Transformation des Gesundheitswesens
„Im Mittelpunkt des Handelns steht der Mensch“ In der neusten Ausgabe der Themenzeitschrift „Transformation des Gesundheitswesens“ behandeln wir wichtige Themen für Entscheidungsträger:innen des österreichischen Gesundheitswesens. Wir beleuchten Schwerpunkte wie POC, Generative Künstliche Intelligenz, Emergency Critical Care und vieles mehr. #digitalisierung #pointofcare #ki #ai #patientenpartizipation #nukleramedizin #theranostik #raumausstattung
„Im Mittelpunkt des Handelns steht der Mensch“
In der neusten Ausgabe der Themenzeitschrift „Transformation des Gesundheitswesens“ behandeln wir wichtige Themen für Entscheidungsträger:innen des österreichischen Gesundheitswesens. Wir beleuchten Schwerpunkte wie POC, Generative Künstliche Intelligenz, Emergency Critical Care und vieles mehr.
#digitalisierung #pointofcare #ki #ai #patientenpartizipation #nukleramedizin #theranostik #raumausstattung
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FOTO: GETTY IMAGES<br />
EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />
Ein umfassender Leitfaden für das Gesundheitswesen<br />
Lesen Sie mehr unter www.zukunft-medizin.info<br />
<strong>Transformation</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Gesundheitswesens</strong><br />
Im Zentrum <strong>des</strong><br />
Handelns steht der<br />
Mensch<br />
Point of Care<br />
Generative Künstliche Intelligenz<br />
Emergency Critical Care
2 | www.zukunft-medizin.info<br />
IN DIESER AUSGABE<br />
VORWORT<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
04<br />
Point of Care<br />
Dank einer Vielzahl von<br />
Gesundheits-Apps können<br />
Krankenhäuser individuelle<br />
Lösungen für verschiedene<br />
Situationen nutzen<br />
06<br />
FOTO: ROCHE<br />
<strong>Transformation</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Gesundheitswesens</strong><br />
Das Gesundheitswesen befindet sich im tiefgreifenden Wandel<br />
– die Art und Weise, wie wir Medizin betreiben und Gesundheit in<br />
der Gesellschaft verankern, wird dabei revolutioniert. In einer Ära,<br />
in der medizinische Innovationen und technologischer Fortschritt<br />
Hand in Hand gehen, werden unterschiedlichste Faktoren die<br />
<strong>Transformation</strong> maßgeblich prägen: Digitalisierung, Künstliche<br />
Intelligenz (KI) und Point-of-Care sind nur einige davon.<br />
KI im Gesundheitswesen<br />
Im Kampf gegen nosokomiale<br />
Infektionen<br />
14<br />
Mit uns statt über uns<br />
Patient:inneneinbindung im<br />
Gesundeitswesen<br />
Industry Manager: Julia Buchberger<br />
Lektorat: Sophie Müller, MA<br />
Layout: Juraj Príkopa<br />
Managing Director: Bob Roemké<br />
Medieninhaber: Mediaplanet GmbH,<br />
Bösendorferstraße 4/23, 1010 Wien,<br />
ATU 64759844, FN 322799fFG Wien<br />
Impressum: mediaplanet.com/at/impressum/<br />
Distribution: Mediaplanet GmbH<br />
Druck: Walstead NP Druck GmbH<br />
Kontakt bei Mediaplanet:<br />
Tel: +43 (0) 676 847 785-219<br />
E-Mail: julia.buchberger@mediaplanet.com<br />
ET: 29.03.2024<br />
Bleiben Sie in Kontakt:<br />
@MediaplanetAustria<br />
@mediaplanet.austria<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Univ.-Prof.<br />
Dr.med.<br />
Lars-Peter<br />
Kamolz<br />
Klinikvorstand<br />
Universitätsklinik<br />
für Chirurgie<br />
Medizinische Universität<br />
Graz,<br />
Stlv. Ärztlicher<br />
Direktor<br />
LKH-Universitätsklinikum<br />
Graz<br />
FOTO: ZVG<br />
Die Digitalisierung<br />
<strong>des</strong> <strong>Gesundheitswesens</strong><br />
wird künftig<br />
eine massive<br />
Umgestaltung sämtlicher Prozesse<br />
und Abläufe bewirken.<br />
Elektronische Patient:innen<br />
Akten, Telemedizin und<br />
digitale Gesundheitsplattformen<br />
bieten schon heute neue<br />
Möglichkeiten der Interaktion<br />
zwischen Patient:innen und<br />
medizinischem Personal. Der<br />
nahtlose Austausch von Informationen<br />
wird die Koordination<br />
und Zusammenarbeit<br />
weiter erleichtern, was zu<br />
einer patient:innenorientierteren<br />
Versorgung beiträgt.<br />
Die Integration von KI in<br />
die Gesundheitsversorgung<br />
markiert einen weiteren<br />
Meilenstein. KI-basierte<br />
Algorithmen werden eine<br />
schnellere und genauere<br />
Analyse von medizinischen<br />
Daten ermöglichen. Von der<br />
Früherkennung von Krankheiten<br />
bis hin zu individueller<br />
Therapieplanung eröffnet dies<br />
neue Wege für die Medizin.<br />
Dabei ist jedoch stets eine<br />
ethische und verantwortungsbewusste<br />
Nutzung essenziell:<br />
Die Beziehung zwischen<br />
Patient:innen und Ärzt:innen<br />
soll durch den Einsatz von KI<br />
nicht leiden, sondern wieder<br />
in den Vordergrund treten.<br />
Die Point-of-Care-Diagnostik<br />
wird die Durchführung<br />
medizinischer Tests und<br />
Analysen direkt am Ort der<br />
Patient:innen versorgung (intra-<br />
und extramural) erleichtern.<br />
Dies verkürzt nicht nur<br />
die Diagnosezeiten erheblich,<br />
sondern trägt auch zu einer<br />
schnelleren und präziseren<br />
Behandlung bei. Patient:innen<br />
werden von rasch verfügbaren<br />
Diagnoseergebnissen<br />
profitieren, was nicht nur die<br />
Effizienz, sondern auch die<br />
Wirksamkeit der medizinischen<br />
Therapie verbessert.<br />
Ein weiterer Schlüsselfaktor<br />
der <strong>Transformation</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Gesundheitswesens</strong> ist die<br />
