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16.–19. Mai 2024<br />
Jubiläumsreise<br />
50-Jahre Winzergesellschaft<br />
der Alten Garde Wollerau<br />
ins <strong>Burgund</strong><br />
Über das <strong>Burgund</strong><br />
Das <strong>Burgund</strong> oder die Bourgogne,<br />
wie es im Französischen heisst,<br />
ist die Region zwischen Dijon und<br />
Lyon, zu der als Satellitenappellationen<br />
noch das Chablis und das<br />
Grand Auxerrois im Nordwesten<br />
gehören. Es ist heute – vielleicht<br />
zusammen mit Bordeaux – das<br />
Anbaugebiet mit dem höchsten<br />
Renommée, und das nicht nur<br />
in Frankreich, sondern weltweit.<br />
Das <strong>Burgund</strong> ist bis heute Massstab<br />
für die besten Pinot noirs<br />
und Chardonnays der Welt. Es ist<br />
auch gleichsam die Mutter aller<br />
Qualitätsweine. Andererseits<br />
verzweifeln viele daran, sich mit<br />
dem <strong>Burgund</strong> zu beschäftigen, weil<br />
es als kompliziert gilt und als sehr<br />
teuer eingestuft wird. Die edlen<br />
Tropfen wie beispielsweise<br />
Montrachet, Corton, Clos des<br />
Vougeot, Pommard 1er Cru oder
Rebberge in der Region Beaune<br />
Meursault gibt‘s nicht für ein<br />
Butterbrot. Aber es hat auch preiswertere<br />
Angebote, welche sich<br />
lohnen zu verkosten.<br />
BURGUND STEHT FÜR TERROIR<br />
Die Region ist geprägt von verschiedenen<br />
Bodenschichten,<br />
von Kalk, Kalkmergel, Lehm und<br />
Ton. Weil sich all das im Laufe<br />
der Erdgeschichte im Untergrund<br />
der Weinberge verschoben hat,<br />
schmecken die Weine je nach<br />
Herkunft unterschiedlich. Die Zisterziensermönche,<br />
die ihre Klöster<br />
im Mittelalter in <strong>Burgund</strong> gegründet<br />
haben, waren die Ersten, die<br />
diesen spezifischen Ausdruck<br />
eines Ortes, der sich im Wein<br />
widerspiegelt, benannt haben. Sie<br />
haben von Terroir gesprochen und<br />
von Climat. Bis heute ist in <strong>Burgund</strong><br />
ein Climat eine besondere<br />
Herkunft, von der ein Wein anders<br />
schmeckt als von einem anderen<br />
Climat.<br />
Ein paar Sätze zur Klassifikation<br />
Die Klassifikation sagt aus, dass<br />
alle Weissweine des <strong>Burgund</strong><br />
Chardonnays sind, es sei denn, auf<br />
dem Etikett ist eine andere Rebsorte<br />
vermerkt. Sie sagt ausserdem<br />
aus, dass alle Rotweine des<br />
<strong>Burgund</strong> aus Pinot noir vinifiziert<br />
wurden. (Es sei denn, es steht<br />
etwas anderes auf dem Etikett...).<br />
Beide Rebsorten haben sich im<br />
Laufe des letzten Jahrtausends<br />
für das <strong>Burgund</strong> als die besten<br />
durchgesetzt. Aligoté als weisse<br />
Rebsorte gewinnt erst langsam<br />
an Bedeutung, der Gamay wurde<br />
im 14. Jahrhundert aus <strong>Burgund</strong><br />
verbannt und erzielt im Beaujolais<br />
auf Granit wohl bessere Qualitäten,<br />
als das auf den Kalkböden des<br />
<strong>Burgund</strong> möglich gewesen wäre.<br />
Trotzdem gibt es bis heute noch<br />
ein wenig Gamay im <strong>Burgund</strong>. Diese<br />
Rebsorte findet sich vor allem<br />
im Macônnais an der Grenze zum<br />
Beaujolais. Wir Wollerauer haben<br />
uns strikte an die Originalsorten<br />
gehalten.<br />
