chemnitz und<br />

hast auch eine Meinung zum<br />

Thema? Dann nimm<br />

hier an unserer Umfrage<br />

teil:<br />

11 0<br />

Rauru, ein König aus „Tears of the Kingdom“,<br />

dem neuesten Teil der Spiele-Saga „The Legend<br />

of Zelda“. Ob ihn die vielen Freizeitmöglichkeiten<br />

auch nach dem Studium in Chemnitz<br />

halten können, lässt er offen. „Zumindest<br />

mein Master-Studium werde ich hier anschließen.<br />

Ich hatte zwar überlegt, dafür in<br />

eine andere Stadt zu wechseln, aber ich fühle<br />

mich hier einfach wohl. Alles danach lasse ich<br />

auf mich zukommen.“<br />

Noch ein Tipp: Veranstaltungen<br />

und Freizeittipps jeglicher Art<br />

gibt es online unter<br />

meinplaner.com<br />

Bald auch als App in den gängigen Stores.


GASTRONOMIE<br />

IN DER KRISE?<br />

Mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent für Speisen, dem<br />

Fachkräftemangel und der Erhöhung des Mindestlohns hat die Gastronomie<br />

in diesem Jahr einige Brocken zu verkraften. Wie kompensieren Chemnitzer<br />

Gastronomen das? Wie gleichen sie den Personalmangel aus oder ist er gar<br />

nicht so extrem, wie es scheint? Wann läuft das Fass über? Der <strong>Stadtstreicher</strong><br />

hat Gastronomen auf den Zahn gefühlt. Der Nerv ist getroffen, doch der<br />

Einfallsreichtum lindert den Schmerz teilweise.<br />

Text: Ramona Bothe-Christl<br />

Fotos: Andreas Seidel<br />

Gernot Roßner ist einer der beiden<br />

Geschäftsführer der R&B Gastronomie<br />

GmbH. Diese betreibt in der<br />

Chemnitzer Innenstadt mehrere<br />

gastronomische Einrichtungen, darunter so beliebte<br />

wie das Restaurant Di Sopra, das Michaelis<br />

und das Heck-Art. Die derzeitige schwierige<br />

Situation in der Branche kennt der erfahrene<br />

Chemnitzer Gastronom daher genau. Seine Meinung<br />

zu einem aktuellen Problem: „Das Auslaufen<br />

der Mehrwertsteuerabsenkung auf Speisenumsätze<br />

– jetzt wieder 19 Prozent von vorher<br />

7 Prozent – ist eine enorme Herausforderung<br />

für die Gastronomie. Je nach Typ wirkt sich die<br />

Mehrbelastung unterschiedlich stark aus. Nehmen<br />

wir an, ein Restaurant macht 70 Prozent<br />

seiner Umsätze mit Speisen, dann beträgt die<br />

Mehrbelastung gerundet 8 Prozent auf den Gesamtumsatz.<br />

Eine derartige Erhöhung lässt sich<br />

sehr wahrscheinlich ohne Preisanpassungen<br />

nicht kompensieren.“ Gerade in der derzeitigen<br />

Situation hoher Inflation verbunden mit über-


sternquellbrauerei<br />

Mein Vogtland -<br />

mein Sternquell<br />

Helles!<br />

© Foto: Lars Eckert<br />

www.sternquell.de


proportional gestiegenen Lebensmittelpreisen<br />

seit 2021 um etwa 30 Prozent sei der Zeitpunkt<br />

denkbar schlecht gewählt. „Ich hätte mir gewünscht,<br />

dass man zumindest für ein weiteres<br />

Jahr den reduzierten Steuersatz beibehält und<br />

die Zeit nutzt, das ohnehin überholte Steuersystem<br />

der Branche zu reformieren.“ Es gelte ja zum<br />

Beispiel für Lieferung, Abholung (betrifft Speisen)<br />

und Hotelübernachtungen weiterhin den ermäßigten<br />

Steuersatz von 7 Prozent. Für die Gastronomie<br />

aber nicht mehr. „Grundsätzlich wäre<br />

eine Besteuerung, wie in Österreich der Fall – 20<br />

Prozent auf Getränke und 10 Prozent auf Speisen<br />

– aus meiner Sicht der richtige Weg.“ Bei seiner<br />

täglichen Arbeit kennt er auch das Problem,<br />

immer ausreichend Fachkräfte zu finden: „Den<br />

Fachkräftemangel haben wir schon seit Jahren<br />

und auch schon vor der Corona-Zeit. Da hat sich<br />

nicht viel geändert.“ Diesbezüglich sei es unabdingbar,<br />

auch Mitarbeitern ohne entsprechende<br />

Ausbildung und unabhängig ihrer Herkunft,<br />

eine Chance zu geben. „Der erhöhte Mindestlohn<br />

spielt dabei aus meiner Sicht keine Rolle,<br />

jedoch wird es für die Branche immer schwerer,<br />

die ohnehin gestiegenen und weiter steigenden<br />

Lohnkosten zu erwirtschaften.“ Hierbei wäre die<br />

Beibehaltung der Mehrwertsteuerabsenkung sicherlich<br />

hilfreich gewesen, so Roßner.<br />

Nachhaltig,<br />

regional, unabhängig<br />

In der Sportgaststätte Leukersdorf wird mit<br />

„Glück auf“ begrüßt. Eine Begrüßung, die in der<br />

Gastronomiebranche derzeit abgewandelt wünschenswert<br />

ist. Denn der Berg der Probleme ist<br />

hoch und aus festem Gestein. Davon kann auch<br />

Claudia Lappöhn ein Lied singen. Doch die Köchin<br />

und Inhaberin geht die Probleme anders<br />

an. Sie denkt in die Zukunft, so 15 Jahre weiter.<br />

Und das wirkt heute schon. So wie die eigene<br />

Schafherde vor der Tür, die Solaranlage auf<br />

dem Dach und das Fleisch für Rindersteak, Burger,<br />

Braten und Co. vom Bauern nebenan dafür<br />

sorgen, dass Gäste kommen und Personal bleibt,<br />

weil sich alle im Familienbetrieb wohlfühlen.<br />

Den Mindestlohn zahlt die 42-Jährige nur an<br />

neue und frisch ausgebildete oder Mitarbeiter<br />

mit „Special Effekts“, die mehr Aufmerksamkeit<br />

und Betreuung bedürfen. „Meine langjährigen<br />

Angestellten bekommen natürlich mehr“, so<br />

die Chefin, die alle duzt und die auch alle duzen<br />

dürfen. Das schafft Nähe und Gemeinschaftsgefühl.<br />

Manchmal wichtiger als Geld. Derzeit<br />

sucht der große, moderne gastronomische Betrieb<br />

keine Mitarbeiter mehr. Unter den An-<br />

gestellten sind fünf Auszubildende. Drei davon<br />

kommen aus Vietnam. „Sie sind extra aus ihren<br />

Dörfern dafür nach Deutschland gekommen.<br />

Ihre Arbeitsmentalität passt zu der deutschen“,<br />

sagt die zweifache Mutter lächelnd. Auch ihre<br />

Eltern, ihr Ehemann und ihr Sohn arbeiten im<br />

Betrieb mit. Die Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung<br />

hat die Vorsitzende des Vereins<br />

Chemnitzer Köcher 1898 e.V. zu einem kleinen<br />

Spaß gereizt: „Wir hatten Anfang des Jahres vor,<br />

unsere Preise um die notwendigen 20 Prozent<br />

zu erhöhen. Dann haben wir so eine Preiskarte<br />

mal neben die gültige gelegt und sind erschrocken.<br />

Aber auch die 12 Prozent sind schon grausig.“<br />

Hätte man diese Erhöhung staatlicherseits<br />

eher entschieden, so hätte die Branche auch<br />

eher reagieren können, meint Lappöhn. Und<br />

sie beschönigt hier nichts: „Ich rechne in etwa<br />

anderthalb Jahren mit Rieseneinbrüchen der<br />

Branche.“ Der Grund sei ein bunter Blumenstrauß<br />

aus Problemen. Sie arbeitet dagegen –<br />

mit Lösungen wie Nachhaltigkeit, Regionalität<br />

und Unabhängigkeit. Und ungewöhnlichen Projekten,<br />

wie dem „Miriquidi Meltingpot – vom<br />

Urwald in die Zukunft“, das inhaltlich spannend<br />

und kulinarisch einzigartig ist.<br />

Digitales Bestellsystem<br />

am Tisch<br />

„Die Mehrwertsteuer wurde von uns noch nicht<br />

oder nur teilweise in unseren Restaurants weitergegeben.<br />

Wir haben versucht, mit neuen<br />

Speisekreationen für jeden etwas im Portfolio<br />

zu haben“, erklärt André Gruhle, Inhaber der<br />

SEG Unternehmensgruppe. So hätten auch einfachere<br />

und damit preislich günstigere Gerichte<br />

wieder den Weg auf die Speisekarte gefunden,<br />

führt er aus. „Mit verschiedenen Veranstaltungen<br />

und Buffetangeboten, wie das Azubibuffet oder<br />

das Mediterrane Buffet, ist es uns gelungen, die<br />

Gäste in unseren Restaurants zu halten“, so der<br />

erfahrene Chemnitzer Gastronom, der mit Miramar,<br />

Pelzmühle und Diebels Fasskeller drei traditionelle<br />

Restaurants in der Stadt betreibt. Dem<br />

Fachkräftemangel versucht er über neue Wege<br />

etwas entgegenzusetzen: „Wir haben verschiedene<br />

digitale Systeme getestet und wir werden


mit Beginn der Biergartensaison ein digitales<br />

Bestellsystem direkt am Tisch einführen.“ Das<br />

sei jedoch nur zusätzlich und soll das Servicepersonal<br />

entlasten. „Ansonsten ist es uns gelungen,<br />

viele treue Mitarbeiter die teilweise 10, 20<br />

Jahre bei uns sind, zu halten“, freut er sich. Der<br />

Mindestlohn hätte eine Spirale in Gang gesetzt,<br />

die natürlich die Anpassung aller Gehälter zur<br />

Folge hatte. Doch wann läuft das Fass über? „Die<br />

Branche ächzt zurzeit kräftig und hat wahnsinnig<br />

zu kämpfen mit gestiegenen Einkaufskonditionen,<br />

Energie- und Personalkosten“, muss auch<br />

er gestehen. „Viele tolle Gastronomiekollegen mit<br />

kleineren Betrieben haben bereits aufgegeben.<br />

Ich schau dennoch positiv in die Zukunft, wir<br />

Gastronomen unterstützen uns gegenseitig und<br />

gerade das bevorstehende Kulturhauptstadtjahr<br />

2025 ist für uns eine großartige Chance“, hofft<br />

er. Diese gelte es zu nutzen, Ideen zu entwickeln<br />

und sich darauf vorzubereiten gute Gastgeber zu<br />

sein. Es koste leider nur viel Zeit und Energie, um<br />

neue Strategien auszuarbeiten und umzusetzen.<br />

Die Gäste seien der Branche gegenüber jedoch<br />

freundlich eingestellt und hätten heutzutage eher<br />

Verständnis für kleinere Probleme, lobt Gruhle.<br />

Hoffen auf die<br />

Kulturhauptstadt<br />

Die Puppenstube klingt gemütlich und sie ist es<br />

auch. Chef Eric Heim hat hier ein Konzept entwickelt,<br />

das seit der umfassenden Umgestaltung<br />

des Gartenheims auf dem Kassberg ankommt.<br />

Personalprobleme hat er derzeit keine. Seine<br />

zwei Vollzeitangestellten halten zur Stange und<br />

drei Pauschalkräfte stehen ihnen zur Seite. Für<br />

15<br />

sein anderes Geschäft<br />

den „Fleischladen“ auf<br />

dem Brühl lief es nicht<br />

4<br />

so gut. Heim erklärt:<br />

„Hier habe ich extrem<br />

gemerkt, dass die<br />

Kostenspirale sich immer<br />

weiter nach oben<br />

dreht, dabei noch die Riesenmiete!“ Er musste<br />

die Reißleine ziehen. Catering bietet er weiterhin<br />

an. Seit Anfang des Jahres gibt es den Laden nicht<br />

mehr. Doch die Puppenstube bleibt – trotz der<br />

12-prozentigen Mehrwertsteuersteigerung auf<br />

Speisen. Er könne nur versuchen, diese Schritt<br />

für Schritt auf die Preise umzulegen und zu sehen,<br />

wie es die Gäste annehmen. Heim hätte sich<br />

gewünscht, dass es einen Kompromiss gegeben<br />

hätte, statt von 7 Prozent gleich wieder auf 19<br />

zu erhöhen. „Für große Gaststätten ist das wohl<br />

nicht so ein Problem, für die kleineren schon<br />

eher“, meint er. Auch dort, wo viele Touristen<br />

sind, können Gastronomen das verkraften. „Vielleicht<br />

wird es im Kulturhauptstadtjahr besser“,<br />

hofft er. Doch danach…?


Foto: Andreas Seidel<br />

INDUSTRIE VON GESTERN<br />

TRIFFT KULTUR VON MORGEN<br />

Drei Fragen an: Bauunternehmerin Linda Hüttner<br />

über die sanierte Hartmannfabrik. Text & Fotos: Rico Hinkel-Schollbach<br />

Chemnitz verändert sich: Im Rahmen<br />

der Kulturhauptstadt 2025<br />

wird die Stadt auf 30 sogenannten<br />

Interventionsflächen ihr Gesicht<br />

verändern. Es geht um die Umgestaltung öffentlicher<br />

Plätze bis hin zur Sanierung von Gebäuden.<br />

Eines dieser Gebäude ist eng mit der<br />

Industriegeschichte der Stadt verknüpft: die<br />

Hartmannfabrik an der Fabrikstraße – eines<br />

der letzten Gebäude aus dem Konglomerat Richard<br />

Hartmanns. Wo einst der Fortschritt auf<br />

der Schiene angekurbelt wurde, sollen im kommenden<br />

Jahr Gäste der Kulturhauptstadt im<br />

„Welcome-Center“ empfangen werden. Zuvor<br />

dürfen aber die Chemnitzerinnen und Chemnitzer<br />

einen Blick hinter die frisch sanierten<br />

Mauern werfen. Am 3. Mai wird die Hartmannfabrik<br />

mit einem Tag der offenen Tür eingeweiht.<br />

Der <strong>Stadtstreicher</strong> sprach im Vorfeld<br />

mit Linda Hüttner, Geschäftsführerin des bauausführenden<br />

Unternehmens Gunther Hüttner<br />

GmbH und Co. KG.<br />

Frau Hüttner, würden Sie die Arbeiten an der<br />

ehemaligen Hartmann-Produktionshalle als<br />

besonders einstufen?<br />

Ja und nein. Denn auf der einen Seite realisierte<br />

unser Unternehmen die Koordination und Ausführung<br />

der Bauleistungen bereits an vergleichbaren<br />

Gebäudestrukturen, beispielsweise für<br />

die Eventlocation Kraftverkehr, im Pumpwerk<br />

an der Zschopauer Straße oder der Stadtjugendherberge<br />

am Getreidemarkt. Solche prägnanten<br />

Bauvorhaben gehören für uns zum Arbeitsalltag,


insofern bringen wir auf diesem Gebiet einen<br />

großen Erfahrungsschatz mit. Der Umbau der<br />

ehemaligen Hartmannfabrik stellt jedoch in<br />

zweierlei Hinsicht eine Besonderheit dar. Sie ist<br />

eine der letzten erhaltenen Produktionsstätten<br />

des Chemnitzer ‚Lokomotiven-Königs’ Richard<br />

Hartmann. Das macht dieses Gebäude zu einem<br />

äußerst geschichtsträchtigen Ort. Zum anderen<br />

wird dieser hohe Stellenwert nun auch in die Zukunft<br />

getragen. Als „Welcome-Center“ wird die<br />

Hartmannfabrik einer der ersten Anlaufpunkte<br />

für Gäste der Kulturhauptstadt 2025. Wir können<br />

hier also durchaus von einer internationalen<br />

Bedeutung dieses Bauvorhabens sprechen.<br />

Bei Umbauarbeiten an solch alten Gebäuden kollidieren<br />

nicht selten die Idealvorstellungen mit<br />

ihrer Umsetzbarkeit. Welche baulichen Überraschungen<br />

hielt die Hartmannfabrik für Sie bereit?<br />

Richtig, wir hatten einige Herausforderungen<br />

zu meistern, vor allem Anpassungen aufgrund<br />

der Statik. So dachten wir anfangs, wir könnten<br />

die 23 Meter langen Stahlbetonträger der<br />

Dachkonstruktion erhalten und sanieren. Eine<br />

tiefer gehende Analyse während des Baus hat<br />

jedoch ergeben, dass unter anderem die Betongüte<br />

nicht ausreichend ist, um die Statik<br />

zu gewährleisten. Die Balken mussten also getauscht<br />

werden. Natürlich schmerzt es immer,<br />

wenn historische Substanz entfernt werden<br />

muss, aber die Sicherheit steht immer an erster<br />

Stelle. Und man darf eben nicht vergessen:<br />

Das Objekt ist mehr als 150 Jahre alt und wurde<br />

mehrmals ertüchtigt und umgebaut. Man hat<br />

damals nach Bedarf gebaut, das merkt man der<br />

Gebäudestruktur auch an. So musste zum Beispiel<br />

auch der Betonboden komplett erneuert<br />

werden. Auch das Fundament mussten wir auf<br />

einer Seite durch eine sogenannte Unterfangung<br />

stabilisieren. Das ist bei Baugrund in der<br />

Nähe von Flüssen – wie hier an der Chemnitz<br />

– keine Seltenheit.<br />

An welche Highlights erinnern Sie sich gerne<br />

zurück?<br />

Da gab es einige. Wir haben unter dem Fußboden<br />

aus Holzpflaster zum Beispiel das Fragment<br />

einer Schiene gefunden, die wohl parallel zur<br />

heutigen Hartmannstraße verlief. Solche Funde<br />

lassen natürlich immer viel Raum für Spekulationen.<br />

Ein optisches Highlight ist die vom<br />

Bauherrn aufwendig restaurierte Kranbahn,<br />

die Ende 2022 wieder in die Hartmannfabrik<br />

zurückkehrte. Damit wurden einst Maschinenteile<br />

eingehoben und innerhalb der Halle transportiert.<br />

Die Kranbahn hat im Welcome-Center<br />

zwar keine Funktion, ist mit ihrem knalligen<br />

Orange aber definitiv ein Hingucker.<br />

Vielen Dank für den kleinen Einblick.<br />

Gerne.<br />

17 6


CHEMNITZ 2025: DIE<br />

ERSTEN HOHEPUNKTE<br />

:<br />

UNTER DER LUPE<br />

Der Countdown läuft. Eine digitale Anzeige<br />

am Chemnitzer Rathaus zählt die Tage bis zum<br />

Kulturhauptstadtjahr 2025. Laut der Veranstaltenden<br />

sind dann rund 100 Projekte und<br />

1000 Veranstaltungen geplant.<br />

Text: Sarah Hofmann<br />

Lange ist es nicht mehr hin. Daher haben die Kuha-Macher*innen<br />

nun die Höhepunkte des kommenden<br />

Jahres präsentiert – Details folgen erst<br />

im Herbst. Genug Zeit also, das, was wir wissen,<br />

genauer unter die Lupe zu nehmen. Aufmerksame<br />

Leser*innen des BidBooks und eingefleischte<br />

Chemnitzer*innen werden viele alte Bekannte<br />

wiedertreffen, viele der Höhepunkte tragen jedoch<br />

ein „aber“ in sich.<br />

Mit einem symbolischen Knopfdruck läutete Oberbürgermeister Sven Schulze gemeinsam mit Vertretern<br />

der Kulturhauptstadt gGmbH und Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch den Countdown ein.<br />

Foto: Andreas Seidel<br />

Eröffnung mit Pomp?<br />

Ab dem 18. Januar 2025 wird es ernst: dann<br />

wird das Kulturhauptstadtjahr mit einem großen<br />

Open Air eröffnet – egal wie an diesem Tag das<br />

Wetter wird, wie Stefan Schmidtke vorab versicherte.<br />

Details sind noch nicht bekannt, aber:<br />

das wird groß. Der späte Termin ist im Vergleich<br />

mit anderen Kulturhauptstädten übrigens nicht<br />

ungewöhnlich. In diesem Jahr tragen neben Tartu<br />

auch Bad Ischl im Salzkammergut und Bodø<br />

in Norwegen den Titel als Europäische Kulturhauptstadt.<br />

In Bad Ischl wurde das Kulturhauptstadtjahr<br />

am 20. Januar offiziell eröffnet, Bodø<br />

feierte am 3. Februar.<br />

Der Haken: Rechtsextreme Gruppierungen haben<br />

schon jetzt für den Jahresbeginn Demonstrationen<br />

angemeldet. Wenn es blöd kommt, sorgen<br />

sie für so viel Krach, dass sich die mediale Aufmerksamkeit<br />

auf Nazi-Chemnitz legt, noch bevor<br />

die Kulturhauptstadt ihren Zauber entfaltet.<br />

An dieser Stelle sollte die Zivilgesellschaft schon<br />

vorab mitdenken und dies verhindern.


