Kinder und Eltern 2/24

Kinder und Eltern 

DIE ZEITSCHRIFT DER WIENER KINDERFREUNDE 

Nr. 2 / Mai 2024 

www.wien.kinderfreunde.at 

www.wienerkinderfreunde-aktiv.at 

Tipps & Hilfe 

für junge Eltern 

Seite 18–19 

So erkennt Ihr Kind 

Fake News 

Seite 17 

Sommer mit 

Foto: Frank Jödicke 

den Kinderfreunden

EDITORIAL 

INHALT 

AKTUELL 

Sommer mit den Kinderfreunden..... 3 

Die Kinder-Klimadeklaration........... 4 

Inklusion für alle.............................. 5 

Kinderschutz im Reality-Check........ 7 

MINT-Girls-Challenge.................... 8 

Büchertaschen in der Donaustadt .... 8 

ELEMENTARBILDUNG 

Kindergartengeschichten................. 9 

Der Leuchtturmkindergarten 

und seine Partner..................... 10–11 

Mehr Kindergartenund 

Hort-Geschichten...............12–13 

Männer in der Elementarbildung.. 14–15 

BERATUNG 

Kritische Mediennutzung daheim...17 

Unterstützung annehmen.......... 18–19 

Kulturelles Lernen...........................21 

30 Grad Celsius Anfang April in Österreich, 

wenige Tage später Schneeschauer bis in die 

Niederungen. Nun ist zwar das Aprilwetter 

sprichwörtlich wechselhaft, die Temperaturen 

in diesem Jahr haben aber eine andere 

„Qualität“. Österreich wird zunehmend von 

Extremwetterereignissen heimgesucht. Dabei 

darf man sich nicht von Wetterzufällen 

täuschen lassen, denn die gesammelten Daten 

aus vielen Jahrzehnten sind eindeutig: 

Das Klima ändert sich. 

Abg. z. NR. Christian Oxonitsch, 

Vorsitzender 

der Wiener Kinderfreunde 

Die jetzt, mithilfe der Befragung, fertiggestellte 

Kinder-Klimadeklaration wird an 

Politiker:innen übergeben. Auch ich selbst 

habe sie in meiner Eigenschaft als Nationalratsabgeordneter 

und Kinderrechte-Sprecher 

der SPÖ bereits erhalten (siehe Seite 4). 

Die Kinder machen damit unmissverständlich 

deutlich, dass Klima ein zentrales Thema 

sein muss. Die Politik sollte den Kindern 

zuhören und mit ihnen gemeinsam daran 

arbeiten, ein gutes und ein schönes Leben 

für möglichst alle Menschen auf diesem 

Planeten zu erreichen. Daran arbeiten wir 

Kinderfreunde schon seit mehr als hundert 

Jahren. 

Foto: Martin Votava 

FREIZEIT 

Sevi & Robi im Sommer................ 22 

Willkommen im Café Regenbogen..23 

„Pride“-Family-Day.........................24 

Es geht um Respekt.........................25 

Die Roten Falken neu aufgestellt.... 26 

Donauinselfest................................27 

Wasser.Spaß.Tour 2024...................29 

Rätselseite...................................... 30 

Bücherseite......................................31 

Impressum......................................32 

Das ist sehr besorgniserregend. Dennoch, 

die Klimakrise kann zu etwas Gutem führen, 

wenn wir als Gesellschaft an dieser Aufgabe 

wachsen und erkennen, dass wir diese 

Schwierigkeiten nur gemeinsam und solidarisch 

bewältigen werden. Deshalb gilt bei aller 

berechtigten Sorge: Gemeinsam können 

wir die Klimaerhitzung stoppen! 

Die dazu nötigen Änderungen können aber 

nicht einige wenige „von oben herab“ vorgeben. 

Dazu braucht es die Anstrengung vieler 

und die Einbindung aller. Wir Kinderfreunde 

leben das mit der Kinder-Klimabefragung 

vor, die wir in den letzten Monaten 

durchgeführt haben. Sie eröffnet Kindern 

Teilnahme und Selbstermächtigung, indem 

sie ihre Sorgen und auch Hoffnungen zum 

Kampf gegen den Klimawandel festhalten 

und an politisch Verantwortliche herantragen. 

DEMOKRATIE LEBT VOM MITMACHEN 

In diesem Jahr stehen zahlreiche Wahlen 

an, von der EU-Wahl bis zur Nationalratswahl. 

Bitte nutzen Sie Ihr Wahlrecht und 

erlauben Sie mir, die Empfehlung zu geben, 

jene Parteien zu wählen, die die Gefahren 

der Klimaerhitzung insbesondere für unsere 

Kinder erkannt haben und die guten Willens 

sind, auch etwas dagegen zu tun. 

Trotz allem vergessen wir Kinderfreunde 

niemals, die warme Jahreszeit auch zu genießen. 

Unter anderem werden wir in Döbriach 

heuer den 75. Geburtstag unseres 

beliebten und geliebten Falkencamps feiern. 

Aber auch für alle Kinder, die in Wien bleiben, 

gibt es im Sommer wieder viele tolle 

Kinderfreunde-Angebote (siehe Seite 3). 

Und ich verspreche: Ein Sommer mit den 

Kinderfreunden ist immer ein besonderer 

Sommer. 

Christian Oxonitsch 

Findet uns auch auf Social Media: 

/KinderfreundeWien 

@KinderfreundeWien 

/WienerKinderfreundeAktiv

Sommer mit den 

Wiener Kinderfreunden 

So vielfältig Kinder sind, so kunterbunt ist auch unser Sommerangebot für alle Kinder in 

Wien. Hier dürfen wir ein paar Last-Minute-Ideen für den Sommer 2024 präsentieren. Für 

abwechslungsreiche Sommertage in Wien können etwa die Angebote der Parkbetreuung der 

Wiener Kinderfreunde aktiv sorgen oder einer der Kurse unserer Sommerakademien – oder, 

wenn es auch nach Kärnten gehen darf: das Falken-Camp in Döbriach. 

AKTUELL 

Bei den Kinderfreunde-Sommerakademien gibt es heuer noch bei drei spannenden Angeboten 

einige freie Plätze (Stand: April 2024), alle anderen Kurse sind bereits ausgebucht. Vielleicht 

ist aber genau bei den drei Angeboten der passende Kurs für Ihr Kind dabei? Die Kinder 

werden in der Kurswoche jeweils von 8:00 bis 17:00 Uhr bestens betreut und verpflegt. Mehr 

Infos finden Sie unter kinderfreunde.at/angebote/ferien-zuhause 

Foto: Footballschool.at 

Anmeldungen und weitere Infos zu den Kursen gibt es bei 

Catherine Meyer unter der Telefonnummer 01/401 25-20083 

oder per E-Mail: sommerakademie@wien.kinderfreunde.at 

Camp der kleinen Forschenden: 

Von Robotik bis Rettung der Erde 

Hier wartet eine Welt voller Abenteuer und Entdeckungen auf dich! 

Bei uns kannst du zu spannenden Fragen forschen und experimentieren 

– von der faszinierenden Robotik bis hin zu digitalen 

Themen und Projekten, die unsere Erde schützen. 

Termin 1: 1. bis 5. Juli 2024 

Termin 2: 5. bis 9. August 2024 

Ort: Science Pool, Hauffgasse 4, 1110 Wien 

Alter: 6 bis 12 Jahre 

Illustrationen: Karin Blum 

Fußballcamp der Football School 

Du spielst leidenschaftlich gerne Fußball? Du zählst die Tage 

und Stunden bis zum nächsten Fußballtraining? Dann bist du bei 

unserem Fußballcamp der Football School genau richtig! 

Termin: 29. Juli bis 2. August 2024 

Ort: Jedlersdorfer Platz 25, 1210 Wien 


Freerunning & Parkour – Action im Wiener Prater 

Diese coole Trendsportart hat sich aus dem Turnsport entwickelt 

und steht für kreative, elegante Fortbewegung im urbanen Raum. 

Termin: 5. bis 9. August 2024 

Ort: Prater-Hauptallee 123a, neben der Bowlinghalle, 1020 Wien 


Foto: SportsMonkeys 

Foto: Rote Falken 

Wo gibt es in Wien Parkbetreuung 

und offene 

Jugendgruppen? 

Hier geht es weiter: 

Diesen Sommer gibt es von 13. bis 27. Juli natürlich auch wieder das 

legendäre Rote-Falken-Camp in Döbriach am Millstätter See. Besonderes 

Highlight in diesem Jahr: Am 20. & 21. Juli 2024 werden 75 Jahre Döbriach 

mit einem großen Fest gefeiert. Die Anmeldung ist bei den Falken-Bezirksgruppen 

möglich. Es besteht die Möglichkeit 7 Tage, 10 Tage oder auch 

14 Tage mitzukommen. Das Angebot gilt übrigens auch für Kinder und 

Jugendliche, die noch nicht bei den Roten Falken aktiv sind. 

Näheres unter rotefalken.at/wien 

Und was tut sich sonst noch bei den 

Kinderfreunden im Sommer? Alles über den 

Sommer im Indoorspielplatz und am Abenteuerspielplatz 

findet ihr auf den Seiten 22 

und 23. Das Programm zur Kinderfreunde- 

Insel am heurigen Donauinselfest steht auf 

Seite 27 und alle Infos zur Wasser.Spaß.Tour 

2024 finden sich auf Seite 29. 

WIEN 

3

AKTUELL 

„Als Politikerinnen und Politiker 

übernehmen wir die Verantwortung 

auch für zukünftige 

Generationen. Mit der Kinderklimadeklaration 

drücken Kinder 

und Jugendliche ihre drängenden 

Zukunftssorgen aus und erwarten 

sich zu Recht von uns, dass wir 

alles unternehmen, um die 

Klimaerhitzung zu stoppen. Unser 

Ziel kann nur sein, allen Kindern 

dieser Erde eine lebenswerte und 

gute Zukunft zu erhalten.“ 

Christian Oxonitsch, Abgeordneter zum 

Nationalrat und Bereichssprecher für 

Integration sowie Kinder und Kinderrechte 

Kinder fürs Klima! 

Die Kinder aus unserem Hort in der Prandaugasse haben die 

Kinder-Klimadeklaration vor dem Parlament an den Abgeordneten 

zum Nationalrat Christian Oxonitsch (mitte) übergeben. 

Mit dabei waren auch Hortleiterin Julia Reininger 

(links stehend), Hortpädagoge Philipp Wancata, Lernhilfe 

Jelena Pycha und Alexandra Fischer, Geschäftsführerin der 

Wiener Kinderfreunde (vorne rechts). 

Fotos: Frank Jödicke 

Die Kinder-Klimadeklaration ist fertig. 

Mehr als 2.000 Kinder haben mitgearbeitet 

– jetzt wird sie Politiker:innen 

verschiedener Parteien und unterschiedlicher 

Funktionen übergeben 

– von der Bezirksrätin bis zum Bundespräsidenten. 

Den Anfang haben ein Nationalrats- 

und ein Bundesratsabgeordneter 

gemacht. 

Die Klimakrise ist nicht nur eine ökologische, 

sondern auch eine soziale Herausforderung. 

Die dringend notwendigen 

Maßnahmen dürfen nicht „von oben 

herab“ den ärmeren und schwächeren 

Bevölkerungsteilen aufgebrummt werden. 

Deshalb ist ein Dialog aus der Mitte 

der Gesellschaft heraus so wichtig. Alle, 

die es betrifft, sollen auch mitentscheiden 

können und ihre Sichtweisen präsentieren. 

In der Kinder und Eltern, Ausgabe 

1/2024 haben wir beschrieben, wie rund 

2.000 Kinder und Jugendliche eine Kinder-Klimadeklaration 

erarbeitet haben, 

nun dürfen wir sie euch präsentieren (siehe 

Foto). 

ZUHÖREN UND GEMEINSAM 

LÖSUNGEN FINDEN 

Die Kinderfreunde sind seit über hundert 

Jahren für Demokratisierung von Anfang 

an. Das heißt, dass wir Kindern ermöglichen, 

Demokratie von klein auf kennenzulernen 

und zu erleben, dass sie Einfluss auf 

ihre Lebenswelt haben. Sie dürfen und sollen 

Fragen stellen, ihre Sorgen äußern und 

Ideen einbringen. Deswegen ist die persönliche 

Übergabe der Klima-Deklaration 

an Politiker:innen so wichtig. Sowohl der 

Abgeordnete zum Nationalrat Christian 

Oxonitsch als auch der Bundesrat und Vorsitzende 

der SPÖ Andreas Babler nahmen 

sich Zeit und hörten sich die Forderungen 

genau an, die von der Kinderfreunde-Hortgruppe 

Prandaugasse selbstbewusst und redegewandt 

vorgetragen wurden. Babler war 

sogar so begeistert, dass er darum gebeten 

hat, das große Plakat mit der Klimadeklaration 

behalten zu dürfen, um es in seinem 

Büro aufhängen zu können. Ideal, da werden 

es viele zu Gesicht bekommen … 

Frank Jödicke 

„Vieles in der Politik sehe ich aus der Sicht der 

Kinderrechte. Kinder haben ein Recht auf eine 

intakte Umwelt. Das bedeutet für die aktuelle 

Politik sicherzustellen, dass die heutigen Kinder 

selbst einmal einen lebenswerten Planeten an 

ihre nachfolgenden Generationen übergeben 

werden können. Wenn ich jetzt sehe, mit wie viel 

Einsatz die Kinder für das Klima kämpfen, dann 

denke ich mir, wir können viel von den Kindern 

lernen.“ 

Andreas Babler, Bundespartei- und Klubvorsitzender SPÖ, 

Mitglied des Bundesrats (kleines Foto links) 

4 

WIEN

AKTUELL 

Gemeinsam für 


mehr Inklusion 

Zum Kick-off-Tag für unseren Jahresschwerpunkt 

„Inklusion“ kamen über 

160 Mitarbeiter:innen aus allen Organisationsteilen 


und Wiener Kinderfreunde aktiv in 

den Seversaal, um sich in Workshops 

praktisch und theoretisch mit der Thematik 

auseinanderzusetzen. 

