vocatium_update_Sonderausgabe_April2024_einzelseiten
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<strong>Sonderausgabe</strong>: 25 Jahre Berufsorientierung durch das IfT Institut für Talententwicklung<br />
Jugendliche<br />
zur Berufswahl<br />
ermutigen<br />
Der besondere Spirit<br />
Jährlich 650.000<br />
terminierte Messegespräche<br />
Damit’s so richtig knistert<br />
<strong>vocatium</strong> Themenforen zu<br />
MINT, Kommunikation<br />
sowie Soziales und Wirtschaft<br />
75 bzw. 35 Jahre Berufsfreiheit<br />
Neue Wanderausstellung
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
seit 25 Jahren beschäftigt uns nur eines: die Berufsorientierung<br />
junger Menschen. Zum Jubiläum erscheint<br />
dieser Newsletter in größerem Umfang – gegliedert nach<br />
unseren vier Kernwerten.<br />
Wir fördern gezielt das Interesse an der Berufswahl mit<br />
einem Fokus: passgenaue, terminierte Gespräche über<br />
Ausbildung und/oder Studium.<br />
Unser Anspruch ist Qualität: Die <strong>vocatium</strong>-Messen sind<br />
außerschulische Lernorte. Die Schülerinnen und Schüler<br />
werden auf ihren Besuch vorbereitet. Beide Seiten, die<br />
Aussteller und die Jugendlichen, erleben einen nützlichen<br />
Dialog.<br />
Zwei Faktoren erhöhen die Wirkung. Format: vor Ort handeln,<br />
offen sein für den überregionalen Kontext der Projekte.<br />
Reflexion: kontinuierlicher Erfahrungsaustausch,<br />
der alle Beteiligten weiterbringt.<br />
Wir danken Ihnen für das Vertrauen, das Sie uns oft schon<br />
langjährig entgegenbringen. Wir danken unseren Veranstaltungspartnern<br />
für die gute Zusammenarbeit. Und wir<br />
nehmen Sie nun mit „auf eine Reise“ durch Neues und Bewährtes<br />
der <strong>vocatium</strong>-Arbeit.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Ihr IfT-Team<br />
Format<br />
April 2024<br />
Herausgeber:<br />
IfT Institut für<br />
Talententwicklung GmbH<br />
Marienburger Straße 1<br />
10405 Berlin<br />
Reflexion<br />
Qualität<br />
Fokus<br />
Tel.: +49 30 405771250<br />
info@if-talent.de<br />
www.erfolg-im-beruf.de<br />
www.<strong>vocatium</strong>.de
Fokus<br />
1<br />
Vorhang auf für nachhaltige<br />
Berufswahl-Gespräche<br />
<strong>vocatium</strong>-Messen: Wie sie immer noch attraktiver werden<br />
Wenn sich am 3. Juli die Türen<br />
der <strong>vocatium</strong> in Rostock und<br />
Trier öffnen, gehen die 1500.<br />
und 1501. berufsorientierende Messe des<br />
IfT Instituts für Talententwicklung zeitgleich<br />
an den Start.<br />
In die Messehallen zieht eine lebhafte<br />
Kommunikation ein: Pro Jahr nehmen einige<br />
Hunderttausend Jugendliche aus ihren<br />
Gesprächen mit den Ausstellern<br />
wertvolle Aha-Erlebnisse mit. Optimal<br />
läuft es, wenn beide Seiten nach den persönlichen<br />
Erstkontakten in Verbindung<br />
bleiben.<br />
Wir stellen uns der Aufgabe, möglichst<br />
nachhaltige berufsorientierende Dialoge<br />
herbeizuführen.<br />
Unser Anfang vor 25 Jahren: die Produktion<br />
von Handbüchern für die Berufswahl.<br />
Daraus folgten schnell die hochwertigen<br />
Ausbildungsmessen. Unter dem Namen<br />
„nordjob“ im Jahr 2000 solo ins Leben gerufen,<br />
beflügeln heute nach gleichem Muster<br />
rund 80 <strong>vocatium</strong>-Veranstaltungen<br />
jährlich die jungen Menschen. Ergänzt um<br />
neun parentum-Messen und zudem eine<br />
nordjob Bau (mit Fokus auf Bauberufe).<br />
Der besondere <strong>vocatium</strong>-Spirit erwächst<br />
aus den vorbereiteten terminierten Gesprächen<br />
zwischen interessierten Schüler*innen<br />
und den Ausstellern. Bei den<br />
<strong>vocatium</strong>-Messen 2024 finden voraussichtlich<br />
über 650.000 von ihnen statt. Zusätzlich<br />
ergeben sich viele spontane Gespräche.<br />
Stetig arbeiten wir daran, die Wirksamkeit<br />
des Angebotes zu erhöhen. Hier einige<br />
Beispiele:<br />
Angle-ri Informationen und Anregungen zur Berufswahl<br />
und Bildung sind das Anliegen<br />
des <strong>vocatium</strong> magazins – in neuer Aufmachung.<br />
Was die Online-Publikation<br />
an Lesestoff, Audios und Videos enthält,<br />
erfahren Sie auf den Seiten 6/7.<br />
Angle-ri Neu sind Themenforen auf <strong>vocatium</strong>-<br />
Messen. Die Jugendlichen werden verstärkt<br />
dazu angehalten, sich mit ihrer<br />
Berufswahl zu beschäftigen. Lesen Sie<br />
mehr auf Seite 9.<br />
Angle-ri Ganz frisch auf den Weg bringen wir ein<br />
<strong>vocatium</strong> Schülerlabor. Lesen Sie auf Seite<br />
10 über das Konzept: Biographien bekannter<br />
Persönlichkeiten vermitteln<br />
Jugendlichen Denkanstöße für die eigene<br />
Berufswahl.<br />
Angle-ri Das Interesse am <strong>vocatium</strong> Ausbildungspreis<br />
ist groß. Auf Seite 12 haben wir die<br />
häufigsten Fragen, die uns erreichen, sowie<br />
unsere Antworten darauf zusammengetragen.<br />
Angle-ri Inspirationen zum <strong>vocatium</strong> Schulpreis<br />
vermittelt das Interview mit einer Lehrerin<br />
des Heinrich-Heine-Gymnasiums in<br />
Hamburg. Sie erzählt uns auf den Seiten<br />
14/15, wie sie den Videowettbewerb als<br />
Schulprojekt umgesetzt hat.<br />
Angle-ri Seit Anbeginn fördern wir den fachlichen<br />
Austausch. So stellen die <strong>vocatium</strong><br />
tagungen jeweils ein „Jahresthema“ zur<br />
Diskussion. 2024 geht es um die Frage,<br />
wie sich junge Menschen für Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaften<br />
und Technik begeistern lassen. Auf den<br />
Seiten 22/23 erhalten Sie einen Einblick<br />
in vergangene und geplante Veranstaltungen.