Bergbau, Industrie, Elend und<br />

Angst – das zeigen die Museen.<br />

Wer im Museum magische Weltflucht sucht, wird<br />

in den Chemnitzer Museen 2025 ungeschönte<br />

Realität finden. Das SMAC verlegt sich auf das<br />

Thema Bergbau und beleuchtet dabei nicht nur<br />

Geschichte und Gegenwart des Komplexes, sondern<br />

beleuchtet auch die Region Erzgebirge in<br />

Sachsen und Tschechien. Die Ausstellung startet<br />

schon im Oktober diesen Jahres.<br />

Das Industriemuseum (Foto) stellt sich einem<br />

Thema, was es am Besten kann: der Industriegeschichte.<br />

Die hiesige Industrialisierung des „sächsischen<br />

Manchester“ wird in „Tales of Transformation“<br />

dabei mit anderen Städten verglichen,<br />

manche von ihnen Partnerstädte von Chemnitz:<br />

Mulhouse, Tampere, Gabrovo, Łódź, Manchester<br />

und Chemnitz. Die Ausstellung beleuchtet ab April<br />

2025 unter anderem, welche Impulse für die<br />

Zukunft aus diesen Städten kommen und was sie<br />

voneinander lernen können.<br />

Was bedeutet Industrialisierung und Transformation<br />

für die Menschen? Dieser Frage geht<br />

das Ausstellungsprojekt „European Realities“ im<br />

Museum Gunzenhauser nach. Die Ausstellung<br />

bezieht zwischen April und August 2025 Positionen<br />

aus verschiedenen europäischen Ländern,<br />

insbesondere aus Nord-, Ost- und Südosteuropa<br />

ein. Gezeigt werden Realismusbewegungen, die<br />

in den 1920er und 1930er Jahren nahezu überall<br />

in Europa sichtbar sind. Die Ausstellung erzählt<br />

von Hunger und Elend, von der Modernisierung<br />

der Industrie, berichtet über den wirtschaftlichen<br />

Aufschwung und von kultureller Blüte, von technischem<br />

Fortschritt, Großstadt und Nachtleben,<br />

Emanzipation und Diversität.<br />

Angst ist eine Triebfeder des Menschen, der<br />

Transformation. Ihr widmen sich die Kunstsammlungen<br />

am Theaterplatz. Das Highlight: von<br />

August bis November 2025 werden Werke von<br />

Edvard Munch gezeigt. Mit einem direkten Bezug<br />

zur Ausstellung wird ein Pavillon der Angst entstehen,<br />

der im Stadtraum dazu einlädt, die Angst<br />

sowohl als existenzielles, globales als auch persönliches<br />

Thema zu diskutieren.<br />

Der Haken? Kein Haken! Die Chemnitzer Museen<br />

bringen hochkarätige Kunst in die Stadt,<br />

verweben Geschichte mit Gegenwart, legen den<br />

Finger in Wunden, die bis heute brennen. Wir<br />

freuen uns darauf.<br />

Bühne wird Rummelplatz: Was<br />

planen die Städtischen Theater?<br />

Spoiler: Im anstrengenden aber lesenswerten Roman<br />

von Werner Bräunig geht es nur am Rande<br />

um Rummelplatz. Das Hauptthema ist der Bergbau.<br />

Der Chemnitzer Bräunig schuf mit „Rummelplatz“<br />

einen, wenn nicht sogar den Wismut-<br />

Roman, ein kluger Kommentar zur Frühzeit der<br />

DDR. Gute Sache, die Theater Chemnitz planen<br />

für das Programm von Chemnitz 2025 ein umfangreiches,<br />

mehrstufiges Projekt zum Roman.<br />

Im Herbst 2025 ist Uraufführung einer Oper geplant.<br />

Ab April 2024 finden dazu Schreibwerkstätten<br />

und eine Konferenz in Kooperation mit<br />

der Stadtbibliothek Chemnitz sowie weiteren<br />

Partner*innen in Tschechien und Deutschland<br />

statt.<br />

Angemerkt: Die Idee, den in der DDR verbotenen<br />

und seitdem kaum bekannten Stoff Raum zu geben,<br />

ist super. Gleichzeitig ist er gerade in Chemnitz<br />

nicht völlig unbekannt. Das ist vor allem dem<br />

Fritz Theater zu verdanken, die ihn in einer ganz<br />

eigenen und zauberhaften Version auf die Bühne<br />

gebracht und damit in kunstinteressierten Kreisen<br />

etabliert haben. Das hätten die städtischen<br />

Theater wenigstens erwähnen können.<br />

Feste und Festivals:<br />

Was geht Chemnitz?<br />

Kosmos:<br />

Schon beim Namen „Kosmos“ bekommen viele,<br />

vor allem junge Menschen in Chemnitz, glänzende<br />

Augen. Sie denken an Bands auf großen Bühnen,<br />

tanzen im Boilerroom, gesellschaftliche Debatten<br />

und fancy Kunstaktionen am helllichten Tag auf<br />

offener Straße. Groß war die Enttäuschung im<br />

vorigen Jahr als die organisierende CWE dem<br />

Festival eine Absage erteilte und noch größer die<br />

Vorfreude auf den 8. Juni, wenn das Kosmos in<br />

19 8<br />

Foto: Ernesto Uhlmann


diesem Jahr einlädt. 2025 wird das Event dann<br />

auf eine ganze Woche ausgeweitet und explizit<br />

um die europäische Dimension erweitert. Das<br />

wird magisch!<br />

Anregung: Seine Schönheit verdankt Kosmos<br />

der Beteiligung vieler Chemnitzer Akteur*innen,<br />

Vereine, Initiativen, vor allem aus der Freien<br />

Kulturszene. Und diese ist bekanntlich unterfinanziert<br />

und lebt von der Selbstausbeutung der<br />

Akteur*innen. Für einen einzelnen Kosmostag<br />

mag das gehen, für eine ganze Kosmoswoche<br />

sollte das Event aber auf einen stabilen Finanzsockel<br />

gesetzt werden.<br />

Hutfestival:<br />

Mit bedeckten Köpfen können Kultur- und Feierfans<br />

vom 30. Mai bis zum 1. Juni 2025 in die<br />

Chemnitzer Innenstadt pilgern, dort verwandelt<br />

das Hutfestival – das Chemnitzer Festival der<br />

Straßenkunst– sie für drei Tage in eine große<br />

Freilichtbühne für über 200 Beiträge internationaler<br />

Artist*innen, Künstler*innen und Musiker*innen.<br />

Eine Bitte: Das Hutfestival startete mit hochwertiger<br />

Kunst unter Einbindung auch regionaler<br />

Akteur*innen. Mittlerweile sendet das Hutfestival<br />

Stadtfest-Vibes, wobei „kulinarische Stände“<br />

in den vergangenen Jahren präsenter geworden<br />

sind und die Kunst eher hinter Showaspekten<br />

und Feierei mit Hut zurücktrat. Die ursprüngliche<br />

Idee sollte wieder in den Vordergrund rücken<br />

und wer zwischendurch Hunger bekommt,<br />

besucht am besten die Restaurants und Cafés in<br />

der Innenstadt.<br />

Foto: Andreas Seidel<br />

Makers United:<br />

Das Machen, das Anpacken, das Tüfteln – all diese<br />

Arten des Tuns sind mehr als Handlungen, sie<br />

sind Lebenseinstellungen. Beim „Makers United“-Festival,<br />

zeigen kreative, technisch versierte<br />

und handwerklich begabte Köpfe, was sie können<br />

und laden zum Mitmachen ein. Das europäische<br />

Festival für Kreativität, Technik und Innovation<br />

findet vom 19. bis 22. Juni 2025 statt. Auf der<br />

Mitmachmesse „Makers United“ treffen sie mit<br />

Kreativen aus anderen europäischen Ländern<br />

zusammen und laden zum Entdecken ein.<br />

Vorschlag: Das Festival lief schon im vorigen<br />

Jahr gut und wird auch weiterhin seine Klientel<br />

finden und begeistern. Dafür, dass sich die Beteiligten<br />

dort im Ehrenamt mit ihren Ideen und<br />

Mitmachangeboten präsentierten, mussten die<br />

Besucher*innen jedoch ganz schön viel Eintritt<br />

zahlen. Sollte „Makers United“ nicht eher was für<br />

alle und damit in Sachen Kosten niedrigschwellig<br />

sein? Die kreativen Köpfe von Morgen sind doch<br />

nicht nur die mit den prallen Geldbörsen.<br />

Foto: Makers United<br />

Interventionsflächen – die kleinen<br />

Oasen der Gemeinschaft<br />

Über 60 Millionen Euro werden von der Stadt<br />

Chemnitz im Rahmen von Chemnitz 2025 aktuell<br />

in die städtische Infrastruktur investiert. 30<br />

sogenannte Interventionsflächen entstehen, die<br />

meisten sind bereits im Bau. Dabei geht es von<br />

der Umgestaltung öffentlicher Plätze bis zur Sanierung<br />

von Gebäuden, wie beispielsweise der<br />

ehemaligen Produktionshalle des Chemnitzer<br />

Lokomotiven-Bauers Richard Hartmann. Die<br />

Eröffnung der Hartmannfabrik als Chemnitz<br />

2025-Zentrale und Besuchszentrum wird dieses<br />

Jahr am 3. Mai mit einem Tag der offenen<br />

Tür gefeiert.<br />

Der Haken: Die Interventionsflächen sind<br />

eine prima Idee, verteilen sich über das ganze<br />

Stadtgebiet und können dort zur Lebensqualität<br />

deutlich beitragen. Zu den Projekten gehört<br />

beispielsweise die Umgestaltung des Areals des<br />

ehemaligen Güterbahnhofs Altendorf am Pleißenbach.<br />

Das Gelänge bekommt neue Begrünung,<br />

einen Radweg, neue Fußwege und einen<br />

Spielplatz. Leider konnten und können die<br />

wenigsten der Interventionsflächen in diesem<br />

Umfang gestaltet werden. Viele der idealistischen<br />

Ursprungsideen wurden heruntergehandelt<br />

und zerspart, bis sie nur noch ein Schatten<br />

ihrer selbst waren – aber besser als nichts. Bei<br />

manchen gibt es übrigens gerade noch handfesten<br />

Streit. Die Umgestaltung des Schillerplatzes<br />

etwa gefällt nicht allen, es formiert sich Bürgerprotest.<br />

Fazit: Ja doch, das wird was. Nicht nur Gäste<br />

von außerhalb, sondern auch Chemnitzer*innen<br />

können sich auf die Höhepunkte 2025<br />

freuen und wir können gespannt sein, was sich<br />

noch so alles im Gesamtprogramm verbergen<br />

wird. Mit diesen Höhepunkten muss sich<br />

Chemnitz den Vergleich zu anderen Kulturhauptstädten<br />

Europas nicht scheuen. Gleichzeitig<br />

gibt es auch hier wieder ein großes<br />

ABER. Denn viele Punkte aus dem BidBook<br />

finden sich nicht in den Höhepunkten und noch<br />

immer finden sich auch viele Chemnitzer*innen<br />

darin nicht wieder, aber was (noch) nicht<br />

ist, kann ja vielleicht noch werden.


Urbaner<br />

Lifestyle<br />

trifft grüne<br />

Idylle<br />

Mit seiner Natur, den vielen Erholungsmöglichkeiten und<br />

seinen attraktiven Ausflugszielen zählt Rabenstein zu den<br />

schönsten Chemnitzer Stadtteilen. In dieser exklusiven<br />

Lage entstehen bis Herbst 2025 moderne Eigentumswohnungen<br />

mit hellen Wohnräumen und hochwertiger Ausstattung.<br />

Hier verschmelzen städtischer Luxus und die Ruhe<br />

des grünen Stadtrands zu einer einzigartigen Symbiose.<br />

Die Architektur der Gebäude wurde mit einem besonderen<br />

Augenmerk auf Funktionalität und Komfort entwickelt. So<br />

bieten die Wohnungen nicht nur ausreichend Platz für individuelle<br />

Wohnkonzepte, sondern auch intelligente Lösungen<br />

für tägliche Abläufe – vom Basement mit seinem großzügigen<br />

Gartenanteil und einer traumhaften Terrasse bis<br />

hin zu den exklusiven Penthouse-Wohnungen mit jeweils 121<br />

Quadratmetern und großzügiger Dachterrasse.<br />

HAPPINEST<br />

09117 Chemnitz - Trützschlerstr. 6 | <strong>03</strong>71 432 54-30<br />

info@happinest-rabenstein.de | www.happinest-rabenstein.de<br />

Auch in Sachen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz werden<br />

Maßstäbe gesetzt. Die Gebäude sind nach den neuesten<br />

Standards der Energieeinsparverordnung gebaut und mit<br />

modernen Heizungs- und Lüftungssystemen ausgestattet.<br />

Jede Wohneinheit verfügt über eine individuelle PV-Anlage<br />

mit Wechselrichter und Stromspeicher für ein Höchstmaß<br />

an Autarkie. Das geplante Energiekonzept zählt aktuell<br />

zu den modernsten und innovativsten Lösungen für die<br />

Strom- und Warmwassererzeugung.


MEDITERRAN<br />

IN DEN FRUHLING<br />

Wie heißt es so schön: Man lernt<br />

nie aus. Die Redewendung gilt besonders<br />

in der Küche. Von Rezepten<br />

mit pfiffigen Kombinationen bis<br />

hin zu ungewöhnlichen Küchenutensilien<br />

– beim Braten, Backen<br />

und Kochen entdecken wir immer<br />

wieder neue Möglichkeiten. Und<br />

manchmal gibt es Zutaten, die man<br />

so noch nie gehört hat. „Heute<br />

braten wir Pimientos de Padrón“,<br />

kündigte Lucas bei unserem letzten<br />

Besuch an. „Logisch“, denken wir<br />

und versuchen unsere Unwissenheit<br />

gekonnt zu überspielen. Hut<br />

ab vor all jenen, die davon schon<br />

gehört haben. Für alle anderen kurz<br />

zur Aufklärung: Damit sind diese<br />

Mini-Paprika – oder Bratpaprika<br />

– gemeint, die es in fast jeder<br />

gut sortierten Obst- und Gemüseabteilung<br />

gibt. In Spanien werden<br />

die Pimientos in Olivenöl gebraten,<br />

mit grobem Meersalz bestreut und<br />

als Tapa serviert. Auch Lucas brät<br />

die kleinen Paprika für unser heutiges<br />

Rezept an und kombiniert sie<br />

mit Kabeljau, Fenchel und Pomelo<br />

zu einer äußerst geschmackvollen<br />

Kreation. So gehts:<br />

Text & Fotos:<br />

Rico Hinkel-Schollbach


23 2<br />

Das Fruchtfleisch grob aus der Pomelo<br />

lösen und die Fenchelknolle in dünne<br />

Scheiben schneiden. Die Bratpaprika<br />

im Ganzen in eine Pfanne geben und in<br />

etwas Olivenöl kurz heiß anbraten. Das Gemüse<br />

aus der Pfanne nehmen und mit etwas Meersalz<br />

bestreuen. In derselben Pfanne wird nun das Kabeljaufilet<br />

auf der Hautseite angebraten. Sobald<br />

die Haut eine knusprig-braune Farbe angenommen<br />

hat, die Pfanne in den vorgeheizten Ofen<br />

schieben. Den Fisch bei 150 bis 170 Grad für zwei<br />

bis drei Minuten – je nach Dicke des Filets – garen<br />

lassen. In einem Topf etwas Zucker schmelzen<br />

und leicht karamellisieren lassen. Anschließend<br />

mit dem Saft einer Limette ablöschen und den<br />

Topf von der Herdplatte nehmen. Etwas Salz und<br />

schwarzen Sesam dazugeben, das Fruchtfleisch<br />

der Pomelo und die Fenchelscheiben unterrühren.<br />

Fisch und Beilagen auf dem Teller anrichten<br />

und schmecken lassen!<br />

Zutaten<br />

(2 Personen)<br />

KOCHEN<br />

MiT LUCAS<br />

2 Kabeljaufilets<br />

7-8 Bratpaprika (Pimientos de<br />

Padrón)<br />

1 Limette<br />

1/2 Fenchelknolle<br />

1/2 Pomelo (klein)<br />

Schwarzer Sesam<br />

Salz, Zucker


CHEMNITZER DJ<br />

Text: Rico Hinkel-Schollbach<br />

Fotos: Dirk Schmerler<br />

MISCHT DAS BUNDES-<br />

WEITE PARTYLEBEN AUF<br />

Dirk Duske ist bekannt – zumindest regional hat fast jeder schon zu seinen<br />

gemischten Beats getanzt. Schließlich steht der Chemnitzer DJ seit<br />

fast vier Jahrzehnten hinter den Plattentellern hiesiger Clubs. Seit dem<br />

vergangenen Jahr gibt es von ihm zusätzlich zum Hörgenuss auch etwas<br />

für die Augen – und damit zieht Dirk Duske erstmals auch bundesweit<br />

die Aufmerksamkeit auf sich.