Zu Beginn des Kick-off-Tages fasste Veera 

Lindholm von der Abteilung Freizeitpädagogik 

barrierefrei die Situation prägnant 

zusammen: „Inklusion passiert nicht einfach, 

sondern sie muss bewusst gestaltet 

werden.“ Auf dem Weg zu diesem Ziel gibt 

es gesellschaftlich noch viel zu tun. 

EINE WELT VOLLER HINDERNISSE 

Im Workshop von Katharina Podsedensek, 

einer Ergotherapeutin der „Häuser 

zum Leben” wurde dies für unsere Mitarbeiter:innen 

unmittelbar erfahrbar. 

Mittels spezieller Brillen konnten Sehbeeinträchtigungen 

und per Kopfhörer 

Hörminderung simuliert werden. Plötzlich 

sind einfachste Alltagsaufgaben eine 

Herausforderung. Oder wie ist es, wenn 

man mit einem Rollstuhl in einem grundsätzlich 

barrierefreien Haus wie dem Seversaal 

einmal aufs Klo fahren will? Lässt 

sich die Tür so einfach hinter dem Rolli 

schließen? 

Die Erlebnisse sind erhellend und es kann 

durchaus Freude machen, sich zu sensibilisieren 

und einmal andere Erfahrungswelten 

kennenzulernen. Die Teilnehmer:innen 

des Workshops zur Einführung 

in die Österreichische Gebärdensprache 

konnten zumindest gar nicht genug bekommen 

und hätten von den beiden Kursleiterinnen 

Barbara Schuster und Angelika 

Bolnberger vom Verein Kinderhände 

gerne noch mehr über visuell-gestische 

Kommunikation gelernt. 

EIN WEITES FELD AN AUFGABEN 

Eher lustig ging es auch in dem Kurs „Deeskalierende 

Bewegungsspiele“ zu, in dem 

die Parkbetreuungs-Koordinatorin Janine 

Gasser Spiele vorstellte, die Spaß machen 

und zugleich soziale Kompetenz fördern. 

Ziel ist dabei, Brücken zwischen Kindern 

und Jugendlichen zu bauen, auch wenn 

diese herausforderndes Verhalten zeigen. 

Denn auch das gehört zu Inklusion. 

Zur Selbsterfahrung und Praxisarbeit gesellten 

sich Theorieworkshops. Sebastian 

Öhner, Rechtsreferent der Kinder- und 

Jugendanwaltschaft Wien, arbeitete heraus, 

was Inklusion aus kinderrechtlicher 

Sicht heißt. Im Workshop zur queeren Jugendarbeit 

mit Ladja Tsvetkov vom Verein 

„The Thing with Sparks“ wurden Fragen 

zur Geschlechtervielfalt behandelt und 

die Herausforderungen der queeren Community 

aufgezeigt. Es gilt Berührungsängste 

abzubauen, indem beispielsweise 

das aktuelle Vokabular mit den Kursteilnehmer:innen 

erörtert wurde. 

All das und noch vieles mehr, das in den 

insgesamt acht Workshops des Tages vermittelt 

wurde, ist Inklusion. Die Kinderfreunde 

werden im nächsten Jahr das 

Hauptaugenmerk darauf richten und mithelfen, 

eine bessere Welt mit weniger Barrieren 

zu ermöglichen. 


Angelika Bolnberger und Barbara Schuster 

vom Verein Kinderhände führten in die 

Österreichische Gebärdensprache ein. 

Im Workshop von Katharina Podsedensek 

(Bildmitte) wurden Seh- und Hörbeeinträchtigungen 

erlebbar. 

Zur offiziellen Begrüßung gab es Statements 

von Daniel Bohmann (Geschäftsführer 

WKF), Nicole Abdel-Qader (Vereinsreferentin 

und zuständig für die Wiener 

Parkbetreuung der MA 13), Christian Fischer 

(Gesamtkoordinator „Inklusiv.JA“ der MA 13), 

Alex Fischer (Geschäftsführerin WKF) und 

Ruben Mörth (Vorsitzender WKF aktiv) v.l.n.r 

WIEN 

5

mehr 

er ebnis 

mehr emotion. 

PAULINE – MUT VERÄNDERT DIE WELT 29.06. – 30.06.2024 

PAW PATROL LIVE! 30.10.2024 

Große Gefühle in der WIENER STADTHALLE. 

Alles was im Showbusiness Rang und Namen hat steht hier auf der Bühne: 

Die Wiener Stadthalle ist bekannt für große Shows, tolle Events und fantastische 

Konzerte. Doch das Wien Holding-Unternehmen kann noch mehr: 

Auch internationale Messen, Kongresse und Sportereignisse können hier 

ausgetragen werden. Tickets: www.stadthalle.com / www.wien-ticket.at 

www.wienholding.at

Kinderschutz im Reality-Check 

Seit drei Jahren gibt es das Kinderschutzkonzept 

der Wiener Kinderfreunde. Ob 

und wie es sich in der Praxis erprobt hat, 

haben wir bei unseren Kolleginnen Sabine 

Walchhütter, Irene Albano und Carola 

Edinger nachgefragt. 

Sei es in den Kindergärten und Horten, bei 

der Parkbetreuung, in Summer City Camps 

oder in den Gruppen der Roten Falken: Die 

Kinderfreunde haben noch vor dem Beginn 

der Schulzeit und auch im Freizeitbereich viel 

Kontakt zu Kindern und sehen dabei, wie es 

einem Kind geht. Daher wissen unsere Mitarbeiter:innen, 

wie wichtig Kinderschutz ist. 

„Unsere Kolleg:innen haben eine gute Vertrauensbasis 

zu den Kindern. Sie sind dank des 

Konzeptes gut geschult, sensibler und schauen 

genauer hin“, betont Sabine Walchhütter, Leiterin 

der Abteilung Freizeitpädagogik – Offene 

Kinder- und Jugendarbeit der Wiener Kinderfreunde 

aktiv, zu der unter anderem rund 

20 Parkbetreuungsteams gehören. 

FÜR KINDER ALS LOBBY AUFTRETEN 

„Sie erkennen Bedürfnisse und machen – im 

schlimmsten Fall – auch eine Gefährdungsmeldung. 

Es ist so wichtig, dass man sich auch 

gegenüber den Eltern traut, für die Kinder 

als Lobby aufzutreten“, ergänzt 

Carola Edinger, eine der Kinderschutzbeauftragten 

der Wiener 

Kinderfreunde aktiv. Genau damit 

wären einzelne Mitarbeiter:innen 

sonst überfordert, insbesondere 

wenn sie noch weniger erfahren sind. Das 

Kinderschutzkonzept ist somit eine Stütze für 

alle. Auch ist es eine Stärkung für Mitarbeiter:innen 

zu wissen, dass sie verpflichtet sind, 

Beobachtungen zu melden und anzusprechen, 

und dafür auch genaue Handlungsanleitungen 

haben. Hier hakt auch Irene Albano ein, 

eine der sechs Bereichsleiterinnen für Kindergärten 

und Horte der Wiener Kinderfreunde: 

„Es ist entscheidend, früh einzuschreiten und 

allen Kindern die Möglichkeit zu geben, sich 

körperlich und geistig gesund zu entwickeln. 

Die Schulungen und die Handlungsanleitungen 

im Kinderschutzkonzept geben den Kolleg:innen 

viel Sicherheit.“ 

Kinderschutz, aber auch die Reinigungskräfte 

oder beispielsweise extern engagierte Sportvereine. 

In der Freizeitbetreuung machen die 

Mitarbeiter:innen einen vierstündigen Kurs, 

um sich in das Konzept einzuarbeiten und die 

Kinderschutzbeauftragten kennenzulernen. In 

den Kindergärten und Horten gibt es einen 

Bildungsschließtag, an dem sich das ganze 

Team verpflichtend mit dem Konzept beschäftigt. 

Neben einem breiten Schulungsangebot 

kommen verschiedene Tools zum Einsatz wie 

der Teamvertrag und das gemeinsame Erstellen 

von Risikoanalysen, etwa: Was könnten 

versteckte Angsträume sein, in denen Kinder 

ungeschützt sind – sei es die Ecke im Park oder 

ein nicht einsehbares Zimmer im Hort? 

WIE ERKENNE ICH GEWALT 

Ein Teil der Schulung bezieht sich auf das Erkennen 

von Gewalt in allen Formen. Denn die 

kann nicht nur körperlich, sondern auch seelisch 

sein. Verletzungen entstehen auch durch 

erniedrigende Äußerungen wie: „Weine nicht, 

du bist doch kein Baby.“ Auch die Lautstärke 

ist entscheidend. Nur ist schreien nicht gleich 

schreien. Kinder können Erwachsene auf die 

Palme bringen und manchmal ist es unvermeidlich, 

dass Eltern laut werden. Aber was 

wird dann gesagt? Welche Aggression steckt 

in den Worten und welche mögliche 

Herabwürdigung? Daraus können 

Verletzungen entstehen, die Kinder 

ein Leben lang verfolgen. 

AKTUELL 

Walchhütter: „Unsere Betreuer:innen werden 

daher, unter anderem, auf abwertende Äußerungen 

sensibilisiert – bei sich selbst, im Team 

und bei externen Personen, die Kontakt zu 

,unseren‘ Kindern haben. Jeder und jedem 

kann einmal etwas herausrutschen und dann 

ist es wichtig zu sagen: Es tut mir leid, was 

können wir besser machen? Das vermitteln 

wir in jeder Schulung. Bei den Kinderfreunden 

ist es schließlich seit den 1910er-Jahren 

Credo, Kindern fair auf einer gleichberechtigten 

Ebene zu begegnen – auch und besonders 

bei Konflikten.“ 

TRANSPARENTES VORGEHEN 

„Auch die Täter:innenstrategien müssen bekannt 

sein“ ergänzt Irene Albano, „weil allein 

dies schon eine sehr abschreckende Wirkung 

entfaltet, und es hilft besonders, wenn allen 

klar ist, dass bei uns nichts unter den Teppich 

gekehrt wird.“ Darüber hinaus werden Workshops 

zu Deeskalation angeboten und es gibt 

in vielen Bereichen eine verpflichtende Supervision. 

„Wo Menschen arbeiten, kann immer 

etwas passieren“, erklärt Carola Edinger, „dann 

ist die hohe Transparenz ganz wichtig, die wir 

bei den Kinderfreunden haben.“ Wenn etwas 

passieren sollte, dann kommt es auch ans Licht 

und die Behörden werden eingeschaltet. Das 

ist so selbstverständlich wie der Anspruch der 

Kinderfreunde, für Kinder den bestmöglichen 

Schutz zu gewährleisten. 



SELBSTVERPFLICHTUNG & SCHULUNG 

Alle 3600 angestellten und ehrenamtlichen 

Mitarbeiter:innen der Kinderfreunde in Wien 

unterschreiben die Selbstverpflichtung zum 

V. l. n. r.: Irene Albano, eine unserer Bereichsleiterinnen Kindergärten und Horte, Sabine Walchhütter, 

Leitung Freizeitpädagogik – OKJA und Carola Edinger, Kinderschutzbeauftragte der 

Wiener Kinderfreunde aktiv wissen, wie wichtig das Kinderschutzkonzept der Wiener Kinderfreunde ist. 

WIEN 

7

AKTUELL 

Die Forscherinnen von Morgen 

Zwei unserer ÖBB-Betriebskindergärten TIMI’S MINI 

MINTS haben bei der MINT-Girls-Challenge 2023/24 

mitgemacht und beide auch gleich gewonnen. Seit 

15 Jahren setzen die Wiener Kinderfreunde intensiv 

auf Frühförderung im Bereich MINT (Mathematik, 

Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und 

die Siege der beiden Kindergärten zeigen, wie wichtig 

es ist, Kinder von Anfang an für diese Wissensbereiche 

zu begeistern. So kommt beispielsweise die 

Explainerin Magdalena Dossi von der Organisation 

Science Pool regelmäßig in zahlreiche Einrichtungen 

der Wiener Kinderfreunde. 

Unsere jungen Forscherinnen konnten dieses Jahr die 

unabhängige Preisjury der MINT-Girls-Challenge mit 

zwei spannenden Einreichungen überzeugen: Auf 

Platz 1 kam unser TIMI’S MINI MINTS-Kindergarten 

aus der Antonie-Alt-Gasse 2 mit dem Projekt „Wenn 

die Elektronen wandern“, bei dem die Geheimnisse 

der Elektrizität und ihr Einsatz im Alltag erforscht 

werden. Die Mädchen aus dem TIMI’S MINI MINTS- 

Kindergarten Lasallestraße 5 gingen mit dem Projekt 

„Warum Wasser so kostbar ist“ ins Rennen, bei 

dem sie die Möglichkeit von Pflanzenhaltung mit 

„Superabsorbern“ (Kunststoffe, die Wasser speichern) 

erprobten, und wurden mit Platz 3 belohnt. 

Die MINT-Challenge ist ein Wettbewerb, bei dem 

heuer 153 Einrichtungen und über 900 Mädchen eingereicht 

haben. Sicherlich waren viele ausgezeichnete 

Projekte im Rennen – in so einem Starterinnenfeld 

ausgewählt zu werden, ist etwas ganz Besonderes. 

Anerkennung für die großartige Arbeit unserer 

Kindergärten gab es auch von gleich zwei Bundesminister:innen. 