Die Klassifizierung der Weine<br />
erfolgt in einer vierstufigen Pyramide,<br />
Für die unterste Stufe gilt<br />
zunächst, dass die Trauben aus<br />
dem gesamten <strong>Burgund</strong> stammen<br />
sollen. Die Weine tragen die
Bezeichnung Bourgogne AOC und<br />
machen rund 52 % der Gesamtproduktion<br />
aus. Im oberen Teil<br />
dieser Stufe gibt es seit 2017 die<br />
Bezeichnung Bourgogne Côte d’Or<br />
AOC. Die Trauben für diese Weine<br />
dürfen nur aus 40 Gemeinden der<br />
Côte d’Or stammen. In der Mitte<br />
der Pyramide stehen die Ortsweine,<br />
die sich hier Bourgogne<br />
Villages AOC nennen. Der Ort wird<br />
auf dem Etikett vermerkt. Diese<br />
Stufe umfasst rund 36 % aller<br />
Weine. In der Spitze befinden sich<br />
die Bourgogne Premier Cru AOC.<br />
Diese Weine stammen aus sehr<br />
guten Lagen, die auf dem Etikett<br />
genannt werden. Es gibt aktuell<br />
562 Premier-Cru-Lagen. Der Anteil<br />
an der Gesamtproduktion liegt bei<br />
rund 10 Prozent. Ganz oben thronen<br />
die Bourgogne Grand Cru AOC.<br />
Dies sind Weine aus herausragenden<br />
Lagen, die auf dem Etikett<br />
angegeben sind. Es gibt aktuell<br />
40 Spitzenlagen. Der Anteil an der<br />
Gesamtproduktion liegt bei rund 2<br />
Prozent.<br />
Ich habe nicht alle aufgelistet,<br />
es sind Beispiel von wichtigen<br />
Namen, welche wir vielleicht in<br />
Erinnerung haben sollten.<br />
Grand Cru<br />
MONTRACHET<br />
CORTON<br />
CLOS DES VOUGEOT<br />
Premium Cru<br />
POMMARD 1ER CRU<br />
LES ARVELETS VOSNE-RO-<br />
MANÉE<br />
LES CHAUMES<br />
MEURSAULT<br />
1ER CRU BLAGNY<br />
Appellations Villages<br />
GEVREY-CHAMBERTIN<br />
PULIGNY-MONTRACHET<br />
SAINT ROMAIN<br />
Auch wenn das <strong>Burgund</strong> sich über<br />
die letzten Jahrhunderte grosses<br />
Ansehen erworben hat, so war es<br />
für die meisten bis in die 1990er<br />
Jahre hinein doch ein weitgehend<br />
unbekanntes Weinbaugebiet.<br />
In 3 Tagen kann dies nicht erforscht<br />
werden.<br />
Aber wir hatten einen Plan, um<br />
uns vorwiegend den Weinen und<br />
nicht dem Anbau zu widmen.<br />
Gestartet sind wir pünktlich –<br />
Dank der sprichwörtlichen Disziplin<br />
der Gardewinzer um 06.00 h<br />
in Wollerau.<br />
Preis für den Wein Montrachet<br />
ca CHF 730.–<br />
Preis für den Corton 2021<br />
ca CH 162.–<br />
Pommard<br />
ca CHF 105.–
Restaurant LES GRIOTTES in Chevrey Chambertin<br />
Via Basel führte uns Marcel De Feminis als gewandter Chauffeur der<br />
Firma Schulerreisen mit einem kleinen Kaffehalt direkt nach Chevrey<br />
Chambertin und stoppte sein Fahrzeug direkt vor das Restaurant LES<br />
GRIOTTES. Der Apéro mit Casis sollte uns an diesem Tag noch etwas<br />
verfolgen.
Die Räumlichkeiten des Lokals<br />
haben uns beeindruckt. Das<br />
ausgewählte Menü, Vorspeise<br />
eine Terrine (für mich leicht zu<br />
salzig) mundete. Das Hauptmenü<br />
mit zartem Fleisch und Gemüse<br />
wurde lange diskutiert. War das<br />
Fleisch jetzt vom Schwein oder<br />
vom Federvieh. Der Dessert mit<br />
zwei Sorten Waffeln rundeten das<br />
Geschehen ab. Die Weine waren<br />
köstlich und in der Temperatur<br />
ideal. Der Einstand in die französische<br />
Küche ist geglückt.