2<br />
Qualität<br />
Direkter<br />
Kontakt,<br />
der wirkt<br />
Bericht über einen<br />
Schulbesuch – exemplarisch<br />
für über 10.000 pro Jahr
Qualität / 3<br />
Es ist ein kalter, sonniger Tag im Februar.<br />
Maria Teresa Hummel ist, einen<br />
Rollkoffer hinter sich<br />
herziehend, auf dem Weg zum Dienstwagen.<br />
Kofferraum auf, Rollkoffer hinein, Jacke<br />
und Mütze auf die Rückbank, Navi an.<br />
Es geht nach Lengenfeld unterm Stein.<br />
Mehr als 70 Kilometer. Erst Autobahn,<br />
dann Überland, durch kleine Orte, dichte<br />
Wälder, Thüringen eben, aber abseits der<br />
Städtekette Erfurt – Weimar – Jena. Maria<br />
Teresa Hummel ist studierte Betriebswirtin<br />
und arbeitet seit sieben Jahren beim IfT<br />
Institut für Talententwicklung. Die blonde<br />
Frau strahlt, wenn sie über ihre Arbeit<br />
spricht. „Die jungen Menschen sind in einer<br />
Phase, in der sie wahnsinnig wichtige<br />
Entscheidungen über ihre berufliche Zukunft<br />
treffen müssen. Mit der <strong>vocatium</strong> geben<br />
wir ihnen die Chance, für sie oft zum<br />
ersten Mal mit potenziellen Ausbildungsbetrieben<br />
oder Bildungseinrichtungen ins<br />
Gespräch zu kommen und sich mit konkreten<br />
Optionen auseinanderzusetzen.“<br />
Das Käthe-Kollwitz-Gymnasium besucht<br />
sie bereits seit vielen Jahren. Dort ist alles<br />
vorbereitet. In der Speisehalle der Schule<br />
haben sich die Schülerinnen und Schüler<br />
aus dem elften Jahrgang versammelt. Es ist<br />
ein buntes Treiben. Auch einige Lehrkräfte<br />
sind anwesend. Der Schulleiter begrüßt<br />
Maria Teresa herzlich. Auf Berufsorientierung<br />
legt er großen Wert. Klar, dass seine<br />
Schule an der <strong>vocatium</strong> teilnimmt. Die<br />
Wahl des richtigen Berufes ist für die Schülerinnen<br />
und Schüler der letzten Jahrgangsstufen<br />
ein wichtiges Thema. Auch bei den<br />
Anbietern steht das Thema hoch im Kurs.<br />
„Wenn ich hier jeden in die Schule lassen<br />
würde, der Berufsorientierung machen<br />
will, bräuchten wir keinen Unterricht<br />
mehr“, so der Schulleiter.<br />
Der Vorteil liege in der guten Vorbereitung<br />
und in der Vereinbarung<br />
von Gesprächsterminen.<br />
Mit dem Format der <strong>vocatium</strong> jedoch hat<br />
er seit vielen Jahren gute Erfahrungen gemacht.<br />
Der Vorteil liege in der guten Vorbereitung<br />
der Messe und in der<br />
verbindlichen Vereinbarung von Gesprächsterminen<br />
im Vorfeld. „Ansonsten<br />
gehen die Jugendlichen durch die Reihen<br />
mit Ständen und sammeln Kulis ein.“<br />
Nachdem Maria Teresa Beamer und Leinwand<br />
in Betrieb genommen hat, geht es<br />
los. Ein munterer Haufen junger Menschen,<br />
der seine Aufmerksamkeit nicht<br />
ohne Weiteres hergibt. Aber Maria Teresa<br />
braucht nicht lange und hat gute Argumente.<br />
Die Schülerinnen und Schüler spüren,<br />
dass hier jemand steht, der ihnen etwas<br />
bietet, was nützlich ist: berufliche Orientierung.<br />
Die Chance, mit Menschen in<br />
Kontakt zu kommen, Gespräche zu führen,<br />
vielleicht so etwas wie den Blick auf einen<br />
Kompass, auf eine Landkarte im<br />
unübersichtlichen Dschungel an Möglichkeiten.<br />
Durch ihre Art schafft es Maria Teresa,<br />
dass sich die Schülerinnen und<br />
Schüler wenig belehrt fühlen. Sehr aufmerksam<br />
verfolgen sie ihren Vortrag, es ist<br />
still im großen Speisesaal. Maria Teresa berichtet<br />
auch von ihren eigenen Erfahrungen<br />
mit einem dualen Studium und ihrer<br />
Spezialisierung auf den Tourismus. Neben<br />
den Unternehmen spielen die berufsbildenden<br />
Schulen, Hochschulen und natürlich<br />
auch die Beratungsinstitutionen eine<br />
große Rolle in der Präsentation. Zur Vorbereitung<br />
der <strong>vocatium</strong> erhält jeder der<br />
Zuhörer das Messehandbuch „Chancen in<br />
der Region Erfurt“, in dem alle Aussteller,<br />
die an der <strong>vocatium</strong> teilnehmen, vorgestellt<br />
werden. Maria Teresa geht mit den Schülerinnen<br />
und Schülern das Begleitbuch für<br />
die anstehende Messe in Erfurt Stück für<br />
Stück durch. Neben der Vorstellung der<br />
Unternehmen, Ausbildungsbetriebe, Akademien,<br />
Fach- und Hochschulen enthält es<br />
wertvolle Informationen und Tipps rund<br />
um Bewerbungen.<br />
Nun das Finale: Jeder Schüler und jede<br />
Schülerin bekommt einen Bogen mit einer<br />
Auflistung aller Messeteilnehmenden und<br />
darf vier Gesprächswünsche ankreuzen.<br />
Das IfT gestaltet die Terminkoordination<br />
so, dass möglichst viele Jugendliche mit<br />
den Ausstellern ihrer Wahl in Kontakt<br />
kommen. Die Einladungen und ihre endgültigen<br />
Termine erhalten die Jugendlichen<br />
etwa zwei Wochen vor der Fachmesse. Am<br />
Messetag selbst wird die Anfahrt von der<br />
Schule mit Bussen organisiert. Aber was ist<br />
zu beachten? Maria Teresa gibt am Ende<br />
wertvolle Tipps für eine gute Vorbereitung.<br />
Die eigene Motivation klären, ruhig vor<br />
dem Spiegel zu Hause die eigene Vorstellung<br />
üben. Den Webauftritt des Unternehmens<br />
anzusehen, kann auch nie ein Fehler<br />
sein und hilft vielleicht dabei, sich ein paar<br />
Fragen für das Gespräch zu überlegen.<br />
Wichtig ist auch die Kleidung. Dass der<br />
erste Eindruck in diesem Kontext nicht zu<br />
korrigieren ist, macht sie an einigen Geschichten<br />
deutlich. Für alle wird klar: Hier<br />
liegt eine große Chance, bei den Unternehmen<br />
einen persönlichen Eindruck zu hinterlassen,<br />
jenseits des Notenspiegels. Wenn<br />
die Messegespräche gut laufen, erhalten die<br />
Schülerinnen und Schüler im Anschluss<br />
eine Bestätigung durch die Unternehmen<br />
und Einrichtungen, die sie später für ihre<br />
Bewerbung verwenden können.<br />
Für die Schülerinnen und Schüler ist<br />
viel gewonnen und dem Fachkräftemangel<br />
wird etwas entgegengesetzt.<br />
Maria Teresa ermutigt die jungen Menschen.<br />
Neben den vereinbarten sind am<br />
Messetag auch spontane Gespräche möglich.<br />
Den jugendlichen Messebesuchern<br />
wird überdies ein umfangreiches Vortragsprogramm<br />
geboten. Noch ein guter Tipp<br />
für alle ist der Bewerbungsmappen-Check,<br />
den die Wirtschaftsjunioren Thüringen anbieten.<br />
Alle Angebote sind für die Schüler<br />
natürlich kostenfrei. Eine Stunde war Maria<br />
Teresa in der Speisehalle der Schule aktiv.<br />
Für die Schülerinnen und Schüler ist<br />
viel gewonnen und dem weiteren Fachkräftemangel<br />
wird etwas entgegengesetzt. Am<br />
Ende sind alle schlauer und freuen sich auf<br />
spannende <strong>vocatium</strong>-Gespräche.<br />
Die Lehrer und der Direktor sind zufrieden.<br />
Und Maria Teresa auch. Im Sonnenschein<br />
fährt sie nach Erfurt zurück, mit<br />
einem Strahlen in den Augen. Nicht zuletzt,<br />
weil sie selbst vom Konzept der<br />
<strong>vocatium</strong> überzeugt ist. Und ihre Erfahrung<br />
diese Überzeugung Jahr für Jahr verstärkt.<br />
So läuft es immer in der Phase der<br />
Schulbesuche. Fast jeden Tag ist die junge<br />
Frau in Thüringen unterwegs. Manchmal<br />
ist sie vor Ort in Erfurt, manchmal sind die<br />
Wege weiter, wie der nach Lengenfeld unterm<br />
Stein …
4 / Qualität<br />
Zurück zum Buch?!<br />
Vom Einsatz digitaler und analoger Lehrmittel<br />
Sind die gedruckten Messehandbücher<br />
in der digitalen Welt nicht<br />
längst überflüssig? Ist das handschriftliche<br />
Ausfüllen der Anmeldebögen<br />
für <strong>vocatium</strong>-Gesprächstermine noch zeitgemäß?<br />
Diese Fragen werden uns gelegentlich<br />
gestellt. Richtig. Das kritische<br />
Wort gehört zu jedem erfolgreichen Dialog<br />
dazu.<br />
Gleich zur Einordnung: Von Anbeginn<br />
setzen wir umfangreich auf die<br />
Segnungen der modernen Informationstechnik.<br />
Die gesamte Terminorganisation<br />
für die <strong>vocatium</strong>-<br />
Messen und vieles mehr wären ohne<br />
Digitalisierung überhaupt nicht<br />
denkbar.<br />
Zur Lernwirksamkeit von digitalen<br />
und analogen Lernmitteln<br />
ist gerade in jüngerer<br />
und jüngster Zeit eine lebhafte<br />
Diskussion in Gang gekommen.<br />
„Der Bildungsminister ruft zur Umkehr<br />
auf“, berichtete die „Süddeutsche<br />
Zeitung“ am 6. Februar 2024.<br />
Die Rede war von der Rückkehr von Büchern<br />
in den Schulunterricht in Dänemark.<br />
Der Kopenhagener Minister für<br />
Kinder und Bildung, Mattias Tesfaye, entschuldigte<br />
sich im Dezember 2023 dafür,<br />
dass man sich den Interessen der großen<br />
Tech-Konzerne unterworfen und die dänischen<br />
Jugendlichen zu „Versuchskaninchen<br />
in einem digitalen Experiment“<br />
gemacht habe.<br />
„Wenn ich noch einmal die Wahl hätte,<br />
würde ich mich für eine Kombination entscheiden“,<br />
sagt die Lehrerin Jeanette Wiberg<br />
von der Lövestad Schule in<br />
Südschweden. Sie wurde vom Europamagazin<br />
der deutschen „tagesschau“ am<br />
17.12.2023 zu der Lernwirksamkeit von digitalen<br />
und analogen Lernmitteln befragt.<br />
Im Herbst des vergangenen Jahres berichteten<br />
die Medien, dass auch die schwedische<br />
Regierung Abschied nimmt von der<br />
weitgehenden Digitalisierung des Schulunterrichts<br />
und wieder gedruckte Bücher<br />
einführt.<br />
In einem Statement erklärte die Stockholmer<br />
Bildungsministerin Lotta Edholm:<br />
„Laut wissenschaftlichen Studien der<br />
schwedischen Nationalagentur für Bildung<br />
bieten gedruckte Texte mehrere Vorteile.<br />
Beim digitalen Lesen verbringt der<br />
Leser weniger Zeit mit dem bloßen Lesen.<br />
Die Schüler gehen den Text schneller<br />
durch auf Kosten des Verständnisses dessen,<br />
was sie gerade gelesen haben. Diejenigen,<br />
die gedruckte Texte gelesen haben,<br />
können die Hauptpunkte besser wiedergeben,<br />
erinnern sich an mehr Teile und zeigen<br />
insgesamt ein besseres Leseverständnis.“<br />
Die Lehrerin Wiberg spricht aus der<br />
Praxis: „Die Lesegeschwindigkeit,<br />
der Wortschatz und das Leseverständnis<br />
sind insgesamt bei den<br />
Schülern zurückgegangen. Wir<br />
glauben, dass es daran liegt, dass<br />
wir zu viel digital gemacht haben.“<br />
Schon vor zehn Jahren wurden wissenschaftliche<br />
Studien bekannt,<br />
nach denen „das Anfertigen von Notizen<br />
auf dem Laptop weniger effektiv als<br />
das Anfertigen handschriftlicher Notizen<br />
zum Lernen“ sei. Die schwedische Bildungsministerin<br />
setzt neben den gedruckten<br />
Büchern natürlich auch weiter auf<br />
digitale Lehrmittel. Diese, betont sie,<br />
„können Ton, Bild, Text kombinieren und<br />
werden in Echtzeit aktualisiert“.<br />
Ganz ähnlich gilt seit vielen Jahren für die<br />
Realisierung der <strong>vocatium</strong>: Ergänzend zu<br />
den gedruckten Messebüchern und dem<br />
handschriftlichen Ausfüllen der Anmeldebögen<br />
setzen wir auf digitale Medien zur<br />
erweiterten Information der Schülerinnen<br />
und Schüler in Text, Bild und Ton (z. B.<br />
digitale Ausstellerprofile, Podcasts und Videoclips).<br />
Das Hauptanliegen: Die Jugendlichen<br />
sollen zu einer intensiven,<br />
wirkungsvollen Beschäftigung mit ihrer<br />
Berufswahl angeregt werden.
