AplusR_Versicherungsmarkt_2023
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Organhaftpflicht (D&O)
In den Jahren vor 2023 setzten die Versicherer bedeutende Pr amienerhöhungen durch,
mittlerweile hat sich der Markt jedoch wieder beruhigt. Grund dafür ist unter anderem die
Limitierung der Versicherungssumme durch die Anbieter. Ausserdem wurde erwartet, dass
wegen der Pandemie die Konkursf alle ansteigen würden und somit auch die Forderungen,
was jedoch ausgeblieben ist.
Für das kommende Jahr erwarten wir, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, zumal neue
Anbieter ambitionierte Ziele verfolgen und damit bestehende Versicherer unter Druck setzen.
Dies hat eine Erhöhung der Kapazit aten und ein tendenziell gleichbleibendes bis
leicht sinkendes Pr amienniveau zur Folge.
Cyber Risks
In Bezug auf Cyber Risiken hat sich die Empfehlung von A+R best atigt:
1. IT-Infrastruktur und Software unterhalten und auf den neuesten Stand bringen
2. Sensibilisierung der Mitarbeiter
3. Cyber Risk prüfen und gegebenenfalls auf einen Versicherer abw alzen.
Mit diesem Vorgehen kommen wir leichter zu einer Cyber Risk Versicherung. Das Vorhandensein
einer Versicherung kann dadurch als Qualit atsmerkmal angesehen werden. Als grösste
Risiken werden oft Ransomware-Angriffe, Social Engineering, Brute-Force-Attacken,
Advanced Persistent Threats und von-innen-kommende Angriffe genannt. Staatlich
angeordnete Angriffe sind gem ass unseren Erfahrungen nicht versicherbar. Aber auch hier
sind die Bedingungen der Versicherung unterschiedlich. Wichtig ist die Einhaltung sämtlicher
Obliegenheiten wie z.B. Datensicherung im vorgeschriebenen Zeitintervall.
Die Datencloud ist im Unternehmensalltag nicht mehr wegzudenken. Die grössten Cloud-
Anbieter sind Amazon, Microsoft und Google. Dies kann Vorschub leisten für ein Kumul. Eine
Massnahme könnte sein, dass kleinere Schweizer Cloudanbieter als Partner geprüft werden.
Aufgrund eines zunehmenden Schadenvolumens und einer steigenden Einsch atzung der
Risiken, ist ein konstanter Anstieg des Pr amienniveaus zu beobachten.
Berufliche Vorsorge
Das Jahr 2023 war mit einer gesch atzten Jahresperformance von ca. 3.00% – 5.00% aufgrund
der herrschenden weltweiten geopolitischen Situation eher unaufgeregt. Im Bereich der
teilautonomen Sammelstiftungen bewegen sich viele Deckungsgrade mehr oder weniger auf
den Werten des Vorjahres, in den meisten F allen jedoch über 100%. Je nach Vorsorgelösung
wurden die Altersguthaben im letzten Jahr zwischen 1.00% und 2.50% verzinst.
Bei den im Jahr 2023 durchgeführten Ausschreibungen gab es deutlich weniger Anbieterwechsel
als in den Vorjahren. Insbesondere der Faktor Sicherheit bei den Vollversicherungen
(Nominalwertgarantie infolge Absicherung durch einen Rückversicherer) wurde als attraktiv
wahrgenommen und war ausschlaggebend für einen Verbleib.
In den n achsten 5 Jahren dürften ca. 400 kleinere bis mittelgrosse firmeneigene Stiftungen
aufgrund ihrer Grösse und Rentabilit at liquidiert werden. Die Kosten und Anforderungen für
die Gesch aftsführung, PK-Experten, Aufsichtsbehörden, Führung der Verwaltung (EDV) usw.
rechnen sich in den meisten F allen nicht mehr und somit bietet sich ein kostengünstigerer
Anschluss bei einer Sammelstiftung an. Dabei kann das Modell wie in einer eigenen Pensionskasse
geprüft werden.
Zus atzlich gehen die Babyboomer in Rente. Dies hat einen massgeblichen Einfluss auf
die Zeichnungspolitik bei den Sammelstiftungen. Aus Sicht der Sammelstiftungen sind
ungünstige Altersstrukturen (Mitarbeiter über 55 Jahre) tendenziell keine gesuchten Risiken.
Die Pr amienindikatoren sind je Unternehmung individuell. Sie werden vielfach beeinflusst durch
den Schadenverlauf der Branche und der Unternehmung, dem Alter der Versicherten und der
Zusammensetzung des Altersguthabens (obligatorisch und überobligatorisch).
Der Trend zu einheitlichen und tieferen Umwandlungss atzen aufgrund der gestiegenen
Lebenserwartungen h alt an. Die Unsicherheit der Sammelstiftungen bzgl. der Abstimmung
zur BVG-Revision (voraussichtlich Juli oder September 2024) ist gross.
Personenversicherung:
Krankentaggeld
Laut Bundesamt für Statistik aus dem Jahr 2022 sind über 50% der IV-Ursachen psychisch
bedingt. Der Trend zu mehr psychischen bedingten Ausf allen h alt nach wie vor an. Dies
hat Einfluss auf das Pr amienniveau im Krankentaggeldmarkt. Über die Ursachen kann nur
spekuliert werden (Auswirkungen COVID, Resilienz, Anforderungen im Arbeitsmarkt etc.).
A+R empfiehlt deshalb, möglichst eine Pr amiengarantie für 3 Jahre auszuhandeln. Die
Pr amie ist jeweils abh angig vom individuellen Schadenverlauf, der Branchenerfahrung und
den pendenten Leistungsf allen, die ein neuer Versicherer übernehmen müsste.