Chateau de Savigny-lès-Beaune<br />
Im Schlosspark konntenwir etwa<br />
100 Jagdflugzeuge und Hubschrauber<br />
entdecken. Im Schloss<br />
und seinen Nebengebäuden sind<br />
30 Prototypen von Abarth-Rennwagen<br />
und über 200 Motorradmodelle<br />
aus den Jahren 1903 bis<br />
1960 ausgestellt, darunter die<br />
von Jean Mermoz und Chanoine<br />
Kir. Ausserdem sehenswert: ein<br />
Feuerwehrmuseum, ein Mu-<br />
Der Nachmittag war mit der Fahrt<br />
zum Chateau de Savigny mit<br />
Spannung erwartet. Das Museum,<br />
welches Michel Pont in den 70ern<br />
ins Leben gerufen hat, ist mehr als<br />
eindrücklich. Das Schloss Savigny-lès-Beaune,<br />
das 1340 erbaut<br />
und im 17. Jahrhundert umgebaut<br />
wurde, ist als historisches Monument<br />
eingetragen. Diese ehemalige<br />
Festung beherbergt heute<br />
ungewöhnliche Sammlungen.
seum für Weinbaumaterial und<br />
Weinbaugeräte, ein Museum<br />
für Stelzentraktoren und über<br />
7000 Modelle. Viele Objekte vom<br />
Fahrrad zum Abarth-Rennwagen,<br />
bis hin zu den Flugzeugen, zeigte<br />
zwar eine immense Sammlung an<br />
schützenswertem Gut. Aber die<br />
Pflege verschlingt offensichtlich<br />
viel Geld. Gerade bei vielen Objekten<br />
fehlt meiner Meinung nach die<br />
Sorgfalt einer adäquaten Restaurierung.<br />
Trotzdem war der Besuch<br />
ein Erfolg. Mit einem intensiv<br />
gepflegten Vor-Apéro im Chateau<br />
wurden die Gesprächsthemen und<br />
die Kameradschaft gepflegt.
Offensichtlich haben<br />
Mitglieder des Abarth-<br />
Clubs gerade eine Umstellung<br />
der Fahrzeuge<br />
inszeniert. Als Fotografierender<br />
muste ich<br />
im letzten Moment zur<br />
Seite treten, damit<br />
das Fahrzeug mich nicht<br />
überrollte...
Es gibt sie schon, die<br />
gepflegt Seite, wo die<br />
Motorräder eindrücklch<br />
den Beweis antreten,<br />
dass hier alles versucht<br />
wird, das Erbe<br />
von Michel Pont in<br />
Schuss zu halten.
Die Rückfahrt Nach Dijon in<br />
unser Hotel passte ins Zeitschema<br />
bestens. Der Zimmerbezug<br />
klappte vorzüglich. Wir konnten<br />
uns erfrischen und auf weitere<br />
Erlebnisse freuen.<br />
Begonnen haben wir mit einem<br />
Apéritiv im Hotel. Ich habe ja Eingangs<br />
erwähnt, dass uns der KIR<br />
nochmals begegnen würde.<br />
Mein Reiseführerkollege Markus<br />
hat, weil er im 11. Juni 60. wird, im<br />
Hotel in Dijon einen Apéro gespendet.<br />
Dankeschön.<br />
Der Kir wird an der Côte d`Or traditionellerweise<br />
aus trockenem Wein der weissen Rebsorte<br />
Aligoté und Crème de Cassis im Verhältnis 9:1<br />
gemischt. Zuerst wird der Likör in ein gekühltes<br />
Champagner-Glas gefüllt, mit dem Wein aufgegossen<br />
und danach leicht umgerührt. Für uns<br />
wurden die Gläser wie oben abgebildet verwendet.<br />
Vielleicht weil da mehr Wein Platz hatte...
