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Österreich Maritim, Ausgabe 57

Die Kriegstransporter - KT, Schiffstechnik Teil 1, Nachlese Helgoland 1864, Die "Sonderklasse" Yachten, Das U-Boot in den Bergen

Die Kriegstransporter - KT, Schiffstechnik Teil 1, Nachlese Helgoland 1864, Die "Sonderklasse" Yachten, Das U-Boot in den Bergen

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Zeitschrift der Freunde Historischer Schiffe<br />

Die Kriegstransporter - KT<br />

Schiffstechnik Teil 1<br />

<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong><br />

Nachlese Helgoland 1864<br />

Die »Sonderklasse« Yachten«<br />

Das U-Boot in den Bergen<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>57</strong><br />

2014 - Dez.<br />

Preis € 8,–


2 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

Inhalt<br />

Die Kriegstransporter der Kriegsmarine<br />

und ihr maritimer Bezug<br />

zu <strong>Österreich</strong><br />

Wilhelm Donko<br />

Schiffstechnik Teil 1<br />

Dietrich Fischer<br />

Nachlese Helgoland 1864<br />

Alfred Karrer<br />

Die Sonderklasse<br />

Thomas Richter<br />

4<br />

10<br />

14<br />

16<br />

Räuber an Bord der Anna-Elisabeth<br />

Nikolaus A. Sifferlinger<br />

Das U-Boot in den Bergen<br />

Georg Schaller<br />

19<br />

20<br />

Das Technische Museum Wien 23<br />

Das Gigg der Zenta am<br />

Wolfgangsee<br />

Martin Szojak<br />

24<br />

Sonderklasse Yacht S 118 Cima mit gesetztem Spinnaker.<br />

Seit 108 Jahren in <strong>Österreich</strong>!<br />

Titelbild:<br />

Sonderklasse S 72 HA-<br />

GEN auf dem Attersee.<br />

Eigner Dr. Thomas<br />

Richter.<br />

Foto: Herbert Klein 2012<br />

Aktuelles – Kreativ<br />

Martin Mai<br />

26<br />

Aus den Sektionen 27<br />

Buchbesprechung 34<br />

Nicht immer nur gemütlich! S127 ROSENWIND, die jüngste Sonderklasse, Bj. 1996


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

3<br />

…auf ein Wort<br />

Gustav Jobstmann<br />

Sehr geehrte Leser, liebe Mitglieder, liebe Freunde!<br />

Viele Jahre habe ich mich als FHS-Mitglied immer auf den<br />

Inhalt und auf das Geleitwort in ÖSTERREICH MARITIM<br />

gefreut. Nun ist es erstmals soweit und ich darf die ersten Zeilen<br />

der aktuellen <strong>Ausgabe</strong> Nr. <strong>57</strong> als neu gewählter Präsident<br />

der FHS an Sie richten.<br />

Nicht bevor ich mich bei den scheidenden Amtsträgern und<br />

Vorstandsmitgliedern, allen voran Präsident Herbert Klein,<br />

Oliver Trulei und Alexander Traiber herzlich bedanke, denn<br />

sie alle – wie auch jedes einzelne Mitglied – haben einen großen<br />

Anteil am positiven Erscheinungsbild und am guten Ruf<br />

unseres maritimen Vereines »Freunde historischer Schiffe«.<br />

Ein Verein ist nur so stark, wie es seine Mitglieder sind, das<br />

müssen sich nicht nur die Obmänner der verschiedenen Sektionen,<br />

sondern auch ich als Präsident immer vor Augen führen!<br />

Gerne leite ich Meinungen und Anregungen der FHS-<br />

Mitglieder an den Vorstand und mein Kabinett weiter, damit<br />

wir gemeinsam zu guten Lösungen kommen!<br />

Nun, für diejenigen, die nicht an der Generalversammlung<br />

teilnehmen konnten, möchte ich mich und meinen Vorhabensbericht<br />

kurz vorstellen:<br />

1955 in Weissenkirchen i.d. Wachau geboren und aufgewachsen,<br />

also an und in der Donau groß geworden, habe ich mich<br />

nach Absolvierung des Grundwehrdienstes und Jagdkommandos<br />

entschieden, zur See zu fahren. Daraus wurden 17 Jahre,<br />

die letzten 4 Jahre als Kapitän mit deutschem Kapitänspatent<br />

AG (früher A6) – »Führen von Fracht- und Fahrgastschiffen<br />

aller Größen in allen Fahrtgebieten.«<br />

Anschließend war ich Mobil Oil Marine-Manager, zuständig<br />

für die sich auflösende Ostblockflotte (Schiffe, U-Boote) im<br />

Schmiermittelbereich.<br />

Nach Auflösung meiner Abteilung war ich von 1996-2009<br />

Transport-Logistik-Manager für Seefracht, danach bis heute<br />

selbstständiger Wirtschaftsmediator & Unternehmensberater.<br />

Seit 1998 hat mich auch die Flussschifffahrt in ihren Bann<br />

gezogen. Daher begann ich sukzessive – neben meinem Berufsleben<br />

– alle verfügbaren Donaupatente, also 10 m, 20 m<br />

und das Berufspatent, verbunden mit viel (Prüfungs-)Angst<br />

und Schweiß, zu absolvieren.<br />

Während dieser Zeit gründete ich zwei Marine-Vereine und<br />

wurde zusätzlich noch stolzes Mitglied beim »Marineverband<br />

Wien« und bei den »Freunden Historischer Schiffe«.<br />

Von 2007 bis 2009 übernahm ich mit der Marinekameradschaft<br />

»Franz Ferdinand«, deren Gründungsobmann ich war,<br />

die Betreuung und Pflege der ehemaligen ÖBH-Patrouillenboote<br />

Niederösterreich und Oberst Brecht.<br />

Seit 2011 betreue ich das Hundertwasserschiff »Regentag« in<br />

Tulln. Soviel zu meiner seemännischen Vergangenheit!<br />

Zu meinem Vorhabensbericht:<br />

Ich werde bereits vorhandene und erfolgreiche Strukturen<br />

weitgehend beibehalten.<br />

Folgende Änderungen und Ergänzungen möchte ich vom<br />

Start weg in Angriff nehmen:<br />

• Aktivitäten zur Lösung des Aufenthalts- und<br />

Bewilli gungsproblems des GK 10065<br />

• Einführung des Bereiches Kommunikation<br />

• Einführung des Beratungsbereiches Organisation<br />

• Findung und Pflege neuer Partnerschaften<br />

• Aufbau neuer Themenbereiche oder Sektionen<br />

(Marinefunk, FHS-Marinearchiv, etc.)<br />

• Abhaltung eines jährlichen Hafenfestes in Tulln<br />

• Integration des Hundertwasser-Schiffes »Regentag« in<br />

das FHS-Programm<br />

• Neue Wege zu Sponsoring und Merchandising<br />

Ich freue mich schon auf eine gute Zusammenarbeit, wünsche<br />

gute Unterhaltung beim Lesen dieser <strong>Ausgabe</strong>, frohe Festtage,<br />

Guten Rutsch und Allzeit Gute Fahrt für 2015!<br />

Mit immer einer Handbreit unter dem Kiel, und wie bereits<br />

die Römer sagten: Navigare necesse est!<br />

Euer<br />

Gustav Jobstmann, Präsident<br />

ISSN 1813 - 3525 Key title: <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong><br />

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz<br />

Medieninhaber:<br />

Verein FHS - Freunde Historischer Schiffe<br />

Redaktionsteam: Bobby Kugel, Georg Schaller, Robert Tögel.<br />

Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>: Mag. Wilhelm Donko, Dipl. Ing. Dietrich<br />

Fischer, Kapt. Alfred Karrer, Dr. Martin Mai, Dr. Thomas Richter,<br />

Georg Schaller<br />

ZVR - Zahl 344016034 Sitz: Wien<br />

Vereinszweck: Erforschung marinehistorischer und nautischer<br />

Sachverhalte, insbesondere unter Bezug zu <strong>Österreich</strong>,<br />

Druck: Széchenyi István Druckerei GmbH, 9027 Györ, HU<br />

Verantwortlicher Redakteur: Ing. Fritz Marschner.<br />

Durchführung einschlägiger Veranstaltungen E-Mail: f.marschner@gmx.at Rennbahnweg 46/3/56, 1220 Wien<br />

zur Aus- und Weiterbildung, Erhaltung historischer Wasserfahrzeuge<br />

und Anlagen, Pflege enger Beziehung zum<br />

<strong>Österreich</strong>ischen Bundesheer,<br />

Herausgabe eines Mitteilungsblattes.<br />

Blattlinie: Fachmagazin für die Geschichte der Schifffahrt<br />

und verwandter Themen, insbesondere unter Bezug zu<br />

<strong>Österreich</strong>. Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder.<br />

FHS – Webseite: www.fhsaustria.org


4 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

Die Kriegstransporter (KT) der Kriegsmarine<br />

und ihr maritimer Bezug zu <strong>Österreich</strong><br />

Wilhelm M. Donko<br />

Dieser Artikel befasst sich mit einem auch den meisten<br />

Marineexperten kaum bekannten Typ eines Hilfskriegsschiffes<br />

der Kriegsmarine, dem »Kriegstransporter«, abgekürzt<br />

»KT«. Er wurde in der Fachliteratur bisher völlig vernachlässigt,<br />

obwohl von 1942-45 insgesamt immerhin 62 dieser 700t<br />

großen Schiffe (834 BRT) zum Bau vergeben und etwa 40<br />

Schiffe fertiggestellt wurden. (Die Schiffe haben also eine völlig<br />

andere Dimension als z.B. MFP oder Siebelfähren!)<br />

Ich habe eine besondere Beziehung zu diesem Schiffstyp,<br />

da mein Vater im Zweiten Weltkrieg lange auf KT 14 und<br />

zeitweise auch anderen KT-Schiffen (Marinebordflak-Süd)<br />

eingesetzt war. Schon als Kind habe ich ihm Löcher in den<br />

Bauch über diese Schiffe gefragt. Als Marinehistoriker fühlte<br />

ich daher fast eine Art Verpflichtung, den Kriegstransportern<br />

einen Platz in der maritimen Fachliteratur zu geben und habe<br />

im Frühjahr 2013 ein Buch darüber veröffentlicht:<br />

»Die Kriegstransporter KT 1 – KT 62 der Deutschen<br />

Kriegsmarine – Konzept Einsatz und Verbleib«. Epubli<br />

Verlag Berlin 2013, 172 Seiten, 12,50 Euro. Es ist das erste<br />

Buch zu diesem Thema.<br />

Erst bei der Arbeit zu diesem Buch habe ich auch festgestellt,<br />

dass die Kriegstransporter vom Typ KT einen interessanten<br />

<strong>Österreich</strong>-Bezug haben, der nur wenigen Experten bewusst<br />

sein dürfte, und das in zweifacher Hinsicht:<br />

1. Mehrere Schiffe wurden auf den Schiffswerften in<br />

Linz und in Korneuburg bei Wien gebaut und dann auf der<br />

Donau ins Schwarze Meer überführt, einige davon kamen<br />

später sogar über die türkischen Meerengen ins Mittelmeer.<br />

2. Zu meiner besonderen Überraschung habe ich zudem<br />

festgestellt, dass zwei Kriegstransporter 1944 nach Linz<br />

geschleppt und dort 1945, in nicht fahrbereitem Zustand,<br />

von den Amerikanern als Kriegsbeute beschlagnahmt wurden.<br />

1947 wurden sie der Republik <strong>Österreich</strong> übergeben.<br />

Das Konzept der Kriegstransporter wurde von der Kriegsmarine<br />

ab 1941 aus der Notwendigkeit entwickelt, die vom<br />

Stapellauf eines unbekannten KT auf einer Donau-Werft.<br />

Sammlung D. Jung<br />

Krieg stark geschwächte Transporttonnage der Achsenmächte<br />

im Mittelmeer zu ersetzen. Einerseits stieg dort der Bedarf<br />

durch die Ausdehnung der Fronten ständig, auf der anderen<br />

Seite nahmen aber die Verluste an Frachtschiffen stark zu.<br />

Es wurde immer schwieriger, die in Nordafrika eingesetzten<br />

Verbände von Rommels Afrikakorps zu versorgen. Zudem litten<br />

die großen italienischen Inseln, die Seeverbindung nach<br />

Griechenland und die langen italienische Küsten ebenfalls<br />

unter dem Mangel an ausreichend Transportkapazität, da die<br />

italienische Handelsflotte enorme Verluste hinnehmen hatte<br />

müssen. In Russland hatte sich 1941 der schnelle Sieg nicht<br />

Die meisten Kriegstransporter wurden in Italien (Ansaldo-Werft<br />

in Genua) gebaut, so auch KT 14, aufgenommen im Hafen von<br />

Genua 1944; der Vater des Verfassers verbrachte einen erheblichen<br />

Teil seiner Kriegszeit auf diesem Schiff.<br />

Sammlung W. Donko<br />

eingestellt, 1942 war auch dort ersichtlich, dass das Schwarze<br />

Meer noch lange Kampfgebiet sein würde und nicht ausreichend<br />

Schiffe zur Verfügung standen.<br />

Die Anforderungen an den Typ waren klar: einfache Konstruktion<br />

eines soliden, kleinen Frachtschiffes, geeignet für das<br />

Mittelmeer (speziell für Nordafrika-Nachschubtransporte)<br />

und Schwarze Meer, der Bau sollte in der Ausführung leicht<br />

und in großer Stückzahl umsetzbar sein. Deutschland lieferte<br />

die Pläne und baute ein Musterschiff (KT 3), konkret die<br />

Deutsche Werft AG in Hamburg; die Serien-Bauwerften waren<br />

aber durchwegs im Süden Europas.<br />

Die 67,5m langen Schiffe hatten zwei Laderäume, dazwischen<br />

war ein großer, leistungsfähiger Ladebaum, der beide<br />

Ladeluken bedienen konnte (und auch zum Löschen der Ladung<br />

bei schlechter Hafeninfrastruktur geeignet war, wie z.B.<br />

in Nordafrika). Die Antriebsanlage befand sich in Form einer<br />

(recht leistungsstarken) Expansions-Dampfmaschine (2400<br />

PS für respektable 14,5 Knoten) achtern, dort auch die Auf-


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

5<br />

Der in Linz gebaute U-Bootjäger UJ 105 (ex KT 24) in Odessa Anfang 1944.<br />

Sammlung R. Kramer<br />

bauten für Brücke und Wohnräume für die Besatzung etc.<br />

Das Vorschiff mit einer ausgeprägten Back zur Verbesserung<br />

der Seetüchtigkeit, dazu Bewaffnung durch ausreichend Fliegerabwehr-Geschütze<br />