Festliche Ehrung: Die Leiterin (re.) Nadine Junger und die 

Kinder aus dem ÖBB-Betriebskindergarten TIMI’S MINI 

MINTS, 10., Antonie-Alt-Gasse 2 – gemeinsam mit 

Magdalena Dossi von Science Pool (li.) 

Die Leiterin (li.) Monika Michal und die Kinder aus dem 

ÖBB-Betriebskindergarten TIMI’S MINI MINTS, 2., Lasallestraße 

5 – gemeinsam mit Magdalena Dossi von Science 

Pool, der Vizepräsidentin der Industriellenvereinigung 

Sabine Herlitschka, Arbeitsminister Martin Kocher sowie 

Frauenministerin Susanne Raab (v. l. n. r.) 

Nachhaltiges Lesen 

Einfach die Tasche aufklappen und sich ein spannendes Buch mitnehmen. Das können 

junge Leseratten ab sofort bei 8 Kinderfreunde-Kindergärten im 22. Bezirk. 

Denn die Kinderfreunde Donaustadt haben dort Büchertaschen befestigt, die von 

Wörkerei-Werkstätten produziert wurden. Alle Kinder des Bezirks sind eingeladen, 

sich dort Lesestoff herauszunehmen und Bücher, die anderen Kindern gefallen 

könnten, in die Tasche zu legen. Denn, so Daniela Gruber-Pruner von den Kinderfreunden 

Donaustadt: „Der leichte Zugang zu neuen Büchern soll möglichst vielen 

Kindern die fantastischen Entdeckungsreisen des Lesens ermöglichen.“ Die Bücher 

sind gut vor Wind und Wetter geschützt, weil in der Wörkerei-Werkstätte von 

Caritas und Volkshilfe arbeitssuchende Jugendliche die Taschen aus Werbeplanen 

geschneidert haben, die sonst weggeworfen worden wären. So finden Nachhaltigkeit 

und Lesevergnügen bestmöglich zusammen! 

Die acht Büchertaschen finden sich in der Donaustadt hier: Gunertweg 3, Am 

langen Felde 35/1–3, Esslinger Hauptstraße 77, Wulzendorfstraße 87, Georg- 

Bilgeri-Straße 13, Rennbahnweg 27, Kaposigasse 106, Langobardenstraße 122 A – 

Alois-Stacher-Haus 

v. l. n. r. Safije Eder-Jenuzi, MAS von der Wörkerei, die Kinder vom 

Kinderfreunde-Kindergarten Gunertweg mit ihrer Leiterin Doris 

Dvorak und Daniela Gruber-Pruner, Vorsitzende der Kinderfreunde 

Donaustadt haben die erste von acht neuen Büchertaschen vor dem 

Kinderfreunde-Kindergarten am Gunertweg 3 angebracht. 

Foto: Kinderfreunde Donaustadt 

8 

WIEN


Den Würmern ein Zuhause 

Was die einen gammelig finden, finden andere köstlich – also zumindest dann, 

wenn sie Würmer sind. Bei den Kinderfreunden gehen wir sehr sorgsam mit unserem 

Essen um und schmeißen möglichst nichts weg. Das ist selbstverständlich 

niemals hundertprozentig möglich. Das wissen auch die Kinder in unserem TIMI’S 

MINI MINTS-Betriebskindergarten der ÖBB am Praterstern im 2. Bezirk, wo das 

Jahresthema Umweltschutz und Nachhaltigkeit lautet. Also wollen die Kinder noch 

einen Schritt weiter gehen und auch die verdorbenen Speisen noch nutzen und sie 

sogar wieder in den Kreislauf unserer Ernährung zurückzuführen. Wie das geht? 

Auftritt der Wurmkiste! Die Kinder durften unter kundiger Anleitung aktiv werden 

und haben die Kisten selbst zusammengebaut, die den Würmern als Zuhause 

dienen sollen. Haben sie auch die Würmer selbst gesammelt? Nun, man braucht so 

um die 500 Würmer – die einzusammeln ist alles andere als einfach, insbesondere 

im Winter, wo sich die Tiere tief im Erdreich verstecken. Also wurden die speziellen 

Kompostwürmer gekauft. Die Kiste stinkt übrigens nicht und die Würmer kriechen 

auch nicht heraus. Warum auch? In der Kiste haben sie alles, was sie mögen, 

Dunkelheit, Wärme und viel zu fressen. So produzieren sie fleißig den äußerst 

nahrhaften Kompost, der dann im Sommer in den Hochbeeten des Kindergartens 

eingesetzt wird. So geht Nachhaltigkeit, so geht Umweltschutz! 

Der Kindergarten dankt den Kinderfreunden Leopoldstadt für die finanzielle 

Unterstützung dieses Projektes! 

Saphira, unser Therapiehund 

in der Lieblgasse 

Gestatten, Saphira mein Name. Ich bin ein schokoladefarbener Labrador und 

ausgebildeter Therapiebegleithund. Wie die meisten Hunde lasse ich mich gerne 

streicheln und ich liebe es, mit Karotten gefüttert zu werden – vermutlich, weil ich 

mit dem Osterhasen verwandt bin. Ich mag übrigens auch Käse. Vielleicht bin ich 

ja auch mit der Weihnachtsmaus verwandt. Die Kinder lernen mit mir viel über das 

Hundeleben, zum Beispiel, wie viele verschiedene Hunderassen es gibt und dass 

wir Hunde ganz unterschiedliche Berufe haben können. Oder dass wir Hunde vieles 

essen dürfen, aber auch nicht alles – weil, was Menschen schmeckt, kann für uns 

Tiere auch giftig sein. Das alles wissen die Kinder in unserem Kindergarten in der 

Lieblgasse (22. Bezirk) schon, die ich jeden Mittwoch und Freitag besuche. Nicht 

nur wir Hunde können übrigens gut schnuppern und so erkunde ich zusammen mit 

den Kindern ihre fünf Sinne. Wir wandern gemeinsam durch einen Hindernisparcours 

auf der Suche nach meinen Leckerlis. Wenn ein Kind sich zunächst noch ein 

bisschen vor großen Hunden fürchtet, dann kann es sich mir auch ganz langsam 

nähern. Wenn es will, kann es mich zunächst auch mit einer ganz langen Bürste 

streicheln. Da bleib ich ganz ruhig liegen, denn ich bin ja ein Therapiehund, der in 

eine besondere Hundeschule gegangen ist. Nach einer Weile trauen sich die Kinder 

dann schon näherzukommen. Um den richtigen Umgang mit Tieren zu lernen, 

haben die Kinder sogar einen Hundeführerschein gemacht – na bitte. Bis bald und 

„wuff“, wie wir Hunde zu sagen pflegen. Wir sehen uns, Pfote drauf! 

WIEN 

9


Ein Leuchtturm für die Vielfalt 

Im österreichischen Bildungssystem 

fristet die Elementarpädagogik immer 

noch ein ungerechtfertigtes Schattendasein. 

Dabei sind gerade die ersten 

Jahre entscheidend. Der Leuchtturmkindergarten 


zeigt, was in einem Kindergarten alles 

möglich ist. In den letzten Ausgaben 

haben wir die Projektleiterin Alexandra 

Csar im Interview vorgestellt, von der Eröffnung 

berichtet und das Eltern-Kind- 

Café besucht. Diesmal trifft die Kinder 

und Eltern die Bildungswissenschafterin 

Maria Fürstaller zum Gespräch. Ihr 

Arbeitsschwerpunkt ist der Bereich der 

Pädagogik der Vielfalt. 

Liebe Maria Fürstaller, Sie lehren an der 

FH Campus Wien Sozialmanagement in 

der Elementarpädagogik. Was ist das eigentlich? 

Das ist ein berufsbegleitendes Bachelorstudium 

für ausgebildete Elementarpädagog:innen 

mit Berufspraxis und Erfahrungen 

mit Leitungstätigkeiten. Den 

ersten Jahrgang gab es bereits im Studienjahr 

2014/2015. Als wir begonnen haben, 

waren wir der erste Hochschulstandort in 

Österreich mit diesem Studienangebot. 

In diesem Studium geht es einerseits um 

die Frage, wie Kinder in elementaren Bildungseinrichtungen 

so begleitet werden 

können, dass sich ihre Bildungs- und Entwicklungsprozesse 

möglichst gut entfalten 

können. Dazu zählt die pädagogische Beziehungsarbeit 

mit Kindern ebenso wie die 

Zusammenarbeit mit Eltern. Andererseits 

befassen wir uns im Studium auch mit Fragen 

zur Teamführung, zur Beratung oder 

zu Organisation und Leitung von Einrichtungen. 

Sie sind mit unserem Leuchtturmkindergarten 

vertraut. Was macht dieses Projekt 

aus Ihrer Sicht so besonders? 

Maria Fürstaller lehrt und forscht 

im Studiengang Sozialmanagement 

in der Elementarpädagogik an der 

FH Campus Wien. 

Ja, ich kenne das Projekt u. a. aus meiner 

Tätigkeit im Beirat. Damit ist auch 

schon eine erste Besonderheit des Projekts 

genannt: Es ist nämlich keine Selbstverständlichkeit, 

dass im Rahmen solcher 

Praxisprojekte „externe“ Personen mit 

unterschiedlichen Expertisen (aus der Forschung, 

der Aus- und Weiterbildung oder 

auch aus unterschiedlichen „angrenzenden“ 

Professionen) eingeladen werden, um 

das Projekt und dessen Verlauf kritisch 

zu betrachten und zu begleiten. Auf diese 

Weise können blinde Flecken, unhinterfragte 

Vorannahmen oder Selbstläufer in 

den Blick genommen werden. Eine weitere 

Besonderheit des Projekts liegt darin, dass 

es teilnehmend, anders gesagt, „partizipativ“ 

gestaltet ist. Das ist aus meiner Sicht 

vor allem im Hinblick auf das Thema Inklusion 

hoch bedeutsam: Erst wenn man 

an einem Prozess teilnimmt, indem man 

miteinander in Austausch und Diskussion 

auch über mögliche Schwierigkeiten ist, 

Foto: Lukas Pristouschek 

10 

WIEN

Foto: Michael Mazoh/Kinderfreundel 

kann Veränderung im Sinne einer Pädagogik 

der Vielfalt gelingen. Dafür braucht 

es ausreichend Zeit und auch eine Leitung, 

die dies entsprechend begleitet, damit die 

Veränderungen nicht verunsichern. 

Kindergärten sind zentrale Orte im Grätzel. 

Es gibt einen Wissensaustausch, aber 

auch Sorgen und Nöte werden an die 

Elementarpädagog:innen herangetragen. 

Der Leuchtturmkindergarten kann dank 

seines multiprofessionellen Angebots 

diese Rolle bewusst wahrnehmen. Gibt es 

zu diesem vernetzten Konzept bereits Erkenntnisse? 

Es gibt aus meiner Sicht viel Erfahrung aus 

der Alltagspraxis zur Frage, welche Bedeutung 

die Vernetzung oder eine Sozialraumorientierung 

für eine inklusive Bildungseinrichtung 

haben kann. Es liegen aber 

kaum Untersuchungen dazu vor. Nichtsdestotrotz: 

Eine wichtige Erkenntnis ist, dass niederschwellige 

Angebote, wie die Vernetzung 

von Eltern und frühen Hilfen, große Bedeutung 

haben. Fachkräfte müssen wissen, 

welche Unterstützungsangebote es gibt, 

und diese vermitteln können. Gleichzeitig 

müssen Mitarbeiter:innen im Kindergarten 

die Fähigkeit haben, mit Eltern gemeinsam 

herauszufinden, welche Unterstützung sie 

brauchen und welche Belastungen sie haben, 

wie zum Beispiel finanzielle, soziale, 

körperliche und psychische Belastungen. 

Das ist besonders wichtig für Familien, die 

mit vielen Problemen gleichzeitig zu kämpfen 

haben. 

Vielfalt und Inklusion in der Elementarpädagogik 

dürfen keine bloßen Schlagworte 

sein. Mit dem Soki*-Angebot soll auch 

Eltern von Kindern mit besonderen Anforderungen 

ein Angebot gemacht werden – 

nicht zuletzt, um zu zeigen, dass dies eine 

Bereicherung für alle sein kann. Wo liegen 

hier die Herausforderungen? 


organisatorischer Ebene – noch immer am 

medizinischen Modell von Beeinträchtigung 

und Behinderung orientiert ist. Das 

bedeutet ganz konkret, dass zusätzliche 

Unterstützungsformen – ob materieller 

oder personaler Natur – für die Kinder erst 

dann möglich sind, wenn eine Diagnose 

bzw. ein Befund vorliegt. Damit ist die Gefahr 

der Stigmatisierung und der Exklusion 

verbunden. Für die Alltagspraxis bedeutet 

das ganz konkret: Jede Kindergartengruppe 

müsste personell, organisatorisch sowie 

baulich so ausgestattet sein, dass alle Kinder 

gleichermaßen optimal in ihren Bildungs- 

und Entwicklungsprozessen begleitet 

werden können. Das würde bedeuten, 

vor allem auch zu fragen, was das „System 

Kindergarten“ benötigt, damit das möglich 

ist. 

Wie sehen Sie die Chancen, dass der 

Leuchtturm einen Beitrag zu dieser Veränderung 

leisten kann? 

Inklusion zu denken und umzusetzen bedeutet, 

dass Veränderungen auf verschiedenen 

Ebenen notwendig sind. Das betrifft 

die Arbeit mit den Kindern und Eltern im 

Alltag genauso wie gesellschaftliches Denken 

und bildungspolitisches Handeln. Ich 

hoffe sehr, dass das Projekt eine wirkliche 

Veränderung bewirkt. Zum Beispiel wäre 

es ein Erfolg, wenn Bildungspolitiker:innen 

sich dafür einsetzen, dass elementarpädagogische 

Einrichtungen personell, 

räumlich und organisatorisch so ausgestattet 

sind, dass eine Orientierung am medizinischen 

Modell von Behinderung nicht 

mehr nötig ist. 

