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Schweden aktuell ist das Magazin über Wirtschaft und Kultur Schwedens, heruasgegeben von der Schwedischen Handelskammer in Deutschland. In Ausgebae 2 24 geht es um drei Trend der Transportbranche - und um deutsche und internationale Lehnwörter im Schwedischen. Schweden aktuell ist das Magazin über Wirtschaft und Kultur Schwedens, heruasgegeben von der Schwedischen Handelskammer in Deutschland. In Ausgebae 2 24 geht es um drei Trend der Transportbranche - und um deutsche und internationale Lehnwörter im Schwedischen.

WWW.SCHWEDENKAMMER.DE AUSGABE 2/<strong>24</strong><br />

SCHWEDEN<br />

aktuell<br />

Transport<br />

Grüner, effizienter,<br />

digitaler<br />

Reise<br />

Coolcation Trend<br />

Sprache<br />

Besserwisser<br />

im Fåtölj


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Editorial<br />

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Dynamik der Transformation<br />

8<br />

Liebe Mitglieder und Freunde der Schwedischen Handelskammer,<br />

Während Europa auf eine nachhaltigere Zukunft zusteuert, wird der Übergang zum<br />

elektrischen Nutzfahrzeugtransport von einer Möglichkeit zu einer Notwendigkeit.<br />

Diese Transformation ist jedoch abhängig vom Erreichen einer kritischen Masse<br />

– einem Punkt, an dem der elektrische Transport kommerziell ebenso rentabel<br />

sein wird wie Dieseltransport. Das Konzept der „kritischen Masse“ im elektrischen<br />

Transport ist simpel, aber entscheidend. Je mehr Unternehmen Elektrofahrzeuge<br />

für ihre Logistik einsetzen, desto größer wird das Volumen der elektrisch transportierten<br />

Güter und desto mehr Routen können gebündelt werden. Dies verringert<br />

den ökologischen Fußabdruck unserer Lieferketten und steigert zugleich die<br />

kommerzielle Attraktivität des elektrischen Transports, indem die Kosten durch<br />

Skaleneffekte gesenkt werden.<br />

Um diese kritische Masse zu erreichen, sind erhebliche Investitionen und spezifische<br />

Verkehrsstrategien für elektrische Verkehrslösungen erforderlich. In der<br />

Praxis beobachten wir oft, wie Unternehmen versuchen, elektrischen Transport in<br />

die überholten Strukturen des Dieselbetriebs zu zwängen, indem sie beispielsweise<br />

elektrische Logistikdienstleister in traditionelle Transportausschreibungen<br />

integrieren. Diese Vorgehensweise stößt jedoch schnell an ihre Grenzen, da die<br />

einzigartigen Anforderungen des elektrischen Transports ein Umdenken erfordern,<br />

das weit über die simple Integration neuer Technologien in veraltete Systeme<br />

hinausgeht.<br />

Seitens der Politik können gezielte Maßnahmen den Wandel fördern: finanzielle<br />

Anreize für den Kauf von Elektrofahrzeugen, Unterstützung beim Ausbau der Ladeinfrastruktur<br />

und das Setzen ambitionierter Ziele zur CO 2<br />

-Reduktion. Deutschlands<br />

Initiativen zur Förderung der Elektromobilität in der Logistik weisen in die<br />

richtige Richtung. Das Erreichen einer tragfähigen Dimension für den elektrischen<br />

Transport setzt die Kooperation von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft voraus.<br />

Ziel ist es, ein Umfeld zu schaffen, das den elektrischen Gütertransport fördert<br />

und durch politische Maßnahmen unterstützt wird, die auf Innovation und grüne<br />

Investitionen abzielen. Lesen Sie in dieser Ausgabe, wie engagiert schwedische<br />

Unternehmen diesen Transformationsprozess der Transportbranche mitgestalten.<br />