Qualität / 5<br />
Stetig umkreisen oder lieber abtauchen<br />
Eltern und Berufswahl / Zwei Jahre digitaler Elternabend<br />
Möchte ich zu den Helikopteroder<br />
U-Boot-Eltern zählen?<br />
Wenn es um die Berufswahl<br />
der eigenen Kinder geht, wissen viele Mütter<br />
und Väter nicht, ob sie immer präsent<br />
um ihre Sprösslinge herumkreisen oder<br />
lieber ganz abtauchen sollten. Das haben<br />
uns unsere digitalen Elternabende der letzten<br />
zwei Jahre gezeigt. So groß das Interesse<br />
ist – im Durchschnitt melden sich 1.000<br />
Eltern(paare) zu unseren Streams an –, so<br />
groß ist auch die Unsicherheit. Wie viel<br />
und wie sollte ich mich in die Lebens- und<br />
Berufsgestaltung nach dem Schulabschluss<br />
einbringen? Was sollte ich meinem Kind<br />
gewähren und was darf ich ihm verwehren?<br />
IfT-Eltern-Expertin Anja Greis widmet<br />
sich während des Elternabends daher nicht<br />
nur den faktischen Inhalten zum heutigen<br />
Bildungsmarkt, den Besonderheiten von<br />
Ausbildung, (dualem) Studium und hilfreichen<br />
Anlaufstellen wie der Agentur für<br />
Arbeit, Kammern und Verbänden. Vielmehr<br />
geht es auch um den Umgang mit<br />
emotionalen Herausforderungen der jungen<br />
Generation und darum, den Eltern<br />
Mut zuzusprechen. Mut, ihre Kinder zu<br />
fordern, Mut, ihnen Grenzen zu setzen,<br />
und Mut, Entscheidungen zu treffen.<br />
Wir holen die wichtigsten Ratgeber<br />
der Jugendlichen auf mehreren<br />
Ebenen ins Boot.<br />
Über die digitalen Abende hinaus sprechen<br />
wir die Eltern, die wichtigsten Ratgeber<br />
der Jugendlichen, über Elternbriefe<br />
an. Diese stehen auch online in mehreren<br />
Sprachen zur Verfügung. Die <strong>vocatium</strong>-<br />
Messehandbücher enthalten ergänzend<br />
eine Elterninformationsseite.<br />
Seit 15 Jahren veranstalten wir die<br />
parentum-Berufswahlmessen: eine eigene<br />
Plattform, auf der Eltern – zumeist in<br />
Begleitung ihrer Töchter/Söhne – in den<br />
direkten Austausch mit den Ausstellern<br />
treten.<br />
Mit der <strong>vocatium</strong> videochat bieten wir zudem<br />
ein Format an, durch das Eltern bequem<br />
von zu Hause aus den Dialog mit<br />
den Ausstellern führen können. Vorträge<br />
für Eltern runden das Programm der digitalen<br />
Messe ab.<br />
In unserem Eltern-Newsletter thematisieren<br />
wir zweimal pro Jahr hilfreiche Aspekte<br />
zur Berufswahl und für die Zeit von<br />
Ausbildung und Studium. Der letzte<br />
Newsletter ging besonders auf berufliche<br />
Chancen im MINT-Bereich ein.<br />
Einen Überblick über all unsere Elternangebote<br />
gibt es auf unserer Homepage.<br />
www.erfolg-im-beruf.de/angebote/fuer-eltern
6 / Qualität<br />
Aktuell, multimedial, vielfältig<br />
<strong>vocatium</strong> magazin mit neuer Struktur und in neuem Design<br />
Reinklicken und durchblicken: Unser<br />
„<strong>vocatium</strong> magazin“ lädt Schüler*innen,<br />
Lehrkräfte, Eltern und<br />
Personalverantwortliche ein, sich zu den<br />
Themen Schule, Ausbildung und Studium<br />
in Text, Bild und Ton zu informieren.<br />
Das Online-Magazin präsentiert sich nach<br />
einem Relaunch im frischen Look, der das<br />
Navigieren intuitiver und angenehmer gestaltet.<br />
Aktuelles, Wissens- und Lesenswertes<br />
gibt es in neun Themenfeldern.<br />
Themen im <strong>vocatium</strong> magazin<br />
In der Rubrik „Berufe im Porträt“ sind Berufsbilder<br />
von klassisch bis ausgefallen zu<br />
finden. Unter „Außerschulische Lernorte“<br />
werden Museen und Ausstellungen vorgestellt,<br />
die sich eignen, die Neugierde und<br />
Motivation junger Menschen zu wecken,<br />
beispielsweise im Bereich MINT. Auch<br />
Themen aus dem Bereich „Wissenschaft<br />
und Politik“ sowie Beiträge mit Bezug<br />
auf Gesellschaft und Zeitgeschehen werden<br />
im <strong>vocatium</strong> magazin aufgegriffen –<br />
weil sie uns bewegen und wir bewegen<br />
möchten: um Impulse zu setzen, Meinungsbildung<br />
zu ermöglichen, Chancen<br />
und Lösungswege aufzuzeigen – auch und<br />
gerade in herausfordernden Situationen<br />
und Debatten, wie wir sie derzeit erleben.<br />
So zeigt das Interview mit Josef Schuster,<br />
Präsident des Zentralrats der Juden: Antisemitismus<br />
an Schulen können wir nur<br />
entschlossen etwas entgegensetzen, wenn<br />
weitergehende Angebote zur Aufklärung<br />
und Wissensvermittlung genutzt werden<br />
und das Wissen um jüdisches Leben in<br />
den Köpfen historisch nicht nur auf die<br />
Zeit um den 2. Weltkrieg verortet bleibt.<br />
Berufswahlvideos und mehr<br />
Neben reichlich Lesestoff enthält das<br />
magazin Berufswahl-Videos und -Audios,<br />
die in die Online-Profile vieler <strong>vocatium</strong>-<br />
Aussteller eingebunden sind. Für nähere<br />
Informationen zu Ausbildungs- und<br />
Studienangeboten sind die Video- und<br />
Audio-Dateien direkt mit den Online-<br />
Profilen der Aussteller verlinkt.<br />
Die „Branchen in Bild & Ton“ stellen im<br />
<strong>vocatium</strong> magazin die Berufswahlvideos<br />
und die Audios der Aussteller themenbezogen<br />
vor. Texte ergänzen die Übersicht.<br />
Ob MINT-Berufe, Medienberufe, soziale<br />
Berufe, Jobs im Handel oder viele andere<br />
Berufsfelder: Das <strong>vocatium</strong> magazin<br />
wächst multimedial mit seinen Inhalten<br />
und wird regelmäßig in sozialen Medien<br />
beworben.<br />
Social-Media-Support<br />
Die selbstgedrehten Videos mit Tipps und<br />
Infos unserer Mitarbeiterin Nona Brodersen<br />
rund um die <strong>vocatium</strong> und das <strong>vocatium</strong><br />
magazin kommen gut an bei unseren<br />
Follower*innen. Das zeigen die Reaktionen<br />
und Nachrichten der Schüler*innen,<br />
Lehrkräfte und Aussteller auf die Postings.<br />
Nona Brodersen, Social-Media-Managerin,<br />
Podcast-Produzentin u. Moderatorin des IfT<br />
Jetzt reinschauen ins neue<br />
<strong>vocatium</strong> magazin:<br />
Antisemitismus an Schulen<br />
in Deutschland<br />
Textbeitrag – Zentralrat der Juden:<br />
Josef Schuster im Interview<br />
Dualer Studiengang<br />
Bauingenieurwesen<br />
Video – Landeshauptstadt Potsdam<br />
Ausbildung zur Pflegefachkraft<br />
Audiointerview – Lafim-Diakonie<br />
für Menschen im Alter
Qualität / 7<br />
www.erfolg-im-beruf.de/<strong>vocatium</strong>-magazin
8 / Qualität
Qualität / 9<br />
Damit’s so richtig knistert<br />
<strong>vocatium</strong> Themenforen entfachen Liebe zu beruflichen Aufgaben<br />
W<br />
ie spannend ist das denn?!“ – mit solchen Gefühlen<br />
besuchen nicht wenige Schülerinnen und Schüler<br />
die neuen Themenforen auf <strong>vocatium</strong>-Messen. Ausbilder,<br />
