Jahresbericht 2023
Jahresbericht 2023 (= Kleine Schriftenreihe 30)
Jahresbericht 2023 (= Kleine Schriftenreihe 30)
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Kleine Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal 30<br />
<strong>Jahresbericht</strong><br />
<strong>2023</strong><br />
Christof Thöny (Hg.)<br />
Museumsverein<br />
KLOSTERTAL
Christof Thöny (Hg.), <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2023</strong><br />
(Kleine Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal 30)<br />
Wald am Arlberg 2024<br />
Museumsverein Klostertal<br />
Haus Nr. 60a<br />
A-6752 Wald am Arlberg<br />
Tel: +43 664 4911474<br />
info@museumsverein-klostertal.at<br />
www.museumsverein-klostertal.at<br />
+43 650 5200932<br />
museumsverein.klostertal<br />
klostertalmuseum<br />
Gestaltung: Kathrin Novis, Christof Thöny<br />
Druck: Thurnher Druckerei GmbH<br />
© Museumsverein Klostertal. Wald am Arlberg 2024
<strong>Jahresbericht</strong><br />
<strong>2023</strong><br />
Christof Thöny (Hg.)<br />
Kleine Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal 30<br />
Wald am Arlberg 2024
Inhalt<br />
Einleitung 4<br />
Ausstellungen 6<br />
Veranstaltungen 10<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerke 13<br />
Archiv und Sammlung 14<br />
Literatur 15<br />
Familienforschung 16<br />
Projekte 18<br />
Finanzen 22<br />
Museum 24<br />
Kooperationspartner 25<br />
Erhältliche Publikationen 30<br />
Museumsverein Klostertal 31<br />
Abbildungen 32
Einleitung<br />
Der Beginn der Saison im Klostertal Museum Anfang Mai ist<br />
jedes Jahr ein Anlass, auf das vergangene Jahr mit allen Aktivitäten<br />
zurückzublicken. Das machen wir jeweils bei der Jahreshauptversammlung<br />
und in Form eines gedruckten <strong>Jahresbericht</strong>s.<br />
Dieser ist eine Dokumentation der geleisteten Arbeit mit<br />
sämtlichen Ausstellungen, Veranstaltungen sowie Projekten und<br />
gleichzeitig auch eine Berichtslegung über die Verwendung der<br />
finanziellen Mittel, die größtenteils von der öffentlichen Hand<br />
bereitgestellt werden. Transparenz ist uns in dieser Hinsicht sehr<br />
wichtig, wobei zu bemerken ist, dass sich die Jahresbudgets in<br />
den vergangenen zehn Jahren massiv gesteigert haben, was vor<br />
allem auf EU-geförderte Projekte zurückzuführen ist.<br />
Bei der Rückschau auf das Programm <strong>2023</strong> möchte ich vor<br />
allem ein neues Angebot herausstreichen, das durch eine<br />
Förderung aus dem Programm Erasmus+ möglich gemacht werden<br />
konnte. Der Museumsverein Klostertal ist als Organisation, die<br />
in der Erwachsenenbildung tätig ist, seit 2021 akkreditiert und<br />
kann daher Mobilitäten im Bildungsbereich anbieten. Nach<br />
kleineren Maßnahmen in den Jahren 2021 und 2022 (die noch<br />
von der Corona-Pandemie geprägt waren) ist es nun gelungen,<br />
eine Exkursion ins Europäische Parlament nach Straßburg zu<br />
organisieren. An dieser haben sich mehr als 35 Interessierte<br />
beteiligt. Nicht zuletzt aufgrund dieses Erfolgs werden wir das<br />
Exkursionsprogramm im Rahmen der Akkreditierung im<br />
Programm Erasmus+ im laufenden Jahr 2024 erweitern.<br />
Auf den folgenden Seiten finden Sie umfangreiche Informationen<br />
über das gesamte Programm des abgelaufenen Jahres. Mein<br />
Dank gilt an dieser Stelle allen Beteiligten, die dazu beigetragen<br />
haben. Das gilt auch für die privaten und öffentlichen Fördergeber,<br />
die uns größtenteils schon seit vielen Jahren unterstützen.<br />