und der Typ des Kriegstransporters ist<br />

im Prinzip umfassend beschrieben.<br />

vor der Kapitulation Italiens in<br />

Dienst kamen, wurden sie als zivile<br />

Frachter der Cooperativa Garibaldi<br />

zugeteilt, einem halbstaatlichen<br />

Reederei-Unternehmen.<br />

Italienische Werften waren in den<br />

folgenden Jahren die wichtigsten<br />

Produktionsstätten dieses Schiffstyps,<br />

allen voran die traditionsreiche<br />

Werft Ansaldo-Sestri in Genua,<br />

die bis Kriegsende 30 Bauaufträge<br />

erhielt, d.h. etwa 50% aller potentiellen<br />

KT-Projekte. Laut intern<br />

gewälzten Plänen sollte ab KT 41<br />

jeweils jedes zweite abgelieferte<br />

Schiff an Italien gehen, was natürlich<br />

durch die Kriegsentwicklung<br />

verhindert wurde. Neben Italien<br />

wurde im Mittelmeer 1943 der Bau von nur zwei weiteren<br />

Einheiten vergeben, nämlich an eine Werft in Toulon in Südfrankreich;<br />

beide Schiffe wurden dort 1944 zu U-Bootjägern<br />

umgebaut.<br />

KT 3 blieb auch das einzige Schiff der Klasse, das außerhalb<br />

des Großraumes Mittelmeer/Schwarzes Meer gebaut und eingesetzt<br />

wurde. Mehr oder weniger parallel war der Bau auch<br />

an italienische Werften vergeben worden. Etwa fünf Wochen<br />

nach dem Stapellauf von KT 3 in Hamburg lief am 5.9.1942<br />

auf der Werft Ansaldo-Sestri in Genua KT 1 für die Kriegsmarine<br />

vom Stapel und wurde Mitte November fertiggestellt.<br />

Die italienische Marine hatte von Anfang an großes Interesse<br />

an der Konstruktion gezeigt. Ansaldo-Sestri in Genua begann<br />

nun zahlreiche Bauten für die Kriegsmarine, aber auch andere<br />

Werften in Italien bauten Schiffe des Typs KT. Sie bauten<br />

aber nicht nur für die Kriegsmarine, sondern auch für die<br />

italienische Handelsmarine. Im<br />

Dezember 1942 liefen in Genua<br />

die ersten Schiffe vom Stapel, die<br />

als italienische Frachtschiffe (ab<br />

Frühjahr 1943) zum Einsatz kamen,<br />

alle mit Namen italienischer<br />

Berge bzw. als »Monte«-Klasse<br />

bezeichnet. Soweit diese noch<br />

Der in Budapest gebaute KT 26<br />

(Erpel) in Saloniki beim Entladen<br />

schwerer Fahrzeuge (Sd.Kfz. 10/5<br />

mit 2 cm Flak); das Schiff war dort<br />

1944 im Rahmen des Teilrückzugs<br />

der Wehrmacht aus der Ägäis eingesetzt.<br />

Auf der Back Geschützstand<br />

mit 2 cm Vierling und davor 3,7cm<br />

Zwillingsflak.<br />

Sammlung D. Jung bzw.<br />

P. Schenk/R. Kugler<br />

Von der Donau<br />

ins Schwarze Meer<br />

Bereits 1942 begann der Bau dieser Schiffe aber auch an<br />

Orten, wo man ihn nicht sofort erwarten würde, im tiefen<br />

Binnenland, an der Donau. Auf den Schiffswerften in Linz, in<br />

Korneuburg und in Budapest, nämlich auf der alten DDSG-<br />

Werft in Obuda. An diesen drei Donauwerften wurden 1942-<br />

1943 immerhin 11 dieser Schiffe gebaut, die nachfolgend im<br />

Schwarzen Meer zum Einsatz kamen.


6 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

Schiffswerft Linz (KT 23, 24, 29, 30)<br />

Schiffswerft Korneuburg (KT 4, 17, 18)<br />

Schiffswerft Obuda/Budapest (KT 25, 26, 33, 34)<br />

Es waren übrigens auch die größten Kriegsschiffe, die im<br />

Zweiten Weltkrieg in <strong>Österreich</strong> für die Kriegsmarine gebaut<br />