Hotel: Mercure Dijon Centre Clemenceau in Dijon<br />
hat viele Annehmlichkeiten zu bieten und ist ein<br />
guter Ausgangspunkt für mehr...
Der Donnerstag war noch nicht<br />
beendet. Wir suchten das ausgewählte<br />
Restaurant<br />
8 place du Théâtre Dijon.<br />
Jürg Jakob als Gebirgsoffizier<br />
übernahm unter Mithilfe seines<br />
iPhones die Führung. Nach ca 16<br />
Minuten waren wir trotz verschiedenen<br />
Abzweigungen am Ziel.<br />
Der reservierte Saal stand nicht<br />
zur Verfügung. Aber die für uns<br />
besetzten Tische liess sich als<br />
tolle Integration im lebhaften<br />
Lokal fühlen. Die reichhaltige<br />
Auswahl an Speisen haben uns<br />
begeistert. Einige von uns liessen<br />
sich vom süffigen Bier verführen.<br />
Am Frühstückstisch wurde gemunkelt,<br />
dass einige Winzer die<br />
wunderbaren Hotelbetten nicht<br />
lange benutz hätten.
Freitag 17. Mai 2024<br />
Degu bei Sophie und Matthieu Voillez<br />
Domaine La Crojx Montjoie<br />
50 grande rue – 89450 THAROISEAU<br />
Tharoiseau ist eine Gemeinde mit 61 Einwohnern<br />
09.15 konnten wir in Dijon mit<br />
ungewollter Verspätung starten,<br />
was die wartenden Kollegen<br />
im Bus etwas genervt hat.<br />
Schwamm darüber.<br />
Die Fahrt dauert rund 80 Minuten.<br />
Weg von der Weinstrasse<br />
Richtung Vézelay. Eine völlig<br />
andere Landschaft zeigte sich<br />
uns. Hügel, fast wie im Emmental.<br />
Auf verschlungenen Wegen<br />
und engen Zufahrten schaffte es<br />
unser Chauffeur Marcel die<br />
Domaine La Crojx Montjoie<br />
punktgenau anzufahren.<br />
Der Blick führt uns Richtung Vézelay
Begrüsst hat uns der Hausherr Matthieu.<br />
Leider ohne seine Sophie, welche er<br />
vorsichtshalber nach Paris geschickt hat.<br />
Schliesslich sind die Wollerauer Winzer<br />
stattliche Erscheinungen...<br />
Seinen spannenden und temporeichen<br />
Ausführungen vermochte nicht jeder Winzer<br />
wirklich folgen. Kassier Noldi hat jeweils gekonnt<br />
auf Schweizerdeutsch zusammengefasst.
Die Domaine La Croix Montjoie<br />
bewirtschaftet 15 ha Weinberge<br />
auf einem wunderschönen Hang<br />
im Dorf Tharoiseau. Das Anwesen,<br />
ein grosses Gebäude aus<br />
dem 19. Jahrhundert und Ort der<br />
Weinherstellung, bietet einen<br />
magischen Blick auf den Hügel<br />
von Vézelay. Sophie und Matthieu<br />
Woillez liessen sich 2009<br />
in dieser magischen Umgebung<br />
nieder und produzieren Vézelay-Weine,<br />
in denen Ton- und<br />
Kalksteinböden mit fruchtigen<br />
Aromen und Mineralität frisch<br />
zum Ausdruck kommen. Vézelay<br />
ist ein historisches Terroir aus<br />
der Römerzeit, in dem viel Wein<br />
produziert wurde. Der Weinberg<br />
wurde Ende des neunzehnten<br />
Jahrhunderts von der Reblaus<br />
verwüstet, aber seit den 70er Jahren<br />
haben etwa zwanzig Winzer<br />
daran gearbeitet, Reben an den<br />
am besten exponierten Hängen<br />
(Tharoiseau, Asquins, Saint-Père<br />
und Vézelay) neu zu pflanzen,<br />
um heute hundert Hektar zu<br />
bewirtschaften. Heute vinifiziert<br />
Mathieu mit seinem Team alle<br />
Trauben der Weinbauern aus der<br />
Umgebung. Ähnlich wie das die<br />
Gebr. Kümin betreiben. Es würdde<br />
zu weit führen all die Ausführungen<br />
hier aufzuzeichen. Eines ist<br />
mir aber geblieben: Die kleinen<br />
Rebstöcke haben bei Bodenfrost<br />
grosse Nachteile. Die Winzer im<br />
<strong>Burgund</strong> denken über einen anderen<br />
Anbau nach.