Wald am Arlberg, April 2024<br />
Christof Thöny<br />
4
Besuch im<br />
Europäischen Parlament
Ausstellungen<br />
Natura 2000. Europaschutzgebiete im Klostertal<br />
12. Mai bis 29. Juni <strong>2023</strong><br />
Klostertal Museum, Wald am Arlberg<br />
Die Ausstellung mit diesem Titel wurde am 12. Mai <strong>2023</strong> um<br />
19.00 Uhr im Klostertal Museum eröffnet. Im Mittelpunkt standen<br />
dabei die Natura 2000 Gebiete Klostertaler Bergwälder und<br />
Verwall. Wichtige Bereiche von letzterem liegen in der Gemeinde<br />
Klösterle, während sich die Klostertaler Bergwälder über Teile des<br />
gesamten Tales erstrecken. Die Ausstellung war gleichzeitig ein<br />
Beitrag zum zehnjährigen Bestandsjubiläum des Naturschutzvereins<br />
Verwall-Klostertaler Bergwälder und sollte zur Bewusstseinsbildung<br />
rund um diese bedeutenden Gebiete beitragen.<br />
Wir knüpften an landschaftliche Themen des vergangenen Jahres<br />
an, als die Bergwelt des Tales sowie seine Gewässer in den Mittelpunkt<br />
gerückt wurden. Die Ausstellung “Auf den Bergen des<br />
6<br />
Ausstellungseröffnung am 12. Mai <strong>2023</strong>
Hochkarätig besetztes Podium am 17. Oktober <strong>2023</strong><br />
Klostertals” wurde <strong>2023</strong> als Wanderausstellung in der Sektion<br />
Freiburg im Breisgau des Deutschen Alpenvereins gezeigt.<br />
Als Natura 2000 wird ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten<br />
innerhalb der Europäischen Union bezeichnet, das seit<br />
1992 nach den Maßgaben der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie errichtet<br />
wird. Sein Zweck ist der länderübergreifende Schutz gefährdeter<br />
wildlebender heimischer Pflanzen- und Tierarten und<br />
ihrer natürlichen Lebensräume.<br />
Neben diversen Exkursionen fand im Herbst eine Podiumsdiskussion<br />
zum Thema statt. Nach einer Einführung durch Obmann<br />
Christof Thöny fand ein Gespräch zu „20 Jahre Natura 2000 im<br />
Klostertal“ mit Franz Fischler (ehem. EU-Kommissar), Katharina<br />
Lins (Naturschutzanwältin) und Erich Schwärzler (ehem. Landesrat)<br />
statt, moderiert von Ruth Swoboda (Intatura).<br />
7
Barock. Eine Epoche und ihr Erbe<br />
29. Juni bis 29. Oktober <strong>2023</strong><br />
Klostertal Museum, Wald am Arlberg<br />
Im Fokus der Ausstellung stand das Zeitalter des Barock mit<br />
seinem kulturellen Erbe. Die Barockzeit ist eine Epoche, die<br />
das Klostertal bis heute stark prägt. Ein großer Teil der sakralen<br />
Kunstwerke stammt aus dieser Zeit, auch wenn sie sich in häufig<br />
jüngeren Kirchen befinden. Auch fast alle der 29 Kapellen des<br />
Tales wurden im 17. und 18. Jahrhundert errichtet – einer Zeit,<br />
die besonders von der Volkfrömmigkeit geprägt war. Religiöse<br />
Bräuche wie der Jöchergang in Braz werden teilweise noch heute<br />
durchgeführt. Doch nicht nur sakralee Architektur ist aus der<br />
Barockzeit erhalten geblieben, auch profane Bauten sind<br />
mitunter noch vorhanden. Ein Zeugnis davon ist etwa die<br />
8<br />
Präsentation der Schnitzschule Elbigenalp
Zahlreiche Interessierte bersuchten die Ausstellungseröffnung<br />
barocke Bauernstube des heutigen Klostertal Museums mit den<br />
Deckengemälden aus dem Jahr 1794. Auch in anderen Häusern<br />
sind Stuben dieser Art noch zu sehen, wobei vieles von der<br />
historischen Bausubstanz in den vergangenen Jahrzehnten verschwunden<br />
ist.<br />
Im Hinblick auf die Ausstellung kooperierte der Museumsverein<br />
Klostertal mit der Fachschule für Kunsthandwerk und<br />