abgestimmte Versorgung.<br />
Hierbei geht es darum, sämtliche<br />
Aspekte der medizinischen<br />
Betreuung nahtlos<br />
miteinander zu verbinden,<br />
um eine ganzheitliche und<br />
effektive Versorgung sicherzustellen.<br />
Die Vernetzung<br />
von Dienstleistungen, von<br />
der Primärversorgung bis zur<br />
Spezialmedizin, schafft eine<br />
umfassende Förderung der<br />
Patient:innengesundheit.<br />
Mit all diesen Innovationen<br />
gehen viele Chancen, aber<br />
auch Herausforderungen<br />
einher. Wichtig dabei ist, dass<br />
im Zentrum unseres Handels<br />
immer der Mensch steht.<br />
Wir wünschen Ihnen eine<br />
spannende Lektüre!<br />
FOTO: ZVG<br />
Univ.-Prof.<br />
Dr.med.univ.<br />
Alexander<br />
Rosenkranz<br />
Vizerektor für<br />
Klinische Angelegenheiten,<br />
Innovation und<br />
Nachhaltigkeit<br />
Medizinische Universität<br />
Graz,<br />
Klinikvorstand<br />
Universitätsklinik<br />
für Innere Medizin<br />
Medizinische<br />
Universität Graz
MEDIAPLANET | 3<br />
Sponsored by KWC<br />
KWC – Sanitär-Komplettausstatter<br />
für den öffentlichen, halb-öffentlichen<br />
und gewerblichen Bereich<br />
Manuel R. Harnischmacher, MBA, ist Geschäftsführer der KWC<br />
Austria GmbH und spricht im Interview über die Wichtigkeit qualitativ<br />
hochwertiger Ausstattungen im Healthcare-Bereich und darüber,<br />
warum 150 Jahre Tradition auch Design-Award-verdächtig sind.<br />
Manuel R.<br />
Harnischmacher,<br />
MBA<br />
Geschäftsführer<br />
KWC Austria<br />
FOTO: KWC<br />
Herr Harnischmacher, Sie<br />
sind als Geschäftsführer<br />
auch Head of Sales von KWC<br />
Austria – einer Marke, die gerade<br />
im Gesundheitswesen<br />
eine große Tradition vorweisen<br />
kann, oder?<br />
So ist es. KWC (Karrer & Weber<br />
Cie.) kann auf 150 Jahre Entwicklung<br />
und Herstellung<br />
hochwertiger Armaturen<br />
zurückblicken. Der Unternehmenssitz<br />
von KWC ist immer<br />
noch dort, wo im Jahr 1874<br />
alles begann, in Unterkulm in<br />
der Schweiz. Und aus dieser<br />
Tradition heraus konnten<br />
und können wir als KWC in<br />
vielen Bereichen umfangreiche<br />
Kompetenzen erwerben.<br />
Wenn es um hochqualitative<br />
Armaturen und den gesamten<br />
Edelstahlbereich vom<br />
Waschtisch bis zum Haltegriff<br />
geht, sind wir als Teil der<br />
KWC-Gruppe Ansprechpartner<br />
Nummer eins, gerade auch im<br />
Gesundheitswesen.<br />
Was gehört hier alles dazu?<br />
Der Begriff Healthcare beinhaltet<br />
ja Krankenhäuser genauso<br />
wie Pflege- und Altersheime.<br />
In diesem gesamten Bereich<br />
sind wir mit einem sehr<br />
breiten und tiefen Sortiment<br />
als Systemanbieter bestens<br />
aufgestellt und können so<br />
sämtliche Kund:innenwünsche<br />
für Sanitärraumausstattungen,<br />
Armaturen sowie Reinigungsund<br />
Desinfektionssysteme<br />
erfüllen. Aber auch Wassermanagementsysteme<br />
fallen in<br />
unseren Kompetenzbereich. So<br />
können wir etwa durch automatisch<br />
aktivierte Spülungen einer<br />
Legionellen-Gefahr vorbeugen,<br />
was gerade in Bezug auf die<br />
vulnerablen Bevölkerungsgruppen<br />
im Healthcare-Bereich ein<br />
sehr wichtiges Thema ist.<br />
Bekommt man bei KWC alles<br />
aus einer Hand?<br />
Insbesondere im Armaturenund<br />
Edelstahlbereich und beim<br />
Wassermanagement sind wir<br />
der Anbieter, welcher vollumfängliche<br />
Anwendungen<br />
anbieten kann, bei denen alle<br />
oben genannten Bereiche<br />
abgedeckt werden. Berührungslose<br />
Armaturen, Ausläufe,<br />
Waschrinnen, barrierefreie<br />
Waschtische sowie intelligente<br />
Überwachungssysteme für die<br />
Wassertemperatur und einstellbare<br />
automatische Hygienespülungen.<br />
Außerdem bieten wir<br />
sämtliche Sanitäraccessoires in<br />
drei Designlinien an: Das alles<br />
gibt es bei uns aus einer Hand –<br />
in Premiumqualität.<br />
Sie haben das Thema Qualität<br />
schon mehrfach erwähnt.<br />
Ist KWC da wirklich besser<br />
aufgestellt als Mitbewerber:innen?<br />
Aufgrund der langen Schweizer<br />
Tradition der Marke KWC ist es<br />
uns überaus wichtig, in höchster<br />
Qualität und größtenteils auch<br />
made in Europe zu produzieren.<br />
Das sind wir unseren Gründern<br />
schuldig. Bei unseren Produkten<br />
kommen nur hochwertigste<br />
Materialien wie 100 % recycelbarer<br />
Edelstahl oder der<br />
bewährte Mineralgranit<br />
(MIRANIT) zum Einsatz. Und<br />
das kommt an. So wurde<br />
beispielsweise unsere speziell<br />
für den Healthcare-Bereich<br />
entwickelte Armaturenlinie F4<br />
mit dem iF Design Award 2023<br />
ausgezeichnet. Das macht uns<br />
natürlich sehr stolz.<br />
FOTO: KWC
4 | www.zukunft-medizin.info<br />
Sponsored by Roche<br />
Das smarte All-in-One<br />
System am<br />
Point of Care<br />
FOTO: ROCHE<br />
Roche Diagnostics stellt mit dem cobas pulse System eine innovative<br />
Lösung für die Patient:innenversorgung am Point of Care (POC) vor:<br />
Die erweiterten digitalen Möglichkeiten eröffnen neue Perspektiven<br />
in der Patient:innenversorgung. Dank einer Vielzahl von Gesundheits-<br />
Apps* können Krankenhäuser individuelle Lösungen für verschiedene<br />
Situationen nutzen. Das System ist vollständig vernetzt und kann nahtlos in<br />
die bestehende Infrastruktur integriert werden.