Aufmerksam waren alle Winzer
Weindegu<br />
beginnt<br />
mit drei<br />
Weissen
Wunderbares Plättli mit<br />
allerlei vom Boucher.<br />
Leider habe ich vergessen<br />
den délicieusen<br />
Käse zu fotografieren.<br />
Die degustierten drei<br />
Weissen und die zwei<br />
Roten haben vorzüglich<br />
gemundet.
Die Jubiläumsreise vom 16. bis 19. Mai 2024 führte uns<br />
am 2. Tag nach Vézelay<br />
Heute ist Vézelay ein Dorf, sogar eines der schönsten<br />
Frankreichs. Im Mittelalter aber war Vézelay eine<br />
blühende Stadt, in der Weltgeschichte geschrieben wurde.<br />
Der heilige Bernhard von Clairvaux rief hier zum<br />
Kreuzzug auf und Franz von Assisi gründete in Vézelay<br />
sein erstes französisches Kloster. An dem heute über<br />
1000-jährige Wallfahrtsort scheinen die Jahrhunderte<br />
beinahe spurlos vorübergegangen zu sein, die wehrhafte<br />
Kulisse mit ihren Mauern, Türmen und Toren ist geblieben.<br />
Herzstück ist die Kathedrale Sainte Marie-Madeleine.<br />
Sie gilt als Meisterwerk der romanischen Baukunst<br />
und ist seit 1979 UNESCO-Weltkulturerbe.<br />
Bei meiner Fotografietour war sie leider in einer<br />
Revitalisierungsphase und trotzdem beeindruckend.
Vézelay – eines der schönsten Dörfer in Frankreich<br />
Die Gemeinde Vézelay, die für ihre Basilika Sainte-Marie-Madeleine ebenso berühmt ist wie für<br />
den Hügel, auf dem sie erbaut wurde, liegt im Departement Yonne in der Region Bourgogne-<br />
Franche-Comté. Sie gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und zu den schönsten Dörfern Frankreichs<br />
und ist ausserdem ein wichtiger Sammelpunkt für die Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela.<br />
Es dominiert das Tal der Cure und verführt die Besucher sowohl durch seine Lage als auch<br />
durch den Charme seiner mittelalterlichen Stadt.
Vézelay ist mit 433 Einwohnern weit über<br />
Frankreich hinaus bekannter Wallfahrtsort und<br />
einer der Ausgangspunkte des Jakobswegs;<br />
Die Basilika Sainte-Marie-Madeleine auf den<br />
Anhöhen des Dorfes Vézelay ist sowohl ein Vorzeigeort<br />
des christlichen Glaubens als auch<br />
ein Juwel der romanischen Kunst. Sie wurde von<br />
Viollet-Le-Duc vollständig wieder aufgebaut,<br />
als sie nur noch eine Ruine war, und ist auch<br />
heute noch der Ausgangspunkt für Pilger auf<br />
dem Weg nach Santiago de Compostela.
Beaune – seine Altstadt<br />
und das Hôtel-Dieu - Hospices<br />
Nach der Degu fuhren wir nach<br />
Beaune. Vielleicht war die Kommunikation<br />
zwischen mir und<br />
Markus in diesem Punkt nicht<br />
optimal. Ich wollte das weltberühmte<br />
Hôtel-Dieu - Hospices<br />
de Beaune mit seiner Geschichte<br />
und einmaligen Architektur als<br />
Kulturbeitrag als Kontrast zum<br />
Weinbau ins Programm nehmen.<br />
Aber die Spitze der Winzer<br />
strebte im Eiltempo zur Altstadt.<br />
Einige Kollegen gingen mit mir<br />
ins Museeum. Es hat sich wie die<br />
Bilder zeigen, gelohnt.