Design (Schnitzschule Elbigenalp). Im Zuge dessen präsentierten<br />
Schülerinnen und Schüler ihr Handwerk und eine Reihe<br />
gefertigter Werke im Klostertal Museum. Im Rahmen des Kooperationsprojektes<br />
organisierte der Museumsverein eine Exkursion<br />
nach Elbigenalp und Reutte, wo sich die Mitglieder auf die Spuren<br />
der Maler Franz Anton und Franz Thomas Leu begaben.<br />
9
Veranstaltungen & Termine <strong>2023</strong><br />
15. und 16. Jänner<br />
Dreharbeiten für die Sendung Advent in Vorarlberg<br />
5. bis 10. März<br />
Teilnahme an der Lehr- und Lernaktivität in Athen/Griechenland<br />
im Rahmen des Projekts Roots. Learn where you live<br />
11. April<br />
Vorstandssitzung<br />
23. bis 29. April<br />
Teilnahme an der Lehr- und Lernaktivität in Budapest/Ungarn im<br />
Rahmen des Projekts Roots. Learn where you live<br />
5. Mai<br />
Schauschnitzen der Fachschule für Kunsthandwerk und Design<br />
12. Mai<br />
Jahreshauptversammlung und Eröffnung der Ausstellung<br />
Natura 2000. Europaschutzgebiete im Klostertal<br />
13. Mai<br />
Exkursion (Vogel-)Vielfalt<br />
21. Mai<br />
Internationaler Museumstag<br />
Tag der sprachlichen Vielfalt<br />
2. Juni<br />
Exkursion nach Elbigenalp und Reutte<br />
16. Juni<br />
Vorstandssitzung<br />
29.6.<br />
Ausstellungseröffnung: Barock. Eine Epoche und ihr Erbe<br />
10
2. Juli, 6. August und 3. September<br />
Reiseziel Museum<br />
30. August<br />
Präsentation der Autobiographie von Walter Fend<br />
9. September<br />
Exkursion Barock im Klostertal<br />
24. bis 30. September<br />
Lehr- und Lernaktivität im Klostertal im Rahmen des Projekts<br />
Roots. Learn where you live<br />
29. September<br />
VHS-Kurs: Einführung in die Kultur und Sprache des<br />
Bündnerromanischen<br />
5. Oktober<br />
Kundmachung: 9 Plätze, 9 Schätze<br />
7. Oktober<br />
Lange Nacht der Museen<br />
13. Oktober<br />
Kulturlandschaftswanderung Bargrand<br />
13. bis 15. Oktober<br />
#erasmusdays<br />
17. Oktober<br />
Tag der EU-Projekte mit Podiumsdiskussion<br />
18. bis 20. November<br />
Exkursion nach Straßburg<br />
13. Dezember<br />
Buchpräsentation: Der Phantast in der Vorhölle<br />
11
Das Veranstaltungsprogramm <strong>2023</strong> umfasst Aktivitäten, die<br />
weit über die Dauer der Öffnungszeiten des Klostertals (Mai bis<br />
Oktober) hinausreichen. Wenngleich das Hauptaugenmerk des<br />
Vereins wie in jedem Jahr auf Aktivitäten im und um das Museum<br />
gerichtet war, so konnten auch Veranstaltungen in anderen Ortschaften<br />
des Tales umgesetzt werden. Zwei Exkursionen führten<br />
zahlreiche Mitglieder des Vereins nach Elbigenalp und Reutte<br />
sowie nach Straßburg. Bemerkenswert sind auch die Teilnahmen<br />
an den Lehr- und Lernaktivitäten in Athen und Budapest im Rahmen<br />
des Erasmus+ Projekts ROOTS. Learn where you live.<br />
Das Klostertal Museum ist ein besonderer Ort, der auch immer<br />
wieder als Kulisse für Filmaufnahmen genutzt wird. Im Jänner<br />
<strong>2023</strong> war der ORF Vorarlberg für zwei Tage zu Gast, wobei diese<br />
den Vorbereitungen der Sendung Advent in Vorarlberg dienten,<br />
welche im Dezember <strong>2023</strong> ausgestrahlt wurde. Für die Region<br />
und ihre Außendarstellung sind solche Projekte von großer<br />
Bedeutung. Insofern tragen das Museum selbst und die vom<br />
Museumsverein Klostertal geleistete Arbeit auch wesentlich zur<br />
tousistischen Wertschöpfung der Region bei.<br />
Am 30. August lud der Verein zur<br />