Interview Frank Jödicke 

Illustration: Karin Blum 

Eine große Herausforderung besteht darin, 

dass die Elementarpädagogik in Österreich 

– jedenfalls auf institutioneller sowie 

*Soki = Sonderkindergartenpädagoge:in 

WIEN 

11


Fanfarenklänge im Hort 

Eine Zugposaune ist ein großes, langes und eher unhandliches Instrument. Man 

muss es (mit Hilfe) hochwuchten und das Mundstück zum Mund halten. Jetzt die 

Lippen schürzen und kräftig blasen. Nanu, was ist das? Zunächst nichts und dann 

etwas, das ein bisschen nach Pups klingt. Hmmm, ein Blechblasinstrument zu 

dem ihm innewohnenden Wohlklang zu verleiten, ist kein einfaches Unterfangen. 

Deshalb haben die Kinder der Hortgruppe 1 in der Georg-Bilgeri-Straße im 22. Bezirk 

im Rahmen ihres Jahresschwerpunktes Musik kundige Hilfe bekommen. Der 

Profimusiker Peter Kautzky hat den Hort ehrenamtlich besucht und dabei einige 

Instrumente mitgebracht: nicht nur die Posaune, sondern auch Klarinette, Saxofon, 

Querflöte, Trompete und die besonders große Tuba. Die Kinder bekamen die 

Instrumente vorgespielt und durften ihren besonderen Klang kennenlernen. Dabei 

konnten sie die überraschend unterschiedlichen Lautstärken und Klangfarben 

entdecken. So lernten sie auch den Unterschied zwischen Blech- und Holzblasinstrumenten 

kennen. Faszinierend: Wenn ein Instrument aus Blech geformt ist, 

kann es trotzdem ein Holzblasinstrument sein, wie beispielsweise das Saxofon. 

Denn entscheidend ist, wie der Ton erzeugt wird, ob durch ein blechernes Mundstück 

oder ein vibrierendes Holzplättchen. Am Ende durften die Kinder auch selbst 

in die Kinderposaune hineinblasen. Arme hoch und los geht’s. Wer kann, der kann, 

und mit etwas Übung entstand der satte Posaunenklang mitten im Raum. 

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12 

WIEN


Die Freude am Lesen schenken 

Lesen ist ein Genuss und hat eine beinahe magische Wirkung, weil das Lesen 

Menschen miteinander verbindet und sie zugleich unabhängig voneinander 

macht. Die Welt ist wild und schön, aber auch ganz schön verwirrend. Wer liest, 

darf sich zurückziehen und allein mit seinen Ideen und Gedanken sein. Die Fantasie 

wird angeregt und jeder Mensch, der liest, baut sich seinen eigenen kleinen Ort im 

Kosmos. Kurzum, das Lesen gehört zu den schönsten Dingen, die es gibt, und die 

Kinder lernen es am besten durch Vorlesen. Genau dafür setzen sich die Kinderfreunde 

mit unterschiedlichen Projekten ein. 

Ein Beispiel ist unser Kindergarten 14., Salisstraße 2. Einmal in der Woche kommt 

die „Lese-Oma“ Greta aus dem nahegelegenen Pflegewohnhaus Baumgarten zu 

Besuch. Dann wird das Lesen im wahrsten Sinne zu einem Spaß für Jung und Alt. 

Manche der Geschichten, die Greta liest, standen bereits in Büchern geschrieben, 

als sie selbst noch ein kleines Kind war, und werden noch in Büchern zu lesen sein, 

wenn die heutigen Kindergartenkinder so alt sind wie Greta jetzt. Bücher und ihre 

Geschichten warten auf die Menschen, die sie lesen werden, und sind auch dann 

noch da, wenn TikTok-Channels längst vergessen sind. 

Um den Kindern die Faszination Buch näherzubringen, hat der Pädagoge, Schauspieler 

und Puppenspieler Robert Winklehner sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: 

das „Kinderbuch-Kino“. Regelmäßig schaut er in unserem Kindergarten in 

der Oelweingasse (15. Bezirk) vorbei und projiziert, während er vorliest, die Seiten 

aus den Büchern an die Wand. Er erweckt Figuren aus dem Buch mit Handpuppen 

zum Leben und macht so aus den Bilderbüchern ein ganz großes Mitmachkino. 

Den Kindern wird bewusst: Lesen und Vorlesen ist die Einladung zum Theater ihrer 

eigenen Fantasie und zwischen Buchdeckeln liegen neue Welten verborgen. 


Was bei einem Flohmarkt 

alles gelernt werden kann 

Flohmärkte sind groß in Mode, warum also nicht einmal einen im Kindergarten 

veranstalten? Ganze 11 Schlaumäuse, so werden die Kinder aus dem verpflichtenden 

letzten Kindergartenjahr im Haus Schartlgasse im 23. Bezirk genannt, haben 

mit jeweils einem Elternteil am Kindergarten-internen Flohmarkt teilgenommen. 

Der Kindergarten stellte Raum und Tische zur Verfügung. Der höchste Wiederverkaufswert 

war mit 8 € als allgemein gültige Obergrenze festgelegt. 

Bei diesem Flohmarkt lernten die Kinder einiges über Nachhaltigkeit und den 

Umgang mit Geld. 

Dabei konnten sie auch erstmals ihr „Verhandlungsgeschick“ ausprobieren. 

Teilnehmende Eltern erzählten, dass sie gemeinsam mit den Kindern die zu verkaufende 

Ware aussortierten, um sich die Wertschätzung für das Spielmaterial 

bewusst zu machen. Neben all dem Lernen hat der Flohmarkt allen teilnehmenden 

Schlaumäusen und ihren Eltern viel Spaß gemacht. Wir freuen uns jetzt schon auf 

eine Fortsetzung dieses schönen, nachhaltigen Projekts! 

WIEN 

13


V. l. n. r.: Bastian Holzschuh, Pädagoge im Kindergarten Museumsquartier, 

Manuel Hernandez, inklusiver Elementarpädagoge im 

Kindergarten Vorgartenstraße, Stephan Lenz, Elementarpädagoge 

im Kindergarten Handelskai und Maximilian Schwarz, Assistent im 

Kindergarten Grinzinger Allee 


Vielfältige Vorbilder & lackierte Fingernägel 

Aus der Entwicklungsforschung wissen 

wir, dass ein breites Feld an Vorbildern 

wichtig für die Entwicklung von Kindern 

ist. Deshalb arbeiten in den Kindergärten 

und Horten der Wiener Kinderfreunde 

nicht nur weibliche Pädagoginnen. 

Mit vier unserer männlichen Pädagogen 

hat sich die Kinder und Eltern zum Gespräch 

getroffen, um mit ihnen über ihre 

Rolle in der Elementarpädagogik und 

ihren Alltag in Kindergarten & Hort zu 

sprechen. 

Noch immer wird von vielen die Elementarpädagogik 

als ausschließlich weibliches 

Arbeitsfeld gesehen. Was hat euch bewogen 

im Kindergarten und Hort zu arbeiten? 

Bastian: Ich habe die Elementarpädagogik 

im Zivildienst kennengelernt und hatte vorher 

schon ehrenamtlich mit Kindern gearbeitet 

und das hat mir viel Spaß gemacht. 

Also war der Schritt in diese Richtung für 

mich logisch. 

Maximilian: Ich habe auch durch den Zivildienst 

in die Arbeit im Kindergarten „hineingeschnuppert“. 

Neben der Arbeit mit den 

Kindern war für mich die Vielfältigkeit des 

Berufs ausschlaggebend, in diesem Bereich 

arbeiten zu wollen. 

Manuel: In El Salvador wollte ich Kinderund 

Jugendpsychologe werden. Als ich nach 

Österreich gezogen bin, studierte ich Psychologie 

und arbeitete nebenbei als Babysitter. 

Da hab ich gemerkt, dass der Kindergarten 

ein wichtiger Ort ist, um mit Kindern 

intensiv zu arbeiten. Hier wird viel bewirkt. 

Anschließend habe ich die Soki*-Ausbildung 

gemacht. Da habe ich unter anderem sehr 

viele therapeutische Ansätze kennengelernt, 

die im pädagogischen Alltag nützlich sind 

und mich zum Ausprobieren motivieren. 

Stephan: Ich bin früh in die Rolle des Betreuers 

in Kinder- und Jugendgruppen hineingewachsen. 

Meine Eltern haben mir dann 

von einer passenden Schule, der BAKIP 

(heute BAfEB) erzählt. Nach dem Schulabschluss 

konnte ich mir erst nicht vorstellen, 

wirklich im Kindergarten zu arbeiten. Mittlerweile 

bin ich seit über zehn Jahren in der 

Elementarpädagogik und mache gerade die 

Management- und Leitungsausbildung. 

Wenn ein Mann ein weinendes Kind tröstet, 

ist das für viele noch immer etwas Besonderes, 

warum ist das so? 

Bastian: Ich habe lange Zeit gemeinsam 

mit einem Kollegen in der Kinderstube gearbeitet. 

Und da war auch zuerst die Frage, 

ob das geht, dass zwei Männer eine Gruppe 

leiten. Aber unsere Bereichsleiterin meinte: 

Warum nicht? Wir waren ein gutes Team, 

bei uns in der Gruppe wurde immer gelacht. 

Auf einem Elternabend fragte uns 

dann einmal eine Mutter, wann kommt 

denn endlich die Pädagogin? Gewisse Rollenbilder 

halten sich einfach lange … 

Maximilian: Viele Menschen haben noch 

immer das klassische Rollenbild im Kopf. 

Männer sind auch im Kindergarten noch 

immer ungewöhnlich und unterrepräsentiert. 

Leider gibt es auch Schauergeschichten 

über Männer und manchmal auch Beschuldigungen. 

Ich habe auch so eine Beschuldigung 

durchleben müssen. Da gewinnt man 

dann nochmals einen anderen Blick auf das 

Ganze. 

Erzähl bitte davon … 

Maximilian: Es gab einen schlimmen Vorwurf 

eines sexuellen Übergriffes, entstanden 

durch eine Mutter, die in meiner Gegenwart 

einen Konflikt mit einer Kollegin hatte. 

Dann geschah lange nichts und plötzlich 

gab es diesen Vorwurf gegen mich. Ich wurde 

freigestellt. Es gab viele Gespräche mit 

dem Magistrat und der Polizei. Die Zeit war 

fordernd, aber ich erhielt sehr viel Rückhalt 

von anderen Eltern, die sich für mich eingesetzt 

haben. Schließlich wurde bewiesen, 

dass der Vorwurf nichtig ist. Die Angelegenheit 

war der erste große Prüfstein für unser 

Kinderschutzkonzept. Darin geht es ja auch 

darum, wie man mit solchen Vorwürfen 

umgeht, welche Behörden wann eingeschaltet 

werden, wie die Kinder begleitet und die 

Eltern informiert werden. Das muss mit hoher 

Transparenz geschehen, gleichzeitig soll 

nicht mehr Sorge entstehen als notwendig. 

Da das Kinderschutzkonzept laufend eva- 

*Soki = Sonderkindergartenpädagoge:in 

14 

WIEN


luiert und verbessert wird, wurde ich in die 

Verbesserung der Prozesse anhand meiner 

Erfahrungen mit einbezogen. 

Manuel: Als es im letzten Jahr Verdachtsfälle 

in städtischen Kindergärten gab, war das 

auch bei uns im Team ein Thema. Schließlich 

sind wir der Kinderfreunde-Kindergarten 

mit den meisten männlichen Kollegen, 

von der Anzahl her. Den Eltern ist das 

männliche Bild bei uns vertraut – auch weil 

die Beziehungen so vertrauensvoll sind. Da 

wurden wir nie in Frage gestellt. Wenn es 

hingegen im Team nur einen einzigen Mann 

gibt, ist das vielleicht etwas schwieriger. 

Maximilian: Ja, bis zu diesem Verdachtsfall 

fanden die Eltern einen männlichen Kollegen 

im Haus bereichernd. 

Stephan: In unserem Team waren wir zeitweilig 

zu dritt, im Moment bin ich der einzige 

Mann. Je mehr gute und vertrauensvolle 

Beziehungen aufgebaut werden konnten, 

desto geringer ist die Gefahr, dass ein Verdacht 

oder Vorwurf entsteht. Wir achten 

auch darauf, dass Gruppen möglichst offen 

sind, dass es keine versteckten Orte gibt, 

wo etwas passieren kann. Auch aus Eigenschutz, 

denn wenn Einsicht herrscht, kann 

nichts behauptet werden, das nicht stimmt. 

Ich habe vor unserem Interview mit einer 

Leiterin gesprochen und sie meinte, die 

Anwesenheit von Männern verändert die 

Einrichtung beträchtlich, und das im guten 

Sinn. 

Manuel: Ja, die Kolleginnen sagen uns: „Ihr 

gebt uns das Gefühl: Hey mach mal, das 

wird schon.“ Aber ich weiß gar nicht, ob es 

damit zusammenhängt, dass wir Männer 

sind. 

Stephan: Die Frage ist natürlich schwierig, 

ob Männer in der Elementarpädagogik gravierend 

anders agieren als Frauen. Ich bin 

ein offener Typ, ich sage gerade heraus, was 

ich mir denke. Aber ist das wirklich so, weil 

ich ein Mann bin? Es gibt Frauen, die agieren 

genauso. 

Beobachtet ihr, dass sich die Gesellschaft 

ändert, was die Rollenzuschreibungen betrifft? 