Mit herzlichen Grüßen aus Berlin<br />

Ihr<br />

Johan Homlund<br />

Country Manager Business Sweden Deutschland<br />

Mitglied des Präsidiums der Schwedischen Handelskammer<br />

22<br />

Inhalt<br />

4 5 Fragen an...<br />

Mikko Jülich, Stena Line<br />

5 Heiter bis schwedisch, Kolumne Lundin<br />

6 Neues aus der Wirtschaft<br />

7 Kammerkompetenz | Finanzierung Select<br />

8 Reise | Coolcation Trend<br />

10 Transport | Grüner, effizienter, digitaler<br />

13 Mitglied im Portrait | Direct Link<br />

14 Mitglied im Portrait | SCA<br />

15 Mitglied im Portrait | PORT OF KIEL<br />

16 Sprache | Besserwisser im Fåtölj<br />

20 Berater der Schwedischen Handelskammer<br />

22 Aus der Kammer<br />

26 3 Minuten mit | Anna Sindahl<br />

27 Impressum | Kammerkalender<br />

10<br />

3<br />

17:09


5 FRAGEN AN...<br />

Mikko Juelich<br />

Geschäftsführer Stena Line GmbH & Co. KG<br />

„Biobasierte Kraftstoffe sind<br />

das Realistische“<br />

Die meisten Kammermitglieder kennen die<br />

Stena Line als Verkehrsmittel auf dem Weg<br />

nach und von Schweden. Wie ist eigentlich<br />

das Zahlenverhältnis zwischen Personen-<br />

und Frachttransport?<br />

Stena Line ist ein Anbieter von RoPax-<br />

Verkehren, das heißt unsere Fähren sind<br />

sowohl für Ladung als auch Passagiere ausgelegt.<br />

Das Verhältnis ist von Route zu Route<br />

sehr unterschiedlich. Auf Kiel-Göteborg ist der<br />

Anteil zwischen Fracht- und Passagierverkehren in etwa ausgeglichen.<br />

Auf unserer zweiten deutschen Route, Rostock-Trelleborg,<br />

liegt der Frachtanteil höher.<br />

Stena Line hat sich in der Vergangenheit für alternative Antriebsenergien<br />

wie LNG stark gemacht. Gibt es neue Entwicklungen<br />

oder Technologien, die Sie besonders vielversprechend finden?<br />

Mit Blick auf die Emissionen hat sich Stena Line zum Ziel gesetzt,<br />

die CO2-Emissionen bis 2030 um 30 Prozent zu senken,<br />

ausgehend von unseren Emissionswerten im Jahr 2019. Langfristig<br />

wollen wir einen Betrieb ohne fossile Brennstoffe erreichen.<br />

Wenn es um alternative Kraftstoffe geht, halten wir biobasierte<br />

Kraftstoffe für die realistischste Alternative, um kurzfristig eine<br />

positive Wirkung zu erzielen. Wir haben die weltweit erste mit<br />

Methanol betriebene Fähre auf den Markt gebracht und sind entschlossen,<br />

in den kommenden Jahren weitere Schiffe umzurüsten<br />

und ganz neue, methanolfähige Hybridschiffe einzuführen. Eine<br />

große Herausforderung für die Zukunft ist, dass unser Ziel, mit<br />

Strom und erneuerbaren Kraftstoffen emissionsfrei zu fahren,<br />

durch die derzeit nicht ausreichende Stromnetzinfrastruktur verhindert<br />

wird. Aus diesem Grund glauben wir, dass Hybridlösungen<br />

mit Teilelektrifizierung und anderen Kraftstoffen der beste Weg<br />

sind, um die Nutzung der verfügbaren Technologien zu optimieren.<br />

Wie sieht Stena Lines Standpunkt zur Automatisierung in der<br />

Schifffahrt aus? Gibt es bereits konkrete Pläne oder Investitionen<br />

in diesem Bereich?<br />

Klar ist, dass bei allen automatisierten Abläufen die Sicherheit<br />

von Passagieren, Crews und Ladung bei Stena Line an oberster<br />

Stelle steht. Wir verfolgen die verschiedenen Automatisierungsansätze<br />

sehr genau und setzen unterschiedliche Projekte um,<br />

die unseren Betrieb und unsere Abläufe effizienter gestalten. So<br />

haben wir zum Beispiel Instrumente entwickelt, bei denen wir<br />

Daten und künstliche Intelligenz (KI) nutzen, um den Kraftstoffverbrauch<br />

und die Emissionen unserer Schiffe zu überwachen.<br />

Dadurch können unsere Crews optimale Entscheidungen über<br />

Routen, Frachtladungen und andere Faktoren treffen, um den<br />

Kraftstoffverbrauch und die Emissionen bei jeder einzelnen Fahrt<br />

zu minimieren. Automatisierte Abläufe sind insbesondere auch<br />

im Betrieb unserer eigenen Häfen im Einsatz, wo z.B. durch automatisches<br />

Erkennen von Kennzeichen, laserbasierte Kategorisierung<br />

und Gewichtsmessungen die Frachtabläufe und Ladezeiten<br />

optimiert werden; bei mehreren Abfahrten pro Tag mit mehreren<br />

hundert Lkw eine massive Zeit- und Ressourcenersparnis.<br />

Stichwort intermodale Frachtlösungen: Wie kann man sich das<br />

vorstellen, betreut die Stena Line Lieferketten auch über den<br />

Seeverkehr hinaus – oder ist das immer eine Zusammenarbeit mit<br />

externen Logistikunternehmen?<br />

Sowohl als auch. Wir pflegen langjährige gute Kooperationen mit<br />

unterschiedlichen Logistikunternehmen für nachhaltige Intermodalverkehre<br />

im Hinterland. Wir scheuen uns aber auch nicht,<br />

selbständig Relationen aufzusetzen, wenn wir von einem Produkt<br />

überzeugt sind. Aktuellstes Beispiel dafür ist unsere neue Verbindung<br />

zwischen Verona und Kiel, und von dort weiter nach Göteborg<br />

und ganz Skandinavien.<br />

Noch mal aus touristischer Sicht gefragt: Wie sind die Buchungszahlen<br />

für dieses Jahr?<br />

Schweden ist ein attraktives, nahes und sicheres Reiseziel, das<br />

immer populärer wird. Außerhalb des skandinavischen Sommers<br />

zieht es unsere Gäste auch vermehrt im Winter nach Norden, wo<br />

Skiurlauber zum Beispiel in den Wintersportorten Sälen oder Åre<br />

in Schweden, oder im nahen Trysil in Norwegen hervorragende<br />

Bedingungen vorfinden. Mit dem Minitrip Göteborg bieten wir ab<br />

Kiel darüber hinaus auch eine attraktive Städtereise an, bei der<br />

sich Reisende um nichts kümmern müssen. Wir sind zuversichtlich,<br />

dass wir die ordentliche Passagierauslastung 2023 in diesem<br />

Jahr auf beiden Routen weiter steigern können.<br />

4


Heiter bis<br />

schwedisch<br />

Ob besonders gut designed oder<br />

besonders witzig, ob praktisch<br />

oder auf nette Weise traditionell:<br />

Immer wieder begegnen uns Produkte, die uns<br />

ein Lächeln ins Gesicht zaubern und uns heiter<br />

stimmen. Und die auf ihre Weise vielleicht mehr<br />

zum Schwedenbild beitragen, als uns bewusst ist.<br />

Heute:<br />

„Ein Sommertag mit<br />

Sagaform“<br />

Der Sommer steht vor der Tür und die Lust auf schöne<br />

Stunden im Garten wächst. Wie schön, dass die sich<br />

mit schwedischem Flair noch stilvoller genießen<br />

lassen! Sagaform deckt für uns den Sommertisch. Zu<br />

gewinnen gibt es diesmal drei Kombipakete mit je<br />

einer ebenso edlen wie pflegeleichten Wachstischdecke<br />

„Ella“, einem floral-fröhlichen Handtuch „Eden<br />

hamam“ und der als Sommerblüte designten Schale<br />

„Dagny“ für Obst oder andere Leckrigkeiten. Viele<br />

weitere schöne Ideen für das schwedisch inspirierte<br />

Leben im Freien finden sich auf awoliving.de.<br />

Gewinnen Sie! E-Mail genügt!<br />

Wir verlosen je drei Sets Ella, Eden Haman und Dagny<br />

Bowl im Wert von je 125 Euro, gesponsert von<br />

Sagaform. Wer teilnehmen möchte, schicke bitte bis<br />

zum 30.4.<strong>24</strong> eine E-Mail mit dem Stichwort „Sagaform“<br />

und der Adresse an schwedenaktuell@nordis.<br />

biz. Über die Bücher von Marianne Hamilton freuten<br />

sich Rita Genesi, Gyde Petersen (Düsseldorf), Stassa<br />

Thomas (Reichshof) und Silke Skala (Fürstenwalde).<br />

KOLUMNE LUNDIN<br />

SIND WIR SCHON MIT<br />

EINEM FUSS IM KRIEG?<br />

Oder wie es neuerdings bei Sicherheitsexperten<br />

so schön heißt: in der Prä-Kriegs- Ära? In Schweden<br />

scheint es keine Zweifel zu geben. “Wir<br />

müssen uns mental auf Krieg vorbereiten”, fordert der<br />

Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Michael Bydén. Die<br />

Kinderschutzorganisation Bris spricht inzwischen von<br />

wachsender Angst unter Kindern und Jugendlichen. Die<br />

sogenannten Prepper, die sich auf die Krise vorbereiten,<br />

sind omnipräsent in den sozialen Medien. Und es vergeht<br />

kaum ein Tag ohne neue Warnungen vor möglichen<br />

Angriffen auf die kritische Infrastruktur, vor Hackern oder<br />

vor neuen russischen Waffensystemen.<br />

Noch am Tag vor der russischen Invasion vor gut zwei<br />

Jahren glaubten viele, Wladimir Putin werde nicht Ernst<br />

machen. Die damalige Fehleinschätzung ist wohl einer<br />

der Gründe für die jetzige Kriegsstimmung. Von einem<br />

Extrem ins andere? Schwer zu sagen. Keiner weiß, wie es<br />

im Kopf von Wladimir Putin aussieht oder wie das Kräftespiel<br />

im inneren Machtkreis des Kreml sich gestaltet.<br />

Mehr denn je gilt deshalb die klassische Devise: “Willst<br />

du den Frieden, bereite dich auf den Krieg vor”. Rüstungsetats<br />

werden plötzlich hochgeschraubt, Deutschland<br />

denkt über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht<br />

nach und die Verteidigungsindustrie fährt Sonderschichten.<br />

Zu den Gewinnern gehören jetzt schon deutsche Rüstungsunternehmen<br />

wie Rheinmetall und Diehl oder<br />

schwedische Hersteller wie Saab und Hägglund. Saab<br />

macht Milliardengeschäften in Polen, gewinnt wichtige<br />

Aufträge in Deutschland und wird massiv von den steigenden<br />

schwedischen Rüstungsausgaben profitieren.<br />

Der nächste logische Schritt wäre, die fragmentierte europäische<br />

Rüstungsindustrie zu mehr Kooperation und<br />

mehr Einheitlichkeit zu verpflichten. Doch da geht es<br />

ans Eingemachte. Prä-Kriegs-Ära hin oder her, auf dem<br />

Spiel stehen Arbeitsplätze, Technologieführerschaft und<br />

nationale Sicherheit, die keiner aus der Hand geben will.<br />

Europa bleibt – auch in der Krise – ein Flickenteppich.<br />

5


NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Sagaform eröffnet Deutschland-Zentrale<br />

Country-Managerin Sandra Deppen übernimmt weitere Aufgaben<br />

Die Sagaform GmbH „A Way of Living“<br />

eröffnete Anfang des Jahres<br />

ihre Deutschlandzentrale in<br />

Bochum und führt künftig von hier aus<br />

den Vertrieb für die Länder Deutschland<br />

und Österreich. Sandra Deppen, die seit<br />

15 Jahren für das Unternehmen tätig ist,<br />

übernahm neben ihren bisherigen Aufgaben<br />

als Country Managerin zusätzlich die<br />

Prokura. Die Sagaform GmbH ist für den<br />

Vertrieb der Marken Orrefors, Kosta Boda,<br />

Sagaform und Byon zuständig.<br />

Die gebürtige Kölnerin wird das neue<br />

Büro führen. Geplant sind die weitere<br />

Etablierung und der Ausbau des Vertriebs,<br />

darüber hinaus wird die Teilnahme an<br />

Messen vorbereitet. Im vergangenen Jahr<br />

wurde ein erster BYON-Store im Stockholms<br />

Kaufhaus Åhléns eröffnet. Das<br />

Unternehmen Sagaform (www.sagaform.<br />

com) wurde vor über 25 Jahren auf der<br />

Sagagatan in der südschwedischen Stadt<br />

Borås in der Nähe von Göteborg gegründet,<br />

die bis heute als wichtigster Textilstandort<br />

Schwedens gilt. Die Idee dahinter:<br />

eine Lifestylemarke mit Fokus auf zeitlos<br />

schwedischem Design für die Bereiche<br />

Dekoration, Küche, Textilien und Outdoor.<br />

Stilvoll, funktional, zeitlos und qualitativ<br />

hochwertig. Die Themen Familie, Freunde<br />

und Traditionen sind tief in der DNA von<br />

Sagaform verwurzelt. Auch das Thema<br />

Nachhaltigkeit spielt traditionell eine<br />

große Rolle für das Unternehmen. Daneben<br />

wurde im Jahr 2020 Byon als bunte<br />

und fröhliche Home-Collection gegründet.<br />

Sandra Deppen bringt schwedische<br />

Lebensart nach Deutschland<br />

Apotheke führt<br />

Altersgrenze für<br />

Anti-Aging-<br />

Produkte ein<br />

Neue Volvo-Erlebniswelt in Göteborg<br />

„Skinfluencer“ in sozialen Medien haben<br />

einen Hautpflegeboom bei Kindern unter<br />

13 Jahren ausgelöst. Die führende schwedische<br />

Apothekenkette Apotek Hjärtat hat<br />

als Reaktion darauf nun Altersbeschränkungen<br />

für Anti-Aging-Hautpflegeprodukte<br />

eingeführt. Die Firma, die rund 390<br />

Apotheken in Schweden betreibt, wird<br />

den Verkauf von bestimmten Hautpflegeprodukten<br />

an Kunden unter 15 Jahren<br />

einstellen – es sei denn, sie haben die Zustimmung<br />

ihrer Eltern oder eine entsprechende<br />

Hauterkrankung. Eine wachsende<br />

Zahl von Kindern in ganz Europa greift<br />

demnach zu teuren Anti-Aging-Produkten,<br />

auf der Suche nach einer „jugendlicheren“<br />

Haut. Eine Kosmetikkette teilte dem Fernsehsender<br />

SVT mit, dass 20 bis 40 Prozent<br />

ihrer Kunden inzwischen unter 13 Jahre<br />

alt seien.<br />

Im April öffnet Göteborgs neues Erlebniszentrum World of Volvo seine Türen, ein<br />

neuer touristischer Anziehungspunkt in Schweden. Auf einer Gesamtfläche von<br />

22.000 m2 findet man inmitten einer grünen Landschaft den größten und komplexesten<br />

Holzbau in Skandinavien. Auf 4.500 qm werden hier temporäre und permanente<br />

Ausstellungen, kulturelle Veranstaltungen, Vorträge, Konferenzen, Essen und Getränke<br />

mit nordischem Touch untergebracht. World of Volvo ist ein gemeinsames Engagement<br />

der Volvo Group und Volvo Cars. Die Ausstellung nimmt die Besucher mit auf eine<br />

Reise durch Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft der Mobilität Gezeigt werden<br />

einige der kultigsten Fahrzeuge von Volvo sowie eine Reihe überraschender interaktiver<br />

Erlebnisse. Darüber hinaus gibt es Möglichkeiten für Besucher, elektrische Bagger<br />

auszuprobieren und einen Windkanal, in dem sie die Kraft der Aerodynamik erleben<br />

können. Teile der Ausstellung werden temporär und im Einklang mit den kommenden<br />

Themen aktualisiert.<br />

6


Kammerkompetenz<br />

Mieten in unseren Hauptstädten –<br />

Berlin auf Stockholms Spuren?<br />

Der schwedische Wohnmarkt unterscheidet sich deutlich vom deutschen. Laut einer<br />

Studie des Statistischen Bundesamtes verfügen in Schweden rund 60 Prozent<br />

der Bevölkerung über Wohneigentum, während es in Deutschland nur etwa 45<br />

Prozent sind. Dies zeigt, dass der Anteil an Mietern in Deutschland im Vergleich<br />

zu Schweden höher ist. Gleichzeitig ist das Wohneigentum in der Länge betrachtet immer<br />

die günstigere Wohnform, die jedoch kapitalstärkere Haushalte fordert. Bemerkenswert ist<br />

hier die sehr beliebte und langfristige Bausparform in Deutschland, die in Schweden nicht<br />

vorhanden ist und zum Kaufzeitpunkt initial ein höheres Eigenkapital fordert. Die private<br />

Wertpapieranlage ist die beliebteste Sparform Schwedens.<br />

Ein weiterer Unterschied liegt in den Mietpreisen. Laut Daten des European Housing Review<br />

2020 sind die Mietpreise in Schweden im Durchschnitt höher als in Deutschland. So beträgt<br />

beispielsweise die durchschnittliche Kaltmiete für eine 3-Zimmer-Wohnung in Stockholm<br />

rund 1.200 Euro, während sie in Berlin bei etwa 900 Euro liegt, Tendenz durch eine angespannte<br />

Wirtschaftslage steigend. In Deutschland befinden sich laut Savills 2019 die Mietwohnungen<br />

zu etwa zwei Dritteln im Eigentum von Privatpersonen. Ein weiteres Fünftel des<br />

Mietwohnungsbestandes gehört der öffentlichen Hand und Genossenschaften. Auf privatwirtschaftliche<br />

Unternehmen entfallen damit nur etwa 2,7 Millionen Mietwohnungen, rund<br />

13 Prozent, womit sie eine vergleichsweise geringe Bedeutung haben.<br />

Frank Kasch<br />

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Der Mietwohnungsbestand Schwedens liegt dagegen fast ausschließlich in institutioneller<br />

und kommunaler Hand. Hier sind Wartelisten für Mietwohnungen, die „bostadskö“, völlig<br />

normal. Es herrscht aber in Stadtlagen eine permanente Wohnungsnot, da die schwedische<br />

„bostadsrätt“ nur mit persönlicher Nutzungserlaubnis belegt ist und daher nicht vermietbar.<br />

Dieser Mietmarkt fehlt. Allein in Stockholm stehen bei einer Bevölkerung von 980.000 derzeit<br />

ca. 800.000 Anträge aktiv wie passiv offen. In ihrem aktuellen „Timbrorapport“ führen<br />

Fredrik Kopsch und Theo Herold, Doktoranden der Hanken Svenska Handelshögskolan, u.a.<br />

aus, dass dadurch die Wartezeit in der Stockholmer Innenstadt bis zu 40 Jahre betragen kann.<br />