Präsentation der Autobiographie „Ein<br />
Klostertaler, der auszog, die Welt<br />
zu entdecken“ von Walter Fend ins<br />
Museum ein.<br />
Dkfm. Ing. Walter Fend, geboren am<br />
19. Mai 1934 in Klösterle am Arlberg,<br />
erzählt in diesem Buch in kurzen,<br />
äußerst unterhalt- samen Geschichten<br />
aus seinem Leben. Der Fokus liegt<br />
auf seinem von Kindesbeinen an fast<br />
unstillbaren Hunger nach Abenteuern.<br />
Seine Erzählungen gewähren auch<br />
einen Einblick in die Geschichte und<br />
die Entwicklung der Region, vor allem<br />
in die Zeit des Zweiten Weltkriegs.<br />
12
Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerke<br />
Ein Pressespiegel mit Berichten zu allen Aktivitäten des Museumsvereins<br />
Klostertal wurde auch im vergangenen Jahr gesammelt<br />
und in digitaler Form archiviert. Eine wichtige Funktion für<br />
die Dokumentation der Arbeit haben die Homepage und die Social<br />
Media Seiten des Vereins. Im Rahmen von Projekten wurden<br />
<strong>2023</strong> Internetseiten zur Kulturlandschaft, der Arlbergbahn und<br />
dem aus dem Programm Erasmus+ geförderten Projekt „Roots.<br />
Learn where you live“ weitergeführt. Zu diesem Projekt gibt es<br />
auch eine eigene Facebook-Seite. Auch die auf dieser Plattform<br />
betreute Seite „Alte Fotos aus dem Klostertal“ erfreut sich großer<br />
Beliebtheit.<br />
Im Rahmen einer von<br />
Culture Connect finanzierten<br />
Kooperation besuchten<br />
im Juni <strong>2023</strong><br />
rund 30 Interessierte<br />
die Fachschule für<br />
Kunsthandwerk und<br />
Design in Elbigenalp<br />
sowie das Museum<br />
Grünes Haus in Reutte.<br />
Wichtige Kooperationspartner waren <strong>2023</strong> unter anderem<br />
Regio Klostertal, Mittelschule Klostertal, Volksschule Klösterle,<br />
Fachschule für Kunsthandwerk und Design Elbigenalp, Volkshochschule<br />
Bludenz, Naturschutzverein Verwall-Klostertaler<br />
Bergwälder, Gemeinden Dalaas, Innerbraz & Klösterle, Alpenregion<br />
Bludenz, Foundation Friends of Hannes Schneider, Geschichtsverein<br />
Region Bludenz, Amt der Vorarlberger Landesregierung<br />
(Kultur- und Wissenschaftsabteilung), Vorarlberger<br />
Landesarchiv, Vorarlberger Landesbibliothek, vorarlberg museum,<br />
Vorarlberger Landesmuseumsverein, Bundesdenkmalamt Landeskonservatorat<br />
für Vorarlberg, Sektion Freiburg des Deutschen<br />
Alpenvereins, Sektion Ravensburg des Deutschen Alpenvereins<br />
13
Archiv und Sammlung<br />
Durch Schenkungen und Ankäufe wird die Sammlung des<br />
Museumsvereins Klostertal ständig erweitert.<br />
Auswahl von Ankäufen<br />
Ölgemälde Toni Haller: Partie am Arlberg<br />
Jahrgangshefte Archiv für Geschichte und Landeskunde<br />
Vorarlbergs, 1913, 1914, 1915, 1916<br />
Buch „Die Entwicklung der barocken Deckenmalerei in Tirol“ mit<br />
handschriftlichem Eintrag des Verfassers Heinrich Hammer und<br />
5-seitiger Beilage von Oswald Merghin, 1914<br />
Volkslieder und Jodler aus Vorarlberg 1924<br />
Sammelband mit 14 Biographien katholischer Geistlicher des<br />
19. Jahrhunderts<br />
Verschiedene Postkarten, Fotografien und Dokumente sowie<br />
einzelne Objekte<br />
Auswahl von Schenkungen <strong>2023</strong><br />
Zeichnungen und Drucke Arlbergbahn (Ing. Angelika Flor)<br />
Sammlung Sterbbilder (Bettina Nessler)<br />
diverse Bücher (Studienverlag, Railway-Media-Group, Thomas<br />
Juen)<br />
Zeichnung „Aus der Bauperiode der<br />
Arlbergbahn 1882-1884. Dalaas-Bludenz“<br />
aus dem Nachlass der Familie Flor<br />
14
Literatur<br />