wurden. Von der Donau kamen Schiffe aller drei Werften<br />

1944 auch bis ins Mittelmeer. Und ebenfalls 1942 begann<br />

der Bau dieses Schiffstyps auf der besetzten russischen Schiffswerft<br />

in Nikolajew in der Ukraine, wo von der deutschen<br />

Werftverwaltung (Südwerft) bis 1944 sechs Einheiten gebaut<br />

wurden (KT 27, 28, 37-40.) Während es in der Fachliteratur<br />

umfangreiche Berichte über die Verlegung deutscher Kriegsschiffe<br />

über die Elbe bis in den Raum Dresden, dann über die<br />

Reichsautobahn und die Donau von Ingolstadt ins Schwarze<br />

Meer gibt, wird praktisch kaum erwähnt, dass die 17 größten<br />

Kriegsschiffe an der Donau (11) bzw. in der Ukraine (6) gebaut<br />

wurden.<br />

Es wäre noch anzumerken, dass das Bauprogramm der<br />

Kriegstransporter nicht Teil des Hansa Bauprogramms war,<br />

das einem Marinekundigen bei deutschen Neubauprogrammen<br />

von Frachtschiffen im Zweiten Weltkrieg sicher zuerst<br />

einfällt; man kann aber sagen, es war das Pendant dazu in<br />

Südeuropa.<br />

Eine erhebliche Zahl der Kriegstransporter im Schwarzen<br />

Meer wurde ab Ende 1942 zu U-Bootjägern umgebaut und<br />

von der Kriegsmarine als UJ klassifiziert (14 von 17). Dies geschah<br />

zum Teil bereits auf den Bauwerften, zum Teil wurden<br />

auch bereits fertige KT-Einheiten nachträglich umgebaut. Es<br />

gab in der Kriegsmarine zwar Bedenken gegen die Verwendung<br />

dieses Typs (zu flachkielig etc.), die sich verschlechternde<br />

Kriegslage diktierte aber bereits zu sehr die Anforderungen:<br />

U-Bootjäger wurden im Schwarzen Meer dringend gebraucht,<br />

wo es praktisch kaum Spezialschiffe dafür gab, andere Einheiten<br />

standen weit und breit nicht zur Verfügung.<br />

Der Umbau erfolgte auf denkbar einfache Weise (vgl. Gröner:<br />

Die Deutschen Kriegsschiffe 1815-1945, Band 7): Der<br />

Ladebaum und die zugehörigen Winschen wurden entfernt<br />

(offenbar aber nicht bei allen Schiffen, wie Fotos zeigen). In<br />

Laderaum 1 wurde ein S-Gerät (»Schallgerät«) eingebaut,<br />

dazu Heizerwohndecks, Munitionskammern und ein Wasserzusatztank;<br />

in Laderaum 2 eine Maschinenwerkstatt, Bootsmannshellegatt<br />

(Inventar- und Materiallagerraum), eine<br />

Kantine und dazu Ballast. Überdeckt wurden die beiden Laderäume<br />

mit Stahlplatten und darauf kamen Fla-Geschütze<br />

(mit gepanzerten Geschützschildern), die natürlich auch gegen<br />

auftauchende U-Boote eingesetzt werden konnten. Eine<br />

entsprechende Ausstattung an Wasserbomben samt Werfern<br />

- und aus dem Kriegstransporter (KT) war ein U-Bootjäger<br />

(UJ) geworden.<br />

Das Gros der KT-Einheiten im Schwarzen Meer wurde der<br />

im Juni 1943 aufgestellten 1. U-Bootjagdflottille der Kriegsmarine<br />

zugeteilt, die ihre Hauptliegehäfen in Sewastopol auf<br />

der Krim und im rumänischen Konstanza hatte (Schiffe UJ<br />

101–UJ 118, darunter 12 KT-Einheiten). Aufgelöst wurde sie<br />

im August 1944 (nach dem Zusammenbruch der Schwarzmeer-Front).<br />

Das Schicksal der Kriegstransporter im Schwarzen Meer<br />

Mit Vorrücken der Roten Armee saßen die deutschen Schiffe<br />

im Schwarzen Meer quasi in der Mausefalle. 1944 begann<br />

die Kriegsmarine mit der Verlegung von ehemaligen KT-<br />

Schiffen durch den Bosporus ins Mittelmeer, wo sie im Zuge<br />

der Teil-Räumung von Kreta und der Ägäis-Inseln dringend<br />

gebraucht wurden. Der Vertrag von Montreux 1936 hatte der<br />

Türkei die volle Souveränität über die Meerengen zurückgegeben,<br />

sie gelten seither als internationale Gewässer; auch in<br />

Kriegszeiten genießen Handelsschiffe aller Staaten, die sich<br />

nicht mit der Türkei im Kriegszustand befinden, grundsätzlich<br />

freie Fahrt; sie dürfen nur einem Feind der Türkei keine<br />

Hilfe leisten. Für Kriegsschiffe gelten besondere Regeln, deren<br />

Interpretation stärker im Ermessen der türkischen Regierung<br />

liegen. In den ersten Kriegsjahren hatte es einen regen Frachtverkehr<br />

durch die Meerengen zum Vorteil der Achsenmächte<br />

gegeben. Gegenüber den türkischen Behörden wurden die<br />

ehemaligen U-Bootjäger bzw. Kriegstransporter als Handelsschiffe<br />

angemeldet, wofür sie auch entsprechend ausgerüstet<br />

wurden, zivile Schiffsnamen und Papiere (mit Heimathafen<br />

Hamburg) erhielten und einer Reederei (Schwarzmeer Schiffahrts<br />

GmbH) zugeteilt wurden, nämlich: Heidelberg (ex<br />

KT 4 aus Korneuburg), Pelikan (ex KT 18 ebenfalls aus Korneuburg),<br />

Erpel (ex KT 26 aus Budapest) und Mannheim<br />

(ex KT 29 aus Linz).<br />

Da die Türkei zunehmend Schwierigkeiten bei der Passage<br />

durch die Meerengen machte bzw. einem entsprechenden<br />

Druck der Alliierten ausgesetzt war, konnten drei weitere<br />

Schiffe nicht mehr erfolgreich überstellt werden: Ganter (ex<br />

Theodemer, ex KT 25 aus Budapest), Kassel (ex KT 30 aus<br />

Linz) und Frankfurt (ex KT 33 aus Budapest).<br />

Insgesamt 3 der 17 KT-Einheiten, die im Einzugsbereich<br />

Schwarzes Meer vom Stapel liefen, gingen dort 1943-44<br />

durch Feindeinwirkung verloren (ex KT 17 aus Korneuburg,<br />

ex KT 24 aus Linz und ex KT 40 aus Nikolajew). Rumänien<br />

kapitulierte am 23.8.1944 und erklärte Deutschland<br />

den Krieg; am 26.8. erklärte Bulgarien den Rückzug aus<br />

dem Krieg und forderte die deutschen Truppen auf, das Land<br />

zu verlassen. Damit bestand ab Ende August 1944 für die<br />

Kriegsmarine kein Zugang mehr zum Schwarzen Meer. Die<br />

dort verbliebenen Kriegstransporter wurden meist an die bulgarische<br />

Marine übergeben (dort später von der Sowjetunion<br />

beschlagnahmt), einige von den eigenen Besatzungen (vor<br />

Varna) selbstversenkt.<br />

Zwei Kriegstransporter versuchten sich sogar über die Donau<br />

in die Heimat durchzuschlagen. Ein Teil der in der Donau-


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

7<br />

Der in Linz gebaute Frachter „Kassel“ (ex KT 30) der Schiffahrts<br />

GmbH in einer Aufnahme vom Juni 1944 beim Überstellungsversuch<br />

in die Ägäis, in türkischen Gewässern; beachte die türkische<br />

Flagge im Topp. Ein Überstellungsversuch ins Schwarze Meer<br />

vom 4.–16.6.1944 war trotz aufwändiger Tarnmaßnahmen<br />

erfolglos, die Türkei beugte sich immer mehr den Alliierten. Das<br />

Schiff wurde im Juli 1944 als UJ 111 klassifiziert.<br />

Sammlung P. Kreuzer<br />

Auch die in Linz gebaute Mannheim (ex KT 29) war in<br />

der Ägäis wieder für die Kriegsmarine im Einsatz. Bereits am<br />

3.6.1944 wurde sie in der Burtzi-Enge (Peloponnes) durch<br />

Minentreffer schwer beschädigt und nach Piräus zur Reparatur<br />

eingeschleppt. Nun wurde von der Seekriegsleitung die<br />

Umrüstung als U-Bootjäger (Kennnummer UJ 2172) angeordnet<br />

und in der Werft in Piräus begonnen. Dort wurde das<br />

Schiff aus Linz am 15.9.1944 bei einem alliierten Fliegerangriff<br />

zerstört und brannte aus.<br />

Zwei KT-Schiffe tauchen bei Kriegsende in Linz auf<br />

Den Umstand, dass zwei Kriegstransporter (KT 27, gebaut<br />

in Nikolajew und KT 34, gebaut in Budapest) bei Kriegsende<br />

1945 in Oberösterreich von den Amerikanern erbeutet wurden,<br />

wollte ich zuerst nicht glauben, als ich im Zuge der Vorbereitungen<br />

für mein Buch einen entsprechenden Hinweis<br />

eines profunden Archivexperten erhielt. Es gab auch keinen<br />

Hinweis in der Fachliteratur (Gröner etc.) dazu.<br />

mündung gesammelten deutschen Schiffe lief ab 25.8.1944<br />

unter Führung von Konteradmiral Zieb (»Kampfgruppe<br />

Zieb«) gegen rumänischen Widerstand donauaufwärts, darunter<br />

auch ex KT 23 aus Linz und ex KT 38 aus Nikolajew.<br />

Am 7.9.1944 gab es kein Weiterkommen mehr, beide Schiffe<br />

wurden bei Prahovo an der Donau (nahe dem Dreiländereck<br />

Bulgarien, Rumänien, Serbien) selbstversenkt.<br />

Kriegstransporter von österreichischen Donauwerften<br />

kämpfen auch im Mittelmeer<br />

Nun noch zum Verbleib der vier Kriegstransporter, die 1944<br />

erfolgreich in die Ägäis verlegt wurden, der Heidelberg, Pelikan,<br />

Erpel und Mannheim.<br />

Heidelberg (ex KT 4 aus Korneuburg) und Erpel (ex KT<br />

26 aus Budapest) wurden Anfang September 1944 im Rahmen<br />

der Teilräumung von Kreta und Räumung einiger Ionischer<br />

Inseln eingesetzt. Im Zuge einer britischen Offensive zur Störung<br />

der deutschen Räumbewegungen (Operation »Outing<br />

I«) wurden beide am 15.9.1944 vor Kap Spatha (Nordspitze<br />

der Halbinsel Rodopou in Nordwest-Kreta/Suda-Bucht)<br />

vom Kreuzer HMS Royalist und Zerstörer HMS Teazer der<br />

Royal Navy, nach heftiger Gegenwehr und unter hohen Verlusten<br />

an Menschenleben, versenkt. Ein Besatzungsmitglied<br />

(Alec Farminer) der Royalist schrieb anerkennend: »Both<br />

were sunk after spirited resistance«.<br />

Die in Korneuburg gebaute Pelikan (ex KT 18) war ebenfalls<br />

im September in der südlichen Ägäis eingesetzt. Sie<br />

wurde am 20.9.1944 in der Naussa-Bucht auf der Kykladen-<br />

Insel Paros durch Fliegerbomben (von britischen Beaufighter-<br />

Bombern) getroffen und schwer beschädigt, schließlich auf<br />

Strand gesetzt und am 27. 9.1944 gesprengt.<br />

Nach dem Abfall Rumäniens und dem Ende des Zugangs<br />

zum Schwarzen Meer wurde die Überstellung der auf der<br />

Donau befindlichen Kriegstransporter nach Linz angeordnet,<br />

allerdings sehr spät; Zitat (Quelle: NARA T-1022/ roll 2599/<br />

PG-45987):<br />

»M.Gr. Süd KTB-Klebestreifen 9.44<br />

Vermerk vom 18.9.44<br />

Besprechung mit Chef OKM Skl. Adm. Qu I, Kpt. z. S. Löwisch<br />

gg) Die für ASM fertiggestellten KT-Schiffe, die z. T. bereits<br />

in Überführung auf der Donau waren, wurden oder werden<br />

nach Linz zurückgeführt, dort abgerüstet und stillgelegt.«<br />

Die beiden noch nicht ganz fertiggestellten Kriegstransporter<br />

27 und 34 wurden aber wahrscheinlich schon früher,<br />

irgendwann im Laufe des Jahres 1944, von Rumänien nach<br />

Linz geschleppt. Nach Unterlagen der US-Army 1945 über<br />

erbeutete Schiffsbestände wurden KT 27 und KT 34 in Linz<br />

an der Donau (Zustand: unserviceable) am 8.5.1945 aufgefunden<br />

und 1947 an die Republik <strong>Österreich</strong> übergeben.<br />

Auch im <strong>Österreich</strong>ischen Staatsarchiv in Wien befinden sich<br />