Dies mutet mit gesunder Vernunft durchaus dysfunktional an.<br />

Der Effekt im Wohnmarkt der nordischen Wirtschaftszentrums ist ein florierender Schwarzmarkt<br />

für Mietwohnraum, Segregation und eine stark gestiegene Bandenkriminalität. In Berlin<br />

suchen bei 3,6 Mio. Einwohnern laut Tagesspiegel 130.000 Menschen eine neue Wohnung.<br />

Dies klingt zwar durchaus entspannter und könnte auf eine starke Fluktuation einer<br />

beliebten Metropole zurückzuführen sein. Fakt ist jedoch, dass auch innerhalb des Berliner<br />

Ringes für Arbeitnehmer nur sehr schwer bezahlbarer Wohnraum zu finden ist. Der Berliner<br />

Speckgürtel erfreut sich dadurch zunehmender Beliebtheit, der Nahverkehr wird weiter<br />

ausgebaut und die Transaktionspreise der Stadtrandlage sinken weniger stark als in der<br />

Innenstadt.<br />

In unserer Rubrik<br />

„Kammerkompetenz“<br />

schreiben Mitglieder<br />

der Beratergruppen<br />

über aktuelle Fragen<br />

aus Wirtschaft und Recht.<br />

In Berlin ist also im Metropolvergleich der Preisanstieg zwar rasant und spürbar, liegt aber<br />

bei weitem nicht bei Stockholmer Verhältnissen, wo jahrzehntelange Mietpreisbremsen und<br />

ein dysfunktionaler Wohnungsmarkt für Kapitalanleger sich zunehmend negativ bemerkbar<br />

machen.<br />

Quellen: SCB, statista, im-immobilienmanager, Tagesspiegel, Expressen Debatt, IVD, housingeurope<br />

7


Schweden erwartet<br />

Boom durch<br />

Coolcation-Trend<br />

VON PETER MARX<br />

Sommerurlaub, einst synonym für das Verfolgen<br />

der Sonne, wandelt sich in eine neue<br />

Richtung: „Coolcationing“. Vom Reisemagazin<br />

»Condé Nast Traveler« als einer der wichtigsten<br />

Reisetrends für 20<strong>24</strong> angekündigt, gewinnt dieser<br />

Trend an Bedeutung. Autor Rick Jordan betont angesichts<br />

der Rekordtemperaturen der letzten Jahre,<br />

dass immer mehr Menschen Reisen in Regionen<br />

mit moderaten Temperaturen und weniger Überfüllung<br />

bevorzugen. Schweden und seine nördlichen<br />

Nachbarländer werden aufgrund ihrer moderaten<br />

Sommertemperaturen und des entspannten Urlaubsstils<br />

immer beliebter.<br />

Das Jahr 2023, das bisher heißeste aufgezeichnete<br />

Jahr, veranlasst Reisende, traditionelle Hotspots in<br />

Südeuropa zu überdenken. Die steigenden Temperaturen<br />

haben den Reiz des heißen Wetters genommen,<br />

und immer mehr Menschen suchen nach<br />

kühleren Orten zur Erholung.<br />

Die Suche nach Sommerzielen mit angenehm<br />

warmem und überwiegend sonnigem Wetter<br />

führt viele nach Schweden. In Südschweden<br />

kann man eine Sommertemperatur von durchschnittlich<br />

20–25 °C erwarten, mit Ausreißern nach<br />

oben um die 30 °C. Am wenigsten regnet es auf<br />

den Inseln an der Ostsee und in abgeschlossenen<br />

Tälern im Fjäll. Weil Schweden auf einem hohen<br />

Breitengrad liegt, sind in weiten Teilen des Landes<br />

die Tage im Sommer wesentlich länger als in südlicheren<br />

Ländern. Laut einer Studie von Booking.<br />

com werden 51 Prozent der Befragten vom Klimawandel<br />

bei ihrer Reiseplanung 20<strong>24</strong> beeinflusst.<br />

Mehr als die Hälfte (56 Prozent) plant, ihren Urlaub<br />

an einem kühleren Ort zu verbringen. Dies passt<br />

zum erwarteten Anstieg von Nachfragen zu Urlaub<br />

am Wasser, um der Hitze zu entkommen. Sechs von<br />

acht (75 Prozent) finden, dass die Nähe zum Wasser<br />

sofort entspannend ist, und über ein Drittel (36 Prozent)<br />

interessieren sich für Urlaube mit Nähe zum<br />

Wasser 20<strong>24</strong>.<br />

In schwedischen Regionen mit Nähe zum Wasser<br />

erleben die Übernachtungszahlen seit 2019 einen<br />

signifikanten Aufschwung. „Dalarna, bekannt für<br />

den 40 Kilometer langen Siljansee, verzeichnet einen<br />

Anstieg von 12 Prozent. Kalmar an der småländischen<br />

Ostseeküste mitsamt der beliebten Ferieninsel<br />

Öland, konnte einen Zuwachs von 11 Prozent<br />

bei ausländischen Übernachtungen verbuchen“,<br />

vermeldet Visit Sweden. Blekinge, mit reizvoller<br />

Schärenlandschaft, zeige ebenfalls einen Anstieg<br />

von 11 Prozent bei ausländischen Gästenächten<br />

im Vergleich zu 2019. „Auch Skåne mit über 400<br />

Kilometern Küstenlinie, reichlich Sonne und Bademöglichkeiten,<br />

freut sich über eine Steigerung von<br />

6 Prozent bei ausländischen Übernachtungen im<br />

Vergleich zu 2019.“ Der positive Trend erstreckt sich<br />

nicht nur auf Süd- und Mittelschweden allein. Auch<br />

Norrbotten im äußersten Nordosten Schwedens<br />

an der Grenze zu Finnland, mit seinen im Sommer<br />

nicht enden wollenden Sonnentagen und vier<br />

Schärengärten, wird bei ausländischen Urlaubern<br />

immer beliebter.<br />

8


Reise<br />

Fahr doch mal hin<br />

5 Redaktionstipps für den Schwedenurlaub 20<strong>24</strong><br />

ArkDes, Stockholm<br />

Schwedens nationales Zentrum für<br />

Architektur und Design wird nach<br />

einjährigem Umbau am 14. Juni wiedereröffnet.<br />

Thema der ersten Ausstellung<br />

sind Produkte rund um die menschliche<br />

Fortpflanzung, von der Verhütung bis<br />

zur Babytrage: „Designing Motherhood:<br />

Things That Make and Break Our Births“.<br />

Die fliegende Fähre – Candela P-12 Shuttle<br />

In diesem Sommer wird das schnellste und energieeffizienteste<br />

Elektroboot der Welt im Fährbetrieb von Stockholm<br />

eingesetzt. Die neue Candela P-12 verwendet Sch<strong>web</strong>e-<br />

Technologie und „fliegt“ über das Wasser. Vom Zentrum von<br />

Stockholm zur Insel Ekerö kommt man in 25 Minuten – eine<br />

halbe Stunde schneller als bisher.<br />

Gustavianum, Uppsala<br />

Am <strong>24</strong>. Juni wird das älteste erhaltene Gebäude der Universität<br />

Uppsala wiedereröffnet. Das Gustavianum ist ein Museum<br />

und eine Schatzkammer mit viele Objekten aus den Sammlungen<br />

der Universität. Nach der Wiedereröffnung will das<br />

Museum neue Ausstellungen zeigen.<br />

Schwedisches Eisenbahnmuseum in Gävle<br />

Nach sieben Jahren Renovierung wird das<br />

Schwedische Eisenbahnmuseum (Järnvägsmuseet)<br />

am 29. Juni wieder eröffnet. Das<br />

Museum ist ausgebaut und weiterentwickelt<br />

worden u.a. mit ganz neuen Ausstellungen,<br />

einem neuen Geschäft und einem Spielplatz.<br />

Die Eisenbahnsammlung ist international<br />

erstklassig und besteht aus über 300<br />

Fahrzeugen.<br />

Feskekörka Eröffnung<br />

„Feskekörka“ bedeutet im Dialekt von Göteborg<br />

„Fisch-Kirche“, da das Gebäude einer Kirche<br />

ähnelt. Nach der Renovierung der Markthalle<br />

können die Besucher Köstlichkeiten aus dem<br />

Meer an mehreren Fischtheken und in neuen<br />

Restaurants und Bars genießen.<br />

9


Grüner, effizienter, digitaler:<br />

Trends der<br />

Transportbranche<br />

VON PETER MARX<br />

Ohne sie keine Lebensmittel, Medikamente oder<br />

Baustoffe: Die Transportbranche spielt eine entscheidende<br />

Rolle für die Gesellschaft. Aktuell tut<br />

sich einiges in der Branche, die sich mit den Trends<br />

der Automatisierung, Elektrifizierung und intelligente<br />

Transporttechnologien, auch FreightTech<br />

genannt, verändert. Schwedische Firmen wie Scania,<br />

Einride und Volvo mischen dabei kräftig mit.<br />

Besser planen mit Big Data<br />

Flexibler liefern, effizienter planen und unproduktive<br />

Wartezeiten reduzieren: dafür nutzen<br />

Logistikunternehmen FreightTech. Unter diesen<br />

Begriff fallen die Softwarenunternehmen, die mit<br />

ihren intelligenten Digitaltechnologien den Güterverkehr<br />

optimieren. Denn Frachttransport ist<br />

komplex. Personal und Ausrüstung müssen punktgenau<br />

geplant und Termine eingehalten werden.<br />

Die Kammermitglieder bereiten sich auf die zukünftigen<br />

Herausforderungen der Logistik 4.0 vor.<br />

„Wir arbeiten heute in der Logistikoperation komplett<br />

papierlos. Auftragsvergabe und –annahme<br />

erfolgen voll digital“, erklärt Jörn Grage von SCA<br />

Logistics in Kiel. „Das gilt auch für die Vorplanung<br />

der Beladung, den weitestgehend automatisierten<br />

Zulauf der Lkw ins Terminal inklusive umfassender<br />

Fotodokumentation der Fahrzeuge und die Verladung“.<br />

Die Prozesse und interne Infrastruktur beim<br />

schwedischen Logistiker, der zum Holzimperium<br />

SCA gehört, sollen jetzt schon für die Zukunft gerüstet<br />

sein. Nach der Versendung erfolgt das Track<br />

und Trace der Transporte digitalisiert. „Dadurch<br />

können wir Kunden proaktiv über unvermeidbare<br />

Abweichungen informieren, so dass diese sich in<br />

ihrem Betriebsablauf darauf einstellen können“,<br />

beschreibt Grage den optimierten Logistikvorgang.<br />

FreightTech umfasst drei Bereiche<br />

• Integration<br />

bezieht sich auf die Nutzung von Cloud<br />

Computing, digitalen Ökosystemen wie<br />

Logistikplattformen oder Blockchain-<br />

Lösungen, um Marktteilnehmer zu verbinden<br />

und Prozesse zu standardisieren.<br />

• Automatisierung<br />

beinhaltet sowohl statische als auch<br />

mobile Systeme wie 3D-Druck und<br />

autonome Fahrzeuge und vereinfacht die<br />

Einhaltung verschiedener Vorschriften.<br />

• Intelligenz<br />

umfasst u. a. Big-Data-Verarbeitung und<br />

-Analyse zur Berechnung einer optimalen<br />

Liefer- und Distributionsplanung, künstliche<br />

Intelligenz sowie Machine Learning<br />

zur Vorhersage von Planungsabweichungen.<br />

Darüber hinaus auch Sensorik und<br />

Konnektivität zur Verfolgung und Sortierung<br />

von Waren, um eine Echtzeitvisualisierung<br />

der Lieferkette zu ermöglichen.<br />

Lkw ohne Trucker?<br />

Doch nicht nur die Verladung der Lkw läuft automatisiert,<br />

bald sollen die Fahrzeuge selbst auch<br />

autonom fahren. Diesen wichtigten Trend treiben<br />

schwedische Firmen wie Scania und Volvo sehr<br />

engagiert voran. Scania stellte kürzlich den AXL<br />

Autonomous Concept Truck vor, der vollständig autonom<br />

und ohne Fahrerkabine betrieben werden<br />

kann. Mit ihm soll nicht nur die Effizienz im Güterverkehr<br />

steigen, sondern auch die Sicherheit verbessert<br />

werden – denn menschliche Fehler kön-<br />

10


Mit dem Einride Remote Interface sollen mehrere autonome und elektrische Fahrzeuge zugleich gesteuert und überwacht<br />