Klostertal-Bibliographie <strong>2023</strong> (Auswahl)<br />
Josef Gantner, Üüs‘re Schprôôch - Dialekt us‘m Kloschtertal.<br />
Wald am Arlberg <strong>2023</strong> (= Sonderedition zur Schriftenreihe des<br />
Museumsvereins Klostertal 1)<br />
Walter Fend, Ein Klostertaler, der auszog, die Welt zu entdecken.<br />
Bludenz <strong>2023</strong><br />
Dieter Petras, Eduard Fritz, Der Phantast in der Vorhölle.<br />
Thüringen <strong>2023</strong><br />
Christof Thöny (Hg.), <strong>Jahresbericht</strong> 2022. Wald am Arlberg <strong>2023</strong><br />
(= Kleine Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal 26)<br />
Kurzbeiträge (Miszellen) zu Themen der Geschichte und Gegenwart<br />
des Klostertals wurden auf der Webseite des Vereins publiziert.<br />
Zur Information der Bevölkerung des Klostertal dient die<br />
vom Verein herausgegebene Zeitschrift museum:info.<br />
Buchtipp: Andrea Leonardi, Luigi/Alois Negrelli<br />
Ein Pionier der Verkehrsentwicklung des 19. Jahrhunderts.<br />
Innsbruck-Wien <strong>2023</strong>. ISBN 978-3-7065-6284-3<br />
Der Name des aus dem heutigen Trentino stammenden Ingenieurs<br />
Alois Negrelli (später geadelt Ritter Negrelli von Moldelbe)<br />
ist heute vielen Menschen als Vordenker des Suezkanals<br />
bekannt. Für die regionale Geschichte des Klostertals ist vor<br />
allem von Bedeutung, dass er im Alter von etwa 24 bis 25 Jahren<br />
seine ersten Erfahrungen als Verkehrsplaner beim Bau der Arlbergstraße<br />
sammelte, die in der Regierungszeit von Kaiser Franz I.<br />
1822 bis 1824 erfolgte. Eine neue Publikation zu Negrelli beruht<br />
auf der Analyse umfassender Quellen, die von ihm selbst erstellt<br />
wurden.<br />
15
Familienforschung<br />
Familie Thöny<br />
Das Anwesen des Klostertal Museums wird bis heute als Thöny-<br />
Hof bezeichnet, nachdem diese Familie über vier Generationen<br />
hier ansässig war. Auf Ludwig Josef Anton Thöny (1811-1878)<br />
ist der Hofname „Ludovikis“ zurückzuführen, der bis etwa in die<br />
Mitte des 20. Jahrhunderts im allgemeinen Sprachgebrauch von<br />
Wald am Arlberg üblich war. Heute ist er der älteren Generation<br />
noch geläufig. Der als „Ludoviki“ bekannte Mann (der Name dürfte<br />
auf seine geringe Körpergröße zurückzuführen sein) hatte aus<br />
dem Nachbaranwesen 1844 in das heutige Museumsgebäude<br />
eingeheiratet. Sein aus Dalaas stammender Vater Johann Jakob<br />
Alois Thöny (geb. 1782) war 1836 bei Holzarbeiten im Radonatobel<br />
tödlich verunglückt. Dessen Vater Franz Anton Thöny (1747-<br />
1833) wiederum hatte nach Dalaas geheiratet, nachdem er in<br />
Brand geboren und in Bürs aufgewachsen war. Die Herkunft seines<br />
Vaters Johannes Thöny (+1780 in Bürs) konnte bis jetzt noch<br />
nicht geklärt werden.<br />
Einst gab es in Dalaas und Wald zahlreiche Familien mit dem<br />
Namen Thöny. Mehrere Mitglieder der Familie spielten als Gemeinderäte<br />
eine Rolle in der lokalen Politik. Daneben waren Familienmitglieder<br />
als Geldverleiher tätig, nicht nur die Besitzer<br />
des heutigen Klostertal Museums, sondern auch der als „Theis<br />
Schuchter“ bekannte Jakob Thöny in der Parzelle Feld in Dalaas<br />
(1852-1912, er starb als Opfer eines spektakulären Raubmords).<br />
Die beiden Söhne des Karl Thöny (1886-1932), Andreas (1924-<br />
1944) und Valentin (1926-2014), befassten sich schon in ihrer<br />
Schulzeit um 1940 intensiv mit der Geschichte ihrer Vorfahren.<br />
Aus den gesammelten genealogischen Informationen entstanden<br />