noch zahlreiche Aktenbestände aus den Jahren 1947-52 zu<br />

den beiden Kriegstransportern. Die Akten stammen zum<br />

Großteil aus dem Bestand des Bundesministeriums für Verkehr/<br />

Oberste Schiffahrtsbehörde in Wien (zusammengelegt<br />

zu einem Sammelakt mit der Geschäftszahl BMfV/OSB,<br />

Zl.25.807/1951) sowie in geringen Ausmaß vom Bundesministerium<br />

für Vermögenssicherung und Wirtschaftsplanung<br />

(Zl. 54.585-5/1947) und vom Bundesministerium für<br />

Handel und Wiederaufbau (Zl. 100.34/50). Hauptsächlich<br />

beschäftigen sich die Akten mit Verkaufsverhandlungen der<br />

beiden KT-Schiffe und diversen diesbezüglichen Schreiben<br />

zwischen den Ministerien bzw. u.a. der Linzer Schiffswert,<br />

DDSG und Firma Tradex S.A. in Genf etc., die schließlich<br />

zum Verkauf der beiden KT-Einheiten führten: »Gemäß Ver


8 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

Skizze Kriegstransporter KT 14.<br />

auf Basis Skizze F. Mrva<br />

Verdrängung<br />

Vermessung<br />

Länge ü.A.<br />

Länge KWL<br />

700 t<br />

834 BRT<br />

67,5 m58,1 m<br />

62,0 m, ab KT 25 63,0 m<br />

Technische Daten Kriegstransporter KT<br />

Ansaldo, DW, SW Korneuburg, CNR Ancona,<br />

Bauwerften<br />

CdT Riva Trigoso, C O.T.O. Livorno, SW Linz,<br />

DDSG Obuda, Nikolajew, FChM La Seyne sur Mer<br />

Stapelläufe 01. 08. 1942 – 20. 03. 1943<br />

Breite 11,0 m Kessel 3 Kessel, ab KT 41 2 Kessel, Kohle<br />

Tiefgang 3,1 m Maschine<br />

2 Zweizylinder 3-fach-Expansionsmaschinen teils<br />

mit Abdampfturbine<br />

Bewaffnung<br />

stark variierend<br />

1 × 7,5 cm L/40 250 Schuss<br />

1 × 3,7 cm L/54 2000 Schuss<br />

2 × 2 cm L/65 4000 Schuss<br />

2 × MG 34 6000 Schuss<br />

Reichweite<br />

ca. 1250 sm bei 10 kn<br />

160 t Kohlevorrat<br />

Besatzung ziv. 37 Leistung 2400 PS, 2 Schrauben<br />

Besatzung mil. 4 Offz. + 49 Mann Geschwindigkeit 14,5 kn max.<br />

Der Vater des Verfassers in einer Aufnahme aus<br />

1942: Wilhelm M. DONKO<br />

(* 22.10.1924 in Linz - † 4.6.1987 in Schärding)<br />

Auch die Modellbauer haben sich des Themas KT angenommen. Hier ein<br />

besonders schönes Modell von Hernan J. Castellano aus Buenos Aires.<br />

Foto H. Castellano


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

9<br />

trag vom 25.Juni 1948 wurden von der Republik <strong>Österreich</strong><br />

der Firma Tradex S.A. Geneve, 5 Rue du Rhone, Schweiz die<br />

im Hafen Linz liegenden Seeschiffe KT 27 und KT 34 samt<br />

allen darauf befindlichen Zubehör und mit den im genannten<br />

Vertrag aufgeführten Gegenständen verkauft. …Schließlich<br />

wird bemerkt, daß soweit ha bekannt ist, beabsichtigt ist, die<br />

beiden Schiffe KT 27 und KT 34 nach Fertigstellung in die<br />

in Gründung befindliche österreichische Seeschiffahrtsunternehmung<br />

»Austria Lloyd A.G.« einzubringen.« (Zitat aus GZ<br />

24003/I/5-1947, BMfV/OSB).<br />

Die Überführung ins Ausland fand nie statt, die Akten enden<br />

mit einem Hinweis auf die Liquidierung der Firma Tradex<br />

S.A. in Genf aus dem Jahr 1952. Der weitere Verbleib der<br />

Schiffe ist im Staatsarchiv leider nicht belegt, nach Information<br />

des Marineexperten T. Dorgeist wurden sie nachfolgend<br />

in Deggendorf verschrottet.<br />

Kriegstransporter vom Typ KT als U-Bootjäger (UJ) im Schwarzen<br />

Meer, wahrscheinlich der in Nikolajew gebaute UJ 103, ex<br />

KT 37<br />

Sammlung R. Kramer<br />

„Kampfgruppe Zieb“: Im Sommer 1944 ging für die Kriegsmarine<br />

das Schwarze Meer als Operationsgebiet verloren, als Rumänien<br />

und Bulgarien als Bündnispartner ausschieden, Bukarest erklärte<br />

Deutschland sogar den Krieg. Ein Teil der deutschen Schiffe<br />

lief ab 25.8.1944 als „Kampfgruppe Zieb“ gegen rumänischen<br />

Widerstand die Donau aufwärts, darunter auch UJ 106 (KT<br />

23) und UJ 103 (KT 38), als größte Schiffe (außer dem Lazarettschiff<br />

Bamberg). Die Sowjets kontrollierten bereits das rumänische<br />

Ufer des Eisernen Tores. Anfang September 1944 wurden<br />

die fast 200 Schiffe beim kleinen Ort Prahovo an der Donau (in<br />

Ost-Serbien) selbstversenkt, verteilt auf 20 km Stromlänge. Die<br />

Wracks behinderten lange den Schiffsverkehr und sind noch immer<br />

nicht vollständig geräumt. (Die EU finanzierte 2011-2012<br />

ein Projekt zur Räumung mit 3,5 Millionen Euro unter dem<br />

Projektnamen »Removal of unexploded ordnance«). – Das Foto<br />

aus 2010 könnte von einem der beiden dort versenkten KT sein,<br />

ganz sicher bin ich mir aber nicht.<br />

(Foto: EU-Projekt „Removal of unexploded ordnance“).<br />

Quelle:<br />

Wilhelm M. DONKO<br />

Die Kriegstransporter KT 1 – KT 62<br />

der Deutschen Kriegsmarine<br />

Konzept, Einsatz und Verbleib<br />

Wilhelm M. Donko:<br />

»Die Kriegstransporter KT 1- KT<br />

62 der Deutschen Kriegsmarine<br />

– Konzept, Einsatz und Verbleib«.<br />

Epubli Verlag Berlin 2013, 172<br />

Seiten.<br />

Ein Foto der in Linz gebauten Mannheim (ex KT 29). Das Schiff<br />

wurde 1944 in Griechenland zum U-Bootjäger UJ 2172 umgebaut,<br />

aber noch auf der Werft in Piräus durch Bombentreffer<br />

zerstört.<br />

Archiv ÖSWAG<br />

Unter den über ganz Europa verteilten KT-Wracks sind zwei<br />

besonders günstig für Wracktaucher gelegen: im Mittelmeer KT<br />

12 vor der Ostküste von Sardinien (sardiniadivers.com) und im<br />

Schwarzen Meer UJ 102 (ex KT 40) vor der Westküste der Krim.<br />

Hier Wracktaucher an einem Geschütz von der in Nikolajew gebauten<br />

ex KT 40. Der Tauchlehrer Yuriy F. Batayev auf der Krim<br />

organisiert Tauchreisen zum Wrack, das nahe der Stadt Eupatoria<br />

in ca. 20m Tiefe liegt (divingsea.com.ua).<br />

Bild F. Batayev


10 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

Schiffstechnik - ein Exkurs<br />

Schiffsgeometrie Teil 1<br />

Dietrich Fischer<br />

Schiffsgeometrie<br />

Um ein Schiff technisch zu beschreiben, müssen die geometrischen<br />

Größen definiert und angegeben werden.<br />

Diese geometrischen Angaben sind: Längen, Flächen, Volumina,<br />

Rauminhalte, Flächen- und Massenträgheitsmomente<br />

sowie Widerstandsmomente.<br />

Übersicht der Themen<br />

1. Hauptabmessungen = wichtigste Geometriegrößen<br />

2. A) Schiffslinien – graphisch<br />

Damit ist die Formgeometrie des Schiffskörpers definiert<br />

durch<br />

Linienriss<br />

Spantenriss<br />

Wasserlinienflächen<br />

B) Aufmasstabelle – tabellarisch – gibt die Positionspunkte<br />

der Außenhaut an (innen bei Stahl, außen bei Holz)<br />

3. Verdrängungs- und Gewichtsgrößen<br />

4. Form-und Längenkoeffizienten<br />

5. Integrationsmethoden, rechnerische Möglichkeiten<br />

6. Hydrostatische Kurven (Geometriewerte) Kurvenblatt<br />

7. Bonjean Kurven<br />

8. Benetzte Oberfläche<br />

9. Vermessung und Kapazität<br />

Hauptabmessungen eines Schiffes. nach Alte: Schiffbau kurzgefasst<br />

• Volumenmomente = Momente 1. Ordnung zur<br />

Ermittlung des Schwerpunkts.<br />

• Flächenträgheitsmomente zur Ermittlung der<br />

Widerstandsmomente für Festigkeitsberechnungen.<br />

• Volumenträgheitsmomente zur Beschreibung des<br />

Bewegungsverhaltens.<br />

• Massenträgheitsmomente zur Beschreibung der<br />

Bewegungen<br />

Schnittführung durch den Schiffskörper<br />

Bezeichnungen:<br />

Wasserlinienflächen blau<br />

Spantflächen grün<br />

Längsschnittflächen rosa<br />

Geometrische Werte, die aus der Schiffsform ermittelt oder<br />

berechnet werden:<br />

1. Hauptabmessungen<br />

1.1 Längen- Flächen- und Raumabmessungen<br />

Längen: Hauptabmessungen: (Länge L, Breite B, Tiefgang T,<br />

Seitenhöhe H)<br />

Flächen: Wasserlinienflächen, Spantflächen, benetzte Oberfläche<br />

unter Wasser<br />

Volumina : Verdrängung, Tankinhalte = Laderaumvolumina.<br />

1.2. Momente<br />

Erforderlich für Stabilitäts-, Festigkeits- und Widerstandrechnungen<br />

Wozu werden diese Momente benötigt:<br />

• Flächenmomente = Momente 1. Ordnung zur<br />

Ermittlung des Schwerpunkts.<br />

Schnittführung durch den Schiffskörper<br />

2. Schiffslinien<br />

Die geometrische Darstellung erfolgt im Linienriss<br />

Die im Linienriss dargestellten Spanten sind die<br />

Konstruktionsspanten (K-Spanten)<br />

z. B.: 10 und im Vor und Hinterschiff auf halber<br />

Spantentfernung weitere 4 d.h. insgesamt 14 K-Spanten


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

11<br />

Festigkeit erhöhen<br />

Der Bauspantenabstand ist im Vor- und Hinterschiff eine andere<br />

wie in der Schiffsmitte und durch die Klassifikationsregeln<br />

festgelegt.<br />

3. Verdrängungs- und Gewichtsgrößen<br />

Linienriss eines Frachters - Europa. Nullpunkt achtern (Mitte Ruderschaft)<br />

Alte, Mathiessen: Schiffbau kurzgefasst<br />

Um das Verhalten eines schwimmenden Schiffes zu beurteilen,<br />

muss die Lage zweier Schwerpunkte bekannt sein.<br />

Das sind:<br />

Linienriss eines Frachters - USA, UdSSR. Nullpunkt am Bug<br />

(Schnittpunkt KWL-Bug)<br />

Edward V. Lewis, Editor, Principles of Naval architecture, Vol I, 1988<br />

Sehr oft kommen 24 Spanten zur Anwendung (höhere Berechnungsgenauigkeit)<br />

Bei der Bauausführung werden die Bauspanten das sind die<br />

Raum- und Rahmenspanten eingebaut. Das sind z.B. ca. 260<br />

Stück bei einem 160 m langen Frachter, daraus ergeben sich<br />

etwa 600 mm Bauspantenabstand.<br />

Bauspanten sind die normalen Spanten im Rumpf an der Außenhaut<br />

Rahmenspanten sind die verstärkten Bauspanten welche die<br />

1) Der Schwerpunkt der verdrängten Wassermenge, der<br />

auch als Verdrängungsschwerpunkt oder Auftriebsschwerpunkt<br />

bezeichnet wird.<br />

2) Der Gewichtsschwerpunkt oder Massenschwerpunkt<br />

des Schiffes mit der gesamten Zuladung und den Vorräten.<br />

zu 1) Die Ermittlung der Lage das Auftriebsschwerpunktes<br />

erfolgt im Kurvenblatt.<br />

Für jeden Tiefgang ergeben sich andere Werte.<br />

zu 2) Die Berechnung der Lage des Massenschwerpunktes<br />

muss für viele Ladefälle gesondert mit einer Momentenrechnung<br />

ermittelt werden.<br />

A) Entweder rechnerisch mit sehr großem Aufwand<br />

oder<br />

B) Experimentell wie zum Beispiel im Yacht- und Motorbootsbau.<br />

Das Boot wird angehoben und durch Messung der<br />

Kräfte an den Aufhängepunkten kann die Lage des Schwerpunkts<br />

berechnet werden.<br />

4. Form- und Längenkoeffizienten<br />

In untenstehender Tabelle sind die Formkoeffizienten angegeben,<br />

die sich von der Schiffsform ableiten.<br />

Umseitig ist die Tabelle der Längenkoeffizienten.<br />

Formkoeffizienten<br />

Symbol Symb. alt Bezeichnung deutsch Bezeichnung englisch Formel Richtwert<br />

c B<br />

δ Völligkeitsgrad Block Coefficient c B<br />

= δ = V/L*B*T δ = 0,36 – 0,92<br />

Erklärung:<br />

Verdrängungsvolumen gebrochen durch umschriebenen Quader. Je mehr sich die Form dem Quader<br />

annähert, desto größer ist der Völligkeitsgrad.<br />

c P<br />

φ Schärfegrad Prismatic Coefficient<br />

c P<br />

= φ = V/L*A M<br />

c P<br />

= φ = c B<br />

/ c M<br />

φ = 0,5 – 0,68<br />

Erklärung:<br />

Zylinderkoeffizient = Verdrängungsvolumen gebrochen durch umschriebenen Zylinder, gebildet aus<br />

der Hauptspantfläche A M<br />

.<br />

c WL<br />

α Wasserlinienvölligkeit Waterline Coefficient c WL<br />

= α = A WL<br />

/L*B α = 0,65 – 0,95<br />

Erklärung:<br />

Wasserlinienfläche gebrochen durch umschriebenes Rechteck. Je mehr sich die Wasserlinienfläche dem<br />

Rechteck nähert, desto größer ist der Völligkeitsgrad.<br />

c M<br />

β Hauptspantvölligkeit Midship Coefficient c M<br />

= β = A M<br />

/B*T β = 0,75 – 0,99<br />

Erklärung:<br />

Hauptspantfläche A M<br />

gebrochen durch umschriebenes Rechteck. Je mehr sich die Spantfläche dem<br />

Rechteck nähert, desto größer ist der Völligkeitsgrad.<br />

c V<br />

σ Schlankheitsgrad Volumetric Coefficient c V<br />

= σ = σ = 1 – 15<br />

V/(L/10)3 1 = Zerstörer 15 = Trawler<br />

Erklärung:<br />

drückt das Verhältnis Verdrängung zur Schiffslänge aus.


12 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

Längenkoeffizienten<br />

Koeffzient Bezeichnung Richtwert Erklärung<br />

L / B Längen- Breitenverhältnis 3,5 – 10 beeinflusst den Widerstand. Je schlanker, desto kleiner<br />

B / T Breiten - Tiefgangverhältnis 2 – 5 beeinflusst die Stabilität<br />

L / H Längen - Höhenverhältnis 10 – 16 beeinflusst die Festigkeitsverbände W = b*h 2 /6 (für Rechteck)<br />

H / T Höhen - Tiefgangverhältnis wenn dieses größer wird, werden die flutbaren Abteilungslängen größer, die<br />

Sinksicherheit steigt.<br />

Geometrische Darstellung der Völligkeitsgrade<br />

Völligkeitsgrad der Verdrängung oder Blockkoeffizient<br />

Es giltc B<br />

= δ = V/L*B*T<br />

Schärfegrad oder Zylinderkoeffizient (Prismatic coefficient)<br />

Es gilt c P<br />

= φ = V/L*A M<br />

bzw. c P<br />

= φ = c B<br />

/ c<br />

5. Integrationsmethoden<br />

Rechnerische Möglichkeit mit der Simpsonregel, im folgenden,<br />

Erläuterung des Prinzips.<br />

(Aus: Alte, Mathiessen, Schiffbau kurzgefaßt)<br />

Berechnungsmöglichkeiten:<br />

Um mit Kurven begrenzte Flächen zu berechnen wird meist<br />

die Simpsonsche Formel eingesetzt. Die ermittelten Werte<br />

werden in Tabellen eingesetzt. Heute werden Computerprogramme<br />

für diese aufwendige Berechnungen eingesetzt.<br />

Erläuterung zur Simpsonschen Formel<br />

Die Kurve EDC wird für<br />

die Berechnung durch eine<br />

quadratische Parabel angenähert,<br />

die in E, D und C mit<br />

dem tatsächlichen Kurvenverlauf<br />

genau übereinstimmt,<br />

zwischen diesen Punkten<br />

jedoch im allgemeinen nicht.<br />

Es ist darauf zu achten, dass<br />

Näherungsfunktion und<br />

tatsächliche Kurve sich nicht<br />

zu sehr unterscheiden.<br />

Es gilt: A = A 1<br />

+ A 2<br />

wenn A 1<br />

das Flächenstück<br />

ABCEA<br />

und A 2<br />

das Flächenstück<br />

ECDE ist.


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

13<br />

6. Hydrostatische Kurven, das Kurvenblatt<br />

Die dargestellten Größen (Parameter) sind:<br />

Stellt die geometrischen Größen des aufrecht schwimmenden<br />

Schiffes graphisch dar.<br />

Vorteil der Graphik: Man hat rasch einen Überblick, im Unterschied<br />

zur Tabelle.<br />

Aufgetragen werden im Formkurvenblatt auf der<br />

Abszisse (x Achse) die verschiedenen Parameter (mit<br />

eigenen Maßstäben) und auf der<br />

Ordinate (y Achse) der Tiefgang.<br />

10<br />

11<br />

12<br />

2<br />

1 3<br />

13<br />

Beispiel eines Formkurvenblattes für MS Dirk Mittmann.<br />

aus: Alte, Mathiessen, Schiffbau kurzgefasst<br />

6<br />

5<br />

7<br />

Verdrängung<br />

1 Verdrängung auf Spanten V m 3<br />

2 Verdrängung auf Spanten mit Außenhaut V A<br />

m 3<br />

3 Verdrängungsmasse auf Außenhaut in Seewasser<br />

V AS<br />

m 3 kN<br />

Metazentren<br />

4 Breitenmetazentrum über Kielpunkt KM m<br />

5 Längenmetazentrum über Formschwerpunkt BML m<br />

6 Einheitstrimmmoment ETM mt<br />

Schwerpunkte<br />

7 Verdrängungsschwerpunkt der Länge<br />

nach LCB % oder m<br />

8 Wasserlinienschwerpunkt der Länge<br />

nach LCF % oder m (nicht eingetragen)<br />

9 Verdrängungsschwerpunkt der<br />

Höhe nach VCB m (nicht eingetragen)<br />

4<br />

Formkoeffizienten<br />

10 Völligkeitsgrad c B<br />

11 Schärfegrad c P<br />

12 Wasserlinienvölligkeit c WL<br />

13 Hauptspantvölligkeit c M<br />

K-Spantflächen (fehlen im Bild)<br />

14 Spantflächen = Bonjeankurven<br />

A SptNr.<br />

m 2<br />

15 Spantflächenmomente mit Angabe<br />

der Bezugsachse in m 3<br />

Bonjeankurven im nächsten Abschnitt.<br />

Berechnungsbeispiel für den Verdrängungsschwerpunkt mit der Simpson Formel<br />

Formblatt:<br />

Dient zur Berechnung der Werte beim<br />

aufrecht schwimmenden, unbeschädigten<br />

Schiff.<br />

Für jede Wasserlinie ist ein eigenes Blatt erforderlich.<br />

(ohne Abbildung)<br />

Beispiel einer Tabelle mit den eingetragenen<br />

Werten für das Motorschiff Dirk Mittmann.<br />

Resultat:<br />

Der Verdrängungsschwerpunkt liegt 0,81 m<br />

vor Spant 10.


14 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

Nachlese zu Helgoland 1864<br />

Alfred Karrer<br />

Die Feier zum Gedenken an die »Seeschlacht v. Helgoland<br />

1864« fand exakt am 150. Jahrestag, am 09. 05. 2014<br />

direkt vor dem Ehrenmal auf dem Friedhof in Cuxhaven-Ritzebüttel<br />

statt. Vorher wurde ein sehr feierlicher ökumenischer<br />

Gedenkgottesdienst in der dortigen evangelischen Kirche abgehalten.<br />

Im Anschluss an die Feier im Freien – gottlob ohne<br />

Regen – gab es einen Bürgermeisterempfang im Schloss Ritzebüttel<br />

vor Ort und vom Beauftragten des Schwarzen Kreuzes<br />

Herrn Dipl.-Verw.-Wirt M. Mittelstedt wurde am Ende<br />

noch eine kleine aber sehr interessant gestaltete Ausstellung<br />

über das vergangene Geschehen eröffnet. Eine kurze Seefahrt<br />

am nächsten Tag zur Insel Helgoland mit dem kleinen Fahrgastschiff<br />

Atlantis – die Originalposition des Schlachtverlaufs<br />

kreuzend – rundete die Gedenkfeier ab. Während dieser<br />

Überfahrt wurde an der genannten Position von Herrn Mag.<br />

Markus Habsburg-Lothringen persönlich ein Gedenkkranz der<br />

See übergeben.<br />

Zum Anlass dieses Gedenkens haben die österreichische und<br />

die deutsche Post je einen Sonderstempel auf Helgoland abgegeben.<br />

Beide Stempel waren sehr schön gestaltet. In den<br />

nachfolgenden Bildern findet man ein Bild von beiden Stempeln.<br />

Dazu habe ich selbst eine sogenannte personalisierte<br />

Briefmarke mit dem Schlachtengemälde von J. C. B. Püttner<br />

herausgegeben. Diese Marke war natürlich schnell vergriffen,<br />

kein Wunder bei der geringen Auflage.<br />

Ein symbolhafter Schnappschuss ist meiner Gattin gelungen<br />

als sie mich gemeinsam mit dem Kapitänleutnant Bo Martin<br />

Hansen, Flotillenchef der Marineheimwehr in Sønderborg/<br />

Dänemark fotografierte. Es sollte sozusagen nochmals den<br />

»maritimen« Frieden Dänemark – <strong>Österreich</strong> in der Gegenwart<br />

vertiefen.<br />

Soweit zum Geschehen am 09. 05. 2014. Doch ist mir beim<br />

Studium meiner persönlichen Marineliteratur aufgefallen,<br />

dass wir Menschen von heute doch auch achtgeben sollten,<br />

dass solche Feiern nicht in eine Art Folklore-Tralala mit schönen<br />

Fahnen und Uniformen verfallen. Ich fand nämlich im<br />

Band II der »Gedenkblätter der k. u. k. Kriegsmarine« aus<br />

1899 in einem Auszug aus einem Brief des k. k. Linienschiff-<br />

Lieutenants Edmund Ritter von Henneberg vom Schiffsstabe S.<br />

M. Fregatte Radetzky, der die S. M. Fregatte Schwarzenberg<br />

unmittelbar nach dem Seegefecht/Seeschlacht als Augenzeuge<br />

betreten konnte, eine Schilderung zu lesen, die an<br />

der Intensität des dramatischem Geschehens eigentlich nichts<br />

mehr hinzufügen lässt. Diese grauenhafte Kriegshandlung auf<br />

See dauerte nur etwa zwei Stunden und wie grausam wurden<br />

Menschen zu- oder gar zugrunde gerichtet – und das dazu in<br />

einem fast unnötigen Gefecht, das den Ausgang dieses Krieges<br />

kaum mehr beeinflussen konnte.<br />

Eine vor kurzem von der dänischen Marine durchgeführte<br />

militärwissenschaftliche Untersuchung mit Original-Kanonen<br />

und Holzbordwänden aus jener Zeit dokumentiert welch<br />

fürchterliche Verletzungen von den vielen Holzsplittern ausgingen.<br />

Diese schweren Verletzungen verursachten vielfach<br />

Sepsis und führten meist zum Tod. Die leise Diskussion unter<br />

Fachleuten ob dieses Treffen auf See »nur« ein Gefecht oder<br />

doch eine Schlacht war ist für mich entschieden. Es war eine<br />

Schlacht!<br />

Denkmal mit Gedenk-Kränzen.<br />

Friedlicher Handschlag zwischen KptLt Bo Martin Hansen und<br />

Kapitän Alfred Karrer.