werden können. Die Arbeit des Truckers verlagert sich gewissermaßen ins (Home) Office<br />

nen minimiert werden. Wann die selbstfahrenden<br />

Lastwagen wirklich auf der Straße rollen können,<br />

hängt von den Marktbedingungen, weiteren Tests<br />

und regulatorischen Genehmigungen ab. Doch sowohl<br />

Scania als auch Volvo probieren ihre Prototypen<br />

bereits in realen Umgebungen aus.<br />

„Die Elektrifizierung<br />

von Lkw ist ein<br />

relevanter Trend“<br />

Voraussichtlich werden die autonomen Lkw zunächst<br />

in abgeschlossenen Umgebungen wie<br />

Hafenterminals und Bergwerken eingesetzt, bevor<br />

sie auf öffentlichen Straßen verfügbar sind.<br />

Klimafreundlicher Frachttransport<br />

Doch auch die Herausforderung Klima gehört zu<br />

den wichtigen Fragen des Güterverkehrs. Damit<br />

wird die Elektrifizierung von Lkw zum relevanten<br />

Trend, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen<br />

zu verringern und die Umweltbelastung zu<br />

reduzieren. Insbesondere für den städtischen Verteilerverkehr<br />

werden die E-Lastwagen schon in einigen<br />

Städten und Regionen genutzt. Schwedische<br />

Unternehmen wie Volvo und Einride spielen eine<br />

Schlüsselrolle in der Entwicklung von elektrischen<br />

Lkw. Volvo hat kürzlich den Volvo FL Electric und<br />

den Volvo FE Electric auf den Markt gebracht, die<br />

für den städtischen Verteilerverkehr optimiert sind<br />

und eine emissionsfreie Alternative zu herkömmlichen<br />

Diesel-Lkw bieten.<br />

Einride, 2023 mit dem Schwedischen<br />

Unternehmenspreis ausgezeichnet, gehört<br />

zu den treibenden Innovatoren<br />

der Branche. Hier wird konsequent ausschließlich<br />

auf elektrischen, autonomen<br />

und digitalen Straßengütertransport<br />

gesetzt. Der Einride Pod fährt elektrisch<br />

und autonom; die eigene Frachtmobilitätsplattform<br />

Einride Saga unterstützt<br />

Kunden wie z.B. REWE auf dem Weg zu<br />

klimaneutralen Transportbilanzen.<br />

Doch kein E-Auto kann ohne Batterien fahren.<br />

Auch hier es ist eine schwedische Firma, die dazu<br />

beiträgt, die Umstellung im Frachtverkehr zu beschleunigen:<br />

Ende März konnte Northvolt mit dem<br />

Bau seiner Gigafactory im schleswig-holsteinischen<br />

Heide beginnen.<br />

Auch Volvo Trucks gehört zu den<br />

Vorreitern der Elektrifizierung der<br />

Transportbranche.<br />

11


„Im nächsten Jahrzehnt<br />

fahren Lkw autonom“<br />

Scania-Deutschlandchef Harald Woitke im Gespräch<br />

Harald Woitke, Scania-<br />

Deutschlandchef<br />

Experten sehen in der Transportbranche<br />

drei Megatrends: Automatisierung, Elektrifizierung<br />

und Freight-Tech-Lösungen.<br />

Fangen wir mal mit der Automatisierung<br />

an: Wie weit ist Scania auf dem Weg zum selbstfahrenden<br />

Lkw? Und was wäre Ihre Prognose,<br />

wann das ein relevantes Phänomen wird?<br />

Scania hat in der Tat Fortschritte<br />

bei der Entwicklung<br />

selbstfahrender oder<br />

autonom fahrenden Lkw<br />

gemacht und führt bereits<br />

Tests auf öffentlichen Straßen<br />

durch. Diese Entwicklungen<br />

zeigen, dass Scania<br />

aktiv an der sehr herausfordernden<br />

Technologie<br />

autonomer Fahrzeuge<br />

arbeitet. Eine präzise Prognose, wann selbstfahrende<br />

Lkw ein alltägliches Phänomen werden, ist<br />

schwierig, da dies nicht nur von technologischen<br />

Durchbrüchen, sondern auch von regulatorischen,<br />

infrastrukturellen und gesellschaftlichen Faktoren<br />

abhängt. Basierend auf dem aktuellen Entwicklungstempo<br />

könnten erste Anwendungen im Logistikbereich<br />

innerhalb des nächsten Jahrzehnts<br />

realistisch sein, mit einem schrittweisen Übergang<br />

zu umfassenderer Nutzung.<br />

Scania erkannte bereits früh die Chancen, die die<br />

Digitalisierung bietet, und war der erste Fahrzeughersteller<br />

(OEM), der sich auf eine weitreichende<br />

Vernetzung (mehr als 500.000 Fahrzeuge) seiner<br />

Fahrzeuge spezialisierte.<br />

Dies öffnete die Tür zu einer Fülle von Möglichkeiten<br />

im Bereich der Transportmanagementlösungen<br />

sowie zur technologischen Sicherheit. Durch<br />

Fernüberwachung können beginnende technische<br />

Defekte frühzeitig erkannt und der tatsächliche<br />

Zustand der Fahrzeuge zuverlässig bewertet werden,<br />

was Schäden und Unfälle für Kunden verhindert.<br />

Heute profitieren wir von einer umfassend vernetzten<br />

Flotte, die durch unsere fortschrittlichen<br />

Flottenmanagement-Systeme und -Dienstleistungen<br />

unterstützt wird. Scania bietet dabei eine<br />

Modularität, die sich nahtlos in die Arbeitsprozesse<br />

unserer Kunden einfügt und somit eine optimale<br />

Unterstützung für unsere Freight-Tech- Lösungen<br />

gewährleistet.<br />

Scania ist spezialisiert auf schwere Lkw und Busse.<br />

Was geht da wann an Elektrifizierung bzw. alternativem<br />

Antrieb?<br />

Scania, als Pionier in der Entwicklung alternativer<br />

Antriebsformen, setzt seit 2016 auf Elektrifizierung<br />

und hat sich mit der erfolgreichen Einführung vollelektrischer<br />

Fahrzeuge im Jahr 2020 als führend<br />

in diesem Bereich etabliert. Das Unternehmen bietet<br />

ein umfangreiches Portfolio an elektrifizierten<br />

Lösungen für diverse Einsatzbereiche und sieht in<br />

seinen bewährten Bio-Gas-Motoren eine effektive<br />

Brückentechnologie auf dem Weg zu einer vollständig<br />

elektrifizierten Zukunft.<br />

Freight Tech – Lösungen machen u.a. Speditionsabläufe<br />

smarter. In wie weit werden auch die Zugmaschinen<br />

Teil solcher Lösungen?<br />

Autonome Fahrzeuge kommen bereits in geschlossenen<br />

Umfeldern zum Einsatz.<br />

12


Mitgliedsfirmen im Portrait<br />

Der schwedische E-Commerce holt auf<br />

Ein Expertenbeitrag von Direct Link<br />

Mit dem „E-barometern“ beobachtet und analysiert Post-<br />

Nord in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Handelsverband<br />

und HUI Research die Entwicklung des E-<br />

Commerce im schwedischen Einzelhandel. Das „E-Barometern“<br />

wird vierteljährlich veröffentlicht und basiert auf fünf Verbraucherumfragen<br />

und einer Umfrage bei E-Commerce-Unternehmen.<br />

Direct Link, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Post-<br />

Nord, entwickelt grenzenlose E-Commerce-Lösungen für internationale<br />

Lieferungen.<br />

Zum zweiten Mal in der Geschichte<br />

von „E-barometern“ verzeichnete der<br />

schwedische E-Commerce ein negatives<br />

Wachstum für das gesamte Jahr,<br />

das im Jahr 2023 bei minus 2 Prozent<br />

liegen wird. Verglichen mit der<br />

Wachstumsrate im Jahr 2022, als der<br />

E-Commerce um 7 Prozent zurückging,<br />

ist diese Zahl jedoch besser.<br />

Aber es gibt immer noch große Unterschiede<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Sektoren. Die Unterschiede<br />

zwischen den kapitalintensiven und<br />

kostengünstigen Kategorien und den vergnügungs- und bedarfsorientierten<br />

Sektoren werden größer. Der Start in das Jahr 2023<br />

verlief schleppend, doch in den letzten Monaten des Jahres zeichnete<br />

sich eine Verbesserung ab - ein Trend, auf den die E-Einzelhändler<br />

gewartet haben.<br />

Starke Leistung der Kosmetik- und Apothekenbranche<br />

Die Online-Kosmetikbranche wuchs 2023 im Vergleich zu 2022<br />

um satte 18 Prozent. Diese Zahlen sind vergleichbar mit denen<br />

des Apothekensektors, der zusammen mit dem Kosmetiksektor<br />

als klarer E-Commerce-Gewinner im Jahr 2023 hervorsticht. Ein<br />

Phänomen in der Kosmetikbranche, welche in den letzten Jahren<br />

floriert hat, ist der Aufbau von Communities, die auf E-Commerce-<br />

Plattformen einen Raum schaffen, in dem Verbraucher gegenseitig<br />

Produkte bewerten und empfehlen können. Diese Funktion<br />

ist bei der Hauptzielgruppe der jungen Frauen sehr beliebt und<br />

bedeutet, dass immer mehr Verbraucher den Weg ins Internet finden<br />

und dortbleiben.<br />

Teile des Landes heimsuchten, erhöhten die Notwendigkeit, das<br />

Schuhwerk zu erneuern und gaben dem Schuhhandel einen dringend<br />

benötigten Schub. Im letzten Quartal des Jahres wies der<br />

gesamte Schuheinzelhandel positive Entwicklungszahlen auf<br />

und übertraf die Entwicklung des Bekleidungshandels als Ganzes.<br />

Schwierige Zeiten für Online-Baumärkte<br />

Ein Sektor, der von der schwachen Konjunktur im Jahr 2023 stark<br />

betroffen ist, ist der Baustoffsektor, der ein negatives Wachstum<br />

von 19 Prozent verzeichnete. Die Investitionsbereitschaft der Verbraucher<br />

ist gering und viele kleine Baufirmen sind in Konkurs<br />

gegangen. Ein weiterer Grund für die geringere Nachfrage ist,<br />

dass viele Haushalte während der Pandemie die Gelegenheit genutzt<br />

haben, ihre Häuser auszubauen und zu renovieren. Im Laufe<br />

des Jahres wurde beschlossen, den sogenannten ROT-Steuerabzug<br />

zu erhöhen, und diese Änderung wird am 1. Juli 20<strong>24</strong> in Kraft<br />