Wir schreiben das Jahr 2020.<br />

Ein Wochenende. Dirk Duske<br />

stand mal nicht die ganze<br />

Nacht an seinen Decks, um<br />

am Ende ein paar Stunden<br />

Schlaf zu bekommen.<br />

Die Pandemie hat den Clubs einen Riegel vorgeschoben,<br />

Partys müssen im Kampf gegen das<br />

Virus vorerst gestrichen werden. Und Dirk hat<br />

plötzlich Zeit… viel Zeit. Er widmet sich anderen<br />

schönen Dingen, der Familie zum Beispiel, und<br />

startet ein Projekt, dass er schon seit einigen Jahren<br />

im Kopf hat: Künftig will er bei Veranstaltungen<br />

nicht „nur“ Musik, sondern Videos auflegen,<br />

die bei Partys über eine große Full-HD-Leinwand<br />

flimmern. Disko für die Augen. Eine Idee,<br />

die beim Schauen alter Musikvideos in ihm reifte:<br />

„Viele andere Kinder der 80er Jahre kennen<br />

das vermutlich: Man klickt sich durch die Clips<br />

und verspürt auf einmal diese extremen Emotionen.<br />

Im Flashback tauchen Erinnerungen an<br />

diese Zeit auf. Ich hatte gehofft, dass es ein wunderbares<br />

Gemeinschaftserlebnis wird, wenn sich<br />

diese Emotionen in einer Veranstaltung bündeln.<br />

Ich wollte diese Zeitreise einfach gemeinsam<br />

mit vielen Menschen feiern“, erzählte er Anfang<br />

2023 im Streicher-Interview. In monatelanger<br />

Fleißarbeit sammelte und restaurierte er Videoclips,<br />

baute zudem seine VJ-Fähigkeiten aus. Insgesamt<br />

zwei Jahre bereitete sich der Perfektionist<br />

auf seine Premiere als Videojockey vor.<br />

Heute, ein Jahr nach seinem ersten offiziellen Gig<br />

als Videojockey, ist Dirk Duske bundesweit gefragt.<br />

Von März bis Mai wird der Chemnitzer DJ<br />

in Frankfurt am Main, Düsseldorf, Münster, Bremen<br />

und Oberhausen jeweils bis zu 2.000 Gäste<br />

mit seiner Videoshow begeistern. Mit dabei: Moderator<br />

Peter Illmann, der in den 80er Jahren in<br />

seiner ARD-Musiksendung „Formel Eins“ und<br />

bei „Peters Popshow“ allen namhaften Künstlerinnen<br />

und Künstlern die Hand schüttelte. „Er<br />

hat natürlich einiges zu erzählen“, beschreibt<br />

Dirk das Konzept der Party-Reihe „80s in Motion“:<br />

Neben Peters Anekdoten und Moderationen<br />

zu ausgewählten Clips darf bei der Party zu den<br />

gemixten Videos der 80er ausgiebig getanzt werden.<br />

Die Geschichte dahinter ist lang, in Kurzform<br />

lautet sie in etwa so: Für seine erste Pro-<br />

beparty als Videojockey im Sonnenbad Rußdorf<br />

fragte Dirk bei Peter Illmann an, ob er ein Intro<br />

einsprechen könne. Als die Bundeskunsthalle in<br />

Bonn für ihre Ausstellung zur Postmoderne im<br />

vergangenen Herbst nach einem Highlight für<br />

eine Sonderveranstaltung suchte, erinnerte sich<br />

der bereits dafür gebuchte Moderator an Dirks<br />

Videoclip-Disko – immerhin lieferten die 80er<br />

Jahre mit ihren bahnbrechenden Videoclips den<br />

Soundtrack zur Postmoderne. Das Konzept kam<br />

an, innerhalb von drei Wochen waren alle 1.000<br />

Tickets verkauft. Zudem ist die Kölner Veranstaltungs-<br />

und Vermarktungsagentur MMP<br />

Einen Einblick in<br />

Dirks Clipmixing<br />

gibt’s über diesen<br />

QR-Code. Einfach<br />

per Smartphone-Kamera<br />

scannen und<br />

anschauen.<br />

Event GmbH – ein Unternehmen der Seven.One<br />

Entertainment-Group, zu der ProSieben und<br />

Sat.1 gehören – von diesem Konzept überzeugt<br />

und stellt eine 5-Städte-Tour auf die Beine. „Ich<br />

habe ja schon einiges erlebt, aber eine Tour mit<br />

Hotelübernachtungen quer durch Deutschland<br />

ist eine absolute Premiere. Ich freue mich riesig<br />

darauf“, so Dirk, der vor seinem Tourauftakt in<br />

Düsseldorf noch einmal das regionale Publikum<br />

in seinen Bann zieht. Am 9. März ist er mit seiner<br />

Videoclip-Disko „Simply The 90s & 2000s Best“<br />

in der Chemnitzer Eventlocation Kraftverkehr<br />

zu erleben.<br />

25 4


KOLUMNE<br />

von Sarah Hofmann<br />

DIE ZEIT DER<br />

MONSTER<br />

Foto: freepiks<br />

Übergangsphasen sind anstrengend, sie sind verbunden mit Warten und Ungewissheit. Dieser<br />

Zustand, der gerade viele Menschen in Chemnitz umtreibt, ist nicht neu. Der italienische Vordenker<br />

Antonio Gramsci befasste sich ausgiebig mit ihm. Er sagt: „Das Alte stirbt und das Neue<br />

kann nicht zur Welt kommen: Es ist die Zeit der Monster.“ Das Wort „Monster“ stammt vom<br />

lateinischen Wort „monstrare“, das heißt „zeigen“. Und genau das passiert in der Zeit der<br />

Monster: Dinge, Tendenzen und auch Extremes zeigt sich – auch und vor allem in Chemnitz.


Seit dem Sommer 2018 liegt in<br />

Chemnitz etwas in Scherben,<br />

ein sichtbarer Cut, ein Moment,<br />

nach dem Weitermachen wie bisher<br />

einfach nicht mehr möglich<br />

war. Seitdem hat sich viel getan.<br />

Kulturakteur*innen schlossen sich zu Bündnissen<br />

zusammen, versuchten der Welt klar<br />

zu machen, dass Chemnitz weder grau noch<br />

braun ist, sondern bunt.<br />

Allein in den vergangenen Wochen hat sich viel<br />

getan in dieser Stadt. Etwa, als Zwölftausend<br />

Menschen zusammenkamen, um ein sichtbares<br />

Zeichen gegen rechts zu setzen. Zu zeigen:<br />

wir sind viele! An manchen Stellen des Demozuges<br />

wurde sogar gesungen. Auf die Melodie<br />

von „Hey Ho, spann den Wagen an“, sangen sie<br />

„Steh auf, leiste Widerstand – gegen den Faschismus<br />

hier im Land“. Wie in Chemnitz sangen<br />

Menschen deutschlandweit diese Worte.<br />

Kann das Neue, Bunte, Diverse nun doch zur<br />

Welt kommen? Noch nicht, die Zeit der Monster<br />

ist noch nicht vorbei. Menschen versammelten<br />

sich, um der Opfer des Nazi-Attentats<br />

von Hanau zu gedenken, kurz darauf kamen<br />

Polizisten und räumten das Mahnmal ab. Zack,<br />

wieder war Chemnitz deutschlandweit in den<br />

Medien. Eine Woche später kündigt sich der<br />

Rechtsextreme Martin Sellner trotz Einreiseverbot<br />

für einen Vortrag in der Stadt an.<br />

Die Zeit der Monster ist noch nicht vorbei,<br />

in diesem Jahr könnte sie jedoch enden. Ein<br />

Superwahljahr steht an. Auch die Chemnitzer*innen<br />

können an der Urne eine Entscheidung<br />

treffen, welcher Wind künftig in Europa<br />

weht, welche Partei das künftige sächsische<br />

Landesoberhaupt stellt, die die Kulturhauptstadt<br />

im kommenden Jahr eröffnen soll, was<br />

für ein Stadtrat uns künftig verwaltet.<br />

Gefühlt liegen wir in den ersten Wehen. Auch<br />

im Bereich der Kultur, die sich von der Gesellschaft<br />

einfach nicht trennen lässt. In diesem<br />

Jahr setzen die Aktiven der Stadt alles daran,<br />

die Zeit der Monster enden zu lassen: mit dem<br />

Kosmos Chemnitz wird endlich wieder ein<br />

lautes und buntes Signal für Vielfalt gesetzt,<br />

die nun veröffentlichten Programmhöhepunkte<br />

für 2025 machen Hoffnung, Gegenwarten<br />

wird mit seinen Kunstwerken im öffentlichen<br />

Raum nicht nur an hiesigen Kaffeetafeln für<br />

Diskussionen sorgen, sondern nach außen<br />

strahlen. Und auch die ersten kleinen Projekte<br />

Viele Kulturschaffende der Stadt halten<br />

den Widerspruch, die Zeit der Monster,<br />

die Ungewissheit, in welche Richtung sich<br />

der Geist der Stadt wenden wird, schwer<br />

aus. Projekte suchen neue Mitstreitende,<br />

verlieren gleichzeitig diejenigen, die sie<br />

jahrelang mitgetragen haben.<br />

27<br />

werden sichtbar, sprießen wie Pilze aus dem<br />

Boden, schaffen Hoffnung. Doch noch kann<br />

das Neue nicht zur Welt kommen – auch, weil<br />

manche Voraussetzungen noch nicht klar sind.<br />

Apfelbaumprojekt, eines der Vorzeigeprojekte<br />

des Kulturhauptstadtprogramms, ist erneut<br />

ohne Leitung, die Stelle für gelebte Nachbarschaften<br />

wird jetzt gerade ausgeschrieben.<br />

Ein Schelm, wer nun fragt, ob sich so eine<br />

gelebte Nachbarschaft innerhalb eines angebrochenen<br />

Jahres noch bilden kann, wenn<br />

sie im kommenden Jahr schon präsentabel für<br />

Besucher*innen aus ganz Europa sein soll.<br />

Viele Kulturschaffende der Stadt halten den<br />

Widerspruch, die Zeit der Monster, die Ungewissheit,<br />

in welche Richtung sich der Geist<br />

der Stadt wenden wird, schwer aus. Projekte<br />

suchen neue Mitstreitende, verlieren gleichzeitig<br />

diejenigen, die sie jahrelang mitgetragen<br />

haben. Alle suchen nach Ehrenamtlichen,<br />

die mittragen. Gleichzeitig denken viele an<br />

Wegzug oder haben diesen in den vergangenen<br />

Wochen schon vollzogen – in Städte wie<br />

Leipzig und Berlin, die das Kulturleben einfach<br />

leichter ermöglichen, widerspruchsärmer,<br />

weniger krawallig und rau.<br />

Liebe Lesende, macht euch auf anstrengende<br />

letzte Schwangerschaftswochen und<br />

schmerzhafte Wehen in den nächsten Wo-<br />

6<br />

chen und Monaten gefasst. Ja, das wird hart.<br />

Aber es lohnt sich, dabeizubleiben, aktiv mitzuarbeiten,<br />

so viel mitzugestalten, wie es nur<br />

geht – auch wenn es manchmal mühsam ist<br />

und vergeblich wirkt. Jeder Akt, jeder Mensch<br />

wird gebraucht. Denn dann haben wir tausende<br />

Menschen, die sich gegen Rechts positionieren,<br />

die laut und präsent sind, die gleichzeitig<br />

aber auch, wenn sie denn nicht mehr<br />

still sind, auch die Kulturlandschaft und die<br />

Stadtgesellschaft nachhaltig prägen können.<br />

Das Stillsein muss jetzt enden, ein später ist<br />

nicht mehr möglich, denn die Wehen haben<br />

schon eingesetzt. Die Geburt ist eingeleitet.<br />

Nun ist es an uns, zu entscheiden, was geboren<br />

wird. Sobald die Kulturhauptstadt in der<br />

Welt ist, also ihre Form findet, wie wir sie uns<br />

wünschen, wird die Zeit der Monster vorbei<br />

sein, dann herrscht Klarheit.<br />

Idealerweise müssen wir dann nicht mehr<br />

singen: „Steht auf, leistet Widerstand“, sondern<br />

tönen aus voller Kehle: „Von dem Land<br />

in dem für immer Frühling ist“ – ein Song,<br />

der gerade das Internet, aber auch Demonstrationen<br />

flutet und von einer besseren Welt<br />

erzählt, einer Welt für alle. Und dieses Chemnitz,<br />

diese Kulturhauptstadt würde uns doch<br />

gut gefallen. Oder?


PERSPEKTIVWECHSEL<br />

MIT FEINGEFUHL<br />

Jante würzen auf ihrem Debütalbum verträumten Indie-Folk<br />

mit einer guten Prise Gesellschaftskritik<br />

MUSIK<br />

Text: Rico Hinkel-Schollbach<br />

Menschen sind komisch! Oder?“ Schön,<br />

dass Jante in der Presseinformation<br />

zu ihrem ersten richtigen Longplayer<br />

noch dieses kleine Fragewörtchen<br />

„<br />

hinten anstellen. Es lässt einen letzten Zweifel an<br />

der Aussage erkennen. Irgendwie logisch, schließlich<br />

gehören wir alle zur Gattung Mensch und wer<br />

möchte sich schon selbst als „komisch“ bezeichnen…<br />

Der wunderbaren Beobachtungsgabe von<br />

Sänger und Texter Jan Thierfelder ist es zu verdanken,<br />

dass wir nach dem Hören des Albums das<br />

„Oder“ getrost streichen können. Menschen sind<br />

komisch. Punkt. Aber ganz oft auch nachdenklich<br />

und reflektierend – wie Jante auf ihrem Debüt.<br />

Foto: Yellow Van Photography<br />

Jante sind Indie in Reinform:<br />

Songwriting, Producing, Booking,<br />

Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Fanbetreuung – alles läuft in<br />