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

15<br />

Dipl.Verw.W. Mittelstedt, Mag. Markus Habsurg-Lothringen<br />

vor dem Grabmal in Cuxhaven Ritzebüttel.<br />

Feierliche Aufstellung der Teilnehmer und Abordnungen vor dem<br />

mit der schwarz-gelben Flagge dekoriertem Denkmal.<br />

Fahrgastschiff MS Atlantis vor der Überfahrt nach Helgoland.<br />

Mag. Markus Habsburg-Lothringen in Begleitung vor der<br />

Kranzübergabe an die See.<br />

Der Kranz<br />

versinkt im<br />

Kielwasser<br />

Stempel Radetzky<br />

Personalisierte Briefmarke, Entwurf A. Karrer.<br />

Stempel Schwarzenberg


16 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

Sonderklasse – die schönsten Binnenyachten<br />

Thomas Richter<br />

Yachten mit Rasse – die Sonderklasse<br />

Auch mehr als 100 Jahre nach dem Stapellauf der ersten<br />

Sonderklasse 1900 begeistern und faszinieren diese schönen<br />

Yachten. Niemand kann sich dem Reiz dieser Schiffe entziehen<br />

und schon mancher wurde beobachtet, als er verstohlen<br />

mit den Fingerspitzen über die herrlichen Linien strich.<br />

Als 1900 über Initiative des Deutschen Kaisers Wilhelm II<br />

die Sonderklasse ins Leben gerufen wurde, ahnte niemand,<br />

dass damit eine neue Ära des Segelsportes begonnen hatte.<br />

Erstmals sollten Amateure, was damals revolutionär war, nach<br />

einer einfachen Formel ohne Vergütung gegeneinander Regatten<br />

segeln. Diese Amateure sollten aber schon Herrensegler<br />

sein, die nicht mit eigener Hände Arbeit ihren Lebensunterhalt<br />

bestreiten. Damit wollte man Arbeiter und Handwerker<br />

von vornherein ausschließen, Zielgruppen waren das gehobene<br />

Bürgertum und die Aristokratie. In den Regeln war somit<br />

erstmalig in der Sportgeschichte der Amateurstatus der<br />

Mannschaft festgelegt.<br />

Die Sonderklasse entwickelte sich in wenigen Jahre zur<br />

ersten internationalen Klasse überhaupt, wurde sie doch in<br />

Deutschland, <strong>Österreich</strong>, England, Spanien, Schweden, Dänemark,<br />

Niederlande, Belgien, Frankreich und den USA<br />

schon vor dem ersten Weltkrieg gesegelt. Sie entwickelte sich<br />

zur wichtigsten und teilnehmerstärksten Klasse der Kieler-<br />

Woche, auch heute noch die größte Segelsportveranstaltung<br />

der Welt.<br />

Das wilhelminische Deutschland nützte diese internationale<br />

Ausrichtung auch für politische Zwecke. So wurden ab 1906<br />

Deutsch-Amerikanische Wettfahrten abwechselnd in Kiel<br />

und Boston initiiert, für die vom Deutschen Kaiser und dem<br />

jeweiligen amerikanischen Präsidenten wertvolle Silberpokale<br />

gestiftet wurden. Zur gleichen Zeit entwickelten sich Spanisch-Amerikanische<br />

Wettfahrten, die nach demselben Muster<br />

ausgerichtet wurden. Bei Sonderklasseregatten trafen sich<br />

gekrönte Häupter, Präsidenten und höchste Repräsentanten<br />

der jeweiligen Länder, um sich in entspannter Atmosphäre<br />

auszutauschen.<br />

Bereits 1905 kam mit Panther die erste Sonderklasse nach<br />

<strong>Österreich</strong> an den Attersee. Noch vor dem Ersten Weltkrieg<br />

folgten weitere. Die Sonderklasse-Yachten sind seit damals<br />

fixer Bestandteil der Atterseewoche, die erstmals 1887 ausgetragen<br />

wurde. Bis auf die kriegsbedingten Unterbrechungen<br />

werden seit nunmehr 110 Jahren, also bis heute, Sonderklasse-Regatten<br />

am Attersee ausgetragen.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich auch auf dem<br />

Wolfgangsee eine sehr aktive Sonderklasse-Szene. Höhepunkt<br />

waren die Jubiläumswettfahrten anlässlich des 50 Jahre Jubiläums<br />

des Union-Yacht-Clubs, an dem 10 Sonderklasseyachten<br />

vom Attersee und Wolfgangsee teilnahmen.<br />

S18 Frigg 2012.<br />

Als der Union-Yacht-Club Anfang der 1920-er Jahre in den<br />

D.S.Vb aufgenommen wurde, entbrannte eine heftige Diskussion<br />

über die Sonderklasse. Die deutschen Vertreter wollte die<br />

Sonderklasse zur Altersklasse machen, was zur Folge gehabt<br />

hätte, dass weder Neubauten gestattet noch Klassenregatten<br />

zulässig gewesen wären. Auf Grund des heftigen Widerstandes<br />

der österreichischen Vertreter am Deutschen Seglertag,<br />

gelang es 1927, einen Kompromiss zu erreichen, der die weitere<br />

Austragung von Sonderklassen-Regatten erlaubte, nicht<br />

jedoch Neubauten. Mit der Machtübernahme Hitlers 1933<br />

in Deutschland und der Gleichschaltung aller Lebensbereiche,<br />

also auch des Segelns, wurde die Sonderklasse endgültig<br />

zur Altersklasse, nicht jedoch in <strong>Österreich</strong>, wo der bisherige<br />

Status aufrecht gehalten wurde. An diesem Status änderte sich<br />

offensichtlich auch nach dem Anschluss 1938 nichts, obwohl<br />

damit auch alle »Reichsregeln« zu übernehmen waren. Trotzdem<br />

wurden während der Kriegsjahre sowohl am Attersee als<br />

auch am Wolfgangsee Kriegswettfahrten in der Sonderklasse<br />

durchgeführt.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde bereits 1946 am Wolfgangsee<br />

erstmals eine <strong>Österreich</strong>ische Staatsmeisterschaft<br />

in der Sonderklasse veranstaltet. Bis 1962 wurden jährlich<br />

Staatsmeisterschaften vor allem am Wolfgangsee und ab den<br />

späten Fünfzigerjahren auch am Attersee durch geführt. Ein


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

17<br />

S31 Chiavenna auf der Kreuz, Juli 2013. S18 Frigg auf Starkwind-Kreuz 2010<br />

Staatsmeistertitel in der Sonderklasse war damals der bedeutendste<br />

Titel im österreichischen Segelsport. In den Fünfzigerjahren<br />

verfügte der Wolfgangsee über 13 Sonderklasse-Yachten,<br />

der Attersee über neun. Durch einen radikalen Wandel<br />

der Segelsportpolitik des UYC Wolfgangsee wurden ab 1961<br />

keine Sonderklasse Regatten mehr veranstaltet. Erst seit 2009<br />

segeln die Sonderklasseyachten wieder eigene Wettfahrten am<br />

Wolfgangsee.<br />

Anders am Attersee: Zur bestehenden Flotte stießen weitere<br />

Schiffe hinzu, die Sonderklasseregatten waren und sind bis<br />

heute, der Höhepunkt des Segelsommers.<br />

Ab den 1980-er Jahren tauchten auf den süddeutschen und<br />

österreichischen Seen vereinzelt wieder Sonderklassen auf.<br />

Mit der 1986 gegründete Internationalen Sonderklasse Klassen<br />

Vereinigung wurde der bis heute andauernden Entwicklung<br />

Rechnung getragen. So sind heute 29 Schiffe bekannt,<br />

von denen ca. 24 noch unter Segel sind. Seit 2014 werden im<br />

Rahmen der Atterseewoche auf Grund der inzwischen wieder<br />

sehr stattlichen Teilnehmerzahl wieder <strong>Österreich</strong>ische Meisterschaften<br />

ausgetragen.<br />

Soeben erschienen:<br />

SONDERKLASSE -<br />

Die schönsten Binnenyachten“<br />

Von Dr. Thomas Richter und<br />

Mag. Gert (Blondl) Schmidtleitner<br />

PK Publishing, Wien 2014, ISBN<br />

978-3-903015-01-2, 224 Seiten,<br />

168 farbige und 43 s/w Abbildungen,<br />

geb., € 48,00,<br />

s.neuhauser@fhsaustria.org<br />

Kieler Woche 1913, raumschots im Gleiten.<br />

Sonderklasse Regatta 1950


18 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

Sonderklasse Regatta 1950<br />

Sonderklasse Regatta 1950<br />

Sonderklasse Regatta 1950<br />

Sonderklasse Regatta 1950<br />

S72 Hagen, Bj. 1913, in Gleitfahrt. An der Pinne der Autor des Buchs, Juli 2013.


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

19<br />

Räuber an Bord der Anna-Elisabeth<br />

Nikolaus A. Sifferlinger<br />

Kurz vor Ende der Hochseehandelsschifffahrt unter österreichischer<br />

Flagge wurde das Frachtschiff Anna-Elisabeth<br />

(IMO 9045687) noch einmal das Ziel eines Piratenangriffs,<br />

wie dem Jahresbericht 2011 des International <strong>Maritim</strong>e<br />

Bureaus zu entnehmen ist.<br />

Am 3. April 2011 wurde die 4.930 GRT vermessende Anna-<br />

Elisabeth vor Anker bei Samarinda, Indonesien, um 01:00<br />

Uhr Lokalzeit vorn Räubern geentert. Diese brachen den versperrten<br />

Bootsmannslagerraum auf und entwendeten darin<br />

befindliche Artikel. Als sie dabei von der Wachmannschaft an<br />

Bord auf Patrouille gesehen wurden, konnten die Räuber mit<br />

ihrer Beute von Bord flüchten.<br />

Im Juni 2011 wurde dann Anna-Elisabeth vom <strong>Österreich</strong>ischen<br />