treten. Dies wird dem Sektor im Jahr 20<strong>24</strong> wahrscheinlich helfen<br />

und die Nachfrage steigern.<br />

E-Commerce und die Generationen<br />

Der Bericht hat verschiedene Perspektiven untersucht, um besser<br />

zu verstehen, wie Online-Konsumenten im Jahr 2023 einkaufen.<br />

Eine dieser Perspektiven ist das generationen- und altersbezogene<br />

Online-Verhalten. Auch wenn das Alter nicht alles über den<br />

Verbraucher aussagt, ist es doch eine Möglichkeit, Trends für das<br />

künftige Verhalten der Online-Konsumenten vorherzusagen. Die<br />

vier Generationen - Gen Z, Millennials, Generation X und Boomers<br />

- unterscheiden sich nicht nur in Bezug auf ihr Alter, sondern haben<br />

auch unterschiedliche Einstellungen zum Online-Shopping.<br />

Da alle Generationen online gehen, ist es wichtig, die Gemeinsamkeiten<br />

und Unterschiede zu verstehen, damit kein potenzieller<br />

E-Commerce-Kunde außen vor bleibt.<br />

Bekleidung und Schuhe wuchsen um drei Prozent<br />

Bekleidung und Schuhe ist eine der Kategorien, die sich im Jahr<br />

2023 über Wasser halten konnte. Im vergangenen Jahr verzeichnete<br />

der Sektor positive Entwicklungszahlen zu einer Zeit, in der<br />

der schwedische E-Commerce im Allgemeinen etwas wackelig<br />

war. Der kalte Winter und die Schneefälle, die Ende 2023 weite<br />

13


Landtransport, Terminals, Seeverkehr:<br />

SCA Logistics liefert<br />

Jörn Grage, Managing Director SCA<br />

Logistics GmbH<br />

Viele Kammermitgliedern denken<br />

bei den drei Buchstaben SCA erstmal<br />

an Forstwirtschaft und Papier.<br />

Aber die Produkte müssen auch<br />

transportiert werden, und das<br />

macht die SCA Logistics, richtig?<br />

Das ist verständlich, ist SCA doch<br />

größter privater Waldeigentümer in Europa, mit einer zusammengelegten<br />

Waldfläche, so groß wie die Fläche des Landes Belgien.<br />

Die SCA Logistics Gruppe bietet wettbewerbsfähige Logistiklösungen<br />

und Dienstleistungen in der gesamten Lieferkette der<br />

Kunden und trägt dazu bei, den Wert der Produkte unserer Kunden<br />

zu steigern.<br />

Unsere Dienstleistungen umfassen mehrere Teile der Logistikkette,<br />

vom Landtransport über die Terminalabfertigung und -lagerung<br />

bis hin zum Seetransport auf einem globalen Markt. All<br />

dies wird durch ein strategisch günstig gelegenes Terminalnetzwerk<br />

in Europa und Nordamerika unterstützt. Der umfangreiche<br />

Seeverkehr, der von SCA Logistics abgewickelt wird, umfasst drei<br />

eigene RoRo-Schiffe sowie Container-Feederschiffe. Das Seeverkehrsnetz<br />

ist von den wichtigsten Häfen in Europa aus mit<br />

dem globalen weltweiten Hafennetzwerk verbunden. Zusätzliche<br />

Stückgutschiffe ermöglichen es, wettbewerbsfähige Lösungen für<br />

jeden Winkel der Welt anzubieten.<br />

Wer gehört außerhalb des Konzerns zu Euren Kunden?<br />

Neben SCA arbeiten wir für eine Vielzahl Industriekunden in Europa.<br />

Diese kommen sowohl aus der Papier- und Zellstoffindustrie<br />

Schwedens, Norwegens, Deutschlands und Österreichs, aus der<br />

Recyclingsindustrie, dem Fahrzeug- und Kranbau, dem Speditionsgewerbes,<br />

der Bauindustrie, Stahl- und Metallindutrie.<br />

Vor einigen Jahren seid Ihr von Lübeck nach Kiel gezogen. Rückblickend<br />

eine gute Entscheidung?<br />

Ja ich denke schon. Jede Periode im Geschäftsleben hat ihre Berechtigung.<br />

Der Umzug von Hamburg nach Lübeck Anfang der<br />

90er Jahre hat uns seinerzeit gute Entwicklungsmöglichkeiten<br />

gegeben. Danach wurden neue Schifffahrtskonzepte etabliert,<br />

Logistikanforderungen wandelten sich. SCA´s Produktionspalette<br />

hat heute ein anderes Bild, der Konzern eine neue Struktur und<br />

der Standort in Kiel bietet uns ein maßgeschneidertes Terminal<br />

zur Abwicklung aller Schiffstypen (RoRo/LoLo/Container) an einer<br />

Anlage mit direktem Zugang zum europäischen Fernstraßennetz<br />

und mit Schienen- und Intermodalzugang auf unser Anlage. Dadurch<br />

sind wir hervorragend aufgestellt für die Anforderungen<br />

der Zukunft.<br />

Ergänzend wickeln wir große Mengen an Gütern auf Straße und<br />

Schiene ab. So können wir effiziente Lieferketten anbieten. Unsere<br />

strategisch platzierten Terminals ermöglichen es uns, eine<br />

Komplettlösung anzubieten. Wir haben eine starke Präsenz in<br />

Schweden mit unseren Terminals in Umeå und Sundsvall, die die<br />

Industrie in der Region bedienen. In Kombination mit unserem<br />

Partnerterminal in Rotterdam, können wir Lösungen für praktisch<br />

jeden Verkehrsträger anbieten. Kiel bietet eine perfekte Anbindung<br />

an Mittel-, Ost- und Südeuropa sowie das Terminal in London<br />

die Anbindung nach Großbritannien und Irland.<br />

Unsere Terminals sind für die Abfertigung verschiedener Güterund<br />

Transportmodalitäten ausgestattet. Wir sind sehr gut im<br />

Umgang mit Forstprodukten, aber wir bieten den gleichen guten<br />

Service, wenn es um Container, Paletten, Cross-Docking, Projektgüter<br />

usw. geht. Wir arbeiten mit großen Lagerflächen und<br />

hohen Qualitätsansprüchen. Wir handhaben und transportieren<br />

alles von Produktionsmaterialien über rollende Güter bis hin zu<br />

Projektladungen.<br />

14


Mitgliedsfirmen im Portrait<br />

„Schweden wird für uns immer wichtiger“<br />

Die SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG ist Hafenbetreiber<br />

und Inhaber der Flächen des Kieler Seehafens. Unter<br />

dem Namen PORT OF KIEL hat sich das Unternehmen<br />

in den vergangenen 20 Jahren zu einem der vielseitigsten<br />

deutschen Häfen im Herzen der nördlichsten deutschen<br />

Großstadt entwickelt. Auf 80 ha Hafenfläche bietet der Kieler<br />

Hafen 90.000 m² Hallenfläche sowie 15.000 m² Terminalfläche.<br />

Insgesamt verfügt der Hafen über 20 Liegeplätzen, verteilt auf<br />

sechs Hafenteile, wobei die Innenstadtterminals Norwegenkai,<br />

Schwedenkai und Ostseekai ausschließlich für Fähr- und Kreuzfahrtgeschäft<br />

genutzt werden. Der flächengrößte Hafenteil, der<br />

Ostuferhafen, vereint als Multipurpose-Terminal neben dem Passagiergeschäft<br />

auch den größten Anteil des Frachtumschlags<br />

(45 Prozent). Im Jahr 2023 hat der Kieler Hafen 7,9 Mio. Tonnen<br />

(+ 3 Prozent zu 2022) umgeschlagen und 2,8 Mio. (+ 22 Prozent zu<br />

2022) Passagiere abgefertigt.<br />

Der Kieler Hafen gehört damit zu einem der wenigen deutschen<br />

Häfen, die trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage, ein deutliches<br />