Stephan: Die Gesellschaft ändert sich, aber 

mitunter nur langsam. Obwohl es nicht 

unsere Aufgabe als Pädagogen ist, mit Eltern 

gesellschaftspolitische Fragen zu diskutieren, 

müssen wir manchmal Position 

beziehen – im Sinne der Kinder und gegen 

Rollenklischees. Wenn wir etwa gefragt 

werden, warum sich ein Bub die Fingernägel 

lackiert, „das machen Männer doch 

nicht …“ Da können wir im Kindergarten, 

weil wir viel näher dran sind als etwa in der 

Schule, noch viele Denkanstöße gegen Klischees 

liefern. 

Manuel: Eines der Kinder sagte einmal mit 

Blick auf meine Fingernägel: „Männer dürfen 

sich nicht die Fingernägel lackieren!“ 

Als ich ihn fragte: „Warum denkst du, ist 

das so?“ Meinte er: „Weil mein Papa das gesagt 

hat.“ – „Dann erzähl deinem Papa, der 

Manu macht das auch.“ Nach einer Weile 

wird das dann auch für diejenigen normal, 

die sich erst mit lackierten Fingernägeln bei 

Männern schwer getan haben. Und natürlich 

hilft auch ein wenig Humor. Letzten 

Fasching haben zum Beispiel einige der 

männlichen Pädagogen in unserem Kindergarten 

Prinzessinnenkleider getragen. Das 

war dann der Punkt, ab dem die Eltern begonnen 

haben, das entspannter zu sehen. 

Stephan: Manches an Steretoypen ist aber 

auch einfach naturgegeben. Ich habe kein 

Problem damit, herangezogen zu werden, 

wenn es darum geht, schwere Gegenstände 

zu tragen. Ich bin eben stärker als viele Kolleginnen. 

Oder wenn wir auf einem Spielplatz 

mit mehreren Gruppen sind und ich 

die Kinder rufe, dann stehen bei mir mehr 

Kinder, als in meine Gruppe gehören, einfach 

weil meine Stimme so laut ist. 

Haben es Männer tatsächlich in dieser Gesellschaft 

leichter? 

Stephan: Als ich mich mit 14 für die BA- 

KIP entschied, da war mir das peinlich und 

ich habe es nicht herausposaunt. Auch weil 

ich gewusst habe, es kommen blöde Fragen. 

Ich hatte sogar einen Lehrer damals, der 

mich vor der Klasse darauf angesprochen 

hat, ob ich das „männlich finde“. Und ich 

habe ihn gefragt, ob er es männlich findet, 

Musik- und Religionslehrer zu sein. (Alle 

lachen.) Auf die Antwort war ich stolz. 

Bastian: Wenn Frauen Automechanikerinnen 

werden, dann ist es was Besonderes und 

die haben durchaus Vorteile in ihrer Ausbildung 

und bei Bewerbungen. Das ähnelt 

dann schon auch den Vorteilen, die wir 

Männer im Kindergarten haben. Wenn ein 

Mann als Ruhepol wahrgenommen wird, 

dann liegt das vielleicht auch daran, dass 

wir mit Emotionen anders umgehen. Das 

entstand sicher an dem Muster, dass es von 

Burschen weniger akzeptiert wird, wenn sie 

weinen, als von Mädchen. 

Maximilian: Viele Rollenbilder brechen heute 

aber ein wenig auf. Dank der LGBTQ+- 

Community passiert da viel Positives. Die 

Leute trauen sich heute eher von klassischen 

Rollenklischees abzuweichen – einfach zu 

sein und zu leben, wie sie sind. Dazu gehört 

auch, zu weinen, wenn man traurig ist. 

Früher wurden Emotionen mit den blöden 

Sprüchen öfter abgebremst. 

Manuel: Ich versuche in meiner Gruppe 

auch kollektiv zu weinen: Ein Kind vermisst 

seine Freundin und ich weine mit. Auf die 

Frage „Warum weinst du?“ antworte ich: 

„Weil ich sehe, dass das Kind traurig ist.“ 

Emotionen zu teilen ist wichtig. Manchmal 

habe ich das Gefühl, dass der Rahmen, um 

Gefühle zu leben, für manche Kinder in 

ihrem Umfeld nicht gegeben ist. Auch hier 

können wir gegensteuern und dem Kind 

diesen Rahmen geben. 

Seid ihr glücklich, diesen Beruf gewählt 

zu haben? 

Manuel: Sehr, es gibt so viele wunderbare 

Momente. Erst kürzlich sagte ein Kind auf 

die Frage, ob es ein Bub oder ein Mädchen 

ist: „Manu, ich bin ein Mensch.“ Drei Tage 

später habe ich nachgefragt und das Kind 

blieb dabei. Das hat die anderen Kinder 

beeindruckt, sie fanden die Antwort auch 

gut. Ein Kind meinte dann, aber manchmal 

bin ich ein Affe. (Alle lachen.) 

Das Gespräch führte Frank Jödicke 

WIEN 

15

Entgeltliche Einschaltung 

D A M I T S I E 

I H R E W O H N U N G 

B E H A L T E N 

Niemand soll die Wohnung verlieren müssen: 

Das Einfrieren der Gemeindebaumieten 2024 und 2025 und die Wohnbeihilfe NEU geben daher Halt in 

schwierigen Zeiten. Seit 1. März 2024 kann die Wohnbeihilfe Neu beantragt werden. 

Mehr Infos über alle Unterstützungsmöglichkeiten für Gemeindebaumieter*innen auf wienerwohnen.at/hilfe 

Sollten Sie Betroffene kennen, bitte weitersagen - helfen Sie uns beim Helfen! 

Service-Nummer 05 75 75 75 

wienerwohnen.at

BERATUNG 

Welchen Informationen 

können wir im 

Internet vertrauen? 

Foto: Freepik 

Österreichs Jugendliche stecken beim 

Umgang mit Informationen im Internet 

in einem Dilemma: Sie informieren sich 

zu Alltagsthemen vor allem online und 

über soziale Medien. Aber sie vertrauen 

den dort bezogenen Informationen 

kaum, wie eine Studie der Plattform 

Saferinternet.at zeigt. Es gibt große 

Wissenslücken und Probleme bei der 

Bewertung von Informationsquellen. 

Oftmals ist es sehr schwer zu beurteilen, ob 

Nachrichten echt oder sogenannte „Fake 

News“ sind. Fake News sind falsche oder 

irreführende Informationen. Sie werden 

absichtlich verbreitet, um Menschen zu 

täuschen, Meinungen zu manipulieren 

oder bestimmte Themen zu fördern. Auch 

die Unterscheidung zwischen echten Nachrichten 

und Werbung wird im Netz immer 

schwieriger. 

DEN UNTERSCHIED ERKENNEN 

In der offenen Kinder- und Jugendarbeit ist 

das immer wieder Thema und wir unterstützen 

junge Menschen dabei, diese Einordnung 

einfacher zu machen – etwa in 

den Computer-Clubhäusern der Wiener 

Kinderfreunde aktiv. Auch das Parkbetreuungsteam 

unseres Kinder- und Jugendtreffs 

am Cizekplatz im 22. Bezirk beschäftigt 

sich regelmäßig mit digitalen Medien und 

Medienkonsum. Gemeinsam mit den Kindern 

und Jugendlichen werden Fragen diskutiert 

wie: „Was sind ‚Fake News‘ genau?“, 

„Wie erkennt man sie?“ und „Warum ist 

das eigentlich wichtig?“. Die bisherigen Erkenntnisse 

wurden auf einem großen Plakat 

festgehalten. 

Auch Eltern und Obsorgeberechtigte können 

viel tun, um junge Menschen beim 

Erkennen von Fake News zu unterstützen. 

Die Plattform Saferinternet.at bietet viele 

wertvolle Tipps und Anleitungen dazu 

unter: saferinternet.at/themen 

• Klären Sie Ihre Kinder über vertrauenswürdige 

Quellen auf und sprechen Sie im 

Familienalltag immer wieder über den 

Wahrheitsgehalt von Informationen. 

• Begleiten Sie Ihr Kind. Hinterfragen Sie 

gemeinsam mit ihm schon früh Informationen, 

Bilder, Videos und Werbung und 

zeigen Sie ihm so, worauf es bei der Bewertung 

von Inhalten achten sollte. 

• Achten Sie auf Ihre Vorbildrolle. Integrieren 

Sie verlässliche Informationsquellen 

wie Tageszeitungen oder öffentlichrechtliche 

Fernseh- und Radiosender in 

Ihren Alltag und schauen Sie gemeinsam 

Nachrichten (z. B. spezielle Kindernachrichten) 

an. 

• Helfen Sie bei der richtigen Onlinesuche. 

Achten Sie darauf, dass Ihr Kind geeignete 

Suchmaschinen kennt (z. B. spezielle 

Kinder-Suchmaschinen) und üben Sie, 

wie man Suchbegriffe richtig formuliert 

und Suchergebnisse kompetent bewertet. 

• Üben Sie die Bewertung von Quellen. 

Zeigen Sie Ihrem Kind, woran es gute 

Quellen erkennen kann, und erklären 

Sie ihm, warum es wichtig ist, Onlineinhalte 

immer mit mehreren Quellen zu 

vergleichen. 

• Üben Sie das Überprüfen von Bildern. 

Besprechen Sie mit Ihrem Kind das Thema 

Bildbearbeitung und zeigen Sie ihm, 

wie es mittels umgekehrter Bildersuche 

den Ursprung eines Bildes überprüfen 

kann. 

• Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind Faktenchecker-Seiten 

wie Mimikama.at oder 

Correctiv.org kennt, um Fake News 

selbst überprüfen zu können. Solche Faktenchecker-Seiten 

gibt es auch in anderen 

Sprachen! 

• Besprechen Sie das Thema Internetbetrug. 

Erklären Sie Ihrem Kind, was Fake- 

Shops und Phishing-Mails sind, und 

sprechen Sie über gefälschte Gewinnspiele 

sowie mögliche Betrugsversuche 

von Onlinebekanntschaften. 

• Seien Sie geduldig. Zeigen Sie Verständnis, 

wenn Ihr Kind zunächst Schwierigkeiten 

hat, Onlinequellen einzuschätzen. 

Damit Informationskompetenz zur Routine 

wird, braucht es Übung – versichern 

Sie Ihrem Kind, dass es mit der Zeit dazulernen 

wird, und unterstützen Sie es 

dabei. 

Carola Edinger 

Pädagogische Koordination der 

Wiener Kinderfreunde aktiv 

WIEN 

17

BERATUNG 

Foto: Freepik 

Überforderung akzeptieren 

Das Leben mit Kindern ist schön, und 

auch immer wieder eine Herausforderung. 

Hilfreich kann der Austausch 

über Sorgen und Nöte sein. Die Eltern- 

Kind-Cafés der Wiener Kinderfreunde 

sind hier genau das Richtige. 

Die meisten Eltern können sich vermutlich 

an den Moment erinnern, als sie mit ihrem 

neugeborenen Kind nach Hause gekommen 

sind. Dieser Augenblick ist fraglos schön 

und besonders, er ist aber auch nicht frei 

von einer gewissen Furcht. Hebamme, Verwandte 

und Bekannte haben davon erzählt, 

was die jungen Eltern erwarten würde. Aber 

die konkrete Situation ist etwas ganz anderes. 

Ein wenig fühlt es sich so an, als wäre man 

nach der Rückkehr aus dem Krankenhaus 

von Ärzt:innen und Pflegepersonal alleingelassen 

worden. Allein mit einer Aufgabe, 

für die es kein Trockentraining und keinen 

Probedurchlauf gibt. Die meisten Eltern fragen 

sich früher oder später: Wie sollen wir das 

nur schaffen? Insbesondere, wenn man morgens 

um vier allein mit einem Säugling in der 

Küche sitzt, der einfach nicht zu schreien aufhört. 

Sicherlich, da muss man durch und wird 

das schon irgendwie schaffen – aber man 

muss es nicht unbedingt allein schaffen. 

Das gilt vor allem, wenn innerlich Hormone 

alles auf den Kopf stellen und äußerlich 

gesellschaftliche Erwartungen turmhoch 

neben der Wiege aufragen. Denn schließlich 

hätten Eltern doch das schönste Geschenk 

erhalten und sie sollten nun auch 

zeigen, wie sehr sie dies schätzen. Alles 

andere wäre doch undankbar, nicht wahr? 

VERSTECKTE HILFERUFE 

Nicht allen gelingt es, diese, fast unumgängliche, 

Überforderung anzuerkennen 

und sich, wenn nötig, aus eigener Kraft 

Hilfe zu holen. Manchmal senden Eltern 

nur versteckte Hilferufe aus. Wer diese 

von außen beobachtet, braucht Fingerspitzengefühl. 

Schließlich sollten Ratschläge 

nur dann gegeben werden, wenn man darum 

gebeten wird. 

Spätestens an diese Stelle wird deutlich, 

wie sehr das intime Familienleben mit gesellschaftlichen 

Aufgaben verwoben ist. 

Die bestmöglichen Erziehungsangebote 

und auch der Schutz von Kindern ist die 

Aufgabe aller, nur darf das Bemühen darum 

kein Übergriff werden. Insbesondere 

aus dem Ausland zugezogene Familien 

fühlen sich in einem gesellschaftlichen 

Klima, in dem politisch Misstrauen geschürt 

wird, viel zu oft auf dem Prüfstand. 

Wer hilft, bewertet damit nicht den Erziehungsstil 

in einer anderen Familie, der 

durchaus kulturell unterschiedlich sein 

kann, sondern bietet Unterstützung bei 

Überforderung. 

IST ES HEUTE SCHWIERIGER? 