Lloyd an die türkische Reederei Efemay Denizcilik<br />

in Istanbul verkauft, wo das Schiff seither als 19Mayis im<br />

Mittelmeer und Schwarzen Meer fährt.<br />

Das Schwesterschiff Anna-Gabriele (IMO 9045699) wurde<br />

schon im Mai 2011 an West Island <strong>Maritim</strong>e verkauft und<br />

hat jetzt den Heimathafen Majuro, Marshall Islands. Unter<br />

dem neuen Namen Ada A befuhr das Schiff 2013 das Mittelmeer.<br />

Das Ende der Hochseeschifffahrt mit Heimathafen Wien<br />

und rot-weiß-roter Flagge kam rasch, am 19. April 2012 beschloss<br />

der <strong>Österreich</strong>ische Nationalrat:<br />

»Das Seeschifffahrtsgesetz, BGBl. Nr. 174/1981, zuletzt geändert<br />

durch das Bundesgesetz BGBl. I<br />

Nr. 41/2005 und die Kundmachung BGBl. I Nr. 3/2011,<br />

wird wie folgt geändert:<br />

3. § 1 lautet:<br />

§ 1. (1) Die Bestimmungen dieses Bundesgesetzes finden<br />

auf österreichische Jachten Anwendung.<br />

(2) Anderen Seeschiffen als Jachten werden keine Rechte als<br />

österreichisches Seeschiff erteilt.«<br />

Damit war und ist bis auf weiteres, der Autor hofft nicht für<br />

immer, das Kapitel Hochseehandelsschifffahrt unter österreichischer<br />

Flagge beendet.<br />

Anna-Elisabeth, am 23. Mai 2011 in Limassol, Zypern.<br />

Foto Tim Becker


20 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

Das U-Boot in den Bergen<br />

Gerorg Schaller<br />

Ein Sherman Panzer als »Gatekeeper« im Museum Pivka.<br />

So manches U-Boot haben die Freunde Historischer Schiffe<br />

schon besucht, aber in den Bergen haben wir bisher weder<br />

eines gesucht noch eines gefunden. Dennoch gibt es in<br />

Pivka (Deutsch: St. Peter in Krain), im Slowenischen Karst<br />

in den Bergen, etwa 50 km nord-nordöstlich von Triest, tatsächlich<br />

ein solches. Scherzhaft bezeichnen sich die Bewohner<br />

der Gemeinde auch als zweitgrößten Hafen Sloweniens, weil<br />

es neben dem U-Boot auch die größte Fischfabrik des Landes<br />

gibt. Das U-Boot ist eines der Schaustücke des Militärmuseums<br />

von Pivka (Park vojaške zgodovine). Das Museum befindet<br />

sich in einer ehemaligen italienischen Kaserne. Nach dem<br />

Ersten Weltkrieg wurde von den Italienern ein Festungsgürtel<br />

im Norden, quer durch die Alpen errichtet, von Genua bis<br />

Zadar/Zara. Das neu “erworbene“ Gebiet, ob es italienisch<br />

sprach oder nicht, wollte gesichert sein. Die gigantischen<br />

Bauten haben sich nicht bewährt. Als es tatsächlich wieder<br />

zu einem Krieg kam trugen bereits Panzer die Hauptlast<br />

der Kampfhandlungen und die Festungen verfielen. Einige<br />

der zugleich errichteten Kasernen wurden als solche weiterbenützt,<br />

auch die in Pivka, die nun Museum geworden ist.<br />

Zu diesem Museum gehört auch ein Wanderpfad, der zu<br />

den in der Nähe gelegenen Kavernen und Festungen führt,<br />

manche kann man besichtigen, dafür war aber für uns bei<br />

weitem nicht genug Zeit. Erstaunlich, daß es dieses Museum<br />

überhaupt gibt (auch wenn es in unserem Programm eigentlich<br />

nur ein Ersatz für das Henriquez-Museum war, von Alex<br />

Traiber war das sehr gut ausgesucht), erstaunlich auch, wie<br />

intensiv das Gelände saniert und ausgebaut wird; als wir auf<br />

Besuch waren, an einem Wochentag fuhren die Lastwagen<br />

laufend ein und aus und an einigen Gebäuden wurde eifrig<br />

gearbeitet. Besonders erstaunlich aber, daß das Museum der<br />

Gemeinde gehört, keine staatlichen Zuschüsse erhält und von<br />

Eintrittspreisen, dem Souvenirgeschäft und dem kleinen Restaurant<br />

(bei unserem Besuch wurde auch dieses gerade adaptiert,<br />

schien sich aber der Vollendung zu nähern) lebt! Im Jahr<br />

kommen etwa 30.000 Besucher.<br />

Wir waren für eine Führung angemeldet, zu der wir aufgrund<br />

der besonderen, navigatorischen Begabung unseres<br />

Busfahrers zu spät kamen, aber das war kein Problem. Da wir<br />

groß waren wurden wir geteilt (die Gruppe natürlich, nicht<br />

die Personen). Ich war bei jener Gruppe, die zunächst einen<br />

Film sah und dann in das U-Boot durfte. Nachdem die Besucher<br />

in das Boot abgetaucht und durch ein enges Schott<br />

in das Vorschiff gerobbt waren (die Soldaten und Marineure<br />

haben das früher sicher eleganter gemacht, immerhin gibt<br />

es Mitglieder, denen der Zugang gar nicht möglich gewesen<br />

wäre) folgte uns unsere Führerin, eine junge Frau, die sich<br />

bestens auskannte und einen spannenden, interessanten und<br />

manchmal etwas bedrückenden Vortrag hielt, über das Boot,<br />

seine Technik, die Hintergründe des Baues und die strategischen<br />

Aufgaben. Danach hatten wir Zeit, uns genau umzusehen<br />

und zu photographieren. Das Boot ist in Allem ungewöhnlich.<br />

Gebaut wurde es im kalten Krieg, seine Aufgabe<br />

war, Saboteure an ihren Einsatzort zu bringen. Im Falle einer<br />

bewaffneten Auseinandersetzung mit Italien sollten Saboteure<br />

vor der Italienischen Küste abgesetzt werden. Das U-Boot<br />

hatte keinen Dieselantrieb und fuhr nur elektrisch, das praktisch<br />

ausschließlich unter Wasser. Es gab zu wenig Strom und<br />

zu wenig Sauerstoff, daher durfte es kaum beleuchtet werden<br />

und man sollte tunlichst nicht sprechen. Ein wahrhaft komfortables<br />

Gefährt. Gedacht war es für 5-6 Soldaten und meist<br />

vier Mann maritime Besatzung. Am Ziel angelangt wurden<br />

die Schotten zum Turm geschlossen, nachdem sich die Soldaten<br />

dort mit Tauchgerät eingefunden hatten. Der Turm wurde<br />

geflutet, das Turmluk geöffnet und die Soldaten entwichen<br />

nach oben. Für das letzte Stück zum Einsatzort stand eine Art<br />

Torpedo zum Ritt unter Wasser zur Verfügung. Eine Rückfahrt<br />

war nicht vorgesehen, die Soldaten wären nach ihrem<br />

Einsatz in Kriegsgefangenschaft geraten - wenn es denn je einen<br />

Einsatz gegeben hätte. Zu einem Krieg mit Italien kam es<br />

Gottseidank nicht und die zwei gebauten Boote dienten nur<br />

Erwin Sieche taucht in das U-Boot ab.


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

21<br />

U-Boot P 913 Zeta im Hof des Museums.<br />

der Schulung. Heute sind beide ausgestellt, eines in Tivat und<br />

das andere eben in Pivka.<br />

Nach dem Besuch des U-Bootes erforschten wir die übrigen<br />

Schätze des Museums, wofür wir einen anderen Führer zugeteilt<br />

bekamen, der so gut war wie unsere erste Führerin, wenn<br />

es sich auch um ein anderes Thema handelte. Zu sehen ist eine<br />

sehr große und interessante Kollektion von Panzern, Lastwagen<br />

und Hilfsfahrzeugen, Geschützen, Flugzeugen und einem<br />

Hubschrauber. Es würde zu weit führen, hier eine Aufzählung<br />

und Beschreibung der Fahrzeuge bringen zu wollen, ich will<br />

hier nur von den wichtigsten Informationen berichten, die<br />

wir vor Ort erhalten haben.<br />

Die Sammlung der Panzer reicht vom Zweiten Weltkrieg<br />

bis zum Zerfall Jugoslawiens. Es fiel uns auf, daß hier recht<br />

wenig Russische, aber viele Amerikanische Panzer zu sehen<br />

waren. Teilweise waren dies, zum Zeitpunkt der Lieferung,<br />

die modernsten Einheiten, die Amerika zur Verfügung hatte.<br />

Über den Hintergrund dieser, für mich überraschenden<br />

Erkenntnis wurden wir aufgeklärt. In der Zeit von etwa 1952<br />

bis 19<strong>57</strong> hatte Amerika Angst, die UdSSR könnte das an sich<br />

blockfreie, auch in dem 1955 gegründeten Warschauer Pakt<br />

nicht vertretenen Jugoslawien militärisch besetzen und sich<br />

auf diese Weise einen Zugang zum Mittelmeer verschaffen,<br />

auch wäre ein Angriff auf das westliche (im politischen Sinn)<br />

Italien leicht möglich gewesen. Aus diesem Grund gab es einen<br />

Vertrag zwischen Jugoslawien und der NATO (die seit<br />

Blick vom Turm auf das Heck und Museumsgelände.<br />

1949 existierte), der Jugoslawien modernste Waffenlieferungen<br />

garantierte und in dem sich Jugoslawien verpflichtete,<br />

nicht dem Warschauer Pakt beizutreten, blockfrei zu bleiben<br />

und etwaigen russischen Initiativen in Richtung Adria einen<br />

Riegel vorzuschieben. Ob eine tatsächliche Auseinandersetzung<br />

mit der UdSSR zu einem weiteren Weltkonflikt geführt<br />

hätte sei dahingestellt, eine Zeit lang hätte das wohlbewaffnete<br />

Jugoslawien den Russen sehr wohl Widerstand leisten<br />

können. Unser Führer ist sogar der Ansicht, daß, hätte Stalin<br />

noch 1-2 Jahre länger gelebt (er ist 1953 gestorben), Jugoslawien<br />

Vollmitglied in der Nato geworden wäre. Beeindruckend<br />

jedenfalls die gigantische Menge an Kriegsmaterial, die<br />

damals nach Jugoslawien geliefert wurde. Im Freifeld des Museums<br />

steht eine Republic F-84 Thunderjet. Die Firma muß<br />

den Donner (der Triebwerke?) geliebt haben, da viele Typen<br />

einschlägige Namen trugen, wie Thunderbolt, Thunderjet,<br />

Thunderstreak, Thunderflash, Thunderscreech, Thunderceptor,<br />

Thunderstreak und Thunderchief. Dieses Flugzeug war<br />

jedenfalls eines der besten Kampfflugzeuge jener Zeit.<br />

Es gibt aber natürlich doch auch Russische Panzer, so den<br />

legendären T-34 aus dem Zweiten Weltkrieg, der den Deutschen<br />

Panzern zwar kampftechnisch haushoch unterlegen, in<br />

der gigantischen Stückzahl, in der er produziert wurde, letztlich<br />

doch erfolgreich war. Erschütternd, wenn man erfährt,<br />

daß die Lebenserwartung eines russischen Soldaten in einem<br />

T-34 gerade einmal 6 Minuten betrug (im Krieg natürlich).<br />

Innen ist etwas eng – U-Bootfeeling, nichts für Klaustrophobe.<br />

Oliver Trulei und Klaus Körner arbeiten sich Richtung Heck.


22 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

Ein beinahe klassisches Steuerruder in der Zentrale.<br />

Die Masse macht es aber, insgesamt wurden über 80.000<br />

Exemplare hergestellt. Die Unterlegenheit im Kampf begründete<br />

sich aber nicht nur in der technischen Überlegenheit<br />

der deutschen Panzer sondern auch in der Tatsache, dass die<br />

deutschen Mannschaften viel besser ausgebildet waren. Menschenleben<br />

haben damals, besonders in der UdSSR, nicht viel<br />

gezählt.<br />

Erfahren haben wir auch von jenen Soldaten aus Slowenien,<br />

die in Britischer Gefangenschaft vor die Wahl gestellt wurden,<br />

in Gefangenschaft zu bleiben oder als freie Soldaten in der<br />

Partisanenarmee Titos zu kämpfen. Jene, die letzteres gewählt<br />

hatten, haben meist das schlechtere Los gezogen. Da Tito ihnen<br />

nicht traute wurden sie meist an der Front (soweit es eine<br />

Front gab, also eher »im Kampfeinsatz«) verheizt und nach<br />

dem Ende aller Kampfhandlungen hatten sie in Jugoslawien<br />

nicht den Status von Kriegsveteranen und somit auch keinen<br />

Anspruch auf irgendeine staatliche Unterstützung.<br />

Noch gar nicht lang zurück liegt der Zerfall Jugoslawiens in<br />

einem Bürgerkrieg. Auch über diese Zeit wurde (mir Neues)<br />

berichtet. Zum einen hat der Krieg eigentlich einen Tag früher<br />

begonnen als offiziell dokumentiert. Grund: man wollte<br />

erst die Proklamation der (Slowenischen) Unabhängigkeit<br />

abwarten; es war ein Unterschied, ob die Jugoslawische Bundesarmee<br />

in einen inneren Konflikt eingriff oder ein souveränes<br />

(wenn auch noch nicht anerkanntes) Land angriff. Es war<br />

für mich früher überraschend, daß der Kampf nur 10 Tage<br />

gedauert hat, es nur wenig Luftangriffe gab und daß es den<br />

Die F-84 Thunderjet im Freigelände.<br />

Slowenen möglich war, ganze Panzerbrigaden zu beschlagnahmen.<br />

»Meine Herren, sie sind jetzt beschlagnahmt, fahren<br />

Sie rechts ran und steigen Sie aus!« So kann es sich wohl<br />

nicht abgespielt haben. Klarer wird die Sicht wenn man weiß,<br />

daß zwar die jugoslawische Führung versucht hat, Personal<br />

aus weit entfernten Ländern (Bosnien) einzusetzen, daß dies<br />

aber gerade bei den Führungskräften mangels ausgebildeten<br />

Personals nicht gelang. Kampfpiloten und Kommandanten<br />

der Luftwaffe waren zu fast 80% aus Slowenien, auch bei den<br />

Panzern war der slowenische Anteil sehr hoch. Unser Führer<br />

hat zugegeben, daß ihre Betrachtungsweise naheliegender<br />

Weise eine slowenische ist, es war aber klar zu erkennen, daß<br />

die Betreiber des Museums versuchen, der objektiven Wahrheit<br />

(wenn es eine solche gibt) sehr nahe zu kommen.<br />

Für mich war dieser Besuch jedenfalls sehr lehrreich, habe<br />

ich doch viel erfahren, was ich entweder gar nicht wußte oder<br />

wo ich nur sehr unscharfe Vorstellungen hatte. Schade nur,<br />

daß zuletzt der Besucherandrang so groß war, daß nicht einmal<br />

Zeit für eine ordentliche Verabschiedung blieb. Pivka/St.<br />

Peter liegt übrigens an der Südbahn und war/ist ein wichtiger<br />

Bahnknotenpunkt, da hier von der Hauptstrecke nach Triest<br />

die Linie nach Fiume/Rijeka abzweigt. Auch landschaftlich<br />

und für Wanderer hat die Gegend viel zu bieten, wer aber nur<br />

ein minimales Interesse an Militär und Geschichte aufbringt,<br />

der sollte einen Besuch dieses Museums nicht versäumen und<br />

womöglich eine Führung (für den U-Bootbesuch obligatorisch)<br />

mitmachen.<br />

In einer der Panzerhallen, die FHS vor einem M-47.<br />

Rechts Brigadier Nekham mit Gattin vor einem T-55.


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

23<br />

Technisches Museum Wien<br />

Nachtrag zu S.M. Monitor Bodrog<br />

U<br />

nser Leser Dr. Margitay-Becht Ándras macht uns auf<br />

folgendes aufmerksam. Der Fluss Bodrog fließt im<br />

Nordosten Ungarns, in der Monarchie im Komitat Zemplén,<br />

mit einer Länge von 76 km, davon 56 km in Ungarn.<br />

Der Bodrog mündet nahe Tokaj in die Theiß/Tisza.<br />

Die Gegend (Stadt Sátoraljaújhely) war Heimat berühmter<br />

Persönlichkeiten der ungarischen Geschichte wie Graf<br />

Gyulia Andrassy, Ferenc Kazinczy oder Lajos Kossuth.<br />

Nebenstehend eine Karte der Monarchie auf welcher die<br />

Flüsse nach denen die Monitore benannt wurden markiert<br />

sind.<br />

Der Stapellauf des Monitors Leitha war am 15. Mai<br />

1871.