Wachstum verzeichnet haben.<br />

Neben der breiten wirtschaftlichen Aufstellung, positioniert der<br />

PORT OF KIEL sich auch mit deutlichen Bekenntnissen zu mehr<br />

Nachhaltigkeit. Mit einer der umfangreichsten Landstrominfrastrukturen<br />

für Fähr- und Kreuzfahrtschiffe in Europa gehört der<br />

Hafen auch weltweit zu einem Vorreiter. Im Jahr 2023 hat der<br />

Hafen die Hälfte aller Anläufe von Kreuz- und Fährschiffen mit<br />

Landstrom aus Ökostrom versorgt. Bis 2030 sollen es alle sein.<br />

Das Ziel des Hafens ist die Klimaneutralität bis 2030.<br />

PORT OF KIEL und Schweden?<br />

Dr. Dirk Claus ist seit 18 Jahren Geschäftsführer<br />

beim Kieler Hafen und<br />

kennt die Entwicklung des Hafens<br />

wie kaum ein anderer.<br />

Was verbindet den PORT OF KIEL<br />

mit Schweden?<br />

Seit 55 Jahren ist Kiel durch die<br />

Stena Line Fähre eng mit Göteborg<br />

– und damit Westschweden<br />

verbunden. Täglich begrüßen wir in Kiel schwedische Passagiere<br />

und verabschieden deutsche Gäste auf dem Weg nach Schweden.<br />

Im Frachtbereich gehört das schwedische Papier zu einem<br />

der wichtigsten Säulen im Kieler Umschlagsgeschäft. Hierfür arbeiten<br />

wir seit vielen Jahren erfolgreich mit unseren Partnern<br />

Iggesund und SCA zusammen. Als Hafen bilden wir für sie eine<br />

wichtige Transportachse Richtung Mittel- und Südeuropa.<br />

Schwedische Gäste, schwedische Fracht und schwedische Partner<br />

– das klingt nach einer hohen Bedeutung des Landes für den<br />

Kieler Hafen?<br />

Definitiv. Für uns ist Schweden einer der wichtigsten Märkte.<br />

Und er wird perspektivisch immer wichtiger. Zum einen merken<br />

wir, dass die Frachtmengen aus Schweden deutlich zunehmen,<br />

was uns sehr freut, und zum anderen zeigen aktuelle Reiseanalysen,<br />

dass Schweden auch weiter eines der Top Ziele für deutsche<br />

Gäste bleiben wird. Gerade in geopolitisch herausfordernden<br />

Zeiten in Europa, steigt die Beliebtheit von Skandinavien unter<br />

Deutschen.<br />

Tom Körber/PORT OF KIEL<br />

Nun also die Mitgliedschaft in der schwedischen Handelskammer?<br />

Das war ein logischer Schritt. Wir möchten die schwedisch-deutsche<br />

Beziehung mitgestalten und einen Beitrag dazu leisten,<br />

gemeinsam zu wachsen – vor allem aber auch um gemeinsame<br />

Visionen zum Beispiel beim Thema Nachhaltigkeit voranzutreiben.<br />

Da teilen Schweden und Deutsche eine ähnliche Mentalität.<br />

So nehmen die Fähren von Stena Line seit 2019 permanent<br />

Landstrom in Kiel. Wir glauben an die Stärke von schwedischdeutscher<br />

Zusammenarbeit und freuen uns auf die Zeit in der<br />

schwedischen Handelskammer!<br />

15


Sprachaustausch<br />

Besserwisser<br />

im Fåtölj<br />

VON <strong>SA</strong>RAH FEGRAEUS<br />

16


Sprache<br />

Wenn die Einrichtung mit hyggelig<br />

beschrieben wird, zu der man bei einer<br />

Fika Kanelbullar angeboten bekommt<br />

und es zum Abendessen wieder<br />

Köttbullar gibt, verbringt man entweder einen<br />

Tag bei Ikea, oder man ist anderswo schwedischskandinavischen<br />

Begriffen begegnet, die plötzlich<br />

zum alltäglichen Wortschatz gehören. Tatsächlich<br />

werden immer mehr schwedische Lehnwörter ins<br />

Deutsche übertragen und im Alltag. Umgekehrt finden<br />

sich zahlreiche deutsche Wörter im Schwedischen;<br />

viele seit Jahrhunderten. Doch woher rührt<br />

die Wörterwanderung?<br />

Die Hansezeit in Schweden<br />

Der starke Einfluss Deutschlands während der<br />

Hansezeit ist einer der Faktoren, die zur Integration<br />

deutschen Vokabulars ins Schwedische führten.<br />

In der Hansezeit kamen entscheidende wirtschaftliche,<br />

politische und kulturelle Impulse aus<br />

Deutschland nach Schweden. Die länderübergreifende<br />

Handels-vereinigung reformierte den schwedischen<br />

Handel, der in der Wikingerzeit noch aus<br />

Tauschgeschäften bestand. In der Mitte des 13.<br />

Jahrhunderts übernahmen deutsche Städte die<br />

Handelsvollmacht. Die Blütezeit der Hanse zog<br />

sich von der Mitte des 14. Jahrhunderts bis zum<br />

Ende des 15. Jahrhunderts. Durch die Hanse erhielt<br />

Schweden Zugang zum europäischen Markt. Die<br />

größten finanzielle Anteile gingen jedoch in deutsche<br />

Hände.<br />

Jeder zweite ein Deutscher<br />

Ab dem 12. Jahrhundert wanderten viele norddeutsche<br />

Kaufleute nach Schweden aus. Ihnen folgten<br />

in großer Anzahl deutsche Handwerker, Bergleute<br />

und Bauleute. Die Einwanderung aus Deutschland,<br />

vor allem aus Lübeck, war so groß, dass in der zweiten<br />

Hälfte des 13. Jahrhunderts etwa die Hälfte<br />

der Bürger einer durchschnittlichen schwedischen<br />

Stadt Deutsche waren.<br />

Bis ins 15. Jahrhundert bestand in der politischen<br />

und wirtschaftlichen Führungsschicht schwedischer<br />

Städte ein deutsches Übergewicht. Auf handwerklichem<br />

Gebiet brachten die Deutschen neue<br />

Methoden und Berufe nach Schweden.<br />

Wer so bedeutend war, beeinflusste natürlich auch<br />

die Sprache. Wie später das Französische schick<br />

wurde, war es zu dieser Zeit das Niederdeutsche<br />

das als modern und vornehm galt. In ganz Nordeuropa<br />

war deutsch auch noch nach der Hansezeit<br />

die lingua franca.<br />

links: Ein Fåtølj aus dem Haus Carl Malmsten.<br />

Durch die Handelsbeziehungen zwischen Schweden<br />

und Deutschland wurden zahlreiche Begriffe<br />

aus dem Hansedeutschen ins Schwedische aufgenommen.<br />

Viele Begriffe kommen auch direkt aus<br />

dem Handel und Handwerk: So ist der Geselle im<br />

schwedischen ein gesäll und die Werkstatt eine<br />

verkstad.<br />

Aber auch die Kulinarik nahm bereitwillig deutsche<br />

Begriffe auf: Das Schwedische kennt sowohl die<br />

typisch deutsche „Bratwurst“ als auch das von den<br />

Deutschen heißgeliebte „Schnitzel“. Neben Handwerksbegriffen<br />

und Kulinarischem hat es übrigens<br />

auch der „Besserwisser“ in den schwedischen Wortschatz<br />

geschafft.<br />

„Aus dem Fauteuil<br />

wurde der fåtölj, aus dem<br />

Point ein poäng“<br />

„Nicht nur einzelne Wörter, sondern auch Mehrwortausdrücke<br />

fanden ihren Weg ins Schwedische“,<br />

konstatiert der Übersetzer Manfred Braun, der<br />

schwedische Texte ins Deutsche überträgt. „Einige<br />

Ausdrücke zeugen noch von der wirtschaftlichpolitischen<br />

Dominanz der Deutschen: ‚Von oben‘<br />

gehört zum schwedischen Vokabular. Der Schwede<br />

kennt sogar eine ‚von oben-attityd‘ und eine ‚von<br />

oben-perspektiv‘.“ Diese Wanderbewegung setzt<br />

sich bis in die jüngste Vergangenheit fort. Der<br />

schwedische ‚snälltåg‘ kann seine Verwandtschaft<br />

mit dem deutschen Schnellzug kaum verhehlen,<br />

aber kurioserweise bedeutet<br />

‚snäll‘ im Schwedischen keineswegs<br />

‚schnell‘, sondern<br />

‚freundlich, höflich‘. Der deutsche<br />

Enthüllungsjournalist<br />

Günter Wallraff wiederum hat<br />

mit seinem Buch ‚Ganz unten‘<br />

offensichtlich solch einen Eindruck<br />

auf die Schweden gemacht,<br />

dass sie seine Methoden<br />

mit dem Verb ‚wallraffa‘<br />

bezeichnen: investigativer<br />

Journalismus unter dem Deckmantel<br />

einer falschen Identität.“<br />

Der Spracheinfluss korreliert dabei meist mit der<br />

Stärke des wirtschaftlichen und kulturellen Austausches.<br />

So fanden im 18. und 19. Jahrhundert<br />

viele französische Worte Eingang in die schwedische<br />

Sprache. Deren schwedische Schreibweise<br />

bringt viele Deutsche zum Schmunzeln, da man<br />

stärker als im Deutschen die Aussprache wiedergab:<br />

Aus dem Fauteuil wurde hier der fåtölj (Sessel),<br />

das Trottoir ist im schwedischen trottoar, die<br />

Auch andere Lehnwörter<br />

lassen sich herleiten:<br />

• Anhörig = Angehöriger<br />

• Beskriva = Beschreiben<br />

• Bevara = Bewahren<br />

• Fönster = Fenster<br />

17


Toilette eine toalett, der Point ein poäng – und<br />

das Gratin wurde zum grätang im restaurang. Als<br />

englische und amerikanische Einflüsse dominanter<br />

wurden, begannen Schweden, es kul zu finden, ihr<br />

Mittagessen nun lunch zu nennen.<br />

Ikea als Sprachvermittler<br />

Auch lange Zeit nach der Hanse trägt die Wirtschaft<br />

zum Sprachaustausch bei. Zu einem äußerst<br />

einflussreichen Sprachbotschafter des 20. Jahrhunderts<br />

für die schwedische Lebensart und Sprache<br />

wurde denn auch das wirtschaftlich sehr erfolgreiche<br />

Unternehmen Ikea. Das Möbelhaus vermarktete<br />

von Beginn an nicht nur schwedische Möbel, sondern<br />

auch das Land Schweden. Die Kunden werden<br />

heute sogar geduzt und mit einem Hej! begrüßt.<br />

Die Produkte tragen alle schwedische Namen, vom<br />

Regalsystem Trofast (Treue) bis zum Spiegel Barnslig<br />

(kindisch)). Die berühmten Köttbullar, die für<br />

viele zu einem Ikea Besuch dazugehören, kennt<br />

mittlerweile jeder. Sie werden auch außerhalb des<br />

schwedischen Möbelhauses oft schon gar nicht<br />

mehr übersetzt, sondern als Lehnwort verwendet.<br />

Sprache stagniert nie, sondern ist immer in Bewegung.<br />

Spätestens seitdem andere Länder leichter<br />

bereist werden können und immer mehr Ein- und<br />

Auswanderung stattfindet, kommen verschiedenste<br />

Sprachen zusammen, wodurch neue Lehnwörter<br />

entstehen und der Austausch zwischen den Sprachen<br />

stärker wird. Viel Gesprächsstoff auch in Zukunft<br />

- für lärlingar, streber und besserwisser!<br />

18


Jahresmitgliederversammlung,<br />

Zukunftstag und<br />

Sommerempfang<br />

13. Juni 20<strong>24</strong> in Stuttgart<br />

Save<br />

the Date<br />

21. Verleihung des Schwedischen<br />

Unternehmenspreises: Höhepunkt im<br />

deutsch-schwedischen Wirtschaftsjahr<br />

21. November 20<strong>24</strong> in Berlin<br />

Auf der Jahresmitgliederversammlung setzen die Mitglieder<br />

den Kurs der Kammer. Der anschließende Zukunftstag<br />

beleuchtet das Thema „Stadt der Zukunft“<br />

und geht dann über in den festlichen Sommerempfang<br />

mit Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.<br />

Der Schwedische Unternehmenspreis in Deutschland<br />

und der Preis für Deutsche Investitionen in Schweden<br />

wird gemeinsam von der Schwedischen Handelskammer,<br />

Business Sweden und der Schwedischen Botschaft<br />

vergeben.<br />

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1<br />

Ein Privatkunden-Kilometer-Leasing-Angebot der Volvo Car Financial Services – ein Service der Santander Consumer Leasing GmbH (Leasinggeber), Santander-Platz 1, 41061 Mönchengladbach – für<br />

einen Volvo EX30 Core Single Motor, einstufiges Getriebe, vollelektrisch, 200 kW (272 PS). Monatliche Leasingrate 349,00 Euro, Vertragslaufzeit 36 Monate, Laufleistung pro Jahr 10.000 km, Leasing-<br />

Sonderzahlung 3.000,00 Euro. Angebot zzgl. Überführungskosten i. H. v. 990,00 Euro und zzgl. Zulassungskosten. Bonität vorausgesetzt. Gültig bis 31.08.2023. Beispielfoto eines Fahrzeugs der<br />

Baureihe, die Ausstattungsmerkmale des abgebildeten Fahrzeugs sind nicht Bestandteil des Angebots.<br />