Es ist deshalb auch schwer einzuschreiten, 

wenn begründete Befürchtungen bestehen, 

insbesondere bei Menschen, die man 

kaum kennt. Die Problematik überforderter 

Eltern ist eine gesamtgesellschaftliche 

Aufgabe. Die Kernfamilien leben heute in 

Österreich viel isolierter, weil sich größere 

Familienstrukturen, insbesondere in der 

Stadt, aufgelöst haben. Die großen Familienverbände, 

die es vor hundert Jahren 

noch gab, in denen Kinder nicht nur die 

Eltern, sondern auch Tanten, Onkel, Cousinen 

und Co. als unmittelbare Bezugs- 

18 

WIEN

BERATUNG 

Wer in krisenhaften Situationen Unterstützung benötigt, kann sich kostenlos 

und auf Wunsch anonym an eine unserer sechs Familienberatungsstellen 

wenden. Um Wartezeiten zu vermeiden, bitte um Terminvereinbarung. Die 

Beratungen können, auf Wunsch, auch anonym stattfinden. 

kinderfreunde.at/angebote/familienberatung 

Starke Eltern, starke Kinder 


Sigrid Spenger 

Leitung Familienakademie 

Unsere Eltern-Kind-Cafés sind für alle Eltern mit ihren Kindern von null bis drei Jahren offen und mehrheitlich 

kostenfrei, wir freuen uns über freiwillige Spenden. Bei den regelmäßigen Treffen, einmal pro Woche, 

stehen vor allem der Erfahrungsaustausch und das Vernetzen untereinander im Mittelpunkt. In den Gruppen 

werden mehrere Sprachen gesprochen und viele Themen rund um Erziehung behandelt, aber auch beispielsweise 

das Bildungssystem in Österreich, Mehrsprachigkeit, Integration und interkulturelles Zusammenleben. 

In unseren Eltern-Kind-Cafés fördern wir die Kontaktaufnahme und Vernetzung der Eltern untereinander und 

stellen einen geschützten Raum und Rahmen zur Verfügung, in dem auch über schwierige Themen gesprochen 

werden kann. Mit unseren Elternbildungsangeboten ermutigen wir Eltern, sich mit ihrer Kindererziehung proaktiv 

und reflektiv auseinanderzusetzen. In der Reflexion mit dem Erziehungsverhalten, sowie mit der eigenen 

Erziehung, wollen wir besonders die Stärken und Ressourcen der Eltern hervorheben und stärken. 

Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Eltern und Tipps von zertifizierten – meist mehrsprachigen 

– Elternkindgruppen-Leiter:innen finden Sie in den Eltern-Kind-Cafés der Kinderfreunde. Ein neues 

hat kürzlich im Familienzentrum „friends“ der Kinderfreunde Leopoldstadt eröffnet (friends2.at). 

kinderfreunde.at/angebote/eltern-kind-cafes 


punkte hatten, einfach weil alle im selben 

Haus oder Ort lebten, sind weitgehend 

verschwunden. Wie schwierig ist es aber 

erst für Menschen mit Fluchterfahrung, 

die oftmals ihren ganzen Familienverband 

verloren haben? 

Hier muss die Gesellschaft einspringen 

und Unterstützungsformen finden. So verstehen 

auch die Kinderfreunde ihre Aufgabe. 

Eine Antwort auf diese Herausforderungen 

liegt darin, Orte zu schaffen wie 

unsere Eltern-Kind-Cafés. Dort können 

sich junge Eltern austauschen, ihre Überforderung 

ansprechen und vielleicht ganz 

konkrete Unterstützungsangebote organisieren 

– das muss oftmals nicht mehr sein, 

als dass einmal jemand die Kleine vom 

Kindergarten mitnehmen kann, um die 

Eltern ein wenig zu entlasten. 

BESUCH IM ELTERN-KIND-CAFÉ 

Übrigens müssen diese Einrichtungen sozialstaatlich 

auch entsprechend finanziert 

werden. Die Kinderfreunde erhalten seit 

22 Jahren für die Ausrichtung ihrer Eltern-Kind-Cafés 

die gleiche Förderungssumme 

und zugleich wurden die gesellschaftlichen 

Aufgaben immer größer. Die 

Cafés sind eine lohnende Investition in 

den Kinderschutz, weil sie eben jene Orte 

sind, die Menschen erlauben, ihre Überforderung 

mit dem Elterndasein anzusprechen 

und ihnen die Chance auf fachkundige 

Hilfe und auf die Solidarität anderer 

Eltern geben. 

Mit den Treffs der Eltern-Kind-Cafés haben 

die Kinderfreunde seit Jahrzehnten 

ein gut etabliertes und niederschwelliges 

Angebot geschaffen. Die Eltern-Kind- 

Cafés sind Orte, an denen Menschen einander 

begegnen, die in ähnlicher Lage 

sind. Da braucht es oft nicht viele Worte, 

man erkennt einander, man versteht einander, 

vielleicht auch die besonderen Herausforderungen 

und Überforderungen. 

Das Eltern-Kind-Café ist zugleich auch 

ein Ort, an dem Klassengrenzen überwunden 

werden. Die Ärztin sitzt mit der Reinigungskraft 

zusammen, die vielleicht nur 

gebrochen Deutsch spricht. Und alle verbindet 

das Wissen, dass es mit den Kleinen 

nicht immer easy ist – und gleichzeitig 

die Freude am Kind und am Elterndasein. 


WIEN 

19

Jährlich 

4 % fix 

für die ersten 

4.000 Euro!* 

4 % Sparefroh 

Sparen 

Ob regelmäßige Sparbeträge der Eltern, kleine 

Geldgeschenke von Oma und Opa oder eigene 

Ersparnisse Ihres Kindes – alles kann auf das 

4 % Sparefroh Sparen überwiesen werden. 

* Laufzeit: max. bis zum 10. Geburtstag des Kindes. Guthabenverzinsung: 

bis 4.000 Euro 4 % p. a. fix, darüber hinaus 0,010 % p. a. 

fix. Nach dem 10. Geburtstag wird das gesamte Guthaben mit 

0,010 % p. a. fix verzinst. Pro Kind kann das 4 % Sparefroh Sparen 

nur einmal abgeschlossen werden, und zwar ausschließlich von 

der gesetzlichen Vertreter:in. Maximale Einlagenhöhe 15.000 Euro. 

erstebank.at

BERATUNG 

Foto: Freepik 

Babys aus Japan und Österreich 

nehmen unterschiedlich wahr 

MEIN KIND BESSER VERSTEHEN – UNSERE SERIE – TEIL 23 

Erstaunlich, aber wahr: Menschen aus 

verschiedenen Kulturen nehmen die 

Welt zum Teil ganz unterschiedlich wahr. 

Besonders gut belegt ist das bei der Wahrnehmung 

von Bildern und Szenen. Menschen 

aus Nordamerika und Europa fokussieren 

ihre Aufmerksamkeit meistens 

auf Objekte im Vordergrund und bekommen 

gar nicht mit, was am Rand oder im 

Hintergrund passiert. Menschen aus asiatischen 

Ländern nehmen dagegen die gesamte 

Szene wahr. Sie beschreiben Bilder 

daher ganz anders und erinnern sich an 

mehr Details aus dem Hintergrund. Frühere 

Studien haben das schon bei 7 bis 8 

Jahre alten Kindern aus Kanada und Japan 

gezeigt. Woher aber kommt dieser Unterschied 

in der visuellen Wahrnehmung? 

Wir vermuteten, dass Babys schon früh in 

ihrer Aufmerksamkeit von ihren Bezugspersonen 

beeinflusst werden. Beispielsweise 

könnten Eltern aus verschiedenen Kulturen 

beim gemeinsamen Bilderbuchlesen 

auf unterschiedliche Dinge zeigen und dadurch 

langfristig beeinflussen, worauf ihre 

Kinder von sich aus achten. Wir führten 

daher eine Studie in Österreich und Japan 

durch, um genau das zu testen. 

Wir luden 35 Mütter mit ihren zwölfmonatigen 

Babys in Wien und 36 Mütter und 

Babys in Kyoto ein, gemeinsam Bilder anzuschauen. 

Die Bilder bestanden jeweils 

aus einem natürlichen Hintergrund, z. B. 

einem Korallenriff, und einer hervorstehenden 

Sache im Vordergrund, z. B. einem 

Clownfisch. Zunächst durften die Babys 

die Bilder einfach anschauen, während wir 

ihre Gehirnaktivitäten mittels Elektroenzephalogramms 

erfassten. Danach baten 

wir die Mütter, die Bilder mit ihrem Kind 

gemeinsam anzusehen und jeweils auf eine 

Sache mit dem Finger zu deuten, die sie 

sich aussuchen durften. Zuletzt schauten 

die Babys die Bilder noch einmal ohne die 

Mütter an. 

FRÜHE KULTURELLE UNTERSCHIEDE 

Das Ergebnis war faszinierend: Bereits im 

zarten Alter von zwölf Monaten beobachteten 

wir einen kulturellen Unterschied. Die 

Wiener Babys schauten von Anfang an vor 

allem auf die Objekte im Vordergrund. Die 

Babys aus Kyoto beachteten hingegen auch 

den Hintergrund. Zudem bestätigte sich 

unsere Vermutung, dass Mütter aus Österreich 

und Japan die Aufmerksamkeit ihrer 

Kinder unterschiedlich beeinflussen. Während 

die meisten Wiener Mütter fast ausschließlich 

auf die Objekte zeigten, wiesen 

die Mütter in Kyoto ihre Babys ziemlich 

gleichmäßig auf Objekt und Hintergrund 

Forschung zum Mitmachen! 

Die Wiener Kinderstudien laden Familien mit 

Kindern herzlich ein, sich auf der Website zu 

informieren oder unverbindlich zu melden: 

Tel.: 01/4277-47480 

Web: www.kinderstudien.at 

E-Mail: kinderstudien@univie.ac.at 

Univ.-Prof. in Dr. in Stefanie Höhl, 

Leiterin des Arbeitsbereichs 

Entwicklungspsychologie an der 

Fakultät für Psychologie 

der Universität Wien 

hin. Vermutlich üben die japanischen Babys 

dadurch schon früh, Szenen ganzheitlicher 

wahrzunehmen als Kinder in Europa 

und Nordamerika. Darüber, wie diese kulturellen 

Unterschiede in der Menschheitsgeschichte 

zustande gekommen sind, wird 

viel spekuliert, aber eine eindeutige Erklärung 

gibt es nicht. 

GENERATIONSÜBERGREIFENDE 

UNTERSCHIEDE 

Unsere Studie zeigt jedoch, wie diese Unterschiede 

von Generation zu Generation 

weitergegeben werden – auch für uns als 

Erwachsene eine wichtige Erkenntnis. Wir 

gehen zuweilen davon aus, dass unsere 

Sicht der Dinge die einzig wahre Realität 

darstellt. Dabei gibt es selbst bei so grundlegenden 

Dingen wie der Betrachtung eines 

Bildes überraschend unterschiedliche 

Sichtweisen. 

Foto: Kerstin Flake 

WIEN 

21

FREIZEIT 

GEWINNSPIEL: 

WIR VERLOSEN 1 SWITCH-KON- 

SOLE UND 1 MARIO VS DONKEY 

KONG VON NINTENDO 

Was ist denn da passiert? Die Mini Marios sind 

verschwunden und müssen in Mario vs. Donkey 

Kong auf Nintendo Switch wiedergefunden 

werden! Die Spieler:innen müssen hier lustige 

Rätsel lösen und können ihre Jump-’n’-Run-Fähigkeiten 

unter Beweis stellen bei der Suche 

nach den gestohlenen Mini-Marios. Besonders 

viel Spaß macht das Spiel zu zweit: Im lokalen 

Ko-op-Modus unterstützt ein:e weitere:r Spieler:in 

als Toad. Jedes Level hält in diesem Modus 

eine neue Überraschung bereit. Dazu gibt 

es eine Nintendo Switch-Konsole. 

Sevi und Robi 

im Sommer 

Wer lieber drinnen spielt, als in der warmen Jahreszeit im Freien 

herumzutollen, kann dies bis 28. Juni 2024 in unserem Indoorspielplatz 

Seversaal in Ottakring von Montag bis Sonntag 

tun. Ab dem 29. Juni bis einschließlich 14. August hat der Sevi in 

den großen Ferien immer Dienstag bis Freitag von 14.00 bis 

18.00 Uhr und zusätzlich Mittwoch von 10.00 bis 12.00 Uhr 

für all jene geöffnet, die eben lieber drinnen nach Herzenslust 

spielen, als draußen zu sein. Ab dem 15. August bleibt der Sevi für 

zwei Wochen geschlossen, denn auch ein Indoorspielplatz muss 

schließlich mal Ferien machen. 

Ab dem 2. September 2024 geht es dann mit einer Saisoneröffnungsparty, 

mit Spielen, Bastelstationen und Musik beschwingt 

in den Herbst. 

Adresse: 1160 Wien, Schuhmeierplatz 17–18 

(Zugang Thaliastraße) 

Aktuelle Infos zur Sevi-Disco und zum Indoorspielplatz findet ihr 

hier: kinderfreunde.at/seversaal 

Foto: Valentina Schandl 

TEILNAHMESCHEIN: 

NINTENDO SWITCH-KONSOLE UND 

SUPER MARIO VS DONKEY KONG 

Name d. Kindes: _________________ 

Straße:_______________________ 

Postleitzahl:____________________ 

Ort: _________________________ 

Tel./E-Mail: ____________________ 

Die angegebenen Daten werden für Abwicklungszwecke 

von den Österreichischen Kinderfreunden – 

Landesorganisation Wien aufbewahrt. Nähere Infos 

unter kinderfreunde.at/datenschutz/landesorganisation-wien 

Ich bin damit einverstanden, dass die 

Österreichischen Kinderfreunde – LO Wien meine 

Daten für eine eventuelle Zusendung des Gewinns 

verwenden. 