mehrere Versionen von Familien-Stammbäumen, von denen<br />
eine über Jahrzehnte in der Gaststube des einstigen Gasthauses<br />
„Bären“ in Wald hing. Ich selbst habe mich auch schon als<br />
Schüler mit der Geschichte der Familie befasst. Viele Informationen<br />
dazu konnte ich aus zahlreichen Gesprächen mit Valentin<br />
16
Thöny erhalten. Sie sind beispielsweise in die Ausstellung zur<br />
Geschichte des Anwesens und seiner Besitzerfamilien im Sommer<br />
2019 eingeflossen (vgl. dazu die Schriftenreihe Nr. 10 des<br />
Museumsvereins Klostertal). In der nahen Zukunft soll nun eine<br />
Erforschung der weiteren Thöny-Familien in Dalaas und Wald anstehen<br />
(deren Nachkommen heute auch über die Region hinaus<br />
wohnhaft sind). Damit sollen die familiären Verbindungen des<br />
Ludwig Josef Anton Thöny konkreter fassbar werden. Die Ergebnisse<br />
der Recherchen werden in den kommenden <strong>Jahresbericht</strong>en<br />
dokumentiert.<br />
Christof Thöny<br />
Stammbaumentwurf von Andreas und Valentin Thöny<br />
17
Projekte<br />
Roots: Learn where you live<br />
<strong>2023</strong> konnte das Projekt mit Ansätzen der sozialgeschichtlichen<br />
Forschung nach dem Motto „Grabe, wo du lebst“ erfolgreich abgeschlossen<br />
werden. Nach den Lehr- und Lernaktivitäten bei den<br />
jeweiligen Projektpartnern (Oktober 2022 auf der Insel Santa Maria,<br />
März <strong>2023</strong> in Athen, April <strong>2023</strong> in Budapest), besuchten uns<br />
im September <strong>2023</strong> abschließend Gruppen aus Griechenland<br />
und Ungarn.<br />
Neben Workshops, Arbeitsaufträgen und der Dokumentation des<br />
Projekts galt es, einen Einblick ins unsere Kultur und Geschichte<br />
zu geben. Dies geschah mit Museumsbesuchen, Stadtführungen<br />
und auch Wanderungen. Die Ergebnisse werden 2024 in einer<br />
kleinen Schriftenreihe und als Film veröffentlicht.<br />
18<br />
Exkursion mit den Partnern beim Treffen in Österreich im Herbst <strong>2023</strong>
Courage<br />
Demokratie und soziale Inklusion sind nicht selbstverständlich,<br />
sondern erfordern das Engagement aller Bürger*innen – dies will<br />
das Projekt bewusstmachen.<br />
Der Bauernkrieg im Jahr 1525 war ein Meilenstein im Kampf für<br />
Freiheitsrechte in Europa. Das Projekt nutzt das 500-Jahre-Gedenken<br />
zu diesem Ereignis, um den grenzüberschreitenden Kulturraum<br />
von Oberschwaben über das Allgäu bis Vorarlberg und<br />
das immaterielle Kulturerbe im Streben nach demokratischen<br />
Werten sichtbar zu machen.<br />
Bürger*innen in den beteiligten Gemeinden und Regionen sollen<br />
durch Erinnerungsorte, Veranstaltungen, kreative Aktionen, ein<br />
touristisches Angebot und Wissensvermittlung motiviert werden,<br />
sich an demokratischen Prozessen zu beteiligen. Zivilcourage,<br />
Demokratie und Freiheit sind die zentralen Themen im Projekt.<br />
Laufzeit: 1. April <strong>2023</strong> bis 31. März 2026<br />
19
Kulturlandschaft Klostertal<br />
Der vom Museumsverein Klostertal angestrebte Kulturlandschaftsfonds<br />
für das Tal hat im Laufe des Jahres <strong>2023</strong> weiter<br />
Form angenommen. Als beispielgebendes Projekt dient dabei<br />
die Ende 2022 von Georg Gantner initiierte Neueindeckung der<br />
Schäferhütte im inneren Radonatobel. Solche Aktivitäten zur<br />
Erhaltung von Gebäuden und anderen Elementen der traditionellen<br />
bäuerlichen Kulturlandschaft sollen zukünftig gezielt<br />
initiiert werden. Darüber hinaus möchten wir mit dem Kulturlandschaftsfonds<br />