24 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

Das Gigg der Zenta – ein legasthenischer Bootsbauer?<br />

Martin Szojak<br />

Der Wiener Verein »Ferienhort für bedürftige Gymnasial-<br />

& Realschüler« übersiedelte im Jahre 1911 vom Hallstättersee<br />

an den Wolfgangsee und hatte noch im November<br />

desselben Jahres bei der Marinesektion um weitere Boote angefragt.<br />

Da das neue zentrale Erholungsheim in diesem Jahr<br />

452 Schüler aufnehmen konnte, musste die Vereinsleitung<br />

auch den Bedarf zusätzlicher Boote abdecken. Die Maximalkapazität<br />

am bisherigen Standort betrug 170 Schüler:<br />

Ferienhort für bedürftige Gymnasial- & Realschüler, Wien I,<br />

Postgasse 7 bittet mit Eingabe vom 18. XI. 1911 um kostenlose<br />

oder doch ausnahmsweise billige Überlassung von drei leichteren<br />

Booten (altbrauchbare Giggs oder Rettungskutter) sowie einige<br />

Krahne; Akt bearbeitet:<br />

Koudelka II GG - Abt. 6 (MS II. GG, X-5/9, 1911)<br />

An Bootsmaterial hatte die k.u.k. Kriegsmarine bereits<br />

schon 10 Gigss, darunter auch das ehemalige Galaboot von<br />

Erzh. Maximilian, sowie eine Gondel an den Verein abgegeben.<br />

Die angefragten Boote sollten aber erst im Frühsommer<br />

1912, also noch vor Beginn der nächsten Sommeraktion aus<br />

Pola am Wolfgangsee eintreffen.<br />

Das k.u.k Seearsenalskommando meldete am 13. März 1912<br />

dem k.u.k. Kriegsministerium, Marinesektion, dass folgende<br />

Boote zur Veräußerung gelangen könnten:<br />

• Rettungskutter 2. Klasse, Wert 60 Kronen, Reparatur<br />

120 Kronen, Dimension 8,35 x 2,21 m<br />

• Rettungskutter 2. Klasse, Wert 100 Kronen, Reparatur<br />

100 Kronen, Dimension 8,35 x 2,21 m<br />

• Segelbarkasse 4. Klasse, Nr 35 des Bootsausweises, Wert<br />

80 Kronen,<br />

Reparatur 150 Kronen, Dimension 8,22 x 2,20 m<br />

• Segelbarkasse 4. Klasse, Nr 38 des Bootsausweises, Wert<br />

80 Kronen,<br />

Reparatur 250 Kronen (ohne Beschläge)<br />

• Segelkutter abnormal, ex Albatros, Wert 200 Kronen,<br />

Reparatur 60 Kronen, Dimension 8,20 x 2,33 m<br />

• Gigg 1. Klasse, ex Zenta, neues Normal, Wert 200 Kronen,<br />

Reparatur 60 Kronen, Dimension 9,17 x 1,66 m<br />

• Gigg 2. Klasse, ex Adria altes Normal, Wert 40 Kronen,<br />

Reparatur 150 Kronen, Dimension 8,22 x 1,58 m<br />

Waren ursprünglich ein Rettungskutter und das Gigg 2.<br />

Klasse für den Verein vorgesehen und auch angeboten, wurde<br />

jedoch statt dem Gigg 2. Klasse nun doch das größere abgegeben,<br />

welches noch in Pola von 6 auf 12 Riemen umgebaut<br />

worden ist. Die Kosten für den Umbau samt Transport hat<br />

der damalige Vereinskassier Prof. W. Kriesche Edler v. Schrolls<br />

bestritten.<br />

Gigg Anka mit 12 Riemen im klaren Wasser des Wolfgangsees.<br />

Der Rettungskutter 2. Klasse hat am Wolfgangsee den Namen<br />

Viribus Unitis erhalten, und soll der Vereinslegende<br />

nach in Pola 1874 erbaut worden sein und von der Korvette<br />

Fasana stammen. Im Schiffsgrundbuchextrakt der Fasana<br />

findet sich auch ein solcher Rettungskutter 2. Klasse mit diesem<br />

Baujahr. Dieses Boot gibt es heute nicht mehr: Von den<br />

insgesamt 17 Booten welche die k.u.k. Kriegsmarine an den<br />

Wiener Verein abgegeben hat, haben nur vier die Wirren des<br />

2. Weltkriegs überlebt.<br />

Das Gigg erster Klasse hat den Namen Anka (slawische<br />

Kurzform zu Anna) erhalten, Vorname der Gattin des damaligen<br />

Präsidenten des Vereins, Richard von Bienerth-Schmerling.<br />

Die Geschichte des Giggs Anka war lange Zeit unklar. Die<br />

im Verein Ferienhort überlieferten Legenden sind teilweise<br />

widersprüchlich, auch die Restaurierung der Spiegelinnenseite,<br />

welche den Schriftzug »KK ARSENAL POLA 1879«<br />

freigab, brachte keine Klarheit, im Gegenteil:<br />

Die in den Jahresberichten des Vereins erwähnte S.M.S. Saida<br />

hatte den Unterlagen nach zwar ein in Pola 1879 gebautes<br />

Gigg, dieses war jedoch ein Gigg 2. Klasse.<br />

Der ebenso erwähnte Erzherzog Friedrich wurde 1877<br />

generalsaniert und hatte ab 1881 ein Gigg 2. Klasse. Laut<br />

Schiffsgrundextrakt ist dieses in Hongkong, 1876 erbaut<br />

worden. Dieses stammte vermutlich vom Wohn- und Hafenwachschiff<br />

Bellona.<br />

Die Schlachtschiffe der Erzherzog-Klasse, darunter auch das<br />

Schlachtschiff Erzherzog Friedrich sind erst 1906 (Erzh.<br />

Karl) bzw. 1907 (Erzh. Friedrich, Erzh. Ferdinand<br />

Max) ausgerüstet worden - scheiden also ebenso aus.<br />

Im Arsenalausweis, Stand 10. März 1890, konnte kein Gigg<br />

erster Klasse mit besagtem Baujahr 1879 gefunden werden.<br />

Eine spätere Aufstellung der »Verteilung der Boote« vom 30.<br />

Juni 1900 führt folgende Schiffe mit Giggs erster Klasse an.


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

25<br />

• die Schiffe der Monarchklasse<br />

(Drei Giggs dieser Klasse sollen im Jahre 1916 an den Verein<br />

abgegeben worden sein)<br />

• Kaiser Franz Joseph I, Kaiserin Elisabeth (beide<br />

Pola, 1890)<br />

• Zenta (bei allen Booten ist im Schiffsgrundbuchextrakt<br />

„Pola 1898“ angegeben. Dazu muss bemerkt werden, dass diese<br />

Eintragungen nicht immer exakt sind: Bei einem in Frankreich<br />

erbauten Seitenboot des „Cyklop“, welches 1892 dem<br />

Verein gespendet worden ist, wurde als Jahr 1872 angegeben,<br />

am Spiegel des Bootes steht jedoch die Jahreszahl 1871),<br />

Aspern (Pola, verm. um 1900) und Tiger (Pola, verm. 1888)<br />

• Raddampfyacht Miramar (1872 erstmalig ausgerüstet)<br />

• Artillerieschulschiff Radetzky(1873 erstmalig ausgerüstet),<br />

10. 4. 1908 in Adria umbenannt<br />

Schiffsjungenschiff Schwarzenberg (ex Dandolo ab 1890;<br />

ab 1900 ex Laudon)<br />

• sowie ein Hafen-Wachschiff (verm. Bellona, Pola,<br />

1873)<br />

Nimmt man als maximale Einsatzdauer 20 Jahre für Giggs<br />

an, so stellt sich die Frage, wo sich besagtes Boot also befunden<br />

haben könnte?<br />

S.M.S. Zenta in Pola, die rote Signalflagge »S« bedeutet gefährliche<br />

Ladung wird an Bord genommen. Im Ausschnittfoto ist zu<br />

sehen, dass ein Kutter gefiert wird, ein geklinkertes Boot hängt<br />

davor in den Davits. Bemalung olivgrün (»montecuccolin«).<br />

Innenseite des Heckspiegels der Anka mit »verkehrtem« N und<br />

wahrscheinlich falscher Jahreszahl 1879 anstatt 1897.<br />

Betrachtet man den Schriftzug »KK ARSENAL«, so sieht<br />

man ein verkehrtes im Schriftzug »ARSENAL. Ein<br />

Hinweis, dass bei der Jahreszahl die letzten beiden Ziffern umzudrehen<br />

sind, also »POLA 1897« statt »POLA 1879«?<br />

Sieht man sich nun den Lebenslauf der „Zenta“ genauer<br />

an, so wäre ein »Ziffernsturz« nicht einmal so abwegig: Der<br />

Stapellauf fand im Jahre 1897 statt. Übernommen und ausgerüstet<br />

ist der Torpedokreuzer aber erst im Jahr 1899 worden<br />

- nach 17 Monaten Verspätung, da man zwischenzeitlich die<br />

für das Schiff vorgesehenen Geschütze an Spanien verkauft<br />

hatte. Auch das Jahr der Veräußerung, 1912, würde exakt passen:<br />

Hier ist der Kreuzer außer Dienst gestellt worden. Die<br />

Reaktivierung des kleinen Kreuzers fand übrigens im Jahre<br />

1914 statt, die Zenta ist noch im selben Jahr am 16. August<br />

durch französische Schlachtschiffe in der Adria nächst Castellastua<br />

vor Montenegro versenkt worden. Ein Offizier und 173<br />

Mann kamen dabei ums Leben.<br />

»N«<br />

Ob bei diesem Seitenboot ein legasthenischer Bootsbauer<br />

spätere Marinehistoriker unbeabsichtigt in die Irre geführt<br />

hat? Fakt ist, dass im Jahre 1912 ein Gigg 1. Klasse von der<br />

»Zenta« nicht mehr benötigt worden ist und das Gigg am<br />

Wolfgangsee den Dimensionen nach ebenso ein Gigg 1. Klasse<br />

ist. Die Länge der „Anka“ beträgt übrigens exakt 9,17 m,<br />

das ergab eine Vermessung im Sommer 2012. Obgleich die<br />

Zenta vor 100 Jahren versenkt worden ist, könnte mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit noch heute ein ehemaliges Seitenboot<br />

davon existieren.<br />

In der gängigen Literatur finden sich folgende Kommandanten<br />

der Zenta bis zum Jahr 1912, welche das Gigg als Servitutsboot<br />

verwendet haben:<br />

Fregattenkapitän Eduard Thomann von Montalmar – Ostasien,<br />

Boxeraufstand China, 1899 – 1901<br />

Fregattenkapitän Wilhelm Ritter von Böckmann – Afrika &<br />

Südamerika, 1902/03<br />

Quellen: W. Aichelburg, Register der k.(u.)k. Kriegsschiffe;<br />

Jahresbericht Ferienhort 1916-27, 1948;<br />

KMA – Schiffsgrundbuchextrakt „Zenta“; E. Sieche, Schiffe<br />

in überseeischer Mission;


26 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

Aktuelles<br />

…aus der Kreativabteilung von Dr. Martin Mai<br />

Mit diesem<br />

Bootstaxi namens<br />

»Speed Needle«<br />

geht es auf jeden<br />

Fall flott zum<br />

nächsten Termin,<br />

dafür sorgen schon<br />

300 oder 500 PS.<br />

Das sind die historischen Schiffe der Zukunft. Unser Mitglied Dr. Martin Mai beschäftigt sich mit Schiffen und Booten die<br />

in Zukunft auf dem Wasser zu sehen sein werden. Vom Freizeitboot – auf der Alten Donau – bis zum Wassertaxi, einem<br />

rasanten Airlift für 50 Passagiere, Segelkatamaran und anderen futuristischen Designs reicht die Palette der Projekte.<br />

Beschaulich<br />

dagegen das »Sofa<br />

Boat«, hier unterwegs<br />

auf der Alten<br />

Donau. Macht<br />

Frauen angeblich<br />

glücklich, denn es<br />

gibt Oxytocin ab,<br />

fährt elektrisch<br />

mit Batterie oder<br />

Solarstrom und ist<br />

mit Joystick leicht<br />

lenkbar.<br />

Vielleicht einmal<br />

ein Vereinsausflug?


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

27<br />

Sektion Allgemein<br />

Fritz Marschner


28 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

Sektion Aglaia<br />

Sven Esser<br />

Altherrentörn mit der Aglaia in der dänischen Südsee<br />

Bericht von Horst Rossmanith.<br />

Hannes Weiß und ich nutzen im August die Gelegenheit einen<br />

herausfordernden Törn in den sonst so friedlichen Gewässern<br />

der dänischen Südsee zu unternehmen. Skipper war Manuel,<br />

Steam und der Sohn Heiko Essers, Volker, waren mit von der<br />

Partie.<br />

Am 14. August nahmen wir Kurs von Lübeck auf der Trave<br />

Richtung See. In Großenbrode machten wir zum erstenmal<br />

fest, das angesagte Tief machte uns noch keine Probleme. Am<br />

nächsten Tag gelangen wir nach Langeland und machen in<br />

Bagenkop Nachtstation.<br />

Westwind mit 5 Bft lässt uns am 16. eine andere Route einschlagen<br />

und wir gelangen wegen des starken Stroms im Langelandsbelt<br />

nur bis Spodsberg. Steam und Volker teilen sich<br />

die Arbeit in der Pantry und versorgen uns mit einem herzhaften<br />

Irish Stew. Starkwind und Regen lassen uns am 17. einen<br />

Hafentag einlegen<br />

Der Wetterbericht am 18. lässt uns hoffen und so queren wir<br />

das Smålandsfahrwasser, es wird sogar sonnig bei SW mit 6<br />

bis 7 Bft, und auf der starken achterlichen Welle »surft« die<br />

Aglaia mit bis zu 7 kn nur unter der Fock! Dabei hatte uns<br />

Steam bei der Planung vorgeschwärmt, was für ein ruhiges<br />

Seegebiet dieses Smålandsfahrwasser doch wäre! Und nun<br />

versichert er, er sei hier schon oft gesegelt, habe aber so etwas<br />

noch nicht erlebt, und dass es gewiss bald ruhiger werde –<br />

diese »unfulfilled prophecy« sollte schließlich zum running<br />

gag des Törns werden.<br />

Um 18 Uhr liegt die Aglaia im Industriehafen von Karrebæksminde<br />

sicher gegen den starken Strom vertäut, den der<br />

Wind hier durch den Kanal in den Karrebæk Fjord drückt.<br />

19.8. Der Wind hat die ganze Nacht georgelt und das Schiff<br />

geschüttelt, in der Früh bläst er mit 7 bis 8 Bft und gischtet<br />

die Wellenkämme über die Außenmole.