Teilnahmeschein bitte an das Haus der Wiener 

Kinderfreunde „Redaktion Kinder und Eltern“ 

Kennwort „Nintendo Switch-Konsole und Nintendo 

Spiel“ Albertgasse 23, 1080 Wien senden. Die 

Teilnahme ist auch per Email: redaktion@wien. 

kinderfreunde.at möglich. Einsendeschluss ist der 

30. Juni 2024. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 

Eine Barablöse des Gewinns ist nicht möglich. Die 

Gewinner:innen werden schriftlich verständigt. 


Auf unserem Abenteuerspielplatz Robinson gibt es nicht 

nur das wunderbare Regenbogencafé (siehe gegenüberliegende 

Seite), sondern hier gibt es in den Sommerferien 

Wochenthemen, wie eine Bauchwoche oder eine Kunstwoche. 

Darüber hinaus ist in den Sommerferien Montag und Dienstag 

jeweils von 14.00 bis 18.00 Uhr das WIENXTRA-Ferienspiel 

zu Gast und von Mittwoch bis Freitag veranstalten wir 

unser eigenes Ferienspiel. Es wird also auf Wiens schönstem 

Abenteuerspielplatz den ganzen Sommer über viel los sein, 

wie ihr auf den nächsten Seiten lesen könnt. 

Mehr aktuelle Infos, auch zu den Öffnungszeiten, findet ihr 

hier: kinderfreunde.at/robinson 

Adresse: 1190 Wien, Greinergasse 7 

22 

WIEN

FREIZEIT 


Großer Bahnhof auf 

unserem Robinsonspielplatz 

V. l. n. r.: Helene, Anna Kiffmann (Leiterin 

Robinsonspielplatz), Thomas Mader (Bezirksvorsteher-Stellvertreter 

Döbling), Daniela 

Piegler (MA 13, Leitung Fachbereich Erwachsenenbildung 

und Jugend), Clara, Eazy (hat das 

Café Regenbogen initiiert), Vucko Schüchner 

(Geschäftsführer WIENXTRA), Daniel Bohmann 

(Geschäftsführer Wiener Kinderfreunde) 

Ein alter Eisenbahnwaggon wurde zum 

Café Regenbogen, das farbenfroh diesen 

Frühling eröffnet wurde. 

Unser Robinson-Abenteuerspielplatz ist 

wirklich etwas ganz Besonderes. Zwischen 

den hohen Wohnhäusern des 19. Bezirks, 

bildet er eine wunderbare, kleine Naturoase. 

Da gibt es einen Wald, einen Teich 

mit Molchen, schnatternde Laufenten sowie 

Fuchs und Dachs, die sich schlau im 

Gebüsch verstecken, Beete, um etwas anzupflanzen, 

eine Gatschküche, ein Wasserbassin 

so groß wie ein Tennisplatz zum 

Plantschen und viele aufmerksame Freizeitpädagog:innen 

von Wiener Kinderfreunde 

aktiv, die mit Rat & Tat sowie jeder Menge 

Tipps und Tricks bereit stehen. Mehr Natur 

und Freiheit geht für Kinder mitten in 

der Stadt kaum. 

CAFÉ REGENBOGEN 

Wer einmal Robinsonluft geschnuppert hat, 

bleibt dem Spielplatz treu, auch wenn mit der 

Pubertät andere Interessen auftauchen. Und 

hier kommt der mittlerweile sehr alt gewordene 

Eisenbahnwaggon ins Spiel, der vor vielen 

Jahren als Schlechtwetter-Unterschlupf 

am Robi aufgestellt wurde. Seit es das tolle 

Robitton gibt, wurde er nur mehr wenig genutzt 

und verfiel zusehends. 

Eazy und Hannah, zwei Robinson-Jugendliche, 

hatten die Idee, den Waggon wieder in 

Schwung zu bringen und ihn zu einem Café 

Regenbogen umzugestalten (Kinder und Eltern 

berichtete in Ausgabe 3/2023). Denn mit 

dem Teenageralter kommen nicht nur neue 

Interessen, sondern bekanntlich gewisse Sorgen 

und Bedürfnisse hinzu, die mit Molchen 

und Gatschküche nicht mehr abzuhandeln 

sind. Deshalb will das Café Regenbogen 

sowohl ein Ort für Kreativität, von Graffiti 

bis Poetry-Slam, sein, als auch ein Ort, der 

jungen Menschen Offenheit und Freiheit 

gibt, die sie für ihre individuelle Entwicklung 

brauchen. Egal ob gender-fluid oder in der 

LGBTQ+-Community verortet: In der nicht 

immer einfachen Zeit des Heranwachsens 

gibt es im Regenbogencafé Unterstützung, 

etwa auch in Fragen der Sexualpädagogik. 

ERÖFFNUNG IM MÄRZ 

Damit die Idee des Café Regenbogen nicht 

nur ein Traum blieb, brauchte es finanzielle 

Unterstützung. Die kam dankenswerterweise 

von der Kinder- und Jugendmillion des Wiener 

Rathauses. Und so konnte am 20. März 

2024, pünktlich zu Frühlingsbeginn, der neu 

renovierte und in allen Farben des Regenbogens 

erstrahlende Eisenbahnwaggon feierlich 

eröffnet werden. 


Bis zu den Sommerferien hat der Robi in der 

Greinergasse 7, im 19.Bezirk, jeden Mittwoch, 

Samstag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 

Uhr geöffnet und in dieser Zeit ist auch das Café 

Regenbogen für euch da. In den Sommerferien 

(Juli und August) sperren wir Montag bis Freitag 

von 14.00 bis 18.00 Uhr auf. Weitere Infos unter: 

kinderfreunde.at/robinson 

WIEN 

23

FREIZEIT 

„Vienna Pride“-Family-Day 

am Robinson-Spielplatz 

2024 findet am Robinsonspielplatz zum ersten Mal 

eine Kooperation zwischen den Wiener Kinderfreunden 

und der Vienna Pride statt. Der Robi, immer 

schon ein Ort der Vielfalt und des Miteinanders, ist 

auch ein besonderer Raum für Regenbogenfamilien 

und ihre Freund:innen. Am 25. Mai 2024 von 14.00 

bis 18.00 Uhr laden unsere Freizeitpädagog:innen 

bei freiem Eintritt vor allem Regenbogenfamilien zu 

einem kunterbunten Programm für Erwachsene und 

Kinder. 

Bei zahlreichen Spiel- und Betätigungsmöglichkeiten 

wie beim gemeinsamen Hüttenbauen oder Ballspielen, 

Rätselrallyes und vielem mehr, schaffen wir an 

diesem Nachmittag gemeinsam eine Atmosphäre der 

gemeinsamen Freude und des Abenteuers. Selbstverständlich 

wird auch unserem neuen Café Regenbogen 

(siehe Seite 23) an diesem Tag eine besondere Rolle 

zukommen. 

Weitere Infos zum Programm finden sich auf 

der Seite von Robi: kinderfreunde.at/robinson 

Adresse: 1190 Wien, Greinergasse 7 


Unser BIO-Gemüsecurry mit BIO-Basmatireis FAIRTRADE 

24 

WIEN

FREIZEIT 

Es geht um Respekt 


Hoher Besuch in unserem Computer- 

Clubhouse Vienna (CCV) in Ottakring: 

Matias Costa, der Co-Trainer des SK Rapid, 

war auf Einladung der Pädagog:innen 

zu Gast, um ein Zeichen für Inklusion 

zu setzen. 

„Alles was ich im Leben über Moral gelernt 

habe, verdanke ich dem Fußball,“ sagte 

einmal der französische Philosoph Albert 

Camus. Wo Menschen zusammenkommen 

und spielen, da braucht es gegenseitigen 

Respekt. Das lernt sich beim Fußball sehr 

gut, ob beim echten oder beim virtuellen. 

Jeden Donnerstag zwischen 14.00 und 

18.00 Uhr kommen etwa acht Kinder in 

unseren Computerclub in die Neulerchenfelder 

Straße 83. Die meisten von ihnen sind 

Burschen und am liebsten spielen sie dann 

gemeinsam Fußball auf der Spielkonsole. 

Betreut werden sie von den Wiener Kinderfreunde 

aktiv-Mitarbeiter:innen Katja und 

Florian. Manchmal geht es durchaus rau 

zu und es kommt zur „Rudelbildung“. Das 

Team muss dann auch Streits schlichten. 

Katja meint dazu, vielleicht tun sich Männer 

etwas leichter mit den Burschen, aber 

seit sie im CCV mitmache, kommen auch 

immer mehr Mädchen vorbei. 

FUSSBALL INKLUSIV 

Die studierte Bildungswissenschafterin 

Katja absolviert gerade beim Institut für 

Freizeitpädagogik den Kurs „Queere Jugendarbeit 

in der Praxis“ und überlegt sich, 

was sie ganz konkret für mehr Inklusion 

und wechselseitigen Respekt tun kann. Sie 

machte eine Beobachtung: Die im CCV 

beliebte Spielkonsole bietet bereits seit dem 

Jahr 2016 auch Frauenfußball an. Das wird 

von den Kids aber kaum beachtet, denn die 

alten Rollenbilder sitzen tief. 

Also, dachten Katja und Florian, schalten 

wir einmal auf virtuellen Frauenfußball 

um und holen uns kundige Unterstützung 

vom SK Rapid Wien. Der baut nämlich 

gerade ein Frauenfußballteam auf und verfügt 

auch über ein Special-Needs-Team für 

Menschen mit körperlichen und mentalen 

Beeinträchtigungen. Inklusion ist bei Rapid 

kein Fremdwort. 

„HURRA, WIR KOMMEN ZU RAPID“ 

Bevor der Trainer Matias Costa in den 

CCV kommt, ruft Florian die anwesenden 

Kinder zusammen. Hassan, Faridon, Teo, 

Farhad und Sahin, den seine Eltern nach 

einem berühmten Fußballer benannt haben, 

schauen ihn interessiert an. Florian 

fragt: „Kennt ihr Rapid?“ Zu Florians Erstaunen 

verneinen die Kinder. Es verspricht 

also ein lehrreicher Nachmittag zu werden. 

Florian erklärt: „Rapid ist ein ganz wichtiger 

Verein“, er denkt kurz nach, „ich glaube 

gerade auf Platz 6 der Tabelle“. 

Mit Matias Costa zu reden sei nun aber 

wirklich eine gute Chance etwas über Inklusion 

zu erfahren, meint Florian, weil 

Costa sich Zeit nimmt, alle Fragen über 

Fußball, Profifußball, Special-Needs- 

Teams, Mädchen- und Frauenfußball zu 

beantworten. Der Rapidler sei schließlich 

ein Profi, fügt Florian hinzu. Einer der Jungen 

fragt: „Kann ich sein T-Shirt haben?“ 

Nein, er sei kein Profispieler, sondern ein 

Trainer, der die Spieler:innen trainiert und 

aussucht. Ab dem Moment sind die Burschen 

restlos begeistert, sie sehen jetzt ihre 

Chance gekommen von einem echten Rapid-Trainer 

ausgewählt zu werden und bei 

Rapid Wien aufzulaufen. Die Voraussetzungen 

für einen interessanten Nachmittag 

waren damit bestens gegeben. Und das 

wurde er dann auch. 


WIEN 

25

FREIZEIT 

… und dann wird morgen schon 

eine neue Zeit anfangen 

Auf dem Landesforum der Wiener Roten 

Falken Anfang März 2024 wurden 

ein neuer Landesvorsitz und ein neues 

Landesteam gewählt. Im Vordergrund 

stand die programmatische und politische 

Arbeit der nächsten zwei Jahre. 

Im Sommer 1942 tauchten plötzlich Flugblätter 

auf den Stufen des Kölner Doms 

auf. Knapp stand dort zu lesen: „Macht 

endlich Schluss mit der braunen Horde!“ 

Der Aufruf stammte von den Edelweißpiraten, 

einer Jugendgruppe, die sich nachts 

auf die Straßen Kölns schlich, um Kanaldeckel 

zur Seite zu schieben. Sie wussten, 

dass während der Dunkelheit nur SS und 

Wehrmacht in der Stadt unterwegs waren. 

Die Nazis sollten sich ruhig beim Sturz in 

den Kanal ein Bein brechen. Die Edelweißpiraten 

waren ungeheuer mutige Jugendliche 

und einige von ihnen bezahlten dafür 

mit ihrem Leben. Nach dem Krieg galten 

sie als Chaoten und ihr antifaschistischer 

Einsatz wurde erst Jahrzehnte später gewürdigt. 

Die Roten Falken nehmen sich den Mut der 

Edelweißpiraten zum Vorbild und wählten 

deshalb eine Zeile aus dem Lied der Edelweißpiraten 

zum Motto des Wiener Landesforums: 

„Und dann wird morgen schon 

eine neue Zeit anfangen“. 

AKTIVER ANTIFASCHISMUS 

GEHÖRT INS PROGRAMM 

„Wir sind eine antifaschistische Jugendorganisation“, 

meint Hannah Müllner als neu bestätigte 

Person des Landessekretariats, „und 

das sagen wir ganz klar, ganz laut und ganz 

groß. Wir schlittern in eine profaschistische 

Zeit und dem wollen wir uns entgegenstellen 

mit antifaschistischer Bildungsarbeit.“ 

Demokratie und Mitbestimmung werden 

auch im Superwahljahr bei den Falken großgeschrieben. 

Auf dem Landesforum wurde 

über insgesamt neun Anträge entschieden. 

Beschlossen wurde unter anderem die Forderung 

nach einem kostenlosen Klimaticket 

für alle Menschen unter dem 30. Lebensjahr 

in Wien, denn schließlich ist der Einsatz für 

Klimaschutz auch weiterhin ein zentrales 

Anliegen der Roten Falken. 