MEDIAPLANET | 5<br />
Mit cobas pulse<br />
steht Krankenhäusern<br />
eine<br />
All-in-One-<br />
Lösung zur Verfügung, die weit<br />
über das Glukosemanagement<br />
hinausgeht. Die zur Verfügung<br />
stehenden Apps* ermöglichen<br />
es, auch weitere Gesundheitsdaten<br />
und Entwicklungen<br />
der Patient:innen im Blick zu<br />
behalten. Univ.-Prof. Dr.med.<br />
univ. Thomas Pieber, Abteilungsleiter<br />
Klinische Abteilung<br />
für Endokrinologie und<br />
Diabetologie, sagt zur Zukunft<br />
der digital basierten Unterstützung:<br />
„Der Mehrwert eines<br />
Point-of-Care-Ecosystems im<br />
Krankenhaus besteht nicht<br />
nur darin, genaue Blutzuckerwerte<br />
zu liefern, sondern die<br />
generierten Werte sinnvoll zu<br />
verarbeiten und gegebenenfalls<br />
Arbeitsabläufe zu vereinfachen.“<br />
Am Beispiel der GlucoTab<br />
App erklärt<br />
Im Diabetes-Management<br />
bedeutet der Workflow mit<br />
GlucoTab, dass das POC-Gerät<br />
die Blutzuckereinstellung<br />
automatisch übernimmt und<br />
damit das Pflegepersonal und<br />
die Ärzt:innen entlastet.<br />
„Der potentielle Wert<br />
der guten Blutzuckereinstellung<br />
für Diabetiker:innen<br />
wurde<br />
anhand einer klinischen<br />
Studie in den<br />
USA erhoben: Durch<br />
einen angewandten<br />
Algorithmus zur<br />
besseren Blutzuckereinstellung<br />
konnte<br />
eine signifikante<br />
Reduktion von<br />
postoperativen<br />
Komplikationen,<br />
wie Wundinfektion,<br />
Lungenentzündung,<br />
Nierenversagen,<br />
und Bakteriämie<br />
erreicht werden“,<br />
so veranschaulicht<br />
Prof. Pieber<br />
das große Potential durch<br />
Digitalisierung. 1<br />
Es gibt auch andere Arbeitsabläufe,<br />
die mit digitalen<br />
Systemen vereinfacht werden<br />
können. Roche hat eine Form<br />
der Digitalisierung eingeführt,<br />
bei der nicht nur theoretischer<br />
Mehrwert aus den Daten<br />
gezogen wird, sondern die<br />
vorhandenen Daten unmittelbar<br />
eine Aktion auslösen<br />
können. Mit GlucoTab ist solch<br />
ein geschlossener Regelkreis<br />
möglich.<br />
Prof. Pieber spricht aus<br />
Erfahrung: „Apps wie Gluco<br />
Tab oder cobas pulse erlauben<br />
diese gute Blutzuckereinstellung,<br />
die Herausforderungen<br />
im Alltag besteht darin, solche<br />
digitalen Systeme rasch zum<br />
Wohle unserer Patient:innen<br />
einzuführen“<br />
Effizienter Workflow &<br />
Bedienkomfort 2<br />
Das Glukosemesssystem cobas<br />
pulse erfüllt neueste FDA- und<br />
CLSI POCT12-A3 -Vorgaben für<br />
höchste analytische Standards.<br />
Der Handheld liefert nicht<br />
nur exakte Messergebnisse,<br />
sondern sorgt auch für einen<br />
effizienten Workflow: Das Android-basierte<br />
Gerät lässt<br />
sich<br />
so einfach wie ein Mobiltelefon<br />
bedienen. Die große<br />
Touchscreen-Benutzeroberfläche<br />
führt intuitiv durch die<br />
Arbeitsabläufe und bietet allerhöchsten<br />
Bedienkomfort. Die<br />
Beleuchtung der Teststreifen-<br />
Öffnung sorgt für eine einfache<br />
Handhabung selbst in dunklen<br />
Arbeitsumgebungen und der<br />
automatische Streifenauswurf<br />
minimiert ein mögliches Kontaminationsrisiko.<br />
Das Design<br />
wurde hinsichtlich effizientem<br />
und hygienischem Arbeiten<br />
optimiert sowie in über 12.000<br />
Reinigungs- und Desinfektionsdurchläufen<br />
getestet.<br />
Hohe Interoperabilität dank<br />
flexibler Schnittstellen<br />
Der cobas pulse lässt sich<br />
nahtlos in die bestehende<br />
IT-Infrastruktur integrieren.<br />
Im Zusammenspiel mit einem<br />
POC-Datenmanagementsystem<br />
(z.B. navify POC Operations)<br />
kann er sein volles<br />
Potential ausschöpfen: Eine<br />
manuelle, handschriftliche<br />
Dokumentation und Informationsweitergabe<br />
werden<br />
obsolet. Daten werden digital<br />
festgehalten, automatisiert per<br />
WLAN an ein POC-Datenmanagementsystem<br />
übertragen<br />
und damit Fehler in der<br />
Informationsweitergabe<br />
minimiert. Mit cobas pulse<br />
profitieren Krankenhäuser von<br />
einer skalierbaren Lösung mit<br />
vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />
zur Unterstützung und<br />
Optimierung administrativer<br />
Aufgaben im Klinikalltag.<br />
* Die Nutzung von Drittanbieter:innen-Apps unterliegt einer<br />
separaten Lizenzvereinbarung mit der jeweiligen Entwickler:in<br />
der App. Roche gibt keine Garantien (weder ausdrücklich<br />
noch stillschweigend) in Bezug auf diese.<br />
1 <br />
Umpierrez et al., Diabetes Care 2011;34:256<br />
2<br />
cobas pulse System Evaluierungsbericht 2022<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK
6 | www.zukunft-medizin.info<br />
INTERVIEW<br />
Künstliche Intelligenz im<br />
Gesundheitswesen: Große<br />
Chancen und offene Fragen<br />
Im Kampf gegen nosokomiale Infektionen kann Künstliche Intelligenz (KI)<br />
einen wertvollen Beitrag leisten. Ihre Umsetzung ist aber herausfordernd,<br />
erklärt der internationale Hygiene-Experte Prof. Dr. Ojan Assadian.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK
MEDIAPLANET | 7<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Univ.-Prof. Dr.<br />
Ojan Assadian<br />
Ärztlicher Leiter<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>klinikum<br />
Wiener<br />
Neustadt und<br />
Prof. em. am<br />
Institute of Skin<br />
Integrity and Infection<br />
Prevention<br />
der Universität<br />
Huddersfield<br />
Text <br />
Werner<br />
Sturmberger<br />
FOTO: ZVG<br />
Wie hat sich der Blick auf nosokomiale<br />
Infektionen in den<br />
letzten Jahren verändert?<br />
Wir sprechen heute vielmehr<br />
von Infektionen in Einrichtungen<br />
<strong>des</strong> <strong>Gesundheitswesens</strong>.<br />
Infektionen, die im Zuge<br />