Eigenregie, independent halt. Und<br />

so verwundert es auch nicht, dass die<br />

beiden Köpfe hinter dem Projekt zwischen<br />

Master-Session im Presswerk und Möbelschleppen<br />

ganz unkompliziert noch beim Streicher für<br />

ein Interview vorbeischauen. Dass Jan und Tim<br />

nach neun Jahren Bandgeschichte erst jetzt ihr<br />

Debütalbum veröffentlichen, sei dem Zeitgeist<br />

geschuldet. Denn wer auf Streamingplattformen<br />

nachhaltig präsent sein möchte, benötigt regelmäßigen<br />

Content. Da waren in der Vergangenheit<br />

kürzere EPs oder Singles das Mittel der Wahl.<br />

Warum dann überhaupt ein Album auf den Markt<br />

bringen? „Das hat mehrere Gründe“, erklärt Jan.<br />

„Viele Besucher nehmen nach den Live-Konzerten<br />

gerne auch einen klassischen Tonträger mit<br />

nach Hause. Darüber hinaus gab es im letzten<br />

Jahr immer mehr Anfragen in Richtung Vinyl.<br />

Das Thema Schallplatte hatten wir selbst schon<br />

lange auf der Agenda und die Singles sollten sowieso<br />

mittelfristig in ein Album münden. Also<br />

wenn nicht jetzt, wann dann?“ So einfach es an<br />

dieser Stelle klingen mag, so herausfordernd war<br />

der Prozess bis zum fertigen Ergebnis. „Das Album<br />

ist aus einer Krise heraus entstanden. Die<br />

Corona-Zeit war für alle Musiker nicht einfach.<br />

Noch dazu hatten wir das Gefühl, an einem Punkt<br />

angekommen zu sein, an dem wir nicht so richtig<br />

weiterkommen“, erzählt Tim, der als studierter<br />

Medientechniker das Know-how in Sachen Producing<br />

mitbringt. „Jante stand bis dahin für ver-


träumten Folk. Das funktioniert bei emotionalen<br />

Texten wunderbar. Die Frage war: Funktioniert<br />

das auch mit kritischeren Texten?“ Die Antwort<br />

nehmen wir mal vorweg: ja, es funktioniert.<br />

Der Schritt war notwendig, fast unumgänglich.<br />

Denn wer heutzutage lediglich verträumte Lieder<br />

schreibt, verschließt die Augen vor der Realität<br />

und den Zeichen der Zeit. So wagen sich<br />

Jante mit ihrem Debütalbum aus der Deckung,<br />

um sich im gesamtgesellschaftlichen Kontext zu<br />

positionieren – nicht etwa mit dem moralischen<br />

Vorschlaghammer, sondern mit großer Sorgfalt<br />

und Feingefühl. Wenn Jante beispielsweise in<br />

„Zuhören und Verstehen“ von Freunden singen,<br />

die von der Informationsflut mit all ihren Wellen<br />

aus Halbwahrheiten und Fake News mitgerissen<br />

wurden, ist der Verlustschmerz nachfühlbar.<br />

Wahrscheinlich hat das jeder von uns in den vergangenen<br />

Jahren in ähnlicher Form erlebt. Genau<br />

hier liegt das Geheimrezept des Albums. Jante<br />

pflanzen nachvollziehbare Bilder in die Köpfe<br />

ihrer Zuhörerschaft und überlassen ihr die Interpretation.<br />

Sie regen zum Nachdenken an, ohne<br />

den erhobenen Zeigefinger oder eine ethische<br />

Bewertung. In die gleiche Kerbe schlägt der Song<br />

„Glauben was stimmt“, in dem ein Algorithmus<br />

die Bubble bestimmt, in der wir uns bewegen.<br />

Und wenn sie von wärmeliebenden Reptiloiden<br />

singen, die dem Klimawandel etwas abgewinnen<br />

können, schwingt auch ein Stück Sarkasmus mit.<br />

Dass dieses Album trotz der schwereren Themen<br />

nicht schwer klingt, liegt zum einen am bewährtverträumten<br />

Instrumentarium, in dem ab und zu<br />

ein Banjo zur Leichtigkeit beiträgt. Zum anderen<br />

wechseln Jante immer wieder die Perspektive hin<br />

zu sich selbst und reflektieren Alltagsthemen mit<br />

einer guten Portion Selbstironie. Mit dieser Mischung<br />

sind Jante die warme Daunendecke, in<br />

die man sich an kalten Winterabenden mummelt.<br />

Oder der Schulterklopfer eines guten Freundes,<br />

der sagt: „Ich verstehe dich“.<br />

Das Album erscheint am 15.<br />

März, einen Tag später sind<br />

Jante zum Release-Konzert<br />

mit Live-Band im Club Krone,<br />

Augustusburger Straße 167,<br />

zu erleben. Mehr Infos unter<br />

www.jantemusic.de.<br />

Die Möglichkeit zur Unterstützung gibt’s unter<br />

www.patreon.com/jantemusic.<br />

„DAS IST GENAU<br />

DAS, WAS PASSIERT!“<br />

„Kellerduell“, die neue<br />

LP der Chemnitzer<br />

Band Baumarkt<br />

Da kriegt man Zustände. Sozusagen fürs Geld,<br />

wenn man sich die Platte kauft, auflegt (Vinyl<br />

oder digital) und anhört. Keine Beschreibung<br />

von Zuständen, wir sind ja nicht in der Belletristik,<br />

sondern die Zustände selber, modelliert aus<br />

schönem Lärm, Tastengeklimper und Gesang,<br />

der keinen Gewöhnungsbedarf angemeldet hat.<br />

(Wer dennoch Anderslautendes behauptet, redet<br />

übel nach.) Was für Zustände? Ich sag‘s mal so:<br />

Ausnahme. – Kürzlich beklagte sich jemand persönlich<br />

bei mir, die Sängerin Jens Ausderwäsche<br />

renne ziellos hektisch im Publikum herum und<br />

schreie die Leute an. So muss das sein, konnte<br />

ich darauf nur antworten. Ja, wo sind wir denn<br />

hier? Jedenfalls nicht im Frontalunterricht, nicht<br />

im Besinnungsaufsatz und nicht im Ruheraum.<br />

Das ist Punk, selbstgemachte Avantgarde! Und<br />

kein den Hörgewohnheiten voraus- oder hinterhereilender<br />

Gehorsam. Entstanden scheinen<br />

die Stücke in einem ähnlich bunten Zusammenraufen,<br />

wie das Coverbild es zeigt. Man beachte<br />

darauf die runden Sensibelfinger von Florian Illing<br />

und die Krallen von Jenny (Jens ADW). Damit<br />

keine Langeweile aufkommt, gehen Selbst- und<br />

Fremdverblüffung Hand in Hand. Was dabei<br />

rauskommt, ist nicht dasselbe, was man im Live-<br />

Konzert kriegt, aber durchaus Gleichwirres.<br />

Ostdeutsche lieben ja anspruchsvolle Texte …<br />

Wie gesagt, wir sind hier nicht im Deutschunterricht<br />

und also dem Wunsch nach Wiedergabe des<br />

Sinns in eigenen Worten glücklich entkommen<br />

durch „Wald Welt Wiesenfeld“ … Die Baumarkt-<br />

Lyrics wollen nicht entschlüsselt sondern mitgefühlt<br />

werden, mitgehüpft (Schüchterne lassen<br />

ihr Herz hüpfen) und mitgedacht. Zum Beispiel<br />

das Lied über jene „Konfußgänger“, die wir allmontaglich<br />

in der Stadt ihr Ringel gehen sehen,<br />

wenn die Wutkatze sich in den Schwanz beißt.<br />

Unsereins (sag ich mal so vereinnahmend) neigt<br />

ja diesbezüglich eher zum Halt-doch-mal-die-<br />

Foto: Baumarkt<br />

Klappe-Stöhnen. Jens Ausderwäsche nicht so. Sie<br />

ruft: „Erzähl mir MEHR davon! Ich will ALLES<br />

wissen! Gib mir alle deine Rücklagen!“ Das ist mal<br />

neu. Alles rauslassen! Und wenn es dann draußen<br />

ist: Wie sieht's denn aus? Jens/Jenny darf das, weil<br />

sie selbst so rückhaltlos agiert. Gerade auch bei<br />

privaten Themen hin und her rennend zwischen<br />

Lebenslust und Neugier („Umgarne mich!“), die<br />

sich beide kaum stillen lassen, geschweige denn<br />

zähmen, nicht mal, wenn sie selbst das wünscht.<br />

O je! (nicht: Oh yeah!), denkt man da und fühlt sich<br />

als Baumarkt-Versteher bissel selbst verstanden.<br />

Text: Hans Brinkmann<br />

29 8


BÜHNE<br />

DER KONZERTMEISTER<br />

„Der Tenor der Herzogin“: Das abgelatschteste<br />

Thema der Welt anstelle einer Operette<br />

Fotos: Nasser Hashemi, privat<br />

Man bekam schon im Vorfeld zu hören,<br />

wie gründlich auch die neue Premiere<br />

am Opernhaus dem Regietheater zum<br />

Opfer fallen würde – Merksatz: wo die<br />

Regie anstelle eines Stückes SICH aufführt. Und so<br />

wollte ich eigentlich schon vorschlagen, wir machen<br />

uns das verdrehte Vergnügen und sammeln<br />

ab jetzt die Chemnitzer SchleRaZ: schlechtesten<br />

Regiearbeiten aller Zeiten. Doch als dann auf die<br />

Bühne kommt, was uns immerhin ehrlicherweise<br />

nur als eine Operette „nach“ Eduard Künneke<br />

verkauft wird, zeigt sich, dass es uns nicht einmal<br />

diese Freude tut. Man lässt sich den langen Abend<br />

lang die musikalischen Nummern gefallen, leidet<br />

keine akuten Schmerzen, ist den Akteuren auf der<br />

Bühne dankbar für ihren gutgelaunten Einsatz,<br />

der Kostümabteilung für einige Meisterwerke an<br />

Kopfzier und den Werkstätten für die fabelhafte<br />

Ausführung des gleichwohl widrigen Bühnenbildes.<br />

Also ist zwar, was uns die Regie-Gier da bietet,<br />

durchaus und ernsthaft Mist, aber es gehört nicht


Eske Bockelmann ist der Klassik-<br />

Kenner beim <strong>Stadtstreicher</strong><br />

31 0<br />

zu den preiswürdig quälenden Produkten dieser<br />

Zunft.<br />

Von Künnekes Operette „Der Tenor der Herzogin“<br />

erleben und erfahren wir an diesem Abend jedenfalls<br />

nichts: Die Musik ist unglücklich mit Teilen<br />

einer ernsten Oper von Künneke verschnitten<br />

und bis auf die Texte einzelner Gesangspartien ist<br />

das Stück komplett neu verfasst – und zwar nicht<br />

etwa durch den Librettisten oder Komponisten,<br />

sondern durch die Regisseuse. Bei der Uraufführung<br />

1930 hatte eine Rezension Anlass gesehen,<br />

dem Ganzen zu „einer glücklichen Textwahl“ zu<br />

gratulieren, der es gelungen sei, dass „etwas Spannendes<br />

auf der Bühne vorgeht“. Was jetzt stattdessen<br />

auf der Chemnitzer Bühne vorgeht und so gar<br />

nichts Spannendes hat, das sieht das Regieteam<br />

aus Anna, Stella und Christina allenfalls Anlass<br />

großspurig zu rechtfertigen. Dramaturgin Christiane<br />

bietet dafür im Programmheft hilfreiche<br />

Hand. Auf ihre Frage hin meint die Regisseuse, die<br />

sich „mit großer Hingabe“ mit Operette beschäftige,<br />

von ebendieser: „Sie lässt zu, dass man ihr offen<br />

begegnen kann, Texte neu schreiben, umschreiben,<br />

Musiknummern hineinnehmen oder herauslassen<br />

oder umstellen kann. Das haben übrigens<br />

auch Operettenkomponisten schon immer getan,<br />

wie zum Beispiel Jaques Offenbach“ – nein, Verzeihung,<br />

da reißt mir schon die Geduld! Der Mann<br />

schreibt sich nebenbei Jacques und nicht Jaques,<br />

was jemand, der nichts weiter als die Aufführung<br />

eines Stückes organisieren soll, natürlich nicht<br />

wissen muss. Und gewiss, nicht nur die Komponisten<br />

von Operetten, selbst ein Bach schreibt<br />

seine Sachen um, eine seiner weltlichen Kompositionen<br />

etwa zum berühmten „Jauchzet, frohlocket“<br />

des Weihnachtsoratoriums. Oder Offenbach<br />

zum Beispiel hat in der Tat seinen „Orpheus“ mit<br />

Hilfe der meisterlichen Librettisten Crémieux und<br />

Halévy von zwei Akten auf vier erweitert. Nur:<br />

Dass sich die Schöpfer eines Werkes allenthalben<br />

die Freiheit nehmen, dies ihr Werk schöpferisch<br />

zu verändern und zu verbessern, kann das rechtfertigen,<br />

den Sinn einer Operette grundsätzlich in<br />

ihrer Verhackstückung durch irgendwen zu sehen,<br />

weil sie als „durchlässiges Genre“ einfach jeden<br />

einfach alles mit sich anstellen lässt und nur „als<br />

Material begriffen werden kann“? Das, genau das<br />

heißt Regietheater: ein Stück als bloßes Material<br />

zu nehmen, als Baukasten, als Krabbelkiste, aus<br />

der sich beliebig bedient, wer die Aufgabe hätte, es<br />

ordentlich aufzuführen! Da schreibt dann jemand<br />

Dialoge, der keine Ahnung hat, wie man Dialoge<br />

schreibt, stoppelt jemand an einer Handlung herum,<br />

der keine Ahnung hat, wie ein Handlungsbogen<br />

zustande kommt, und würgt sich jemand von<br />

Szene zu Szene, der keine Ahnung hat, wie man es<br />

schafft, dass auf der Bühne etwas Spannendes vor<br />

sich geht!<br />

Die Frau Überheblichkeit, die sich dieses Mal herausnimmt,<br />

was Leute wie Bach oder Offenbach<br />

„schon immer getan“ haben, heißt Weber, wenn<br />

auch durchaus nicht Carl oder Maria von. Denn<br />

was Weber hier auf die Bühne bringt, daraus wird<br />

kein Gewebe: Da ist keine Erzählung, kein Geschehen,<br />

das in einer Szene Spannung auf die nächste<br />

weckt, nein, da wird nicht einmal etwas wie ein<br />

Faden gesponnen, so wenig wie von eines Webers<br />

Knecht. Und das muss und soll offenbar so sein.<br />

Auf die Frage: „Wie nähern Sie sich Werken des<br />

bestehenden Operettenrepertoires an, um sie für<br />

ein heutiges Publikum aufzubereiten?“, gibt A-W<br />

kund und zu wissen: „Ich frage mich zuerst: Was<br />

ist das Grundthema? Was ist die Kernaussage? Von<br />

dort entwickle ich eine szenische Setzung“. Grundthema?<br />

Kernaussage? Was um Himmels willen hat<br />

diesen Menschen ans Theater verschlagen? Wie<br />

bitte? Bei einer Geschichte, die auf dem Theater,<br />

also leibhaftig aufgeführt werden soll, sollte nicht<br />

ganz und gar die Frage sein, wie da wer handelt,<br />

was diesen und was jenen antreibt oder verstrickt,<br />

wie da eines mit dem anderen verwoben ist, eines<br />

zum anderen führt – und das möglichst lebhaft und<br />

verlockend, bewegend oder erschreckend? Nein,<br />

stattdessen: ein Thema, eine Kernaussage – und<br />

die als szenische Setzung! Ja, exakt so sieht es aus,<br />

wenn eine solche Regie etwas auf die Bühne setzt.<br />

Man mache sich kurz einmal klar, was die Regine<br />

da verkündet: Um die Operette „für ein heutiges<br />

Publikum aufzubereiten“, müsse man das Stück<br />

auf ein einziges Grundthema reduzieren, denn<br />

nur so würden diese ganz Dummen nicht überfordert.<br />

Ich finde, spätestens an einer solchen Stelle<br />

sollte die Dramaturgie der Theater Chemnitz aufhören<br />

willfährig zu lächeln und begeistert „Neue<br />

(Operetten)Welten“ zu verkünden und müsste<br />

sie dem geistlosen Spiel ein Ende setzen. Zufällig<br />

war ich selbst einmal als Dramaturg an einem<br />

Theater tätig und weiß, dass sie das Recht dazu<br />

hat und genau genommen auch die Pflicht. Denn<br />

was passiert, wenn sie es unterlässt? Dann sucht<br />

die Regisseuse gar nicht erst bei Künneke nach<br />

einem Grundthema, nicht in dessen leichthin gezeichneter<br />

Komödie von einem Sänger, der nur<br />

dann zum Tenor der Herzogin aufsteigen kann,<br />

wenn nicht bekannt wird, dass er bereits verheiratet<br />

und insofern nicht mehr zu haben ist. Nein,<br />

den von Weber gewünschten „direkten und barrierefreien<br />

Zugang für alle“, die da offenbar behindert<br />

sind, bietet ein Grundthema, das sie in keiner<br />

Operette findet, sondern auf dem seichtesten aller<br />

Gründe, als den billigsten aller Gemeinplätze: Es<br />

ist – Trommelwirbel – die Forderung nach Gleichberechtigung<br />

der Geschlechter! Ein Thema, „unglaublich<br />

produktiv als Spiegel unserer heutigen<br />

Gesellschaft“. Man kann es nicht mehr hören! Und<br />

lustig soll das sein, drei Stunden lang lustig, durch<br />

die Umkehrung, dass es im Reich der Herzogin<br />

die Frauen sind, die regieren, und die Männer, die<br />

schließlich dagegen aufbegehren. Mehr ist nicht<br />

drin. Ein Prinz wird zur Prinzessin, bru-ha-ha,<br />

eine Soubrette zum Tenor, zum Schießen, Männer<br />

in rosa Kleidchen, immer wieder köstlich! Und<br />

dann tragen alle, Männlein und Weiblein, Kondome<br />

als Kostüm, erkennbar an dem typischen<br />

Gummiwulst, offenbar weil in einem Matriarchat<br />

alle ständig am Pimpern sind, bloß keine Kinder<br />

wollen. Als zum Schluss eine Fee herbeigezaubert<br />

wird, die irgendwas entscheiden soll, trägt auch<br />

sie – man kann nicht oft genug wiederholen, was<br />

schon dutzende Male lustig war – Kondom. Die<br />

Bühne: ein aufgerissener Mund, in den wir Laryngologen<br />

drei Stunden lang schauen müssen, zum<br />

Beweis, dass es bei der Operette eigentlich um die<br />

goldene Kehle eines Tenors gegangen wäre. Denn<br />

dem wird stattdessen noch sein Hauptauftritt verdorben<br />

durchs „Musiknummern hineinnehmen“,<br />

das ihn eine verflixt schwierige und zu Schund<br />

(vgl. Programmheft S. 9) umgedichtete Opernarie<br />

singen lässt, statt vor Stimmbegeisterten mit einer<br />

Zugnummer brillieren zu dürfen.<br />

Wirklich, ich bewundere Thomas Kiechle, der das<br />

durchsteht, und bewundere alle, die sich all das<br />

gefallen lassen, damit wir an einem solchen Abend<br />

doch irgendetwas haben, das gefällt.?


EIN ANTIKER TOUCH<br />

GROSSER THEATRAGIK<br />

BÜHNE<br />

Text:<br />

Volker Tzschucke<br />

„Antigone“ auf der großen Bühne und „Ismene, Schwester von“ als Klassenzimmerstück<br />