die Erforschung und Vermittlung forcieren.<br />
Auf der Webseite www.kulturlandschaft-klostertal.at wird über<br />
die Aktivitäten berichtet. <strong>2023</strong> konnte die Digitalisierung des<br />
Fotonachlasses von Ernst Thöny (1946-2021) begonnen werden.<br />
Ab 1969 schuf er zahlreiche Diapositive, viele davon zur Landschaft<br />
des Klostertals, insbesondere im Bereich der Heumähder<br />
rund um Wald am Arlberg.<br />
Das erklärte Ziel ist es, eine finanzielle Grundlage für den Kulturlandschaftsfonds<br />
zu schaffen, zu der nebem dem Museumsverein<br />
Klostertal auch die beteiligten Gemeinden und das Land<br />
Vorarlberg beitragen sollen. Dazu fand Ende <strong>2023</strong> ein erstes<br />
Gespräch mit dem zuständigen Landesrat Marco Tittler statt.<br />
20<br />
Jakobs Maisäß in Wald am Arlberg
21<br />
Neueindeckung der Schäferhütte im Radonatobel
Finanzen<br />
Kassabericht <strong>2023</strong><br />
Erlöse<br />
Steuerpflichtige Umsätze 20%<br />
Erlöse Veranstaltungen 598,00<br />
Erlöse Sponsoring 960,00<br />
übrige 617,82<br />
Steuerpflichtige Umsätze 10%<br />
Erlöse Bücherverkauf 3.680,05<br />
andere 2.459,10<br />
Nicht steuerbare Einnahmen<br />
Mitgliedsbeiträge 3.700,00<br />
Spenden, Sponsoring 5.498,01<br />
Weiterverrechnungen 4.230,00<br />
Öffentliche Subventionen<br />
EU-Förderungen 59.856,80<br />
Bundesförderungen 21.700,00<br />
Landesförderungen 12.000,00<br />
Gemeideförderungen 21.669,21<br />
(115.226,01)<br />
Zinserträge 1,50<br />
Einnahmen gesamt 136.970,49<br />
22
Aufwendungen<br />
Ausstellungen 6.489,37<br />
Veranstaltungen 3.361,70<br />
Buchankäufe 1.348,34<br />
Mitgliedschaften 1.236,56<br />
Honorare 22.846,51<br />
Lohnkosten 41.907,97<br />
Spesenabrechnungen 5.288,37<br />
Ankauf Museumsinventar 1.096,12<br />
EDV, Webseite 3.074,60<br />
Drucksorten, Publikationen, Büroaufwand 8.095,24<br />
Bankspesen, Zinsen 239,56<br />
Miete und Betriebskosten 11.311,20<br />
Weiterverrechnungen 15.000,00<br />
Diverse Aufwendungen 438,00<br />
Weitergabe an Projektpartner 00,0<br />
Erasmus+ 12.689,46<br />
andere 2.172,04<br />
(14.861,50)<br />
Kulturlandschaft 108,00<br />
Beratungskosten 3.464,40<br />
Aufwendungen gesamt 140.167,44<br />
Abgang <strong>2023</strong> 3.196,95<br />
23
Museum<br />
Besucherstatistik Klostertal Museum <strong>2023</strong><br />
Museumsbesucher<br />
Erwachsene 88<br />
Kinder und Jugendliche 12<br />
Mitglieder Museumsverein 15<br />
Erwachsene mit V-Card 36<br />
Erwachsene mit Klostertal/Montafon-Brandnertal Card 126<br />
Veranstaltungen<br />
Veranstaltungen Museumsverein Klostertal 758<br />
Weitere Veranstaltungen 400<br />
Veranstaltungen außerhalb des Museums/online 147<br />
Gesamt 1.582<br />
24
Kooperationspartner<br />
Ohne die finanzielle Unterstützung der Gemeinden des<br />
Klostertals, des Landes Vorarlberg, dss Bundes, der Mitglieder<br />
des Museumsvereins sowie unserer Kooperationspartner<br />
Raiffeisenbank Bludenz-Montafon, Tischlerei Engstler,<br />
AXL Arlbergexpress Linienverkehr und VKW wäre das<br />
ambitionierte Vereinsprogramm nicht umsetzbar. Einen wichtigen<br />
Beitrag zur Umsetzung leisten Förderprogramme der Europäischen<br />
Union (Interreg, Erasmus+, CERV).<br />
25
Saubere Energie und und<br />
ellenter exzellenter Service.<br />
ukte vkw verbinden Produkte saubere verbinden Energie saubere mit Energie mit<br />
Service. bestem Weil Service. für uns Weil die für Kundenbenichziehung<br />
am Stromzähler nicht am Stromzähler endet.<br />
uns die Kundenbe-<br />
endet.