Geschäftsführer, Studierende und Professoren entflammen<br />
die Herzen der Jugendlichen durch spannende Inszenierungen<br />
beruflicher Aufgaben. Die Schüler*innen kommen ins Tüfteln.<br />
Oder sie lauschen und lachen darüber, was ihnen durch Mitmach-Stationen,<br />
Workshops und Science Slams geboten wird.<br />
Nach einer Premiere im Jahr 2023 werden 2024 neun <strong>vocatium</strong>-<br />
Messen um die Themenforen bereichert: Gleich fünfmal zum<br />
Schwerpunkt MINT, dreimal zur Kommunikation und einmal<br />
zu Wirtschaft und Soziales.<br />
Das Forum MINT soll Schüler*innen für die Fächer Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaften und Technik begeistern<br />
und ihre Neugierde für die vielfältigen Berufe, die dahinterstehen,<br />
wecken. Es ergänzt in diesem Jahr die Messen in Berlin,<br />
Dresden, Karlsruhe, Kiel und Wuppertal.<br />
Auf dem Forum Kommunikation erhalten die Jugendlichen<br />
praktische Einblicke in die Arbeitswelt rund um Medien, Sprache<br />
und Verständigung sowie kommunikative Handwerkszeuge<br />
für Ausbildung, Studium und die Entwicklung danach. Die Foren<br />
Kommunikation gehören zu den Fachmessen in Hannover<br />
und zweimal in Hamburg.<br />
Das Forum Soziales und Wirtschaft lässt Jugendliche tiefer in<br />
Berufswege eintauchen, bei denen entweder mit Waren, Gütern<br />
und Dienstleistungen gearbeitet wird oder die dem sozialen Bereich<br />
zuzuordnen sind. Über die Premiere dieses Forums freut<br />
sich die <strong>vocatium</strong> Westküste/Husum 2024.<br />
Im kommenden Jahr sollen weitere Themenforen hinzukommen,<br />
unter anderem in München und Köln. Allen ist gemein,<br />
dass sie ein Programm bieten, das Theorie und Praxis verknüpft:<br />
Mi(n)t-mach-Stationen:<br />
Hier darf und soll ausprobiert werden: Aus eigener Körperkraft<br />
Wasserstoff erzeugen, mit Roboter-Max kommunizieren oder die<br />
eigene Stimme fordern. Wer an den Mi(n)t-mach-Stationen aktiv<br />
ist, wird schlauer.<br />
Vorträge:<br />
In zukünftige Arbeits-, Studien- oder Forschungsinhalte können<br />
die Jugendlichen bei 20-minütigen Vorträgen hineinschnuppern.<br />
Professoren skizzieren spannende Fachthemen, Menschen erzählen<br />
aus ihrem Berufsalltag und Expert*innen geben Tipps, die jede*r<br />
für Berufswahl und Job gebrauchen kann.<br />
Workshops:<br />
Kleine Übungseinheiten erwarten die jungen Besucherinnen und<br />
Besucher vor allem beim Forum Kommunikation. Sie lernen beispielsweise<br />
Atem- und Stimm-Techniken oder erleben praktische<br />
Ausschnitte des Schauspielunterrichts.<br />
Slam – Wettstreit der Worte:<br />
Für die locker-unterhaltsame (Berufs-)Bildung sorgen Wettstreite<br />
auf der Bühne: Beim Science Slam erklären Vortragende komplexe<br />
Themen gekonnt kurz und knackig – oftmals mit einer Prise<br />
Humor. Der beste Vortrag wird durch den Applaus der Zuhörenden<br />
ermittelt und gewinnt einen Preis.<br />
Links: Science Slam auf der <strong>vocatium</strong> Berlin focus 2024<br />
Rechts: MI(n)T-mach-Stationen auf der <strong>vocatium</strong> Dresden 2023<br />
www.erfolg-im-beruf.de/<br />
<strong>vocatium</strong>-themenforen
10 / Qualität<br />
Lebens(um)wege:<br />
Denkanstöße für die<br />
Berufswahl<br />
Neues mobiles Schülerlabor Biographie+Karriere bietet<br />
Lehr- und Lernunterlagen zur Gestaltung des BO-Unterrichts<br />
Im Dickicht der Berufswahl<br />
sind Schüler*innen<br />
nicht selten erschlagen von<br />
den Möglichkeiten – und der Gedanke,<br />
dass ein Lebenslauf eine gerade Linie sein<br />
soll, löst zusätzlich Druck aus. Dabei sind<br />
die Biographien erfolgreicher Menschen<br />
oft alles andere als das! Sei es der Betonbauer,<br />
der eine Doktorarbeit in Politik<br />
schreibt und zum Geschäftsführer einer<br />
Firma im Bildungssektor wird, der Philosophiestudent,<br />
der Erzieher, oder die Physikerin,<br />
die zur Bundeskanzlerin wird. Vor<br />
diesem Hintergrund entwickeln wir ein<br />
mobiles Schülerlabor, das mit spannenden<br />
Diskussionen und historischer Biographieforschung<br />
Wege durch das Dickicht aufzeigen<br />
soll.<br />
In unserer immer komplexer werdenden<br />
Welt nehmen Schülerlabore eine zunehmend<br />
wichtige Rolle ein: Mit ihnen<br />
können neue, andere Einblicke zu verschiedensten<br />
Themen gewonnen werden,<br />
die im schulischen Rahmen oft nur<br />
schwierig zu vermitteln sind – und es eröffnen<br />
sich zugleich neue Berufsperspektiven<br />
oder Gedankenanstöße zur<br />
Berufswahl. Dem Ursprung nach waren<br />
Schülerlabore in den Naturwissenschaften<br />
angesiedelt, die<br />
Einblicke etwa in Fragen der<br />
Physik oder Chemie und zugleich<br />
in die entsprechende Berufslandschaft<br />
bieten. Heute gibt es aber auch eine wachsende<br />
Zahl solcher Labore aus den Geistes-,<br />
Sozial- und Kulturwissenschaften.<br />
In diesem Bereich ist auch das mobile<br />
„<strong>vocatium</strong> Schülerlabor Biographie+<br />
Karriere“ angesiedelt.<br />
Wir vermitteln Schulen zum einen Menschen<br />
mit interessanten Lebensläufen.<br />
Zum anderen soll, wissenschaftlich begleitet,<br />
ein Workshop zur (historischen) Biographieforschung<br />
entwickelt werden, der<br />
deutschlandweit an Schulen zum Einsatz<br />
kommen kann. Hier werden neben den<br />
Schulstunden zur Berufsorientierung v. a.<br />
die Fächer Deutsch, Geschichte und Politik<br />
angesprochen.<br />
Die Schüler*innen sollen sich mit den<br />
Biographien bekannter Persönlichkeiten<br />
aus Geschichte und Zeitgeschehen auseinandersetzen<br />
und insbesondere ihre Karrierewege<br />
nachvollziehen. Hierfür werden<br />
beispielsweise historische Quellen,<br />
Egodokumente, Zeitungsartikel oder<br />
Fotos zur Verfügung gestellt. Dabei lernen<br />
sie, wie Biographien erstellt werden, üben<br />
sich in Quellenkritik, (zeit-)geschichtlicher<br />
Kontextualisierung und erkennen am<br />
realen Beispiel, wie vielfältige Berufswege<br />
zu faszinierenden Karrieren führen können.<br />
Für die Workshops werden Leitfäden sowie<br />
Lehr- und Lernunterlagen entwickelt,<br />
die eine Durchführung im Unterricht ermöglichen.<br />
Je nach Fach und Zugang<br />
sollen die Schüler*innen am Ende etwa<br />
Schautafeln, (digitale) Präsentationen<br />
oder Essays anfertigen, mit denen sie ihre<br />
Ergebnisse und Erkenntnisse präsentieren.<br />
Die Inhalte schließen sich an den Lehrplan<br />
an und die Ausarbeitungen der Schüler*innen<br />
können entsprechend bewertet<br />
und benotet werden.<br />
Erfolg im Beruf ist keine Autobahn, sondern<br />
ein oft kurvenreicher Weg mit vielen<br />
spannenden Zwischenstopps.