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

29<br />

Sektion Ober<strong>Österreich</strong><br />

Walter Simmerl<br />

Commodore Dipl. Ing.<br />

Arch. Walter Höller<br />

Sonderklasse Pia am Traunsee anlässlich<br />

der Admiralstage Gmunden.<br />

Marineabordnung bei der Frühjahrsparade in Linz.<br />

Beim Kaisergeburtstag in Bad Ischl.


30 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

Sektion Modellbau<br />

Vorschau auf 2014<br />

Ein Jahr voller Jubiläen<br />

Robert A. Tögel<br />

Kontakt: FHS-Sektion Modellbau<br />

Obmann Robert A. Tögel.<br />

3400 Klosterneuburg, Dietschen 28<br />

r.toegel@fhsaustria.org<br />

+43(0)2243 / 87 333


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

31<br />

Sektion Historiker<br />

Vorschau auf 2014<br />

Ein Jahr voller Jubiläen<br />

Robert A. Tögel


32 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

Sektion Museumshafen<br />

Leopold R. »Bobby« Kugel<br />

Die »Wiener Sängerknaben« zum Fototermin auf dem<br />

Arthur Kaspar.<br />

Am 11. 11. 2014 gab‘s jugendlichen Besuch auf den ehrwürdigen<br />

Planken des historischen Eisbrechers. Die »Wiener Sängerknaben«<br />

suchten eine Location die ihrer maritimen Tradition<br />

entsprach, ist doch schließlich ihre Uniform von der<br />

der Matrosen der einstigen k.u.k. Marine abgeleitet. Kapitän<br />

Franz Scheriau zeitlebens auf Schiffen aller Art unterwegs, hat<br />

seinen »Arthur Kaspar« gerne für die Fotosession zur Verfügung<br />

gestellt und gemeint, jetzt wäre es nett, wenn wir noch<br />

ein schönes Lied hören würden. Gesagt, getan schon stimmten<br />

die gut gelaunten jungen Sänger einige Weisen an.<br />

Die weltbekannten Botschafter der Wiener Melodien.<br />

Kapitän Franz Scheriau und Begleitung.


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

33<br />

Sektion Schiffseigner<br />

Leopold R. »Bobby« Kugel<br />

Einladung an Bord der Renaissance<br />

An diese schöne Veranstaltung werden die Teilnehmer sich<br />

noch lange und gerne erinnern. Prof. Herbert Klein hat es ermöglicht,<br />

dass die Mitglieder des FHS einer exclusiven Einladung<br />

von Herrn Dipl. Ing. Dr. Viatcheslav Vdovitchenko, CEO<br />

der First-DDSG Logistics Holding GmbH, an Bord der<br />

Renaissance folgen durften. Ab 16.00 Uhr stand das schmucke<br />

Schiff, in den Niederlanden 1913 gebaut, beim Hotel<br />

Hilton vertäut, zur Verfügung. Der gute Eindruck den die<br />

Renaissance, mit Wimpeln und Flaggen geschmückt, von außen<br />

hinterließ, setzte sich im Inneren fort. Im großen Bugsalon,<br />

gediegen, nostalgisch eingerichtet fanden wir alle Platz und später<br />

legte das Schiff, geführt von zwei ungarischen Kapitänen,<br />

bergauf ab.<br />

Herr Generaldirektor Vdovitchenko, begrüßte, assistiert von einer<br />

Dolmetscherin, die Gäste mit dem Hinweis, dass er auch<br />

die Jugend mehr für die Donau begeistern möchte und dass der<br />

Schiffsname Renaissance mit Bedacht darauf gewählt wurde.<br />

Anschließend wurden wir zum Buffet gebeten, dem eifrig zugesprochen<br />

wurde.<br />

Mit dem Wetter hatten wir Glück, der Südostwind wühlte die<br />

Donau kräftig auf und die Kapitäne brachten uns etwa in die<br />

Höhe von Klosterneuburg um dort zu rondieren.<br />

Unter Deck wurde inzwischen getafelt, angenehme Unterhaltungen<br />

geführt, alte und neue Bekanntschaften geschlossen,<br />

eifrig fotografiert und einfach die Fahrt genossen. Auch die an<br />

Bord gebrachten Hunde, einer groß und einer klein, fühlten<br />

sich sichtlich wohl.<br />

Langsam versank die Sonne hinter den Wienerwaldbergen und<br />

an Deck wurde es kühl, sodass die meisten Passagiere den windgeschützten<br />

Salon aufsuchten. Auch dem Maschinenraum wurde<br />

von einigen Interessierten ein Besuch gewidmet. Der Volvo<br />

Diesel verrichtete brav seine Arbeit und war im Salon kaum zu<br />

hören, umso lauter machten sich die 160 Pferde allerdings im<br />

Motorraum bemerkbar.<br />

Prof. Herbert Klein hatte die dankbare Aufgabe sich für die Einladung<br />

zu bedanken und Gastgeschenke zu überreichen. Herr<br />

Direktor Vdovitchenko dankte ebenfalls und die Gäste verabschiedeten<br />

sich mit einem maritimen Kutterläufer.<br />

Bei dieser Gelegenheit wurden Dipl. Ing. Viatcheslav Vdovitchenko<br />

und Herbert Petschnig auch Mitlieder der FHS.<br />

Das Unternehmen First-DDSG Logistics Holding GmbH<br />

wurde 1991 in der Ukraine gegründet.<br />

Die Renaissance liegt bereit für die Ausflugsfahrt.<br />

Generaldirektor Dipl. Ing. Dr. Viatcheslav Vdovitchenko und<br />

Herbert Petschnig.<br />

Prof. Mag. Herbert Klein überreicht an Dipl. Ing. Dr. Viatcheslav<br />

Vdovitchenko den Vereinswimpel der FHS.


34 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

Buchbesprechungen<br />

Das Eisbrecherwesen im Deutschen Reich<br />

Hrsg. Helmut Wedermeyer, Wilster<br />

Verlag treditionGmbH, Hamburg<br />

260 Seiten, 40 Schiffstafeln, 12 Einsatztafeln<br />

ISBN 978-3-8495-0293-5<br />

Preis € 250,-<br />

Nachdruck eines Buches, das 1900 in<br />

Berlin erschien. Autoren waren M. Görz<br />

(Weichsel-Strombaudirektor in Danzig)<br />

und M. Buchheister (Wasserbaudirektor<br />

in Hamburg) .<br />

Auf insgesamt 260 Seiten werden vorerst<br />

die Gestaltung der Eisdecken, die<br />

Veranlassung zum Eisbrechen und die<br />

Verwendung besonderer Eisbrechdampfer<br />

auf den Flüssen und den Küsten der<br />

Nord- und Ostsee geschildert.<br />

Dann folgen Beschreibungen der Eisbrechdampfer,<br />

sowie der zum Betriebe<br />

derselben hergestellten Nebenanlagen.<br />

Danach werden der Betrieb, die Erfolge<br />

und die Kosten des Eisbrechens<br />

dargestellt. Auf 12 Tafeln werden die<br />

Einsatzorte und auf weiteren 40 Tafeln<br />

die verschiedensten Schiffe beschrieben.<br />

Viele Statistiken und Erfahrungswerte<br />

machen eine Bewertung der Einsatzdaten<br />

und Erfolge möglich.<br />

Der relativ hohe Preis des fototechnischen<br />

Nachdrucks von 250,- Euro ist<br />

durch den hochwertigen Druck und die<br />

natürlich relativ geringe Auflage erklärbar.<br />

Allerdings ist die Fülle der Information<br />

über den Einsatz und die Ausführungen<br />

sicher einmalig. Nachdem<br />

der Herausgeber auch ein Modellbauer<br />

ist, können wir für jedes der abgebildeten<br />

Schiffe einen Plan im gewünschten<br />

Maßstab anfordern. Es sind interessante<br />

Schiffe in verschiedensten Größen – alle<br />

angetrieben von Dampfmaschinen.<br />

Robert Tögel<br />

Sonderklasse<br />

Die schönsten Binnenyachten<br />

Thomas Richter, Gert Schmidtleitner<br />

KP Verlagsgesellschaft mbH, Wien<br />

Hochformat 24 cm x 29 cm; 224 Seiten,<br />

168 farbige, 43 s/w Abbildungen<br />

gebunden; € 48,- (exkl. Versandkosten)<br />

In diesem Buch werden nicht nur die<br />

Yachten der »Sonderklasse« vorgestellt,<br />

sondern das Buch selbst ist Sonderklasse.<br />

Wie die edlen Yachten bietet es dem<br />

Leser einen haptischen und optischen<br />

Genuss. Die eleganten Boote vor mehr<br />

als hundert Jahren für eine gut betuchte<br />

Klientel, auch regierende Häupter,<br />

durch eine Anregung von Kaiser Wilhelm<br />

II. ins Leben gerufen, werden<br />

auf unseren Seen von Liebhabern noch<br />

immer gepflegt und gesegelt. So wuchs<br />

auch der Autor Dr. Thomas Richter in<br />

der elterlichen Sonderklasse S 72 Hagen<br />

auf und er segelt mit seinen Kindern<br />

noch heute mit viel Erfolg. Seine detaillierten<br />

Kenntnisse der Klasse gibt er in<br />

diesem opulenten Buch weiter.<br />

Neben den historischen Abbildungen<br />

hat Mag. Gert „Blondl“ Schmidleitner<br />

prachtvolle Photos aus dem Regattaleben<br />

beigesteuert, der als oftmaliger<br />

Rennleiter nah am Geschehen ist.<br />

Die Idee, die jeweiligen Eigner über<br />

ihr Boot berichten zu lassen, macht das<br />

Buch sehr abwechslungsreich und man<br />

erfährt vieles über die Beziehung zum<br />

Boot und seine Geschichte.<br />

Über die aufwendige Arbeit Boote dieses<br />

Alters zu restaurieren, gibt ein eigenes<br />

sehr interessantes Kapitel Aufschluss<br />

und der Leser erfährt Einzelheiten aus<br />

dem Schatzkästchen eines Bootsbauers.<br />

Eine Bereicherung für die Bibliothek jedes<br />

Shiplovers.<br />

Fritz Marschner<br />

Köhlers Flotten-Kalender 2015<br />

Internationales Jahrbuch der Seefahrt<br />

Hrsg. Hans Jürgen Witthoft<br />

Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg<br />

Format14,8 x 21cm; ca. 272 Seiten<br />

zahlr. Farb-Abb.; Broschur<br />

Preis € (A) 15,40<br />

Ein Klassiker, der den Marinefreund jedes<br />

Jahr aufs Neue mit Informationen,<br />

Geschichten und Geschichte erfreut.<br />

Auch hier der Beitrag über die Kriegstransporter<br />

von Wilhelm Donko, eine<br />

Reise unter Dampf und Segel nach China,<br />

Die Flottenliste der deutschen Marine,<br />

100 Jahre Seeflieger, Flusskreuzfahrten,<br />

die Fletcher Zerstörer, die längste<br />

Kreuzerfahrt des Hilfskreuzers Atlantis,<br />

das verlustreiche Gefecht der Torpedoboote<br />

und Zerstörer in der Biskaya bei<br />

dem auch Paul Majkut teilnahm, »dicke<br />

Brocken« wie der 488 m lange Flüssiggastanker<br />

Prelude, sind nur ein kleiner<br />

Streifzug durch das Inhaltsverzeichnis.<br />

In gleicher Aufmachung erscheint auch<br />

der Fliegerkalender, randvoll mit den<br />

Highlights aus Flugzeugindustrie, ziviler<br />

und militärischer Luftfahrt.<br />

Für beide Kalender gilt:<br />

Einfach kaufen, kein Fehlgriff möglich!<br />

MAR


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>57</strong> - Dez. 2014<br />

35<br />

Die nächsten Termine 2015<br />

07. Jänn. Bordabend ObÖst. 13. Jänn. Stammtisch The View 27. Jänn. Stammtisch Schimanko<br />

04. Feb. Bordabend ObÖst 10. Feb. Stammtisch The View 24. Feb. Stammtisch Schimanko<br />

04. März Bordabend ObÖst 10. März Stammtisch The View 24. März Stammtisch Schimanko<br />

Weyers Flottentaschenbuch 2013/15<br />

Warships of the World<br />

Fleet Handbook<br />

Erstmals 1900 erschienen, überzeugt »Der Weyer« auch heute noch durch hohe Aktualität und<br />

systematische - und somit nicht verwirrende - Detailtreue. Dadurch wird ein Überblick über alle<br />

Marinen der Welt gegeben, der einzigartig ist.<br />

Die einheitlich gestalteten Flottenlisten ermöglichen einen Vergleich der Bestände, anhand der<br />

aufgelisteten Kennungen kann jedes Fahrzeug, das man irgendwo sieht, sehr einfach bestimmt<br />

werden.<br />

Zu jedem Fahrzeug oder jeder Klasse werden eine Fülle von Einzelangaben bereitgestellt: Gattung,<br />

Anzahl, Name und Kennung, Displacement, Maße, Antrieb, Fahrstrecke und Leistung, Elektronik<br />

(Radar, Sonar), Panzerung, Bewaffnung, Flugkörper, Flugzeuge und elektronische Ausstattung.<br />

Der Leser erhält einen umfassenden und einzigartigen Überblick über sämtliche »grauen« Schiffe<br />

der Welt, der sich auch dem Laien sehr einfach erschließt, aber auch genug Informationen enthält,<br />

um den Fachmann zu befriedigen. Ein Werk, das in keiner Bibliothek fehlen sollte.<br />

Herbert Klein<br />

Herausgegeben von Werner Globke<br />

Bernard und Graefe, Bonn, 2013.<br />

ISBN: 978-3-7637-4519-7,<br />

Format 120 x 190 mm, 1022 und LXIV Seiten,<br />

gebunden, 4 Flaggentafeln, 935 Farbfotos,<br />

1662 Schiffsskizzen, Deutsch/Englisch,<br />

€ 74,-- (A) und € 72,-- (D)<br />

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