sortieren die Geschichten rund um die Oedipus-Töchter<br />

mer wieder angenommen, von Homer angefangen,<br />

doch dann vor allem die Tragiker Aischylos,<br />

Sophokles und Euripides.<br />

Im Rückgriff auf all diesen Vorlagen hat John von<br />

Düffel eine „Antigone“-Fassung zusammengestellt,<br />

die nun auf der großen Bühne des Spinnbaus<br />

dargeboten wird. Sie mag wohl überwiegend<br />

aus „Sophokles“-Material bestehen, hätte<br />

vielleicht aber doch eher „Kreon“ heißen sollen.<br />

Eben jener übernimmt die Rolle des Haus-Chefs<br />

von seinem Bruder König Oedipus, als dieser sich<br />

die Augen aussticht, weil er mit seiner Mutter das<br />

Bett geteilt und vier Kinder gezeugt hatte. Kreon<br />

hatte sich immer nur als Ratgeber verstanden,<br />

als „bester zweiter Mann“ hinter Oedipus. Dass<br />

er, zunächst noch scheiternder Streitschlichter<br />

zwischen den Oedipus-Söhne Eteokles und Po-<br />

Fotos: Dieter Wuschanski<br />

D<br />

ie alten Griechen wussten Geschichten<br />

zu erzählen, die würde man einem Roman-<br />

oder Drehbuchschreiber – es sei<br />

denn, er heißt George R. R. Martin – nur<br />

so um die Ohren hauen. So viel Mord und Totschlag,<br />

so viel Lug und Betrug, so viel Leid auf<br />

nur einer Familie, da hieße das Urteil: total unglaubwürdig.<br />

Nehmen wir nur den thebanischen<br />

Zyklus, neben dem trojanischen der zweite groß<br />

überlieferte Sagenkreis. Man kennt die Könige<br />

Laios, Oedipus und Kreon, man kennt Iokaste<br />

und Antigone, die Brüder Eteokles und Polyneikes<br />

und vielleicht auch noch Ismene. Und<br />

womöglich beginnen deren Geschichten noch<br />

eher, bei Dionysos, bei Europa und Zeus oder<br />

der Gründung Thebens. Die großen klassischen<br />

Griechen haben sich dieses Sagenschatzes imlyneikes,<br />

die demnächst beide tot sein werden,<br />

quasi ein Königreich zu leiten, die Geschicke von<br />

Theben zu bestimmen hat, wird ihn ebenso überfordern<br />

wie der Tod seines eigenen Sohnes Menoikus<br />

oder die Aufmüpfigkeit der Nichte Antigone,<br />

die darauf besteht, dass beiden ihrer Brüder<br />

ein ordentliches Totengedenken abzuhalten ist.<br />

Die Stimme der Vernunft, die er mal war, wird er<br />

fortan nicht mehr sein, und auch auf den Rat des<br />

Sehers Teiresias hört er nicht mehr: die Blindheit<br />

auf dem Königsthron, sie setzt sich fort. Susanne<br />

Stein gibt in dieser Überblicksversion über den<br />

Sagenkreis, die Nina Mattenklotz auf die Bühne<br />

bringt, einen unnachgiebigen, nur in der Ansprache<br />

des Publikums (das als fiktive thebanische<br />

Bürgerversammlung dienen muss) zuweilen<br />

zweifelnden Kreon, der all die Konflikte um sich<br />

herum – Vater oder Vaterland gehorchen? Göttlichem<br />

oder menschlichem Gesetz folgen? – mit<br />

Härte zu handeln versucht. Eingebettet wird<br />

dies in eine sandige Landschaft, die die Verbildlichung<br />

von jeder Menge Sprichwörtern von „sich<br />

in den Staub werfen“ über „Staub aufwirbeln“<br />

bis „Asche auf mein Haupt“ erlaubt. Ein Chor aus<br />

Masken kommentiert das Geschehen und Totenklagen<br />

wie Totentänze (letztere hätte man nun<br />

eher nicht ins alte Griechenland eingeordnet,<br />

aber vielleicht kennt man sich da auch zu wenig<br />

aus), geben dem ganzen einen antiken Touch großer<br />

Theatragik.<br />

Heutiger wirkt da ein zweites Stück, das das<br />

Chemnitzer Schauspiel auf die Bühne – oder<br />

vielmehr künftig in die Klassenzimmer der Region<br />

– bringt: „Ismene, Schwester von“ der niederländischen<br />

Dramatikerin Lot Vekemans. „Ich<br />

bin die Tochter meines Vaters. Wer bist du?“ erklingt<br />

in beiden Stücken und sie greifen ja auch


Diese Einrichtung wird mitfinanziert<br />

durch Steuermittel<br />

auf Grundlage des von Abgeordneten<br />

des Sächsischen<br />

Landtages beschlossenen<br />

Haushaltes.<br />

auf denselben Stoff zurück. Hier ist Antigones<br />

Schwester Ismene die Hauptfigur, die in einem<br />

40-minütigen Monolog ihre Rolle im Sagenschatz<br />

reflektiert. Sie sei „die einzig Normale<br />

in einem gestörten Umfeld“ gewesen, findet sie.<br />

Nicht so klug wie ihr Vater, kein Krieger wie ihre<br />

Brüder, weniger ehrenhaft als ihre Schwester.<br />

Und deshalb fortan für alle nur die „Tochter von“<br />

oder die „Schwester von“, ein „Halbsatz in den<br />

Geschichtsbüchern“. Kaum des Berichtens würdig.<br />

Doch aus einer dunklen Ecke auftauchend,<br />

wo sie eben noch „What was I made for“ vor sich<br />

hingesummt hatte, nimmt sie sich den Raum,<br />

ihre eigene Geschichte zu erzählen. Billie Eilishs<br />

Song aus dem Barbie-Film ist prädestiniert für<br />

diese Art von Erzählungen: Wo ist mein Platz im<br />

Leben? Wie komme ich mit meinem Umfeld klar?<br />

Welche Spuren werde ich hinterlassen? Das versucht<br />

Vera-Cosima Gutmanns Ismene herauszufinden<br />

– und das mit vollem Körpereinsatz.<br />

Die erzählt und verzweifelt, lauscht der Stille<br />

des Raums nach und rennt gegen Wände an,<br />

fängt halb gelangweilt Fliegen und mimt bis zur<br />

Schrillheit Verzweiflung ob der Frage, ob Angst<br />

vor dem Tod bei allem wünschenswerten Heldenmut<br />

nicht auch eine legitime Haltung sei. Begibt<br />

sich ins Zwiegespräch mit ihrer Schwester,<br />

schaut in Liebe und Hass auf ihre Familie zurück<br />

und muss Nähe am Ende doch in Selbstumarmungen<br />

finden, die ihre Jacke zur Zwangsjacke<br />

machen. Ein bemerkenswertes Stück Schauspiel,<br />

das man sich anschauen sollte, falls sich die Gelegenheit<br />

im „Ostflügel“ noch einmal ergibt. Und<br />

gern auch in Kombination mit „Antigone“ auf der<br />

großen Bühne. Denn schließlich wird der Nebel<br />

über einer Erzählung immer lichter, je häufiger<br />

man sie aus verschiedenen Mündern, aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven erzählt bekommt.<br />

33 2<br />

Schornstein: © D. Hanus | Laterne: © iStock-48<strong>03</strong>24579<br />

1.12.2023 – 5.5.2024<br />

INDUSTRIEMUSEUM CHEMNITZ<br />

Sächsisches Industriemuseum


GOTT AUF DER COUCH<br />

Das Kammerspiel „Der Besucher“ im „Ostflügel“ überzeugt mit<br />

wortreichem argumentativem Kampf und einer Regie mit viel<br />

Fingerspitzengefühl von Bogdan Koca<br />

Text:<br />

Volker Tzschucke<br />

Foto: Nasser Hashemi<br />

„<br />

D<br />

ie Couch Sigmund Freuds zählt wohl<br />

zu den berühmtesten Möbelstücken<br />

der Geistesgeschichte, da kann auch<br />

der Schreibtisch im Lesesaal der Chetham‘s<br />

Library, Manchester nicht mithalten, wo<br />

Friedrich Engels und Karl Marx sich zu treffen<br />

pflegten. Wer Freuds Sofa, das für all die Theorien<br />

über wilde Träume, Sex-Fantasien und das<br />

Unterbewusstsein steht, in Freuds Wohnung in<br />

Wien – heute Ausstellungsräume – sucht, wird<br />

jedoch enttäuscht sein: Das Original steht in<br />

London. Dies hat nicht unwesentlich auch mit<br />

der Geschichte zu tun, die seit Ende Januar im<br />

Ostflügel des Spinnbaus durch das Schauspiel<br />

Chemnitz aufgeführt wird: „Der Besucher“ von<br />

Éric-Emmanuel Schmidt. Zu sehen ist da ein<br />

Freud, der sich nach dem Einmarsch der Nazis<br />

BÜHNE<br />

in Wien entscheiden muss: Vor Ort bleiben, um<br />

einen gewissen Widerstand zu leisten? Trotz des<br />

eigenen Judentums aufgrund der eigenen Berühmtheit<br />

auf eine gewisse Unantastbarkeit hoffen?<br />

Oder eben diese Berühmtheit nutzen, um in<br />

ein einigermaßen komfortables Exil zu flüchten,<br />

dabei aber womöglich einen Großteil der eigenen<br />

Verwandtschaft in Wien zurücklassen?<br />

Freud, durch Dirk Glodde dargestellt, hat schon<br />

Bekanntheit mit den Nazis machen müssen, in<br />

Gestalt eines Gestapo-Mannes, Christian Ruth,<br />

treten sie ihm eher unfreundlich entgegen. Freud-<br />

Tochter Anna (Eva Kristina Stempel) drängelt<br />

zur Flucht und gerät selbst in die Gewalt der Nazis<br />

– sie führen sie ab. Die Drohung, dass Freud<br />

sie nicht wiedersehen werde, steht im Raum.<br />

Da mag die Frage, ob es einen Gott gibt, neben-<br />

sächlich erscheinen. Und doch stellt sie sich, weil<br />

wie aus dem Nichts „der Besucher“ im Raum erscheint,<br />

der suggeriert, genau das zu sein: Gott<br />

(Clemens Kersten). Freud, ganz Wissenschaftler,<br />

will dem nicht glauben. Landstreicher, Hochstapler<br />

und womöglich psychisch krank sei der<br />

Besucher, für eine Therapie sei jetzt aber nicht<br />

die richtige Zeit. Und doch lässt er sich auf den<br />

Gast ein, legt ihn auf die schon museal vitrinierte<br />

Couch, versucht es mit Hypnose – und kommt<br />

doch nicht umhin, das Gottsein seines Gastes als<br />

Möglichkeit zu akzeptieren: Zu viel weiß der, was<br />

er eigentlich nicht wissen sollte.<br />

Éric-Emmanuel Schmidt, promovierter Philosoph<br />

und mit „Monsieur Ibrahim und die Blumen<br />

des Koran“ zu Weltruhm gelangt, diskutiert<br />

gern Fragen der Kompatibilität von Religion und<br />

Lebenswirklichkeit. Das tut er auch in „Der Besucher“,<br />

in dem sich Freud und Gott so manches<br />

Wortgefecht liefern. Dirk Glodde in beginnender<br />

Gebrechlichkeit, Clemens Kersten als dessen<br />

Gegenspieler im besten Mannesalter bestreiten<br />

einen Kampf der Argumente, jedes Wort<br />

ist bedeutsam, jede Pause, jeder Blick ebenso.<br />

Regisseur Bogdan Koca arbeitet abwechslungsreich<br />

mit den Raumbeziehungen, die sich – einer<br />

therapeutischen Familienaufstellung nicht unähnlich<br />

– immer wieder neu zwischen den Darstellern<br />

ergeben und auf die die an den Wänden<br />

verteilten Besucher beinahe wie in einer Zirkusarena<br />

blicken können. Klug eingesetzte akustische<br />

Signale vermitteln zwischen der brutalen<br />

Außenwelt und schaffen innen eine intime Atmosphäre<br />

konzentrierter Gespanntheit. Das Spiel<br />

des Ensembles überzeugt in den allermeisten Facetten<br />

und so formt sich aus all den Einzelteilen<br />

ein äußerst empfehlenswerter Theaterabend.