JAHRE<br />

Autohaus Koch GmbH<br />

volvocars-haendler.de/koch<br />

Alt-Biesdorf 36, 12683 Berlin, Tel. +49 30 2935920<br />

Huttenstraße 50, 10553 Berlin, Tel. +49 30 34092590


Die Berater der<br />

Schwedischen<br />

Handelskammer<br />

Weitere Informationen und Kontaktdaten unter<br />

www.schwedenkammer.de/berater<br />

STEUERBERATUNG &<br />

WIRTSCHAFTSPRÜFUNG<br />

RECHT<br />

Brigitte Ellerbeck<br />

Oberursel/Taunus<br />

btu-beraterpartner.com<br />

FINANZEN &<br />

VERSICHERUNGEN<br />

Dr. Jon Marcus Meese<br />

Berlin, Düsseldorf, Frankfurt,<br />

München<br />

bakermckenzie.com<br />

Kristina und Jessica Johansson<br />

Ostfildern<br />

johansson-steuerberatung.com<br />

Stefan Edlich<br />

Hamburg<br />

mcfcorpfin.com<br />

Hans Joachim Herrmann<br />

Bad Oldesloe<br />

kanzlei-ghk.de<br />

Dr. Andreas Katzer<br />

Augsburg<br />

sonntag-partner.de<br />

Frank Kasch<br />

Berlin<br />

finanzierung-select.de<br />

Andreas Ortlepp, LL.M.<br />

Düsseldorf<br />

goerler-partner.de<br />

Dr. Ulla Peters<br />

Berlin<br />

uhydeutschland.de<br />

20


Ob Fragen zur Gründung einer Gesellschaft, zur Anstellung<br />

von Mitarbeitern oder zum besten Marketingkonzept für<br />

Deutschland: Mit ihrer wertvollen Expertise und ihrer<br />

unverzichtbaren Erfahrung im bilateralen Bereich sind die Berater<br />

des Kammernetzwerks genau die richtigen Ansprechpartner<br />

für Ihre Anliegen rund um deutsch-schwedische Wirtschaftsbeziehungen<br />

und Ihren Markteinstieg. Sämtliche Berater sind Mitglieder<br />

der Schwedischen Handelskammer und stehen Ihnen zur<br />

Seite – sowohl in deutscher als auch in schwedischer Sprache.<br />

Durch ein Aufnahmeverfahren und entsprechende Aufnahmekriterien<br />

wird die Erfüllung des Qualitätsprofils der Schwedischen<br />

Handelskammer gewährleistet. Zu diesen Themen erhalten Sie<br />

kompetente Hilfestellung durch die Berater.<br />

MARKETING &<br />

UNTERNEHMENSBERATUNG<br />

Lars Napret<br />

Hamburg<br />

consid.com<br />

RECHT<br />

PERSONAL &<br />

ORGANI<strong>SA</strong>TION<br />

Patrick Meine<br />

München<br />

tws-partners.com<br />

Dr. Christina Riedl, LL.M.<br />

Berlin, Düsseldorf, Frankfurt,<br />

Hamburg, Köln, München, Brüssel<br />

avocado.de<br />

Margret Dotter<br />

Heidelberg<br />

inter-cultural-training.eu<br />

Wilfried Große-Berg<br />

Köln<br />

infokontor.de<br />

Oliver Cleblad<br />

Berlin, Frankfurt am Main<br />

kallan-legal.de<br />

Kerstin Knabenbauer<br />

Nürnberg<br />

kermarok.com<br />

Jonas Ljungqvist<br />

Frankfurt<br />

advisense.com/de<br />

Dr. Klaus Werner<br />

München<br />

wernerlaw.de<br />

Thomas Ryberg<br />

Bundesweit<br />

ryberg-consulting.com<br />

21


NEUES AUS DER KAMMER<br />

Die Kammer zu Besuch bei der<br />

Deutsch-Schwedischen Gesellschaft<br />

Wismar<br />

Johanna Villa<br />

Sprache und Kultur – mehr<br />

als nur Mittel der Kommunikation<br />

Sprache und Kultur sind zentrale Fundamente unserer<br />

Identität und spielen eine entscheidende Rolle in<br />

unserer persönlichen Entwicklung. Diese Erkenntnis<br />

bildete den Kern des inspirierenden Afterwork-Vortrags mit<br />

Dr. Monica Bravo Granström, Geschäftsführerin der Akademie<br />

für Wissenschaftliche Weiterbildung an der Pädagogischen<br />

Hochschule Weingarten und Schwedisch-Dozentin<br />

an verschiedenen deutschen Hochschulen.<br />

In einer zunehmend globalisierten Welt ist die Fähigkeit<br />

sich in verschiedenen Sprachen ausdrücken zu können von<br />

unschätzbarem Wert. Doch Sprache ist mehr als nur ein<br />

Werkzeug, denn sie prägt unsere Wahrnehmung der Welt<br />

und beeinflusst unsere Denkweisen und Verhaltensmuster.<br />

Ein und derselbe Sachverhalt kann je nach kulturellem<br />

Hintergrund und der Sprache, in der er ausgedrückt wird,<br />

unterschiedlich interpretiert werden.<br />

Monica Bravo Granström präsentierte u.a. das Modell „The<br />

Culture Map“ von Erin Meyer, das sich im Business Kontext<br />

mit kulturellen Unterschieden in acht Dimensionen wie<br />

z.B. Kommunikation, Führung und Terminplanung befasst.<br />

Sie erklärte, wie diese Unterschiede den Geschäftserfolg<br />

beeinflussen können, insbesondere in internationalen<br />

Teams und Organisationen.<br />

In der anschließenden Diskussion wurden die Teilnehmenden<br />

angeregt, über ihre eigenen Erfahrungen zu reflektieren<br />

und zu erkennen, wie ihre kulturellen Hintergründe<br />

ihren Sprachgebrauch und ihre persönliche Entwicklung<br />

geprägt haben. Ein aktueller Aspekt, der mit besonderem<br />

Interesse diskutiert wurde, war die Frage, wie Künstliche<br />

Intelligenz (KI) unseren Sprachgebrauch künftig beeinflusst.<br />

Denn die Integration von KI in unsere Kommunikation<br />

hat bereits begonnen. Insgesamt regte der spannende<br />

Vortrag dazu an, die Vielfalt der Sprachen und Kulturen zu<br />

schätzen und sie als Instrumente für persönliches Wachstum<br />

und beruflichen Erfolg zu nutzen.<br />

Die Deutsch-Schwedische Gesellschaft<br />

in Wismar arbeitet als Verein für<br />

die Stärkung der Beziehungen zwischen<br />

Deutschland und Schweden zu stärken,<br />

unter anderem mit der Ausrichtung des<br />

Schwedenfestes jeden Sommer in Wismar. Für<br />

ihre Mitgliederversammlung hatte sie die Schwedische Handelskammer<br />

für eine Key Note angefragt, die Johanna Villa aus<br />

der Geschäftstelle im März hielt. Sie nutzte diese Gelegenheit,<br />

um ihre vielfältigen Aktivitäten vorzustellen. Auf Wunsch der<br />

Gastgeber ging sie außerdem auf das schwedische Berufsausbildungssystem<br />

ein.<br />

Ein internationaler Karrierestart<br />

bei der Schwedischen<br />

Handelskammer<br />

Auch im kommenden Jahr haben junge Schweden die Gelegenheit,<br />

einen Einblick in die Arbeitsweise der Handelskammer<br />

zu erhalten und einzigartige Erfahrungen<br />

zu sammeln. Kennen Sie junge Talente oder sind Sie selbst<br />

interessiert? Die Bewerbung ist offen!<br />

22


Aus der Kammer<br />

Business Breakfast mit Botschafterin<br />

Kurz vor Ostern durfte die Geschäftsstelle<br />

Schwedens Botschafterin<br />

Veronika Wand<br />

Danielsson willkommen heißen. In<br />

Zusammenarbeit mit Hausherr und<br />

Fördermitglied Kinnarps GmbH hatten<br />

Kammer und Botschaft norddeutsche<br />

Unternehmen zu einem Business<br />

Breakfast eingeladen. Die Firmen<br />

aus sehr unterschiedlichen Branchen<br />

konnten so Botschafterin Wand Danielsson,<br />

die seit letztem Herbst im Amt<br />

ist, näher kennenlernen. Auch für den<br />

Austausch untereinander bot das Treffen<br />

eine wertvolle Plattform.<br />

Veronika Wand Danielsson und<br />

Dirk Offermanns (Kinnarps)<br />

Business Breakfast<br />

bei Nordic Minds<br />

Was sind die Unterschiede und Gemeinsamkeiten,<br />

die die Krisenmanagement-<br />

Strategien in Schweden und Deutschland<br />

kennzeichnen? Zu dieser Frage tauschten<br />

sich Teilnehmer der Hamburger Business<br />

Breakfast Reihe bei Kammermitglied Nordic<br />

Minds aus. Marcus Honkanen, geschäftsführender<br />

Gesellschafter, präsentierte<br />

interessante Einblicke zu Führungsstilen,<br />

Mitarbeiterengagement und technologische<br />

Innovationen in beiden Ländern, was<br />

zu einer angeregten Diskussion unter den<br />

Gästen führte - ein inspirierender Morgen<br />

in einem persönlichen, deutsch-schwedischem<br />

Umfeld.<br />

Mittagessen mit Überraschungseffekt:<br />

Der Mystery Lunch der Handelskammer startet!<br />

Eine einzigartige Gelegenheit für JCCler,<br />

mit einem erfahrenen Vertreter der<br />

Wirtschaft eine Mittagspause zu verbringen<br />

– doch bei diesem One-on-one-Netzwerktreffen<br />

weiß keiner vorher, mit wem er<br />

sich trifft.<br />

Die Handelskammer matcht die jeweiligen<br />

Lunchpartner, die füreinander bis zum Tag des<br />

Treffens geheim bleiben. Lust, auf neue Art<br />

gute Kontakte zu knüpfen? JCCler können hier<br />

ihr Interesse an einer Teilnahme anmelden:<br />

23


Zukunftstag und Sommerempfang<br />

20<strong>24</strong>: Stadt der Zukunft<br />

13. Juni 20<strong>24</strong> in Stuttgart, Haus der Architekten<br />

Als Rahmenprogramm der Jahresmitgliederversammlung<br />

findet der Zukunftstag der Kammer dieses Jahr in<br />

Stuttgart statt. Unter dem Thema „Stadt der Zukunft“<br />

beleuchten Experten, wie der Wandel zu klimafreundlichen<br />

Städten vorangetrieben wird und wie Technologien die<br />

urbane Lebensqualität steigern können. Erfahren Sie in spannenden<br />

Impulsvorträgen und einer Zukunftsausstellung mehr über<br />

Innovationen aus Schweden, Deutschland und Baden-Württemberg<br />

zu Themen wie Holzbau, hybridem und modularem Bauen,<br />

sowie nachhaltiger Stadtentwicklung.<br />

Nach dem Zukunftstag schließt sich der festliche Sommerempfang<br />

mit Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft an: Hier<br />

können Sie Kontakte in die deutsch-schwedische Wirtschaft<br />

knüpfen und pflegen.<br />

Programm<br />

Melden Sie sich hier an:<br />

13.30-15.30 Uhr Jahresmitgliederversammlung (nur für Mitglieder)<br />

16.00 Uhr Begrüßung & Beginn des Zukunftstages,<br />

Impulsvorträge & Zukunftsausstellung<br />

Vorstellung der Business Climate Survey 20<strong>24</strong><br />

18:30 Uhr Sommerempfang auf der Terrasse mit Schwedens<br />

Botschafterin in Deutschland Veronika Wand-Danielsson,<br />

Verabschiedung von Präsident Thomas Ryberg<br />

Golfturnier der Schwedenkammer<br />

Nach dem Zukunftstag planen wir am 14. Juni ein<br />

Golfturnier im Raum Stuttgart. Interessenten können<br />

sich bei Vorstandsmitglied Wilfried Große-Berg<br />

mit dem Stichwort „Golfturnier“ anmelden (wgb@<br />

infokontor.de). Details folgen.<br />

Sponsoren & Aussteller<br />

<strong>24</strong>


Aus der Kammer<br />

Auf dem Weg zum Erfolg:<br />

Das Mentorenprogramm der<br />

Schwedischen Handelskammer<br />

Catharina Dreier<br />

Anna Oels Lindell<br />

Josef Hinterberger<br />

Das Mentorenprogramm geht im Juni in eine neue Runde:<br />

Ein Jahr lang haben ausgewählte Young Professionals die<br />

Möglichkeit, von hochqualifizierten Mentoren zu lernen.<br />

Neben der einmaligen Chance eines erfahrenen Mentors bietet<br />

das Mentorenprogramm auch eine einzigartige Plattform für<br />

professionelles Networking in der schwedisch-deutschen Wirtschaft.<br />

Das sind die diesjährigen Mentoren:<br />

Anna Oels Lindell<br />

Director Account Management, Billie GmbH<br />

Anna Oels Lindell ist als Director Account Management für alle<br />

bestehenden Kunden der Billie GmbH, einem Marktführer im Bereich<br />

der Rechnungsstellung für Unternehmen, weltweit verantwortlich.<br />

Anna ist in Deutschland geboren und aufgewachsen und hat<br />

schwedische Eltern. Sie hat einen Master of Economics and<br />

Business Administration von der Universität Stockholm und hat<br />

hauptsächlich im technischen Vertrieb in verschiedenen Branchen<br />

wie der Audiotechnik und der additiven Fertigung gearbeitet<br />

und verfügt über langjährige Erfahrung im FinTech-Bereich.<br />

Sie hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im internationalen Vertrieb<br />