Qualität / 11<br />
Erfolg im Beruf ist keine<br />
Autobahn, sondern ein oft<br />
kurvenreicher Weg mit vielen<br />
spannenden Zwischenstopps.<br />
Kennen Sie die <strong>vocatium</strong> Akademie?<br />
Das Schülerlabor Biographie+Karriere ist<br />
eines von mehreren Angeboten unserer<br />
<strong>vocatium</strong> Akademie. In dieser entwickeln<br />
Fachwissenschaftler und Praktiker des IfT<br />
hilfreiche Projekte für den Berufsorientierungs-Unterricht.<br />
Dazu zählen auch<br />
Angle-ri Lehrkräfte-Leitfäden inkl.<br />
Unterrichtsmaterialien,<br />
Angle-ri <strong>vocatium</strong>-Schulpreis und<br />
-Ausbildungspreis,<br />
Angle-ri (Web-)Seminare für Lehrer*innen<br />
und Schüler*innen,<br />
Angle-ri Informationen für die Eltern.<br />
Das gesamte Programm der <strong>vocatium</strong><br />
Akademie bündeln wir in unserem<br />
Lehrkräfte-Portal.<br />
Sprechen Sie uns bei Interesse an:<br />
Kathrin Walsch<br />
+49 431 2406620, k.walsch@if-talent.de
12 / Qualität<br />
Dürfen mehrere Auszubildende<br />
gemeinsam einen Text einreichen?<br />
Dürfen nur Auszubildende aus Firmen<br />
mitmachen, die auch auf der <strong>vocatium</strong><br />
vertreten sind?<br />
Nein, die Teilnahme ist nicht an eine<br />
Messeteilnahme gebunden.<br />
Ja, gerne. Möglich sind Einzel- und<br />
Gruppenarbeiten. Wurde der Text im Team<br />
verfasst, teilen sich die Gewinner*innen<br />
das Preisgeld.<br />
Können aus einem Ausbildungsbetrieb<br />
mehrere Beiträge kommen?<br />
Sind anonyme Einsendungen möglich?<br />
Wir planen eine öffentliche Preisverleihung<br />
und Öffentlichkeitsarbeit für den Ausbildungsbetrieb.<br />
Deshalb ist ein anonymer<br />
Beitrag nicht unbedingt sinnvoll. Auf<br />
Wunsch suchen wir aber gerne gemeinsam<br />
nach einer Lösung – beispielsweise die<br />
Veröffentlichung ausschließlich mit<br />
Vornamen oder Pseudonym.<br />
Selbstverständlich. Wir freuen uns, wenn<br />
sogar mehrere Azubis aus der gleichen Firma<br />
einen Textbeitrag senden.<br />
Reichen die Auszubildenden ihre<br />
Beiträge selbst ein?<br />
Ja, die Auszubildenden dürfen ihre Texte<br />
selbst einreichen, benötigen aber auf dem<br />
Bewerbungsformular die Zustimmung des<br />
Ausbildungsbetriebs.<br />
An wen geht das Preisgeld?<br />
Den Gewinn erhalten die Auszubildenden,<br />
die den Textbeitrag eingereicht haben – und<br />
nicht der Ausbildungsbetrieb.<br />
Wer ist in der Jury?<br />
Die Jury besteht aus Mitarbeiter*innen des<br />
IfT Instituts für Talententwicklung unterschiedlichen<br />
Alters.
Qualität / 13<br />
<strong>vocatium</strong> Ausbildungspreis<br />
Kann ich? Darf ich?<br />
An wen soll ich?<br />
Wir haben die häufigsten Fragen und unsere Antworten<br />
zum Schreibwettbewerb zusammengefasst<br />
Schier unzählige Chancen, doch welche Ausbildung ist die<br />
richtige? Echte Antworten liefert der jährliche <strong>vocatium</strong><br />
Ausbildungspreis: Unter dem Motto „Warum ich meine<br />
Ausbildung liebe“ bringen Auszubildende und dual Studierende<br />
ihre Gedanken zu Papier. Noch bis zum 30. Juni können Texte für<br />
den Schreibwettbewerb 2024 eingereicht werden.<br />
250 Einsendungen waren es im vorigen Jahr: Erzählungen, Erfahrungsberichte,<br />
biographische Texte, Gedichte und sogar Songs.<br />
Allesamt authentische Berichte aus erster Hand, die für Jugendliche<br />
in der Berufsorientierung Gold wert sind. Mit Öffentlichkeitsarbeit<br />
über alle IfT-Kanäle, Presse und Preisverleihung lassen<br />
sie sich auch als wirksames Marketinginstrument der Ausbildungsbetriebe<br />
nutzen. Denn Azubis sind die besten Markenbotschafter*innen.<br />
Obendrein gibt es ein Preisgeld von insgesamt<br />
4.000 Euro, verteilt auf die fünf besten Beiträge.<br />
Dass das Interesse am Ausbildungspreis groß ist, zeigte sich in unserer<br />
Sprechstunde im Februar, in der wir Ausbildern und Auszubildenden<br />
Rede und Antwort standen.<br />
Deshalb haben wir auf der linksstehenden Seite die häufigsten<br />
Fragen und unsere Antworten darauf zum <strong>vocatium</strong> Ausbildungspreis<br />
für Sie zusammengefasst.<br />
Sind Sie interessiert? Dann an die Tasten, fertig, los! Gesucht werden<br />
kurze, kreative Texte.<br />
Weitere Informationen zum Format und zur Ausschreibung gibt<br />
es unter www.erfolg-im-beruf.de/<strong>vocatium</strong>-ausbildungspreis.<br />
www.erfolg-im-beruf.de/<strong>vocatium</strong>-ausbildungspreis
14 / Qualität<br />
<strong>vocatium</strong> Schulpreis<br />
„Die Schüler*innen<br />
wissen immer,<br />
wie das geht!“<br />
Lehrerin Ulrike Klettner über den<br />
Videowettbewerb als Unterrichtsprojekt<br />
www.erfolg-im-beruf.de/<strong>vocatium</strong>-schulpreis
Qualität / 15<br />
Der <strong>vocatium</strong> Schulpreis wird als<br />
Videowettbewerb ausgeschrieben<br />
– und hat mit dem Thema „Berufswahl“<br />
einen Nerv bei den Schülerinnen<br />
und Schülern getroffen. Sie können<br />
sich künstlerisch mit dieser Wahl auseinandersetzen<br />
und für sich reflektieren, was<br />
ihnen dabei wichtig ist. Wir haben mit Ulrike<br />
Klettner vom Heinrich-Heine-Gymnasium<br />
Hamburg über ihre Erfahrungen<br />
mit dem Schulpreis 2023 gesprochen.<br />
IfT: Frau Klettner, Sie haben im vergangenen<br />
Jahr am <strong>vocatium</strong> Schulpreis teilgenommen<br />
und Ihre Schüler*innen<br />
haben prompt den 2. Platz gewonnen.<br />
Was hat Sie motiviert, Ihre Jugendlichen<br />
an diesen Wettbewerb heranzuführen?<br />
Ulrike Klettner: Wir arbeiten an unserer<br />
Schule gerne fachübergreifend. Ich leite einen<br />
Filmkurs in der Oberstufe, kann also<br />
einen Kunstkurs als Filmkurs unterrichten.<br />
Das ist eine Besonderheit, die nicht<br />
jede Schule hat. Die Schüler*innen hatten<br />
im Vorjahr die Berufsorientierungswoche<br />
hinter sich und waren dann im Abi-Jahrgang<br />
auf der Suche nach Berufen. Entsprechend<br />
handelt es sich um ein Thema, das<br />
die Schüler*innen ohnehin umtreibt. Es<br />
war deshalb gar nicht schwer, sie davon zu<br />
überzeugen, dass es eine gute Idee wäre,<br />
dazu auch einen kurzen Film zu machen.<br />
Ich durchforste regelmäßig das Internet<br />
nach Filmwettbewerben, weil ich es gut<br />
finde, wenn man auf ein Ziel hinarbeitet.<br />
Wenn die Schüler*innen wissen, dass es<br />
dabei etwas zu gewinnen gibt, spornt sie<br />
das zusätzlich an.<br />
IfT: Wie haben Sie die Teilnahme am<br />
Schulpreis in den Unterricht eingebaut?<br />
Klettner: Ich habe den Schulpreis vorgestellt<br />
und die Schüler*innen gefragt, ob sie<br />
Lust haben, daran teilzunehmen. Unser<br />
Thema für das 4. Semester bestand darin,<br />
einen Kurzfilm zur Berufswahl zu drehen.<br />
Im 4. Semester sind die Schüler*innen ja<br />
nur noch zwei, drei Monate in der Schule,<br />
also passte es für sie zeitlich gut. Das Filmprojekt<br />
war Teil des regulären Unterrichts.<br />
Die Filme wurden bewertet und gingen in<br />
die Note ein.<br />
IfT: Wie reflektiert sind die Schüler*innen<br />
an die Aufgabe herangegangen?<br />
Klettner: Dadurch, dass sich die Schüler*innen<br />
sowieso mit dem Thema Berufsorientierung<br />
beschäftigt haben – und im<br />
letzten Schuljahr noch mehr als in der Zeit<br />
davor –, haben sie bereits ein intensives<br />
Brainstorming dazu gemacht, was sie persönlich<br />
gerade umtreibt. Dementsprechend<br />
war die Frage „Machen wir etwas,<br />
was uns viel Geld bringt, oder suchen wir<br />
einen Beruf, der unsere Leidenschaften erfüllt?“<br />
für sie naheliegend. Auch wenn ich<br />
natürlich nicht alles mitbekommen habe,<br />
war die Auseinandersetzung mit dem Thema<br />
der Berufswahl sehr tiefgreifend – auch<br />
deshalb, weil sie untereinander viel Zeit<br />
hatten, sich abzusprechen. Ich finde, man<br />
sieht dem Beitrag an, dass sich jemand Gedanken<br />
dazu gemacht hat.<br />
„Die Erfahrung, für eine Arbeit, die<br />
man für die Schule macht, einen<br />
Preis zu bekommen, hat die Schüler*innen<br />
wirklich stolz gemacht.“<br />
IfT: Gab es im Prozess des Filmemachens<br />
Überraschungen, oder haben die<br />
Schüler*innen vielleicht auch Sie überrascht?<br />
Klettner: Es hat mich schon überrascht,<br />
