GesteinsPerspektiven 03/24
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
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PRAXIS<br />
ZUFRIEDEN mit der E-Entscheidung zeigen<br />
sich Michael Arweiler, Fahrer Frank Schneider<br />
und Stefan Altmeyer (v.l.).<br />
Wenn Arbeit einfach noch<br />
mehr Spaß macht …<br />
Frank Schneider ist seit 16 Jahren Lkw-Fahrer bei der Gebr. Arweiler GmbH<br />
& Co. KG Dillingen und von seinem neuen Arbeitsplatz total begeistert.<br />
Seit vergangenem Herbst steuert er eine von zwei Volvo-Zugmaschinen vom<br />
Typ FH Electric mit dem entsprechenden Auflieger für die verschiedenen<br />
Sand- und Kiessorten.<br />
Es ist ein völlig entspanntes Fahren. Ich<br />
vermisste anfangs das kernige Motorengeräusch<br />
der schweren Diesel“, sagt<br />
Schneider. Auch die beim Diesel üblichen<br />
Vibrationen fielen komplett weg.<br />
„Meine Frau, die auch hier in der Firma<br />
arbeitet, meint, ich komme abends total<br />
entspannt nach Hause.“<br />
Schneiders Arbeitgeber setzt für die<br />
Zukunft der Lkw-Flotte auf den nachhaltigen<br />
Elektroantrieb für Transporte zu<br />
den Abnehmern in der Region. „Wir leisten<br />
damit einen Beitrag zur CO 2 -Reduzierung,<br />
denn für die Elektro-Fahrzeuge<br />
nehmen wir zwei Diesel-Fahrzeuge aus<br />
dem Verkehr“, sagt Michael Arweiler,<br />
geschäftsführender Gesellschafter des<br />
Traditionsunternehmens von der unteren<br />
Saar. „Damit hat sich unser CO 2 -<br />
Fußabdruck schon mal deutlich reduziert.<br />
Wir streben mittelfristig eine<br />
CO 2 -neutrale Fahrzeugflotte unserer<br />
28 Einheiten an und wollen als mittelständischer<br />
Innovator in unserer Branche<br />
vorangehen“, so Arweiler.<br />
Die beiden nächsten Elektro-Trucks<br />
des Typs 45R von Scania stoßen im Mai<br />
und Juli dieses Jahres zur Arweiler-Lkw-<br />
Flotte. Sie haben je eine installierte<br />
Batterieleistung von 6<strong>24</strong> kWh (nutzbar<br />
468 kWh), eine Reichweite von rund<br />
350 km und eine Leistung von umgerechnet<br />
550 PS. Die Fahrzeuge kosten jeweils<br />
rund 390.000 Euro, wobei die Anschaffung<br />
vom Staat mit rund 210.000 Euro<br />
pro Fahrzeug gefördert wird. Die beiden<br />
neuen Scanias haben mit 350 km nochmals<br />
etwa 50 km mehr Reichweite als die<br />
zuerst angeschafften Volvos.<br />
Arweiler übernahm mit Kauf und Betrieb<br />
der Volvos eine Pionierrolle im<br />
Saarland. Die ersten Fahrzeuge lösten<br />
auch bei Kunden Interesse aus und dass<br />
die bisherigen Erfahrungen mit den E-<br />
Zugmaschinen durch die Bank gut seien,<br />
bestätigt Arweiler-Geschäftsführer Stefan<br />
Altmeyer. Vieles ist neu, muss sich<br />
einspielen. Vor allem müssen die Fahrten<br />
für diese Fahrzeuge exakt geplant<br />
werden, um sie immer wieder aufladen<br />
zu können. „Im Saarland haben wir<br />
schlicht noch keine Ladeinfrastruktur für<br />
unsere Elektro-Zugmaschinen“, so Altmeyer.<br />
Das Unternehmen „tankt“ seine<br />
Elektrofahrzeuge derzeit sowohl an eigenen<br />
Stationen im Werk Saarwellingen<br />
und an weiteren vier Standorten im<br />
Saarland auf. Dort muss viel Platz sein,<br />
damit die Brummis nicht den Pkws die<br />
Lademöglichkeit versperren. Arweiler<br />
plant eine Investition von etwa 3 Mio.<br />
Euro für weitere Ladeinfrastruktur an<br />
möglichst allen Standorten, damit die<br />
Fahrzeuge unterwegs zeitsparend geladen<br />
werden können.<br />
Ein Blick auf Kosten & Co.<br />
„Pro 100 km verbraucht ein Fahrzeug<br />
etwa 140 kWh, damit liegen wir kostenmäßig<br />
in etwa auf Höhe des<br />
Dieseltrucks“, so Altmeyer. Im Winter<br />
herrschen bei Minustemperaturen besondere<br />
Anforderungen. Kälte verringert<br />
den Einsatzradius. Die Batterien<br />
werden deshalb über Nacht vorgewärmt,<br />
sodass der Fahrer morgens in ein<br />
vorgewärmtes Führerhaus steigen kann.<br />
Die Pionier-Investition in den Fuhrpark<br />
fiel 2023 zusammen mit dem<br />
75. Jahr des Bestehens der Gebr. Arweiler<br />
GmbH & Co. KG, Sand-, Kies- und<br />
Hartsteinwerke. Als eines der größten<br />
saarländischen Unternehmen in dieser<br />
Branche deckt Arweiler 25 % des saarländischen<br />
Bedarfs an Sand, Kies, Hartstein<br />
und Erden aus seinen neun eigenen<br />
Lager- und Gewinnungsstandorten ab.<br />
Einer davon liegt im elsässischen Sessenheim,<br />
wo seit 1967 auf einer 96 ha großen<br />
Wasserfläche in unmittelbarer<br />
Rheinnähe Rheinsand und Rheinkies<br />
gefördert werden. Ökostrom für den<br />
Bagger dort will Arweiler künftig selbst<br />
produzieren. Ein Antrag zur Errichtung<br />
eine schwimmenden Photovoltaik-Anlage<br />
von 14 ha Größe läuft. Neben dem<br />
Eigenbedarf soll der überschüssige<br />
Strom ins regionale Netz eingespeist<br />
werden. Umweltschutz schreibt Arweiler<br />
GESTEINS Perspektiven 3 | 20<strong>24</strong>