(B2C & B2B, eCommerce), hat ihr eigenes Unternehmen im Bereich<br />

Bio-Mode gegründet und war ein Jahr lang Mitglied des<br />

Vorstands der schwedischen Handelskammer. Anna lebt mit ihren<br />

drei Töchtern in Berlin.<br />

Er hat einen Abschluss als Ingenieur des österreichischen Wirtschaftsministeriums<br />

und absolvierte mehrere Kurse für leitende<br />

Angestellte an der Business School in Kopenhagen, Dänemark.<br />

Catharina Dreier<br />

Sales Director, Vestas<br />

Als Sales Director bei Vestas ist Catharina für das Vertriebsgebiet<br />

Ost- und Süddeutschland verantwortlich. Vestas ist ein dänischer<br />

Konzern, der bei Windkraftanlagen weltweit führend ist.<br />

Zuvor hat sie in ihrer Funktion bei Business Sweden schwedische<br />

Unternehmen bei ihrem internationalen Wachstum unterstützt,<br />

damals mit Schwerpunkt auf Medizintechnik und saubere Technologien.<br />

Sie leitete bei Securitas als Chief Commercial Officer<br />

die Vertriebsorganisation in Deutschland.<br />

Catharina ist Schwedin, ging aber in Deutschland zur Schule. Sie<br />

hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft von der Stockholm<br />

School of Economics, und CEMS MIM mit einem Teil des Programms<br />

an der HEC in Paris.<br />

Catharina hat eine lange Verbindung zur Schwedischen Handelskammer<br />

in Deutschland, wo sie selbst den JCC in Berlin leitete<br />

und sowohl im Vorstand als auch im Präsidium mitwirkte.<br />

Catharina liebt es, draußen zu sein und Sport zu treiben, am<br />

liebsten zusammen mit ihren beiden Söhnen.<br />

Hier geht es zur Bewerbung:<br />

Josef Hinterberger<br />

Präsident, Getinge DACH/BeNeLux<br />

Josef Hinterberger ist Präsident für die Region DACH und BeNe-<br />

Lux bei Getinge. Er kam im Februar 2009 durch die Übernahme<br />

von DataScope zu Getinge. Vor seinem Eintritt in die Getinge-<br />

Gruppe war Josef Hinterberger als leitender Angestellter in verschiedenen<br />

österreichischen und deutschen Unternehmen im<br />

Gesundheitswesen tätig (Helbo Medizintechnik, KPH Medizin<br />

Produkte, DataScope GmbH).


3 MINUTEN MIT...<br />

Anna Sindahl<br />

JCC-Bundeskomitee<br />

„Pferde brachten mich nach Deutschland“<br />

Du bist seit Anfang des Jahres Vorsitzende<br />

des JCC-Bundeskomitees. Was sind<br />

deine Pläne für den JCC?<br />

Da es ein neues Format mit einem bundesweiten<br />

Vorstand ist, freue ich mich mit<br />

meinen vier Mitstreitern die Strukturen<br />

dafür aufzubauen. Das bedeutet für mich<br />

viel Austausch mit unseren Mitgliedern,<br />

um die aktuelle Stimmung einzufangen<br />

und mit den Ansprechpartnern der Regionalgruppen,<br />

damit wir uns gut ergänzen<br />

können. So streben wir ein buntes Programm<br />

an, bei dem wir hoffentlich auch<br />

einige schöne schwedische Traditionen<br />

(wie Midsommar oder „kanelbullens dag“)<br />

feiern können. Eine Herzensangelegenheit<br />

ist für mich das Mentorenprogramm.<br />

Hier ist meine Vision, den Umfang wieder<br />

erweitern zu können. Ich persönlich<br />

finde solche Beziehungen sehr wertvoll<br />

und würde mich freuen, möglichst vielen<br />

Mitgliedern diese Möglichkeit bieten zu<br />

können.<br />

Wie bist du als Schwedin in Deutschland<br />

gelandet?<br />

Das ist dem „Pferdevirus“ geschuldet!<br />

Ich habe früh erkannt, dass man von den<br />

Besten lernen muss, wenn man etwas<br />

erreichen will. Im Reitsport, in meinem<br />

Fall in der Vielseitigkeit, schaffen es die<br />

deutschen Kaderreiter immer wieder, Medaillen<br />

von großen Meisterschaften und<br />

Olympiaden mit nach Hause zu bringen.<br />

Deshalb habe ich in der Schule Deutsch<br />

als Fremdsprache gewählt.<br />

Nachdem ich mein Abitur (Naturwissenschaften<br />

mit Sportprofil) erfolgreich abgeschlossen<br />

hatte, ging es endlich nach<br />

Deutschland. In der Nähe von Bad Oldesloe<br />

(zwischen Hamburg und Lübeck) arbeitete<br />

ich bei der Vielseitigkeitsreiterin<br />

Julia Mestern, die 2010 Deutsche Meisterin<br />

wurde. Trotz diverser Kulturschocks<br />

hat es mir so gut gefallen, dass ich ihrem<br />

Vorschlag gefolgt bin, eine Ausbildung<br />

zur Pferdewirtin zu machen. Nach meiner<br />

Ausbildung habe ich mich hier in<br />

Deutschland so wohl gefühlt, dass es für<br />

mich nur natürlich war zu bleiben.<br />

Du bist gebürtige Schwedin, arbeitest<br />

aber in Deutschland. Wie schwedisch oder<br />

wie deutsch bist du im Alltag?<br />

Ich glaube, dass ich einige Charaktereigenschaften<br />

habe, wie z.B. ein Auge für<br />

Details und Struktur, die auch in deutschen<br />

Unternehmen sehr gut ankommen.<br />

Besonders wohl fühle ich mich aber in<br />

Unternehmen mit einer aus deutscher<br />

Sicht eher modernen Unternehmenskultur,<br />

wo Mitarbeiter und Chefs mehr auf<br />

Augenhöhe sind.<br />

Am Wochenende gibt es fast immer ein<br />

schwedisches Frühstück. Was bei mir zum<br />

gekochten Ei nie fehlen darf, ist Kalles Kaviar,<br />

und über einen gut gelagerten Herrgårdsost<br />

freue ich mich immer.<br />

Du hast bereits durch das Reiten Erfahrung<br />

von dem Vereinsleben. Du warst<br />

auch Bereiterin, was am Reiten ist für dich<br />

so besonders?<br />

Das ist ein Gefühl, was nicht leicht zu beschreiben<br />

ist. Es klingt vielleicht kitschig,<br />

aber zu manchen Pferden bekommt man<br />

eine besondere Verbindung und man wird<br />

eins mit dem Pferd, eine Einheit. Es ist ein<br />

Zustand der Harmonie, der gleichzeitig<br />

voller Energie und Kraft ist.<br />

Alter: 34<br />

Wurzeln: Linköping<br />

In der Kammer seit: Februar 2023<br />

Liebt: Am Strand mit einem Eis in<br />

der Hand zu sitzen und über die<br />

Ostsee zu blicken<br />

Hasst: Wenn der Winter zu lang<br />

und dunkel ist (ein Argument für<br />

Deutschland)<br />

Lieblingsort: Irgendeine ruhige Insel<br />

im schwedischen Schärengarten,<br />

am liebsten Gryt oder St. Anna (ein<br />

Argument für Schweden)<br />

26


Schirmherrin:<br />

KAMMERKALENDER 20<strong>24</strong><br />

Kronprinzessin Victoria von Schweden<br />

Fördermitglieder:<br />

11. April<br />

Stockholm: Alumnitreff<br />

München: Swedish Open München<br />

17. April<br />

Berlin: Business Breakfast Berlin-<br />

Brandenburg bei Fotografiska<br />

19. April<br />

Online: Virtuelle Mitgliederfika mit<br />

VOLVO Cars<br />

25. April<br />

Stuttgart: Tag der offenen Tür<br />

bei White Arkitekter<br />

26. April<br />

Hamburg: Business Breakfast Hamburg<br />

bei H&M<br />

2. Mai<br />

Frankfurt: Swedish Open – Der Stammtisch<br />

der Handelskammer in Frankfurt<br />

23. Mai<br />

Hamburg: Hej Hamburg<br />

13. Juni<br />

Stuttgart: Zukunftstag<br />

21. November 20<strong>24</strong><br />

21. Verleihung des Schwedischen<br />

Unternehmenspreises: Höhepunkt<br />

im deutsch-schwedischen Wirtschaftsjahr<br />

Ihr Kontakt in die Geschäftsstelle<br />

Die Schwedische Handelskammer wird von der Geschäftsstelle in Hamburg aus<br />

geleitet. Hier sind wir Ihre AnsprechpartnerInnen für Fragen, Ideen und Anregungen.<br />

Sie erreichen uns telefonisch oder per E-Mail.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Schwedische Handelskammer in der<br />

Bundesrepublik Deutschland e.V.<br />

Sachsenstraße 6<br />

20097 Hamburg<br />

Tel.: 040-6558740<br />

www.schwedenkammer.de<br />

Redaktion: Helen Hoffmann<br />

V.i.S.d.P.: Thomas Ryberg, Präsident<br />

Titelbild: SCA<br />

Koordination, Anzeigen, Produktion:<br />

Nordis – Agentur für Kommunikation<br />

Werdener Straße 28<br />

45219 Essen<br />

Tel.: 02054-938 54 0<br />

schwedenkammer@nordis.biz<br />

www.nordis.biz<br />

Helen Hoffmann<br />

Country Managerin<br />

Tel.: 040-6558 74-15<br />

hoffmann@schwedenkammer.de<br />

Anna Pelz<br />

Assistentin<br />

Tel.: 040-6558 74-16<br />

pelz@schwedenkammer.de<br />

Simone Nilsson<br />

Projektmanagerin<br />

Tel.: 040-6558 74-13<br />

nilsson@schwedenkammer.de<br />

Johanna Villa<br />

Trainee<br />

Tel.: 040-6558 74-12<br />

villa@schwedenkammer.de<br />

Nutzen Sie Schweden aktuell für Ihre Kommunikation!<br />

Die „Schweden aktuell“ erscheint 5 Mal im Jahr. Dies sind die Schwerpunkte der<br />

kommenden Ausgabe 3/<strong>24</strong>: Gastronomie, Die Hanse. Anzeigenschluss ist der<br />

4.6.20<strong>24</strong>. Die Mediadaten mit Anzeigenpreisen und Terminen für 20<strong>24</strong> finden Sie<br />

unter schwedenkammer.de/schweden-aktuell. Reservieren Sie jetzt Ihre Anzeigen<br />

unter 02054 - 9 38 54 17 oder schwedenkammer@nordis.biz.<br />

27


IT TAKES COURAGE<br />

TO TAKE ON A CHALLENGE<br />

EVEN WHEN IT COMES FOR FREE<br />

Together with The Carl Silfvén Scholarship Foundation, Stockholm School<br />

of Economics is proud to present a scholarship, giving you the<br />

opportunity to earn an Executive MBA in Stockholm, Sweden.<br />

Covering the entire tuition and additional expenses.<br />

All you need is courage.<br />

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Deadline August 15

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