dass sie so eine Einigkeit demonstriert haben.<br />
Beim Filmemachen besteht die<br />
Schwierigkeit ja häufig darin, dass jeder<br />
eine andere Vorstellung hat. Nicht umsonst<br />
gibt es im professionellen Film einen<br />
Regisseur, der den Ton angibt. Aber hier<br />
müssen sich die Schüler*innen im Gruppenprozess<br />
einigen – im Prinzip sind alle<br />
gleichberechtigt. Mein Eindruck war, dass<br />
sie ihre Rollen sehr gut gefunden haben. Es<br />
gab zwei, die intensiver am Text gearbeitet<br />
haben, weil sie das besser konnten. Außerdem<br />
war sofort klar, wer die Kamera macht<br />
oder wer schneidet. Und dann fand ich<br />
auch den Schüler, der die Hauptrolle<br />
spielt, wirklich richtig gut! Es hat mich gefreut,<br />
das zu sehen!<br />
IfT: Was haben Ihrer Einschätzung nach<br />
die Jugendlichen für sich aus dieser Arbeit<br />
mitgenommen? Wie war das Feedback?<br />
Klettner: Die Erfahrung, für eine Arbeit,<br />
die man für die Schule macht, einen Preis<br />
zu bekommen, hat die Schüler*innen<br />
wirklich stolz gemacht. Es besteht ein großer<br />
Unterschied darin, ob der eigene Film<br />
vielleicht mal in der Schule oder auf einem<br />
Filmabend läuft oder ob man eine Arbeit<br />
erstellt, die deutschlandweit zu sehen ist.<br />
Auch dass die Preisverleihung so feierlich<br />
und offiziell stattfinden würde, hatten sie<br />
nicht erwartet. Dadurch haben sie sich<br />
schon sehr geehrt gefühlt. Das fand ich<br />
schön für die Schüler*innen!<br />
IfT: In diesem Jahr nehmen Sie erneut<br />
an dem Wettbewerb teil – wie sieht der<br />
Stand der Dinge da aus? Sind die Schüler*innen<br />
mit ähnlicher Begeisterung<br />
wieder am Ball?<br />
Klettner: Ja, mit ähnlicher Begeisterung auf<br />
jeden Fall! Es war wieder sehr einfach, die<br />
Schüler*innen davon zu überzeugen, dass<br />
das ein gutes Thema ist! Derzeit sind alle<br />
bereit für den Dreh, und ich finde die<br />
Drehbücher wirklich gut. Jetzt ist die Frage,<br />
ob ihnen auch die Umsetzung gelingt.<br />
Das ist jedes Mal das Spannende.<br />
IfT: Noch eine letzte Frage zum Schluss:<br />
Wie war das Feedback innerhalb der<br />
Schule? Wurde darüber diskutiert?<br />
Klettner: Ja, natürlich! Der Film ist auf unserer<br />
Seite zur Berufsberatung verlinkt.<br />
Die Schüler*innen haben sich gefreut, die<br />
Schulleitung hat sich gefreut, und insgesamt<br />
hat die Schulöffentlichkeit diesen<br />
Film durchaus wahrgenommen. Auch weil<br />
wir solche Preisträger-Nachrichten auf unserer<br />
Homepage melden, haben wir eine<br />
sehr positive Resonanz bekommen. Ich<br />
kann nur alle Lehrkräfte dazu ermutigen,<br />
an Filmwettbewerben – und gerade an solchen,<br />
die sich so klar an den Bedürfnissen<br />
der Schüler*innen ausrichten – zu beteiligen!<br />
Manche haben ja ein bisschen Angst,<br />
Filme zu machen, weil sie sagen: „Ach, ich<br />
weiß gar nicht so genau, wie das geht.“<br />
Aber die Schüler*innen wissen immer, wie<br />
das geht! Film ist ein sehr dankbares Fach<br />
zum Unterrichten!<br />
IfT: Vielen Dank für das Interview!<br />
Anmerkung: Der Schulpreis-Jury werden alle<br />
Wettbewerbsbeiträge anonymisiert vorgelegt.<br />
Den Schüler*innen des Heinrich-Heine-<br />
Gymnasiums erwächst aus diesem Interview<br />
weder ein Vor- noch ein Nachteil.
16<br />
Format<br />
Von Sylt bis ins Silicon Valley<br />
Die <strong>vocatium</strong> Videochat-Messe zieht Schulen<br />
aus Deutschland und der ganzen Welt an<br />
Sie sind bereits für die <strong>vocatium</strong> videochat<br />
2024 angemeldet: Je eine Schule<br />
aus Thailand und dem Silicon Valley.<br />
Dass Schülerinnen und Schüler bei unserer<br />
digitalen Messe von jedem Ort aus mit<br />
den Expert*innen der Aussteller sprechen<br />
können, hat sich bewährt. Und zwar nicht<br />
nur bis ins weite Ausland – Schulen aus aller<br />
Welt waren eher die Ausnahme –, sondern<br />
vor allem quer durch Deutschland.<br />
In der jährlichen <strong>vocatium</strong> Videochat-<br />
Messe sind die Erfahrungen aus digitalen<br />
Formaten während der Pandemie und 25<br />
Jahren Präsenzmessen vereint: Die Vorteile<br />
digitaler Kommunikation werden<br />
ausgeschöpft, ohne auf den persönlichen<br />
Kontakt im Vorlauf der Messe zu verzichten.<br />
Die Schüler*innen werden von<br />
uns wie auf die Präsenzmessen vorbereitet.<br />
Sie erhalten ein Messehandbuch. Wie<br />
gewohnt arrangieren wir terminierte Gespräche<br />
zwischen den Jugendlichen und<br />
den Ausstellern. Nur finden diese Gespräche<br />
nicht in einer Veranstaltungshalle,<br />
sondern online und am Nachmittag statt.<br />
Auch Eltern können sich bequem von zu<br />
Hause informieren. Aussteller erreichen<br />
vom Arbeitsplatz junge Menschen im Berufswahlalter<br />
bei gleichzeitiger Ersparnis<br />
von Zeit und Reisekosten. So stellten<br />
2023 beispielsweise auch zwei chinesische<br />
Hochschulen ihre Studienmöglichkeiten<br />
und Rahmenbedingungen in einem Vortrag<br />
vor.<br />
Die <strong>vocatium</strong> Videochat-Messe ist aus einem<br />
weiteren Grund eine sinnvolle Ergänzung<br />
zu unseren Präsenzmessen: Sie<br />
fördert die digitalen Kompetenzen der<br />
Schüler*innen. Gemeint ist nicht nur der<br />
Umgang mit der digitalen Technik, sondern<br />
vielmehr die Fähigkeit, sich auch gut<br />
über Videochats zu präsentieren. Vorstellungsgespräche<br />
werden zunehmend im<br />
ersten Schritt per Videokonferenz durchgeführt.<br />
Blickrichtung, Körperhaltung,<br />
Lichtverhältnisse, Hintergrund und Geräusche<br />
müssen bedacht werden. Wer hier<br />
geübt und sicher ist, kann überzeugen.<br />
<strong>vocatium</strong> videochat<br />
Digitale Berufswahlmesse<br />
für Jugendliche+Eltern<br />
13./14. November 2024<br />
jeweils 15 – 19 Uhr<br />
Ca. 80 Aussteller und<br />
3.000 Besucher*innen<br />
(vorrangig angehende Abiturient*innen)<br />
Kontakt/Projektleiterin: Anja Greis<br />
Telefon: +49 531 70745112<br />
E-Mail: a.greis@if-talent.de<br />
www.<strong>vocatium</strong>.de/online
Format / 17<br />
Der springende Punkt!<br />
Europa lebt von Initiativen – das IfT beteiligt sich<br />
Unser Europa (nach einer gleichnamigen einstigen Königstochter<br />
benannt) bringt gerade den Deutschen<br />
Glück und Frieden. Von allein bleibt es nicht dabei. Die<br />
jungen Menschen von heute sind die Träger der europäischen<br />
Idee von morgen. Wie kann das Bewusstsein dafür besser als<br />
durch Begegnungen in den Köpfen der Menschen verankert werden?<br />
Deshalb initiiert auch das IfT Institut für Talententwicklung<br />
den Austausch.<br />
Grenzübergreifende Messen<br />
Sowohl Schulen als auch Aussteller aus dem europäischen Ausland<br />
beteiligen sich an <strong>vocatium</strong>-Messen. Die Schüler*innen besuchen<br />
vornehmlich unsere Messen in Grenznähe: z. B. in<br />
Flensburg, Prenzlau, Friedrichshafen, Trier und Aachen. Unsere<br />
internationalen Aussteller sind vor allem Hochschulen. Sie reisen<br />
aus Nah und Fern an: etwa aus Dänemark, Polen, Österreich, Luxemburg<br />
und den Niederlanden, auch aus China, Spanien und<br />
Zypern. Grenzen und Entfernungen spielen besonders bei den<br />
<strong>vocatium</strong> Videochat-Messen keine Rolle.<br />
Schülerbesuch aus Frankreich<br />
Seit 2019 lädt das IfT französische Schüler*innen nach Berlin-<br />
Brandenburg ein. Im Juni 2024 ist es wieder so weit: Acht bis<br />
zehn junge Menschen und zwei Lehrkräfte aus Montfermeil bei<br />
Paris tauchen in die deutsche Kultur, die deutsche Sprache und<br />
das deutsche Schulsystem ein. Geplant ist ein buntes Programm<br />
aus Sightseeing, sportlichen, musikalischen und unterhaltsamen<br />
Aktivitäten – gemeinsam mit deutschen Jugendlichen.<br />
Kooperation mit lettischen Unis<br />
Geprägt von einem herzlichen Miteinander und Interesse am<br />
Austausch von Fachwissen kooperieren wir mit den lettischen<br />
Universitäten Daugavpils und Jelgava. Im Jahr 2023 nahmen lettische<br />
Studierende an der eigens für sie veranstalteten digitalen<br />
Web-Seminar-Reihe „Keynote lecture Generation Reset – In<br />
search of security and a sense of purpose“ teil. 2024 begrüßen wir<br />
junge Lett*innen zur <strong>vocatium</strong> Kiel.