QUICHOTTE UND „ERIKA“ …<br />

EIN TRAUMPAAR?<br />

KUNST<br />

Die NSG blickt auf die Sechziger Jahre zurück<br />

35 4<br />

Text: Hans Brinkmann<br />

Für die Ausstellung aus dem Eingangsfoyer des Opernhauses<br />

in die NSG umgezogen: die von Johann Belz geschaffene Plastik<br />

Don Quichotte (1971/72). (Foto: NSG)<br />

Die Reiseschreibmaschine Erika E 50/60 vom Hersteller Robotron<br />

Schreibmaschinenwerk Dresden wurde 1970 vom Chemnitzer<br />

Formgestalter Karl Clauss Dietel entworfen. (Foto: NSG)<br />

ses offiziell durch. Man mag es kaum glauben,<br />

aber für kurze Zeit wetteiferten Ost und West<br />

ernstlich in der Frage, wer die modernere Moderne<br />

zu bieten hatte. Bis die Postmoderne<br />

kam und aus dem Wettbewerb der Systeme die<br />

Konkurrenz auf dem gemeinsamen Boden des<br />

N<br />

un also der zweite Streich zur Geschichte<br />

der hiesigen Kunstentwicklung<br />

nach dem Ende des zweiten Weltkriegs.<br />

Der Mauerbau als Zäsur. Die<br />

Abtrennung. Unter dem Titel „Die gespaltene<br />

Generation“ zeigt die NSG „Neue Akteure in<br />

der Kunst der 60er Jahre“ aus Chemnitz und<br />

Umgebung. Biografische Fakten und ein Versuch<br />

ihrer Einordnung sind weitgehend in den<br />

Katalog geschoben, die Kunst kann so erst mal<br />

für sich stehen. Übrigens war 1965 nicht nur<br />

das Jahr des berüchtigten „Kahlschlag-Plenums“,<br />

laut inzwischen bekannter Meinungsforschung<br />

verzeichnete die DDR zu diesem<br />

Zeitpunkt den höchsten Zustimmungswert im<br />

Staatsvolk. So schnell kann’s gehen, wenn’s<br />

nicht mehr anders geht und nur langsam bergab.<br />

Die Patt-Situation zwischen Geist und<br />

Macht begann sich zu festigen. Einzelne Außenseiter<br />

– ganze zwei: Claus und Altenbourg<br />

– gingen in der Isolation eigene Wege in ideeller<br />

und auch geschäftlicher Vernetzung mit<br />

„dem Westen“, während andere, nicht schlechtere<br />

Künstler eher konventionell versuchten,<br />

Qualität zu bewahren. Da entstand, könnte<br />

man sagen, ein humanistischer Realismus, der<br />

den sozialistischen ohne direkte Konfrontation<br />

vermied; Porträt und Landschaft, Privates<br />

und (Ost-)Reisen kamen, wie es dem tatsächlichen<br />

Charakter der Kleinbürgergesellschaft<br />

DDR entsprach, immerhin gut beim Publikum<br />

an und nervten die Partei kaum. Naturgemäß<br />

griffen Plastik, Fotografie und Design (Formgestaltung)<br />

sowie angewandte Grafik weiter<br />

ins Öffentliche aus. Nach Kämpfen setzte sich<br />

die Anlehnung an manche Ideale des Bauhaukapitalistischen<br />

Weltmarktes wurde. Da ging<br />

es dann nicht mehr um die maßvoll praktische<br />

Form, sondern um das geilere Produkt. Aber<br />

das ist ein anderes Kapitel.<br />

Neue Sächsische Galerie, im Tietz bis 5. Mai


KUNST<br />

Text: Hans Brinkmann<br />

Fotografieren in Karl-Marx-Stadt<br />

VIER FRAUEN, VIER SICHTEN<br />

Zwölf Künstlerporträts der Fotografin Christine<br />

Stephan-Brosch, die das Museum am<br />

Theaterplatz im Frühjahr '23 – zusätzlich zu<br />

schon vorhandenen – erwarb, gaben den Anstoß,<br />

nach weiteren Positionen künstlerischer bzw.<br />

Kultur dokumentierender Fotografie in Chemnitz<br />

zu forschen und dabei den Blick auf etwas in Vergessenheit<br />

geratene Namen und Werke zu lenken.<br />

Am Ende waren es vier Frauen, deren Leben und<br />

Arbeit bis zur Wende 1989 nun in repräsentativer<br />

Form vorgestellt werden: Christine Stephan-Brosch<br />

(geb. 1939), Evelin Krull (geb. 1942), Gerdi Sippel<br />

(geb. 1951) und May Voigt (1960-2019). Allen gemein<br />

ist das Arbeiten im Eigensinn, das bisweilen<br />

in deutlicher Absetzung von beauftragter Fotografie<br />

geschieht. Bei May Voigt etwa zeigt sich das schon in<br />

den Formaten. Die Aufnahmen in der Clara Mosch<br />

oder der Galerie oben sind handlicher als die freien<br />

Versuche, tiefe Schatten festzuhalten, die den Kern<br />

ihres Werks ausmachen. Auch motivisch wird die<br />

Poesie im scheinbar Banalen gesucht, wenn zum<br />

Beispiel Gerdi Sippel, die gern von oben schaut, auf<br />

den Hinterhof hinunterblickt: Platte, Bordstein, Asphalt,<br />

Erde ... Bestimmende Strukturen sind: Vertikale,<br />

Horizontale, schräge Gitter und das Kreuz,<br />

mitunter eindeutig – bei Evelin Krull – das Christenkreuz,<br />

bei C. Stephan-Broschs krankem Erzgebirgswald<br />

(Negativmontage) und May Voigts Villa-Esche-<br />

links: Evelyn Krull, Luvosprojekt IV, 1989 Leihgabe Evelyn<br />

Krull, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Frank Krüger<br />

© Evelyn Krull<br />

Oben: May Voigt, Erwachen 2, 1989, Kunstsammlungen<br />

Chemnitz, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Frank<br />

Krüger, © Jochen Voigt<br />

unten: Evelyn Krull, hin und hergerissen, 1980, Leihgabe<br />

Evelyn Krull, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Frank<br />

Krüger © Evelyn Krull<br />

Zustandsbild klar als Zeichen des Todes. Je mehr das<br />

Verstehen des damals Aktuell-Politischen verblasst,<br />

desto stärker tritt das Formbewusstsein hervor. Die<br />

Form verschnürt das Paket, das in die Zukunft abgeschickt<br />

wird. Fürs heutige, jüngere Publikum ist<br />

die DDR ein Archivgut. Kunst kann lebendiger sein,<br />

weil sie vom Unerledigten handelt, das zu jeder Zeit<br />

begriffen werden will. Für alle vier Fotokünstlerinnen<br />

gilt, dass ihre Bilder von einem anstrengenden<br />

Land erzählen, ob sie nun der Akt-, Natur- oder Porträtfotografie<br />

zugehören – oder der Darstellung der<br />

Arbeitswelt.<br />

Bis 9. Juni, Haus am Theaterplatz


KULTURTAGE 2024<br />

FRÜHLING - VERSPIELT UND UNBEKÜMMERT<br />

Kaverne des Vattenfall-Pumpspeicher-Kraftwerks Markersbach<br />

0<br />

Freitag, 19.04.2024, 19 Uhr<br />

Samstag, 20.04.2024, 14 Uhr<br />

Samstag, 20.04.2024, 19 Uhr<br />

www.artmontan.de<br />

ARCHÄOLOGIE<br />

DES WOHNENS<br />

SONDERAUSSTELLUNG<br />

27.10.23 BIS 28.04.24<br />

Foto: Anne de Wolff<br />

smac.sachsen.de/<br />

homesweethome


NEW<br />

ECO<br />

LOGIES<br />

Gegenwarten II<br />

S<br />

VERANSTALTUNGS<br />

HIGHLIGHTS<br />

„NEIN ZUM GELD“<br />

schwarze Komödie<br />

von Flavia Coste<br />

01., 02., 08., 09.<strong>03</strong>. 20 Uhr<br />

3.3. 16 Uhr<br />

7.3. 19 Uhr<br />

22. Juni – 29. September 2024<br />

Veranstaltet von<br />

Stadtraum<br />

Chemnitz<br />

Mit Unterstützung von<br />

Gefördert durch die<br />

Gefördert von<br />

Design: Studio Pandan<br />

„JANIS JOPLIN-<br />

DU BIST ALLES<br />

WAS DU HAST“<br />

„LORIOT<br />

WUNSCHKONZERT“<br />

09.05. 19 Uhr<br />

10., 11.05. 20 Uhr<br />

12.05. 16 Uhr<br />

18., 25.04. 19 Uhr<br />

19., 26., 27.04. 20 Uhr<br />

21.04. 16 Uhr<br />

Kirchhoffstraße 34 - 36 I 09117 Chemnitz<br />

Tel. <strong>03</strong>71 8747270 I www.fritz-theater.de


JAHRESHIGHLIGHTS<br />

BEI DER PARKEISENBAHN<br />

21.<strong>03</strong>. SAISONERÖFFNUNG<br />

freie Fahrt für alle Gäste<br />

29.<strong>03</strong>.-01.04. OSTERHASENKINDERFEST<br />

der Osterhase besucht die Parkeisenbahn<br />

27.-28.04. DER VMS STELLT SICH VOR -<br />

PARKEISENBAHN UND FREUNDE<br />

29.06. SOMMERABENDFAHRTEN<br />

20.06.-02.08. SOMMERFERIEN-<br />

PROGRAMM<br />

06.-07.07. SOMMERFERIENDAMPF<br />

<strong>03</strong>.08. SCHULANFANGSFAHRTEN<br />

30.04. WALPURGISNACHT<br />

Lichterfahrten, im bunt beleuchteten Zug durch<br />

den abendlichen Küchwald<br />

01.05. MAIFEST<br />

Eröffnung der Gartenbahnsaison und buntes<br />

Treiben im Bahnbetriebswerk<br />

18.-20.05. PFINGSTDAMPF<br />

01.06. KINDERTAGSFAHRTEN<br />

15.-16.06. 70 JAHRE PARKEISENBAHN<br />

buntes Geburtstagsprogramm rund um die<br />

Parkeisenbahn<br />

16.-18.08. BALLONFEST<br />

07.-08.09. 70 JAHRE PARKEISENBAHN<br />

buntes Geburtstagsprogramm rund um die<br />

Parkeisenbahn<br />

10.09. TEDDYFAHRTEN<br />

14.-15.9. / 12.10. HERBSTDAMPF<br />

<strong>03</strong>.10. MASKOTTCHENTREFFEN<br />

31.10. GESPENSTER- / KÜRBISFEST<br />

<strong>03</strong>.11. LICHTERFAHRTEN ZUM<br />

SAISONABSCHLUSS<br />

WWW.PARKEISENBAHN-CHEMNITZ.DE


®<br />

MEHR MÄRZ-TERMINE UNTER<br />

MEINPLANER.COM<br />

Fritz Koch-Gotha, Esslinger Verlag<br />

Heinz-Peter Gerth<br />

Dietmar Träupmann<br />

Chemnitzer Linuxtage<br />

100 JAHRE<br />

HÄSCHENSCHULE<br />

Seit 100 Jahren begeistern<br />

die lustigen Zeichnungen<br />

und liebevollen Reime des<br />

Bilderbuchklassikers „Die<br />

Häschenschule“. Die Besucher<br />

können den Zauber in<br />

der Ausstellung mit Abenteuern<br />

aus dem Schulalltag,<br />

Osterschmuck und alten<br />

Schulsachen bewundern.<br />

Am 31.<strong>03</strong>. gibt es hierzu<br />

eine Führung und am <strong>03</strong>.04.<br />

flimmert der Animationsfilm<br />

„Die Häschenschule<br />

– Jagd nach dem goldenen<br />

Ei“ über die Leinwand.<br />

Auch nach Ostern geht es<br />

tanzvergnügt, sehnsuchtsvoll<br />

und klangverliebt im<br />

Programm weiter.<br />

02.<strong>03</strong>. - 21.04.<br />

Mi-So 11-17 Uhr<br />

Museum Schloss Hinterglauchau,<br />

Glauchau<br />

www.glauchau.de<br />

DIE UNSICHT-<br />

BAREN SAMM-<br />

LUNGEN<br />

Der Umbruch der Gesellschaft<br />

im 19. und frühen<br />

20. Jahrhundert fand seinen<br />

Ausdruck in Kunst und<br />

Architektur durch neue Stile<br />

wie Art Noveau, Impressionismus<br />

und Expressionismus,<br />

Kubismus oder Art<br />

Déco. Die Ausstellung zeigt<br />

Accessoires & Keramik aus<br />

vier Privatsammlungen in<br />

Chemnitz und der Region,<br />

wie Handtaschen, Schmuck,<br />

Fächer, Tabakdosen, Keramik-Vasen<br />

und Geschirr mit<br />

modernen Dekoren – und<br />

auch die Menschen hinter<br />

diesen Sammlungen.<br />

09.<strong>03</strong>. - 23.06.<br />

Di-So 11-17 Uhr<br />

Wasserschloss Klaffenbach,<br />

Chemnitz<br />

www.wasserschloss-klaffenbach.de<br />

NACHTS IM<br />

MUSEUM<br />

Abends, wenn die Besucher<br />

des Tages längst weg sind,<br />

und der Nachtwächter seine<br />

Runden durchs Museum<br />

dreht, beginnt dort das<br />

wirkliche Abenteuer… und<br />

die Exponate umgibt eine<br />

besondere Aura. Auch das<br />

Industriemuseum Chemnitz<br />

bietet zu nächtlicher<br />

Stunde wieder die Gelegenheit,<br />

die Ausstellungen<br />

bei einer exklusiven und<br />

spannenden Tour – nur mit<br />

Taschenlampen ausgerüstet<br />

- zu erleben. Und auch<br />

die nächtliche Museumsrallye<br />

sucht einen Sieger.<br />

16.<strong>03</strong>.<br />

19-24 Uhr<br />

Eintritt: Erwachsene 8 €; erm. 5 €<br />

Industriemuseum, Chemnitz<br />

www.industriemuseum-chemnitz.de<br />

CHEMNITZER LI-<br />

NUX-TAGE 2024<br />

Die Chemnitzer Linux-Tage<br />

2024 bieten unter dem<br />

Motto „Zeichen setzen“<br />

92 Vorträge, zehn Workshops,<br />

ein spezielles<br />

Junior-Programm und viele<br />

Austauschmöglichkeiten;<br />

u.a. am Samstag Urlaubsvideos<br />

mit der Software<br />

OpenShot, Verschlüsselung<br />

von E-Mails, Open-Source-<br />

Lösungen für Schulen,<br />

Open-Source-Alternativen<br />

zu ChatGPT und AI/ChatGPT<br />

aus rechtlicher Sicht, am<br />

Sonntag Themen aus den<br />

Bereichen Desktop, Hardware,<br />

Rechenzentrum, Community<br />

oder Soft Skills.<br />

16.<strong>03</strong>. & 17.<strong>03</strong>.<br />

Sa ab 08 Uhr, So ab 09 Uhr<br />

Eintritt: 12 €/erm. 6 €<br />

Zentrales Hörsaalgebäude,<br />

Chemnitz<br />

www.chemnitzer.linux-tage.de


VERANSTALTUNGSTIPPS<br />

Berliner<br />

Kabarett<br />

04.<strong>05.2024</strong> | Carlowitz Congresscenter Chemnitz<br />

BODO WARTKE<br />

22.11.2024 | Stadthalle Chemnitz<br />

24 – 26<br />

2024<br />

Tickets an allen EVENTIM-Vorverkaufsstellen und unter www.c3-chemnitz.de


®<br />

MEHR MÄRZ-TERMINE UNTER<br />

MEINPLANER.COM<br />

Laszlo Farkas<br />

Juliane Schikade I SBG Sachsen<br />

gGmbH<br />

Burg Posterstein<br />

Pineapplewakepark Rossau<br />

SCHON WIEDER<br />

HOCHZEITSTAG<br />

Gerd & Gerda und Paul &<br />

Paula treffen im Restaurant<br />

zufällig aufeinander. Die<br />

einen sind 33 Jahre miteinander<br />

verheiratet, die<br />

anderen frisch verliebt. Da<br />

sind Spannung und Spaß<br />

vorprogrammiert. Denn zum<br />

Quartett kommt die Wirtin,<br />

die sich in jeden aufkommenden<br />

Sturm mit reinhängt<br />

und „gute Ratschläge“<br />

gibt. Ein schnuckeliger<br />

Pianist weckt weibliche Begehrlichkeiten,<br />

und selbst<br />

die Kellnerinnen werden<br />

mit in das Geschehen verwickelt.<br />

20.<strong>03</strong>.<br />

19:00 Uhr<br />

Eintritt im VVK ab 57 €<br />

Fresstheater, Chemnitz<br />

DURCHATMEN,<br />

TRÄUMEN, ENT-<br />

SCHLEUNIGEN<br />

Die ersten Sonnenstrahlen<br />

locken die Menschen in die<br />

grüne Pracht des Klosterpark<br />

Altzellas. Einst waren es<br />

Zisterzienser, die im Tal der<br />

Mulde lebten und sich der<br />

Geschichtsschreibung widmeten.<br />

Dieser Tradition fühlt<br />

sich der Klosterpark verbunden.<br />

Neben Ausstellungen in<br />

historischen Gebäuden lockt<br />

der Park naturverbundene<br />

Besucher, die Geschichte<br />

atmen und dem Alltag entfliehen<br />

wollen. Highlight ist<br />

am Samstag und Sonntag,<br />

23./24.<strong>03</strong>., der Mittelaltermarkt<br />

mit Ritterspektakel.<br />

Sa & So, 23./24.<strong>03</strong>.<br />

11.00 - 19.00 Uhr<br />

Eintritt: 13,00 Euro | erm. 6,00<br />

Euro | Gewandete 10 €<br />

Klosterpark Altzella<br />

OSTERN<br />

AUF BURG<br />

POSTERSTEIN<br />

Wie wäre es mit einem<br />

Osterspaziergang von der<br />

1000-jährigen Eiche in<br />

Nöbdenitz über den idyllischen<br />

Sprotte-Erlebnis-<br />

Pfad zur Burg Posterstein?<br />

Dort zeigt das Museum u. a.<br />

die Ausstellung „Der Mann<br />

unter der 1000-jährigen<br />

Eiche – Über den Umgang<br />

mit faszinierenden<br />

Baumdenkmalen“. In der<br />

Osterzeit von 23. März bis<br />

7. April gibt es für Kinder<br />

zusätzlich zur „Kinderburg“-<br />

Ausstellung ein Rätsel: In<br />

der ganzen Burg verstecken<br />

sich spannende Fakten<br />

rund ums Osterei.<br />

23.<strong>03</strong>. - 07.04.<br />

tgl. ab 10 Uhr<br />

Burg, Posterstein<br />

SAISONSTART ZU<br />

OSTERN IM PI-<br />

NEAPPLEWAKE-<br />

PARK ROSSAU<br />

Coole Stunts ausprobieren<br />

oder sportiv im Wasser<br />

Runden drehen: Der Pineapplewakepark<br />

Rossau<br />

startet am 29. März 2024 in<br />

die neue Wassersportsaison<br />

und bietet Anfänger*Innen<br />

und Profis jede Menge Sport<br />

und Spaß mit Wasserski,<br />

Wakeboard, Monoski und<br />

Inline-Skaten, Beachvolleyball<br />

oder Radfahren. Die<br />

Sonnenterrasse, auf der das<br />

Gastro-Team mit leckeren<br />

Speisen, Kaffee, Kuchen und<br />

Eis verwöhnt, lädt auch zum<br />

Osterfest zum Verweilen<br />

und für die Kleinsten gibt es<br />

eine Osterüberraschung. Der<br />

Lift dreht sich bis 18 Uhr.<br />

29.<strong>03</strong>.<br />

tgl. ab 13 Uhr<br />

Eintritt: 30 € / erm. 22 €<br />

(2h Ticket)<br />

Pineapplewakepark Rossau<br />

www.fresstheater.de<br />

www.kloster-altzella.de<br />

www.burg-posterstein.de<br />

www.pineapplewakepark.de


„Mittelalter meets Neuzeit“ –<br />

Musik aus dem letzten Jahrhundert<br />

in mittelalterlichen Gemäuern<br />

PROSECCO FÜR<br />

ALLE<br />

Sind wir Zeitgenossen wirklich<br />

so verdrießlich, wie<br />

unser Ruf ist? Was hilft in<br />

dieser Zeit voller Selbstoptimierung<br />

und Überforderung?<br />

Achtsamkeitstraining<br />

oder eine Flasche Prosecco?<br />

Die große Verwandlungskünstlerin<br />

Ellen Schaller<br />

schlüpft in die Rollen der<br />

Karrierefrau, der Schnäppchenjägerin,<br />

einer gestressten<br />

Lehrerin oder alkoholisierten<br />

Ärztin und widmet<br />

sich versiert und gewitzt<br />

gleichermaßen sozial-politischen<br />

Themen wie jenen<br />

des Alltags.<br />

30.<strong>03</strong>. & 09.05.<br />

20:00 Uhr<br />

Gerald Gluth-Goldmann<br />

FAMILIENNACH-<br />

MITTAG AM OS-<br />

TERSONNTAG<br />

Auf Schloss Rochsburg ist<br />

der Osterhase los. Auch<br />

wenn es am Ostersonntag<br />

draußen stürmen oder<br />

regnen sollte, ist für eine<br />

Schlechtwettervariante<br />

gesorgt. Die Kinder können<br />

wieder kreativ sein und<br />

kleine Ostergeschenke<br />

anfertigen oder sich am<br />

Bogenschießen probieren.<br />

Um 11:00, 14:00 und 16:00<br />

Uhr finden Führungen über<br />

die Zeit der Ritter und die<br />

Rochsburg statt, in Verstecken<br />

lassen sich dabei<br />

kleine Osterüberraschungen<br />

wie Schokohasen finden.<br />

31.<strong>03</strong>.<br />

11 - 18 Uhr<br />

Schlösserland Sachsen,<br />

André Forner<br />

Quelle: Trio Muggefugg<br />

Kein Aprilscherz!!!<br />

„Von Berlin nach<br />

New York - Trio<br />

Muggefugg“ zum<br />

Osterkonzert auf<br />

Burg Kriebstein<br />

01. April 2024 15:00 Uhr,<br />

Einlass ab 14:30 Uhr<br />

VVK 19,00 EUR<br />

Abendkasse 23,00 EUR<br />

Von Berlin nach New York und nach Kriebstein mit dem Trio Muggefugg - Das Trio mit dem<br />

zusätzlichen „g“ steht nicht für den „Ersatz-Kaffee“, sondern für heiter-beschwingte Unterhaltung.<br />

Die kleine Besetzung der Muggefugg Symphoniker spielt am 01. April 2024 um 15:00 Uhr<br />

auf Burg Kriebstein Musik von Kurt Weill und George Gershwin. Informativ unterhaltend führt<br />

Bernhard Knobloch durch das Programm.<br />

Roaring Twenties<br />

auf Burg Mildenstein<br />

in Leisnig<br />

20. April 2024 20:00 Uhr<br />

Einlass ab 19:00 Uhr<br />

VVK 24,00 EUR<br />

Abendkasse 28,00 EUR<br />

Quelle I Urheber: Rag Doll I Uwe Arens<br />

Sängerin Käthe von T., Pianistin Amy Proteischer und Tanja Becker an der Posaune entführen<br />

mit Haut, Haar und Herz in das Zeitalter der Goldenen 20´er Jahre. Ragtime und Boogie Woogie<br />

gehören genau so zum Repertoire wie Harlem Stride und Barrelhouse. Die Bühne wird zum<br />

großartigen, alten Juke Point im amerikanischen Süden der 1920er. Es darf gelauscht, geswingt<br />

und getan werden! Welcome to the Roaring Twenties<br />

Eintritt: 23 € / erm. 19 €<br />

Das Chemnitzer Kabarett,<br />

Chemnitz<br />

Schloss Rochsburg<br />

Tickets sind jeweils über die Onlineshop der jeweiligen Schlossbetriebe erhältlich.<br />

Weitere Infos unter www.burg-kriebstein.eu und www.burg-mildenstein.de.<br />

www.das-chemnitzer-kabarett.de<br />

www.schloss-rochsburg.de<br />

Burg Kriebstein<br />

Burg Mildenstein


®<br />

MEHR APRIL-TERMINE UNTER<br />

MEINPLANER.COM<br />

Toni Söll<br />

Heise & Wolf GbR<br />

Olaf Ludwig, Agentur<br />

Aust Konzerte, Agentur<br />

OSTERDORF<br />

Die Familienburg Scharfenstein<br />

wird zum Osterdorf,<br />

mit leckeren Osterplätzchen<br />

am Holzbackofen,<br />

kleinen Osterbasteleien<br />

und Ostereiersuchen<br />

im gesamten Burgmuseum.<br />

Mit etwas Glück gewinnt<br />

man ein Playmobil Römerdorf.<br />

Das Abenteuer<br />

geht weiter beim Ritterparcours<br />

mit Bogenschießen,<br />

Edelsteinschürfen<br />

oder im Bergbaulabyrinth.<br />

Tolle Kostüme, begehbare<br />

Häuser und ein Römer-<br />

Bällebad warten in der<br />

Mitmach-Ausstellung<br />

„Römer & Germanen“ auf<br />

die Besucher.<br />

31.<strong>03</strong>.<br />

ab 10 Uhr<br />

Eintritt: 15 € / erm. 11 €<br />

Familienburg Scharfenstein<br />

www.burg-scharfenstein.de<br />

STREET FOOD<br />

FESTIVAL<br />

CHEMNITZ<br />

Egal ob exotische Gewürze,<br />

süße Versuchungen oder<br />

frittierte Leckereien: Es<br />

geht wieder einmal auf<br />

eine kulinarische Weltreise<br />

quer durch alle Länder<br />

und Kontinente. In relaxter<br />

Atmosphäre präsentieren<br />

viele Stände hunderte frisch<br />

vor Ort zubereitete Gerichte<br />

und Delikatessen aus<br />

aller Welt. Für die kleinen<br />

Foodies gibt es ein großes<br />

Kinderland mit Wasserbällen,<br />

Bungee Trampolin,<br />

Kinderschminken und die<br />

vielfältigsten Eisvariationen.<br />

05. - 07.04.<br />

Fr ab 15:00 Uhr, Sa/So ab<br />

11:00 Uhr<br />

Tagesticket 4 €<br />

inkl. 1 € Getränkegutschein<br />

Hartmannplatz, Chemnitz<br />

www.facebook.com/<br />

streetfoodofficial<br />

HAUTNAH! - DIE<br />

TALKSHOW<br />

Olaf Ludwig gehörte zu<br />

den erfolgreichsten deutschen<br />

Radsportlern der<br />

1980/1990er-Jahre. Gesamtsiege<br />

bei der Friedensfahrt,<br />

Olympiasieg im<br />

Straßenrennen, Etappensiege<br />

bei der Tour de France,<br />

Rad-Weltcup-Siege… die<br />

Liste der sportlichen Erfolge<br />

ist lang. Nach seiner<br />

aktiven Laufbahn blieb er<br />

in verschiedensten Funktionen<br />

dem Radsport treu, u.a.<br />

beim Team Telekom oder<br />

beim Weltradsportverband<br />

UCI. Nun erzählt er „hautnah“<br />

die Geschichte seines<br />

Lebens.<br />

07.04.<br />

19:30 Uhr<br />

Eintritt im VVK ab 29 €<br />

Wasserschloss Klaffenbach,<br />

Chemnitz<br />

www.c3-chemnitz.de<br />

MARK FORSTER<br />

Er ist der Typ mit der Kappe,<br />

der Brille und dem Bart.<br />

Mark Forster ist einer für<br />

alle. Er ist roter Teppich<br />

und Radio, er ist Arena,<br />

Stadion und 20:15. Elf Jahre<br />

nach seinem Debütalbum<br />

„Karton“ ist es nun Zeit<br />

für eine „Supervision“. So<br />

lautet der Titel des aktuellen,<br />

sechsten Albums von<br />

Mark Forster. Im Frühjahr<br />

2024 kommt er mit alter<br />

und neuer Musik auf eine<br />

ganz besondere Hallen-Tour<br />

durch Deutschland, Luxemburg,<br />

Österreich und die<br />

Schweiz.<br />

11.04.<br />

20:00 Uhr<br />

Eintritt im VVK ab 65,50 €<br />

Messe, Chemnitz<br />

www.aust-konzerte.com


Kultur live in Chemnitz<br />

Salut Salon<br />

Träume Tour 2024<br />

AnNa R.<br />

König:in live 2024<br />

Schauplatz Eisenbahn<br />

Faszination Eisenbahn auf 260.000 m² erleben!<br />

Ob Jung oder Alt, ob Modellbahner, Eisenbahnfotograf oder Technikfan, erleben<br />