einer therapeutischen oder<br />
diagnostischen Maßnahme<br />
entstehen, können nicht nur<br />
in Krankenhäusern, sondern<br />
auch in anderen medizinischtherapeutischen<br />
Einrichtungen<br />
auftreten. Als junger Arzt<br />
habe ich noch erlebt, dass man<br />
versucht hat, solche Infektionen<br />
eher totzuschweigen. In<br />
den letzten 30 Jahren gab es<br />
aber ein Umdenken, und man<br />
hat begonnen, sich transparent<br />
und wissenschaftlich mit diesem<br />
Thema zu beschäftigen,<br />
um Risiken für die Patientinnen<br />
und Patienten – aber auch<br />
zusätzlichen Behandlungsaufwand<br />
und damit Kosten zu<br />
vermeiden.<br />
Wo liegen dabei die großen<br />
Herausforderungen?<br />
Realistischerweise ist das kein<br />
Thema, das man binnen der<br />
nächsten zehn oder zwanzig<br />
Jahre komplett lösen wird.<br />
Hierfür sind die Herausforderungen<br />
zu anspruchsvoll. Doch<br />
im Bereich der Prävention<br />
konnten wir entscheidende<br />
Fortschritte verzeichnen,<br />
wobei zwei Elementen besondere<br />
Bedeutung zukommt:<br />
Man braucht einerseits die<br />
richtigen Instrumente, um solche<br />
Infektionen identifizieren<br />
zu können, und andererseits<br />
entsprechende Strategien, um<br />
sie minimieren zu können.<br />
Gerade im zweiten Bereich<br />
gibt es viele Ansatzpunkte, um<br />
Verbesserungen zu erzielen:<br />
Zu einem großen Teil sind das<br />
verbesserte Abläufe, antimikrobielle<br />
Wirkstoffrezepturen<br />
und innovative Materialien<br />
– und nicht zuletzt auch<br />
therapeutische Möglichkeiten,<br />
um etwa Operationen mittels<br />
Endoskopie durchführen zu<br />
können. Wir können mittlerweile<br />
auch therapeutische und<br />
diagnostische Prozesse viel<br />
genauer beschreiben und so<br />
erkennen, an welchem Punkt<br />
im Gesamtprozess eine spezifische<br />
Maßnahme den größten<br />
Effekt hat.<br />
Künstliche Intelligenz erfasst<br />
alle gesellschaftlichen Bereiche.<br />
Welche Möglichkeiten<br />
kann sie hinsichtlich der<br />
Infektionen eröffnen?<br />
KI bietet eine Vielzahl attraktiver<br />
Möglichkeiten und macht<br />
es möglich, Muster in riesigen<br />
Mengen an Patient:innen-<br />
Daten zu erkennen. So lassen<br />
sich frühzeitig – früher, als das<br />
einem Menschen möglich wäre<br />
– Anzeichen für Infektionen<br />
innerhalb großer Datenmengen<br />
erkennen. Darüber hinaus<br />
kann sie dabei helfen, die<br />
Wirksamkeit von Antibiotika<br />
zu optimieren, indem man an<br />
die Patientinnen und Patienten<br />
und den Erreger individuell<br />
angepasste Behandlungspläne<br />
entwickelt. Wir wollen aber<br />
nach Möglichkeit Infektionen<br />
nahezu gegen Null vermeiden:<br />
KI kann bereits heute eingesetzt<br />
werden, um Überwachung<br />
und Analyse von<br />
Hygienemaßnahmen zu optimieren,<br />
potenzielle Schwachstellen<br />
aufzudecken und die<br />
Effektivität von Präventionsmaßnahmen<br />
zu verbessern.<br />
Wie weit ist man mit der<br />
Implementierung solcher<br />
Systeme?<br />
Es gibt bereits sehr gute<br />
KI-basierte Softwareprodukte,<br />
die effektive Hilfestellung bei<br />
Prävention und Therapie<br />
bieten. Die Umsetzung solcher<br />
Lösungen im Gesundheitsbereich<br />
ist allerdings herausfordernd:<br />
Stichwort Datenschutz.<br />
Sowohl bei der Entwicklung<br />
der Systeme, als auch im<br />
Praxisbetrieb geht es um den<br />
Zugang zu Patient:innen-<br />
Daten. Hier muss sichergestellt<br />
werden, dass diese Daten nicht<br />
missbräuchlich verwendet<br />
werden können. Man benötigt<br />
natürlich auch gut ausgebildete<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter, die diese Systeme<br />
effektiv einsetzen und<br />
Ergebnisse richtig interpretieren<br />
und die notwenigen<br />
nächsten Maßnahmen<br />
umsetzen können. Kurzum, KI<br />
bietet große Chancen, diese<br />
müssen aber achtsam und<br />
professionell umgesetzt<br />
werden.
8 | www.zukunft-medizin.info<br />
INSPIRATION<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Generative Künstliche<br />
Intelligenz (GKI): ChatGPT<br />
& Co. im Gesundheitswesen<br />
Kann GKI das Gesundheitswesen in vielen Bereichen<br />
grundlegend verändern und uns helfen, die anstehenden<br />
Herausforderungen zu bewältigen?
MEDIAPLANET | 9<br />
Das Gesundheitswesen<br />
sieht sich mit<br />
großen Herausforderungen<br />
konfrontiert;<br />
akuter Personalmangel<br />
und die hohe Dokumentationslast<br />
für das bestehende<br />
Personal sind nur zwei davon.<br />
Gleichzeitig stehen wir kurz<br />
vor einer revolutionären Veränderung<br />
durch den Einzug<br />
Generativer Künstlicher Intelligenz<br />
(GKI), die das Potenzial<br />
birgt, die medizinische Praxis<br />
und die Patient:innenversorgung<br />
grundlegend zu transformieren.<br />
GKI ist eine Form der Künstlichen<br />
Intelligenz, die – gestützt<br />
auf massive Trainingsdaten –<br />
verschiedene Inhalte wie Texte<br />
oder Bilder generieren kann.<br />
Das wohl prominenteste Beispiel<br />
ist jenes der Large Language<br />
Models (LLMs), darunter der<br />
populäre Chatbot ChatGPT.<br />
Wird die GKI mit den richtigen<br />
Daten trainiert und den<br />
korrekt formulierten Anfragen<br />
konfrontiert („Prompting“),<br />
scheint die Liste ihrer Einsatzmöglichkeiten<br />
im Gesundheitsbereich<br />
fast endlos:<br />
Einerseits befinden wir uns<br />
derzeit sicherlich in der Phase<br />
<strong>des</strong> Hypes, d. h., in vielen Bereichen<br />
wir mittelfristig Ernüchterung<br />
eintreten. Andererseits<br />
Priv.-Doz. DI Dr. Günter Schreier, MSc<br />
Senior Scientist & Thematic Coordinator<br />
Digital Health Information Systems<br />
Center for Health & Bioresources<br />