18 / Format<br />
Kräne, Klima und KI<br />
bauma: So spannend ist die Welt der Bauberufe<br />
Alle drei Jahre begeistert die weltweit größte Fachmesse der<br />
Baubranche: die bauma. Auch 2025 werden Hunderttausende<br />
Interessierte auf das Münchener Messegelände<br />
strömen, um sich eine Woche lang über Trends in der Baubranche<br />
zu informieren, Verträge abzuschließen oder sich fachlich<br />
weiterzubilden.<br />
Was auf den ersten Blick nicht gleich ersichtlich ist: Unter den<br />
Messebesucherinnen und -besuchern sind auch Schüler*innen;<br />
denn unter dem Motto THINK BIG! wird den Jugendlichen auf<br />
der bauma ein außergewöhnlicher außerschulischer Lernort geboten.<br />
Wie bereits in den Jahren 2013, 2016, 2019 und 2022 geht<br />
es darum, die jungen Menschen für Bauberufe, ob Ausbildung<br />
oder Studium, von A wie Architekt bis Z wie Zimmerer, zu interessieren.<br />
Die Organisation des jugendlichen Publikums hat seit 2013 das<br />
IfT Institut für Talententwicklung im Auftrag des VDMA Verbands<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. durchgeführt.<br />
Im Jahr 2022 nahmen über 170 Schulen aus Bayern,<br />
Baden-Württemberg und Österreich das Angebot an und besuchten<br />
mit 12.000 jungen Menschen die bauma. Die Schirmherrschaft<br />
hat das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und<br />
Kultus übernommen.<br />
Das Projekt bietet echte Erlebnispädagogik: Die Jugendlichen<br />
probieren sich zum Beispiel an Werkbänken und Mini-Drehmaschinen<br />
aus. Sie staunen über das Hightech-Cockpit und die Holo-Lens<br />
in Aktion. Sie haben Spaß am elektronisch gesteuerten<br />
Kickertisch. Sie erproben Baggermodelle und Fahrsimulatoren.<br />
In der moderierten Show „Werkstatt live“ erleben die Schülerinnen<br />
und Schüler in Echtzeit, wie große Maschinen von Auszubildenden<br />
repariert werden. Sie informieren sich über technische<br />
Ausbildungsberufe und (duale) Studiengänge sowie deren Zukunftsperspektiven.<br />
Sie kommen mit Auszubildenden, Ausbildern<br />
und Personalverantwortlichen ins Gespräch. Auf der bauma<br />
entdecken die Schüler*innen, wozu sie das in der Schule Gelernte<br />
in der Praxis gebrauchen können.<br />
Durch den Erlebnischarakter werden alle Sinne angesprochen<br />
und im Unterricht lässt sich nach dem Messebesuch<br />
wunderbar an die Erfahrungen anknüpfen.<br />
THINK BIG! ist eine spannende, interaktive und informative<br />
Veranstaltung zur Berufsorientierung.<br />
Einen kräftigen Impuls für das bauma-Projekt gab übrigens die<br />
nordjob Bau, die seit 2012 jährlich in Norddeutschland in Form<br />
eines Schülertages auf der NordBau stattfindet. Unter dem Motto<br />
„Faszination Bauberufe“ lernen Jugendliche aus Schleswig-<br />
Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und dem<br />
nördlichen Niedersachsen die Vielfalt der Bauberufe und ihre<br />
Möglichkeiten kennen.<br />
Karriere<br />
mit Baumaschinen<br />
& Baustoffanlagen
Bilder: Messe München<br />
Format / 19
20 / Format<br />
Bild: BIHK<br />
Azubis werden<br />
zu Botschaftern<br />
Schulung und Begleitung der IHK AusbildungsScouts<br />
Wie lassen sich junge Menschen für eine duale Ausbildung<br />
gewinnen? Unterstützt vom Bayerischen<br />
Wirtschaftsministerium setzen die Industrie- und<br />
Handelskammern Bayern auf AusbildungsScouts.<br />
Das Konzept: Auszubildende stellen ihre Berufe in Schulen vor.<br />
In den Regierungsbezirken der IHK Würzburg-Schweinfurt und<br />
der IHK Nürnberg liegt die Organisation in den Händen des IfT.<br />
„Wir schulen Auszubildende zu Scouts und begleiten sie in die<br />
Klassen – seit mehr als sechs Jahren in Mittelfranken und seit drei<br />
Jahren in Würzburg-Schweinfurt“, sagen Luise Nüßlein und Lara<br />
Salem. Die beiden IfT-Mitarbeiterinnen von den Standorten<br />
Nürnberg und Würzburg bereiten die jungen Erwachsenen inhaltlich<br />
und methodisch auf ihre Rolle als Scouts vor. Gemeinsam<br />
mit ihnen entwickeln sie Ideen, wie sie Schüler*innen ihren<br />
Beruf nahebringen – vom eigenen Weg dorthin über Ausbildungsinhalte<br />
bis hin zu Karrierechancen. „Die Scouts beantworten<br />
bei den Schulbesuchen alle Fragen und nehmen die<br />
Schüler*innen gedanklich mit in ihren Arbeitsalltag – ein Austausch<br />
auf Augenhöhe“, so Lara Salem.<br />
Zweifelsohne ist das Projekt ein Gewinn: Schüler*innen bekommen<br />
Informationen aus erster Hand, Unternehmen und ihre<br />
Ausbildungsangebote werden sichtbar und die Scouts stärken ihr<br />
Selbstbewusstsein.<br />
Sie planen ein Projekt und wünschen unsere Unterstützung?<br />
Wenden Sie sich gern an unsere Geschäftsführer*innen:<br />
www.erfolg-im-beruf.de/ueber-uns/team<br />
https://ausbildungsscouts.bihk.de/scout-blog
Format / 21<br />
Ausländische Fachkräfte<br />
für die Pflege<br />
IfT International ist seit 2016 auf Spezialgebiet tätig<br />
Ausländische Fachkräfte in einer mittleren dreistelligen<br />
Zahl sind in den letzten acht Jahren von der IfT International<br />
an deutsche Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser<br />
vermittelt worden. Die ausgebildeten Menschen kommen<br />
hauptsächlich aus asiatischen Ländern. Alle Menschen, die<br />
zwecks Arbeitsaufnahme nach Deutschland kommen, verfügen<br />
über hinreichende deutsche Sprachkenntnisse. Der Service des<br />
IfT geht über die reine Vermittlung weit hinaus. Er umfasst auch<br />
die Betreuung von Visaverfahren, der Arbeitserlaubnis, der Anerkennungsmaßnahmen<br />
bis hin zur Anmeldung bei deutschen<br />
Krankenkassen und der Eröffnung von Bankkonten.<br />
Die IfT International unterstützt zudem deutsche Kunden bei<br />
Visaverfahren für Bewerber*innen aus anderen Ländern.<br />
„Mindestens 90 Prozent<br />
der examinierten oder<br />
anerkannten Pflegekräfte<br />
von uns sind in Deutschland<br />
geblieben.“<br />
Aiping Stintzing,<br />
Geschäftsführerin<br />
IfT International<br />
Ein Interview zum Thema lesen Sie im <strong>vocatium</strong> magazin unter<br />
www.erfolg-im-beruf.de/<strong>vocatium</strong>-magazin/themen/ausbildung/in-eigener-sache
22<br />
Reflexion<br />
Das Jahresthema der <strong>vocatium</strong> tagungen 2024:<br />
MINTeresse wecken<br />
Gemeinsamkeiten entdecken und von Unterschieden lernen.<br />
Genau das bieten die <strong>vocatium</strong> tagungen, auf denen<br />
Vertreter*innen aus Schule, Elternhaus, Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Politik zusammenkommen. Alle Beteiligten<br />
verbindet das Interesse an nachhaltiger Berufsorientierung. Alle<br />
sind neugierig auf innovative Projekte, kreative Ansätze und erfolgreiche<br />
Programme, mit deren Hilfe Jugendliche für Arbeitswelten<br />
begeistert werden.<br />
Die <strong>vocatium</strong> tagungen finden an mehreren Standorten in<br />
Deutschland statt. Jeweils zu einem Jahresthema. 2024 ist es das<br />
Thema „MINTeresse wecken: Schüler*innen für Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaften & Technik begeistern“. Die Referierenden<br />