Sie Eisenbahn in vielen Facetten am authentischen Ort des ehemaligen Rangierbahnhof<br />

mit zugehörigem Bahnbetriebswerk in Chemnitz-Hilbersdorf.<br />

Veranstaltungen<br />

23./ 24. März<br />

30. März - 1. April<br />

1. Mai<br />

4. Mai<br />

18. - 20. Mai<br />

9. Juni<br />

14. Juli<br />

23. - 25. August<br />

8. September<br />

26./ 27. Oktober<br />

28. Dezember<br />

Saisoneröffnung am Schauplatz Eisenbahn<br />

Schauplatz-Ostern<br />

Tag der Arbeit<br />

Chemnitzer Museumsnacht<br />

Schauplatz-Pfingsten<br />

Tag des Eisenbahners<br />

Tag des Rangierbahnhofs<br />

30. Heizhausfest<br />

Tag des offenen Denkmals<br />

Auf Wiedersehen, Goodbye!<br />

Feldbahntage und Saisonabschluss<br />

Rauhnacht am Schauplatz Eisenbahn<br />

Di. 12.<strong>03</strong>.24 20 Uhr<br />

Stadthalle<br />

The Show<br />

- A Tribute to ABBA<br />

50 years celebration<br />

Fr. 15.<strong>03</strong>.24 20 Uhr<br />

Stadthalle<br />

Maite Kelly<br />

Nur Liebe - live 2025<br />

Sonderfahrten<br />

8. März<br />

31. März<br />

9. Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

10. August<br />

26. Oktober<br />

15. Dezember<br />

22. Dezember<br />

Mit 35 1097 einmal rund um‘s Erzgebirge<br />

Osterdampf im Erzgebirge<br />

Mondscheinfahrt zum Wolkensteiner Burgfest<br />

Mit der Ludmilla in den Harz<br />

Abendfahrt zur »Rentners Ruh« ins Erzgebirge<br />

Fahrt zur HanseSail 2024<br />

Dampfrundfahrt um Chemnitz - Verborgene Orte<br />

Licht‘lfahrt nach Schwarzenberg<br />

Licht‘lfahrt nach Annaberg-Buchholz<br />

Foto: Andre Weimar/Telamo<br />

Frankenberger Straße 172 • 09131 Chemnitz<br />

<strong>03</strong>71 4640 0892 • info@schauplatz-eisenbahn.de<br />

Tickets auf<br />

sowie an den bekannten VVK-Stellen.<br />

So. 12.05.24 20 Uhr<br />

Stadthalle<br />

Fr. 21.02.25 20 Uhr<br />

Messe<br />

März bis Oktober 2024 • Donnerstag bis Sonntag • von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr<br />

Weitere Informationen finden Sie im Netz unter: ww.schauplatz-eisenbahn.de oder auf<br />