AIT Austrian Institute of Technology GmbH<br />
entwickelt sich die Technologie<br />
rasant – weitere Durchbrüche<br />
sind in absehbarer Zeit zu<br />
erwarten. Die mit diesen Möglichkeiten<br />
einhergehenden Veränderungen<br />
werden allerdings<br />
nicht über Nacht passieren, da<br />
noch einige Hausaufgaben zu<br />
erledigen sind.<br />
Es ist sicherzustellen, dass<br />
die GKI nicht zu fantasieren<br />
(halluzinieren) beginnt.<br />
Große Mengen erforderlicher<br />
Trainingsdaten müssen aufbereitet<br />
und gegebenenfalls<br />
vortrainierte LLMs müssen für<br />
• optimale Dienstplanerstellung<br />
• Zusammenfassen umfangreicher Krankengeschichten<br />
• Schreiben von Entlassungsbriefen – in jeder Sprache, auch in<br />
einer leicht verständlichen für Patient:innen<br />
• Diagnose stellen aus komplexen, multimedialen Daten (Texte,<br />
Bilder, Zeitreihen, …)<br />
• Vorschlagen von Therapiemöglichkeiten oder Behandlungsplänen<br />
• Erstellen von Argumentationen für chefärztliche Bewilligungen<br />
für Medikamente<br />
• Erstellen von Zusammenfassungen einer Patient:in-Arzt/<br />
Ärztin-Konsultation – auch automatisch, direkt aus gesprochener<br />
Sprache, unter Verwendung von „ambient listening<br />
technology“<br />
• Beantworten von Patient:innen-Anfragen<br />
• Schreiben eines kurzen Artikels über Generative Künstliche<br />
Intelligenz im Gesundheitswesen [dafür hatte der Autor in der<br />
Tat GPT4 gebeten, ist für den gegenständlichen Beitrag aber<br />
schließlich doch fast vollständig vom KI-Vorschlag abgewichen].<br />
spezielle Aufgaben „weitergebildet“<br />
werden. Darüber hinaus<br />
ist die Interaktion mit der GKI<br />
datenschutzrechtlich sauber<br />
zu organisieren – etwa durch<br />
die Verwendung einer lokalen<br />
Instanz, die unter eigener Kontrolle<br />
läuft. Und schlussendlich<br />
muss die GKI den regulatorischen<br />
Richtlinien entsprechen:<br />
Es handelt sich bei diesen LLMs<br />
um Software, die unter die Medizinprodukterichtlinie<br />
fällt.<br />
Führende Expert:innen<br />
gehen davon aus, dass mit GKI<br />
in der Tat ein Werkzeug bereitsteht,<br />
das bei zahlreichen Herausforderungen<br />
unterstützen<br />
und letztlich die Qualität und<br />
die Effizienz im Gesundheitswesen<br />
substanziell verbessern<br />
kann. Entscheidend wird sein,<br />
diese Technologien verantwortungsbewusst<br />
und mit Blick auf<br />
ethische Aspekte zu implementieren,<br />
um das volle Potenzial<br />
– zum Wohle der Patient:innen<br />
und <strong>des</strong> Gesundheitssystems –<br />
zu entfalten.<br />
Um der Digital Health<br />
Community in Österreich dabei<br />
bestmögliche Orientierung zu<br />
bieten, wird KI auch heuer<br />
wieder ein zentrales Thema bei<br />
der dHealth-Tagung sein.<br />
dHealth – Health Informatics<br />
meets Digital Health<br />
07. – 08. Mai 2024<br />
www.dhealth.at<br />
FOTO: ZVG
10 | www.zukunft-medizin.info<br />
INSPIRATION<br />
Nuklearmedizin in der<br />
Onkologie – Zukunftskonzept<br />
THERANOSTIK<br />
Die Nuklearmedizin revolutioniert die Onkologie durch die Nutzung von radioaktiven<br />
Substanzen für Diagnose- und Therapiemöglichkeiten, die den gesamten Körper betreffen.<br />
Besonders PET/CT-Technologie und theranostische Ansätze sind dabei hervorzuheben.<br />
Zukünftige Herausforderungen stellen die Integration neuer Methoden in bestehende<br />
Konzepte, die Standardisierung von Diagnoseverfahren, klinische Studien und die Förderung<br />
von Nachwuchstalenten dar. Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Entwicklung neuer<br />
Radiopharmaka sind der Schlüssel dafür.<br />
In der dynamischen<br />
Landschaft der Onkologie<br />
zeichnet sich eine<br />
bahnbrechende Innovation<br />
ab: die Nuklearmedizin.<br />
Ein neuer Artikel, der in die<br />
tiefgreifenden Möglichkeiten<br />
dieses Fachgebiets eintaucht,<br />
beleuchtet die <strong>Transformation</strong><br />
der Krebsbehandlung durch<br />
innovative Technologien und<br />
therapeutische Ansätze. Die<br />
Verwendung radioaktiver<br />
Substanzen in der Nuklearmedizin<br />
ermöglicht nicht nur<br />
präzise Diagnosen, sondern<br />
auch personalisierte Therapien<br />
für eine Vielzahl von Tumoren.<br />
Ein herausragen<strong>des</strong> Beispiel<br />
ist die PET/CT-Technologie,<br />
die biologische Merkmale von<br />
Tumoren auf molekularer Ebene<br />
darstellt und eine anatomische<br />
Bildgebung kombiniert.<br />
Dadurch können Ärzt:innen<br />
frühe Anzeichen von Tumorreaktionen<br />
auf Therapien<br />
erkennen und entsprechend<br />
handeln.<br />
„Wir therapieren, was wir<br />
sehen“<br />
Ein weiterer Meilenstein ist<br />
der theranostische Ansatz, der<br />
es ermöglicht, Tumore gezielt<br />
zu identifizieren und gleichzeitig<br />
zu behandeln. Dieser<br />
Ansatz hat besonders beim<br />
FOTO: ZVG<br />
Prim. Univ.-Prof.<br />
Mag. Dr. Michael<br />
Gabriel<br />
Vorstand Institut<br />
für Nuklearmedizin<br />
und Endokrinologie,<br />
Kepler Universitätsklinikum<br />
GmbH,<br />
Präsident der<br />
Österreichischen<br />
Gesellschaft für<br />
Nuklearmedizin und<br />
Theranostik (OGNT)<br />
metastasierten Prostatakarzinom<br />
und bei anderen Tumorentitäten<br />
vielversprechende<br />
Ergebnisse gezeigt.<br />
Mittels entsprechender<br />
PET-Technologie können nun<br />
auch molekularbiologische<br />
Veränderungen von Tumorzellen<br />
(wie z. B. der KRAS-Mutationsstatus)<br />
in vivo festgestellt<br />
werden. Entsprechende<br />
klinische Pilotstudien weisen<br />
auf einen erfolgreichen Output<br />
hin – anhand <strong>des</strong>sen neben<br />
der pathologischen Charakterisierung<br />
von Gewebsschnitten<br />
auch Tumorabsiedelungen<br />
im Körper bestimmt werden<br />
können.