sind Expert*innen aus dem Personalwesen, der Wirtschaft<br />
und Forschung sowie Lehrkräfte und andere Pädagog*innen<br />
aus dem In- und Ausland.<br />
MINT-Bildung als Zukunftskompetenzen – Strategie,<br />
Förderprogramme, Regionalisierung<br />
Bedeutung von außerschulischen MINT-Bildungsräumen<br />
– Praxisbeispiel: Digitale Bildung im<br />
Bildungs- und Medienzentrum Trier<br />
Gender- und diversitätssensible MINT-Bildung<br />
Mehr Bildungsgerechtigkeit durch zielgruppengerechte<br />
Ansprache und Identifikationsmöglichkeiten<br />
Informatikunterricht im Spiralcurriculum von der<br />
ersten Klasse bis zum Abitur<br />
„Experiment Austausch“ in Polen – DPJW-Förderung von<br />
deutsch-polnischen MINT-Projekten<br />
Hier beispielhaft einige Vorträge aus den Tagungsprogrammen.<br />
Auf alle Beiträge folg(t)en anregende Diskussionen.<br />
MINT in der Schulpraxis<br />
Wie MINT-EC mit innovativen Formaten Schüler*innen für<br />
einen Berufsweg in MINT begeistert<br />
Schüler*innen erleben Technik: Praxiserfahrungen der<br />
MINT-Botschafter*innen der Brandenburgischen<br />
Technischen Universität<br />
Nachwuchsförderung bei DESY – Arbeiten und Lernen in<br />
einem faszinierenden und internationalen Forschungsumfeld<br />
Was miauende Äpfel und sonderbare Tensegritys<br />
mit MINT-Berufsorientierung zu tun haben (können):<br />
Unterrichtsergänzende MINT-Angebote des<br />
Bildungswerkes an weiterführenden Schulen<br />
Impressionen der <strong>vocatium</strong> tagung in Berlin im November 2023<br />
Sie kennen ein nachahmenswertes Programm oder bieten selbst ein<br />
Projekt an, mit dem Sie erfolgreich die MINT-Lücke in Deutschland<br />
schließen? Dann erzählen Sie uns davon!<br />
Kontakt: Mona Wittelmann, m.wittelmann@if-talent.de
Reflexion / 23<br />
www.erfolg-im-beruf.de/<strong>vocatium</strong>-tagung
24 / Reflexion<br />
„Was willst du<br />
(nicht) werden?“<br />
Neue Wanderausstellung: 75 bzw. 35 Jahre Berufsfreiheit<br />
Du darfst frei wählen, was du werden<br />
willst und was du nicht werden<br />
willst – mit diesem Satz<br />
beginnt unsere Wanderausstellung zu den<br />
<strong>vocatium</strong>-Messen 2024.<br />
Der Anlass: Vor 75 Jahren wurde die Berufsfreiheit<br />
durch das Grundgesetz begründet.<br />
Seit rund 35 Jahren, seit dem<br />
Zusammenbruch der DDR, genießen<br />
auch die Bürger der östlichen Bundesländer<br />
dieses Privileg. „Alle Deutschen haben<br />
das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte<br />
frei zu wählen", lautet Artikel<br />
12, Satz 1 unseres Grundgesetzes.<br />
Ein Recht, das keine Diktatur kennt. Die<br />
Berufsfreiheit gehört zu den<br />
ersten 1933 von den<br />
Nazis abgeschafften<br />
Bürgerrechten.<br />
In der DDR gab es zwar ein „Recht auf<br />
Arbeit“, aber kein Recht, sie frei zu wählen.<br />
Menschen, die sich in totalitären Systemen<br />
nicht „linientreu“ verhalten, dürfen<br />
ihren Traumberuf oft nicht ergreifen.<br />
Schlimmer noch: Wer vom vorgegebenen<br />
Kurs abweicht, dem werden Berufs- und<br />
Lebensalltag erschwert.<br />
„Alle Deutschen haben das Recht,<br />
Beruf, Arbeitsplatz und<br />
Ausbildungsstätte frei zu wählen.“<br />
Die freie Berufswahl gehört zu den politischen<br />
Freiheitsrechten. Generationen vor<br />
uns haben diese erkämpft.<br />
Die Wanderausstellung will den<br />
<strong>vocatium</strong>-Besucherinnen und<br />
-Besuchern bewusst machen:<br />
Die Berufsfreiheit wie die<br />
Glaubens- und Meinungsfreiheit<br />
sind keine selbstverständlichen<br />
Rechte, sie sind nicht einfach da.<br />
Berufswahlmessen helfen den Jugendlichen<br />
dabei, den individuell passenden Berufsweg<br />
zu finden. Die Messegespräche<br />
wirken auch wie ein Spiegel: Durch die<br />
Antworten, die die Schülerinnen und<br />
Schüler von den Ausstellern bekommen,<br />
lernen sie sich selbst besser kennen.<br />
Das Recht auf freie Berufswahl ist auch<br />
eine Voraussetzung, um alle Fragen stellen<br />
zu können und ehrliche Antworten zu erhalten.<br />
Dieses Privileg macht für Schülerinnen<br />
und Schüler den Weg frei, eine<br />
berufliche Aufgabe zu finden, in die sie<br />
sich verlieben können.<br />
Zur Ausstellung erscheint ein Begleitheft<br />
für Lehrkräfte, in dem die Thematik erweitert<br />
dargestellt wird.
Reflexion / 25<br />
Das IfT-Kuratorium mit Teilen der Geschäftsführung (v. l.): Dr. Roderich Stintzing, Dr. Leonie Drews, Kathrin Walsch, Eduard Oswald (Bundesminister<br />
a. D.), Dr. Christel Happach-Kasan (MdB a. D.), Dr. Paul Krüger (Bundesminister a. D.), Imke Rudlof, Reiner Morell (Botschafter<br />
a. D.), Wolfgang Börnsen (MdB a. D.), Hella Jurich, Lars Stintzing; unten rechts: Dr. Susanne Kastner (Vizepräsidentin des Deutschen<br />
Bundestages a. D., Bild: spdfraktion.de), Laura Kraft (MdB, Bild: DBT / Inga Haar), Bettina Lugk (MdB, Bild: Die Hoffotografen)<br />
Engagiert für berufliche<br />
und politische Bildung<br />
Kuratorium Schule-Wirtschaft-Politik unterstützt die Arbeit des IfT<br />
Acht Persönlichkeiten bilden unser ehrenamtliches Kuratorium<br />
Schule-Wirtschaft-Politik. Auf hervorragenden<br />
verantwortlichen Positionen sind oder waren sie in ihrem<br />
Berufsleben tätig und verfügen über reiche Erfahrungen aus<br />
Schule, Wirtschaft und Politik. Die Mitglieder setzen hilfreiche,<br />
inspirierende Impulse für die Tätigkeit des IfT Instituts für Talententwicklung.<br />
Regelmäßig im Frühjahr treffen sie sich mit der IfT-Geschäftsleitung<br />
in Berlin. Auf der Agenda 2024 standen u. a. die neuen<br />
Themen-Foren auf <strong>vocatium</strong>-Messen, die IT-Sicherheit und unsere<br />
Aktivitäten zur Gewinnung ausländischer Fachkräfte.<br />
Als unsere Expertin Dr. Leonie Drews den Kuratoren über die<br />
ersten Erfahrungen mit dem MINT-Forum auf einer <strong>vocatium</strong><br />
im November 2023 berichtete, schloss sich ein Kreis: Der Gedanke,<br />
junge Menschen auf die MINT-Berufe besonders<br />
aufmerksam zu machen, war aus einem Dialog mit dem Kuratorium<br />
hervorgegangen.<br />
Eine weitere Aufgabe der Mitglieder des Kuratoriums Schule-Wirtschaft-Politik:<br />
Als Jury bestimmen sie die Gewinner des<br />
jährlichen <strong>vocatium</strong>-Schulpreises.
<strong>vocatium</strong><br />
Fachmessen für Ausbildung+Studium<br />
Vorbereitung der<br />
Schüler*innen<br />
Informationen:<br />
Messehandbuch,<br />
Online-Profile der<br />
Aussteller und<br />
<strong>vocatium</strong> magazin<br />
Reflexion:<br />
<strong>vocatium</strong><br />
tagungen<br />
Terminierung der<br />
von den Schüler*innen<br />
gewünschten<br />
Messegespräche<br />
Jugendliche zur Berufswahl ermutigen<br />
Digitale<br />
Elternabende<br />
zur Berufswahl<br />
Themenforen<br />
auf den Messen<br />
<strong>vocatium</strong><br />
Wettbewerbe:<br />
Schulpreis und<br />
Ausbildungspreis<br />
<strong>vocatium</strong><br />
Schülerlabor<br />
Jährlich 80 Messen.<br />
An 75 Standorten.<br />
In allen Bundesländern.<br />
www.erfolg-im-beruf.de