Tickets an allen bekannten VVK-Stellen I www.kaenguruh.de I<br />

Ticket-Hotline eventim: + 49 (0) 1806-570070


®<br />

MEHR APRIL-TERMINE UNTER<br />

MEINPLANER.COM<br />

Kristin Schmidt (c3)<br />

Maffay Show Band<br />

Oliver Keil<br />

Equipe Hasta Luego-Academy<br />

SISTER ACT - EIN<br />

HIMMLISCHES<br />

MUSICAL<br />

Nachtclubsängerin Deloris<br />

taucht in einem Nonnenkloster<br />

unter, als sie Zeugin<br />

eines Mordes wird. Nach<br />

einer turbulenten Eingewöhnung<br />

wird sie zur idealen<br />

Chorleiterin des Nonnenchores,<br />

der durch ihre<br />

Mitwirkung endlich wieder<br />

Menschen in die Kirche<br />

lockt, allerdings auch ihre<br />

kriminellen Verfolger. Das<br />

Studio W.M. - Werkstatt für<br />

Musik und Theater und<br />

die Stadthalle Chemnitz<br />

bringen das mitreißende<br />

Filmmusical „Sisters Act“<br />

auf die Chemnitzer Bühne.<br />

MAFFAY SHOW<br />

BAND – TRIBUT<br />

AN PETER MAFFAY<br />

Steven & seine Showband<br />

singen und spielen in<br />

ihrer Show so authentisch<br />

die größten Hits aus ,,50<br />

Jahren Maffay on Tour“, dass<br />

es sich anhört, als stehe<br />

der Meister selbst auf der<br />

Bühne. Die Tribute Band<br />

aus dem Erzgebirge ist eine<br />

der wenigen Coverbands,<br />

die mit ihrem Idol nicht nur<br />

ihre Zeit, sondern auch die<br />

Bühne geteilt und mehrfach<br />

gemeinsam mit dem Star<br />

musiziert haben. Die Musiker<br />

unterstützen zudem seit<br />

Jahren die Fundaţia Tabaluga<br />

in Rumänien.<br />

KLAFFENBACHER<br />

HOCHZEIT 2.0<br />

In der turbulenten Komödie<br />

„Klaffenbacher Hochzeit“<br />

sorgte einst die Liaison von<br />

Braut Helene mit einem<br />

Kirmesmusiker für ein Fiasko,<br />

das die Hochzeit zum<br />

Scheitern brachte. Nachdem<br />

Jahre vergangen sind, der<br />

Musiker verschwunden und<br />

die Ehe von Helenes bester<br />

Freundin Caroline mit Paul<br />

gescheitert ist, plant der<br />

Bürgermeister einen erneuten<br />

Hochzeitsversuch<br />

für Helene. Die Frage bleibt<br />

ob sich das Chaos wiederholt<br />

oder ob diesmal alles<br />

glattgeht.<br />

CAVALLUNA -<br />

LAND DER TAU-<br />

SEND TRÄUME<br />

Yuen wird wegen einer<br />

Weissagung verfolgt und<br />

flieht. Auf der Flucht erfährt<br />

sie vom fernen Land der<br />

Tausend Träume, in dem<br />

jeder seine Begabungen frei<br />

ausleben kann. Ihre Suche<br />

nach diesem mystischen Ort<br />

führt sie zu einem Shaolin-<br />

Meister, Kung-Fu-Kämpfern<br />

und einem Pferdeflüsterer.<br />

Hochklassige Dressureinlagen,<br />

actionreiches<br />

Trickreiten und die besten<br />

Reitteams aus ganz Europa<br />

entführen in eine Welt voller<br />

Schönheit, Natürlichkeit<br />

und tiefer Emotionen.<br />

13.04.<br />

19:30 Uhr<br />

Eintritt im VVK ab 20,50 €<br />

Stadthalle, Chemnitz<br />

www.c3-chemnitz.de<br />

13.04.<br />

20:00 Uhr<br />

Eintritt: 20 €<br />

Bürgergarten, Stollberg<br />

www.buergergarten-stollberg.de<br />

17.04.<br />

19:00 Uhr<br />

Eintritt im VVK ab 57 €<br />

Fresstheater, Chemnitz<br />

www.fresstheater.de<br />

20.04. & 21.04.<br />

Sa 14:00 & 19:00 Uhr, So<br />

13:00 & 17:30 Uhr<br />

Eintritt: ab 44 €<br />

Messe, Chemnitz<br />

www.cavalluna.com


Ein Herz für<br />

20. - 21.04.24 Chemnitz<br />

Messe Chemnitz<br />

www.cavalluna.com


®<br />

MEHR APRIL-TERMINE UNTER<br />

MEINPLANER.COM<br />

Laura Neuhahn<br />

Heise & Wolf GbR<br />

Wolf Silveri<br />

Stadt Chemnitz<br />

TAG DER OFFE-<br />

NEN TÜR 2024<br />

Das weiße Gold der ersten<br />

Porzellanmanufaktur<br />

Europas ist berühmt und<br />

begehrt wie eh und je.<br />

Am Tag der offenen Tür<br />

können die Besucher diese<br />

außergewöhnliche Handwerkskunst<br />

beim Blick hinter<br />

die Kulissen hautnah<br />

erleben - bei Führungen,<br />

Vorträgen, Do it yourself-Angeboten,<br />

Spiel &<br />

Spaß, und natürlich beim<br />

großen Sonderverkauf in<br />

der Manufaktur. Zudem<br />

gibt es ein abwechslungsreiches<br />

Unterhaltungs- und<br />

Kinderprogramm und viele<br />

weitere Highlights.<br />

26.04. & 27.04.<br />

Fr 13-18 Uhr, Sa 09-17 Uhr<br />

Eintritt: VVK 7 €; Kinder<br />

bis 12 Jahre Eintritt frei.<br />

Staatliche Porzellan-<br />

Manufaktur, Meißen<br />

www.meissen.de<br />

STREET FOOD<br />

FESTIVAL LEIPZIG<br />

Egal ob exotische Gewürze,<br />

süße Versuchungen oder<br />

frittierte Leckereien: Es<br />

geht wieder einmal auf eine<br />

kulinarische Weltreise quer<br />

durch alle Länder und Kontinente.<br />

In relaxter Atmosphäre<br />

präsentieren viele<br />

Stände hunderte frisch vor<br />

Ort zubereitete Gerichte<br />

und Delikatessen aus aller<br />

Welt. Für die kleinen Foodies<br />

gibt es ein großes Kinderland<br />

mit Wasserbällen,<br />

Bungee Trampolin, Kinderschminken<br />

und die vielfältigsten<br />

Eisvariationen.<br />

<strong>03</strong>. - 05.05.<br />

Fr ab 15:00 Uhr, Sa/So<br />

ab 11:00 Uhr<br />

Tagesticket 4 € inkl. 1 € Getränkegutschein<br />

Kohlrabizirkus, Leipzig<br />

www.facebook.com/<br />

streetfoodofficial<br />

„WIRKSAMKEIT...<br />

FAMILIENBANDE“ –<br />

Eröffnung des 33. Sächsischen<br />

Mozartfestes 2024<br />

Unter dem Motto „WIRksamkeit“<br />

steht das 33. Sächsische<br />

Mozartfest. Eröffnet<br />

wird es mit konzertanten<br />

Werken der „Familienbande“<br />

Leopold, Wolfgang Amadé<br />

und Franz Xaver – Zeugnissen<br />

der musikalischen<br />

Kreativität von drei Generationen<br />

Mozart. Mit Aaron<br />

Pilsan am Klavier und dem<br />

Netzwerkorchester sowie<br />

Reinhard Goebel als Dirigent.<br />

Das Konzert wird von<br />

MDR-Kultur und MDR-Klassik<br />

live übertragen. Ab 19<br />

Uhr musizieren die 100Mozartkinder<br />

vor der Kirche.<br />

<strong>03</strong>.05.<br />

19:45 Uhr<br />

Eintritt: VVK ab 10 €; AK ab<br />

14 €<br />

Kreuzkirche, Chemnitz<br />

www.mozart-sachsen.de<br />

CHEMNITZER<br />

MUSEUMSNACHT<br />

2024<br />

Seit 25 Jahren bietet die<br />

Chemnitzer Museumsnacht<br />

einen unvergesslichen<br />

Streifzug zum Entdecken,<br />

Staunen, Mitmachen. Und<br />

Mitfeiern, denn Let's<br />

celebrate! heißt das besondere<br />

Motto. Erstmals<br />

beginnt die Museumsnacht<br />

tagsüber in der Kulturregion.<br />

Nachts warten dann in<br />

den Chemnitzer<br />

Museen - vom Industriemuseum<br />

bis zur Neuen Sächsische<br />

Galerie sind alle<br />

dabei - Schätze aus Kunst,<br />

Geschichte, Industrie und<br />

dem Fahrzeugbau auf<br />

ihre Entdecker.!<br />

04.05.<br />

ab 18:00 Uhr<br />

alle teilnehmenden Einrichtungen,<br />

Chemnitz<br />

www.chemnitz.de/museumsnacht


ABSCHLUSS DER SANIERUNG DER HARTMANN-<br />

FABRIK WIRD MIT TAG DER OFFENEN TÜR GEFEIERT<br />

Am Freitag, den 3. Mai ab 16 Uhr lädt die<br />

Chemnitz 2025 gGmbH zu einem Tag der<br />

offenen Tür in die Hartmannfabrik an der<br />

Fabrikstraße ein. Mit Rundgängen durch das<br />

Gebäude und einem kleinen Fest auf dem<br />

Platz zwischen Hartmannsporthalle und der<br />

ehemaligen Fabrik wird die Inbetriebnahme<br />

des Gebäudes gefeiert. Die Hartmannfabrik ist<br />

als Zentrale der Chemnitz 2025 gGmbH und<br />

zukünftiges Besuchs- und Informationszentrum<br />

das Herzstück der Kulturhauptstadt Europas<br />

Chemnitz 2025. Nach umfangreicher Sanierung<br />

durch den Investor Nexus<br />

Immobilien ist das denkmalgeschützte<br />

Fabrikgebäude<br />

zum Tag der offenen<br />

Tür und während der Chemnitzer<br />

Museumsnacht am Samstag,<br />

den 4. Mai erstmals für die Öffentlichkeit<br />

zugänglich. Neben<br />

Informationen zur Geschichte<br />

der Fabrik und des Besitzers<br />

Richard Hartmann können<br />

sich Interessierte ein Bild von<br />

der Umgestaltung und zukünftigen Nutzung<br />

des Gebäudes machen. Die Hartmannfabrik<br />

ist eine der 30 Interventionsflächen der Stadt<br />

Chemnitz und damit eine der größten Infrastrukturmaßnahmen<br />

im Rahmen<br />

von Chemnitz 2025. Ende April<br />

2024 bezieht dort ein Teil der<br />

Belegschaft der Chemnitz 2025<br />

Foto: Peter Rossner/<br />

Chemnitz 2025 gGmbH, Grafik Atelier Nr. 4<br />

gGmbH ihre neuen Büros. Mit der Eröffnung<br />

des Kulturhauptstadtjahres am 18. Januar 2025<br />

wird die Hartmannfabrik als Besuchs- und Informationszentrum<br />

auch zentrale Anlaufstelle<br />

für alle Gäste der Kulturhauptstadt sein.<br />

<strong>03</strong>.<strong>05.2024</strong>, ab 16:00 Uhr, Hartmannfabrik<br />

chemnitz2025.de<br />

Let‘s celebrate!<br />

IN CHEMNITZ UND KULTURREGION<br />

4. MAI 2024 www.chemnitz.de/museumsnacht<br />

Herausgeber:<br />

Stadt Chemnitz · Der Oberbürgermeister<br />

Ansprechpartner:<br />

Kulturbetrieb/Kulturmanagement<br />

Museumsnacht 2024_Anzeige_<strong>Stadtstreicher</strong>.indd 1 08.02.24 16:19


®<br />

MEHR MAI-TERMINE UNTER<br />

MEINPLANER.COM<br />

Rudolf Wernicke<br />

Laura Guerra<br />

Deutsche Fotothek Dresden<br />

Hans Grundig, Bildnis Gerda Laube,<br />

1925, Kunstsammlungen Chz,<br />

THOMAS<br />

RÜHMANN<br />

„Als er den Zenit seines<br />

Lebens überschritten hatte,<br />

fing er an, es von hinten<br />

zu betrachten… So was<br />

erlebst Du nicht im Stadttheater“<br />

Thomas Rühmann,<br />

bekannt als Hauptdarsteller<br />

der ARD-Produktion „In<br />

aller Freundschaft“ beweist<br />

in seinem Solo-Programm<br />

einmal mehr seine Qualitäten<br />

als Sänger: Seine<br />

poetisch schräg leise wild<br />

fröhlich bitter komisch<br />

fremd gestaltete Lebensliederreise<br />

ist eine spannende<br />

eigensinnige Reise<br />

um die Welt geworden.<br />

05.05.<br />

MOZART IN JAZZ -<br />

MUSICA POETICA<br />

Der deutsche Jazzpianist<br />

Manfred Kullmann zählt zu<br />

den Großen der deutschen<br />

Jazzszene, ist mit Stan Getz,<br />

Ernie Watts, Chick Corea &<br />

Philip Catherine aufgetreten,<br />

hat Lee Konitz, Shirley<br />

Bassy & andere internationale<br />

Stars am Piano<br />

begleitet. Der heute in Mallorca<br />

lebende Virtuose des<br />

Pianos präsentiert eigene,<br />

spanisch kolorierte Kompositionen.<br />

In den Stücken<br />

„classic goes jazz“ übersetzt<br />

Manfred Kullmann klassische<br />

Musik in die Sprache<br />

des Jazz.<br />

06.05.<br />

MOZART ORIGI-<br />

NAL: „NUR, WER<br />

DIE SEHNSUCHT<br />

KENNT“<br />

Unter dem Motto „Nur, wer<br />

die Sehnsucht kennt“ stehen<br />

an diesem Abend Kammermusik-<br />

und Liedschaffen der<br />

sächsischen Mozart-Zeitgenossen<br />

Johann Gottlieb<br />

Naumann, Joseph Schuster<br />

und Christian Gottlob Neefe<br />

im Mittelpunkt, deren vielfältige<br />

Liedkompositionen<br />

oft zugunsten der groß<br />

besetzten Werke für Bühne<br />

und Kirche ausgeblendet<br />

wurden. Mitwirkende sind<br />

Marie Luise Werneburg<br />

(Sopran), Margret Baumgartl<br />

(Violine) und Sebastian Knebel<br />

(Hammerflügel).<br />

SIEH DIR DIE<br />

MENSCHEN AN!<br />

Zahlreiche Werke, in denen<br />

die Künstler:innen wie Otto<br />

Dix, George Grosz, Jeanne<br />

Mammen und Hanna Nagel<br />

das "Typische" der Porträtierten<br />

in den Vordergrund<br />

stellten, wurden maßgeblich<br />

beeinflusst von einem<br />

gesamtgesellschaftlichen<br />

Diskurs in der Weimarer<br />

Republik: der Suche nach<br />

dem "Gesicht der Zeit". Die<br />

Ausstellung zeigt, dass viele<br />

Stereotype und Klischees<br />

von damals bis heute nachwirken<br />

und weiterhin den<br />

Blick auf unser Gegenüber<br />

beeinflussen.<br />

12.05. - 01.09.<br />

18:00 Uhr<br />

Eintritt: VVK ab 30 €<br />

Das Chemnitzer Kabarett,<br />

Chemnitz<br />

www.das-chemnitzer-kabarett.de<br />

20:00 Uhr<br />

Eintritt: VVK ab 26 €;<br />

AK ab 30 €<br />

FabrikKüche des max louis,<br />

Chemnitz<br />

www.mozart-sachsen.de<br />

09.05.<br />

18:00 Uhr<br />

Eintritt:VVK 24 €; AK 28 €<br />

Schloßkapelle im Schloß,<br />

Lichtenwalde<br />

Di, Do-So 11-18 Uhr, Mi 14-<br />

21 Uhr<br />

Museum Gunzenhauser,<br />

Chemnitz<br />

www.kunstsammlungen-chemnitz.<br />

de/ausstellungen/sieh-dir-diemenschen-an/<br />

www.mozart-sachsen.de


DENNS BIOMARKT<br />

ENTDECKEN SIE UNSERE<br />

BIO PRODUKTVIELFALT<br />

Denns BioMarkt Chemnitz<br />

Mo - Sa 9:00 - 19:00 Uhr<br />

Straße der Nationen 12<br />

im Herzen<br />

von Chemnitz<br />

biomarkt.de<br />

DE-ÖKO-001


®<br />

MEHR MAI-TERMINE UNTER<br />

MEINPLANER.COM<br />

C GmbH<br />

Laszlo Farkas<br />

André Forner<br />

Oliver Keil<br />

JOCELYN B.<br />

SMITH,VOLKER<br />

HOLLY SCHLOTT<br />

& BAND<br />

Jocelyn B. Smith is back on<br />

Stage in Bad Elster - mit<br />

ihrem neuen Bühnenprogramm<br />

„Songs of Substance“.<br />

Sie machte Platten mit dem<br />

Jazz-Trompeter Till Brönner,<br />

sang für den Disney-Zeichentrickfilm<br />

„König der Löwen“<br />

und erhielt 2023 in Bonn<br />

den Beethovenpreis für ihr<br />

soziales Engagement. Die<br />

talentierte Powerfrau wird an<br />

diesem Abend voller Soul, Jazz<br />

& Pop begleitet vom frisch<br />

gekürten Deutschen Jazzpreisträger<br />

Volker Holly Schlott<br />

und weiteren Topmusikern.<br />

18.05.<br />

19:30 Uhr<br />

Eintritt zw. 27,50 € u. 31,90 €<br />

König Albert Theater, Bad<br />

Elster<br />

www.koenig-albert-theater.de<br />

GAFFEEGLADSCH<br />

Schlager und Couplets aus<br />

den goldenen Zwanzigern,<br />

ein riesiges Kuchenbüfett,<br />

herzhafte Schnittchen und<br />

eine Eis-Überraschung.<br />

Dazu etliche Damen und<br />

zwei Herren im Look der<br />

1920er Jahre, die sich und<br />

Sie mit Balladen, Gedichten,<br />

Szenen und Liedern<br />

in der schönsten Sprache<br />

der Welt unterhalten. Alles<br />

aus der genialen Feder<br />

der unvergesslichen Lene<br />

Voigt, die sich respektlos,<br />

aber mit viel Herz und<br />

sächsischem Gemüt über<br />

die Klassiker hermacht.<br />

18.05.<br />

14:00<br />

Eintritt im VVK ab 67 €<br />

Fresstheater, Chemnitz<br />

www.fresstheater.de<br />

FRÜHLINGSDORF<br />

Beim Frühlingserwachen<br />

auf der Familienburg<br />

Scharfenstein kann man im<br />

Mittelalter-Dorf Kräutersalz<br />

herstellen oder im Holzofen<br />

frisches Brot backen. Vom<br />

Bergfried aus lässt sich das<br />

Erwachen der unberührten<br />

Natur im Zschopautal<br />

besonders gut beobachten.<br />

Im Museum geht es auf<br />

Erkundungstour durch das<br />

Bergbaulabyrinth zum Edelsteinschürfen.<br />

Tolle Kostüme,<br />

begehbare Häuser und<br />

ein Römer-Bällebad warten<br />

in der Mitmach-Ausstellung<br />

„Römer & Germanen“ auf<br />

kleine Entdecker.<br />

19.05.<br />

ab 10 Uhr<br />

Eintritt: 15 € / erm. 11 €<br />

Familienburg Scharfenstein<br />

www.burg-scharfenstein.de<br />

AUF AUGENHÖHE<br />

Was wir als „gesunden Menschenverstand“<br />

verstehen,<br />

scheint ziemlich eindeutig<br />

zu sein - ist es aber bei weitem<br />

nicht. Denn wenn man<br />

auf einer Party im Smalltalk<br />

aus Versehen in die politische<br />

Schiene rutscht, muss<br />

man sich entscheiden: Gute<br />

Argumente oder schnell<br />

noch zwei Kurze. Ob sich<br />

Paul Ulbricht & Martin<br />

Berke dabei endlich mal auf<br />

Augenhöhe begegnen oder<br />

sich dann doch wieder nur<br />

gegenseitig einschenken, ist<br />

die Frage des Abends.<br />

30.05.<br />

20:00 Uhr<br />

Eintritt: 24 € / erm. 21 €<br />

Das Chemnitzer Kabarett,<br />

Chemnitz<br />

www.das-chemnitzer-kabarett.de


Shopping<br />

day<br />

Festival<br />

of Sounds<br />

1. November 2024<br />

23. März 2024<br />

Public<br />

Viewing EM -<br />

18. Mai<br />

2024<br />

Leckerste Fanmeile<br />

der Stadt<br />

14.06. Eröffnungsspiel<br />

Dtld. vs Schottenland<br />

Veranstaltungs-Highlights<br />

ChemnitzCity.de ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

von Werbegemeinschaften der Stadt Chemnitz<br />

zur Belebung der Innenstadt.<br />

Fashion<br />

day<br />

chemnitzcity.de<br />

/deinechemnitzcity<br />

Brauereimarkt<br />

17.-21.7.2024<br />

28. September<br />

2024<br />

Weinfest<br />

26.7.-18.8.2024


STADTPFLASTER<br />

Seit dem letzten Streicher-Magazin<br />

ist einiges passiert in unserer Stadt.<br />

Das Wichtigste gibt es an dieser<br />

Stelle wie immer in aller Kürze.<br />

Zu Ehren des P601<br />

Jubiläum am 1. Juni<br />

2024: Vor genau<br />

60 Jahren lief in<br />

Zwickau die Serienfertigung<br />

des<br />

Kult-Trabant 601 an. Das<br />

August-Horch-Museum<br />

Zwickau nimmt das runde<br />

Jubiläum zum Anlass für<br />

eine „Frühschicht“. Eingeladen<br />

sind neben Fans,<br />

Fahrern und Besitzern auch<br />

Foto August Horch Museum<br />

ehemalige Beschäftigte,<br />

gern mit noch vorhandenem<br />

Betriebsausweis. Die Frühschicht<br />

startet am 1. Juni<br />

um 6:01 Uhr. Dabei werden<br />

sonst nicht im Museum<br />

anzutreffende Fahrzeuge<br />

zu sehen sein. Im Bereich<br />

der weltweit einzigen erhaltenen<br />

Vliesstraße für<br />

die Duroplastkarosserie<br />

finden zudem Führungen<br />

statt. Gegen 7.30<br />

Uhr wird es eine Frühstückspause,<br />

angelehnt<br />

an das Kantinenessen der<br />

Trabant-Ära, geben. Um<br />

10 Uhr endet die Frühschicht<br />

mit einem Korso<br />

zum Stadtfest Meerane.<br />

Wer Material für eine<br />

Slideshow beisteuern<br />

kann, meldet sich unter<br />

info@horch-museum.de<br />

oder <strong>03</strong>75 27173825.<br />

Über die Kontakte erfolgt<br />

auch die Anmeldung zur<br />

Frühschicht.


Chemnitz schreibt<br />

Geschichte(n)<br />

Nicht im Buchhandel<br />

erhältlich!<br />

200 Seiten<br />

nur 12,90 EUR<br />

(zzgl. 4,10 EUR Versand)<br />

(Bei Abholung nur Barzahlung<br />

möglich.)<br />

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MICH!<br />

JETZT BESTELLEN ODER SELBST ABHOLEN!<br />

<strong>Stadtstreicher</strong> GmbH<br />

Hohe Straße 37, 09112 Chemnitz<br />

Öffnungszeiten: Di - Do von 9 - 16 Uhr<br />

telefon. Bestellung unter: <strong>03</strong>71 383800<br />

Los geht‘s am<br />

29.<strong>03</strong>.24<br />

KURZ<br />

MAL<br />

6 » 5<br />

für<br />

WEG 6 NÄCHTE<br />

BLEIBEN, 5 ZAHLEN!<br />

Beim Buchen von sechs aufeinanderfolgenden<br />

Übernachtungen geht die letzte Nacht auf‘s Haus!<br />

Ein exklusives Angebot für Familien im Mehrbettzimmer,<br />

das auch die Verpflegung einschließt.<br />

• 6 Übernachtungen inklusive Verpflegung<br />

• 1 Tag geschenkt<br />

• individuelle Zusammenstellung: Oma & Opa mit<br />

Enkeln und natürlich sind auch Alleinerziehende<br />

mit ihren Kindern herzlich willkommen<br />

T RT<br />

Wichtig: Die Zimmer sind zu den buchbaren<br />

Terminen nur begrenzt verfügbar!<br />

SCHAUT GERN MAL VORBEI:<br />

jugendherberge.de/sachsen/angebot


Das Sächsische Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf e.V.<br />

konnte im Januar eine weitere historische Lokomotive in seine<br />

Sammlung aufnehmen. Mit der Ankunft der 98 7056, auch be-<br />

Foto: Johnny Ullmann<br />

Rückkehr einer<br />

Chemnitzerin<br />

kannt als 1431 Hegel, kehrt ein Kapitel sächsischer Eisenbahngeschichte<br />

zurück nach Chemnitz. Die im Jahr 1886 von der Sächsischen Maschinenfabrik<br />

(vormals Richard Hartmann AG) gefertigte Lokomotive war<br />

ursprünglich im Dienst der Königlich Sächsischen Staatseisenbahn tätig<br />

und präsentiert sich heute noch in den authentischen Farben dieser Ära.<br />

Nach ihrer Zeit im Dienst der Deutschen Reichsbahn wurde die Lok im<br />

Jahr 1967 außer Betrieb genommen und verbrachte die nächsten Jahre<br />

als Exponat in der Dauerausstellung des Verkehrsmuseums Dresden.


Abnehmen mit Sofort-Effekt: Traumfigur loading. . .<br />

Die 5 Steps zum Erfolg:<br />

Step I<br />

In unserem Körper gibt es viele Fettzellen.<br />

Stell dir jetzt vor, diese schauen<br />

aus wie Tomaten. Bei unserer Methode<br />

bearbeiten wir die Tomate bzw. Fettzelle<br />

mit Strom, Ultraschall und Wärme.<br />

Die Fettzelle wird in Schwingung<br />

versetzt, erwärmt und angeregt. *<br />

Step II<br />

Die Fettzelle aktiviert ihren Stoffwechsel<br />

und gibt Fett, Wasser<br />

und Giftstoffe frei.<br />

(c) Fitness Hempel<br />

Annekathrin Hempel<br />

Das herzlich eingerichtete Abnehmen im<br />

Liegen-Studio in Chemnitz hat seit seiner Eröffnung<br />

zahlreiche Kundinnen und Kunden<br />

erfolgreich behandelt und das Leben vieler<br />

Menschen positiv beeinflußt. „Bei uns verliert<br />

der Kunde durchschnittlich 2 - 5 cm bei<br />

der ersten Behandlung und das ohne zusätzlichen<br />

Aufwand, Sport oder Zusatzprodukte.<br />

Das ist ein Versprechen, was nicht jeder halten<br />

kann. Deshalb gewähren wir auch eine<br />

100-%-Geld-zurück-Garantie auf die erste Behandlung“,<br />

so Inhaberin Annekathrin Hempel.<br />

Die Abnehmen im Liegen-Methode vereint<br />

Ultraschall, Wärme sowie EMS und bewirkt<br />

eine punktuelle Reduzierung von Fett und<br />

Körperumfang, baut die Muskulatur auf und<br />

strafft die Haut, sowie das Bindegewebe.<br />

Natürlich geht es nicht ganz ohne Disziplin.<br />

Nach der Behandlung ist es wichtig die<br />

ersten 24 Stunden auf Kohlenhydrate zu verzichten<br />

und viel Wasser zu trinken. Der Stoffwechsel<br />

ist in dieser Zeit intensiv aktiviert<br />

und es werden vermehrt Giftstoffe über das<br />

Lymphsystem ausgeschieden. Dieser Effekt<br />

sorgt dafür, das weitere Fettzellen an Umfang<br />

verlieren. „Man fühlt sich nicht nur dünner<br />

- man ist es auch“, verrät Annekathrin<br />

Hempel augenzwinkernd.<br />

Frühjahrsaktion für Streicher-<br />

Leser: Kennenlernbehandlung,<br />

zum Preis von 59,90€ statt 159€ - gilt für die<br />

ersten 10 Leser*Innen die sich im Studio mit<br />

dem Codewort „<strong>Stadtstreicher</strong>“ melden.<br />

Wer bei der ersten Behandlung<br />

keine 2 - 5 cm an Umfang<br />

verliert - bekommt sein Geld<br />

zurück! Versprochen!<br />

Step III<br />

Die Fettzelle verliert an Umfang, das<br />

Bindegewebe wird entwässert und<br />

die Haut gestrafft.<br />

Step IV<br />

Wasser und Giftstoffe werden schnell<br />

abtransportiert und ausgeschieden. Fett<br />

wird in Leber und Muskeln transportiert<br />

und dort verbrannt. Der Stoffwechsel ist<br />

für bis zu 24 Stunden intensiv aktiviert.<br />

Durch die gezielte Behandlung und gleichzeitige<br />

Muskelstimmulation und Entgiftung<br />

der Zellen ist Abnehmen im Liegen auch zur<br />

Rückbildung nach einer Schwangerschaft<br />

und Celullite-Behandlung geeignet. „Bei uns<br />

werden nachhaltige Ergebnisse erzielt“, so<br />

der eindeutige Credo der Firmenchefin.<br />

Neue<br />

Streicher-<br />

Aktion!<br />

Step V<br />

Die Fettzelle bleibt klein und aktiv<br />

zurück. Das Bindegewebe ist besser<br />

durchblutet und vitaler. Die Muskulatur<br />

wird nachhaltig aufgebaut.<br />

*Achtung! Die Fettzelle wird weder verletzt noch zerstört. Lediglich der<br />

Stoffwechsel der Fettzelle wird „aufgeweckt“, damit der natürliche Fettabbau<br />

wieder ablaufen kann. Die Darstellung der Tomate dient ausschließlich<br />

der einfachen bildlichen Veranschaulichung. Eine Gewichtsreduktion<br />

auf der Waage setzt eine dafür geeignete Ernährung voraus.<br />

(c) shutterstock<br />

Abnehmen im Liegen Chemnitz<br />

Annekathrin Hempel<br />

Jahnstraße 19<br />

09126 Chemnitz<br />

chemnitz@abnehmenimliegen-sachsen.de<br />

Tel: 0162/9911245<br />

www.abnehmenimliegen-sachsen.de


Fotos: Steffi Hofmann (3)<br />

Neues Lokal auf<br />

dem Sonnenberg<br />

Dort, wo früher Wiener<br />

Schnitzel, Tafelspitz und<br />

Apfelstrudel serviert wurden,<br />

kommt jetzt osteuropäische Küche<br />

auf den Tisch: Das Lokal des früheren<br />

Kaffeehauses Ferdinand an der Ecke<br />

Hainstraße/Glockenstraße ist nun das<br />

„Tadik’s“. Für die beiden jungen Betreiber<br />

ist die neue Kneipe eine wahre<br />

Herzensangelegenheit, wie sie sagen.<br />

Von Borschtsch über Soljanka bis<br />

Pelmeni reichen die Speisen. Besonders<br />

beliebt: die georgische Spezialität<br />

Chatchapuri – Brot, das überbacken<br />

und in Schiffchenform gereicht wird.<br />

Ein Arbeitsraum für<br />

die Gemeinschaft<br />

Im Bürgerzentrum Sonnenberg, Sonnenstraße 35, steht seit<br />

Februar eine Co-Working-Ecke zur Verfügung mit Platz für<br />

vier Personen. Diese bietet neben abschließbaren Spinden<br />

und einem Kopierer auch Kaffee und Tee auf Spendenbasis.<br />

Ein Seminarraum mit einer Kapazität von 30 Personen kann<br />

ebenfalls gebucht werden. Die Co-Working-Ecke sei Teil des offenen<br />

Konzepts des Bürgerzentrums. Das bedeutet, dass Nutzer<br />

„gelegentlichen Durchgangsverkehr zu anderen Bereichen des<br />

Gebäudes erwarten sollten“. Das Angebot ist kostenlos – mit dem<br />

Ziel, eine Plattform für Austausch zu schaffen und das Bürgerzentrum<br />

zu beleben. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag<br />

jeweils 10 bis 16 Uhr und freitags 13 bis 18 Uhr.<br />

Foto: Stadtteilmanagement Sonnenberg / Tolga Cerci<br />

Galerie Weise zieht um<br />

In der Galerie Weise im<br />

Rosenhof heißt es derzeit:<br />

Kisten packen, Bilder ummanteln<br />

und alles sorgsam<br />

transportieren. Galerist<br />

Bernd Weise zieht um. Ab<br />

Ende März wird er auf der<br />

Inneren Klosterstraße 11 zu<br />

finden sein. „Wir werden<br />

unsere Arbeit in Chemnitz<br />

weiterhin in bester Innenstadtlage<br />

weiterführen“, sagt<br />

Bernd Weise. Die Galerie<br />

versteht sich nicht nur als<br />

Verkaufsplattform sondern<br />

auch als Basis, als Artfactory<br />

und als Starting Point für<br />

künstlerische Interventionen<br />

von Künstlerinnen und<br />

Künstlern. So soll es bleiben.


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