MEDIAPLANET | 11<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Nuklearmedizinische<br />
Therapieverfahren werden<br />
zunehmend auch in Ergänzung<br />
zu etablierten onkologischen<br />
Ansätzen eingesetzt. So sind<br />
derzeit bei neuroendokrinen<br />
Tumoren Therapieansätze<br />
in klinischen Studien in<br />
Erprobung, die die Radiorezeptor-Therapie<br />
mit anderen<br />
onkologischen Therapieverfahren<br />
kombiniert – wie z. B. mit<br />
Immuntherapie und PARP1-,<br />
TKI- und DMNT-Therapieanwendungen.<br />
Neben einer<br />
möglichen Steigerung der<br />
Wirksamkeit gegen Tumore<br />
wird bei solchen neuartigen<br />
Kombinationen besonders<br />
auch auf die subjektive Verträglichkeit<br />
und das Nebenwirkungsprofil<br />
geachtet. Folglich<br />
spielt hier die Zusammenarbeit<br />
der Fachdisziplinen Onkologie<br />
und Nuklearmedizin eine<br />
immer wichtiger werdende<br />
Rolle.<br />
Deshalb stehen der Nuklearmedizin<br />
auch Herausforderungen<br />
bevor: Die<br />
Integration neuer Anwendungen<br />
in bestehende onkologische<br />
Konzepte erfordert eine<br />
sorgfältige Standardisierung<br />
– und klinische Studien spielen<br />
eine entscheidende Rolle,<br />
um die Wirksamkeit und die<br />
Sicherheit dieser innovativen<br />
Ansätze zu validieren. Neben<br />
technologischen Fortschritten<br />
ist darüber hinaus die<br />
Förderung <strong>des</strong> Nachwuchses<br />
von großer Bedeutung. Die<br />
Begeisterung junger Talente<br />
für das Fach Nuklearmedizin<br />
wird die Innovation und die<br />
Weiterentwicklung in der<br />
Onkologie vorantreiben.<br />
Insgesamt steht die Nuklearmedizin<br />
vor einer vielversprechenden<br />
Zukunft, die von<br />
interdisziplinärer Zusammenarbeit,<br />
technologischer<br />
Innovation und dem Engagement<br />
der nächsten Generation<br />
geprägt sein wird.
12 | www.zukunft-medizin.info<br />
INSPIRATION<br />
FOTO: ZVG<br />
PD Dr. Martin Dünser<br />
Klinik für Anästhesiologie<br />
und Intensivmedizin, Kepler<br />
Universitätsklinikum und<br />
Johannes Kepler Universität,<br />
Linz, Österreich;<br />
Sektion Notfallmedizin,<br />
Österreichisches Gesellschaft<br />
für Anästhesiologie, Reanimation<br />
und Intensivmedizin (ÖGARI),<br />
Wien, Österreich<br />
FOTO: ZVG<br />
OA Dr. Matthias Noitz<br />
Facharzt für Anästhesiologie und<br />
Intensivmedizin<br />
Klinik für Anästhesiologie<br />
und Intensivmedizin, Kepler<br />
Universitätsklinikum und<br />
Johannes Kepler Universität,<br />
Linz, Österreich<br />
FOTO:ZVG<br />
Prof. Dr. Jens Meier<br />
Klinikvorstand<br />
Klinik für Anästhesiologie<br />
und Intensivmedizin, Kepler<br />
Universitätsklinikum und<br />
Johannes Kepler Universität,<br />
Linz, Österreich<br />
Emergency Critical<br />
Care: Was ist das?<br />
Eine kritische Erkrankung entsteht als Folge eines operativen Eingriffs, einer akuten<br />
oder chronischen Erkrankung bzw. Verletzung oder einer Vergiftung.<br />
Unabhängig von der<br />
Ursache zeichnet<br />
sich die kritische<br />
Erkrankung durch<br />
zwei Charakteristika aus:<br />
1.) Instabile Vitalfunktionen<br />
(Atemwege, Atmung, Kreislauf)<br />
und/oder Dysfunktionen<br />
lebenswichtiger Organe (z. B.<br />
Gehirn, Leber, Niere);<br />
2.) Notwendigkeit einer zeitnahen<br />
intensivmedizinischen<br />
Behandlung. Jede kritische<br />
Erkrankung folgt einem<br />
Kontinuum, das immer vor<br />
Aufnahme auf die Intensivstation,<br />
in vielen Fällen vor<br />
Aufnahme im Krankenhaus,<br />
beginnt. Aktuelle Daten zeigen<br />
jedoch, dass jede Verzögerung<br />
der Aufnahme von kritisch<br />
kranken Patient:innen auf<br />
die Intensivstation mit<br />
einem höheren Erkrankungsschweregrad,<br />
einer längeren<br />
Liegedauer, einem höheren<br />
Ressourcenverbrauch und<br />
einer höheren Sterblichkeit<br />
assoziiert ist. Die Gründe für<br />
diese Zusammenhänge sind<br />
multifaktoriell, dürften sich<br />
aber im Wesentlichen auf zwei<br />
Faktoren zurückführen lassen;<br />
nämlich auf die inadäquate<br />
Behandlung kritisch kranker<br />
Patient:innen vor Aufnahme<br />
auf die Intensivstation und auf<br />
fehlende Intensivbettenkapazitäten,<br />
die die Intensivaufnahme<br />
verzögern.<br />
Emergency Critical Care<br />
beschreibt die intensivmedizinische<br />
Notfallversorgung vor<br />
Aufnahme auf die Intensivstation<br />
unabhängig vom Ort<br />
und Zeit der Entstehung<br />
der kritischen Erkrankung.<br />
Emergency Critical Care wird<br />
präklinisch (z. B. im notärztlichen<br />
Dienst), interklinisch<br />
(z. B. auf dem interklinischen<br />
Transport von kritisch<br />
kranken Patient:innen), in der<br />
Notaufnahme oder auch auf<br />
den Bettenstationen im Krankenhaus<br />
(z. B. durch Medical<br />
Emergency oder Rapid<br />
Response Systems) praktiziert.<br />
Durch die frühe Diagnostik<br />
und adäquate intensivmedizinische<br />
Therapie kritisch kranker<br />
Patient:innen bereits vor<br />
Aufnahme auf die Intensivstation<br />
entstehen zahlreiche, wissenschaftlich<br />
belegte Vorteile<br />
für die Patient:innen – und<br />
das Gesundheitssystem. Daten<br />
konnten zeigen, dass dadurch<br />
frühe To<strong>des</strong>fälle verhindert,<br />
der Erkrankungsschweregrad<br />
abgemildert, die Liegedauer<br />
auf der Intensivstation<br />
verkürzt und die Sterblichkeit<br />
reduziert werden konnten. Bei<br />
Patient:innen mit milder oder<br />
moderater kritischer Erkrankung<br />
konnte diese sogar reversiert<br />
– und die Aufnahme auf<br />
die Intensivstation verhindert<br />
werden.<br />
Emergency Critical Care<br />
steht nicht für die Tätigkeiten<br />
einer einzelnen medizinischen<br />
Fachdisziplin oder<br />
-profession, sondern für ein<br />
medizinisches Konzept, das es<br />
– angepasst an bestehende<br />
Strukturen in Akutkrankenhaussystemen<br />
– einzuführen<br />
gilt. So wird es Krankenhäuser<br />
geben, in denen Emergency<br />
Critical Care vom Team der<br />
Notaufnahme praktiziert<br />
wird. In anderen Strukturen<br />
kann es das Team der<br />
Intensivstation oder der<br />
Anästhesie sein, das die<br />
Versorgung von kritisch<br />
kranken Patient:innen in den<br />
genannten Bereichen<br />
außerhalb der Intensivstation<br />
übernimmt. Wichtigster<br />
gemeinsamer Nenner solcher<br />
Teams muss allerdings eine<br />
fundierte Ausbildung und<br />
ausreichend Erfahrung in der<br />
Versorgung von kritisch<br />
kranken Patient:innen sein.
