36 km – Magazin für die Limmatstadt Ausgabe 17
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Nachgefragt<br />
Weshalb nannten Sie <strong>die</strong><br />
Organisation <strong>Limmatstadt</strong>?<br />
Einerseits, weil der Name im Standortwettbewerb<br />
ein klares Selbstverständnis<br />
ausdrückt. Anderseits ist das Tal<br />
sehr stark geprägt von Verkehrsinfrastrukturen<br />
und einer urbanen Zersiedelung.<br />
Uns ging es auch darum, <strong>die</strong> Diskussion<br />
zu initiieren, ob <strong>die</strong> Region<br />
weiterhin Agglomeration sein will, oder<br />
nicht viel mehr eine Stadtlandschaft<br />
mit vielfältigen Qualitäten, städtischen<br />
wie auch ländlichen.<br />
Nach jüngsten Turbulenzen infolge<br />
eines gescheiterten Strategieprojekts<br />
haben Sie Ihren Rücktritt<br />
angekündigt. Sind Sie mit Ihrer<br />
Vision gescheitert?<br />
Das würde ich so nicht sagen. Aber wir<br />
sind nicht so weit gekommen, wie wir es<br />
uns erhofft hatten. Immerhin haben<br />
wir viele Aktionärinnen und Aktionäre,<br />
sowie auch Member gewonnen und<br />
erbringen Leistungsaufträge <strong>für</strong> Zürcher<br />
und Aargauer Gemeinden und eine<br />
Planungsregion. Wir sind in der Region<br />
mit unseren Kommunikationsplattfor-<br />
men sehr präsent. Und wir spüren grosse<br />
Anerkennung <strong>für</strong> unsere Tätigkeit.<br />
Aber <strong>die</strong> <strong>Limmatstadt</strong> AG steht<br />
finanziell nicht auf soliden Beinen.<br />
Das ist richtig. Es ist uns nicht gelungen,<br />
genügend Unterstützung aus der<br />
Wirtschaft zu aktivieren und alle<br />
Gemeinden <strong>für</strong> eine Zusammenarbeit<br />
zu gewinnen. Die Diskussionen mit der<br />
Regionalen 2025 <strong>–</strong> der öffentlich finanzierten<br />
Regionalorganisation <strong>–</strong> über<br />
eine gemeinsame Zukunftsstrategie,<br />
zeigte auch, dass gewisse Vorbehalte<br />
gegenüber einer Kooperation von<br />
öffentlicher Hand mit der Wirtschaft<br />
bestehen.<br />
Hat Sie das bewogen, den Rücktritt<br />
aus dem Verwaltungsrat zu<br />
erklären?<br />
Die Tatsache, dass über eine mögliche<br />
Kooperation nicht mal diskutiert wurde,<br />
hat zu einer gewissen Ernüchterung<br />
geführt. Es stellte sich <strong>die</strong> Frage, ob<br />
unsere Organisation überhaupt einem<br />
Bedürfnis entspricht und <strong>die</strong> Region<br />
auch gewillt wäre, deren Kosten zu<br />
tragen. Mit meinem Rückzug aus der<br />
<strong>Limmatstadt</strong> AG ist <strong>die</strong> Region nun<br />
gefordert, sich <strong>die</strong>ser Frage zu stellen.<br />
Sie dürften aber grosse<br />
Fussstapfen hinterlassen.<br />
Ich habe viel Energie und auch finanzielle<br />
Mittel in <strong>die</strong> <strong>Limmatstadt</strong> AG hineingesteckt<br />
und dabei sehr viel Wohlwollen<br />
und Unterstützung verspürt. Mein<br />
Engagement ist aber auch auf Skepsis<br />
gestossen. Indem ich mich zurückziehe,<br />
mache ich den Weg frei <strong>für</strong> eine unvoreingenommene<br />
Diskussion und schaffe<br />
Platz <strong>für</strong> neue Kräfte. Ich bin überzeugt,<br />
dass sie ein Fundament hat, auf dem aufgebaut<br />
werden kann, wenn sich Wirtschaft<br />
und Politik zusammenraufen.<br />
Wie wird man in 10 oder<br />
20 Jahren auf <strong>die</strong> aktuelle<br />
Situation zurückblicken?<br />
Das weiss ich nicht. Aber ich hoffe<br />
natürlich, dass <strong>die</strong> Region sich über<br />
Grenzen hinweg zusammenfinden und<br />
organisieren wird. Und auf <strong>die</strong>se Weise<br />
<strong>die</strong> enormen Potenziale aktiviert, <strong>die</strong> in<br />
ihr schlummern.<br />
•<br />
Lara Albanesi ist<br />
neue VR-Präsidentin<br />
Die Verwaltungsdirektorin des<br />
Kurtheaters Baden präsi<strong>die</strong>rt den<br />
neu gewählten Verwaltungsrat<br />
der <strong>Limmatstadt</strong> AG. An der Generalversammlung<br />
vom 12. März 2024<br />
wurden nebst Lara Albanesi auch<br />
Jasmina Ritz, Geschäftsführerin<br />
<strong>Limmatstadt</strong> AG, und der Weininger<br />
Gemeindepräsident und Unternehmer<br />
Mario Okle neu in den Verwaltungsrat<br />
gewählt.<br />
Die gebürtige Schlieremerin und<br />
vormalige Geschäftsführerin der<br />
TourismusRegion Baden, Stephanie<br />
Kiener, ist seit November 2023<br />
stellvertretende Geschäftsführerin<br />
der <strong>Limmatstadt</strong> AG mit Sitz in<br />
Schlieren.<br />
(v. l. n. r.) Lara Albanesi Verwaltungsratspräsidentin; Josef Bütler Verwaltungsrat;<br />
Mario Okle Delegierter des Verwaltungsrates; Stephanie Kiener Stellvertretende<br />
Geschäftsführerin; Jörg Krummenacher Verwaltungsrat; Jasmina Ritz Vizepräsidentin<br />
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