Das Hôtel-Dieu ist ein ehemaliges Krankenhaus<br />
in Beaune. Es wurde im Jahre 1443 gegründet und<br />
bis 1971 als Hospital genutzt. Das Hôtel-Dieu<br />
ist nun ein Teil des Gebäudekomplexes des<br />
Hospices Civils de Beaune.<br />
Unsere Kollegen telefonieren nicht, sondern<br />
lauschen den Ausführungen auf Deutsch.
Die Parzellen, die im Laufe der<br />
Jahrhunderte von verschiedenen<br />
Besitzern vermacht wurden,<br />
garantieren dem Weingut einen<br />
weltweiten Ruf. Sie erstrecken<br />
sich grösstenteils um die Stadt<br />
Beaune, nicht weit vom Hôtel-<br />
Dieu entfernt, um Dörfer herum,<br />
die Weinliebhabern wohlbekannt<br />
sind. Pommard, Meursault,<br />
Volnay, Savigny oder Aloxe-Corton<br />
stehen auf den Etiketten des<br />
Weinguts.<br />
Darüber hinaus sind die Hospices<br />
Civils Eigentümer von Weinbergen<br />
in der Côte de Nuits, einer Hochburg<br />
der Rebsorte Pinot Noir. Zu<br />
den unverzichtbaren Erzeugnissen<br />
dieser Weinhochburg gehören die<br />
Grands Crus Echezeaux, Mazis-<br />
Chambertin oder Clos de la Roche.<br />
Andere, weiter entfernte Parzellen<br />
verteilen sich im Chablisien im<br />
Norden <strong>Burgund</strong>s oder auch im<br />
Mâconnais, zum Beispiel in Pouilly-Fuissé.<br />
Die Hospices de Beaune sind ganz<br />
ohne Zweifel ein Wahrzeichen<br />
<strong>Burgund</strong>s. Das prestigeträchtige<br />
Gebäude, das unter dem burgundischen<br />
Herzog Philipp dem Guten<br />
erbaut wurde, ist ein architektonisches<br />
Meisterwerk. Man kann<br />
sich nur schwer vorstellen, dass<br />
ein solches Gebäude als Krankenhaus<br />
diente. Und dennoch war es<br />
genau zu diesem Zweck errichtet<br />
worden, bevor man schliesslich<br />
ein Museum daraus machte. Eine<br />
schöne Etappe also für jeden, der<br />
die Stadt Beaune besucht oder auf<br />
der Route des Grands Crus unterwegs<br />
ist.<br />
Das Geheimnis des berühmtesten<br />
Weinguts von <strong>Burgund</strong><br />
Nun kennen wir das fabelhafte<br />
Hôtel-Dieu des Hospices de Beaune,<br />
das symbolträchtige Bauwerk<br />
der Hauptstadt der <strong>Burgund</strong>erweine.<br />
Aber wussten wir auch, dass<br />
die Geschichte dieser Sehenswürdigkeit<br />
mit einem Weingut verbunden<br />
ist? Welche Weine werden<br />
von den Hospices de Beaune<br />
produziert?<br />
Die 60 Hektar Weinberge bescheren<br />
der Domaine des Hospices de<br />
Beaune jedes Jahr 50 Cuvées (33<br />
rote aus Pinot Noir und 17 Weisse<br />
aus Chardonnay).<br />
Dank dem Weinverkauf konnten<br />
über Jahrhunderte das Krankenhaus<br />
finanziert werden.
Ein eigener Kräutergarten<br />
hinter dem Haus.
In dieser Kurve sind die meisten Winzer in die Alstadt geeilt.
Diese beiden Winzer<br />
ertappt bei privater<br />
Degustation in Beaune
Das Château<br />
Pommard befindet sich<br />
in einer Revitalisierungsphase,<br />
deshalb<br />
konnten wir das<br />
Schloss nicht besuchen,<br />
dafür den<br />
herrlichen Garten<br />
sowie ein naheliegendes<br />
Restaurant,<br />
das uns sehr gefallen<br />
hat...
Wo Freunde sich finden