MIT<br />
WEITBLICK<br />
IN DIE<br />
ZUKUNFT.<br />
WIR MACHT’S MÖGLICH.<br />
raiba-bludenz-montafon.at
Erhältliche Publikationen<br />
Klostertaler Lebensbilder<br />
Band 1 (Anton Müller) € 12/ für Mitglieder € 10<br />
Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal<br />
Band 1 (Hinterglasmalerei) € 6/ für Mitglieder € 4,50<br />
Band 2 (NS-Herrschaft) € 9/ für Mitglieder € 7<br />
Band 3 (Schlossbühel) € 7/ für Mitglieder € 5<br />
Band 4 (Klostertal Museum) € 12/ für Mitglieder € 10<br />
Band 5 (Glong) € 15/ für Mitglieder € 13<br />
Band 6 (Barockmalerei) € 18/ für Mitglieder € 16<br />
Band 7 (Radonatobel) € 14/ für Mitglieder € 12<br />
Band 8 (Christian Berthold) € 14/ für Mitglieder € 12<br />
Band 9 (Gemeindegrenzen Dalaas) € 18/ für Mitglieder € 15<br />
Band 10 (Thöny-Hof) € 18/ für Mitglieder € 15<br />
Band 11 (Laura Amann) € 14/ für Mitglieder € 12<br />
Band 12 (Barocke Kirchtürme) € 18/ für Mitglieder € 15<br />
Band 13 (Migrationen) € 18/ für Mitglieder € 15<br />
Band 14 (Geologie) € 18/ für Mitglieder € 15<br />
Sonderband 1 (Mundartsammlung) € 20/ für Mitglieder € 15<br />
Kalender<br />
Historische Architekturen € 14/ für Mitglieder € 12<br />
Wintersport im Klostertal € 14/ für Mitglieder € 12<br />
Publikationen zur Arlbergbahn<br />
Bildband „125 Jahre Arlbergbahn“ (18,90 Euro)<br />
Arlbergbahn Lesebuch (19,50 Euro)<br />
Postkartenset (10 Motive) (10,00 Euro)<br />
DVD Arlbergbahn (19,90 Euro)<br />
Kalender Arlbergbahn (18,00 Euro)<br />
Bücher<br />
„Von schroffen Bergen eingeschlossen.“ Das Lechquellengebirge<br />
und seine Erschließung (25,90/22,90 Euro)<br />
Alpe Mähren – Radonatobel (22,90/20,90 Euro)<br />
Spullers. Geschichte einer Alpe (22,00/20,00 Euro)<br />
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Museumsverein Klostertal<br />
Museumsverein Klostertal<br />
Haus Nr. 60a<br />
A-6752 Wald am Arlberg<br />
T +43 664 4911474<br />
M christof.thoeny@museumsverein-klostertal.at<br />
I www.museumsverein-klostertal.at<br />
Vereinsmitglieder genießen folgende Vorteile:<br />
- Freier Eintritt ins Klostertal Museum<br />
- Zusendung regelmäßiger Informationen zu Vereinstätigkeiten<br />
- Ermäßigter Eintritt bei Veranstaltungen<br />
- Ermäßigung beim Bezug von Publikationen<br />
- Möglichkeit zur Inanspruchnahme von Bibliothek und Archiv<br />
- Ermäßigung bei (mehrtägigen) Exkursionen<br />
Vorstandsmitglieder des Vereins:<br />
Obmann Christof Thöny (Bludenz)<br />
Obmann-Stv. Thomas Bargehr (Braz)<br />
Schriftführerin Judith Sauerwein (Dalaas)<br />
Kassierin Kathrin Novis (Wald am Arlberg)<br />
Beiräte<br />
Silvia Fritz (Wald am Arlberg)<br />
Dr. Josef Kaiser (Wald am Arlberg)<br />
Melanie Petschovnik (Wald am Arlberg)<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter <strong>2023</strong>:<br />
Kathrin Novis (Büro)<br />
Silvia Fritz (Betreuung Museum)<br />
Anouk Pichler (Ferialpraktikantin)<br />
Fabienne Rinderer (Ferialpraktikantin)<br />
Leonie Thöny (Ferialpraktikantin)<br />
Georg Gantner (Instandhaltung)<br />
Marco Fritz (Auf- und Abbauten, Instandhaltung)<br />
Jamie Novis (Ausstellungen)<br />
Arnold Thöny (Ausstellungen)<br />
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Abbildungen<br />
Museumsverein Klostertal<br />
Umschlag vorne, S. 13, 14, 17, 18<br />
Kathrin Novis<br />
Umschlag hinten, S. 5, 8, 9<br />
Doris Burtscher<br />
S. 6, 7, 12<br />
Ernst Thöny<br />
S. 20<br />
Georg Gantner<br />
S. 21<br />
ORF<br />
S. 24<br />
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