MEDIAPLANET | 13<br />
Der Schockraum im<br />
Wandel der Zeit<br />
In einem Schockraum werden schwerverletzte Schockpatient:innen erstversorgt. In Österreich verfügen die<br />
meisten Krankenhäuser über einen solchen Raum zur ersten Versorgung von Patient:innen. Nur große Zentren<br />
betreiben Schockräume mit zwei oder mehreren Behandlungsplätzen.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Die Behandlung von<br />
Schwerverletzten<br />
im Schockraum<br />
erfolgt interdisziplinär<br />
durch sogenannte Trauma-Teams.<br />
Das orchestrierte<br />
Zusammenspiel der Teammitglieder<br />
wird durch internationale<br />
(z. B. Advanced Trauma<br />
Life Support) bzw. nationale<br />
(z. B. S3-Leitlinie Polytraumaversorgung)<br />
Leitlinien<br />
geregelt. Entsprechend gelten<br />
für das Schockraummanagement<br />
einige Anforderungen:<br />
klare Zuweisungskriterien,<br />
fokussierte Diagnostik, minimale<br />
Aufenthaltszeit sowie<br />
rascher Transfer in weitere<br />
Versorgungsstrukturen (Operationssaal,<br />
Intensivstation,<br />
Bettenstation).<br />
Während Schockräume<br />
hervorragend abgestimmte<br />
Erstversorgungsstrukturen für<br />
Schwerverletzte darstellen,<br />
sind sie nur bedingt geeignet,<br />
um kritisch kranke, nicht<br />
traumatologische Notfallpatient:innen<br />
zu versorgen. Diese<br />
Gruppe umfasst Patient:innen,<br />
die aufgrund einer lebensbedrohlichen<br />
internistischen,<br />
neurologischen oder<br />
chirurgischen Erkrankung<br />
ins Krankenhaus kommen.<br />
Infolge <strong>des</strong> demographischen<br />
Wandels übersteigt diese<br />
Patient:innengruppe jene der<br />
Schwerverletzten um ein<br />
Vielfaches (ca. um den Faktor<br />
4). Nicht traumatologische,<br />
kritisch kranke Patient:innen<br />
benötigen eine andere<br />
diagnostische, therapeutische<br />
und organisatorische Betreuung<br />
als Schwerverletzte. Die<br />
Aufnahmekriterien solcher<br />
Patient:innen müssen breiter<br />
gefasst und die Versorgungsdauer<br />
muss deutlich ausgedehnt<br />
werden. Durch eine<br />
frühe intensivmedizinische<br />
Therapie können nicht<br />
traumatologische, kritisch<br />
kranke Patient:innen soweit<br />
stabilisiert werden, dass die<br />
Aufnahme auf eine Intensivstation<br />
verhindert werden<br />
kann.<br />
Da die bestehenden<br />
Schockraumstrukturen aktuell<br />
nicht darauf ausgerichtet sind,<br />
nicht traumatologische,<br />
kritisch kranke Patient:innen<br />
zu versorgen, verlagert sich in<br />
vielen Krankenhäusern daher<br />
die Erstversorgung dieser<br />
Patient:innen auf Intensivstationen<br />
oder andere, teilweise<br />
inadäquat ausgestattete<br />
Versorgungsbereiche der<br />
Notaufnahmen. Schockräume<br />
müssen in Zukunft anders<br />
konzipiert und ausgestattet<br />
werden, damit sie bei allen<br />
schwer kranken Patient:innen<br />
– traumatologischen sowie<br />
nicht traumatologischen<br />
– eine adäquate und sichere<br />
Erstversorgung im Krankenhaus<br />
ermöglichen. Krankenhäuser<br />
benötigen außerdem<br />
Schockräume mit mehreren<br />
Behandlungspositionen, die<br />
eine frühe und umfassende<br />
intensivmedizinische<br />
Behandlung aller kritisch<br />
Kranker erlauben. Die<br />
Schockraumteams müssen<br />
– angepasst an die zu versorgenden<br />
Patient:innen,<br />
traumatologisch oder nicht<br />
traumatologisch – ihre<br />
Zusammensetzung und ihre<br />
Versorgungsprozesse adaptieren.<br />
Angesichts dieser<br />
notwendigen Entwicklungen<br />
erscheint auch die Umbenennung<br />
<strong>des</strong> „Schockraums“ in<br />
„intensivmedizinischen<br />
Behandlungsbereich in der<br />
Notaufnahme“ empfehlenswert,<br />
um diese Einheiten auch<br />
terminologisch sowohl für<br />
schwerverletzte als auch für<br />
schwerkranke Notfallpatient:innen<br />
zu öffnen und zu<br />
optimieren.<br />
Korrespondenzadresse<br />
Lt. OA PD Dr. Martin Dünser, DESA, EDIC<br />
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />
Kepler Universitätsklinikum und<br />
Johannes Kepler Universität<br />
Krankenhausstrasse 9<br />
4020 Linz, Österreich;<br />
Tel.: +43 5 7680 83 2158,<br />
Email: Martin.Duenser@keperluniklinikum.at
14 | www.zukunft-medizin.info<br />
INSPIRATION<br />
Mit uns statt<br />
über uns<br />
Die Einbindung von Patient:innen in die Gesundheitsversorgung hat viele Vorteile.<br />
Martina Hagspiel beschreibt, warum Österreich diesbezüglich noch einen weiten<br />
Weg zurücklegen muss und wie Patient Advocates die Beteiligung vorantreiben.<br />
Martina Hagspiel<br />
Herausgeberin<br />
Kurvenkratzer<br />
Magazin, Patient<br />
Advocate, Vorsitzende<br />
InfluCancer<br />
FOTO: CARO STRASNIK<br />
Haben Sie schon<br />
einmal einen Apfel<br />
gesehen? Blöde<br />
Frage, wer hat das<br />
nicht. Doch es gibt viele verschiedene<br />
Sorten, die wir nicht<br />
alle kennen können. Wer einen<br />
Apfel <strong>des</strong>halb wissenschaftlich<br />
beleuchten möchte, kann das<br />
tun. Farbe, Konsistenz, Flüssigkeitsgehalt<br />
–alles ist messbar.<br />
Ein essenzieller Aspekt fehlt<br />
bei all der Wissenschaft aber<br />
noch: der Geschmack. Hier gibt<br />
es nur eine Lösung, nämlich<br />
selbst reinzubeißen – oder<br />
andere Menschen zu fragen, die<br />
dies schon vorher getan haben.<br />
Natürlich steht der Apfel<br />
hier metaphorisch für eine<br />