Mehr Infos zu den neuen Gruppen und 

die gesamte Liste aller Falkengruppen in 

unserer Stadt findet ihr hier: 

Laurin Pfunder und Hannah Müllner 

EINE GEMEINSCHAFT 

Zum Abschluss des Landesforums betonte 

der neu gewählte Landesvorsitzende 

Laurin Pfunder in seiner Antrittsrede, die 

Roten Falken seien genau das, wonach er 

immer gesucht habe: eine Gemeinschaft, 

in der man einander unterstützt. Das ist 

das Richtige für unsere Zeit, denn gerade 

die Kinder und Jugendlichen brauchen das 

Gefühl, dass sie sich aufeinander verlassen 

können. Die Falken sind schließlich mehr 

als ein paar Leute, die gemeinsam eine 

Demo besuchen. Vielmehr bilden sie einen 

Raum, in dem selbstbewusste und kritische 

Menschen heranwachsen können. Und außerdem 

kommt bei den Falken der Spaß 

ganz sicher nicht zu kurz, wie auch diesen 

Sommer auf dem legendären Sommercamp 

in Döbriach (siehe Seite 3). 


Illustration: Karin Blum Fotos: Frank Jödicke 

26 

WIEN

FREIZEIT 

Die Kinderfreunde-Insel 

am Donauinselfest 2024 

GEWINNSPIEL: 

WIR VERLOSEN 3x DAS KNET- 

SET PLAY-DOH FLUGI, DAS 

FLUGZEUG VON HASBRO 

Auch am 41. Donauinselfest darf die Kinderfreunde-Insel selbstverständlich nicht 

fehlen. Dieses Jahr hat sie allerdings einen neuen Platz auf der Donauinsel, und 

zwar in der Nähe der Hauptbühne, gleich stromaufwärts der S-Bahn-Brücke. So 

sind wir auch dieses Jahr öffentlich gut erreichbar mit der U6 über die Station Neue 

Donau oder die S-Bahn mit der Station Handelskai. 


Am Freitag, dem 21. Juni 2024 geht es ab 14.00 Uhr 

mit kunterbuntem Spielespaß los, der bis Sonntag, den 

23. Juni um 17.00 Uhr dauert. Mit dabei werden natürlich 

Kasperl und seine Freund:innen von der Puppenbühne der 

Wiener Kinderfreunde sein. Unser Spielbus bringt jede 

Menge tolle Mitmachspiele auf die Insel und die beliebte 

Wasserbaustelle lädt mit Wasserspaß zum Pritscheln 

und zur Abkühlung ein. Ein Fixpunkt der Kinderfreunde- 

Insel ist unser beliebtes Kinderschminken. Auch das 

HASBRO-Spielezelt mit Brett- und Gesellschaftsspielen 

von Hasbro und Play-Doh-Knetspaß fehlen ebensowenig 

wie der STABILO-Malcorner. Auf der Kinderfreunde-Insel 

finden sich 2024 auch COOL TOOL Kreatives Werken und 

die ANKER-Kinderbackstube. Im Spielezelt von Piatnik 

und Spielwaren Heinz wird es jede Menge Spielespaß 

geben. Natürlich dreht sich auch wieder das Glücksrad 

zugunsten der Betreuung von Kindern mit Behinderungen. 

Die Kinderfreunde-Insel ist für euch 

zu folgenden Zeiten geöffnet: 

Freitag, 21. 6., 14.00 bis 17.00 Uhr 

Samstag, 22. 6., 12.00 bis 17.00 Uhr 

Sonntag, 23. 6., 12.00 bis 17.00 Uhr 

Weitere Infos gibt es unter wien.kinderfreunde.at 

Wir freuen uns schon sehr, OKIDOKI auf 

Tour als Gast auf der Kinderfreunde-Insel 

begrüßen zu dürfen. Mit dabei werden Stars 

aus dem ORF-1-Kinderprogramm sein wie 

etwa Robert Steiner, Tom Turbo oder der 

ABC-Bär. 

Weiters gibt es auch den „Tolle Tiere“-Spielezoo 

zum Hüpfen und Austoben. Außerdem 

warten auf der OKIDOKI-Kinderfreunde- 

Showbühne wieder tolle Acts zum Mitspielen 

und Mitmachen: 

• HASBRO-Spieleshow mit Robert Steiner 

• Kinderliedermacher Bernhard Fibich 

• Franz Löchinger und Drumbella, das 

sprechende Schlagzeug 

• Zaubershow mit Mr. Magic Junior 

• OKIDOKI-Spiele-Challenge 

Wir freuen uns schon sehr auf ein paar 

Insel-Tage voller Spiel und Spaß und danken 

unseren Partnern, ohne die eine so bunte 

Kinderfreunde-Insel am Donauinselfest 

2024 nicht möglich wäre. 

Willkommen an Bord! Mit Flugi, dem Flugzeug 

geht die kunterbunte Reise los. Hier bieten 

sich jede Menge Möglichkeiten, um mit Play- 

Doh zu spielen und der Fantasie freien Lauf zu 

lassen. Kinder lernen spielend und knetend 

über Dinge rund ums Thema Reise und Urlaub, 

um dann das Erlernte den Bildern auf der 

Knetunterlage zuordnen. Mit Pilot:innen und 

Passagier:innen wird das Flugzeug mit Leben 

erfüllt und mit 3 Play-Doh Werkzeugen und 4 

verschiedenen Farben geht die Reise los. Mit 

diesem Play-Doh Set kann das kindliche Interesse 

an der Welt erweckt werden, während 

gleichzeitig die Feinmotorik trainiert und 

die Kreativität gefördert wird. 

Alter: ab 3 Jahren 

TEILNAHMESCHEIN: 

FLUGI, DAS FLUGZEUG 

VON HASBRO 

Name d. Kindes: _________________ 

Alter d. Kindes:__________________ 

Straße:_______________________ 

Postleitzahl:____________________ 

Ort: _________________________ 

Tel./E-Mail: ____________________ 

Die angegebenen Daten werden für Abwicklungszwecke 

von den Österreichischen Kinderfreunden – 

Landesorganisation Wien aufbewahrt. Nähere Infos 

unter kinderfreunde.at/datenschutz/landesorganisation-wien 

Ich bin damit einverstanden, dass die 

Österreichischen Kinderfreunde – LO Wien meine 

Daten für eine eventuelle Zusendung des Gewinns 

verwenden. 

Teilnahmeschein bitte an das Haus der Wiener 

Kinderfreunde „Redaktion Kinder und Eltern“ 

Kennwort „Play-Doh Flugi, das Flugzeug von 

Hasbro“ Albertgasse 23, 1080 Wien senden. Die 

Teilnahme ist auch per Email: redaktion@wien. 

kinderfreunde.at möglich. Einsendeschluss ist der 

30. Juni 2024. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 

Eine Barablöse des Gewinns ist nicht möglich. Die 

Gewinner:innen werden schriftlich verständigt. 

WIEN 

27

ÖFFNE TÜREN, MIT 

DEINER MEGACARD. 

Das gratis MegaCard-Jugendkonto der Bank Austria. 

Für alle von 10 bis 20 Jahren. 

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Wasser.Spaß.Tour 2024 

Ressourcenschonender Wasserspaß 

mit den Kinderfreunden 

Es ist wieder so weit: Auch diesen Sommer findet die beliebte 

Wasser.Spaß.Tour wieder in Wien statt. Wo auch immer sie Station 

macht, lernen Kinder auf spielerische Art und Weise den ressourcenschonenden 

Umgang mit Wasser. So stehen auch dieses Jahr wieder 

die verschiedensten Experimente, die Wasserbaustelle und 

ein Wasserquiz auf dem Programm. 

Den Tourplan der Kinderfreunde-Wasser.Spass. 

Tour 2024 in Kooperation mit Wiener Wasser 

findest du ab Mitte Juni hier: wien.kinderfreunde.at 

Die diesjährige Wasser.Spaß.Tour findet mit freundlicher 

Unterstützung unserer Partner statt: 

Plitsch-Platsch am 

Wasserspielplatz Donauinsel 


Auch im Sommer 2024 gibt es für Kinder am Wasserspielplatz Donauinsel 

wieder bei Schönwetter die Möglichkeit nach Herzenslust zu plantschen, 

pritscheln, Sandburgen zu bauen, Floß zu fahren oder auch mit Kinderfreunde-Freizeitpädagog:innen 

zu spielen und zu basteln. Bei Schönwetter wird der 

Spielplatz täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr betreut. Öffentlich erreichbar ist der 

Wasserspielplatz Donauinsel übrigens mit der U1, Station Donauinsel, 400 Meter 

stromabwärts.

30 

WIEN

Die Lieblingsbücher 

der Kinder-und-Eltern-Redaktion 

für den Sommer 

Heinz Janisch 

Helga Bansch 

Die Maus begibt sich auf eine 

Reise und bei allem was sie 

auf diesem wundersamen 

Abenteuer erlebt, braucht sie 

nur ganz wenig Worte … und 

doch eröffnet sich uns mit der 

Maus in diesem Bilderbuch 

eine ganze Welt. Wasserfall, 

Nebelriese, Blumensturm … 

Die Maus schreckt vor keiner 

Herausforderung auf ihrer 

Reise zurück, sie stellt sich 

allem was ihr hier begegnet. 

Schließlich kommt die Maus 

auch am Ende an und dort wird sie wunderbarerer weise erwartet. 

Wunderschön farbenprächtiges, sprachlich reduziertes 

Bilderbuch aus der Feder von Helga Bansch und Heinz Janisch. 

Heinz Janisch & Helga Bansch: Auf dem Weg 

Verlag Jungbrunnen, ab 3 Jahren 

ISBN: 978-3-7026-5989-9, € 18,00 

JUNGBRUNNEN 

Tina und Theo Theufel haben es wirklich 

nicht leicht: Ihre Eltern wissen immer alles 

besser und streiten dabei, ab Klugscheißer zu 

sein. Dabei wissen doch Tina und Theo ganz 

genau, wie es wirklich ist, das Leben und 

alles, was dazu gehört. Als die Geschwister an 

einem Abend am Dachboden ein waschechtes 

Klugscheißerchen entdecken, geht das 

Rechthaben und der Spaß erst richtig los … 

Werden die Eltern das blaue – oder doch türkise 

– kleine Männchen in der roten Hose mit 

der großen Klappe mit eigenen Augen sehen 

können? Großer Lese- und Vorlesespaß, nicht 

nur für Fans vom Neinhorn. 

Marc-Uwe Kling & Astrid Henn: 

Das Klugscheißerchen 

Carlsen Verlag, ab 6 Jahren, 

ISBN: 978-3-551-52282-5, € 13,00 

BÜCHERSEITE 

Dass Katzen ganz besondere Wesen sind, 

wissen vor allem Katzenfans jeden Alters. 

Dieser Roman aus der Feder von Edwin 

Radnitzky erzählt davon, wie sich die Katze 

Ylva gemeinsam mit dem Krokodil Nikodemus 

aufmacht, die Welt zu retten. Es ist 

ein wunderbar schräges Märchen für Jung 

und Alt mit jeder Menge Tiefgang, in dem 

die beiden mutigen Tiere das tun, was die 

Menschen verabsäumen – die Welt durch 

Nachhaltigkeit zu retten! Ob wir uns nicht 

die beiden ein bisschen mehr zum Vorbild 

nehmen sollten? 

Edwin Radnitzky & Magdalena Schönauer- 

Balajan: Die wundersame Geschichte von Ylva und Nikodemus, die 

nicht verstehen wollten, warum die Menschen an dem Ast sägen, 

auf dem sie sitzen 

Verlag Der Apfel, ab 11 Jahren 

ISBN: 978-3-85450-541-9, € 26,80 

Bela hat viel um die Ohren: In 

der Schule gibt es Stress und 

die Geisterbahn, die von seiner 

Familie mitsamt ihren liebenswerten, 

lustigen und überaus 

schrägen Monstern, betrieben 

wird, soll geschlossen werden. 

Aber Bela gibt nicht auf – er 

wird schließlich nicht ohne 

Grund Gruselassistent genannt. 

Mit Geduld, Spuk und der Hilfe 

einiger Monster startet er seine 

Mission, um die Geisterbahn der Familie zu retten. Gruselig 

lustig mit einer ordentlichen Portion Spannung, gerade recht 

für einen heißen Sommernachmittag. 

Christoph Mauz & Jürgen Blankenhagen: Geisterbahn, voll abgefahren! 

G&G Verlag, ab 9 Jahren; ISBN: 978-3-7074-2611-3, € 13,50 

Mehr tolle Kinder- und Jugendbuchtipps gibt es unter: 

kijuku.at/buecher 


WIEN 

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Foto: Nils Olger 

Österreichische Post AG, MZ 02Z032251 M Verlagspostamt 1080 Wien, Erscheinungsort Wien 

Impressum: 

Verleger und Herausgeber: Österreichische Kinderfreunde, Landesorganisation Wien, 

Albertgasse 23, 1080 Wien, Tel.: 01/401 25, ZVR: 493711481. Geschäftsführung: Alexandra 

Fischer, Daniel Bohmann, Chefredaktion: Michaela Müller-Wenzel, CvD und 

Buchseite: Evelyn Steinthaler, Anzeigen: Marion Pregesbauer, Redaktion, Grafiken und 

Fotoredaktion: Frank Jödicke. Layout und Satz: Ronny Günl; Fotos (sofern nicht anders 

angegeben): Wiener Kinderfreunde. Druck: Gutenberg-Werbering GmbH, Anastasius- 

Grün-Straße 6, 4021 Linz. 

Erscheinungsdatum: Mai 2024 

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Kinder und Eltern 2/24

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