Krankheit, sagen wir Krebs.<br />
Ich verwende das Sinnbild<br />
gerne, um die Bedeutung der<br />
Patient:innenexpertise in der<br />
Gesundheitsversorgung, die<br />
auf teils jahrelanger Erfahrung<br />
beruht, hervorzuheben. Wie<br />
soll denn sonst eine optimale<br />
Versorgung gelingen, wenn<br />
man jene, um die es geht,<br />
systematisch ausgrenzt?<br />
„Berücksichtigen“ greift zu<br />
kurz<br />
In medizinischen Debatten<br />
kommen die Schlagworte<br />
„Partizipation”, „Co-Kreation”<br />
oder „Patient:innen-Zentriertheit“<br />
gerne vor, ja. Doch diese<br />
leeren Worthülsen müssen mit<br />
Inhalten gefüllt werden. Die<br />
Frage, der ich mich <strong>des</strong>halb<br />
voller Leidenschaft widme,<br />
lautet: Wie schaffen wir es,<br />
dies zur gelebten Realität zu<br />
machen?<br />
Fest steht: Nur durch<br />
tatsächliche Beteiligung der<br />
Patient:innen und Co-Kreation<br />
können wir jene Form der<br />
Patient:innen-Zentriertheit<br />
schaffen, die Betroffene auch<br />
wirklich in den Mittelpunkt der<br />
Versorgung stellt. Dies gelingt<br />
nur, wenn sie systematisch in<br />
Entscheidungen eingebunden<br />
werden, und zwar von Anfang<br />
an – egal, ob es um Forschung<br />
und Entwicklung, gesundheitspolitische<br />
Entscheidungen<br />
oder medizinische Ereignisse<br />
geht.<br />
Dafür ist es wichtig, folgen<strong>des</strong><br />
anzuerkennen: Die Zeiten,<br />
in denen wir Patient:innen<br />
meinungslose, devote Wesen<br />
waren, sind vorbei. Viele von<br />
uns sind aktiv geworden. Wir<br />
sind vernetzt, digital und<br />
arbeiten professionell. Wir wollen<br />
– und sollen – mitreden,<br />
mitentscheiden, Verantwortung<br />
übernehmen. Basisgetrieben.<br />
Patient:innengetrieben.<br />
Blickt man über die nationale<br />
Grenze ins europäische Ausland,<br />
stellt man fest, dass hier<br />
schon lange anders agiert<br />
wird. Wir hinken in Österreich<br />
ein paar Jahre hinterher und<br />
verpassen, was schon lange<br />
implementiert sein sollte<br />
– nicht zuletzt, weil die EU hier<br />
ganz klare Vorgaben macht.<br />
Wir als sogenannte Patient<br />
Adovcates haben uns dieser<br />
Herausforderung angenommen<br />
und arbeiten schon<br />
lange und mit viel Aufwand<br />
in der Interessenvertretung<br />
von Patient:innen mit. Dies<br />
ist nicht nur Berufung,<br />
sondern auch ein hochspezialisierter<br />
Beruf geworden.<br />
Nicht zu verwechseln ist der<br />
Begriff mit Patient:innen-<br />
Anwaltschaft. Vielmehr ist<br />
„Patient Advocacy“ die internationale<br />
Bezeichnung für<br />
die patient:innengetriebene<br />
Interessenvertretung.<br />
Hiervon brauchen wir in<br />
Österreich viel mehr. Denn<br />
es wird zwar gern behauptet,<br />
dass der/die Patient:in stets<br />
im Mittelpunkt steht – doch<br />
wer garantiert uns, dass wir<br />
tatsächlich in die Forschung<br />
und die relevanten Gremien<br />
eingebunden werden? Wer<br />
setzt sich dafür ein, dass Mitsprache<br />
nicht nur ein schönes<br />
Versprechen der Politik ist,<br />
sondern auch gesetzlich verankert<br />
wird?<br />
Noch befinden wir uns in<br />
Österreich ganz am Anfang.<br />
Wir brauchen systemrelevante<br />
Personen, die die Einbindung<br />
von Patient:innen auf allen<br />
Ebenen aktiv fordern und<br />
fördern. Nur so kann der<br />
nötige Wandel passieren.<br />
Das Kurvenkratzer<br />
Magazin<br />
beleuchtet die<br />
Themen Mitsprache<br />
und Patient<br />
Advocacy aus den<br />
unterschiedlichsten<br />
Perspektiven:<br />
kurvenkratzer.<br />
com/tag/<br />
advocacy/
MEDIAPLANET | 15<br />
EVENTKALENDER<br />
Wiener Bluttage 2024<br />
04.-06. April 2024<br />
www.wienerbluttage.at<br />
11. Technik im Krankenhaus<br />
23. April 2024<br />
www.krankenhaustechnik.at<br />
dHealth – Health Informatics<br />
meets Digital Health<br />
07. – 08. Mai 2024<br />
www.dhealth.at<br />
Austrian Health Forum<br />
Schladming<br />
23. – 25. Mai 2024<br />
www.austrianhealthforum.at/<br />
kongresse<br />
Fachkonferenz Future OP<br />
11. – 12. Juni 2024<br />
Fachkonferenz Die Zentrale Notaufnahme<br />
13. – 14. Juni 2024<br />
www.management-forum.de<br />
65. Kongress für Krankenhausmanagement<br />
17. – 18. Juni 2024<br />
www.krankenhauskongress.at<br />
Europäischer Gesundheitskongress München<br />
10. und 11. 10. 2024<br />
www.gesundheitskongress.de<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
PARTNER
SPRECHEN SIE ENTSCHEIDUNGS-<br />
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Erzählen wir gemeinsam Erfolgsgeschichten, bieten wir Expert:innen eine Bühne<br />
um das Gesundheitswesen von morgen mit innovativen Lösungen auf den Weg<br />
in die Zukunft zu begleiten.<br />
EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />
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Ein umfassender Leitfaden für das Krankenhaus 4.0<br />
Krankenhaus<br />
der Zukunft<br />
Lesen Sie mehr unter www.zukunft-medizin.info<br />
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<strong>Transformation</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Gesundheitswesens</strong><br />
Lesen Sie mehr unter zukunft-medizin.info<br />
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Kontakt:<br />
Julia Buchberger<br />
Industry Manager<br />
+43 676 847 785 - 219<br />
julia.buchberger@mediaplanet.com